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gwf Wasser/Abwasser Neuheit! (Vorschau)

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<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />

<strong>Abwasser</strong><br />

Oldenbourg Industrieverlag München<br />

www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />

4/ 2011<br />

Jahrgang 152<br />

ISSN 0016-3651<br />

B 5399<br />

Mensch · Produkt · Service<br />

<strong>Neuheit</strong>!<br />

Serie 19<br />

PLASSON Steckfittings Serie 19 Kompakte Bauform, schnelle<br />

für die Trinkwasserversorgung. und einfache Montage an PE<br />

Die sinnvolle Ergänzung zu unseren<br />

bewährten Klemmfittings derlich – technisch ausgereift<br />

Rohre – kein Werkzeug erfor-<br />

Serie 18.<br />

– natürlich von PLASSON.<br />

Besuchen Sie unseren Messestand<br />

WASSER<br />

BERLIN 2011<br />

Halle 3.2 / Stand 405<br />

PLASSON GmbH<br />

Krudenburger Weg 29 · 46485 Wesel<br />

Telefon: (02 81) 9 52 72-0 · Telefax: (02 81) 9 52 72-27 · E-Mail: info@plasson.de · Internet: www.plasson.de<br />

Klemmfittings Serie 18 · Steckfittings Serie 19 · Fusamatic-Elektro-Schweißfittings · LightFit <strong>Abwasser</strong>-Programm · Schweißgeräte<br />

Werkzeuge · <strong>Wasser</strong>zählerschächte · RepaFlex / Hymax Kupplungen


Wir freuen<br />

uns auf Ihren<br />

Besuch in<br />

Halle 6.2,<br />

Stand 210<br />

Kompetente Lösungen, um<br />

Trinkwasser sicherer zu machen<br />

DVGW-zertifizierte Barrier® M-Systeme im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen<br />

Water Technologies<br />

Die <strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH setzt auf modernste,<br />

umweltfreundliche Technik. So wurde im <strong>Wasser</strong>werk<br />

Echthausen im Zuge einer umfassenden Modernisierung<br />

auf UV-Anlagen umgerüstet. Die <strong>Wasser</strong>werke Westfalen<br />

GmbH als Betreiber des <strong>Wasser</strong>werks beauftragten die<br />

GELSENWASSER AG mit der Planung und Umsetzung<br />

aller erforderlichen Maßnahmen. Die seit Mai 2010 eingesetzten<br />

UV-Systeme haben gegenüber dem früher<br />

verwendeten Chlordioxid den Vorteil, noch effektiver<br />

gegenüber möglichen Krankheitserregern zu sein. Der<br />

Sicherheit der Mitarbeiter kommt zugute, dass der Umgang<br />

mit Chemikalien nicht mehr notwendig ist.<br />

Der Geschmack des UV-behandelten Trinkwassers bleibt<br />

unverändert. Siemens Water Technologies bot UV-Systeme<br />

und die dazugehörigen Steuerungen aus einer Hand an.<br />

Durch ihre stufenlose, punktgenaue Steuerung der Strahlerleistung<br />

sind sie flexibel steuerbar. Systeme dieser Art<br />

zeichnen sich durch ihre hohe Energieeffizienz aus. So<br />

sind in Echthausen nun fünf UV-Anlagen der Serie<br />

Barrier® M in Betrieb – die größten Anlagen der Serie,<br />

Barrier M-Anlagen 3800: Lesen Sie dazu auch auf Seite 328<br />

und besuchen Sie uns auf unserem Stand auf der <strong>Wasser</strong><br />

Berlin: Halle 6.2, Stand 210.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

www.siemens.de/water


STANDPUNKT<br />

Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,<br />

Weltweit steht die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

vor großen Herausforderungen.<br />

Nicht nur die bestehende Ver- und<br />

Entsorgungsinfrastruktur ist instand zu halten<br />

und auf neue Anforderungen, wie den demographischen<br />

Wandel, einzustellen. Immer<br />

noch haben rund eine Milliarde Menschen<br />

keinen direkten Zugang zu sauberem Trinkwasser<br />

und mehr als 2,5 Milliarden Menschen<br />

verfügen über keinen Anschluss an ein geeignetes<br />

<strong>Abwasser</strong>system. Hinzu kommt der<br />

Klimawandel mit Starkregen und längeren<br />

Trockenphasen.<br />

Fakten, die deutlich machen, dass der Austausch<br />

für die <strong>Wasser</strong>wirtschaft über neue<br />

Entwicklungen und Verfahren immer wichtiger<br />

wird. Eine zentrale Plattform für diesen<br />

Austausch bietet die WASSER BERLIN INTER-<br />

NATIONAL, die europäische Leitmesse für die<br />

<strong>Wasser</strong>ver- und -entsorgung, die vom 2. bis 5.<br />

Mai in der deutschen Hauptstadt stattfindet –<br />

seit ihrer Gründung 1963 nun schon zum 14.<br />

Mal. Sie ist damit nicht nur die traditionsreichste<br />

„lupenreine <strong>Wasser</strong> veranstaltung“ in<br />

Deutschland sondern auch eine der modernsten<br />

Fachmessen. Denn es ist von Anfang an<br />

unser Anspruch, die WASSER BERLIN INTERN-<br />

TIONAL systematisch weiterzuentwickeln. Im<br />

Mittelpunkt stehen dabei strukturelle wie<br />

inhaltliche Neuerungen, die den Nutzwert für<br />

die Besucher weiter erhöhen.<br />

Da macht auch die diesjährige Veranstaltung<br />

keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil. Im<br />

Vergleich zu Vorjahren konnte die „Schlagzahl“<br />

sogar nochmals erhöht werden.<br />

Entscheidendes hat sich auf der Kongressebene<br />

getan. Unter dem Titel „wat + WASSER<br />

BERLIN INTERNATIONAL 2011“ wird der Kongress<br />

erstmals gemeinsam von allen relevanten<br />

Fachverbänden unter Federführung des<br />

DVGW organisiert. Über 120 Einzelvorträge<br />

decken das gesamte Spektrum der Branche<br />

an aktuellen Themen ab. Hier zahlt sich aus,<br />

dass jeder der Verbände seine Kompetenzen<br />

in das neue Konzept eingebracht hat. So wird<br />

durch die Zusammenarbeit erstmals die<br />

gesamte Prozesskette in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

auf der Kongressebene abgebildet.<br />

Ein weiteres Novum ist die Integration der<br />

29. International NO DIG, der weltweit führenden<br />

Fachmesse für grabenloses Bauen. Sie<br />

präsentiert als eigenständige Veranstaltung<br />

neueste Technologien für grabenloses Bauen<br />

und wird durch einen umfangreichen begleitenden<br />

Kongress ergänzt. Mit Blick auf die Alltagsarbeit<br />

ist darüber hinaus der Baustellentag<br />

besonders zu erwähnen. Sowohl hier wie<br />

auch im erstmals eingerichteten Vorführbereich<br />

in Halle 1.1 können neueste Geräte<br />

und Verfahren im praktischen Einsatz „erfahren“<br />

werden.<br />

Auf der organisatorischen Ebene haben<br />

wir die Veranstaltungsdauer auf effiziente vier<br />

Tage komprimiert. Das bedeutet in der Praxis<br />

schnelle kompakte Informationen, höchste<br />

Aktualität bei kürzeren Innovationszyklen<br />

und mehr Effizienz für alle Messeteilnehmer.<br />

Gleichzeitig ist die internationale Ausrichtung<br />

der Fachmesse weiter gestiegen. Zur kommenden<br />

Veranstaltung Anfang Mai haben<br />

zahlreiche hochrangige ausländische Vertreter<br />

aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft ihr<br />

Kommen fest zugesagt. Hinzu kommen das<br />

Partnerland Russland und täglich stattfindende<br />

Länderforen.<br />

Es gibt gute Gründe für einen Besuch in<br />

Berlin. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Cornelia Wolff von der Sahl<br />

Project Manager<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 291


INHALT<br />

Zwei Beiträge in<br />

dieser Ausgabe<br />

beschäftigen sich<br />

mit den biologischen<br />

Prozessen<br />

bei Asseln im Trinkwassernetz<br />

und den<br />

daraus abzuleitenden<br />

Konsequenzen<br />

für die wasserwirtschaftliche<br />

Praxis.<br />

Seite 380 und 390<br />

Interview mit Dr. Wolfgang Hater, Technischer Leiter<br />

bei BKG Water Solutions, im Technikum in Düsseldorf.<br />

Ab Seite 296<br />

Fachberichte<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

370 F. Haakh<br />

Statistisches Entscheidungsmodell<br />

zur Entwicklung einer Reparaturstrategie<br />

bei Rohrschäden an<br />

Zubringer- und Transportleitungen<br />

Statistical Decision Model for the Development<br />

of a Repair Strategy for Damage to Supply and<br />

Transport Pipelines<br />

380 G. Gunkel und M. Scheideler<br />

<strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-<br />

Verteilungssystemen – Eintrag,<br />

Vorkommen, Bewertung und<br />

Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

Water Bugs in Drinking Water Distribution<br />

Systems – Input, Occurrence, Evaluation and<br />

Elimination of Water Bugs<br />

390 U. Rathsack und K. Rathsack<br />

Besiedlung von <strong>Wasser</strong>versorgungsnetzen<br />

durch Asseln und<br />

andere Invertebraten – Messund<br />

Beobachtungsverfahren<br />

Growth of Assels and other Invertebrates in<br />

Water Distribution Networks – Method of Measuring<br />

and Observation of Biological Processes<br />

Tagungsbericht<br />

398 K. Bernsen und E. Gawel<br />

<strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben – Weiterentwicklung<br />

von <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />

und <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten<br />

zu einer umfassenden <strong>Wasser</strong>nutzungsabgabe<br />

Water Using Payments – Development of Wastewater<br />

Charges and Water Abstraction Charges<br />

to the Comprehensive Water Using Payments<br />

Diskussion<br />

404 N. Geiler<br />

Auswirkungen des „<strong>Wasser</strong>sparens“<br />

auf die Trinkwasserversorgung<br />

und die <strong>Abwasser</strong>entsorgung in<br />

Westdeutschland<br />

Effect of „baving Water“ on the Drinking Water<br />

Supply and Wastewater Treatment in Western<br />

Germany<br />

Interview<br />

296 Mit allen <strong>Wasser</strong>n – <strong>gwf</strong> im Gespräch mit<br />

Dr. Wolfgang Hater, Technischer Leiter, BKG<br />

Water Solutions<br />

April 2011<br />

292 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


INHALT<br />

<strong>Wasser</strong>preise:<br />

Steht die Qualität<br />

und Versorgungssicherheit<br />

auf dem (kartellrechtlichen)<br />

Prüfstand? Hans-<br />

Joachim Reck,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Verband<br />

kommunaler<br />

Unternehmen<br />

e.V., zur aktuellen<br />

Situation.<br />

Ab Seite 300<br />

Die Fachwelt trifft sich in Berlin:<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL im Fokus. Ab Seite 302<br />

Thema<br />

300 <strong>Wasser</strong>preise – Qualität und Versorgungssicherheit<br />

auf dem (kartellrechtlichen) Prüfstand?<br />

– Hans-Jochim Reck, Hauptgeschäftsführer,<br />

Verband kommunaler Unternehmen<br />

e.V., Berlin<br />

Fokus<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL 2011<br />

302 Europas führende <strong>Wasser</strong>fachmesse<br />

öffnet ihre Tore<br />

303 Hallenübersicht<br />

304 Neueste Produkte und Verfahren der<br />

Aussteller<br />

Nachrichten<br />

Branche<br />

336 <strong>Wasser</strong>wirtschaft investiert Milliarden –<br />

Branchenbild belegt Leistungsstärke und<br />

wirtschaftliche Effizienz der Branche<br />

337 Förderung der nachhaltigen <strong>Wasser</strong>nutzung<br />

338 Neue Oberflächengewässerverordnung<br />

vom Kabinett verabschiedet<br />

338 Jetzt neu: PDF-Download von<br />

DVGW-Regelwerken<br />

339 <strong>Wasser</strong> für die Städte der Zukunft<br />

340 Amerikanischer Umweltforscher Preisträger<br />

des Stockholmer <strong>Wasser</strong>preises 2011<br />

341 BGR legt <strong>Wasser</strong>bilanz für Pilotgebiet in<br />

Syrien vor<br />

342 Veolia <strong>Wasser</strong> und TU Berlin verlängern<br />

Stiftungsprofessur Siedlungswasserwirtschaft<br />

bis 2015<br />

343 Landeswasserversorgung sichert Trinkwasserversorgung<br />

auf hohem Niveau<br />

344 Leichtflüssigkeits-Abscheider: Überwiegend<br />

Sanierungsfälle<br />

346 Unabhängige Bewertung nach einheitlichem<br />

Maßstab – Der Prüfingenieur<br />

348 Lexikon „Unser <strong>Wasser</strong> von A bis Z“<br />

Veranstaltungen<br />

349 Haftungsfragen in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

350 DVGW-Hochschultag im Rahmen der<br />

wat + WASSER BERLIN INTERNAIONAL<br />

350 Fachtagung „Grabenlose Bauweisen“<br />

351 Generalentwässerungsplanung: Kosten<br />

sparen durch ganzheitliche Betrachtung<br />

352 8. Produkt- und Betriebssicherheitstage<br />

353 SESOR+TEST 2011 steht unter dem Motto:<br />

„easy to use“<br />

354 Energieeffiziente und innovative<br />

Klärwerkstechnik<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 293


INHALT<br />

Der amerikanische<br />

Umweltforscher<br />

Jeff Miller,<br />

University of<br />

Wisconsin-Madison,<br />

ist diesjähriger<br />

Preisträger<br />

des Stockholmer<br />

<strong>Wasser</strong>preises.<br />

Seite 340<br />

In Jena entwickelter Biochip kann Mikroorganismen schnell<br />

und einfach vor Ort analysieren. Seite 358<br />

354 Deutschland zum ersten Mal mit<br />

offiziellem Gemeinschaftsstand auf<br />

der WATEC ISRAEL 2011<br />

Forschung und Entwicklung<br />

355 Extrazelluläre polymere Substanzen<br />

aus Biofilmen<br />

358 Biochip made in Jena mit Thüringer<br />

Forschungspreis ausgezeichnet<br />

359 Preis für PAUL, die portable <strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlage<br />

360 BMBF-Verbundforschungsprojekt<br />

NITROLIMIT am Start<br />

361 Namib-Käfer als Vorbild für ergiebigen<br />

Nebelfänger<br />

362 Reaktorunglück in Japan: Folgen für das<br />

Ökosystem Meer<br />

Studium und Ausbildung<br />

363 Hochschulen präsentieren Forschung zu<br />

Klima und <strong>Wasser</strong> bei der Europäischen<br />

Union<br />

364 Neuer Masterstudiengang „Change<br />

Management in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft“<br />

Leute<br />

365 Dr. Bernhard Hörsgen 60 Jahre<br />

Vereine, Verbände, Organisationen<br />

366 Blended Learning – DVGW entwickelt ein<br />

autodidaktisch aufgebautes Programm zur<br />

Berechnung von Rohrweitendimensionierung:<br />

ALPHA<br />

Recht und Regelwerk<br />

367 DVGW-Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />

368 DVGW-Regelwerk <strong>Wasser</strong><br />

369 Neues DWA-Merkblatt erschienen<br />

Praxis<br />

408 Pumpenanlage mit bedarfsabhängiger<br />

Leistung<br />

412 Kläranlage der Stadt Peine: Am Ende fließt<br />

klares <strong>Wasser</strong><br />

414 Moderne Messtechnik unterstützt die<br />

Enthärtung von Trinkwasser<br />

417 Ausbau der Tank- und Rastanlage Bad Bellingen<br />

mit PERFECT-Schachtunterteilen aus<br />

dem Betonwerk Müller, Achern<br />

Produkte und Verfahren<br />

419 Einzelfrequenz, Kabel- und Leitungssuchsystem<br />

RD5000WL+<br />

420 Ökologische Schäden sind vermeidbar<br />

420 Neue Wege in Sachen Verbindungstechnik<br />

421 Hradil Spezialkabel erweitert sein Leitungsprogramm<br />

April 2011<br />

294 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


INHALT<br />

Klare Sicht bis zum Grund<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

<strong>Wasser</strong> Berlin, 2.-5. Mai,<br />

Halle 2.2, Stand 311.<br />

Moderne Messtechnik unterstützt die Enthärtung<br />

von Trinkwasser. Ab Seite 414<br />

422 Komplettsystem zur Phosphatelimination<br />

senkt Chemikalienkosten und verbessert<br />

Ablaufwerte<br />

Information<br />

379, 389, 403 Buchbesprechungen<br />

423 Impressum<br />

424 Termine<br />

Recht und Steuern<br />

Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach,<br />

Ausgabe 3/4, 2011<br />

Dieses Heft enthält folgende Beilage:<br />

– Siemens AG, Nürnberg<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong> im Mai 2011<br />

u.a. mit diesen Fachbeiträgen:<br />

Wie „gerecht“ sind <strong>Wasser</strong>preise in Baden-<br />

Württemberg?<br />

Risikoanalyse im Brunnenmanagement<br />

Zuverlässige Erkennung von Schlammspiegel<br />

und Trennschichten?<br />

Jetzt möglich mit OPTISENS OAM 2080.<br />

Was herkömmliche Ultraschallmessgeräte nicht<br />

„hören“ können: Schlammwolken verdecken<br />

den Schlammspiegel in Nachklärbecken und<br />

Eindickern. Nicht so unser optisches Messsystem<br />

OPTISENS OAM 2080: Dank seinem zyklisch in das<br />

Becken eintauchenden optischen Sensor misst<br />

es direkt und bis zum Grund die Position sowie<br />

Konzentration der gelösten Feststoffe und erstellt<br />

exakte Schlammprofile.<br />

Somit erhalten Sie nicht nur zuverlässige<br />

Höhenmessungen und Informationen über alle<br />

Schlammschichten, sondern erkennen frühzeitig<br />

Sedimentationsprobleme und verhindern somit das<br />

Auswaschen des Schlamms in die nächste Stufe.<br />

Auch klar: der geringe Wartungsaufwand dank<br />

automatischer Sprühreinigung von Sensor und Kabel.<br />

KROHNE – <strong>Abwasser</strong> ist unsere Welt.<br />

Praktische Erfahrungen bei der Modernisierung<br />

von Pumpwerken und Rechengebäuden<br />

Erscheinungstermin: 16.5.2011<br />

Anzeigenschluss: 20.4.2011<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie auf unserer<br />

Website.


INTERVIEW<br />

Mit allen <strong>Wasser</strong>n<br />

Damit sich <strong>Wasser</strong> zum Trinken eignet, muss es einer Reihe verschiedener Anforderungen genügen. Es soll klar<br />

und rein sein und zum Genuss anregen. Auch als Kühlwasser im Kraftwerk oder Prozesswasser in der Industrie<br />

muss seine Beschaffenheit bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Welche Produkte und Lösungen die chemische<br />

Industrie zur <strong>Wasser</strong>behandlung bereithält, erfuhr Christine Ziegler im Interview mit Dr. Wolfgang Hater,<br />

Technischer Leiter bei BKG Water Solutions.<br />

<strong>gwf</strong>: Was können Sie zur Firmengeschichte<br />

von BK Giulini sagen?<br />

Dr. Hater: Die aus Sizilien stammenden<br />

Brüder Giulini begannen 1823<br />

Schwefelsäure in Deutschland zu<br />

produzieren und zu vermarkten. Im<br />

Laufe der Jahrzehnte wurde das auf<br />

Aluminiumverbindungen und Phosphat<br />

salzen basierende Produktangebot<br />

beträchtlich erweitert. Erst<br />

1997 entstand das heutige Unternehmen<br />

BK Giulini, nachdem die BK<br />

Ladenburg durch den Giulini-Mutterkonzern<br />

ICL (Israel Chemical Ltd.)<br />

übernommen und beide Firmen<br />

verschmolzen wurden. BK Ladenburg<br />

war eine ehemalige Hoechst-<br />

Tochter und hatte ihre Ursprünge in<br />

der Firma Joh. A. Benckiser (Gründungsjahr<br />

ebenfalls 1823), die sich<br />

anfänglich auf die Herstellung von<br />

Salzsäure und Weinsäure spezialisiert<br />

hatte und später mit der Entwicklung<br />

und Herstellung von<br />

Phos phaten und Phosphat-Kombinationen<br />

begann.<br />

<strong>gwf</strong>: Wie entstand nun der Name BKG<br />

Water Solutions?<br />

Dr. Hater: Nach Abschluss der Verhandlungen<br />

zur Übernahme der<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitungs-Abteilung von<br />

Henkel durch BK Giulini wurden die<br />

Tätigkeitsbereiche beider Unternehmen<br />

Anfang 2008 zusammengeschlossen.<br />

Gleichzeitig wurden<br />

Marktauftritt und Abteilungsname<br />

BKG Water Solutions ins Leben<br />

gerufen. Möglich wurde dies nur,<br />

weil sich Henkel auf seine Kerngeschäfte,<br />

nämlich die Bereiche<br />

Waschmittel und Klebstoffe, durch<br />

Zukauf konzentrieren wollte. Mittlerweile<br />

hat sich der Name BKG<br />

Water Solutions nicht nur am Markt<br />

etabliert, sondern auch interne<br />

Maßstäbe gesetzt, denn die Schwester-Abteilung,<br />

die sich um Papier-<br />

Anwendungen kümmert, nennt<br />

sich seit kurzem BKG Paper Solutions!<br />

Die Abkürzung BKG steht<br />

natürlich für den Firmennamen BK<br />

Giulini.<br />

<strong>gwf</strong>: Auf welchen Gebieten ist BK<br />

Giulini tätig?<br />

Dr. Hater: Neben der <strong>Wasser</strong>behandlung<br />

werden überwiegend<br />

auf Phosphaten und Aluminium<br />

basierende Produkte bei vielfältigen<br />

An wen dungen eingesetzt. Im Laufe<br />

der Zeit wurden bei BK Giulini neue<br />

Produktionsverfahren entwickelt<br />

und diese Produkte dann in diverse<br />

Industriebereiche verkauft: Lebensmittelverarbeitung,<br />

Dental, Pharma,<br />

Kosmetik, Bau, Papierherstellung,<br />

Lacke aber auch zur Lederverarbeitung<br />

oder Schuhherstellung. Wir<br />

liefern unsere Produkte demnach zu<br />

recht unterschiedlichen Einsatzgebieten.<br />

Und bei BKG Water Solutions<br />

dreht sich alles um Produkte<br />

und Dienstleistungen für sämtliche<br />

Bereiche der <strong>Wasser</strong>behandlung.<br />

<strong>gwf</strong>: Wie kam die <strong>Wasser</strong>behandlung<br />

ins Portfolio?<br />

Dr. Hater: Die Ursprünge der <strong>Wasser</strong>behandlung<br />

gehen auf die Herstellung<br />

von Aluminiumsalzen in<br />

der <strong>Abwasser</strong>behandlung und später<br />

auf die Phosphaterzeugung bei<br />

Giulini zurück. Kurz nach dem zweiten<br />

Weltkrieg hat man bereits Phosphatprodukte<br />

in <strong>Wasser</strong>systemen<br />

der Stahlindustrie eingesetzt, um<br />

Innenflächen von Rohren und<br />

Maschinen belagsfrei zu halten oder<br />

Korrosion zu reduzieren. Henkel<br />

patentierte in den Sechzigerjahren<br />

eine Phosphonsäure, die ähnliche<br />

Anwendung fand. Weiterhin entwickelte<br />

man dort Korrosionsinhibitoren<br />

auf Silikatbasis – Henkel besaß<br />

ja eine eigene <strong>Wasser</strong>glasfertigung<br />

– für die Trinkwasseraufbereitung.<br />

Anfang 2009 folgte dann die Übernahme<br />

der Metakorin <strong>Wasser</strong>-Chemie<br />

GmbH in Bergisch-Gladbach,<br />

die sich mit Technologien zur Vermeidung<br />

von Korrosion in Trinkwassersystemen<br />

beschäftigt.<br />

<strong>gwf</strong>: Wo werden die Produkte der BKG<br />

Water Solutions eingesetzt?<br />

Dr. Hater: Wie bereits erwähnt, im<br />

Bereich der Trinkwasseraufbereitung,<br />

aber auch in Schwimmbädern<br />

oder in Kläranlagen. Unseren Industriekunden<br />

bieten wir speziell auf<br />

ihre Anforderungen zugeschnittene<br />

Lösungen für wasserführende Systeme<br />

an. Dazu gehören die Behandlung<br />

von Kühlwässern, von <strong>Wasser</strong><br />

zur Dampferzeugung sowie die Aufbereitung<br />

von Prozesswässern. Zu<br />

den wichtigsten Kunden zählen<br />

Kraftwerke, Stahlindustrie und Raffinerien,<br />

chemische und pharmazeutische<br />

Industrie, Lebensmittel- und<br />

Getränkeproduktion, Textilverarbei-<br />

April 2011<br />

296 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


INTERVIEW<br />

tung, Papierherstellung und Autobau.<br />

<strong>gwf</strong>: Welche Verfahren bieten Sie für<br />

die Trinkwasserbehandlung an?<br />

Dr. Hater: Im Trinkwasserbereich<br />

setzen wir in der Hauptsache drei<br />

Technologien ein: Flockung, Hemmung<br />

von Korrosion und Verminderung<br />

von Scaling- und Fouling-<br />

Tendenzen. Für Membrananlagen<br />

bieten wir zudem eine Reihe spezieller<br />

Reinigungsmittel und Biozidprodukte<br />

an. Denn ungünstige Verhältnisse<br />

in Warmwasserleitungen<br />

können das Wachstum von Mikroorganismen<br />

– gerade auch von<br />

Legio nel len – und die Bildung von<br />

Bio filmen begünstigen.<br />

Mit Flockungsmitteln wie beispielsweise<br />

Aluminiumsulfat oder<br />

Eisenchlorid werden Partikel, Trübstoffe<br />

oder gelöste Inhaltsstoffe aus<br />

dem Rohwasser entfernt. Denn<br />

Trinkwasser soll schließlich appetitlich,<br />

rein und klar sein und keine<br />

Trübungen aufweisen.<br />

Korrosion ist ein Phänomen, das<br />

entstehen kann, wenn reaktiv wirkende<br />

Bestandteile des <strong>Wasser</strong>s –<br />

wie beispielsweise freie Kohlensäure,<br />

Sauerstoff oder bestimmte<br />

Salze – im <strong>Wasser</strong>werk, im Verteilungsnetz<br />

und bis hinein in die<br />

Hausinstallationen mit den verschiedenen<br />

Materialien der Anlagen<br />

in Kontakt kommen. Durch chemische<br />

und elektrochemische Reaktionen<br />

auf wasserbenetzten Eisen-,<br />

Zink- oder Kupferflächen gehen<br />

Metallionen in Lösung. Offensichtlich<br />

wird das Problem für den Verbraucher<br />

etwa, wenn braunes sogenanntes<br />

Rostwasser aus dem Hahn<br />

kommt oder grüne Ablagerungen<br />

an den Armaturen entstehen. Korrosion<br />

ist aber nicht nur ein ästhetisches<br />

Problem, sie kann auch zu<br />

steigenden Konzentrationen von<br />

Schwermetallen im Trinkwasser mit<br />

teils toxischer Wirkung – insbesondere<br />

von Blei, Nickel oder Kupferführen.<br />

Zudem kann es bei hartem<br />

<strong>Wasser</strong> zu Härteausfällungen kommen.<br />

Dagegen setzen wir speziell<br />

auf den jeweiligen Einsatzort abgestimmte<br />

Korrosionsinhibitoren aus<br />

der Gruppe der Phosphate und Silikate<br />

ein, um die korrosiven <strong>Wasser</strong>bestandteile<br />

zu binden.<br />

Bei der Membrantechnik wiederum<br />

sorgen wir mit unseren Produkten<br />

im Wesentlichen dafür, Ablagerungen<br />

zu minimieren und somit<br />

schnelles Zusetzen der Membranoberflächen<br />

mit Kalk, Calcium-<br />

Phosphat, Silikat, Calcium-Sulfat,<br />

Eisen oder auch mit organischen<br />

Bestandteilen, z. B. Huminstoffe –<br />

die Fachbegriffe dafür sind Scaling<br />

Im Trinkwasserbereich setzen wir in der<br />

Hauptsache drei Technologien ein:<br />

Flockung, Korrosionshemmung und<br />

Verminderung von Scaling- und Fouling-<br />

Tendenzen in Membrananlagen.<br />

und Fouling – zu verhindern oder<br />

zumindest deutlich hinauszuzögern.<br />

<strong>gwf</strong>: Wie lassen sich Beläge auf<br />

Memb ranen vermindern?<br />

Dr. Hater: Membranverfahren wie<br />

Umkehrosmose, Nanofiltration, Ultrafiltration<br />

und Mikrofiltration werden<br />

ja zunehmend in der Trinkwasseraufbereitung<br />

eingesetzt, um<br />

beispielsweise Spurenstoffe aus<br />

Oberflächenwasser zu entfernen,<br />

zur Teil- und Vollenthärtung oder<br />

zur Entsalzung. In Gegenden, in<br />

denen naturgemäß wenig <strong>Wasser</strong><br />

vorhanden ist, wie z.B. in Südeuropa<br />

oder im Nahen Osten, sind Membranverfahren<br />

zur Trinkwassergewinnung<br />

inzwischen längst Stand der<br />

Dr. Wolfgang Hater, Technischer Leiter bei BKG<br />

Water Solutions, im Technikum in Düsseldorf.<br />

Technik. Prinzipiell wird bei diesen<br />

Verfahren der Ausgangsstrom in<br />

zwei Teilströme aufgeteilt: in das<br />

Permeat, in dem bestimmte <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe<br />

abgereichert, und in<br />

das Konzentrat, in dem diese Stoffe<br />

angereichert werden. Erreicht die<br />

Anreicherung im Konzentrat einen<br />

gewissen Grad, wird die Löslichkeit<br />

der Stoffe überschritten, das heißt,<br />

sie fallen aus und lagern sich auf der<br />

Membranoberfläche ab. Dem kann<br />

man mit Belagsverhinderern, sogenannten<br />

Antiscalants, entgegenwirken.<br />

Diese halten das <strong>Wasser</strong> selbst<br />

bei starker Übersättigung frei von<br />

Abscheidungen.<br />

<strong>gwf</strong>: Welche besonderen Bedingungen<br />

gelten bei der Anwendung von<br />

Zusatzstoffen im Trinkwasser?<br />

Dr. Hater: Selbstverständlich darf<br />

die Trinkwasserqualität durch die<br />

Zugabe nicht beeinträchtigt werden,<br />

da besteht eine besondere<br />

Sorgfaltspflicht. Deshalb ist der<br />

gesamte Bereich in Deutschland<br />

durch die Trinkwasserverordnung<br />

geregelt. Chemie, Qualität und<br />

zulässige Höchstmengen der Additive,<br />

die pro Liter bzw. pro Kubikmeter<br />

zugegeben werden dürfen, sind<br />

darin genau vorgeschrieben. Die<br />

Positivliste der erlaubten Substanzen<br />

wird vom Bundesumweltamt<br />

geführt. In europäischen Normen<br />

sind die Qualitätsanforderungen an<br />

<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 297


INTERVIEW<br />

diese Stoffe festgelegt. Unsere Produkte<br />

bewegen sich in diesem<br />

gesetzlichen Rahmen und sind an<br />

die Anforderungen entsprechend<br />

angepasst.<br />

<strong>gwf</strong>: Stichwort Legionellen. Wie kann<br />

man der Verkeimung von Trinkwassersystemen<br />

am besten begegnen?<br />

Dr. Hater: Legionella ist ja die<br />

Bezeichnung für eine ganze Gruppe<br />

von Mikroorganismen, von denen<br />

einige durchaus pathogene Eigenschaften<br />

besitzen. Legionella pneumophila<br />

etwa kann insbesondere<br />

bei Menschen mit geschwächtem<br />

Immunsystem eine Lungenentzündung<br />

hervorrufen und somit sogar<br />

zum Tode führen. Obwohl dieses<br />

Bakterium ubiquitär vorhanden ist,<br />

wirkt es nicht immer und überall<br />

gleich schädlich. Erst in von Menschen<br />

geschaffenen technischen<br />

Systemen wie Duschen, Klimaanlagen<br />

und Luftbefeuchtern findet<br />

der Keim im stagnierenden warmen<br />

<strong>Wasser</strong> so ideale Lebens- und<br />

Wachstumsbedingungen, dass er<br />

sich massiv vermehren kann. Wird<br />

er dann mit feinen <strong>Wasser</strong>tröpfchen<br />

als Aerosol in großen Mengen an<br />

die Raumluft abgegeben und eingeamtet,<br />

kann dies zu Infektionen<br />

führen.<br />

Ein Allheilmittel gegen Le gionellen<br />

gibt es nicht. Eine Strategie<br />

gegen Verkeimung muss immer<br />

mehrere Aspekte umfassen und<br />

sollte deshalb einen ganzheitlichen<br />

Ansatz haben. Am wichtigsten sind<br />

prophylaktische Maßnahmen – also<br />

das System sauber halten, Kontamina<br />

tionen durch Installationsarbeiten<br />

vermeiden, Stagnationen<br />

und un günstige <strong>Wasser</strong>temperaturen<br />

ausschließen. Um sicher zu<br />

gehen, sollten keine fein zerstäubenden<br />

<strong>Wasser</strong>hähne und Duschköpfe<br />

be nutzt werden. Kurative<br />

Maßnahmen sind eigentlich nur die<br />

zweite Wahl. Thermische Be handlung<br />

mit 60 Grad heißem <strong>Wasser</strong><br />

beispielsweise lässt sich bei Kunststoffleitungen<br />

nicht unbedingt<br />

an wen den, zudem besteht bei<br />

Unachtsamkeit in privaten Haushalten<br />

Verbrühungsgefahr. Zur Desinfektion<br />

von Trinkwasserleitungen<br />

kann man sich zwar temporär von<br />

der Trinkwasserverordnung entfernen,<br />

es muss aber zwingend<br />

sichergestellt sein, dass während<br />

dieser Zeit absolut keine <strong>Wasser</strong>entnahme<br />

stattfinden kann. Eingesetzte<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />

müssen nach einer<br />

Behandlung wieder vollständig entfernt<br />

werden. Das ist logistisch nicht<br />

immer ganz einfach. Für die Desinfektion<br />

befallender Trinkwassersysteme<br />

wird im We sent lichen die<br />

Chlorung verwendet.<br />

<strong>gwf</strong>: In welchem Umfang wird bei BK<br />

Giulini Forschung und Entwicklung<br />

betrieben?<br />

Dr. Hater: In Ludwigshafen gibt es<br />

mehrere Forschungseinheiten. Dort<br />

beschäftigen wir uns mit der Synthese<br />

neuer Stoffe und mit der Optimierung<br />

von Stoffen, die dann in<br />

anwendungsnahen Forschungseinheiten,<br />

so wie hier in Düsseldorf in<br />

unserem Technikum für Water Solutions,<br />

getestet werden, bevor sie<br />

nach entsprechender Produktabsicherung<br />

in den Markt eingeführt<br />

werden. Zudem arbeiten wir mit<br />

verschiedenen Partnern aus Universitäten<br />

und Hochschulen zusammen<br />

oder mit Forschungseinrichtungen<br />

wie dem IWW in Mülheim<br />

oder dem TZW in Karlsruhe<br />

<strong>gwf</strong>: Welche Zukunftsfelder sehen Sie<br />

vor allem im <strong>Wasser</strong>bereich?<br />

Dr. Hater: Ein großes Thema ist die<br />

weltweite <strong>Wasser</strong>knappheit. Das<br />

betrifft nicht allein die Trinkwasserversorgung<br />

der Bevölkerung in trockenen<br />

Gegenden, auch für industrielle<br />

Zwecke muss hier <strong>Wasser</strong> mit<br />

ausreichender Qualität bereitgestellt<br />

werden. Daraus wird sich künftig<br />

ein gewaltiger Technologiebedarf<br />

entwickeln, etwa für Verfahren,<br />

mit denen <strong>Wasser</strong> eingespart<br />

werden kann, indem es mehrfach<br />

genutzt wird. Die damit verbundenen<br />

technischen Probleme gilt es zu<br />

lösen, um die Anlagen zuverlässig<br />

und effizient zu machen. Wichtig<br />

dabei ist aber auch, eine positive<br />

Gesamtbilanz zu erreichen, denn<br />

wenn <strong>Wasser</strong> mehrfach genutzt<br />

wird, erhöht sich tendenziell auch<br />

der Chemikalieneinsatz und Biozide<br />

sind schließlich gefährliche Stoffe,<br />

die eher sparsam verwendet werden<br />

sollten. Auch der Energieverbrauch<br />

muss in einem gesunden<br />

Verhältnis zum Ergebnis stehen. Mit<br />

der Optimierung und Verbesserung<br />

solcher Verfahren werden wir uns<br />

daher künftig eingehend beschäftigen.<br />

Ein weiterer bedeutender Bereich<br />

unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

ist die Verbesserung des<br />

Umweltverhaltens der für die <strong>Wasser</strong>behandlung<br />

eingesetzten Substanzen.<br />

Als Beispiel sei hier der<br />

Ersatz der herkömmlichen polyacrylamid-basierten<br />

Flockungshilfsmittel<br />

durch neue Typen, die aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen, beispielsweise<br />

aus Stärke, gewonnen werden.<br />

Diese sind nicht nur für<br />

Anwendungen im Trinkwasserbereich<br />

interessant, sondern auch für<br />

industrielle Anwendungen, bei<br />

denen hohe Anforderungen an die<br />

Umweltverträglichkeit gestellt werden.<br />

April 2011<br />

298 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


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THEMA<br />

<strong>Wasser</strong>preise – Qualität und Versorgungssicherheit<br />

auf dem (kartellrechtlichen) Prüfstand?<br />

Hans-Joachim<br />

Reck<br />

Wie sensibel unsere natürlichen<br />

Ressourcen sind, zeigt sich<br />

immer dann, wenn Katastrophen,<br />

wie zuletzt in Japan, die Trinkwasserversorgung<br />

zusammenbrechen<br />

lassen. Die Versorgung der Bevölkerung<br />

mit sauberem Trinkwasser<br />

wird dann zur existentiellen Herausforderung.<br />

Die Kostenfrage tritt in<br />

den Hintergrund.<br />

In vielen Ländern sind Versorgungssicherheit<br />

und Trinkwasserqualität<br />

auch außerhalb von Katastrophen<br />

nicht gewährleistet. Große<br />

Teile der Bevölkerung sind mangels<br />

funktionierender Versorgungsstrukturen<br />

und aufgrund massiver Um -<br />

weltbelastungen darauf angewiesen,<br />

Trinkwasser in Flaschen zu kaufen<br />

und ihr Brauchwasser aus<br />

hygienisch zweifelhaften Quellen<br />

zu beziehen. Dieser Blick über<br />

unsere Grenzen hinweg zeigt, dass<br />

eine funktionierende Trinkwasserversorgung<br />

keine Selbstverständlichkeit<br />

ist. Ein auf die Daseinsvorsorge<br />

fokussierter ordnungs- und<br />

umweltrechtlicher Rahmen garantiert<br />

erst eine nachhaltige Trinkwasserversorgung.<br />

Nach europäischem Verständnis<br />

ist <strong>Wasser</strong> keine übliche Handelsware.<br />

Diesen Erwägungsgrund der<br />

<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie muss man<br />

sich immer wieder vor Augen führen,<br />

wenn Kritik an den Strukturen<br />

der deutschen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

laut wird und Forderungen nach<br />

mehr Wettbewerb aufgrund angeblich<br />

überhöhter <strong>Wasser</strong>preise aufgestellt<br />

werden. Die pauschale Kritik<br />

folgt der einfachen Logik, dass nur<br />

Wettbewerb auch in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

die Verbraucherinteressen<br />

am besten widerspiegelt. Dies wiederum<br />

fußt auf der Annahme, dass<br />

der Verbraucher allein preisorientiert<br />

ist und Aspekte wie Versorgungssicherheit<br />

und langfristiger<br />

Umwelt- und Ressourcenschutz<br />

ausblendet.<br />

Schlagkräftige Beweise, dass die<br />

kommunalwirtschaftlichen Strukturen<br />

der <strong>Wasser</strong>wirtschaft ineffizient<br />

sind, finden sich nicht. Schuldig<br />

geblieben ist sie zuletzt auch die<br />

Monopolkommission, der in ihrem<br />

letzten Hauptgutachten die bloße<br />

Behauptung solcher Ineffizienzen<br />

aber ausreichende Begründung für<br />

ihre Forderung nach einer Zurückdrängung<br />

kommunalen Einflusses<br />

in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft war. Bei der<br />

Bundesregierung hat die Monopolkommission<br />

mit dieser Forderung<br />

Schiffbruch erlitten. Diese hat sich<br />

klar zu den bestehenden kommunalwirtschaftlichen<br />

Strukturen der<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung in Deutschland<br />

bekannt. Sie hat damit ein Modell<br />

gestärkt, das bei den Verbrauchern<br />

hohes Ansehen und Vertrauen<br />

genießt. Haushaltkundenbefragungen<br />

zeigen, dass weit über 90 % der<br />

Verbraucher mit der Versorgungssicherheit<br />

und der Trinkwasserqualität<br />

ihres kommunalen <strong>Wasser</strong>versorgers<br />

zufrieden sind; und nahezu<br />

drei Viertel erachten auch den dafür<br />

zu entrichtenden Preis als angemessen.<br />

Die <strong>Wasser</strong>preisdiskussion ist<br />

also kein breit angelegtes Thema<br />

der Verbraucher, sie erscheint<br />

manchmal eher als ein bewusst<br />

ge setztes Thema derjenigen, die<br />

sich in der Öffentlichkeit als Verbraucherschützer<br />

darstellen möchten.<br />

Um jedem Missverständnis vorzubeugen:<br />

das für die Trinkwasserversorgung<br />

zu entrichtende Entgelt<br />

spielt eine Rolle. Kommunale Versorger<br />

sind einer wirtschaftlichen<br />

Aufgabenerfüllung verpflichtet. Als<br />

natürlichem Monopol unterliegt<br />

das für die Trinkwasserversorgung<br />

zu zahlende Entgelt zu Recht einer<br />

externen Kontrolle. Dabei stellen<br />

Gebühren und Preise zwei selbständig<br />

nebeneinander stehende Entgeltmodelle<br />

mit jeweils funktionierenden<br />

Kontrollmechanismen dar.<br />

Aber genauso gilt: Die Trinkwasserversorgung<br />

alleine unter wirtschaftlichen<br />

Aspekten zu betrachten<br />

und dabei wichtige Grundsätze<br />

wasserwirtschaftlichen Handelns<br />

wie Umwelt- und Gesundheitsschutz<br />

in den Hintergrund zu drängen,<br />

greift beim wichtigsten Le -<br />

bensmittel zu kurz. Die jetzt vorherrschende<br />

rein betriebwirtschaftliche<br />

Betrachtungsweise des Kartellrechts<br />

verkennt, dass die Leistungen<br />

der kommunalen <strong>Wasser</strong>versorger<br />

einer mittel- bis langfristigen Perspektive<br />

zur Sicherung einer nachhaltigen<br />

Versorgung dienen, häufig<br />

freiwillig sind oder auch auf kommunalen<br />

Strukturentscheidungen<br />

beruhen. Kommunale <strong>Wasser</strong>versorger<br />

benötigen daher grundsätzlich<br />

in Bezug auf Kosten insbesondere<br />

für <strong>Wasser</strong>beschaffung, Versorgungssicherheit,<br />

Investitionen und<br />

freiwillige Umweltaufwendungen<br />

einen weiten Ermessensspielraum.<br />

Die Kartellbehörde sollte nicht ihr<br />

Verständnis der Versorgungsaufgabe,<br />

welches rein preis- und wettbewerbsorientiert<br />

ist – an Stelle der<br />

Verantwortung der Versorgungsunternehmen<br />

vor Ort setzen. Der<br />

Gestaltungsspielraum der Versorger<br />

wird ohnehin durch die spezifischen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsbedingungen<br />

begrenzt. Auf diese Tatsache hat der<br />

VKU bereits vor der aktuellen kartellrechtlichen<br />

Debatte hingewiesen.<br />

Die so genannten „Holländer-<br />

Gutachten“ der Universität Leipzig<br />

im Auftrag des VKU belegen wissenschaftlich<br />

sehr eindeutig den Einfluss<br />

der lokalen Rahmenbedingungen<br />

auf die Kostenstruktur des kommunalen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgers. Sie versetzten<br />

damit den einzelnen Versorger<br />

auch besser in die Lage, den<br />

Verbrauchern vor Ort das jeweilige<br />

Entgelt zu erläutern. Spezifische<br />

Versorgungsbedingungen führen<br />

zu unterschiedlichen Kosten und<br />

damit zwangsläufig auch zu unter-<br />

April 2011<br />

300 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


THEMA<br />

Ein Mann !<br />

schiedlichen Preisen oder Gebühren. Dies nachvollziehbar<br />

den eigenen Kunden darzustellen,<br />

dient der Zufriedenheit mit den Leistungen des<br />

<strong>Wasser</strong>versorgers.<br />

Eine kurzfristige Betrachtung, wie sie insbesondere<br />

von der Kartellbehörde in Hessen vorgenommen<br />

wird, wird der Verantwortung und<br />

Aufgabe der <strong>Wasser</strong>versorger nicht gerecht. Der<br />

bislang vorgenommene strenge Kostenbenchmark<br />

der Kartellbehörde führt zu Versorgungssicherheit<br />

und <strong>Wasser</strong>qualität auf dem jeweils<br />

niedrigsten Niveau, da <strong>Wasser</strong>versorger zusätzliche<br />

Leistungen und die dadurch verursachten<br />

Kosten vor der Be hörde nicht rechtfertigen können.<br />

Dies ist eine Fehlentwicklung, die auch mittel-<br />

und langfristig zu einer nachhaltigen Verschlechterung<br />

der Versorgungssicherheit führen<br />

kann. Eine <strong>Wasser</strong>versorgung auf dem kleinsten<br />

gemeinsamen Nenner kann und darf nicht das<br />

Ziel der Politik sein.<br />

Die Trinkwasserversorgung ist in Deutschland<br />

eine Kernaufgabe der Daseinsvorsorge. Sie<br />

liegt in der Zuständigkeit der Gemeinden oder<br />

anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften.<br />

Ihre demokratisch legitimierten Organe treffen<br />

und verantworten Entscheidungen für die kommunale<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung vor Ort. Diese Entscheidungen<br />

im wohlverstandenen Interesse<br />

der Bürgerinnen und Bürger müssen auch innerhalb<br />

des kartellrechtlichen Bewertungsmaßstabs<br />

Bestand be halten.<br />

Die kommunalen Trinkwasserversorger treten<br />

deshalb für einen sachorientierten Dialog<br />

mit den Kartellbehörden ein. Insbesondere die<br />

zahlreichen durch den Bundesgerichtshof noch<br />

offen gelassenen Fragen müssen im Sinne einer<br />

nachhaltigen und an Gesundheits- und Umweltbelangen<br />

orientierten kommunalen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

gefüllt werden. Für jegliche Forderung,<br />

über die bestehenden Entgeltkontrollen hinaus<br />

zu gehen und eine Regulierung der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

einzuführen besteht kein Raum. Ein<br />

solch drastischer Einschnitt in die kommunalen<br />

Strukturen der Trinkwasserversorgung entspricht<br />

nicht dem Verbraucherwillen.<br />

Kontakt:<br />

Hans-Joachim Reck,<br />

Hauptgeschäftsführer,<br />

Verband kommunaler Unternehmen e.V.,<br />

Hausvogteiplatz 3–4,<br />

D-10117 Berlin,<br />

Tel. (030) 58580-200,<br />

Fax (030) 58580-110,<br />

E-Mail: reck@vku.de,<br />

www.vku.de<br />

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FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL 2011<br />

Die WASSER BERLIN INTERNATIONAL ist die europäische Leitmesse für <strong>Wasser</strong>ver- und -entsorgung. Vom<br />

2. bis 5. Mai werden aktuelle <strong>Neuheit</strong>en in den Berliner Messehallen präsentiert. Über 300 Aussteller haben<br />

sich angemeldet. Der Wert liegt damit auf dem vergleichbar hohen Niveau der Vorveranstaltung. Dies ist ein<br />

beachtlicher Erfolg, da WASSER BERLIN INTERNATIONAL erstmals in einem von drei auf zwei Jahre verkürzten<br />

Veranstaltungsrhythmus stattfindet. Diese Veränderung war notwendig, um bei immer kürzeren Entwicklungszyklen<br />

einen zeitnahen Informationsaustausch in der Branche sicherzustellen und der steigenden Bedeutung<br />

des Themas <strong>Wasser</strong> gezielt Rechnung zu tragen.<br />

© Messe Berlin<br />

Der Anteil ausländischer Aussteller<br />

liegt bei rund 25 %. Darunter<br />

sind unter anderem drei Gemeinschaftsstände<br />

aus China, ein Ge -<br />

meinschaftsstand aus Russland und<br />

ein Pavilion aus den USA, auf denen<br />

die Unternehmen über ihre Leistungen<br />

und Aktivitäten informieren.<br />

Gleichzeitig sind zum ersten Mal<br />

auch mehrere Aussteller aus dem<br />

Nahen Osten in Berlin vertreten.<br />

Ergänzt wird das Engagement<br />

durch einen „Russischen Tag“, der<br />

vom Ostausschuss der Deutschen<br />

Wirtschaft und German Water Partnership<br />

organisiert wird. Weiterer<br />

Zuspruch resultiert aus der Auszeichnung<br />

der WASSER BERLIN<br />

INTERNATIONAL durch die US-amerikanischen<br />

Commercial Services als<br />

„exzellente Plattform zur Präsentation<br />

US-amerikanischer Produkte<br />

und Dienstleistungen“.<br />

NO DIG erstmalig in Berlin<br />

Darüber hinaus findet die INTERNA-<br />

TIONAL NO DIG 2011 erstmals im<br />

Rahmen dieser Messe statt. Hier<br />

werden die neuesten Entwicklungen<br />

und Technologien zum grabenlosen<br />

Bauen vorgestellt. Mit dieser<br />

Bauweise wurde 2008 allein in<br />

Berlin 750 km Leitung verlegt und<br />

rund 64 Mio. € eingespart.<br />

Länderforum<br />

Thematisch unterstreicht ein Länderforum<br />

den internationalen An -<br />

spruch der Veranstaltung. An jedem<br />

Veranstaltungstag werden dort<br />

aktuelle Fragen aus der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

ausgesuchter Nationen diskutiert.<br />

Neben Russland sind dies<br />

Rumänien, Bulgarien, Jordanien,<br />

einige Staaten Zentralasiens und<br />

die Türkei. Zur Förderung des Ausbaus<br />

persönlicher Kontakte und zur<br />

Entwicklung von Geschäftsbeziehungen<br />

gibt es ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm.<br />

wat als begleitender<br />

Kongress<br />

Ab 2011 findet die Fachmesse in<br />

einem optimierten Format an vier<br />

Messetagen und im Zwei-Jahresrhythmus<br />

statt. Unter dem Titel „wat<br />

+ WASSER BERLIN INTERNATIONAL“<br />

findet der begleitende Kongress zur<br />

Fachmesse statt, der erstmals von<br />

allen relevanten Fachverbänden der<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft unter Federführung<br />

des DVGW organisiert wurde.<br />

An vier Tagen berichten über 120<br />

hochkarätige Experten aus Forschung,<br />

Wirtschaft und Politik in 18<br />

Themenblöcken über alles, was die<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft zurzeit bewegt.<br />

April 2011<br />

302 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

Hallenübersicht<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

2. - 5. Mai 2011<br />

WASSER BERLIN<br />

INTERNATIONAL<br />

Eingang Süd<br />

Eingang Fachmesse<br />

Eingang<br />

Kongress<br />

Stand: 21.03.2011<br />

<strong>Wasser</strong>ver- & -entsorgung,<br />

Verbände<br />

Armaturen, Brunnenbau,<br />

Pumpen, Geothermie, Verbände<br />

Mess-, Regel- und Analysetechnik<br />

International NO DIG,<br />

Leitungsbau<br />

Rohrleitungsbau, Kunststoffrohre,<br />

Guss-, Steinzeug-, Stahl und Betonrohre<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitung, Verbände,<br />

Länderforum<br />

WASsERLEBEN Publikumsausstellung<br />

Praxisvorführungen<br />

Kongress<br />

Kongressregistrierung<br />

Fachbesucherregistrierung<br />

Freigelände<br />

Messeleitung<br />

Presse, Halle 6.3<br />

Messe Berlin GmbH · Messedamm 22 ·14055 Berlin · Germany<br />

Tel.+ 49(0)30 / 3038-2148 · Fax +49(0)30 / 3038-2079<br />

www.wasser-berlin.de · wasser@messe-berlin.de<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 303


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

German Water Partnership:<br />

Wir sind dabei – und Sie?<br />

Kongress wat + WASSER<br />

BERLIN INTERNATIONAL –<br />

mit GWP<br />

Unter dem Titel „wat + WASSER<br />

BERLIN INTERNATIONAL“ haben sich<br />

erstmalig alle relevanten Verbände<br />

zu einem der weltweit umfangreichsten<br />

Kongresse der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

zusammengeschlossen,<br />

um die aktuellen Fragen der Branche<br />

zu diskutieren. Gemeinsam tragen<br />

sie ein höchst attraktives Vortragsprogramm,<br />

das sich auf alle<br />

vier Messetage erstreckt. Selbstverständlich<br />

sind auch wir von German<br />

Water Partnership e.V. (GWP) mit<br />

dabei: am Montag, den 2. Mai (Ort:<br />

Halle 7): 14:00 bis 16:30 Uhr bei der<br />

„Plenartagung „Perspektiven der<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft – Trends und<br />

Er wartungen für die nächsten<br />

10 Jahre mit anschließender „Podiumsdiskussion“,<br />

am Mittwoch, den<br />

4. Mai: (Ort: Halle 7) 09:00 bis 12:00<br />

Uhr Vortragsveranstaltung „Internationale<br />

Herausforderungen Capacity<br />

Development“ 14:00 bis 17:00<br />

Uhr Vortragsveranstaltung „<strong>Abwasser</strong>behandlung“,<br />

am Donnerstag,<br />

den 5. Mai (Ort: Halle 7): 14:00 bis<br />

17:00 Uhr Vortragsveranstaltung<br />

„Internationale Herausforderungen<br />

– Praxisbeispiele aus der Ver- und<br />

Entsorgung“<br />

Russischer Tag – mit GWP<br />

Selbstverständlich ist der „Russische<br />

Tag“ auch ein Tag, an dem wir uns<br />

als GWP in das Programmangebot<br />

einbringen und es mitgestalten. Der<br />

Ausbau der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>versorgung<br />

in der Russischen Föderation<br />

steht im Zentrum des Programms<br />

mit „Reines <strong>Wasser</strong>“. Da -<br />

nach sollen bis zum Jahr 2020<br />

zahlreiche bedeutende Projekte<br />

zur Verbesserung der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und der <strong>Wasser</strong>entsorgung im<br />

Rahmen dieses Programms strategisch<br />

bearbeitet werden. Das Programm<br />

zieht ein mehrere Milliarden<br />

Euro umfassendes Investitionsvolumen<br />

nach sich, das einerseits aus<br />

öffentlichen Mitteln finanziert werden<br />

soll, andererseits aber über<br />

öffentlich-private Partnerschaften<br />

(u. a. BOOT-Modell), auf die die russische<br />

Regierung stark setzt.<br />

Neben technischen und logistischen<br />

Fragen bildet das mensch liche<br />

Know-how im Umgang mit Großvorhaben<br />

dieser Dimension einen wichtigen<br />

Pfeiler zum Gelingen. Insgesamt<br />

hat das Land eine Lücke von<br />

rund 15 000 Ingenieuren und anderen<br />

Fachkräften, die zur Umsetzung<br />

der Strategie notwendig wären. Der<br />

„Russische Tag“ widmet sich den Fragestellungen,<br />

die sich aus dieser<br />

komplexen Thematik ergeben: am<br />

Dienstag, den 3. Mai (Ort: Halle 7,<br />

Raum London): 10:00 Uhr bis 15:30<br />

Uhr Vortragsveranstaltung.<br />

Internationales Länderforum<br />

– mit GWP<br />

Das „Internationale Länderforum“<br />

wird von der Deutschen Vereinigung<br />

für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong><br />

und Abfall e. V. (DWA) und German<br />

Water Partnership e. V. veranstaltet.<br />

Hauptthemen sind die<br />

internationalen <strong>Wasser</strong>märkte mit<br />

ihren Problemstellungen, Projekten<br />

und Programmen sowie ihren Chancen<br />

und Herausforderungen. In<br />

mehr als 13 Foren, Vortragsblöcken<br />

und Diskussionsrunden haben<br />

Besucher an allen vier Messetagen<br />

Gelegenheit, sich von kompetenten<br />

Referenten aus GWP-Mitgliedsunternehmen<br />

und -Partnern aus der<br />

deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft und<br />

-forschung sowie von Referenten<br />

zahlreicher Partnerorganisationen<br />

und Regierungsmitgliedern aus<br />

dem In- und Ausland über die Situation<br />

in den verschiedensten Ländern<br />

der Welt über die <strong>Wasser</strong>versorgungs-<br />

und <strong>Wasser</strong>entsorgung<br />

zu informieren: am Montag, den<br />

2. Mai: 12:00 Uhr bis 17:30 Uhr, am<br />

Dienstag, den 3. Mai: 10:00 Uhr bis<br />

17:30 Uhr, am Mittwoch, den 4. Mai:<br />

10:00 Uhr bis 17:30 Uhr, am Donnerstag,<br />

den 5. Mai: 10:00 Uhr bis<br />

15:45 Uhr (Ort ist immer Halle 5.2)<br />

Für welche unserer Veranstaltungen<br />

Sie sich auch entscheiden: Wir<br />

haben für interessierte Unternehmen,<br />

Organisationen, Institutionen<br />

und Verbände eine Menge an Fachinformation<br />

zu bieten. Sie sind herzlich<br />

willkommen!<br />

GWP-Gemeinschaftsstand<br />

Auf 300 m² ist German Water Partnership<br />

e.V. in Halle 5.2 A, Stand<br />

110 mit 20 ihrer Mitgliedsunternehmen<br />

vertreten. Am Mittwoch, den<br />

4. Mai 2011, ist am Stand eine be -<br />

sondere Gelegenheit zum Kennenlernen<br />

und Austausch: Um 17:00 Uhr<br />

bei einem „Get together“.<br />

Kontakt:<br />

German Water Partnership e.V.,<br />

Reinhardtstraße 32,<br />

D-10117 Berlin,<br />

Tel. (030) 300199-1222,<br />

Fax (030) 300199-3220,<br />

E-Mail: www.germanwaterpartnership.de,<br />

www.germanwaterpartnership.de<br />

April 2011<br />

304 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 1.2, STAND 115<br />

Kooperation Leitungsbau: Führende<br />

Verbände unter einem Dach<br />

Ein erfolgreiches Messekonzept<br />

findet auf der WASSER BERLIN<br />

2011 seine Fortsetzung: Mit sechs<br />

weiteren führenden Verbänden aus<br />

der Leitungsbaubranche – hierzu<br />

zählen der Energieeffizienzverband<br />

für Wärme, Kälte und KWK e. V.<br />

(AGFW), der Verband Güteschutz<br />

Horizontalbohrungen e. V. (DCA),<br />

die Gütegemeinschaft Leitungstiefbau<br />

e. V. ( GLT) die German Society<br />

for Trenchless Technology e. V.<br />

(GSTT), der Rohrleitungssanierungsverbandes<br />

e. V. (RSV) und die International<br />

Society for Trenchless Technology<br />

(ISTT) – präsentiert sich der<br />

Rohrleitungsbauverband (rbv) vom<br />

2. bis 5. Mai zum dritten Mal unter<br />

einem gemeinsamen Dach. Die<br />

gebündelte Fachkompetenz zum<br />

Thema Leitungsbau hatte bereits<br />

auf der WASSER BERLIN 2009 und<br />

der IFAT ENTSORGA 2010 für Furore<br />

gesorgt. Viele Mitgliedsunternehmen<br />

nutzten die Chance, ihre<br />

Dienstleistungen und Botschaften<br />

einem breiten Publikum näher zu<br />

bringen. Auch in Berlin herrscht<br />

wieder volles Haus: 32 Mitgliedsfirmen<br />

aus den verschiedenen Partnerverbänden<br />

haben ihre Beteiligung<br />

am Firmengemeinschaftsstand<br />

zugesagt.<br />

Interessen gebündelt<br />

„Die positive Resonanz ist eine<br />

Bestätigung der Verbandsarbeit<br />

und zeigt, dass wir auf dem richtigen<br />

Weg sind“, stellt rbv-Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. Dieter Hesselmann<br />

fest. Messeauftritte wie der in Berlin<br />

dienen vor allem dazu, neue Kontakte<br />

in der Branche zu knüpfen<br />

und die Verbandsarbeit einem breiten<br />

Fachpublikum näher zu bringen.<br />

„Wir wollen die Stimme für den<br />

Leitungsbau in Deutschland sein<br />

Schon 2009 ein Publikumsmagnet:<br />

Auf der WASSER BERLIN traten<br />

die führenden Verbände der<br />

Leitungsbaubranche erstmals mit<br />

einem gemeinsamen Standkonzept<br />

auf. Foto: rbv<br />

und dazu beitragen, die Interessen<br />

unserer Mitgliedsunternehmen zu<br />

bündeln“, bringt Hesselmann eine<br />

der Hauptbotschaften auf den<br />

Punkt. „Das wird von den Leitungsbauern<br />

unterstützt, alle ziehen spartenübergreifend<br />

an einem Strang.“<br />

Zu den Highlights in der Messewoche<br />

zählen für die Leitungsbauer<br />

der so genannte „Pipe Brunch“ – er<br />

findet am zweiten Messetag auf<br />

dem Gemeinschaftsstand statt –<br />

und der Karrieretag am 5. Mai. An<br />

diesem Tag haben Schüler und Studenten<br />

von weiterführenden Schulen<br />

und Hochschulen Gelegenheit,<br />

sich mit den Personalverantwortlichen<br />

der teilnehmenden Unternehmen<br />

auszutauschen. Darüber hinaus<br />

beteiligen sich die Bauindustriellen<br />

Zentren mit „praxisnahen<br />

Themen zum Anfassen“ an der Publikumsausstellung<br />

„WASsERLEBEN“.<br />

Sie findet parallel zum Kongress<br />

und der Fachmesse statt und gibt<br />

einen Überblick über die Vielfalt des<br />

<strong>Wasser</strong>s.<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der WASSER BERLIN<br />

vom 02. - 05. Mai 2011<br />

Halle 3.2 Stand 210<br />

FTW – FRANK<br />

Trinkwasserspeichersysteme<br />

homogener Werkstoff, geprüft<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt W 270<br />

und KTW-Leitlinie,<br />

kein mikrobakterieller Bewuchs,<br />

keine Inkrustationen,<br />

wartungsfreundliche, glatte<br />

Oberfl ächen,<br />

unempfi ndlich gegenüber Frost,<br />

widerstandsfähig gegen saures<br />

Rohwasser,<br />

korrosionsbeständig,<br />

hohe Lebensdauer,<br />

VERSORGUNG<br />

umweltfreundlicher Werkstoff,<br />

da recyclingfähig,<br />

individuelle Ausführungen<br />

ermöglichen maßgeschneiderte<br />

Lösungen.<br />

FRANK GmbH Telefon + 49 6105 4085-0


FOKUS WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 2.1B, STAND 124<br />

Mit SEWERIN WASsERLEBEN<br />

Erstmalig beteiligt sich SEWERIN<br />

im Rahmen der diesjährigen<br />

WASSER BERLIN International an der<br />

Sonderschau WASsERLEBEN. Diese<br />

wendet sich an Schüler, Lehrer und<br />

alle, die sich einen Überblick über<br />

die Vielfalt des <strong>Wasser</strong>s verschaffen<br />

möchten.<br />

In der Publikumsausstellung in<br />

Halle 2.1 führen <strong>Wasser</strong> bezogene<br />

Institutionen, Verbände, Unternehmen<br />

und Schulen vor, was rund um<br />

das Thema <strong>Wasser</strong> wichtig und interessant<br />

ist. WASsERLEBEN soll Spaß<br />

machen und zum Nachdenken und<br />

Handeln anregen.<br />

In Kooperation mit der Berliner<br />

Wald-Oberschule, einem Gymnasium<br />

aus Charlottenburg, wird auf<br />

dem SEWERIN-Stand an drei<br />

anschaulichen Beispielen vorgestellt,<br />

wo und wie <strong>Wasser</strong>verluste<br />

entstehen.<br />

Besuchergruppen, nach vier<br />

Altersklassen eingeteilt, werden im<br />

Verlauf ihres Ausstellungsrundganges<br />

erfahren, wie mit einem akustischen<br />

<strong>Wasser</strong>lecksuchgerät Leckstellen<br />

„hörbar“ gemacht werden<br />

und wie viel <strong>Wasser</strong> bei einem Druck<br />

von 5 bar aus einem Leck von 5 mm<br />

Durchmesser entweicht.<br />

Außerdem wird ein ganz alltägliches<br />

Beispiel verdeutlichen, was<br />

jeder Einzelne dazu beitragen kann,<br />

wertvolles Trinkwasser nicht unnötig<br />

zu vergeuden. Mithilfe eines laufenden<br />

<strong>Wasser</strong>hahns können die<br />

© Messe Berlin<br />

Kinder und Jugendlichen schätzen<br />

wie viel Trinkwasser während des<br />

täglichen Zähneputzens verloren<br />

geht, wenn das <strong>Wasser</strong> dabei weiter<br />

fließt.<br />

Um einen noch größeren Lernanreiz<br />

zu schaffen, sollen die Schüler<br />

einen von der Messe erstellten<br />

Fragebogen ausfüllen. Auf dem<br />

Sewerin Stand gibt es insgesamt<br />

vier Fragen, eine je Altersklasse, die<br />

es zu beantworten gilt. Damit es bei<br />

den zu erwartenden Besuchermassen<br />

nicht zu Staus kommt, führen<br />

mehr als 40 verschiedene Routen in<br />

Form moderner Schnitzeljagden<br />

durch die Ausstellung.<br />

Der SEWERIN-Stand im Rahmen<br />

der Sonderschau WASsERLEBEN<br />

wird von Dipl.-Ing (FH) Dirk Becker<br />

aus dem SEWERIN-Produktmanagment<br />

betreut. Ihm zur Seite stehen<br />

Schülerinnen und Schüler des Geografie-Grundkurses<br />

der Jahrgangsstufe<br />

12 der Wald-Oberschule, die<br />

auch an der Gestaltung der dargestellten<br />

Inhalte beteiligt waren.<br />

Kontakt:<br />

Hermann Sewerin GmbH,<br />

Robert-Bosch-Straße 3,<br />

D-33334 Gütersloh,<br />

Tel. (05241) 9340,<br />

Fax (05241) 934444,<br />

E-Mail: info@sewerin.com,<br />

www.sewerin.com<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Wasser</strong> Berlin, Halle 3.2, Stand 411


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 6.2, STAND 113<br />

Leckage-Detektoren mit<br />

kapazitivem und<br />

konduktivem Messprinzip<br />

Einfach sicher!<br />

Zur Serverraum-, Reinraum- und Lagerraumüberwachung<br />

bietet das in Lambrecht ansässige Unternehmen<br />

Jola Spezialschalter K. Mattil & Co. KG ein umfassendes<br />

Spektrum an verschiedenen Geräten zur<br />

Leckage-Detektion. Unterschied liche Sensorentypen<br />

ermöglichen die Erkennung von Leckage nach dem<br />

kapazitiven oder nach dem konduktiven Messprinzip.<br />

Die Systeme „Leckwatcher“, „Liqui-Switch“ und „L-Pointer“<br />

sind mit binären Schnittstellen für SPS, DDC, Feldbuskoppler<br />

oder NAMUR-Stromkreise ausgestattet. Beispielsweise<br />

zeichnet sich die Plattenelektrode CPE-SPS4<br />

aus der Produktgruppe „Kapazitive Leckage-Detektoren,<br />

System Leckwatcher“ dadurch aus, dass bereits geringe<br />

Ansammlungen von elektrisch nicht leitenden Flüssigkeiten<br />

gemeldet werden.<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 6.2, Stand 108<br />

Kontakt:<br />

Jola Spezialschalter K. Mattil & Co. KG,<br />

Klostergartenstraße 11–20,<br />

D-67466 Lambrecht,<br />

Uwe Schareika,<br />

Tel. (06325) 188126,<br />

Fax (06325) 6396,<br />

E-Mail: uwe.schareika@jola-info.de,<br />

www.jola-info.de<br />

G450/G460 mit Funktionsprüfung<br />

Zur Freimessung in explosionsgefährdeten Bereichen dürfen<br />

nur Gaswarngeräte eingesetzt werden, bei denen die messtechnische<br />

Funktionsfähigkeit für den Explosionsschutz<br />

nachgewiesen ist. Nur mit einem funktionsgeprüften Gerät,<br />

das nach den strengen Richtlinien der EG Baumusterprüfbescheinigung<br />

geprüft wurde, können Sie wirklich sicher sein.<br />

Das Mehrgas-Messgerät Microtector II G460 und G450<br />

erfüllt die Normen EN 60079-29-1 und EN 50104.<br />

Das bedeutet für Sie mehr Schutz - vor mehr als 7 Gasen<br />

gleichzeitig - und mehr Sicherheit. Zusammen mit praxiserprobten<br />

Funktionen und dem umfangreichen Systemzubehör<br />

wird das G460/G450 jedem Anforderungsprofil gerecht.<br />

Überzeugen Sie sich selbst.<br />

Jetzt mit neuer Ladetechnologie!<br />

Plattenelektrode CPE-SPS4.<br />

www.gasmessung.de


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 6.2, STAND 114<br />

Mobile Durchflussmessung in natürlichen<br />

Gewässern<br />

Sebalog N-3.<br />

Der AquaProfilerTM stellt eine<br />

Innovation in der mobilen<br />

Durchflussmessung dar und verschafft<br />

den Anwendern gegenüber<br />

der klassischen Flügelmessung<br />

einen signifikanten Zeitgewinn. Der<br />

Sensor lässt sich an einer Flügelstange<br />

oder an einem Belastungsgewicht<br />

(Seilkrananlage, Brückenausleger)<br />

montieren. Der Aqua-<br />

ProfilerTM misst den Betrag der<br />

Fließgeschwindigkeit hochauflösend<br />

in bis zu 128 individuellen<br />

Zellen. Durch die zwei akustischen<br />

Strahlen wird eine Schiefstellung<br />

der Stange oder eine nicht zur<br />

Sohle parallele Fließgeschwindigkeit<br />

automatisch kompensiert. Mit<br />

der integrierten Drucksonde wird<br />

gleichzeitig der aktuelle <strong>Wasser</strong>stand<br />

erfasst. Dadurch lässt sich<br />

zusammen mit dem Geschwindigkeitsprofil<br />

der Durchfluss mit hoher<br />

Genauigkeit berechnen. Alternativ<br />

zum kompletten Strömungsprofil ist<br />

der AquaProfilerTM auch als Punktsensor<br />

erhältlich. Dank des feldtauglichen<br />

hydrologischen Assistenten<br />

HDA-Pro und der Software „Aqua-<br />

Profiler Mobile“ hat der Anwender<br />

alle relevanten Informationen jederzeit<br />

im Blick.<br />

Kontakt:<br />

SEBA Hydrometrie GmbH,<br />

Gewerbestraße 61 a,<br />

D-87600 Kaufbeuren,<br />

Thomas Engstle,<br />

Tel. (08341) 96480,<br />

Fax (08341) 964848,<br />

E-Mail: engstle@seba.de,<br />

www.seba-hydrometrie.de<br />

HALLE 6.2, STAND 107<br />

Datenlogger für hydrostatische Pegelmessungen<br />

Zur Beobachtung von Grundwasserpegeln<br />

und Füllständen in<br />

Tanks bietet die Schweizer KELLER<br />

DCX-Datenlogger.<br />

AG für Druckmesstechnik Sonden<br />

für unterschiedlichste Einsatzbedingungen.<br />

Je nach Bedarf arbeiten sie<br />

völlig autonom, mit integriertem<br />

Datenlogger, mit Funkübertragung<br />

(GSM), mit Ausgleichskapillare zum<br />

Umgebungsdruck oder separatem<br />

Absolutdrucksensor, zusätzlich mit<br />

integrierter Temperaturmessung. Je<br />

nach Peilrohr stehen Sondendurchmesser<br />

von 16 und 18 bis 22 mm zur<br />

Verfügung. Beispielsweise kommt<br />

der DCX-16 mit nur 16 mm Durchmesser<br />

an Orten zum Einsatz, wo<br />

jeder Millimeter zählt, wie bei Peilrohren<br />

mit kleinem Durchmesser.<br />

Die Datenlogger vom Typ DCX-22<br />

AA mit 22 mm Außendurchmesser<br />

erfassen und kompensieren<br />

Schwankungen des Umgebungsluftdrucks<br />

mit einem am oberen<br />

Ende des Peilrohrs wasserdicht eingebauten<br />

Luftdrucksensor. Sie<br />

überstehen Einsätze in feuchter<br />

Umgebung und so auch kurzzeitige<br />

Überflutung schadlos. Die effiziente<br />

Elektronik liefert exakte Werte an<br />

den Datenlogger.<br />

Kontakt:<br />

KELLER Gesellschaft<br />

für Druckmesstechnik mbH,<br />

Schwarzwaldstraße 17,<br />

D-79798 Jestetten,<br />

Jürg Dobler,<br />

Tel. (07745) 92140,<br />

Fax (07745) 921450,<br />

E-Mail: marketing@keller-druck.com,<br />

www.keller-druck.com<br />

April 2011<br />

308 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

Robuster Aufbau und einfache<br />

Bedienung<br />

Pegel-Datenlogger für<br />

Ex-Anwendungen.<br />

Die Pegel-Drucklogger „STS Serie<br />

3“ mit Ex-Zertifizierung nach<br />

ATEX eignen sich aufgrund ihres<br />

robusten Aufbaus, der Schutzklasse<br />

IP 67 und ihrer einfachen Bedienung<br />

für die Erfassung und Archivierung<br />

von Messungen in <strong>Abwasser</strong>kanälen,<br />

Überlaufbecken und<br />

sonstigen explosionsgefährdeten<br />

Bereichen. Der Daten-Logger ist für<br />

die Druckbereiche von 0 bis 100<br />

mbar bis zu 0 bis 600 bar verfügbar.<br />

Der Pegel-Logger ist erhältlich für<br />

Messbereiche von 0 bis 1 mWS bis<br />

zu 0 bis 250 mWS. Er erlaubt die<br />

Speicherung von 130 000 Messungen.<br />

Die eingebaute Lithium-Batterie<br />

kann der Benutzer selbst vor Ort<br />

austauschen. Zur Weiterverarbeitung<br />

lassen sich die Daten als txt-<br />

Datei in ein Excel-Dokument übertragen.<br />

Die Daten-Logger können<br />

über Laptop oder Pocket-PC konfiguriert<br />

und ausgelesen werden. Die<br />

Watermanager-Lösung des Ausstellers<br />

ermöglicht es, Daten-Logger<br />

jederzeit und von jedem beliebigen<br />

Standort aus bequem zu verwalten<br />

und auszulesen.<br />

Kontakt:<br />

STS Sensoren Transmitter Systeme GmbH,<br />

Poststrasse 7,<br />

D-71063 Sindelfingen,<br />

Kerstin Dudda,<br />

Tel. (07031) 2049410,<br />

Fax (07031) 204 9420,<br />

E-Mail: kerstin.dudda@stssensors.com,<br />

www.stssensors.com<br />

<br />

<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 309


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 4.2, STAND 319<br />

Modular, flexibel und wirtschaftlich<br />

Bürkert präsentiert neue Transmitter für unterschiedliche Sensortypen<br />

Mit dem Transmitter/Controller multiCELL erweitert Bürkert sein Angebot an modular aufgebauten Mess- und<br />

Controller-Geräten, die sich flexibel für den Einsatz mit unterschiedlichen Sensortypen eignen. Die Transmitter<br />

können modular an verschiedene Applikationen angepasst und unter anderem zur Messung von Durchfluss,<br />

pH, ORP oder Leitfähigkeit eingesetzt werden.<br />

multiCELL.<br />

Mit dem Multichannel Transmitter/Controller<br />

multiCELL bietet<br />

Bürkert ein komplettes, hoch<br />

flexibles Analyse-Messsystem für<br />

vielseitige Aufgaben unter anderem<br />

in den Bereichen der <strong>Wasser</strong>aufbereitung,<br />

Lebensmittel und Pharma.<br />

Es besteht aus einem umfangreich<br />

ausgestatteten Basisgerät, dessen<br />

Funktionsumfang durch modular<br />

aufgebaute Hardware und Software<br />

individuell und bedarfsgerecht<br />

erweitert werden kann. Schon das<br />

Basisgerät ist mit einem großen hintergundbeleuchteten<br />

Display ausgestattet,<br />

lässt sich über Softkeys<br />

anwenderfreundlich bedienen und<br />

verfügt bereits über zwei digitale<br />

bzw. Frequenzeingänge, direkte<br />

Anschlüsse für unterschiedliche<br />

Sensortypen sowie je zwei digitale<br />

und analoge Ausgänge.<br />

Bei Bedarf können bis zu sechs<br />

vorkonfigurierte I/O-Boards hardwareseitig<br />

ergänzt werden. Nachinstallierbare<br />

Softwarepakete ermöglichen<br />

die weitere praxisgerechte<br />

Anpassung des Transmitters. Die<br />

Vorteile für den Anwender: Durch<br />

den maßgeschneiderten Funktionsumfang<br />

fallen nur für Ausstattungsmerkmale<br />

Kosten an, die auch<br />

tatsächlich benötigt werden. Da mit<br />

dem multiCELL ein einheitlicher<br />

Transmittertyp für unterschiedliche<br />

Anwendungen von der Analysemesstechnik<br />

wie pH-Wert- und Leitfähigkeit<br />

bis hin zur Durchflussmessung<br />

eingesetzt werden kann,<br />

reduzieren sich zudem der Aufwand<br />

für die Mitarbeiterschulung<br />

und die Lagerhaltung unterschiedlicher<br />

Varianten. Es ist das ideale<br />

Gerät für multivariable Messungen<br />

verbunden mit Mehrkanal-Reglerfunktionalität<br />

und Einsatz als<br />

Datenlogger.<br />

Daten und Fakten<br />

Multichannel Transmitter/<br />

Controller multiCELL<br />

Großes grafisches Display mit<br />

Hintergrundbeleuchtung<br />

Mainboard mit Stromversorgung,<br />

2 digitalen Eingängen,<br />

2 digitalen Ausgängen und<br />

2 analogen Ausgängen<br />

Mit bis zu 6 E/A Boards modular<br />

erweiterbar<br />

Durchflussmessung über Pulseingang<br />

Integrierte Temperaturkompensation<br />

für Analysemessungen<br />

Integrierte Testfunktionen für<br />

alle E/As<br />

Speicherung von Kalibrier- und<br />

min./max. Messwerten über SD<br />

Karten-Slot<br />

Multipoint Datenlogger mit<br />

Speicherung auf SD-Karte<br />

Einfache, intuitive Bedienung<br />

über Softkeys wie beim Handy<br />

Erweiterung durch optionale<br />

Softwarepakete<br />

– Durchflussmessung parallel<br />

zur Analysemessung<br />

– PID control<br />

– Datenlogger<br />

– Chemische Dosierung<br />

– Konzentrationstabelle für ausgewählte<br />

Fluids<br />

Mess-, Regel- und Überwachungsgeräte<br />

für<br />

Haustechnik, Industrie und<br />

Umweltschutz.<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH<br />

Lindenstraße 20 · 74363 Güglingen<br />

Tel. 07135/102-0 · Fax 07135/102-147<br />

www.afriso.de · info@afriso.de<br />

AFRISO-EURO-INDEX<br />

Kontakt:<br />

Bürkert GmbH & Co. KG,<br />

Christian-Bürkert-Straße 13-17,<br />

D-74653 Ingelfingen,<br />

Tel. (07940) 10-0,<br />

Fax (07940) 10-91 204,<br />

E-Mail: info@burkert.com,<br />

www.burkert.com<br />

April 2011<br />

310 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 2.2, STAND 204<br />

Datenmanagement für <strong>Wasser</strong>versorger<br />

und Ingenieurbüros<br />

Mit dem Softwaresystem GW-<br />

Manager (www.gw-manager.<br />

com) können alle wasserwirtschaftlich<br />

relevanten Fachdaten erfasst<br />

und verwaltet werden. Hierzu gehören<br />

die automatisierte Importierung<br />

aller Roh- und Trinkwasseranalysen,<br />

Grundwasserstände und Gewässerpegel,<br />

Fördermengen und Quellschüttungen,<br />

<strong>Wasser</strong>zähler inklusive<br />

Zählerwechsel, alle Klimadaten,<br />

die Archivierung aller PLS-Daten<br />

sowie alle Stammdaten. Für die<br />

fachgerechte Auswertung stehen<br />

folgende Module bereit: Überwachung<br />

von Grenzwertüberschreitungen,<br />

Diagramme und Statistiklisten,<br />

<strong>Wasser</strong>verlust-Analysen, Monitoring-Berichte,<br />

Brunnenalterung, 2<br />

1/2-D Pläne (Grundwassergleichenund<br />

Flurabstandspläne) sowie flexibler<br />

Behörden-Export (z.B. TEIS,<br />

SEBAM, LABDÜS, TwistWeb und<br />

GruWaH). Eine kostenlose Demo-<br />

Version mit den eigenen Daten können<br />

Interessenten unter Tel: 06151-<br />

945630 oder www.gw-manager.<br />

com/demo anfordern.<br />

Kontakt:<br />

envi-systems GmbH,<br />

Ingenieurbüro für Umweltinformatik,<br />

An der Eschollmühle 28, D-64297 Darmstadt,<br />

Dr. Thomas Gutzke,<br />

Tel. (06151) 9456-30,<br />

Fax (06151) 9456-80,<br />

E-Mail: gutzke@envi-systems.com,<br />

www.envi-systems.com<br />

GW-Manager auf<br />

dem Feldrechner<br />

Nomad.


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 3.2, STAND 304<br />

Batteriebetriebene Fernüberwachung<br />

ohne Datenkabel<br />

Mit „WCS – Water Control Systems“<br />

präsentiert die österreichische<br />

Firma MTA Messtechnik<br />

GmbH auf der Messe ein komfortables<br />

Erfassungs- und Kontrollinstrument<br />

für dynamische Messwerteund<br />

statische Zustandsabfragen in<br />

den Bereichen Trinkwasserver sorgung,<br />

<strong>Abwasser</strong>, Klärwerke, Fernwärme,<br />

Industrie und Umwelt. WCS<br />

ermöglicht das Erfassen von Messdaten<br />

in Bereichen, wo dies bisher<br />

aufgrund fehlender Energieversorgung<br />

oder fehlender Datenleitungen<br />

nicht möglich war, unter<br />

anderem in Hochbehältern, Quellfassungen,<br />

Brunnen und bei Grundwasserpegelmessungen.<br />

Zu den<br />

wichtigsten Vorteilen von WCS<br />

gehören die batteriebetriebene<br />

Fernüberwachung ohne Datenkabel,<br />

die kostengünstige Datenübertragung<br />

mittels Datendienst an<br />

einen Web-Server und der Onlinemodus<br />

zur Beobachtung von Messwerten<br />

in Echtzeit. Anwendungsbereiche<br />

sind zum Beispiel die Trinkwasserversorgung,<br />

Temperatur- und<br />

Durchflussmessungen in <strong>Abwasser</strong>leitungen,<br />

Industrie-Umweltmessungen<br />

sowie Hochwasser-<br />

Frühwarnsysteme für Flüsse.<br />

Kontakt:<br />

MTA Messtechnik GmbH,<br />

Handelsstraße 16,<br />

A-9300 St. Veit / Glan (Österreich),<br />

Sylvia Petschnig,<br />

Tel. +43-4212-7149115,<br />

Fax +43 4212 72298,<br />

E-Mail: s.petschnig@mta-messtechnik.at,<br />

www.mta-messtechnik.at<br />

WCS - Water Control Systems.<br />

HALLE 6.2, STAND 214<br />

Freier Wechsel zwischen Mobilfunknetz<br />

und ISM-Funkband<br />

Sensornetzwerk.<br />

Die in Heddesheim ansässige<br />

Ingenieurgesellschaft für Automation<br />

mbH (IFA) stellt auf der<br />

Messe ihr neu entwickeltes drahtloses<br />

Sensor- und Fernwirknetzwerk<br />

mit freiem Wechsel zwischen dem<br />

Mobilfunknetz und dem ISM-Funkband<br />

vor. Möglich ist auch der Übergang<br />

in drahtgebundene Übertragungsmedien.<br />

Verfügbar sind<br />

Geräte mit der Schutzart IP68 für<br />

den Einbau in Zählerschächten und<br />

Pegelrohren sowie ein modulares<br />

Gerät für den Einbau in Schaltanlagen.<br />

Beide Gerätetypen lassen sich<br />

energieautark über mehrere Jahre<br />

mittels einer Batterie versorgen. Die<br />

angeschlossenen Sensoren werden<br />

von den Geräten während des<br />

Messvorganges mit Spannung versorgt.<br />

Im ISM-Band ist jedes Gerät<br />

Relaisstation für die Nachbarstation.<br />

Damit können auch entfernte<br />

Punkte mit schwieriger Topografie<br />

erreicht werden. Die Geräte melden<br />

sich nach der Inbetriebnahme automatisch<br />

an der Zentrale an und sind<br />

damit als Netzwerk-Teilnehmer<br />

bekannt.<br />

Kontakt:<br />

IFA Ingenieurgesellschaft<br />

für Automation mbH,<br />

Robert-Bosch-Straße 21,<br />

D-68542 Heddesheim,<br />

Martin Weinläder,<br />

Tel. (06203) 954280,<br />

E-Mail: info@ifa-mbh.de,<br />

www.ifa-mbh.de<br />

April 2011<br />

312 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 2.2, STAND 119<br />

Störmeldungen individuell über<br />

Ethernet versenden<br />

Notmeldesysteme und redundante<br />

Meldewege benötigen<br />

heute flexible Möglichkeiten der<br />

Störmeldeverarbeitung und -vernetzung.<br />

Der „Universelle Störmelde-Server“<br />

USS ist Master und<br />

Störmeldeknoten für die neue<br />

umfassende netzwerkfähige<br />

Störmelde-Gene ration USM. Störmelde-Erfassungsbausteine<br />

mit<br />

8–48 Kanälen zeigen die galvanisch<br />

erfassten Zustände lokal über LEDs<br />

an und senden zusätzlich die frei<br />

parametrierbaren Informationen<br />

und Meldungen über IP Pakete an<br />

den USS Störmelde-Server.<br />

Der Maximalausbau des universellen<br />

Störmelde-Servers umfasst<br />

mehr als 64 netzwerkbasierten USM<br />

Störmelder, wobei bis zu 3072 Meldungen<br />

aller über das Netzwerk<br />

angeschlossenen Störmelder archiviert<br />

werden können.<br />

Die Rangierung erfasster und<br />

gebildeter Meldungen und die Verarbeitungslogik<br />

ist wahlfrei und<br />

ermöglicht eine parametrierbare<br />

Sammelmeldungsbildung<br />

und Weiterleitung<br />

selektiver Meldungen<br />

oder Sammelmeldungen<br />

per IEC 60870-5-<br />

101/104 an weiterführende<br />

Leitsysteme<br />

oder auch an USM-<br />

An zeigebausteine<br />

über das Netzwerk.<br />

Anzeigebausteine<br />

sind mit einer IEC-104<br />

Schnittstelle zur Darstellung<br />

von Störmeldungen<br />

ausgerüstet,<br />

die von beliebigen<br />

Automatisierungsgeräten<br />

über die Ethernet-Schnittstelle<br />

im IEC -104 Protokoll zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Der USS ist auch zentrales Parametrier-<br />

und Diagnose Werkzeug.<br />

Über eine Webbrowser Oberfläche<br />

können alle angeschlossenen Störmelder<br />

administriert und konfiguriert<br />

werden. Eine Erweiterung des<br />

Netzwerkes ist jederzeit möglich.<br />

Die Kombination aus USS und USM<br />

deckt heutige und künftige komplexe<br />

Störmeldeaufgaben zuverlässig<br />

ab.<br />

Kontakt:<br />

EES-Elektra-Elektronik GmbH & Co.<br />

Störcontroller KG,<br />

Hummelbühl 7-9,<br />

D-71522 Backnang,<br />

Tel. (07191) 1820,<br />

Fax (07191) 182200,<br />

www.ees-online.de


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 3.2, STAND 415<br />

Karl Schöngen KG mit Produktneuheiten<br />

zur <strong>Wasser</strong> Berlin 2011<br />

Concept-RC<br />

Liner aus PE<br />

100 RC<br />

Die Firma Karl Schöngen KG als<br />

ein führender Anbieter von<br />

Kunststoff-Rohrsystemen für grabenlose<br />

Verlegetechniken stellt<br />

eine neue Innovation, den Concept-<br />

RC Liner im Bereich des Concept<br />

<strong>Abwasser</strong>systems vor.<br />

Mit dem Conc ept <strong>Abwasser</strong>system<br />

der Firma Karl Schöngen KG aus<br />

Salzgitter steht dem Anwender ein<br />

breites Programm aus Rohren und<br />

Formteilen für die Sanierung und<br />

Neuverlegung von <strong>Abwasser</strong>kanälen<br />

zur Verfügung.<br />

Bei allen Concept Rohrsystemen<br />

handelt es sich um füllstofffreie Vollwandrohre<br />

mit dem entsprechenden<br />

Zubehörprogramm. Während<br />

der <strong>Wasser</strong> Berlin 2011 werden alle<br />

Bereiche des Concept <strong>Abwasser</strong>systems<br />

präsentiert.<br />

Dabei handelt es sich um:<br />

Concept-HL Hochlastkanalrohre<br />

aus PP-HM und Vortriebsrohre<br />

aus PP-HM und PVC-U sowie<br />

Formteile für die grabenlose<br />

Kanalsanierung und die offene<br />

Bauweise<br />

Concept-HA spezielle Rohre und<br />

Formteile zur Erneuerung von<br />

<strong>Abwasser</strong>hausanschlüssen aus<br />

PP-HM<br />

Concept-RC Liner Langrohre aus<br />

PE 100 RC mit speziellen Abmessungen<br />

und in inspektionsfreundlicher<br />

Farbgebung für das<br />

neue TIP-Verfahren mit Umformtechnik<br />

zur grabenlosen Kanalsanierung<br />

einschließlich Zubehör<br />

Concept-Drain Sickerrohre aus<br />

PE und PP-HM für den Tiefbau,<br />

Tunnelbau und für Bahnanlagen<br />

mit Bahnzulassung<br />

Concept-RC Liner – die Innovation<br />

für das TIP-Verfahren<br />

mit Umformtechnik<br />

Der neuer Concept-RC Liner aus PE<br />

100 wird komplett aus hoch spannungsrissbeständigem<br />

PE 100 RC<br />

mit Werkstoffanforderungen nach<br />

PAS 1075 gefertigt. Die Verwendung<br />

dieses speziellen Werkstoffes und<br />

die Produktion der Rohre in speziellen,<br />

auf den Einbau abgestimmten<br />

Abmessungen sind Voraussetzungen<br />

für den Einsatz dieses Rohrsystems.<br />

Neben den Rohren gehören<br />

auch Zubehörteile wie etwa<br />

Schweißmuffen mit entsprechenden<br />

Spezialabmessungen, spezielle<br />

zugsichere Schachteinführungen,<br />

Übergänge und weitere für das Einbauverfahren<br />

unerlässliche Zu -<br />

behörteile zum Programm des<br />

neuen Concept-RC Liner aus PE 100<br />

RC.<br />

Einbau des neuen Concept-<br />

RC Liner<br />

Der Standardeinbau des Concept-<br />

RC Liners erfolgt im TIP-Verfahren<br />

mit Umformtechnik. Mit dieser<br />

Technik kann ein verschweißter PE<br />

Rohrstrang über einen Schacht mit<br />

1000 mm Durchmesser im TIP-Verfahren<br />

eingebaut werden. Hierzu<br />

wird der Rohrstrang durch ein Rollenführungsystem<br />

gezogen, dabei<br />

um 90° umgelenkt und senkrecht in<br />

den Schacht geführt. Im unteren Teil<br />

des Schachtes wird der Rohrstrang<br />

mit Hilfe des Rollenführungssystems<br />

auf engstem Raum wieder um<br />

90° umgelenkt und vor dem Einzug<br />

in den vorhandenen Kanal gerundet.<br />

So können der wieder kreisrunde<br />

PE Rohrstrang mit einer vorlaufenden<br />

Rollenkalibrierung Tight<br />

in Pipe (TIP) in den vorhandenen<br />

Kanal eingezogen und dabei gleichzeitig<br />

vorhandene Verformungen<br />

und Muffenversätze ausgeglichen<br />

werden.<br />

Neben dem neuen Concept Ab -<br />

wassersystem wird auch das weitere<br />

Schöngen Produktprogramm bestehend<br />

aus Telekommunikationsrohren,<br />

Schutzrohren, Druckrohren und<br />

Rohren für Spezialanwendungen<br />

vorgestellt.<br />

Schema<br />

Einbau des<br />

Concept-RC.<br />

Kontakt:<br />

Karl Schöngen KG,<br />

Kunststoff-Rohrsysteme,<br />

Karl-Scharfenberg-Straße 1,<br />

D-38229 Salzgitter,<br />

Tel. (05341) 799-0,<br />

Fax (05341) 799-199,<br />

E-Mail: info@schoengen.de,<br />

www.schoengen.de<br />

April 2011<br />

314 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 4.2, STAND 304<br />

Das serienreife<br />

Schubsicherungssystem<br />

Novo GRIP® III – geht in Serie<br />

Neben dem herkömmlichen<br />

Flanschanschluss umfasst das<br />

Sortiment von Düker anwendungsgerechte<br />

Muffensysteme, welche<br />

sich über Stopfbuchsmuffe,<br />

Schraubmuffe, TYTON®-Muffe und<br />

Novo-Muffe erstrecken. Ergänzt<br />

durch die unter anderem im Hause<br />

Düker entwickelten längskraftschlüssigen<br />

Schubsicherungssysteme<br />

SMU, Düker SPEZIAL, TYTON<br />

SIT PLUS®, Novo SIT® und jetzt Novo<br />

GRIP® III wird das Programm abgerundet.<br />

Novo GRIP® III ist die konsequente<br />

Weiterentwicklung des<br />

bewährten längskraftschlüssigen<br />

Systems Novo GRIP® II. Basierend<br />

auf der Novo-Muffe, welche die<br />

Dicht- und Haltefunktion durch ein<br />

Zwei-Kammersystem trennt, wird<br />

mit dem Schubsicherungssystem<br />

Novo GRIP® III eine effiziente Verbindung<br />

von gusseisernen<br />

Formstücken und Armaturen<br />

in PE-HD-Rohrleitungen<br />

ermöglicht.<br />

Der wesentliche<br />

Unterschied zum<br />

bekannten System Novo<br />

GRIP® II liegt in den einzelnen<br />

Segmenten des Schubsicherungsringes.<br />

Im Gegensatz zum<br />

bisherigen System, bei welchem alle<br />

Segmente fest mit dem Ring verbunden<br />

sind, sind die Segmente, die<br />

sich zugfest mit dem PE-HD-Rohr<br />

verankern, bei Novo GRIP® III Einzelelemente.<br />

Mit der Modifikation des Schubsicherungsringes<br />

ist dieses System<br />

nun auch für viele neue Rohrtypen,<br />

die in den letzten Jahren auf den<br />

Markt gekommen sind, geeignet.<br />

Das neue Schubsicherungssystem<br />

ist nun in Serie und ersetzt<br />

damit das System Novo GRIP® II - ein<br />

bewährtes System, das v.a. im Hinblick<br />

auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

maßgeblich verbessert wurde.<br />

Kontakt:<br />

Düker GmbH & Co. KGaA,<br />

Hauptstraße 39-41,<br />

D-63846 Laufach,<br />

Tel. (06093) 870,<br />

Fax (06093) 87246,<br />

www.dueker.de<br />

Zuverlässigkeit ...<br />

... schafft Vertrauen<br />

Ihr Partner bei<br />

der Bewertung der<br />

Fachkunde<br />

technischen<br />

Leistungsfähigkeit<br />

technischen<br />

Zuverlässigkeit<br />

der ausführenden<br />

Unternehmen<br />

neutral – fair –<br />

zuverlässig<br />

Gütesicherung Kanalbau<br />

steht für eine objektive<br />

Bewertung nach einheitlichem<br />

Maßstab<br />

Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 315


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 3.2, STAND 209<br />

egeplast: HexelOne ® Hochdrucksystem im Fokus<br />

Mit dem Neuprodukt egefuse ® werden Freigefälleleitungen<br />

aus Polyethylen und die Verbindungstechnik<br />

gleichzeitig zur Baustelle geliefert.<br />

Das egeplast HexelOne ® Raised Pressure-System ist<br />

vom TÜV für den Einsatz für erhöhte Betriebsdrücke<br />

zertifiziert. Das werkstoffhomogene PE-Hochdruckrohr<br />

verfügt über drei Funktionsschichten.<br />

Auf der Messe präsentiert egeplast<br />

Lösungen für die gesamte<br />

unterirdische Leitungsinfrastruktur.<br />

Auf einem 100 m 2 großen Stand mit<br />

Themeninseln stellt egeplast vor<br />

allem neue Lösungen für die Zu -<br />

kunft vor. Im Mittelpunkt steht das<br />

HexelOne ® Raised Pressure- System.<br />

Es ist als Gesamtsystem mit mechanischen<br />

und geschweißten Verbindungen<br />

vom TÜV für den Einsatz für<br />

erhöhte Betriebsdrücke zertifiziert.<br />

HexelOne ® ist ein eigenverstärktes<br />

Hochdruckrohr, ein Monocomposite<br />

nur aus Polyethylen.<br />

Mit dem Neuprodukt egefuse ®<br />

hat egeplast ein Kanalrohr mit<br />

integrierter Schweißtechnik entwickelt.<br />

Hiermit werden Freigefälleleitungen<br />

aus Polyethylen und die<br />

Verbindungstechnik gleichzeitig zur<br />

Baustelle geliefert – in einem Bauteil.<br />

Eine schweißbare Muffen- und<br />

Spitzenden-Kombination ist bereits<br />

im Rohr integriert. Durch die wanddickenintegrierte<br />

Steckverbindung<br />

mit Heizwendelschweißung wird<br />

die Verlegung von Freigefälleleitungen<br />

einfach und wirtschaftlich.<br />

Außerdem stellt egeplast<br />

Schutzmantelrohre für die grabenlose<br />

Verlegung aus. Die Wichtigkeit<br />

des Schutzmantels zeigt sich<br />

sowohl während als auch nach der<br />

Verlegung: Der Schutzmantel verhindert<br />

systematisch ein Verkratzen<br />

der Rohroberfläche und verhindert<br />

somit eine Verringerung der Nutzungsdauer<br />

und ermöglicht eine<br />

DVS-gerechte, sichere Verschweißung<br />

auch nach härtester Verlegung.<br />

egeplast ist einer der führenden<br />

Anbieter von PE-HD-Rohrlösungen<br />

in Europa. Das Produktspektrum<br />

deckt die gesamte unterirdische<br />

Leitungsinfrastruktur ab: Rohre für<br />

Trinkwasser, <strong>Abwasser</strong>, Gas und<br />

Daten. Spezialist ist egeplast bei der<br />

Entwicklung und Produktion von<br />

Rohren für die grabenlose Verlegung,<br />

auf Wunsch mit Barriere- und<br />

Leckortungsfunktion.<br />

Kontakt:<br />

egeplast Werner Strumann GmbH & Co. KG,<br />

Sandra Riehemann,<br />

Robert-Bosch-Straße 7,<br />

D-48268 Greven,<br />

Tel. (02575) 9710-220,<br />

E-Mail: Sandra.Riehemann@egeplast.de,<br />

www.egeplast.de<br />

Die Wichtigkeit des Schutzmantels<br />

zeigt sich sowohl während als<br />

auch nach der grabenlosen Verlegung.<br />

April 2011<br />

316 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 1.2B, STAND 410<br />

HOBAS® präsentiert Vortriebsanwendungen<br />

auf No Dig<br />

Auch 2011 stellt sich HOBAS wieder<br />

auf der Messe dem Fachpublikum<br />

vor. Als Hersteller von<br />

Vortriebsrohren aus glasfaserverstärktem<br />

Kunststoff (GFK) hat das<br />

Unternehmen entschieden den<br />

Messestand in die Halle der parallel<br />

stattfindenden NO DIG zu verlegen,<br />

um der wachsenden Bedeutung<br />

von grabenlosen Verlegeverfahren<br />

innerhalb der Branche Rechnung zu<br />

tragen.<br />

Der grabenlose Leitungsbau hat<br />

in den vergangenen Jahren stark<br />

zugenommen. Mit dem HOBAS Vortriebsrohrsystem<br />

steht den Anwendern<br />

ein entsprechendes Produkt<br />

zur Verfügung, das die Anforderungen<br />

für den Einbauvorgang erfüllt<br />

und es aufgrund der hohen Qualitätseigenschaften<br />

zu einem Vorzugsrohr<br />

für dieses Segment macht,<br />

wie das jüngst fertig gestellte Vortriebsprojekt<br />

der Kläranlage Czajka<br />

in Warschau unter Beweis stellt.<br />

Über 8 km Rohre mit einem Durchmesser<br />

von 3000 mm sind dort in<br />

Rekordzeit vorgepresst worden.<br />

Dieses Projekt fand international<br />

große Beachtung. So fand im März<br />

2010 der erste GSTT-Praxistag in<br />

Warschau statt. Vorträge von internationalen<br />

Spezialisten für grabenlose<br />

Technik und der Besuch der<br />

Czajka-Baustelle waren Höhepunkte<br />

der Tagung.<br />

Bei der grabenlosen Sanierung<br />

von Rohrleitungen hat die Firma<br />

sein Produktionsprogramm nochmals<br />

erweitert. Neben dem bekannten<br />

NC Line Programm für die Sanierung<br />

von Sonder- und Großprofilen,<br />

sowie dem Schachtsanierungsprogramm<br />

verfügen sie jetzt mit den<br />

kreisförmigen Wickelrohren über<br />

verbesserte Möglichkeiten für die<br />

Sanierung und den Ersatz von Rohrleitungen<br />

im Industriebereich. Der<br />

Durchmesserbereich der Wickelrohre<br />

erstreckt sich von DN 15 bis<br />

derzeit DN 4000. Zusätzlich zu den<br />

Standardqualitäten aus Komplett-<br />

GFK werden auch Rohre mit verschiedenen<br />

thermoplastischen Inlinern<br />

angeboten.<br />

Im Rahmen der Messe stellen die<br />

Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe in Zusammenarbeit<br />

mit den ausführenden<br />

Bauunternehmen am Mittwoch,<br />

04.05.2011, Musterbaustellen zur<br />

Besichtigung zur Verfügung. Auf<br />

zwei dieser Baustellen kann man<br />

HOBAS NC Line Produkte vor Ort im<br />

Einsatz erleben:<br />

Sanierung eines Regenüberlaufkanals<br />

DN 880 mittels Inlinerelementen<br />

aus GFK (Bustour A, B, D,<br />

E, F Stand 25.03.2011)<br />

Sanierung eines Regenwassersammlers<br />

Kastenprofil 2400/2050<br />

mittels Inlinerelementen aus GFK<br />

(Bustour H, K, L, M Stand<br />

25.03.2011)<br />

Außenexponat.<br />

Vortrieb Kläranlage Czajka, Warschau.<br />

Kontakt:<br />

HOBAS Rohre GmbH,<br />

Wilfried Sieweke,<br />

Vertriebsleiter Deutschland,<br />

Gewerbepark 1/Hellfeld,<br />

D-17034 Neubrandenburg,<br />

Tel. (0395) 4528 0,<br />

Fax (0395) 4528 100,<br />

E-Mail: wilfried.sieweke@<br />

hobas.com,<br />

www.hobas.de<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

<strong>Wasser</strong> Berlin<br />

International 2011<br />

2.-5. 5. 2011 · Halle 5.2a · Stand 110<br />

(Gemeinschaftsstand des GWP)<br />

Produktlösungen für<br />

<strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>- und<br />

Schlammbehandlung<br />

Qualität und Zuverlässigkeit<br />

In unseren Kompetenzbereichen<br />

erarbeiten wir<br />

für Sie maßgeschneiderte<br />

Lösungen mit eigenen<br />

Produkten und Maschinen.<br />

> Mechanische Vorreinigung<br />

> Feinsiebung<br />

> Belüftungstechnologie<br />

> Pumpentechnik<br />

> Absperrorgane/-armaturen<br />

> Schlammbehandlung<br />

Passavant-Geiger GmbH<br />

Passavant-Geiger-Straße 1<br />

65326 Aarbergen<br />

info@passavant-geiger.de<br />

www.passavant-geiger.de<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 317


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 3.2, STAND 210<br />

FTW® – FRANK Trinkwasserspeichersysteme<br />

Hohe Versorgungssicherheit mit hygienisch einwandfreien Produkten<br />

Beispiel eines lieferfertigen Quellsammelschachtes:<br />

Sicherheitseinstiegshilfe über Trockenbereich mit<br />

Absperreinrichtung und abgetrennter Einlaufkammer.<br />

Quellsammelschacht mit begehbarer Einlaufkammer.<br />

Durch ihr relativ geringes Gewicht stellen auch größere<br />

Trinkwasserspeicher kein Problem auf der Baustelle<br />

dar.<br />

Zu der breiten Produktpalette<br />

wie Rohre, Formteile, Armaturen<br />

und Auskleidungssysteme im<br />

Bereich der Trinkwasserversorgung<br />

bietet die Frank GmbH auch speziell<br />

in der Trinkwasserspeicherung<br />

durch die FTW ® -Trinkwasserspeichersysteme<br />

eine optimale Lösung.<br />

Immer wieder stellt sich den Planern<br />

und Betreibern die Frage nach<br />

dem langfristigen und wirtschaftlichen<br />

Betrieb von Trinkwasserspeichersystemen.<br />

Zu den wichtigen<br />

Systemanforderungen zählt neben<br />

der Eignung gemäß der technischen<br />

Regelwerke, der guten Reinigungsmöglichkeit<br />

und der physiologischen<br />

Unbedenklichkeit die<br />

kurze Installationszeit. Durch die<br />

Möglichkeiten der individuellen<br />

Bauteilausführung sowie der Herstellung<br />

als Komplettbauwerk ist<br />

eine effiziente Umsetzung der<br />

Anforderungen in vollem Umfang<br />

gegeben.<br />

Für Trinkwasserspeichersysteme<br />

kommt die neueste Generation der<br />

FTW ® -Wickelrohre zum Einsatz.<br />

Diese verfügen über eine variable<br />

Profilgeometrie (Vollwand oder Profilwand),<br />

die den speziellen Erfordernissen<br />

vor Ort angepasst wird.<br />

Durch das FTW ® -Frank Trinkwasserspeichersystem<br />

ist es möglich<br />

höchste Anforderungen und<br />

anspruchsvolle Geometrien bei<br />

Trinkwasserspeichern und Quellsammelschächten<br />

umzusetzen.<br />

Vorteile:<br />

Werkseitig vorkonfektionierte<br />

Bauteile<br />

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und variable Volumengrößen<br />

Geringes Bauteilgewicht – mit<br />

leichtem Gerät zu versetzen<br />

nach DVS geschweißte, dauerhaft<br />

dichte Bauwerke<br />

Leckagekontrolle möglich<br />

Fremdüberwachte Fertigung<br />

Kontakt:<br />

Frank GmbH,<br />

Starkenburgstraße 1,<br />

D-64546 Mörfelden-Walldorf,<br />

René Carbon,<br />

Tel. (06105) 4085238,<br />

E-Mail: r.carbon@frank-gmbh.de,<br />

Robin Rosenau,<br />

Tel. (06105) 4085166,<br />

E-Mail: r.rosenau@frank-gmbh.de,<br />

www.frank-gmbh.de<br />

April 2011<br />

318 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 1.2, STAND 401<br />

Sanierung von Großprofilen und<br />

Druckrohren<br />

Die SEKISUI SPR Europe Gruppe<br />

präsentiert sich auf der Messe<br />

Berlin. Im Rahmen der parallel stattfindenden<br />

Fachmesse „International<br />

No Dig“ zeigt das Unternehmen<br />

unter anderem NORDIPIPE TM und<br />

SPR TM , zwei wegweisende Technologien<br />

zur grabenlosen Rohrsanierung.<br />

Auf der Messe zeigt SEKISUI SPR<br />

Europe das SPR TM -Wickelrohrverfahren<br />

im Rahmen einer Live<br />

Demonstration.<br />

© SEKISUI SPR Europe GmbH<br />

Geringer Platzbedarf, niedrige<br />

Kosten, weniger Belastung für<br />

Anwohner und Umwelt: Das grabenlose<br />

Bauen ist auf dem Vormarsch.<br />

Dazu gehört auch die<br />

Sanierung von unterirdischer Infrastruktur,<br />

Kernkompetenz der SEKI-<br />

SUI SPR. Die internationale Unternehmensgruppe<br />

stellt zur International<br />

No Dig gemeinsam mit allen<br />

Tochterfirmen, zu denen u.a. auch<br />

SEKISUI NordiTube, SEKISUI Rib Loc<br />

und KMG Pipe Technologies gehören,<br />

auf mehr als 70 Quadratmetern<br />

das breit aufgestellte Technologieund<br />

Dienstleistungsportfolio vor.<br />

Der Schwerpunkt des Messeauftritts<br />

liegt auf dem SPR TM und dem<br />

NORDIPIPE TM Verfahren. In einer<br />

Live-Demonstration können sich<br />

Messe-Highlight bei SEKISUI SPR<br />

Europe: Das Schlauchlining-Verfahren<br />

NORDIPIPE TM .<br />

© SEKISUI SPR Europe GmbH<br />

die Messebesucher mit der SPR TM<br />

Technologie vertraut machen:<br />

einem Wickelrohrverfahren, das<br />

speziell bei der Sanierung von großen<br />

Durchmessern zum Einsatz<br />

kommt. Das System besteht aus<br />

einem Wickelrohr aus stahlverstärktem<br />

PVC-Profilband und aus einer<br />

statisch tragfähigen Ringraumverfüllung<br />

zwischen Wickelrohr und<br />

Altkanal.<br />

Die NORDIPIPE TM Technologie<br />

wurde für die grabenlose Sanierung<br />

von Druckrohren entwickelt. Der<br />

mit Glasfasern verstärkte Schlauchliner<br />

für die Sanierung von Trinkwasserleitungen<br />

hat statisch selbsttragende<br />

Eigenschaften und kann<br />

hohen Innendrücken und den allgemeinen<br />

Außenlasten widerstehen.<br />

Kontakt:<br />

SEKISUI SPR Europe GmbH,<br />

Julius-Müller-Straße 6,<br />

D-32816 Schieder-Schwalenberg,<br />

Tel. (05284) 7050,<br />

Fax (05284) 705410,<br />

www.sekisuispr.com<br />

Komplettausrüstung<br />

aus Edelstahl<br />

Zuverlässig in der <strong>Wasser</strong>versorgung,<br />

<strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

und in Biogasanlagen<br />

HUBER bietet Produkte und Lösungen<br />

aus Edelstahl an, die sich durch<br />

Qualität und Hochwertigkeit auszeichnen<br />

und in den verschiedensten<br />

Bereichen eingesetzt werden können.<br />

Unsere Produkte bieten:<br />

➤ Unübertroffene Lebensdauer<br />

➤ Optimalen Korrosionsschutz<br />

➤ Planungssicherheit<br />

➤ Wirtschaftlichkeit<br />

➤ Sicherheit für Mensch und Umwelt<br />

info@huber.de<br />

www.huber.de<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

<strong>Wasser</strong> Berlin vom 2. – 5. Mai<br />

in Halle 2.2, Stand 200.<br />

WASTE WATER Solutions<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 319


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 1.2, STAND 411<br />

Schnelle Rohrabsperrungen<br />

Kanaldichtkissen<br />

der<br />

Economy-Serie.<br />

Die neuen LAMPE-Kanaldichtkissen<br />

der Economy-Serie sind<br />

für schnelle Rohrabsperrungen bei<br />

Durchmessern von 100 bis 400 mm<br />

konzipiert. Sie vereinen eine hohe<br />

Qualität mit einem sehr ökonomischen<br />

Preis. Zudem zeichnen sie sich<br />

durch zahlreiche Vorteile gegenüber<br />

herkömmlichen Absperrblasen aus.<br />

Dazu gehören vor allem die hohe<br />

Lebensdauer von über 30 Jahren,<br />

die Reparierbarkeit, das geringe<br />

Gewicht und die einfache Handhabung.<br />

In Kombination mit den<br />

günstigen Preisen ergebe sich ein<br />

sehr hohes Preis-Leistungsverhältnis,<br />

betont der Aussteller. Das Lieferprogramm<br />

der Economy-Serie<br />

umfasst zum einen den neuen Typ<br />

1-200eco für Rohrdurchmesser von<br />

100 bis 200 mm und den Typ<br />

1-400eco für Rohrabsperrungen von<br />

200 bis 400 mm Durchmesser.<br />

Weiterhin zählen zur neuen Serie ein<br />

neues, einfaches und günstiges Be -<br />

füllsystem sowie ein spezieller Reparaturbeutel<br />

zur Eigenreparatur von<br />

kleinen Beschädigungen.<br />

Kontakt:<br />

LAMPE GmbH,<br />

Warteweg 46,<br />

D-37627 Stadtoldendorf,<br />

Nico Helmker,<br />

Tel. (05532) 2033,<br />

Fax (05532) 4499,<br />

E-Mail: helmker@lampegmbh.de,<br />

www.lampegmbh.de<br />

HALLE 5.2, STAND 108<br />

Kummert präsentiert neue Kamerageneration<br />

Progressives Videobild.<br />

Videobild im Deinterlace-Verfahren.<br />

Bislang enthielten Kanalkameras<br />

analoge Kameramodule und<br />

zeichneten wie gewohnt Halbbilder<br />

auf, die dann wiederum im Deinterlace-Verfahren<br />

zu einem Vollbild konvertiert<br />

wurden. Und dies immer auf<br />

Kosten der Bildschärfe. Die im Hause<br />

Kummert entwickelten und produzierten<br />

Kameramodule erzeugen<br />

nun ein progressives, stets lagerichtiges<br />

Videobild. Das Videosignal wird<br />

bereits als Vollbild aufgenommen<br />

und somit auf dem Bildschirm ohne<br />

Zeilensprungverfahren und in voller<br />

Auflösung dargestellt. Wurden im<br />

Halbbildverfahren die Aufnahmen<br />

bisher zweimal belichtet und wirkten<br />

infolgedessen recht unscharf, so wird<br />

jetzt das Bild einmal und nur solange<br />

wie absolut notwendig belichtet.<br />

Auch schnelle Bewegungen können<br />

das Videobild nicht beeinträchtigen.<br />

Fortan ist es also kein Problem mehr,<br />

Standbilder aus jedem beliebigen<br />

Videobild zu erzeugen.<br />

Die überragende Bildqualität ist<br />

aber nicht die einzige Verbesserung<br />

auf dem Gebiet der Kameratechnik.<br />

Die LEDs werden immer nur geblitzt<br />

und zwischendurch ausgeschaltet.<br />

Dies erzeugt den so genannten<br />

Stroboskopeffekt, den schnellen<br />

Wechsel zwischen Hell- und Dunkelwerten.<br />

Durch die kurzzeitige<br />

Beleuchtung kann den LEDs einerseits<br />

viel Energie zugeführt und<br />

somit eine 10- bis 20-fache Leistung<br />

erzeugt werden. Andererseits entwickelt<br />

sich weniger Wärme in den<br />

LEDs und es wird Energie gespart.<br />

Der Kummert Fahrwagen wird<br />

als erstes System mit diesem innovativen<br />

Kameramodul ausgestattet.<br />

Mittelfristig werden dann auch die<br />

Schiebekameras mit dieser neuartigen<br />

Technologie versehen.<br />

Kontakt:<br />

Kummert GmbH,<br />

Albert-Einstein-Straße 8,<br />

D-97447 Gerolzhofen,<br />

Tel. (09382) 9727-0, Fax (09382) 9727-900,<br />

E-Mail: info@kummert.de,<br />

www.kummert.de<br />

April 2011<br />

320 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 5.2, STAND 110<br />

Dynamisches Softwaretool zur professionellen<br />

Erneuerungsplanung<br />

Professionelles Asset Management<br />

unterstützt bei der ge zielten<br />

Erfassung und Steuerung von<br />

Risiken in Rohrnetzsystemen. Zu -<br />

nehmendes Betriebsmittelalter,<br />

wachsende Reparaturkosten und<br />

steigende Schadensraten alarmieren<br />

Versorger und Mehrspartenunternehmen.<br />

Nachhaltige Rehabilitationskonzepte<br />

gewinnen an Be -<br />

deutung. Auf dem GWP-Gemeinschaftsstand<br />

präsentiert die Firma<br />

aus Stuttgart PiReM (Pipe Rehabilitation<br />

Management) – ein dynamisches<br />

Softwaretool zur professionellen<br />

Erneuerungsplanung für<br />

alterungsabhängige Versorgungssysteme.<br />

Es unterstützt Energieversorger<br />

die Vorgaben von Kontrollbehörden<br />

nach qualitätsorientierter<br />

Versorgung und Sicherheit im<br />

Netzsystem durch geplantes Asset<br />

Management einzuhalten. Die<br />

Erfahrungen aus den Bereichen<br />

Trinkwasser, Gas, Strom und Transportleitungen<br />

werden aktuell um<br />

die Fachschale Fernwärme ergänzt.<br />

Dies ermöglicht den branchenübergreifenden<br />

Know-how-Transfer<br />

und somit Kosteneinsparungen<br />

für Multi Utility-Anbieter.<br />

Kontakt:<br />

RBS wave GmbH,<br />

Kriegsbergstraße,<br />

D-70174 Stuttgart,<br />

Dr. Gerald Gangl,<br />

Tel. (0711) 12848414,<br />

Fax (0711) 28967112,<br />

E-Mail: g.gangl@rbs-wave.de,<br />

www.rbs-wave.de<br />

Reha-Ergebnis.<br />

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April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 321


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 1.2, STAND 412<br />

Tagwasserdicht, befahrbar, geruchssicher<br />

Schachtabdeckung<br />

HS 8.<br />

Seit über 60 Jahren liefert die<br />

Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH &<br />

Co. KG aus Haiger professionelle<br />

Steigtechnik und Schachtausrüstung.<br />

Auf der Messe werden<br />

unter anderem die Schwerlast-<br />

Schachtabdeckungen HS 8 sowie<br />

die neue, befahrbare Unterflur-Versorgungseinheit<br />

präsentiert. Die<br />

Schachtabdeckung vom Typ HS 8 ist<br />

quadratisch oder rechteckig, aus<br />

Edelstahl, tagwasserdicht, befahrbar<br />

und geruchssicher sowie zum<br />

ebenerdigen Einbau vorgesehen.<br />

Die stabile und hochbelastbare<br />

Konstruktion eignet sich für den<br />

fließenden Verkehr und kann somit<br />

auf öffentlichen Verkehrsflächen<br />

oder Firmengeländen mit Kfz- und<br />

Lkw-Verkehr eingesetzt werden.<br />

Die Unterflur-Versorgungseinheit<br />

kommt überall dort zum Einsatz, wo<br />

Elektroanschlüsse in befahrenen<br />

oder begehbaren Flächen benötigt<br />

werden. Dies kann bei Wochen- und<br />

Jahrmärkten, Campingplätzen und<br />

ähnlichen Orten der Fall sein. Stets<br />

in eine solide Edelstahlkonstruktion<br />

integriert ist die Einheit in verschiedenen<br />

Ausstattungs- und Installationsvarianten<br />

erhältlich.<br />

Kontakt:<br />

Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG,<br />

Daimlerstraße 8,<br />

D-35708 Haiger,<br />

Frank Peter Koch,<br />

Tel. (02773) 82257,<br />

Fax (02773) 82218,<br />

E-Mail: fpkoch@hailo.de,<br />

www.hailo-professional.de<br />

HALLE 6.2, STAND 108<br />

Stöße, Staub und Nässe? Kein Problem –<br />

Microtector II hält vieles aus<br />

Microtector II.<br />

In der alltäglichen Arbeit werden<br />

Gasmessgeräte oft unter extremen<br />

Bedingungen eingesetzt. Aber auch<br />

dann müssen die Geräte ohne<br />

Fehler oder Verzögerungen funktionieren<br />

um die Arbeitssicherheit<br />

zu gewährleisten. Lebenswichtige<br />

Sekunden können verstreichen,<br />

sollte das Gerät den zu Recht strengen<br />

Anforderungen der T90 Zeit<br />

nicht erfüllen. Hier kann der Microtector<br />

II mit seiner Einstufung IP67<br />

(wasserdicht) zuverlässig eingesetzt<br />

werden. Durch die Ummantelung<br />

aus weichem gummiertem Kunststoff<br />

wird das Gehäuse äußerst<br />

schlagfest und ist damit gegen raue<br />

Handhabung und Stürze optimal<br />

geschützt.<br />

Wichtig ist natürlich auch, dass<br />

der optische Alarm hell und gut<br />

sichtbar ist. Auch der akustische<br />

Alarm muss eindeutig und vor allem<br />

in lauter Umgebung sehr gut hörbar<br />

sein. Hier hat der Microtector II<br />

große Vorteile: Die Sensoranzeige<br />

ist auch unter Atemschutz und bei<br />

Dunkelheit leicht ablesbar. Der<br />

Zoom ist dabei eine intelligente<br />

Lösung und ersetzt die Lesebrille.<br />

Optisch gut erkennbar ist zudem<br />

das Alarmsystem mit Farbwechsel<br />

im Display nach dem Ampelprinzip<br />

(Grün=ok, Gelb=Achtung, Rot=-<br />

Alarm). Der extrem laute Alarm mit<br />

103 db(A) sorgt für optimalen<br />

Personenschutz, auch in lauter Um -<br />

gebung.<br />

Kontakt:<br />

GfG Gesellschaft für Gerätebau mbH,<br />

Klönnestraße 99,<br />

D-44143 Dortmund,<br />

Tel. (0231) 564000,<br />

Fax (0231) 516313<br />

www.gasmessung.de<br />

April 2011<br />

322 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 2.2, STAND 120<br />

Hohe Dichtheit und keinerlei Beschichtungen<br />

Der HAASE-Leichtflüssigkeitsabscheider<br />

erreicht durch den<br />

hochwertigen Werkstoff GFK (glasfaserverstärkter<br />

Kunststoff) laut Hersteller<br />

eine im Abscheiderbereich<br />

bisher nicht gekannte Dichtheit.<br />

Die bekannten Schwachstellen im<br />

Anschlussbereich des Zu- und<br />

Ablaufes sowie im Schachtbereich<br />

wurden bei der Produktneuheit vollkommen<br />

eliminiert. Durch das korrosionsfreie<br />

und chemisch beständige<br />

Material benötigt dieser<br />

Abscheider keinerlei Beschichtungen.<br />

Dadurch werden im Laufe der<br />

Betriebsjahre erhebliche Sanierungskosten<br />

eingespart. Aufgrund<br />

der Kugelform erreicht das neue<br />

Produkt des Ausstellers überdurchschnittlich<br />

gute Abscheidewerte –<br />

und das mit einem dünnen und wartungsarmen<br />

Koaleszenzelement. Ein<br />

besonderes Alleinstellungsmerkmal<br />

ist der mehrlagige Schichtaufbau<br />

des Abscheiders. Dabei befindet<br />

sich zwischen dem GFK-Innen- und<br />

Außentank eine mittlere Wand aus<br />

Reaktionsharzbeton. Diese sorgt für<br />

die Stabilität des Abscheiders im<br />

Fahrbahnbereich.<br />

Kontakt:<br />

Haase GFK-Technik GmbH,<br />

Adolphstraße 62,<br />

D-01900 Großröhrsdorf,<br />

Thomas Falkenbach,<br />

Tel. (035952) 35518,<br />

Fax (035952) 35533,<br />

E-Mail: thomas.falkenbach<br />

@ichbin2.de,<br />

www.ichbin2.de<br />

Leichtflüssigkeitsabscheider.<br />

UMWELTSCHONEND!<br />

Duktile Gussrohrsysteme für die grabenlose Verlegung.<br />

• Höchste Zugkräfte<br />

• Schnelle und einfache Montage<br />

• Radien ab 70 m<br />

Informieren Sie sich im Internet unter www.duktus.com und besuchen Sie uns auf der WASSER BERLIN in Halle 3.2!


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 4.2, STAND 404<br />

Widerstandsfähig gegen Verschleiß und Korrosion<br />

Edelstahl-<br />

Tauchmotorpumpe.<br />

Das neue intelligente Überwachungs-<br />

und Frühwarnsystem<br />

i-AlertTM meldet frühzeitig Störungen<br />

und hilft dadurch, eine bestmögliche<br />

Pumpenleistung zu erzielen<br />

und Lebenszykluskosten zu<br />

reduzieren. Das System misst ständig<br />

die Vibrationen und die Temperatur<br />

der Pumpe und warnt bei<br />

Überschreitung der voreingestellten<br />

Grenzwerte. So lassen sich Störungsschäden<br />

vermeiden. Darüber<br />

hinaus meldet der i-AlertTM über<br />

eine grüne LED seine Einsatzbereitschaft<br />

und ausreichend Batteriekapazität.<br />

Die neue Baureihe der<br />

10- und 12-Zoll-Tauchmotorpumpen<br />

aus Edelstahl ist speziell für<br />

höchste hydraulische Leistungen<br />

konzipiert. Die Verwendung von<br />

hochwertigen Materialien garantiert<br />

höchste Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Verschleiß und Korrosion<br />

auch in aggressiver Umgebung, verbunden<br />

mit einer langen Lebensdauer<br />

und zuverlässigen Leistungen.<br />

Für besonders aggressive<br />

Umgebungsbedingungen steht<br />

eine Ausführung komplett in<br />

Duplex zur Verfügung. Mit dieser<br />

Produktentwicklung bietet der<br />

Hersteller jetzt Brunnenpumpen in<br />

Edelstahl in den Größen von 4 bis<br />

12 Zoll an.<br />

Kontakt:<br />

ITT Lowara Deutschland GmbH,<br />

Biebigheimer Straße 12,<br />

D-63762 Großostheim,<br />

Lucia Wolfstädter,<br />

Tel. (06026) 943155,<br />

Fax (06026) 943210,<br />

E-Mail: lucia.wolfstaedter@itt.com,<br />

www.lowara.de<br />

HALLE 4.2, STAND 124<br />

Absicherung von Anlagen mit großem<br />

<strong>Wasser</strong>verbrauch<br />

<strong>Wasser</strong>stationen wie die<br />

HS10S-FA von der Honeywell<br />

GmbH dienen zur Absicherung von<br />

Anlagen mit großem <strong>Wasser</strong>verbrauch.<br />

Sie können in großen<br />

Wohngebäuden, in der kommunalen<br />

<strong>Wasser</strong> versorgung sowie für<br />

gewerbliche, industrielle und ähnliche<br />

Verbrauchsanlagen eingesetzt<br />

werden. Alle zur Absicherung<br />

geforderten Armaturen wie Rückflussverhinderer,<br />

rückspülbarer Filter<br />

und Druckminderer sind in dieser<br />

Armaturenstrecke zusammengefasst.<br />

Der Rückflussverhinderer<br />

verhindert selbstständig das Rückdrücken,<br />

Rückfließen und Rücksaugen<br />

von <strong>Wasser</strong>.<br />

Der rückspülbare<br />

Flansch filter verhindert<br />

das Einspülen<br />

von Fremd partikeln wie Rostteilchen<br />

und Sandkörnern – eine<br />

vollautomatische Rückspülautomatik<br />

ist nachrüstbar. Der Druckminderer<br />

schützt die Anlagen vor zu<br />

hohem Versorgungsdruck. Druckschäden<br />

werden so vermieden und<br />

der <strong>Wasser</strong>verbrauch gesenkt.<br />

Zusätzlich werden durch das Reduzieren<br />

und Konstanthalten des<br />

Betriebsdrucks störende Fließgeräusche<br />

innerhalb der Installation<br />

minimiert.<br />

<strong>Wasser</strong>station<br />

HS 10S-FA.<br />

Kontakt:<br />

Honeywell GmbH, Haustechnik,<br />

Hardhofweg, D-74821 Mosbach,<br />

Peter Weber, Tel. (06261) 81256,<br />

E-Mail: peter.weber@honeywell.com,<br />

www.honeywell.de<br />

April 2011<br />

324 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


SPS | iQ Platform | MMI | Frequenzumrichter | Servo / Motion | Roboter | Schütze/Schalter<br />

<br />

Funktionen.<br />

Im Überfluss.<br />

Beste <strong>Wasser</strong>qualität hat oft eine gemeinsame Quelle: leistungsstarke Klärund<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlagen. Für diese hat Mitsubishi Electric spezielle<br />

Lösungen mit vielen Vorteilen entwickelt. Mit an Bord: die extrem zuverlässigen<br />

Frequenzumrichter. Durch automatische Motordatenerkennung, sensorlose<br />

Vektorenregelung und Online-Autotuning bieten sie Bestwerte bei Drehmoment<br />

und Drehzahlkonstanz. Selbstverständlich kommen einfache Installation und<br />

Bedienung sowie die vorhandenen EMSR-Konzepte hinzu. Und mittels der<br />

modularen iQ Platform greifen alle Abläufe synchron ineinander. Glasklares Ergebnis<br />

dieser mit allen <strong>Wasser</strong>n gewaschenen Technologie: bis zu 60 % weniger<br />

Be triebskosten und glückliche Anlagenbetreiber im Überfluss.<br />

Detaillierte Infos: www.mitsubishi-automation.de | Tel. 02102 486-2525


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 4.2, STAND 317<br />

Energetische Effizienz: Verdichtertyp wird auf den<br />

Einsatz abgestimmt<br />

Delta<br />

Hybrid.<br />

Die Aerzener Maschinenfabrik<br />

GmbH hat die beiden Technologien<br />

Drehkolbengebläse und<br />

Schraubenverdichter vereinigt und<br />

Delta Hybrid entwickelt, die nach<br />

eigenen Angaben weltweit erste<br />

Baureihe von Drehkolbenverdichtern.<br />

Die neue Kompressortechnologie<br />

kann im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Kompressoren eine<br />

verbesserte Energieeffizienz von<br />

bis zu 15 Prozent vorweisen. Dabei<br />

besteht die neue Drehkolbenverdichter-Stufe<br />

bis zu einer Druckdifferenz<br />

von 800 mbar aus einem verwundenen<br />

3+3-Gebläseprofil mit<br />

patentierter Stoßaufladung, bei<br />

Drücken bis 1500 mbar aus einem<br />

speziellen 3+4-Verdichterprofil für<br />

Niederdruck-Anwendungen. Somit<br />

steht je nach Einsatzfall und Druckbereich<br />

der energetisch beste Verdichtertyp<br />

zur Auswahl. Insgesamt<br />

sieben Patente oder Patentanmeldungen<br />

stecken in der neuen Kompressortechnologie<br />

des Ausstellers.<br />

Kontakt:<br />

Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Deutschland-Aerzen,<br />

Stephan Brand, Reherweg 28,<br />

D-31855 Aerzen, Tel. (05154) 81562,<br />

E-Mail: stephan.brand@aerzener.de, www.<br />

aerzener.de<br />

HALLE 4.2, STAND 218<br />

Neue Baureihe anschlussfertiger Gebläse<br />

Kaeser stellt unter anderem die neuen EBC-Drehkolbengebläse<br />

mit 18,5 bis 75 kW Antriebsleistung vor<br />

Die neuen EBC-Drehkolbengebläse (im Bild<br />

EB 421 C mit Drehzahlregelung) überzeugen<br />

nicht nur durch sparsamen Energieverbrauch,<br />

sondern auch durch ihre hohe<br />

Gesamteffizienz. Kaeser-Werkbild<br />

Die mit integrierter Leistungselektrik<br />

und Betriebsüberwachung<br />

ausgestatteten Gebläse<br />

decken Liefermengen von 15 bis<br />

39 m³/min für bis zu 1000 mbar<br />

Überdruck bzw. 500 mbar Unterdruck<br />

ab. Sie sind auch anschlussfertig<br />

mit kompletter Sensorik und<br />

Stern-Dreieck-Starter oder Frequenzumrichter<br />

erhältlich sowie CE- bzw.<br />

EMV-zertifiziert. Damit verringert<br />

sich spürbar der Aufwand für Planung,<br />

Bau, Zertifizierung und Inbetriebnahme.<br />

Deutliche Energieersparnis er -<br />

möglichen das effiziente „Omega<br />

Profil“ der Drehkolben, effiziente<br />

IE2- und IE3-Motoren sowie eine<br />

optimierte Kraftübertragung. Ge -<br />

räuscharmen Betrieb gewährleistet<br />

eine hochwirksame Schall- und Pulsationsdämpfung.<br />

Die robuste<br />

Lagerung der Drehkolben und niedrige<br />

Drehzahlen senken die Instandhaltungskosten<br />

und erhöhen Be -<br />

triebssicherheit und Verfügbarkeit<br />

der EBC-Gebläse. Für genaue<br />

Abstimmung der Förderleistung auf<br />

den Luftbedarf und verlässliche Be -<br />

triebsüberwachung sorgt die integrierte<br />

Steuerung „Omega Control“.<br />

Kontakt:<br />

Kaeser Kompressoren GmbH,<br />

Carl-Kaeser-Straße 26,<br />

D-96450 Coburg,<br />

Tel. (09561) 6400,<br />

Fax (09561) 640130,<br />

www.kaeser.com<br />

April 2011<br />

326 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 5.2A, STAND 207<br />

Strategien für die <strong>Wasser</strong>behandlung<br />

Flockung <br />

Die Flockungsmittel der BKG Water<br />

Solutions Gilufloc®, Trifloc® und Aluminium-Sulfat<br />

entfernen wirkungsvoll<br />

Trübstoffe und gelöste Inhaltsstoffe<br />

bei verschiedenen Aufbereitungsverfahren.<br />

Eine breite Palette<br />

von Flo ckungs hilfs mitteln (Labufloc®-<br />

und Ferrocryl®-Typen) ergänzen<br />

die genannten Verfahren erfolgreich.<br />

Interessante Alternative zu<br />

Polyacrylamiden sind unsere stärkebasierten<br />

Flockungshilfsmittel.<br />

Hemmung der Korrosion<br />

Zur Erhaltung und Verbesserung der Trinkwasser-Qualität<br />

haben sich unsere Metaqua®-Produkte zum Schutz<br />

vor Korrosion oder Härteausfällungen im Einsatz<br />

bewährt. Die aus eigenen Rohstoffen stammenden flüssig-<br />

oder pulverförmigen Phosphate und Silikate können<br />

in vielen Anwendungs-Varianten, unter anderem im<br />

patentierten Integrations-Verfahren®, eingesetzt werden.<br />

Membranfiltration<br />

Unter dem Namen Osmotech führt<br />

das Unternehmen Antiscalants und<br />

Reiniger, die Scaling und Fouling<br />

vermindern, damit die MF-, UF-, NFoder<br />

UO-Membranfiltration wirtschaftlich<br />

ohne unnötige Rückspülungen<br />

betrieben werden kann.<br />

Härtestabilisierung und die Eliminierung<br />

von Feststoffen, Mikrobiologie<br />

und organischen Störstoffen<br />

stehen hierbei im FoKus.<br />

Kontakt:<br />

BK Giulini GmbH BKG WATER SOLUTIONS,<br />

Giulinistraße 2,<br />

D-67065 Ludwigshafen am Rhein,<br />

Tel. (0621) 5709237,<br />

Fax (0621) 5709273,<br />

www.bkgwater.com<br />

HYDRUS<br />

Jetzt in neuen Nenngrößen<br />

Besuchen Sie uns auf der <strong>Wasser</strong> Berlin: Halle 6.2 / Stand 219<br />

Mit dem neuen, erweiterten HYDRUS Sortiment liefert HYDROMETER den passenden Ultraschall-<strong>Wasser</strong>zähler für jede Anforderung:<br />

Von DN 15 über 25, 32 und 40 bis hin zu DN 50 verfügen alle Nennweiten über höchste Präzision im Dynamikbereich<br />

bis 1:400, zugelassen nach MID. Die innovative Kombination von Ultraschall und integrierter Kommunikation macht HYDRUS<br />

zur perfekten Datenbasis für Systemtechnik und Smart Metering. Weitere Informationen unter: www.hydrometer.de


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 6.2, STAND 210 (Siemens)<br />

Installation von UV-Systemen zur Desinfektion<br />

von Trinkwasser<br />

Beispiel <strong>Wasser</strong>werk Echthausen<br />

Barrier M-Systeme von Siemens Water Technologies im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen.<br />

Im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen werden<br />

circa 20 Millionen Kubikmeter<br />

<strong>Wasser</strong> aus der Ruhr aufbereitet. Im<br />

Zuge einer umfangreichen Modernisierung<br />

ist eine nahezu chemikalienfreie<br />

Aufbereitung geplant. Im ersten<br />

Schritt wurde die abschließende<br />

chemische Desinfektion durch eine<br />

UV-Desinfektionsstufe ersetzt. Die<br />

<strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH als<br />

Betreiber des <strong>Wasser</strong>werks beauftragten<br />

die GELSENWASSER AG mit<br />

der Planung und Umsetzung aller<br />

erforderlichen Maßnahmen.<br />

Voraussetzung für eine sichere<br />

Trinkwasserdesinfektion mit UV-<br />

Anlagen ist ein weitgehend trübstofffreies<br />

<strong>Wasser</strong>. Demzufolge ist<br />

bei der Planung bereits die zu erwartende<br />

maximale spektrale Schwächung<br />

(SSK-254) des zu desinfizierenden<br />

<strong>Wasser</strong>s zu berücksichtigen.<br />

Zu diesem Zweck wurden Angaben<br />

der letzten fünf Jahre über den SSK-<br />

254-Wert, die Trübung sowie Eisenund<br />

Mangan-Werte berücksichtigt.<br />

Die geplante UV-Anlage wurde für<br />

den Betrieb ohne weitere Aufbereitung<br />

und einen maximalen SSK-Wert<br />

von 3,0 m -1 ausgelegt. Bei geringeren<br />

SSK-Werten regeln elektronische<br />

Vorschaltgeräte die Bestrahlungsstärke.<br />

Außerdem passt sich die Mindestbestrahlung<br />

in den UV-Kammern<br />

automatisch der betrieblich<br />

bedingten Fördermengenänderung<br />

an. Durch diese bedarfsgerechte<br />

Regelung wird ein energieeffizienter<br />

und somit optimaler Betrieb der<br />

Anlage sichergestellt und trotzdem<br />

die gesetzlich vorgeschriebene UV-<br />

Fluenz von mindestens 400 J/m 2<br />

jederzeit gewährleistet.<br />

Bei der Auswahl der Anlage<br />

wurde ein DVGW-zertifziertes UV-<br />

System, ausgelegt für einen Be -<br />

triebsdruck von 16 bar gefordert,<br />

das in ein bestehendes Prozessleitsystem<br />

integrierbar sein musste, um<br />

eine einheitliche Anlagenbedienung<br />

für das Betriebspersonal<br />

sicher zu stellen.<br />

Siemens Water Technologies bot<br />

als einziges Unternehmen ein Anlagenpaket,<br />

das den im <strong>Wasser</strong>werk<br />

Echthausen gestellten Anforderungen<br />

entsprach. So wurden vor einem<br />

Jahr fünf Mitteldruck-UV-Systeme<br />

vom Typ Barrier M 3800, die größten<br />

ihrer Baureihe, installiert.<br />

Kontakt:<br />

GELSENWASSER AG,<br />

Anja Felfalusi,<br />

Tel. (0209) 708-408,<br />

E-Mail:anja.felfalusi@gelsenwasser.de<br />

Siemens Water Technologies,<br />

Wallace & Tiernan GmbH,<br />

Auf der Weide 10,<br />

D-89312 Günzburg,<br />

Tel. (08221) 904-0,<br />

Fax (08221) 904-203,<br />

E-Mail: wtger.water@siemens.com,<br />

www.siemens.de/wallace-tiernan<br />

April 2011<br />

328 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 2.2, STAND 416<br />

Individuell zugeschnittene Lösungen<br />

Viele ältere <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />

stehen vor einer Erneuerung<br />

oder Sanierung, um auch in<br />

Zukunft jederzeit eine einwandfreie<br />

Qualität des <strong>Wasser</strong>s gewährleisten<br />

zu können. Dem Wert des Trinkwassers<br />

entsprechend bestehen hohe<br />

Anforderungen an die Materialien<br />

und die technische Ausrüstung. Als<br />

unabhängig beratendes Ingenieurbüro<br />

bietet die Dr. Born – Dr. Ermel<br />

GmbH technisch-wirtschaftliche Lö -<br />

sungen für die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

wie die Erneuerung und Sanierung<br />

von Trinkwasserspeichern, Förderbrunnen,<br />

Pumpwerken, <strong>Wasser</strong>werken<br />

und Versorgungsnetzen.<br />

Firmenziel ist es, für die jeweiligen<br />

Bedürfnisse individuell zugeschnittene,<br />

optimale Lösungen zu realisieren.<br />

Seit 40 Jahren bietet die Firma<br />

aus Achim ihren Auftraggebern Planungs-<br />

und Beratungsleistungen im<br />

Ver- und Entsorgungsbereich. Der<br />

Tätigkeitsbereich wurde seitdem<br />

auf 13 Geschäftsfelder ausgebaut.<br />

Die mittlerweile 160 Mitarbeiter<br />

agieren in fachübergreifenden<br />

Teams aus verschiedenen Themengebieten.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Born – Dr. Ermel GmbH,<br />

Deutschland-Achim,<br />

Hans-Dieter Matthias,<br />

Tel. (04202) 7580,<br />

Fax (04202) 758500,<br />

E-Mail: info@born-ermel.de,<br />

www.born-ermel.de<br />

Sanierung <strong>Wasser</strong>werk Nappenhorn,<br />

Barmstedt.<br />

BERUFSBILDUNG IM LEITUNGSBAU<br />

Zertifiziert nach DIN EN 9001:2008<br />

Unser Schulungskonzept<br />

gliedert sich in folgende Bereiche:<br />

Grundlagenschulungen<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Praxisseminare<br />

Tagungen & Kongresse<br />

Inhouse-Schulungen<br />

Das Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes GmbH<br />

bietet Fort- und Weiterbildung für die Bereiche Gas, <strong>Wasser</strong>,<br />

Fernwärme und Kanalbau an.<br />

brbv – Berufsförderungswerk des<br />

Rohrleitungsbauverbandes GmbH<br />

Marienburger Str. 15<br />

50968 Köln<br />

Tel.: 0221 37658-20<br />

Fax: 0221 37658-60<br />

koeln@brbv.de<br />

www.brbv.de


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 5.2, STAND 210<br />

Optimiertes Design vereinfacht Montage<br />

Die GEA 2H Water Technologies<br />

GmbH hat das Lamellen-<br />

Design ihrer erfolgreichen Parallelplattenabscheider<br />

TUBEdek ®<br />

weiter optimiert. Die Modifikation<br />

des Designs verbessert den Strömungsfluss<br />

und erhöht die Festigkeit<br />

des Systems durch eine<br />

einfachere Verzahnung der Einzelmodule.<br />

Gleichzeitig erlaubt die<br />

Aufteilung in kleinteiligere Module<br />

eine einfache Vor-Ort-Montage in<br />

Trinkwasseraufbereitungsanlagen<br />

und reduziert die Logistikkosten.<br />

Die TUBEdek ® -Lamellenklärer werden<br />

in der Trinkwasseraufbereitung<br />

überall dort eingesetzt, wo das<br />

Rohwasser verschmutzt ist. Der<br />

ersten Filterstufe vorgeschaltet,<br />

klärt die TUBEdek ® -Produktlinie<br />

größere Feststoffmengen verlässlich<br />

heraus und arbeitet hier besonders<br />

wirtschaftlich.<br />

Dank unterschiedlicher<br />

Neigungswinkel, Profillängen<br />

und Modulgrößen<br />

können diese Lamellenklärer<br />

an fast alle Beckengrößen<br />

angepasst werden. Sie<br />

bieten hohe Stabilität und<br />

eine lange Lebensdauer. Und<br />

sie sind leicht zu reinigen, was<br />

die Wartung erleichtert.<br />

Kontakt:<br />

GEA 2H Water Technologies GmbH,<br />

Dieselweg 5,<br />

D-48493 Wettringen,<br />

Karin Henning,<br />

Tel. (02233) 6999525,<br />

E-Mail: karin.henning@geagroup.com,<br />

www.gea-2h.com<br />

HALLE 5.2, STAND 110<br />

Plug-and-Work-Kleinmodul<br />

Modulserie dizzer P.<br />

Der in Greifenberg ansässige Ultrafiltrations-Spezialist<br />

inge wa -<br />

tertechnologies AG hat die Modulserie<br />

dizzer P neu entwickelt und<br />

stellt diese Innovation erstmals zur<br />

Messe auf dem GWP-Gemeinschaftsstand<br />

vor. Zielgruppen sind<br />

Anlagenbauer von kleinen <strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlagen<br />

und Anbieter<br />

von Point-of-Entry-Systemen. Hauptmerkmal<br />

der neuen Modulkonstruktion:<br />

die einfache Handhabung.<br />

Die 2,5- oder 4-Zoll-dizzer-UF-Elemente<br />

besitzen eine Membranfläche<br />

zwischen 0,5 und 6 m² (5,4 bis<br />

65 sq.ft). Sie werden in ein Standard-Druckgehäuse<br />

eingefügt –<br />

und sind sofort betriebsbereit. Bei<br />

Bedarf können Service- und Wartungstechniker<br />

mit einem Handgriff<br />

das Modul wieder entnehmen und<br />

einfach austauschen. Verglichen mit<br />

aufwändigen Eigenkonstruktionen<br />

vieler Hersteller ist dieses Plug-and-<br />

Work-System des Ausstellers nicht<br />

nur viel einfacher zu handhaben,<br />

sondern bringt durch die Verwendung<br />

von Standard-Druckgehäusen<br />

auch erhebliche Kostenvorteile mit<br />

sich.<br />

Kontakt:<br />

inge watertechnologies AG,<br />

Flurstraße 27,<br />

D-86926 Greifenberg,<br />

Jochen Peschel,<br />

Tel. (08192) 997700,<br />

Fax (08192) 997999,<br />

E-Mail: info@inge.ag,<br />

www.inge.ag<br />

April 2011<br />

330 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 2.2, STAND 121<br />

Bewertung des<br />

Belebtschlamm-Zustandes<br />

Mit mikrobi hat Aqua Service Schwerin (AQS), eine<br />

Tochtergesellschaft des Ausstellers, eine neue<br />

Software zur biologischen Bewertung des Betriebszustandes<br />

von Kläranlagen auf den Markt gebracht. Damit<br />

wollen die Entwickler eine Lücke im Bereich der Analyse<br />

von biologischen Reinigungsprozessen in Kläranlagen<br />

Mikroorganismen.<br />

schließen. Das neue rechnerisch-grafische Verfahren<br />

von AQS beruht auf der Analyse von Belebtschlamm<br />

anhand des mikroskopischen Bildes. Die biologische<br />

Untersuchung der Belebtschlamm-Biozönose erlaubt<br />

Aussagen und eine Bewertung zum Betriebszustand der<br />

Belebung. Dies gewährleistet die schnelle, kostenneutrale<br />

und aktuelle Analyse des vorherrschenden<br />

Betriebszustandes einer Kläranlage. Der Vorteil für Kommunen<br />

und Kläranlagenbetreiber: mikrobi kann bei der<br />

Feinsteuerung von Kläranlagen helfen und so Analyseund<br />

Energiekosten reduzieren und gleichzeitig den<br />

Betrieb stabiler machen.<br />

Kontakt:<br />

Eurawasser Aufbereitungs- und Entsorgungs GmbH,<br />

Knesebeckstraße 1,<br />

D-10623 Berlin,<br />

Daniel Maas,<br />

Tel. (030) 31010640,<br />

E-Mail: maas@scheunemann-pr.de,<br />

www.eurawasser.de<br />

„ Eine echte Alternative zu<br />

Ultraschall zu einem erstaunlich<br />

günstigen Preis.“<br />

Neu von VEGA: Radar-Füllstandmessung speziell<br />

für den Bereich <strong>Wasser</strong> und <strong>Abwasser</strong>.<br />

Der Radarsensor VEGAPULS WL 61 ist ideal für alle<br />

Anwendungen zur Pegel-, Füllstand und Durchflussmessung<br />

bei der <strong>Wasser</strong>aufbereitung und der<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung. Unbeeindruckt von Witterungseinflüssen<br />

oder Schaum auf der <strong>Wasser</strong>oberfläche<br />

ermöglicht die Radartechnik eine präzise Erfassung<br />

der <strong>Wasser</strong>pegel und sorgt so für zuverlässige<br />

Messdaten und einen wartungsfreien Betrieb.<br />

www.vega.com/innovation<br />

WASSER Berlin 2011: Halle 6.2, Stand 215


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 2.2, STAND 200<br />

Klärschlammtrocknung und Energieeffizienz –<br />

kein Widerspruch<br />

Als Kernstück des Wärmerückgewinnungsverfahrens<br />

Therm-<br />

Win® präsentiert die Huber SE auf<br />

der Messe den <strong>Abwasser</strong>wärmetauscher<br />

RoWin®. Das bewährte<br />

Wärmerückgewinnungsverfahren ThermWin.<br />

Re chensystem RakeMax ® wurde um<br />

die platzsparende Baureihe „Rake-<br />

Max high flow“ erweitert. Sie er -<br />

möglicht es, bei geringsten hydraulischen<br />

Verlusten den Rechenrost<br />

extrem flach anzustellen, während<br />

das Rechengut in vorteilhafter Wei -<br />

se in sehr steilem Winkel ausgetragen<br />

werden kann. Im neuen Membranbelebungsverfahren<br />

HUBER Bio-<br />

Mem ® stellt unter anderem die<br />

Spülluft sowohl die Reinigung der<br />

Membranen als auch die biologische<br />

Sauerstoffversorgung sicher.<br />

Der neu entwickelte Schlamm-<br />

Trommeleindicker zeichnet sich<br />

durch hohen Durchsatz, hohen<br />

Eindickgrad sowie vor allem durch<br />

seine Wirtschaftlichkeit aus. Die<br />

solare Klärschlammtrocknung<br />

HUBER SRT sowie auch die HUBER-<br />

Bandtrocknungsverfahren mit Ausnutzung<br />

von Abwärme zeigen laut<br />

Aussteller eindrucksvoll, dass Klärschlammtrocknung<br />

und Energieeffizienz<br />

keinen Widerspruch darstellen<br />

müssen.<br />

Kontakt:<br />

HUBER SE,<br />

Industriepark Erasbach A1,<br />

D-92334 Berching,<br />

Christian Stark,<br />

Tel. (08462) 201380,<br />

Fax (08462) 201810,<br />

E-Mail: info@huber.de,<br />

www.huber.de<br />

HALLE 2.2, STAND 311<br />

Energiegewinnung aus dem Untergrund<br />

Seit 20 Jahren<br />

entwickelt die<br />

in Zürich an -<br />

sässige Fir -<br />

ma<br />

Druckrohr-Wärmetauscher.<br />

Rabtherm AG technologische Lö -<br />

sungen, um mit Wärmetauschern<br />

aus öffentlichen <strong>Abwasser</strong>kanälen<br />

Energie zu gewinnen. In dieser Zeit<br />

entstanden vielfältige neu und weiterentwickelte<br />

Konstruktionen und<br />

Einbaumöglichkeiten in bestehende<br />

und neue Kanäle sowie in Druckrohren.<br />

Dazu gehören das Anti-Fouling-System<br />

zur Sielhautverhinderung<br />

(Biofilm) und ein neu entwickeltes<br />

Material auf Basis von<br />

Arcelor-Mittal, das die Wärmeleitfähigkeit<br />

um 80 Prozent verbessert.<br />

Dank dieser Innovationen beträgt<br />

die Kapitalrückflusszeit des Energiesystems<br />

laut Hersteller zwischen<br />

zwei und fünf Jahren. Der Schweizer<br />

Aussteller ist bereits in 18 Ländern<br />

aktiv: mit Beratung, Planung<br />

und Bau schlüsselfertiger Heizungsund<br />

Kälteanlagen, die die <strong>Abwasser</strong> -<br />

energie nutzen. Wesent liche Merkmale<br />

sind: simpel, kostengün stig,<br />

wirtschaftlich und umweltfreundlich.<br />

Auf der Messe werden einige<br />

ausgewählte Technologielösungen<br />

vorgestellt.<br />

Kontakt:<br />

Rabtherm AG,<br />

Dennlerstraße 41,<br />

CH-8047 Zürich (Schweiz),<br />

Simone Erdin,<br />

Tel. +41-44-4002121,<br />

Fax +41 44 4010727,<br />

E-Mail: info@rabtherm.com,<br />

www.rabtherm.com<br />

April 2011<br />

332 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

FOKUS<br />

HALLE 5.2, STAND 201<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung nach dem<br />

Vorbild der Natur<br />

nicht innerhalb eines geschlossenen<br />

<strong>Wasser</strong>körpers und wird mit<br />

wenig Aufwand ausreichend mit<br />

Rieselstrom-<br />

Bioreaktor.<br />

Die DAS Environmental Expert<br />

GmbH, Spezialist für biologische<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung erweitert<br />

ihr Leistungsportfolio zur Bedienung<br />

aller vor- und nachgelagerten<br />

Stufen der <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />

Kern dieser DAS-Technologie ist<br />

eine neue Generation der aeroben<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung. Wo es gilt,<br />

Starkverschmutzergebühren einzusparen<br />

oder mit einer Mehrfachnutzung<br />

des <strong>Wasser</strong>s den Rohwasserverbrauch<br />

zu senken, bietet sich der<br />

patentierte Rieselstrom-Bioreaktor<br />

an. Er arbeitet mit einem kleinkörnigen,<br />

sehr leichten Trägermaterial,<br />

das innerhalb weniger Tage mit<br />

einer hochaktiven und an die jeweiligen<br />

Bedingungen adaptierten Biomasse<br />

umwachsen wird. Die Trägermaterialschüttung<br />

befindet sich<br />

Sauerstoff aus der Umgebungsluft<br />

versorgt. Das stabile Trägermaterial<br />

muss nicht ausgetauscht werden.<br />

Nachwachsende Biomasse wird<br />

regelmäßig mit einer vollautomatischen<br />

Spülung aus dem System<br />

ausgetragen. Die Bauweise sorgt für<br />

einen wartungsarmen Betrieb bei<br />

gleichzeitig geringen Betriebskosten.<br />

Kontakt:<br />

DAS Environmental Expert GmbH,<br />

Goppelner Straße 44,<br />

D-01219 Dresden,<br />

Daniela Georgi,<br />

Tel. (0351) 40494000,<br />

E-Mail: georgi@das-europe.com,<br />

www.das-europe.com


FOKUS<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

HALLE 5.2, STAND 110<br />

Absaugen von <strong>Abwasser</strong> per Unterdruck<br />

Fremdinfiltrationen von <strong>Abwasser</strong>systemen<br />

aufgrund von<br />

Überschwemmungen lassen sich<br />

durch die Vakuumkanalisation von<br />

Vakuumkanalisation. (Prinzipschema der Vakuumkanalisation<br />

bestehend aus Vakuum leitungen, Hausanschlussschächten<br />

und zentraler Vakuumstation)<br />

der Roediger Vacuum GmbH vollständig<br />

vermeiden. In einem flexiblen,<br />

in sich abgeschlossenen und<br />

damit überflutungssicheren System<br />

werden die Abwässer per<br />

Unterdruck abgesaugt. Eine Vermischung<br />

mit Oberflächenwasser ist<br />

auch bei Hausanschluss-Schächten<br />

nicht möglich. Im Vergleich zur<br />

konventionellen Freigefälle- oder<br />

Druckentwässerung bietet die<br />

Vakuumtechnik entscheidende<br />

Vorteile. In Rohrleitungen mit<br />

geringem Durchmesser von 90 bis<br />

250 mm wird das <strong>Abwasser</strong> mit<br />

hoher Geschwindigkeit von bis zu<br />

6 m/s transportiert. Diese hohen<br />

Fließgeschwindigkeiten verhindern<br />

die Bildung von Ablagerungen.<br />

Hinsichtlich der Verlegetiefe<br />

ist primär die Frostgrenze zu beachten.<br />

Somit werden die Leitungen<br />

durch Einsatz von Versprüngen in<br />

Gräben mit etwa 1 m Tiefe mit nur<br />

0,2 Prozent Gefälle verlegt.<br />

Kontakt:<br />

Roediger Vacuum GmbH,<br />

Kinzigheimer Weg 104-106,<br />

D-63450 Hanau,<br />

Yasar-Arzu Öztürk,<br />

Tel. (06120) 282205,<br />

Fax (06181) 309280,<br />

E-Mail: yasar-arzu.oeztuerk@passavantgeiger.de,<br />

www.roevac.com<br />

HALLE 2.2, STAND 311<br />

Getauchte Membranmodule für die<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

PURON-MBR-Membranmodul.<br />

Ob kleine Industrie-Containeranlage<br />

oder kommunale Großkläranlage,<br />

Membran-Bioreaktor<br />

(MBR), tertiäre Filtration oder mit<br />

nachgeschalteter Umkehrosmose<br />

(RO) – die Produktreihe der getauchten<br />

PURON ®- Membranmodule bietet<br />

für jeden Anlagenbauer und<br />

Betreiber von <strong>Abwasser</strong>kläranlagen<br />

die optimale Lösung. Die „PURON<br />

PSH 250“- sowie die „PSH<br />

500“-Module sind optimal für kompakte<br />

Anwendungen, zum Beispiel<br />

in Standardcontainer-Bauweise. Die<br />

„PSH 1500“-Module haben sich<br />

weltweit auf Großanlagen mit bis zu<br />

56000 m 3 pro Tag bewährt. Allen<br />

gemeinsam ist die große Packungsdichte,<br />

geringere Energiekosten für<br />

Membranreinigung, vereinfachte<br />

Installation sowie Kompatibilität<br />

mit anderen auf dem Markt verfügbaren<br />

Systemen. Das zentrale Luftsystem<br />

in Kombination mit der<br />

patentierten Membranbefestigung<br />

am unteren Ende („Single-Header“)<br />

führt nicht nur zu einem wartungsarmen<br />

Betrieb, sondern erlaubt<br />

auch den Einsatz von kleinen Gebläsen<br />

und senkt somit Betriebs- und<br />

Investitionskosten.<br />

Kontakt:<br />

Koch Membrane Systems,<br />

Kackertstrasse 10, D-52072 Aachen,<br />

Dirkk Schlemper,<br />

Tel. (0241) 4132621,<br />

Fax (0241) 41326-59,<br />

E-Mail: infoeurope@kochmembrane.com,<br />

www.kochmembrane.com<br />

April 2011<br />

334 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Gesicherte Analysenergebnisse<br />

durch kontrollierte Bedingungen<br />

Die <strong>Wasser</strong>analytik erfordert eine qualifizierte Analytische<br />

Qualitäts sicherung (AQS), die auf einer einheit lichen<br />

Grundlage durchzuführen ist. Die hierfür erforderlichen<br />

Informationen und Arbeits hilfen finden Sie<br />

in dieser bewährten Sammlung von Merkblättern<br />

zu den AQS-Rahmenempfehlungen.<br />

Bestellschein<br />

AQS-Merkblätter<br />

für die <strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>- und<br />

Schlammuntersuchung<br />

Loseblattwerk, 514 Seiten, Grundwerk € (D) 76,– (inkl. 7%<br />

USt. und zzgl. Versandkosten), ca. 1 Ergänzungslieferung<br />

pro Jahr. Ergänzungen sind bis auf Widerruf zuzusenden.<br />

ISBN 978-3-503-03197-9<br />

Firma / Institution ................................................................<br />

Name / Kd.-Nr. .....................................................................<br />

Funktion ..............................................................................<br />

Straße / Postfach ..................................................................<br />

PLZ / Ort ..............................................................................<br />

Fax .....................................................................................<br />

Der Erich Schmidt Verlag darf mich zu Werbezwecken<br />

per Fax über Angebote informieren: ■ ja ■ nein<br />

E-Mail .........................................................................<br />

Der Erich Schmidt Verlag darf mich zu Werbezwecken<br />

per E-Mail über Angebote informieren: ■ ja ■ nein<br />

Datum / Unterschrift ............................................................<br />

0111<br />

Fax (030) 25 00 85-275<br />

Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG<br />

Genthiner Straße 30 G<br />

10785 Berlin<br />

AQS-Merkblätter bedeuten konkrete Arbeitshilfen:<br />

O Sachkundige Informationen für die im Labor tätigen<br />

Praktiker und für alle, die sich auf dem Gebiet des Gewässerschutzes<br />

mit Fragen der Analysenqualität befassen<br />

O Antworten auf wichtige Fragen zur analytischen Quali -<br />

täts sicherung und zur statistischen Qualitätskontrolle<br />

O umfangreiche analysentechnische Informationen<br />

zu Normen zur Verbesserung der Ergebnisqualität<br />

O Empfehlungen und Leitlinien aus der Hand der<br />

Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong> (LAWA).<br />

Weitere Informationen:<br />

www.ESV.info/978-3-503-03197-9<br />

Widerrufsrecht: Bestellungen zu Loseblattwerken können innerhalb von zwei<br />

Wochen nach Erhalt der Ware bei Ihrer Buchhandlung oder beim Erich Schmidt<br />

Verlag GmbH & Co. KG, Genthiner Str. 30 G, 10785 Berlin, Fax 030/25 00 85-275,<br />

E-Mail: Vertrieb@ESVmedien.de schriftlich widerrufen werden (rechtzeitige<br />

Absendung genügt).<br />

Wir erheben und verarbeiten Ihre Daten lediglich zur Durchführung des Vertrages,<br />

zur Pflege der laufenden Kundenbeziehung und um Sie über unsere Angebote und<br />

Preise zu informieren. Sie können der Verwendung Ihrer Daten für Werbezwecke<br />

jederzeit widersprechen. Bitte senden Sie uns in diesem Fall Ihren Widerspruch<br />

schriftlich per Post, per Fax oder per E-Mail an Service@ESVmedien.de.<br />

Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG · Sitz: Berlin · Persönlich haftende<br />

Gesellschafterin: ESV Verlagsführung GmbH · Amts gericht: Berlin-Charlottenburg ·<br />

93 HRB 27 197 · Geschäftsführer: Dr. Joa chim Schmidt<br />

erich schmidt verlag<br />

Auf Wissen vertrauen<br />

Bestellungen bitte an den Buchhandel oder direkt an:<br />

Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG · Genthiner Str. 30 G · 10785 Berlin<br />

Fax: (030) 25 00 85 - 275 · www.ESV.info · ESV@ESVmedien.de


NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft investiert Milliarden<br />

Branchenbild belegt die Leistungsstärke und wirtschaftliche Effizienz der Branche<br />

Mit dem neuen Branchenbild<br />

legt die <strong>Wasser</strong>wirtschaft be -<br />

reits zum dritten Mal ein umfangreiches<br />

Gesamtbild der <strong>Wasser</strong>- und<br />

<strong>Abwasser</strong>branche in Deutschland<br />

vor. Die herausgebenden Spitzenverbände*<br />

veranschaulichen mit<br />

dem Bericht den Leistungsstand<br />

und die wirtschaftliche Effizienz der<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft. Politik und Öf -<br />

fentlichkeit erhalten so die Möglichkeit,<br />

die Leistungsfähigkeit der<br />

deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft zu be -<br />

urteilen.<br />

„Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft in Deutschland<br />

hat im Jahr 2010 nach ersten<br />

Schätzungen 6,5 Milliarden Euro<br />

investiert. In ihrer Größenordnung<br />

lassen sich diese Investitionen beispielsweise<br />

mit denen der chemischen<br />

Industrie vergleichen. Ein<br />

überdurchschnittlich großer Anteil<br />

ist in Anlagen und Netze geflossen.<br />

Damit ist unsere Branche ein bedeutender<br />

beschäftigungs- und um -<br />

weltpolitischer Motor des Mittelstands“,<br />

erklärten die Verbände der<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft heute in Berlin<br />

anlässlich der Übergabe des neuen<br />

Branchenbildes der deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

an Hans-Joachim Otto,<br />

Parlamentarischer Staatssekretär<br />

beim Bundesminister für Wirtschaft<br />

und Technologie.<br />

„Mit dem europaweit einmaligen<br />

Branchenbild werden die Leistungen<br />

der deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

in ihrer gesamten Vielfalt dargestellt<br />

und für uns alle transparent<br />

gemacht“ sagte Otto bei der Übergabe<br />

des Branchenbildes durch die<br />

Verbände. „Beeindruckend ist, wie<br />

deutlich gemacht wird, wie zuverlässig<br />

die <strong>Wasser</strong>wirtschaft über<br />

Jahre hinweg Trinkwasser in hoher<br />

Qualität liefert und flächendeckend<br />

die <strong>Abwasser</strong>entsorgung nach<br />

höchsten europäischen Standards<br />

garantiert“ so der Staatsekretär.<br />

Die Qualität des Trinkwassers ist<br />

im europäischen Vergleich herausragend.<br />

So werden bei über 99 %<br />

der Analysen die Anforderungen<br />

der Trinkwasserverordnung sicher<br />

eingehalten“, erklärten die Verbände.<br />

„97 Prozent der <strong>Abwasser</strong>menge<br />

in Deutschland werden<br />

nach dem höchsten EU-Reinigungsstandard<br />

gereinigt.“<br />

Die Bürgerinnen und Bürger profitierten<br />

seit Jahrzehnten von einem<br />

hohen Leistungsstandard und einer<br />

Qualität zu Preisen und Gebühren,<br />

die im europäischen Maßstab vergleichsweise<br />

niedrig und seit vielen<br />

Jahren überwiegend unter dem<br />

Inflationsindex liegen. „Dies ist einer<br />

kontinuierlichen Effizienzsteigerung<br />

der Branche zu verdanken.<br />

Benchmarking – „Lernen von den<br />

Besten“ – trägt seit vielen Jahren<br />

dazu bei, die Leistungen auf hohem<br />

Niveau zu halten. Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

entwickelt das erfolgreiche<br />

Instrument des Benchmarking kontinuierlich<br />

weiter“, betonten die Verbände<br />

der <strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />

Auch der bestehende gesetzliche<br />

Rahmen und die technische<br />

Selbstverwaltung seien bewährte<br />

Grundpfeiler. „Wir begrüßen ausdrücklich,<br />

dass die Bundesregierung<br />

die Initiativen der Branche<br />

anerkennt und im Dezember 2010<br />

der Forderung der Monopolkommission<br />

nach einer Regulierung der<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft eine klare Absage<br />

erteilt hat“, so die Verbände ab -<br />

schließend.<br />

* Das Branchenbild wird herausgegeben<br />

von der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren<br />

e. V. (ATT), dem Bundesverband<br />

der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

e. V. (BDEW), dem Deutschen<br />

Bund verbandlicher <strong>Wasser</strong>wirtschaft e.<br />

V. (DBVW), dem Deutschen Verein des<br />

Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V. (DVGW),<br />

Technisch-wissenschaftlichen Verein,<br />

der Deutschen Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V.<br />

(DWA) und dem Verband kommunaler<br />

Unternehmen e. V. (VKU).<br />

Kernbestandteile des Branchenbildes<br />

sind:<br />

Darstellung der Rahmenbedingungen<br />

und der aktuellen Herausforderungen<br />

(z. B. Demografie<br />

und Klimawandel)<br />

Statistische Daten und Kennzahlen<br />

zur Leistungsfähigkeit der<br />

Branche (Qualität, Kundenzufriedenheit,<br />

Nachhaltigkeit, Sicherheit,<br />

Wirtschaftlichkeit)<br />

Ergebnisse von und Erfahrungen<br />

mit freiwilligen Benchmarkingprojekten<br />

in der <strong>Wasser</strong>ver- und<br />

<strong>Abwasser</strong>entsorgung (Praxisbeispiele<br />

und Projektübersicht)<br />

Weitere Informationen:<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Trinkwassertalsperren e.V. (ATT)<br />

Prof. Dr. Lothar Scheuer, Tel. (02261) 36-210,<br />

E-Mail: lothar.scheuer@aggerverband.de,<br />

www.trinkwassertalsperren.de<br />

Bundesverband der Energie- und<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft (BDEW)<br />

Jan Ulland, Tel. (030) 300 199-1162,<br />

E-Mail: presse@bdew.de, www.bdew.de<br />

Deutscher Bund verbandlicher <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

e.V. (DBVW)<br />

Dipl.-Ing. Dörte Burg, Tel. (0511) 87966-0,<br />

E-Mail: post@wasserverbandstag.de,<br />

www.dbvw.de<br />

Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches<br />

e.V. (DVGW)<br />

Dr. Susanne Hinz, Tel. (0228) 9188-610,<br />

E-Mail:<br />

presse@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

<strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V. (DWA)<br />

Dr. Frank Bringewski, Tel. (02242) 872-190,<br />

E-Mail: bringewski@dwa.de, www.dwa.de<br />

Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)<br />

Carsten Wagner, Tel. (030) 58 58 02 20,<br />

E-Mail: carsten.wagner@vku.de,<br />

www.vku.de<br />

April 2011<br />

336 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

Förderung der nachhaltigen<br />

<strong>Wasser</strong>nutzung<br />

NACHRICHTEN<br />

Der Projektträger Innovationsförderung in der Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />

und Ernährung (BLE) beabsichtigt, im Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) Projekte zu fördern, die das Ziel verfolgen, <strong>Wasser</strong> entlang der<br />

Wertschöpfungskette von der landwirtschaft lichen Produktion bis hin<br />

zur Lebensmittelindustrie effizienter und nachhaltiger zu nutzen.<br />

NETZSCH TORNADO ®<br />

Drehkolbenpumpen<br />

Etwa 70 Prozent des weltweit verbrauchten<br />

<strong>Wasser</strong>s wird in der<br />

Landwirtschaft eingesetzt. Auch in<br />

Deutschland ist der <strong>Wasser</strong>verbrauch<br />

pro Einheit Lebensmittel<br />

beachtlich. Angesichts der aktuellen<br />

Klimaprognosen und der zunehmenden<br />

Biomasseproduktion für<br />

Gerstenfeld. Bild: Victor Szalvay<br />

die Energieverwertung, ist in der<br />

Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion<br />

von einem insgesamt<br />

höheren <strong>Wasser</strong>bedarf auszugehen.<br />

Für diese Bereiche stellt somit die<br />

effiziente und nachhaltige Nutzung<br />

von <strong>Wasser</strong> eine zentrale Herausforderung<br />

dar. Die Förderung entsprechender<br />

Produkt-, Konzept- und<br />

Verfahrensentwicklungen ist daher<br />

ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen<br />

Nutzung der Ressource <strong>Wasser</strong>.<br />

Hierbei sollen sämtliche Ansätze<br />

von der landwirtschaftlichen Produktion<br />

bis zur Lebensmittelindustrie<br />

erfasst werden, die zu einer<br />

Schonung der Ressource <strong>Wasser</strong><br />

beitragen können. Gefördert werden<br />

sowohl innovative Vorhaben<br />

der industriellen Forschung als auch<br />

der experimentellen Entwicklung.<br />

Vorhaben, die standortangepasste<br />

Techniken und Verfahren für Ge -<br />

biete außerhalb Deutschlands<br />

betreffen, sind eingeschlossen,<br />

so fern sie von Unternehmen mit<br />

Sitz in Deutschland entwickelt werden.<br />

Mit dem Programm zur Innovationsförderung<br />

des BMELV sollen Forschung<br />

und Entwicklung, Wissenstransfer<br />

und bessere Rahmenbedingungen<br />

für Innovationen in der<br />

deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

sowie im Verbraucherschutz<br />

unterstützt werden. Es beinhaltet<br />

die Förderung von technischen<br />

und nicht-technischen In novationen<br />

sowie von Vorhaben zur<br />

Steigerung der Innovationsfähigkeit<br />

einschließlich des Wissenstransfers.<br />

Jährlich stehen hierfür mehr als 25<br />

Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen sowohl<br />

zum Programm zur Innovationsförderung<br />

als auch zu spezifischen<br />

Richtlinien sind auf der BLE-Homepage<br />

unter http://www.ble.de/innovationsfoerderung,<br />

Programm des<br />

BMELV, zu finden.<br />

Für Fragen steht der Projektträger<br />

Innovationsförderung in der<br />

Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />

und Ernährung (BLE) gerne zur<br />

Verfügung (Dr. Holger Stöppler-<br />

Zimmer, Tel. (0228) 99 68 45-32 81,<br />

E-Mail: innovation@ble.de).<br />

Weitere Informationen:<br />

http://www.ble.de/innovationsfoerderung,<br />

Programm des BMELV (aktuelle und vergangene<br />

Bekanntmachungen zu verschiedenen<br />

Themengebieten, Merkblätter, Newsletter-<br />

Anmeldung usw.)<br />

Servicefreundlichkeit vor Ort<br />

Service ohne Ausbau der Pumpe<br />

Einfacher und schneller Zugriff auf Drehkolben<br />

und Wellenabdichtung<br />

Unempfindlichkeit gegen Trockenlauf<br />

Kurze Lieferzeiten durch große<br />

Fertigungstiefe<br />

WIR<br />

STELLEN<br />

AUS<br />

02.-05. Mai 2011<br />

Halle 2.2, Stand 414<br />

Team NETZSCH Drehkolbenpumpen<br />

Tel.: +49 8638 63-2400<br />

info.tornado@netzsch.com<br />

www.netzsch.com


NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

Neue Oberflächengewässerverordnung<br />

vom Kabinett verabschiedet<br />

Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> des<br />

Bundesverbandes der Energie- und<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft (BDEW), erklärte<br />

am 16. März 2011 zur Verabschiedung<br />

der neuen Oberflächengewässerverordnung<br />

im Bundeskabinett:<br />

„Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft im<br />

BDEW begrüßt die heute vom Bundeskabinett<br />

verabschiedete neue<br />

Oberflächengewässerverordnung,<br />

die einen besseren Schutz der Oberflächengewässer<br />

sicherstellen soll.<br />

Für die Trinkwasserversorgungsunternehmen<br />

ist der vorsorgende<br />

Schutz der Gewässer von hoher Priorität.<br />

Rund ein Drittel des Rohwassers<br />

für die Trinkwasserversorgung<br />

wird aus Oberflächenwasser ge -<br />

wonnen.<br />

Wichtig ist jedoch auch die konsequente<br />

Umsetzung des Verursacherprinzips.<br />

Ziel muss es sein,<br />

Verschmutzungen an dem Ursprung<br />

der Umweltbeeinträchtigung zu<br />

vermeiden.<br />

Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft im BDEW<br />

begrüßt, dass die Parameter und<br />

Grenzwerte der Trinkwasserverordnung<br />

nun nicht – wie ursprünglich<br />

vorgesehen – die Bewertungsgrundlage<br />

für den Zustand der<br />

Oberflächengewässer bilden. Denn<br />

diese beziehen sich auf das Trinkwasser<br />

als Schutzgut und beruhen<br />

auf der gesundheitlichen Bewertung<br />

der <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe unter<br />

Einbeziehung von Vorsorgeaspekten.<br />

Sie sind jedoch nicht als Bewertungsmaßstab<br />

für den Zustand der<br />

Oberflächenwasserkörper zur Trinkwassergewinnung<br />

geeignet. Der<br />

BDEW sieht es als notwendig an,<br />

erneut eine vertiefende Diskussion<br />

zu den flussgebietsspezifischen<br />

Schadstoffen zu führen.“<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bdew.de<br />

www.wassertermine.de<br />

Jetzt neu: PDF-Download von DVGW-Regelwerken<br />

Man benötigt zur Erstellung<br />

eines Angebotes oder bei der<br />

Arbeit vor Ort beim Kunden ein<br />

bestimmtes DVGW-Regelwerk?<br />

Ab sofort steht dieses in wenigen<br />

Minuten zur Verfügung. Man<br />

lädt einzelne DVGW-Regelwerke als<br />

PDF-Datei einfach herunter – von<br />

jedem PC mit Internetanschluss, zu<br />

jeder Zeit.<br />

Im neu gestalteten DVGW-<br />

Regelwerksverzeichnis unter www.<br />

dvgw.de/angebote-leistungen/<br />

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wählt man DVGW-Regelwerke für<br />

den PDF-Einzeldownload aus.<br />

Die Bezahlung kann ebenfalls<br />

online abgewickelt werden.<br />

Weitere Informationen zum<br />

PDF- Download und zum DVGW-<br />

Regelwerk unter www.mein-regelwerk.de.<br />

Das DVGW-Regelwerk ist seit<br />

Jahrzehnten Pflichtlektüre für jedes<br />

Gas- und <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

für Installateure, Berater,<br />

Ingenieure, Behörden und alle, die<br />

sich professionell mit den Themen<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> befassen.<br />

Erstellt und ständig aktualisiert<br />

wird es vom DVGW Deutscher Verein<br />

des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e.V. -<br />

Technisch wissenschaftlicher Verein.<br />

Der Verein hat das Ziel, die<br />

Grundlage für eine zuverlässige,<br />

technisch einwandfreie und sichere<br />

Gas- und <strong>Wasser</strong>versorgung zu liefern.<br />

Er ist unabhängig und neutral.<br />

Der DVGW sieht seine Aufgaben<br />

in der Förderung des aktiven<br />

Gedanken- und Informationsaustauschs<br />

und in praxisrelevanten Hilfestellungen,<br />

die die Weiterentwicklung<br />

im Fach motivieren und fördern.<br />

Vertrieb und Kontakt:<br />

wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />

Josef-Wirmer-Straße 3,<br />

D-53123 Bonn,<br />

Tel. (0228) 9191-40,<br />

E-Mail: info@wvgw.de,<br />

www.mein-regelwerk.de<br />

April 2011<br />

338 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

NACHRICHTEN<br />

<strong>Wasser</strong> für die Städte der Zukunft<br />

Wir stellen aus!<br />

Etwa eine Milliarde Menschen<br />

haben keinen Zugang zu sauberem<br />

Trinkwasser, etwa 2,5 Milliarden<br />

Menschen keine Toiletten, die den<br />

Namen verdienen. Der Weltwassertag<br />

der Vereinten Nationen macht<br />

alljährlich am 22. März auf die zentrale<br />

Bedeutung des <strong>Wasser</strong>s für die<br />

Zukunft der Menschheit aufmerksam.<br />

Der thematische Schwerpunkt<br />

lag in diesem Jahr bei den Problemen<br />

durch die Verstädterung in den<br />

Schwellen- und Entwicklungsländern.<br />

„<strong>Wasser</strong> für die Städte: Antworten<br />

auf die urbane Herausforderung“<br />

lautete das Motto. Nicht nur<br />

der Klimawandel, sondern auch die<br />

demographischen Veränderungen<br />

verleihen dem verantwortungsvollen<br />

Umgang mit <strong>Wasser</strong> höchste Priorität.<br />

Das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung unterstützt<br />

vor allem in Nordafrika mehrere<br />

Projekte zur Sicherung der Trinkwasserversorgung<br />

und zum <strong>Abwasser</strong>management.<br />

Gefördert wird<br />

zum Beispiel eine Kooperation der<br />

Fachhochschule Trier mit der South<br />

Valley University in Qena, Ägypten,<br />

zur Wiederverwendung von Abwässern<br />

in der Landwirtschaft. Ein vergleichbares<br />

Projekt wird auch in<br />

Tunesien gefördert. Die Wissenschaftszusammenarbeit<br />

mit den<br />

Ländern Nordafrikas wird angesichts<br />

der veränderten politischen<br />

Lage dort noch an Bedeutung<br />

gewinnen.<br />

In Schwellen- und Entwicklungsländern<br />

in Asien, Südamerika und<br />

im Nahen Osten fördert das Bundesministerium<br />

für Bildung und<br />

Forschung unter anderem die Einführung<br />

eines Integrierten <strong>Wasser</strong>ressourcenmanagements<br />

(IWRM). In<br />

Namibia zum Beispiel werden im<br />

Rahmen des Programms CuveWaters<br />

mit Technologien deutscher<br />

Unternehmen neue <strong>Wasser</strong>quellen<br />

erschlossen und nachhaltig nutzbar<br />

gemacht. Diese Maßnahme ist Teil<br />

des Förderschwerpunktes „Nachhaltiges<br />

<strong>Wasser</strong>management –<br />

NaWaM“, für den in den nächsten<br />

Jahren Fördermittel von 200 Mio.<br />

Euro zur Verfügung gestellt werden.<br />

Der Schwerpunkt ist Teil des Rahmenprogramms<br />

„Forschung für<br />

Nachhaltige Entwicklungen –<br />

FONA“. „Durch unsere Förderung<br />

stärken wir das innovative Potential<br />

der deutschen Forschung zur Lö -<br />

sung der nationalen und internationalen<br />

Herausforderungen für ein<br />

ressourcenschonendes <strong>Wasser</strong>management“,<br />

sagte Bundesforschungsministerin<br />

Annette Schavan.<br />

Doch auch Deutschland selbst<br />

steht vor großen Herausforderungen<br />

im urbanen <strong>Wasser</strong>management.<br />

Durch den Klimawandel<br />

werden Hochwasser und Trockenperioden<br />

häufiger, die Winter niederschlagsreicher<br />

und die Sommer<br />

trockener. Die deutsche Bevölkerung<br />

wird sich bis 2050 voraussichtlich<br />

um etwa 10 Millionen Menschen<br />

verringern, aber verstärkt in<br />

Metropolregionen konzentrieren.<br />

Die <strong>Wasser</strong>infrastruktur ist heute in<br />

vielen Städten und Gemeinden<br />

sanierungsbedürftig. Noch in diesem<br />

Jahr wird das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

deshalb die Fördermaßnahme<br />

„Intelligente Infrastrukturen für die<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft“ anstoßen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.fona.de<br />

www.bmbf.wasserressourcenmanagement.de<br />

Präzise magnetisch-induktive Durchflussmessung<br />

in der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft<br />

Badger Meter Europa GmbH<br />

Nürtinger Straße 76<br />

72639 Neuffen<br />

E-mail:badger@badgermeter.de<br />

www.badgermeter.de<br />

<strong>Wasser</strong> Berlin<br />

02. – 05.05.2011<br />

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April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 339


NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

Amerikanischer Umweltforscher Preisträger des<br />

Stockholmer <strong>Wasser</strong>preises 2011<br />

Stephen R. Carpenter, Professor für Zoologie und Limnologie an der Universität von Wisconsin-Madison, USA,<br />

wird mit dem Stockholmer <strong>Wasser</strong>preis 2011 ausgezeichnet. Diese Ankündigung wurde anlässlich des Weltwassertages<br />

der Vereinten Nationen gemacht. Professor Carpenters wegweisende Forschungsarbeiten haben<br />

gezeigt, wie das Ökosystem See von der umliegenden Landschaft sowie menschlichen Aktivitäten beeinflusst<br />

wird. Seine Forschungsergebnisse sind die Grundlage für konkrete Ansätze im Management von Seen.<br />

SIWI (Stockholm International<br />

Water Institute).<br />

Professor Carpenter (geb. 1952)<br />

gilt als einer der weltweit einflussreichsten<br />

Umweltforscher im<br />

Bereich Ökologie. Durch die Kombination<br />

von theoretischen Modellen<br />

mit groß angelegten Experimenten<br />

hat er unser Verständnis von Süßwasser-Umgebungen<br />

und dem Einfluss<br />

des Menschen und der umliegenden<br />

Landschaft auf das Ökosystem<br />

See neu ausgerichtet.<br />

Die Jury des Stockholmer <strong>Wasser</strong>preises<br />

betont die Bedeutung<br />

des Beitrags von Professor Carpenter<br />

für unser Verständnis, wie wir<br />

Seen durch Nährstoffbelastung,<br />

Fischfang und die Einführung exotischer<br />

Tiere und Pflanzen beeinflussen.<br />

„Professor Carpenter hat eine<br />

außergewöhnliche Führungsrolle in<br />

Bezug auf die ökologische Forschung<br />

unter Beweis gestellt, sie in<br />

den sozio-ökologischen Zusammenhang<br />

gesetzt und Richtlinien<br />

für das Management von <strong>Wasser</strong>ressourcen<br />

entwickelt“, so die Jury.<br />

Professor Carpenter ist vor allem<br />

bekannt für seine Forschung im<br />

Bereich trophische Kaskaden in<br />

Seen – ein Konzept, das erläutert,<br />

wie der Einfluss auf ein Element in<br />

einem Ökosystem die gesamte Nahrungskette<br />

verändert. Professor Carpenter,<br />

der unter seinen Kollegen<br />

für seine Kreativität und seinen<br />

Enthusiasmus bekannt ist, kombiniert<br />

verschiedene wissenschaftliche<br />

Disziplinen und Ansätze. Durch<br />

seine Bemühungen um Zusammenarbeit<br />

mit Bereichen außerhalb der<br />

Wissenschaft ist es ihm gelungen,<br />

Forschung, Politik und Praxis miteinander<br />

zu verbinden.<br />

Professor Carpenter kommentierte<br />

die Auszeichnung mit den<br />

Worten: „Ich freue mich sehr. Viele<br />

bedeutende Menschen sind über<br />

die Jahre mit diesem Preis ausgezeichnet<br />

worden, und viele andere<br />

würden ihn auch verdienen. Es ist<br />

eine große Ehre, ausgewählt worden<br />

zu sein. Diese Auszeichnung<br />

bekräftigt meine Entschlossenheit<br />

und eine Art Pflichtgefühl, an wichtigen<br />

Themen im Bereich Süßwasser<br />

Jeff Miller / University of Wisconsin-Madison.<br />

wie Klimawandel und den Zusammenhängen<br />

mit Nahrungs- und<br />

<strong>Wasser</strong>sicherheit weiterzuarbeiten.“<br />

Seine Königliche Hoheit, Carl XVI<br />

Gustaf von Schweden, wird den<br />

Preis in einer königlichen Preisverleihungszeremonie<br />

während der<br />

Weltwasserwoche in Stockholm am<br />

25. August an Professor Carpenter<br />

überreichen. Der Stockholmer <strong>Wasser</strong>preis<br />

ist eine globale Anerkennung,<br />

die alljährlich vom Stockholm<br />

International Water Institute vergeben<br />

wird. Der Gewinner des Stockholmer<br />

<strong>Wasser</strong>preises erhält 150 000<br />

US Dollar und eine speziell designte<br />

Glasskulptur von Orrefors.<br />

April 2011<br />

340 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

NACHRICHTEN<br />

BGR legt <strong>Wasser</strong>bilanz für Pilotgebiet in Syrien vor<br />

Nachhaltiges<br />

<strong>Wasser</strong>management<br />

steht seit vielen Jahren im<br />

Mittelpunkt der entwicklungspolitischen<br />

Zusammenarbeit der Bundesanstalt<br />

für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe (BGR) in den Ländern<br />

des Nahen Ostens. In Syrien wurde<br />

jetzt ein wichtiges Etappenziel er -<br />

reicht. Am Weltwassertag (Dienstag,<br />

22. März 2011) legten die BGR-<br />

Experten im zuständigen syrischen<br />

Ministerium für Bewässerung erstmals<br />

eine detaillierte Übersicht der<br />

Grund wasserressourcen für das Pi -<br />

lot gebiet Aleppo im Norden des<br />

Landes vor. Die <strong>Wasser</strong>bilanz er -<br />

möglicht künftig eine bessere Verteilung<br />

der knappen Ressourcen in<br />

dieser von Trockenheit betroffenen<br />

Region.<br />

„Die Bedeutung eines nachhaltigen<br />

Grundwassermanagements<br />

wächst. Dies gilt in besonderer<br />

Weise auch für die Länder im Nahen<br />

Osten wie Syrien. Deshalb sind In -<br />

formationen über verfügbare Grundwasservorkommen<br />

und Mengen<br />

entscheidend für die Versorgung<br />

der Bevölkerung und damit für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung“, so der<br />

für Technische Zusammenarbeit<br />

(TZ) zuständige BGR-Abteilungsleiter<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Alheid.<br />

Das Projekt in Aleppo gehört zu<br />

den aktuell drei Projekten der BGR<br />

in Syrien, die im Auftrag des Bundesministeriums<br />

für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(BMZ) im Rahmen der TZ durchgeführt<br />

werden. Gemeinsam mit den<br />

syrischen Partnern des Ministeriums<br />

für Bewässerung wird seit 2006<br />

die Datenerhebung optimiert, um<br />

eine gerechtere Verteilung des<br />

Grundwassers zwischen Industrie,<br />

Landwirtschaft und privaten Haushalten<br />

zu gewährleisten. „Ein nachhaltiges<br />

<strong>Wasser</strong>management wird<br />

angesichts der Herausforderungen<br />

durch Bevöl kerungswachstum,<br />

zunehmende <strong>Wasser</strong>verschmutzung<br />

und Klimawandel immer wichtiger<br />

und fördert den bewussten<br />

Umgang mit der knappen Ressource<br />

Grundwasser“, so Fabian<br />

Helms, BGR-Projektleiter in Aleppo.<br />

Zwar werden große Teile Syriens<br />

durch den Euphrat -Staudamm mit<br />

<strong>Wasser</strong> versorgt, dennoch ist Oberflächenwasser<br />

in Syrien regional<br />

und zeitlich sehr unterschiedlich<br />

und teilweise begrenzt verfügbar.<br />

Das Land deckt daher seinen <strong>Wasser</strong>bedarf<br />

auch über das Grundwasser.<br />

Die BGR unterstützt daher ihre<br />

syrischen Partner bei der Überwachung<br />

des <strong>Wasser</strong>angebots.<br />

„Die Situation der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

in Syrien ist momentan ernst,<br />

aber durch eine gute Planung kann<br />

der <strong>Wasser</strong>verbrauch dem Angebot<br />

angepasst werden“, sagt Helms. Er<br />

und seine Mitarbeiter bilden die syrischen<br />

Partner darin aus, die Schwankungen<br />

des Grundwasserspiegels zu<br />

beobachten, zu messen und die<br />

Änderungen an die politischen Entscheidungsträger<br />

zu übermitteln.<br />

Neben den <strong>Wasser</strong>projekten in<br />

Syrien engagiert sich die BGR im<br />

Nahen Osten noch in Jordanien,<br />

Libanon und im Jemen.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/TZ/<br />

TechnZusammenarbeit/Projekte/Laufend/<br />

Asien/syrien__bera<br />

t__minist__bewaesserung.html<br />

Ansprechpartner:<br />

Lena Hauck, Tel. (0511) 643 2503,<br />

E-Mail: Lena.Hauck@bgr.de<br />

© BGR Hannover<br />

Innovationen<br />

für den Tiefbau<br />

www.schoengen.de<br />

Tel. 0 53 41 / 7 99 - 0 · Fax 0 53 41 / 7 99 - 1 99<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 341


NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

Veolia <strong>Wasser</strong> und TU Berlin verlängern Stiftungsprofessur<br />

Siedlungswasserwirtschaft bis 2015<br />

© TU Berlin/Dahl<br />

Die Technische Universität Berlin<br />

und Veolia <strong>Wasser</strong> haben die<br />

Verlängerung der Stiftungsprofessur<br />

KWB-Veolia <strong>Wasser</strong> im Fachgebiet<br />

Siedlungswasserwirtschaft für<br />

weitere fünf Jahre vereinbart. Veolia<br />

<strong>Wasser</strong> unterstützt die Professur in<br />

diesem Zeitraum mit einer Fördersumme<br />

von insgesamt 750 000<br />

Euro. Die Technische Universität<br />

Berlin und Veolia <strong>Wasser</strong> bekräftigen<br />

damit ihr Interesse, den Wissenschaftsstandort<br />

Berlin zu stärken<br />

und dem Thema „<strong>Wasser</strong> in Ballungsräumen“<br />

durch die enge<br />

Verknüpfung von Forschung und<br />

Praxis einen herausragenden Stellenwert<br />

einzuräumen. Die Stiftungsprofessur<br />

ergänzt das Veolia-<br />

Engagement für die Forschung und<br />

insbesondere die Forschungsplattform<br />

des Kompetenzzentrums <strong>Wasser</strong><br />

Berlin.<br />

Seit der Neubes etzung des<br />

Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft<br />

am 01.01.2006 durch Prof.<br />

Dr. Matthias Barjenbruch konnte es<br />

sich innerhalb der TU Berlin sowie<br />

in der Berliner, der nationalen und<br />

der internationalen Forschungslandschaft<br />

erfolgreich etablieren.<br />

In den hier bearbeiteten Forschungsschwerpunkten<br />

Mischwasserbehandlung,<br />

Vermeidung von<br />

Geruch und Korrosion in Kanalnetzen,<br />

weitergehende <strong>Abwasser</strong>reinigung,<br />

naturnahe Verfahren sowie<br />

dezentrale <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

einschließlich moderner Sanitärkonzepte<br />

konnten in den zurückliegenden<br />

fünf Jahren 25 Forschungsprojekte<br />

initiiert werden. Damit<br />

wurde zusätzlich zur durch Veolia<br />

gestifteten Grundfinanzierung ein<br />

Projektvolumen von rund 2,5 Millionen<br />

Euro realisiert.<br />

Die Lehrleistungen i n den Studiengängen<br />

Bauingenieurwesen,<br />

Technischer Umweltschutz und<br />

Urban Management sowie Veröffentlichungen<br />

und Vorträge unterstreichen<br />

das außerordentliche<br />

Engagement des Fachgebietes für<br />

Ausbildung und Weiterbildung.<br />

Davon zeugt auch ein von Matthias<br />

Barjenbruch koordiniertes DAAD-<br />

Projekt, bei dem der <strong>Wasser</strong>kreislauf<br />

als Gesamtkomplex in einer projektorientierten<br />

Lehre betrachtet wird.<br />

Für die nun beginnende ne ue<br />

Lehrperiode von fünf Jahren sind<br />

Folgeprojekte zur dezentralen<br />

Regenwasserbewirtschaftung sowie<br />

zur Spurenstoffentfernung beantragt.<br />

Darüber hinaus konnten<br />

bereits Vorhaben zum Landmanagement<br />

und zur nahezu wasserlosen<br />

Wäscherei eingeworben werden.<br />

Die Anzahl der wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter im Team ist seit 2006 auf<br />

elf gestiegen.<br />

Weitere Informationen:<br />

Prof. Dr. Mattias Barjenbruch,<br />

Technische Universität Berlin,<br />

Tel. (030) 314 722 46,<br />

E-Mail: matthias.barjenbruch@tu-berlin.de<br />

Barbara Helten,<br />

stellv. Pressesprecherin,<br />

Veolia <strong>Wasser</strong>,<br />

Tel. (030) 20 62 956 52,<br />

E-Mail: bhelten@veoliawasser.de<br />

Dr. Bodo Weigert,<br />

Kompetenzzentrum <strong>Wasser</strong> Berlin,<br />

Tel. (030) 53 65 38 41,<br />

E-Mail: bodo.weigert@kompetenz-wasser.de<br />

April 2011<br />

342 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

NACHRICHTEN<br />

Landeswasserversorgung sichert<br />

Trinkwasserversorgung auf hohem Niveau<br />

Die Trinkwasserversorgung in<br />

Baden-Württemberg ist sicher,<br />

zukunftsorientiert und zudem preisgünstig.<br />

„Dies ist unser Auftrag, ihm<br />

kommen wir seit nahezu 100 Jahren<br />

nach. Dafür arbeiten wir und investieren<br />

in den Erhalt und Ausbau der<br />

Anlagen, wie die Erneuerung von<br />

Fernleitungen und den Neubau<br />

einer Filteranlage für Grundwasser“,<br />

so Frieder Haakh, der technische<br />

Geschäftsführer der Landeswasserversorgung<br />

in Stuttgart. Dass dies<br />

nicht überall auf der Erde selbstverständlich<br />

ist, daran erinnert der<br />

jährliche Weltwassertag. In Baden-<br />

Württemberg, insbesondere in den<br />

großen Städten und Ballungsräumen<br />

des Landes, sind diese Aufgaben<br />

bereits seit langem erledigt. Die<br />

öffentliche Trinkwasserversorgung<br />

meistert nicht nur die Zeiten des<br />

Spitzenbedarfs im Hochsommer<br />

zuverlässig, sondern sie ist auch auf<br />

mögliche Folgen des Klimawandels<br />

gut vorbereitet.<br />

Der Anschlussgrad an die öffentliche<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung liegt in<br />

Baden-Württemberg bei nahezu<br />

100 Prozent, rund 96 Prozent der<br />

Bevölkerung sind an die öffentliche<br />

Kanalisation angeschlossen. Die<br />

strengen Qualitätsanforderungen<br />

der Trinkwasserverordnung werden<br />

in mehr als 99 Prozent der <strong>Wasser</strong>untersuchungen<br />

eingehalten. Für<br />

den Erhalt der <strong>Wasser</strong>vorkommen<br />

und die hohe Trinkwasserqualität<br />

spielt der vorbeugende Gewässerschutz<br />

eine wichtige Rolle. „Um den<br />

Trinkwasser – ein guter Schluck Natur. Rund drei Millionen Menschen<br />

erhalten ihr Trinkwasser von der Landeswasserversorgung.<br />

Eintrag von unerwünschten Stoffen<br />

zu minimieren, sind Politik und<br />

Bevölkerung gleichermaßen gefordert.<br />

Es gilt, unser wertvollstes<br />

Lebensmittel nachhaltig zu schützen“,<br />

betont Frieder Haakh. Nur so<br />

steht auch nachfolgenden Generationen<br />

das lebensnotwendige Gut<br />

Trinkwasser in der entsprechenden<br />

Qualität zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.lw-online.de<br />

Einlauftulpe Amstetten.<br />

Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von<br />

Filterdüsen und Drainagesystemen für die<br />

<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>aufbereitung.<br />

Daimlerstrasse 7 - D-32051 Herford (Germany)<br />

Tel.: +49 (0)52 21 - 93 46 0 Fax.: +49 (0)52 21 - 3 26 56<br />

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KSH<br />

KLEEMEIER, SCHEWE & CO.<br />

KSH GmbH<br />

DIN EN ISO 9001:2008<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 343


NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

Leichtflüssigkeits-Abscheider:<br />

Überwiegend Sanierungsfälle<br />

GET-Fachtagung „Abscheideanlagen für Leichtflüssigkeiten“ in Hamburg und Berlin<br />

Überall, wo mit Mineralölen und Treibstoffen umgegangen wird, sind Leichtflüssigkeits-Abscheider obligatorischer<br />

Bestandteil der Grundstücksentwässerung. Folgerichtig gibt es schätzungsweise über 50000 Anlagen<br />

dieser Art in Deutschland, die gemäß <strong>Wasser</strong>recht und nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu<br />

betreiben und instand zu halten sind. Dass es in der Praxis gravierende Defizite hierbei gibt, war eine zentrale<br />

Erkenntnis der Fachtagung „Abscheideanlagen für Leichtflüssigkeiten 2011“, zu der die RAL Gütegemeinschaft<br />

Entwässerungstechnik e.V. am 22. Februar in Hamburg und am 23. Februar in Berlin rund 100 Teilnehmer<br />

begrüßte. Diese konnten sich über ein breites Spektrum aktueller Themenschwerpunkte informieren, das<br />

noch deutlich über die nachfolgend skizzierten Aspekte hinausging.<br />

Die erste Neuerung, mit der die<br />

Besucher konfrontiert wurden,<br />

ist der neue Name und Status des<br />

vormaligen Fachverbandes Gütesicherung<br />

Entwässerungstechnik e.V.<br />

(GET): Seit dem 1.9.2010 firmiert<br />

GET als Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik<br />

e. V. Zu den wesentlichen<br />

Erfolgen der neuen Gütegemeinschaft<br />

gehört die Schaffung<br />

der drei neuen RAL-Gütezeichen<br />

„Kanalguss“, „Grundstücksentwässerung“<br />

und nicht zuletzt „Abscheideranlagen“,<br />

die GET-Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Bachon in seinem<br />

Eröffnungsvortrag vorstellte. Er<br />

machte in diesem Zusammenhang<br />

noch einmal die Probleme deutlich,<br />

die aus dem europäischen Harmonisierungsprozeß<br />

für den Bereich<br />

Leichtflüssigkeits-Abscheider in katastrophalem<br />

Zustand: Das war das Resultat einer Studie, die auf<br />

der GET-Fachtagung 2011 vorgestellt wurde. 2010<br />

mussten rund 12 Prozent der untersuchten Abscheider<br />

sofort still gelegt werden, insgesamt 87 Prozent<br />

waren mängelbehaftet.<br />

Auf dem Wege zur Muss-Veranstaltung im <strong>Abwasser</strong>markt: Die GET-<br />

Fachtagung „Leichtflüssigkeits-Abscheider“ fand im Februar 2011<br />

schon zum 7. Mal statt.<br />

der Qualitätssicherung erwachsen:<br />

Nicht alle in Deutschland geltenden<br />

und bewährten Anforderungen<br />

werden durch das neue Europäische<br />

Regelwerk aufgegriffen. Zu -<br />

dem seien EN-Normen häufig nur<br />

teilweise harmonisiert und damit<br />

eben auch nur teilweise rechtsverbindlich.<br />

Dem setze, so GET-Ge -<br />

schäftsführer Bachon, die neue Gütgemeinschaft<br />

ein griffiges System<br />

der freiwilligen Gütesicherung entgegen,<br />

das nicht zuletzt dann eine<br />

zuverlässige Orientierungshilfe biete,<br />

wenn es gelte, Qualität klar und<br />

konkret zu definieren, etwa im Rahmen<br />

von Ausschreibungen. So<br />

schaffe man „Sicherheit vom <strong>Wasser</strong>hahn<br />

bis zur Einleitung ins Ge -<br />

wässer“.<br />

Ein besonderes juristisches und<br />

technisches Spannungsfeld baut sich<br />

derzeit im Bereich der Entwicklung<br />

und Vermarktung neuer Kraftstoffe<br />

auf, Stichwort „Super E 10“. Die Alternativkraftstoffe<br />

sind für das umfangreiche,<br />

in stetiger Entwicklung be -<br />

findliche technische Regelwerk eine<br />

nicht zu unterschätzende Herausforderung<br />

– wie auch für die Abscheider<br />

selbst. Manche der Treibstoffe, wie<br />

Biodiesel, sind hoch korrosiv und<br />

belasten vorhandene technische<br />

Anlage in bislang nicht da gewesener<br />

Weise. Andere Substanzen wie<br />

etwa Ethanol sind hochgradig emulsionsfördernd.<br />

Ihre An wesenheit in<br />

Abscheidern kann deren Funktion<br />

einschränken oder – je nach Konzentration<br />

– völlig aufheben.<br />

April 2011<br />

344 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

NACHRICHTEN<br />

Im Laufe der Fachtagung<br />

drängte sich manchem der Eindruck<br />

auf, dass die umweltpolitisch motivierte<br />

Einführung neuer Kraftstoffe<br />

von den politischen Entscheidungsträgern<br />

nicht wirklich in allen Facetten<br />

zu Ende gedacht ist. Es drohen<br />

am vorhandenen Anlagenbestand<br />

volkswirtschaftlich hoch kostspielige<br />

Kollateralschäden und auch<br />

ökologisch könnte der „Schuss nach<br />

hinten los gehen“. Ein flächendeckender<br />

Funktionsausfall der bestehenden<br />

Abscheider-Anlagen wäre<br />

unter Aspekten des Gewässerschutzes<br />

sicherlich ein Desaster.<br />

Die GET-Fachtagung „Abscheideranlagen<br />

für Leichtflüssigkeiten“<br />

am 22./23. Februar machte auch<br />

deutlich, dass es mit der Sicherung<br />

hoher Qualitätsstandards bei der<br />

Herstellung von Abscheideranlagen<br />

nur der erste, notwendige Schritt<br />

getan ist, der allerdings nicht hinreichend<br />

ist, wenn in Betrieb und Wartung<br />

nicht konsequent die gesetzliche<br />

Forderung nach den allgemein<br />

anerkannten Regeln der Technik<br />

realisiert wird. Davon ist man derzeit<br />

offensichtlich aber weit ab. Auf<br />

der GET Fachtagung wurden zwei<br />

breit angelegte empirische Untersuchungen<br />

zum Zustand von<br />

Leichtflüssigkeits-Abscheidern vorgestellt.<br />

In den Jahren 2008 und<br />

2010 bundesweit gesammelte Prüfergebnisse<br />

unterschiedlicher Überwachungsinstitute<br />

waren statistisch<br />

ausgewertet worden. Die Ergebnisse,<br />

vor allem die erkennbare<br />

Tendenz, waren ernüchternd. Von<br />

3280 im Jahre 2008 untersuchten<br />

Abscheidern waren 85 Prozent<br />

defekt, drei Prozent sogar derart,<br />

dass sie unmittelbar still gelegt werden<br />

mussten. Wer glaubt, die Verhältnisse<br />

hätten sich seitdem<br />

gebessert, sah sich getäuscht. 2010<br />

war die Schadensrate von 8638<br />

geprüften Abscheidern noch einmal<br />

auf 87 % gestiegen. Der Prozentsatz<br />

der sofort stillgelegten<br />

Anlagen hatte sich binnen zwei Jahren<br />

sogar auf 12 % vervierfacht! Ein<br />

schlimmer Befund, der mit opulentem<br />

Bildmaterial zu Art und Ursachen<br />

der Schäden eindrucksvoll<br />

dokumentiert wurde. Bei Betrachtung<br />

der Ursachen stellte sich heraus,<br />

dass zwar Wartungsmängel als<br />

Schadenursache weithin dominieren,<br />

dass aber der Anteil originär<br />

einbaubedingter Mängel erschreckend<br />

hoch ist. Der Referent brachte<br />

das Problem etwas sarkastisch auf<br />

den Punkt: „Schlecht eingebaut wird<br />

überall gut!“<br />

Dass mit dem Betrieb mängelbehafteter<br />

Anlagen nicht nur technische,<br />

gesundheitliche und ökologische<br />

Risiken verbunden sind,<br />

machte auf der GET-Fachtagung ein<br />

Umwelt-Jurist deutlich: Er erläuterte<br />

die neuartigen Haftungsrisiken, die<br />

die mit dem Umweltschadensgesetz<br />

(USchadG) verbunden sind.<br />

Dieses Gesetz regelt bei eingetretenen<br />

Biodiversitäts- und Gewässerschäden<br />

die Verantwortung in<br />

Bezug auf die Schadensbehebung<br />

als auch hinsichtlich der Kostentragung<br />

bei Sanierungsmaßnahmen.<br />

Böse „Pointe“ der neuen Rechtslage:<br />

Wie schon bei der Gewässerschadenhaftung<br />

nach WHG sieht auch<br />

das USchadG keine Haftungshöchstgrenzen<br />

vor. Wer hier mit<br />

defekten (Abscheider-)Anlagen<br />

aneckt, kann sich schnell mit ökonomisch<br />

ruinösen Konsequenzen konfrontiert<br />

sehen.<br />

Rückblikend bewertete GET-<br />

Geschäftsführer Dipl.-Ing Ulrich<br />

Bachon den Fachtag „Leichtflüssigkeitsabscheider<br />

2011“ als vollen<br />

Erfolg. Die Resonanz der Besucher<br />

auf das Themenangebot und das<br />

Niveau der Informationen sei durchwegs<br />

positiv gewesen. Auch in den<br />

Gesprächen am Rande, etwa in der<br />

begleitenden Fachausstellung,<br />

konnten wichtige Themen direkt<br />

angesprochen werden, dies habe<br />

vielfach auch zu unmittelbaren Problemlösungen<br />

geführt. Vor allem sei<br />

es offenkundig gelungen, Sinn und<br />

Nutzen der Gütegemeinschaft<br />

selbst und ihrer Arbeit praxisnah zu<br />

vermitteln. Einer kommenden Fachtagung<br />

noch Ende 2011, spätestens<br />

aber im Jahre 2012 dürfte es absehbar<br />

weder an Themen noch an<br />

„Schlecht gebaut wird überall gut“: in diesem Leichtflüssigkeitsabscheider<br />

treffen fatale Konstruktionsmängel<br />

auf einen desolaten Wartungszustand.<br />

Von Rechts wegen und in der Sache unabdingbar:<br />

Regelmäßige Generalinspektionen durch ausgewiesen<br />

fachkundiges Personal.<br />

Besuchern mangeln. Die Fachbeiträge<br />

der Tagung können unter<br />

www.fv-get.de/download herunter<br />

geladen werden.<br />

Kontakt:<br />

GET Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik<br />

e.V.,<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Bachon,<br />

Louise-Seher-Straße 19,<br />

D-65582 Diez/Lahn,<br />

Tel. (06432) 93 68 – 0,<br />

Fax (06432) 93 68 – 25,<br />

E-Mail: info@fv-get.de<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 345


NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

Unabhängige Bewertung nach einheitlichem<br />

Maßstab<br />

Der Prüfingenieur: Ihr Partner für Qualität<br />

Jede Baumaßnahme verlangt<br />

nach Know-how. Spezialwissen<br />

von Auftraggebern und Bauüberwachern<br />

ist ebenso gefragt wie das<br />

der ausführenden Unternehmen.<br />

Eine Kanalbaumaßnahme kann nur<br />

dann gelingen, wenn das nötige<br />

Fachwissen vorhanden ist, und<br />

wenn Auftraggeber, Ingenieurbüro<br />

und Auftragnehmer Hand in Hand<br />

zusammenarbeiten. Was bedeutet<br />

das konkret? Die personelle und<br />

fachliche Qualifikation des Bieters<br />

ist bereits bei der Vergabe ein maßgebliches<br />

Entscheidungskriterium.<br />

Für die Prüfung der Bieter stellt der<br />

Güteschutz Kanalbau mit der Gütesicherung<br />

RAL-GZ 961 ein neutrales<br />

Beim Baustellenbesuchen nimmt Dipl.-Ing. Hans-<br />

Christian Möser (re.) unter anderem die Angaben<br />

zum Personal und zum Gerät in Augenschein.<br />

© Güteschutz Kanalbau<br />

Instrument zur Verfügung. In den<br />

Güte- und Prüfbestimmungen finden<br />

sich detaillierte Anforderungen<br />

an die Fachkunde, die technische<br />

Leistungsfähigkeit und technische<br />

Zuverlässigkeit der Bieter sowie die<br />

Dokumentation der Eigenüberwachung.<br />

Im Einzelnen betrifft dies<br />

Anforderungen an Personal, Be -<br />

triebseinrichtungen und Geräte,<br />

Subunternehmer und Eigenüberwachung,<br />

deren Erfüllung die Bieter<br />

mit Angebotsabgabe nachweisen<br />

müssen. Sichergestellt wird die<br />

Bestätigung der Qualifikation der<br />

Firmen unter anderem durch die<br />

kontinuierliche Beratung und Überprüfung<br />

durch die vom Güteausschuss<br />

beauftragten Prüfingenieure.<br />

Bei Firmen- und Baustellenbesuchen<br />

werden die Erfahrung und<br />

Zuverlässigkeit sowie die Ausstattung<br />

der Unternehmen in Bezug auf<br />

Personal und Betriebseinrichtungen<br />

und Geräte bewertet. Besondere<br />

Erfahrung des Unternehmens und<br />

des eingesetzten Personals belegen<br />

Nachweise über entsprechende<br />

Tätigkeiten, Zuverlässigkeit wird<br />

durch Vorlage eines Organisationsmanagements<br />

dokumentiert und<br />

im unangemeldeten Baustellenbesuche<br />

bestätigt. Hinzu kommen<br />

aussagekräftige Referenzen wie<br />

zum Beispiel Abnahmeprotokolle.<br />

Bei der Überprüfung der Ausstattung<br />

des Unternehmens geht es<br />

insbesondere um das Personal. So<br />

muss zum Beispiel beim offenen<br />

Kanalbau ein Verantwortlicher mit<br />

erfolgreicher dreijähriger Tätigkeit<br />

im Kanal- oder Rohrleitungsbau,<br />

Fachpersonal in angemessener Zahl<br />

entsprechend dem jeweiligen Auftragsumfang<br />

sowie die Schulung<br />

durch überbetriebliche Fortbildungsmaßnahmen<br />

nachgewiesen<br />

werden. In Bezug auf Betriebseinrichtungen<br />

und Geräte müssen alle<br />

für die Durchführung der jeweiligen<br />

Arbeiten erforderlichen Betriebseinrichtungen<br />

vorhanden sein. Geräte<br />

müssen in ausreichender Menge<br />

und funktionstüchtigem Zustand<br />

auf der Baustelle bereitgestellt werden.<br />

Leitfaden und Handbuch<br />

Der so genannte Leitfaden gibt den<br />

Umfang der Eigenüberwachung<br />

vor. Bei der Eigenüberwachung sind<br />

für alle Beurteilungsgruppen die<br />

maßgeblichen Parameter zu überprüfen<br />

und deren Einhaltung zu<br />

dokumentieren. Darüber hinaus<br />

verfügen Gütezeicheninhaber der<br />

Beurteilungsgruppe „Sanierung“<br />

über ein für das jeweilige Verfahren<br />

individuelles Handbuch, in dem die<br />

zum Einsatz kommenden Materialien<br />

genannt sind. Zu diesen Materialien<br />

existiert eine nach den aktuellen<br />

Regelwerken vollständige Materialprüfung.<br />

Weiterhin sind im<br />

Handbuch Anforderungen an Verfahren,<br />

Ausführung und Eigenüberwachung<br />

definiert. Hiermit steht<br />

ebenfalls ein wichtiges Instrument<br />

zur Verfügung, welches Aussagen<br />

über Qualifikation und Zuverlässigkeit<br />

eines Unternehmens ermöglicht.<br />

Ein Umstand, der letztendlich<br />

auch dazu beiträgt, Vertrauen und<br />

Verlässlichkeit unter den Baupartnern<br />

zu verbessern. Die Ergebnisse<br />

der Firmen- und Baustellenbesuche<br />

halten die Prüfingenieure in Berichten<br />

fest. „Ihre Anfertigung stellt<br />

höchste Anforderungen an die<br />

Organisation der Prüfungen und an<br />

die Personen, die mit dieser Aufgabe<br />

betraut sind“, erläutert Dr.-Ing.<br />

Marco Künster, Geschäftsführer der<br />

Gütegemeinschaft Kanalbau. „Deshalb<br />

werden die Prüfungen ausschließlich<br />

durch vom Güteausschuss<br />

beauftragte Prüfingenieure<br />

April 2011<br />

346 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

NACHRICHTEN<br />

durchgeführt.“ Sie verfügen über<br />

jahrelange Praxis und hohes Fachwissen<br />

und gehen neutral und<br />

unabhängig an ihre Aufgaben<br />

heran.<br />

Großes Engagement<br />

Zurzeit überprüfen 27 Prüfingenieure<br />

die Qualifikation der Gütezeicheninhaber.<br />

Firmenbesuche erfolgen<br />

nach der Gütezeichen verleihung<br />

situationsabhängig, mindestens aber<br />

einmal alle 2 Jahre in den Beurteilungsgruppen<br />

AK3, AK2, AK1, VP, VM,<br />

VMD, VO und VOD sowie einmal pro<br />

Jahr in den Beurteilungsgruppen S..,<br />

I, R, D, G, ABS und ABV. Für Baustellenbesuche<br />

gilt: 2 Besuche pro Jahr<br />

in den Beurteilungsgruppen AK3,<br />

AK2, AK1, VP, VM, VMD, VO und VOD<br />

sowie 1 Besuch pro Jahr in den Beurteilungsgruppen<br />

S.., I, R, D und G. Das<br />

erfordert ein großes Engagement der<br />

beteiligten Personen. In 2010 haben<br />

die Prüfingenieure mehr als 2000 Firmen-<br />

und mehr als 3400 Baustellenbesuche<br />

durchgeführt. Alle Berichte,<br />

die die Prüfingenieure anfertigen,<br />

werden dem Güteausschuss der<br />

Gütegemeinschaft zur Beratung vorgelegt.<br />

Er entscheidet über die erstmalige<br />

Vergabe von Gütezeichen<br />

und auch über Empfehlungen für<br />

eventuell notwendige Ahndungsmaßnahmen.<br />

Dabei vertrauen Auftraggeber<br />

und Unternehmen auf<br />

Transparenz und ein einheitliches<br />

Anforderungsniveau. Deshalb ist die<br />

zentrale Bewertung der Prüfberichte<br />

durch ein neutrales und unabhängiges<br />

Gremium wie dem Güteausschuss<br />

maßgebend für das Anforderungsniveau<br />

der Gütesicherung.<br />

Ebenso wie die Unparteilichkeit –<br />

sowohl in Bezug auf wirtschaftliche<br />

Aspekte als auch hinsichtlich der<br />

Interessensneutralität.<br />

Neutrale Bewertung<br />

Bei festgestellten und dokumentierten<br />

Mängeln steht dem Güteausschuss<br />

ein abgestuftes System von<br />

Ahndungen zur Verfügung. „Vier<br />

Ahndungsmöglichkeiten sieht die<br />

Satzung vor“, erklärt Dipl.-Ing. Hans-<br />

Christian Möser, einer der vom<br />

Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure.<br />

Neben „Zusätzlichen Auflagen<br />

im Rahmen der Eigenüberwachung“<br />

und einer „Vermehrung der<br />

Qualifikationsprüfung“ sind das die<br />

„Verwarnung“ oder ein „Befristeter<br />

oder dauerhafter Entzug des Gütezeichens“.<br />

Bevor Ahndungsmaßnahmen<br />

beschlossen werden, kann das<br />

betroffene Unternehmen Stellung<br />

zu den Beanstandungen nehmen.<br />

„Dies geschieht üblicherweise un -<br />

mittelbar beim Firmen- bzw. Baustellenbesuch“,<br />

so Möser weiter.<br />

„Gemeinsam mit dem Bauleiter<br />

oder dem Polier werden die Mängel<br />

ausgewertet und Maßnahmen zu<br />

deren Vermeidung diskutiert.“ Im<br />

Bericht des Prüfingenieurs wird die<br />

Stellungnahme des Unternehmens<br />

dokumentiert und dem Güteausschuss<br />

vorgelegt. 2010 hat der<br />

Güteausschuss 5676 Vorgänge<br />

bearbeitet. 388 Ahndungen und<br />

162 Verwarnungen wurden ausgesprochen.<br />

23-mal wurde das Gütezeichen<br />

entzogen.<br />

Firmen- und Baustellenbesuche – hier Dipl.-Ing.<br />

Hans-Willi Bienentreu (re.) – werden ausschließlich<br />

durch vom Güteausschuss beauftragte Prüfingenieure<br />

durchgeführt. Sie verfügen über jahrelange<br />

Praxis und hohes Fachwissen und gehen neutral<br />

und unabhängig an ihre Aufgaben heran.<br />

© Güteschutz Kanalbau<br />

Hohe Akzeptanz<br />

Das Fachgremium Güteausschuss<br />

und die Tätigkeit der Prüfingenieure<br />

stellen sicher, dass nicht Formalismus,<br />

sondern Fachkompetenz und<br />

intensive Kommunikation Grundlage<br />

der Gütesicherung sind. Das<br />

findet Zustimmung bei Auftraggebern<br />

und Auftragnehmern. Die<br />

Gütesicherung hat sich in den letzten<br />

Jahrzehnten zu einer festen<br />

Größe in der Kanalbaubranche entwickelt.<br />

„Mit dem Gütezeichen am<br />

Bauzaun verdeutlicht ein Kanalbauunternehmen<br />

den eigenen Qualitätsanspruch“,<br />

erklärt Hans-Willi<br />

Bienentreu, wie sein Kollege Möser<br />

einer der vom Güteausschuss<br />

beauftragten Prüfingenieure. Die<br />

Vorteile der Zugehörigkeit zur Gütegemeinschaft,<br />

auch die materiellen,<br />

sind keineswegs nur graue Theorie.<br />

Das mit dem Gütezeichen transportierte<br />

Selbstverständnis der Mitglieder<br />

findet in einer Reihe von Folgemaßnahmen<br />

seinen Ausdruck.<br />

„Nach dem Beitritt zur Gütegemeinschaft<br />

und Beantragung eines Gütezeichens<br />

intensivieren die Unternehmen<br />

die Eigenüberwachung,<br />

viele haben ein betriebliches Qualitätsmanagementsystem<br />

eingerichtet“,<br />

so Bienentreu. Wichtig ist: Die<br />

Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ<br />

961 ist ein gemeinsames Projekt<br />

von Auftraggebern und Auftragnehmern.<br />

Die Mitglieder treffen sich<br />

im Rahmen von Veranstaltungen<br />

der Gütegemeinschaft und finden<br />

dort ein Forum zum Meinungsaustausch.<br />

Sachverhalte werden vorgetragen,<br />

unterschiedliche Auffassungen<br />

und Lösungsmöglichkeiten<br />

gemeinsam diskutiert. Der Zusammenschluss<br />

verbessert das wechselseitige<br />

Verständnis und schafft die<br />

Grundlage für partnerschaftlichen<br />

Umgang.<br />

Kontakt:<br />

RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau,<br />

Postfach 1369,<br />

D-53583 Bad Honnef,<br />

Tel. (02224) 9384-0,<br />

Fax (02224) 9384-84,<br />

E-Mail: info@kanalbau.com<br />

www.kanalbau.com<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 347


NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

„Unser <strong>Wasser</strong> von A bis Z“<br />

Zum internationalen „Tag des <strong>Wasser</strong>s“ am 22. März 2011 erschien das Lexikon „Unser <strong>Wasser</strong> von A bis Z“,<br />

herausgegeben von EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND. Kurz und prägnant bringt es in mehr<br />

als 1400 Stichworten Begriffe der <strong>Wasser</strong>wirtschaft auf den Punkt. Vor dem Hintergrund der weltweiten Herausforderungen<br />

hinsichtlich Trinkwasserversorgung und <strong>Abwasser</strong>entsorgung oder aber der Klimaveränderungen<br />

ist es eine umfassende Informationsquelle sowohl für Laien als auch für Fachleute. Das Buch gibt die<br />

Erfahrungen von EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND leicht verständlich weiter.<br />

Mit dem von der EMSCHERGE-<br />

NOSSENSCHAFT umgesetzten<br />

Umbau des Emscher-Systems erhält<br />

einer der am dichtesten besiedelten<br />

urbanen Räume Europas eine völlig<br />

neue und vor allem moderne wasserwirtschaftliche<br />

Infrastruktur. Das<br />

alte System der „Köttelbecken“ wird<br />

unter die Erde verbannt, sauberes<br />

<strong>Wasser</strong> dagegen fließt künftig durch<br />

die Städte und Stadtteile des<br />

Reviers.<br />

„<strong>Wasser</strong> für urbane Räume“ – das<br />

trifft nicht nur auf den Emscher-<br />

Umbau oder auf das Seseke-Programm<br />

des LIPPEVER BANDES zu,<br />

sondern so lautete auch knapp zu -<br />

sammengefasst das Motto des diesjährigen<br />

internationalen „Tag des<br />

<strong>Wasser</strong>s“. Immer schneller steigt der<br />

weltweite <strong>Wasser</strong>bedarf etwa aufgrund<br />

höherer Energieerzeugung in<br />

Folge des Bevölkerungswachstums,<br />

der Stadtentwicklung, industriellen<br />

Wachstums und erhöhtem Lebensstandard.<br />

Auch der Zugang zu einer<br />

sanitären Grundversorgung ist für<br />

mehr als 2,5 Milliarden Menschen<br />

weltweit nicht gewährleistet.<br />

Anders gelagert hingegen sind die<br />

Probleme rund um das Thema „Klimawandel“<br />

und die Folgen für den<br />

Hochwasserschutz und die Gewässerbewirtschaftung.<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitung GmbH<br />

Grasstraße 11 • 45356 Essen<br />

Telefon (02 01) 8 61 48-60<br />

Telefax (02 01) 8 61 48-48<br />

www.aquadosil.de<br />

Neues Lexikon erklärt<br />

Fachbegriffe<br />

Das Lexikon befasst sich neben der<br />

Einführung zur <strong>Wasser</strong>nutzung, die<br />

sich unter anderem dem deutschlandweiten<br />

<strong>Wasser</strong>bedarf ebenso<br />

wie globalen Problemen wie <strong>Wasser</strong>mangel<br />

widmet, es gibt auch<br />

einen umfangreichen lexikalischen<br />

Teil: „Dieses neue Lexikon soll kompakt<br />

in die komplexe Themenwelt<br />

des <strong>Wasser</strong>s einführen“, sagt Herausgeber<br />

Dr. Jochen Stemplewski.<br />

Der Vorstandsvorsitzende der <strong>Wasser</strong>wirtschaftsverbände<br />

EMSCHER-<br />

GENOSSENSCHAFT und LIPPEVER-<br />

BAND ist seit fast 20 Jahren in der<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft tätig, die beiden<br />

Verbände sind Flussmanager für<br />

Emscher und Lippe: „Für uns als<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaftsverbände ist das<br />

Lebenselixier <strong>Wasser</strong> Tagesgeschäft.<br />

Das Thema bietet viele Schnittstellen,<br />

denn die <strong>Wasser</strong>wirtschaft geht<br />

weit über die reine Bewirtschaftung<br />

von <strong>Wasser</strong> hinaus. So beschäftigen<br />

wir uns als EMSCHERGENOSSEN-<br />

SCHAFT und LIPPEVERBAND auch<br />

mit Aspekten der Stadt- und Regionalplanung,<br />

Natur- und Umweltschutz<br />

oder Themen wie Freizeit<br />

und Erholung.“ Die Erfahrungen der<br />

Verbände, gemeinsam Deutschlands<br />

größte Akteure in diesem<br />

Feld, sollen mit dem Lexikon weitergegeben<br />

werden.<br />

Von A wie <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />

bis Z wie Zisterne<br />

Der lexikalische Teil erläutert in<br />

mehr als 1400 Stichworten Fachbegriffe<br />

der <strong>Wasser</strong>wirtschaft. Von A<br />

wie <strong>Abwasser</strong>reinigung – bereits<br />

seit 1899 das Kerngeschäft der<br />

EMSCHERGENOSSENSCHAFT – bis Z<br />

wie Zisterne werden sowohl Fachpublikum<br />

als auch Außenstehende<br />

informativ in den <strong>Wasser</strong>wortschatz<br />

eingeführt. Mehrere Einträge widmen<br />

sich darüber hinaus dem<br />

Thema Hochwasser – ein Bereich,<br />

der nicht erst durch die Ereignisse in<br />

Japan aktuell ist: von Hochwasser<br />

über Hochwasserrisiko und Hochwasserrückhaltebecken<br />

bis hin zum<br />

Hochwasserschutz.<br />

Herausgeber Dr. Jürgen Ruppert:<br />

„Viele Menschen bedauern sicherlich,<br />

dass sie zu wenig über Themen<br />

wissen, die nicht zu ihrem beruflichen<br />

Fachgebiet gehören, ihr Leben<br />

aber wesentlich beeinflussen. Mit<br />

diesem Lexikon wollen wir derartige<br />

Lücken füllen und all jenen<br />

Lesern helfen, die mehr wissen wollen<br />

über das Thema <strong>Wasser</strong>.“<br />

Bezug:<br />

„Unser <strong>Wasser</strong> von A bis Z. Ein Lexikon zur<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft“, herausgegeben von<br />

Jochen Stemplewski und Jürgen Ruppert, ist<br />

erschienen im Oldenbourg Industrieverlag.<br />

Im Buchhandel ist es erhältlich unter der<br />

ISBN 978-3-8356-3237-0<br />

(32,90 Euro, 368 Seiten, gebunden).<br />

April 2011<br />

348 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

Haftungsfragen<br />

in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

EVERZIT ®<br />

Filtermaterialien für die<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />

Wiederholung der Veranstaltung<br />

am 4. Mai 2011 in Rostock<br />

Vor dem Hintergrund reger Diskussionen<br />

im Rahmen von<br />

Veranstaltungen zum Technischen<br />

Sicherheitsmanagement TSM hat<br />

das DVGW-Berufsbildungswerk eine<br />

neue Tagesveranstaltung „Haftungsfragen<br />

in der <strong>Wasser</strong>versorgung –<br />

Ordnungswidrigkeiten<br />

Haftungsüberblick<br />

Haftung<br />

strafrechtliche<br />

Verantwortlichkeit<br />

Trinkwasseraufbereitung<br />

EVERZIT ® N zur Enteisenung und<br />

Entmanganung von z.B. Grundwasser,<br />

Spezialprodukte zur Uran- und Arsenelimination,<br />

Legionellenprophylaxe<br />

Meerwasseraufbereitung<br />

EVERZIT ® N in der Vorfilterstufe des<br />

Rohwassers. Keine Kieselsäureabgabe<br />

an das <strong>Wasser</strong> und somit beste<br />

Bedingungen für die Umkehrosmose-<br />

Membranen<br />

gesetzlich<br />

Gefährdungshaftung<br />

verschuldensunabhängig<br />

Verschuldenshaftung<br />

sog. unerlaubte Handlung<br />

vertraglich<br />

• § 6 AVB<strong>Wasser</strong>V<br />

• NDAV, GasGVV<br />

Schwimmbadwasseraufbereitung<br />

EVERZIT ® Spezial PLUS zur<br />

Reduzierung des gebundenen Chlors,<br />

THM und AOX<br />

• Haftpflichtgesetz<br />

• UmwelthaftungsG<br />

• <strong>Wasser</strong>haushaltsG<br />

• §823 BGB<br />

• § 831 BGB<br />

• NAV, StromGVV<br />

• §280 BGB<br />

<strong>Abwasser</strong>aufbereitung<br />

Reduzierung von Phosphat<br />

(3. Reinigungsstufe)<br />

vom Organisationsverschulden bis<br />

zur persönlichen strafrechtlichen<br />

Verantwortung“ konzipiert. Interessenten<br />

aus <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />

erhalten dabei die Gelegenheit,<br />

Fragen der Unternehmenshaftung<br />

und der persön lichen Haf -<br />

tung zu diskutieren. Auch die Organisation<br />

von der Auswahl bis zur<br />

Überwachung von Auftragnehmern<br />

bei Tätigkeiten am Leitungsnetz wird<br />

erläutert. Ziele sind der richtige<br />

Umgang mit und die gegebenenfalls<br />

notwendige Ab wehr von Ansprüchen<br />

Dritter sowie die Vermeidung<br />

von rechtlichen Fehlern im Kundenund<br />

Auftragnehmerverhältnis.<br />

In einer ersten Pilotveranstaltung<br />

des Berufsbildungswerkes<br />

Center Nord Mitte Februar in Rendsburg<br />

nutzten die Teilnehmer im<br />

angestrebt kleinen Kreis die Gelegenheit<br />

zur Fallbesprechung. Die<br />

Referentin, RA Annett Heublein,<br />

Bundesverband der Energie- und<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft BDEW, beleuchtete<br />

u. a. die Übertragbarkeit bestehender<br />

Urteile auf die Unternehmenspraxis.<br />

Dabei bestätigte sich<br />

die Annahme, dass technische<br />

Umsetzung und juristische Sichtweise<br />

nicht immer ohne individuelle<br />

Situationsbetrachtung in Einklang<br />

zu bringen sind. Auch zeigte<br />

sich, dass gelebte Praxis keine<br />

Garantie für Schuldfreiheit ist und<br />

dass Haftungsgrenzen nicht unweigerlich<br />

durch technische Gegebenheiten<br />

fixiert sind. Die Erkenntnis<br />

der Seminarteilnehmer, das in der<br />

Veranstaltung Erfahrene kritisch im<br />

eigenen Unternehmen umzusetzen<br />

zu können, motiviert den DVGW, die<br />

Veranstaltung weiterhin anzubieten.<br />

So wird am 4. Mai 2011 das<br />

Thema in Rostock erneut angeboten.<br />

Weitere Informationen unter<br />

dem Stichwort„Haftungsfragen“ auf<br />

www.dvgw-veranstaltungen.de<br />

Umweltschutz<br />

Gewässerökologie, Entfernung von<br />

Schwermetallen<br />

Industriewasseraufbereitung<br />

Betriebs- und Kühlwasserkreisläufe,<br />

Brauereien, Papierfabriken,<br />

Waschstraßen, etc.<br />

EVERS e.K.<br />

<strong>Wasser</strong>technik und<br />

Anthrazitveredelung<br />

Rheiner Straße 14a<br />

48496 Hopsten<br />

Telefon: + 49 (0) 54 58 / 93 07 - 0<br />

Telefax: + 49 (0) 54 58 / 93 07 - 40<br />

info@evers.de www.evers.de<br />

Bitte besuchen Sie uns auf der <strong>Wasser</strong> Berlin<br />

2011 vom 2. - 5. Mai in Halle 2.2, Stand 100


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

DVGW-Hochschultag –Sind Sie dabei?<br />

Diskussionsplattform für Vertreter der Hochschulen, Unternehmen<br />

und für Studierende<br />

Der diesjährige DVGW-Hochschultag<br />

wird im Rahmen des<br />

Karrieretages der wat + WASSER<br />

Angehende Studierende können denDVGW-Hochschultag<br />

zur Klärung ihrer Fragen nutzen. Quelle: pixelio<br />

BERLIN INTERNATIONAL 2011<br />

durchgeführt. In der 1,5-stündigen-<br />

Veranstaltung diskutieren am 5. Mai<br />

2011 Vertreter der Hochschulen,<br />

Studierende und Vertreter der Versorgungsunternehmen<br />

Themen wie<br />

die Berufseinstiegschancen des Ingenieurnachwuchses<br />

und auch die<br />

Erwartungen der Unternehmen an<br />

die Ausbildung der zukünftigen<br />

Nachwuchsingenieure.<br />

Die Ziele des Bologna-Prozesses<br />

und die damit einhergehenden Veränderungen<br />

in der Hochschulbildung<br />

sind zumeist bekannt. Ebenso<br />

ist die Umstellung der vorhergehenden<br />

Hochschulabschlüsse auf das<br />

Bachelor- und Mastersystem größtenteils<br />

abgeschlossen. Dennoch<br />

bedürfen einige Fragen zum Studium<br />

und zum Berufseinstieg einer<br />

intensiveren Auseinandersetzung.<br />

Mit Hinblick auf den bestehenden<br />

Informationsbedarf ist der<br />

DVGW-Hochschultag als Plattform<br />

für intensive Gespräche und Diskussionen<br />

rund um die Bedürfnisse<br />

der Versorgungswirtschaft und der<br />

Hochschulen geschaffen worden.<br />

Weitere Informationen<br />

www.dvgw.de<br />

Fachtagung „Grabenlose Bauweisen“<br />

Kernpunkte des Regelwerkes werden anwendernah vorgestellt und diskutiert.<br />

Am 8./9. Juni 2011 veranstaltet<br />

der DVGW die Fachtagung<br />

„Grabenlose Bauweisen“ in Göttingen.<br />

Das Programm der Veranstaltung<br />

wurde von den eigentlichen<br />

Autoren des einschlägigen Regelwerkes,<br />

d. h., von den Mitgliedern<br />

des DVGW-Projektkreises „Grabenlose<br />

Bauweisen“ gestaltet. Folgende<br />

Themen stehen im Mittelpunkt:<br />

Rehabilitation und Netzoptimierung<br />

– Einsatzfelder für grabenlose<br />

Bauweisen<br />

Grabenlose Bauweisen<br />

– Bodenverdrängen<br />

– Spülbohren<br />

– Auswechseln<br />

– Bersten<br />

– Rohreinzug<br />

– Gewebeschlauchauskleidung<br />

– Zementmörtelauskleidung<br />

Ringraumverfüllung.<br />

Die Tagung wendet sich an Technische<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

aus Versorgungsunternehmen, an<br />

Vertreter von Ingenieurbüros, Baufirmen<br />

und Straßenbaulastträger.<br />

Grabenlose Bauweisen bieten<br />

oft wirtschaftlichere und umweltschonendere<br />

Optionen gegenüber<br />

der konventionellen offenen Bauweise.<br />

Ihre Bedeutung wächst vor<br />

allem im Zusammenhang mit der<br />

Rehabilitation und Optimierung<br />

vorhandener Netze. Der DVGW bietet<br />

ein umfangreiches technisches<br />

Regelwerk für grabenlose Bauweisen.<br />

Damit die zum großen Teil nur<br />

im Verborgenen durchführbaren<br />

Verfahren die geweckte Hoffnung<br />

auf nachhaltige Kosteneinsparung<br />

bei hoher Ausführungsqualität er -<br />

füllen können, müssen Qualifikation<br />

und Ausstattung der Verfahrensanbieter<br />

erhöhten Anforderungen<br />

ge nügen.<br />

Der Qualitätsanspruch kommt<br />

aber nur dann zum Tragen, wenn<br />

das Regelwerk von seinen Adressaten<br />

wahrgenommen und durchgesetzt<br />

wird: Rohrleitungsbauunternehmen<br />

sollten sich zertifizieren<br />

lassen, um ihre personelle und sachliche<br />

Kompetenz unter Beweis zu<br />

stellen. Versorgungsunternehmen<br />

sollten bei ihrer Ausschreibung die<br />

entsprechenden Zertifikate einfordern,<br />

um so ihre Präqualifikation zu<br />

entlasten und damit den Rohrleitungsbauunternehmen<br />

den entscheidenden<br />

Anreiz zur Zertifizierung<br />

zu vermitteln.<br />

Information und Anmeldung:<br />

DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />

Silke Splittgerber,<br />

Tel. (0228) 9188-92-607,<br />

Fax (0228) 9188-92-607,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de<br />

April 2011<br />

350 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

Generalentwässerungsplanung: Kosten sparen<br />

durch ganzheitliche Betrachtung<br />

10. bis 11. Juni 2011, Bochum<br />

Städtische <strong>Abwasser</strong>systeme be -<br />

stehen aus einer Vielzahl einzelner<br />

Komponenten, wie z. B. Kanäle,<br />

Becken, Überläufe, Pumpwerke etc.,<br />

die sich gegenseitig in ihrer Wirkung<br />

stark beeinflussen. Die Beurteilung<br />

der Leistungsfähigkeit einzelner<br />

Komponenten oder deren<br />

Planung kann sachgerecht nur er -<br />

folgen, wenn alle notwendigen Eingangsgrößen<br />

definiert sind und<br />

wenn diese gegenseitigen Beeinflussungen<br />

von ihrer Größe her<br />

bekannt sind. Zur Ermittlung dieser<br />

Wechselwirkungen innerhalb des<br />

Gesamtsystems wird der Generalentwässerungsplan<br />

(GEP) oder<br />

Generalkanalisationsplan (GKP) als<br />

Analyse- und Planungsinstrument<br />

eingesetzt und kann in der Bundesrepublik<br />

als Stand der Technik angesehen<br />

werden.<br />

Der GEP dient dabei dazu, langfristige<br />

Entwicklungen wie beispielsweise<br />

geplante Sanierungsmaßnahmen,<br />

Siedlungserweiterungen,<br />

Änderungen im <strong>Abwasser</strong>anfall<br />

oder auch einen bevorstehenden<br />

Klimawandel zu berücksichtigen,<br />

um damit einen Überblick<br />

über die Dringlichkeit von Sanierungsmaßnahmen<br />

des Kanalnetzes<br />

zu gewinnen. Durch Entwicklung<br />

und Vergleich verschiedener Szenarien<br />

können wirtschaftliche Varianten<br />

er arbeitet werden. Durch den<br />

GEP werden damit die Weichen für<br />

umfangreiche Investitionen gestellt.<br />

Die Möglichkeiten einer Optimierung<br />

in ökonomischer und ökologischer<br />

Sicht sind deshalb weitaus<br />

größer als beispielsweise in der Entwurfs-<br />

und Ausführungsphase einer<br />

klassischen Planung. Aus diesem<br />

Grund wird beim GEP insbesondere<br />

neben der Analyse des Ist-Zustandes<br />

anhand diverser Kriterien das<br />

Entwässerungssystem auch auf den<br />

Prognose-Zustand hin untersucht.<br />

Somit ist die Zielsetzung für eine<br />

Generalentwässerungsplanung die<br />

Erarbeitung eines nachhaltigen<br />

ökologischen und ökonomischen<br />

Entwässerungskonzeptes für die<br />

Zukunft.<br />

Im Rahmen dieser TAH-Tagung<br />

werden nach der thematischen Einführung<br />

die wesentlichen Bearbeitungsschritte<br />

eines GEP beschrieben<br />

und zukunftsfähige Konzepte<br />

vorgestellt. Basis für die wirklichkeitsnahe<br />

Beurteilung von Entwässerungsanlagen<br />

sind exakte Be -<br />

standsdaten, deren Erfassung und<br />

Pflege detailliert besprochen werden.<br />

Grundlage für die Entwicklung<br />

von Lösungsvorschlägen ist eine<br />

umfassende Analyse des Entwässerungssystems<br />

mit Hilfe geeigneter<br />

Modelle. Die entsprechenden Mo -<br />

delle sowie die Datengewinnung<br />

zur Kalibrierung der Modelle werden<br />

im weiteren Verlauf des Programms<br />

unter Berücksichtigung<br />

notwendiger Eingangsdaten näher<br />

erläutert. Praktische Beispiele<br />

sowohl aus Sicht eines Auftraggebers,<br />

eines Stadtentwässerungsbetriebes<br />

als auch eines Ingenieurbüros<br />

vervollständigen das Programm.<br />

Abschließend werden<br />

diverse Strategien vorgestellt, wie<br />

mit einem optimalen Einsatz von<br />

Generalentwässerungsplänen ökologische<br />

aber auch ökonomische<br />

Erfolge erzielt werden können.<br />

Die Referenten sind teils in einzelnen<br />

Arbeitsgruppen tätig oder<br />

weisen weitreichende Erfahrungen<br />

im Bereich Forschung und Lehre<br />

und in der praktischen Umsetzung<br />

bei der Erstellung von Generalentwässerungsplänen<br />

auf.<br />

Kontakt:<br />

Technische Akademie Hannover e.V.,<br />

Dr.-Ing. Igor Borovsky,<br />

Wöhlerstraße 42,<br />

D-30163 Hannover,<br />

Tel. (0511) 394 33-30,<br />

Fax (0511) 394 33-40,<br />

www.ta-hannover.de<br />

DIN EN ISO<br />

9001:2000<br />

Zert.-Nr. 0727<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 351


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

8. Produkt- und Betriebssicherheitstage<br />

Die bewährte Informationsdrehscheibe zur Produkt-, Betriebs- und Anlagensicherheit – BEST 2011hält am 28.<br />

und 29. Juni 2011 in Hamburg erneut eine Fülle fachlicher Neuigkeiten für Hersteller und Arbeitgeber bereit.<br />

Die Produkt- und Betriebssicherheitstage<br />

2011 unterstützen<br />

die verantwortlichen Akteure in<br />

Wirtschaftsunternehmen, Behörden,<br />

Überwachungsorganisationen<br />

und bei den Unfallversicherungsträgern,<br />

in dem sie das aktuell erforderliche<br />

Fachwissen für die betriebliche<br />

Praxis vermitteln.<br />

Jüngste Entwicklungen bei der<br />

z. Z. stattfindenden Neuordnung<br />

des Produktsicherheitsrechts, die<br />

Auswirkungen auf die Schnittstellen,<br />

Produktion, Produkt, Betrieb<br />

und Anlagensicherheit haben, stehen<br />

im Zentrum.<br />

Außerdem werden durch den<br />

neuen Leitfaden zur Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG gegebene<br />

Möglichkeiten praxisnah vorgestellt,<br />

die rechtliche und praktische<br />

Bedeutung ebenso herausgestellt,<br />

wie erklärungsbedürftige und kritische<br />

Regelungen beleuchtet werden.<br />

Hier erfahren Maschinenhersteller,<br />

wie sie mit den Anforderungen<br />

der EU-Richtlinie umgehen<br />

können.<br />

Mit welchen rechtlichen Ermittlungen<br />

muss man nach einem<br />

Unfall rechnen? Auch wenn solche<br />

Erfahrungen jedem Arbeitgeber<br />

erspart bleiben mögen, sollte er<br />

wissen, was auf ihn zukommen<br />

kann. Die juristischen Hinweise<br />

geben dem Arbeitgeber wie dem<br />

Hersteller wertvolle Hinweise, wie<br />

er rechtlichen Schwierigkeiten vorbeugen<br />

kann.<br />

Auf den Einsatz von Fremdfirmen,<br />

z. B. bei der Instandhaltung<br />

in Kraftwerken, kann heute kaum<br />

noch ein Unternehmen verzichten.<br />

Doch wie integriere ich die Zusammenarbeit,<br />

damit aus der „fremden“<br />

Firma eine Partnerfirma wird und<br />

die Zusammenarbeit von eigenen<br />

Mitarbeitern und Mitarbeitern der<br />

Partnerfirma reibungslos und sicher<br />

funktioniert? Beispiele guter Praxis<br />

der Integration von Einweisung,<br />

Schulung und Überwachung der<br />

Part nerfirmen beschäftigten verdeutlichen<br />

die für die Anlagen- und<br />

Betriebssicherheit entscheidende<br />

Organisation der Zusammenarbeit.<br />

Welchen Wert haben technische<br />

Normen für die Vertragsgestaltung?<br />

Für die Praxis von Beschaffung und<br />

Betrieb sind Kenntnisse über die<br />

rechtliche Bedeutung technischer<br />

Normen ebenso wesentlich wie darüber,<br />

welcher Sicherheitsmaßstab<br />

gilt und was in Verträgen vereinbart<br />

werden kann, sollte und muss. Die<br />

Produkt- und Betriebssicherheitstage<br />

geben auch hier wertvolle<br />

Tipps für die Praxis.<br />

Weitere Themen informieren<br />

über aktuelle Fragen wie z. B. den<br />

Stand der Sicherheitstechnik bei<br />

Errichtung und Betrieb kollaborierender<br />

Roboter, Brand- und Explosionsschutzfragen,<br />

die Regelwerke<br />

gegen elektrische Ge fährdungen,<br />

Fragen der Prozessleittechnik usw.<br />

Einzelheiten können dem Programm<br />

entnommen werden, z. B.<br />

unter „www.betriebssicherheitstage.de“.<br />

Am Vormittag des zweiten Tages<br />

können sich die Teilnehmer nach<br />

Belieben in spezifischen Vorträgen<br />

schwerpunktmäßig mit Fragen der<br />

Produktsicherheit, der Anlagenund<br />

Betriebssicherheit oder der<br />

Versorgungsbranche befassen. Ein<br />

Wechsel zwischen den Beiträgen<br />

der drei Schwerpunktveranstaltungen<br />

ist jederzeit möglich, spezifische<br />

Fragen und Probleme können<br />

individuell geklärt bzw. gelöst werden.<br />

Benötigen Sie Hilfe bei Problemen?<br />

Dann richten Sie doch Ihre<br />

Fragen schon heute über eine der<br />

unten stehenden Adressen an uns.<br />

In der Informationsbörse werden<br />

praxisnahe Lösungsansätze<br />

vorgestellt und branchenrelevante<br />

Probleme beraten. Sie wird durch<br />

eine Fachausstellung begleitet, in<br />

der neue Geschäftsbeziehungen<br />

geknüpft und bestehende gepflegt<br />

werden können. Die Teilnahme an<br />

den Betriebssicherheitstagen gilt<br />

als Fortbildung im Sinne des<br />

§ 5Abs. 3 Arbeitssicherheitsgesetz<br />

(ASiG) und ist mit 3 VDSI-Punkten<br />

bewertet. Wie in den vergangenen<br />

Jahren wird die Veranstaltung durch<br />

namhafte Verbände und Unternehmen<br />

unterstützt.<br />

Information und Anmeldung:<br />

DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />

Sandra Wonsack,<br />

Tel. (0228) 9188-912,<br />

Fax (0228) 9188-92-915,<br />

E-Mail: best@dvgw.de,<br />

www.betriebssicherheitstage.de<br />

April 2011<br />

352 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

SENSOR+TEST 2011 steht unter dem Motto:<br />

„easy to use”<br />

7. bis 9. Juni 2011, Nürnberg<br />

Beim Schwerpunktthema „easy to<br />

use“ geht es in diesem Jahr auf<br />

der SENSOR+TEST nicht um eine<br />

spezielle Technologie oder Anwendung,<br />

sondern um den ganz konkreten<br />

Kundennutzen. Sensorik, Messund<br />

Prüftechnik sind wichtige<br />

Schlüsseltechnologien und Motor<br />

der Innovation in nahezu allen<br />

Bereichen unseres Lebens. Benutzerfreundlichkeit,<br />

Sicherheit, Klarheit<br />

bei der Anwendung und intuitives<br />

Bedienen – kurz: „usability“ –<br />

bekommen damit einen be sonderen<br />

Stellenwert bei neuen Entwicklungen.<br />

Vor diesem Hintergrund haben<br />

der Ausstellerbeirat und der Vorstand<br />

des AMA Fachverbandes für<br />

Sensorik e.V. als Träger der Fachmesse<br />

das Motto “easy to use” als<br />

Schwerpunktthema der diesjährigen<br />

SENSOR+TEST festgelegt.<br />

In Halle 12 wird es einen Sonderstand<br />

geben, auf dem Unternehmen<br />

und Institute ihre innovativen<br />

Lösungen zum Thema „easy to use“<br />

präsentieren. Dort stellt auch einer<br />

der Nominierten für den diesjährigen<br />

SENSOR Innovationspreis – das<br />

Zentrum für Medizinische Forschung<br />

der Medizinischen Fakultät<br />

Mannheim der Universität Heidelberg<br />

– sein „Schlaues Pflaster zur<br />

Nieren funktions bestimmung“ vor.<br />

Insgesamt reicht die auf der Messe<br />

gezeigte Palette der „easy to use“-<br />

Lösungen von sich selbst kalibrierenden<br />

und vernetzenden Sensoren<br />

über Messsysteme mit besonders<br />

intuitiver Bedienung bis hin zu Prüfsystemen<br />

mit vollständig automatisierten<br />

Mess- und Dokumenta tionsabläufen.<br />

Auch das Vortragsforum in Halle<br />

12 wird am ersten Messetag ganz<br />

im Zeichen von “easy to use” stehen<br />

und dies in diversen Fachreferaten<br />

thematisieren. Zielsetzung ist es, bei<br />

den Herstellern aber auch bei den<br />

Anwendern neue Potenziale durch<br />

mehr Bedienerfreundlichkeit und<br />

effiziente Nutzung zu erreichen und<br />

so auch einen entscheidenden Beitrag<br />

zur Anwendungssicherheit der<br />

immer komplexer werdenden Entwicklungen<br />

zu leisten.<br />

Dazu Christoph Kleye, Vorsitzender<br />

des Ausstellerbeirats der<br />

SENSOR+TEST: „Sensoren und Messsysteme<br />

müssen heute hoch komplexe<br />

physikalische Vorgänge unter<br />

oft erschwerten Bedingungen exakt<br />

erfassen. Den Anwender interessiert<br />

aber letztlich nur der möglichst<br />

schnelle und einfache Zugriff auf<br />

die Messwerte und Ergebnisse.<br />

Genau das ist mit “easy to use”<br />

gemeint.“<br />

Und Veranstalter Holger Bödeker<br />

von der AMA Service GmbH ergänzt:<br />

„Natürlich bewältigen die auf der<br />

Messe gezeigten Produkte und Systeme<br />

immer kompliziertere Aufgaben<br />

immer präziser und in immer<br />

kürzerer Zeit. Zudem werden sie<br />

immer handlicher und oft auch<br />

günstiger. Das alles nutzt dem<br />

Anwender aber nur wenig, wenn<br />

bei der Integration oder Benutzung<br />

Probleme auftreten. Eine Vielzahl<br />

der SENSOR+TEST Aussteller zeigt<br />

in diesem Jahr mustergültig, wie<br />

neue Lösungen schnell und einfach<br />

zu der gewünschten Innovation<br />

beim Kunden führen.“<br />

Weitere Informationen:<br />

www.sensor-test.com<br />

BaSYS<br />

DAS Netzinformationssystem<br />

Einheitliche grafische Oberfläche für AutoCAD,<br />

ArcGIS, GeoMedia und MicroStation<br />

Zustandserfassung, -bewertung<br />

und Sanierungsplanung<br />

GAWANIS-Kompatibilität<br />

STANET-Schnittstelle<br />

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Besuchen Sie uns auf der <strong>Wasser</strong><br />

Berlin:<br />

- Blue facts Stand, Halle 2.2 Stand 201<br />

- GWP Stand, Halle 5.2a Stand 110<br />

Halle 11.2, Stand 2I.108<br />

www.barthauer.de<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 353


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Energieeffiziente und innovative Klärwerkstechnik<br />

18. und 19. Mai 2011, München<br />

Ein Fachsymposium in München informiert am 18.<br />

und 19. Mai 2011 über effiziente und innovative<br />

Klärwerkstechnik. © WILO SE, Dortmund<br />

Über aktuelle Entwicklungen,<br />

Zukunftstrends und Innovationen<br />

in der Klärwerkstechnik informiert<br />

ein zweitägiges Fachsymposium<br />

an der Universität der Bundeswehr<br />

in München. Die Veranstaltung<br />

am 18. und 19. Mai 2011 bietet Entscheidern<br />

aus <strong>Abwasser</strong>entsorgung,<br />

Ingenieuren und Fachplanern sowie<br />

Vertretern von Umweltbehörden<br />

eine Vielzahl neuer Aspekte sowie<br />

die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.<br />

Über 20 hochkarätige Experten<br />

aus <strong>Abwasser</strong>wirtschaft, Forschung<br />

und Umweltpolitik informieren die<br />

Teilnehmer zu Möglichkeiten und<br />

Perspektiven nachhaltiger <strong>Abwasser</strong>reinigung.<br />

Auf dem Programm<br />

stehen unter anderem die Einsparpotenziale<br />

und Effizienzsteigerung<br />

in Kläranlagen, Prozessoptimierungen<br />

in Belebungsbecken sowie die<br />

Vorteile wirtschaftlicher Netzwerke<br />

wie des Umweltcluster Bayern und<br />

der German Water Partnership.<br />

Neben zielführenden Planungsstrategien<br />

und den neuesten technischen<br />

Lösungen stehen wegweisende<br />

Praxisbeispiele auf dem Programm.<br />

Veranstaltet wird das Fachsymposium<br />

von der Universität der Bundeswehr<br />

München, der WILO SE als<br />

Spezialisten für <strong>Abwasser</strong>pumpen<br />

und Tauchmotorrührwerke, der<br />

Dorsch Gruppe als Deutschlands<br />

größtem unabhängigen Planungsund<br />

Beratungskonzern und der<br />

Huber SE, einem der führenden<br />

Ausrüster kommunaler und industrieller<br />

<strong>Abwasser</strong>technik.<br />

Kontakt:<br />

WILO SE,<br />

Heimgartenstraße 1–3, D-95030 Hof,<br />

Heike Kuhn,<br />

Tel. (09281) 974-332, Fax (092 81) 974-376,<br />

E-Mail: heike.kuhn@wilo.com,<br />

www.wilo.de<br />

Deutschland zum ersten Mal mit offiziellem<br />

Gemeinschaftsstand auf der WATEC ISRAEL 2011<br />

15. bis 17. November, Messegelände in Tel Aviv<br />

Die letzte WATEC ISRAEL im Jahr<br />

2009 überzeugte mit beeindruckendem<br />

Messeergebnis: Von den<br />

265 Ausstellern kamen 41 aus dem<br />

Ausland, von den 20661 Fachbesuchern<br />

kamen 10 % aus 94 verschiedenen<br />

Ländern. An der Begleitkonferenz<br />

registrierten sich 2950 hochkarätige<br />

Fachleute, darunter 125<br />

weltbekannte Redner. Die WATEC<br />

ISRAEL wurde von 150 offiziellen<br />

Delegationen besucht, darunter 30<br />

ausländische Minister und Staatssekretäre.<br />

Die WATEC ISRAEL wird<br />

unterstützt und gefördert von gleich<br />

drei israelischen Ministerien (Industrie<br />

/ Ausland / Umweltschutz) und<br />

erfährt damit allerhöchste Aufmerksamkeit<br />

auch in den Medien.<br />

Zum ersten Mal beteiligt sich die<br />

Bundesrepublik Deutschland an<br />

Israels führender Fachmesse für<br />

<strong>Wasser</strong>- und Umwelttechnologien<br />

und Erneuerbare Energie, WATEC<br />

ISRAEL 2011, mit einem Gemeinschaftsstand<br />

gefördert vom Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft aus<br />

dem Sonderprogramm Exportinitiative<br />

Erneuerbare Energien/Energieeffizienz.<br />

Immer mehr deutsche und ausländische<br />

Firmen drängen auf die<br />

wichtigen Märkte in Nahost. Durch<br />

die Zusammenführung israelischer<br />

und internationaler Führungskräfte<br />

aus der Wirtschaft, Entscheidungsträgern<br />

aus Politik und Wissenschaft<br />

ist die WATEC 2011 in Tel Aviv das<br />

bedeutendste Schaufenster für die<br />

fortschrittlichsten Umwelttechnologien<br />

aus der ganzen Welt. Die offizielle<br />

Durchführungsgesellschaft<br />

des Gemeinschaftsstandes ist die<br />

expotec gmbh in Berlin, Ansprechpartner<br />

Frank Hoffmann, Tel. (030)<br />

22 90 80 41, E-Mail: hoffmann@<br />

expotecgmbh.de<br />

Kontaktbüro der WATEC ISRAEL in<br />

Deutschland:<br />

MESSE & MARKETING MICHAEL PITTSCHEIDT,<br />

Alte Landstraße 29,<br />

D-53902 Bad Münstereifel,<br />

Tel. (02253) 932188,<br />

E-Mail: info@pittscheidt.de<br />

April 2011<br />

354 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Forschung und Entwicklung<br />

NACHRICHTEN<br />

Extrazelluläre polymere Substanzen aus Biofilmen<br />

Aufklärung von Strukturen und ihr Einfluss auf die Foulingbildung in<br />

Membranbioreaktoren<br />

Kurzfassung der Dissertation<br />

Von Ulrich-Matthias Metzger<br />

Gutachter: Prof. Dr. F. H. Frimmel, Prof. Dr.-Ing. Clemens Posten<br />

Am Lehrstuhl für <strong>Wasser</strong>chemie<br />

und in der DVGW-Forschungsstelle<br />

des Engler-Bunte-Instituts des<br />

Karlsruher Instituts für Techno logie<br />

(KIT) wurde Dipl.-Ing. Ulrich-Matthias<br />

Metzger mit der Arbeit „Extrazelluläre<br />

polymere Substanzen aus<br />

Biofilmen – Aufklärung von Strukturen<br />

und ihr Einfluss auf die Foulingbildung<br />

in Membranbioreaktoren“<br />

promoviert. Die vorliegende Dissertation<br />

liefert grundlegende systematische<br />

Untersuchungen zur Extraktion<br />

und Charakterisierung von<br />

extrazellulären polymeren Substanzen<br />

(EPS) aus Biofilmen sowie deren<br />

Einfluss auf die Foulingbildung in<br />

Membranbioreaktoren (MBR). Die<br />

im Rahmen der Arbeit neu und weiter<br />

entwickelten instru mentellanalytischen<br />

Methoden – ins besondere<br />

die 13 C CPMAS NMR-spektroskopische<br />

Methode zur Aufklärung<br />

von Strukturen in EPS und Biofilmen<br />

– dienen dem besseren<br />

Ver ständnis der strukturellen Zu -<br />

sammensetzung von EPS in Abhängigkeit<br />

der Extraktionsmethode<br />

sowie der spezifischen Anreicherungen<br />

von EPS in Membranfoulingschichten.<br />

Den Großteil der organischen<br />

Materie eines Biofilms bilden EPS,<br />

die maßgeblich für dessen charakteristischen<br />

Eigenschaften und<br />

strukturellen Aufbau verantwortlich<br />

sind. Um Informationen über die<br />

Zusammensetzung von Biofilmen<br />

und insbesondere deren EPS zu<br />

erhalten, werden die EPS aus Biofilmen<br />

extrahiert. Die extrahierten<br />

EPS werden als extrahierbare EPS<br />

(eEPS) bezeichnet. Daneben können<br />

EPS in gelöster Form (SMP, soluble<br />

microbial products) vorliegen,<br />

wenn sie vom Biofilm in die sie<br />

umgebende wässrige Phase abgegeben<br />

werden.<br />

Eine stetig wachsende Anwendung<br />

finden Biofilme in Form von<br />

Belebtschlammflocken in MBR der<br />

<strong>Abwasser</strong>aufbereitung. Es wird vermutet,<br />

dass EPS einen besonderen<br />

Einfluss auf das Membranfouling<br />

getauchter Membranen haben, was<br />

eine verminderte Leistung des Prozesses<br />

zur Folge hat und somit ein<br />

großes Problem des MBR-Prozesses<br />

darstellt.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurde<br />

eine strukturelle Charakterisierung<br />

von eEPS und SMP aus verschiedenen<br />

Biofilm-Systemen durchgeführt.<br />

Als Vertreter für Biofilme wurden<br />

sowohl Reinkultur-Biofilme<br />

als auch praxisrelevante Belebtschlammflocken<br />

aus MBR untersucht.<br />

Aufbauend auf einer detaillierten<br />

molekularen Charakterisierung<br />

wurde der Einfluss von EPS<br />

und Biomasse auf das Membranfouling<br />

in MBR beschrieben und somit<br />

dazu beigetragen, das makroskopische<br />

Phänomen des Foulings zu<br />

erklären.<br />

Grundlegende Untersuchungen<br />

zur Charakterisierung der strukturellen<br />

EPS-Zusammensetzung<br />

wurden an Modell-Substanzen und<br />

Reinkultur-Biofilmen der Spezies<br />

Aureobasidium pullulans und Pseudomonas<br />

putida durchgeführt. Dazu<br />

wurde eine 13 C CPMAS NMR-spektroskopische<br />

Methode (CP, engl.:<br />

cross polarization, MAS, magic<br />

angle spinning) zur Strukturaufklärung<br />

entwickelt, die eine quantitative<br />

Analyse organischer chemischer<br />

Strukturelemente in den Biofilm-<br />

und EPS-Proben und deren<br />

Zuordnung zu biologischen Strukturen<br />

(Proteine und Kohlenhydrate)<br />

zulässt. Des Weiteren konnten die<br />

Anteile an Nukleinsäuren sowie an<br />

aliphatischen Zellwandbestandteilen<br />

abgeschätzt werden.<br />

Die unter Variation verschiedener<br />

physi kalisch-chemischer Be -<br />

dingungen durchgeführten EPS-<br />

Extraktionen erlauben einen detaillierten<br />

Vergleich gängiger Extraktionsmethoden<br />

in Bezug auf deren<br />

EPS-Ausbeute, die strukturelle EPS-<br />

Zusammensetzung sowie hinsichtlich<br />

auftretender Zelllyse. Die EPS-<br />

Ausbeuten verschiedener Extraktionsmethoden<br />

unterschieden sich<br />

deutlich voneinander und waren für<br />

den eukaryotischen A. pullulans Biofilm<br />

jeweils höher als für den prokaryotischen<br />

P. putida Biofilm. Besonders<br />

die Kombination von NMRspektroskopischen<br />

Untersuchungen<br />

mit den Ergebnissen der Elementanalyse<br />

(N, C) bot neue und<br />

tiefere Einblicke in die strukturelle<br />

Zusammensetzung von EPS- und<br />

Biofilmproben und ließ die Quantifizierung<br />

spezifischer An- und<br />

Abreicherungen als Folge der Ex -<br />

traktion zu. Zellwandbestandteile<br />

und Nu kleinsäuren wurden durch<br />

sämtliche Extraktionsverfahren ef -<br />

fek tiv von den EPS entfernt. Neben<br />

dem Protein/Kohlenhydrat-Verhältnis,<br />

den n-Alkan- und DNA-Strukturen,<br />

konnten weitere NMR-Signale<br />

z. B. dem Extraktionshilfsmittel EDTA,<br />

zugeordnet werden. Somit konnte<br />

eine Kontamination der eEPS-Proben<br />

beider Reinkultur-Biofilme bei<br />

Anwendung der EDTA-Methode<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 355


NACHRICHTEN<br />

Forschung und Entwicklung<br />

nachgewiesen und erstmals quantifiziert<br />

werden. EDTA machte einen<br />

Anteil von bis zu 46 % (w/w) an den<br />

eEPS aus, was die scheinbar hohen<br />

Ausbeuten der Methode und die<br />

niedrigen Protein- und Kohlenhydrat-Gehalte<br />

von eEPS aus Literaturdaten<br />

erklärt.<br />

Aufbauend auf den Untersuchungen<br />

an Modell-Substanzen<br />

und Reinkultur-Biofilmen wurde<br />

eine anwendungsbezogene Charakterisierung<br />

von EPS aus MBR<br />

durchgeführt. Neben der Extraktion<br />

von eEPS aus Biomasse eines kommunalen<br />

und eines kleintechnischen<br />

MBR, wurden SMP aus dem<br />

kommunalen MBR angereichert<br />

und mittels mehrstufiger Ultrafiltration<br />

(mst-UF) fraktioniert. Eine weitergehende<br />

Charakterisierung der<br />

eEPS und der SMP-Fraktionen<br />

erfolgte durch die NMR-Analysenmethode,<br />

durch Größenausschlusschromatographie<br />

SEC (size exclusion<br />

chromatograpy) sowie weitere<br />

physiko-chemische Methoden. Auf<br />

Grundlage der Ergebnisse wurden<br />

strukturelle Unterschiede verschiedener<br />

SMP-Größenfraktionen und<br />

zwischen eEPS und SMP gezeigt.<br />

Die Extraktionsmethoden hatten<br />

einen deutlichen Einfluss auf die<br />

Zusammensetzung und die Molekülgröße<br />

der eEPS aus MBR. Die<br />

Anwendung jeweils nur einer der<br />

hier untersuchten Extraktionsmethoden<br />

führt daher zu eEPS-Proben,<br />

die nicht die Gesamtheit der eEPS<br />

repräsentieren. Während die Zu -<br />

sammensetzung der eEPS bei den<br />

verschiedenen Belebtschlamm-Proben<br />

aus MBR große Übereinstimmungen<br />

zeigten, enthielten eEPS<br />

aus Reinkultur-Biofilmen tendenziell<br />

mehr Proteine und weniger Polysaccharide,<br />

was auf die Zusammensetzung<br />

der mikrobiellen Population<br />

und deren physiologischen<br />

Zustand, die Wachstumsbedingungen<br />

(Nährstoffe, Sauerstoff, Strömung,<br />

etc.) und das Alter der Biomasse<br />

zurückzuführen war.<br />

Mittels Ultrafiltration wurden<br />

SMP angereicht und mit mst-UF in<br />

drei Größenklassen fraktioniert.<br />

Nach der Anreicherung waren etwa<br />

50 % des DOC (dissolved organic<br />

carbon) im Permeat (< 1 kDa) enthalten,<br />

während sich die anderen<br />

50 % gleichmäßig auf die verschiedenen<br />

Größenfraktionen verteilten.<br />

Die einzelnen Größenfraktionen<br />

besaßen eine breite Molekülgrößenverteilung<br />

und enthielten Molekülgrößen<br />

aus dem gesamten Be -<br />

reich der Ausgangsprobe.<br />

Tendenziell enthielten höhermolekulare<br />

Fraktionen einen größeren<br />

Anteil an Proteinen und Nukleinsäuren,<br />

während in niedermolekularen<br />

Fraktionen eine Anreicherung von<br />

Kohlenhydrat- und aliphatischen<br />

Strukturen festzustellen war. Dies<br />

spiegelte sich auch in einer Zu -<br />

nahme der N/C-Verhältnisses für<br />

Fraktionen mit zunehmender nomineller<br />

Molekülgröße wider.<br />

Im Gegensatz zu den eEPS bestehen<br />

die SMP-Fraktionen zu einem<br />

größeren Anteil aus aliphatischen<br />

Strukturen von bis zu 32 %. Ein Teil<br />

davon kann auf langkettige n-Alkan-<br />

Verbindungen aus Zellwandkomponenten<br />

und Zellabbauprodukten<br />

zurückgeführt werden, welche tendenziell<br />

kleinere Molekülgrößen als<br />

eEPS aufwiesen.<br />

Foulingexperimente lieferten<br />

de taillierte Informationen über den<br />

Einfluss der Betriebsweise auf den<br />

Aufbau und die Zusammensetzung<br />

der Foulingschicht im MBR. Um das<br />

Ausmaß des Foulings auf der Membran-Oberfläche<br />

und im Membran-<br />

Inneren zu quantifizieren, wurde ein<br />

Reinigungsverfahren entwickelt,<br />

welches die vollständige Entfernung<br />

der Foulingschicht in drei<br />

Fraktionen ermöglicht. Die entstandenen<br />

Fraktionen wurden reversiblem<br />

und irreversiblem Fouling zu -<br />

geteilt und die strukturelle Zusammensetzung<br />

der Foulingschichten<br />

sowie der Beitrag von SMP und Biomasse<br />

am Fouling untersucht.<br />

Es hat sich gezeigt, dass Betriebsweisen<br />

mit höheren Brutto-Permeatflüssen<br />

nach Ende der Filtration<br />

höhere hydraulische Foulingwiderstände<br />

aufwiesen. Die Anwendung<br />

physikalischer Reinigungen<br />

konnte die Ausbildung des Foulings<br />

dabei nur begrenzt kompensieren.<br />

In etwa 50 % des hydraulischen<br />

Gesamt-Foulingwiderstands der<br />

Membranen konnte auf irreversibles<br />

Fouling und 50 % auf reversibles<br />

Fouling zurückgeführt werden.<br />

Die Fraktionierung der Foulingschichten<br />

und die chemisch-physikalische<br />

Analyse der Deckschicht-<br />

Fraktionen ergaben einen aufschlussreichen<br />

Einblick in die<br />

Struktur der Foulingschicht. Unterschiedliche<br />

Molekül-Konformationen<br />

füh ren zu spezifischen Anreicherungen<br />

von Kohlenhydraten<br />

und Proteinen in der Foulingschicht.<br />

Dicht gepackte, globuläre Protein-<br />

Strukturen dringen bevorzugt in die<br />

Membranporen ein, wo sie durch<br />

sterische Effekte und/oder Adsorption<br />

zurückgehalten werden; langkettige/verzweigte<br />

Kohlenhydrat-<br />

Strukturen lagern sich bevorzugt<br />

auf der Membranoberfläche ab und<br />

lassen sich somit durch Rückspülen<br />

und/oder Relaxation besser entfernen.<br />

Durch Anwendung der 13 C NMR-<br />

Methode konnte festgestellt werden,<br />

dass der Großteil der Foulingschicht<br />

aus angelagerter Biomasse<br />

bestand. Des Weiteren konnte eine<br />

Anreicherung von n-Alkan- und<br />

Kohlenhydrat-Strukturen in der<br />

Deckschicht festgestellt werden, so<br />

dass von einer SMP-Anreicherung<br />

ausgegangen werden kann, welche<br />

vor allem auf die untenliegenden<br />

Porenfoulingschichten zurückzuführen<br />

war. Der spezifische Widerstand<br />

der einzelnen Schichten<br />

nahm dabei zur Membran hin zu.<br />

Dies lässt auf eine kompaktere<br />

Struktur in den Poren schließen,<br />

während der Filterkuchen eine<br />

poröse Struktur aufwies. Ergebnisse<br />

aus Langzeit-Foulinguntersuchungen<br />

zeigten einen deutlichen Einfluss<br />

von irreversiblen Fouling auf<br />

die Zunahme des hydraulischen<br />

Widerstandes. Mit zunehmender<br />

Betriebszeit konnten bei wachsendem<br />

Widerstand mehr SMP von den<br />

Membranen extrahiert werden,<br />

während die Kuchenfoulingschicht<br />

April 2011<br />

356 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Forschung und Entwicklung<br />

NACHRICHTEN<br />

keine großen Veränderungen<br />

zeigte.<br />

Die vorliegende Arbeit liefert<br />

einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Strukturaufklärung von EPS und<br />

unterstreicht den ausgeprägten Einfluss<br />

von EPS auf das Membranfouling<br />

in MBR. Es konnte gezeigt werden,<br />

dass die 13 C NMR-Spektroskopie<br />

eine wirksame Methode zur<br />

Strukturaufklärung von EPS und<br />

Membranfouling ist. Dabei stellen<br />

die Ergebnisse der strukturellen<br />

Charakterisierung von Modell-Systemen<br />

eine wertvolle Grundlage für<br />

die Strukturaufklärung komplexerer<br />

Systeme dar. Aufbauend auf den<br />

Ergebnissen und fortführenden Studien<br />

ist es möglich die für das Fouling<br />

verantwortlichen Substanzen<br />

im MBR-System zu detektieren und<br />

ihnen gezielt entgegen zu wirken.<br />

Dies ist eine wichtige Grundlage für<br />

die Auslegung und den Betrieb<br />

eines nachhaltigen MBR-Prozess,<br />

welcher nach wie vor durch die<br />

durch Fouling verminderte Prozessleistung<br />

mit hohen Reinigungs- und<br />

Betriebskosten verbunden ist.<br />

Wird als Band 52 der Schriftenreihe des<br />

Lehrstuhls für <strong>Wasser</strong> chemie und DVGW-<br />

Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />

des Karlsruher Instituts für Technologie<br />

(KIT) erscheinen, ISSN 1612-118X.<br />

Ausgewählte Publikationen im<br />

Rahmen dieser Dissertation:<br />

Metzger, U., LeClech, P., Stuetz, R., Frimmel, F.,<br />

Chen, V.: Characterisation of polymeric<br />

fouling in membrane bioreactors<br />

and the effect of different filtration<br />

modes. Journal of Membrane Science<br />

301 (2007), S. 180–189.<br />

Metzger, U., Lankes, U., Fischpera, K., Frimmel,<br />

F.: The concentration of polysaccharides<br />

and proteins in EPS of Pseudomonas<br />

putida and Aureobasidum<br />

pullulans as revealed by 13 C CPMAS<br />

NMR spectroscopy. Applied Microbiology<br />

and Biotechnology 85<br />

(2009), S. 197–206.<br />

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April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 357


NACHRICHTEN<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Biochip made in Jena mit Thüringer Forschungspreis<br />

ausgezeichnet<br />

Die „Jenaer Biochip-Initiative“ (JBCI) um Dr. Robert Möller vom Institut für Photonische Technologien (IPHT)<br />

und dem Institut für Physikalische Chemie (IPC) der Friedrich-Schiller-Universität Jena erhält zusammen mit<br />

dem Friedrich-Loeffler-Institut den renommierten Thüringer Forschungspreis in der Kategorie Angewandte<br />

Forschung. Geehrt wird die herausragende Entwicklung auf dem Gebiet der schnellen Vor-Ort-Analyse von<br />

Mikroorganismen.<br />

Bisherigen klassischen mikrobiologischen Analysen<br />

ist das System in punkto Schnelligkeit überlegen.<br />

Diese brauchen mehrere Tage. Der Biochip kann, je<br />

nach Anwendung, in wenigen Stunden ein eindeutiges<br />

Ergebnis liefern. Übliche Speziallabore sind<br />

nicht nötig.<br />

Foto: IPHT Jena / Sven Döring<br />

Mit Hilfe des Chips von der Größe einer Ein-Cent-<br />

Münze können schnell, vor Ort und kostengünstig<br />

Mikroorganismen nachgewiesen werden.<br />

Foto: IPHT Jena / Sven Döring<br />

Die „Jenaer Biochip-Initiative“<br />

(JBCI) um Dr. Robert Möller<br />

vom Institut für Photonische Technologien<br />

(IPHT) und dem Institut für<br />

Physikalische Chemie (IPC) der<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

er hält zusammen mit dem Friedrich-Loeffler-Institut<br />

den renommierten<br />

Thüringer Forschungspreis<br />

in der Kategorie Angewandte Forschung.<br />

Geehrt wird die herausragende<br />

Entwicklung auf dem Gebiet<br />

der schnellen Vor-Ort-Analyse von<br />

Mikroorganismen.<br />

Ob Maul- und Klauenseuche,<br />

Vogelgrippe oder Kartoffelfäule –<br />

überall da, wo Krankheitserreger<br />

schnell und zuverlässig identifiziert<br />

werden müssen, kann das innerhalb<br />

der JBCI entwickelte Chip-System<br />

helfen. Bisherigen klassischen mikrobiologischen<br />

Analysen ist es in<br />

punkto Schnelligkeit überlegen.<br />

Diese brauchen mehrere Tage. Der<br />

Biochip kann, je nach Anwendung,<br />

in wenigen Stunden ein eindeutiges<br />

Ergebnis liefern. Übliche Speziallabore<br />

sind nicht nötig. Außerdem<br />

kommt ein Chip-Test mit weniger<br />

Verbrauchsmaterial aus und verursacht<br />

geringere Kosten.<br />

Schäden in Milliardenhöhe können<br />

durch das neue System ab -<br />

gewendet werden. Immer wieder<br />

verursachen Mikroorganismen wie<br />

Salmonellen im Fleisch oder Legionellen<br />

im <strong>Wasser</strong> schwere ökologische<br />

und medizinische Krisen. Beim<br />

Ausbruch der Maul- und Klauenseuche<br />

2001 in Großbritannien mussten<br />

mehr als vier Millionen Tiere<br />

getötet werden. Nur wenn die Erreger<br />

bekannt sind, ist eine gezielte<br />

Bekämpfung möglich. Im Vergleich<br />

zu anderen Chipsystemen basiert<br />

die Erkennung der Erreger beim<br />

Jenaer Biochip auf einer einfachen<br />

Leitfähigkeitsmessung. Auf dem<br />

Chip von der Größe einer Ein-Cent-<br />

Münze überbrückt bei einem positiven<br />

Nachweis eine dünne Silberschicht<br />

zwei Elektroden. Alle Reaktionsschritte<br />

sind in einer Kammer<br />

realisiert, die zusammen mit einer<br />

Pumpe, der Ansteuerungs- und<br />

Ausleseeinheit in einen Aktenkoffer<br />

passen.<br />

„Die erneute Auszeichnung auf<br />

dem Gebiet der angewandten Forschung<br />

ist für uns eine außerordentliche<br />

Anerkennung. Es zeigt uns<br />

nach der Ehrung der Terahertz-<br />

Sicherheitskamera im vergangenen<br />

Jahr, dass wir auch auf den Gebieten<br />

der medizinischen Diagnostik<br />

und der Umweltüberwachung sehr<br />

erfolgreich forschen. Das ist ein riesiger<br />

Ansporn für die weiteren wissenschaftlichen<br />

Arbeiten“, so Prof.<br />

Jürgen Popp, Wissenschaftlicher<br />

Direktor des IPHT und Institutsdirektor<br />

des IPC.<br />

Nachdem sich das System beim<br />

Nachweis von Pflanzenpathogenen<br />

und gefährlichen Tierseuchen erregen<br />

bewährt hat, arbeiten die JBCI-<br />

Wissenschaftler nun an der Weiterentwicklung<br />

für medizinische Fragenstellungen.<br />

Die Innoprofile-Nachwuchsforschergruppe<br />

JBCI gründete sich<br />

2006 am Institut für Physikalische<br />

Chemie der Friedrich-Schiller-Universität<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

dem IPHT, unter der Förderung des<br />

Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung (BMBF). Nach zahlreichen<br />

Auszeichnungen für Dr.<br />

Robert Möller auf dem Gebiet der<br />

chipbasierten Bioanalytik kann sich<br />

das junge, innovative Team in diesem<br />

Jahr ebenfalls auf die Ehrung<br />

„Ausgewählter Ort 2011“ im Land<br />

der Ideen freuen.<br />

Weitere Informationen:<br />

Institut für Photonische Technologien<br />

www.ipht-jena.de<br />

April 2011<br />

358 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Forschung und Entwicklung<br />

NACHRICHTEN<br />

Preis für PAUL, die portable<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlage<br />

Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der Universität Kassel wird im Rahmen des<br />

Wettbewerbs „Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2011“ ausgezeichnet<br />

PAUL (Portable Aqua Unit für Lifesaving),<br />

eine an der Universität<br />

Kassel entwickelte <strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlage<br />

konnte beim Wettbewerb<br />

„365 Orte im Land der Ideen“<br />

punkten und die Jury überzeugen.<br />

Das Projekt des Teams um Prof. Dr.-<br />

Ing. Franz-Bernd Frechen, Leiter des<br />

Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft<br />

an der Universität Kassel, verschaffte<br />

der Forschungsstelle den<br />

Titel „Ausgewählter Orte im Land<br />

der Ideen 2011“. Die Kasseler Forschergruppe<br />

konnte sich erfolgreich<br />

unter mehr als 2600 Bewerbungen<br />

durchsetzen. Juliane von<br />

Trotha von der Initiative „Deutschland<br />

– Land der Ideen“ überreichte<br />

Pokal und Urkunde gemeinsam mit<br />

Sabine Hermsdorf, Deutsche Bank,<br />

am 22. März in der Universität Kassel<br />

im Rahmen einer Festveranstaltung<br />

an Prof. Frechen.<br />

Mit den nun ausgezeichneten<br />

<strong>Wasser</strong>-Aufbereitungsanlagen wur -<br />

de in verschiedenen Ländern und<br />

Regionen schon mehrfach geholfen,<br />

Menschenleben zu retten: so<br />

etwa in den vom Erdbeben 2010<br />

stark zerstörten Gebieten Haitis, wo<br />

auch Monate nach der Katastrophe<br />

keine zuverlässige Trinkwasserversorgung<br />

existiert, aber auch in Chile<br />

oder Pakistan. Zahlreiche Spender<br />

aus Kassel und der Region haben<br />

mit rund 80 000 € dazu beigetragen,<br />

dass viele PAULs in Notgebiete<br />

gebracht werden konnten.<br />

Die Initiative „Deutschland –<br />

Land der Ideen“ betont die Stärken<br />

des Standortes Deutschland. Sie will<br />

wesentliche Eigenschaften der<br />

Deutschen widerspiegeln: Einfallsreichtum<br />

und visionäres Denken.<br />

Seit 2006 prämiert die Initiative<br />

„Deutschland – Land der Ideen“ und<br />

die Deutsche Bank mit dem Wettbewerb<br />

„365 Orte im Land der Ideen“<br />

unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten<br />

die besten Ideen<br />

und Projekte, die zur Zukunftsfähigkeit<br />

Deutschlands beitragen.<br />

Mobile <strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlage<br />

PAUL<br />

(Portable Aqua<br />

Unit für Lifesaving).<br />

Foto: Universität<br />

Kassel, Siedlungswasserwirtschaft,<br />

F.-B. Frechen<br />

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April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 359


NACHRICHTEN<br />

Forschung und Entwicklung<br />

BMBF-Verbundforschungsprojekt<br />

NITROLIMIT am Start<br />

Stickstofflimitation in Binnengewässern –<br />

Ist Stickstoffreduktion ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar?<br />

Algenblüte in<br />

einem Kanal.<br />

© Shizhao<br />

Der Großteil unserer Seen und<br />

Flüsse ist weit von einem guten<br />

ökologischen Zustand entfernt.<br />

Hohe Nährstoffbelastung verursacht<br />

in vielen Gewässern starkes<br />

Algenwachstum, was eine Beeinträchtigung<br />

der Gewässergüte zur<br />

Folge hat. Bisher ging man davon<br />

aus, die Algenbiomasse über den<br />

Phosphorgehalt steuern zu können:<br />

je weniger Phosphor, desto weniger<br />

Algen. Tatsächlich wurde so eine<br />

Verbesserung zahlreicher, aber<br />

längst nicht aller Gewässer erreicht.<br />

Da auch Stickstoff für das Algenwachstum<br />

entscheidend sein kann,<br />

wird zur langfristigen Verbesserung<br />

der Gewässergüte nun verstärkt die<br />

Reduzierung der Stickstoff-Einträge<br />

gefordert.<br />

Um die Erfolgsaussichten und<br />

den entstehenden Kostenumfang<br />

einschätzen zu können, fordern<br />

öffentliche und wirtschaftliche Maßnahmenträger,<br />

zunächst den Nutzen<br />

einer Stickstoffreduktion zu prüfen.<br />

Dies zu klären ist Ziel von NITRO-<br />

LIMIT. Das Forschungsprojekt soll<br />

die wissenschaftliche Grundlage<br />

schaffen, um beurteilen zu können,<br />

inwieweit Stickstoffreduktion ökologisch<br />

sinnvoll und wirtschaftlich<br />

vertretbar ist.<br />

Im Fokus der Forschung stehen<br />

dabei:<br />

Ermittlung des Einflusses von<br />

Stickstoff auf die Algenbiomasse<br />

und die Gewässergüte<br />

Quantifizierung von Stickstoffeinträgen,<br />

ihrer gewässerinternen<br />

Umsetzung und Austräge<br />

Abschätzung der zukünftigen<br />

Entwicklung der Gewässergüte<br />

bei verminderten Stickstoffkonzentrationen<br />

für verschiedene<br />

Klimaszenarien<br />

Erstellung eines Maßnahmenkatalogs<br />

zur Verringerung der<br />

Stickstoffeinträge und Analyse<br />

der Kosten der jeweiligen Maßnahmen<br />

NITROLIMIT setzt zudem auf den<br />

Dialog mit öffentlichen und wirtschaftlichen<br />

Maßnahmenträgern. In<br />

Stakeholder-Workshops werden sie<br />

über Projektinhalte und -ergebnisse<br />

informiert und in die Diskussionen<br />

über mögliche Reduktionsmaßnahmen<br />

direkt eingebunden.<br />

NITROLIMIT wird von der BTU<br />

Cottbus geleitet und gemeinsam<br />

mit Wissenschaftlern der Bundesanstalt<br />

für Gewässerkunde (BfG), dem<br />

Kompetenzzentrum <strong>Wasser</strong> Berlin<br />

(KWB), dem Leibniz-Institut für<br />

Gewässerökologie und Binnenfischerei<br />

(IGB), der Technischen Universität<br />

Berlin und der Technischen<br />

Universität Dresden realisiert.<br />

NITROLIMIT wird von zahlreichen<br />

assoziierten Partnern unterstützt.<br />

Der Berliner Senat und die<br />

Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe beteiligen<br />

sich an den praktischen Forschungsarbeiten<br />

und Mitglieder der Bund/<br />

Länder-Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong><br />

(LAWA) stellen dem Projekt<br />

Gewässerdaten zur Verfügung.<br />

In einer öffentlichen Auftaktveranstaltung<br />

mit 150 Gästen wird NIT-<br />

ROLIMIT heute am 15. März 2011 im<br />

Haus der Kulturen der Welt in Berlin<br />

vorgestellt. In Verbindung hiermit<br />

findet der erste Stakeholder-Workshop<br />

statt.<br />

Weitere Informationen sind auf<br />

www.nitrolimit.de zu finden.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Claudia Wiedner,<br />

Verantwortliche Wissenschaftlerin,<br />

Projektkoordination Brandenburgische<br />

Technische Universität Cottbus,<br />

Lehrstuhl Gewässerschutz,<br />

Seestraße 45,<br />

D-15526 Bad Saarow,<br />

Tel. (033631) 8943,<br />

Fax (033631) 5200,<br />

E-Mail: wiedner@tu-cottbus.de<br />

April 2011<br />

360 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Forschung und Entwicklung<br />

NACHRICHTEN<br />

Namib-Käfer als Vorbild für ergiebigen Nebelfänger<br />

HighTex-Materialien der Zukunft oft der Natur nachempfunden<br />

Die Textilforschung erwartet aus der Übertragung von Wirk- und Konstruktionsprinzipien aus der Natur einen<br />

Materialschub in Form von neuen faserbasierten Werkstoffen. Jüngste Entwicklung ist ein Nebelfänger, der die<br />

Trinkwassergewinnung aus der Luft in küstennahen Zonen revolutionieren könnte.<br />

Wie Dr. Klaus Jansen, Geschäftsführer<br />

des 16 Brancheninstitute<br />

umfassenden Forschungskuratoriums<br />

Textil mitteilt, gibt die deutsche<br />

Textilforschung auch mit Blick<br />

auf bionische Innovationen international<br />

den Ton an. Unumstrittenes<br />

Kompetenzzentrum in diesem Be -<br />

reich und gleichzeitig Kern bzw.<br />

wichtiger Bestandteil von Bioniknetzwerken<br />

ist das bei Stuttgart<br />

ansässige Institut für Textil- und Verfahrenstechnik<br />

Denkendorf (ITV).<br />

Erste Entwicklungen wie selbstreinigende<br />

Textilbeschichtungen zum<br />

Beispiel auf Markisen – hierbei<br />

kommt der Lotuseffekt zur Anwendung<br />

– seien im Mittelstand angekommen.<br />

Sie sorgten als Weltneuheit<br />

bei den Herstellern für Umsatz<br />

und Arbeitsplatzsicherung, so Jansen.<br />

Der technische Pflanzenhalm,<br />

lichtdurchlässige Wärmedämmung<br />

oder unbenetzbare Bademoden<br />

haben eine Gemeinsamkeit: Ihre<br />

Wirkprinzipien wurden der Natur<br />

abgeschaut und auf den Zukunftswerkstoff<br />

Textil übertragen. Aktuellstes<br />

Beispiel, für den die ITV-Forscher<br />

um Dr. Thomas Stegmaier<br />

Industriepartner suchen, ist ein so<br />

genannter Nebelfänger. Das 3D-Textil<br />

als Gemeinschaftsentwicklung<br />

von Denkendorf mit der Universität<br />

Tübingen gewinnt nach einem verblüffenden<br />

Naturprinzip in küstennahen<br />

Regionen mit regelmäßigen<br />

Nebelschwaden beträchtliche <strong>Wasser</strong>mengen<br />

aus der Luft. Vorbild dieser<br />

Innovation, die gegenwärtig in<br />

Namibia und auf Kreta getestet<br />

wird, ist der Nebeltrinker-Käfer Onymacris<br />

unguicularis aus der Namibwüste.<br />

Der Schwarzkäfer organisiert<br />

seinen Tagesbedarf an <strong>Wasser</strong> mit<br />

mikroskopisch kleinen Struk turen<br />

aus der Luftfeuchte. Tautröpfchen,<br />

die auf seinem Rücken anhaften,<br />

beginnen zu wachsen und perlen<br />

über den Chitin-Rücken direkt in<br />

seinen Mund und sichern so das<br />

Überleben für den nächsten Tag.<br />

Projektleiter Dr. Stegmaier beziffert<br />

die standortabhängige Maximalausbeute<br />

der textilen Nebelkollektoren<br />

zwischen drei (Namib) und<br />

55 Liter (Südafrika) <strong>Wasser</strong> je Quadratmeter<br />

Gewebe und Tag – „Nebelereignisse<br />

natürlich vorausgesetzt“.<br />

Damit sei der patentierte Nebelfänger<br />

aus Baden-Württemberg dreimal<br />

leistungsfähiger als vergleichbare<br />

Lösungen und könne zudem<br />

Orkanen widerstehen. In dem bis zu<br />

zwei Zentimeter dicken Material,<br />

das sich inzwischen auch industriell<br />

herstellen lässt, sieht der Bionikexperte<br />

eine hoch effektive Möglichkeit,<br />

in wasserarmen Regionen<br />

Trinkwasser oder auch Brauchwasser<br />

etwa zur Einzelpflanzenbewässerung<br />

zu gewinnen. Das Prinzip<br />

eigne sich darüber hinaus auch zur<br />

Filtration von anderen Tröpfchen<br />

aus Gasen (z. B. Schadstoffe aus der<br />

Luft). Es gebe „großes Interesse“ von<br />

Seiten der Industrie an einer entsprechenden<br />

Technologieentwicklung<br />

für industrielle Reinigungsprozesse,<br />

sagt Stegmaier.<br />

Im Bionik-Kompetenzzentrum in<br />

Denkendorf laufen derzeit ein Dutzend<br />

weitere Entwicklungen mit<br />

Tieren und Pflanzen als Ideengeber.<br />

So steht maritimes Plankton im<br />

Fokus der Wissenschaft, um aus<br />

dem Bauplan dieser Winzlinge<br />

Lösungen für den Leichtbau selbst<br />

im Großmaßstab abzuleiten. Nach<br />

Vorbild einer afrikanischen Wildbiene,<br />

die Pflanzenöl an ihren be -<br />

sonders behaarten Beinen transportiert,<br />

soll ein textiler „Ölkanister<br />

ohne Wände“ zur Anwendung als<br />

Ölsperre für den Katastrophenschutz<br />

entwickelt werden. Bei<br />

einem weiteren Forschungsprojekt<br />

werden Bananenblätter unter die<br />

Lupe genommen. Ziel ist es, eine<br />

schwingungsarme Transportpalette<br />

mit faserverstärkten Materialien u. a.<br />

für den Versand von sehr stoßempfindlichen<br />

Gütern, z. B. Elektronikartikeln,<br />

zu entwickeln.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.textilforschung.de,<br />

www.itv-denkendorf.de<br />

Überlebenskünstler<br />

und<br />

Bionikvorbild:<br />

Schwarzkäfer<br />

als Nebelfänger.<br />

3D-Spezialtextil:<br />

Wirk same<br />

Methode zur<br />

Luftfeuchtegewinnung.<br />

Dr. Thomas<br />

Stegmaier und<br />

Dr. Jamal Sarsour<br />

an der<br />

Nebel fänger-<br />

Teststation in<br />

der Namib-<br />

Wüste<br />

Fotos: Textil- und<br />

Verfahrenstechnik<br />

Denkendorf (ITV)<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 361


NACHRICHTEN<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Reaktorunglück in Japan:<br />

Folgen für das Ökosystem Meer<br />

Dr. Michael Welling<br />

Während sich die Lage am japanischen<br />

Unglückskraftwerk in<br />

Fukushima auf weiterhin kritischem<br />

Niveau zusehends stabilisiert, werden<br />

erste Messwerte für radioaktive<br />

Bislang keine Kontaminationen<br />

beim Seelachs in der Beringsee.<br />

Bild: Deutsche See<br />

Stoffe in Umweltproben bekannt.<br />

Für den Bereich der Meeresumwelt<br />

liegt zurzeit erst eine Pressemitteilung<br />

aus Japan bezüglich Grenzwertüberschreitungen<br />

im Meerwasser<br />

vor; es gibt noch keine<br />

offiziellen Messdaten der japanischen<br />

Behörden. Nach der Pressemeldung<br />

soll im Meer etwa 100<br />

Meter vor dem Kraftwerk die Aktivität<br />

von Iod-131 den japanischen<br />

Grenzwert um das 126-fache übersteigen;<br />

die Aktivitäten von<br />

Cäsium-134 und Cäsium-137 liegen<br />

demnach 25-fach bzw. 16,5-fach<br />

über dem Grenzwert. Leider wird<br />

nicht angegeben, wie hoch der<br />

Grenzwert ist oder welcher Grenzwert<br />

zur Anwendung gekommen ist.<br />

Aus diesem Grund gehen die Wissenschaftler<br />

des Johann Heinrich<br />

von Thünen-Instituts (vTI) von den<br />

Grenzwerten für Lebensmittel aus.<br />

Diese liegen in Japan bei 2000 Becquerel<br />

(Bq) pro Kilogramm für Iod-<br />

131 und bei 500 Bq pro Kilogramm<br />

für radioaktive Cäsium-Isotope.<br />

Da sich Kontaminationen im<br />

<strong>Wasser</strong> aber sehr schnell verteilen,<br />

bleiben die Wissenschaftler bei ihrer<br />

Einschätzung, dass im Pazifik keine<br />

gravierenden Kontaminationen in<br />

Fischen zu erwarten sind.<br />

Als Beleg für diese Einschätzung<br />

liegen den Forschern Daten von britischen<br />

Kollegen vor, die diese routinemäßig<br />

in der Umgebung der<br />

britischen Wiederaufarbeitungsanlage<br />

Sellafield erheben. Dort wurden<br />

zwischen 1965 und 1985 jährlich<br />

beachtliche Aktivitäten an<br />

radioaktivem Cäsium mit dem Ab -<br />

wasser in die irische See eingeleitet.<br />

Der Spitzenwert wurde Mitte der<br />

1970er Jahre mit über 5000 TBq pro<br />

Jahr (1 TBq = 1 Billion Bq) gemessen.<br />

Gegenüber diesen großen Mengen<br />

an eingeleitetem Cäsium sind die<br />

langfristigen Folgen für die Fischfauna<br />

in der Irischen See als minimal<br />

zu bewerten. Aktuelle Zahlen aus<br />

dem Jahr 2008 zeigen bei Kabeljau<br />

aus der Irischen See eine maximale<br />

Kontamination von 10 Bq pro Kilogramm.<br />

Dies entspricht dem maximalen<br />

Kontaminationswert für Ostseedorsch,<br />

wobei dessen Belastung<br />

nach wie vor auf den Reaktorunfall<br />

von Tschernobyl zurückzuführen ist<br />

(der Grenzwert für im Zuge des<br />

Tschernobyl-Unfalls kontaminierte<br />

Lebensmittel liegt in der EU bei 600<br />

Bq pro Kilogramm).<br />

Auf den Pazifik bezogen gehen<br />

die vTI-Wissenschaftler davon aus,<br />

dass die Cäsium-Aktivitätswerte im<br />

Fisch deutlich unter den Werten der<br />

Irischen See und der Ostsee bleiben<br />

werden. Trotz der jetzt gemessenen<br />

hohen Werte im Meerwasser unmittelbar<br />

am Reaktor erwartet man im<br />

vTI allenfalls geringe Kontaminationen<br />

im Fisch aus der Nähe des Reaktors,<br />

aber praktisch keine Kontaminationen<br />

zum Beispiel im Fanggebiet<br />

des Alaska-Seelachses in der<br />

Beringsee oder in anderen Bereichen<br />

des Pazifiks.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Ulrich Rieth,<br />

Johann Heinrich von Thünen-Institut,<br />

Institut für Fischereiökologie,<br />

Marckmannstraße 129b, Haus 4,<br />

D-20539 Hamburg,<br />

Tel. (040) 42817-611,<br />

E-Mail: ulrich.rieth@vti.bund.de<br />

April 2011<br />

362 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Studium und Ausbildung<br />

NACHRICHTEN<br />

Hochschulen präsentieren Forschung zu Klima und<br />

<strong>Wasser</strong> bei der Europäischen Union<br />

InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen e.V.<br />

Universitäten und Fachhochschulen aus Nordrhein-Westfalen präsentieren vor der Europäischen Kommission<br />

in Brüssel ausgewählte Forschungsprojekte zum Thema <strong>Wasser</strong>. Vorgestellt werden dabei unter anderem<br />

Untersuchungen zur Beseitigung von Schadstoffen im Trinkwasser, neue Verfahren zur Ausweisung von<br />

Überschwemmungsgebieten, die <strong>Wasser</strong>wirtschaft der Zukunft und vieles mehr.<br />

Zum zweiten Mal präsentieren<br />

Universitäten und Fachhochschulen<br />

aus Nordrhein-Westfalen<br />

vor Vertretern der Europäischen<br />

Kommission ausgewählte Forschungsprojekte<br />

und Ergebnisse<br />

ihrer wissenschaftlichen Arbeit,<br />

diesmal zum Thema <strong>Wasser</strong>. Ein entsprechendes<br />

Informations- und Dialogforum<br />

veranstaltet die InnovationsAllianz<br />

der NRW-Hochschulen<br />

am 26. Mai in der NRW-Landesvertretung<br />

in Brüssel.<br />

Vorgestellt werden unter anderem<br />

aktuelle Untersuchungen zu<br />

<strong>Wasser</strong> schonenden Produktionsverfahren,<br />

zur Beseitigung von<br />

Schadstoffen im Trinkwasser, über<br />

neue Verfahren zur Ausweisung von<br />

Überschwemmungsgebieten, über<br />

die optimale <strong>Wasser</strong>wirtschaft der<br />

Zukunft und vieles mehr. Von Seiten<br />

der Landesregierung wird unter<br />

anderem Staatssekretär Helmut<br />

Dockter in Vertretung von Forschungs-<br />

und Innovationsministerin<br />

Svenja Schulze teilnehmen.<br />

Im Vorfeld der Präsentationen in<br />

Brüssel hat die InnovationsAllianz<br />

einen Katalog mit rund 40 Forschungsprojekten<br />

von 17 nordrheinwestfälischen<br />

Hochschulen zum<br />

Thema <strong>Wasser</strong> veröffentlicht (ISBN<br />

978-3-00-033413-9). Die 60 Seiten<br />

starke, englischsprachige Broschüre<br />

kann kostenlos über das Servicebüro<br />

der InnovationsAllianz bestellt<br />

und von der Website der InnovationsAllianz<br />

unter http://www.innovationsallianz.nrw.de<br />

heruntergeladen<br />

werden.<br />

Mit der Veranstaltung zum<br />

Thema <strong>Wasser</strong> wird die Reihe „The<br />

Universities of North Rhine-Westphalia:<br />

Your Partners for European<br />

Research Projects“ fortgesetzt. Im<br />

Juni 2010 hatten erstmals nordrhein-westfälische<br />

Universitäten<br />

und Fachhochschulen gemeinsam<br />

mit Kooperationspartnern aktuelle<br />

Forschungsfragen und Lösungsansätze<br />

in Brüssel vorgestellt, seinerzeit<br />

zu den Folgen der demografischen<br />

Entwicklung für Wirtschaft<br />

und Gesellschaft. Mehr als 100 Vertreter<br />

der Europäischen Kommission<br />

sowie Interessensvertreter aus<br />

der Europäischen Union, Unternehmen<br />

und Hochschulen hatten<br />

damals teilgenommen.<br />

WATER<br />

THE UNIVERSITIES OF NORTH RHINE-WESTPHALIA:<br />

YOUR PARTNERS FOR EUROPEAN RESEARCH PROJECTS<br />

Weitere Informationen:<br />

http://www.innovationsallianz.nrw.de<br />

InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen<br />

Pumpen aller Art • Mietpumpenpark • Stromerzeuger<br />

• Brunnenregenerierung • Behälterreinigung • Rohrleitungsreinigung<br />

• Spezieller Pumpenprüfstand vorhanden<br />

• Handels- und Servicestation für WILO EMU,<br />

HONDA, Pleuger, KSB u.a.<br />

• Seit über 30 Jahren Ihr Partner in der <strong>Wasser</strong>-<br />

und Bauwirtschaft, Industrie, Handel und<br />

Handwerk.<br />

Spezialgebiet u.a. BRUNNENREGENERIERUNG • BRUNNENBE WER-<br />

TUNG • BRUNNENOPTIMIERUNG • BETRIEBSSICHERHEIT • SENKUNG<br />

DER BETRIEBSKOSTEN • WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNGEN<br />

• PUMPENAUSLEGUNG<br />

BARTSCH Pumpen- und <strong>Wasser</strong>technik<br />

Johs.-Kepler-Straße 4 · 28816 Stuhr<br />

Tel.: 04 21/56 61 20 · Fax: 04 21/5 66 12 22<br />

E-Mail: bartsch@bartsch-wassertechnik.de · www.bartsch-wassertechnik.de<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 363


NACHRICHTEN<br />

Studium und Ausbildung<br />

Neuer Masterstudiengang<br />

„Change Management in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft“<br />

Bild 1. Flexibles Studienprogramm.<br />

In den kommenden Jahren werden<br />

in der deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

Anpassungen in den bestehenden<br />

technischen Systemen, Organisationsstrukturen<br />

und Bewirtschaftungskonzepten<br />

notwendig. Grund<br />

ist ein tief greifender Strukturwandel,<br />

bedingt durch sozioökonomische<br />

und klimatische Veränderungen.<br />

Bereits heute müssen dafür<br />

neue Strategien, Systeme und Prozesse<br />

entwickelt werden, um Planer<br />

und Betreiber von Anlagen der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

auf die Folgen sich<br />

verändernder Erfordernisse vorzubereiten.<br />

Genau hier setzt das<br />

Kooperationsprojekt der Universität<br />

Leipzig und der Hochschule für<br />

Technik, Wirtschaft und Kultur<br />

(HTWK) Leipzig an. Mit dem neuen<br />

Masterstudiengang „Change Ma -<br />

nagement in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft“<br />

– kurz CMW-Leipzig – werden<br />

Absolventen der Fachrichtungen<br />

Bauingenieurwesen, Umwelt- und<br />

Pflicht<br />

Module<br />

Wahlpflicht<br />

Module<br />

Hydrometrie<br />

<strong>Wasser</strong>bau<br />

Dezentrale<br />

Systeme<br />

Sanierung<br />

Kanalnetz<br />

Simulation SIWA<br />

Bild 2. Modulübersicht CMW-Leipzig.<br />

Verfahrenstechnik befähigt, auf den<br />

Strukturwandel in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

zu reagieren.<br />

Berufsbegleitend studierbar<br />

Durch das flexible Studienmodell<br />

und eine Lernform, die die Vorteile<br />

von Präsenzveranstaltungen und<br />

E-Learning kombiniert, werden insbesondere<br />

berufstätige Teilnehmer<br />

angesprochen. E-Learning basierte<br />

Lerninhalte ermöglichen den Teilnehmern,<br />

das Studium überwiegend<br />

zeitlich und örtlich unabhängig<br />

zu absolvieren. Nach einer<br />

Regelstudienzeit von 27 Monaten<br />

entscheiden die Teilnehmer, ob Sie<br />

mit dem Zertifikat „Change Management<br />

in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft“<br />

abschließen oder Ihre Masterarbeit<br />

anfertigen und damit die Möglichkeit<br />

haben, den Master of Science<br />

zu erwerben (Bild 1).<br />

Daneben können Interessenten<br />

auch einzelne Module des Masterstudiengangs<br />

CMW-Leipzig als Zertifikatskurs<br />

belegen.<br />

Interdisziplinäre Lerninhalte<br />

Vor dem Hintergrund sich verändernder<br />

Rahmenbedingungen be -<br />

inhaltet das Konzept betriebswirtschaftliche,<br />

technische und zugleich<br />

nachhaltigkeitsorientierte Themen<br />

der <strong>Wasser</strong>wirtschaft (Bild 2).<br />

Masterarbeit<br />

Umweltrecht<br />

Change<br />

Management<br />

Bewerbungen ab Mai 2011<br />

möglich<br />

Seit dem Sommersemester 2010<br />

läuft bereits sehr erfolgreich die<br />

Erprobungsphase mit über 30 Teilnehmern,<br />

die derzeit das gesamte<br />

Weiterbildungs programm absolvieren.<br />

Fünf weitere Fachkräfte nutzen<br />

die Möglichkeit, einzelne Module zu<br />

belegen. Der Masterstudiengang<br />

CMW-Leipzig wird ab dem Wintersemester<br />

2011/12 jährlich angeboten.<br />

Regelmäßig vom 01. Mai bis<br />

zum 15. September des Jahres können<br />

sich Interessenten auf einen<br />

Studienplatz bewerben. Weitere<br />

Informationen unter www.cmwleipzig.de<br />

Gewässerbeschaffenheit<br />

Mathe/Geoinformatik<br />

Strömungsberechnung<br />

Hochwasserschutz<br />

Verfahrenstechnik<br />

Strukturwandel<br />

Infrastrukturmanagement<br />

Projektmanagement<br />

BWL der<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

Zusatzkompetenzen<br />

Ressourcenmanagement<br />

Innovationsmanagement<br />

Gegenstand der Technikmodule,<br />

die an der HTWK gelehrt werden,<br />

sind beispielsweise neue Berechnungs-<br />

und Planungswerkzeuge,<br />

moderne Messtechnik, die Hochwasserproblematik<br />

und aktuelle<br />

Entwicklungen dezentraler Systeme.<br />

Die Managementmodule<br />

werden von der Universität Leipzig<br />

angeboten. Aufbauend auf dem<br />

Wissen um sich veränderte Rahmenbedingungen,<br />

werden Konzepte<br />

zur Bewirtschaftung von<br />

Anlagen der Ver- und Entsorgung<br />

und dem Management von Veränderungsprozessen<br />

sowie Kenntnisse<br />

zum Projekt- und Innovationsmanagement<br />

vermittelt.<br />

Kontakt:<br />

Dipl.-Ing. Gabriele Rödel,<br />

HTWK Leipzig,<br />

Fakultät Bauwesen,<br />

Karl-Liebknecht-Straße 132,<br />

D-04277 Leipzig,<br />

Tel. (0341) 3076 6628,<br />

E-Mail: roedel@iws.htwk-leipzig.de<br />

April 2011<br />

364 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Leute<br />

NACHRICHTEN<br />

Dr. Bernhard Hörsgen 60 Jahre<br />

Am 21. Februar 2011 vollendete<br />

Dr.-Ing. Bernhard Hörsgen,<br />

DVGW-Präsident und Vorstandsmitglied<br />

der Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen,<br />

sein 60. Lebensjahr. Bernhard<br />

Hörsgen studierte von 1969<br />

bis 1975 Maschinenbau/Verfahrenstechnik<br />

an der Ruhr Universität<br />

Bochum und der RWTH Aachen.<br />

Nach drei Jahren als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter promovierte er<br />

1980 an der RWTH Aachen.<br />

Im gleichen Jahr trat Dr.-Ing.<br />

Hörsgen in die Gelsenwasser AG<br />

ein, bei der er verschiedene Funktionen<br />

ausfüllte. 1993 zum Direktor<br />

der Gelsenwasser AG berufen,wurde<br />

er 1997 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied,<br />

1998 zum ordentlichen<br />

Vorstandsmitglied bestellt.<br />

1994 trat Bernhard Hörsgen als<br />

Mitglied in den DVGW ein und ist<br />

seit rund 15 Jahren in den Vereinsund<br />

Fachgremien des DVGW mit<br />

außerordentlichem persönlichem<br />

Einsatz für die Belange des <strong>Wasser</strong>faches<br />

aktiv und hat die Profilierung<br />

des DVGW vorangetrieben.<br />

Seit 1998 ist er Mitglied des<br />

DVGW-Bundesvorstands. Im Juli<br />

2005 wurde er Vizepräsident, zwei<br />

Jahre später Vizepräsident <strong>Wasser</strong>.<br />

Seit September 2009 ist Dr. Hörsgen<br />

DVGW-Präsident. Zudem gehört er<br />

seit 2008 dem Vorstand der Landesgruppe<br />

Nordrhein-Westfalen an.<br />

Dr.-Ing. Hörsgen ist außerdem in<br />

den Fachgremien des DVGW aktiv:<br />

So war er von 1993 bis 2000 Mitglied<br />

des Hauptausschusses „<strong>Wasser</strong>gewinnung<br />

und <strong>Wasser</strong>wirtschaft“<br />

und nach der Reorganisation<br />

der Gremien im Jahr 2000<br />

zunächst stellvertretender Obmann<br />

des neu gegründeten Lenkungskomitees<br />

1 „<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Wasser</strong>güte,<br />

<strong>Wasser</strong>werke“, dem er dann in<br />

den Jahren 2004–2009 als Obmann<br />

vorstand. Ebenso engagiert er sich<br />

im Forschungsbeirat <strong>Wasser</strong>, u.a. als<br />

Obmann in den Jahren 2007-2010<br />

und im Koordinierungskreis „Benchmarking“.<br />

Dr. Hörsgen setzt sich für die EU-<br />

<strong>Wasser</strong>- und Gesundheitspolitik<br />

ebenso ein wie für nationale Themen<br />

(Liberalisierung, Modernisierung<br />

der deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

Benchmarking etc.); u. a.<br />

vertritt er die Belange der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

als Mitglied der Trinkwasserkommission<br />

des Bundesgesundheitsministeriums.<br />

Für sein erfolgreiches Wirken<br />

wurde Dr. Hörsgen 2008 mit dem<br />

DVGW Ehrenring ausgezeichnet.<br />

Der DVGW gratuliert Dr. Bernhard<br />

Hörsgen herzlich zum runden<br />

Geburtstag und freut sich auf eine<br />

weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />

Kompetenz beweist sich im Detail<br />

Das Akdolit ® -Lieferprogramm deckt alle Anforderungen an die Eigenschaften<br />

der natürlichen Kalkprodukte sowie von Filtermaterialien in der Trinkwasseraufbereitung<br />

bis in jedes Detail ab. Abgestimmt auf spezielle Kundenwünsche<br />

werden Produkt- und Verfahrenskombinationen zusammengestellt, die eine<br />

hohe Betriebs sicherheit und Wirtschaftlichkeit aufweisen.<br />

Daneben stehen wir Ihnen mit einem umfassenden Service und anwendungstechnischer<br />

Beratung zur Seite. Mehr unter: www.akdolit.de<br />

Rheinkalk Akdolit – Experten reinsten <strong>Wasser</strong>s<br />

Wir stellen aus:<br />

WASSER BERLIN<br />

Halle 2.2 | 205<br />

Rheinkalk Eifel Sauerland GmbH & Co. KG Niederlassung Akdolit<br />

Kasselburger Weg | 54570 Pelm | Postfach 1149 | 54561 Gerolstein<br />

Tel.: +49 (0) 65 91 - 40 20 | Fax: +49 (0) 65 91 - 5274 | akdolit@rheinkalk.de<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 365


NACHRICHTEN<br />

Vereine, Verbände und Organisationen<br />

Blended Learning – DVGW entwickelt ein autodidaktisch<br />

aufgebautes Programm zur Berechnung<br />

von Rohrweitendimensionierung: ALPHA<br />

Das DVGW-Berufsbildungswerk geht neue Wege in der technischen Weiterbildung<br />

Quelle: DVGW<br />

ALPHA ist ein Lernmodul, das<br />

speziell für Personen entwickelt<br />

wurde, die sich gern selbstständig<br />

weiterqualifizieren wollen. In einigen<br />

DVGW-Vorbereitungslehrgängen<br />

zur Prüfung <strong>Wasser</strong>meister<br />

oder Netzmeister Gas/<strong>Wasser</strong><br />

wurde ALPHA schon eingesetzt und<br />

für sehr gut bewertet.<br />

Der klare Vorteil hierbei für den<br />

Nutzer gegenüber herkömmlichen<br />

Präsenzseminaren liegt in der flexiblen<br />

Nutzermöglichkeit für den<br />

Anwender. Er bestimmt Zeitpunkt,<br />

Ort und Lerngeschwindigkeit selbst.<br />

Der DVGW hat bei der Aufbereitung<br />

der Lerninhalte größten Wert auf<br />

Nutzung intelligenter didaktischer<br />

Möglichkeiten in der Welt des E-Learnings<br />

gelegt. Grafisch werden alle<br />

Textinformationen durch interaktive<br />

Übungen, Lehrfilme und hochwertig<br />

animierte Illustrationen ergänzt.<br />

Mit Hilfe dieses Lernmoduls<br />

können die Nutzer grundlegende<br />

Kennt nisse zur Nennweitenermittlung<br />

von Rohrleitungsanlagen im<br />

Selbststudium erarbeiten. Alle<br />

Berechnungsverfahren werden an -<br />

schaulich an unterschiedlichen Beispielen<br />

erläutert.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte des<br />

Lernmoduls sind:<br />

die strömungstechnischen und<br />

physikalischen Gesetzmäßigkeiten,<br />

die beim Transport von<br />

Gasen und Flüssigkeiten durch<br />

Rohrleitungen zu beachten sind,<br />

die Berechnung des Druckverlustes<br />

in Rohrleitungssystemen,<br />

die praktische Anwendung der<br />

Berechnungsmethoden mit Hilfe<br />

von Nomogrammen und Tabellen<br />

bei der Nennweitenermittlung<br />

von <strong>Wasser</strong>- und Gasrohrleitungen<br />

und<br />

die Zusammenstellung der notwendigen<br />

Unterlagen für eine<br />

Rohrnetzberechnung.<br />

ALPHA folgt in allen Themenbereichen<br />

folgender Systematik:<br />

Inhalte eines Kapitels werden in<br />

Wort und Bild vorgestellt.<br />

Es folgen Fragen zur Selbstkontrolle.<br />

Der Lernvorgang kann beliebig<br />

oft wiederholt werden.<br />

Je nach Kenntnisstand können<br />

die Kapitel unabhängig voneinander<br />

bearbeitet werden.<br />

Ein umfangreiches Glossar und<br />

eine Indexsuche erleichtern das<br />

Arbeiten in allen Modulen.<br />

Eine selbstständige Auffrischung<br />

des persönlichen Wissens ist<br />

jederzeit möglich.<br />

ALPHA ist ein attraktives Lernmodul<br />

für Ingenieure und Meister in<br />

Planungsbüros sowie in Planungsabteilungen<br />

von Netzbetreibern<br />

etc. Der DVGW stellt es auf der<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

vom 2. bis 5. Mai 2011 in Berlin vor.<br />

Interessenten können sich ab dem<br />

15. April 2011 eine Demoversion auf<br />

„you tube“ unter DVGW ALPHA oder<br />

unter www.dvgw-meister.de an -<br />

schauen. In der DVGW-Hauptgeschäftsführung<br />

erteilt Gülhanim<br />

Türk, Tel. (0228) 9188-768 bzw.<br />

E-Mail: tuerk@dvgw.de weitere<br />

Informationen.<br />

April 2011<br />

366 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


RECHT UND REGELWERK<br />

Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />

GW 327 A: Auskleiden von Gas- und <strong>Wasser</strong>rohrleitungen<br />

mit einzuklebenden Gewebeschläuchen, 03/2011<br />

Das Arbeitsblatt DVGW GW 327<br />

„Auskleidung von Gas- und<br />

<strong>Wasser</strong>rohrleitungen mit einzuklebenden<br />

Gewebeschläuchen“ hat<br />

die Einspruchsberatung ohne<br />

wesentliche Änderungen passiert<br />

und liegt nun in endgültiger Fassung<br />

vor.<br />

Das Arbeitsblatt DVGW G 478<br />

„Sanierung von Gasrohrleitungen<br />

durch Gewebeschlauchrelining –<br />

Anforderungen, Gütesicherung und<br />

Prüfung“ vom August 1998 basierte<br />

auf der DIN 30658-1 „Mittel zum<br />

nachträglichen Abdichten von erdverlegten<br />

Gasleitungen – Teil 1: Folienschläuche<br />

und Gewebeschläuche<br />

zum nachträglichen Abdichten von<br />

Gasleitungen, Sicherheitstechnische<br />

Anforderungen und Prüfungen“.<br />

Februar 2005 erschien die Prüfgrundlage<br />

DVGW VP 404 „Rehabilitation<br />

von Gas-Hochdruckleitungen<br />

mit Gewebeschläuchen im Druckbereich<br />

über 4 bar bis 30 bar“. Parallel<br />

zu GW 327 wurde die Technische<br />

Prüfgrundlage DVGW W 330 „Einzuklebende<br />

Gewebeschläuche für<br />

<strong>Wasser</strong>rohrleitungen“ erarbeitet.<br />

Auf der Grundlage von DIN<br />

30658-1, VP 404 und W 330 deckt<br />

GW 327 im Vergleich zu seinem Vorgänger<br />

G 478 einen erheblich<br />

erweiterten Anwendungsbereich<br />

für einzuklebende Gewebeschläuche<br />

ab. Das Bild zeigt eine schematische<br />

Darstellung des Reversionsvorganges<br />

(Quelle: GW 327).<br />

Im Rahmen des Einspruchsverfahrens<br />

wurde lediglich eine Variante<br />

der beschleunigten Aushärtung<br />

der Klebschicht durch Wärmezufuhr<br />

ergänzt: Strahlung.<br />

Ein Einspruch wurde über die<br />

Einspruchsberatung hinaus aufrechterhalten<br />

und erst im Berufungsausschuss<br />

endgültig abgelehnt.<br />

Der Einspruch und seine<br />

Ablehnung bedürfen einer Erläuterung,<br />

der die Frage zugrunde liegt,<br />

unter welchen Voraussetzungen ein<br />

gewisser Gegenstand in einem<br />

DVGW-Arbeitsblatt behandelt werden<br />

kann.<br />

Die Zuverlässigkeit des Endprodukts,<br />

d. h. der ausgekleideten<br />

Rohrleitung, beruht auf<br />

der nachweislichen Integrität,<br />

Tauglichkeit und Abstimmung<br />

der Ausgangsprodukte:<br />

– Altrohrleitung (Statik, Innendurchmesservarianzen)<br />

– Gewebeschlauch (Durchmesser,<br />

Flexibilität, Festigkeit)<br />

– Klebstoff(komponenten)<br />

und der Sorgfalt bei der Verfahrensdurchführung:<br />

– Vorbereitung (einschließlich<br />

und insbesondere Reinigung)<br />

der Altrohrleitung<br />

– Schritte der Verfahrensdurchführung<br />

im engeren Sinn<br />

(Vorbereiten von Gewebeschlauch<br />

und Klebstoff, Einbringen,<br />

Aushärten)<br />

– Erfolgskontrolle (Inspektion<br />

und Prüfungen)<br />

Die obigen Kriterien verdeutlichen,<br />

dass die Auskleidung von<br />

Gas- und <strong>Wasser</strong>rohrleitungen mit<br />

einzuklebenden Gewebeschläuchen<br />

planerisch und handwerklich<br />

anspruchsvoll ist.<br />

Der Einspruch zielte darauf, die<br />

Verwendung eines Harzes (als Klebstoff)<br />

in Verbindung mit einem<br />

zusätzlichen Harzträger (Filz) gleichwertig<br />

zu berücksichtigen, während<br />

GW 327 voraussetzt, dass die Haftung<br />

zwischen Gewebeschlauch<br />

und Altrohrleitung ausschließlich<br />

über einen (erst flüssigen, dann ausgehärteten)<br />

Klebstoff vermittelt<br />

wird („Standardvariante“).<br />

Gemäß Einspruch seien Filzvarianten<br />

bereits praktisch erfolgreich<br />

angewendet worden, seien Nachteile<br />

gegenüber der Standardvariante<br />

nicht bekannt, böte vielmehr<br />

Schematische Darstellung des Reversionsvorganges.<br />

Quelle: DVGW<br />

Filz durch eine gleichmäßigere Verklebung<br />

infolge besserer Harzverteilung<br />

Vorteile.<br />

Demgegenüber führten folgende<br />

Überlegungen zur Zurückhaltung<br />

in Bezug auf eine Erweiterung<br />

von GW 327 und damit im<br />

Ergebnis zur Ablehnung des Einspruchs:<br />

Filze bilden einen Zusatzfaktor<br />

und damit eine potentielle<br />

Zusatzquelle für Ausführungsmängel.<br />

Je nach Filzdicke erhöht sich die<br />

Festigkeit/Steifigkeit der resultierenden<br />

Auskleidung, jedoch<br />

in undefinierter, nicht nachvollziehbarer<br />

Weise.<br />

Darüber hinaus ist nicht abzusehen,<br />

wie sich die in Dicke und<br />

Zusammensetzung variablen<br />

Filze auswirken und in welcher<br />

Weise sie in GW 327 (bzw. in den<br />

zugrunde liegenden Prüfgrundlagen<br />

DIN 30658-1, VP 404 und W<br />

330) zu berücksichtigen wä ren.<br />

Insbesondere ist unklar, wie Haftung,<br />

Anbohrfähigkeit und Hinterwanderungsfreiheit<br />

der resultierenden<br />

Auskleidung beeinflusst<br />

werden.<br />

Die resultierende Auskleidung<br />

ist schwieriger zu inspizieren<br />

bzw. zu beurteilen.<br />

<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 367


RECHT UND REGELWERK<br />

Die ÖVGW-Richtlinie PG 477<br />

(Erweiterung von DIN 30658-1<br />

auf Gewebeschläuche mit Filzen<br />

für Gas bis 4 bar) kann die vorgenannten<br />

Bedenken nicht ausräumen.<br />

Es gibt vergleichsweise wenig<br />

Er fahrung mit der Filzvariante.<br />

Ihre Vorteile gegenüber der<br />

Standardvariante bleiben strittig<br />

und spekulativ.<br />

GW 327 hat den Anspruch, allgemein<br />

anerkannte Regel der Technik<br />

zu sein, indem sie die Standardvariante<br />

im bewährten und zuverlässigen<br />

Rahmen beschreibt. GW 327<br />

bildet damit die Grundlage der Zertifizierung<br />

von Rohrleitungsbauunternehmen<br />

in der Zusatzgruppe R1<br />

nach dem Arbeitsblatt DVGW GW<br />

302 „Qualifikationskriterien an Un -<br />

ternehmen für grabenlose Neulegung<br />

und Rehab ilitation von nicht<br />

in Betrieb befindlichen Rohrleitungen“.<br />

Man sollte sorgfältig prüfen, ob<br />

ein ins Auge gefasste System unter<br />

GW 327 fällt (neben der Filzvariante<br />

gibt es auch nicht einzuklebende<br />

Systeme). Bei Nicht-Standardvarianten<br />

kann man sich zumindest<br />

behelfsweise an GW 327 und den<br />

zugrunde liegenden Prüfgrundlagen<br />

(DIN 30658-1, VP 404 und<br />

W 330) orientieren.<br />

Preis:<br />

€ 20,59 für Mitglieder;<br />

€ 27,45 für Nichtmitglieder.<br />

Bezugsquelle:<br />

wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />

Josef-Wirmer-Straße 3,<br />

D-53123 Bonn,<br />

Tel. (0228) 9191 – 40,<br />

Fax (0228) 9191-499,<br />

www.wvgw.de<br />

Regelwerk <strong>Wasser</strong><br />

W 330 P: Einzuklebende Gewebeschläuche, 03/2011<br />

Die Technische Prüfgrundlage<br />

DVGW W 330 „Einzuklebende<br />

Gewebeschläuche für <strong>Wasser</strong>rohrleitungen“<br />

hat die Einspruchsberatung<br />

ohne wesentliche Änderungen<br />

passiert und liegt nun in endgültiger<br />

Fassung vor.<br />

W 330 dient als Grundlage der<br />

Zertifizierung von einzuklebenden<br />

Gewebeschläuchen zur nachträglichen<br />

Auskleidung von <strong>Wasser</strong>rohrleitungen.<br />

W 330 basiert weitestgehend auf<br />

der DIN 30658-1 „Mittel zum nachträglichen<br />

Abdichten von erdverlegten<br />

Gasleitungen – Teil 1: Folienschläuche<br />

und Gewebeschläuche<br />

zum nachträglichen Abdichten von<br />

Gasleitungen, Sicherheitstechnische<br />

Anforderungen und Prüfungen“<br />

bzw. auf der die DIN 30658-1<br />

ergänzende Prüfgrundlage DVGW<br />

VP 404 „Rehabilitation von Gas-<br />

Hochdruckleitungen mit Gewebeschläuchen<br />

im Druckbereich über<br />

4 bar bis 30 bar“.<br />

W 330 ist nur unter Rückgriff auf<br />

die DIN 30658-1 bzw. die VP 404 zu<br />

verstehen und anzuwenden. W 330<br />

beschränkt sich also in ihren weitergehenden<br />

Anforderungen auf die<br />

besonderen Aspekte der <strong>Wasser</strong>versorgung:<br />

Unterdruckbeständigkeit,<br />

Mikrobiologie, Trinkwasserhygiene,<br />

Kennzeichnung.<br />

W 330 unterscheidet entsprechend<br />

der jeweiligen Basis (DIN<br />

30658-1 bzw. VP 404) nach Drücken<br />

bis 10 bar bzw. über 10 bar bis 40<br />

bar. W 330 bildet die Voraussetzung<br />

für die wasserseitige Erweiterung<br />

des bisherigen Arbeitsblattes DVGW<br />

G 478 „Sanierung von Gasrohrleitungen<br />

durch Gewebeschlauchrelining<br />

– Anforderungen, Gütesicherung<br />

und Prüfung“ vom August<br />

1998 zum neuen Arbeitsblatt DVGW<br />

GW 327 „Auskleidung von Gas- und<br />

<strong>Wasser</strong>rohrleitungen mit einzuklebenden<br />

Gewebeschläuchen“.<br />

Preis:<br />

€ 15,97 für Mitglieder;<br />

€ 21,29 für Nichtmitglieder.<br />

W 396 M: Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten an <strong>Wasser</strong>rohrleitungen<br />

mit asbesthaltigen Bauteilen und Beschichtungen, 02/2011<br />

DVGW-Merkblatt W 396 „Ab-<br />

bruch-, Sanierungs- und In -<br />

stand haltungsarbeiten an <strong>Wasser</strong>rohrleitungen<br />

mit asbesthaltigen<br />

Bauteilen oder Beschichtungen“<br />

vom Februar 2011 ersetzt den<br />

DVGW-Hinweis W 396 „Abbruch-,<br />

Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

an AZ-<strong>Wasser</strong>rohrleitungen“<br />

vom Dezember 2004.<br />

Mit der Novellierung der Gefahrstoffverordnung<br />

vom 1. November<br />

1993 wurde ein generelles Herstellungs-<br />

und Verwendungsverbot für<br />

Asbestzementprodukte ab 1. Januar<br />

1995 eingeführt. Dieses Verbot gilt<br />

aber nicht für Abbruch-, Sanierungs-<br />

und Instandhaltungsarbei-<br />

April 2011<br />

368 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


RECHT UND REGELWERK<br />

ten an bestehenden Anlagen. Allerdings<br />

besteht ein Expositionsverbot<br />

für Asbest, wonach Arbeitnehmer<br />

dem als krebserzeugend geltenden<br />

Stoff nicht ausgesetzt sein dürfen.<br />

Es dürfen nur noch asbestfreie<br />

Materialien verwendet werden.<br />

Von unbeschädigten Asbestzementprodukten<br />

geht bei Kontakt<br />

mit <strong>Wasser</strong>, das der Trinkwasserverordnung<br />

entspricht, keine Gefahr<br />

aus. Aus diesem Grund besteht kein<br />

generelles Sanierungsgebot. <strong>Wasser</strong>rohrleitungen<br />

mit asbesthaltigen<br />

Bauteilen oder Beschichtungen<br />

dürfen insofern weiterbetrieben<br />

werden. Bei Abbruch-, Sanierungsund<br />

Instandhaltungsarbeiten müssen<br />

je doch die nach Gefahrstoffverordnung<br />

erforderlichen Schutzmaßnahmen<br />

und organisatorischen<br />

Voraussetzungen eingehalten werden.<br />

Der DVGW-Hinweis W 396 vom<br />

Dezember 2004 berücksichtigte<br />

keine Beschichtungen bzw. deren<br />

Entfernung (Entschichtung), erhob<br />

aber im Übrigen den Anspruch<br />

weitgehender Vollständigkeit, d. h.<br />

der Hinweis nahm u. a. die jeweiligen<br />

Abschnitte der Gefahrstoffverordnung<br />

und TRGS 519 „Asbest;<br />

Abbruch-, Sanierungs- oder In -<br />

standhaltungsarbeiten“ konkret in<br />

Bezug und kopierte wesentliche<br />

Teile der BGI 664 „Verfahren mit<br />

geringer Exposition gegenüber<br />

Asbest bei Abbruch-, Sanierungsund<br />

Instandhaltungsarbeiten“ in<br />

Anhängen.<br />

Das DVGW-Merkblatt W 396 vom<br />

Februar 2011 ist in der Hoffnung auf<br />

eine stärkere Unabhängigkeit von<br />

laufenden Änderungen deutlich<br />

kürzer und allgemeiner gehalten,<br />

listet aber bekannte asbesthaltige<br />

Beschichtungsstoffe auf. Es be -<br />

schränkt sich im Übrigen auf we -<br />

sentliche Aussagen unter verallgemeinerter<br />

Inbezugnahme der oben<br />

genannten Quellen und ist als Einführung<br />

und Überblick zu verstehen.<br />

Bei der konkreten Anwendung<br />

müssen auch diese Quellen in der<br />

jeweils aktuellen Fassung herangezogen<br />

werden.<br />

Preis:<br />

€ 20,59 für Mitglieder;<br />

€ 27,45 für Nichtmitglieder.<br />

Bezugsquelle:<br />

wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />

Josef-Wirmer-Straße 3,<br />

D-53123 Bonn,<br />

Tel. (0228) 9191-40,<br />

Fax (0228) 9191-499,<br />

www.wvgw.de<br />

Neue Merkblätter erschienen<br />

Entwurf Merkblatt DWA-M 525: Sedimentmanagement<br />

in Fließgewässern – Grundlagen, Methoden, Fallbeispiele<br />

Vielfältige Nutzungen haben den<br />

Sedimenthaushalt und die<br />

Sedimentqualität der Fließgewässer<br />

gravierend verändert mit der Folge,<br />

dass Sedimente im Rahmen der<br />

Gewässerunterhaltung bewirtschaftet<br />

werden müssen. Der Umgang<br />

mit Sedimenten ist relevant, da er<br />

unmittelbar die Interessen so be -<br />

deutsamer Bereiche wie Umwelt,<br />

Energie, Landwirtschaft und Verkehr<br />

sowie mittelbar über Stoffkreisläufe<br />

die Trinkwassergewinnung<br />

und <strong>Abwasser</strong>beseitigung<br />

berührt. Sedimentbewirtschaftung<br />

ist deshalb Aufgabe aller für die<br />

Gewässer zuständiger Verwaltungen<br />

aber auch unterschiedlicher<br />

Gewässernutzer wie z.B. Betreiber<br />

von Hafen- und <strong>Wasser</strong>kraftanlagen.<br />

Eingriffe in den Sedimenthaushalt<br />

haben häufig überregionale<br />

und langfristige Folgen sowohl im<br />

Hinblick auf die multiple Funktion<br />

des Gewässers als auch auf seine<br />

Nutzung. Mit der Erkenntnis, dass<br />

der gute ökologische Zustand eines<br />

Fließgewässers wesentlich von<br />

den morphologischen Verhältnissen<br />

und damit vom Sedimenthaushalt<br />

abhängt, ist im Zusammenhang<br />

mit der Umsetzung der Europäischen<br />

<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie die<br />

Sedimentbewirtschaftung in den<br />

Fokus der Gewässerunterhaltung<br />

gerückt. Jüngste Aktivitäten zielen<br />

darauf ab, den Umgang mit Sedimenten<br />

explizit in die europäische<br />

Gesetzgebung aufzunehmen.<br />

Im Merkblatt werden die unterschiedlichen<br />

Methoden und Vorgehensweisen<br />

des Sedimentmanagements<br />

in Fließgewässern beschrieben<br />

und bezüglich ihrer Eignung<br />

und Wirksamkeit bewertet. Dabei<br />

wird einerseits auf die aktuellen<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

Bezug genommen und andererseits<br />

der Praxisbezug durch Untersetzung<br />

mit aussagekräftigen Fallbeispielen<br />

sichergestellt.<br />

Frist zur Stellungnahme<br />

Hinweise und Anregungen zu dieser<br />

Thematik nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle<br />

gerne entgegen.<br />

Das Merkblatt DWA-M 525 wird bis<br />

zum 15. Juni 2011 öffentlich zur Diskussion<br />

gestellt. Stellungnahmen<br />

richten Sie bitte schriftlich, nach<br />

Möglichkeit in digitaler Form an die<br />

DWA-Bundesgeschäftsstelle: DWA-<br />

Bundesgeschäftsstelle, Dipl.-Ing.<br />

Anett Baum, Theodor-Heuss-Allee<br />

17, D-53773-Hennef, Tel. (02242)<br />

872-124, Fax (02242) 872-135,<br />

E-Mail: baum@dwa.de<br />

Information, Bezug:<br />

März 2011, 156 Seiten,<br />

ISBN 978-3-941897-72-4,<br />

Ladenpreis: 86 Euro,<br />

fördernde DWA-Mitglieder: 68,80 Euro<br />

www.dwa.de/shop<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 369


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Statistisches Entscheidungsmodell zur<br />

Entwicklung einer Reparaturstrategie<br />

bei Rohrschäden an Zubringerund<br />

Transportleitungen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung, Rohrleitungen, Erneuerungsstrategie, Wirtschaftlichkeit, Berechnungsmodell<br />

Frieder Haakh<br />

Hinsichtlich der Instandhaltung von Trinkwasserversorgungsleitungen<br />

stellt sich die Frage, ob es wirtschaftlicher<br />

ist, im Einzelfall zu „flicken“ oder im<br />

anderen Extrem die komplette Leitung zu erneuern.<br />

Hierzu kann das Auftreten von Rohrschäden als stochastische<br />

Größe in Abhängigkeit vom Alter und der<br />

Lage dargestellt werden. Auf diese Daten wird ein<br />

Berechnungsmodell aufgesetzt, das es erlaubt, die<br />

Länge der je Rohrschaden ausgewechselten Rohrstrecke<br />

zu variieren. Verfeinert wird der Berechnungsansatz<br />

durch die Möglichkeit, Zins und Preissteigerungen<br />

zu variieren und somit für unterschiedliche Varianten<br />

den Barwert und darüber hinaus die<br />

Restnutzungsdauer zu bestimmen. Anhand eines<br />

Fallbeispieles wird nachgewiesen, dass es ein wirtschaftliches<br />

Optimum zwischen „flicken“ und<br />

„erneuern“ gibt.<br />

Statistical Decision Model for the Development of a<br />

Repair Strategy for Damage to Supply and Transport<br />

Pipelines<br />

Concerning the maintainance and repair of drinking<br />

water pipelines the question whether it´s more ecconomical<br />

to repair in each particular case of a pipe<br />

damage or to start a completely overhaul of the entire<br />

pipeline is essential. The occurrence of pipe damage<br />

can be represented as a stochastic parameter depending<br />

on age and location. A computational model is<br />

applied to this data which enables the variation of<br />

the length of the stretch of pipe beeing replaced in<br />

case of pipe damage. The computational method is<br />

fine-tuned with the help of the option of varying the<br />

interest and price increases and in this way specifying<br />

different variations in both the cash value and<br />

remaining useful life. Using a sample case proves<br />

that there is an economic optimum between repairing<br />

and renewing. The article describes the methodology<br />

in an easy-to-follow way.<br />

1. Veranlassung<br />

Die „richtige“ Sanierungsstrategie für das Leitungsnetz<br />

beschäftigt die <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen [1, 2,<br />

3]. Auch bei der Landeswasserversorgung stellt sich die<br />

Frage, mit welcher Strategie insbesondere die Zubringerleitungen,<br />

d. h. Leitungen, die vom Hauptleitungssystem<br />

ausgehend zwei oder mehr Verbandsmitglieder<br />

versorgen, saniert werden sollen. Die Bandbreite der<br />

Möglichkeiten reicht von der (teuren) vorbeugenden<br />

Instandhaltung bis zur rein schadensorientierten Reparatur<br />

eines einzelnen Rohrstücks oder der Montage von<br />

Dichtmanschetten. Es stellt sich die Frage nach der wirtschaftlichsten<br />

Lösung [4, 5].<br />

Zur Erläuterung: Wird jeder Rohrschaden einzeln<br />

repariert, entsteht ein vergleichsweise hoher Fixkostenanteil<br />

für Gerät (Bagger) und Personal (Tiefbauer und<br />

eigene Betriebsmonteure) und ein längenabhängiger<br />

bzw. einzelfallabhängiger Anteil für neue Rohrstangen<br />

oder Dichtmanschetten. Bezogen auf die Länge entstehen<br />

hohe Kosten, die Gesamtkosten sind vergleichsweise<br />

gering. Wird allerdings mit dieser Vorgehensweise<br />

die gesamte Leitung ausgewechselt, entstehen höhere<br />

Gesamtkosten als bei einer Neuverlegung „am Stück“.<br />

Wird bei einem auftretenden Rohrschaden die Länge<br />

der zu erneuernden Rohrleitung erhöht, so gehen die<br />

Kosten bei einer Grenzwertbetrachtung für sehr große<br />

Längen in die Neubaukosten über. Die auf die Länge<br />

bezogenen Kosten liegen vergleichsweise niedrig, die<br />

Gesamtkosten hoch. Weiterhin ist in diesem Fall zu<br />

beachten, dass eine entsprechende Anzahl Rohrstücke<br />

(z. B. 5 m-Stangen bei Gussrohren) vor dem Erreichen<br />

der technischen Nutzungsdauer, d. h. dem statistisch zu<br />

erwartenden Ausfall, ausgewechselt würden und die<br />

hierfür anfallenden Kosten früher entstehen, als beim<br />

April 2011<br />

370 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

Abwarten des Schadensereignisses beim Ablauf der<br />

technischen Nutzungsdauer.<br />

Somit kann vermutet werden, dass zwischen den<br />

beiden Extremfällen „Auswechseln der gesamten Leitung<br />

beim ersten Rohrschaden“ und der rein schadensorientierten<br />

Reparatur am einzelnen Rohrstück, bis die<br />

gesamte Leitung erneuert ist, ein wirtschaftliches Optimum<br />

liegt. Um dieses näher einzugrenzen, soll nachfolgend<br />

ein Berechnungs- und Abschätzungsmodell entwickelt<br />

werden.<br />

2. Das statistische Modell<br />

2.1 Allgemeines<br />

Die statistische Beschreibung des Auftretens eines<br />

Rohrschadens durch das Berechnungsmodell läuft auf<br />

eine 3-dimensionale Betrachtung hinaus. So unterliegt<br />

die Alterung des Werkstoffes einem Prozess, der die<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit über die Zeit umfasst (z. B.<br />

Herz’sches Modell). Die Ausfallwahrscheinlichkeit kann<br />

z. B. über die Gaußverteilung bei Vorgabe der mittleren<br />

Lebenserwartung hinreichend genau beschrieben werden.<br />

Die erste Variable ist somit die Zeit. Weiterhin muss<br />

der Ort des (z. B. des ersten) Schadensauftritts beachtet<br />

werden. Die Schadensorte sollen einer zufälligen Verteilung<br />

über die Länge unterliegen. Die zweite Variable ist<br />

somit der Ort über die Länge der Leitung.<br />

Über der Ebene, die durch Zeit und Ort über die<br />

Länge der Leitung aufgespannt wird, „verteilen“ sich die<br />

Schäden entsprechend dem zeitlichen Auftreten,<br />

beschrieben durch eine stochastische Verteilungsfunktion<br />

und dem örtlichen Auftreten, beschrieben durch<br />

eine Zufallsfunktion. Die „Sanierungsstrategie“ wird im<br />

Modell durch einen Parameter „auszuwechselnde Rohrstücke<br />

im Schadensfall“ beschrieben. Ist n a = 0, so wird<br />

nur das schadhafte Rohrstück selbst erneuert, bei n a = 1<br />

das Rohrstück davor bzw. danach usw. Im Folgenden<br />

soll die Modellentwicklung durch ein Rechenbeispiel<br />

dargestellt werden.<br />

2.2 Statistisches Modell zur Beschreibung der<br />

Rohralterung<br />

Zur Beschreibung der Alterung des Rohrwerkstoffs wird<br />

davon ausgegangen, dass<br />

es sich um einen einheitlichen Rohrwerkstoff handelt,<br />

die Alterung durch eine stetige Funktion der Auftretenswahrscheinlichkeit<br />

der Schäden (z. B. Gaußverteilung<br />

[6, 7]) beschrieben werden kann,<br />

jedem Rohrstück statistisch das Jahr seines alterungsbedingten<br />

Versagens zugewiesen werden<br />

kann.<br />

Anzahl Schäden<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Schäden<br />

Die Alterung ist durch eine<br />

Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

beschrieben!<br />

(gleiche Farbe = gleiches<br />

Auftretensjahr !)<br />

Zeit<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Nr. der Rohrstücke<br />

Das Auftreten der Schäden<br />

über die Länge ist zufällig<br />

verteilt!<br />

Länge x<br />

Rechenbeispiel<br />

Es wird eine Gaußverteilung mit μ = 50 Jahre für den<br />

Mittelwert und einer Standardabweichung σ = 1,2 Jahre<br />

zugrunde gelegt. Weiterhin soll, um am Beispiel die<br />

Überschaubarkeit zu gewährleisten, von nur 12 Rohrstücken<br />

ausgegangen werden. Das Bild 1 zeigt den<br />

dreidimensionalen Zusammenhang von Ort, Zeit und<br />

Auftreten der Schäden in Abhängigkeit vom Ort entlang<br />

der Leitung und der Zeit. Aus dem Ergebnis erhält man<br />

somit eine Zuordnung der Anzahl der Rohrschäden ab<br />

dem ersten Schadensjahr. Bild 2 zeigt die normierte<br />

Verteilungsfunktion sowie die diskretisierte Stufenfunktion<br />

zur Schadenshäufigkeit über die Jahre (d. h. das<br />

erste Rohrstück versagt im Jahr 48 nach dem Einbau,<br />

das letzte im Jahr 52). Im Folgenden soll nun ein einfaches<br />

statistisches Modell entwickelt werden, um die<br />

Schäden in Abhängigkeit von der Zeit (Alterungseinfluss)<br />

und des Ortes (Zufälligkeit) darzustellen.<br />

2.3 Statistisches Modell zur Beschreibung des<br />

örtlichen Auftretens der Rohrschäden in den<br />

jeweiligen Jahren<br />

Im Berechnungsmodell wird davon ausgegangen, dass<br />

das örtliche Auftreten der Schäden als zufällig angenommen<br />

werden kann. Bei unendlicher Wiederholung<br />

Rohrstück „12“<br />

versagt bei<br />

dieser zufälligen<br />

Verteilung<br />

zuletzt<br />

1. Jahr mit<br />

Rohrschaden<br />

Bild 1. Das Auftreten der Rohrschäden ergibt sich als Funktion f<br />

(t, x), darstellbar als „Schäden“ über der t-x-Ebene.<br />

3<br />

40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59<br />

Jahre<br />

4<br />

3<br />

1 1<br />

Bild 2. Normierte Verteilungsfunktion zur Schadenshäufigkeit<br />

sowie diskretes Auftreten der Schäden.<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 371


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

würde jedes Rohrstück mit der gleichen Wahrscheinlichkeit<br />

z. B. als erstes, als letztes oder exakt am Median<br />

der Altersverteilung nach Kapitel 2.2 schadhaft. Die<br />

örtliche Verteilung der Schäden kann nun wie folgt<br />

generiert werden:<br />

Für die zu betrachtenden Rohrstücke werden reelle<br />

Zufallszahlen zwischen 1 und n generiert. Um auf ganze<br />

Zahlen zu kommen und um zu verhindern, dass eine<br />

Zahl doppelt auftritt, wird der jeweilige Rang der<br />

Zufallszahl Z fz als „Spaltenvektor“ bestimmt. Damit<br />

erhält man, so der Spaltenvektor entsprechend den Auftretensjahren<br />

der Schäden von „oben nach unten“ gelesen<br />

wird, eine zufällige Reihung des örtlichen Auftretens<br />

der Schäden, wobei die jeweilige (ganze) Zahl die<br />

diskrete Rohrstücknummer und damit den Ort angibt.<br />

Rechenbeispiel<br />

Es werden 12 Rohrstücke betrachtet. Aus dem Spaltenvektor<br />

der Zufallszahlen Z fz wird der aus ganzen Zahlen<br />

bestehende Spaltenvektor aus dem Rang der Z fz<br />

bestimmt (Bild 3).<br />

2.4 Beschreibung des Schadenseintritts<br />

als Funktion f (t,x)<br />

Aus Kapitel 2.2 erhält man die Information, wie viel<br />

Schäden pro Jahr auftreten. Dies lässt sich wiederum als<br />

Spaltenvektor (Liste) so aufstellen, dass der erste Schaden<br />

mit einem Auftreten in der obersten Zelle, der<br />

zweite in der zweiten Zeile usw. steht. Treten in einem<br />

Jahr drei Schäden (an unterschiedlichen Rohrstücken,<br />

d. h. unterschiedlichen Orten) auf, so wird das Jahr dreimal<br />

gelistet. Die maximale Anzahl der Zellen dieses<br />

„Jahresvektors“ J ist identisch mit der Anzahl der Rohrstücke,<br />

da gemäß den Grundannahmen jedes Rohrstück<br />

nur einmal einen Schaden aufweisen kann und dann<br />

ausgewechselt wird.<br />

Rang der<br />

Zufallszahl Zufallszahl<br />

[ 1 ] [ 1 ]<br />

6,021 8<br />

6,351 7<br />

10,685 4<br />

2,905 10<br />

10,232 5<br />

11,316 1<br />

5,244 9<br />

2,421 11<br />

7,429 6<br />

11,203 2<br />

10,831 3<br />

2,080 12<br />

Bild 3. Der Spaltenvektor des Ranges der 12 Zufallszahlen<br />

gibt den Ort des Auftretens der Rohrschäden<br />

an.<br />

Rechenbeispiel<br />

Mit der genannten Vorgehensweise gelangt man nun<br />

zu einer Darstellung, die ausgehend von dem Jahresvektor<br />

J (Spalte mit Überschrift „Versagensjahr“) und<br />

dem Zeilenvektor O der Schadensorte über die Einheitsmatrix<br />

die Schäden bzw. Reparaturen im Jahr in Form<br />

eines Zeilenvektors R zuordnet. Mit dieser Vorgehensweise<br />

lassen sich die Rohrschäden diskretisiert in ihrem<br />

zeitlichen und örtlichen Auftreten darstellen. Bild 4<br />

zeigt die Form bzw. Verteilung des Auftretens der Rohrschäden<br />

entsprechend der Einheitsmatrix E, wenn pro<br />

Schaden nur dieses Rohrstück ausgewechselt wird.<br />

2.5 Einfluss der Reparatur-/Sanierungsstrategie<br />

auf die Anzahl der Reparaturen bzw. Auswechslungen<br />

pro Jahr<br />

Wird nun davon abgewichen, nur das jeweils betroffene<br />

Rohrstück zu ersetzen und z. B. ein Rohrstück vor und<br />

eines nach dem Schaden ebenfalls auszuwechseln<br />

(n a = 1), so verändert sich die Form dieser „Verteilungsmatrix“<br />

V wie folgt:<br />

Bei n a = 1 werden im ersten Schadensjahr mit z. B.<br />

nur einem Schaden statt nur einer Auswechslung drei<br />

vorgenommen. Diese benachbarten Rohrstücke können<br />

dafür im Betrachtungszeitraum keinen Schaden<br />

mehr aufweisen, da der Verzehr der Restnutzungsdauer<br />

mit der Auswechslung auf den Anfang der Lebensdauerkurve<br />

zurückgesetzt wurde. Im Ergebnis führt dies zu<br />

einer „Vorverlagerung“ der Auswechslungen und dies<br />

umso mehr, je mehr benachbarte Rohrstücke ausgehend<br />

vom aktuellen Schadstück ausgewechselt werden.<br />

Im Extremfall einer Grenzwertbetrachtung ist n a gleich<br />

der Anzahl der Rohrstücke, sodass die gesamte Leitung<br />

,wie bereits angesprochen, beim ersten Rohrschaden<br />

ausgewechselt würde.<br />

Rechenbeispiel<br />

Im Fallbeispiel im Bild 5 tritt der erste Schaden wiederum<br />

im Jahr 48 (nach Neuverlegung) am Rohrstück Nr. 7<br />

auf. Es werden bei n a = 2 jetzt aber 2 Rohrstücke davor<br />

und danach ausgewechselt, d.h. die Rohrstücke 5 und 6<br />

sowie 8 und 9. Diese sind alle mit einer „1“ in der<br />

1. Spalte der Matrix indiziert, was für das Jahr 48 somit<br />

5 Auswechslungen bedeutet.<br />

Dabei soll vereinfachend von folgenden Kosten je<br />

Rohrschaden ausgegangen werden. Die Fixkosten für<br />

das Personal betragen nach Erhebungen bei der Landeswasserversorgung<br />

2500 €/Schaden, für Geräte 5000 €/<br />

Schaden und pro ausgewechselte Stange 1250 €/5 m.<br />

Ein durchschnittlicher Rohrschaden verursacht somit<br />

Kosten von etwa 8750 €. Das andere Extrem für die<br />

Betrachtung ist die Neuverlegung über größere Längen.<br />

Hier kann mit der „Faustformel“ „Meterpreis in € = Nennweite<br />

in mm“ erstaunlich zutreffend gearbeitet werden<br />

(dies spiegelt sich im Kostenansatz 1250m €/5 m wider).<br />

Die Personalkosten, die beim einzelnen Rohrschaden<br />

April 2011<br />

372 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

Zufallszahl<br />

(Schadensort)<br />

Jahresvektor<br />

Zeilenvektor<br />

(Schadensorte)<br />

Einheitsmatrix<br />

Schäden/<br />

Rep. im<br />

Jahr<br />

Versagensjahr<br />

Matrix 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

[ 1 ] [ 1 ] 8 7 4 10 5 1 9 11 6 2 3 12 [ 1/a ]<br />

8 48 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />

7 49 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />

4 49 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />

10 49 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />

5 50 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1<br />

1 50 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1<br />

9 50 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1<br />

11 50 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1<br />

6 51 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1<br />

2 51 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1<br />

3 51 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1<br />

12 52 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1<br />

Bild 4. Zeitliches<br />

und örtliches<br />

Auftreten<br />

der Rohrschäden.<br />

Reparaturen / Jahr: 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 12<br />

Versagensjahr: 48 49 49 49 50 50 50 50 51 51 51 52<br />

n a<br />

= 0<br />

Zufallszahl<br />

(Schadensort)<br />

Versagensjahr<br />

Matrix 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Schäden/<br />

Rep. im<br />

Jahr<br />

Kosten<br />

[ 1 ] [ 1 ] 7 6 2 11 8 3 4 5 12 1 10 9 [ 1/a ] [ € ]<br />

7 48 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />

6 49 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />

2 49 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />

11 49 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />

8 50 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />

3 50 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />

4 50 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 8.750<br />

5 50 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 8.750<br />

12 51 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 8.750<br />

1 51 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 8.750<br />

10 51 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 8.750<br />

9 52 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 8.750<br />

Reparaturen / Jahr: 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 12 105.000<br />

Versagensjahr: 48 49 49 49 50 50 50 50 51 51 51 52<br />

n a<br />

= 2<br />

Zufallszahl<br />

(Schadensort)<br />

Versagensjahr<br />

Matrix 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Schäden/<br />

Rep. im<br />

Jahr<br />

Kosten<br />

[ 1 ] [ 1 ] 7 6 2 11 8 3 4 5 12 1 10 9 [ 1/a ] [ € ]<br />

7 48 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 5 13.750<br />

6 49 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />

2 49 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 11.250<br />

11 49 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 3 11.250<br />

8 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

3 50 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

4 50 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

5 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

12 51 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

1 51 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

10 51 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

9 52 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

n a<br />

= 5<br />

Reparaturen / Jahr: 5 1 3 3 0 0 0 0 0 0 0 0 12 45.000<br />

Versagensjahr: 48 49 49 49 50 50 50 50 51 51 51 52<br />

Zufallszahl<br />

(Schadensort)<br />

Versagensjahr<br />

Matrix 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Schäden/<br />

Rep. im<br />

Jahr<br />

Kosten<br />

[ 1 ] [ 1 ] 7 6 2 11 8 3 4 5 12 1 10 9 [ 1/a ] [ € ]<br />

7 48 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 11 21.250<br />

6 49 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />

2 49 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

11 49 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

8 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

3 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

4 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

5 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

12 51 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

1 51 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

10 51 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

9 52 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Reparaturen / Jahr: 11 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 12 30.000<br />

Versagensjahr: 48 49 49 49 50 50 50 50 51 51 51 52<br />

Bild 5. Veränderung<br />

der<br />

Verteilungsmatrix<br />

V bei<br />

ansteigendem<br />

n a für n a = 0, 2<br />

und 5.<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 373


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Kosten [€/a] bezogen auf 12 Rohrstücke à 5 m<br />

0,06<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

0,00<br />

Kosten [€/a]<br />

0,06<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

0,00<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

n a [ 1 ]<br />

Bild 6. Gesamtkosten K ges in Abhängigkeit von n a .<br />

n a<br />

= 0<br />

n a<br />

= 4<br />

n a<br />

= 1<br />

n a<br />

= 5<br />

n a<br />

= 2 n a<br />

= 3<br />

n a<br />

= 6<br />

48 49 50 51 52<br />

Jahre<br />

Bild 7. Das Auftreten der Kosten nach Schadensjahren<br />

(Fallbeispiel) in Abhängigkeit von n a .<br />

rel. Häufigkeit<br />

Summenkurve<br />

rel. Häufigkeit<br />

abs. Häufigkeit<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Jahre<br />

Bild 8. Relative Häufigkeitsverteilung und Summenkurve der<br />

Schäden (oben) sowie Summenkurve (absolut für 200 Rohrstangen;<br />

unten).<br />

1,000<br />

0,833<br />

0,667<br />

0,500<br />

0,333<br />

0,167<br />

0,000<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

eine wichtige Rolle spielen, verschwinden dann aufgrund<br />

der Mengendegression.<br />

Daraus ergeben sich folgende weitere Varianten:<br />

Wird bei einem Rohrschaden je eine weitere Stange<br />

davor und danach gewechselt (n a = 1), entstehen nach<br />

den genannten Kostensätzen Gesamtkosten in Höhe<br />

von 11 250 €. Für fünf Auswechslungen sind es 2500 €/<br />

Schaden Personalkosten + Gerätekosten von 5000 €/<br />

Schaden + 1250 €/5 m x 5 Stangen à x 5m, in der Summe<br />

13 750 €. Mit dieser Vorgehensweise werden in vier Jahren<br />

alle zwölf Rohrstücke ausgewechselt bei Kosten von<br />

zusammen 45 000 €. Werden im Vergleich dazu jeweils<br />

fünf Rohrstücke vor und nach dem Rohrschaden ausgewechselt<br />

(n a = 5), so werden alle zwölf Rohrstücke bereits<br />

in den Jahren 48 und 49 ausgewechselt, die Gesamtkosten<br />

liegen bei 30 000 €. Daran wird Folgendes deutlich:<br />

Je höher n a , desto mehr Auswechslungen rücken in das<br />

Jahr des ersten Rohrschadens, aber gleichzeitig sinken<br />

bei dieser Betrachtung die Kosten. Wirtschaftlich von<br />

Bedeutung ist jedoch nicht nur die Kostenhöhe, sondern<br />

auch das zeitliche Auftreten der Kosten.<br />

3. Wirtschaftliche Bewertung<br />

Am Ausgangspunkt der Überlegungen stand die Frage,<br />

welche Strategie die „richtige“, d. h. auch wirtschaftlich<br />

die günstigste ist zwischen „Reparatur im Einzelfall“ und<br />

„Auswechseln der Gesamtleitung“. Im einfachsten Fall<br />

werden die Kosten statisch, d. h. ohne Zinseszinseffekt<br />

betrachtet. Für die Kostenermittlung wird die Verteilungsmatrix<br />

V herangezogen. Jeder Rohrschaden verursacht<br />

Fixkosten und variablen Kosten in Abhängigkeit<br />

von der Auswechsellänge bzw. n a . Wird nur das schadhafte<br />

Rohrstück ausgewechselt, so belaufen sich die<br />

Kosten pro Schaden für Gerät und Personal sowie die<br />

Kosten für ein Rohrstück. Wird für n a = 1, 2, … n die Verteilungsmatrix<br />

verändert, so gilt für die Kosten: K ges =<br />

K fix + n a k I [€].<br />

Daraus folgt: Für n a > 0 fallen früher höhere variable<br />

Kosten, aber insgesamt geringere Fixkosten an, weil in<br />

diesem Fall Rohrstücke, die in der „n a -Umgebung“ des<br />

Schadens vorzeitig ausgewechselt werden, später nicht<br />

mehr schadhaft werden können, da sie ausgewechselt<br />

sind, und somit die Fixkosten der Zukunft gegen längenvariable<br />

Kosten der Gegenwart getauscht werden.<br />

Rechenbeispiel<br />

Es soll Bezug genommen werden auf die in Bild 5 dargestellten<br />

Verteilungsmatrizen V(n a ). Entsprechend dem<br />

Auftreten der Schäden lassen sich direkt die Kosten<br />

zuordnen. Variiert wurde n a . Werden die Kosten über die<br />

Schadensjahre nun aufaddiert, so erhält man für n a als<br />

Abszissenwert die Gesamtkosten K ges als Ordinatenwert.<br />

Für diese Auswertung empfiehlt sich, den Einfluss<br />

der zufällig verteilten Schadensorte zu berücksichtigen.<br />

Hierzu wurde der Rechenlauf für n a = const. 20mal wiederholt.<br />

Die Grundaussage (vgl. Bild 6) ist für eine<br />

April 2011<br />

374 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

Prozent vom Ganzen Rohr [ % ] Kosten [€/a ]<br />

100.000<br />

90.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ € ]<br />

Geräte: 2.500 [ € ]<br />

Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />

Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />

Index für Reparaurlänge: 0 [ 1]<br />

Barwertsumme: 865.000 [ € ]<br />

Maximum Kosten:<br />

73.750 [ € /a]<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ € ]<br />

Geräte: 2.500 [ € ]<br />

Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />

Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />

Index für Reparaurlänge: 0 [ 1 ]<br />

Barwertsumme: 865.000 [ € ]<br />

Maximum Kosten: 73.750 [ €/a ]<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Jahre<br />

ausgewechselte Teile [ 1 ]<br />

Restlebenserwartung [ a ]<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ € ]<br />

Geräte: 2.500 [ € ]<br />

Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />

Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />

Index für Reparaurlänge: 0 [ 1 ]<br />

Barwertsumme: 865.000 [ € ]<br />

Maximum Kosten: 73.750 [ €/a ]<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Bild 9. Jährliche Kosten, Erneuerungsgrad, Auswechslungen im Jahr sowie Restnutzungsdauer für n a = 0.<br />

Prozent vom Ganzen Rohr [ % ] Kosten [ €/a ]<br />

100.000<br />

90.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ € ]<br />

Geräte: 2.500 [ € ]<br />

Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />

Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />

Index für Reparaurlänge: 5 [ 1]<br />

Barwertsumme: 395.000 [ € ]<br />

Maximum Kosten: 57.500 [ € /a]<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Jahre<br />

Bild 10. Jährliche Kosten, Erneuerungsgrad, Auswechslungen im Jahr sowie Restnutzungsdauer für n a = 5.<br />

ausgewechselte Teile [ 1 ]<br />

Restlebenserwartung [ a ]<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Jahre<br />

Betrachtung ohne Zinseszinseffekte und die im Modell<br />

angenommene „enge“ Gaußverteilung eindeutig: Es ist<br />

günstiger, nicht nur eine Rohrstange am unmittelbaren<br />

Schadensort auszuwechseln.<br />

Dieses Ergebnis mag verblüffen, es muss allerdings<br />

noch relativiert werden: Für ein reales Verhältnis mit<br />

einer weit auseinander gezogenen Gaußverteilung (z. B.<br />

μ = 60 a, σ = 7a) wird der Einfluss von Kostensteigerungen<br />

und internem Zinssatz auf weiter in der Zukunft liegende<br />

Reparaturkosten einen stärkeren Einfluss nehmen,<br />

doch dazu später mehr.<br />

Im Folgenden soll herausgearbeitet werden, wie sich<br />

die Kosten durch die Sanierungsstrategie „nach vorne“<br />

verschieben, aber insgesamt abnehmen. Hierzu ist es<br />

notwendig, den Zeitpunkt der Kostenentstehung zu<br />

berücksichtigen (vgl. Bild 7).<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 375


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

100.000<br />

60<br />

Prozent vom Ganzen Rohr [ % ] Kosten [ €/a ]<br />

90.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Jahre<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ ]<br />

Geräte: 2.500 [ ]<br />

Kosten je Länge: 1.250 [ ]<br />

Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />

Index für Reparaurlänge: 20 [ 1 ]<br />

Barwertsumme: 295.000 [ ]<br />

Maximum Kosten: 80.000 [ /a ]<br />

ausgewechselte Teile [ 1 ]<br />

Restlebenserwartung [ a ]<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Jahre<br />

Bild 11. Jährliche Kosten, Erneuerungsgrad, Auswechslungen im Jahr sowie Restnutzungsdauer für n a = 20.<br />

Gesamtkosten [ ]<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

Gesamtkosten K (= y) in Abhängigkeit von den je<br />

Schadensfall ausgewechselten Rohrlängen n (= x)<br />

1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ ]<br />

Geräte: 2.500 [ ]<br />

Kosten je Länge: 1.250 [ ]<br />

Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />

n a [ 1]<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ ]<br />

Geräte: 2.500 [ ]<br />

Kosten je Länge: 2.500 [ ]<br />

Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />

Bild 12. Verlauf der Gesamtkosten für K F = 5.000 €, K V = 1.250 €/5<br />

m (a) bzw. K V = 2.500 €/5 m (b), Zins Z = 0, Preissteigerung P = 0.<br />

4. Fallbeispiel<br />

Anhand des Berechnungsbeispiels wurde der Rechenweg<br />

vorgestellt. Um zu einer wirtschaftlichen Bewertung<br />

der Zusammenhänge zu kommen, ist es notwendig,<br />

sowohl die Anzahl der Rohrstangen zu erhöhen als<br />

auch den Zeitraum für die Schadensauftritte zu strecken.<br />

Deshalb soll ein Ansatz für ein 1000 m langes<br />

Rohrstück DN 250 gewählt werden. Der Mittelwert der<br />

Lebenserwartung liege bei μ = 60 Jahren, die Standardabweichung<br />

σ bei sieben Jahren.<br />

Die Fixkosten pro Rohrschaden bei K F = 5000 €, die<br />

Kosten je Rohrstück à 5 m bei 1250 €/5m (in einer Variation<br />

bei 2500 € je 5 m). Die Zinsen werden mit 0 und 5 %<br />

variiert, die Kostensteigerung bei 0 %, 2 %, 2,5 % und 6 %<br />

angenommen. Die Häufigkeitsverteilung der Schäden<br />

wird durch die angenommene Gaußverteilung (μ = 60 a,<br />

σ = 7 a) beschrieben.<br />

Es wurde jeweils der Parametersatz „Personalkosten,<br />

Kosten je Rohrstück, Zinssatz, Preissteigerung und n a “<br />

vorgegeben und das Auftreten der Kosten, die prozentuale<br />

Verteilung der Erneuerung der gesamten Rohrleitung,<br />

die Zahl des pro Jahr auszuwechselnden Rohrstückes<br />

sowie die Restlebenserwartung ausgewertet.<br />

Zunächst wurde nur n a variiert.<br />

Wird nur jeweils das einzelne Rohrstück ausgewechselt<br />

(n a = 0), so ergibt sich ein Barwert (= Kosten, weil<br />

Zins = 0!) von 865 000 € mit einem Kostenmaximum von<br />

73 750 € im Jahr. Die maximale Auswechselzahl beträgt<br />

19 im Jahr 56 (Bild 9). Die Restlebenserwartung sinkt<br />

von 17,4 ab dem 43. Jahr kontinuierlich auf 0 bis zum<br />

78. Jahr.<br />

Wird n a auf 5 (Bild 10) gesetzt, so betragen die<br />

Gesamtkosten nur noch 395 000 € (Zins = 0, Preissteigerung<br />

= 0) mit maximalen Jahreskosten von 57 500 €. Die<br />

maximale Anzahl der auszuwechselnden Rohrstücke<br />

beträgt 30 im Jahr 54. Die restliche Lebensdauer steigt<br />

bis zum Jahr 50 auf 40,8 Jahre und beträgt im Jahr 78<br />

noch 15,4 Jahre.<br />

Für n a = 20 (Bild 11) verschieben sich die Ergebnisse<br />

nochmals. Die Kosten sinken auf 295 000 €, allerdings<br />

mit maximalen Jahreskosten in Höhe von 80 000 € im<br />

Jahr 46 bei 56 Auswechselstücken in diesem Jahr. Die<br />

April 2011<br />

376 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

Restnutzungsdauer erreicht dadurch im Jahr 46 wieder<br />

80,7 Jahre und sinkt bis zum Jahr 78 auf 51,7 Jahre. Die<br />

gesamte Erneuerungskampagne erstreckt sich nur über<br />

7 Jahre (Beginn: Jahr 43, Ende: Jahr 49).<br />

Weiterhin wurde für unterschiedliche Parametersätze<br />

der Kosten, des Zinssatzes und der Kostensteigerungsrate<br />

die Entwicklung der Gesamtkosten in Abhängigkeit<br />

von n a untersucht.<br />

Werden sowohl Zinssatz als auch die Kostensteigerung<br />

auf Null gesetzt (Bild 12), so ergibt sich durch die<br />

Fixkostendegression (mehr Rohrstücke bei einmaligen<br />

Fixkosten) ein Verlauf, der sich ab etwa zehn Rohrstücken<br />

asymptotisch dem unteren Grenzwert nähert. Dieser<br />

Verlauf schwächt sich ab, wenn der Zinssatz Z = 5 % und<br />

die Preissteigerung P = 2 % gesetzt werden (Bild 13).<br />

Diese Grundaussage verändert sich leicht, wenn<br />

Z = 5 % und P auf 6 % steigt. Hier liegt bei n a = 7 ein<br />

Optimum (Bild 14). Steigen allerdings die längenspezifischen<br />

Kosten K V auf 2500 €/5 m, so liegt das Optimum<br />

bei n a = 0. Dies deutet darauf hin, dass das „flicken“ bei<br />

großen Nennweiten wirtschaftlicher wird. Allerdings<br />

stellt dies mit der Annahme einer höheren Preissteigerung<br />

von 6 % eine extreme Annahme dar. Wird hingegen<br />

von einer moderaten Preissteigerung von 2,5 % und<br />

einem Zinssatz von 5 % ausgegangen, so ergeben sich<br />

wieder Entwicklungen für die Gesamtkosten, die für n a<br />

= 7 bzw. n a = 4 ein Minimum erkennen lassen (Bild 15).<br />

Die Bilder 12 bis 15 sind somit als Parameterstudie zu<br />

verstehen. Sind die längenspezifischen Kosten relativ<br />

gesehen höher, ergibt sich zwangsläufig ein deutlicheres<br />

Kostenoptimum. Zusammenfassend gehen aus den<br />

Untersuchungen des Fallbeispiels folgende Aussagen<br />

hervor:<br />

Für n a = 0 ergeben sich, abgesehen von Rahmenbedingungen<br />

mit sehr hohen Kostensteigerungen, die<br />

höchsten Gesamtkosten.<br />

Für n a = 0 verbleibt die geringste Restnutzungsdauer.<br />

Es ergibt sich eine optimale Auswechselstückzahl für<br />

4 < n a < 8.<br />

5. Zusammenfassung<br />

Hinsichtlich der Erneuerungsstrategie von Rohrleitungen<br />

stellt sich die Frage, ob es wirtschaftlicher ist, je<br />

Rohrschaden immer nur einzelne Rohrstücke ereignisorientiert<br />

auszuwechseln oder ab einem bestimmten<br />

Zeitpunkt die gesamte Leitung im Rahmen eines vorbeugenden,<br />

zustandsorientierten Instandhaltung auszuwechseln.<br />

Im ersten Fall dominieren i. d. R. die Tiefbaufixkosten<br />

je Rohrschaden. Der Beitrag greift nun die<br />

Idee auf, dass zwischen den beiden Varianten „kleinräumig<br />

flicken“ und „ großräumig erneuern“ ein wirtschaftliches<br />

Optimum existiert. Für die Lebensdauer der Rohrleitung<br />

wurde eine Gaußverteilung angenommen und<br />

in der Zeit-Längen-Ebene das Auftreten der Schäden<br />

über Zufallszahlen generiert. Die Schäden ergeben sich<br />

Gesamtkosten [ ]<br />

Gesamtkosten [ ]<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

Gesamtkosten K (= y) in Abhängigkeit von den je<br />

Schadensfall ausgewechselten Rohrlängen n (= x)<br />

1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25<br />

n a [ 1]<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ € ]<br />

Geräte: 2.500 [ € ]<br />

Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />

Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0,02 [ 1/a ]<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

Zinssatz:<br />

Preissteigerung:<br />

über dieser Ebene als z-Koordinate. Variiert wurde nun<br />

die Anzahl der auszuwechselnden Rohrstränge – wiederum<br />

zwischen den beiden Extremen – also im Minimalfall<br />

wird nur eine Rohrstange gewechselt, im anderen<br />

Extrem beim ersten Rohrschaden die gesamte Leitung.<br />

Es zeigt sich, dass es unter den Annahmen des Fallbeispiels<br />

wirtschaftlich ist, beim Auftreten eines Schadens<br />

vier bis acht Rohrstangen auszuwechseln. Bedeutsam<br />

ist in diesem Zusammenhang auch, dass damit die<br />

Gesamtlebensdauer spürbar erhöht werden kann. Aller-<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ € ]<br />

Geräte: 2.500 [ € ]<br />

Kosten je Länge: 2.500 [ € ]<br />

Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0,02 [ 1/a ]<br />

Bild 13. Verlauf der Gesamtkosten für K F = 5.000 €, K V = 1.250 €/5 m<br />

(a) bzw. K V = 2.500 €/5 m (b), Zins Z = 5 %, Preissteigerung P = 2 %.<br />

Gesamtkosten K (= y) in Abhängigkeit von den je<br />

Schadensfall ausgewechselten Rohrlängen n (= x)<br />

1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ € ]<br />

Geräte: 2.500 [ € ]<br />

Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />

n a [ 1]<br />

Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0,06 [ 1/a ]<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ € ]<br />

Geräte: 2.500 [ € ]<br />

Kosten je Länge: 2.500 [ € ]<br />

Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0,06 [ 1/a ]<br />

Bild 14. Verlauf der Gesamtkosten für K F = 5.000 €, K V = 1.250 €/5 m<br />

(a) bzw. K V = 2.500 €/5 m (b), Zins Z = 5 %, Preissteigerung P = 6 %.<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 377


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Gesamtkosten [ ]<br />

330.000<br />

310.000<br />

290.000<br />

270.000<br />

250.000<br />

230.000<br />

Gesamtkosten K (= y) in Abhängigkeit von den je<br />

Schadensfall ausgewechselten Rohrlängen n (= x)<br />

1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ € ]<br />

Geräte: 2.500 [ € ]<br />

Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />

n a [ 1]<br />

Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0,025 [ 1/a ]<br />

Kosten je Rohrschaden:<br />

Fixkosten:<br />

Personal: 2.500 [ € ]<br />

Geräte: 2.500 [ € ]<br />

Kosten je Länge: 2.500 [ € ]<br />

Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />

Preissteigerung: 0,025 [ 1/a ]<br />

500.000<br />

480.000<br />

460.000<br />

440.000<br />

420.000<br />

400.000<br />

Bild 15. Verlauf der Gesamtkosten für K F = 5.000 €, K V = 1.250 €/5 m<br />

(a) bzw. K V = 2.500 €/5 m (b), Zins Z = 5 %, Preissteigerung P =<br />

2,5 %; Achtung: Skalierung blaue Kurve links, orange Kurve rechts.<br />

[2] Roscher, H. u. a.: Rehabilitation von <strong>Wasser</strong>versorgungsnetzen.<br />

2. überarbeitete und erweiterte Auflage; ISBN 978-3-<br />

345-00919-8; HUSS-MEDIEN GmbH, 10400 Berlin, 2009.<br />

[3] Schutt, M.: Optimiertes Instandhaltungsmanagement zur<br />

Sicherung einer wirtschaftlichen Nutzung der Anlagentechnik.<br />

energie/wasser-praxis 4 (2009), S. 56 – 59.<br />

[4] Abel, T., Ammermüller, B., Fälsch, M. und Holländer, R.: Kostenstruktur<br />

der Trinkwasserbereitstellung. energie/wasser-praxis<br />

1 (2010), S. 38 – 41.<br />

[5] DVGW-Hinweis W 401: Entscheidungshilfen für die Rehabilitation<br />

von <strong>Wasser</strong>rohrnetzen, September 1997.<br />

[6] Kühni, K., Bödefeld, J. und Kunz, C.: EMS-WSV – Ein Erhaltungsmanagementsystem<br />

für Verkehrswasserbauwerke. Bautechnik<br />

8 (2005), S. 514 – 520.<br />

[7] Hoch, W. und Fischer, J.: Zustandserhaltung und Erneuerungsstrategien<br />

für <strong>Wasser</strong>rohrnetze unter Berücksichtigung<br />

moderner Bautechniken. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>| <strong>Abwasser</strong> 148<br />

(2007) Nr. 1, S. 32 – 40.<br />

Eingereicht: 12.12.2010<br />

Korrektur: 11.03.2011<br />

Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />

dings wird bei dieser Vorgehensweise davon ausgegangen,<br />

dass die Dimensionierung beibehalten wird und<br />

die Netzerneuerung nicht als Chance zu einer Entwicklung<br />

des „Zielnetzes“ genutzt wird.<br />

Literatur<br />

[1] Krietenbrink, H.: Überlegungen zur nachhaltigen Substanzerhaltung<br />

von Verteilungsanlagen am Beispiel der Gelsenwasser<br />

AG. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 147 (2006) Nr. 13, S. 33 – 36.<br />

Autor<br />

Prof. Dr.-Ing. Frieder Haakh<br />

Technischer Geschäftsführer |<br />

E-Mail: haakh.f@lw-online.de |<br />

Zweckverband Landeswasserversorgung |<br />

Schützenstraße 4 |<br />

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Speicherung von regenerativ erzeugter elektrischer Energie<br />

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Entwicklung und Erprobung eines neuen Verfahrens zur Abtrennung von<br />

Gasnetzanschlussleitungen unter Verwendung von Polymerschäumen<br />

Nichtmetallische Reparatursysteme für Rohre und Rohrleitungen<br />

Dimensionierung von Gasanlagen mit höherem Gesamtdruckverlust und<br />

größeren Nennbelastungen nach den Verfahren der DVGW-TRGI 2008<br />

April 2011<br />

378 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Buchbesprechung<br />

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Trinkwassergewinnung: Ein Leitfaden<br />

Von Dirk Kühlers, Ekkehart Bethge, Michael Fleig, Gudrun<br />

Hillebrand, Henner Hollert, Boris Lehmann, Dietrich<br />

Maier, Matthias Maier, Ulf Mohrlok, Jan Wölz. Karlsruhe:<br />

KIT Scientific Publishing 2010. 123 S., 26 Abb., 5 Tab.,<br />

A4, Preis 44,00 €, ISBN 978-3-86644-603-8, als pdf-Datei<br />

über die Webseite des Verlags kostenfrei verfügbar.<br />

Viele Talauen sind sowohl für die Gewinnung von Trinkwasser<br />

aus Grundwasser als auch für die Schaffung von<br />

Hochwasserrückhalteräumen geeignet. <strong>Wasser</strong>versorger<br />

sehen Retentionsräume in der Nähe ihrer <strong>Wasser</strong>gewinnungsanlagen<br />

oft mit Sorge, da sie ein höheres Risiko der<br />

Verunreinigung der Grundwasserressource durch den<br />

Eintrag von Schadstoffen und Mikroorganismen aus den<br />

Retentionsräumen erwarten.<br />

In diesem Leitfaden werden zunächst die Prozesse des<br />

Stofftransports von der fließenden Welle über den Retentionsraum<br />

bis zu den Entnahmebrunnen eines <strong>Wasser</strong>werks<br />

vorgestellt. Darauf aufbauend werden die maßgeblichen<br />

Parameter aufgezeigt und die integrale Wirkung<br />

der Einzelprozesse für typische Randbedingungen<br />

beschrieben.<br />

Es werden Vorschläge gemacht, welche Untersuchungen<br />

an betroffenen Standorten vorgenommen<br />

werden können, um die möglicherweise bestehenden<br />

Gefährdungspotentiale erkennen und in ihrer Höhe<br />

abschätzen zu können. Abschließend werden beispielhaft<br />

Hinweise gegeben, wie der Nutzungskonflikt zwischen<br />

Trinkwassergewinnung und Hochwasserrückhaltung<br />

gemindert werden kann.<br />

Der Leitfaden entstand aus den Ergebnissen eines mehrjährigen<br />

Forschungsverbundvorhabens mit Partnern aus<br />

Wissenschaft und Praxis. Er richtet sich in erster Linie an<br />

Beschäftigte der <strong>Wasser</strong>wirtschaft in den Bereichen<br />

Gewässerbewirtschaftung oder Trinkwassergewinnung,<br />

die sich mit der Planung eines Retentionsraums in der<br />

Nähe eines <strong>Wasser</strong>werks oder mit der Planung eines<br />

<strong>Wasser</strong>werks in der Nähe eines Retentionsraums befassen.<br />

Weiterhin kann der Leitfaden auch für alle von Interesse<br />

sein, die sich mit der Planung eines Retentionsraums<br />

oder mit der Planung eines <strong>Wasser</strong>werks in der<br />

Nähe eines Fließgewässers beschäftigen.<br />

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die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />

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oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben<br />

werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

<strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-<br />

Verteilungssystemen<br />

Eintrag, Vorkommen, Bewertung und Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung, Trinkwasser, <strong>Wasser</strong>qualität, Hygiene, organischer gelöster Kohlenstoff<br />

(DOC), Biofilm, Invertebraten, <strong>Wasser</strong>asseln, Vorkommen, Bekämpfung<br />

Günter Gunkel und Michael Scheideler<br />

Das Vorkommen von <strong>Wasser</strong>asseln (Asellus aquaticus)<br />

in Trinkwasser-Verteilungssystemen ist ein häufig<br />

auftretendes und seit langem bekanntes Problem,<br />

ohne dass es bislang gelang, eine wirksame und<br />

erfolgreiche Bekämpfungsstrategie zu entwickeln.<br />

Für die <strong>Wasser</strong>asseln stellt das Rohrnetz einen Ersatzlebensraum<br />

dar, und sie treten als Konsumenten des<br />

Biofilms auf. Gegenwärtig wird die Bekämpfung der<br />

<strong>Wasser</strong>asseln über die Verringerung des DOC und<br />

folgende Limitierung des Biofilms diskutiert, aber<br />

auch die Bedeutung der <strong>Wasser</strong>asseln als Konsumenten<br />

des Biofilms wird betont. Eine quantitative<br />

Abschätzung zeigt jedoch, dass eine Begrenzung der<br />

<strong>Wasser</strong>asseln auf geringe Populationsstärken eine<br />

sehr starke Reduktion des DOC erfordert auf etwa<br />

< 0,5 mg L –1 . Ein neuartiges Verfahren zum nahezu<br />

quantitativen Austrag der <strong>Wasser</strong>assel, das CO 2 -<br />

Spülverfahren, bietet sich als eine wirksame Alternative<br />

an. Die Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>asseln muss<br />

zudem bei der Rohrnetzpflege stärker fokussiert der<br />

werden, da <strong>Wasser</strong>asseln neben der ästhetischen<br />

Beeinträch tigung auch durch tote, abgelagerte Tiere<br />

im Rohrnetz oder vor den Hausfiltern zu einer Verkeimung<br />

des Trinkwassers führen können. Zudem akkumuliert<br />

der Kot der <strong>Wasser</strong>asseln über etwa 3 Wochen<br />

im Rohrnetz und kann einen wesentlichen Bestandteil<br />

des Mulms bilden.<br />

Water Bugs in Drinking Water Distribution Systems –<br />

Input, Occurrence, Evaluation and Elimination of<br />

Water Bugs<br />

Occurrence of water bugs (Asellus aquaticus) in<br />

drinking water distribution systems is a frequent and<br />

well known problem, but up to now no effective and<br />

successful strategy of elimination had been developed.<br />

Water bugs use the tube system as a substitute<br />

habitat, and they are consumer of the biofilm.<br />

Recently elimination of water bugs is discussed to be<br />

done by a reduction of DOC concentration and limitation<br />

of the biofilm, but significance of water bugs as<br />

consumers of the biofilms is pointed out, too. A quantitative<br />

valuation indicates that the limitation of<br />

water bugs with small population size needs a very<br />

significant reduction of the DOC concentrations to<br />

about < 0.5 mg L –1 . A new developed method for<br />

flushing water bugs out of the tubes, the CO 2 flushing<br />

treatment, is an effective alternative. Elimination of<br />

water bugs must be focus of tube management, too,<br />

because water bugs lead to an aesthetic problem as<br />

well as to a bacterial growth in the drinking water<br />

promoted by dead animals deposited within the<br />

tubes or at the house filters. Furthermore, faeces of<br />

water bugs are stable in water and will accumulate<br />

for about 3 weeks, forming a significant portion of<br />

mulch, the deposited matter in tubes.<br />

1. <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasserverteilungssystemen<br />

1.1 Ökologie der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

<strong>Wasser</strong>asseln gehören zur Gruppe der Krebse (Crustacea,<br />

Isopoda) und sind nur mit wenigen Arten in mitteleuropäischen<br />

Gewässern vertreten, u.a. mit der<br />

Höhlenassel (Proasellus carvaticus), ein Vertreter der<br />

Grundwasserfauna, und der <strong>Wasser</strong>assel (Asellus aquaticus;<br />

Bild 1), ein Bewohner der Oberflächengewässer.<br />

Die Höhlenassel wird bis zu 8 mm groß, ist farblos und<br />

blind, und ist als typischer Vertreter der Grundwasserfauna<br />

an das Leben in unterirdischen Gewässern durch<br />

ein langsames Wachstum und entsprechend geringe<br />

Ansprüche an das Nahrungsangebot angepasst. Die<br />

<strong>Wasser</strong>asseln (Wintergeneration) werden bis zu 8–12<br />

(15) mm () bzw. 12–15 (20) mm () groß, allerdings<br />

sind die Sommerformen deutlich kleiner [1], sie sind<br />

bräunlich gefärbt und ernähren sich pflanzlich, daneben<br />

werden auch organischer Detritus (z. B. Laub und<br />

Pilze) aufgenommen [2]); allerdings wurde bei <strong>Wasser</strong>asseln<br />

in Trinkwasser-Verteilungssystemen auch Kannibalismus<br />

beobachtet (s. u.).<br />

April 2011<br />

380 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

Die Fortpflanzung der <strong>Wasser</strong>asseln erfolgt durch<br />

Eibildung, die Eier und die geschlüpften Embryonen<br />

werden bis zu einer Größe von 2 mm von den weiblichen<br />

Tieren am Hinterkörper in einem Brutraum getragen,<br />

die Jungtiere bis 4 mm werden als Juvenile bezeichnet,<br />

ab 4 mm sind die Asseln adult und fortpflanzungsfähig<br />

[3]. Die <strong>Wasser</strong>asseln betreiben somit Brutpflege,<br />

und diese ist für eine erfolgreiche Vermehrung notwendig<br />

[4]. Ein wichtiger Effekt der Brutpflege ist die ständige<br />

Versorgung der Eier und Juvenilen mit ausreichend<br />

Sauerstoff. Kleine Tiere (4 mm Länge) produzieren bis zu<br />

18 Eier, während größere Tiere bis zu 100 Eier haben<br />

können, es wurden aber nur bis zu 50 Embryonen pro<br />

Tier beobachtet [1, 5, 6]<br />

<strong>Wasser</strong>asseln können im Freiland sehr große Populationen<br />

aufbauen, indem zwei (z. B. in England) bis drei<br />

(z. B. in Holland) Generationen pro Jahr auftreten, hierbei<br />

werden Bestandsdichten von mehreren tausend<br />

Tieren pro m 2 erreicht [3, 4].<br />

Bild 1. <strong>Wasser</strong>assel<br />

(Asellus<br />

aquaticus).<br />

1.2 Eintrag und Vorkommen von <strong>Wasser</strong>asseln<br />

in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

Über den Eintrag von <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

liegen keine gesicherten Erkenntnisse<br />

vor, doch können drei mögliche Mechanismen diskutiert<br />

werden.<br />

Plausibel ist der Eintrag direkt aus den Oberflächengewässern<br />

über Sandfilter, insbesondere bei der<br />

Rückspülung der Filter, da die Tiere positiv rheotaktisch<br />

sind, d.h. gegen die Strömung wandern. Auch<br />

wenn es unwahrscheinlich erscheint, dass viele Tiere<br />

die Filter durchwandern, kann es für einzelne Tiere<br />

nicht ausgeschlossen werden. Häufigere Besiedlungen<br />

der Rohrnetze bei der Gewinnung von Trinkwasser<br />

aus Oberflächengewässern sprechen für diesen<br />

Pfad [7]. Die oft geäußerte Vermutung, dass durch<br />

den Filter gespülte Eier die Quelle der Besiedlung<br />

sind, ist wegen der zur Entwicklung der Eier notwendigen<br />

Brutpflege auszuschließen.<br />

Als zweiter Besiedlungspfad müssen Rohrnetzarbeiten<br />

in Betracht gezogen werden, insbesondere in<br />

Nähe von Gewässern und in staunassen Gebieten;<br />

gelangen <strong>Wasser</strong>asseln bei den Arbeiten in das Rohrnetz,<br />

können sie durch die nach Abschluss der Arbeiten<br />

durchgeführte Rohrnetzspülung häufig nicht<br />

vollständig ausgetragen werden (s. u.).<br />

Ein dritter Eintragspfad können nach Angaben eines<br />

<strong>Wasser</strong>versorgers auch Rohrleckagen bei gedükerten<br />

Leitungen oder tief im Grundwasser verlegten<br />

Leitungen sein, die bei geringen <strong>Wasser</strong>verlusten<br />

mitunter nicht sofort erkannt werden. Kurzfristig<br />

geringerer <strong>Wasser</strong>druck im Rohrnetz kann dann<br />

zum Eintrag von Grund- bzw. Oberflächenwasser in<br />

das Trinkwasser-Verteilungssystem und somit auch<br />

zum Eintrag von Organismen, u. a. <strong>Wasser</strong>asseln,<br />

führen.<br />

Diese Betrachtung der möglichen Eintragswege<br />

zeigt, dass in jedem Fall nur wenige Tiere in Trinkwasser-<br />

Verteilungssysteme eingetragen werden können.<br />

Trinkwasser-Verteilungssysteme stellen für Höhlenasseln<br />

einen typischen Lebensraum dar, während es<br />

sich für <strong>Wasser</strong>asseln um einen Ersatzlebensraum handelt,<br />

an dessen Bedingungen sie sich aber erfolgreich in<br />

ihrer Lebensweise angepasst haben. In Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

wurden beide Asselarten gefunden.<br />

Doch während die Höhlenassel nur vereinzelt zu beobachten<br />

ist, können die <strong>Wasser</strong>asseln erhebliche Populationen<br />

entwickeln, d. h. sie überleben nicht nur im Rohrnetz,<br />

sondern sie pflanzen sich dort auch sehr erfolgreich<br />

fort.<br />

Der Lebensraum der <strong>Wasser</strong>asseln im Rohrnetz<br />

unterscheidet sich deutlich von denen in Oberflächengewässern<br />

und ist geprägt von dem völligen Fehlen des<br />

Lichtes, geringen Temperaturen und einem Mangel an<br />

Nahrung. Im Rohrnetz ernährt sich die <strong>Wasser</strong>assel vom<br />

Biofilm, einem großflächigen, aber dünnen Aufwuchs<br />

auf der Rohrwandung.<br />

Die Vermehrungsrate von <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

ist nicht bekannt; bei den zu<br />

erwartenden zwei Generationen pro Jahr in Mitteleuropa<br />

und 26 Nachkommen pro Tier (= Anzahl der Embryonen<br />

pro trächtigem Weibchen im Trinkwasser-Versorgungssystem<br />

einer norddeutschen Stadt, = MW, sd =<br />

18; Michels, mündl. Mitteilung) führt dies innerhalb<br />

eines Jahres zu einer 340-fachen Erhöhung des Bestandes.<br />

Dieses hohe Vermehrungspotential der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

in Trinkwasser-Verteilungssystemen wird verständlich,<br />

wenn man das völlige Fehlen von Fressfeinden<br />

berücksichtigt. Die Generationslänge ist stark abhängig<br />

vom Nahrungsangebot und der Temperatur; das Auftreten<br />

einer dritten Generation, wie es in Oberflächenge-<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 381


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

wässern festgestellt wurde, muss unter den Bedingungen<br />

des Klimawandels überprüft werden.<br />

Durchgeführte Untersuchungen zeigen, dass <strong>Wasser</strong>asseln<br />

in sehr unterschiedlichen Dichten in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

vorkommen, und sie können<br />

hierbei auch erstaunlich große Populationen aufbauen<br />

von bis zu mehreren tausend Tieren pro Kilometer Rohrleitung<br />

[8]. Zuverlässige quantitative Angaben sind nur<br />

vereinzelt vorhanden, da bislang der Austrag von <strong>Wasser</strong>asseln<br />

nur bei der chemischen Bekämpfung gelang,<br />

ein Verfahren, das heute nicht mehr angewendet werden<br />

darf (s. u.). Verlässliche quantitative Angaben sind<br />

somit nur aus kontrollierbaren Zwischenbehältern verfügbar.<br />

<strong>Wasser</strong>asselfunde an Hausfiltern und Rohrnetzfiltern<br />

zeigen zwar das Vorhandensein der Tiere an, liefern<br />

aber kein quantitatives Maß für das Vorkommen, da<br />

der Rückhalt von <strong>Wasser</strong>asseln von der Strömung im<br />

Rohrnetz (passive Verfrachtung) und den Oberflächeneigenschaften<br />

des Rohres (Festkrallen am Untergrund)<br />

abhängig ist. Zudem sind die Tiere mobil und können<br />

auch wieder von den Filtern abwandern.<br />

In Rahmen eines Forschungsprojektes wurden mittels<br />

eines neu entwickelten CO 2 -Spülverfahrens (s. u.)<br />

<strong>Wasser</strong>asseln nahezu quantitativ aus Versorgungsnetzen<br />

einiger norddeutscher Städte ausgetragen. Die<br />

<strong>Wasser</strong>asselfunde wurden quantitativ erfasst und ergaben<br />

einen Median von 235 Tieren mit einer Varianz von<br />

0 bis 4200 Tieren pro km Rohrstrecke, in einem Fall<br />

sogar 14700 Tiere, der aber vorerst statistisch als Ausreißer<br />

(3σ Regel) bewertet wird (Bild 2).<br />

Bild 2. Häufigkeitsverteilung von <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

norddeutscher <strong>Wasser</strong>versorger (n = 197; eigene Daten<br />

und Daten von Michels, mündl. Mitt.).<br />

2. <strong>Wasser</strong>asseln als Teil der „normalen“<br />

Besiedlung von Trinkwasserleitungen<br />

2.1 Biofilm als Ernährungsgrundlage<br />

der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

In wasserführenden Leitungen entwickelt sich der so<br />

genannte Biofilm, bestehend aus Bakterien, Pilzen, Einzellern<br />

(u. a. Wimpertiere) und Mehrzellern (u. a. Rädertiere)<br />

[9], dieser ist vergesellschaftet mit verschiedenen<br />

Invertebraten (Wirbellose Tiere), u. a. Würmer und Kleinkrebse<br />

als Konsumenten. <strong>Wasser</strong>asseln stellen hierbei<br />

die größten Organismen im Rohrnetz dar und werden<br />

deshalb häufig stellvertretend für die Gruppe der Invertebraten<br />

benannt. Der Biofilm ist Bestandteil einer komplex<br />

strukturierten Lebensgemeinschaft, und es treten<br />

vernetzte Nahrungsbeziehungen auf mit Bakterienfressern<br />

wie z. B. Rädertiere und räuberischen Organismen<br />

wie z. B. Wimperntiere [10]. Die <strong>Wasser</strong>assel tritt als Weidegänger<br />

des Biofilms auf und ist ein Konsument<br />

1. Stufe, jedoch führt die karnivore Ernährung (u. a.<br />

durch Kannibalismus, eigene Beobachtungen im Rohrnetz)<br />

dazu, dass die <strong>Wasser</strong>assel auch als Konsument<br />

2. Stufe zu betrachten ist. Durch diese omnivore (alles<br />

fressende) Ernährung kann die <strong>Wasser</strong>assel auf alle Nahrungsressourcen<br />

im Rohrnetz zurückgreifen.<br />

Für die Begrenzung der mengenmäßigen Entwicklung<br />

des Biofilms werden diskutiert<br />

der Wegfraß durch die <strong>Wasser</strong>asseln als<br />

Konsumenten,<br />

die Scherkräfte im Rohr bei höherer<br />

<strong>Wasser</strong>strömung,<br />

der DOC des <strong>Wasser</strong>s als begrenzende<br />

Nahrungsgrundlage für den Biofilm [11] und<br />

der POC in Form von Ablagerungen<br />

im Rohrnetz (Mulm).<br />

Zweifellos sind alle drei Faktoren von Bedeutung,<br />

allerdings gelingt es noch nicht, diese zu gewichten. Die<br />

Rolle der Konsumenten wird aber zweifellos in der Diskussion<br />

überschätzt, da der aufgenommene Biofilm<br />

zum Teil als Kot (etwa 35 % der Nahrungsaufnahme)<br />

wieder ausgeschieden wird und dann erneut als Kohlenstoffquelle<br />

zur Verfügung steht; nur der durch die<br />

Tiere veratmete Kohlenstoff wird dem System entzogen<br />

und beträgt schätzungsweise zwischen 20 % (bei guter<br />

Ernährung) und 40 % (bei Nahrungsmangel) [5]. Zudem<br />

ist zu berücksichtigen, dass der Asselkot im Rohrnetz<br />

eine hohe Stabilität von rund 3 Wochen aufweist und<br />

somit ein weiteres, bedeutendes Substrat für die Biofilm<br />

entwicklung darstellt, da die besiedelbare Oberfläche<br />

vergleichsweise groß ist (s. u.).<br />

Die Wirkung der Scherkräfte auf die Entwicklung der<br />

Biofilme muss als gering bewertet werden, da der Biofilms<br />

nur sehr dünn ist und er somit im Bereich der<br />

Prandtlschen Grenzschicht liegt, einer Grenzschicht frei<br />

von Turbulenzen und Scherkräften; diese beträgt bei<br />

Strömungsgeschwindigkeiten von weniger als 0,2 m<br />

sec -1 mehr als 1,5 mm.<br />

Ernährungsgrundlage für den Biofilm ist der gelöste<br />

organische Kohlenstoff DOC (dissolved organic carbon).<br />

Das Angebot und die Verfügbarkeit des DOC stellt eine<br />

wesentliche und bedeutende Kohlenstoffquelle für den<br />

Biofilm dar, allerdings muss der DOC in den reaktiven,<br />

abbaubaren (BDOC) und den persistenten, nicht abbau-<br />

April 2011<br />

382 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

Tabelle 1. Menge und Anteil organischer Fraktionen in Trinkwasser-Verteilungssystemen nach verschiedenen Autoren, bezogen<br />

auf einen Rohrdurchmesser von 200 mm und 1 km Länge und auf eine mittlere Länge der <strong>Wasser</strong>asseln von 10 mm.<br />

Art Konzentration Absolute Menge km -1 m 3 Referenz<br />

DOC 0,3 – 5 mg L –1 40 – 600 g DOC 1,3 – 19 g [8]<br />

DOM 100 – 1500 g DOM 3,2 – 48 g [14]<br />

Biofilm (MW) (nur Bakterien) 10 6 Zellen cm –2 6 g Biomasse 0,2 g [15, 16]<br />

<strong>Wasser</strong>asseln:<br />

wenig – mittlerer Befall<br />

starker Befall<br />

Nahrungsaufnahme der Asseln<br />

wenig – mittlerer Befall<br />

starker Befall<br />

Kot der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

(akkumuliert über 21 d)<br />

wenig – mittlerer Befall<br />

starker Befall<br />

< 0,03 Stk lfm<br />

> 1 Stk lfm<br />

< 1 g Biomasse<br />

> 30 g Biomasse<br />

ca. 2 % Tag –1 0,02 g Tag –1<br />

0,6 mg<br />

0,6 g Tag –1 20 mg<br />

35 % der Nahrung<br />

0,15 g POM<br />

4,2 g POM<br />

1 Stk<br />

32 Stk [5, 8]<br />

0,005 g<br />

0,1 g<br />

[5]<br />

[17]<br />

baren Anteil differenziert werden. Der gut verwertbare<br />

Anteil des DOC wird von Bakterien und Einzellern aufgenommen,<br />

als Kohlenstoffquelle genutzt und verstoffwechselt<br />

(= BDOC, biodegradable DOC, [12]), während<br />

der schwer abbaubare Anteil (= persistenter DOC) in der<br />

vergleichsweise kurzen Kontaktzeit im Trinkwasser-Verteilungssystem<br />

keine Veränderung erfährt. Durchgeführte<br />

Untersuchungen haben einen sehr hohen Anteil<br />

des persistenten DOC im Grundwasser gezeigt [13, 14].<br />

2.2 Kohlenstoff turn over in Trinkwasser-<br />

Versorgungssystemen<br />

Eine quantitative Abschätzung der Menge, Stoffumsätze<br />

und Biomasse in Rohrleitungssystemen auf Basis<br />

des Kohlenstoffs zeigt deutlich die Rolle des DOC als<br />

Nahrungsgrundlage für die Lebensgemeinschaft im<br />

Rohrnetz (Tabelle 1), Berechnungsgrundlage ist ein<br />

Rohrabschnitt von 1 km Länge und 200 mm Durchmesser.<br />

Die üblicherweise auftretenden DOC Konzentrationen<br />

im Trinkwasser liegen im Bereich von 0,3 bis 5 mg<br />

L –1 , dies entspricht 40–600 g DOC absolut im <strong>Wasser</strong>,<br />

bzw. 100–1500 g gelöste organische Substanz (DOM);<br />

der <strong>Wasser</strong>durchsatz ist hierbei nicht berücksichtigt. Der<br />

Biofilm ist erstaunlich klein und umfasst im Mittel nur<br />

6 g Biomasse, Grundlage für die Kalkulation bilden die<br />

Untersuchungen in einer deutschen Mittelstadt [15]<br />

und aus Frankreich [16], die beide Zelldichten von 10 6<br />

Bakterien cm -2 ergaben. Die Biomasse der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

beträgt bei wenig bis mäßigem Befall mit <strong>Wasser</strong>asseln<br />

rund 1 g, bei starkem Befall immerhin 30 g (Längen-<br />

Gewichtskorrelation s. [5] und [6], Befallsdichten s. u.,<br />

Tabelle 1 und [8]). Der Wegfraß der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

beträgt bei Nahrungsknappheit, wie sie für Trinkwasser-<br />

Verteilungssysteme zugrund gelegt werden muss, etwa<br />

2 % d –1 [5, 16], d.h. bei wenig bis mäßigem Befall rund<br />

0,02 g Tag –1 . Dies liegt in einer plausiblen Größenordnung<br />

mit der Biofilmbiomasse (0,3 % Wegfraß der Biomasse<br />

pro Tag), wenn berücksichtigt wird, dass die Bakterienbiomasse<br />

ein Mittelwert darstellt.<br />

Die Assimilationsrate der aufgenommenen Nahrung<br />

rund 35 % [17], dies führt zu einer täglichen Kotabgabe<br />

von 0,007–0,2 g d –1 (bei mäßigem bzw. starkem Befall).<br />

Akkumuliert über 21 Tage sind dies etwa 1,5–4 g Kot im<br />

Rohrnetz, verglichen mit der Biomasse des Biofilms von<br />

rund 6 g ist dies eine erhebliche Menge.<br />

Das mittlere Verhältnis DOM:Bakterienbiomasse<br />

(POM) von rund 100:1 zeigt, dass nur ein sehr geringer<br />

Anteil des DOC in Bakterienbiomasse überführt wird<br />

und der DOC überwiegend persistent ist; in nährstoffarmen<br />

Oberflächengewässern beträgt dieses Verhältnis<br />

rund 50:1. Dieses Ergebnis zeigt, dass der Anteil von<br />

abbaubarem DOC, der BDOC, die relevante Fraktion für<br />

den Kohlenstoff turn over sein muss und somit nur dieser<br />

Anteil zu einer Nahrungslimitierung des Biofilms<br />

führen kann. Der DOC als Gesamtfraktion ist nur<br />

beschränkt geeignet, die Biofilm-Biomasse abzubilden.<br />

Eine Tolerierung von <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-<br />

Verteilungssystemen auf Grund ihrer Funktion als Konsumenten<br />

des Biofilms ist somit nicht begründet.<br />

2.3 Begrenzung der <strong>Wasser</strong>asselentwicklung in<br />

Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

Die Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>asseln über den DOC kann<br />

nur dann erfolgreich sein, wenn ein signifikanter Anteil<br />

des DOC leicht abbaubar ist und unmittelbar vom Biofilm<br />

genutzt werden kann, zudem ist es notwendig, den<br />

DOC deutlich zu senken, um eine Nahrungslimitierung<br />

des Biofilms zu erreichen. Es wird auch deutlich, dass<br />

der Wegfraß des Biofilms durch die <strong>Wasser</strong>asseln bei<br />

mäßigen Befall und der mittleren Biomasse des Biofilms<br />

von rund 6 g Biomasse pro km Rohrleitung ohne große<br />

Bedeutung ist, bei mäßigem Asselbefall werden nur<br />

etwa 1 % der Biofilmbiomasse täglich konsumiert, eine<br />

Menge, die durch das Wachstum des Biofilms ausge-<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 383


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

glichen werden kann. Da starker Asselbefall in der Regel<br />

auch mit einer starken Entwicklung des Biofilms verbunden<br />

wird, kommt es auch unter diesen Bedingungen<br />

zu keiner signifikanten Reduzierung des Biofilms.<br />

Wenn die Biomasse des Biofilms nahrungslimitierend<br />

für die <strong>Wasser</strong>asseln sein soll, muss diese auf rund 1/10<br />

verringert werden (dies entspricht etwa 0,6 g in der<br />

obigen Modellrechnung), damit der Wegfraß der Asseln<br />

einen signifikanten Einfluss auf den Biofilm hat. Eine<br />

Reduktion des Biofilms auf 1/10 kann nur durch eine<br />

entsprechende Verringerung des DOC auf rund < 0,5 mg<br />

L -1 erfolgen. Experimentelle Untersuchungen bestätigen<br />

diese geringe DOC Konzentration, so wurde in<br />

einem Modelltrinkwasser-Versorgungssystem bei 0,2 mg<br />

DOC eine Reduktion des Biofilms festgestellt [18].<br />

Die Limitierung der <strong>Wasser</strong>asseln im Rohrnetz erfolgt<br />

zum Einen über die in der Regel niedrigen und suboptimalen<br />

Temperaturen und zum Anderen über das qualitativ<br />

schlechte Nahrungsangebot in Form von Bakterien<br />

und Pilzen. Verschiedene Freilanduntersuchungen<br />

haben gezeigt, dass Bakterien als Nahrung angenommen<br />

werden, aber nur zu einem langsamen Wachstum<br />

führen [19]. Dies wird verständlich, wenn man den<br />

Tabelle 2. Bewertung der Häufigkeit der <strong>Wasser</strong>asseln (Asellus aquaticus)<br />

in Trinkwasser-Verteilungssystemen (mit mittleren Rohrdurchmesser von ca.<br />

200 mm), Häufigkeitsklassen n. DIN 38410 [17].<br />

Asselfunde für 1000 m Rohrlänge<br />

(Anzahl Tiere km –1)<br />

Abundanzklassen<br />

(Häufigkeitsstufen)<br />

1 – 2 Einzelfund 1<br />

3 – 10 wenig 2<br />

11 – 30 wenig bis mittel 3<br />

31 – 100 mittel 4<br />

100 – 300 mittel bis viel 5<br />

300 – 1000 viel 6<br />

> 1000 Massenvorkommen 7<br />

Vorrangig ist die ästhetische Beeinträchtigung zu<br />

nennen, große Teile der Verbraucher empfinden Ekel<br />

vor den Tieren, wenn sie z. B. auf den Hausfiltern krabbeln.<br />

Trinkwasser muss laut TrinkwV „frei von Krankheitserregern,<br />

genusstauglich und rein sein“ [21], und<br />

die DIN 2000 verlangt „Trinkwasser sollte appetitlich sein<br />

und zum Genuss anregen“ [22]. Das Umweltbundesamt<br />

weist darauf hin, dass gehäuftes Auftreten von Kleintieren<br />

in der Trinkwasserversorgung „als Hinweis auf ein<br />

verstärktes Wiederverkeimungspotenzial zu bewerten<br />

ist“ und nennt es eine „ästhetische Beeinträchtigung“<br />

[23]. Die WHO benennt ebenfalls das ästhetische Problem<br />

und weist darauf hin, dass die Organismenreste<br />

wesentlicher Anteil der partikulären Ablagerungen im<br />

Rohrnetz (Mulm) sein können, die wiederum zu einer<br />

Beeinträchtigung der <strong>Wasser</strong>qualität führen [24].<br />

Die Bewertung der Anzahl der Tiere kann analog zur<br />

DIN 38410 zur Bestimmung des Saprobienindex durch<br />

Makrozoobenthos erfolgen [25], die Größenklasseneinteilung<br />

ist exponentiell und deckt den ermittelten Häu-<br />

Abundanzklasse<br />

Tabelle 3. <strong>Wasser</strong>assel-Vorkommen (Asellus aquaticus) in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

in mehreren norddeutschen Städten (Datengrundlage 197 CO 2 -<br />

Spülungen, eigene Daten und Daten von Michels, mündl. Mitt.).<br />

Abundanz<br />

Abundanzklasse<br />

<strong>Wasser</strong>assel-Vorkommen (Asellus<br />

aquaticus) in norddeutschen <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen<br />

(Datengrundlage:<br />

197 Rohrnetzspülungen)<br />

Einzelfund 1 1 %<br />

wenig 2 0,5 %<br />

wenig bis mittel 3 3,5 %<br />

mittel 4 19 %<br />

mittel bis viel 5 32 %<br />

viel 6 28 %<br />

Massenvorkommen 7 16 %<br />

Lebensraum ‚Trinkwasser-Verteilungssystem‘ als ein<br />

nicht optimales Milieu für die Asseln betrachtet, als<br />

einen Ersatzlebensraum. Die Lebensgemeinschaft des<br />

Biofilms, u. a. die Kopplung der Bakterien und der <strong>Wasser</strong>asseln,<br />

muss als ein instabiles System, weit entfernt<br />

von einem Gleichgewichtszustand, angesehen werden.<br />

Es kann schon bei geringfügigen Änderungen der<br />

Betriebsdaten zu einer Massenvermehrung kommen.<br />

Dies kann bereits ein kurzfristig verbessertes Nahrungsangebot<br />

sein (und in der Folge eine massive Vermehrung)<br />

oder eine klimatisch bedingte Erhöhung der <strong>Wasser</strong>temperatur<br />

bzw. eine Verkürzung der Periode niedriger<br />

Winter-<strong>Wasser</strong>temperaturen, verbunden mit dem<br />

Auftreten der zweiten <strong>Wasser</strong>assel-Generation. Populationsdynamische<br />

Untersuchungen im Freiland haben die<br />

hohe Bedeutung der Temperatur für die Vermehrung<br />

der <strong>Wasser</strong>asseln gezeigt, die sich sowohl bei der Zahl<br />

der Nachkommen eines Individuums manifestiert als<br />

auch bei der Anzahl der Generationen pro Jahr [3, 4, 20].<br />

3. Bewertung der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

<strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen sind<br />

keine direkten Überträger (Vektoren) gefährlicher<br />

Keime, auch ist keine indirekte Übertragung von gefährlichen<br />

Keimen z. B. im Darm nachgewiesen worden.<br />

Dennoch müssen <strong>Wasser</strong>asseln als trinkwasserrelevante<br />

Kontaminanten bewertet werden, denn sie führen auf<br />

verschiedenen Wegen zu einer Verschlechterung der<br />

<strong>Wasser</strong>qualität,<br />

die ästhetische Qualität und Akzeptanz des<br />

Trinkwassers sinkt,<br />

es kommt zur Anreicherung von Asselkot im<br />

Rohrnetz, und<br />

tote Tiere können zu einer Verkeimung des <strong>Wasser</strong>s<br />

führen, besonders unter Stagnationsbedingungen.<br />

April 2011<br />

384 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

figkeitsbereich der <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Versorgungssystemen<br />

ab, die Abundanzklassen (= Häufigkeit)<br />

1 bis 7 stellen eine halbquantitative Bewertung dar mit<br />

den Abundanzstufen Einzelfund, wenig, mittel, viel und<br />

Massenvorkommen (Tabelle 2).<br />

Die Anwendung dieser Abundanzklassen auf die in<br />

Norddeutschland durchgeführten Rohrnetzspülungen<br />

zeigt ein überwiegend sehr hohes Asselvorkommen in<br />

Trinkwassersystemen (Tabelle 3), allerdings ist zu<br />

berücksichtigen, dass nur in Versorgungsnetzen mit<br />

Vorkommen von <strong>Wasser</strong>asseln gespült wurde. Eine<br />

zufällige stichprobenartige Beprobung der Versorgungsnetze<br />

ist auf Grund der Vorbehalte der Versorger<br />

nicht möglich.<br />

Bei dem Vorkommen von <strong>Wasser</strong>asseln tritt auch<br />

Asselkot auf, rot-braune, längliche Pellets (Bild 3 und 4),<br />

die eine hohe Stabilität im <strong>Wasser</strong> aufweisen (etwa<br />

3 Wochen) und sich somit erheblich in schwach durchströmten<br />

Netzabschnitten anreichern können. Bei einer<br />

starken Belastung mit <strong>Wasser</strong>asseln, d.h. 1000 Tiere<br />

km –1 , werden täglich bis rund 0,2 g Asselkot produziert,<br />

die bei einer Persistenz von 3 Wochen zu einer Anreicherung<br />

von etwa 4 g Mulm im Rohrnetz führen (s.<br />

Tabelle 1). Dies ist ein signifikanter Anteil am partikulären<br />

organischen Material (POM), i. w. bestehend aus<br />

dem Biofilm, den <strong>Wasser</strong>asseln und deren Kot. Schon<br />

bei mittlerem Befall der Trinkwasser-Verteilungssysteme<br />

liegt die Bedeutung der <strong>Wasser</strong>asseln und deren Kot in<br />

der Größenordnung der Biomasse der Biofilme. Dieser<br />

POM verringert die Effizienz jeder Desinfektionsmaßnahme<br />

und trägt zugleich zur Bildung von Oxidationsnebenprodukten<br />

bei. Die Bedeutung des POM, speziell<br />

der größeren Asseln mit ihrem beständigen Kot, als<br />

Störstoff bei der Desinfektion und der Nachchlorung ist<br />

bislang noch nicht ausreichend beachtet worden.<br />

Die Relevanz der <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

wird durch einen weiteren Faktor<br />

bestimmt: dem Auftreten und der Zersetzung der natürlich<br />

gestorbenen und durch den beobachteten Kannibalismus<br />

verendeten Tiere. Dieser Abbau erfolgt durch<br />

autolytische Prozesse (Freisetzung von Enzymen) sowie<br />

durch die Aktivität von Bakterien und Pilzen. Tote Tiere<br />

sammeln sich als Mulm in schwach durchströmten<br />

Rohrabschnitten oder werden mit der Strömung vor die<br />

Hausfilter gespült und führen bei Stagnationsbedingungen<br />

(z.B. während eines Urlaubs) zu signifikanten<br />

Verkeimungen. Entsprechende experimentelle Untersuchungen<br />

haben ein Maximum der Verkeimung nach<br />

5 Tagen mit > 2500 KBE mL –1 ergeben (Tabelle 2), deutlich<br />

mehr als die 100 KBE mL –1 , die nach der TrinkwV als<br />

unbedenklich eingestuft werden [21].<br />

4. Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>assel<br />

Die Vermeidung des Eintrages von <strong>Wasser</strong>asseln in<br />

Rohrsysteme umfasst die adäquate Auslegung der<br />

Sandfilter und des Rückspülens, eine vollständige<br />

Unterbrechung dieses Eintragsweges kann durch nachgeschaltete<br />

Filter erfolgen. Trockene Baugruben oder<br />

aber die Anwendung des entwickelten CO 2 -Spülverfahrens<br />

zur Rohrnetzreinigung (s. u.) nach Abschluss von<br />

Baumaßnahmen können den Eintrag über diesen Pfad<br />

verhindern.<br />

Eine erfolgreiche direkte Bekämpfung von <strong>Wasser</strong>asseln<br />

ist nur durch Insektizide möglich, deren Einsatz<br />

aber in Trinkwasser-Verteilungssystemen nach der<br />

TrinkwV nicht zulässig ist. In vergangenen Jahrzehnten<br />

wurden in verschiedenen Ländern erfolgreiche Bekämpfungen<br />

mit Permethrin oder Pyrethrum (= Insektizide)<br />

Bild 3.<br />

Kotpellets der<br />

<strong>Wasser</strong>assel,<br />

elektronenrastermikroskopische<br />

Aufnahme.<br />

Bild 4.<br />

Kotpellets der<br />

<strong>Wasser</strong>assel<br />

(mit Pfeilen<br />

markiert)<br />

inmitten von<br />

Spülrückständen,<br />

überwiegend<br />

Rost.<br />

Tabelle 4. Verkeimung des Trinkwassers im Hausfilter bei Vorhandensein nach<br />

dem Eintrag toter <strong>Wasser</strong>asseln, Mittelwerte der KBE mL -1 , n = 3; mikrobiologische<br />

Analytik durch das Landeslabor Berlin-Brandenburg.<br />

Stagnationszeit im<br />

Hausfilter ¾ (Tage)<br />

Hausfilter ohne <strong>Wasser</strong>asseln<br />

(KBE mL –1 , 20 °C)<br />

0 – 21<br />

1 32 268<br />

3 201 2547<br />

7 176 1748<br />

10 167 779<br />

Hausfilter mit 5 toten <strong>Wasser</strong>asseln<br />

(KBE mL –1 , 20 °C)<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 385


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

durchgeführt [8]. Weitere mögliche Bekämpfungsstrategien<br />

(Chlor, Chlorverbindungen, Ozon, UV, Ultraschall)<br />

waren jedoch nicht erfolgreich und sind bei [8] zusammenfassend<br />

dargestellt.<br />

Eine mechanische Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

durch Ausspülen ist in ihrer Wirkung begrenzt, da die<br />

<strong>Wasser</strong>asseln bei geringen Strömungen gegen die Strömung<br />

wandern (= positives rheotaktisches Verhalten),<br />

bei höheren Strömungen krallen sie sich fest an den<br />

Untergrund, d. h. die Rohrwandung. Somit kann mit den<br />

Bild 5. Asselaustrag aus einem norddeutschen Trinkwasser-Versorgungssystem<br />

bei Anwendung einer konventionellen <strong>Wasser</strong>spülung<br />

(WA-SP) und der mehrfachen Anwendung des CO 2 -Spülverfahrens<br />

innerhalb eines Tages (CO 2 -SP1 bis CO 2 -SP8).<br />

routinemäßig durchgeführten Rohrspülungen (<strong>Wasser</strong>spülung)<br />

nur ein geringer Anteil der Tiere ausgetragen<br />

werden (Bild 5). Weitergehende Spülverfahren wie<br />

Saugspülung und Luft/<strong>Wasser</strong>gemisch-Spülungen können<br />

zumindest in Teilen des Rohrnetzes zu erhöhten<br />

Scherkräften bzw. Druckänderungen führen und tragen<br />

vermutlich einen höheren Anteil von <strong>Wasser</strong>assel aus,<br />

verlässliche quantitative Daten liegen aber bislang nicht<br />

vor.<br />

Ein neu entwickeltes und wirksames Verfahren stellt<br />

das CO 2 -Spülverfahren dar [10]. Hier wird CO 2 übersättigtes<br />

<strong>Wasser</strong> in einen Rohnetzabschnitt eingeleitet,<br />

und durch das CO 2 werden die <strong>Wasser</strong>asseln und auch<br />

andere Invertebraten narkotisiert und können sich nicht<br />

mehr an der Rohrwandung festkrallen. Bei der nachfolgenden<br />

Klarspülung mit Trinkwasser werden die <strong>Wasser</strong>asseln<br />

und andere Invertebraten dann aus dem Rohrabschnitt<br />

ausgetragen. Die Effizienz des Verfahrens ist<br />

im Vergleich zu einer konventionellen <strong>Wasser</strong>spülung in<br />

Bild 5 dargestellt, mehrfache CO 2 -Spülungen zeigen,<br />

dass der Austrag der <strong>Wasser</strong>asseln bei 2–3-facher Spülung<br />

bei 90–95 % liegt.<br />

Eine wiederholt eingesetzte Pilotanlage zur CO 2 -<br />

Spülung besteht aus zwei Komponenten, 1) einem<br />

Durchflussreaktor zur Erzeugung des CO 2 -haltigen<br />

Trinkwassers zur Einspeisung über einen Hydranten in<br />

den zu spülenden Rohrabschnitt und 2) einem Niederdruck-Hochdurchsatz-Filter<br />

zur Abtrennung der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

am Ende der Spülstrecke (u. a. zum Nachweis der<br />

Effektivität der Spülmaßnahme). Die Vorgehensweise<br />

Bild 6. Schematische Darstellung des CO 2 -Spülungverfahrens: Mit den Absperrarmaturen wird der Zulauf<br />

des zu behandelnden Rohrleitungsabschnittes abgesperrt und für die Trinkwasserversorgung außer Betrieb<br />

genommen. Über einen Hydranten (ST1) wird mit einer Schlauchleitung Trinkwasser entnommen und dem<br />

CO 2 -Reaktor zugeführt. Das CO 2 -haltige <strong>Wasser</strong> wird über den Hydranten ST2 dem zu behandelnden Rohrleitungsabschnitt<br />

zugeführt. Am Hydrant ST3 tritt das CO 2 -<strong>Wasser</strong> mit den narkotisierten <strong>Wasser</strong>asseln aus<br />

dem Trinkwassernetz aus und kann über einen NDHD-Filter analysiert werden.<br />

April 2011<br />

386 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

einer CO 2 -Spülung ist schematisch in Bild 6 dargestellt.<br />

Mit Hilfe dieser Anlage sind bereits über 100 km Trinkwasser-Versorgungsleitungen<br />

erfolgreich von <strong>Wasser</strong>asseln<br />

befreit worden.<br />

Die durchgeführten CO 2 -Spülungen haben folgende,<br />

zum Teil überraschende Ergebnisse geliefert:<br />

Alle Rohrleitungen werden unabhängig vom Material<br />

gleichermaßen von <strong>Wasser</strong>asseln befallen, eine<br />

Präferenz für zementausgekleideten Leitungen<br />

besteht nicht.<br />

Leitungen mit kleineren Querschnitten (< 75 mm)<br />

werden nur vereinzelt von <strong>Wasser</strong>asseln besiedelt.<br />

Bei den durchgeführten Spülungen wurden in der<br />

Regel erhebliche Mengen von <strong>Wasser</strong>asseln ausgetragen,<br />

>> 100 Tiere km -1 waren die Regel (s. Bild 2).<br />

Ganzjährig wurden eitragende weibliche Tiere<br />

gefunden, eine Synchronisation der Entwicklung<br />

und die Beschränkung auf 2 Generationen pro Jahr<br />

wurden in der norddeutschen Region nicht beobachtet.<br />

Neben <strong>Wasser</strong>asseln wurden weitere Invertebraten<br />

ausgetragen u. a. Moostierchen (Bryozoa), Fadenwürmer<br />

(Nematoda), Höhlenflohkrebse (Niphargus<br />

aquilex), Hüpferlinge (Copepoda), allerdings nur in<br />

geringerer Anzahl. Es muss aber vermutet werden,<br />

dass empfindliche Tiere wie z. B. Würmer am Filter<br />

zerdrückt wurden.<br />

Aus Trinkwasser-Verteilungssystemen mit Assel befall<br />

wurden erhebliche Mengen von rot-braunen Ablagerungen,<br />

dem Mulm, ausgetragen, dieser Mulm<br />

bestand zu einem erheblichen, teilweise zum überwiegenden<br />

Anteil aus Asselkot.<br />

5. Ausblick<br />

Mit dem CO 2 -Spülverfahren ist nun ein zuverlässiges<br />

und direkt im Trinkwasser-Verteilungssystem anwendbares<br />

Verfahren zur Bekämpfung von <strong>Wasser</strong>asseln verfügbar.<br />

Somit kann der Befall von Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

mit Asseln und ihre Bedeutung für die<br />

Trinkwasserqualität Gegenstand einer intensiveren Diskussion<br />

werden, u. a. auch unter Berücksichtigung der<br />

erhöhten Anforderungen an die <strong>Wasser</strong>qualität durch<br />

lebensmittelverarbeitende Betriebe und medizinische<br />

Einrichtungen. <strong>Wasser</strong>asseln sind unerwünschte Organismen<br />

in Trinkwasser-Verteilungssystemen und ihr Vorkommen<br />

muss durch eine integrierte Strategie aus 1)<br />

einer DOC Verminderung, 2) einer Rohrnetzpflege u. a.<br />

mit dem CO 2 -Spülverfahren und 3) Sicherstellung eines<br />

adäquaten baulichen Zustandes des Rohrnetzes deutlich<br />

verringert werden. Die Besiedlungsdichten der <strong>Wasser</strong>asseln<br />

sollten < 30 Tiere pro km Rohrnetz nicht überschreiten,<br />

um nur eine geringe Belastung darzustellen.<br />

Zukünftig muss auch die Entwicklung anderer Invertebraten<br />

in Rohrnetzen stärker kontrolliert und gegebenenfalls<br />

reduziert werden, um die hohe Qualität des<br />

Trinkwassers sicherzustellen.<br />

Fokus weitergehender Studien ist insbesondere die<br />

Vermehrungsrate von <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

sowie die Ausbreitung und Verfrachtung<br />

im Rohrnetz. Dies und die Bedeutung des Asselkotes<br />

als Indikator für Asselbefall sind Gegenstand eines<br />

laufenden Forschungsprojektes des BMWi/AiF.<br />

Danksagung<br />

Wir danken dem BMWi/AiF für die finanzielle Förderung des<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojektes, Herrn Joachim Stromski,<br />

INNEX Institut, für die Mitwirkung an der Projektentwicklung<br />

sowie Frau Dipl. Biol Katja Funk, Herrn Dipl. Ing. Jan Kosmol und<br />

dem Scheideler Team für die Mitarbeit im Projekt. Ganz besonderer<br />

Dankt gilt den <strong>Wasser</strong>versorgungsbetrieben/Stadtwerken einiger<br />

norddeutscher Städte, die es uns ermöglich haben, wiederholt<br />

experimentelle CO 2 -Rohrnetzspülungen durchzuführen.<br />

Literatur<br />

[1] Wesenberg-Lund C.: Biologie der Süßwassertiere – Wirbellose<br />

Tiere. Cramer (1967).<br />

[2] Graça, M. A. S., Maltby, L. and Calow, P.: Comparative ecology<br />

of Gammarus pulex (L.) and Asellus aquaticus (L.) II: fungal<br />

preferences. Hydrobiologia 281 (1994), p. 163-170.<br />

[3] Chambers, M. R.: A comparison of the population ecology<br />

of Asellus aquaticus (L.) and Asellua meridianus RAC. In the<br />

reed beds of the Tjeukemeer. Hydrobiol. 53 (1977) No. 2,<br />

p. 147-154.<br />

[4] Adcock, J. A.: Energetics of a population of the isopod Asellus<br />

aquaticus: Life history and production. Freshwater Biology 9<br />

(1979), p. 343-355.<br />

[5] Marcus, J. H., Sutcliffe, D. W. and Willoughby, L.G.: Feeding and<br />

growth of Asellus aquaticus (Isopoda) on food items from the<br />

littoral of Windermere, including green leaves of Elodea<br />

Canadensis. Freshwater Biology 8 (1978), p. 505-519.<br />

[6] Arakelova, K. S.: The evaluation of individual production and<br />

scope for growth in aquatic sow bugs (Asellus aquaticus).<br />

Aquatic Ecology 35 (2001), p. 31-42.<br />

[7] DVGW: Tierische Organismen in <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen.<br />

DVGW Regelwerk W 271. DVGW Bonn, 2010, 45 S.<br />

[8] Michels, U.: Die <strong>Wasser</strong>assel (Asellus aquaticus) in <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen.<br />

AquaLytis, Königs-Wusterhausen.<br />

www.s200380463.online.de/cms.media/downloads/Studie_<br />

<strong>Wasser</strong>assel_neu.pdf (2008)<br />

[9] Flemming, H.-C. , Wingender, J., Moritz, R., Borchard, W. and<br />

Mayer, C.: Physico-chemical properties of biofilms: A short<br />

review. In: (eds.) Keevil, C. W., Godfree, A., Holt, D. & Dow, C.<br />

Biofilms in the aquatic environment. Royal Cociety of Chemistry,<br />

Spec. Publ. 242 (1999), p.1-12.<br />

[10] Gunkel, G., Michels, U., Scheideler, M. und Ripl, K.: Vorkommen<br />

und Bedeutung von Kleintieren in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />

– Maßnahmen zu deren Regulierung. 3R (2010), S.<br />

716-724.<br />

[11] Rathsack, U. und Rathsack, K.: Besiedlung von <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen<br />

durch Asseln und andere Invertebraten.<br />

Weiterentwickeltes Modell und Messsystem biologischer<br />

Prozesse. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 2 (2010), S. 200-207.<br />

[12] Servais, P., Billen, G., Laurent, P., Levi, Y. and Randon, G.: Studies<br />

of BDOC and bacterial dynamics in the drinking water distribution<br />

system of the Northern Parisian suburbs. Revue des<br />

Sciences de l’Eau 5 (1992), p. 69-89.<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 387


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

[13] Ziegler, D.: Untersuchungen zur nachhaltigen Wirkung der<br />

Uferfiltration im <strong>Wasser</strong>kreislauf Berlins. Diss. Technische<br />

Universität Berlin (2001).<br />

[14] Grünheid, St., Amy, G. and Jekel, M.: Removal of bulk dissolved<br />

organic carbon (DOC) and trace organic compounds by<br />

bank filtration and artificial recharge. Water Research 39<br />

(2005), p. 3219-3228.<br />

[15] Schwartz, T., Schmitt, J., Flemming, H.-C. und Obst, U.: Die<br />

Untersuchung von Biofilmen in Trinkwassersystemen. <strong>gwf</strong>-<br />

<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 140 (1999), S. 182-190.<br />

[16] Block, J. C., Haudidier, K., Paquin, J. L., Miazga, J. and Levi, Y.:<br />

Biofilm accumulation in drinking water distribution systems.<br />

Biofouling 6 (1993), p. 333-343.<br />

[17] Prus, T.: The assimilation efficiency of Asellus aquaticus L<br />

(Crustacea, Isopoda). Freshwater Biology 1 (1971), p. 287-<br />

305.<br />

[18] Sibille, I., Mathieu, L., Paquin, J. L., Gatel, D. and Block, J.C.:<br />

Microbila characteristics of a distribution system fed with<br />

nanofiltered drinking water. Wat. Res. 31 (1997) No. 9, p.<br />

2318-2326.<br />

[19] Willoughby, L. G. and Marcus, J. H.: Feeding and growth of the<br />

isopod Asellus aquaticus on actinomycetes, considered as<br />

model filamentous bacteria. Freshwater Biology 9 (1979), p.<br />

441-449.<br />

[20] Restante, A., Vitagliano, E. and Valentino, F.: The effect of 4 °C<br />

on the reproductive activity and the development of two<br />

geographical populations of Asellus aquaticus. Rend. Fis. Acc.<br />

Lincei 9 (1993) No. 4, p. 43-50.<br />

[21] TrinkwV: Verordnung über die Qualität von <strong>Wasser</strong> für den<br />

menschlichen Gebrauch. BGBl I 2001, 959, Änderung durch<br />

Art. 263 V v. 25.11.2003 I 2304.<br />

[22] DIN 2000: Zentrale Trinkwasserversorgung – Leitsätze für<br />

Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau, Betrieb und<br />

Instandhaltung der Versorgungsanlagen. Technische Regel<br />

des DVGW, Beuth Verlag (2000).<br />

[23] UBA: Stellungnahme der Trinkwasserkommission zum Vorkommen<br />

von Oligochaeten und anderen Kleintieren in <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen.<br />

Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung<br />

– Gesundheitsschutz 3 (2004), S. 302.<br />

[24] WHO: Guideline for Drinking Water Quality. 3. ed. World<br />

Health Organisation, Geneva 2004.<br />

[25] DEV M1: Bestimmung des Saprobienindex in Fließgewässern.<br />

DIN 38410-1. VCH Weinheim (2005).<br />

Autoren<br />

Eingereicht: 02.09.2010<br />

Korrektur: 03.02.2011<br />

Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />

Privatdozent Dr. rer. nat. Günter Gunkel<br />

E-Mail: guenter.gunkel@tu-berlin.de |<br />

Technische Universität Berlin |<br />

Institut für Technischen Umweltschutz |<br />

Fachgebiet <strong>Wasser</strong>reinhaltung, Sekr. KF 4 |<br />

Straße des 17 Juni 135 |<br />

D-10623 Berlin<br />

Dipl.-Ing. Michael Scheideler<br />

E-Mail: ms@scheideler.com |<br />

Scheideler Verfahrenstechnik GmbH |<br />

Lorenkamp 3 |<br />

D-45721 Haltern am See<br />

Zeitschrift KA – <strong>Abwasser</strong> · Abfall<br />

In der Ausgabe 4/2011 lesen Sie u. a. fol gende Bei träge:<br />

Arbeitsbericht der Erkenntnisse und Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitsblatts DWA-A 138<br />

DWA-Arbeitsgruppe ES-3.1 unter Berücksichtigung neuester Forschungsergebnisse<br />

Pressinotti u.a.<br />

Das Tropfkörperverfahren für heiße Klimazonen<br />

Götz Organische Spurenstoffe in kommunalem <strong>Abwasser</strong> –<br />

Aktuelle Entwicklungen in der Schweiz<br />

Becker / Michels Klärschlammbehandlung mithilfe von Schilfgras –<br />

Ergebnisse aus dem Betrieb eines Versuchsbeetes bei einem Mineralbrunnen<br />

Keppner<br />

Auswirkungen der Tochterrichtlinie Grundwasser auf das wasserwirtschaftliche<br />

Handeln<br />

Arbeitsbericht der Deckung der Kosten der <strong>Wasser</strong>dienstleistungen nach Artikel 9 WRRL –<br />

WA-AG WI-1.4<br />

Teil 1: Angemessene Berücksichtigung von Umwelt- und Ressourcenkosten<br />

April 2011<br />

388 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


BUCHBESPRECHUNG<br />

Buchbesprechung<br />

EG-Umweltrecht<br />

Systematische und ergänzbare Sammlung der<br />

Verordnungen, Richtlinien und sonstigen<br />

Rechtsakte der Europäischen Union zum<br />

Schutz der Umwelt.<br />

Bearbeitet von Peter-Christoph Storm und Siegbert<br />

Lohse. Berlin, Bielefeld, München: Erich<br />

Schmidt Verlag 2011. Loseblattwerk, 16736 S. in 9<br />

Ordnern, DIN A 5, Preis: 286,00 €, ISBN 978-3-<br />

503-03497-0.<br />

Das EG-Umweltrecht gewinnt enorm an Bedeutung.<br />

Verstärkt müssen sich nationale Rechtsanwender<br />

z.B. in Fällen unmittelbarer Wirkung<br />

europäischer Umweltnormen direkt mit den<br />

umweltrechtlichen Regelwerken der EG auseinandersetzen.<br />

Diese Textsammlung von Storm/Lohse<br />

gestattet den direkten Zugriff auf eine Vielzahl<br />

umweltrelevanter Rechtsakte der EG in ihrer konsolidierten<br />

Fassung.<br />

Ein effektives Arbeiten mit dem komplexen<br />

Werk wird durch eine Gliederungsübersicht,<br />

chrono logisch und thematisch gegliederte Inhaltsverzeichnisse<br />

und ein Sachverzeichnis ermöglicht.<br />

Wer die Vorzüge eines schnellen „Griffs in<br />

das Regal“ schätzt, ist mit dieser laufend aktualisierten<br />

Loseblattsammlung hervorragend ausgestattet.<br />

Die Zuteilung der Rechtsakte zu den Oberkategorien<br />

Vertragsrecht, allgemeines Umweltrecht,<br />

Immis sionsschutzrecht, Atomrecht, Ener gie recht,<br />

Gefahrstoffrecht, Abfallrecht, Ge wässer schutz recht<br />

und Naturpflegerecht er mög licht einen schnellen<br />

Überblick über und Einstieg in die entsprechende<br />

Rechtsmaterie.<br />

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<strong>Abwasser</strong>entsorgung, der Nah- und Fernwärmeversorgung,<br />

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FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Besiedlung von <strong>Wasser</strong>versorgungsnetzen<br />

durch Asseln<br />

und andere Invertebraten<br />

Mess- und Beobachtungsverfahren<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung, <strong>Wasser</strong>aufbereitung, Trinkwasser, Invertebraten, Asseln, Biofilm,<br />

Qualitätssicherung im Versorgungsnetz<br />

Udo Rathsack und Kristina Rathsack<br />

Zur Untersuchung von tierischen Organismen bzw.<br />

von komplexen Biozönosen in <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />

existieren noch keine standardisierten Verfahren.<br />

In [4] wurde ein Mess- und Beobachtungsverfahren<br />

vorgestellt, das bei einer Besiedlung des Versorgungsnetzes<br />

durch Asseln und andere Invertebraten<br />

zur Prozessbeobachtung eingesetzt wird und seit<br />

2004 in allen von den Autoren betreuten Objekten<br />

mit biologischen Nachreaktionen im Versorgungsnetz<br />

sehr erfolgreich angewendet wurde. Die vorliegende<br />

Arbeit soll die gewonnenen Erfahrungen zusammenfassen,<br />

die Möglichkeiten und auch die Grenzen des<br />

Verfahrens aufzeigen, neue Erkenntnisse zum Ablauf<br />

des biologischen Prozesses im Versorgungsnetz darlegen<br />

und die abzuleitenden Konsequenzen für die<br />

wasserwirtschaftliche Praxis entwickeln. Die be -<br />

schriebenen Zusammenhänge zeigen, dass es einen<br />

„wahren“ oder besonders repräsentativen Zustand<br />

des Eliminierungsprozesses biologisch verwertbarer<br />

Stoffe nicht gibt, weil sich die Reaktionsbedingungen<br />

im Versorgungsnetz infolge einer ungeregelten <strong>Wasser</strong>entnahme<br />

chaotisch ändern und auch der Stoffkomplex<br />

infolge der Metabolisierung auf dem vorangehenden<br />

Fließweg zum Messpunkt seine Eigenschaften<br />

ändert. Die Messdaten, die mit dem entwickelten<br />

Verfahren gewonnen werden, liefern ein ähnliches<br />

und sehr präzises Abbild des Prozesses der Nacheliminierung<br />

biologisch verwertbarer Stoffe am<br />

In stallationsort im Versorgungsnetz. Dieses Abbild<br />

liefert die notwendigen verfahrenstechnischen Daten,<br />

um den Prozessablauf der Nacheliminierung zu<br />

interpretieren und zu verstehen sowie die Zusammenhänge<br />

und Bedeutung der relevanten Einflussparameter<br />

zu erkennen.<br />

Growth of Assels and other Invertebrates in Water<br />

Distribution Networks – Method of Measuring and<br />

Observation of Biological Processes<br />

Up to now there are no established methods to messure<br />

or observe biological processes in water supply<br />

mains. In [4] the authors presented a messuring<br />

method of the biocenosis, which serves to obtain<br />

process information to control macroscopic visible<br />

organisms (asellus, nematoda etc.), and to prove the<br />

biological situation in the water supply mains. Since<br />

2004 this method has been applied very successfully<br />

in all by the authors attended objects with biological<br />

problems. The paper reports about the made experiences,<br />

shows the advantages and limits of this<br />

method and the consequences for it´s implementation.<br />

New findings about the biological elimination<br />

process within the network are given. They show, that<br />

a “true” or “representative” state of the elimination<br />

process do not exist. Owing to irregular consumption<br />

the reaction conditions changes permenantly in a<br />

chaotic way. Likewise the properties of the exploitable<br />

matter vary due to the metabolisation on its way<br />

to the messuring point in the water supply mains.<br />

The messuring data represent a similar and very<br />

accurate depiction of the elimination process on the<br />

site of messurement. This depiction provides the<br />

needed process information to interprete the elimination<br />

process and to understand the relationship and<br />

importance of the influencing aspects.<br />

April 2011<br />

390 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

1. Einleitung<br />

Das technologische Ziel der Trinkwasseraufbereitung ist<br />

die Herstellung eines chemisch und auch bakteriologisch<br />

stabilen <strong>Wasser</strong>s, d.h. alle möglichen Stoffumsetzungsvorgänge<br />

sollen im <strong>Wasser</strong>werk vollständig<br />

abgeschlossen werden. Wird dieser Grundsatz verletzt,<br />

treten im Versorgungsnetz Nachreaktionen auf, die im<br />

Allgemeinen immer zu Qualitätsbeeinträchtigungen<br />

und verstärkter Korrosion führen. Über mögliche Arten<br />

der Nachreaktionen im Versorgungsnetz und deren<br />

Auswirkungen auf die Korrosion wurde bereits in einer<br />

früheren Veröffentlichung [1] berichtet.<br />

Alle Systeme zur Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung<br />

von Trinkwasser sind von <strong>Wasser</strong>organismen<br />

besiedelt. Im Allgemeinen handelt es sich um nicht<br />

sichtbare Mikroorganismen, die keine deutlich erkennbaren<br />

hygienischen oder technischen Probleme verursachen.<br />

Gelegentlich kommt es jedoch zu Massenentwicklungen<br />

einzelner Arten (z. B. [2]) oder es treten<br />

makroskopisch sichtbare Organismen auf, die zu teilweise<br />

massiven und auch berechtigten Beschwerden<br />

der Kunden führen. Obwohl von diesen Organismen<br />

keine gesundheitliche Gefahr ausgeht, werden die<br />

ästhetischen Qualitätsanforderungen von Trinkwasser<br />

nicht erfüllt. Trinkwasser soll gemäß Trinkwasserverordnung<br />

und DIN 2000 „appetitlich [sein] und zum Genuss<br />

anregen“ (zitiert nach [3]).<br />

Bei der Beschreibung der im Versorgungsnetz ablaufenden<br />

Prozesse der Stoffumwandlung (Nachreaktionen<br />

der Eliminierung, Korrosion usw.) stehen wir noch<br />

am Anfang der Erkenntnisfindung. So wird im Allgemeinen<br />

der sehr komplexe Prozess der Korrosion metallischer<br />

Rohrmaterialien in einzelne Teilprozesse abstrahierend<br />

zerlegt und diese Teilprozesse werden mittels<br />

chemischer und physikalischer Modelle interpretiert<br />

[z. B. 14 … 18]. Die Rolle biologisch determinierter Prozesse,<br />

die ohne Zweifel von sehr großer Bedeutung sind,<br />

wird dabei weitgehend vernachlässigt. Die im Folgenden<br />

beschriebene Nacheliminierung von biologisch<br />

verwertbaren <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffen stellt einen Teilaspekt<br />

des Gesamtprozesses und keinen gesonderten<br />

Teilprozess dar [6].<br />

In den vorangehenden Veröffentlichungen zu biologischen<br />

Prozessen in <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen [2, 4,<br />

5, 6] wurde ein Messverfahren zur Untersuchung und<br />

Beobachtung biologischer Prozesse im Versorgungsnetz<br />

vorgestellt. Dieses Verfahren wurde notwendig,<br />

weil die bisher üblicherweise verwendeten Parameter<br />

TOC/DOC, AOC, BDOC, KBE (22 °C), KBE (36 °C), HPC(R2A),<br />

Wiederverkeimungspotential (WVP) nur einen ungenauen<br />

oder gar keinen abbildenden Bezug zum im Leitungssystem<br />

ablaufenden, realen Prozess aufweisen.<br />

Grundsätzlicher Mangel dieser Parameter ist, dass sie<br />

chemische Summenparameter sind bzw. dass die biologischen<br />

Parameter durch die Kultivierungsbedingungen<br />

der jeweiligen Verfahren unter definierten Laborbedingungen<br />

bestenfalls nur Ausschnitte sind und außerdem<br />

die verschiedenen Parameter jeweils andere<br />

Ausschnitte des Gesamtprozesses darstellen können.<br />

Die Bedeutung des Biofilms im realen Prozess in den<br />

Netzen wird durch diese Verfahren systematisch unterbewertet<br />

bzw. vollkommen ausgeblendet. Das neu entwickelte<br />

Mess- und Beobachtungsverfahren basiert auf<br />

der Untersuchung der sich im Versorgungsnetz spontan<br />

ausbildenden Biozönose. Diese Bioindikatoren sind<br />

weitaus sensitiver als die oben genannten Parameter.<br />

Die Beobachtungsergebnisse werden nicht durch Kultivierungsverfahren<br />

beeinflusst bzw. verfälscht. Die Auswertung<br />

dieser Informationen aus der Biozönose führte<br />

zu neuen Erkenntnissen zum Prozessablauf.<br />

Zur Beobachtung der Biozönose wird eine Referenzmessstelle<br />

in zentraler Lage im Versorgungssystem ausgewählt.<br />

Für die Beobachtung sind handelsübliche<br />

Partikelfilter (möglichst rückspülbar) geeignet, wie sie in<br />

Hausinstallationen verwendet werden. Es wurden<br />

GENO-Rückspülfilter MX der Firma Grünbeck (Filterelement<br />

50 μm) installiert. Der entsprechende Filter<br />

wird in eine Hausanschlussleitung integriert und<br />

14-tägig beprobt. Hierfür wird der Partikelfilter mit 20 L<br />

<strong>Wasser</strong> gespült, das aufgefangene <strong>Wasser</strong> über ein<br />

Planktonnetz (Maschenweite 50 μm) filtriert und das<br />

zurückgehaltene Material mikroskopisch ausgewertet,<br />

wobei die vorhandenen Organismenzahlen der jeweiligen<br />

Taxa ermittelt und die Organismen vermessen<br />

werden.<br />

Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass folgende<br />

Taxa stabile Populationen innerhalb der beobachteten<br />

Biozönosen bilden. Infolge der verfahrenstechnischen<br />

Maßnahmen werden die Populationen<br />

kleiner, später instabil und sterben teilweise aus:<br />

Makrozoen (> 1mm) – Asellus aquaticus, Daphnia,<br />

Cyclops<br />

Mesozoen (0,5 … 1 mm) – Oligochaeten n. det., Alona<br />

sp., Harpacticoida n. det., Nematoda n. det., Hydracarina<br />

sp., Nauplien<br />

Mikrozoen (< 0,5 mm) – Arcella sp., Centropyxis<br />

sp.,Difflugia sp,. Euglypha sp,. Testacea n. det., Lecane<br />

sp,. Rotatoria n. det.<br />

Daneben treten auch Organismen anderer Taxa auf,<br />

die jedoch keine stabilen Populationen bilden. Die in<br />

den Proben gefundenen <strong>Wasser</strong>organismen werden nur<br />

bis zur Gattungsebene differenziert. Die Taxa Testacea n.<br />

det. und Rotatoria n. det. umfassen die kleinen Schalenamöben<br />

(d.h. alle Schalenamöben mit Ausnahme<br />

der großen, gut differenzierbaren Schalenamöben Difflugia,<br />

Euglypha, Colurella usw.) bzw. die kleinen Rädertierchen<br />

(d.h. alle Rotatoria mit Ausnahme der großen,<br />

gut differenzierbaren Rotatoria Lecane usw.). Des Weiteren<br />

werden die Parameter Biomasse, Abundanz und<br />

Diversität der Biozönose ermittelt und als Zeitreihen<br />

grafisch dargestellt und ausgewertet.<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 391


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

In [5] wird beschrieben, wie aus den Beobachtungsdaten<br />

der Biozönose zwei Indikatorssysteme zur<br />

Beschreibung der Menge der biologisch verwertbaren<br />

Stoffe und zur qualitativen Veränderung dieser Stoffe<br />

abgeleitet wurden. Die Versorgungsleitungen werden als<br />

Durchlaufreaktor aufgefasst. Die absoluten Beträge der<br />

Messwerte gelten daher nur für den Messort im Versorgungsnetz<br />

und beschreiben einen zeitlichen Ausschnitt<br />

des im Netz weiterlaufenden Eliminierungsprozesses<br />

biologisch verwertbarer <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe auf dem<br />

Fließweg vom <strong>Wasser</strong>werk zum Kunden. Dieses Modell<br />

aus den Beobachtungsdaten beschreibt aber qualitative<br />

Veränderungen, die auf das gesamte untersuchte System<br />

übertragbar sind. Vergleiche der Messwerte und Parameter<br />

mit anderen Objekten sind nicht zulässig.<br />

In [6] werden aus den Beobachtungsdaten solcher<br />

Messstellen Parameter abgeleitet, die einen direkten<br />

Vergleich der biologischen Prozesse zulassen, die in verschiedenen<br />

Objekten, an verschiedenen Messstellen<br />

bei unterschiedlichen Rohwässern und unter anderen<br />

örtlichen und technischen Bedingungen ablaufen. Es<br />

sind jetzt Aussagen zur Menge der vorhandenen biologisch<br />

verwertbaren Stoffe möglich, sowie zur deren<br />

Eliminierbarkeit und zum zeitlichen Ablauf des Eliminierungsprozesses.<br />

In [4] wurde das Mess- und Beobachtungsverfahren<br />

vorgestellt und in [5, 6] präzisiert, das seit 2004 in allen<br />

betreuten Objekten mit biologischen Nachreaktionen<br />

im Versorgungsnetz sehr erfolgreich angewendet<br />

wurde. Die vorliegende Arbeit soll die gewonnenen<br />

Erfahrungen zusammenfassen, die Möglichkeiten und<br />

auch die Grenzen des Verfahrens aufzeigen und die<br />

abzuleitenden Konsequenzen für die wasserwirtschaftliche<br />

Praxis entwickeln. Die Arbeiten führten zu einem<br />

weitergehenden Verständnis, das die Eliminierung biologisch<br />

verwertbarer <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe im Versorgungsnetz<br />

als Prozess beschreibt. Im Folgenden sollen<br />

die das Mess- und Beobachtungsverfahren betreffenden<br />

Erfahrungen dargelegt werden, die in den 8 Versorgungssystemen<br />

gesammelt wurden, die die Autoren<br />

seit 2004 betreuten.<br />

2. Prozessablauf der Eliminierung biologisch<br />

verwertbarer <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe<br />

im Versorgungsnetz<br />

Beim Auftreten von Asseln oder anderen Invertebraten<br />

in <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen lag das Hauptaugenmerk<br />

der Arbeiten in der Regel in der Beschreibung der<br />

angetroffenen <strong>Wasser</strong>organismen oder in der gezielten<br />

Bekämpfung der Problemorganismen [z. B. 9 bis 13]. Die<br />

neuen Erkenntnisse, die durch das entwickelte Beobachtungsverfahren<br />

möglich werden, fassen den Prozess<br />

der biologischen Nachreaktionen im Leitungsnetz als<br />

Reaktionssystem in einem Durchflussreaktor auf und<br />

geben Einblicke in den Ablauf des Gesamtprozesses. Die<br />

Eliminierung erfolgt nicht an allen Orten im Netz gleichartig.<br />

Auf Grund der gewonnenen Beobachtungen lässt<br />

sich der Prozess wie folgt beschreiben:<br />

In Bild 1 ist der Ablauf des Prozesses der Nacheliminierung<br />

biologisch verwertbarer Stoffe im Versorgungsnetz<br />

schematisch dargestellt. Das <strong>Wasser</strong> durchströmt<br />

ausgehend vom <strong>Wasser</strong>werk Transportleitungen großer<br />

Dimension, Versorgungsleitungen mittlerer Dimension<br />

sowie als letztes die Hausanschlussleitungen geringster<br />

Transportleitung z. B. DN 400<br />

Versorgungsleitung z. B. DN 100<br />

Hausanschlussleitung z. B. DN 50<br />

Bild 1. Schematische<br />

Darstellung<br />

des<br />

Prozesses der<br />

Nacheliminierung<br />

biologisch<br />

verwertbarer<br />

Stoffe im Versorgungsnetz.<br />

Fließgeschwindigkeit hoch mit geringen<br />

Stagnationen<br />

Reaktionszeit kurz<br />

Verhältnis<br />

1 : 100<br />

Rohroberfläche :<br />

<strong>Wasser</strong>volumen<br />

A 0<br />

Nährstoffmenge<br />

Wegen hoher Fließgeschwindigkeit,<br />

ungünstigem Verhältnis<br />

Rohroberfläche: <strong>Wasser</strong>volumen und<br />

relativ geringer Reaktionszeit<br />

geringste Eliminierungsrate<br />

aber hohes Nahrungsangebot für die<br />

Biozönose<br />

Hauptort der Biomassebildung<br />

Fern - und Transportleitungen<br />

mittel mit häufigeren Stagnationszeiten<br />

mittel<br />

1:25<br />

intermittierend mit langen und häufigen<br />

Stagnationszeiten<br />

sehr lang<br />

1 : 12,5<br />

Wegen geringer Fließgeschwindigkeit,<br />

günstigerem Verhältnis<br />

Rohroberfläche: <strong>Wasser</strong>volumen und<br />

lange r Reaktionszeit<br />

deutliche Eliminierungsrate<br />

Abnahme des Nahrungsangebots für die<br />

Biozönose<br />

Hauptort großer Eliminierungsraten<br />

Hausanschlussleitungen<br />

Fließweg<br />

April 2011<br />

392 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

Nennweiten bis zur Zapfstelle. Die Eliminierung erfolgt<br />

auf der Rohroberfläche durch den Biofilm und die Konsumenten<br />

gemäß dem Modell in Bild 2.<br />

Die schematische Darstellung des Aufbaus einer Biozönose<br />

gemäß Bild 2 soll eine prinzipielle Gliederung<br />

der Teilnehmer einer Biozönose darstellen. In jedem des<br />

bisher durch die Autoren betreuten Objekts variieren<br />

die Biomassebildung, die Artenanzahl und deren<br />

Zusammensetzung erheblich. Variable Diversität und<br />

Abundanz sind stets ein Spiegelbild der sehr verschiedenartigen<br />

Rohwasserqualitäten, die durch den DOC,<br />

TOC oder ähnliche Summenparameter nicht beschrieben<br />

werden. In jedem neuen Objekt muss daher eine<br />

erneute Analyse und Bildung des Biozönosemodells<br />

durchgeführt werden. Weitere Details der Modellbildung<br />

sind in [4] beschrieben.<br />

Die Situationen in der Transportleitung und in der<br />

Hausanschlussleitung veranschaulichen die Extrema<br />

der möglichen Reaktionsbedingungen im Versorgungsnetz.<br />

Die Bedingungen in den Versorgungsleitungen<br />

nehmen eine mittlere Stellung zwischen den genannten<br />

Extrema ein.<br />

Transportleitungen werden mit relativ hoher Fließgeschwindigkeit<br />

durchströmt. Die Reaktionszeit ist daher<br />

relativ kurz. Es erfolgt ein beständiger <strong>Wasser</strong>austausch<br />

und damit eine beständige Nährstoffversorgung der Biozönose<br />

auf hohem Niveau. Das Verhältnis von Rohroberfläche<br />

: <strong>Wasser</strong>volumen beträgt stets 1 : DN/4. Bei großen<br />

Rohrdimensionen ist dieses Verhältnis bezüglich der Eliminierungsrate<br />

ungünstiger als bei geringen Dimensionen.<br />

Vereinfacht heißt das: die Nährstoffmenge A 0 innerhalb<br />

der Transportleitung bleibt unverändert hoch. Die<br />

abgebaute Nährstoffmenge bleibt wegen der geringen<br />

spezifischen Rohroberfläche und der kurzen Reaktionszeit<br />

gering. Jedoch wegen des hohen Nährstoffangebotes,<br />

des beständigen Nährstoffnachschubs und der in<br />

der Stoffmischung noch vorhandenen relativ gut verwertbaren<br />

Stoffe mit relativ hohem Energiegewinn etablieren<br />

sich auf den Oberflächen der Transportleitungen<br />

die Biozönosen mit größter Biomassebildung.<br />

Auf dem Fließweg durch die Versorgungsleitungen<br />

wird die Nährstoffmenge A 0 infolge der weitergehenden<br />

Metabolisierung immer geringer. Die biologisch<br />

gut verwertbaren Stoffe mit höherem Energiegewinn<br />

werden bevorzugt metabolisiert, so dass innerhalb des<br />

Stoffgemisches die schlechter verwertbaren Stoffe mit<br />

geringerer Energieausbeute beim Übergang in die<br />

Hausanschlussleitungen überwiegen.<br />

In den Hausanschlussleitungen dagegen ist der <strong>Wasser</strong>austausch<br />

deutlich geringer. Es gibt ausgeprägte<br />

Stag nationszeiten, d. h. lange Reaktionszeiten. Infolge<br />

des günstigeren Verhältnisses von Rohroberfläche:<br />

<strong>Wasser</strong> volumen werden deutliche Eliminierungsraten<br />

erzielt. Wegen des geringeren Nährstoffangebotes mit<br />

geringerer Energieausbeute etablieren Biozönosen mit<br />

geringerer Biomassebildung.<br />

3. Konsequenzen für das Mess- und<br />

Beobachtungsverfahren<br />

Die beschriebenen Zusammenhänge zeigen, dass es<br />

einen „wahren“ oder besonders repräsentativen Zustand<br />

der Eliminierung im Versorgungsnetz nicht gibt, der<br />

durch das Beobachtungsverfahren dargestellt werden<br />

könnte. Vielmehr verändert sich die Biozönosengröße,<br />

Generalisten<br />

Spezialisten<br />

Isopoda<br />

Große Konsumenten<br />

Makrozoen<br />

sekundäre Konsumenten<br />

Nematoda<br />

Centropyxis<br />

Lecane Tardigrada Colurellan<br />

Kleine Konsumenten<br />

Meso - und Mikrozoen<br />

primäre Konsumenten<br />

Difflugia<br />

Bakterien Bakterien Bakterien<br />

Primäre Produzenten<br />

Biofilm<br />

Bild 2.<br />

Schematischer<br />

Aufbau der<br />

Biozönose im<br />

Versorgungssystem.<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 393


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Abundanz in n/Probe<br />

Abundanz in n/Probe<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

deren Zusammensetzung und die Biomassebildung<br />

infolge der voranschreitenden Metabolisierung der biologisch<br />

verwertbaren Stoffe sowie der infolge der ständigen<br />

Veränderungen der Reaktionsbedingungen.<br />

Die Messdaten, die mit dem beschriebenen Verfahren<br />

gewonnen werden, liefern ein ähnliches Abbild des Prozesses<br />

der Metabolisierung. Im Partikelfilter etabliert sich<br />

eine Biozönose, die regelmäßig untersucht wird. Diese<br />

Biozönose spiegelt die biologischen Lebens bedingungen<br />

am Messpunkt und im Zeitraum vor der Probenahme<br />

wieder. Da im Versorgungsnetz alle weiteren Lebensbedingungen<br />

der <strong>Wasser</strong>organismen gegeben sind, ist<br />

das Nährstoffangebot im Allgemeinen die alleinige limitierende<br />

Größe, so dass die Biomassebildung sowie die<br />

Zusammensetzung der Populationen die Nährstoffmenge<br />

sowie die Nährstoffeigenschaften widerspiegeln.<br />

In Bild 3 und 4 sind beispielhaft zur Veranschaulichung<br />

die Entwicklung der Populationen Testacea<br />

n. det. und Lecane sp. im Objekt 2 an der Referenzmessstelle<br />

während der Beobachtungszeit dargestellt. (Zur<br />

Erläuterung: Im Taxon „Testacea n. det.“ werden die restlichen,<br />

kleinen Schalenamöben zusammengefasst. Die<br />

großen, einfach zu identifizieren Schalenamöben Euglypha<br />

sp., Difflugia sp., Arcella.sp., Centropyxis sp. werden<br />

gesondert ausgewiesen und sind nicht in dieser Gruppe<br />

erfasst.)<br />

Das Messverfahren wird in [5] als relatives Verfahren<br />

bezeichnet. Damit soll ausgedrückt werden, dass der<br />

0<br />

16.08.2005 04.03.2006 20.09.2006 08.04.2007 25.10.2007 12.05.2008 28.11.2008 16.06.2009 02.01.2010<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

Testacea n. det.<br />

Funktion Testacea n. det. y = 19000 * EXP( -0,0022 * t)<br />

Bild 3. Entwicklung der Population Testacea n. det., Objekt 2,<br />

Referenzmessstelle.<br />

Lecane sp.<br />

Funktion Lecane sp. y = 600 * EXP( -0,001 * t)<br />

0<br />

16.08.2005 04.03.2006 20.09.2006 08.04.2007 25.10.2007 12.05.2008 28.11.2008 16.06.2009 02.01.2010<br />

Bild 4.Entwicklung der Population Lecane sp., Objekt 2,<br />

Referenzmessstelle.<br />

Vergleich mit den Vorgängerwerten der Abundanzen<br />

der Einzel-Populationen sowie der Biomassebildung zu<br />

relativen Aussagen „mehr als bisher“ bzw. „weniger als<br />

bisher“ oder „gleich bleibend“ führt.<br />

Die absolute Größe der Messwerte ist abhängig vom<br />

Einbauort der Messstelle, d. h. von der Größe der bis zur<br />

Messstelle verbliebenen Nährstoffmenge sowie -eigenschaften<br />

und von den an der Messstelle vorhandenen<br />

Reaktionsbedingungen. Messstellen nahe Haupt- und<br />

Transportleitungen liefern höhere, absolute Messwerte<br />

als Messstellen in Endsträngen oder Hausanschlussleitungen.<br />

Durch die eingeleiteten technologischen Maßnahmen<br />

wurde eine weitergehende Eliminierung der biologisch<br />

verwertbaren Stoffe erreicht. Der Einarbeitungsprozess<br />

wurde als Reaktion erster Ordnung beobachtet<br />

(siehe auch Bild 3 und 4). Der Beiwert der Exponentialfunktion,<br />

der die sich verändernde Menge und Eigenschaften<br />

der biologisch verwertbaren Stoffe beschreibt,<br />

ist aber unabhängig vom Installationsort. Wenn mehrere<br />

Messstellen im Versorgungsgebiet vorhanden sind,<br />

wird an allen Messstellen der gleiche Beiwert gefunden,<br />

auch wenn die absoluten Größen der Messwerte der<br />

verschiedenen Messstellen abweichen.<br />

Die Messstellen werden vorzugsweise in der Nähe<br />

von Transportleitungen bzw. systemwichtigen Versorgungsleitungen<br />

großer Dimension installiert. Dort tritt,<br />

wie oben beschrieben, die größte Biomassebildung auf.<br />

Dadurch wird einerseits gewährleistet, dass auftretende<br />

Messfehler relativ gering bleiben. Andererseits demonstrieren<br />

die Messwerte an solchen Messstellen deutlicher<br />

die auftretenden Maxima und Problemschwerpunkte<br />

im Versorgungsgebiet. Nur an solchen Messorten mit<br />

größter Biomassebildung kann kontrolliert bzw. nachgewiesen<br />

werden, ob das angestrebte technologische<br />

Ziel von Biomassebildung < 10 μg/Probe erreicht oder<br />

auch dauerhaft unterschritten wird.<br />

In Verbundsystemen ist darauf zu achten, dass diese<br />

Messstelle nur vom betroffenen <strong>Wasser</strong>werk versorgt<br />

wird. In der Praxis bereitet dies oft Probleme, weil die<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung in Verbundsystemen anders erfolgt, als<br />

die Betreiber es vermuten. Die Vorstellung der mutmaßlichen<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung wurde im Allgemeinen an Rohrnetzberechnungen<br />

geschult. Grundlage der Rohrnetzberechnung<br />

sind ein oder mehrere stationäre Zustände<br />

der <strong>Wasser</strong>entnahme und der <strong>Wasser</strong>einspeisung. In der<br />

Praxis tritt dieser Zustand nicht ein. Tatsächlich ist die<br />

<strong>Wasser</strong>entnahme ein chaotischer, ungeregelter Prozess<br />

und die <strong>Wasser</strong>einspeisung passt sich der jeweiligen<br />

Situation nur an. So werden mitunter mehrere Versuche<br />

nötig, um einen geeigneten Messort zu finden.<br />

Das Mess- und Beobachtungsverfahren war bei den<br />

Arbeiten zur Beseitigung der makroskopisch sichtbaren<br />

<strong>Wasser</strong>organismen das wichtigste Arbeitsmittel, um<br />

den Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen nachzuweisen,<br />

den Prozessablauf der Nacheliminierung zu inter-<br />

April 2011<br />

394 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

pretieren und zu verstehen, sowie die Zusammenhänge<br />

und Bedeutung der relevanten Einflussparameter zu<br />

erkennen.<br />

4. Grenzen des entwickelten Mess- und<br />

Beobachtungsverfahrens<br />

Der Vorteil des Verfahrens, ein ähnliches Abbild des Prozesses<br />

der Nacheliminierung zu liefern, das für den Ort<br />

der Messstelle zutreffend ist, stellt gleichzeitig die<br />

Grenze des Verfahrens dar. Die durch das Verfahren<br />

gewonnenen Messwerte sind als statistisch zufällige<br />

Stichprobe am Messpunkt zu betrachten. Die aus den<br />

Messdaten der Zeitreihen gewonnenen Funktionen<br />

sind als statisch mittlere Entwicklungsfunktionen der<br />

Populationen bzw. der Biomassebildung aufzufassen.<br />

Eine Begrenzung liegt in den Messwerten bzw. der<br />

Maßeinheit der Messwerte (Abundanz/Probe bzw. Biomasse/Probe).<br />

Sie beschreiben als Stichprobe aus einer<br />

Grundgesamtheit einen biologischen Zustand, der zum<br />

Zeitpunkt der Probenahme an der Messstelle angetroffen<br />

wurde. Dies sind keine Konzentrationsangaben im<br />

herkömmlichen Sinne, die mit den gewohnten Messwerten<br />

der chemischen oder anderer Parameter vergleichbar<br />

wären. Ein Bezug zur <strong>Wasser</strong>menge, die den Partikelfilter<br />

durchströmt hat, besteht nicht. Es wird der aktuelle biologische<br />

Zustand beschrieben, der sich infolge des aktuellen<br />

Nahrungsangebotes einstellt, denn eine Limitierung<br />

durch andere Faktoren (Sauerstoffgehalt, Temperatur<br />

usw.) besteht im Leitungssystem im Allgemeinen nicht.<br />

Aus den gewonnenen Daten kann nicht auf die<br />

Menge der im gesamten Versorgungssystem vorhandenen<br />

Biomasse oder gar auf die Größe der gesamten<br />

Assel- oder anderer Population geschlossen werden. Ein<br />

solcher Ähnlichkeitsfaktor, der von den Messwerten an<br />

der konkreten Messstelle auf die Biozönose im gesamten<br />

Versorgungsnetz schließen lässt, ist derzeit nicht<br />

vorhanden. Es wird auch davon ausgegangen, dass ein<br />

solcher Ähnlichkeitsfaktor auch vorerst nicht bestimmt<br />

werden kann, da in diesen Parameter Messwerte eingehen<br />

müssten, die die Eigenschaften der biologischen<br />

Verwertbarkeit der Nährstoffe unter realen Bedingungen<br />

quantifizieren. Die bisher üblichen Messwerte, wie<br />

TOC, DOC BDOC usw. (siehe Abschnitt 2 bzw. [2, 4, 5, 6])<br />

können diese Aussagen nicht liefern.<br />

Andererseits macht die Prozessbeschreibung der Eliminierung<br />

biologisch verwertbarer Stoffe im Versorgungsnetz<br />

gemäß Abschnitt 3 deutlich, dass die Reaktionsbedingungen<br />

im Versorgungsgebiet stark örtlich<br />

und zeitlich variieren. Ein einfacher Rückschluss von<br />

einer repräsentativen Messstelle auf das gesamte System<br />

ist vermutlich generell nicht möglich, weil die <strong>Wasser</strong>entnahme<br />

und folglich auch das Fließen des <strong>Wasser</strong>s<br />

im Netz chaotische und keine deterministischen, streng<br />

regelmäßigen Prozesse sind. Die gefundenen Entwicklungsfunktionen<br />

der Populationen bzw. der Biomassebildung<br />

sind daher als statistisch mittlere Funktion zu<br />

verstehen, die einen generellen Entwicklungstrend des<br />

Systems „ Nährstoffeintrag – biologische Nacheliminierung“<br />

beschreiben.<br />

In Bild 2 ist das Modell der Biozönose im Versorgungssystem<br />

schematisch dargestellt. Durch das entwickelte<br />

Mess- und Beobachtungsverfahren werden nur<br />

die großen und kleinen Konsumenten beobachtet. Der<br />

Biofilm als Grundlage der gesamten Biozönose wird<br />

nicht erfasst.<br />

Dies könnte als Nachteil interpretiert werden, da nicht<br />

die gesamte Biozönose betrachtet wird. In einigen Versorgungssystemen<br />

wurden vereinzelt Rohrinnenflächen<br />

mikrobiologisch untersucht, um den Biofilm zu beurteilen.<br />

Jedoch zeigte sich, dass ein erwarteter, deutlich ausgeprägter<br />

Biofilm im Allgemeinen nicht zu finden war.<br />

In [7, Seite 104] wird für oberflächennahes und tiefes<br />

Grundwasser ausgeführt, dass „der größte Teil der Bakterien<br />

als sogenannter Biofilm“ vorliegt und „in den<br />

meisten Fällen handelt es sich dabei um Mikrokolonien<br />

und nur bei sehr hohen Nährstoffkonzentrationen<br />

kommt es zu geschlossenen Biofilmen“. In den untersuchten<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungssystemen handelte es sich<br />

immer um natürliches Grundwasser bzw. Uferfiltrat, das<br />

eine längere Untergrundpassage absolviert hat. Die<br />

zitierte Aussage ist daher auf die Situation im Versorgungsnetz<br />

anwendbar und bestätigt den Befund, dass<br />

ein deutlich entwickelter Biofilm nicht gefunden wurde.<br />

Die Entwicklung des Biofilms in den Rohrleitungen<br />

bzw. seine Bedeutung und Veränderung im Prozessverlauf<br />

der Eliminierung der biologisch verwertbaren Stoffe<br />

soll Gegenstand der folgenden Publikation sein. Es soll<br />

gezeigt werden, welche weiteren Informationen aus den<br />

Messdaten des beschriebenen Beobachtungsverfahrens<br />

gewonnen werden können, die bisher noch nicht veröffentlicht<br />

wurden. Diese Beobachtung der im Allgemeinen<br />

äußerst geringen Ausbildung des Biofilms soll in<br />

diesem folgenden Artikel theoretisch fundiert und die<br />

Gründe für dieses Phänomen sollen erläutert werden.<br />

Der Biofilm am natürlichen Bildungsort der Rohrinnenflächen<br />

ist der direkten Beobachtung durch einfache<br />

Verfahren kaum zugänglich. Daher wird es eher als<br />

Vorteil angesehen, dass die Beobachtung der einfach<br />

zugänglichen Konsumentenpopulationen die benötigten<br />

verfahrenstechnischen Aussagen zum Prozess ablauf<br />

der Nacheliminierung liefert.<br />

5. Zusammenfassung und weitere Schlussfolgerungen<br />

für die wasserwirtschaftliche Praxis<br />

Zur Untersuchung von tierischen Organismen bzw. von<br />

komplexen Biozönosen in <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />

existieren noch keine standardisierten Verfahren. Die<br />

Messdaten, die mit dem beschriebenen Verfahren gewonnen<br />

werden, liefern ein ähnliches Abbild des Prozesses der<br />

Nacheliminierung biologisch verwertbarer Stoffe im Versorgungsnetz.<br />

Die beschriebenen Zusammenhänge zeigen,<br />

dass es einen „wahren“ oder besonders repräsentativen<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 395


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Zustand des Eliminierungsprozesses biologisch verwertbarer<br />

Stoffe nicht gibt, da sich die Reaktionsbedingungen<br />

im Versorgungsnetz infolge einer ungeregelten <strong>Wasser</strong>entnahme<br />

chaotisch ändern und auch der Stoffkomplex<br />

infolge der Metabolisierung auf dem vorangehenden<br />

Fließweg zum Messpunkt seine Eigenschaften ändert.<br />

Die stichprobenartigen Messungen der ausgetragenen<br />

Biomasse, wie sie im Zusammenhang mit Rohrnetzspülungen<br />

schon durchgeführt werden, können nur<br />

einen Momentanzustand des Eliminierungsprozesses<br />

beschreiben und sind zur Beobachtung eines Prozessablaufes<br />

nicht geeignet, weil der notwendige Aufwand<br />

unvertretbar groß wäre.<br />

Das entwickelte Mess- und Beobachtungsverfahren<br />

ist dagegen einfach in der Durchführung, erfordert<br />

geringen Aufwand, d.h. die Installation des Partikelfilters<br />

an einem geeigneten Ort im Leitungssystem<br />

sowie die regelmäßige Probenahme und mikrobiologische<br />

Auswertung, und ist daher sehr kostengünstig und<br />

gleichzeitig sehr aussagefähig.<br />

Im Partikelfilter etabliert sich eine Biozönose, die<br />

regelmäßig untersucht wird. Diese Biozönose spiegelt<br />

die biologischen Lebensbedingungen am Messpunkt<br />

und im Zeitraum vor der Probenahme wieder. Da im<br />

Versorgungsnetz alle weiteren Lebensbedingungen der<br />

<strong>Wasser</strong>organismen gegeben sind, ist das Nährstoffangebot<br />

im Allgemeinen die alleinige limitierende<br />

Größe, so dass die Biomassebildung sowie die Zusammensetzung<br />

der Populationen die Nährstoffmenge<br />

sowie die Nährstoffeigenschaften widerspiegelt.<br />

Die Messstellen werden vorzugsweise in der Nähe<br />

von Transportleitungen bzw. systemwichtigen Versorgungsleitungen<br />

großer Dimension installiert. Dort tritt,<br />

wie oben beschrieben, die größte Biomassebildung auf.<br />

Dadurch wird einerseits gewährleistet, dass auftretende<br />

Messfehler relativ gering bleiben. Andererseits demonstrieren<br />

die Messwerte an solchen Messstellen deutlicher<br />

die auftretenden Maxima und Problemschwerpunkte<br />

im Versorgungsgebiet.<br />

Für die technologische Betreuung von Versorgungssystemen<br />

mit biologischen Nachreaktionen im Netz ist<br />

nur eine (jedoch eine geeignete) Messstelle ausreichend,<br />

um den Erfolg der eingeleiteten Maß nahmen nachzuweisen,<br />

so dass der notwendige Aufwand begrenzt<br />

bleibt. Weitere Messstellen im Versorgungs gebiet liefern<br />

lediglich ein anderes, aber wiederum ähnliches<br />

Abbild des Eliminierungsprozesses im Netz.<br />

Literatur<br />

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der Trinkwasseraufbereitung und Korrosion im Versorgungsnetz.<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 146 (2005) Nr.10, S. 766.<br />

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<strong>Wasser</strong>vorsorgungssystemen. Neue Deliwa-Zeitschrift Heft<br />

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[3] Grohmann, A., Hässelbarth, U. und Schwerdtfeger, W.: Die<br />

Trinkwasserverordnung. Erich-Schmidt-Verlag Berlin 2003.<br />

[4] Rathsack, U. und Michels, U.: Zur Populationsdynamik von<br />

Asseln und anderen Invertebraten in <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen<br />

und Konsequenzen für die <strong>Wasser</strong>aufbereitung. <strong>gwf</strong>-<br />

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[5] Rathsack, U. und Rathsack, K.: Besiedlung von <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen<br />

durch Asseln und andere Invertebraten –<br />

neues Mess- und Indikatorsystem zur Beobachtung und<br />

Bewertung von biologischen Prozessen. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<br />

<strong>Abwasser</strong> 150 (2009) Nr. 6, S. 451.<br />

[6] Rathsack, U. und Rathsack, K.: Besiedlung von <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen<br />

durch Asseln und andere Invertebraten –<br />

Weiterentwickeltes Modell und Messsystem biologischer<br />

Prozesse. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 151 (2010) Nr. 2, S. 200.<br />

[7] Griebler, C. und Mösslacher, F.: Grundwasserökologie. Facultas<br />

Verlags- und Buchhandlung AG Wien 2003.<br />

[8] Hunkeler. D., Goldscheider, N., Rossi, N. und Burn, C.: Biozönosen<br />

im Grundwasser. Umwelt-Wissen Nr. 0503, Bundesamt<br />

für Umwelt Bern 2006.<br />

[9] Scheideler, M. und Gunkel, G.: Neue Behandlungstechnologie<br />

für Trinkwasserverteilungssysteme bei Besiedlung mit Invertebraten<br />

, insbesondere <strong>Wasser</strong>asseln. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

139 (1998) Nr. 2, S. 176.<br />

[10] Schreiber, H. und Schoenen, D.: Tierische Organismen in<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen. Zusammenfassende Darstellung<br />

eines DVGW-Forschungsvorhabens. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

151 (2010) Nr. 1, S. 32.<br />

[11] Westphal, B.: Planktonalgen und Metazoen in Trinkwasserversorgungsanlagen.<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 137 (1996) Nr. 5,<br />

S. 271.<br />

[12] Gammeter, S. und Bosshart, U.: Invertebraten in Trinkwasserreservoiren.<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 142 (2001) Nr.1, S. 34.<br />

[13] Mevius, W.: <strong>Wasser</strong>asselbekämpfung im Trinkwasserrohrnetz.<br />

Fachliche Berichte HWW 16 (1997) Nr. 2, S. 13.<br />

[14] Alex, T., Dorsch, T. und Johannson, K.: Korrosionsversuche in<br />

Hausinstallationen aus Kupfer nach DIN 50931-1 mit<br />

Trinkwässern unterschiedlicher Zusammensetzung. <strong>gwf</strong>-<br />

<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 144 (2003) Nr. 13, S. 43.<br />

[15] Merkel, T., Groß, H.J., Werner, W., Eberle, S.H., Beuchle, G. und<br />

Höll, W.: Kupfer in der Trinkwasserinstallation. <strong>gwf</strong>-<br />

<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 144 (2003) Nr. 13, S. 35.<br />

[16] Nissing, W.: Einflüsse von Werkstoffen auf die Trinkwasserqualität<br />

in der Trinkwasserinstallation. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong><br />

143 (2002) Nr. 13, S. 84.<br />

[17] Schwenk, W.: Wechselwirkung <strong>Wasser</strong> – Werkstoff und<br />

Betrieb. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 142 (2001) Nr. 10, S. 720.<br />

[18] DIN 50930: Korrosion der Metalle, Korrosion metallischer<br />

Werkstoffe im Inneren von Rohrleitungen, Behältern und<br />

Apparaten bei Korrosionsbelastung durch Wässer, Teile 1<br />

bis 6.<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. Udo Rathsack<br />

E-Mail: udo-rathsack@t-online.de |<br />

Postfach 1125 |<br />

D-15201 Frankfurt (Oder)<br />

Dipl.-Biol. Kristina Rathsack<br />

E-Mail: kristina-rathsack@gmx.de |<br />

Karl-Methe-Straße 1 |<br />

D-37083 Göttingen<br />

Eingereicht: 18.08.2010<br />

Korrektur: 17.03.2011<br />

Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />

April 2011<br />

396 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


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FACHBERICHTE Tagungsbericht<br />

<strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben –<br />

Weiter entwicklung von <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />

und <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten<br />

zu einer umfassenden<br />

<strong>Wasser</strong>nutzungsabgabe<br />

Tagung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ<br />

am 18. Februar 2011 in Leipzig<br />

Kristina Bernsen und Erik Gawel<br />

1. Hintergrund und Einführung<br />

Die EU-Mitgliedstaaten sind nach Art. 9 der <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie<br />

(WRRL) verpflichtet, bis 2010 dafür zu sorgen,<br />

dass ihre <strong>Wasser</strong>preisgestaltung für <strong>Wasser</strong>dienstleistungen<br />

angemessene Anreize für eine effiziente Nutzung<br />

von <strong>Wasser</strong>ressourcen setzt. Der Begriff der<br />

<strong>Wasser</strong>dienstleistungen zielt auf die Sektoren <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und <strong>Abwasser</strong>beseitigung; er schließt dabei<br />

auch die Eigenversorgung (<strong>Wasser</strong>entnahme) und die<br />

Eigenbeseitigung (Direkteinleitung von Abwässern in<br />

Gewässer) ein, erfasst aber nicht alle Handlungen, die<br />

mit Zugriffen auf das <strong>Wasser</strong> verbunden sind. Insbesondere<br />

<strong>Wasser</strong>nutzungen, die aus der Schifffahrt, der <strong>Wasser</strong>kraftnutzung<br />

oder der landwirtschaftlichen Düngung<br />

und Pflanzenschutzbehandlung hervorgehen,<br />

sind keine <strong>Wasser</strong>dienstleistungen, sollen aber nach<br />

Prof. Dr. Erik Gawel, wissenschaftlicher Leiter des Forschungsprojekts,<br />

bei der Vorstellung der Ergebnisse.<br />

© Stephan Böhme, UFZ<br />

Art. 9 einen angemessenen Beitrag zur Kostendeckung<br />

leisten, soweit sie sich verteuernd auf <strong>Wasser</strong>dienstleistungen<br />

auswirken. Die Pflichten zur <strong>Wasser</strong>preisgestaltung<br />

enthalten nicht nur Anforderungen an die Erhebung<br />

von <strong>Wasser</strong>gebühren und an die staatliche Preisprüfung<br />

privater Versorger, sondern schließen auch die<br />

Erhebung weiterer Abgaben ein, soweit bestimmte Kostenpositionen,<br />

wie insbesondere die Umwelt- und Ressourcenkosten,<br />

nur auf diese Weise angemessen geltend<br />

gemacht werden können. In Deutschland haben<br />

<strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben mit der <strong>Abwasser</strong>abgabe und<br />

auch den <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten in derzeit elf Bundesländern<br />

eine längere Tradition; sie bilden im Lichte<br />

der WRRL zugleich Ansatzpunkte für die Anlastung von<br />

Umwelt- und Ressourcenkosten, schöpfen diesen<br />

Ansatz aber bisher nur unvollkommen aus.<br />

Ebenso traditionsreich ist aber auch die kritische<br />

Begleitung dieser Instrumente in Wissenschaft, Praxis<br />

und Politik. Eine umfassende, neuere Analyse der Erfahrungen<br />

mit den Instrumenten <strong>Abwasser</strong>abgabe und<br />

<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte in Deutschland stand bislang<br />

noch aus. Eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes<br />

sollte klären, inwieweit unter veränderten Rahmenbedingungen<br />

alte und neue <strong>Wasser</strong>nutzungs abgaben<br />

sinnvoll sind und wie diese ausgestaltet werden<br />

können. Die Tagung stellte die Ergebnisse der interdisziplinären<br />

Forschungsarbeit vor, die vom Helmholtz-Zentrum<br />

für Umweltforschung – UFZ, Leipzig, und dem Institut<br />

für Infrastruktur und Ressourcenmanagement der<br />

Universität Leipzig erarbeitet wurde.<br />

Grußworte zur Tagung sprachen Dr. Andreas Schmidt,<br />

administrativer Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums<br />

für Umweltforschung – UFZ, und MinDirig Dr. Fritz<br />

Holzwarth, Leiter der Unterabteilung <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

April 2011<br />

398 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Tagungsbericht<br />

FACHBERICHTE<br />

im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit.<br />

Dr. Schmidt skizzierte den Forschungsauftrag der<br />

Helmholtz-Gemeinschaft und die aktuellen Forschungsschwerpunkte<br />

des UFZ, zu denen auch die <strong>Wasser</strong>forschung<br />

sowie das Projekt eines Forschungsclusters der<br />

„Water Science Alliance“ gehören. Er unterstrich die<br />

besondere Rolle der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen<br />

<strong>Wasser</strong>forschung innerhalb des UFZ. Dr.<br />

Holzwarth würdigte in seinem Grußwort zunächst das<br />

UFZ als herausragende Forschungsstätte und betonte<br />

die Bedeutung einer umfassenden und integrierten<br />

Betrachtungsweise im <strong>Wasser</strong>management anstelle<br />

einer Fokussierung auf einzelne Instrumente wie die<br />

<strong>Abwasser</strong>abgabe. Wichtige Rahmenbedingungen hätten<br />

sich seit Einführung von <strong>Abwasser</strong>abgabe und <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten<br />

verändert, was eine umfassende<br />

Neubewertung erforderlich mache. Das der Tagung<br />

zugrunde liegende Gutachten verfolge richtigerweise<br />

einen systemaren Ansatz. Positiv zu beurteilen sei, dass<br />

die Studie Umsetzungsprobleme in der Praxis nicht ausblende<br />

und vor allem einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung<br />

der Diskussion leiste. Ziel dieser Veranstaltung<br />

sei es, das Gutachten vorzustellen, aber zugleich<br />

ein erstes Diskussionsforum zu bieten. Prof. Dr. Erik<br />

Gawel, UFZ und Universität Leipzig, gab anschließend<br />

eine Einführung in die Thematik. Die interdisziplinäre<br />

Studie, welche von den Departments Ökonomie sowie<br />

Umwelt- und Planungsrecht am UFZ in Kooperation mit<br />

dem Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement<br />

der Universität Leipzig erstellt wurde, stellt bestehende<br />

Abgabenlösungen auf den Prüfstand und analysiert<br />

die Notwendigkeit zusätzlicher Nutzungsabgaben.<br />

Dabei wurde von einem weiten, öko nomischen <strong>Wasser</strong>nutzungsbegriff<br />

ausgegangen, der die Begriffsdiskussion<br />

um die <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie (WRRL) einschließt.<br />

MinDirig Dr. Fritz Holzwarth, Leiter der Unterabteilung<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft im BMU, beim Grußwort.<br />

2. Alte und neue Rahmenbedingungen für<br />

<strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben<br />

Zunächst referierte Prof. Dr. Wolfgang Köck, UFZ und Universität<br />

Leipzig, zum rechtlichen Rahmen für die Erhebung<br />

von <strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben. Eine Verpflichtung<br />

zur Berücksichtigung des Kostendeckungsprinzips in<br />

der <strong>Wasser</strong>preisgestaltung ergebe sich aus Art. 9 WRRL,<br />

welcher das Setzen von angemessenen Anreizen zu<br />

einem effizienten Umgang mit der Ressource <strong>Wasser</strong><br />

sowie eine verursachergerechte Kostenanlastung verlange.<br />

Dies schließe neben Benutzungsgebühren die<br />

Erhebung weiterer Abgaben insbesondere zur Anlastung<br />

von Umwelt- und Ressourcenkosten ein. Auch <strong>Wasser</strong>nutzungen,<br />

die keine Dienstleitungen sind, müssten<br />

einen angemessenen Beitrag zur Kostendeckung leisten,<br />

soweit sie sich kostenerhöhend auf die Bereitstellung<br />

von Dienstleitungen auswirkten. Dies könne im<br />

Falle von Stoffeinträgen aus der Landwirtschaft eindeutig<br />

bejaht werden. Nichtsteuerliche Abgaben wie <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte<br />

(WEE) und <strong>Abwasser</strong>abgabe bedürften<br />

im deutschen Finanzverfassungsrecht einer sachlichen<br />

Legitimation. Diese sei beim WEE aufgrund der<br />

„<strong>Wasser</strong>pfennig“-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />

durch seine Einordnung als Vorteilsabschöpfungsabgabe<br />

gegeben; analog könne auch im Falle der<br />

<strong>Abwasser</strong>abgabe argumentiert werden. Zusammenfassend<br />

lasse sich feststellen, dass die Erhebung von WEE<br />

und <strong>Abwasser</strong>abgabe nicht nur als legitim im Sinne der<br />

Finanzverfassung anzusehen sei, sondern dass die Einführung<br />

von Instrumenten zur Anlastung von Umweltund<br />

Ressourcenkosten als Verpflichtung der Mitgliedstaaten<br />

aus der WRRL abgeleitet werden könne. Abweichungen<br />

von dieser Pflicht könnten nach Art. 9 WRRL in<br />

bestimmten Ausnahmefällen erfolgen, seien jedoch in<br />

hohem Maße rechtfertigungsbedürftig. Prof. Dr. Gawel<br />

skizzierte anschließend die ökonomischen Grundlagen<br />

einer <strong>Wasser</strong>nutzungsabgabe und widmete sich insbesondere<br />

den theoretische Konzeptionen und Voraussetzungen<br />

für eine erfolgreiche Lenkungsabgabe. Ziel einer<br />

jeden Umweltabgabe sei die effiziente Verhaltensänderung<br />

von Nutzern durch die Korrektur relativer Preise,<br />

wobei neben der reinen „Lenkungslast“ gerade auch die<br />

Zahllast auf Restnutzungen ein konstitutives Lenkungs-<br />

Element der Abgabe sei. Die Lenkungswirkung einer<br />

Abgabe zeige sich nicht allein in unmittelbaren Substitutionseffekten<br />

und der Umsetzung von Technikoptionen,<br />

sondern auch in Markt- und Preiseffekten auf nachgelagerten<br />

Märkten sowie dynamischen Anreizwirkungen,<br />

welche durch die Belastung der Restnutzung<br />

hervorgerufen werden. Aus ökonomischer Sicht seien<br />

die <strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben der Praxis sog. „Demeritorisierungsabgaben“,<br />

welche weder eine perfekte Internalisierung<br />

noch ein konkretes Nutzungsziel anstreben,<br />

sondern vielmehr einen permanenten ökologischen<br />

Strukturwandel anstoßen wollen. Eine Lenkungsabgabe<br />

könne auch ökonomisch durchaus an Grenzen stoßen,<br />

wenn sie in einem für sie ungeeigneten Problemfeld<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 399


FACHBERICHTE Tagungsbericht<br />

angewendet wird (z. B. Gefahrenabwehr) oder ihre Ausgestaltung<br />

einer spürbaren Lenkungswirkung entgegenstehe.<br />

Derartige Lenkungsgrenzen bestünden aber<br />

nicht in den oft angeführten Argumenten, Umweltziele<br />

seien längst erreicht oder es fehlten konkrete wirtschaftliche<br />

Vermeidungstechniken.<br />

Entwicklung des <strong>Abwasser</strong>anfalls in Deutschland.<br />

Quelle: UFZ/IIRM<br />

<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte in den Ländern (Stand 2010).<br />

NRW will derzeit den „Ausstieg aus dem Ausstieg“.<br />

3. Lenkungserfolg und Weiterentwicklung<br />

bestehender <strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben<br />

Zunächst referierte Prof. Dr. Gawel in diesem Teil der<br />

Veranstaltung zu den bisherigen Erfahrungen, Defiziten<br />

und Reformoptionen der bundesdeutschen <strong>Abwasser</strong>abgabe.<br />

Grundsätzlich sei eine empirische Messung des<br />

Erfolges lenkender Umweltabgaben außerordentlich<br />

schwierig, da nicht eine historische Zeitreihenbetrachtung<br />

der <strong>Abwasser</strong>einleitungen, sondern ein theoretischer<br />

Vergleich der gesamten <strong>Wasser</strong>nutzung in Produktion<br />

und Konsum mit und ohne Abgabe vonnöten<br />

wäre. Im Verbund mit dem Ordnungsrecht, d. h. in ihrer<br />

Funktion als Vollzugshilfe und Finanzierungsinstrument,<br />

könne der <strong>Abwasser</strong>abgabe durchaus eine beachtliche<br />

Lenkungswirkung attestiert werden, es bestünden<br />

jedoch Defizite in Bezug auf ihre Wirkung im Restverschmutzungsbereich<br />

sowie bei den dynamischen Anreizen.<br />

Diese Defizite ließen sich insbesondere in der Ermäßigung<br />

der Abgabensätze im Restverschmutzungsbereich<br />

(§ 9 Abs. 5 AbwAG), der Ermittlung der Be -<br />

messungsgrundlage nach „Bescheidwerten“ und den<br />

Verrechnungsmöglichkeiten nach § 10 AbwAG identifizieren.<br />

Als Reformoptionen wurden dementsprechend<br />

die Anhebung der Abgabensätze im Restverschmutzungsbereich,<br />

ein Inflationsausgleich der Abgabensätze<br />

sowie eine Überarbeitung des Parameterkatalogs der<br />

für die Bemessungsgrundlage relevanten Schadstoffe<br />

angeregt. Auch sollte nochmals der optionale Übergang<br />

von der Bescheidlösung zu einer Messlösung<br />

erwogen werden. Generell wurde aber bis auf weiteres<br />

am Emissionsprinzip der <strong>Abwasser</strong>abgabe festgehalten,<br />

statt sie zu einem Instrument regionaler Bewirtschaftung<br />

weiterzuentwickeln, was perspektivisch durchaus<br />

denkbar sei. Insgesamt wurde festgestellt, dass im<br />

Bereich der <strong>Abwasser</strong>einleitung eine Verhaltenssteuerung<br />

durch Abgaben sinnvoll sei und beibehalten sowie<br />

im Restverschmutzungsbereich gestärkt werden sollte.<br />

In der Ausgestaltung der Abgabe bestünden jedoch<br />

Mängel, die Raum für Verbesserungen böten.<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Marcel Fälsch, Universität Leipzig,<br />

trug zu bisherigen Erfahrungen mit den von einzelnen<br />

Bundesländern erhobenen <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten<br />

vor. Insgesamt biete sich deutschlandweit ein sehr heterogenes<br />

Bild, was Vorhandensein und Ausgestaltung<br />

der <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte betrifft. Das Ziel der Ressourcenschonung<br />

sei trotz eines ausreichenden potenziellen<br />

<strong>Wasser</strong>dargebots in Deutschland durchaus zu<br />

rechtfertigen, da nicht das gesamte Dargebot – schon<br />

gar nicht kostenlos – jederzeit zur Nutzung zur Verfügung<br />

stehe. Da <strong>Wasser</strong> als Ressource insbesondere in<br />

der raumzeitlichen Auflösung erschöpflich sei, und<br />

seine Nutzbarmachung mit Anstrengungen, also Kosten,<br />

verbunden ist, müsse es als knappes Gut im ökonomischen<br />

Sinne verstanden werden. Um WEE in ihrer<br />

Lenkungswirkung zu stärken, wurde empfohlen, die<br />

Abgabe bundesweit einzuführen sowie die bisherigen<br />

Abgabensätze neu zu justieren. Eine Differenzierung<br />

der Abgabensätze gemäß bundeseinheitlicher Kriterien<br />

(aber mit Länderabweichungskompetenzen) wäre empfehlenswert,<br />

um wirtschaftspolitische Verzerrungen<br />

und Fehlanreize zu vermeiden. Auch hier wird festgehalten,<br />

dass WEE als Instrumente einer nachhaltigen<br />

Ressourcenschonung gerechtfertigt sind, jedoch im<br />

Hinblick auf die Ausgestaltung erhebliches Verbesserungspotenzial<br />

bestehe.<br />

April 2011<br />

400 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Tagungsbericht<br />

FACHBERICHTE<br />

4. Weitere <strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben?<br />

Dr. Stefan Möckel, UFZ, referierte zu einer möglichen<br />

Abgabe auf Pflanzenschutzmittel und Düngemittel zur<br />

Eindämmung diffuser Stoffeinträge aus der Landwirtschaft.<br />

Stoffeinträge aus diffusen Quellen stellten eine<br />

wichtige, bislang unzureichend erfasste Quelle von<br />

Gewässerverschmutzungen dar. Ordnungsrechtliche<br />

Vorgaben regulierten zwar den Gebrauch von Düngeund<br />

Pflanzenschutzmitteln, die Kontrolle der Vorgaben<br />

sei jedoch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden<br />

und auch eine Internalisierung von Umwelt- und Ressourcenkosten<br />

finde bisher nicht statt, weshalb die<br />

Unterstützung des Ordnungsrechts durch ökonomische<br />

Instrumente sinnvoll erscheine. Im Bereich der Düngemittel<br />

böte sich eine Ausgestaltung als Abgabe auf den<br />

tatsächlichen Erwerb von Düngemitteln oder auf Nährstoffüberschüsse<br />

der In- und Outputströme an. Bezüglich<br />

einer Abgabe auf Pflanzenschutzmittel wurde eine<br />

Differenzierung nach Toxizität empfohlen. Eine Ausgestaltung<br />

der Abgaben als Verbrauchssteuer, Finanzierungssonderabgabe<br />

oder Lenkungsabgabe wäre denkbar.<br />

Insgesamt wurde eine Einführung von Abgaben auf<br />

Dünge- und Pflanzenschutzmittel zur Erreichung der<br />

Umweltziele der WRRL sowie zur Internalisierung von<br />

Umwelt- und Ressourcenkosten begrüßt.<br />

Abschließend führte Dr. Katharina Kern, ebenfalls<br />

UFZ, zur rechtlichen und ökonomischen Sinnhaftigkeit<br />

von lenkenden Abgaben in den Bereichen <strong>Wasser</strong>kraft<br />

und Schifffahrt aus. Grundsätzlich seien sowohl <strong>Wasser</strong>kraft<br />

als auch Schifffahrt <strong>Wasser</strong>nutzungen im Sinne der<br />

WRRL. Im Bereich der <strong>Wasser</strong>kraft böten sich theoretisch<br />

drei Anknüpfungspunkte für eine lenkende Abgabe: die<br />

Neuzulassung von <strong>Wasser</strong>kraftanlagen, der Betrieb von<br />

Altanlagen und die fortlaufende <strong>Wasser</strong>nutzung. Insgesamt<br />

ergebe sich aufgrund umfassender ordnungsrechtlicher<br />

Regelungen, den Potenzialen der Eingriffsregelung<br />

im Bundesnaturschutzgesetz, dem Vorherrschen<br />

von einmaligen Ja-/Nein-Entscheidungen über Großinvestitionen<br />

in <strong>Wasser</strong>kraftanlagen sowie aufgrund möglicher<br />

Wertungswidersprüche mit dem Klimaschutz und<br />

der energiepolitischen Förderung durch das EEG keine<br />

instrumentelle Überlegenheit einer Abgabenlösung.<br />

Auch in der Schifffahrt könnten verschiedene A spekte<br />

als Anknüpfungspunkt einer Abgabe dienen – der Ausbau<br />

oder die tatsächliche Indienstnahme des Gewässers.<br />

Im ersten Fall wäre eine Abgabe voraussichtlich<br />

wenig wirkungsvoll, da auch hier einmalige Investitions-<br />

Entscheidungen vorherrschen, und der Bund als Entscheidungsträger<br />

auch ohne „Reparaturabgabe“ direkt<br />

handeln könnte. Im zweiten Fall wäre eine Ökologisierung<br />

bestehender Schifffahrtsabgaben denkbar, welche<br />

jedoch mit internationalen Verträgen über grenzüberschreitende<br />

Flüsse in Konflikt kommen könnten. Zudem<br />

seien Verlagerungseffekte von Verkehren auf die Straße<br />

zu beachten. Zusammenfassend stellte die Referentin<br />

fest, dass eine lenkende Abgabe auf <strong>Wasser</strong>kraft kaum<br />

Schifffahrtswege in Deutschland: Rund 7350 km Binnenwasserstraßen,<br />

davon 25 % Kanäle.<br />

Quelle: <strong>Wasser</strong>- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) im Geschäftsbereich<br />

des BMVBS<br />

Das Projektteam (v. r.): Dr. Holzwarth (BMU), Prof. Köck, Prof. Gawel,<br />

Prof. Holländer, Marcel Fälsch, Dr. Rechenberg (UBA), Dr. Kern,<br />

Dr. Möckel.<br />

© Stephan Böhme, UFZ<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 401


FACHBERICHTE Tagungsbericht<br />

überzeugend implementierbar sei, während eine Ökologisierung<br />

von Infrastrukturabgaben denkbar, jedoch<br />

bereits umweltpolitisch nicht konfliktfrei wäre.<br />

5. Fazit<br />

Prof. Dr.-Ing. Robert Holländer, Universität Leipzig, resümierte<br />

zum Ende der Veranstaltung noch einmal die<br />

wesentlichen Diskussionspunkte. Es wurden Fragen<br />

nach der Regionalisierung bestehender Instrumente<br />

sowie nach der wünschenswerten Balance zwischen<br />

Ordnungsrecht und ökonomischen Instrumenten<br />

gestellt. Im Hinblick auf die Erfahrungen mit WEE und<br />

<strong>Abwasser</strong>abgabe müsse festgestellt werden, dass ein<br />

eigenständiger Erfolg dieser Instrumente schwer zu<br />

greifen sei, die Leistungen der Instrumente jedoch auch<br />

wegen unzureichender Ausgestaltungen gering blieben.<br />

Im Bereich der WEE sei eine bundesweite Harmonisierung<br />

anzustreben, während im Bereich der <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />

ein Übergang zur Messlösung erwogen werden<br />

sollte, deren Verwaltungsaufwand allerdings ins<br />

Verhältnis zu deren Nutzen gestellt werden sollte. Die<br />

Zweckbindung des Abgabenaufkommens sei allgemein<br />

als positiv erachtet worden. In der Landwirtschaft wurden<br />

Abgaben auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel<br />

befürwortet, während dies in den Fällen der <strong>Wasser</strong>kraft<br />

und Schifffahrt weniger sinnvoll erscheine. Auch wür-<br />

den durch Subventionen oftmals schädliche Anreize<br />

gesetzt, welche in einer integrierten Betrachtungsweise<br />

berücksichtigt werden müssten.<br />

Die Studie wird in Kürze vom Umweltbundesamt<br />

zusammen mit einem Diskussionsbericht zur Tagung<br />

veröffentlicht.<br />

Autoren<br />

Manuskripteingang: 04.03.2011<br />

Dipl.-Volksw. Kristina Bernsen<br />

E-Mail: bernsen@wifa.uni-leipzig.de |<br />

Universität Leipzig |<br />

Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement |<br />

Grimmaisache Straße 12 |<br />

D-04109 Leipzig<br />

Prof. Dr. Erik Gawel<br />

E-Mail: erik.gawel@ufz.de |<br />

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung |<br />

UFZ Department Ökonomie |<br />

Permoserstraße 15 |<br />

D-04318 Leipzig<br />

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Telefax<br />

RECKZs2010<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden,<br />

dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien- und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


BUCHBESPRECHUNGEN<br />

Buchbesprechungen<br />

Empfehlungen für die Wiederherstellung<br />

der linearen Durchgängigkeit<br />

bei Fließgewässern im Rahmen<br />

der Gewässerunterhaltung.<br />

Neues Thema der Gewässer-Nachbarschaften in<br />

Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Broschüre<br />

150 S., zahlr. farbige Abb., Preis: 15,00 €,<br />

zzgl. Porto und Versandkosten.<br />

In den von der GFG mbH organisierten regionalen<br />

Gewässer-Nachbarschaftsveranstaltungen werden<br />

Informationen zur modernen Unterhaltung und<br />

Entwicklung von Bächen und Flüssen vermittelt.<br />

Ein intaktes Fließgewässer ist mehr als ein<br />

Gerinne mit sauberem <strong>Wasser</strong>. Sein Ökosystem<br />

beinhaltet vernetzte Lebensräume von der Quelle<br />

bis zur Mündung und Artengemeinschaften aus<br />

Pflanzen und Tieren, die neben einer bestimmten<br />

<strong>Wasser</strong>qualität auch eine reiche Vielfalt von Gewässerstrukturen<br />

benötigen. Ein wesentlicher Bestandteil<br />

der Lebensstrategie vieler im Fließgewässer<br />

lebender Tierarten sind regelmäßig oder unregelmäßig<br />

stattfindende Ortsveränderungen.<br />

Die lineare Durchgängigkeit unserer Bäche und<br />

Flüsse ist jedoch teilweise durch Eingriffe in ihren<br />

natürlichen Gewässerstrukturen unterbrochen. Beispielsweise<br />

sind Sohlenabstürze für Fische und<br />

andere aquatische Lebewesen unüberwindbar. Auch<br />

Querbauwerke in Gewässern, wie zum Beispiel<br />

Wehranlagen und Sohlenverbauungen haben erhebliche<br />

Auswirkungen auf die Gewässer ökologie.<br />

Zur Erreichung eines guten ökologischen<br />

Zustands für oberirdische Gewässer, wie er von der<br />

Europäischen <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie (EG-WRRL)<br />

gefordert wird, sind enge Fristen gesetzt. Diese<br />

bedeuten für die Gewässerunterhaltungspflichten<br />

eine große personelle und finanzielle Herausforderung.<br />

Die Kommunen und Verbände sind nur dann<br />

in der Lage, das gesetzte Ziel bis zum Jahr 2015 (mit<br />

Verlängerung bis 2027) zu erreichen, wenn möglichst<br />

viele der dafür erforderlichen Maßnahmen im<br />

Rahmen der Gewässerunterhaltung vorgenommen<br />

werden können. Dabei kann man viele Vorhaben<br />

mit eigenem Gerät und Personal kostengünstig<br />

umsetzen und dadurch Zeit und Geld einsparen.<br />

Bestellungen<br />

GFG mbH,<br />

Frauenlobplatz 2,<br />

55118 Mainz,<br />

Tel. (06131) 613021,<br />

Fax (06131) 613135,<br />

E-Mail: info@gfg-fortbildung.de,<br />

www.gfg-fortbildung.de<br />

Zukunft <strong>Wasser</strong><br />

15. Internationale Sommerakademie<br />

St. Marienthal<br />

Initiativen zum Umweltschutz, Band 81. Herausgegeben<br />

von Fritz Brickwedde, Franz-Peter Heidenreich,<br />

Ulf Jacob und Volker Wachendörfer. Berlin:<br />

Erich Schmidt Verlag 2010. IX, 420 S., 15,8 x 23,5 cm,<br />

kartoniert, Preis: € 39,80 inkl. USt., zzgl. € 3,95<br />

Versand, ISBN 978-3-503-12634-7.<br />

Vor dem Hintergrund von Klimawandel, wachsender<br />

Weltbevölkerung und steigender Industrieproduktion<br />

sind massive Anstrengungen zum<br />

nachhaltigen Schutz von <strong>Wasser</strong> und Gewässern<br />

notwendig.<br />

Auf der 15. Internationalen Sommerakademie<br />

der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) diskutierten<br />

renommierte Fachleute, Wissenschaftler<br />

und Persönlichkeiten aus dem DBU-Umfeld künftige<br />

Strategien und Handlungsempfehlungen für<br />

den Umgang mit unserer Ressource Nummer Eins.<br />

Der vorliegende Tagungsband fasst die Beiträge<br />

zusammen und bietet einen aktuellen Überblick<br />

über den Stand der Diskussion zur nachhaltigen<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft, wissenschaftlich fundierte Antworten<br />

auf wesentliche Fragen, u. a. zu bedeutsamen<br />

Innovationen in der industriellen <strong>Wasser</strong>technik<br />

und in der <strong>Abwasser</strong>reinigung, zu Alternativen<br />

zu zentralen und konventionellen Infrastrukturen<br />

und Technologien, zur ökolo gischen und<br />

ökonomischen Tragfähigkeit des Ausbaus von<br />

<strong>Wasser</strong>straßen, zur Umsetzung der EU-<strong>Wasser</strong>rahmenrichtline<br />

sowie zu prioritären Klimaanpassungsmaßnahmen<br />

in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft hohe<br />

Fachkompetenz renommierter Fachleute und<br />

Wissenschaftler.<br />

Bestell-Hotline<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

München<br />

Tel. +49 (0) 201/82002-11<br />

Fax +49 (0) 201/82002-34<br />

E-Mail: S.Spies@vulkan-verlag.de<br />

www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 403


FACHBERICHTE Diskussion<br />

Auswirkungen des „<strong>Wasser</strong>sparens“ auf<br />

die Trinkwasserversorgung und die<br />

<strong>Abwasser</strong>entsorgung in Westdeutschland<br />

Nikolaus Geiler<br />

Bislang fehlen für Westdeutschland verlässliche statistische Werte, inwieweit der zurückgehende <strong>Wasser</strong>bedarf zu<br />

einem höheren Spülwassereinsatz in <strong>Wasser</strong>versorgungsnetzen und Kanalisationen geführt hat. Rigideres Kostendenken<br />

hat in den letzten Jahren eher dazu geführt, dass routinemäßige Spülvorgänge reduziert worden sind.<br />

Wenn tatsächlich vermehrt gespült wird, muss dies in Trinkwasserversorgungsnetzen notwendigerweise mit Trinkwasser<br />

erfolgen, in Kanalisationen ist es Stand der Technik, dass moderne Kanalreinigungsfahrzeuge Oberflächenwasser<br />

„tanken“ und das Spülwasser recyceln. Kanalbetriebe, bei denen Kanalisationen noch mit Trinkwasser<br />

gespült werden, haben Optimierungspotenzial. Ein stark zurückgehender <strong>Wasser</strong>bedarf führt wegen der hohen<br />

Fixkosten in der <strong>Wasser</strong>ver- und in der <strong>Abwasser</strong>entsorgung notwendigerweise zu steigenden Kubikmeterkosten.<br />

Der verbrauchsmindernde Effekt einzelner Grauwasser-Recycling-Anlagen im vorhandenen Gebäudebestand<br />

ist bezogen auf den Gesamtwasserverbrauch einer Kommune verschwindend gering. Bei neuen Stadtvierteln,<br />

in denen von vornherein ein „flächendeckendes“ Grauwasser-Recycling vorgesehen ist, wird die In frastruktur<br />

der <strong>Wasser</strong>ver- und der <strong>Abwasser</strong>entsorgung schon während der Planung berücksichtigt, so dass aus dem<br />

geringen <strong>Wasser</strong>bedarf keine Probleme resultieren.<br />

1. Einleitung<br />

Nachdem in der alten Bundesrepublik der <strong>Wasser</strong>bedarf in<br />

den 80er Jahren im Schnitt auf bis zu 147 Liter pro Einwohner<br />

und Tag gestiegen war, ist der Trinkwasserkonsum<br />

mittlerweile wieder auf 125 Liter zurückgegangen. Erwartet<br />

wird in der Fachpresse ein weiterer Rückgang – allerdings<br />

mit deutlich verringerter Rückgangsrate. Regional<br />

liegt der <strong>Wasser</strong>bedarf teilweise noch deutlich unter dem<br />

statistischen Bundesdurchschnitt – beispielsweise in Freiburg<br />

bei 100 Litern pro Einwohner und Tag, in einigen<br />

ostdeutschen Bundesländern schon bei unter 90 Litern.<br />

Stärker noch als in Privathaushalten ist der Bezug von<br />

Trinkwasser aus der öffentlichen <strong>Wasser</strong>versorgung im<br />

gewerblichen Bereich zurückgegangen. Die aktuell vorhandene<br />

Infrastruktur in der <strong>Wasser</strong>verteilung sowie in<br />

der <strong>Abwasser</strong>fortleitung stammt in der derzeitigen<br />

Dimensionierung teilweise aus den 70er Jahren. Damals<br />

war prognostiziert worden, dass der <strong>Wasser</strong>bedarf auf<br />

200 Liter pro Einwohner und Tag ansteigen würde.<br />

Auf den Kongressen der <strong>Wasser</strong>werker mehren sich<br />

die Klagen über die „Kollateralschäden“ des <strong>Wasser</strong>sparens<br />

im Hinblick auf die Rohrnetzhygiene und auf<br />

steigenden Kubikmeterkosten. 1 Das übertriebene<br />

<strong>Wasser</strong>sparen sei schon deshalb kontraproduktiv, weil<br />

1<br />

siehe beispielsweise 9. <strong>Wasser</strong>wirtschaftliche Jahrestagung des<br />

BDEW, auf der am 25.10.10 zum Thema „Die Grenze ist erreicht!<br />

– Strategien der Branche zum veränderten Gebrauchsverhalten“<br />

referiert wurde.<br />

vermehrt Rohrnetzspülungen erforderlich würden, die<br />

die Einsparerfolge wieder auffressen. In den populären<br />

Medien, in Kundenzeitschriften des SHK-Gewerbes<br />

sowie in Internet-Blogs werden diese Klagen unter der<br />

Überschrift „Irrsinn <strong>Wasser</strong>sparen“ aufgegriffen. Auch<br />

Anbieter von Grauwasserrecycling-Anlagen werden mit<br />

diesen Vorwürfen konfrontiert.<br />

In diesem Diskussionsbeitrag soll der Frage nachgegangen<br />

werden, inwieweit das <strong>Wasser</strong>sparen tatsächlich<br />

schon nachprüfbar zu einem bedeutsamen Anstieg<br />

der Spülvolumina geführt hat.<br />

2. Keine verlässlichen Daten<br />

Der zurückgehende <strong>Wasser</strong>bedarf hat zur Folge, dass<br />

partiell die Dimensionierung der <strong>Wasser</strong>verteilungsinfrastruktur<br />

und der Kanalisation nicht mehr mit dem<br />

aktuellen Verbrauch übereinstimmt. Noch eklatanter als<br />

in Westdeutschland ist das Auseinanderklaffen zwischen<br />

realem Verbrauch und Dimensionierung der Infrastruktur<br />

in Ostdeutschland. Während zu den Verhältnissen in<br />

Ostdeutschland in der Fachpresse und in der grauen<br />

Literatur zumindest einige Angaben zu finden sind, gibt<br />

es für Westdeutschland flächendeckend bislang keine<br />

belastbaren Angaben zu den Folgen des „<strong>Wasser</strong>sparens“<br />

auf die Infrastruktur sowie auf die Güte des Trinkwassers<br />

und auf Erschwernisse im Kanalbetrieb.<br />

Ähnlich wie in ostdeutschen „Schrumpfregionen“<br />

muss auch für westdeutsche Kommunen mit stark<br />

zurückgehendem <strong>Wasser</strong>bedarf da mit gerechnet wer-<br />

April 2011<br />

404 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Diskussion<br />

FACHBERICHTE<br />

den, dass Stagnationswassererscheinungen in nur noch<br />

schwach durchflossenen Leitungssträngen zunehmen.<br />

Bei einer Stagnation des Trinkwassers wird befürchtet,<br />

dass vermehrt Rohrleitungsmaterialien in Lösung gehen<br />

und dass es zudem zu Aufkeimungsprozessen kommen<br />

könnte. Detaillierte Untersuchungen und stich haltige<br />

Belege für westdeutsche Versorgungsnetze wurden bislang<br />

allerdings nicht publiziert. Aus ostdeutschen Kommunen<br />

ist bekannt, dass wegen stagnierendem <strong>Wasser</strong><br />

vermehrt neuralgische Leitungsabschnitte gespült werden<br />

müssen. Dazu kann aus hygienischen Gründen<br />

selbstverständlich nur Trinkwasser verwendet werden, so<br />

dass ein Teil der Einsparerfolge durch die Trinkwasserkonsumenten<br />

für vermehrte Rohrnetzspülungen seitens<br />

der <strong>Wasser</strong>werke wieder kompensiert wird. Statistisch<br />

belegte Daten, inwieweit in einzelnen ostdeutschen Bundesländern<br />

der Spülwasserbedarf in den letzten Jahren<br />

zugenommen hat, liegen allerdings nicht vor. In Ostdeutschland<br />

erfolgte ein Rückgang des Trinkwasserkonsums<br />

von teilweise über 300 Litern pro Einwohner<br />

und Tag zu „DDR-Zeiten“ auf regional nur noch 80 Liter.<br />

Der haushaltsbezogene Rückgang wurde noch verstärkt<br />

durch die Deindustrialisierung sowie durch einen Bevölkerungsrückgang<br />

um bis zu 20 Prozent und mehr. Insofern<br />

ist tatsächlich damit zu rechnen, dass der drastische<br />

Bedarfsrückgang in Teilen des Leitungsnetzes zu einem<br />

erheblichen Rückgang des Durchflusses geführt hat.<br />

Ähnlich drastische Bedarfsrückgänge konnten in Westdeutschland<br />

bislang noch nicht beobachtet werden.<br />

Nachfragen beim DVGW und beim BDEW haben<br />

gezeigt, dass auch bei diesen beiden maßgeblichen<br />

Verbänden keine Daten vorliegen, die einen vermehrten<br />

Spülwasserbedarf statistisch belegen könnten.<br />

Durch Gespräche des Autors mit <strong>Wasser</strong>werkern und<br />

Betriebsleitern von Kanalbetrieben wurde ihm jedoch<br />

bekannt, dass es zumindest im Kanalbetrieb auch in<br />

Westdeutschland zunehmende Probleme in Folge des<br />

geringeren Trinkwasserbezugs gibt.<br />

Vermutet wird, dass, ähnlich wie auch in Ostdeutschland,<br />

westdeutsche „Schrumpfregionen“ be son ders von<br />

demographischen Problemen in der Siedlungswasserwirtschaft<br />

betroffen sein könnten. Hier zu zählen beispielsweise<br />

die Montanregionen im Ruhrgebiet und im<br />

Saarland. Dort addiert sich der zurückgehende Pro-<br />

Kopf-Verbrauch in den Haushalten zu einem überproportional<br />

zurückgehenden <strong>Wasser</strong>bedarf im industriellge<br />

werblichen Bereich. Stilllegungen in den Montanbetrieben,<br />

Firmenpleiten und Deindustria lisierung<br />

führen zu stark zurückgehendDurchsätzen in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und in der Kanalisation. 2<br />

2 Zwar hatten und haben Großbetriebe in der Regel eine eigene<br />

Betriebswasserversorgung für Produktions- und Kühlwasserzwecke.<br />

Für Sanitäreinrichtungen (Toiletten, Duschen usw.)<br />

sowie für Kantinen und ähnliche Einrichtungen wurde aber vielfach<br />

<strong>Wasser</strong> in Trinkwasserqualität aus der öffentlichen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

bezogen.<br />

Inwieweit dadurch hygienische Probleme in der<br />

Trinkwasserversorgung in Folge zunehmender Stagnationswasserperioden<br />

in den Montanregionen des Ruhrgebietes<br />

und des Saarlandes entstanden sind, wurde<br />

bislang in der Fachpresse nicht publiziert. 3<br />

3. Effizienzsteigerung reduziert Rohrnetzspülungen<br />

Bei Nachfragen in <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen hat<br />

sich ergeben, dass eine zunehmende Kostenorientierung<br />

dazu geführt hat, dass früher routinemäßig durchgeführte<br />

Rohrnetzspülungen zunehmend durch eine<br />

bedarfsorientierte Spülung ersetzt worden sind. Die<br />

Spülvolumina konnten somit in den letzten Jahren sukzessive<br />

gesenkt werden. Allerdings wird befürchtet,<br />

dass jetzt der „Talboden“ erreicht sei. Auch bei einer<br />

scharfen Kostenkalkulation müsse angenommen werden,<br />

dass künftig wegen des zurückgegangen Trinkwasserbedarfs<br />

keine weiteren Reduktionserfolge mehr zu<br />

erreichen wären. Um die Rohrnetzhygiene gewährleisten<br />

zu können, müsse künftig wieder vermehrt gespült<br />

werden.<br />

Dies ist bereits jetzt in den Stadtteilen erforderlich,<br />

die in den 60er und 70er Jahren hochgezogen worden<br />

sind. In den damals errichteten Trabantenstädten wurde<br />

– entsprechend der damaligen Prognosen – bei der<br />

Dimensionierung der Rohrnetze von einem <strong>Wasser</strong>bedarf<br />

von 200 Litern pro Einwohner und Tag ausgegangen.<br />

In diesen Stadtteilen ist das Rohrnetz inzwischen<br />

dramatisch überdimensioniert – so dass man an<br />

einem sukzessiven Rückbau nicht vorbeikommen wird.<br />

4. Hohe Fixkosten – steigende Kubikmetergebühren<br />

Steigende Kubikmeterpreise werden auch in Westdeutschland<br />

teilweise auf den zurückgehenden <strong>Wasser</strong>bedarf<br />

zurückgeführt. Bei einem Fixkostenanteil<br />

von 70 bis 80 Prozent in der <strong>Wasser</strong>ver- und in der<br />

<strong>Abwasser</strong>entsorgung muss ein zurückgehender <strong>Wasser</strong>absatz<br />

logischerweise zu steigenden Kubikmeterpreisen<br />

führen, sofern der Kostenanstieg pro Kubikmeter<br />

nicht durch Rationalisierungen, Fusionen und<br />

andere Effizienzsteigerungsmaßnahmen kompensiert<br />

werden kann.<br />

Angesichts steigender Kubikmeterkosten ist darauf<br />

hinzuweisen, dass es bei der Rechnungsstellung durch<br />

den Trinkwasserlieferanten und den <strong>Abwasser</strong>entsorger<br />

auf das Produkt aus Kubikmetergebühr und Jahresverbrauch<br />

ankommt! Wer also <strong>Wasser</strong> spart, kann auch bei<br />

steigenden Kubikmetergebühren seine Jahresrechnung<br />

reduzieren bzw. zumindest stabil halten.<br />

3 Um diesen Sachverhalt verlässlich abzuklären, wären Befragungen<br />

von <strong>Wasser</strong>versorgern in den besonders betroffenen Regionen<br />

des Ruhrgebietes und des Saarlandes erforderlich.<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 405


FACHBERICHTE Diskussion<br />

5. Die Mischwasserkanali sation ist neuralgisch<br />

Aus Gesprächen mit Leitern von <strong>Abwasser</strong>betrieben ist<br />

dem Autor bekannt, dass selbst in Zuzugsregionen die<br />

Probleme im Kanalbetrieb in Folge zurückgehenden<br />

<strong>Wasser</strong>bedarfs anwachsen. Insbesondere Kanalstrekken,<br />

die schon in der Vergangenheit problematisch<br />

waren, geben immer öfter Anlass zu Beschwerden durch<br />

Anlieger. Von zunehmenden Geruchsproblemen auf<br />

Grund eines zu geringen Durchflusses in der Kanalisation<br />

ist vor allem die Mischwasserkanalisation betroffen.<br />

Im Gegensatz zur Schmutzwasserkanalisation ist die<br />

Mischwasserkanalisation entsprechend dimensioniert<br />

worden, um zusammen mit Schmutzwasser aus Haushalten<br />

und Gewerbe auch Niederschlagswasser abzuführen.<br />

4 Insofern weist die Mischwasserkanalisation<br />

gegenüber der Schmutzwasserkanalisation eine deutlich<br />

größere lichte Weite auf. Wenn es längere Zeit nicht<br />

regnet, fehlt in der Mischwasserkanalisation die Spülwirkung<br />

von Niederschlagsereignissen. Bei Kanalstrekken<br />

ohne großes Gefälle kann der zurückgehende<br />

Frischwasserbezug dazu führen, dass sich insbesondere<br />

bei länger andauernden Trockenperioden Ablagerungen<br />

bilden, die zu einer Geruchsbelästigung im oberhalb<br />

liegenden Straßenraum führen.<br />

6. Kanalspülung – es geht auch ohne<br />

Trinkwasser<br />

Behauptet wird in der aktuellen „<strong>Wasser</strong>spardebatte“,<br />

dass in diesen Fällen die Mischwasserkanalisation aufwändig<br />

mit Trinkwasser gespült werden müsste. Tatsächlich<br />

ist es inzwischen Stand der Technik, dass Kanalreinigungsfahrzeuge<br />

eingesetzt werden,<br />

die zum einen Oberflächenwasser aus Bächen und<br />

Gewerbekanälen zur Kanalspülung einsetzen<br />

und die zum anderen das Spülwasser wieder aufnehmen,<br />

reinigen und erneut zur Spülung einsetzen. 5<br />

7. Die Bedeutung von Topographie und<br />

Fremdwasserzuflüssen<br />

Ob es zu fäulnisfähigen Ablagerungen in der Kana lisation<br />

kommt, hängt auch von der Topographie des<br />

Kläranlageneinzugsgebietes ab. In „topfebenen“ Regionen<br />

mit geringen Gefälleverhältnissen ist die Neigung<br />

zur Bildung von Ablagerungen besonders hoch. Es ist<br />

4 Im Gegensatz zur Schmutzwasserkanalisation wird bei einer<br />

Trennkanalisation das Schmutzwasser getrennt vom Niederschlagswasser<br />

abgeführt. Damit kann die Schmutzwasserkanalisation<br />

auf deutlich kleinere Rohrdurchmesser dimensioniert<br />

werden. Die Strömungsverhältnisse („Schleppspannung“) in der<br />

Schmutzwasserkanalisation reichen in der Regel auch bei<br />

zurückgehendem Frischwasserbezug aus, um fäulnisfähige<br />

Ablagerungen zu verhindern.<br />

5<br />

Beispielsweise setzt die badenova AG & Co. KG in Freiburg zwei<br />

derartige Kanalspülfahrzeuge ein. (Die badenova AG führt im<br />

Auftrag des Freiburger Stadt-Entwässerungs-Betriebes (ESE) die<br />

Kanalspülungen in der Stadt Freiburg durch.)<br />

deshalb zu erwarten, dass im flachen Norddeutschland<br />

ein deutlich höherer Spülbedarf besteht als in den Mittelgebirgsregionen.<br />

Allerdings ist zu beachten, dass in<br />

Norddeutschland im Gegensatz zu Süddeutschland die<br />

Trennkanalisation überwiegt, die auf Grund des geringeren<br />

Rohrdurchmessers in den Schmutzwasserkanalsträngen<br />

eine per se höhere „Schleppspannung“ 6 als die<br />

deutlich „weitere“ Mischwasserkanalisation aufweist.<br />

Von Relevanz für die Neigung zur Bildung von Ablagerungen<br />

ist auch der Fremdwassereinfluss. 7 In Kanalnetzsektoren,<br />

die von hohen Fremdwasserzutritten<br />

belastet werden, besteht in der Regel ein genügend<br />

hoher Durchfluss, der die Bildung von Schlamm-Ablagerungen<br />

verhindert. Bislang galt die Devise, Fremdwasserzutritte<br />

möglichst zu reduzieren. Inzwischen werden<br />

in der Fachpresse erste Stimmen laut, die davor<br />

warnen, es bei der Reduzierung von Fremdwasserzutritten<br />

zu übertreiben – eben wegen der dann zunehmenden<br />

Gefahr der Bildung von Ablagerungen in Gefälle<br />

armen Kanalstrecken.<br />

8. Gesetzliche Vorgaben zur Spülung von<br />

Trinkwassernetzen und Kanalisationen?<br />

Die gesetzlichen Bestimmungen im <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz,<br />

in den Landeswassergesetzen sowie in der Trinkwasserverordnung<br />

besagen nur, dass diese Einrichtungen<br />

nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik<br />

bzw. nach dem Stand der Technik zu betreiben sind.<br />

Konkretisiert wird diese allgemeine Aussage für den<br />

Betrieb von Trinkwasserversorgungsnetzen durch das<br />

Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches<br />

(DVGW) und für den Betrieb von Kanalisationen<br />

durch das Regelwerk der Deutschen Vereinigung für<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall (DWA). 8 Zumindest<br />

was die Spülungen in der Mischwasserkanalisation<br />

betrifft, richten sich die Kanalnetzbetreiber in der Regel<br />

aber nicht an schematische Spülpläne, sondern nach<br />

der Häufigkeit von Beschwerden von Anwohnern über<br />

Geruchsbelästigungen aus der Kanalisation. Da die<br />

Mischwasserkanalisation auch durch stärkere Niederschläge<br />

gespült wird, wäre ein schematischer Spülmodus<br />

in den meisten Fällen auch wenig sinnvoll.<br />

6 Unter „Schleppspannung“ wird die Kraft des fließenden (Ab-)<br />

<strong>Wasser</strong>s verstanden, die auf die Kanalsohle und die dort befindlichen<br />

Ablagerungen einwirkt.<br />

7<br />

Unter „Fremdwasser“ wird Grund-, Bach- und Quellwasser verstanden,<br />

das beabsichtigt über Drainagen oder unbeabsichtigt<br />

über Fehlanschlüsse und Leckagen in die Kanalisation einfließt<br />

bzw. eindringt. Fremdwasser führt zu einer unnötigen hydraulischen<br />

Belastung von Kanälen und Kläranlagen und führt über<br />

eine Drainagewirkung zur Absenkung des Grundwasserspiegels.<br />

8 Der „Betriebsaufwand für die Kanalisation – Teil 1: Betriebsaufgaben<br />

und Häufigkeiten“ wird im DWA-Arbeitsblatt A 147<br />

beschrieben.<br />

April 2011<br />

406 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Diskussion<br />

FACHBERICHTE<br />

9. Kann den Negativeffekten gegengesteuert<br />

werden?<br />

Die unterirdische Infrastruktur der Siedlungswasserwirtschaft<br />

in Form von <strong>Wasser</strong>versorgungsnetzen und<br />

<strong>Abwasser</strong>kanalisationen ist extrem teuer 9 und kann<br />

deshalb aus wirtschaftlichen Gründen nur in langen<br />

Zeiträumen an den zurückgehenden Durchfluss angepasst<br />

werden. Bis ein Sektor eines Trinkwasserversorgungsnetzes<br />

oder einer Kanalisation durch Verringerung<br />

von Rohrnetzdurchmessern auf den zurückgehenden<br />

Durchfluss eingerichtet werden kann, ergibt sich in<br />

der Regel eine Zeitlücke, die mehrere Jahrzehnte betragen<br />

kann. Die Zeitlücke muss mit betrieblichen Maßnahmen<br />

überbrückt werden. Dies kann sowohl in der<br />

Trinkwasserversorgung als auch in der <strong>Abwasser</strong>fortleitung<br />

einen erhöhten Spülrhythmus zur Folge haben.<br />

Um der störenden Geruchsbildung in Folge von fäulnisfähigen<br />

Ablagerungen in der Kanalisation entgegenzuwirken,<br />

können auch oxidierende Chemikalien an<br />

neuralgischen Kanalstrecken zudosiert werden.<br />

Einer Anpassung von Rohrnetzdurchmessern nach<br />

unten sind Grenzen gesetzt:<br />

Trinkwasserversorgungsnetze müssen so dimensioniert<br />

werden, dass auch der Löschwasserbedarf<br />

sicher gestellt werden kann. Hydranten müssen so<br />

viel <strong>Wasser</strong> mit so hohem Druck liefern, dass die<br />

Bekämpfung von Großbränden nicht an fehlendem<br />

<strong>Wasser</strong> und Druck scheitert.<br />

Sofern in einer Kommune eine Mischwasserkanalisation<br />

dominiert, dient diese auch zur Ableitung von<br />

Niederschlagswasser. In Folge des Klimawandels<br />

wird damit gerechnet, dass Starkniederschlagsereignisse<br />

zunehmen könnten. Insofern müsste die Kapazität<br />

der Mischwasserkanalisation eher vergrößert<br />

als verkleinert werden. Gleichzeitig könnten auf<br />

Grund des Klimawandels Trockenperioden zunehmen.<br />

Sollten sich diese Klima-Projektionen bewahrheiten,<br />

wird in der Mischwasserkanalisation die Neigung<br />

zur Bildung von fäulnisfähigen Ablagerungen<br />

in Folge von lang andauernden Trockenperioden<br />

noch zunehmen. Der Umbau einer historisch entstandenen<br />

Mischwasserkanalisation zu einer Trennkanalisation<br />

kann wegen der hohen Kosten nur in<br />

sehr langen Zeiträumen bewerkstelligt werden.<br />

10. Negative Effekte der<br />

Grauwassernutzung?<br />

Solange sich die Installation von Grauwassernutzungsanlagen<br />

auf Einzelfälle beschränkt, geht deren Effekt auf<br />

die Trinkwasserversorgung und die <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

im „Grundrauschen“ unter. Im vorhandenen (Alt-<br />

9<br />

Der größte Teil des kommunalen Vermögens liegt unter der<br />

Erde! Straßenbahnen, Stadttheater, kommunale Schulen usw.<br />

usf. machen einen deutlich geringeren Anteil des kommunalen<br />

Vermögens aus.<br />

bau-)Bestand ist auf absehbare Zeit nicht damit zu rechnen,<br />

dass sich dort Grauwassernutzungsanlagen auf<br />

breiter Front durchsetzen werden. Insofern werden die<br />

wenigen Grauwassernutzungsanlagen im vorhandenen<br />

Bestand nicht erkennbar zu weiteren Rückgängen des<br />

Gesamtwasserbedarfs beitragen. 10 Klimatische Effekte<br />

(beispielsweise der Wechsel von feuchten und trockenen<br />

Sommern) werden einen ungleich größeren Effekt<br />

auf den Gesamtwasserbedarf eines Trinkwasserversorgungsnetzes<br />

haben. Die verbrauchsmindernde Wirkung,<br />

die sich aus der Summe von „kleinen“ Maßnahmen<br />

ergibt, hat insgesamt ebenfalls einen deutlich größeren<br />

Effekt als die <strong>Wasser</strong>bedarfsminderung durch<br />

einige wenige Grauwasseranlagen. Zu kleinen Maßnahmen<br />

zählen u. a.<br />

der Einbau von Wohnungswasserzählern,<br />

die weitere Marktdurchdringung durch wassersparende<br />

Gerätschaften (Weiße Ware, <strong>Wasser</strong>sparspülkästen,<br />

<strong>Wasser</strong>sparduschköpfe, Perlatoren)<br />

sowie Verhaltensänderungen (Duschen statt<br />

Wannenbad, angepasste Gartenbewässerung).<br />

Auf diese drei Punkte wird im Wesentlichen der<br />

fortschreitende <strong>Wasser</strong>bedarfsrückgang im häuslichen<br />

Bereich im Verlauf der letzten dreißig Jahren zurückgeführt.<br />

Vorstellbar ist, dass Neubaugebiete von vornherein<br />

auf eine Grauwassernutzung ausgelegt werden. 11 Für<br />

diese Neubaugebiete kann dann aber von Anfang die<br />

Infrastruktur für die <strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

auf den geringeren (Ab-)<strong>Wasser</strong>durchfluss<br />

ausgelegt werden. Insofern sind in diesen Neubaugebieten<br />

– selbst bei einem „flächendeckenden“ Einbau<br />

von Grauwassernutzungsanlagen – keine Negativeffekte<br />

auf die Siedlungswasserinfrastruktur zu erwarten.<br />

10 Für den <strong>Wasser</strong>bedarf eines einzelnen Gebäudes hat eine Grauwasseranlage<br />

sehr wohl eine bedeutsame Verbrauchsminderung<br />

zur Folge.<br />

11 Entsprechende konzeptionelle Überlegungen bestehen beispielsweise<br />

für ein Konversionsgelände in Hamburg von Seiten<br />

von Hamburg<strong>Wasser</strong>.<br />

Autor<br />

Nikolaus Geiler<br />

E-Mail: nik@akwasser.de |<br />

Ak <strong>Wasser</strong> im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e. V. (BBU) |<br />

Rennerstraße 10 |<br />

D-79106 Freiburg |<br />

Tel. (0761) 275 693, 4568 71 53 |<br />

www.akwasser.de<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 407


PRAXIS<br />

Pumpenanlage mit bedarfsabhängiger Leistung<br />

Fallbeispiel Land- und Gartenbau: Pumpen fördern<br />

zwischen 50 und 900 Kubikmetern Beregnungswasser pro Stunde<br />

Sparsamer Umgang mit Ressourcen wie Boden, <strong>Wasser</strong> und Energie ist ein Anliegen ökologischer und wirtschaftlicher<br />

Vernunft, und häufig gelten zusätzlich gesetzliche Bestimmungen. 2009 hat eine Agrargenossenschaft<br />

im sachsen-anhaltinischen Barleben eine neue Pumpenstation von KSB in Betrieb genommen. Sie nutzt<br />

sie für ihren <strong>Wasser</strong>bedarf zur Gemüseproduktion. Im Mittelpunkt der Beregnungsversorgung stehen sechs<br />

Etanormpumpen E 080/250 G10. Das Pumpenregelsystem PumpDrive von KSB sorgt hierbei für die optimale<br />

Beregnung bei wechselndem <strong>Wasser</strong>bedarf. Die jeweils bedarfsabhängige Pumpenleistung schwankt dabei im<br />

weiten Bereich zwischen 50 und 900 Kubikmetern pro Stunde. Die Barlebener Anlage ist die derzeit weltweit<br />

größte mit PumpDrive geregelte Anlage. Derzeit laufen rund um den Globus etwa 25000 Pumpenanlagen, in<br />

die das KSB-Regelsystem integriert ist. Die Anwender und Betreiber der Pumpenanlage in Barleben berichten<br />

über den Verlauf des Projektes sowie über den Nutzen.<br />

Fünf technisch<br />

veraltete, über<br />

40 Jahre alte<br />

Pumpen des<br />

Typ KRZH<br />

haben die<br />

Techniker der<br />

Agrargenossenschaft<br />

eG<br />

Magde burg<br />

Nord gegen ein<br />

neues Pumpensystem<br />

ausgetauscht.<br />

Entscheidungsprozesse<br />

In den Jahren 2006 bis 2008 analysierten<br />

die Barleber Gemüselandwirte<br />

um die Vorstände Jürgen Herrmann,<br />

Dr. Ullrich Bertram, Werner<br />

Behrends und die Verantwortlichen<br />

Mitarbeiter Hans-Ulrich Zander und<br />

Eckehard Voigt den Ist-Zustand<br />

ihrer 35 Jahre alten Beregnungsanlage.<br />

Sie beschlossen daraufhin, in<br />

eine kostengünstigere, sparsamere<br />

<strong>Wasser</strong>zufuhr zu investieren. Auf<br />

der Basis ihrer gegebenen Voraussetzungen<br />

stellten sie einen Kriterienkatalog<br />

für ihre neuen Pumpenaggregate<br />

zusammen: Diese sollten<br />

für die umfangreichen Beregnungsanlagen<br />

einerseits die volle Leistung<br />

von max. 900 m 3 /h effizient<br />

erbringen, anderseits auch im Leistungsminimum<br />

nahe Null möglichst<br />

energiesparend arbeiten. Weitere<br />

Bedingungen: Autarker, d. h. mannloser<br />

Betrieb, selbstansaugend und<br />

Verzicht auf einen TÜV-abnahmepflichtigen<br />

Druckbehälter. Das System<br />

soll den <strong>Wasser</strong>druck selbsttätig<br />

und unabhängig von den<br />

angeschlossenen Regnern konstant<br />

halten, so dass auch bei deren<br />

Nichtbetrieb Entnahmen ohne an -<br />

derweitige Zusatzaggregate möglich<br />

sind.<br />

Ausgangslage: Defizite und<br />

Wünsche<br />

Mehrere besondere Gegebenheiten<br />

waren zu beachten bzw. beeinflussten<br />

die Überlegungen zum Lösungsansatz.<br />

Ausschließlich Gemüsekulturen<br />

dürfen in Sachsen-Anhalt beregnet<br />

werden. Die Barlebener Genossen<br />

bewirtschaften 600 Hektar Gemüseland.<br />

Im Vorjahr 2009 verbrauchten<br />

sie dafür die zulässige <strong>Wasser</strong>menge<br />

von einer Viertelmillion Kubikmeter.<br />

Die gegebene Versorgungsbasis zur<br />

künstlichen Bewässerung bilden ein<br />

rund 5 km langes Netz aus unterirdisch<br />

verlegten Rohren, zusätzlich<br />

oberirdische mobile Stahlrohre<br />

sowie ein 40 x 40 Meter großes,<br />

4500 m 3 fassendes Speicherbecken.<br />

„Vor 1991 hatten wir ungefähr die<br />

doppelte Gemüseanbaufläche zu<br />

beregnen. Unsere alten Pumpen<br />

waren auf diese Kapazität ausgelegt.<br />

Heute verbrauchen solche<br />

Pumpen vom Typ KRZH jedoch mit<br />

ihrem ständigen An- und Abschalten<br />

mehr Strom, als bei der verringerten<br />

Leistungsabnahme erforderlich<br />

wäre“, erläutert Vorstandsmitglied<br />

Jürgen Herrmann den Anlass<br />

der Investition. „Außerdem behinderten<br />

uns die technisch völlig<br />

überholte, inzwischen nur noch<br />

händisch zu bedienende Steuerung<br />

mit den Schützen, für die keine<br />

Ersatzteile mehr zu bekommen sind,<br />

und die häufigen Schwierigkeiten<br />

im Winter mit vereisten Ventilen.<br />

Hinzu kam, dass wir die geltenden<br />

wasserrechtlichen Bestimmungen<br />

kaum noch ohne gravierende Nachteile<br />

erfüllen konnten: Wenn wir<br />

unsere fünf alten, unflexiblen 135-<br />

April 2011<br />

408 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRAXIS<br />

Kilowatt-Pumpen bei extremer Trockenheit<br />

unter Volllast betreiben<br />

mussten, förderte jede von ihnen<br />

300 Kubikmeter pro Stunde, zusammen<br />

also 1500 Kubikmeter. Erlaubt<br />

sind aber nur 900.“<br />

Drei verschiedene Typen von<br />

Beregnungsanlagen sind mit <strong>Wasser</strong><br />

zu versorgen. Erstens: Acht<br />

robuste Kreisberegner, die jeweils<br />

einen fixen Drehpunkt für den über<br />

300 Meter langen radialen Arm<br />

besitzen. Dessen Geschwindigkeit<br />

bestimmt mit zweieinhalb bis fünf<br />

Tagen für einen Vollkreis die ausgebrachte<br />

<strong>Wasser</strong>menge. Zweitens<br />

circa 20 linear zu bewegende Rollregner,<br />

die aus Getrieberohren mit<br />

daran befestigten Rädern bestehen.<br />

Das <strong>Wasser</strong> bewegt die Räder<br />

jeweils 4 bis 5 Umdrehungen, bevor<br />

es aus Düsen austritt. Zwei<br />

Schlauchberegner gehören zum<br />

dritten Beregnungstyp. Dieser ist<br />

flexibler, produktiver und wartungsärmer<br />

als die beiden anderen und<br />

eignet sich besonders für kleinere<br />

Restflächen. Mindestens 75 m 3<br />

„Regenwasser“ pro Stunde bringt er<br />

auf den Acker. Die Anlage besteht<br />

aus einem etwa 600 Meter langen,<br />

auf eine Trommel gerollten<br />

Schlauch, der auf einem wagenartigen<br />

Gestell fahrbar ist und das sich<br />

gleichfalls hydraulisch betrieben<br />

bewegt. Die beiderseits am Gestell<br />

ausklappbaren Rohr-Ausleger sind<br />

bis zu 70 Meter breit. Das in Düsen<br />

beschleunigte <strong>Wasser</strong> trifft auf<br />

einen Prallteller, der es kreisförmig<br />

zerstäubt.<br />

Pumpen-Partner<br />

Die Geschäftsbeziehungen zum<br />

Partner für die neue Pumpenanlage<br />

bestanden bereits zwei Jahre vor<br />

der Investition. Denn ihre <strong>Wasser</strong>-<br />

Förderaggregate ließen die Barleber<br />

Landwirte aus rationalen Gründen<br />

beim Hersteller in Halle warten und<br />

reparieren. Die Halleschen Pumpenwerke<br />

GmbH hatte der weltweit<br />

agierende KSB-Konzern im Jahre<br />

1990 übernommen. In Deutschland<br />

betreibt KSB vom rheinland-pfälzischen<br />

Frankenthal aus drei neue<br />

Produktionsstandorte und brachte<br />

ihre über 130jährige Pumpentradition<br />

mit zu den Hallenser Pumpenbauern.<br />

Die bewährten Beziehungen<br />

bilden jedoch allein noch<br />

keine hinreichende Geschäftsbasis,<br />

sondern nur den Anlass zum gründlichen<br />

Prüfen des Angebots. Mehrere<br />

Marktbegleiter präsentierten<br />

ebenfalls ihre Lösungen. Darunter<br />

befanden sich die Optionen mit<br />

Tauchpumpen bzw. vertikalen Kreiselpumpen<br />

mit Nassaufstellung, die<br />

jedoch unter in der Anwendung<br />

gegebenen Voraussetzungen technisch<br />

nicht passten. Dem gegenüber<br />

setzte sich das KSB-Konzept als<br />

das technisch realisierbare und wirtschaftlich<br />

günstigere durch: Sechs<br />

einstufige Pumpen sind „trocken“<br />

oberhalb des Beckens aufgestellt –<br />

ähnlich wie in der Vorgänger-<br />

Anlage. Im Unterschied zu diesen<br />

erfüllen sie jedoch das Effizienzgebot<br />

auch bei minimaler Leistungsabgabe,<br />

d.h. sie arbeiten auch bei<br />

reduzierter Beregnungsfläche nahe<br />

dem Energieverbrauchs-Optimum.<br />

„Häufig betreiben wir gleichzeitig<br />

nur einen unserer beiden Schlauchregner.<br />

Er fördert 75 Kubikmeter pro<br />

Stunde auf unsere Felder. Für diesen<br />

typischen Einsatz ist die KSB-Lösung<br />

ein Glücksfall – ebenso wie für Fördervolumen<br />

im Bereich des Zehnfachen“,<br />

erklärt Hans-Ulrich Zander.<br />

Der verantwortliche Elektromeister<br />

der Genossenschaft präsentiert<br />

dazu Zahlen: „Die Einsparung an<br />

Energie pro gepumpter <strong>Wasser</strong>volumeneinheit<br />

beträgt gegenüber<br />

der alten Lösung gut 50 Prozent!<br />

Von rund 1,5 Kilowattstunden elektrischer<br />

Energie pro Kubikmeter<br />

gefördertem <strong>Wasser</strong>, die wir als<br />

Durchschnittswert für 2005 bis 2008<br />

ermittelten, sank der Verbrauch auf<br />

0,73 kWh in 2009!“<br />

Lösungsweg<br />

Im Mittelpunkt des Lösungskonzepts<br />

stehen sechs nahezu verschleißfeste<br />

Pumpen Etanorm E<br />

080/250 G10 aus Grauguss mit<br />

Bronze-Laufrädern. Mit jeweils<br />

45 kW erreichen sie bei rund 6,5 bar<br />

<br />

Wegweiser.<br />

Aus dem Speicherbecken, in dem sich das <strong>Wasser</strong><br />

erwärmt, fördern die Etanorm-Pumpen während der<br />

Saison das begehrte Medium zum Beregnen.<br />

Sechs Pumpen Etanorm E 080/250 G10 fördern das<br />

Beregnungswasser für etwa 800 ha Gemüseland<br />

direkt aus dem 4500-Kubikmeter-Becken.<br />

Martin Bartels vom KSB-Verkaufshaus Halleam zeigt<br />

den alten, jetzt „außer Dienst“ gestellten Druckbehälter,<br />

der mit seinen 10 m 3 Volumen regelmäßig<br />

kostenpflichtige TÜV-Prüfungen brauchte.<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 409


PRAXIS<br />

Schlosser Eckehard Voigt (Mitte) gibt den KSB-Service-Experten<br />

Martin Bartels (li.) und Oliver Enßlen<br />

einen Erfahrungsbericht.<br />

Der Anschluss<br />

zur Vakuumpumpe<br />

an<br />

jeder der sechs<br />

Etanorm E<br />

080/250 G10<br />

sorgt dafür,<br />

dass die Förderaggregate<br />

stets ohne die<br />

beim Ansaugen<br />

des Mediums<br />

mitgenommenen<br />

Lufteinschlüsse<br />

arbeiten.<br />

Das Pumpensystem mit dem Regelsystem PumpDrive<br />

bedienen die Barlebener Betreiber komfortabel vom<br />

Schaltschrank aus, erläutert Oliver Enßlen, Kundenbetreuer<br />

im Auftrag von KSB.<br />

eine maximale Fördermenge von<br />

etwa 1000 m 3 /h. Eingesetzt ist das<br />

Pumpregelsystem PumpDrive von<br />

KSB. Kernstück sind auf die Pumpen<br />

abgestimmte Frequenzumrichter.<br />

Mit Hilfe der in PumpDrive hinterlegten<br />

Betriebsparametern sorgt<br />

die frequenzumrichterbasierte An -<br />

triebsregelung dafür, dass so wenig<br />

Antriebe (Motoren) wie möglich<br />

und diese mit der optimalen Drehzahl<br />

laufen. Die im Barleber Anwendungsfall<br />

realisierte Drehzahlvarianz<br />

reicht von 41 bis 50 Hertz. Bei<br />

Drücken von rund 6 bar entspricht<br />

dies einem Leistungsspektrum mit<br />

außergewöhnlicher Breite. Es reicht<br />

von 50 m 3 /h bis zum fast Zwanzigfachen<br />

der Förderleistung von<br />

900 m 3 /h.<br />

Obwohl mehrstufige Pumpen<br />

mit ihrer steileren Kennlinie im Allgemeinen<br />

besser regelbar sind,<br />

wählten die Planer von KSB im konkreten<br />

Fall einstufige. Sie haben<br />

einen größeren Laufrad-Durchgang<br />

als mehrstufige Pumpen. Unter der<br />

gegebenen Bedingung des leicht<br />

verschmutzten Fördermediums ge -<br />

staltet sich dies weniger störanfällig.<br />

Steigt die Leistungsaufnahme vom<br />

niedrigen auf einen höheren Wert<br />

und ist die maximale Leistung der<br />

bereits fördernden Pumpen er -<br />

reicht, so löst der sinkende <strong>Wasser</strong>druck<br />

das Zuregeln der nächsten<br />

Pumpe aus. PumpDrive sorgt dann<br />

dafür, dass die Drehzahl und damit<br />

die Leistung aller jeweils fördernden<br />

Pumpen gleich sind. Bei voller<br />

Beregnungsleistung arbeiten dann<br />

alle sechs Pumpen nahe dem Auslegungspunkt.<br />

In die Anlage ist auch<br />

ein neuer, stark verkleinerter Kessel<br />

installiert. Seine Funktion ist das<br />

Ausgleichen von Tropfleckagen. Im<br />

Unterschied zum vorher installierten<br />

10-Kubikmeter-Behälter braucht<br />

er keine kostenpflichtigen TÜV-<br />

Abnahmen mehr. Seine 500-Liter-<br />

Kapazität belegt das enthaltene<br />

<strong>Wasser</strong> mit etwa einem Drittel, der<br />

Rest ist Luft.<br />

Besonderheiten<br />

Durch die direkte Rohrverbindung<br />

gelangt das <strong>Wasser</strong> aus dem Becken<br />

in die Pumpen. Auf die Saugleistung<br />

mindernde Fußventile haben die<br />

Planer von KSB bewusst verzichtet.<br />

Um das Bilden von Lufteinschlüssen<br />

besonders beim Pumpenstillstand<br />

auf der Saug- und Druckseite zu verhindern,<br />

ist jede der sechs Etanorm<br />

E 080/250 G10 an ein automatisches<br />

Evakuierungssystem angeschlossen.<br />

Es besteht aus einer Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe<br />

mit einer<br />

Sammelleitung und einzelnen parallel<br />

geschalteten Anschlüssen vor<br />

und hinter dem Laufrad. Der Evakuierungskreislauf<br />

gleicht automatisch<br />

dennoch entstehende<br />

Leckageverluste aus und hält das<br />

Rohrleitungssystem gefüllt. So stehen<br />

die Etanorm E 080/250 G10<br />

stets betriebsbereit. Nach der<br />

Beregnungssaison wird die gesamte<br />

Anlage entleert.<br />

In den Druckleitungen der einzelnen<br />

Pumpen werden besonders<br />

strömungsarme Rückflussverhinderer<br />

eingebaut. Diese haben in ihrer<br />

Charakteristik ein Kennfeld hinterlegt<br />

und arbeiten somit auch in halb<br />

geöffnetem Zustand zuverlässig.<br />

Dieses Verhalten optimiert den<br />

Pumpen-Parallellauf im Frequenzumrichter-Betrieb.<br />

Der Nutzen:<br />

Minimierte Druckverluste und<br />

damit energiegünstiger Pumpenbetrieb.<br />

April 2011<br />

410 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRAXIS<br />

Nutzen-Faktoren von Kreiselpumpen<br />

Die robusten, langlebigen Niederdruck-Kreiselpumpen der Etanorm-Serie von KSB sind für ihren Dauer-<br />

Einsatz z. B. in <strong>Wasser</strong>werken mit besonders verschleißarmen, weitgehend unempfindlichen Funktionskomponenten<br />

ausgestattet. Ihre optimierte Hydraulik gewährleistet einen hohen Wirkungsgrad. Speziell<br />

für Nutzer von Bewässerungsanlagen stehen Etanorm-Pumpen zur Verfügung. Die Anlagen-Experten von<br />

KSB entwickeln und realisieren Projekte bedarfsgerecht für ihre Kunden. Bereits die Wahl der richtigen<br />

Pumpe für die jeweilige Aufgabe im passenden Leistungsbereich bestimmt wesentlich die Energiekosten<br />

während des Betriebes.<br />

Eine weitere wesentliche Komponente zu höherer Energie-Effizienz bildet die Drehzahlregelung der Kreiselpumpe<br />

auf der Grundlage eines Frequenzumrichters. Das System PumpDrive von KSB mit Zusatzfunktionen,<br />

z. B. der Druckregelung mit förderstromabhängiger Sollwertnachführung bei Teillast, ist herstellerunabhängig<br />

in vorhandene Anlagen integrierbar.<br />

Ausgehend von den hinterlegten Betriebsparametern der Pumpe wie Pumpenkennlinie, Regelcharakteristik<br />

oder Diagnoseparameter, passt sich die Drehzahl der laufenden Pumpe der jeweils benötigten<br />

Beregnungswassermenge an. Die Schnittstellen der PumpDrive Frequenzumrichter erlauben das einfache<br />

Einbinden in Prozessleitsysteme.<br />

Erfahrungswerte und Fazit<br />

Eine wesentliche Komponente zu<br />

höherer Energie-Effizienz bildet die<br />

Drehzahlregelung der Kreiselpumpe<br />

auf der Grundlage eines<br />

Frequenzumrichters. Bei Applikationen<br />

mit schwankendem Förderstrombedarf,<br />

variierendem Zulaufdruck<br />

und hoher jährlicher Betriebsstundenzahl<br />

sinkt der Energiebedarf<br />

um bis zu 60 % gegenüber dem<br />

Betrieb mit fester Drehzahl. Die Barlebener<br />

Landwirte haben sich diesen<br />

Nutzwert angeeignet. Seit der<br />

Inbetriebnahme der neuen Pumpenanlage<br />

im Mai 2009 sind sie<br />

sicher, die richtige Entscheidung<br />

getroffen zu haben. „Unsere Investition<br />

in das neu konzipierte Pumpensystem<br />

wird sich schnell amortisiert<br />

haben. Allein in unserer 2009er<br />

Erntekampagne sparten wir so viel<br />

an Energie zum Fördern des Beregnungswassers,<br />

dass die Anlage daraus<br />

theoretisch finanziert ist“, so<br />

Geschäftsführer Jürgen Herrmann.<br />

Elektromeister Hans-Ulrich Zander<br />

bewertet auch die Dienstleistungen<br />

bei Betreuung, Beratung, Wartung<br />

und Gewährleistung überaus positiv:<br />

„Unsere Lösung bewährt sich bei<br />

minimalem Beregnen ebenso wie<br />

im Maximum. Auftretende Probleme<br />

lösen die Service-Fachleute<br />

von KSB unbürokratisch und ohne<br />

Diskussion.“ Interessierte Kollegen<br />

mit ähnlichen Beregnungsaufgaben<br />

lädt er ein: „Ich empfehle ihnen, sich<br />

unsere Anlage anzusehen, für den<br />

eigenen Bedarf anzupassen und<br />

gegebenenfalls zu übernehmen.“<br />

Anwender:<br />

Agrar-Genossenschaft eG Magdeburg-Nord,<br />

Neuer Sülzeweg 92,<br />

D-39128 Magdeburg,<br />

Tel. (0391) 25 15 100<br />

Kontakt:<br />

Jürgen Herrmann,<br />

Geschäftsführer,<br />

E-Mail: Agrar-magdeburg@t-online.de<br />

Hans-Ulrich Zander, Elektromeister,<br />

Tel. (Mobil): (0163) 2515109<br />

Eckehard Voigt,<br />

Tel. (Mobil): (0163) 2515124<br />

Oliver Enßlen,<br />

Geschäftsführer,<br />

Enßlen GmbH,<br />

Tel. (03931) 6492-19,<br />

E-Mail: o.ensslen@ensslen-gmbh.de<br />

Den robusten Beregner mit über 300 Meter langem<br />

radialen Rohrausleger um einen Drehpunkt nutzen<br />

die Barlebener Landwirte seit über 40 Jahren.<br />

Der Rollregner ist linear beweglich.<br />

Der Schlauchberegner eignet sich besonders für kleinere<br />

Restflächen.<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 411


PRAXIS<br />

Kläranlage der Stadt Peine:<br />

Am Ende fließt klares <strong>Wasser</strong><br />

Prozessautomatisierung auf den neuesten Stand gebracht<br />

Damit aus <strong>Abwasser</strong> wieder klares <strong>Wasser</strong> wird, sind eine Reihe mechanischer und biologischer Prozesse erforderlich,<br />

die heute natürlich vollautomatisch ablaufen und vom Bildschirm aus gesteuert werden. Die Stadt<br />

Peine setzt dafür ein modernes Prozessleitsystem ein, dessen Fühler bis zu den zahlreichen Pumpwerken im<br />

gesamten Stadtgebiet reichen.<br />

Die Zentralkläranlage der Stadt<br />

Peine verarbeitet die Abwässer<br />

von rund 62 000 Einwohnern und<br />

zahlreichen Industrie- und Gewerbebetrieben.<br />

Insgesamt beträgt die<br />

Belastung im Zulauf der Anlage<br />

etwa 95 000 Einwohnergleichwerten<br />

(EGW).<br />

Geografisch liegt die Stadt zwischen<br />

Hannover und Braunschweig,<br />

landschaftlich in einer weitgehend<br />

flachen Geestlandschaft zwischen<br />

dem Harz im Süden und den Ausläufern<br />

der Lüneburger Heide im<br />

Norden. Da hier natürliches Gefälle<br />

eher selten ist, muss die Entwässerung<br />

über 40 Pumpwerke aufrechterhalten<br />

werden, die über das ge -<br />

samte Stadtgebiet und das angrenzende<br />

Umland verteilt sind.<br />

Das Netz der Entwässerungsrohre<br />

endet in einer zentralen Kläranlage<br />

am Rande der Stadt. Hier<br />

kann man das Wunder erleben, wie<br />

aus einer trüben Brühe, deren Ge -<br />

ruch ein Mensch nur kurze Zeit aushalten<br />

kann, glasklares <strong>Wasser</strong> wird,<br />

das über einen idyllischen Teich wieder<br />

der Natur zugeführt wird.<br />

Klarheit nach abgestimmten<br />

Prozessschritten<br />

Zwischen <strong>Abwasser</strong> und gereinigtem<br />

<strong>Wasser</strong> liegen zahlreiche<br />

mechanische und biologische Prozesse,<br />

die exakt geregelt und genau<br />

aufeinander abgestimmt werden<br />

wollen, um innerhalb kürzester Zeit<br />

das zu erreichen, wozu die Natur<br />

Monate brauchen würde.<br />

Zunächst wird das <strong>Abwasser</strong><br />

mechanisch gereinigt, um alle gröberen<br />

Feststoffe zu entfernen.<br />

Danach werden Sand und andere<br />

Zentralkläranlage Peine.<br />

Schwebstoffe herausgefiltert, bevor<br />

das <strong>Wasser</strong> bereit ist für das Vorklärbecken.<br />

Hier spaltet sich der Prozess<br />

in zwei Bereiche auf: Der Primärschlamm<br />

setzt sich ab und wird in<br />

ein Schlammpumpwerk geführt.<br />

Das <strong>Wasser</strong> gelangt in die biologische<br />

Aufbereitung.<br />

Im Schlammpumpwerk wird der<br />

Schlamm eingedickt, bevor er in die<br />

Faultürme gelangt, wo er auf eine<br />

Temperatur von 36°C aufgeheizt<br />

wird. Bei dem dabei einsetzenden<br />

Faulungsprozess wird Methangas<br />

freigesetzt, das direkt auf dem<br />

Gelände zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />

genutzt wird. Der<br />

Schlamm durchläuft anschließend<br />

eine Zentrifuge, in der ihm ein Großteil<br />

des noch vorhandenen <strong>Wasser</strong>s<br />

entzogen wird. Danach wird er als<br />

Dünger in der Landwirtschaft verwendet.<br />

Die Reinigung des <strong>Wasser</strong>s<br />

beginnt mit einer biologischen<br />

Phosphat-Elimination. Je nach Er -<br />

gebnis wird es anschließend entweder<br />

der Denitrifikation oder Nitrifikation<br />

zugeführt, bevor es im<br />

Nachklärbecken landet. Hier setzen<br />

sich die restlichen noch vorhandenen<br />

Schwebstoffe ab, die wegen der<br />

darin enthaltenen Bakterien zum<br />

Teil wieder in die biologische Reinigungsstufe<br />

zurückgeführt werden.<br />

Das <strong>Wasser</strong> selbst ist jetzt wieder<br />

glasklar. Es wird über einen Schönungsteich<br />

wieder der Natur zugeführt.<br />

Generationswechsel mit<br />

Mehrwert<br />

Die Stadtentwässerung Peine<br />

wurde seit vielen Jahren völlig problemlos<br />

von einer Simatic S5 der<br />

Firma Siemens gesteuert. Um die<br />

Prozesse zu optimieren und in<br />

Summe effizienter zu machen, entschieden<br />

sich die Stadtwerke zur<br />

Modernisierung der Anlage. In diesem<br />

Fall hieß das, die Anlage auf das<br />

neueste Prozessleitsystem Simatic<br />

April 2011<br />

412 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRAXIS<br />

PCS 7 zu migrieren – ein Prozess, der<br />

natürlich Schritt für Schritt und bei<br />

laufendem Betrieb erfolgen musste,<br />

denn eine Kläranlage kann man<br />

schließlich nicht einfach abschalten<br />

und in aller Ruhe umbauen.<br />

In Peine dauerte das gesamte<br />

Vorhaben zwei Jahre. Dabei wurde<br />

nicht nur das Prozessleitsystem mit<br />

zwei redundant geschalteten Servern<br />

komplett neu aufgebaut. Es<br />

wurde auch eine Leitwarte mit zwei<br />

Bedienplätzen mit Doppelbildschirm<br />

und einem Engineering-System<br />

eingerichtet. Dazu kommen<br />

mehrere Bedienplätze an den verschiedenen<br />

Standorten in der Kläranlage,<br />

sowie Web-Clients in den<br />

40 angeschlossenen Pumpwerken.<br />

Die gesamte Kommunikation<br />

auf Prozessleitebene wurde auf<br />

Industrial Ethernet umgestellt. In<br />

der Kläranlage selbst wurden dafür<br />

zwei redundant ausgelegte optische<br />

Ringe für den Anlagen- und<br />

den Terminalbus eingerichtet. Die<br />

Anbindung der Pumpwerke erfolgt<br />

je nach den am Standort vorhandenen<br />

Möglichkeiten über Standleitung,<br />

DSL oder UMTS.<br />

Lückenlose Prozessüberwachung<br />

Federführend bei der Migration war<br />

der Systemintegrator und Siemens-<br />

Partner BN Automation aus dem<br />

thüringischen Ilmenau. Das Unternehmen,<br />

das bereits über langjährige<br />

Erfahrung im Bereich der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

verfügt, entschied sich<br />

für den Einsatz der Simatic-<strong>Wasser</strong>bibliothek.<br />

Das Engineering wurde<br />

durch die Verwendung der vorbereiteten<br />

Bibliotheken wesentlich<br />

effizienter und die Kosten für Programmierung<br />

und Inbetriebnahme<br />

konnten dadurch reduziert werden.<br />

BN Automation ergänzte die Siemens-Lösung<br />

mit seinem Technischen<br />

Informations- und Bediensystem<br />

(TIBS). Die Softwarelösung<br />

ermöglicht den Nachweis, dass die<br />

Kläranlage die gesetzlichen Vorgaben<br />

gemäß ATV-DVWK-M 260 erfüllt<br />

und zu jeder Zeit die vorgeschriebenen<br />

Grenzwerte eingehalten<br />

wurden.<br />

Neu ist auch eine Fernwirkzentrale<br />

am Standort der Kläranlage. Hier<br />

laufen neben den Daten der kontinuierlich<br />

laufenden Klärprozesse die<br />

Daten aller Pumpwerke zusammen.<br />

An dieser Stelle wird der gesamte<br />

Prozessablauf transparent und kann<br />

bei Bedarf durch die gezielte Veränderung<br />

einzelner Parameter auch<br />

manuell beeinflusst werden. Die<br />

Steuerung der eigentlichen Prozesse<br />

geschieht vor Ort über an den einzelnen<br />

Standorten vorhandenen<br />

Simatic-S7-Steuerungen.<br />

Überall im Blick, immer<br />

erreichbar<br />

Eine bemerkenswerte <strong>Neuheit</strong> ist<br />

auch das redundant aufgebaute<br />

Alarmsystem. Es ist vor allem deshalb<br />

von Bedeutung, da sowohl die<br />

Steuerung des <strong>Abwasser</strong>zulaufes als<br />

auch der eigentliche Klärprozess<br />

vollautomatisch ablaufen und im<br />

Normalfall keine menschliche Überwachung<br />

erfordern. Die Leitzentrale<br />

ist daher über Nacht und auch an<br />

den Wochenenden nicht besetzt.<br />

Fällt zum Beispiel irgendwo eine<br />

Pumpe aus, nähert sich ein Pegelstand<br />

dem kritischen Wert oder<br />

lässt irgendein Bauteil erkennen,<br />

dass sich ein Ausfall anbahnt, wird<br />

automatisch das Alarmsystem aktiviert.<br />

Voraussetzung dafür ist natürlich<br />

eine umfangreiche Sensorik, die<br />

jeden Prozessschritt überwacht –<br />

Stadtentwässerung Peine GmbH<br />

Leitwarte – Steuerung der Anlage mit Simatic PCS 7.<br />

ergänzt durch intelligente Feldgeräte,<br />

die alle entscheidenden<br />

Angaben über ihren Betriebszustand<br />

an die jeweilige Steuerung<br />

melden, von wo aus dann Informationen<br />

über kritische Situationen zur<br />

Prozessleitzentrale weitergereicht<br />

werden.<br />

Das Prozessleitsystem beruht auf<br />

einer abgestuften Alarmauslösung,<br />

die vom einfachen Hinweis auf ein<br />

Problem ohne unmittelbare Auswirkung<br />

auf die laufenden Prozesse bis<br />

hin zum Alarm bei kritischen Systemzuständen<br />

reicht.<br />

Der Bereitschaftsdienst für derartige<br />

Störungen besteht jeweils<br />

aus zwei Mitarbeitern. Das Alarmsystem<br />

informiert zunächst den ersten<br />

Mitarbeiter per SMS. Quittiert<br />

dieser die Meldung nicht innerhalb<br />

eines bestimmten Zeitfensters, geht<br />

sie automatisch an den zweiten<br />

Technik<br />

Prozessleitsystem Simatic PCS 7<br />

Zwei redundante Server<br />

Warte mit zwei Bedienplätze (OS Client) mit Doppelbildschirm<br />

Web-Server mit Web-Clients<br />

Neun Automatisierungssysteme Simatic S7-400<br />

Fernwirkzentrale<br />

Zwei redundante optische Industrial-Ethernet-Ringe<br />

Engineering-System<br />

Archivierung und Protokollierung mit TIBS<br />

Umbau bei laufendem Betrieb<br />

Redundantes Alarmsystem<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 413


PRAXIS<br />

Mitarbeiter. Auf diese Weise ist weitgehend<br />

sichergestellt, dass keine<br />

Alarmmeldung „untergeht“ und<br />

Betriebsstörungen zuverlässig vermieden<br />

werden können.<br />

Die Mitarbeiter in Bereitschaft<br />

können sich übrigens von zu Hause<br />

über ihren privaten Internetzugang<br />

oder auch von jedem beliebigen<br />

Ort aus über UMTS direkt in das Prozessleitsystem<br />

einwählen. Sie erhalten<br />

dabei direkten Einblick in den<br />

Betriebszustand des Systems und<br />

können aufgrund ihrer Erfahrung<br />

entscheiden, ob ein sofortiger Eingriff<br />

vor Ort erforderlich ist oder ob<br />

die Behebung des Problems bis<br />

zum nächsten Arbeitstag warten<br />

kann.<br />

Ziel bei der Stadtentwässerung<br />

Peine war es, den Fortbestand der<br />

Anlage schon durch die Auswahl<br />

des Technologiepartners für die folgenden<br />

Jahre sicher zu stellen: „Wir<br />

wollten ein Produkt einsetzen, das<br />

weltweit vertreten ist und mit dem<br />

sich viele Leute auskennen.“ Ein Vorhaben,<br />

das mit Siemens und dem<br />

Prozessleitsystem Simatic PCS 7<br />

ganz bestimmt verwirklicht wurde.<br />

Auskünfte zu dem Projekt erteilt:<br />

Thomas Henke,<br />

Stadtentwässerung Peine,<br />

Tel. (05171) 46-280<br />

Autor:<br />

Jens Schulz,<br />

Manager Industriedevelopment<br />

<strong>Wasser</strong> & <strong>Abwasser</strong>,<br />

Siemens AG,<br />

Industry Sector,<br />

Industry Automation,<br />

Industrial Automation Systems,<br />

D-Nürnberg,<br />

www.siemens.de/wasser/automation<br />

Moderne Messtechnik unterstützt die Enthärtung<br />

von Trinkwasser<br />

Trinkwasserreservoir.<br />

Die Bayerische Rieswasserversorgung<br />

(BRW) betreibt in Steinheim,<br />

Blindheim und Schwenningen<br />

in den Landkreisen Donau-Ries,<br />

Dillingen an der Donau und Weißenburg-Gunzenhausen<br />

insgesamt<br />

drei <strong>Wasser</strong>gewinnungsgebiete. Von<br />

hier aus wird das in guter Trinkwasserqualität<br />

vorliegende Grundwasser<br />

über die Behälteranlage und das<br />

Pumpwerk Sallmannsberg in das<br />

gesamte Versorgungsgebiet verteilt.<br />

Es werden derzeit rund 125 000<br />

Kunden mit Trinkwasser versorgt.<br />

Die jährliche Gesamtabgabemenge<br />

beträgt dabei etwa 7 Mio. m 3 bestes<br />

Trinkwasser.<br />

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich<br />

der Härtegehalt des in den Brunnen<br />

geförderten <strong>Wasser</strong>s auf bis zu 21°<br />

dH (Grad deutscher Härte) erhöht<br />

und ist damit dem Härtebereich<br />

„Hart“ einzustufen. Die <strong>Wasser</strong>härte<br />

wird durch den Gehalt an kalziumund<br />

magnesiumhaltigen Mineralien<br />

im Boden bestimmt. Einerseits<br />

erweisen sich diese Mineralien als<br />

positiv, da diese Spurenstoffe u. a.<br />

wichtige Elemente für den menschlichen<br />

Organismus (Knochenbau,<br />

Muskulatur, Zahnbildung, etc.) darstellen.<br />

Auf der anderen Seite hat es<br />

aber den Nachteil, dass beim Erwärmen<br />

des <strong>Wasser</strong>s unerwünschte<br />

Abscheidungen wie Kalkstein oder<br />

Kesselstein entstehen. Daher wurde<br />

im Pumpwerk Sallmannsberg eine<br />

technologisch hochmoderne Trinkwasserenthärtungsanlage<br />

gebaut,<br />

um dem Kundenwunsch nach „weicherem“<br />

<strong>Wasser</strong> nachzukommen.<br />

Ziel sollte sein, die <strong>Wasser</strong>härte von<br />

derzeit 21° dH auf 13° dH (Härtebereich<br />

„mittel“) zu reduzieren, da daraus<br />

viele Vorteile für den Verbraucher<br />

resultieren:<br />

geringerer Waschmitteleinsatz<br />

und dadurch geringere Umweltbelastung<br />

geringerer Salzverbrauch beim<br />

Betrieb von Geschirrspülmaschinen<br />

und dadurch geringere<br />

Belastung der Umwelt mit Salzen<br />

geringerer Energieverbrauch<br />

durch geringere Verkalkung in<br />

Warmwasserbereitern<br />

höhere Wirkungsgrade der<br />

Warmwassergeräte<br />

geringerer Verbrauch aggressiver<br />

chemischer Mittel zur Kalkentfernung<br />

geringere Wartungskosten bei<br />

Warmwasserbereitungsanlagen<br />

deutlich weniger Kalk im <strong>Wasser</strong>kocher<br />

April 2011<br />

414 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRAXIS<br />

deutlich weniger Kalkflecken an<br />

Armaturen<br />

Und letztendlich gewinnt man<br />

durch weniger Reinigungsarbeiten<br />

für das Entfernen von Kalkresten<br />

und die damit verbundene Zeitersparnis,<br />

mehr Lebensqualität.<br />

Das Verfahren<br />

Im September 2008 wurde mit den<br />

Bauarbeiten am zentralen Pumpwerk<br />

„Sallmannsberg“ in der Ge -<br />

meinde Blindheim begonnen. Nach<br />

zwei Jahren Bauzeit konnte die Enthärtungsanlage,<br />

welche mit mo -<br />

dernster Steuerungs- und Verfahrenstechnik<br />

ausgestattet wurde,<br />

schließlich Ende 2010 in Betrieb<br />

genommen werden. Herzstück der<br />

Anlage sind zwei so genannte Reaktorbehälter<br />

mit einer Höhe von<br />

jeweils 12 m und einem Leergewicht<br />

von 12 t. In diesen Behältern<br />

wird das Trinkwasser enthärtet.<br />

Und so wird „hartes“ Trinkwasser<br />

weicher<br />

Die Gesamtwassermenge von rund<br />

7 Mio. m 3 im Jahr wird zunächst in<br />

zwei Teilströme aufgeteilt. Dieses<br />

Prinzip der „Teilstromenthärtung“<br />

hat den Vorteil, dass durch eine<br />

optimierte Betriebsweise Kosten für<br />

Anlagentechnik sowie Betriebskosten<br />

für Kalk und Energie eingespart<br />

werden können. Auch ist durch<br />

diese Verfahrenstechnik ein sehr<br />

sicherer und stabiler Aufbereitungsprozess<br />

möglich. Denn: die Versorgungssicherheit<br />

war oberstes Planungsgebot!<br />

Der zu enthärtende Teilstrom<br />

durchläuft zunächst eine physikalische<br />

Entsäuerung. Hierbei wird auf<br />

natürlichem Wege Kohlensäure entgast<br />

und das <strong>Wasser</strong> mit Sauerstoff<br />

angereichert. Anschließend fließt<br />

das <strong>Wasser</strong> weiter in die Enthärtung.<br />

Der zweite Teilstrom geht an der<br />

Enthärtung vorbei und die im <strong>Wasser</strong><br />

enthaltene Kohlensäure wird<br />

dem enthärtenden <strong>Wasser</strong> anschließend<br />

wieder zugeführt. Bei der<br />

Schnellenthärtung durchfließt das<br />

zu enthärtende <strong>Wasser</strong> den 12 m<br />

hohen Reaktionsbehälter („Reaktor“)<br />

von unten nach oben. In den Reaktor<br />

werden chargenweise klei ne<br />

Quarzsandkörner eingebracht. Diese<br />

umgeben sich im Lauf der Betriebszeit<br />

mit einem Kalkmantel. Damit<br />

der Kalk ausfällt und sich an die<br />

Kügelchen anlagert, muss im <strong>Wasser</strong><br />

das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht<br />

überschritten werden. Dazu<br />

gibt man dem <strong>Wasser</strong> im Einlaufbereich<br />

des Reaktors eine Base zu, hier<br />

in Form von Kalkmilch. Diese wird<br />

aus natürlichem Kalkstein gewonnen.<br />

Damit diese Kalkmilch hochreaktiv<br />

ist, müssen die Kalkpartikel<br />

so klein wie möglich sein. Mit einer<br />

hochmodernen Kalklöschanlage, die<br />

sich in der Enthärtungsanlage befindet<br />

wird aus Branntkalk mit einem<br />

patentierten Verfahren hochreaktive<br />

Kalkmilch hergestellt.<br />

Mit einem Teil der zugegebenen<br />

Kalkmilch fallen zwei Teile Kalk aus.<br />

Die mit Kalk angereicherten Sandkörner<br />

werden als so genannte<br />

Kalkpellets in regelmäßigen Abständen<br />

aus dem Reaktor abgezogen.<br />

Um den aktuellen Betriebszustand<br />

der Reaktoren permanent überwachen<br />

zu können und den optimalen<br />

Zeitpunkt für das Abziehen der<br />

Kalkpellets festzustellen, stehen die<br />

Reaktoren auf Wägezellen. Bei<br />

einem Gesamtgewicht von etwa<br />

110 Tonnen werden rund 3–5 Tonnen<br />

Pellets abgezogen und durch<br />

eine äquivalente Menge Feinsand<br />

ersetzt. Die Kalkpellets werden<br />

anschließend über die Landwirtschaft<br />

einer weiteren Verwendung<br />

zugeführt (zur Entsäuerung der<br />

landwirtschaftlichen Flächen). Weiterhin<br />

wird das aus den Reaktoren<br />

ablaufende <strong>Wasser</strong> hinsichtlich des<br />

Trübungsgehaltes und des pH-Wertes<br />

überwacht. Diese beiden Parameter<br />

sind, wie das Gesamtgewicht<br />

der Reaktoren, entscheidend für<br />

einen optimalen Prozessablauf der<br />

<strong>Wasser</strong>enthärtung. Bei Abweichungen<br />

von festgelegten Sollwerten<br />

erfolgen automatisierte Schaltungen<br />

oder Alarmmeldungen.<br />

Hinter den Reaktoren wird das<br />

<strong>Wasser</strong> mit dem unbehandelten<br />

Kalkpellets aus den Reaktoren.<br />

kohlensäurehaltigen Grundwasser<br />

gemischt. Danach fließt das aufbereitete<br />

<strong>Wasser</strong> im freien Gefälle<br />

einer Filteranlage, die aus fünf offenen<br />

Betonfiltern mit einer Fläche<br />

von jeweils 32 m² besteht, zu. Hier<br />

werden aus den Reaktoren ausge-<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 415<br />

Reaktor.<br />

Der MID in der NW 400 im Zulauf der Anlage<br />

zeichnet sich durch seine Robustheit und Wartungsfreiheit<br />

aus.


PRAXIS<br />

Die pH Eintaucharmatur CPA111 eingesetzt zur<br />

Grenzwertüberwachung im <strong>Abwasser</strong>.<br />

Füllstand- und Grenzstandmessung zur Steuerung<br />

und Überwachung der Filterbecken.<br />

tragene feine Trübstoffe (z.B. unreagiertes<br />

Calciumcarbonat) entfernt.<br />

Die Filter sind als Mehrschichtfilter<br />

konzipiert und mit Hydroanthrazit<br />

H, Körnung I, sowie Quarzsand ausgerüstet.<br />

Im Ablauf eines jeden Trübstofffilters<br />

wird die <strong>Wasser</strong>qualität durch<br />

eine Trübungsmessung kontrolliert.<br />

Nach der Trübstofffiltration fließt<br />

klares und auf etwa 13° dH enthärtetes<br />

Trinkwasser zum Hochbehälter<br />

Sallmannsberg und von dort zu<br />

den Kunden im Versorgungsgebiet<br />

der BRW.<br />

Prozessautomatisierung<br />

Um den gesamten Aufbereitungsprozess<br />

zu überwachen und zu<br />

steuern werden überwiegend Messgeräte<br />

von Endress+Hauser eingesetzt.<br />

Dabei wurden beispielsweise<br />

die beiden Reaktoren mit speziellen<br />

Füllstandsmessungen sowie Überfüllsicherungen<br />

ausgerüstet. Zwei<br />

bewährte Messverfahren, eine konduktive<br />

Grenzstandmessung des<br />

Typs Liquipoint T sowie eine kapazitive<br />

Füllstandmessung des Typs<br />

Liquicap M in Verbindung mit aktiver<br />

Ansatzkompensation, garantieren<br />

hier ein Höchstmaß an Sicherheit<br />

beim Betrieb der Reaktoren. In<br />

den beiden Kalkmilchbehältern<br />

dagegen werden kontinuierlich<br />

arbeitende Ultraschallmesseinrichtungen<br />

des Typs Prosonic M verwendet,<br />

um auch hier die Füllstände<br />

kontinuierlich und hochgenau er -<br />

fassen zu können. Kalkmilch ist sehr<br />

stark ansatzbildend und mittels der<br />

berührungslosen Ultraschallmessung<br />

kann eine dauerhafte und<br />

wartungsfreie Messung garantiert<br />

werden, da die Sensoren keinerlei<br />

Kontakt mit dem Medium haben.<br />

Die Durchflussmenge im Zulauf zur<br />

Aufbereitung (Rohrleitung mit<br />

Nennweite DN 400 !) wird mittels<br />

einer magnetisch-induktiven Durchflussmessung<br />

des Typs Promag<br />

50 W gemessen, da es hier auf eine<br />

sehr hohe Genauigkeit bei der Erfassung<br />

der Mengen ankommt. Auch<br />

in den fünf Abläufen der Trübstofffilter,<br />

in diversen Bypassleitungen<br />

sowie den Zuläufen zu den Reaktoren<br />

(Rohrleitungen bis zu Nennweiten<br />

DN 250) vertraut man auf magnetisch-induktive<br />

Durchflussmessgeräte,<br />

welche sich darüber hinaus<br />

durch Robustheit, Wartungsfreiheit<br />

und Langlebigkeit auszeichnen.<br />

Das aufbereitete Trinkwasser als<br />

auch das <strong>Abwasser</strong>, welches bei der<br />

regelmäßigen Reinigung der An -<br />

lagenteile anfällt, wird kontinuierlich<br />

mittels diverser pH-Messungen<br />

überwacht, um die vom Gesetzgeber<br />

festgelegten Grenzwerte sicher<br />

einzuhalten. Hierbei garantiert die<br />

innovative Memosens-Technologie<br />

hochgenaue Messwerte, unbeeinflusst<br />

von Feuchtigkeit oder Verschmutzung,<br />

da das Signal sowie<br />

die benötigte Energie digital und<br />

induktiv übertragen wird. Ein weiterer<br />

Vorteil hierbei ist die Möglichkeit<br />

der hochgenauen Kalibrierung im<br />

Labor, da die Kalibrierdaten dabei<br />

im Sensorkopf und nicht, wie bei<br />

anderen Herstellern, im Auswertegerät<br />

abgespeichert werden. Einer<br />

Vorortkalibrierung mit der Gefahr<br />

unsachgemäßer Handhabung vor<br />

Ort kann somit im Labor, unter optimalen<br />

Gegebenheiten, vorgebeugt<br />

werden.<br />

Die fünf Trübstofffilter, die am<br />

Schluss der Aufbereitung das <strong>Wasser</strong><br />

von winzig kleinen Partikeln<br />

befreien, sind mit kontinuierlich<br />

arbeitenden Füllstandmessungen<br />

und zusätzlichen Überfüllsicherungen<br />

ausgerüstet, um den vollautomatischen<br />

Filtrierbetrieb der Filter<br />

und die in regelmäßigen Abständen<br />

erforderlichen Spülungen zu steuern.<br />

Es kommen hier ebenfalls kontinuierlich<br />

arbeitende Füllstandmessgeräte<br />

des Typs Liquicap M sowie<br />

Grenzstandmessgeräte des Typs<br />

Liquipoint T zum Einsatz, welche sich<br />

durch hohe Messsicherheit sowie<br />

wartungsfreien Betrieb auszeichnen.<br />

Dabei garantieren kontinuierlich<br />

arbeitende Trübungsmessgeräte<br />

partikelfreies und reines <strong>Wasser</strong>,<br />

welches danach in den Hochbehälter<br />

gepumpt wird, von wo es<br />

schlussendlich an die Haushalte in<br />

der Umgebung verteilt wird.<br />

Autoren:<br />

Christian Gutknecht,<br />

Branchenmanager Umwelt,<br />

Endress+Hauser,<br />

D-Weil am Rhein<br />

Dipl.-Ing. Peter Walter<br />

IWP Wetzel + Partner<br />

Ingenieurgesellschaft mbH,<br />

D-47447 Moers<br />

Kontakt:<br />

Endress+Hauser Messtechnik GmbH +Co. KG,<br />

Colmarer Strasse 6,<br />

D-79576 Weil am Rhein,<br />

Tel. (07621) 975-01,<br />

Fax (07621) 975-555,<br />

E-Mail: info@de.endress.com,<br />

www.de.endress.com<br />

April 2011<br />

416 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRAXIS<br />

Ausbau der Tank- und Rastanlage Bad Bellingen<br />

mit PERFECT-Schachtunterteilen<br />

aus dem Betonwerk Müller, Achern<br />

Als Teil eines landesweiten Bauprogramms mit einem Gesamtvolumen von 100 Mio. Euro wurden in den vergangenen<br />

Monaten die Verkehrsanlage und die Raststätte an der A5 in Bad Bellingen erneuert. Nach dem<br />

Ausbau weist die Anlage nun eine Gesamtfläche von rund 25000 m² auf und bietet Stellflächen für mehr als<br />

160 Fahrzeuge. Neben den sofort sichtbaren Neubauten von Restaurant und Parkplätzen wurde auch die Infrastruktur<br />

zur Oberflächenentwässerung und <strong>Abwasser</strong>beseitigung weitgehend erneuert. Dabei kamen PER-<br />

FECT-Betonschachtunterteile aus dem Betonwerk Müller zum Einsatz. Diese monolithischen, aus einem Guss<br />

gefertigten und schalungserhärteten Fertigteile sind bestens für einen dauerhaften Einsatz unter Verkehrslasten<br />

geeignet. Die für die Schachtunterteile verwendete Betonqualität C40/50 ist durchgängig in Schachtwand,<br />

Boden, Gerinne und Rohranschluss. Die fugenlosen, homogenen Gerinne-Oberflächen weisen ohne nachträgliche<br />

Vergütung und somit dauerhaft eine <strong>Wasser</strong>eindringtiefe von weniger als 20 mm auf. Potenzielle<br />

Schwachstellen herkömmlicher Bauteile wie die schwankende Qualität manuell gefertigter Estrich-Gerinne<br />

oder die Mörtelfuge bei Einsatz von Keramikhalbschalen können somit ebenso vermieden werden wie Mängel<br />

bei nachträglich beschichteten Gerinne-Oberflächen.<br />

Die Rastanlage Bad Bellingen unmittelbar vor Fertigstellung – 62 LKWs können künftig<br />

hier sicher abgestellt werden.<br />

PERFECT-Schachtunterteile werden<br />

den individuellen Vorgaben<br />

der planenden Stelle entsprechend<br />

100 %-ig maßgefertigt. Im Fall der<br />

Autobahnraststätte Bad Bellingen<br />

zeichnete das Regierungspräsidium<br />

Freiburg, Abteilung Straßenwesen<br />

und Verkehr, für die Planung verantwortlich.<br />

Im Ausführungszeitraum<br />

für die unterirdische Infrastruktur<br />

von April bis November 2010 wurden<br />

von der SKS Bau GmbH & Co.<br />

KG, Elzach, 27 PERFECT-Schachtunterteile<br />

DN 1000 für Rohrleitungen<br />

in den Nennweiten 300 bis 500 mm<br />

versetzt. Die Schachtbauteile wurden<br />

vom Betonwerk Müller mit<br />

Hauptsitz in Achern geliefert. Am<br />

neuerrichteten Hauptsitz produziert<br />

das Unternehmen seit zwei<br />

Jahren neben weiteren Schachtkomponenten<br />

diese passgenauen,<br />

individuell nach Projektanforderungen<br />

gefertigten Schachtunterteile.<br />

Dabei werden monolithische Fertigteile<br />

mit planparallelen und passgenauen<br />

Spitzenden und individuell<br />

konfigurierbarem Gerinne mit mo -<br />

dernster Betontechnologie un ter<br />

Einsatz von selbstverdichtendem<br />

Be ton hergestellt.<br />

Für Neubauten und Sanierungen<br />

im Infrastrukturbau, im Siedlungswasserbau<br />

sowie im gewerblichen<br />

Tiefbau stellt das Betonwerk Betonschachtunterteile<br />

in den Nennweiten<br />

DN1000, DN1200 und DN1500<br />

in PERFECT-Qualität her. Bereits in<br />

der Planung kann nun der ideale<br />

hydraulische Verlauf von Kanalsträngen<br />

vorgegeben werden. Die<br />

Schachtbauwerke werden in der<br />

Abwinkelung und Neigung der<br />

Gerinne exakt den Anforderungen<br />

der Ingenieure entsprechend ausgeführt,<br />

um einen idealen Abfluss<br />

und damit die geringste Verweildauer<br />

der Abwässer im Kanal zu<br />

erzielen. Dadurch können nicht nur<br />

laufende Kosten wie Reinigungsarbeiten<br />

minimiert werden. Auch die<br />

Lebensdauer des Systems wird so<br />

erhöht. Sollte bei einem Schacht-<br />

<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 417


PRAXIS<br />

Hochqualitative Betonfertigteile aus dem Betonwerk<br />

Müller – im Bild die umlaufende Nut zur Aufnahme<br />

des Tok-Seal-Sandschlauchs.<br />

Monolithische Schachtunterteile werden im Betonwerk Müller mit<br />

Anschlüssen bis DN 1000 gefertigt. Zur Gewichtsoptimierung wird die<br />

Wandstärke partiell reduziert.<br />

Blick in ein individuell, nach Projektvorgaben, ausgeformtes<br />

Gerinne – mit passgenauer Einmündung<br />

aller Anschlüsse.<br />

bau eine unerwartete Änderung der<br />

Ausführung erforderlich sein, kann<br />

das Betonwerk Müller dank der<br />

neuen Fertigungstechnik binnen<br />

kürzester Zeit Schachtunterteile in<br />

der gleichen hochwertigen Qualität<br />

liefern. Dies ist vor allem bei Sanierungen<br />

immer wieder erforderlich,<br />

um den weiteren Baufortschritt<br />

nicht zu verzögern und die Gesamtkosten<br />

in Grenzen zu halten.<br />

Die vom Betonwerk gelieferten<br />

Schachtunterteile sind mit einem<br />

Tok-Seal-Sandschlauch zur Lastüber<br />

tragung ausgestattet, der in<br />

einer vorgefertigten umlaufenden<br />

Nut eingelegt wird. Eine Mörtelfuge<br />

zwischen den Schachtaufbauten<br />

entfällt somit. Darüber hinaus werden<br />

PERFECT-Schachtunterteile in<br />

der Regel mit integriertem Dichtungselement<br />

hergestellt. Einbauund<br />

Versetzfehler sind damit na hezu<br />

ausgeschlossen und die Anwender<br />

erzielen dadurch eine optimale,<br />

wasserdichte Fügung. Im Projekt A5<br />

Bad Bellingen wurden neben monolithischen<br />

Unterteilen Schacht ringe<br />

und Konen mit Steigbügeln nach<br />

DIN 19555 eingesetzt. Seit kurzem<br />

liefert Müller auch den passenden<br />

PERFECT-Schachtaufbau in monolithischer<br />

Bauweise mit angeformtem<br />

Konus und einer maximalen<br />

Gesamt bauhöhe von bis zu<br />

2100 mm. Dieser wird wie das PER-<br />

FECT-Schachtunterteil in der gleichen<br />

Qualität aus selbstverdichtendem<br />

Beton gefertigt. Somit können<br />

künftig komplette Schachtbauten<br />

mit glatter Oberfläche und höherer<br />

Widerstandsfähigkeit gegen chemische<br />

oder mechanische Angriffe<br />

unterschiedlicher Art – auf Wunsch<br />

auch in Hochleistungsbeton – eingebaut<br />

werden.<br />

Mit den modernen, langlebigen<br />

Betonfertigteilen liefert Müller<br />

einen wesentlichen Beitrag für<br />

einen reibungslosen Betrieb dieser<br />

modernen Rastanlage. Das für die<br />

Verkehrsanlage veranschlagte Budget<br />

von rund 5 Mio. Euro wird aus<br />

Mitteln eines Sonderprogramms für<br />

Rastanlagen des Bundes finanziert.<br />

Im Rahmen dieses Investitionsprogrammes<br />

mit einem Gesamtvolumen<br />

von 100 Mio. Euro sollen 18<br />

weitere Tank- und Rastanlagen ausgebaut<br />

sowie zwei neue Anlagen<br />

errichtet werden. Insgesamt sollen<br />

an den deutschen Autobahnen<br />

1700 zusätzliche Lkw-Stellplätze<br />

geschaffen und so die Sicherheit auf<br />

Fahrbahnen und Rastplätzen entscheidend<br />

gesteigert werden.<br />

Kontakt:<br />

Betonwerk Bernhard Müller GmbH,<br />

Joachim Strack,<br />

Gewerbegebiet Heid,<br />

Ambros-Nehren-Straße 7,<br />

D-77855 Achern,<br />

Tel. (07841) 204-0,<br />

E-Mail: info@mueller-schachttechnik.de,<br />

www.mueller-schachttechnik.de,<br />

www.perfectsystem.eu<br />

April 2011<br />

418 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRODUKTE UND VERFAHREN<br />

Einzelfrequenz, Kabel- und Leitungssuchsystem<br />

RD5000WL+<br />

Radiodetection, ein weltweit<br />

führender Anbieter für die<br />

Konzeption und Entwicklung von<br />

Kabel- und Leitungssuchsystemen,<br />

kündigt die Einführung eines neuen<br />

Ortungsgeräts und Senders für<br />

Versorgungsleitungen mit innovativen<br />

Funktionen an, das sich<br />

ins besondere für die Verwendung<br />

in der modernen <strong>Wasser</strong>branche<br />

eignet.<br />

Das benutzerfreundliche System<br />

bestehend aus dem RD5000WL-<br />

Empfänger und dem RD5000WLT-<br />

Sender ist ein Hochfrequenz-Kabelund<br />

Leitungssuchsystem, das sich<br />

ideal für die Ortung von Rohrverbindungen<br />

eignet, welche aus mehreren<br />

Segmenten bestehen. Die<br />

Ortung dieser Rohrverbindungen<br />

stellt aufgrund der isolierenden<br />

Dichtungselemente zwischen den<br />

Abschnitten und den Kunststoffrohren<br />

mit Trassierader eine besondere<br />

Herausforderung dar.<br />

Die Ortung bestimmter Rohre<br />

und Kabel in großen unterirdischen<br />

Netzen wird immer komplexer. Um<br />

diese Herausforderung zu bewältigen,<br />

hat Radiodetection den ClearT-<br />

RACK, ein leistungsstarkes digitales<br />

Verarbeitungssystem entwickelt,<br />

das andere Signale von benachbarten<br />

Leitern automatisch ausblendet<br />

und somit zu einer noch präziseren<br />

Ortung der Zielkabel und –rohre<br />

führt. Diese Funktion trägt dazu bei,<br />

dass Anwender des RD5000WL die<br />

genaue Ortung Ihres Zielrohrs und<br />

-kabels in zunehmend dichter werdenden<br />

unterirdischen Versorgungsleitungsnetzen<br />

durchführen<br />

können. Diese Versorgungsleitungsnetze<br />

werden durch den dynamischen<br />

Überlastungsschutz weiter<br />

verbessert, der große ungewollte<br />

Signale ausblendet und somit eine<br />

Verwendung in Gebieten mit hoher<br />

elektronischer Rauschbelastung,<br />

wie z. B. unter Hochfrequenzkabeln<br />

möglich macht.<br />

Benutzerfreundlich<br />

Das RD5000WL hat zwei Betriebsarten:<br />

Den Führungsmodus, der den<br />

Bediener mithilfe von Richtungspfeilen<br />

und verschiedenen Akustiksignalen<br />

zum Zielrohr oder -kabel<br />

führt und den Signalstärkemodus,<br />

der die vom georteten Rohr oder<br />

Kabel ausgesendete Feldstärke an -<br />

zeigt und dem Benutzer somit das<br />

Ziel punktgenau angibt. Das Or -<br />

tungsgerät und der Sender werden<br />

beide über eine einzige Taste<br />

gesteuert und zählen dadurch zu<br />

den benutzerfreundlichsten Produkten,<br />

die derzeitig angeboten<br />

werden.<br />

Kompass<br />

Durch die von Radiodetection urheberrechtlich<br />

geschützte Kompassfunktion<br />

wird dem Bediener die<br />

Ortsbestimmung des Zielkabels<br />

oder -rohrs angezeigt. Diese Funktion<br />

macht die Verfolgung der Ziellinie<br />

erheblich einfacher und vereinfacht<br />

zudem die korrekte Positionierung<br />

des RD5000WL für eine<br />

maximale Genauigkeit der Tiefenmessung.<br />

Centros® kompatibel<br />

Das RD5000WL ist Centros®kompatibel.<br />

Centros ist ein Messplattform,<br />

die auf einer über mehr<br />

als dreißigjährige fortwährende<br />

Weiterentwicklung beruht und<br />

neue als auch innovative Algorithmen<br />

mit einer bewährten Software<br />

auf einem Prozessorkern mit Hochleistungshardware<br />

kombiniert. Centros<br />

verbessert die Genauigkeit und<br />

Reproduzierbarkeit der entsprechenden<br />

Ortsbestimmung und liefert<br />

zeitgerechtes Reaktionsvermögen<br />

im Einsatz.<br />

eCAL Produktvalidierung<br />

eCAL TM ist ein einzigartiger Bestandteil<br />

von Präzisionsortungssystemen<br />

von Radiodetection und ermöglicht<br />

den Anwendern, die<br />

ursprüngliche Werkskalibrierung<br />

ihres Ortungssystems<br />

RD5000WL zu validieren. Indem es<br />

die Reaktionen aller relevanten<br />

internen Bauteile überprüft, verleiht<br />

eCAL dem Anwender das Vertrauen,<br />

dass das Ortungssystem<br />

so<br />

ar bei tet<br />

wie zuvor,<br />

als es ur -<br />

sprünglich<br />

aus der Fabrik<br />

kam. eCAL kann<br />

vor Ort eingesetzt<br />

werden und der Besitzer kann ein<br />

Validierungszertifikat ausdrucken,<br />

ohne dass er das RD5000WL an<br />

einen Service-Center zurückschicken<br />

muss.<br />

Garantieverlängerung<br />

Radiodetection bietet eine kostenlose<br />

Verlängerung der Garantie für<br />

das RD5000WL, wenn man sich auf<br />

www.radiodetection.com/extendedwarranty<br />

innerhalb von drei<br />

Monaten nach dem Kauf registrieren<br />

lässt. Für registrierte Produkte<br />

erhält man außerdem kostenlose<br />

Software-Upgrades durch die Centros<br />

Manager Softwaresuite, sobald<br />

diese veröffentlicht werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

RD5000WL,<br />

http://de.radiodetection.com/RD5000<br />

eCAL, www.radiodetection.com/ecal<br />

Centros und Centros,<br />

http://de.radiodetection.com/<br />

centrosmanager<br />

Kontakt:<br />

Radiodetection,<br />

Groendahlscher Weg 118,<br />

D-46446 Emmerich am Rhein,<br />

Tel. (02851) 9237- 20,<br />

Fax (02851) 9237-520,<br />

E-Mail: rd.sales.de@spx.com,<br />

www.radiodetection.com<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 419


PRODUKTE UND VERFAHREN<br />

Ökologische Schäden sind vermeidbar<br />

Ein Großteil der Stoffe, die in Industrie, Gewerbe oder im privaten Bereich zum Einsatz kommen, ist wassergefährdend.<br />

Geraten diese in Boden, Grundwasser oder Oberflächengewässer, kann dies das Trinkwasser beeinträchtigen<br />

oder zu ökologischen Katastrophen führen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im<br />

Jahr 2009 in Deutschland 2313 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen. Dabei wurden insgesamt 7,1 Mio.<br />

Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt – dies entspricht dem Inhalt von etwa 280 Tanklastzügen. Anlagen<br />

zur Lagerung wassergefährdender Stoffe müssen deshalb so betrieben werden, dass Störfälle sicher vermieden<br />

werden. Wer sich für ökologische Schäden verantworten muss, wird unabdingbar haftbar gemacht.<br />

Das WATCHDOG<br />

<strong>Wasser</strong>-Warngerät<br />

ÖWU von AFRI-<br />

SO sorgt dafür,<br />

dass etwaige unerwünschte<br />

Störfälle<br />

mit wassergefährdenden<br />

Stoffen nicht<br />

gleich zu ökologischen<br />

Katastrophen<br />

führen.<br />

Das WATCHDOG <strong>Wasser</strong>-Warngerät<br />

ÖWU von AFRISO wurde<br />

zur Meldung von Öl- und <strong>Wasser</strong>ansammlungen<br />

entwickelt. ÖWU<br />

besteht aus einem Signalteil und<br />

einer Wandschienensonde, die<br />

durch eine Signalleitung miteinander<br />

verbunden sind. Das Signalteil<br />

enthält alle Anzeige- und Bedienelemente<br />

und zwei potenzialfreie<br />

Relaiskontakte (1 Wechsler, 1 Schließer).<br />

Die höhenverstellbare Sonde<br />

wird am tiefsten Punkt des Überwachungsraums<br />

positioniert; bei<br />

einem etwaigem Öl- oder <strong>Wasser</strong>aufkommen<br />

erfolgt am Anzeigegerät<br />

optische (rote Lampe bei Öl,<br />

gelbe Lampe bei <strong>Wasser</strong>) und akustische<br />

Alarmgabe, wobei der akustische<br />

Alarm über die Quittiertaste<br />

abschaltbar ist. ÖWU wird mit AC<br />

230 V versorgt und ist für eine einfache<br />

Wandmontage oder über einen<br />

optional erhältlichen Einbaurahmen<br />

für den Einbau in Schaltschränken<br />

und -tafeln vorgesehen. ÖWU<br />

detektiert <strong>Wasser</strong>, Heizöl EL, L, M,<br />

Dieselkraftstoffe und dünnflüssige<br />

Schmieröle der Gefahrklasse A III<br />

(ehemals VbF), Motoren-, Getriebeund<br />

Hydrauliköle sowie Pflanzenund<br />

Transformatorenöle. Um eine<br />

maximale Betriebssicherheit zu er -<br />

reichen, können zudem AFRISO<br />

Ereignismelder mit dem <strong>Wasser</strong>-<br />

Warngerät ÖWU verbunden werden.<br />

Im Alarmfall wird der Betreiber<br />

dann umgehend per SMS, Telefon,<br />

E-Mail oder über das Internet informiert,<br />

wodurch schnelles Handeln<br />

ermöglicht wird. Das Warngerät<br />

sorgt dafür, dass Störfälle, beispielsweise<br />

in Lagerräumen, Domschächten,<br />

Auffangwannen, Pumpen oder<br />

Kontrollschächten, frühzeitig er -<br />

kannt werden.<br />

Das WATCHDOG <strong>Wasser</strong>-Warngerät<br />

ÖWU von AFRISO sorgt dafür,<br />

dass etwaige unerwünschte Störfälle<br />

mit wassergefährdenden Stoffen<br />

nicht gleich zu ökologischen<br />

Katastrophen führen.<br />

Kontakt:<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH,<br />

Geschäftsbereich GBI „Tank, Heizung,<br />

Umweltschutz“,<br />

Jörg B. S. Bomhardt,<br />

Lindenstraße 20, D-74363 Güglingen<br />

Tel. (07135) 102231,<br />

Fax (0 71 35) 102-147<br />

E-Mail: joerg.bomhardt@afriso.de<br />

www.afriso.de<br />

Neue Wege in Sachen Verbindungstechnik<br />

Steckverbindung BEULconnect jetzt als Komplettprogramm<br />

Bei der Anwendung von Verbindungselementen<br />

im <strong>Wasser</strong>und<br />

Gasbereich setzen Installateure<br />

insbesondere auf Langlebigkeit und<br />

maximale Haltbarkeit. Verbindungstechnik<br />

aus Messing wurde bisher<br />

stets verschraubt, zum Teil mit individuellen<br />

Spezialwerkzeugen und<br />

häufig verbunden mit langen Montagezeiten.<br />

Der Armaturenhersteller<br />

Beulco aus dem Sauerland liefert<br />

mit der neuen Steckverbindung<br />

BEULconnect jetzt eine sinnvolle<br />

Alternative, die Montagezeiten<br />

deutlich reduziert, ohne dabei Kompromisse<br />

in Bezug auf die Haltbarkeit<br />

einzugehen. Im Februar 2011<br />

präsentierte Beulco das komplette<br />

Sortiment des Messing-Steckverbinders<br />

BEULconnect und beweist<br />

damit als eines der führenden Traditionsunternehmen<br />

im Bereich der<br />

Verbindungstechnik Mut zu neuen<br />

Wegen.<br />

Details<br />

Der Steckverbinder BEULconnect ist<br />

für Rohre aus PE und PE-Xa konzipiert<br />

und kommt neben der<br />

Anwendung im Trinkwasser- und<br />

Gasbereich auch bei der Regenwassernutzung<br />

sowie im erdverlegten<br />

Rohrleitungsbau zum Einsatz. Das<br />

April 2011<br />

420 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRODUKTE UND VERFAHREN<br />

Spektrum der lieferbaren Dimensionen<br />

reicht von Ø 25 bis Ø 63 mm.<br />

Darüber hinaus gibt es neben den<br />

gängigen Bauteilen wie Übergangsstücke,<br />

Kupplungen, Winkel und<br />

T-Stücke auch Übergangsstücke<br />

für Druckanbohrventile und frei<br />

dehnbare Winkeladapter zu Ventilanbohrbrücken.<br />

Um dem Anwender neben der<br />

Einfachheit einen weiteren Mehrwert<br />

zu bieten, legte das Entwicklungsteam<br />

im Hause Beulco ein<br />

besonderes Augenmerk auf die Verkürzung<br />

der Montagezeit. So benötigt<br />

die Steckverbindung BEULconnect<br />

in der Anwendung keinerlei<br />

Werkzeug. Montagefehler sind darüber<br />

hinaus aufgrund des einfachen<br />

Handlings nahezu ausgeschlossen.<br />

Ein weiteres Plus für den Instal lateur:<br />

die Steckverbindung ist demontierbar<br />

und damit wieder verwendbar.<br />

Durch die getrennte Dicht- und<br />

Klemmfunktion bietet die <strong>Neuheit</strong><br />

optimale Funktionss icherheit. Die<br />

schlanke Bauform sorgt außerdem<br />

dafür, dass die Montage auch auf<br />

engstem Raum schnell und einfach<br />

gewährleistet ist. Bestehend aus entzinkungsarmem<br />

Messing mit Dichtelementen<br />

aus EPDM, ist BEULconnect<br />

dank seiner Klemmkralle aus<br />

Messing besonders auszugsicher.<br />

BEULconnect wird den hohen<br />

Qualitätsansprüchen des Attendorner<br />

Unternehmens, welches<br />

ausschließlich „Made in Germany“<br />

fertigt, durch die Erfüllung der<br />

DIN 8076:2008 sowie DIN 50930-6<br />

gerecht. Darüber hinaus erhielt die<br />

Steckverbindung jüngst das DVGW-<br />

Baumusterprüfzertifikat für die Prüfung<br />

nach VP 600.<br />

In der Gesamtbetrachtung<br />

machen all diese Produktmerkmale<br />

BEULconnect zu einer echten Neuentwicklung<br />

auf dem Markt und<br />

damit zu einem wichtigen Schritt in<br />

Richtung Zukunft.<br />

Kontakt:<br />

Gebr. Beul GmbH & Co. KG,<br />

Postfach 120, D-57425 Attendorn,<br />

Tel. (02722) 695-0, Fax (02722) 695-5240,<br />

E-Mail: info@beulco.de,<br />

www.beulco.de<br />

BEULconnect<br />

Schnitt.<br />

Hradil Spezialkabel erweitert<br />

sein Leitungsprogramm<br />

Hradil Spezialkabel präsentierte auf der Messe Ro-Ka-Tech sein erweitertes Leitungsprogramm für Kanal-<br />

Sanierungsroboter und stellte zwei Hybridleitungen für PMO und KA-TE Sanierungsroboter vor.<br />

Leitungen für Kanal-Sanierungsroboter<br />

führen ein kurzes Leben.<br />

Sie müssen im Schnitt alle 1,5 bis<br />

2 Jahre ausgetauscht werden. Zwar<br />

lässt sich die Lebensdauer je nach<br />

Einsatz und bei schonendem Handling<br />

erhöhen, jedoch sind Aderbrüche<br />

im Kabelinneren vorprogrammiert.<br />

So kommt, was kommen<br />

muss: Irgendwann gibt jede Leitung<br />

„den Geist auf“. Bei bis zu 100 Meter<br />

Kabellänge für eine Kanal-Sanierungsanlage<br />

kommen schnell<br />

einige tausend Euro zusammen!<br />

HRADIL bietet darum seit vielen<br />

Jahren ein umfangreiches Sortiment<br />

kompatibler Leitungen für<br />

Kanal- und TV-Robotersysteme an,<br />

mit Preisvorteilen von bis zu 40 %<br />

gegenüber dem Preis der Originalhersteller.<br />

Zentrale Konstruktionselemente<br />

der HRADIL Hybridleitungen für<br />

PMO und KA-TE Sanierungsroboter<br />

sind jeweils ein PUR Schlauch mit<br />

5,7 x 8 mm bzw. 6 x 8 mm. Die<br />

Schläuche versorgen die Sanierungsroboter<br />

mit Druckluft. Zur<br />

Energieversorgung bzw. zur Ansteuerung<br />

von LEDs und Sensoren verfügt<br />

die PMO Leitung insgesamt<br />

über 19 Signal- und Datenadern:<br />

Zwei Adern paarverseilt mit je<br />

0,5 mm 2 , sowie 17 Adern mit jeweils<br />

0,75 mm 2 . Die neue KA-TE Leitung<br />

besitzt insgesamt 12 Signal- und<br />

Datenadern: Zwei Adern sind paarverseilt<br />

mit je 0,6 mm 2 , sowie 10<br />

Adern mit jeweils 1,0 mm 2 .<br />

Moderne Verseiltechniken, ein<br />

offenes KEVLAR Geflecht zur Zugentlastung<br />

und ein robuster Kabelmantel<br />

machen die Leitungen zu<br />

Überlebenskünstlern im Untergrund.<br />

Als Mantelwerkstoff kommt<br />

eine abriebfeste TPE-U (11Y)<br />

Mischung zum Einsatz, die fest ins<br />

Geflecht eingespritzt ist. Trotz eines<br />

Gesamtdurchmessers der PMO-Leitung<br />

mit 17,3 mm und der KA-TE<br />

Leitung mit 16,2 mm sind beide flexibel<br />

und trommelfähig. Der maximale<br />

Biegeradius ist bei beiden Leitungen<br />

größer als 170 mm. Beide<br />

Leitungen sind öl- und benzinbeständig<br />

und beständig gegen Kühlflüssigkeiten<br />

und Schmiermittel. Sie<br />

sind geeignet für den Einsatz im<br />

Freien und sind sowohl Ozon- als<br />

auch UV-beständig.<br />

Kontakt:<br />

Hradil Spezialkabel GmbH,<br />

Steinbeisstraße 4 / Laiern I–III,<br />

D-74321 Bietigheim-Bissingen,<br />

Tel. (07142) 78891-0,<br />

Fax (07142) 78891-22,<br />

E-Mail: info@hradil.de,<br />

www.hradil.de<br />

Hradil<br />

Hybridleitung<br />

für KA-TE in<br />

der Längsansicht.<br />

Hradil Hybridleitung<br />

für<br />

KA-TE im<br />

Querschnitt.<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 421


PRODUKTE UND VERFAHREN<br />

Komplettsystem zur Phosphatelimination senkt<br />

Chemikalienkosten und verbessert Ablaufwerte<br />

Chemikalienverbrauch und Ablaufwerte sind Faktoren, die für den Anwender von Phosphateliminationsanlagen<br />

entscheidend sind. Durch die hohe Dosiergenauigkeit der Phosphateliminationsanlagen von Alltech<br />

werden die Ablaufwerte optimiert und der Chemikalienverbrauch minimiert.<br />

Phosphatfällungsanlage.<br />

Kernstück der Anlagen ist die<br />

zuverlässige und mit hoher<br />

Genauigkeit arbeitende Dosierstation,<br />

ausgerüstet mit den be -<br />

währten Kolben-Membran-Dosierpumpen.<br />

Das auf die jeweiligen<br />

Betriebsbedingungen angepasste<br />

Pumpenzubehör ermöglicht einen<br />

störungsfreien und sicheren Be -<br />

trieb.<br />

Neben den Chemikalienkosten<br />

sind auch die Lebenszykluskosten<br />

der Dosieranlagen zu beachten.<br />

L. Bach, Leiter Marketing und Vertrieb,<br />

der Alltech Dosieranlagen<br />

GmbH beschreibt die Kostenvorteile<br />

so: „Hochwertige Materialien,<br />

robuste Kolben-Membran-Dosierpumpen<br />

und Produkte von namhaften<br />

Armaturen- und Dichtungsherstellern<br />

halten den Wartungsaufwand<br />

minimal und senken die<br />

Lebenszykluskosten unserer Phosphatfällungsanlagen“.<br />

Betriebssicherheit durch<br />

geprüfte Überwachungsvorrichtungen<br />

Ein weiterer Aspekt, den Kläranlagenbetreiber<br />

dringend beachten<br />

müssen, ist die Betriebssicherheit.<br />

„Auch in puncto Sicherheit sind<br />

unsere Anlagen vorbildlich. Für<br />

hohe Betriebssicherheit sorgen<br />

geprüfte Überwachungsvorrichtungen<br />

in Lagertanks – wie zum Beispiel<br />

Füllstandsanzeige, Überfüllsicherung,<br />

Leckagesonde und<br />

Alarmmelder, Auflagerost, Überdrucksicherung<br />

– und Überwachungseinrichtungen<br />

in den Dosierpumpen<br />

und Leitungen“ sagt N.<br />

Koch, Leiter der Konstruktion der<br />

Alltech Dosieranlagen GmbH.<br />

Die Dosierpumpen erfüllen die<br />

einschlägigen EU-Richtlinien und<br />

entsprechen der TA Luft und der<br />

Störfallverordnung. Sie sind mit<br />

einer neuen Überdrucksignalisierung<br />

und TÜV-geprüfter Überdrucksicherung<br />

ausgestattet. Diese Überdrucksicherung<br />

ist in die Hydraulik<br />

der Pumpe integriert. Der Öffnungsdruck<br />

des Überdruckventils wird für<br />

den jeweiligen Bedarfsfall und für<br />

den maximal zugelassenen Be -<br />

triebsdruck fest eingestellt. Durch<br />

diese Vorrichtung wird nicht nur die<br />

Dosierpumpe, sondern auch die<br />

Dosierleitungen und Armaturen –<br />

und die Produktionsumwelt – optimal<br />

geschützt.<br />

Behälter und Auffangvorrichtungen<br />

mit allgemeiner<br />

bauaufsichtlicher Zulassung<br />

Alltech fertigt als Fachbetrieb, PE -<br />

Lagerbehälter und Wannen entsprechen<br />

den Vorschriften des <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetzes<br />

§ 19 l. Zudem<br />

besitzt Alltech für Behälter und Auffangvorrichtungen<br />

aus Polyethylen,<br />

die allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung des DIBt.<br />

Lager- und Dosierstationen in -<br />

klusive Steuerung stehen in 6 Standard-Baugrößen<br />

zur Auswahl, können<br />

aber auch kurzfristig in Sonderausführungen<br />

hergestellt, montiert<br />

und in Betrieb genommen werden.<br />

Kontakt:<br />

Alltech Dosieranlagen GmbH,<br />

Rudolf-Diesel-Straße 2,<br />

D-76356 Weingarten,<br />

Tel. (07244) 7026-0,<br />

Fax (07244) 7026-50,<br />

E-Mail: weller.i@alltech-dosieranlagen.de,<br />

www.alltech-dosieranlagen.de<br />

April 2011<br />

422 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Impressum<br />

INFORMATION<br />

Das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong><br />

Die technisch-wissenschaftliche Zeitschrift für<br />

<strong>Wasser</strong>gewinnung und <strong>Wasser</strong>versorgung, Gewässerschutz,<br />

<strong>Wasser</strong>reinigung und <strong>Abwasser</strong>technik.<br />

Organschaften:<br />

Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V.,<br />

Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />

des Bundesverbandes der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V. (BDEW),<br />

der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e. V.<br />

(figawa),<br />

der DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />

Abfall e. V.<br />

der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />

(ÖVGW),<br />

des Fachverbandes der Gas- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />

Österreich,<br />

der Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong>werke Bodensee-Rhein (AWBR),<br />

der Arbeitsgemeinschaft Rhein-<strong>Wasser</strong>werke e. V. (ARW),<br />

der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Wasser</strong>werke an der Ruhr (AWWR),<br />

der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT)<br />

Herausgeber:<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus, Gaswärme Institiut e.V., Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />

Dr.-Ing. Jörg Burkhardt, Gasversorgung Süddeutschland GmbH,<br />

Stuttgart<br />

Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />

Prof. Dr. Fritz Frimmel, Engler-Bunte-Institut, Universität (TH) Karlsruhe<br />

Prof. Dr. -Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />

Stuttgart (federführend <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>)<br />

Prof. Dr. Winfried Hoch, EnBW Regional AG, Stuttgart<br />

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend Gas|Erdgas),<br />

Thyssengas GmbH, Dortmund<br />

Dipl.-Ing. Jost Körte, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />

Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />

Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Heinrich Scheven Anlagen- und Leitungsbau<br />

GmbH, Erkrath<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, Zweckverband Bodensee-<strong>Wasser</strong>versorgung,<br />

Stuttgart<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />

Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Hans Sailer, Wiener <strong>Wasser</strong>werke, Wien<br />

Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR<br />

BauAss. Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW e. V., Bonn<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW e. V., Berlin<br />

Martin Weyand, BDEW e. V., Berlin<br />

Redaktion:<br />

Hauptschriftleitung (verantwortlich):<br />

Dipl.-Ing. Christine Ziegler, Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Rosenheimer Straße 145, D-81671 München,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-3 18, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />

e-mail: ziegler@oiv.de<br />

Redaktionsbüro im Verlag:<br />

Sieglinde Balzereit, Tel. (0 89) 4 50 51-2 22,<br />

Fax (0 89) 4 50 51-3 23, e-mail: balzereit@oiv.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Jan-Ulrich Arnold, Technische Unternehmens -<br />

beratungs GmbH, Bergisch Gladbach<br />

Prof Dr. med. Konrad Botzenhart, Hygiene Institut der Uni Tübingen,<br />

Tübingen<br />

Prof. Dr.-Ing. Frank Wolfgang Günthert, Universität der Bundeswehr<br />

München, Institut für Siedlungswasserwirtschaft und<br />

Abfalltechnik, Neubiberg<br />

Dr. rer. nat. Klaus Hagen, Krüger WABAG GmbH, Bayreuth<br />

Prof. Dr.-Ing. Werner Hegemann, Andechs<br />

Dipl.-Volksw. Andreas Hein, IWW GmbH, Mülheim/Ruhr<br />

Dr. Bernd Heinzmann, Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe, Berlin<br />

Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, Ruhrverband, Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel, TU Berlin, Berlin<br />

Dr. Josef Klinger, DVGW-Technologiezentrum <strong>Wasser</strong> (TZW), Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Reinhold Krumnack, DVGW, Bonn<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Merkel, Wiesbaden<br />

Dipl.-Ing. Rudolf Meyer, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />

Dipl.-Ing. Karl Morschhäuser, FIGAWA, Köln<br />

Dipl.-Ing. Wilhelm Rubbert, Bieske und Partner GmbH, Lohmar<br />

Dr. Matthias Schmitt, RheinEnergie AG, Köln<br />

Prof. Dr.-Ing. Friedhelm Sieker, Institut für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

Universität Hannover<br />

RA Jörg Schwede, Kanzlei Doering, Hannover<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Uhl, Techn. Universität Dresden, Dresden<br />

Prof. Dr.-Ing. Knut Wichmann, DVGW-Forschungsstelle TUHH,<br />

Hamburg<br />

Verlag:<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Straße 145,<br />

D-81671 München, Tel. (089) 450 51-0, Fax (089) 450 51-207,<br />

Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Essen,<br />

Tel. (0201) 82002-35 e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

Mediaberatung:<br />

Inge Matos Feliz, im Verlag,<br />

Tel. (089) 45051-228, Fax (089) 45051-207,<br />

e-mail: matos.feliz@oiv.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Brigitte Krawzcyk, im Verlag,<br />

Tel. (089) 450 51-226, Fax (089) 450 51-300,<br />

e-mail: krawczyk@oiv.de<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

„<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>“ erscheint monatlich<br />

(Doppelausgabe Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />

„R+S – Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach“ (jeden 2. Monat).<br />

Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />

Jahresabonnementpreis:<br />

Inland: € 360,– (€ 330,– + € 30,– Versandspesen)<br />

Ausland: € 365,– (€ 330,– + € 35,– Versandspesen)<br />

Einzelheft: € 37,– + Versandspesen<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />

für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />

Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />

Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

Postfach 91 61<br />

D-97091 Würzburg<br />

Tel. +49 (0) 931 / 4170-1615, Fax +49 (0) 931 / 4170-492<br />

e-mail: leserservice@oldenbourg.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt<br />

der Meinung der Redaktion.<br />

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1858 Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />

Printed in Germany<br />

April 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 423


INFORMATION Termine<br />

wat + WASSER BERLIN<br />

2.–5.5.2011, Berlin<br />

DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V., Frau Salz, Josef-Wirmer-Straße 1-3, 53123 Bonn,<br />

Tel. (0228) 9188-604, Fax (0228) 9188-997<br />

Kommunikation für Netzbetreiber – Neue Zielgruppen, Ziele und Produkte<br />

5.5.2011, Düsseldorf<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100,<br />

Fax (0228) 2598-120, E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

Legionellen und Pseudomonaden – Bedeutung und Vermeidung (Veranst.-Nr. W-H010-05-282-1)<br />

5.5.2011, Essen<br />

Haus der Technik e. V., Hollestraße 1, 45127 Essen, Tel. (0201) 1803-1, Fax (0201) 1803-269,<br />

E-Mail: info@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

Dresdner Grundwassertage 2011 –<br />

Wirkungen des Grundwasserwiederanstiegs in den Bergbaufolgelandschaften<br />

16.–17.5.5.2011, Dresden<br />

Dresdner Grundwasserforschungszentrum e.V., Meraner Straße 10, 01217 Dresden,<br />

Frau Raimann, Frau Helling, Tel. (0351) 4050-642 bzw. -676, Fax (0351) 4050679,<br />

E-Mail: sraimann@dgfz.de bzw. chelling@dgfz.de, www.gwz-dresden.de<br />

8. DWA-Kanalbautage – Erfahrungsaustausch zur Qualitätssicherung<br />

17.–18.5.2011, Heidelberg<br />

DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V., Theodor-Heuss-Allee 17,<br />

53773 Hennef, Tel. (02242) 872-118, Fax (02242) 872-135, E-Mail: teichmann@dwa.de, www.dwa.de<br />

„Qualitätsprodukt Kanalsanierung“ in Hamburg<br />

17.–18.5.2011, Hamburg<br />

Zentrum für Weiterbildung der Jadehochschule, Oldenburg, Tel. (0441) 36103920, E-Mail: info@jade-hs.de,<br />

www.jade-hs.de/zfw<br />

Kanalisationsforum – Grabenlose Kanalsanierungen – Eine Alternative zum Neubau?<br />

19.–20.5.2011, CH-8050 Zürich<br />

Verband Schweizer <strong>Abwasser</strong>- und Gewässerschutzfachleute VSA, Europastrasse 3, CH-8152 Glattbrugg,<br />

Tel. +41 (0) 433437070, Fax +41 (0) 433437071, E-Mail: sekretariat@vsa.ch, www.vsa.ch<br />

fbr-Fachtagung „<strong>Wasser</strong>autarkes Grundstück“<br />

24.5.2011, Leipzig<br />

Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e. V., Havelstraße 7A, 64295 Darmstadt,<br />

Tel. (06151) 339257, Fax (06151) 339258, E-Mail: info@fbr.de, www.fbr.de<br />

Zukunftsfragen Wissensmanagement in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

25.5.2011, Köln<br />

Forschungsinstitut für <strong>Wasser</strong>- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e. V., Julia Hornscheidt,<br />

Tel. (0241) 8026820, E-Mail: hornscheidt@fiw.rwth-aachen.de<br />

3. Deutscher Tag der Grundstücksentwässerung<br />

25.–26.5.2011, Dortmund<br />

Technische Akademie Hannover e. V., Wöhlerstraße 42, 30163 Hannover, Tel. (0511) 39433-30,<br />

Fax (0511) 39433-40, E-Mail: info@ta-hannover.de, www.ta-hannover.de<br />

Technik der Trinkwasserversorgung für Kaufleute<br />

25.–26.5.2011, Hildesheim<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100,<br />

Fax (0228) 2598-120, E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung 2011 – Verfahren und VOB/A 2009: Vergabe<br />

26.5.2011, Nürnberg<br />

Verbund Ingenieur Qualifizierung gGmbH, Dürrenhofstraße 4, 90402 Nürnberg, Angela Schmidt,<br />

Tel. (0911) 424599-0, Fax (0911) 424599-50, E-Mail: angela.schmidt@verbund-iq.de, www.verbund-iq.de<br />

April 2011<br />

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DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />

Die STREICHER Gruppe steht für Innovation und Qualität. Mit knapp 3.000 Mitarbeitern werden<br />

anspruchsvolle Projekte auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene durchgeführt.<br />

Die Zertifizierungen der STREICHER Gruppe umfassen:<br />

DIN EN ISO 9001 GW 11 G 468-1 WHG § 19 I<br />

DIN EN ISO 14001 GW 301: G1: st, ge, pe G 493-1 AD 2000 HPO<br />

SCC** W1: st, ge, gfk, pe, az, ku G 493-2 DIN EN ISO 3834-2<br />

OHSAS 18001 GN2: B W 120 DIN 18800-7 Klasse E<br />

FW 601: FW 1: st, ku<br />

MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA, Rohrleitungs- und Anlagenbau<br />

Schwaigerbreite 17 Tel.: +49(0)991 330-231 rlb@streicher.de<br />

94469 Deggendorf Fax: +49(0)991 330-266 www.streicher.de<br />

Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />

mit DVGW-Zertifikat kann im Internet unter<br />

www.dvgw.de in der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />

heruntergeladen werden.


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Der Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Stadt und Kreis<br />

Offenbach versorgt mit 6 <strong>Wasser</strong>werken und mehr als<br />

100 Förderbrunnen, mehreren Hochbehältern und Druckerhöhungsanlagen<br />

sowie ca. 70 <strong>Wasser</strong>übergabeschächten<br />

13 kommunale Großabnehmer mit Trinkwasser.<br />

Im Zuge der Neubesetzung suchen wir zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt eine/n<br />

Diplom-Ingenieur/in<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft/-technik<br />

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und insgesamt rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Aufgaben:<br />

• die fachliche Leitung und personelle Führung der Bereiche<br />

<strong>Wasser</strong>gewinnung, -aufbereitung und -verteilung<br />

• Das Ressourcenmanagement sowie die Erarbeitung<br />

und Umsetzung von Investitions- und Instandhaltungsstrategien<br />

zur Optimierung des Werksanlagen- und<br />

Netzbetriebes<br />

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• Studium zur/zum Dipl.-Ingenieur/in für <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

bzw. <strong>Wasser</strong>technik mit Erfahrung auf dem Gebiet<br />

der <strong>Wasser</strong>gewinnung, -aufbereitung und -verteilung<br />

• unternehmerisches Denken und Handeln<br />

• ein hohes Maß an Führungskompetenz, Kooperationsund<br />

Motivationsfähigkeit<br />

• Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen<br />

• sicheres Auftreten sowie gute Kommunikationsfähigkeit<br />

• Führerschein der Klasse 3 bzw. B<br />

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, senden Sie bitte<br />

Ihre Bewerbung mit aussagefähigen Unterlagen inkl. Gehaltsvorstellung<br />

und möglichem Eintrittstermin bis zum<br />

15.06.2011schriftlich an<br />

Herrn Michael Jung<br />

Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Stadt und Kreis Offenbach, Personalverwaltung<br />

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Moderation: Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck,<br />

Technischer Geschäftsführer der RWE<br />

Westfalen-Weser-Ems-Verteilnetz GmbH<br />

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Prof. Michael Laskowski (RWE Metering GmbH)<br />

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das Netzmanagement bei Konvergenz von Gas<br />

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Umwelttechnik GmbH)<br />

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Gaswirtschaft Smart Gas Grid<br />

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Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e.V.)<br />

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Wann und Wo?<br />

Termin: Mittwoch, 18.05.2011,<br />

9:00 – 17:30 Uhr<br />

Ort: Atlantic Congress Hotel Essen<br />

Zielgruppe: Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Dienstleistern und der Geräteindustrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 600,00 €<br />

Firmenempfehlung: 650,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 680,00 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie das<br />

Catering (2x Kaffee, 1x Mittagessen)<br />

Gemeinde Bad Bellingen<br />

Stellenausschreibung<br />

Veranstalter<br />

Die Gemeinde Bad Bellingen sucht zum frühest möglichen Zeitpunkt<br />

eine/n<br />

<strong>Wasser</strong>meister/in oder Fachkraft für <strong>Wasser</strong>versorgungstechnik<br />

in Vollzeit für die öffentliche <strong>Wasser</strong>versorgung der Gesamtgemeinde<br />

mit vier Ortsteilen. Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie<br />

auf der Homepage der Gemeinde: www.gemeinde-bad-bellingen.de<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-metering.de


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Seite<br />

3S Consult GmbH, Garbsen 318<br />

Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen 321<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH, Güglingen 310<br />

Aquadosil <strong>Wasser</strong>aufbereitung GmbH, Essen 348<br />

Badger Meter Europa GmbH, Neuffen 339<br />

Barthauer Software GmbH, Braunschweig 353<br />

BARTSCH, Pumpen- u. <strong>Wasser</strong>technik, Stuhr 363<br />

brbv Berufsbildung in Leitungsbau, Köln 329<br />

Büttig GmbH, Koblenz am Rhein 359<br />

Doyma GmbH & Co. Durchführungssysteme, Oyten 306<br />

Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, Wetzlar 323<br />

Elomat Anlagenbau, <strong>Wasser</strong>technik GmbH, Sasbach 359<br />

Evers e.K. <strong>Wasser</strong>technik, Hopsten 349<br />

EW Medien u. Kongress GmbH, Bonn<br />

Beilage<br />

Wilhelm Ewe GmbH & Co. KG, Braunschweig 357<br />

Ing. Büro Fischer-Uhrig, Berlin 353<br />

FLEXIM Flexible Industrie-, messtechnik GmbH, Berlin 333<br />

Frank GmbH, Mörfelden-Walldorf 305<br />

FRIATEC AG, Mannheim 313<br />

Funke Kunststoffe GmbH, Hamm 309<br />

Gebo-Armaturen GmbH, Schwelm 301<br />

GfG-Gesellschaft für Gerätebau mbH, Dortmund 307<br />

Güteschutz Kanalbau e.V., Bad Honnef 315<br />

Hans Huber AG Maschinen- und Anlagenbau, Berching 319<br />

Hydrometer GmbH, Ansbach 327<br />

KELLER AG für Druckmesstechnik, Winterthur Schweiz<br />

4. Umschlagseite<br />

Kleemeier, Schewe + Co., KSH GmbH, Herford 343<br />

Krohne Messtechnik GmbH, Duisburg 295<br />

KRYSCHI <strong>Wasser</strong>hygiene, Kaarst 338<br />

KSB AG, Frankenthal 299<br />

Mitsubishi Electric Europe B.V., Ratingen 325<br />

Walther Müller & Co.KG, Rohrdurchführungen, Norderstedt 351<br />

Netzsch Mohnopumpen GmbH, Waldkraiburg 337<br />

Passavant-Geiger GmbH, Aarbergen 317<br />

Plasson GmbH, Wesel a. Rhein<br />

Titelseite<br />

Rheinkalk Akdolit GmbH & Co. KG, Pelm 365<br />

Erich Schmidt Verlag GmbH & Co., Berlin 335<br />

Karl Schöngen KG, Kunststoff-Rohrsysteme, Salzgitter 341<br />

SEKISUI NordiTube Technologies SE, Schieder-Schwalenberg 357<br />

Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh 311<br />

Siemens AG,Industry Sector, Industry Automation, Fürth (SIMOCODE pro)<br />

Beilage<br />

Siemens Water Technologies, Wallace & Tiernan GmbH, Günzburg<br />

2. Umschlagseite<br />

Teftorec GmbH, Moers 341<br />

VEGA Grieshaber KG, Schiltach 331<br />

Einkaufsberater / Fachmarkt 425-429<br />

Stellenmarkt<br />

Gemeinde Bad Bellingen, Rechnungsamt/Personalamt, Bad Bellingen 430<br />

Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung, Stadt u. Kreis Offenbach, Rodgau 430


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Pegelsonde mit Analogausgang<br />

(4…20 mA, 0…10 V) für<br />

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Serie 36 X W<br />

Digital kompensierte, hochgenaue Pegelsonde<br />

mit Analogausgang (4…20 mA, 0…10 V).<br />

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des Analogausgangs oder zum<br />

Auslesen der Messwerte.<br />

Serie 46 X<br />

Digital kompensierte, hochgenaue kapazitive <strong>Wasser</strong>standssonde<br />

für kleinste Drücke mit Analogausgang<br />

(4…20 mA, 0…10 V).<br />

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Analogausgangs oder zum Auslesen der Messwerte.<br />

Serie DCX 16<br />

Autonomer Datenlogger mit Ø 16 mm zum Aufzeichnen von<br />

<strong>Wasser</strong>ständen und der <strong>Wasser</strong>temperatur.<br />

DCX-22 VG<br />

Diverse Bauformen und Messmöglichkeiten (rel./abs.).<br />

Fernübertragung der Daten via GSM-2 Modul.<br />

Logger 4.x<br />

Auslesesoftware für Datenlogger.<br />

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Gratissoftware für PC, Laptop oder PDA.<br />

KELLER<br />

KELLER Ges. für Druckmesstechnik mbH Tel. 07745 - 9214 0<br />

E-Mail: info@keller-druck.com Web: www.keller-druck.com

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