gwf Wasser/Abwasser Neuheit! (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />
<strong>Abwasser</strong><br />
Oldenbourg Industrieverlag München<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />
4/ 2011<br />
Jahrgang 152<br />
ISSN 0016-3651<br />
B 5399<br />
Mensch · Produkt · Service<br />
<strong>Neuheit</strong>!<br />
Serie 19<br />
PLASSON Steckfittings Serie 19 Kompakte Bauform, schnelle<br />
für die Trinkwasserversorgung. und einfache Montage an PE<br />
Die sinnvolle Ergänzung zu unseren<br />
bewährten Klemmfittings derlich – technisch ausgereift<br />
Rohre – kein Werkzeug erfor-<br />
Serie 18.<br />
– natürlich von PLASSON.<br />
Besuchen Sie unseren Messestand<br />
WASSER<br />
BERLIN 2011<br />
Halle 3.2 / Stand 405<br />
PLASSON GmbH<br />
Krudenburger Weg 29 · 46485 Wesel<br />
Telefon: (02 81) 9 52 72-0 · Telefax: (02 81) 9 52 72-27 · E-Mail: info@plasson.de · Internet: www.plasson.de<br />
Klemmfittings Serie 18 · Steckfittings Serie 19 · Fusamatic-Elektro-Schweißfittings · LightFit <strong>Abwasser</strong>-Programm · Schweißgeräte<br />
Werkzeuge · <strong>Wasser</strong>zählerschächte · RepaFlex / Hymax Kupplungen
Wir freuen<br />
uns auf Ihren<br />
Besuch in<br />
Halle 6.2,<br />
Stand 210<br />
Kompetente Lösungen, um<br />
Trinkwasser sicherer zu machen<br />
DVGW-zertifizierte Barrier® M-Systeme im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen<br />
Water Technologies<br />
Die <strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH setzt auf modernste,<br />
umweltfreundliche Technik. So wurde im <strong>Wasser</strong>werk<br />
Echthausen im Zuge einer umfassenden Modernisierung<br />
auf UV-Anlagen umgerüstet. Die <strong>Wasser</strong>werke Westfalen<br />
GmbH als Betreiber des <strong>Wasser</strong>werks beauftragten die<br />
GELSENWASSER AG mit der Planung und Umsetzung<br />
aller erforderlichen Maßnahmen. Die seit Mai 2010 eingesetzten<br />
UV-Systeme haben gegenüber dem früher<br />
verwendeten Chlordioxid den Vorteil, noch effektiver<br />
gegenüber möglichen Krankheitserregern zu sein. Der<br />
Sicherheit der Mitarbeiter kommt zugute, dass der Umgang<br />
mit Chemikalien nicht mehr notwendig ist.<br />
Der Geschmack des UV-behandelten Trinkwassers bleibt<br />
unverändert. Siemens Water Technologies bot UV-Systeme<br />
und die dazugehörigen Steuerungen aus einer Hand an.<br />
Durch ihre stufenlose, punktgenaue Steuerung der Strahlerleistung<br />
sind sie flexibel steuerbar. Systeme dieser Art<br />
zeichnen sich durch ihre hohe Energieeffizienz aus. So<br />
sind in Echthausen nun fünf UV-Anlagen der Serie<br />
Barrier® M in Betrieb – die größten Anlagen der Serie,<br />
Barrier M-Anlagen 3800: Lesen Sie dazu auch auf Seite 328<br />
und besuchen Sie uns auf unserem Stand auf der <strong>Wasser</strong><br />
Berlin: Halle 6.2, Stand 210.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
www.siemens.de/water
STANDPUNKT<br />
Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,<br />
Weltweit steht die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
vor großen Herausforderungen.<br />
Nicht nur die bestehende Ver- und<br />
Entsorgungsinfrastruktur ist instand zu halten<br />
und auf neue Anforderungen, wie den demographischen<br />
Wandel, einzustellen. Immer<br />
noch haben rund eine Milliarde Menschen<br />
keinen direkten Zugang zu sauberem Trinkwasser<br />
und mehr als 2,5 Milliarden Menschen<br />
verfügen über keinen Anschluss an ein geeignetes<br />
<strong>Abwasser</strong>system. Hinzu kommt der<br />
Klimawandel mit Starkregen und längeren<br />
Trockenphasen.<br />
Fakten, die deutlich machen, dass der Austausch<br />
für die <strong>Wasser</strong>wirtschaft über neue<br />
Entwicklungen und Verfahren immer wichtiger<br />
wird. Eine zentrale Plattform für diesen<br />
Austausch bietet die WASSER BERLIN INTER-<br />
NATIONAL, die europäische Leitmesse für die<br />
<strong>Wasser</strong>ver- und -entsorgung, die vom 2. bis 5.<br />
Mai in der deutschen Hauptstadt stattfindet –<br />
seit ihrer Gründung 1963 nun schon zum 14.<br />
Mal. Sie ist damit nicht nur die traditionsreichste<br />
„lupenreine <strong>Wasser</strong> veranstaltung“ in<br />
Deutschland sondern auch eine der modernsten<br />
Fachmessen. Denn es ist von Anfang an<br />
unser Anspruch, die WASSER BERLIN INTERN-<br />
TIONAL systematisch weiterzuentwickeln. Im<br />
Mittelpunkt stehen dabei strukturelle wie<br />
inhaltliche Neuerungen, die den Nutzwert für<br />
die Besucher weiter erhöhen.<br />
Da macht auch die diesjährige Veranstaltung<br />
keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil. Im<br />
Vergleich zu Vorjahren konnte die „Schlagzahl“<br />
sogar nochmals erhöht werden.<br />
Entscheidendes hat sich auf der Kongressebene<br />
getan. Unter dem Titel „wat + WASSER<br />
BERLIN INTERNATIONAL 2011“ wird der Kongress<br />
erstmals gemeinsam von allen relevanten<br />
Fachverbänden unter Federführung des<br />
DVGW organisiert. Über 120 Einzelvorträge<br />
decken das gesamte Spektrum der Branche<br />
an aktuellen Themen ab. Hier zahlt sich aus,<br />
dass jeder der Verbände seine Kompetenzen<br />
in das neue Konzept eingebracht hat. So wird<br />
durch die Zusammenarbeit erstmals die<br />
gesamte Prozesskette in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
auf der Kongressebene abgebildet.<br />
Ein weiteres Novum ist die Integration der<br />
29. International NO DIG, der weltweit führenden<br />
Fachmesse für grabenloses Bauen. Sie<br />
präsentiert als eigenständige Veranstaltung<br />
neueste Technologien für grabenloses Bauen<br />
und wird durch einen umfangreichen begleitenden<br />
Kongress ergänzt. Mit Blick auf die Alltagsarbeit<br />
ist darüber hinaus der Baustellentag<br />
besonders zu erwähnen. Sowohl hier wie<br />
auch im erstmals eingerichteten Vorführbereich<br />
in Halle 1.1 können neueste Geräte<br />
und Verfahren im praktischen Einsatz „erfahren“<br />
werden.<br />
Auf der organisatorischen Ebene haben<br />
wir die Veranstaltungsdauer auf effiziente vier<br />
Tage komprimiert. Das bedeutet in der Praxis<br />
schnelle kompakte Informationen, höchste<br />
Aktualität bei kürzeren Innovationszyklen<br />
und mehr Effizienz für alle Messeteilnehmer.<br />
Gleichzeitig ist die internationale Ausrichtung<br />
der Fachmesse weiter gestiegen. Zur kommenden<br />
Veranstaltung Anfang Mai haben<br />
zahlreiche hochrangige ausländische Vertreter<br />
aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft ihr<br />
Kommen fest zugesagt. Hinzu kommen das<br />
Partnerland Russland und täglich stattfindende<br />
Länderforen.<br />
Es gibt gute Gründe für einen Besuch in<br />
Berlin. Wir freuen uns auf Sie.<br />
Cornelia Wolff von der Sahl<br />
Project Manager<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 291
INHALT<br />
Zwei Beiträge in<br />
dieser Ausgabe<br />
beschäftigen sich<br />
mit den biologischen<br />
Prozessen<br />
bei Asseln im Trinkwassernetz<br />
und den<br />
daraus abzuleitenden<br />
Konsequenzen<br />
für die wasserwirtschaftliche<br />
Praxis.<br />
Seite 380 und 390<br />
Interview mit Dr. Wolfgang Hater, Technischer Leiter<br />
bei BKG Water Solutions, im Technikum in Düsseldorf.<br />
Ab Seite 296<br />
Fachberichte<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
370 F. Haakh<br />
Statistisches Entscheidungsmodell<br />
zur Entwicklung einer Reparaturstrategie<br />
bei Rohrschäden an<br />
Zubringer- und Transportleitungen<br />
Statistical Decision Model for the Development<br />
of a Repair Strategy for Damage to Supply and<br />
Transport Pipelines<br />
380 G. Gunkel und M. Scheideler<br />
<strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-<br />
Verteilungssystemen – Eintrag,<br />
Vorkommen, Bewertung und<br />
Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
Water Bugs in Drinking Water Distribution<br />
Systems – Input, Occurrence, Evaluation and<br />
Elimination of Water Bugs<br />
390 U. Rathsack und K. Rathsack<br />
Besiedlung von <strong>Wasser</strong>versorgungsnetzen<br />
durch Asseln und<br />
andere Invertebraten – Messund<br />
Beobachtungsverfahren<br />
Growth of Assels and other Invertebrates in<br />
Water Distribution Networks – Method of Measuring<br />
and Observation of Biological Processes<br />
Tagungsbericht<br />
398 K. Bernsen und E. Gawel<br />
<strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben – Weiterentwicklung<br />
von <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />
und <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten<br />
zu einer umfassenden <strong>Wasser</strong>nutzungsabgabe<br />
Water Using Payments – Development of Wastewater<br />
Charges and Water Abstraction Charges<br />
to the Comprehensive Water Using Payments<br />
Diskussion<br />
404 N. Geiler<br />
Auswirkungen des „<strong>Wasser</strong>sparens“<br />
auf die Trinkwasserversorgung<br />
und die <strong>Abwasser</strong>entsorgung in<br />
Westdeutschland<br />
Effect of „baving Water“ on the Drinking Water<br />
Supply and Wastewater Treatment in Western<br />
Germany<br />
Interview<br />
296 Mit allen <strong>Wasser</strong>n – <strong>gwf</strong> im Gespräch mit<br />
Dr. Wolfgang Hater, Technischer Leiter, BKG<br />
Water Solutions<br />
April 2011<br />
292 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
INHALT<br />
<strong>Wasser</strong>preise:<br />
Steht die Qualität<br />
und Versorgungssicherheit<br />
auf dem (kartellrechtlichen)<br />
Prüfstand? Hans-<br />
Joachim Reck,<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Verband<br />
kommunaler<br />
Unternehmen<br />
e.V., zur aktuellen<br />
Situation.<br />
Ab Seite 300<br />
Die Fachwelt trifft sich in Berlin:<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL im Fokus. Ab Seite 302<br />
Thema<br />
300 <strong>Wasser</strong>preise – Qualität und Versorgungssicherheit<br />
auf dem (kartellrechtlichen) Prüfstand?<br />
– Hans-Jochim Reck, Hauptgeschäftsführer,<br />
Verband kommunaler Unternehmen<br />
e.V., Berlin<br />
Fokus<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL 2011<br />
302 Europas führende <strong>Wasser</strong>fachmesse<br />
öffnet ihre Tore<br />
303 Hallenübersicht<br />
304 Neueste Produkte und Verfahren der<br />
Aussteller<br />
Nachrichten<br />
Branche<br />
336 <strong>Wasser</strong>wirtschaft investiert Milliarden –<br />
Branchenbild belegt Leistungsstärke und<br />
wirtschaftliche Effizienz der Branche<br />
337 Förderung der nachhaltigen <strong>Wasser</strong>nutzung<br />
338 Neue Oberflächengewässerverordnung<br />
vom Kabinett verabschiedet<br />
338 Jetzt neu: PDF-Download von<br />
DVGW-Regelwerken<br />
339 <strong>Wasser</strong> für die Städte der Zukunft<br />
340 Amerikanischer Umweltforscher Preisträger<br />
des Stockholmer <strong>Wasser</strong>preises 2011<br />
341 BGR legt <strong>Wasser</strong>bilanz für Pilotgebiet in<br />
Syrien vor<br />
342 Veolia <strong>Wasser</strong> und TU Berlin verlängern<br />
Stiftungsprofessur Siedlungswasserwirtschaft<br />
bis 2015<br />
343 Landeswasserversorgung sichert Trinkwasserversorgung<br />
auf hohem Niveau<br />
344 Leichtflüssigkeits-Abscheider: Überwiegend<br />
Sanierungsfälle<br />
346 Unabhängige Bewertung nach einheitlichem<br />
Maßstab – Der Prüfingenieur<br />
348 Lexikon „Unser <strong>Wasser</strong> von A bis Z“<br />
Veranstaltungen<br />
349 Haftungsfragen in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
350 DVGW-Hochschultag im Rahmen der<br />
wat + WASSER BERLIN INTERNAIONAL<br />
350 Fachtagung „Grabenlose Bauweisen“<br />
351 Generalentwässerungsplanung: Kosten<br />
sparen durch ganzheitliche Betrachtung<br />
352 8. Produkt- und Betriebssicherheitstage<br />
353 SESOR+TEST 2011 steht unter dem Motto:<br />
„easy to use“<br />
354 Energieeffiziente und innovative<br />
Klärwerkstechnik<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 293
INHALT<br />
Der amerikanische<br />
Umweltforscher<br />
Jeff Miller,<br />
University of<br />
Wisconsin-Madison,<br />
ist diesjähriger<br />
Preisträger<br />
des Stockholmer<br />
<strong>Wasser</strong>preises.<br />
Seite 340<br />
In Jena entwickelter Biochip kann Mikroorganismen schnell<br />
und einfach vor Ort analysieren. Seite 358<br />
354 Deutschland zum ersten Mal mit<br />
offiziellem Gemeinschaftsstand auf<br />
der WATEC ISRAEL 2011<br />
Forschung und Entwicklung<br />
355 Extrazelluläre polymere Substanzen<br />
aus Biofilmen<br />
358 Biochip made in Jena mit Thüringer<br />
Forschungspreis ausgezeichnet<br />
359 Preis für PAUL, die portable <strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlage<br />
360 BMBF-Verbundforschungsprojekt<br />
NITROLIMIT am Start<br />
361 Namib-Käfer als Vorbild für ergiebigen<br />
Nebelfänger<br />
362 Reaktorunglück in Japan: Folgen für das<br />
Ökosystem Meer<br />
Studium und Ausbildung<br />
363 Hochschulen präsentieren Forschung zu<br />
Klima und <strong>Wasser</strong> bei der Europäischen<br />
Union<br />
364 Neuer Masterstudiengang „Change<br />
Management in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft“<br />
Leute<br />
365 Dr. Bernhard Hörsgen 60 Jahre<br />
Vereine, Verbände, Organisationen<br />
366 Blended Learning – DVGW entwickelt ein<br />
autodidaktisch aufgebautes Programm zur<br />
Berechnung von Rohrweitendimensionierung:<br />
ALPHA<br />
Recht und Regelwerk<br />
367 DVGW-Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />
368 DVGW-Regelwerk <strong>Wasser</strong><br />
369 Neues DWA-Merkblatt erschienen<br />
Praxis<br />
408 Pumpenanlage mit bedarfsabhängiger<br />
Leistung<br />
412 Kläranlage der Stadt Peine: Am Ende fließt<br />
klares <strong>Wasser</strong><br />
414 Moderne Messtechnik unterstützt die<br />
Enthärtung von Trinkwasser<br />
417 Ausbau der Tank- und Rastanlage Bad Bellingen<br />
mit PERFECT-Schachtunterteilen aus<br />
dem Betonwerk Müller, Achern<br />
Produkte und Verfahren<br />
419 Einzelfrequenz, Kabel- und Leitungssuchsystem<br />
RD5000WL+<br />
420 Ökologische Schäden sind vermeidbar<br />
420 Neue Wege in Sachen Verbindungstechnik<br />
421 Hradil Spezialkabel erweitert sein Leitungsprogramm<br />
April 2011<br />
294 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
INHALT<br />
Klare Sicht bis zum Grund<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
<strong>Wasser</strong> Berlin, 2.-5. Mai,<br />
Halle 2.2, Stand 311.<br />
Moderne Messtechnik unterstützt die Enthärtung<br />
von Trinkwasser. Ab Seite 414<br />
422 Komplettsystem zur Phosphatelimination<br />
senkt Chemikalienkosten und verbessert<br />
Ablaufwerte<br />
Information<br />
379, 389, 403 Buchbesprechungen<br />
423 Impressum<br />
424 Termine<br />
Recht und Steuern<br />
Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach,<br />
Ausgabe 3/4, 2011<br />
Dieses Heft enthält folgende Beilage:<br />
– Siemens AG, Nürnberg<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong> im Mai 2011<br />
u.a. mit diesen Fachbeiträgen:<br />
Wie „gerecht“ sind <strong>Wasser</strong>preise in Baden-<br />
Württemberg?<br />
Risikoanalyse im Brunnenmanagement<br />
Zuverlässige Erkennung von Schlammspiegel<br />
und Trennschichten?<br />
Jetzt möglich mit OPTISENS OAM 2080.<br />
Was herkömmliche Ultraschallmessgeräte nicht<br />
„hören“ können: Schlammwolken verdecken<br />
den Schlammspiegel in Nachklärbecken und<br />
Eindickern. Nicht so unser optisches Messsystem<br />
OPTISENS OAM 2080: Dank seinem zyklisch in das<br />
Becken eintauchenden optischen Sensor misst<br />
es direkt und bis zum Grund die Position sowie<br />
Konzentration der gelösten Feststoffe und erstellt<br />
exakte Schlammprofile.<br />
Somit erhalten Sie nicht nur zuverlässige<br />
Höhenmessungen und Informationen über alle<br />
Schlammschichten, sondern erkennen frühzeitig<br />
Sedimentationsprobleme und verhindern somit das<br />
Auswaschen des Schlamms in die nächste Stufe.<br />
Auch klar: der geringe Wartungsaufwand dank<br />
automatischer Sprühreinigung von Sensor und Kabel.<br />
KROHNE – <strong>Abwasser</strong> ist unsere Welt.<br />
Praktische Erfahrungen bei der Modernisierung<br />
von Pumpwerken und Rechengebäuden<br />
Erscheinungstermin: 16.5.2011<br />
Anzeigenschluss: 20.4.2011<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie auf unserer<br />
Website.
INTERVIEW<br />
Mit allen <strong>Wasser</strong>n<br />
Damit sich <strong>Wasser</strong> zum Trinken eignet, muss es einer Reihe verschiedener Anforderungen genügen. Es soll klar<br />
und rein sein und zum Genuss anregen. Auch als Kühlwasser im Kraftwerk oder Prozesswasser in der Industrie<br />
muss seine Beschaffenheit bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Welche Produkte und Lösungen die chemische<br />
Industrie zur <strong>Wasser</strong>behandlung bereithält, erfuhr Christine Ziegler im Interview mit Dr. Wolfgang Hater,<br />
Technischer Leiter bei BKG Water Solutions.<br />
<strong>gwf</strong>: Was können Sie zur Firmengeschichte<br />
von BK Giulini sagen?<br />
Dr. Hater: Die aus Sizilien stammenden<br />
Brüder Giulini begannen 1823<br />
Schwefelsäure in Deutschland zu<br />
produzieren und zu vermarkten. Im<br />
Laufe der Jahrzehnte wurde das auf<br />
Aluminiumverbindungen und Phosphat<br />
salzen basierende Produktangebot<br />
beträchtlich erweitert. Erst<br />
1997 entstand das heutige Unternehmen<br />
BK Giulini, nachdem die BK<br />
Ladenburg durch den Giulini-Mutterkonzern<br />
ICL (Israel Chemical Ltd.)<br />
übernommen und beide Firmen<br />
verschmolzen wurden. BK Ladenburg<br />
war eine ehemalige Hoechst-<br />
Tochter und hatte ihre Ursprünge in<br />
der Firma Joh. A. Benckiser (Gründungsjahr<br />
ebenfalls 1823), die sich<br />
anfänglich auf die Herstellung von<br />
Salzsäure und Weinsäure spezialisiert<br />
hatte und später mit der Entwicklung<br />
und Herstellung von<br />
Phos phaten und Phosphat-Kombinationen<br />
begann.<br />
<strong>gwf</strong>: Wie entstand nun der Name BKG<br />
Water Solutions?<br />
Dr. Hater: Nach Abschluss der Verhandlungen<br />
zur Übernahme der<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitungs-Abteilung von<br />
Henkel durch BK Giulini wurden die<br />
Tätigkeitsbereiche beider Unternehmen<br />
Anfang 2008 zusammengeschlossen.<br />
Gleichzeitig wurden<br />
Marktauftritt und Abteilungsname<br />
BKG Water Solutions ins Leben<br />
gerufen. Möglich wurde dies nur,<br />
weil sich Henkel auf seine Kerngeschäfte,<br />
nämlich die Bereiche<br />
Waschmittel und Klebstoffe, durch<br />
Zukauf konzentrieren wollte. Mittlerweile<br />
hat sich der Name BKG<br />
Water Solutions nicht nur am Markt<br />
etabliert, sondern auch interne<br />
Maßstäbe gesetzt, denn die Schwester-Abteilung,<br />
die sich um Papier-<br />
Anwendungen kümmert, nennt<br />
sich seit kurzem BKG Paper Solutions!<br />
Die Abkürzung BKG steht<br />
natürlich für den Firmennamen BK<br />
Giulini.<br />
<strong>gwf</strong>: Auf welchen Gebieten ist BK<br />
Giulini tätig?<br />
Dr. Hater: Neben der <strong>Wasser</strong>behandlung<br />
werden überwiegend<br />
auf Phosphaten und Aluminium<br />
basierende Produkte bei vielfältigen<br />
An wen dungen eingesetzt. Im Laufe<br />
der Zeit wurden bei BK Giulini neue<br />
Produktionsverfahren entwickelt<br />
und diese Produkte dann in diverse<br />
Industriebereiche verkauft: Lebensmittelverarbeitung,<br />
Dental, Pharma,<br />
Kosmetik, Bau, Papierherstellung,<br />
Lacke aber auch zur Lederverarbeitung<br />
oder Schuhherstellung. Wir<br />
liefern unsere Produkte demnach zu<br />
recht unterschiedlichen Einsatzgebieten.<br />
Und bei BKG Water Solutions<br />
dreht sich alles um Produkte<br />
und Dienstleistungen für sämtliche<br />
Bereiche der <strong>Wasser</strong>behandlung.<br />
<strong>gwf</strong>: Wie kam die <strong>Wasser</strong>behandlung<br />
ins Portfolio?<br />
Dr. Hater: Die Ursprünge der <strong>Wasser</strong>behandlung<br />
gehen auf die Herstellung<br />
von Aluminiumsalzen in<br />
der <strong>Abwasser</strong>behandlung und später<br />
auf die Phosphaterzeugung bei<br />
Giulini zurück. Kurz nach dem zweiten<br />
Weltkrieg hat man bereits Phosphatprodukte<br />
in <strong>Wasser</strong>systemen<br />
der Stahlindustrie eingesetzt, um<br />
Innenflächen von Rohren und<br />
Maschinen belagsfrei zu halten oder<br />
Korrosion zu reduzieren. Henkel<br />
patentierte in den Sechzigerjahren<br />
eine Phosphonsäure, die ähnliche<br />
Anwendung fand. Weiterhin entwickelte<br />
man dort Korrosionsinhibitoren<br />
auf Silikatbasis – Henkel besaß<br />
ja eine eigene <strong>Wasser</strong>glasfertigung<br />
– für die Trinkwasseraufbereitung.<br />
Anfang 2009 folgte dann die Übernahme<br />
der Metakorin <strong>Wasser</strong>-Chemie<br />
GmbH in Bergisch-Gladbach,<br />
die sich mit Technologien zur Vermeidung<br />
von Korrosion in Trinkwassersystemen<br />
beschäftigt.<br />
<strong>gwf</strong>: Wo werden die Produkte der BKG<br />
Water Solutions eingesetzt?<br />
Dr. Hater: Wie bereits erwähnt, im<br />
Bereich der Trinkwasseraufbereitung,<br />
aber auch in Schwimmbädern<br />
oder in Kläranlagen. Unseren Industriekunden<br />
bieten wir speziell auf<br />
ihre Anforderungen zugeschnittene<br />
Lösungen für wasserführende Systeme<br />
an. Dazu gehören die Behandlung<br />
von Kühlwässern, von <strong>Wasser</strong><br />
zur Dampferzeugung sowie die Aufbereitung<br />
von Prozesswässern. Zu<br />
den wichtigsten Kunden zählen<br />
Kraftwerke, Stahlindustrie und Raffinerien,<br />
chemische und pharmazeutische<br />
Industrie, Lebensmittel- und<br />
Getränkeproduktion, Textilverarbei-<br />
April 2011<br />
296 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
INTERVIEW<br />
tung, Papierherstellung und Autobau.<br />
<strong>gwf</strong>: Welche Verfahren bieten Sie für<br />
die Trinkwasserbehandlung an?<br />
Dr. Hater: Im Trinkwasserbereich<br />
setzen wir in der Hauptsache drei<br />
Technologien ein: Flockung, Hemmung<br />
von Korrosion und Verminderung<br />
von Scaling- und Fouling-<br />
Tendenzen. Für Membrananlagen<br />
bieten wir zudem eine Reihe spezieller<br />
Reinigungsmittel und Biozidprodukte<br />
an. Denn ungünstige Verhältnisse<br />
in Warmwasserleitungen<br />
können das Wachstum von Mikroorganismen<br />
– gerade auch von<br />
Legio nel len – und die Bildung von<br />
Bio filmen begünstigen.<br />
Mit Flockungsmitteln wie beispielsweise<br />
Aluminiumsulfat oder<br />
Eisenchlorid werden Partikel, Trübstoffe<br />
oder gelöste Inhaltsstoffe aus<br />
dem Rohwasser entfernt. Denn<br />
Trinkwasser soll schließlich appetitlich,<br />
rein und klar sein und keine<br />
Trübungen aufweisen.<br />
Korrosion ist ein Phänomen, das<br />
entstehen kann, wenn reaktiv wirkende<br />
Bestandteile des <strong>Wasser</strong>s –<br />
wie beispielsweise freie Kohlensäure,<br />
Sauerstoff oder bestimmte<br />
Salze – im <strong>Wasser</strong>werk, im Verteilungsnetz<br />
und bis hinein in die<br />
Hausinstallationen mit den verschiedenen<br />
Materialien der Anlagen<br />
in Kontakt kommen. Durch chemische<br />
und elektrochemische Reaktionen<br />
auf wasserbenetzten Eisen-,<br />
Zink- oder Kupferflächen gehen<br />
Metallionen in Lösung. Offensichtlich<br />
wird das Problem für den Verbraucher<br />
etwa, wenn braunes sogenanntes<br />
Rostwasser aus dem Hahn<br />
kommt oder grüne Ablagerungen<br />
an den Armaturen entstehen. Korrosion<br />
ist aber nicht nur ein ästhetisches<br />
Problem, sie kann auch zu<br />
steigenden Konzentrationen von<br />
Schwermetallen im Trinkwasser mit<br />
teils toxischer Wirkung – insbesondere<br />
von Blei, Nickel oder Kupferführen.<br />
Zudem kann es bei hartem<br />
<strong>Wasser</strong> zu Härteausfällungen kommen.<br />
Dagegen setzen wir speziell<br />
auf den jeweiligen Einsatzort abgestimmte<br />
Korrosionsinhibitoren aus<br />
der Gruppe der Phosphate und Silikate<br />
ein, um die korrosiven <strong>Wasser</strong>bestandteile<br />
zu binden.<br />
Bei der Membrantechnik wiederum<br />
sorgen wir mit unseren Produkten<br />
im Wesentlichen dafür, Ablagerungen<br />
zu minimieren und somit<br />
schnelles Zusetzen der Membranoberflächen<br />
mit Kalk, Calcium-<br />
Phosphat, Silikat, Calcium-Sulfat,<br />
Eisen oder auch mit organischen<br />
Bestandteilen, z. B. Huminstoffe –<br />
die Fachbegriffe dafür sind Scaling<br />
Im Trinkwasserbereich setzen wir in der<br />
Hauptsache drei Technologien ein:<br />
Flockung, Korrosionshemmung und<br />
Verminderung von Scaling- und Fouling-<br />
Tendenzen in Membrananlagen.<br />
und Fouling – zu verhindern oder<br />
zumindest deutlich hinauszuzögern.<br />
<strong>gwf</strong>: Wie lassen sich Beläge auf<br />
Memb ranen vermindern?<br />
Dr. Hater: Membranverfahren wie<br />
Umkehrosmose, Nanofiltration, Ultrafiltration<br />
und Mikrofiltration werden<br />
ja zunehmend in der Trinkwasseraufbereitung<br />
eingesetzt, um<br />
beispielsweise Spurenstoffe aus<br />
Oberflächenwasser zu entfernen,<br />
zur Teil- und Vollenthärtung oder<br />
zur Entsalzung. In Gegenden, in<br />
denen naturgemäß wenig <strong>Wasser</strong><br />
vorhanden ist, wie z.B. in Südeuropa<br />
oder im Nahen Osten, sind Membranverfahren<br />
zur Trinkwassergewinnung<br />
inzwischen längst Stand der<br />
Dr. Wolfgang Hater, Technischer Leiter bei BKG<br />
Water Solutions, im Technikum in Düsseldorf.<br />
Technik. Prinzipiell wird bei diesen<br />
Verfahren der Ausgangsstrom in<br />
zwei Teilströme aufgeteilt: in das<br />
Permeat, in dem bestimmte <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe<br />
abgereichert, und in<br />
das Konzentrat, in dem diese Stoffe<br />
angereichert werden. Erreicht die<br />
Anreicherung im Konzentrat einen<br />
gewissen Grad, wird die Löslichkeit<br />
der Stoffe überschritten, das heißt,<br />
sie fallen aus und lagern sich auf der<br />
Membranoberfläche ab. Dem kann<br />
man mit Belagsverhinderern, sogenannten<br />
Antiscalants, entgegenwirken.<br />
Diese halten das <strong>Wasser</strong> selbst<br />
bei starker Übersättigung frei von<br />
Abscheidungen.<br />
<strong>gwf</strong>: Welche besonderen Bedingungen<br />
gelten bei der Anwendung von<br />
Zusatzstoffen im Trinkwasser?<br />
Dr. Hater: Selbstverständlich darf<br />
die Trinkwasserqualität durch die<br />
Zugabe nicht beeinträchtigt werden,<br />
da besteht eine besondere<br />
Sorgfaltspflicht. Deshalb ist der<br />
gesamte Bereich in Deutschland<br />
durch die Trinkwasserverordnung<br />
geregelt. Chemie, Qualität und<br />
zulässige Höchstmengen der Additive,<br />
die pro Liter bzw. pro Kubikmeter<br />
zugegeben werden dürfen, sind<br />
darin genau vorgeschrieben. Die<br />
Positivliste der erlaubten Substanzen<br />
wird vom Bundesumweltamt<br />
geführt. In europäischen Normen<br />
sind die Qualitätsanforderungen an<br />
<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 297
INTERVIEW<br />
diese Stoffe festgelegt. Unsere Produkte<br />
bewegen sich in diesem<br />
gesetzlichen Rahmen und sind an<br />
die Anforderungen entsprechend<br />
angepasst.<br />
<strong>gwf</strong>: Stichwort Legionellen. Wie kann<br />
man der Verkeimung von Trinkwassersystemen<br />
am besten begegnen?<br />
Dr. Hater: Legionella ist ja die<br />
Bezeichnung für eine ganze Gruppe<br />
von Mikroorganismen, von denen<br />
einige durchaus pathogene Eigenschaften<br />
besitzen. Legionella pneumophila<br />
etwa kann insbesondere<br />
bei Menschen mit geschwächtem<br />
Immunsystem eine Lungenentzündung<br />
hervorrufen und somit sogar<br />
zum Tode führen. Obwohl dieses<br />
Bakterium ubiquitär vorhanden ist,<br />
wirkt es nicht immer und überall<br />
gleich schädlich. Erst in von Menschen<br />
geschaffenen technischen<br />
Systemen wie Duschen, Klimaanlagen<br />
und Luftbefeuchtern findet<br />
der Keim im stagnierenden warmen<br />
<strong>Wasser</strong> so ideale Lebens- und<br />
Wachstumsbedingungen, dass er<br />
sich massiv vermehren kann. Wird<br />
er dann mit feinen <strong>Wasser</strong>tröpfchen<br />
als Aerosol in großen Mengen an<br />
die Raumluft abgegeben und eingeamtet,<br />
kann dies zu Infektionen<br />
führen.<br />
Ein Allheilmittel gegen Le gionellen<br />
gibt es nicht. Eine Strategie<br />
gegen Verkeimung muss immer<br />
mehrere Aspekte umfassen und<br />
sollte deshalb einen ganzheitlichen<br />
Ansatz haben. Am wichtigsten sind<br />
prophylaktische Maßnahmen – also<br />
das System sauber halten, Kontamina<br />
tionen durch Installationsarbeiten<br />
vermeiden, Stagnationen<br />
und un günstige <strong>Wasser</strong>temperaturen<br />
ausschließen. Um sicher zu<br />
gehen, sollten keine fein zerstäubenden<br />
<strong>Wasser</strong>hähne und Duschköpfe<br />
be nutzt werden. Kurative<br />
Maßnahmen sind eigentlich nur die<br />
zweite Wahl. Thermische Be handlung<br />
mit 60 Grad heißem <strong>Wasser</strong><br />
beispielsweise lässt sich bei Kunststoffleitungen<br />
nicht unbedingt<br />
an wen den, zudem besteht bei<br />
Unachtsamkeit in privaten Haushalten<br />
Verbrühungsgefahr. Zur Desinfektion<br />
von Trinkwasserleitungen<br />
kann man sich zwar temporär von<br />
der Trinkwasserverordnung entfernen,<br />
es muss aber zwingend<br />
sichergestellt sein, dass während<br />
dieser Zeit absolut keine <strong>Wasser</strong>entnahme<br />
stattfinden kann. Eingesetzte<br />
Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />
müssen nach einer<br />
Behandlung wieder vollständig entfernt<br />
werden. Das ist logistisch nicht<br />
immer ganz einfach. Für die Desinfektion<br />
befallender Trinkwassersysteme<br />
wird im We sent lichen die<br />
Chlorung verwendet.<br />
<strong>gwf</strong>: In welchem Umfang wird bei BK<br />
Giulini Forschung und Entwicklung<br />
betrieben?<br />
Dr. Hater: In Ludwigshafen gibt es<br />
mehrere Forschungseinheiten. Dort<br />
beschäftigen wir uns mit der Synthese<br />
neuer Stoffe und mit der Optimierung<br />
von Stoffen, die dann in<br />
anwendungsnahen Forschungseinheiten,<br />
so wie hier in Düsseldorf in<br />
unserem Technikum für Water Solutions,<br />
getestet werden, bevor sie<br />
nach entsprechender Produktabsicherung<br />
in den Markt eingeführt<br />
werden. Zudem arbeiten wir mit<br />
verschiedenen Partnern aus Universitäten<br />
und Hochschulen zusammen<br />
oder mit Forschungseinrichtungen<br />
wie dem IWW in Mülheim<br />
oder dem TZW in Karlsruhe<br />
<strong>gwf</strong>: Welche Zukunftsfelder sehen Sie<br />
vor allem im <strong>Wasser</strong>bereich?<br />
Dr. Hater: Ein großes Thema ist die<br />
weltweite <strong>Wasser</strong>knappheit. Das<br />
betrifft nicht allein die Trinkwasserversorgung<br />
der Bevölkerung in trockenen<br />
Gegenden, auch für industrielle<br />
Zwecke muss hier <strong>Wasser</strong> mit<br />
ausreichender Qualität bereitgestellt<br />
werden. Daraus wird sich künftig<br />
ein gewaltiger Technologiebedarf<br />
entwickeln, etwa für Verfahren,<br />
mit denen <strong>Wasser</strong> eingespart<br />
werden kann, indem es mehrfach<br />
genutzt wird. Die damit verbundenen<br />
technischen Probleme gilt es zu<br />
lösen, um die Anlagen zuverlässig<br />
und effizient zu machen. Wichtig<br />
dabei ist aber auch, eine positive<br />
Gesamtbilanz zu erreichen, denn<br />
wenn <strong>Wasser</strong> mehrfach genutzt<br />
wird, erhöht sich tendenziell auch<br />
der Chemikalieneinsatz und Biozide<br />
sind schließlich gefährliche Stoffe,<br />
die eher sparsam verwendet werden<br />
sollten. Auch der Energieverbrauch<br />
muss in einem gesunden<br />
Verhältnis zum Ergebnis stehen. Mit<br />
der Optimierung und Verbesserung<br />
solcher Verfahren werden wir uns<br />
daher künftig eingehend beschäftigen.<br />
Ein weiterer bedeutender Bereich<br />
unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
ist die Verbesserung des<br />
Umweltverhaltens der für die <strong>Wasser</strong>behandlung<br />
eingesetzten Substanzen.<br />
Als Beispiel sei hier der<br />
Ersatz der herkömmlichen polyacrylamid-basierten<br />
Flockungshilfsmittel<br />
durch neue Typen, die aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen, beispielsweise<br />
aus Stärke, gewonnen werden.<br />
Diese sind nicht nur für<br />
Anwendungen im Trinkwasserbereich<br />
interessant, sondern auch für<br />
industrielle Anwendungen, bei<br />
denen hohe Anforderungen an die<br />
Umweltverträglichkeit gestellt werden.<br />
April 2011<br />
298 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Pumpen Armaturen Systeme<br />
Besuchen Sie KSB auf der<br />
„WASSER BERLIN<br />
INTERNATIONAL“,<br />
Halle 4.2b, Stand 212<br />
Brunnenmessung - der erste Schritt zu<br />
mehr Wirtschaftlichkeit.<br />
Mit der Brunnenmessung sparen Sie bares Geld!<br />
Denn die Brunnenmessung bringt Klarheit über Effizienz und<br />
Wirtschaftlichkeit und zeigt Einsparpotenziale bei den Energiekosten auf.<br />
Effektive Grundwassergewinnung mit KSB. - fragen Sie uns! www.ksb.com
THEMA<br />
<strong>Wasser</strong>preise – Qualität und Versorgungssicherheit<br />
auf dem (kartellrechtlichen) Prüfstand?<br />
Hans-Joachim<br />
Reck<br />
Wie sensibel unsere natürlichen<br />
Ressourcen sind, zeigt sich<br />
immer dann, wenn Katastrophen,<br />
wie zuletzt in Japan, die Trinkwasserversorgung<br />
zusammenbrechen<br />
lassen. Die Versorgung der Bevölkerung<br />
mit sauberem Trinkwasser<br />
wird dann zur existentiellen Herausforderung.<br />
Die Kostenfrage tritt in<br />
den Hintergrund.<br />
In vielen Ländern sind Versorgungssicherheit<br />
und Trinkwasserqualität<br />
auch außerhalb von Katastrophen<br />
nicht gewährleistet. Große<br />
Teile der Bevölkerung sind mangels<br />
funktionierender Versorgungsstrukturen<br />
und aufgrund massiver Um -<br />
weltbelastungen darauf angewiesen,<br />
Trinkwasser in Flaschen zu kaufen<br />
und ihr Brauchwasser aus<br />
hygienisch zweifelhaften Quellen<br />
zu beziehen. Dieser Blick über<br />
unsere Grenzen hinweg zeigt, dass<br />
eine funktionierende Trinkwasserversorgung<br />
keine Selbstverständlichkeit<br />
ist. Ein auf die Daseinsvorsorge<br />
fokussierter ordnungs- und<br />
umweltrechtlicher Rahmen garantiert<br />
erst eine nachhaltige Trinkwasserversorgung.<br />
Nach europäischem Verständnis<br />
ist <strong>Wasser</strong> keine übliche Handelsware.<br />
Diesen Erwägungsgrund der<br />
<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie muss man<br />
sich immer wieder vor Augen führen,<br />
wenn Kritik an den Strukturen<br />
der deutschen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
laut wird und Forderungen nach<br />
mehr Wettbewerb aufgrund angeblich<br />
überhöhter <strong>Wasser</strong>preise aufgestellt<br />
werden. Die pauschale Kritik<br />
folgt der einfachen Logik, dass nur<br />
Wettbewerb auch in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
die Verbraucherinteressen<br />
am besten widerspiegelt. Dies wiederum<br />
fußt auf der Annahme, dass<br />
der Verbraucher allein preisorientiert<br />
ist und Aspekte wie Versorgungssicherheit<br />
und langfristiger<br />
Umwelt- und Ressourcenschutz<br />
ausblendet.<br />
Schlagkräftige Beweise, dass die<br />
kommunalwirtschaftlichen Strukturen<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft ineffizient<br />
sind, finden sich nicht. Schuldig<br />
geblieben ist sie zuletzt auch die<br />
Monopolkommission, der in ihrem<br />
letzten Hauptgutachten die bloße<br />
Behauptung solcher Ineffizienzen<br />
aber ausreichende Begründung für<br />
ihre Forderung nach einer Zurückdrängung<br />
kommunalen Einflusses<br />
in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft war. Bei der<br />
Bundesregierung hat die Monopolkommission<br />
mit dieser Forderung<br />
Schiffbruch erlitten. Diese hat sich<br />
klar zu den bestehenden kommunalwirtschaftlichen<br />
Strukturen der<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung in Deutschland<br />
bekannt. Sie hat damit ein Modell<br />
gestärkt, das bei den Verbrauchern<br />
hohes Ansehen und Vertrauen<br />
genießt. Haushaltkundenbefragungen<br />
zeigen, dass weit über 90 % der<br />
Verbraucher mit der Versorgungssicherheit<br />
und der Trinkwasserqualität<br />
ihres kommunalen <strong>Wasser</strong>versorgers<br />
zufrieden sind; und nahezu<br />
drei Viertel erachten auch den dafür<br />
zu entrichtenden Preis als angemessen.<br />
Die <strong>Wasser</strong>preisdiskussion ist<br />
also kein breit angelegtes Thema<br />
der Verbraucher, sie erscheint<br />
manchmal eher als ein bewusst<br />
ge setztes Thema derjenigen, die<br />
sich in der Öffentlichkeit als Verbraucherschützer<br />
darstellen möchten.<br />
Um jedem Missverständnis vorzubeugen:<br />
das für die Trinkwasserversorgung<br />
zu entrichtende Entgelt<br />
spielt eine Rolle. Kommunale Versorger<br />
sind einer wirtschaftlichen<br />
Aufgabenerfüllung verpflichtet. Als<br />
natürlichem Monopol unterliegt<br />
das für die Trinkwasserversorgung<br />
zu zahlende Entgelt zu Recht einer<br />
externen Kontrolle. Dabei stellen<br />
Gebühren und Preise zwei selbständig<br />
nebeneinander stehende Entgeltmodelle<br />
mit jeweils funktionierenden<br />
Kontrollmechanismen dar.<br />
Aber genauso gilt: Die Trinkwasserversorgung<br />
alleine unter wirtschaftlichen<br />
Aspekten zu betrachten<br />
und dabei wichtige Grundsätze<br />
wasserwirtschaftlichen Handelns<br />
wie Umwelt- und Gesundheitsschutz<br />
in den Hintergrund zu drängen,<br />
greift beim wichtigsten Le -<br />
bensmittel zu kurz. Die jetzt vorherrschende<br />
rein betriebwirtschaftliche<br />
Betrachtungsweise des Kartellrechts<br />
verkennt, dass die Leistungen<br />
der kommunalen <strong>Wasser</strong>versorger<br />
einer mittel- bis langfristigen Perspektive<br />
zur Sicherung einer nachhaltigen<br />
Versorgung dienen, häufig<br />
freiwillig sind oder auch auf kommunalen<br />
Strukturentscheidungen<br />
beruhen. Kommunale <strong>Wasser</strong>versorger<br />
benötigen daher grundsätzlich<br />
in Bezug auf Kosten insbesondere<br />
für <strong>Wasser</strong>beschaffung, Versorgungssicherheit,<br />
Investitionen und<br />
freiwillige Umweltaufwendungen<br />
einen weiten Ermessensspielraum.<br />
Die Kartellbehörde sollte nicht ihr<br />
Verständnis der Versorgungsaufgabe,<br />
welches rein preis- und wettbewerbsorientiert<br />
ist – an Stelle der<br />
Verantwortung der Versorgungsunternehmen<br />
vor Ort setzen. Der<br />
Gestaltungsspielraum der Versorger<br />
wird ohnehin durch die spezifischen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsbedingungen<br />
begrenzt. Auf diese Tatsache hat der<br />
VKU bereits vor der aktuellen kartellrechtlichen<br />
Debatte hingewiesen.<br />
Die so genannten „Holländer-<br />
Gutachten“ der Universität Leipzig<br />
im Auftrag des VKU belegen wissenschaftlich<br />
sehr eindeutig den Einfluss<br />
der lokalen Rahmenbedingungen<br />
auf die Kostenstruktur des kommunalen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgers. Sie versetzten<br />
damit den einzelnen Versorger<br />
auch besser in die Lage, den<br />
Verbrauchern vor Ort das jeweilige<br />
Entgelt zu erläutern. Spezifische<br />
Versorgungsbedingungen führen<br />
zu unterschiedlichen Kosten und<br />
damit zwangsläufig auch zu unter-<br />
April 2011<br />
300 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
THEMA<br />
Ein Mann !<br />
schiedlichen Preisen oder Gebühren. Dies nachvollziehbar<br />
den eigenen Kunden darzustellen,<br />
dient der Zufriedenheit mit den Leistungen des<br />
<strong>Wasser</strong>versorgers.<br />
Eine kurzfristige Betrachtung, wie sie insbesondere<br />
von der Kartellbehörde in Hessen vorgenommen<br />
wird, wird der Verantwortung und<br />
Aufgabe der <strong>Wasser</strong>versorger nicht gerecht. Der<br />
bislang vorgenommene strenge Kostenbenchmark<br />
der Kartellbehörde führt zu Versorgungssicherheit<br />
und <strong>Wasser</strong>qualität auf dem jeweils<br />
niedrigsten Niveau, da <strong>Wasser</strong>versorger zusätzliche<br />
Leistungen und die dadurch verursachten<br />
Kosten vor der Be hörde nicht rechtfertigen können.<br />
Dies ist eine Fehlentwicklung, die auch mittel-<br />
und langfristig zu einer nachhaltigen Verschlechterung<br />
der Versorgungssicherheit führen<br />
kann. Eine <strong>Wasser</strong>versorgung auf dem kleinsten<br />
gemeinsamen Nenner kann und darf nicht das<br />
Ziel der Politik sein.<br />
Die Trinkwasserversorgung ist in Deutschland<br />
eine Kernaufgabe der Daseinsvorsorge. Sie<br />
liegt in der Zuständigkeit der Gemeinden oder<br />
anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften.<br />
Ihre demokratisch legitimierten Organe treffen<br />
und verantworten Entscheidungen für die kommunale<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung vor Ort. Diese Entscheidungen<br />
im wohlverstandenen Interesse<br />
der Bürgerinnen und Bürger müssen auch innerhalb<br />
des kartellrechtlichen Bewertungsmaßstabs<br />
Bestand be halten.<br />
Die kommunalen Trinkwasserversorger treten<br />
deshalb für einen sachorientierten Dialog<br />
mit den Kartellbehörden ein. Insbesondere die<br />
zahlreichen durch den Bundesgerichtshof noch<br />
offen gelassenen Fragen müssen im Sinne einer<br />
nachhaltigen und an Gesundheits- und Umweltbelangen<br />
orientierten kommunalen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
gefüllt werden. Für jegliche Forderung,<br />
über die bestehenden Entgeltkontrollen hinaus<br />
zu gehen und eine Regulierung der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
einzuführen besteht kein Raum. Ein<br />
solch drastischer Einschnitt in die kommunalen<br />
Strukturen der Trinkwasserversorgung entspricht<br />
nicht dem Verbraucherwillen.<br />
Kontakt:<br />
Hans-Joachim Reck,<br />
Hauptgeschäftsführer,<br />
Verband kommunaler Unternehmen e.V.,<br />
Hausvogteiplatz 3–4,<br />
D-10117 Berlin,<br />
Tel. (030) 58580-200,<br />
Fax (030) 58580-110,<br />
E-Mail: reck@vku.de,<br />
www.vku.de<br />
Ein Werkzeug !<br />
Die flexibelste & schnellste<br />
Ein-Mann-Reparatur<br />
aller Zeiten …<br />
www.gebo.de<br />
Eine Box !<br />
mit der<br />
<br />
44 verschiedene Re para tur möglichkeiten mit Gebo Unifix<br />
Edelstahldichtbändern für alle Rohrarten von 48 mm<br />
bis 359 mm Rohraußendurchmesser – alles in einer Box
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL 2011<br />
Die WASSER BERLIN INTERNATIONAL ist die europäische Leitmesse für <strong>Wasser</strong>ver- und -entsorgung. Vom<br />
2. bis 5. Mai werden aktuelle <strong>Neuheit</strong>en in den Berliner Messehallen präsentiert. Über 300 Aussteller haben<br />
sich angemeldet. Der Wert liegt damit auf dem vergleichbar hohen Niveau der Vorveranstaltung. Dies ist ein<br />
beachtlicher Erfolg, da WASSER BERLIN INTERNATIONAL erstmals in einem von drei auf zwei Jahre verkürzten<br />
Veranstaltungsrhythmus stattfindet. Diese Veränderung war notwendig, um bei immer kürzeren Entwicklungszyklen<br />
einen zeitnahen Informationsaustausch in der Branche sicherzustellen und der steigenden Bedeutung<br />
des Themas <strong>Wasser</strong> gezielt Rechnung zu tragen.<br />
© Messe Berlin<br />
Der Anteil ausländischer Aussteller<br />
liegt bei rund 25 %. Darunter<br />
sind unter anderem drei Gemeinschaftsstände<br />
aus China, ein Ge -<br />
meinschaftsstand aus Russland und<br />
ein Pavilion aus den USA, auf denen<br />
die Unternehmen über ihre Leistungen<br />
und Aktivitäten informieren.<br />
Gleichzeitig sind zum ersten Mal<br />
auch mehrere Aussteller aus dem<br />
Nahen Osten in Berlin vertreten.<br />
Ergänzt wird das Engagement<br />
durch einen „Russischen Tag“, der<br />
vom Ostausschuss der Deutschen<br />
Wirtschaft und German Water Partnership<br />
organisiert wird. Weiterer<br />
Zuspruch resultiert aus der Auszeichnung<br />
der WASSER BERLIN<br />
INTERNATIONAL durch die US-amerikanischen<br />
Commercial Services als<br />
„exzellente Plattform zur Präsentation<br />
US-amerikanischer Produkte<br />
und Dienstleistungen“.<br />
NO DIG erstmalig in Berlin<br />
Darüber hinaus findet die INTERNA-<br />
TIONAL NO DIG 2011 erstmals im<br />
Rahmen dieser Messe statt. Hier<br />
werden die neuesten Entwicklungen<br />
und Technologien zum grabenlosen<br />
Bauen vorgestellt. Mit dieser<br />
Bauweise wurde 2008 allein in<br />
Berlin 750 km Leitung verlegt und<br />
rund 64 Mio. € eingespart.<br />
Länderforum<br />
Thematisch unterstreicht ein Länderforum<br />
den internationalen An -<br />
spruch der Veranstaltung. An jedem<br />
Veranstaltungstag werden dort<br />
aktuelle Fragen aus der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
ausgesuchter Nationen diskutiert.<br />
Neben Russland sind dies<br />
Rumänien, Bulgarien, Jordanien,<br />
einige Staaten Zentralasiens und<br />
die Türkei. Zur Förderung des Ausbaus<br />
persönlicher Kontakte und zur<br />
Entwicklung von Geschäftsbeziehungen<br />
gibt es ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm.<br />
wat als begleitender<br />
Kongress<br />
Ab 2011 findet die Fachmesse in<br />
einem optimierten Format an vier<br />
Messetagen und im Zwei-Jahresrhythmus<br />
statt. Unter dem Titel „wat<br />
+ WASSER BERLIN INTERNATIONAL“<br />
findet der begleitende Kongress zur<br />
Fachmesse statt, der erstmals von<br />
allen relevanten Fachverbänden der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft unter Federführung<br />
des DVGW organisiert wurde.<br />
An vier Tagen berichten über 120<br />
hochkarätige Experten aus Forschung,<br />
Wirtschaft und Politik in 18<br />
Themenblöcken über alles, was die<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft zurzeit bewegt.<br />
April 2011<br />
302 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
Hallenübersicht<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
2. - 5. Mai 2011<br />
WASSER BERLIN<br />
INTERNATIONAL<br />
Eingang Süd<br />
Eingang Fachmesse<br />
Eingang<br />
Kongress<br />
Stand: 21.03.2011<br />
<strong>Wasser</strong>ver- & -entsorgung,<br />
Verbände<br />
Armaturen, Brunnenbau,<br />
Pumpen, Geothermie, Verbände<br />
Mess-, Regel- und Analysetechnik<br />
International NO DIG,<br />
Leitungsbau<br />
Rohrleitungsbau, Kunststoffrohre,<br />
Guss-, Steinzeug-, Stahl und Betonrohre<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung, Verbände,<br />
Länderforum<br />
WASsERLEBEN Publikumsausstellung<br />
Praxisvorführungen<br />
Kongress<br />
Kongressregistrierung<br />
Fachbesucherregistrierung<br />
Freigelände<br />
Messeleitung<br />
Presse, Halle 6.3<br />
Messe Berlin GmbH · Messedamm 22 ·14055 Berlin · Germany<br />
Tel.+ 49(0)30 / 3038-2148 · Fax +49(0)30 / 3038-2079<br />
www.wasser-berlin.de · wasser@messe-berlin.de<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 303
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
German Water Partnership:<br />
Wir sind dabei – und Sie?<br />
Kongress wat + WASSER<br />
BERLIN INTERNATIONAL –<br />
mit GWP<br />
Unter dem Titel „wat + WASSER<br />
BERLIN INTERNATIONAL“ haben sich<br />
erstmalig alle relevanten Verbände<br />
zu einem der weltweit umfangreichsten<br />
Kongresse der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
zusammengeschlossen,<br />
um die aktuellen Fragen der Branche<br />
zu diskutieren. Gemeinsam tragen<br />
sie ein höchst attraktives Vortragsprogramm,<br />
das sich auf alle<br />
vier Messetage erstreckt. Selbstverständlich<br />
sind auch wir von German<br />
Water Partnership e.V. (GWP) mit<br />
dabei: am Montag, den 2. Mai (Ort:<br />
Halle 7): 14:00 bis 16:30 Uhr bei der<br />
„Plenartagung „Perspektiven der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft – Trends und<br />
Er wartungen für die nächsten<br />
10 Jahre mit anschließender „Podiumsdiskussion“,<br />
am Mittwoch, den<br />
4. Mai: (Ort: Halle 7) 09:00 bis 12:00<br />
Uhr Vortragsveranstaltung „Internationale<br />
Herausforderungen Capacity<br />
Development“ 14:00 bis 17:00<br />
Uhr Vortragsveranstaltung „<strong>Abwasser</strong>behandlung“,<br />
am Donnerstag,<br />
den 5. Mai (Ort: Halle 7): 14:00 bis<br />
17:00 Uhr Vortragsveranstaltung<br />
„Internationale Herausforderungen<br />
– Praxisbeispiele aus der Ver- und<br />
Entsorgung“<br />
Russischer Tag – mit GWP<br />
Selbstverständlich ist der „Russische<br />
Tag“ auch ein Tag, an dem wir uns<br />
als GWP in das Programmangebot<br />
einbringen und es mitgestalten. Der<br />
Ausbau der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>versorgung<br />
in der Russischen Föderation<br />
steht im Zentrum des Programms<br />
mit „Reines <strong>Wasser</strong>“. Da -<br />
nach sollen bis zum Jahr 2020<br />
zahlreiche bedeutende Projekte<br />
zur Verbesserung der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und der <strong>Wasser</strong>entsorgung im<br />
Rahmen dieses Programms strategisch<br />
bearbeitet werden. Das Programm<br />
zieht ein mehrere Milliarden<br />
Euro umfassendes Investitionsvolumen<br />
nach sich, das einerseits aus<br />
öffentlichen Mitteln finanziert werden<br />
soll, andererseits aber über<br />
öffentlich-private Partnerschaften<br />
(u. a. BOOT-Modell), auf die die russische<br />
Regierung stark setzt.<br />
Neben technischen und logistischen<br />
Fragen bildet das mensch liche<br />
Know-how im Umgang mit Großvorhaben<br />
dieser Dimension einen wichtigen<br />
Pfeiler zum Gelingen. Insgesamt<br />
hat das Land eine Lücke von<br />
rund 15 000 Ingenieuren und anderen<br />
Fachkräften, die zur Umsetzung<br />
der Strategie notwendig wären. Der<br />
„Russische Tag“ widmet sich den Fragestellungen,<br />
die sich aus dieser<br />
komplexen Thematik ergeben: am<br />
Dienstag, den 3. Mai (Ort: Halle 7,<br />
Raum London): 10:00 Uhr bis 15:30<br />
Uhr Vortragsveranstaltung.<br />
Internationales Länderforum<br />
– mit GWP<br />
Das „Internationale Länderforum“<br />
wird von der Deutschen Vereinigung<br />
für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong><br />
und Abfall e. V. (DWA) und German<br />
Water Partnership e. V. veranstaltet.<br />
Hauptthemen sind die<br />
internationalen <strong>Wasser</strong>märkte mit<br />
ihren Problemstellungen, Projekten<br />
und Programmen sowie ihren Chancen<br />
und Herausforderungen. In<br />
mehr als 13 Foren, Vortragsblöcken<br />
und Diskussionsrunden haben<br />
Besucher an allen vier Messetagen<br />
Gelegenheit, sich von kompetenten<br />
Referenten aus GWP-Mitgliedsunternehmen<br />
und -Partnern aus der<br />
deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft und<br />
-forschung sowie von Referenten<br />
zahlreicher Partnerorganisationen<br />
und Regierungsmitgliedern aus<br />
dem In- und Ausland über die Situation<br />
in den verschiedensten Ländern<br />
der Welt über die <strong>Wasser</strong>versorgungs-<br />
und <strong>Wasser</strong>entsorgung<br />
zu informieren: am Montag, den<br />
2. Mai: 12:00 Uhr bis 17:30 Uhr, am<br />
Dienstag, den 3. Mai: 10:00 Uhr bis<br />
17:30 Uhr, am Mittwoch, den 4. Mai:<br />
10:00 Uhr bis 17:30 Uhr, am Donnerstag,<br />
den 5. Mai: 10:00 Uhr bis<br />
15:45 Uhr (Ort ist immer Halle 5.2)<br />
Für welche unserer Veranstaltungen<br />
Sie sich auch entscheiden: Wir<br />
haben für interessierte Unternehmen,<br />
Organisationen, Institutionen<br />
und Verbände eine Menge an Fachinformation<br />
zu bieten. Sie sind herzlich<br />
willkommen!<br />
GWP-Gemeinschaftsstand<br />
Auf 300 m² ist German Water Partnership<br />
e.V. in Halle 5.2 A, Stand<br />
110 mit 20 ihrer Mitgliedsunternehmen<br />
vertreten. Am Mittwoch, den<br />
4. Mai 2011, ist am Stand eine be -<br />
sondere Gelegenheit zum Kennenlernen<br />
und Austausch: Um 17:00 Uhr<br />
bei einem „Get together“.<br />
Kontakt:<br />
German Water Partnership e.V.,<br />
Reinhardtstraße 32,<br />
D-10117 Berlin,<br />
Tel. (030) 300199-1222,<br />
Fax (030) 300199-3220,<br />
E-Mail: www.germanwaterpartnership.de,<br />
www.germanwaterpartnership.de<br />
April 2011<br />
304 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 1.2, STAND 115<br />
Kooperation Leitungsbau: Führende<br />
Verbände unter einem Dach<br />
Ein erfolgreiches Messekonzept<br />
findet auf der WASSER BERLIN<br />
2011 seine Fortsetzung: Mit sechs<br />
weiteren führenden Verbänden aus<br />
der Leitungsbaubranche – hierzu<br />
zählen der Energieeffizienzverband<br />
für Wärme, Kälte und KWK e. V.<br />
(AGFW), der Verband Güteschutz<br />
Horizontalbohrungen e. V. (DCA),<br />
die Gütegemeinschaft Leitungstiefbau<br />
e. V. ( GLT) die German Society<br />
for Trenchless Technology e. V.<br />
(GSTT), der Rohrleitungssanierungsverbandes<br />
e. V. (RSV) und die International<br />
Society for Trenchless Technology<br />
(ISTT) – präsentiert sich der<br />
Rohrleitungsbauverband (rbv) vom<br />
2. bis 5. Mai zum dritten Mal unter<br />
einem gemeinsamen Dach. Die<br />
gebündelte Fachkompetenz zum<br />
Thema Leitungsbau hatte bereits<br />
auf der WASSER BERLIN 2009 und<br />
der IFAT ENTSORGA 2010 für Furore<br />
gesorgt. Viele Mitgliedsunternehmen<br />
nutzten die Chance, ihre<br />
Dienstleistungen und Botschaften<br />
einem breiten Publikum näher zu<br />
bringen. Auch in Berlin herrscht<br />
wieder volles Haus: 32 Mitgliedsfirmen<br />
aus den verschiedenen Partnerverbänden<br />
haben ihre Beteiligung<br />
am Firmengemeinschaftsstand<br />
zugesagt.<br />
Interessen gebündelt<br />
„Die positive Resonanz ist eine<br />
Bestätigung der Verbandsarbeit<br />
und zeigt, dass wir auf dem richtigen<br />
Weg sind“, stellt rbv-Geschäftsführer<br />
Dipl.-Ing. Dieter Hesselmann<br />
fest. Messeauftritte wie der in Berlin<br />
dienen vor allem dazu, neue Kontakte<br />
in der Branche zu knüpfen<br />
und die Verbandsarbeit einem breiten<br />
Fachpublikum näher zu bringen.<br />
„Wir wollen die Stimme für den<br />
Leitungsbau in Deutschland sein<br />
Schon 2009 ein Publikumsmagnet:<br />
Auf der WASSER BERLIN traten<br />
die führenden Verbände der<br />
Leitungsbaubranche erstmals mit<br />
einem gemeinsamen Standkonzept<br />
auf. Foto: rbv<br />
und dazu beitragen, die Interessen<br />
unserer Mitgliedsunternehmen zu<br />
bündeln“, bringt Hesselmann eine<br />
der Hauptbotschaften auf den<br />
Punkt. „Das wird von den Leitungsbauern<br />
unterstützt, alle ziehen spartenübergreifend<br />
an einem Strang.“<br />
Zu den Highlights in der Messewoche<br />
zählen für die Leitungsbauer<br />
der so genannte „Pipe Brunch“ – er<br />
findet am zweiten Messetag auf<br />
dem Gemeinschaftsstand statt –<br />
und der Karrieretag am 5. Mai. An<br />
diesem Tag haben Schüler und Studenten<br />
von weiterführenden Schulen<br />
und Hochschulen Gelegenheit,<br />
sich mit den Personalverantwortlichen<br />
der teilnehmenden Unternehmen<br />
auszutauschen. Darüber hinaus<br />
beteiligen sich die Bauindustriellen<br />
Zentren mit „praxisnahen<br />
Themen zum Anfassen“ an der Publikumsausstellung<br />
„WASsERLEBEN“.<br />
Sie findet parallel zum Kongress<br />
und der Fachmesse statt und gibt<br />
einen Überblick über die Vielfalt des<br />
<strong>Wasser</strong>s.<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der WASSER BERLIN<br />
vom 02. - 05. Mai 2011<br />
Halle 3.2 Stand 210<br />
FTW – FRANK<br />
Trinkwasserspeichersysteme<br />
homogener Werkstoff, geprüft<br />
nach DVGW-Arbeitsblatt W 270<br />
und KTW-Leitlinie,<br />
kein mikrobakterieller Bewuchs,<br />
keine Inkrustationen,<br />
wartungsfreundliche, glatte<br />
Oberfl ächen,<br />
unempfi ndlich gegenüber Frost,<br />
widerstandsfähig gegen saures<br />
Rohwasser,<br />
korrosionsbeständig,<br />
hohe Lebensdauer,<br />
VERSORGUNG<br />
umweltfreundlicher Werkstoff,<br />
da recyclingfähig,<br />
individuelle Ausführungen<br />
ermöglichen maßgeschneiderte<br />
Lösungen.<br />
FRANK GmbH Telefon + 49 6105 4085-0
FOKUS WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 2.1B, STAND 124<br />
Mit SEWERIN WASsERLEBEN<br />
Erstmalig beteiligt sich SEWERIN<br />
im Rahmen der diesjährigen<br />
WASSER BERLIN International an der<br />
Sonderschau WASsERLEBEN. Diese<br />
wendet sich an Schüler, Lehrer und<br />
alle, die sich einen Überblick über<br />
die Vielfalt des <strong>Wasser</strong>s verschaffen<br />
möchten.<br />
In der Publikumsausstellung in<br />
Halle 2.1 führen <strong>Wasser</strong> bezogene<br />
Institutionen, Verbände, Unternehmen<br />
und Schulen vor, was rund um<br />
das Thema <strong>Wasser</strong> wichtig und interessant<br />
ist. WASsERLEBEN soll Spaß<br />
machen und zum Nachdenken und<br />
Handeln anregen.<br />
In Kooperation mit der Berliner<br />
Wald-Oberschule, einem Gymnasium<br />
aus Charlottenburg, wird auf<br />
dem SEWERIN-Stand an drei<br />
anschaulichen Beispielen vorgestellt,<br />
wo und wie <strong>Wasser</strong>verluste<br />
entstehen.<br />
Besuchergruppen, nach vier<br />
Altersklassen eingeteilt, werden im<br />
Verlauf ihres Ausstellungsrundganges<br />
erfahren, wie mit einem akustischen<br />
<strong>Wasser</strong>lecksuchgerät Leckstellen<br />
„hörbar“ gemacht werden<br />
und wie viel <strong>Wasser</strong> bei einem Druck<br />
von 5 bar aus einem Leck von 5 mm<br />
Durchmesser entweicht.<br />
Außerdem wird ein ganz alltägliches<br />
Beispiel verdeutlichen, was<br />
jeder Einzelne dazu beitragen kann,<br />
wertvolles Trinkwasser nicht unnötig<br />
zu vergeuden. Mithilfe eines laufenden<br />
<strong>Wasser</strong>hahns können die<br />
© Messe Berlin<br />
Kinder und Jugendlichen schätzen<br />
wie viel Trinkwasser während des<br />
täglichen Zähneputzens verloren<br />
geht, wenn das <strong>Wasser</strong> dabei weiter<br />
fließt.<br />
Um einen noch größeren Lernanreiz<br />
zu schaffen, sollen die Schüler<br />
einen von der Messe erstellten<br />
Fragebogen ausfüllen. Auf dem<br />
Sewerin Stand gibt es insgesamt<br />
vier Fragen, eine je Altersklasse, die<br />
es zu beantworten gilt. Damit es bei<br />
den zu erwartenden Besuchermassen<br />
nicht zu Staus kommt, führen<br />
mehr als 40 verschiedene Routen in<br />
Form moderner Schnitzeljagden<br />
durch die Ausstellung.<br />
Der SEWERIN-Stand im Rahmen<br />
der Sonderschau WASsERLEBEN<br />
wird von Dipl.-Ing (FH) Dirk Becker<br />
aus dem SEWERIN-Produktmanagment<br />
betreut. Ihm zur Seite stehen<br />
Schülerinnen und Schüler des Geografie-Grundkurses<br />
der Jahrgangsstufe<br />
12 der Wald-Oberschule, die<br />
auch an der Gestaltung der dargestellten<br />
Inhalte beteiligt waren.<br />
Kontakt:<br />
Hermann Sewerin GmbH,<br />
Robert-Bosch-Straße 3,<br />
D-33334 Gütersloh,<br />
Tel. (05241) 9340,<br />
Fax (05241) 934444,<br />
E-Mail: info@sewerin.com,<br />
www.sewerin.com<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Wasser</strong> Berlin, Halle 3.2, Stand 411
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 6.2, STAND 113<br />
Leckage-Detektoren mit<br />
kapazitivem und<br />
konduktivem Messprinzip<br />
Einfach sicher!<br />
Zur Serverraum-, Reinraum- und Lagerraumüberwachung<br />
bietet das in Lambrecht ansässige Unternehmen<br />
Jola Spezialschalter K. Mattil & Co. KG ein umfassendes<br />
Spektrum an verschiedenen Geräten zur<br />
Leckage-Detektion. Unterschied liche Sensorentypen<br />
ermöglichen die Erkennung von Leckage nach dem<br />
kapazitiven oder nach dem konduktiven Messprinzip.<br />
Die Systeme „Leckwatcher“, „Liqui-Switch“ und „L-Pointer“<br />
sind mit binären Schnittstellen für SPS, DDC, Feldbuskoppler<br />
oder NAMUR-Stromkreise ausgestattet. Beispielsweise<br />
zeichnet sich die Plattenelektrode CPE-SPS4<br />
aus der Produktgruppe „Kapazitive Leckage-Detektoren,<br />
System Leckwatcher“ dadurch aus, dass bereits geringe<br />
Ansammlungen von elektrisch nicht leitenden Flüssigkeiten<br />
gemeldet werden.<br />
Besuchen Sie uns in<br />
Halle 6.2, Stand 108<br />
Kontakt:<br />
Jola Spezialschalter K. Mattil & Co. KG,<br />
Klostergartenstraße 11–20,<br />
D-67466 Lambrecht,<br />
Uwe Schareika,<br />
Tel. (06325) 188126,<br />
Fax (06325) 6396,<br />
E-Mail: uwe.schareika@jola-info.de,<br />
www.jola-info.de<br />
G450/G460 mit Funktionsprüfung<br />
Zur Freimessung in explosionsgefährdeten Bereichen dürfen<br />
nur Gaswarngeräte eingesetzt werden, bei denen die messtechnische<br />
Funktionsfähigkeit für den Explosionsschutz<br />
nachgewiesen ist. Nur mit einem funktionsgeprüften Gerät,<br />
das nach den strengen Richtlinien der EG Baumusterprüfbescheinigung<br />
geprüft wurde, können Sie wirklich sicher sein.<br />
Das Mehrgas-Messgerät Microtector II G460 und G450<br />
erfüllt die Normen EN 60079-29-1 und EN 50104.<br />
Das bedeutet für Sie mehr Schutz - vor mehr als 7 Gasen<br />
gleichzeitig - und mehr Sicherheit. Zusammen mit praxiserprobten<br />
Funktionen und dem umfangreichen Systemzubehör<br />
wird das G460/G450 jedem Anforderungsprofil gerecht.<br />
Überzeugen Sie sich selbst.<br />
Jetzt mit neuer Ladetechnologie!<br />
Plattenelektrode CPE-SPS4.<br />
www.gasmessung.de
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 6.2, STAND 114<br />
Mobile Durchflussmessung in natürlichen<br />
Gewässern<br />
Sebalog N-3.<br />
Der AquaProfilerTM stellt eine<br />
Innovation in der mobilen<br />
Durchflussmessung dar und verschafft<br />
den Anwendern gegenüber<br />
der klassischen Flügelmessung<br />
einen signifikanten Zeitgewinn. Der<br />
Sensor lässt sich an einer Flügelstange<br />
oder an einem Belastungsgewicht<br />
(Seilkrananlage, Brückenausleger)<br />
montieren. Der Aqua-<br />
ProfilerTM misst den Betrag der<br />
Fließgeschwindigkeit hochauflösend<br />
in bis zu 128 individuellen<br />
Zellen. Durch die zwei akustischen<br />
Strahlen wird eine Schiefstellung<br />
der Stange oder eine nicht zur<br />
Sohle parallele Fließgeschwindigkeit<br />
automatisch kompensiert. Mit<br />
der integrierten Drucksonde wird<br />
gleichzeitig der aktuelle <strong>Wasser</strong>stand<br />
erfasst. Dadurch lässt sich<br />
zusammen mit dem Geschwindigkeitsprofil<br />
der Durchfluss mit hoher<br />
Genauigkeit berechnen. Alternativ<br />
zum kompletten Strömungsprofil ist<br />
der AquaProfilerTM auch als Punktsensor<br />
erhältlich. Dank des feldtauglichen<br />
hydrologischen Assistenten<br />
HDA-Pro und der Software „Aqua-<br />
Profiler Mobile“ hat der Anwender<br />
alle relevanten Informationen jederzeit<br />
im Blick.<br />
Kontakt:<br />
SEBA Hydrometrie GmbH,<br />
Gewerbestraße 61 a,<br />
D-87600 Kaufbeuren,<br />
Thomas Engstle,<br />
Tel. (08341) 96480,<br />
Fax (08341) 964848,<br />
E-Mail: engstle@seba.de,<br />
www.seba-hydrometrie.de<br />
HALLE 6.2, STAND 107<br />
Datenlogger für hydrostatische Pegelmessungen<br />
Zur Beobachtung von Grundwasserpegeln<br />
und Füllständen in<br />
Tanks bietet die Schweizer KELLER<br />
DCX-Datenlogger.<br />
AG für Druckmesstechnik Sonden<br />
für unterschiedlichste Einsatzbedingungen.<br />
Je nach Bedarf arbeiten sie<br />
völlig autonom, mit integriertem<br />
Datenlogger, mit Funkübertragung<br />
(GSM), mit Ausgleichskapillare zum<br />
Umgebungsdruck oder separatem<br />
Absolutdrucksensor, zusätzlich mit<br />
integrierter Temperaturmessung. Je<br />
nach Peilrohr stehen Sondendurchmesser<br />
von 16 und 18 bis 22 mm zur<br />
Verfügung. Beispielsweise kommt<br />
der DCX-16 mit nur 16 mm Durchmesser<br />
an Orten zum Einsatz, wo<br />
jeder Millimeter zählt, wie bei Peilrohren<br />
mit kleinem Durchmesser.<br />
Die Datenlogger vom Typ DCX-22<br />
AA mit 22 mm Außendurchmesser<br />
erfassen und kompensieren<br />
Schwankungen des Umgebungsluftdrucks<br />
mit einem am oberen<br />
Ende des Peilrohrs wasserdicht eingebauten<br />
Luftdrucksensor. Sie<br />
überstehen Einsätze in feuchter<br />
Umgebung und so auch kurzzeitige<br />
Überflutung schadlos. Die effiziente<br />
Elektronik liefert exakte Werte an<br />
den Datenlogger.<br />
Kontakt:<br />
KELLER Gesellschaft<br />
für Druckmesstechnik mbH,<br />
Schwarzwaldstraße 17,<br />
D-79798 Jestetten,<br />
Jürg Dobler,<br />
Tel. (07745) 92140,<br />
Fax (07745) 921450,<br />
E-Mail: marketing@keller-druck.com,<br />
www.keller-druck.com<br />
April 2011<br />
308 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
Robuster Aufbau und einfache<br />
Bedienung<br />
Pegel-Datenlogger für<br />
Ex-Anwendungen.<br />
Die Pegel-Drucklogger „STS Serie<br />
3“ mit Ex-Zertifizierung nach<br />
ATEX eignen sich aufgrund ihres<br />
robusten Aufbaus, der Schutzklasse<br />
IP 67 und ihrer einfachen Bedienung<br />
für die Erfassung und Archivierung<br />
von Messungen in <strong>Abwasser</strong>kanälen,<br />
Überlaufbecken und<br />
sonstigen explosionsgefährdeten<br />
Bereichen. Der Daten-Logger ist für<br />
die Druckbereiche von 0 bis 100<br />
mbar bis zu 0 bis 600 bar verfügbar.<br />
Der Pegel-Logger ist erhältlich für<br />
Messbereiche von 0 bis 1 mWS bis<br />
zu 0 bis 250 mWS. Er erlaubt die<br />
Speicherung von 130 000 Messungen.<br />
Die eingebaute Lithium-Batterie<br />
kann der Benutzer selbst vor Ort<br />
austauschen. Zur Weiterverarbeitung<br />
lassen sich die Daten als txt-<br />
Datei in ein Excel-Dokument übertragen.<br />
Die Daten-Logger können<br />
über Laptop oder Pocket-PC konfiguriert<br />
und ausgelesen werden. Die<br />
Watermanager-Lösung des Ausstellers<br />
ermöglicht es, Daten-Logger<br />
jederzeit und von jedem beliebigen<br />
Standort aus bequem zu verwalten<br />
und auszulesen.<br />
Kontakt:<br />
STS Sensoren Transmitter Systeme GmbH,<br />
Poststrasse 7,<br />
D-71063 Sindelfingen,<br />
Kerstin Dudda,<br />
Tel. (07031) 2049410,<br />
Fax (07031) 204 9420,<br />
E-Mail: kerstin.dudda@stssensors.com,<br />
www.stssensors.com<br />
<br />
<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 309
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 4.2, STAND 319<br />
Modular, flexibel und wirtschaftlich<br />
Bürkert präsentiert neue Transmitter für unterschiedliche Sensortypen<br />
Mit dem Transmitter/Controller multiCELL erweitert Bürkert sein Angebot an modular aufgebauten Mess- und<br />
Controller-Geräten, die sich flexibel für den Einsatz mit unterschiedlichen Sensortypen eignen. Die Transmitter<br />
können modular an verschiedene Applikationen angepasst und unter anderem zur Messung von Durchfluss,<br />
pH, ORP oder Leitfähigkeit eingesetzt werden.<br />
multiCELL.<br />
Mit dem Multichannel Transmitter/Controller<br />
multiCELL bietet<br />
Bürkert ein komplettes, hoch<br />
flexibles Analyse-Messsystem für<br />
vielseitige Aufgaben unter anderem<br />
in den Bereichen der <strong>Wasser</strong>aufbereitung,<br />
Lebensmittel und Pharma.<br />
Es besteht aus einem umfangreich<br />
ausgestatteten Basisgerät, dessen<br />
Funktionsumfang durch modular<br />
aufgebaute Hardware und Software<br />
individuell und bedarfsgerecht<br />
erweitert werden kann. Schon das<br />
Basisgerät ist mit einem großen hintergundbeleuchteten<br />
Display ausgestattet,<br />
lässt sich über Softkeys<br />
anwenderfreundlich bedienen und<br />
verfügt bereits über zwei digitale<br />
bzw. Frequenzeingänge, direkte<br />
Anschlüsse für unterschiedliche<br />
Sensortypen sowie je zwei digitale<br />
und analoge Ausgänge.<br />
Bei Bedarf können bis zu sechs<br />
vorkonfigurierte I/O-Boards hardwareseitig<br />
ergänzt werden. Nachinstallierbare<br />
Softwarepakete ermöglichen<br />
die weitere praxisgerechte<br />
Anpassung des Transmitters. Die<br />
Vorteile für den Anwender: Durch<br />
den maßgeschneiderten Funktionsumfang<br />
fallen nur für Ausstattungsmerkmale<br />
Kosten an, die auch<br />
tatsächlich benötigt werden. Da mit<br />
dem multiCELL ein einheitlicher<br />
Transmittertyp für unterschiedliche<br />
Anwendungen von der Analysemesstechnik<br />
wie pH-Wert- und Leitfähigkeit<br />
bis hin zur Durchflussmessung<br />
eingesetzt werden kann,<br />
reduzieren sich zudem der Aufwand<br />
für die Mitarbeiterschulung<br />
und die Lagerhaltung unterschiedlicher<br />
Varianten. Es ist das ideale<br />
Gerät für multivariable Messungen<br />
verbunden mit Mehrkanal-Reglerfunktionalität<br />
und Einsatz als<br />
Datenlogger.<br />
Daten und Fakten<br />
Multichannel Transmitter/<br />
Controller multiCELL<br />
Großes grafisches Display mit<br />
Hintergrundbeleuchtung<br />
Mainboard mit Stromversorgung,<br />
2 digitalen Eingängen,<br />
2 digitalen Ausgängen und<br />
2 analogen Ausgängen<br />
Mit bis zu 6 E/A Boards modular<br />
erweiterbar<br />
Durchflussmessung über Pulseingang<br />
Integrierte Temperaturkompensation<br />
für Analysemessungen<br />
Integrierte Testfunktionen für<br />
alle E/As<br />
Speicherung von Kalibrier- und<br />
min./max. Messwerten über SD<br />
Karten-Slot<br />
Multipoint Datenlogger mit<br />
Speicherung auf SD-Karte<br />
Einfache, intuitive Bedienung<br />
über Softkeys wie beim Handy<br />
Erweiterung durch optionale<br />
Softwarepakete<br />
– Durchflussmessung parallel<br />
zur Analysemessung<br />
– PID control<br />
– Datenlogger<br />
– Chemische Dosierung<br />
– Konzentrationstabelle für ausgewählte<br />
Fluids<br />
Mess-, Regel- und Überwachungsgeräte<br />
für<br />
Haustechnik, Industrie und<br />
Umweltschutz.<br />
AFRISO-EURO-INDEX GmbH<br />
Lindenstraße 20 · 74363 Güglingen<br />
Tel. 07135/102-0 · Fax 07135/102-147<br />
www.afriso.de · info@afriso.de<br />
AFRISO-EURO-INDEX<br />
Kontakt:<br />
Bürkert GmbH & Co. KG,<br />
Christian-Bürkert-Straße 13-17,<br />
D-74653 Ingelfingen,<br />
Tel. (07940) 10-0,<br />
Fax (07940) 10-91 204,<br />
E-Mail: info@burkert.com,<br />
www.burkert.com<br />
April 2011<br />
310 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 2.2, STAND 204<br />
Datenmanagement für <strong>Wasser</strong>versorger<br />
und Ingenieurbüros<br />
Mit dem Softwaresystem GW-<br />
Manager (www.gw-manager.<br />
com) können alle wasserwirtschaftlich<br />
relevanten Fachdaten erfasst<br />
und verwaltet werden. Hierzu gehören<br />
die automatisierte Importierung<br />
aller Roh- und Trinkwasseranalysen,<br />
Grundwasserstände und Gewässerpegel,<br />
Fördermengen und Quellschüttungen,<br />
<strong>Wasser</strong>zähler inklusive<br />
Zählerwechsel, alle Klimadaten,<br />
die Archivierung aller PLS-Daten<br />
sowie alle Stammdaten. Für die<br />
fachgerechte Auswertung stehen<br />
folgende Module bereit: Überwachung<br />
von Grenzwertüberschreitungen,<br />
Diagramme und Statistiklisten,<br />
<strong>Wasser</strong>verlust-Analysen, Monitoring-Berichte,<br />
Brunnenalterung, 2<br />
1/2-D Pläne (Grundwassergleichenund<br />
Flurabstandspläne) sowie flexibler<br />
Behörden-Export (z.B. TEIS,<br />
SEBAM, LABDÜS, TwistWeb und<br />
GruWaH). Eine kostenlose Demo-<br />
Version mit den eigenen Daten können<br />
Interessenten unter Tel: 06151-<br />
945630 oder www.gw-manager.<br />
com/demo anfordern.<br />
Kontakt:<br />
envi-systems GmbH,<br />
Ingenieurbüro für Umweltinformatik,<br />
An der Eschollmühle 28, D-64297 Darmstadt,<br />
Dr. Thomas Gutzke,<br />
Tel. (06151) 9456-30,<br />
Fax (06151) 9456-80,<br />
E-Mail: gutzke@envi-systems.com,<br />
www.envi-systems.com<br />
GW-Manager auf<br />
dem Feldrechner<br />
Nomad.
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 3.2, STAND 304<br />
Batteriebetriebene Fernüberwachung<br />
ohne Datenkabel<br />
Mit „WCS – Water Control Systems“<br />
präsentiert die österreichische<br />
Firma MTA Messtechnik<br />
GmbH auf der Messe ein komfortables<br />
Erfassungs- und Kontrollinstrument<br />
für dynamische Messwerteund<br />
statische Zustandsabfragen in<br />
den Bereichen Trinkwasserver sorgung,<br />
<strong>Abwasser</strong>, Klärwerke, Fernwärme,<br />
Industrie und Umwelt. WCS<br />
ermöglicht das Erfassen von Messdaten<br />
in Bereichen, wo dies bisher<br />
aufgrund fehlender Energieversorgung<br />
oder fehlender Datenleitungen<br />
nicht möglich war, unter<br />
anderem in Hochbehältern, Quellfassungen,<br />
Brunnen und bei Grundwasserpegelmessungen.<br />
Zu den<br />
wichtigsten Vorteilen von WCS<br />
gehören die batteriebetriebene<br />
Fernüberwachung ohne Datenkabel,<br />
die kostengünstige Datenübertragung<br />
mittels Datendienst an<br />
einen Web-Server und der Onlinemodus<br />
zur Beobachtung von Messwerten<br />
in Echtzeit. Anwendungsbereiche<br />
sind zum Beispiel die Trinkwasserversorgung,<br />
Temperatur- und<br />
Durchflussmessungen in <strong>Abwasser</strong>leitungen,<br />
Industrie-Umweltmessungen<br />
sowie Hochwasser-<br />
Frühwarnsysteme für Flüsse.<br />
Kontakt:<br />
MTA Messtechnik GmbH,<br />
Handelsstraße 16,<br />
A-9300 St. Veit / Glan (Österreich),<br />
Sylvia Petschnig,<br />
Tel. +43-4212-7149115,<br />
Fax +43 4212 72298,<br />
E-Mail: s.petschnig@mta-messtechnik.at,<br />
www.mta-messtechnik.at<br />
WCS - Water Control Systems.<br />
HALLE 6.2, STAND 214<br />
Freier Wechsel zwischen Mobilfunknetz<br />
und ISM-Funkband<br />
Sensornetzwerk.<br />
Die in Heddesheim ansässige<br />
Ingenieurgesellschaft für Automation<br />
mbH (IFA) stellt auf der<br />
Messe ihr neu entwickeltes drahtloses<br />
Sensor- und Fernwirknetzwerk<br />
mit freiem Wechsel zwischen dem<br />
Mobilfunknetz und dem ISM-Funkband<br />
vor. Möglich ist auch der Übergang<br />
in drahtgebundene Übertragungsmedien.<br />
Verfügbar sind<br />
Geräte mit der Schutzart IP68 für<br />
den Einbau in Zählerschächten und<br />
Pegelrohren sowie ein modulares<br />
Gerät für den Einbau in Schaltanlagen.<br />
Beide Gerätetypen lassen sich<br />
energieautark über mehrere Jahre<br />
mittels einer Batterie versorgen. Die<br />
angeschlossenen Sensoren werden<br />
von den Geräten während des<br />
Messvorganges mit Spannung versorgt.<br />
Im ISM-Band ist jedes Gerät<br />
Relaisstation für die Nachbarstation.<br />
Damit können auch entfernte<br />
Punkte mit schwieriger Topografie<br />
erreicht werden. Die Geräte melden<br />
sich nach der Inbetriebnahme automatisch<br />
an der Zentrale an und sind<br />
damit als Netzwerk-Teilnehmer<br />
bekannt.<br />
Kontakt:<br />
IFA Ingenieurgesellschaft<br />
für Automation mbH,<br />
Robert-Bosch-Straße 21,<br />
D-68542 Heddesheim,<br />
Martin Weinläder,<br />
Tel. (06203) 954280,<br />
E-Mail: info@ifa-mbh.de,<br />
www.ifa-mbh.de<br />
April 2011<br />
312 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 2.2, STAND 119<br />
Störmeldungen individuell über<br />
Ethernet versenden<br />
Notmeldesysteme und redundante<br />
Meldewege benötigen<br />
heute flexible Möglichkeiten der<br />
Störmeldeverarbeitung und -vernetzung.<br />
Der „Universelle Störmelde-Server“<br />
USS ist Master und<br />
Störmeldeknoten für die neue<br />
umfassende netzwerkfähige<br />
Störmelde-Gene ration USM. Störmelde-Erfassungsbausteine<br />
mit<br />
8–48 Kanälen zeigen die galvanisch<br />
erfassten Zustände lokal über LEDs<br />
an und senden zusätzlich die frei<br />
parametrierbaren Informationen<br />
und Meldungen über IP Pakete an<br />
den USS Störmelde-Server.<br />
Der Maximalausbau des universellen<br />
Störmelde-Servers umfasst<br />
mehr als 64 netzwerkbasierten USM<br />
Störmelder, wobei bis zu 3072 Meldungen<br />
aller über das Netzwerk<br />
angeschlossenen Störmelder archiviert<br />
werden können.<br />
Die Rangierung erfasster und<br />
gebildeter Meldungen und die Verarbeitungslogik<br />
ist wahlfrei und<br />
ermöglicht eine parametrierbare<br />
Sammelmeldungsbildung<br />
und Weiterleitung<br />
selektiver Meldungen<br />
oder Sammelmeldungen<br />
per IEC 60870-5-<br />
101/104 an weiterführende<br />
Leitsysteme<br />
oder auch an USM-<br />
An zeigebausteine<br />
über das Netzwerk.<br />
Anzeigebausteine<br />
sind mit einer IEC-104<br />
Schnittstelle zur Darstellung<br />
von Störmeldungen<br />
ausgerüstet,<br />
die von beliebigen<br />
Automatisierungsgeräten<br />
über die Ethernet-Schnittstelle<br />
im IEC -104 Protokoll zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Der USS ist auch zentrales Parametrier-<br />
und Diagnose Werkzeug.<br />
Über eine Webbrowser Oberfläche<br />
können alle angeschlossenen Störmelder<br />
administriert und konfiguriert<br />
werden. Eine Erweiterung des<br />
Netzwerkes ist jederzeit möglich.<br />
Die Kombination aus USS und USM<br />
deckt heutige und künftige komplexe<br />
Störmeldeaufgaben zuverlässig<br />
ab.<br />
Kontakt:<br />
EES-Elektra-Elektronik GmbH & Co.<br />
Störcontroller KG,<br />
Hummelbühl 7-9,<br />
D-71522 Backnang,<br />
Tel. (07191) 1820,<br />
Fax (07191) 182200,<br />
www.ees-online.de
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 3.2, STAND 415<br />
Karl Schöngen KG mit Produktneuheiten<br />
zur <strong>Wasser</strong> Berlin 2011<br />
Concept-RC<br />
Liner aus PE<br />
100 RC<br />
Die Firma Karl Schöngen KG als<br />
ein führender Anbieter von<br />
Kunststoff-Rohrsystemen für grabenlose<br />
Verlegetechniken stellt<br />
eine neue Innovation, den Concept-<br />
RC Liner im Bereich des Concept<br />
<strong>Abwasser</strong>systems vor.<br />
Mit dem Conc ept <strong>Abwasser</strong>system<br />
der Firma Karl Schöngen KG aus<br />
Salzgitter steht dem Anwender ein<br />
breites Programm aus Rohren und<br />
Formteilen für die Sanierung und<br />
Neuverlegung von <strong>Abwasser</strong>kanälen<br />
zur Verfügung.<br />
Bei allen Concept Rohrsystemen<br />
handelt es sich um füllstofffreie Vollwandrohre<br />
mit dem entsprechenden<br />
Zubehörprogramm. Während<br />
der <strong>Wasser</strong> Berlin 2011 werden alle<br />
Bereiche des Concept <strong>Abwasser</strong>systems<br />
präsentiert.<br />
Dabei handelt es sich um:<br />
Concept-HL Hochlastkanalrohre<br />
aus PP-HM und Vortriebsrohre<br />
aus PP-HM und PVC-U sowie<br />
Formteile für die grabenlose<br />
Kanalsanierung und die offene<br />
Bauweise<br />
Concept-HA spezielle Rohre und<br />
Formteile zur Erneuerung von<br />
<strong>Abwasser</strong>hausanschlüssen aus<br />
PP-HM<br />
Concept-RC Liner Langrohre aus<br />
PE 100 RC mit speziellen Abmessungen<br />
und in inspektionsfreundlicher<br />
Farbgebung für das<br />
neue TIP-Verfahren mit Umformtechnik<br />
zur grabenlosen Kanalsanierung<br />
einschließlich Zubehör<br />
Concept-Drain Sickerrohre aus<br />
PE und PP-HM für den Tiefbau,<br />
Tunnelbau und für Bahnanlagen<br />
mit Bahnzulassung<br />
Concept-RC Liner – die Innovation<br />
für das TIP-Verfahren<br />
mit Umformtechnik<br />
Der neuer Concept-RC Liner aus PE<br />
100 wird komplett aus hoch spannungsrissbeständigem<br />
PE 100 RC<br />
mit Werkstoffanforderungen nach<br />
PAS 1075 gefertigt. Die Verwendung<br />
dieses speziellen Werkstoffes und<br />
die Produktion der Rohre in speziellen,<br />
auf den Einbau abgestimmten<br />
Abmessungen sind Voraussetzungen<br />
für den Einsatz dieses Rohrsystems.<br />
Neben den Rohren gehören<br />
auch Zubehörteile wie etwa<br />
Schweißmuffen mit entsprechenden<br />
Spezialabmessungen, spezielle<br />
zugsichere Schachteinführungen,<br />
Übergänge und weitere für das Einbauverfahren<br />
unerlässliche Zu -<br />
behörteile zum Programm des<br />
neuen Concept-RC Liner aus PE 100<br />
RC.<br />
Einbau des neuen Concept-<br />
RC Liner<br />
Der Standardeinbau des Concept-<br />
RC Liners erfolgt im TIP-Verfahren<br />
mit Umformtechnik. Mit dieser<br />
Technik kann ein verschweißter PE<br />
Rohrstrang über einen Schacht mit<br />
1000 mm Durchmesser im TIP-Verfahren<br />
eingebaut werden. Hierzu<br />
wird der Rohrstrang durch ein Rollenführungsystem<br />
gezogen, dabei<br />
um 90° umgelenkt und senkrecht in<br />
den Schacht geführt. Im unteren Teil<br />
des Schachtes wird der Rohrstrang<br />
mit Hilfe des Rollenführungssystems<br />
auf engstem Raum wieder um<br />
90° umgelenkt und vor dem Einzug<br />
in den vorhandenen Kanal gerundet.<br />
So können der wieder kreisrunde<br />
PE Rohrstrang mit einer vorlaufenden<br />
Rollenkalibrierung Tight<br />
in Pipe (TIP) in den vorhandenen<br />
Kanal eingezogen und dabei gleichzeitig<br />
vorhandene Verformungen<br />
und Muffenversätze ausgeglichen<br />
werden.<br />
Neben dem neuen Concept Ab -<br />
wassersystem wird auch das weitere<br />
Schöngen Produktprogramm bestehend<br />
aus Telekommunikationsrohren,<br />
Schutzrohren, Druckrohren und<br />
Rohren für Spezialanwendungen<br />
vorgestellt.<br />
Schema<br />
Einbau des<br />
Concept-RC.<br />
Kontakt:<br />
Karl Schöngen KG,<br />
Kunststoff-Rohrsysteme,<br />
Karl-Scharfenberg-Straße 1,<br />
D-38229 Salzgitter,<br />
Tel. (05341) 799-0,<br />
Fax (05341) 799-199,<br />
E-Mail: info@schoengen.de,<br />
www.schoengen.de<br />
April 2011<br />
314 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 4.2, STAND 304<br />
Das serienreife<br />
Schubsicherungssystem<br />
Novo GRIP® III – geht in Serie<br />
Neben dem herkömmlichen<br />
Flanschanschluss umfasst das<br />
Sortiment von Düker anwendungsgerechte<br />
Muffensysteme, welche<br />
sich über Stopfbuchsmuffe,<br />
Schraubmuffe, TYTON®-Muffe und<br />
Novo-Muffe erstrecken. Ergänzt<br />
durch die unter anderem im Hause<br />
Düker entwickelten längskraftschlüssigen<br />
Schubsicherungssysteme<br />
SMU, Düker SPEZIAL, TYTON<br />
SIT PLUS®, Novo SIT® und jetzt Novo<br />
GRIP® III wird das Programm abgerundet.<br />
Novo GRIP® III ist die konsequente<br />
Weiterentwicklung des<br />
bewährten längskraftschlüssigen<br />
Systems Novo GRIP® II. Basierend<br />
auf der Novo-Muffe, welche die<br />
Dicht- und Haltefunktion durch ein<br />
Zwei-Kammersystem trennt, wird<br />
mit dem Schubsicherungssystem<br />
Novo GRIP® III eine effiziente Verbindung<br />
von gusseisernen<br />
Formstücken und Armaturen<br />
in PE-HD-Rohrleitungen<br />
ermöglicht.<br />
Der wesentliche<br />
Unterschied zum<br />
bekannten System Novo<br />
GRIP® II liegt in den einzelnen<br />
Segmenten des Schubsicherungsringes.<br />
Im Gegensatz zum<br />
bisherigen System, bei welchem alle<br />
Segmente fest mit dem Ring verbunden<br />
sind, sind die Segmente, die<br />
sich zugfest mit dem PE-HD-Rohr<br />
verankern, bei Novo GRIP® III Einzelelemente.<br />
Mit der Modifikation des Schubsicherungsringes<br />
ist dieses System<br />
nun auch für viele neue Rohrtypen,<br />
die in den letzten Jahren auf den<br />
Markt gekommen sind, geeignet.<br />
Das neue Schubsicherungssystem<br />
ist nun in Serie und ersetzt<br />
damit das System Novo GRIP® II - ein<br />
bewährtes System, das v.a. im Hinblick<br />
auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />
maßgeblich verbessert wurde.<br />
Kontakt:<br />
Düker GmbH & Co. KGaA,<br />
Hauptstraße 39-41,<br />
D-63846 Laufach,<br />
Tel. (06093) 870,<br />
Fax (06093) 87246,<br />
www.dueker.de<br />
Zuverlässigkeit ...<br />
... schafft Vertrauen<br />
Ihr Partner bei<br />
der Bewertung der<br />
Fachkunde<br />
technischen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
technischen<br />
Zuverlässigkeit<br />
der ausführenden<br />
Unternehmen<br />
neutral – fair –<br />
zuverlässig<br />
Gütesicherung Kanalbau<br />
steht für eine objektive<br />
Bewertung nach einheitlichem<br />
Maßstab<br />
Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 315
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 3.2, STAND 209<br />
egeplast: HexelOne ® Hochdrucksystem im Fokus<br />
Mit dem Neuprodukt egefuse ® werden Freigefälleleitungen<br />
aus Polyethylen und die Verbindungstechnik<br />
gleichzeitig zur Baustelle geliefert.<br />
Das egeplast HexelOne ® Raised Pressure-System ist<br />
vom TÜV für den Einsatz für erhöhte Betriebsdrücke<br />
zertifiziert. Das werkstoffhomogene PE-Hochdruckrohr<br />
verfügt über drei Funktionsschichten.<br />
Auf der Messe präsentiert egeplast<br />
Lösungen für die gesamte<br />
unterirdische Leitungsinfrastruktur.<br />
Auf einem 100 m 2 großen Stand mit<br />
Themeninseln stellt egeplast vor<br />
allem neue Lösungen für die Zu -<br />
kunft vor. Im Mittelpunkt steht das<br />
HexelOne ® Raised Pressure- System.<br />
Es ist als Gesamtsystem mit mechanischen<br />
und geschweißten Verbindungen<br />
vom TÜV für den Einsatz für<br />
erhöhte Betriebsdrücke zertifiziert.<br />
HexelOne ® ist ein eigenverstärktes<br />
Hochdruckrohr, ein Monocomposite<br />
nur aus Polyethylen.<br />
Mit dem Neuprodukt egefuse ®<br />
hat egeplast ein Kanalrohr mit<br />
integrierter Schweißtechnik entwickelt.<br />
Hiermit werden Freigefälleleitungen<br />
aus Polyethylen und die<br />
Verbindungstechnik gleichzeitig zur<br />
Baustelle geliefert – in einem Bauteil.<br />
Eine schweißbare Muffen- und<br />
Spitzenden-Kombination ist bereits<br />
im Rohr integriert. Durch die wanddickenintegrierte<br />
Steckverbindung<br />
mit Heizwendelschweißung wird<br />
die Verlegung von Freigefälleleitungen<br />
einfach und wirtschaftlich.<br />
Außerdem stellt egeplast<br />
Schutzmantelrohre für die grabenlose<br />
Verlegung aus. Die Wichtigkeit<br />
des Schutzmantels zeigt sich<br />
sowohl während als auch nach der<br />
Verlegung: Der Schutzmantel verhindert<br />
systematisch ein Verkratzen<br />
der Rohroberfläche und verhindert<br />
somit eine Verringerung der Nutzungsdauer<br />
und ermöglicht eine<br />
DVS-gerechte, sichere Verschweißung<br />
auch nach härtester Verlegung.<br />
egeplast ist einer der führenden<br />
Anbieter von PE-HD-Rohrlösungen<br />
in Europa. Das Produktspektrum<br />
deckt die gesamte unterirdische<br />
Leitungsinfrastruktur ab: Rohre für<br />
Trinkwasser, <strong>Abwasser</strong>, Gas und<br />
Daten. Spezialist ist egeplast bei der<br />
Entwicklung und Produktion von<br />
Rohren für die grabenlose Verlegung,<br />
auf Wunsch mit Barriere- und<br />
Leckortungsfunktion.<br />
Kontakt:<br />
egeplast Werner Strumann GmbH & Co. KG,<br />
Sandra Riehemann,<br />
Robert-Bosch-Straße 7,<br />
D-48268 Greven,<br />
Tel. (02575) 9710-220,<br />
E-Mail: Sandra.Riehemann@egeplast.de,<br />
www.egeplast.de<br />
Die Wichtigkeit des Schutzmantels<br />
zeigt sich sowohl während als<br />
auch nach der grabenlosen Verlegung.<br />
April 2011<br />
316 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 1.2B, STAND 410<br />
HOBAS® präsentiert Vortriebsanwendungen<br />
auf No Dig<br />
Auch 2011 stellt sich HOBAS wieder<br />
auf der Messe dem Fachpublikum<br />
vor. Als Hersteller von<br />
Vortriebsrohren aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff (GFK) hat das<br />
Unternehmen entschieden den<br />
Messestand in die Halle der parallel<br />
stattfindenden NO DIG zu verlegen,<br />
um der wachsenden Bedeutung<br />
von grabenlosen Verlegeverfahren<br />
innerhalb der Branche Rechnung zu<br />
tragen.<br />
Der grabenlose Leitungsbau hat<br />
in den vergangenen Jahren stark<br />
zugenommen. Mit dem HOBAS Vortriebsrohrsystem<br />
steht den Anwendern<br />
ein entsprechendes Produkt<br />
zur Verfügung, das die Anforderungen<br />
für den Einbauvorgang erfüllt<br />
und es aufgrund der hohen Qualitätseigenschaften<br />
zu einem Vorzugsrohr<br />
für dieses Segment macht,<br />
wie das jüngst fertig gestellte Vortriebsprojekt<br />
der Kläranlage Czajka<br />
in Warschau unter Beweis stellt.<br />
Über 8 km Rohre mit einem Durchmesser<br />
von 3000 mm sind dort in<br />
Rekordzeit vorgepresst worden.<br />
Dieses Projekt fand international<br />
große Beachtung. So fand im März<br />
2010 der erste GSTT-Praxistag in<br />
Warschau statt. Vorträge von internationalen<br />
Spezialisten für grabenlose<br />
Technik und der Besuch der<br />
Czajka-Baustelle waren Höhepunkte<br />
der Tagung.<br />
Bei der grabenlosen Sanierung<br />
von Rohrleitungen hat die Firma<br />
sein Produktionsprogramm nochmals<br />
erweitert. Neben dem bekannten<br />
NC Line Programm für die Sanierung<br />
von Sonder- und Großprofilen,<br />
sowie dem Schachtsanierungsprogramm<br />
verfügen sie jetzt mit den<br />
kreisförmigen Wickelrohren über<br />
verbesserte Möglichkeiten für die<br />
Sanierung und den Ersatz von Rohrleitungen<br />
im Industriebereich. Der<br />
Durchmesserbereich der Wickelrohre<br />
erstreckt sich von DN 15 bis<br />
derzeit DN 4000. Zusätzlich zu den<br />
Standardqualitäten aus Komplett-<br />
GFK werden auch Rohre mit verschiedenen<br />
thermoplastischen Inlinern<br />
angeboten.<br />
Im Rahmen der Messe stellen die<br />
Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe in Zusammenarbeit<br />
mit den ausführenden<br />
Bauunternehmen am Mittwoch,<br />
04.05.2011, Musterbaustellen zur<br />
Besichtigung zur Verfügung. Auf<br />
zwei dieser Baustellen kann man<br />
HOBAS NC Line Produkte vor Ort im<br />
Einsatz erleben:<br />
Sanierung eines Regenüberlaufkanals<br />
DN 880 mittels Inlinerelementen<br />
aus GFK (Bustour A, B, D,<br />
E, F Stand 25.03.2011)<br />
Sanierung eines Regenwassersammlers<br />
Kastenprofil 2400/2050<br />
mittels Inlinerelementen aus GFK<br />
(Bustour H, K, L, M Stand<br />
25.03.2011)<br />
Außenexponat.<br />
Vortrieb Kläranlage Czajka, Warschau.<br />
Kontakt:<br />
HOBAS Rohre GmbH,<br />
Wilfried Sieweke,<br />
Vertriebsleiter Deutschland,<br />
Gewerbepark 1/Hellfeld,<br />
D-17034 Neubrandenburg,<br />
Tel. (0395) 4528 0,<br />
Fax (0395) 4528 100,<br />
E-Mail: wilfried.sieweke@<br />
hobas.com,<br />
www.hobas.de<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
<strong>Wasser</strong> Berlin<br />
International 2011<br />
2.-5. 5. 2011 · Halle 5.2a · Stand 110<br />
(Gemeinschaftsstand des GWP)<br />
Produktlösungen für<br />
<strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>- und<br />
Schlammbehandlung<br />
Qualität und Zuverlässigkeit<br />
In unseren Kompetenzbereichen<br />
erarbeiten wir<br />
für Sie maßgeschneiderte<br />
Lösungen mit eigenen<br />
Produkten und Maschinen.<br />
> Mechanische Vorreinigung<br />
> Feinsiebung<br />
> Belüftungstechnologie<br />
> Pumpentechnik<br />
> Absperrorgane/-armaturen<br />
> Schlammbehandlung<br />
Passavant-Geiger GmbH<br />
Passavant-Geiger-Straße 1<br />
65326 Aarbergen<br />
info@passavant-geiger.de<br />
www.passavant-geiger.de<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 317
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 3.2, STAND 210<br />
FTW® – FRANK Trinkwasserspeichersysteme<br />
Hohe Versorgungssicherheit mit hygienisch einwandfreien Produkten<br />
Beispiel eines lieferfertigen Quellsammelschachtes:<br />
Sicherheitseinstiegshilfe über Trockenbereich mit<br />
Absperreinrichtung und abgetrennter Einlaufkammer.<br />
Quellsammelschacht mit begehbarer Einlaufkammer.<br />
Durch ihr relativ geringes Gewicht stellen auch größere<br />
Trinkwasserspeicher kein Problem auf der Baustelle<br />
dar.<br />
Zu der breiten Produktpalette<br />
wie Rohre, Formteile, Armaturen<br />
und Auskleidungssysteme im<br />
Bereich der Trinkwasserversorgung<br />
bietet die Frank GmbH auch speziell<br />
in der Trinkwasserspeicherung<br />
durch die FTW ® -Trinkwasserspeichersysteme<br />
eine optimale Lösung.<br />
Immer wieder stellt sich den Planern<br />
und Betreibern die Frage nach<br />
dem langfristigen und wirtschaftlichen<br />
Betrieb von Trinkwasserspeichersystemen.<br />
Zu den wichtigen<br />
Systemanforderungen zählt neben<br />
der Eignung gemäß der technischen<br />
Regelwerke, der guten Reinigungsmöglichkeit<br />
und der physiologischen<br />
Unbedenklichkeit die<br />
kurze Installationszeit. Durch die<br />
Möglichkeiten der individuellen<br />
Bauteilausführung sowie der Herstellung<br />
als Komplettbauwerk ist<br />
eine effiziente Umsetzung der<br />
Anforderungen in vollem Umfang<br />
gegeben.<br />
Für Trinkwasserspeichersysteme<br />
kommt die neueste Generation der<br />
FTW ® -Wickelrohre zum Einsatz.<br />
Diese verfügen über eine variable<br />
Profilgeometrie (Vollwand oder Profilwand),<br />
die den speziellen Erfordernissen<br />
vor Ort angepasst wird.<br />
Durch das FTW ® -Frank Trinkwasserspeichersystem<br />
ist es möglich<br />
höchste Anforderungen und<br />
anspruchsvolle Geometrien bei<br />
Trinkwasserspeichern und Quellsammelschächten<br />
umzusetzen.<br />
Vorteile:<br />
Werkseitig vorkonfektionierte<br />
Bauteile<br />
Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und variable Volumengrößen<br />
Geringes Bauteilgewicht – mit<br />
leichtem Gerät zu versetzen<br />
nach DVS geschweißte, dauerhaft<br />
dichte Bauwerke<br />
Leckagekontrolle möglich<br />
Fremdüberwachte Fertigung<br />
Kontakt:<br />
Frank GmbH,<br />
Starkenburgstraße 1,<br />
D-64546 Mörfelden-Walldorf,<br />
René Carbon,<br />
Tel. (06105) 4085238,<br />
E-Mail: r.carbon@frank-gmbh.de,<br />
Robin Rosenau,<br />
Tel. (06105) 4085166,<br />
E-Mail: r.rosenau@frank-gmbh.de,<br />
www.frank-gmbh.de<br />
April 2011<br />
318 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 1.2, STAND 401<br />
Sanierung von Großprofilen und<br />
Druckrohren<br />
Die SEKISUI SPR Europe Gruppe<br />
präsentiert sich auf der Messe<br />
Berlin. Im Rahmen der parallel stattfindenden<br />
Fachmesse „International<br />
No Dig“ zeigt das Unternehmen<br />
unter anderem NORDIPIPE TM und<br />
SPR TM , zwei wegweisende Technologien<br />
zur grabenlosen Rohrsanierung.<br />
Auf der Messe zeigt SEKISUI SPR<br />
Europe das SPR TM -Wickelrohrverfahren<br />
im Rahmen einer Live<br />
Demonstration.<br />
© SEKISUI SPR Europe GmbH<br />
Geringer Platzbedarf, niedrige<br />
Kosten, weniger Belastung für<br />
Anwohner und Umwelt: Das grabenlose<br />
Bauen ist auf dem Vormarsch.<br />
Dazu gehört auch die<br />
Sanierung von unterirdischer Infrastruktur,<br />
Kernkompetenz der SEKI-<br />
SUI SPR. Die internationale Unternehmensgruppe<br />
stellt zur International<br />
No Dig gemeinsam mit allen<br />
Tochterfirmen, zu denen u.a. auch<br />
SEKISUI NordiTube, SEKISUI Rib Loc<br />
und KMG Pipe Technologies gehören,<br />
auf mehr als 70 Quadratmetern<br />
das breit aufgestellte Technologieund<br />
Dienstleistungsportfolio vor.<br />
Der Schwerpunkt des Messeauftritts<br />
liegt auf dem SPR TM und dem<br />
NORDIPIPE TM Verfahren. In einer<br />
Live-Demonstration können sich<br />
Messe-Highlight bei SEKISUI SPR<br />
Europe: Das Schlauchlining-Verfahren<br />
NORDIPIPE TM .<br />
© SEKISUI SPR Europe GmbH<br />
die Messebesucher mit der SPR TM<br />
Technologie vertraut machen:<br />
einem Wickelrohrverfahren, das<br />
speziell bei der Sanierung von großen<br />
Durchmessern zum Einsatz<br />
kommt. Das System besteht aus<br />
einem Wickelrohr aus stahlverstärktem<br />
PVC-Profilband und aus einer<br />
statisch tragfähigen Ringraumverfüllung<br />
zwischen Wickelrohr und<br />
Altkanal.<br />
Die NORDIPIPE TM Technologie<br />
wurde für die grabenlose Sanierung<br />
von Druckrohren entwickelt. Der<br />
mit Glasfasern verstärkte Schlauchliner<br />
für die Sanierung von Trinkwasserleitungen<br />
hat statisch selbsttragende<br />
Eigenschaften und kann<br />
hohen Innendrücken und den allgemeinen<br />
Außenlasten widerstehen.<br />
Kontakt:<br />
SEKISUI SPR Europe GmbH,<br />
Julius-Müller-Straße 6,<br />
D-32816 Schieder-Schwalenberg,<br />
Tel. (05284) 7050,<br />
Fax (05284) 705410,<br />
www.sekisuispr.com<br />
Komplettausrüstung<br />
aus Edelstahl<br />
Zuverlässig in der <strong>Wasser</strong>versorgung,<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />
und in Biogasanlagen<br />
HUBER bietet Produkte und Lösungen<br />
aus Edelstahl an, die sich durch<br />
Qualität und Hochwertigkeit auszeichnen<br />
und in den verschiedensten<br />
Bereichen eingesetzt werden können.<br />
Unsere Produkte bieten:<br />
➤ Unübertroffene Lebensdauer<br />
➤ Optimalen Korrosionsschutz<br />
➤ Planungssicherheit<br />
➤ Wirtschaftlichkeit<br />
➤ Sicherheit für Mensch und Umwelt<br />
info@huber.de<br />
www.huber.de<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
<strong>Wasser</strong> Berlin vom 2. – 5. Mai<br />
in Halle 2.2, Stand 200.<br />
WASTE WATER Solutions<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 319
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 1.2, STAND 411<br />
Schnelle Rohrabsperrungen<br />
Kanaldichtkissen<br />
der<br />
Economy-Serie.<br />
Die neuen LAMPE-Kanaldichtkissen<br />
der Economy-Serie sind<br />
für schnelle Rohrabsperrungen bei<br />
Durchmessern von 100 bis 400 mm<br />
konzipiert. Sie vereinen eine hohe<br />
Qualität mit einem sehr ökonomischen<br />
Preis. Zudem zeichnen sie sich<br />
durch zahlreiche Vorteile gegenüber<br />
herkömmlichen Absperrblasen aus.<br />
Dazu gehören vor allem die hohe<br />
Lebensdauer von über 30 Jahren,<br />
die Reparierbarkeit, das geringe<br />
Gewicht und die einfache Handhabung.<br />
In Kombination mit den<br />
günstigen Preisen ergebe sich ein<br />
sehr hohes Preis-Leistungsverhältnis,<br />
betont der Aussteller. Das Lieferprogramm<br />
der Economy-Serie<br />
umfasst zum einen den neuen Typ<br />
1-200eco für Rohrdurchmesser von<br />
100 bis 200 mm und den Typ<br />
1-400eco für Rohrabsperrungen von<br />
200 bis 400 mm Durchmesser.<br />
Weiterhin zählen zur neuen Serie ein<br />
neues, einfaches und günstiges Be -<br />
füllsystem sowie ein spezieller Reparaturbeutel<br />
zur Eigenreparatur von<br />
kleinen Beschädigungen.<br />
Kontakt:<br />
LAMPE GmbH,<br />
Warteweg 46,<br />
D-37627 Stadtoldendorf,<br />
Nico Helmker,<br />
Tel. (05532) 2033,<br />
Fax (05532) 4499,<br />
E-Mail: helmker@lampegmbh.de,<br />
www.lampegmbh.de<br />
HALLE 5.2, STAND 108<br />
Kummert präsentiert neue Kamerageneration<br />
Progressives Videobild.<br />
Videobild im Deinterlace-Verfahren.<br />
Bislang enthielten Kanalkameras<br />
analoge Kameramodule und<br />
zeichneten wie gewohnt Halbbilder<br />
auf, die dann wiederum im Deinterlace-Verfahren<br />
zu einem Vollbild konvertiert<br />
wurden. Und dies immer auf<br />
Kosten der Bildschärfe. Die im Hause<br />
Kummert entwickelten und produzierten<br />
Kameramodule erzeugen<br />
nun ein progressives, stets lagerichtiges<br />
Videobild. Das Videosignal wird<br />
bereits als Vollbild aufgenommen<br />
und somit auf dem Bildschirm ohne<br />
Zeilensprungverfahren und in voller<br />
Auflösung dargestellt. Wurden im<br />
Halbbildverfahren die Aufnahmen<br />
bisher zweimal belichtet und wirkten<br />
infolgedessen recht unscharf, so wird<br />
jetzt das Bild einmal und nur solange<br />
wie absolut notwendig belichtet.<br />
Auch schnelle Bewegungen können<br />
das Videobild nicht beeinträchtigen.<br />
Fortan ist es also kein Problem mehr,<br />
Standbilder aus jedem beliebigen<br />
Videobild zu erzeugen.<br />
Die überragende Bildqualität ist<br />
aber nicht die einzige Verbesserung<br />
auf dem Gebiet der Kameratechnik.<br />
Die LEDs werden immer nur geblitzt<br />
und zwischendurch ausgeschaltet.<br />
Dies erzeugt den so genannten<br />
Stroboskopeffekt, den schnellen<br />
Wechsel zwischen Hell- und Dunkelwerten.<br />
Durch die kurzzeitige<br />
Beleuchtung kann den LEDs einerseits<br />
viel Energie zugeführt und<br />
somit eine 10- bis 20-fache Leistung<br />
erzeugt werden. Andererseits entwickelt<br />
sich weniger Wärme in den<br />
LEDs und es wird Energie gespart.<br />
Der Kummert Fahrwagen wird<br />
als erstes System mit diesem innovativen<br />
Kameramodul ausgestattet.<br />
Mittelfristig werden dann auch die<br />
Schiebekameras mit dieser neuartigen<br />
Technologie versehen.<br />
Kontakt:<br />
Kummert GmbH,<br />
Albert-Einstein-Straße 8,<br />
D-97447 Gerolzhofen,<br />
Tel. (09382) 9727-0, Fax (09382) 9727-900,<br />
E-Mail: info@kummert.de,<br />
www.kummert.de<br />
April 2011<br />
320 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 5.2, STAND 110<br />
Dynamisches Softwaretool zur professionellen<br />
Erneuerungsplanung<br />
Professionelles Asset Management<br />
unterstützt bei der ge zielten<br />
Erfassung und Steuerung von<br />
Risiken in Rohrnetzsystemen. Zu -<br />
nehmendes Betriebsmittelalter,<br />
wachsende Reparaturkosten und<br />
steigende Schadensraten alarmieren<br />
Versorger und Mehrspartenunternehmen.<br />
Nachhaltige Rehabilitationskonzepte<br />
gewinnen an Be -<br />
deutung. Auf dem GWP-Gemeinschaftsstand<br />
präsentiert die Firma<br />
aus Stuttgart PiReM (Pipe Rehabilitation<br />
Management) – ein dynamisches<br />
Softwaretool zur professionellen<br />
Erneuerungsplanung für<br />
alterungsabhängige Versorgungssysteme.<br />
Es unterstützt Energieversorger<br />
die Vorgaben von Kontrollbehörden<br />
nach qualitätsorientierter<br />
Versorgung und Sicherheit im<br />
Netzsystem durch geplantes Asset<br />
Management einzuhalten. Die<br />
Erfahrungen aus den Bereichen<br />
Trinkwasser, Gas, Strom und Transportleitungen<br />
werden aktuell um<br />
die Fachschale Fernwärme ergänzt.<br />
Dies ermöglicht den branchenübergreifenden<br />
Know-how-Transfer<br />
und somit Kosteneinsparungen<br />
für Multi Utility-Anbieter.<br />
Kontakt:<br />
RBS wave GmbH,<br />
Kriegsbergstraße,<br />
D-70174 Stuttgart,<br />
Dr. Gerald Gangl,<br />
Tel. (0711) 12848414,<br />
Fax (0711) 28967112,<br />
E-Mail: g.gangl@rbs-wave.de,<br />
www.rbs-wave.de<br />
Reha-Ergebnis.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 321
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 1.2, STAND 412<br />
Tagwasserdicht, befahrbar, geruchssicher<br />
Schachtabdeckung<br />
HS 8.<br />
Seit über 60 Jahren liefert die<br />
Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH &<br />
Co. KG aus Haiger professionelle<br />
Steigtechnik und Schachtausrüstung.<br />
Auf der Messe werden<br />
unter anderem die Schwerlast-<br />
Schachtabdeckungen HS 8 sowie<br />
die neue, befahrbare Unterflur-Versorgungseinheit<br />
präsentiert. Die<br />
Schachtabdeckung vom Typ HS 8 ist<br />
quadratisch oder rechteckig, aus<br />
Edelstahl, tagwasserdicht, befahrbar<br />
und geruchssicher sowie zum<br />
ebenerdigen Einbau vorgesehen.<br />
Die stabile und hochbelastbare<br />
Konstruktion eignet sich für den<br />
fließenden Verkehr und kann somit<br />
auf öffentlichen Verkehrsflächen<br />
oder Firmengeländen mit Kfz- und<br />
Lkw-Verkehr eingesetzt werden.<br />
Die Unterflur-Versorgungseinheit<br />
kommt überall dort zum Einsatz, wo<br />
Elektroanschlüsse in befahrenen<br />
oder begehbaren Flächen benötigt<br />
werden. Dies kann bei Wochen- und<br />
Jahrmärkten, Campingplätzen und<br />
ähnlichen Orten der Fall sein. Stets<br />
in eine solide Edelstahlkonstruktion<br />
integriert ist die Einheit in verschiedenen<br />
Ausstattungs- und Installationsvarianten<br />
erhältlich.<br />
Kontakt:<br />
Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG,<br />
Daimlerstraße 8,<br />
D-35708 Haiger,<br />
Frank Peter Koch,<br />
Tel. (02773) 82257,<br />
Fax (02773) 82218,<br />
E-Mail: fpkoch@hailo.de,<br />
www.hailo-professional.de<br />
HALLE 6.2, STAND 108<br />
Stöße, Staub und Nässe? Kein Problem –<br />
Microtector II hält vieles aus<br />
Microtector II.<br />
In der alltäglichen Arbeit werden<br />
Gasmessgeräte oft unter extremen<br />
Bedingungen eingesetzt. Aber auch<br />
dann müssen die Geräte ohne<br />
Fehler oder Verzögerungen funktionieren<br />
um die Arbeitssicherheit<br />
zu gewährleisten. Lebenswichtige<br />
Sekunden können verstreichen,<br />
sollte das Gerät den zu Recht strengen<br />
Anforderungen der T90 Zeit<br />
nicht erfüllen. Hier kann der Microtector<br />
II mit seiner Einstufung IP67<br />
(wasserdicht) zuverlässig eingesetzt<br />
werden. Durch die Ummantelung<br />
aus weichem gummiertem Kunststoff<br />
wird das Gehäuse äußerst<br />
schlagfest und ist damit gegen raue<br />
Handhabung und Stürze optimal<br />
geschützt.<br />
Wichtig ist natürlich auch, dass<br />
der optische Alarm hell und gut<br />
sichtbar ist. Auch der akustische<br />
Alarm muss eindeutig und vor allem<br />
in lauter Umgebung sehr gut hörbar<br />
sein. Hier hat der Microtector II<br />
große Vorteile: Die Sensoranzeige<br />
ist auch unter Atemschutz und bei<br />
Dunkelheit leicht ablesbar. Der<br />
Zoom ist dabei eine intelligente<br />
Lösung und ersetzt die Lesebrille.<br />
Optisch gut erkennbar ist zudem<br />
das Alarmsystem mit Farbwechsel<br />
im Display nach dem Ampelprinzip<br />
(Grün=ok, Gelb=Achtung, Rot=-<br />
Alarm). Der extrem laute Alarm mit<br />
103 db(A) sorgt für optimalen<br />
Personenschutz, auch in lauter Um -<br />
gebung.<br />
Kontakt:<br />
GfG Gesellschaft für Gerätebau mbH,<br />
Klönnestraße 99,<br />
D-44143 Dortmund,<br />
Tel. (0231) 564000,<br />
Fax (0231) 516313<br />
www.gasmessung.de<br />
April 2011<br />
322 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 2.2, STAND 120<br />
Hohe Dichtheit und keinerlei Beschichtungen<br />
Der HAASE-Leichtflüssigkeitsabscheider<br />
erreicht durch den<br />
hochwertigen Werkstoff GFK (glasfaserverstärkter<br />
Kunststoff) laut Hersteller<br />
eine im Abscheiderbereich<br />
bisher nicht gekannte Dichtheit.<br />
Die bekannten Schwachstellen im<br />
Anschlussbereich des Zu- und<br />
Ablaufes sowie im Schachtbereich<br />
wurden bei der Produktneuheit vollkommen<br />
eliminiert. Durch das korrosionsfreie<br />
und chemisch beständige<br />
Material benötigt dieser<br />
Abscheider keinerlei Beschichtungen.<br />
Dadurch werden im Laufe der<br />
Betriebsjahre erhebliche Sanierungskosten<br />
eingespart. Aufgrund<br />
der Kugelform erreicht das neue<br />
Produkt des Ausstellers überdurchschnittlich<br />
gute Abscheidewerte –<br />
und das mit einem dünnen und wartungsarmen<br />
Koaleszenzelement. Ein<br />
besonderes Alleinstellungsmerkmal<br />
ist der mehrlagige Schichtaufbau<br />
des Abscheiders. Dabei befindet<br />
sich zwischen dem GFK-Innen- und<br />
Außentank eine mittlere Wand aus<br />
Reaktionsharzbeton. Diese sorgt für<br />
die Stabilität des Abscheiders im<br />
Fahrbahnbereich.<br />
Kontakt:<br />
Haase GFK-Technik GmbH,<br />
Adolphstraße 62,<br />
D-01900 Großröhrsdorf,<br />
Thomas Falkenbach,<br />
Tel. (035952) 35518,<br />
Fax (035952) 35533,<br />
E-Mail: thomas.falkenbach<br />
@ichbin2.de,<br />
www.ichbin2.de<br />
Leichtflüssigkeitsabscheider.<br />
UMWELTSCHONEND!<br />
Duktile Gussrohrsysteme für die grabenlose Verlegung.<br />
• Höchste Zugkräfte<br />
• Schnelle und einfache Montage<br />
• Radien ab 70 m<br />
Informieren Sie sich im Internet unter www.duktus.com und besuchen Sie uns auf der WASSER BERLIN in Halle 3.2!
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 4.2, STAND 404<br />
Widerstandsfähig gegen Verschleiß und Korrosion<br />
Edelstahl-<br />
Tauchmotorpumpe.<br />
Das neue intelligente Überwachungs-<br />
und Frühwarnsystem<br />
i-AlertTM meldet frühzeitig Störungen<br />
und hilft dadurch, eine bestmögliche<br />
Pumpenleistung zu erzielen<br />
und Lebenszykluskosten zu<br />
reduzieren. Das System misst ständig<br />
die Vibrationen und die Temperatur<br />
der Pumpe und warnt bei<br />
Überschreitung der voreingestellten<br />
Grenzwerte. So lassen sich Störungsschäden<br />
vermeiden. Darüber<br />
hinaus meldet der i-AlertTM über<br />
eine grüne LED seine Einsatzbereitschaft<br />
und ausreichend Batteriekapazität.<br />
Die neue Baureihe der<br />
10- und 12-Zoll-Tauchmotorpumpen<br />
aus Edelstahl ist speziell für<br />
höchste hydraulische Leistungen<br />
konzipiert. Die Verwendung von<br />
hochwertigen Materialien garantiert<br />
höchste Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Verschleiß und Korrosion<br />
auch in aggressiver Umgebung, verbunden<br />
mit einer langen Lebensdauer<br />
und zuverlässigen Leistungen.<br />
Für besonders aggressive<br />
Umgebungsbedingungen steht<br />
eine Ausführung komplett in<br />
Duplex zur Verfügung. Mit dieser<br />
Produktentwicklung bietet der<br />
Hersteller jetzt Brunnenpumpen in<br />
Edelstahl in den Größen von 4 bis<br />
12 Zoll an.<br />
Kontakt:<br />
ITT Lowara Deutschland GmbH,<br />
Biebigheimer Straße 12,<br />
D-63762 Großostheim,<br />
Lucia Wolfstädter,<br />
Tel. (06026) 943155,<br />
Fax (06026) 943210,<br />
E-Mail: lucia.wolfstaedter@itt.com,<br />
www.lowara.de<br />
HALLE 4.2, STAND 124<br />
Absicherung von Anlagen mit großem<br />
<strong>Wasser</strong>verbrauch<br />
<strong>Wasser</strong>stationen wie die<br />
HS10S-FA von der Honeywell<br />
GmbH dienen zur Absicherung von<br />
Anlagen mit großem <strong>Wasser</strong>verbrauch.<br />
Sie können in großen<br />
Wohngebäuden, in der kommunalen<br />
<strong>Wasser</strong> versorgung sowie für<br />
gewerbliche, industrielle und ähnliche<br />
Verbrauchsanlagen eingesetzt<br />
werden. Alle zur Absicherung<br />
geforderten Armaturen wie Rückflussverhinderer,<br />
rückspülbarer Filter<br />
und Druckminderer sind in dieser<br />
Armaturenstrecke zusammengefasst.<br />
Der Rückflussverhinderer<br />
verhindert selbstständig das Rückdrücken,<br />
Rückfließen und Rücksaugen<br />
von <strong>Wasser</strong>.<br />
Der rückspülbare<br />
Flansch filter verhindert<br />
das Einspülen<br />
von Fremd partikeln wie Rostteilchen<br />
und Sandkörnern – eine<br />
vollautomatische Rückspülautomatik<br />
ist nachrüstbar. Der Druckminderer<br />
schützt die Anlagen vor zu<br />
hohem Versorgungsdruck. Druckschäden<br />
werden so vermieden und<br />
der <strong>Wasser</strong>verbrauch gesenkt.<br />
Zusätzlich werden durch das Reduzieren<br />
und Konstanthalten des<br />
Betriebsdrucks störende Fließgeräusche<br />
innerhalb der Installation<br />
minimiert.<br />
<strong>Wasser</strong>station<br />
HS 10S-FA.<br />
Kontakt:<br />
Honeywell GmbH, Haustechnik,<br />
Hardhofweg, D-74821 Mosbach,<br />
Peter Weber, Tel. (06261) 81256,<br />
E-Mail: peter.weber@honeywell.com,<br />
www.honeywell.de<br />
April 2011<br />
324 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
SPS | iQ Platform | MMI | Frequenzumrichter | Servo / Motion | Roboter | Schütze/Schalter<br />
<br />
Funktionen.<br />
Im Überfluss.<br />
Beste <strong>Wasser</strong>qualität hat oft eine gemeinsame Quelle: leistungsstarke Klärund<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlagen. Für diese hat Mitsubishi Electric spezielle<br />
Lösungen mit vielen Vorteilen entwickelt. Mit an Bord: die extrem zuverlässigen<br />
Frequenzumrichter. Durch automatische Motordatenerkennung, sensorlose<br />
Vektorenregelung und Online-Autotuning bieten sie Bestwerte bei Drehmoment<br />
und Drehzahlkonstanz. Selbstverständlich kommen einfache Installation und<br />
Bedienung sowie die vorhandenen EMSR-Konzepte hinzu. Und mittels der<br />
modularen iQ Platform greifen alle Abläufe synchron ineinander. Glasklares Ergebnis<br />
dieser mit allen <strong>Wasser</strong>n gewaschenen Technologie: bis zu 60 % weniger<br />
Be triebskosten und glückliche Anlagenbetreiber im Überfluss.<br />
Detaillierte Infos: www.mitsubishi-automation.de | Tel. 02102 486-2525
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 4.2, STAND 317<br />
Energetische Effizienz: Verdichtertyp wird auf den<br />
Einsatz abgestimmt<br />
Delta<br />
Hybrid.<br />
Die Aerzener Maschinenfabrik<br />
GmbH hat die beiden Technologien<br />
Drehkolbengebläse und<br />
Schraubenverdichter vereinigt und<br />
Delta Hybrid entwickelt, die nach<br />
eigenen Angaben weltweit erste<br />
Baureihe von Drehkolbenverdichtern.<br />
Die neue Kompressortechnologie<br />
kann im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Kompressoren eine<br />
verbesserte Energieeffizienz von<br />
bis zu 15 Prozent vorweisen. Dabei<br />
besteht die neue Drehkolbenverdichter-Stufe<br />
bis zu einer Druckdifferenz<br />
von 800 mbar aus einem verwundenen<br />
3+3-Gebläseprofil mit<br />
patentierter Stoßaufladung, bei<br />
Drücken bis 1500 mbar aus einem<br />
speziellen 3+4-Verdichterprofil für<br />
Niederdruck-Anwendungen. Somit<br />
steht je nach Einsatzfall und Druckbereich<br />
der energetisch beste Verdichtertyp<br />
zur Auswahl. Insgesamt<br />
sieben Patente oder Patentanmeldungen<br />
stecken in der neuen Kompressortechnologie<br />
des Ausstellers.<br />
Kontakt:<br />
Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Deutschland-Aerzen,<br />
Stephan Brand, Reherweg 28,<br />
D-31855 Aerzen, Tel. (05154) 81562,<br />
E-Mail: stephan.brand@aerzener.de, www.<br />
aerzener.de<br />
HALLE 4.2, STAND 218<br />
Neue Baureihe anschlussfertiger Gebläse<br />
Kaeser stellt unter anderem die neuen EBC-Drehkolbengebläse<br />
mit 18,5 bis 75 kW Antriebsleistung vor<br />
Die neuen EBC-Drehkolbengebläse (im Bild<br />
EB 421 C mit Drehzahlregelung) überzeugen<br />
nicht nur durch sparsamen Energieverbrauch,<br />
sondern auch durch ihre hohe<br />
Gesamteffizienz. Kaeser-Werkbild<br />
Die mit integrierter Leistungselektrik<br />
und Betriebsüberwachung<br />
ausgestatteten Gebläse<br />
decken Liefermengen von 15 bis<br />
39 m³/min für bis zu 1000 mbar<br />
Überdruck bzw. 500 mbar Unterdruck<br />
ab. Sie sind auch anschlussfertig<br />
mit kompletter Sensorik und<br />
Stern-Dreieck-Starter oder Frequenzumrichter<br />
erhältlich sowie CE- bzw.<br />
EMV-zertifiziert. Damit verringert<br />
sich spürbar der Aufwand für Planung,<br />
Bau, Zertifizierung und Inbetriebnahme.<br />
Deutliche Energieersparnis er -<br />
möglichen das effiziente „Omega<br />
Profil“ der Drehkolben, effiziente<br />
IE2- und IE3-Motoren sowie eine<br />
optimierte Kraftübertragung. Ge -<br />
räuscharmen Betrieb gewährleistet<br />
eine hochwirksame Schall- und Pulsationsdämpfung.<br />
Die robuste<br />
Lagerung der Drehkolben und niedrige<br />
Drehzahlen senken die Instandhaltungskosten<br />
und erhöhen Be -<br />
triebssicherheit und Verfügbarkeit<br />
der EBC-Gebläse. Für genaue<br />
Abstimmung der Förderleistung auf<br />
den Luftbedarf und verlässliche Be -<br />
triebsüberwachung sorgt die integrierte<br />
Steuerung „Omega Control“.<br />
Kontakt:<br />
Kaeser Kompressoren GmbH,<br />
Carl-Kaeser-Straße 26,<br />
D-96450 Coburg,<br />
Tel. (09561) 6400,<br />
Fax (09561) 640130,<br />
www.kaeser.com<br />
April 2011<br />
326 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 5.2A, STAND 207<br />
Strategien für die <strong>Wasser</strong>behandlung<br />
Flockung <br />
Die Flockungsmittel der BKG Water<br />
Solutions Gilufloc®, Trifloc® und Aluminium-Sulfat<br />
entfernen wirkungsvoll<br />
Trübstoffe und gelöste Inhaltsstoffe<br />
bei verschiedenen Aufbereitungsverfahren.<br />
Eine breite Palette<br />
von Flo ckungs hilfs mitteln (Labufloc®-<br />
und Ferrocryl®-Typen) ergänzen<br />
die genannten Verfahren erfolgreich.<br />
Interessante Alternative zu<br />
Polyacrylamiden sind unsere stärkebasierten<br />
Flockungshilfsmittel.<br />
Hemmung der Korrosion<br />
Zur Erhaltung und Verbesserung der Trinkwasser-Qualität<br />
haben sich unsere Metaqua®-Produkte zum Schutz<br />
vor Korrosion oder Härteausfällungen im Einsatz<br />
bewährt. Die aus eigenen Rohstoffen stammenden flüssig-<br />
oder pulverförmigen Phosphate und Silikate können<br />
in vielen Anwendungs-Varianten, unter anderem im<br />
patentierten Integrations-Verfahren®, eingesetzt werden.<br />
Membranfiltration<br />
Unter dem Namen Osmotech führt<br />
das Unternehmen Antiscalants und<br />
Reiniger, die Scaling und Fouling<br />
vermindern, damit die MF-, UF-, NFoder<br />
UO-Membranfiltration wirtschaftlich<br />
ohne unnötige Rückspülungen<br />
betrieben werden kann.<br />
Härtestabilisierung und die Eliminierung<br />
von Feststoffen, Mikrobiologie<br />
und organischen Störstoffen<br />
stehen hierbei im FoKus.<br />
Kontakt:<br />
BK Giulini GmbH BKG WATER SOLUTIONS,<br />
Giulinistraße 2,<br />
D-67065 Ludwigshafen am Rhein,<br />
Tel. (0621) 5709237,<br />
Fax (0621) 5709273,<br />
www.bkgwater.com<br />
HYDRUS<br />
Jetzt in neuen Nenngrößen<br />
Besuchen Sie uns auf der <strong>Wasser</strong> Berlin: Halle 6.2 / Stand 219<br />
Mit dem neuen, erweiterten HYDRUS Sortiment liefert HYDROMETER den passenden Ultraschall-<strong>Wasser</strong>zähler für jede Anforderung:<br />
Von DN 15 über 25, 32 und 40 bis hin zu DN 50 verfügen alle Nennweiten über höchste Präzision im Dynamikbereich<br />
bis 1:400, zugelassen nach MID. Die innovative Kombination von Ultraschall und integrierter Kommunikation macht HYDRUS<br />
zur perfekten Datenbasis für Systemtechnik und Smart Metering. Weitere Informationen unter: www.hydrometer.de
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 6.2, STAND 210 (Siemens)<br />
Installation von UV-Systemen zur Desinfektion<br />
von Trinkwasser<br />
Beispiel <strong>Wasser</strong>werk Echthausen<br />
Barrier M-Systeme von Siemens Water Technologies im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen.<br />
Im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen werden<br />
circa 20 Millionen Kubikmeter<br />
<strong>Wasser</strong> aus der Ruhr aufbereitet. Im<br />
Zuge einer umfangreichen Modernisierung<br />
ist eine nahezu chemikalienfreie<br />
Aufbereitung geplant. Im ersten<br />
Schritt wurde die abschließende<br />
chemische Desinfektion durch eine<br />
UV-Desinfektionsstufe ersetzt. Die<br />
<strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH als<br />
Betreiber des <strong>Wasser</strong>werks beauftragten<br />
die GELSENWASSER AG mit<br />
der Planung und Umsetzung aller<br />
erforderlichen Maßnahmen.<br />
Voraussetzung für eine sichere<br />
Trinkwasserdesinfektion mit UV-<br />
Anlagen ist ein weitgehend trübstofffreies<br />
<strong>Wasser</strong>. Demzufolge ist<br />
bei der Planung bereits die zu erwartende<br />
maximale spektrale Schwächung<br />
(SSK-254) des zu desinfizierenden<br />
<strong>Wasser</strong>s zu berücksichtigen.<br />
Zu diesem Zweck wurden Angaben<br />
der letzten fünf Jahre über den SSK-<br />
254-Wert, die Trübung sowie Eisenund<br />
Mangan-Werte berücksichtigt.<br />
Die geplante UV-Anlage wurde für<br />
den Betrieb ohne weitere Aufbereitung<br />
und einen maximalen SSK-Wert<br />
von 3,0 m -1 ausgelegt. Bei geringeren<br />
SSK-Werten regeln elektronische<br />
Vorschaltgeräte die Bestrahlungsstärke.<br />
Außerdem passt sich die Mindestbestrahlung<br />
in den UV-Kammern<br />
automatisch der betrieblich<br />
bedingten Fördermengenänderung<br />
an. Durch diese bedarfsgerechte<br />
Regelung wird ein energieeffizienter<br />
und somit optimaler Betrieb der<br />
Anlage sichergestellt und trotzdem<br />
die gesetzlich vorgeschriebene UV-<br />
Fluenz von mindestens 400 J/m 2<br />
jederzeit gewährleistet.<br />
Bei der Auswahl der Anlage<br />
wurde ein DVGW-zertifziertes UV-<br />
System, ausgelegt für einen Be -<br />
triebsdruck von 16 bar gefordert,<br />
das in ein bestehendes Prozessleitsystem<br />
integrierbar sein musste, um<br />
eine einheitliche Anlagenbedienung<br />
für das Betriebspersonal<br />
sicher zu stellen.<br />
Siemens Water Technologies bot<br />
als einziges Unternehmen ein Anlagenpaket,<br />
das den im <strong>Wasser</strong>werk<br />
Echthausen gestellten Anforderungen<br />
entsprach. So wurden vor einem<br />
Jahr fünf Mitteldruck-UV-Systeme<br />
vom Typ Barrier M 3800, die größten<br />
ihrer Baureihe, installiert.<br />
Kontakt:<br />
GELSENWASSER AG,<br />
Anja Felfalusi,<br />
Tel. (0209) 708-408,<br />
E-Mail:anja.felfalusi@gelsenwasser.de<br />
Siemens Water Technologies,<br />
Wallace & Tiernan GmbH,<br />
Auf der Weide 10,<br />
D-89312 Günzburg,<br />
Tel. (08221) 904-0,<br />
Fax (08221) 904-203,<br />
E-Mail: wtger.water@siemens.com,<br />
www.siemens.de/wallace-tiernan<br />
April 2011<br />
328 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 2.2, STAND 416<br />
Individuell zugeschnittene Lösungen<br />
Viele ältere <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />
stehen vor einer Erneuerung<br />
oder Sanierung, um auch in<br />
Zukunft jederzeit eine einwandfreie<br />
Qualität des <strong>Wasser</strong>s gewährleisten<br />
zu können. Dem Wert des Trinkwassers<br />
entsprechend bestehen hohe<br />
Anforderungen an die Materialien<br />
und die technische Ausrüstung. Als<br />
unabhängig beratendes Ingenieurbüro<br />
bietet die Dr. Born – Dr. Ermel<br />
GmbH technisch-wirtschaftliche Lö -<br />
sungen für die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
wie die Erneuerung und Sanierung<br />
von Trinkwasserspeichern, Förderbrunnen,<br />
Pumpwerken, <strong>Wasser</strong>werken<br />
und Versorgungsnetzen.<br />
Firmenziel ist es, für die jeweiligen<br />
Bedürfnisse individuell zugeschnittene,<br />
optimale Lösungen zu realisieren.<br />
Seit 40 Jahren bietet die Firma<br />
aus Achim ihren Auftraggebern Planungs-<br />
und Beratungsleistungen im<br />
Ver- und Entsorgungsbereich. Der<br />
Tätigkeitsbereich wurde seitdem<br />
auf 13 Geschäftsfelder ausgebaut.<br />
Die mittlerweile 160 Mitarbeiter<br />
agieren in fachübergreifenden<br />
Teams aus verschiedenen Themengebieten.<br />
Kontakt:<br />
Dr. Born – Dr. Ermel GmbH,<br />
Deutschland-Achim,<br />
Hans-Dieter Matthias,<br />
Tel. (04202) 7580,<br />
Fax (04202) 758500,<br />
E-Mail: info@born-ermel.de,<br />
www.born-ermel.de<br />
Sanierung <strong>Wasser</strong>werk Nappenhorn,<br />
Barmstedt.<br />
BERUFSBILDUNG IM LEITUNGSBAU<br />
Zertifiziert nach DIN EN 9001:2008<br />
Unser Schulungskonzept<br />
gliedert sich in folgende Bereiche:<br />
Grundlagenschulungen<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Praxisseminare<br />
Tagungen & Kongresse<br />
Inhouse-Schulungen<br />
Das Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes GmbH<br />
bietet Fort- und Weiterbildung für die Bereiche Gas, <strong>Wasser</strong>,<br />
Fernwärme und Kanalbau an.<br />
brbv – Berufsförderungswerk des<br />
Rohrleitungsbauverbandes GmbH<br />
Marienburger Str. 15<br />
50968 Köln<br />
Tel.: 0221 37658-20<br />
Fax: 0221 37658-60<br />
koeln@brbv.de<br />
www.brbv.de
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 5.2, STAND 210<br />
Optimiertes Design vereinfacht Montage<br />
Die GEA 2H Water Technologies<br />
GmbH hat das Lamellen-<br />
Design ihrer erfolgreichen Parallelplattenabscheider<br />
TUBEdek ®<br />
weiter optimiert. Die Modifikation<br />
des Designs verbessert den Strömungsfluss<br />
und erhöht die Festigkeit<br />
des Systems durch eine<br />
einfachere Verzahnung der Einzelmodule.<br />
Gleichzeitig erlaubt die<br />
Aufteilung in kleinteiligere Module<br />
eine einfache Vor-Ort-Montage in<br />
Trinkwasseraufbereitungsanlagen<br />
und reduziert die Logistikkosten.<br />
Die TUBEdek ® -Lamellenklärer werden<br />
in der Trinkwasseraufbereitung<br />
überall dort eingesetzt, wo das<br />
Rohwasser verschmutzt ist. Der<br />
ersten Filterstufe vorgeschaltet,<br />
klärt die TUBEdek ® -Produktlinie<br />
größere Feststoffmengen verlässlich<br />
heraus und arbeitet hier besonders<br />
wirtschaftlich.<br />
Dank unterschiedlicher<br />
Neigungswinkel, Profillängen<br />
und Modulgrößen<br />
können diese Lamellenklärer<br />
an fast alle Beckengrößen<br />
angepasst werden. Sie<br />
bieten hohe Stabilität und<br />
eine lange Lebensdauer. Und<br />
sie sind leicht zu reinigen, was<br />
die Wartung erleichtert.<br />
Kontakt:<br />
GEA 2H Water Technologies GmbH,<br />
Dieselweg 5,<br />
D-48493 Wettringen,<br />
Karin Henning,<br />
Tel. (02233) 6999525,<br />
E-Mail: karin.henning@geagroup.com,<br />
www.gea-2h.com<br />
HALLE 5.2, STAND 110<br />
Plug-and-Work-Kleinmodul<br />
Modulserie dizzer P.<br />
Der in Greifenberg ansässige Ultrafiltrations-Spezialist<br />
inge wa -<br />
tertechnologies AG hat die Modulserie<br />
dizzer P neu entwickelt und<br />
stellt diese Innovation erstmals zur<br />
Messe auf dem GWP-Gemeinschaftsstand<br />
vor. Zielgruppen sind<br />
Anlagenbauer von kleinen <strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlagen<br />
und Anbieter<br />
von Point-of-Entry-Systemen. Hauptmerkmal<br />
der neuen Modulkonstruktion:<br />
die einfache Handhabung.<br />
Die 2,5- oder 4-Zoll-dizzer-UF-Elemente<br />
besitzen eine Membranfläche<br />
zwischen 0,5 und 6 m² (5,4 bis<br />
65 sq.ft). Sie werden in ein Standard-Druckgehäuse<br />
eingefügt –<br />
und sind sofort betriebsbereit. Bei<br />
Bedarf können Service- und Wartungstechniker<br />
mit einem Handgriff<br />
das Modul wieder entnehmen und<br />
einfach austauschen. Verglichen mit<br />
aufwändigen Eigenkonstruktionen<br />
vieler Hersteller ist dieses Plug-and-<br />
Work-System des Ausstellers nicht<br />
nur viel einfacher zu handhaben,<br />
sondern bringt durch die Verwendung<br />
von Standard-Druckgehäusen<br />
auch erhebliche Kostenvorteile mit<br />
sich.<br />
Kontakt:<br />
inge watertechnologies AG,<br />
Flurstraße 27,<br />
D-86926 Greifenberg,<br />
Jochen Peschel,<br />
Tel. (08192) 997700,<br />
Fax (08192) 997999,<br />
E-Mail: info@inge.ag,<br />
www.inge.ag<br />
April 2011<br />
330 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 2.2, STAND 121<br />
Bewertung des<br />
Belebtschlamm-Zustandes<br />
Mit mikrobi hat Aqua Service Schwerin (AQS), eine<br />
Tochtergesellschaft des Ausstellers, eine neue<br />
Software zur biologischen Bewertung des Betriebszustandes<br />
von Kläranlagen auf den Markt gebracht. Damit<br />
wollen die Entwickler eine Lücke im Bereich der Analyse<br />
von biologischen Reinigungsprozessen in Kläranlagen<br />
Mikroorganismen.<br />
schließen. Das neue rechnerisch-grafische Verfahren<br />
von AQS beruht auf der Analyse von Belebtschlamm<br />
anhand des mikroskopischen Bildes. Die biologische<br />
Untersuchung der Belebtschlamm-Biozönose erlaubt<br />
Aussagen und eine Bewertung zum Betriebszustand der<br />
Belebung. Dies gewährleistet die schnelle, kostenneutrale<br />
und aktuelle Analyse des vorherrschenden<br />
Betriebszustandes einer Kläranlage. Der Vorteil für Kommunen<br />
und Kläranlagenbetreiber: mikrobi kann bei der<br />
Feinsteuerung von Kläranlagen helfen und so Analyseund<br />
Energiekosten reduzieren und gleichzeitig den<br />
Betrieb stabiler machen.<br />
Kontakt:<br />
Eurawasser Aufbereitungs- und Entsorgungs GmbH,<br />
Knesebeckstraße 1,<br />
D-10623 Berlin,<br />
Daniel Maas,<br />
Tel. (030) 31010640,<br />
E-Mail: maas@scheunemann-pr.de,<br />
www.eurawasser.de<br />
„ Eine echte Alternative zu<br />
Ultraschall zu einem erstaunlich<br />
günstigen Preis.“<br />
Neu von VEGA: Radar-Füllstandmessung speziell<br />
für den Bereich <strong>Wasser</strong> und <strong>Abwasser</strong>.<br />
Der Radarsensor VEGAPULS WL 61 ist ideal für alle<br />
Anwendungen zur Pegel-, Füllstand und Durchflussmessung<br />
bei der <strong>Wasser</strong>aufbereitung und der<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung. Unbeeindruckt von Witterungseinflüssen<br />
oder Schaum auf der <strong>Wasser</strong>oberfläche<br />
ermöglicht die Radartechnik eine präzise Erfassung<br />
der <strong>Wasser</strong>pegel und sorgt so für zuverlässige<br />
Messdaten und einen wartungsfreien Betrieb.<br />
www.vega.com/innovation<br />
WASSER Berlin 2011: Halle 6.2, Stand 215
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 2.2, STAND 200<br />
Klärschlammtrocknung und Energieeffizienz –<br />
kein Widerspruch<br />
Als Kernstück des Wärmerückgewinnungsverfahrens<br />
Therm-<br />
Win® präsentiert die Huber SE auf<br />
der Messe den <strong>Abwasser</strong>wärmetauscher<br />
RoWin®. Das bewährte<br />
Wärmerückgewinnungsverfahren ThermWin.<br />
Re chensystem RakeMax ® wurde um<br />
die platzsparende Baureihe „Rake-<br />
Max high flow“ erweitert. Sie er -<br />
möglicht es, bei geringsten hydraulischen<br />
Verlusten den Rechenrost<br />
extrem flach anzustellen, während<br />
das Rechengut in vorteilhafter Wei -<br />
se in sehr steilem Winkel ausgetragen<br />
werden kann. Im neuen Membranbelebungsverfahren<br />
HUBER Bio-<br />
Mem ® stellt unter anderem die<br />
Spülluft sowohl die Reinigung der<br />
Membranen als auch die biologische<br />
Sauerstoffversorgung sicher.<br />
Der neu entwickelte Schlamm-<br />
Trommeleindicker zeichnet sich<br />
durch hohen Durchsatz, hohen<br />
Eindickgrad sowie vor allem durch<br />
seine Wirtschaftlichkeit aus. Die<br />
solare Klärschlammtrocknung<br />
HUBER SRT sowie auch die HUBER-<br />
Bandtrocknungsverfahren mit Ausnutzung<br />
von Abwärme zeigen laut<br />
Aussteller eindrucksvoll, dass Klärschlammtrocknung<br />
und Energieeffizienz<br />
keinen Widerspruch darstellen<br />
müssen.<br />
Kontakt:<br />
HUBER SE,<br />
Industriepark Erasbach A1,<br />
D-92334 Berching,<br />
Christian Stark,<br />
Tel. (08462) 201380,<br />
Fax (08462) 201810,<br />
E-Mail: info@huber.de,<br />
www.huber.de<br />
HALLE 2.2, STAND 311<br />
Energiegewinnung aus dem Untergrund<br />
Seit 20 Jahren<br />
entwickelt die<br />
in Zürich an -<br />
sässige Fir -<br />
ma<br />
Druckrohr-Wärmetauscher.<br />
Rabtherm AG technologische Lö -<br />
sungen, um mit Wärmetauschern<br />
aus öffentlichen <strong>Abwasser</strong>kanälen<br />
Energie zu gewinnen. In dieser Zeit<br />
entstanden vielfältige neu und weiterentwickelte<br />
Konstruktionen und<br />
Einbaumöglichkeiten in bestehende<br />
und neue Kanäle sowie in Druckrohren.<br />
Dazu gehören das Anti-Fouling-System<br />
zur Sielhautverhinderung<br />
(Biofilm) und ein neu entwickeltes<br />
Material auf Basis von<br />
Arcelor-Mittal, das die Wärmeleitfähigkeit<br />
um 80 Prozent verbessert.<br />
Dank dieser Innovationen beträgt<br />
die Kapitalrückflusszeit des Energiesystems<br />
laut Hersteller zwischen<br />
zwei und fünf Jahren. Der Schweizer<br />
Aussteller ist bereits in 18 Ländern<br />
aktiv: mit Beratung, Planung<br />
und Bau schlüsselfertiger Heizungsund<br />
Kälteanlagen, die die <strong>Abwasser</strong> -<br />
energie nutzen. Wesent liche Merkmale<br />
sind: simpel, kostengün stig,<br />
wirtschaftlich und umweltfreundlich.<br />
Auf der Messe werden einige<br />
ausgewählte Technologielösungen<br />
vorgestellt.<br />
Kontakt:<br />
Rabtherm AG,<br />
Dennlerstraße 41,<br />
CH-8047 Zürich (Schweiz),<br />
Simone Erdin,<br />
Tel. +41-44-4002121,<br />
Fax +41 44 4010727,<br />
E-Mail: info@rabtherm.com,<br />
www.rabtherm.com<br />
April 2011<br />
332 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
HALLE 5.2, STAND 201<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung nach dem<br />
Vorbild der Natur<br />
nicht innerhalb eines geschlossenen<br />
<strong>Wasser</strong>körpers und wird mit<br />
wenig Aufwand ausreichend mit<br />
Rieselstrom-<br />
Bioreaktor.<br />
Die DAS Environmental Expert<br />
GmbH, Spezialist für biologische<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung erweitert<br />
ihr Leistungsportfolio zur Bedienung<br />
aller vor- und nachgelagerten<br />
Stufen der <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />
Kern dieser DAS-Technologie ist<br />
eine neue Generation der aeroben<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung. Wo es gilt,<br />
Starkverschmutzergebühren einzusparen<br />
oder mit einer Mehrfachnutzung<br />
des <strong>Wasser</strong>s den Rohwasserverbrauch<br />
zu senken, bietet sich der<br />
patentierte Rieselstrom-Bioreaktor<br />
an. Er arbeitet mit einem kleinkörnigen,<br />
sehr leichten Trägermaterial,<br />
das innerhalb weniger Tage mit<br />
einer hochaktiven und an die jeweiligen<br />
Bedingungen adaptierten Biomasse<br />
umwachsen wird. Die Trägermaterialschüttung<br />
befindet sich<br />
Sauerstoff aus der Umgebungsluft<br />
versorgt. Das stabile Trägermaterial<br />
muss nicht ausgetauscht werden.<br />
Nachwachsende Biomasse wird<br />
regelmäßig mit einer vollautomatischen<br />
Spülung aus dem System<br />
ausgetragen. Die Bauweise sorgt für<br />
einen wartungsarmen Betrieb bei<br />
gleichzeitig geringen Betriebskosten.<br />
Kontakt:<br />
DAS Environmental Expert GmbH,<br />
Goppelner Straße 44,<br />
D-01219 Dresden,<br />
Daniela Georgi,<br />
Tel. (0351) 40494000,<br />
E-Mail: georgi@das-europe.com,<br />
www.das-europe.com
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
HALLE 5.2, STAND 110<br />
Absaugen von <strong>Abwasser</strong> per Unterdruck<br />
Fremdinfiltrationen von <strong>Abwasser</strong>systemen<br />
aufgrund von<br />
Überschwemmungen lassen sich<br />
durch die Vakuumkanalisation von<br />
Vakuumkanalisation. (Prinzipschema der Vakuumkanalisation<br />
bestehend aus Vakuum leitungen, Hausanschlussschächten<br />
und zentraler Vakuumstation)<br />
der Roediger Vacuum GmbH vollständig<br />
vermeiden. In einem flexiblen,<br />
in sich abgeschlossenen und<br />
damit überflutungssicheren System<br />
werden die Abwässer per<br />
Unterdruck abgesaugt. Eine Vermischung<br />
mit Oberflächenwasser ist<br />
auch bei Hausanschluss-Schächten<br />
nicht möglich. Im Vergleich zur<br />
konventionellen Freigefälle- oder<br />
Druckentwässerung bietet die<br />
Vakuumtechnik entscheidende<br />
Vorteile. In Rohrleitungen mit<br />
geringem Durchmesser von 90 bis<br />
250 mm wird das <strong>Abwasser</strong> mit<br />
hoher Geschwindigkeit von bis zu<br />
6 m/s transportiert. Diese hohen<br />
Fließgeschwindigkeiten verhindern<br />
die Bildung von Ablagerungen.<br />
Hinsichtlich der Verlegetiefe<br />
ist primär die Frostgrenze zu beachten.<br />
Somit werden die Leitungen<br />
durch Einsatz von Versprüngen in<br />
Gräben mit etwa 1 m Tiefe mit nur<br />
0,2 Prozent Gefälle verlegt.<br />
Kontakt:<br />
Roediger Vacuum GmbH,<br />
Kinzigheimer Weg 104-106,<br />
D-63450 Hanau,<br />
Yasar-Arzu Öztürk,<br />
Tel. (06120) 282205,<br />
Fax (06181) 309280,<br />
E-Mail: yasar-arzu.oeztuerk@passavantgeiger.de,<br />
www.roevac.com<br />
HALLE 2.2, STAND 311<br />
Getauchte Membranmodule für die<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
PURON-MBR-Membranmodul.<br />
Ob kleine Industrie-Containeranlage<br />
oder kommunale Großkläranlage,<br />
Membran-Bioreaktor<br />
(MBR), tertiäre Filtration oder mit<br />
nachgeschalteter Umkehrosmose<br />
(RO) – die Produktreihe der getauchten<br />
PURON ®- Membranmodule bietet<br />
für jeden Anlagenbauer und<br />
Betreiber von <strong>Abwasser</strong>kläranlagen<br />
die optimale Lösung. Die „PURON<br />
PSH 250“- sowie die „PSH<br />
500“-Module sind optimal für kompakte<br />
Anwendungen, zum Beispiel<br />
in Standardcontainer-Bauweise. Die<br />
„PSH 1500“-Module haben sich<br />
weltweit auf Großanlagen mit bis zu<br />
56000 m 3 pro Tag bewährt. Allen<br />
gemeinsam ist die große Packungsdichte,<br />
geringere Energiekosten für<br />
Membranreinigung, vereinfachte<br />
Installation sowie Kompatibilität<br />
mit anderen auf dem Markt verfügbaren<br />
Systemen. Das zentrale Luftsystem<br />
in Kombination mit der<br />
patentierten Membranbefestigung<br />
am unteren Ende („Single-Header“)<br />
führt nicht nur zu einem wartungsarmen<br />
Betrieb, sondern erlaubt<br />
auch den Einsatz von kleinen Gebläsen<br />
und senkt somit Betriebs- und<br />
Investitionskosten.<br />
Kontakt:<br />
Koch Membrane Systems,<br />
Kackertstrasse 10, D-52072 Aachen,<br />
Dirkk Schlemper,<br />
Tel. (0241) 4132621,<br />
Fax (0241) 41326-59,<br />
E-Mail: infoeurope@kochmembrane.com,<br />
www.kochmembrane.com<br />
April 2011<br />
334 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Gesicherte Analysenergebnisse<br />
durch kontrollierte Bedingungen<br />
Die <strong>Wasser</strong>analytik erfordert eine qualifizierte Analytische<br />
Qualitäts sicherung (AQS), die auf einer einheit lichen<br />
Grundlage durchzuführen ist. Die hierfür erforderlichen<br />
Informationen und Arbeits hilfen finden Sie<br />
in dieser bewährten Sammlung von Merkblättern<br />
zu den AQS-Rahmenempfehlungen.<br />
Bestellschein<br />
AQS-Merkblätter<br />
für die <strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>- und<br />
Schlammuntersuchung<br />
Loseblattwerk, 514 Seiten, Grundwerk € (D) 76,– (inkl. 7%<br />
USt. und zzgl. Versandkosten), ca. 1 Ergänzungslieferung<br />
pro Jahr. Ergänzungen sind bis auf Widerruf zuzusenden.<br />
ISBN 978-3-503-03197-9<br />
Firma / Institution ................................................................<br />
Name / Kd.-Nr. .....................................................................<br />
Funktion ..............................................................................<br />
Straße / Postfach ..................................................................<br />
PLZ / Ort ..............................................................................<br />
Fax .....................................................................................<br />
Der Erich Schmidt Verlag darf mich zu Werbezwecken<br />
per Fax über Angebote informieren: ■ ja ■ nein<br />
E-Mail .........................................................................<br />
Der Erich Schmidt Verlag darf mich zu Werbezwecken<br />
per E-Mail über Angebote informieren: ■ ja ■ nein<br />
Datum / Unterschrift ............................................................<br />
0111<br />
Fax (030) 25 00 85-275<br />
Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG<br />
Genthiner Straße 30 G<br />
10785 Berlin<br />
AQS-Merkblätter bedeuten konkrete Arbeitshilfen:<br />
O Sachkundige Informationen für die im Labor tätigen<br />
Praktiker und für alle, die sich auf dem Gebiet des Gewässerschutzes<br />
mit Fragen der Analysenqualität befassen<br />
O Antworten auf wichtige Fragen zur analytischen Quali -<br />
täts sicherung und zur statistischen Qualitätskontrolle<br />
O umfangreiche analysentechnische Informationen<br />
zu Normen zur Verbesserung der Ergebnisqualität<br />
O Empfehlungen und Leitlinien aus der Hand der<br />
Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong> (LAWA).<br />
Weitere Informationen:<br />
www.ESV.info/978-3-503-03197-9<br />
Widerrufsrecht: Bestellungen zu Loseblattwerken können innerhalb von zwei<br />
Wochen nach Erhalt der Ware bei Ihrer Buchhandlung oder beim Erich Schmidt<br />
Verlag GmbH & Co. KG, Genthiner Str. 30 G, 10785 Berlin, Fax 030/25 00 85-275,<br />
E-Mail: Vertrieb@ESVmedien.de schriftlich widerrufen werden (rechtzeitige<br />
Absendung genügt).<br />
Wir erheben und verarbeiten Ihre Daten lediglich zur Durchführung des Vertrages,<br />
zur Pflege der laufenden Kundenbeziehung und um Sie über unsere Angebote und<br />
Preise zu informieren. Sie können der Verwendung Ihrer Daten für Werbezwecke<br />
jederzeit widersprechen. Bitte senden Sie uns in diesem Fall Ihren Widerspruch<br />
schriftlich per Post, per Fax oder per E-Mail an Service@ESVmedien.de.<br />
Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG · Sitz: Berlin · Persönlich haftende<br />
Gesellschafterin: ESV Verlagsführung GmbH · Amts gericht: Berlin-Charlottenburg ·<br />
93 HRB 27 197 · Geschäftsführer: Dr. Joa chim Schmidt<br />
erich schmidt verlag<br />
Auf Wissen vertrauen<br />
Bestellungen bitte an den Buchhandel oder direkt an:<br />
Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG · Genthiner Str. 30 G · 10785 Berlin<br />
Fax: (030) 25 00 85 - 275 · www.ESV.info · ESV@ESVmedien.de
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft investiert Milliarden<br />
Branchenbild belegt die Leistungsstärke und wirtschaftliche Effizienz der Branche<br />
Mit dem neuen Branchenbild<br />
legt die <strong>Wasser</strong>wirtschaft be -<br />
reits zum dritten Mal ein umfangreiches<br />
Gesamtbild der <strong>Wasser</strong>- und<br />
<strong>Abwasser</strong>branche in Deutschland<br />
vor. Die herausgebenden Spitzenverbände*<br />
veranschaulichen mit<br />
dem Bericht den Leistungsstand<br />
und die wirtschaftliche Effizienz der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft. Politik und Öf -<br />
fentlichkeit erhalten so die Möglichkeit,<br />
die Leistungsfähigkeit der<br />
deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft zu be -<br />
urteilen.<br />
„Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft in Deutschland<br />
hat im Jahr 2010 nach ersten<br />
Schätzungen 6,5 Milliarden Euro<br />
investiert. In ihrer Größenordnung<br />
lassen sich diese Investitionen beispielsweise<br />
mit denen der chemischen<br />
Industrie vergleichen. Ein<br />
überdurchschnittlich großer Anteil<br />
ist in Anlagen und Netze geflossen.<br />
Damit ist unsere Branche ein bedeutender<br />
beschäftigungs- und um -<br />
weltpolitischer Motor des Mittelstands“,<br />
erklärten die Verbände der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft heute in Berlin<br />
anlässlich der Übergabe des neuen<br />
Branchenbildes der deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
an Hans-Joachim Otto,<br />
Parlamentarischer Staatssekretär<br />
beim Bundesminister für Wirtschaft<br />
und Technologie.<br />
„Mit dem europaweit einmaligen<br />
Branchenbild werden die Leistungen<br />
der deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
in ihrer gesamten Vielfalt dargestellt<br />
und für uns alle transparent<br />
gemacht“ sagte Otto bei der Übergabe<br />
des Branchenbildes durch die<br />
Verbände. „Beeindruckend ist, wie<br />
deutlich gemacht wird, wie zuverlässig<br />
die <strong>Wasser</strong>wirtschaft über<br />
Jahre hinweg Trinkwasser in hoher<br />
Qualität liefert und flächendeckend<br />
die <strong>Abwasser</strong>entsorgung nach<br />
höchsten europäischen Standards<br />
garantiert“ so der Staatsekretär.<br />
Die Qualität des Trinkwassers ist<br />
im europäischen Vergleich herausragend.<br />
So werden bei über 99 %<br />
der Analysen die Anforderungen<br />
der Trinkwasserverordnung sicher<br />
eingehalten“, erklärten die Verbände.<br />
„97 Prozent der <strong>Abwasser</strong>menge<br />
in Deutschland werden<br />
nach dem höchsten EU-Reinigungsstandard<br />
gereinigt.“<br />
Die Bürgerinnen und Bürger profitierten<br />
seit Jahrzehnten von einem<br />
hohen Leistungsstandard und einer<br />
Qualität zu Preisen und Gebühren,<br />
die im europäischen Maßstab vergleichsweise<br />
niedrig und seit vielen<br />
Jahren überwiegend unter dem<br />
Inflationsindex liegen. „Dies ist einer<br />
kontinuierlichen Effizienzsteigerung<br />
der Branche zu verdanken.<br />
Benchmarking – „Lernen von den<br />
Besten“ – trägt seit vielen Jahren<br />
dazu bei, die Leistungen auf hohem<br />
Niveau zu halten. Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
entwickelt das erfolgreiche<br />
Instrument des Benchmarking kontinuierlich<br />
weiter“, betonten die Verbände<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />
Auch der bestehende gesetzliche<br />
Rahmen und die technische<br />
Selbstverwaltung seien bewährte<br />
Grundpfeiler. „Wir begrüßen ausdrücklich,<br />
dass die Bundesregierung<br />
die Initiativen der Branche<br />
anerkennt und im Dezember 2010<br />
der Forderung der Monopolkommission<br />
nach einer Regulierung der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft eine klare Absage<br />
erteilt hat“, so die Verbände ab -<br />
schließend.<br />
* Das Branchenbild wird herausgegeben<br />
von der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren<br />
e. V. (ATT), dem Bundesverband<br />
der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
e. V. (BDEW), dem Deutschen<br />
Bund verbandlicher <strong>Wasser</strong>wirtschaft e.<br />
V. (DBVW), dem Deutschen Verein des<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V. (DVGW),<br />
Technisch-wissenschaftlichen Verein,<br />
der Deutschen Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V.<br />
(DWA) und dem Verband kommunaler<br />
Unternehmen e. V. (VKU).<br />
Kernbestandteile des Branchenbildes<br />
sind:<br />
Darstellung der Rahmenbedingungen<br />
und der aktuellen Herausforderungen<br />
(z. B. Demografie<br />
und Klimawandel)<br />
Statistische Daten und Kennzahlen<br />
zur Leistungsfähigkeit der<br />
Branche (Qualität, Kundenzufriedenheit,<br />
Nachhaltigkeit, Sicherheit,<br />
Wirtschaftlichkeit)<br />
Ergebnisse von und Erfahrungen<br />
mit freiwilligen Benchmarkingprojekten<br />
in der <strong>Wasser</strong>ver- und<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung (Praxisbeispiele<br />
und Projektübersicht)<br />
Weitere Informationen:<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Trinkwassertalsperren e.V. (ATT)<br />
Prof. Dr. Lothar Scheuer, Tel. (02261) 36-210,<br />
E-Mail: lothar.scheuer@aggerverband.de,<br />
www.trinkwassertalsperren.de<br />
Bundesverband der Energie- und<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft (BDEW)<br />
Jan Ulland, Tel. (030) 300 199-1162,<br />
E-Mail: presse@bdew.de, www.bdew.de<br />
Deutscher Bund verbandlicher <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
e.V. (DBVW)<br />
Dipl.-Ing. Dörte Burg, Tel. (0511) 87966-0,<br />
E-Mail: post@wasserverbandstag.de,<br />
www.dbvw.de<br />
Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches<br />
e.V. (DVGW)<br />
Dr. Susanne Hinz, Tel. (0228) 9188-610,<br />
E-Mail:<br />
presse@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V. (DWA)<br />
Dr. Frank Bringewski, Tel. (02242) 872-190,<br />
E-Mail: bringewski@dwa.de, www.dwa.de<br />
Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)<br />
Carsten Wagner, Tel. (030) 58 58 02 20,<br />
E-Mail: carsten.wagner@vku.de,<br />
www.vku.de<br />
April 2011<br />
336 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
Förderung der nachhaltigen<br />
<strong>Wasser</strong>nutzung<br />
NACHRICHTEN<br />
Der Projektträger Innovationsförderung in der Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />
und Ernährung (BLE) beabsichtigt, im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(BMELV) Projekte zu fördern, die das Ziel verfolgen, <strong>Wasser</strong> entlang der<br />
Wertschöpfungskette von der landwirtschaft lichen Produktion bis hin<br />
zur Lebensmittelindustrie effizienter und nachhaltiger zu nutzen.<br />
NETZSCH TORNADO ®<br />
Drehkolbenpumpen<br />
Etwa 70 Prozent des weltweit verbrauchten<br />
<strong>Wasser</strong>s wird in der<br />
Landwirtschaft eingesetzt. Auch in<br />
Deutschland ist der <strong>Wasser</strong>verbrauch<br />
pro Einheit Lebensmittel<br />
beachtlich. Angesichts der aktuellen<br />
Klimaprognosen und der zunehmenden<br />
Biomasseproduktion für<br />
Gerstenfeld. Bild: Victor Szalvay<br />
die Energieverwertung, ist in der<br />
Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion<br />
von einem insgesamt<br />
höheren <strong>Wasser</strong>bedarf auszugehen.<br />
Für diese Bereiche stellt somit die<br />
effiziente und nachhaltige Nutzung<br />
von <strong>Wasser</strong> eine zentrale Herausforderung<br />
dar. Die Förderung entsprechender<br />
Produkt-, Konzept- und<br />
Verfahrensentwicklungen ist daher<br />
ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen<br />
Nutzung der Ressource <strong>Wasser</strong>.<br />
Hierbei sollen sämtliche Ansätze<br />
von der landwirtschaftlichen Produktion<br />
bis zur Lebensmittelindustrie<br />
erfasst werden, die zu einer<br />
Schonung der Ressource <strong>Wasser</strong><br />
beitragen können. Gefördert werden<br />
sowohl innovative Vorhaben<br />
der industriellen Forschung als auch<br />
der experimentellen Entwicklung.<br />
Vorhaben, die standortangepasste<br />
Techniken und Verfahren für Ge -<br />
biete außerhalb Deutschlands<br />
betreffen, sind eingeschlossen,<br />
so fern sie von Unternehmen mit<br />
Sitz in Deutschland entwickelt werden.<br />
Mit dem Programm zur Innovationsförderung<br />
des BMELV sollen Forschung<br />
und Entwicklung, Wissenstransfer<br />
und bessere Rahmenbedingungen<br />
für Innovationen in der<br />
deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
sowie im Verbraucherschutz<br />
unterstützt werden. Es beinhaltet<br />
die Förderung von technischen<br />
und nicht-technischen In novationen<br />
sowie von Vorhaben zur<br />
Steigerung der Innovationsfähigkeit<br />
einschließlich des Wissenstransfers.<br />
Jährlich stehen hierfür mehr als 25<br />
Millionen Euro zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen sowohl<br />
zum Programm zur Innovationsförderung<br />
als auch zu spezifischen<br />
Richtlinien sind auf der BLE-Homepage<br />
unter http://www.ble.de/innovationsfoerderung,<br />
Programm des<br />
BMELV, zu finden.<br />
Für Fragen steht der Projektträger<br />
Innovationsförderung in der<br />
Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />
und Ernährung (BLE) gerne zur<br />
Verfügung (Dr. Holger Stöppler-<br />
Zimmer, Tel. (0228) 99 68 45-32 81,<br />
E-Mail: innovation@ble.de).<br />
Weitere Informationen:<br />
http://www.ble.de/innovationsfoerderung,<br />
Programm des BMELV (aktuelle und vergangene<br />
Bekanntmachungen zu verschiedenen<br />
Themengebieten, Merkblätter, Newsletter-<br />
Anmeldung usw.)<br />
Servicefreundlichkeit vor Ort<br />
Service ohne Ausbau der Pumpe<br />
Einfacher und schneller Zugriff auf Drehkolben<br />
und Wellenabdichtung<br />
Unempfindlichkeit gegen Trockenlauf<br />
Kurze Lieferzeiten durch große<br />
Fertigungstiefe<br />
WIR<br />
STELLEN<br />
AUS<br />
02.-05. Mai 2011<br />
Halle 2.2, Stand 414<br />
Team NETZSCH Drehkolbenpumpen<br />
Tel.: +49 8638 63-2400<br />
info.tornado@netzsch.com<br />
www.netzsch.com
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Neue Oberflächengewässerverordnung<br />
vom Kabinett verabschiedet<br />
Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> des<br />
Bundesverbandes der Energie- und<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft (BDEW), erklärte<br />
am 16. März 2011 zur Verabschiedung<br />
der neuen Oberflächengewässerverordnung<br />
im Bundeskabinett:<br />
„Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft im<br />
BDEW begrüßt die heute vom Bundeskabinett<br />
verabschiedete neue<br />
Oberflächengewässerverordnung,<br />
die einen besseren Schutz der Oberflächengewässer<br />
sicherstellen soll.<br />
Für die Trinkwasserversorgungsunternehmen<br />
ist der vorsorgende<br />
Schutz der Gewässer von hoher Priorität.<br />
Rund ein Drittel des Rohwassers<br />
für die Trinkwasserversorgung<br />
wird aus Oberflächenwasser ge -<br />
wonnen.<br />
Wichtig ist jedoch auch die konsequente<br />
Umsetzung des Verursacherprinzips.<br />
Ziel muss es sein,<br />
Verschmutzungen an dem Ursprung<br />
der Umweltbeeinträchtigung zu<br />
vermeiden.<br />
Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft im BDEW<br />
begrüßt, dass die Parameter und<br />
Grenzwerte der Trinkwasserverordnung<br />
nun nicht – wie ursprünglich<br />
vorgesehen – die Bewertungsgrundlage<br />
für den Zustand der<br />
Oberflächengewässer bilden. Denn<br />
diese beziehen sich auf das Trinkwasser<br />
als Schutzgut und beruhen<br />
auf der gesundheitlichen Bewertung<br />
der <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe unter<br />
Einbeziehung von Vorsorgeaspekten.<br />
Sie sind jedoch nicht als Bewertungsmaßstab<br />
für den Zustand der<br />
Oberflächenwasserkörper zur Trinkwassergewinnung<br />
geeignet. Der<br />
BDEW sieht es als notwendig an,<br />
erneut eine vertiefende Diskussion<br />
zu den flussgebietsspezifischen<br />
Schadstoffen zu führen.“<br />
Weitere Informationen:<br />
www.bdew.de<br />
www.wassertermine.de<br />
Jetzt neu: PDF-Download von DVGW-Regelwerken<br />
Man benötigt zur Erstellung<br />
eines Angebotes oder bei der<br />
Arbeit vor Ort beim Kunden ein<br />
bestimmtes DVGW-Regelwerk?<br />
Ab sofort steht dieses in wenigen<br />
Minuten zur Verfügung. Man<br />
lädt einzelne DVGW-Regelwerke als<br />
PDF-Datei einfach herunter – von<br />
jedem PC mit Internetanschluss, zu<br />
jeder Zeit.<br />
Im neu gestalteten DVGW-<br />
Regelwerksverzeichnis unter www.<br />
dvgw.de/angebote-leistungen/<br />
regelwerk/regelwerkverzeichnis<br />
wählt man DVGW-Regelwerke für<br />
den PDF-Einzeldownload aus.<br />
Die Bezahlung kann ebenfalls<br />
online abgewickelt werden.<br />
Weitere Informationen zum<br />
PDF- Download und zum DVGW-<br />
Regelwerk unter www.mein-regelwerk.de.<br />
Das DVGW-Regelwerk ist seit<br />
Jahrzehnten Pflichtlektüre für jedes<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
für Installateure, Berater,<br />
Ingenieure, Behörden und alle, die<br />
sich professionell mit den Themen<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> befassen.<br />
Erstellt und ständig aktualisiert<br />
wird es vom DVGW Deutscher Verein<br />
des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e.V. -<br />
Technisch wissenschaftlicher Verein.<br />
Der Verein hat das Ziel, die<br />
Grundlage für eine zuverlässige,<br />
technisch einwandfreie und sichere<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>versorgung zu liefern.<br />
Er ist unabhängig und neutral.<br />
Der DVGW sieht seine Aufgaben<br />
in der Förderung des aktiven<br />
Gedanken- und Informationsaustauschs<br />
und in praxisrelevanten Hilfestellungen,<br />
die die Weiterentwicklung<br />
im Fach motivieren und fördern.<br />
Vertrieb und Kontakt:<br />
wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />
Josef-Wirmer-Straße 3,<br />
D-53123 Bonn,<br />
Tel. (0228) 9191-40,<br />
E-Mail: info@wvgw.de,<br />
www.mein-regelwerk.de<br />
April 2011<br />
338 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
<strong>Wasser</strong> für die Städte der Zukunft<br />
Wir stellen aus!<br />
Etwa eine Milliarde Menschen<br />
haben keinen Zugang zu sauberem<br />
Trinkwasser, etwa 2,5 Milliarden<br />
Menschen keine Toiletten, die den<br />
Namen verdienen. Der Weltwassertag<br />
der Vereinten Nationen macht<br />
alljährlich am 22. März auf die zentrale<br />
Bedeutung des <strong>Wasser</strong>s für die<br />
Zukunft der Menschheit aufmerksam.<br />
Der thematische Schwerpunkt<br />
lag in diesem Jahr bei den Problemen<br />
durch die Verstädterung in den<br />
Schwellen- und Entwicklungsländern.<br />
„<strong>Wasser</strong> für die Städte: Antworten<br />
auf die urbane Herausforderung“<br />
lautete das Motto. Nicht nur<br />
der Klimawandel, sondern auch die<br />
demographischen Veränderungen<br />
verleihen dem verantwortungsvollen<br />
Umgang mit <strong>Wasser</strong> höchste Priorität.<br />
Das Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung unterstützt<br />
vor allem in Nordafrika mehrere<br />
Projekte zur Sicherung der Trinkwasserversorgung<br />
und zum <strong>Abwasser</strong>management.<br />
Gefördert wird<br />
zum Beispiel eine Kooperation der<br />
Fachhochschule Trier mit der South<br />
Valley University in Qena, Ägypten,<br />
zur Wiederverwendung von Abwässern<br />
in der Landwirtschaft. Ein vergleichbares<br />
Projekt wird auch in<br />
Tunesien gefördert. Die Wissenschaftszusammenarbeit<br />
mit den<br />
Ländern Nordafrikas wird angesichts<br />
der veränderten politischen<br />
Lage dort noch an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
In Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
in Asien, Südamerika und<br />
im Nahen Osten fördert das Bundesministerium<br />
für Bildung und<br />
Forschung unter anderem die Einführung<br />
eines Integrierten <strong>Wasser</strong>ressourcenmanagements<br />
(IWRM). In<br />
Namibia zum Beispiel werden im<br />
Rahmen des Programms CuveWaters<br />
mit Technologien deutscher<br />
Unternehmen neue <strong>Wasser</strong>quellen<br />
erschlossen und nachhaltig nutzbar<br />
gemacht. Diese Maßnahme ist Teil<br />
des Förderschwerpunktes „Nachhaltiges<br />
<strong>Wasser</strong>management –<br />
NaWaM“, für den in den nächsten<br />
Jahren Fördermittel von 200 Mio.<br />
Euro zur Verfügung gestellt werden.<br />
Der Schwerpunkt ist Teil des Rahmenprogramms<br />
„Forschung für<br />
Nachhaltige Entwicklungen –<br />
FONA“. „Durch unsere Förderung<br />
stärken wir das innovative Potential<br />
der deutschen Forschung zur Lö -<br />
sung der nationalen und internationalen<br />
Herausforderungen für ein<br />
ressourcenschonendes <strong>Wasser</strong>management“,<br />
sagte Bundesforschungsministerin<br />
Annette Schavan.<br />
Doch auch Deutschland selbst<br />
steht vor großen Herausforderungen<br />
im urbanen <strong>Wasser</strong>management.<br />
Durch den Klimawandel<br />
werden Hochwasser und Trockenperioden<br />
häufiger, die Winter niederschlagsreicher<br />
und die Sommer<br />
trockener. Die deutsche Bevölkerung<br />
wird sich bis 2050 voraussichtlich<br />
um etwa 10 Millionen Menschen<br />
verringern, aber verstärkt in<br />
Metropolregionen konzentrieren.<br />
Die <strong>Wasser</strong>infrastruktur ist heute in<br />
vielen Städten und Gemeinden<br />
sanierungsbedürftig. Noch in diesem<br />
Jahr wird das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
deshalb die Fördermaßnahme<br />
„Intelligente Infrastrukturen für die<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft“ anstoßen.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.fona.de<br />
www.bmbf.wasserressourcenmanagement.de<br />
Präzise magnetisch-induktive Durchflussmessung<br />
in der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft<br />
Badger Meter Europa GmbH<br />
Nürtinger Straße 76<br />
72639 Neuffen<br />
E-mail:badger@badgermeter.de<br />
www.badgermeter.de<br />
<strong>Wasser</strong> Berlin<br />
02. – 05.05.2011<br />
Halle 6.2, Stand 202<br />
Der Generalist<br />
Batteriebetriebener<br />
<strong>Wasser</strong>zähler<br />
Verification Device<br />
Drahtlose Messdatenerfassung<br />
mit GSM/GPRS<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 339
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Amerikanischer Umweltforscher Preisträger des<br />
Stockholmer <strong>Wasser</strong>preises 2011<br />
Stephen R. Carpenter, Professor für Zoologie und Limnologie an der Universität von Wisconsin-Madison, USA,<br />
wird mit dem Stockholmer <strong>Wasser</strong>preis 2011 ausgezeichnet. Diese Ankündigung wurde anlässlich des Weltwassertages<br />
der Vereinten Nationen gemacht. Professor Carpenters wegweisende Forschungsarbeiten haben<br />
gezeigt, wie das Ökosystem See von der umliegenden Landschaft sowie menschlichen Aktivitäten beeinflusst<br />
wird. Seine Forschungsergebnisse sind die Grundlage für konkrete Ansätze im Management von Seen.<br />
SIWI (Stockholm International<br />
Water Institute).<br />
Professor Carpenter (geb. 1952)<br />
gilt als einer der weltweit einflussreichsten<br />
Umweltforscher im<br />
Bereich Ökologie. Durch die Kombination<br />
von theoretischen Modellen<br />
mit groß angelegten Experimenten<br />
hat er unser Verständnis von Süßwasser-Umgebungen<br />
und dem Einfluss<br />
des Menschen und der umliegenden<br />
Landschaft auf das Ökosystem<br />
See neu ausgerichtet.<br />
Die Jury des Stockholmer <strong>Wasser</strong>preises<br />
betont die Bedeutung<br />
des Beitrags von Professor Carpenter<br />
für unser Verständnis, wie wir<br />
Seen durch Nährstoffbelastung,<br />
Fischfang und die Einführung exotischer<br />
Tiere und Pflanzen beeinflussen.<br />
„Professor Carpenter hat eine<br />
außergewöhnliche Führungsrolle in<br />
Bezug auf die ökologische Forschung<br />
unter Beweis gestellt, sie in<br />
den sozio-ökologischen Zusammenhang<br />
gesetzt und Richtlinien<br />
für das Management von <strong>Wasser</strong>ressourcen<br />
entwickelt“, so die Jury.<br />
Professor Carpenter ist vor allem<br />
bekannt für seine Forschung im<br />
Bereich trophische Kaskaden in<br />
Seen – ein Konzept, das erläutert,<br />
wie der Einfluss auf ein Element in<br />
einem Ökosystem die gesamte Nahrungskette<br />
verändert. Professor Carpenter,<br />
der unter seinen Kollegen<br />
für seine Kreativität und seinen<br />
Enthusiasmus bekannt ist, kombiniert<br />
verschiedene wissenschaftliche<br />
Disziplinen und Ansätze. Durch<br />
seine Bemühungen um Zusammenarbeit<br />
mit Bereichen außerhalb der<br />
Wissenschaft ist es ihm gelungen,<br />
Forschung, Politik und Praxis miteinander<br />
zu verbinden.<br />
Professor Carpenter kommentierte<br />
die Auszeichnung mit den<br />
Worten: „Ich freue mich sehr. Viele<br />
bedeutende Menschen sind über<br />
die Jahre mit diesem Preis ausgezeichnet<br />
worden, und viele andere<br />
würden ihn auch verdienen. Es ist<br />
eine große Ehre, ausgewählt worden<br />
zu sein. Diese Auszeichnung<br />
bekräftigt meine Entschlossenheit<br />
und eine Art Pflichtgefühl, an wichtigen<br />
Themen im Bereich Süßwasser<br />
Jeff Miller / University of Wisconsin-Madison.<br />
wie Klimawandel und den Zusammenhängen<br />
mit Nahrungs- und<br />
<strong>Wasser</strong>sicherheit weiterzuarbeiten.“<br />
Seine Königliche Hoheit, Carl XVI<br />
Gustaf von Schweden, wird den<br />
Preis in einer königlichen Preisverleihungszeremonie<br />
während der<br />
Weltwasserwoche in Stockholm am<br />
25. August an Professor Carpenter<br />
überreichen. Der Stockholmer <strong>Wasser</strong>preis<br />
ist eine globale Anerkennung,<br />
die alljährlich vom Stockholm<br />
International Water Institute vergeben<br />
wird. Der Gewinner des Stockholmer<br />
<strong>Wasser</strong>preises erhält 150 000<br />
US Dollar und eine speziell designte<br />
Glasskulptur von Orrefors.<br />
April 2011<br />
340 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
BGR legt <strong>Wasser</strong>bilanz für Pilotgebiet in Syrien vor<br />
Nachhaltiges<br />
<strong>Wasser</strong>management<br />
steht seit vielen Jahren im<br />
Mittelpunkt der entwicklungspolitischen<br />
Zusammenarbeit der Bundesanstalt<br />
für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe (BGR) in den Ländern<br />
des Nahen Ostens. In Syrien wurde<br />
jetzt ein wichtiges Etappenziel er -<br />
reicht. Am Weltwassertag (Dienstag,<br />
22. März 2011) legten die BGR-<br />
Experten im zuständigen syrischen<br />
Ministerium für Bewässerung erstmals<br />
eine detaillierte Übersicht der<br />
Grund wasserressourcen für das Pi -<br />
lot gebiet Aleppo im Norden des<br />
Landes vor. Die <strong>Wasser</strong>bilanz er -<br />
möglicht künftig eine bessere Verteilung<br />
der knappen Ressourcen in<br />
dieser von Trockenheit betroffenen<br />
Region.<br />
„Die Bedeutung eines nachhaltigen<br />
Grundwassermanagements<br />
wächst. Dies gilt in besonderer<br />
Weise auch für die Länder im Nahen<br />
Osten wie Syrien. Deshalb sind In -<br />
formationen über verfügbare Grundwasservorkommen<br />
und Mengen<br />
entscheidend für die Versorgung<br />
der Bevölkerung und damit für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung“, so der<br />
für Technische Zusammenarbeit<br />
(TZ) zuständige BGR-Abteilungsleiter<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Alheid.<br />
Das Projekt in Aleppo gehört zu<br />
den aktuell drei Projekten der BGR<br />
in Syrien, die im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
(BMZ) im Rahmen der TZ durchgeführt<br />
werden. Gemeinsam mit den<br />
syrischen Partnern des Ministeriums<br />
für Bewässerung wird seit 2006<br />
die Datenerhebung optimiert, um<br />
eine gerechtere Verteilung des<br />
Grundwassers zwischen Industrie,<br />
Landwirtschaft und privaten Haushalten<br />
zu gewährleisten. „Ein nachhaltiges<br />
<strong>Wasser</strong>management wird<br />
angesichts der Herausforderungen<br />
durch Bevöl kerungswachstum,<br />
zunehmende <strong>Wasser</strong>verschmutzung<br />
und Klimawandel immer wichtiger<br />
und fördert den bewussten<br />
Umgang mit der knappen Ressource<br />
Grundwasser“, so Fabian<br />
Helms, BGR-Projektleiter in Aleppo.<br />
Zwar werden große Teile Syriens<br />
durch den Euphrat -Staudamm mit<br />
<strong>Wasser</strong> versorgt, dennoch ist Oberflächenwasser<br />
in Syrien regional<br />
und zeitlich sehr unterschiedlich<br />
und teilweise begrenzt verfügbar.<br />
Das Land deckt daher seinen <strong>Wasser</strong>bedarf<br />
auch über das Grundwasser.<br />
Die BGR unterstützt daher ihre<br />
syrischen Partner bei der Überwachung<br />
des <strong>Wasser</strong>angebots.<br />
„Die Situation der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
in Syrien ist momentan ernst,<br />
aber durch eine gute Planung kann<br />
der <strong>Wasser</strong>verbrauch dem Angebot<br />
angepasst werden“, sagt Helms. Er<br />
und seine Mitarbeiter bilden die syrischen<br />
Partner darin aus, die Schwankungen<br />
des Grundwasserspiegels zu<br />
beobachten, zu messen und die<br />
Änderungen an die politischen Entscheidungsträger<br />
zu übermitteln.<br />
Neben den <strong>Wasser</strong>projekten in<br />
Syrien engagiert sich die BGR im<br />
Nahen Osten noch in Jordanien,<br />
Libanon und im Jemen.<br />
Weitere Informationen:<br />
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/TZ/<br />
TechnZusammenarbeit/Projekte/Laufend/<br />
Asien/syrien__bera<br />
t__minist__bewaesserung.html<br />
Ansprechpartner:<br />
Lena Hauck, Tel. (0511) 643 2503,<br />
E-Mail: Lena.Hauck@bgr.de<br />
© BGR Hannover<br />
Innovationen<br />
für den Tiefbau<br />
www.schoengen.de<br />
Tel. 0 53 41 / 7 99 - 0 · Fax 0 53 41 / 7 99 - 1 99<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 341
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Veolia <strong>Wasser</strong> und TU Berlin verlängern Stiftungsprofessur<br />
Siedlungswasserwirtschaft bis 2015<br />
© TU Berlin/Dahl<br />
Die Technische Universität Berlin<br />
und Veolia <strong>Wasser</strong> haben die<br />
Verlängerung der Stiftungsprofessur<br />
KWB-Veolia <strong>Wasser</strong> im Fachgebiet<br />
Siedlungswasserwirtschaft für<br />
weitere fünf Jahre vereinbart. Veolia<br />
<strong>Wasser</strong> unterstützt die Professur in<br />
diesem Zeitraum mit einer Fördersumme<br />
von insgesamt 750 000<br />
Euro. Die Technische Universität<br />
Berlin und Veolia <strong>Wasser</strong> bekräftigen<br />
damit ihr Interesse, den Wissenschaftsstandort<br />
Berlin zu stärken<br />
und dem Thema „<strong>Wasser</strong> in Ballungsräumen“<br />
durch die enge<br />
Verknüpfung von Forschung und<br />
Praxis einen herausragenden Stellenwert<br />
einzuräumen. Die Stiftungsprofessur<br />
ergänzt das Veolia-<br />
Engagement für die Forschung und<br />
insbesondere die Forschungsplattform<br />
des Kompetenzzentrums <strong>Wasser</strong><br />
Berlin.<br />
Seit der Neubes etzung des<br />
Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft<br />
am 01.01.2006 durch Prof.<br />
Dr. Matthias Barjenbruch konnte es<br />
sich innerhalb der TU Berlin sowie<br />
in der Berliner, der nationalen und<br />
der internationalen Forschungslandschaft<br />
erfolgreich etablieren.<br />
In den hier bearbeiteten Forschungsschwerpunkten<br />
Mischwasserbehandlung,<br />
Vermeidung von<br />
Geruch und Korrosion in Kanalnetzen,<br />
weitergehende <strong>Abwasser</strong>reinigung,<br />
naturnahe Verfahren sowie<br />
dezentrale <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />
einschließlich moderner Sanitärkonzepte<br />
konnten in den zurückliegenden<br />
fünf Jahren 25 Forschungsprojekte<br />
initiiert werden. Damit<br />
wurde zusätzlich zur durch Veolia<br />
gestifteten Grundfinanzierung ein<br />
Projektvolumen von rund 2,5 Millionen<br />
Euro realisiert.<br />
Die Lehrleistungen i n den Studiengängen<br />
Bauingenieurwesen,<br />
Technischer Umweltschutz und<br />
Urban Management sowie Veröffentlichungen<br />
und Vorträge unterstreichen<br />
das außerordentliche<br />
Engagement des Fachgebietes für<br />
Ausbildung und Weiterbildung.<br />
Davon zeugt auch ein von Matthias<br />
Barjenbruch koordiniertes DAAD-<br />
Projekt, bei dem der <strong>Wasser</strong>kreislauf<br />
als Gesamtkomplex in einer projektorientierten<br />
Lehre betrachtet wird.<br />
Für die nun beginnende ne ue<br />
Lehrperiode von fünf Jahren sind<br />
Folgeprojekte zur dezentralen<br />
Regenwasserbewirtschaftung sowie<br />
zur Spurenstoffentfernung beantragt.<br />
Darüber hinaus konnten<br />
bereits Vorhaben zum Landmanagement<br />
und zur nahezu wasserlosen<br />
Wäscherei eingeworben werden.<br />
Die Anzahl der wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter im Team ist seit 2006 auf<br />
elf gestiegen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Prof. Dr. Mattias Barjenbruch,<br />
Technische Universität Berlin,<br />
Tel. (030) 314 722 46,<br />
E-Mail: matthias.barjenbruch@tu-berlin.de<br />
Barbara Helten,<br />
stellv. Pressesprecherin,<br />
Veolia <strong>Wasser</strong>,<br />
Tel. (030) 20 62 956 52,<br />
E-Mail: bhelten@veoliawasser.de<br />
Dr. Bodo Weigert,<br />
Kompetenzzentrum <strong>Wasser</strong> Berlin,<br />
Tel. (030) 53 65 38 41,<br />
E-Mail: bodo.weigert@kompetenz-wasser.de<br />
April 2011<br />
342 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
Landeswasserversorgung sichert<br />
Trinkwasserversorgung auf hohem Niveau<br />
Die Trinkwasserversorgung in<br />
Baden-Württemberg ist sicher,<br />
zukunftsorientiert und zudem preisgünstig.<br />
„Dies ist unser Auftrag, ihm<br />
kommen wir seit nahezu 100 Jahren<br />
nach. Dafür arbeiten wir und investieren<br />
in den Erhalt und Ausbau der<br />
Anlagen, wie die Erneuerung von<br />
Fernleitungen und den Neubau<br />
einer Filteranlage für Grundwasser“,<br />
so Frieder Haakh, der technische<br />
Geschäftsführer der Landeswasserversorgung<br />
in Stuttgart. Dass dies<br />
nicht überall auf der Erde selbstverständlich<br />
ist, daran erinnert der<br />
jährliche Weltwassertag. In Baden-<br />
Württemberg, insbesondere in den<br />
großen Städten und Ballungsräumen<br />
des Landes, sind diese Aufgaben<br />
bereits seit langem erledigt. Die<br />
öffentliche Trinkwasserversorgung<br />
meistert nicht nur die Zeiten des<br />
Spitzenbedarfs im Hochsommer<br />
zuverlässig, sondern sie ist auch auf<br />
mögliche Folgen des Klimawandels<br />
gut vorbereitet.<br />
Der Anschlussgrad an die öffentliche<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung liegt in<br />
Baden-Württemberg bei nahezu<br />
100 Prozent, rund 96 Prozent der<br />
Bevölkerung sind an die öffentliche<br />
Kanalisation angeschlossen. Die<br />
strengen Qualitätsanforderungen<br />
der Trinkwasserverordnung werden<br />
in mehr als 99 Prozent der <strong>Wasser</strong>untersuchungen<br />
eingehalten. Für<br />
den Erhalt der <strong>Wasser</strong>vorkommen<br />
und die hohe Trinkwasserqualität<br />
spielt der vorbeugende Gewässerschutz<br />
eine wichtige Rolle. „Um den<br />
Trinkwasser – ein guter Schluck Natur. Rund drei Millionen Menschen<br />
erhalten ihr Trinkwasser von der Landeswasserversorgung.<br />
Eintrag von unerwünschten Stoffen<br />
zu minimieren, sind Politik und<br />
Bevölkerung gleichermaßen gefordert.<br />
Es gilt, unser wertvollstes<br />
Lebensmittel nachhaltig zu schützen“,<br />
betont Frieder Haakh. Nur so<br />
steht auch nachfolgenden Generationen<br />
das lebensnotwendige Gut<br />
Trinkwasser in der entsprechenden<br />
Qualität zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.lw-online.de<br />
Einlauftulpe Amstetten.<br />
Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von<br />
Filterdüsen und Drainagesystemen für die<br />
<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>aufbereitung.<br />
Daimlerstrasse 7 - D-32051 Herford (Germany)<br />
Tel.: +49 (0)52 21 - 93 46 0 Fax.: +49 (0)52 21 - 3 26 56<br />
e-mail: info@ksh-filter.de web: www.ksh-filter.de<br />
KSH<br />
KLEEMEIER, SCHEWE & CO.<br />
KSH GmbH<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 343
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Leichtflüssigkeits-Abscheider:<br />
Überwiegend Sanierungsfälle<br />
GET-Fachtagung „Abscheideanlagen für Leichtflüssigkeiten“ in Hamburg und Berlin<br />
Überall, wo mit Mineralölen und Treibstoffen umgegangen wird, sind Leichtflüssigkeits-Abscheider obligatorischer<br />
Bestandteil der Grundstücksentwässerung. Folgerichtig gibt es schätzungsweise über 50000 Anlagen<br />
dieser Art in Deutschland, die gemäß <strong>Wasser</strong>recht und nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu<br />
betreiben und instand zu halten sind. Dass es in der Praxis gravierende Defizite hierbei gibt, war eine zentrale<br />
Erkenntnis der Fachtagung „Abscheideanlagen für Leichtflüssigkeiten 2011“, zu der die RAL Gütegemeinschaft<br />
Entwässerungstechnik e.V. am 22. Februar in Hamburg und am 23. Februar in Berlin rund 100 Teilnehmer<br />
begrüßte. Diese konnten sich über ein breites Spektrum aktueller Themenschwerpunkte informieren, das<br />
noch deutlich über die nachfolgend skizzierten Aspekte hinausging.<br />
Die erste Neuerung, mit der die<br />
Besucher konfrontiert wurden,<br />
ist der neue Name und Status des<br />
vormaligen Fachverbandes Gütesicherung<br />
Entwässerungstechnik e.V.<br />
(GET): Seit dem 1.9.2010 firmiert<br />
GET als Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik<br />
e. V. Zu den wesentlichen<br />
Erfolgen der neuen Gütegemeinschaft<br />
gehört die Schaffung<br />
der drei neuen RAL-Gütezeichen<br />
„Kanalguss“, „Grundstücksentwässerung“<br />
und nicht zuletzt „Abscheideranlagen“,<br />
die GET-Geschäftsführer<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Bachon in seinem<br />
Eröffnungsvortrag vorstellte. Er<br />
machte in diesem Zusammenhang<br />
noch einmal die Probleme deutlich,<br />
die aus dem europäischen Harmonisierungsprozeß<br />
für den Bereich<br />
Leichtflüssigkeits-Abscheider in katastrophalem<br />
Zustand: Das war das Resultat einer Studie, die auf<br />
der GET-Fachtagung 2011 vorgestellt wurde. 2010<br />
mussten rund 12 Prozent der untersuchten Abscheider<br />
sofort still gelegt werden, insgesamt 87 Prozent<br />
waren mängelbehaftet.<br />
Auf dem Wege zur Muss-Veranstaltung im <strong>Abwasser</strong>markt: Die GET-<br />
Fachtagung „Leichtflüssigkeits-Abscheider“ fand im Februar 2011<br />
schon zum 7. Mal statt.<br />
der Qualitätssicherung erwachsen:<br />
Nicht alle in Deutschland geltenden<br />
und bewährten Anforderungen<br />
werden durch das neue Europäische<br />
Regelwerk aufgegriffen. Zu -<br />
dem seien EN-Normen häufig nur<br />
teilweise harmonisiert und damit<br />
eben auch nur teilweise rechtsverbindlich.<br />
Dem setze, so GET-Ge -<br />
schäftsführer Bachon, die neue Gütgemeinschaft<br />
ein griffiges System<br />
der freiwilligen Gütesicherung entgegen,<br />
das nicht zuletzt dann eine<br />
zuverlässige Orientierungshilfe biete,<br />
wenn es gelte, Qualität klar und<br />
konkret zu definieren, etwa im Rahmen<br />
von Ausschreibungen. So<br />
schaffe man „Sicherheit vom <strong>Wasser</strong>hahn<br />
bis zur Einleitung ins Ge -<br />
wässer“.<br />
Ein besonderes juristisches und<br />
technisches Spannungsfeld baut sich<br />
derzeit im Bereich der Entwicklung<br />
und Vermarktung neuer Kraftstoffe<br />
auf, Stichwort „Super E 10“. Die Alternativkraftstoffe<br />
sind für das umfangreiche,<br />
in stetiger Entwicklung be -<br />
findliche technische Regelwerk eine<br />
nicht zu unterschätzende Herausforderung<br />
– wie auch für die Abscheider<br />
selbst. Manche der Treibstoffe, wie<br />
Biodiesel, sind hoch korrosiv und<br />
belasten vorhandene technische<br />
Anlage in bislang nicht da gewesener<br />
Weise. Andere Substanzen wie<br />
etwa Ethanol sind hochgradig emulsionsfördernd.<br />
Ihre An wesenheit in<br />
Abscheidern kann deren Funktion<br />
einschränken oder – je nach Konzentration<br />
– völlig aufheben.<br />
April 2011<br />
344 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
Im Laufe der Fachtagung<br />
drängte sich manchem der Eindruck<br />
auf, dass die umweltpolitisch motivierte<br />
Einführung neuer Kraftstoffe<br />
von den politischen Entscheidungsträgern<br />
nicht wirklich in allen Facetten<br />
zu Ende gedacht ist. Es drohen<br />
am vorhandenen Anlagenbestand<br />
volkswirtschaftlich hoch kostspielige<br />
Kollateralschäden und auch<br />
ökologisch könnte der „Schuss nach<br />
hinten los gehen“. Ein flächendeckender<br />
Funktionsausfall der bestehenden<br />
Abscheider-Anlagen wäre<br />
unter Aspekten des Gewässerschutzes<br />
sicherlich ein Desaster.<br />
Die GET-Fachtagung „Abscheideranlagen<br />
für Leichtflüssigkeiten“<br />
am 22./23. Februar machte auch<br />
deutlich, dass es mit der Sicherung<br />
hoher Qualitätsstandards bei der<br />
Herstellung von Abscheideranlagen<br />
nur der erste, notwendige Schritt<br />
getan ist, der allerdings nicht hinreichend<br />
ist, wenn in Betrieb und Wartung<br />
nicht konsequent die gesetzliche<br />
Forderung nach den allgemein<br />
anerkannten Regeln der Technik<br />
realisiert wird. Davon ist man derzeit<br />
offensichtlich aber weit ab. Auf<br />
der GET Fachtagung wurden zwei<br />
breit angelegte empirische Untersuchungen<br />
zum Zustand von<br />
Leichtflüssigkeits-Abscheidern vorgestellt.<br />
In den Jahren 2008 und<br />
2010 bundesweit gesammelte Prüfergebnisse<br />
unterschiedlicher Überwachungsinstitute<br />
waren statistisch<br />
ausgewertet worden. Die Ergebnisse,<br />
vor allem die erkennbare<br />
Tendenz, waren ernüchternd. Von<br />
3280 im Jahre 2008 untersuchten<br />
Abscheidern waren 85 Prozent<br />
defekt, drei Prozent sogar derart,<br />
dass sie unmittelbar still gelegt werden<br />
mussten. Wer glaubt, die Verhältnisse<br />
hätten sich seitdem<br />
gebessert, sah sich getäuscht. 2010<br />
war die Schadensrate von 8638<br />
geprüften Abscheidern noch einmal<br />
auf 87 % gestiegen. Der Prozentsatz<br />
der sofort stillgelegten<br />
Anlagen hatte sich binnen zwei Jahren<br />
sogar auf 12 % vervierfacht! Ein<br />
schlimmer Befund, der mit opulentem<br />
Bildmaterial zu Art und Ursachen<br />
der Schäden eindrucksvoll<br />
dokumentiert wurde. Bei Betrachtung<br />
der Ursachen stellte sich heraus,<br />
dass zwar Wartungsmängel als<br />
Schadenursache weithin dominieren,<br />
dass aber der Anteil originär<br />
einbaubedingter Mängel erschreckend<br />
hoch ist. Der Referent brachte<br />
das Problem etwas sarkastisch auf<br />
den Punkt: „Schlecht eingebaut wird<br />
überall gut!“<br />
Dass mit dem Betrieb mängelbehafteter<br />
Anlagen nicht nur technische,<br />
gesundheitliche und ökologische<br />
Risiken verbunden sind,<br />
machte auf der GET-Fachtagung ein<br />
Umwelt-Jurist deutlich: Er erläuterte<br />
die neuartigen Haftungsrisiken, die<br />
die mit dem Umweltschadensgesetz<br />
(USchadG) verbunden sind.<br />
Dieses Gesetz regelt bei eingetretenen<br />
Biodiversitäts- und Gewässerschäden<br />
die Verantwortung in<br />
Bezug auf die Schadensbehebung<br />
als auch hinsichtlich der Kostentragung<br />
bei Sanierungsmaßnahmen.<br />
Böse „Pointe“ der neuen Rechtslage:<br />
Wie schon bei der Gewässerschadenhaftung<br />
nach WHG sieht auch<br />
das USchadG keine Haftungshöchstgrenzen<br />
vor. Wer hier mit<br />
defekten (Abscheider-)Anlagen<br />
aneckt, kann sich schnell mit ökonomisch<br />
ruinösen Konsequenzen konfrontiert<br />
sehen.<br />
Rückblikend bewertete GET-<br />
Geschäftsführer Dipl.-Ing Ulrich<br />
Bachon den Fachtag „Leichtflüssigkeitsabscheider<br />
2011“ als vollen<br />
Erfolg. Die Resonanz der Besucher<br />
auf das Themenangebot und das<br />
Niveau der Informationen sei durchwegs<br />
positiv gewesen. Auch in den<br />
Gesprächen am Rande, etwa in der<br />
begleitenden Fachausstellung,<br />
konnten wichtige Themen direkt<br />
angesprochen werden, dies habe<br />
vielfach auch zu unmittelbaren Problemlösungen<br />
geführt. Vor allem sei<br />
es offenkundig gelungen, Sinn und<br />
Nutzen der Gütegemeinschaft<br />
selbst und ihrer Arbeit praxisnah zu<br />
vermitteln. Einer kommenden Fachtagung<br />
noch Ende 2011, spätestens<br />
aber im Jahre 2012 dürfte es absehbar<br />
weder an Themen noch an<br />
„Schlecht gebaut wird überall gut“: in diesem Leichtflüssigkeitsabscheider<br />
treffen fatale Konstruktionsmängel<br />
auf einen desolaten Wartungszustand.<br />
Von Rechts wegen und in der Sache unabdingbar:<br />
Regelmäßige Generalinspektionen durch ausgewiesen<br />
fachkundiges Personal.<br />
Besuchern mangeln. Die Fachbeiträge<br />
der Tagung können unter<br />
www.fv-get.de/download herunter<br />
geladen werden.<br />
Kontakt:<br />
GET Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik<br />
e.V.,<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Bachon,<br />
Louise-Seher-Straße 19,<br />
D-65582 Diez/Lahn,<br />
Tel. (06432) 93 68 – 0,<br />
Fax (06432) 93 68 – 25,<br />
E-Mail: info@fv-get.de<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 345
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Unabhängige Bewertung nach einheitlichem<br />
Maßstab<br />
Der Prüfingenieur: Ihr Partner für Qualität<br />
Jede Baumaßnahme verlangt<br />
nach Know-how. Spezialwissen<br />
von Auftraggebern und Bauüberwachern<br />
ist ebenso gefragt wie das<br />
der ausführenden Unternehmen.<br />
Eine Kanalbaumaßnahme kann nur<br />
dann gelingen, wenn das nötige<br />
Fachwissen vorhanden ist, und<br />
wenn Auftraggeber, Ingenieurbüro<br />
und Auftragnehmer Hand in Hand<br />
zusammenarbeiten. Was bedeutet<br />
das konkret? Die personelle und<br />
fachliche Qualifikation des Bieters<br />
ist bereits bei der Vergabe ein maßgebliches<br />
Entscheidungskriterium.<br />
Für die Prüfung der Bieter stellt der<br />
Güteschutz Kanalbau mit der Gütesicherung<br />
RAL-GZ 961 ein neutrales<br />
Beim Baustellenbesuchen nimmt Dipl.-Ing. Hans-<br />
Christian Möser (re.) unter anderem die Angaben<br />
zum Personal und zum Gerät in Augenschein.<br />
© Güteschutz Kanalbau<br />
Instrument zur Verfügung. In den<br />
Güte- und Prüfbestimmungen finden<br />
sich detaillierte Anforderungen<br />
an die Fachkunde, die technische<br />
Leistungsfähigkeit und technische<br />
Zuverlässigkeit der Bieter sowie die<br />
Dokumentation der Eigenüberwachung.<br />
Im Einzelnen betrifft dies<br />
Anforderungen an Personal, Be -<br />
triebseinrichtungen und Geräte,<br />
Subunternehmer und Eigenüberwachung,<br />
deren Erfüllung die Bieter<br />
mit Angebotsabgabe nachweisen<br />
müssen. Sichergestellt wird die<br />
Bestätigung der Qualifikation der<br />
Firmen unter anderem durch die<br />
kontinuierliche Beratung und Überprüfung<br />
durch die vom Güteausschuss<br />
beauftragten Prüfingenieure.<br />
Bei Firmen- und Baustellenbesuchen<br />
werden die Erfahrung und<br />
Zuverlässigkeit sowie die Ausstattung<br />
der Unternehmen in Bezug auf<br />
Personal und Betriebseinrichtungen<br />
und Geräte bewertet. Besondere<br />
Erfahrung des Unternehmens und<br />
des eingesetzten Personals belegen<br />
Nachweise über entsprechende<br />
Tätigkeiten, Zuverlässigkeit wird<br />
durch Vorlage eines Organisationsmanagements<br />
dokumentiert und<br />
im unangemeldeten Baustellenbesuche<br />
bestätigt. Hinzu kommen<br />
aussagekräftige Referenzen wie<br />
zum Beispiel Abnahmeprotokolle.<br />
Bei der Überprüfung der Ausstattung<br />
des Unternehmens geht es<br />
insbesondere um das Personal. So<br />
muss zum Beispiel beim offenen<br />
Kanalbau ein Verantwortlicher mit<br />
erfolgreicher dreijähriger Tätigkeit<br />
im Kanal- oder Rohrleitungsbau,<br />
Fachpersonal in angemessener Zahl<br />
entsprechend dem jeweiligen Auftragsumfang<br />
sowie die Schulung<br />
durch überbetriebliche Fortbildungsmaßnahmen<br />
nachgewiesen<br />
werden. In Bezug auf Betriebseinrichtungen<br />
und Geräte müssen alle<br />
für die Durchführung der jeweiligen<br />
Arbeiten erforderlichen Betriebseinrichtungen<br />
vorhanden sein. Geräte<br />
müssen in ausreichender Menge<br />
und funktionstüchtigem Zustand<br />
auf der Baustelle bereitgestellt werden.<br />
Leitfaden und Handbuch<br />
Der so genannte Leitfaden gibt den<br />
Umfang der Eigenüberwachung<br />
vor. Bei der Eigenüberwachung sind<br />
für alle Beurteilungsgruppen die<br />
maßgeblichen Parameter zu überprüfen<br />
und deren Einhaltung zu<br />
dokumentieren. Darüber hinaus<br />
verfügen Gütezeicheninhaber der<br />
Beurteilungsgruppe „Sanierung“<br />
über ein für das jeweilige Verfahren<br />
individuelles Handbuch, in dem die<br />
zum Einsatz kommenden Materialien<br />
genannt sind. Zu diesen Materialien<br />
existiert eine nach den aktuellen<br />
Regelwerken vollständige Materialprüfung.<br />
Weiterhin sind im<br />
Handbuch Anforderungen an Verfahren,<br />
Ausführung und Eigenüberwachung<br />
definiert. Hiermit steht<br />
ebenfalls ein wichtiges Instrument<br />
zur Verfügung, welches Aussagen<br />
über Qualifikation und Zuverlässigkeit<br />
eines Unternehmens ermöglicht.<br />
Ein Umstand, der letztendlich<br />
auch dazu beiträgt, Vertrauen und<br />
Verlässlichkeit unter den Baupartnern<br />
zu verbessern. Die Ergebnisse<br />
der Firmen- und Baustellenbesuche<br />
halten die Prüfingenieure in Berichten<br />
fest. „Ihre Anfertigung stellt<br />
höchste Anforderungen an die<br />
Organisation der Prüfungen und an<br />
die Personen, die mit dieser Aufgabe<br />
betraut sind“, erläutert Dr.-Ing.<br />
Marco Künster, Geschäftsführer der<br />
Gütegemeinschaft Kanalbau. „Deshalb<br />
werden die Prüfungen ausschließlich<br />
durch vom Güteausschuss<br />
beauftragte Prüfingenieure<br />
April 2011<br />
346 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
durchgeführt.“ Sie verfügen über<br />
jahrelange Praxis und hohes Fachwissen<br />
und gehen neutral und<br />
unabhängig an ihre Aufgaben<br />
heran.<br />
Großes Engagement<br />
Zurzeit überprüfen 27 Prüfingenieure<br />
die Qualifikation der Gütezeicheninhaber.<br />
Firmenbesuche erfolgen<br />
nach der Gütezeichen verleihung<br />
situationsabhängig, mindestens aber<br />
einmal alle 2 Jahre in den Beurteilungsgruppen<br />
AK3, AK2, AK1, VP, VM,<br />
VMD, VO und VOD sowie einmal pro<br />
Jahr in den Beurteilungsgruppen S..,<br />
I, R, D, G, ABS und ABV. Für Baustellenbesuche<br />
gilt: 2 Besuche pro Jahr<br />
in den Beurteilungsgruppen AK3,<br />
AK2, AK1, VP, VM, VMD, VO und VOD<br />
sowie 1 Besuch pro Jahr in den Beurteilungsgruppen<br />
S.., I, R, D und G. Das<br />
erfordert ein großes Engagement der<br />
beteiligten Personen. In 2010 haben<br />
die Prüfingenieure mehr als 2000 Firmen-<br />
und mehr als 3400 Baustellenbesuche<br />
durchgeführt. Alle Berichte,<br />
die die Prüfingenieure anfertigen,<br />
werden dem Güteausschuss der<br />
Gütegemeinschaft zur Beratung vorgelegt.<br />
Er entscheidet über die erstmalige<br />
Vergabe von Gütezeichen<br />
und auch über Empfehlungen für<br />
eventuell notwendige Ahndungsmaßnahmen.<br />
Dabei vertrauen Auftraggeber<br />
und Unternehmen auf<br />
Transparenz und ein einheitliches<br />
Anforderungsniveau. Deshalb ist die<br />
zentrale Bewertung der Prüfberichte<br />
durch ein neutrales und unabhängiges<br />
Gremium wie dem Güteausschuss<br />
maßgebend für das Anforderungsniveau<br />
der Gütesicherung.<br />
Ebenso wie die Unparteilichkeit –<br />
sowohl in Bezug auf wirtschaftliche<br />
Aspekte als auch hinsichtlich der<br />
Interessensneutralität.<br />
Neutrale Bewertung<br />
Bei festgestellten und dokumentierten<br />
Mängeln steht dem Güteausschuss<br />
ein abgestuftes System von<br />
Ahndungen zur Verfügung. „Vier<br />
Ahndungsmöglichkeiten sieht die<br />
Satzung vor“, erklärt Dipl.-Ing. Hans-<br />
Christian Möser, einer der vom<br />
Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure.<br />
Neben „Zusätzlichen Auflagen<br />
im Rahmen der Eigenüberwachung“<br />
und einer „Vermehrung der<br />
Qualifikationsprüfung“ sind das die<br />
„Verwarnung“ oder ein „Befristeter<br />
oder dauerhafter Entzug des Gütezeichens“.<br />
Bevor Ahndungsmaßnahmen<br />
beschlossen werden, kann das<br />
betroffene Unternehmen Stellung<br />
zu den Beanstandungen nehmen.<br />
„Dies geschieht üblicherweise un -<br />
mittelbar beim Firmen- bzw. Baustellenbesuch“,<br />
so Möser weiter.<br />
„Gemeinsam mit dem Bauleiter<br />
oder dem Polier werden die Mängel<br />
ausgewertet und Maßnahmen zu<br />
deren Vermeidung diskutiert.“ Im<br />
Bericht des Prüfingenieurs wird die<br />
Stellungnahme des Unternehmens<br />
dokumentiert und dem Güteausschuss<br />
vorgelegt. 2010 hat der<br />
Güteausschuss 5676 Vorgänge<br />
bearbeitet. 388 Ahndungen und<br />
162 Verwarnungen wurden ausgesprochen.<br />
23-mal wurde das Gütezeichen<br />
entzogen.<br />
Firmen- und Baustellenbesuche – hier Dipl.-Ing.<br />
Hans-Willi Bienentreu (re.) – werden ausschließlich<br />
durch vom Güteausschuss beauftragte Prüfingenieure<br />
durchgeführt. Sie verfügen über jahrelange<br />
Praxis und hohes Fachwissen und gehen neutral<br />
und unabhängig an ihre Aufgaben heran.<br />
© Güteschutz Kanalbau<br />
Hohe Akzeptanz<br />
Das Fachgremium Güteausschuss<br />
und die Tätigkeit der Prüfingenieure<br />
stellen sicher, dass nicht Formalismus,<br />
sondern Fachkompetenz und<br />
intensive Kommunikation Grundlage<br />
der Gütesicherung sind. Das<br />
findet Zustimmung bei Auftraggebern<br />
und Auftragnehmern. Die<br />
Gütesicherung hat sich in den letzten<br />
Jahrzehnten zu einer festen<br />
Größe in der Kanalbaubranche entwickelt.<br />
„Mit dem Gütezeichen am<br />
Bauzaun verdeutlicht ein Kanalbauunternehmen<br />
den eigenen Qualitätsanspruch“,<br />
erklärt Hans-Willi<br />
Bienentreu, wie sein Kollege Möser<br />
einer der vom Güteausschuss<br />
beauftragten Prüfingenieure. Die<br />
Vorteile der Zugehörigkeit zur Gütegemeinschaft,<br />
auch die materiellen,<br />
sind keineswegs nur graue Theorie.<br />
Das mit dem Gütezeichen transportierte<br />
Selbstverständnis der Mitglieder<br />
findet in einer Reihe von Folgemaßnahmen<br />
seinen Ausdruck.<br />
„Nach dem Beitritt zur Gütegemeinschaft<br />
und Beantragung eines Gütezeichens<br />
intensivieren die Unternehmen<br />
die Eigenüberwachung,<br />
viele haben ein betriebliches Qualitätsmanagementsystem<br />
eingerichtet“,<br />
so Bienentreu. Wichtig ist: Die<br />
Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ<br />
961 ist ein gemeinsames Projekt<br />
von Auftraggebern und Auftragnehmern.<br />
Die Mitglieder treffen sich<br />
im Rahmen von Veranstaltungen<br />
der Gütegemeinschaft und finden<br />
dort ein Forum zum Meinungsaustausch.<br />
Sachverhalte werden vorgetragen,<br />
unterschiedliche Auffassungen<br />
und Lösungsmöglichkeiten<br />
gemeinsam diskutiert. Der Zusammenschluss<br />
verbessert das wechselseitige<br />
Verständnis und schafft die<br />
Grundlage für partnerschaftlichen<br />
Umgang.<br />
Kontakt:<br />
RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau,<br />
Postfach 1369,<br />
D-53583 Bad Honnef,<br />
Tel. (02224) 9384-0,<br />
Fax (02224) 9384-84,<br />
E-Mail: info@kanalbau.com<br />
www.kanalbau.com<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 347
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
„Unser <strong>Wasser</strong> von A bis Z“<br />
Zum internationalen „Tag des <strong>Wasser</strong>s“ am 22. März 2011 erschien das Lexikon „Unser <strong>Wasser</strong> von A bis Z“,<br />
herausgegeben von EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND. Kurz und prägnant bringt es in mehr<br />
als 1400 Stichworten Begriffe der <strong>Wasser</strong>wirtschaft auf den Punkt. Vor dem Hintergrund der weltweiten Herausforderungen<br />
hinsichtlich Trinkwasserversorgung und <strong>Abwasser</strong>entsorgung oder aber der Klimaveränderungen<br />
ist es eine umfassende Informationsquelle sowohl für Laien als auch für Fachleute. Das Buch gibt die<br />
Erfahrungen von EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND leicht verständlich weiter.<br />
Mit dem von der EMSCHERGE-<br />
NOSSENSCHAFT umgesetzten<br />
Umbau des Emscher-Systems erhält<br />
einer der am dichtesten besiedelten<br />
urbanen Räume Europas eine völlig<br />
neue und vor allem moderne wasserwirtschaftliche<br />
Infrastruktur. Das<br />
alte System der „Köttelbecken“ wird<br />
unter die Erde verbannt, sauberes<br />
<strong>Wasser</strong> dagegen fließt künftig durch<br />
die Städte und Stadtteile des<br />
Reviers.<br />
„<strong>Wasser</strong> für urbane Räume“ – das<br />
trifft nicht nur auf den Emscher-<br />
Umbau oder auf das Seseke-Programm<br />
des LIPPEVER BANDES zu,<br />
sondern so lautete auch knapp zu -<br />
sammengefasst das Motto des diesjährigen<br />
internationalen „Tag des<br />
<strong>Wasser</strong>s“. Immer schneller steigt der<br />
weltweite <strong>Wasser</strong>bedarf etwa aufgrund<br />
höherer Energieerzeugung in<br />
Folge des Bevölkerungswachstums,<br />
der Stadtentwicklung, industriellen<br />
Wachstums und erhöhtem Lebensstandard.<br />
Auch der Zugang zu einer<br />
sanitären Grundversorgung ist für<br />
mehr als 2,5 Milliarden Menschen<br />
weltweit nicht gewährleistet.<br />
Anders gelagert hingegen sind die<br />
Probleme rund um das Thema „Klimawandel“<br />
und die Folgen für den<br />
Hochwasserschutz und die Gewässerbewirtschaftung.<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung GmbH<br />
Grasstraße 11 • 45356 Essen<br />
Telefon (02 01) 8 61 48-60<br />
Telefax (02 01) 8 61 48-48<br />
www.aquadosil.de<br />
Neues Lexikon erklärt<br />
Fachbegriffe<br />
Das Lexikon befasst sich neben der<br />
Einführung zur <strong>Wasser</strong>nutzung, die<br />
sich unter anderem dem deutschlandweiten<br />
<strong>Wasser</strong>bedarf ebenso<br />
wie globalen Problemen wie <strong>Wasser</strong>mangel<br />
widmet, es gibt auch<br />
einen umfangreichen lexikalischen<br />
Teil: „Dieses neue Lexikon soll kompakt<br />
in die komplexe Themenwelt<br />
des <strong>Wasser</strong>s einführen“, sagt Herausgeber<br />
Dr. Jochen Stemplewski.<br />
Der Vorstandsvorsitzende der <strong>Wasser</strong>wirtschaftsverbände<br />
EMSCHER-<br />
GENOSSENSCHAFT und LIPPEVER-<br />
BAND ist seit fast 20 Jahren in der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft tätig, die beiden<br />
Verbände sind Flussmanager für<br />
Emscher und Lippe: „Für uns als<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaftsverbände ist das<br />
Lebenselixier <strong>Wasser</strong> Tagesgeschäft.<br />
Das Thema bietet viele Schnittstellen,<br />
denn die <strong>Wasser</strong>wirtschaft geht<br />
weit über die reine Bewirtschaftung<br />
von <strong>Wasser</strong> hinaus. So beschäftigen<br />
wir uns als EMSCHERGENOSSEN-<br />
SCHAFT und LIPPEVERBAND auch<br />
mit Aspekten der Stadt- und Regionalplanung,<br />
Natur- und Umweltschutz<br />
oder Themen wie Freizeit<br />
und Erholung.“ Die Erfahrungen der<br />
Verbände, gemeinsam Deutschlands<br />
größte Akteure in diesem<br />
Feld, sollen mit dem Lexikon weitergegeben<br />
werden.<br />
Von A wie <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
bis Z wie Zisterne<br />
Der lexikalische Teil erläutert in<br />
mehr als 1400 Stichworten Fachbegriffe<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft. Von A<br />
wie <strong>Abwasser</strong>reinigung – bereits<br />
seit 1899 das Kerngeschäft der<br />
EMSCHERGENOSSENSCHAFT – bis Z<br />
wie Zisterne werden sowohl Fachpublikum<br />
als auch Außenstehende<br />
informativ in den <strong>Wasser</strong>wortschatz<br />
eingeführt. Mehrere Einträge widmen<br />
sich darüber hinaus dem<br />
Thema Hochwasser – ein Bereich,<br />
der nicht erst durch die Ereignisse in<br />
Japan aktuell ist: von Hochwasser<br />
über Hochwasserrisiko und Hochwasserrückhaltebecken<br />
bis hin zum<br />
Hochwasserschutz.<br />
Herausgeber Dr. Jürgen Ruppert:<br />
„Viele Menschen bedauern sicherlich,<br />
dass sie zu wenig über Themen<br />
wissen, die nicht zu ihrem beruflichen<br />
Fachgebiet gehören, ihr Leben<br />
aber wesentlich beeinflussen. Mit<br />
diesem Lexikon wollen wir derartige<br />
Lücken füllen und all jenen<br />
Lesern helfen, die mehr wissen wollen<br />
über das Thema <strong>Wasser</strong>.“<br />
Bezug:<br />
„Unser <strong>Wasser</strong> von A bis Z. Ein Lexikon zur<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft“, herausgegeben von<br />
Jochen Stemplewski und Jürgen Ruppert, ist<br />
erschienen im Oldenbourg Industrieverlag.<br />
Im Buchhandel ist es erhältlich unter der<br />
ISBN 978-3-8356-3237-0<br />
(32,90 Euro, 368 Seiten, gebunden).<br />
April 2011<br />
348 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Haftungsfragen<br />
in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
EVERZIT ®<br />
Filtermaterialien für die<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
Wiederholung der Veranstaltung<br />
am 4. Mai 2011 in Rostock<br />
Vor dem Hintergrund reger Diskussionen<br />
im Rahmen von<br />
Veranstaltungen zum Technischen<br />
Sicherheitsmanagement TSM hat<br />
das DVGW-Berufsbildungswerk eine<br />
neue Tagesveranstaltung „Haftungsfragen<br />
in der <strong>Wasser</strong>versorgung –<br />
Ordnungswidrigkeiten<br />
Haftungsüberblick<br />
Haftung<br />
strafrechtliche<br />
Verantwortlichkeit<br />
Trinkwasseraufbereitung<br />
EVERZIT ® N zur Enteisenung und<br />
Entmanganung von z.B. Grundwasser,<br />
Spezialprodukte zur Uran- und Arsenelimination,<br />
Legionellenprophylaxe<br />
Meerwasseraufbereitung<br />
EVERZIT ® N in der Vorfilterstufe des<br />
Rohwassers. Keine Kieselsäureabgabe<br />
an das <strong>Wasser</strong> und somit beste<br />
Bedingungen für die Umkehrosmose-<br />
Membranen<br />
gesetzlich<br />
Gefährdungshaftung<br />
verschuldensunabhängig<br />
Verschuldenshaftung<br />
sog. unerlaubte Handlung<br />
vertraglich<br />
• § 6 AVB<strong>Wasser</strong>V<br />
• NDAV, GasGVV<br />
Schwimmbadwasseraufbereitung<br />
EVERZIT ® Spezial PLUS zur<br />
Reduzierung des gebundenen Chlors,<br />
THM und AOX<br />
• Haftpflichtgesetz<br />
• UmwelthaftungsG<br />
• <strong>Wasser</strong>haushaltsG<br />
• §823 BGB<br />
• § 831 BGB<br />
• NAV, StromGVV<br />
• §280 BGB<br />
<strong>Abwasser</strong>aufbereitung<br />
Reduzierung von Phosphat<br />
(3. Reinigungsstufe)<br />
vom Organisationsverschulden bis<br />
zur persönlichen strafrechtlichen<br />
Verantwortung“ konzipiert. Interessenten<br />
aus <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
erhalten dabei die Gelegenheit,<br />
Fragen der Unternehmenshaftung<br />
und der persön lichen Haf -<br />
tung zu diskutieren. Auch die Organisation<br />
von der Auswahl bis zur<br />
Überwachung von Auftragnehmern<br />
bei Tätigkeiten am Leitungsnetz wird<br />
erläutert. Ziele sind der richtige<br />
Umgang mit und die gegebenenfalls<br />
notwendige Ab wehr von Ansprüchen<br />
Dritter sowie die Vermeidung<br />
von rechtlichen Fehlern im Kundenund<br />
Auftragnehmerverhältnis.<br />
In einer ersten Pilotveranstaltung<br />
des Berufsbildungswerkes<br />
Center Nord Mitte Februar in Rendsburg<br />
nutzten die Teilnehmer im<br />
angestrebt kleinen Kreis die Gelegenheit<br />
zur Fallbesprechung. Die<br />
Referentin, RA Annett Heublein,<br />
Bundesverband der Energie- und<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft BDEW, beleuchtete<br />
u. a. die Übertragbarkeit bestehender<br />
Urteile auf die Unternehmenspraxis.<br />
Dabei bestätigte sich<br />
die Annahme, dass technische<br />
Umsetzung und juristische Sichtweise<br />
nicht immer ohne individuelle<br />
Situationsbetrachtung in Einklang<br />
zu bringen sind. Auch zeigte<br />
sich, dass gelebte Praxis keine<br />
Garantie für Schuldfreiheit ist und<br />
dass Haftungsgrenzen nicht unweigerlich<br />
durch technische Gegebenheiten<br />
fixiert sind. Die Erkenntnis<br />
der Seminarteilnehmer, das in der<br />
Veranstaltung Erfahrene kritisch im<br />
eigenen Unternehmen umzusetzen<br />
zu können, motiviert den DVGW, die<br />
Veranstaltung weiterhin anzubieten.<br />
So wird am 4. Mai 2011 das<br />
Thema in Rostock erneut angeboten.<br />
Weitere Informationen unter<br />
dem Stichwort„Haftungsfragen“ auf<br />
www.dvgw-veranstaltungen.de<br />
Umweltschutz<br />
Gewässerökologie, Entfernung von<br />
Schwermetallen<br />
Industriewasseraufbereitung<br />
Betriebs- und Kühlwasserkreisläufe,<br />
Brauereien, Papierfabriken,<br />
Waschstraßen, etc.<br />
EVERS e.K.<br />
<strong>Wasser</strong>technik und<br />
Anthrazitveredelung<br />
Rheiner Straße 14a<br />
48496 Hopsten<br />
Telefon: + 49 (0) 54 58 / 93 07 - 0<br />
Telefax: + 49 (0) 54 58 / 93 07 - 40<br />
info@evers.de www.evers.de<br />
Bitte besuchen Sie uns auf der <strong>Wasser</strong> Berlin<br />
2011 vom 2. - 5. Mai in Halle 2.2, Stand 100
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
DVGW-Hochschultag –Sind Sie dabei?<br />
Diskussionsplattform für Vertreter der Hochschulen, Unternehmen<br />
und für Studierende<br />
Der diesjährige DVGW-Hochschultag<br />
wird im Rahmen des<br />
Karrieretages der wat + WASSER<br />
Angehende Studierende können denDVGW-Hochschultag<br />
zur Klärung ihrer Fragen nutzen. Quelle: pixelio<br />
BERLIN INTERNATIONAL 2011<br />
durchgeführt. In der 1,5-stündigen-<br />
Veranstaltung diskutieren am 5. Mai<br />
2011 Vertreter der Hochschulen,<br />
Studierende und Vertreter der Versorgungsunternehmen<br />
Themen wie<br />
die Berufseinstiegschancen des Ingenieurnachwuchses<br />
und auch die<br />
Erwartungen der Unternehmen an<br />
die Ausbildung der zukünftigen<br />
Nachwuchsingenieure.<br />
Die Ziele des Bologna-Prozesses<br />
und die damit einhergehenden Veränderungen<br />
in der Hochschulbildung<br />
sind zumeist bekannt. Ebenso<br />
ist die Umstellung der vorhergehenden<br />
Hochschulabschlüsse auf das<br />
Bachelor- und Mastersystem größtenteils<br />
abgeschlossen. Dennoch<br />
bedürfen einige Fragen zum Studium<br />
und zum Berufseinstieg einer<br />
intensiveren Auseinandersetzung.<br />
Mit Hinblick auf den bestehenden<br />
Informationsbedarf ist der<br />
DVGW-Hochschultag als Plattform<br />
für intensive Gespräche und Diskussionen<br />
rund um die Bedürfnisse<br />
der Versorgungswirtschaft und der<br />
Hochschulen geschaffen worden.<br />
Weitere Informationen<br />
www.dvgw.de<br />
Fachtagung „Grabenlose Bauweisen“<br />
Kernpunkte des Regelwerkes werden anwendernah vorgestellt und diskutiert.<br />
Am 8./9. Juni 2011 veranstaltet<br />
der DVGW die Fachtagung<br />
„Grabenlose Bauweisen“ in Göttingen.<br />
Das Programm der Veranstaltung<br />
wurde von den eigentlichen<br />
Autoren des einschlägigen Regelwerkes,<br />
d. h., von den Mitgliedern<br />
des DVGW-Projektkreises „Grabenlose<br />
Bauweisen“ gestaltet. Folgende<br />
Themen stehen im Mittelpunkt:<br />
Rehabilitation und Netzoptimierung<br />
– Einsatzfelder für grabenlose<br />
Bauweisen<br />
Grabenlose Bauweisen<br />
– Bodenverdrängen<br />
– Spülbohren<br />
– Auswechseln<br />
– Bersten<br />
– Rohreinzug<br />
– Gewebeschlauchauskleidung<br />
– Zementmörtelauskleidung<br />
Ringraumverfüllung.<br />
Die Tagung wendet sich an Technische<br />
Fach- und Führungskräfte<br />
aus Versorgungsunternehmen, an<br />
Vertreter von Ingenieurbüros, Baufirmen<br />
und Straßenbaulastträger.<br />
Grabenlose Bauweisen bieten<br />
oft wirtschaftlichere und umweltschonendere<br />
Optionen gegenüber<br />
der konventionellen offenen Bauweise.<br />
Ihre Bedeutung wächst vor<br />
allem im Zusammenhang mit der<br />
Rehabilitation und Optimierung<br />
vorhandener Netze. Der DVGW bietet<br />
ein umfangreiches technisches<br />
Regelwerk für grabenlose Bauweisen.<br />
Damit die zum großen Teil nur<br />
im Verborgenen durchführbaren<br />
Verfahren die geweckte Hoffnung<br />
auf nachhaltige Kosteneinsparung<br />
bei hoher Ausführungsqualität er -<br />
füllen können, müssen Qualifikation<br />
und Ausstattung der Verfahrensanbieter<br />
erhöhten Anforderungen<br />
ge nügen.<br />
Der Qualitätsanspruch kommt<br />
aber nur dann zum Tragen, wenn<br />
das Regelwerk von seinen Adressaten<br />
wahrgenommen und durchgesetzt<br />
wird: Rohrleitungsbauunternehmen<br />
sollten sich zertifizieren<br />
lassen, um ihre personelle und sachliche<br />
Kompetenz unter Beweis zu<br />
stellen. Versorgungsunternehmen<br />
sollten bei ihrer Ausschreibung die<br />
entsprechenden Zertifikate einfordern,<br />
um so ihre Präqualifikation zu<br />
entlasten und damit den Rohrleitungsbauunternehmen<br />
den entscheidenden<br />
Anreiz zur Zertifizierung<br />
zu vermitteln.<br />
Information und Anmeldung:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Silke Splittgerber,<br />
Tel. (0228) 9188-92-607,<br />
Fax (0228) 9188-92-607,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de<br />
April 2011<br />
350 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Generalentwässerungsplanung: Kosten sparen<br />
durch ganzheitliche Betrachtung<br />
10. bis 11. Juni 2011, Bochum<br />
Städtische <strong>Abwasser</strong>systeme be -<br />
stehen aus einer Vielzahl einzelner<br />
Komponenten, wie z. B. Kanäle,<br />
Becken, Überläufe, Pumpwerke etc.,<br />
die sich gegenseitig in ihrer Wirkung<br />
stark beeinflussen. Die Beurteilung<br />
der Leistungsfähigkeit einzelner<br />
Komponenten oder deren<br />
Planung kann sachgerecht nur er -<br />
folgen, wenn alle notwendigen Eingangsgrößen<br />
definiert sind und<br />
wenn diese gegenseitigen Beeinflussungen<br />
von ihrer Größe her<br />
bekannt sind. Zur Ermittlung dieser<br />
Wechselwirkungen innerhalb des<br />
Gesamtsystems wird der Generalentwässerungsplan<br />
(GEP) oder<br />
Generalkanalisationsplan (GKP) als<br />
Analyse- und Planungsinstrument<br />
eingesetzt und kann in der Bundesrepublik<br />
als Stand der Technik angesehen<br />
werden.<br />
Der GEP dient dabei dazu, langfristige<br />
Entwicklungen wie beispielsweise<br />
geplante Sanierungsmaßnahmen,<br />
Siedlungserweiterungen,<br />
Änderungen im <strong>Abwasser</strong>anfall<br />
oder auch einen bevorstehenden<br />
Klimawandel zu berücksichtigen,<br />
um damit einen Überblick<br />
über die Dringlichkeit von Sanierungsmaßnahmen<br />
des Kanalnetzes<br />
zu gewinnen. Durch Entwicklung<br />
und Vergleich verschiedener Szenarien<br />
können wirtschaftliche Varianten<br />
er arbeitet werden. Durch den<br />
GEP werden damit die Weichen für<br />
umfangreiche Investitionen gestellt.<br />
Die Möglichkeiten einer Optimierung<br />
in ökonomischer und ökologischer<br />
Sicht sind deshalb weitaus<br />
größer als beispielsweise in der Entwurfs-<br />
und Ausführungsphase einer<br />
klassischen Planung. Aus diesem<br />
Grund wird beim GEP insbesondere<br />
neben der Analyse des Ist-Zustandes<br />
anhand diverser Kriterien das<br />
Entwässerungssystem auch auf den<br />
Prognose-Zustand hin untersucht.<br />
Somit ist die Zielsetzung für eine<br />
Generalentwässerungsplanung die<br />
Erarbeitung eines nachhaltigen<br />
ökologischen und ökonomischen<br />
Entwässerungskonzeptes für die<br />
Zukunft.<br />
Im Rahmen dieser TAH-Tagung<br />
werden nach der thematischen Einführung<br />
die wesentlichen Bearbeitungsschritte<br />
eines GEP beschrieben<br />
und zukunftsfähige Konzepte<br />
vorgestellt. Basis für die wirklichkeitsnahe<br />
Beurteilung von Entwässerungsanlagen<br />
sind exakte Be -<br />
standsdaten, deren Erfassung und<br />
Pflege detailliert besprochen werden.<br />
Grundlage für die Entwicklung<br />
von Lösungsvorschlägen ist eine<br />
umfassende Analyse des Entwässerungssystems<br />
mit Hilfe geeigneter<br />
Modelle. Die entsprechenden Mo -<br />
delle sowie die Datengewinnung<br />
zur Kalibrierung der Modelle werden<br />
im weiteren Verlauf des Programms<br />
unter Berücksichtigung<br />
notwendiger Eingangsdaten näher<br />
erläutert. Praktische Beispiele<br />
sowohl aus Sicht eines Auftraggebers,<br />
eines Stadtentwässerungsbetriebes<br />
als auch eines Ingenieurbüros<br />
vervollständigen das Programm.<br />
Abschließend werden<br />
diverse Strategien vorgestellt, wie<br />
mit einem optimalen Einsatz von<br />
Generalentwässerungsplänen ökologische<br />
aber auch ökonomische<br />
Erfolge erzielt werden können.<br />
Die Referenten sind teils in einzelnen<br />
Arbeitsgruppen tätig oder<br />
weisen weitreichende Erfahrungen<br />
im Bereich Forschung und Lehre<br />
und in der praktischen Umsetzung<br />
bei der Erstellung von Generalentwässerungsplänen<br />
auf.<br />
Kontakt:<br />
Technische Akademie Hannover e.V.,<br />
Dr.-Ing. Igor Borovsky,<br />
Wöhlerstraße 42,<br />
D-30163 Hannover,<br />
Tel. (0511) 394 33-30,<br />
Fax (0511) 394 33-40,<br />
www.ta-hannover.de<br />
DIN EN ISO<br />
9001:2000<br />
Zert.-Nr. 0727<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 351
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
8. Produkt- und Betriebssicherheitstage<br />
Die bewährte Informationsdrehscheibe zur Produkt-, Betriebs- und Anlagensicherheit – BEST 2011hält am 28.<br />
und 29. Juni 2011 in Hamburg erneut eine Fülle fachlicher Neuigkeiten für Hersteller und Arbeitgeber bereit.<br />
Die Produkt- und Betriebssicherheitstage<br />
2011 unterstützen<br />
die verantwortlichen Akteure in<br />
Wirtschaftsunternehmen, Behörden,<br />
Überwachungsorganisationen<br />
und bei den Unfallversicherungsträgern,<br />
in dem sie das aktuell erforderliche<br />
Fachwissen für die betriebliche<br />
Praxis vermitteln.<br />
Jüngste Entwicklungen bei der<br />
z. Z. stattfindenden Neuordnung<br />
des Produktsicherheitsrechts, die<br />
Auswirkungen auf die Schnittstellen,<br />
Produktion, Produkt, Betrieb<br />
und Anlagensicherheit haben, stehen<br />
im Zentrum.<br />
Außerdem werden durch den<br />
neuen Leitfaden zur Maschinenrichtlinie<br />
2006/42/EG gegebene<br />
Möglichkeiten praxisnah vorgestellt,<br />
die rechtliche und praktische<br />
Bedeutung ebenso herausgestellt,<br />
wie erklärungsbedürftige und kritische<br />
Regelungen beleuchtet werden.<br />
Hier erfahren Maschinenhersteller,<br />
wie sie mit den Anforderungen<br />
der EU-Richtlinie umgehen<br />
können.<br />
Mit welchen rechtlichen Ermittlungen<br />
muss man nach einem<br />
Unfall rechnen? Auch wenn solche<br />
Erfahrungen jedem Arbeitgeber<br />
erspart bleiben mögen, sollte er<br />
wissen, was auf ihn zukommen<br />
kann. Die juristischen Hinweise<br />
geben dem Arbeitgeber wie dem<br />
Hersteller wertvolle Hinweise, wie<br />
er rechtlichen Schwierigkeiten vorbeugen<br />
kann.<br />
Auf den Einsatz von Fremdfirmen,<br />
z. B. bei der Instandhaltung<br />
in Kraftwerken, kann heute kaum<br />
noch ein Unternehmen verzichten.<br />
Doch wie integriere ich die Zusammenarbeit,<br />
damit aus der „fremden“<br />
Firma eine Partnerfirma wird und<br />
die Zusammenarbeit von eigenen<br />
Mitarbeitern und Mitarbeitern der<br />
Partnerfirma reibungslos und sicher<br />
funktioniert? Beispiele guter Praxis<br />
der Integration von Einweisung,<br />
Schulung und Überwachung der<br />
Part nerfirmen beschäftigten verdeutlichen<br />
die für die Anlagen- und<br />
Betriebssicherheit entscheidende<br />
Organisation der Zusammenarbeit.<br />
Welchen Wert haben technische<br />
Normen für die Vertragsgestaltung?<br />
Für die Praxis von Beschaffung und<br />
Betrieb sind Kenntnisse über die<br />
rechtliche Bedeutung technischer<br />
Normen ebenso wesentlich wie darüber,<br />
welcher Sicherheitsmaßstab<br />
gilt und was in Verträgen vereinbart<br />
werden kann, sollte und muss. Die<br />
Produkt- und Betriebssicherheitstage<br />
geben auch hier wertvolle<br />
Tipps für die Praxis.<br />
Weitere Themen informieren<br />
über aktuelle Fragen wie z. B. den<br />
Stand der Sicherheitstechnik bei<br />
Errichtung und Betrieb kollaborierender<br />
Roboter, Brand- und Explosionsschutzfragen,<br />
die Regelwerke<br />
gegen elektrische Ge fährdungen,<br />
Fragen der Prozessleittechnik usw.<br />
Einzelheiten können dem Programm<br />
entnommen werden, z. B.<br />
unter „www.betriebssicherheitstage.de“.<br />
Am Vormittag des zweiten Tages<br />
können sich die Teilnehmer nach<br />
Belieben in spezifischen Vorträgen<br />
schwerpunktmäßig mit Fragen der<br />
Produktsicherheit, der Anlagenund<br />
Betriebssicherheit oder der<br />
Versorgungsbranche befassen. Ein<br />
Wechsel zwischen den Beiträgen<br />
der drei Schwerpunktveranstaltungen<br />
ist jederzeit möglich, spezifische<br />
Fragen und Probleme können<br />
individuell geklärt bzw. gelöst werden.<br />
Benötigen Sie Hilfe bei Problemen?<br />
Dann richten Sie doch Ihre<br />
Fragen schon heute über eine der<br />
unten stehenden Adressen an uns.<br />
In der Informationsbörse werden<br />
praxisnahe Lösungsansätze<br />
vorgestellt und branchenrelevante<br />
Probleme beraten. Sie wird durch<br />
eine Fachausstellung begleitet, in<br />
der neue Geschäftsbeziehungen<br />
geknüpft und bestehende gepflegt<br />
werden können. Die Teilnahme an<br />
den Betriebssicherheitstagen gilt<br />
als Fortbildung im Sinne des<br />
§ 5Abs. 3 Arbeitssicherheitsgesetz<br />
(ASiG) und ist mit 3 VDSI-Punkten<br />
bewertet. Wie in den vergangenen<br />
Jahren wird die Veranstaltung durch<br />
namhafte Verbände und Unternehmen<br />
unterstützt.<br />
Information und Anmeldung:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Sandra Wonsack,<br />
Tel. (0228) 9188-912,<br />
Fax (0228) 9188-92-915,<br />
E-Mail: best@dvgw.de,<br />
www.betriebssicherheitstage.de<br />
April 2011<br />
352 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
SENSOR+TEST 2011 steht unter dem Motto:<br />
„easy to use”<br />
7. bis 9. Juni 2011, Nürnberg<br />
Beim Schwerpunktthema „easy to<br />
use“ geht es in diesem Jahr auf<br />
der SENSOR+TEST nicht um eine<br />
spezielle Technologie oder Anwendung,<br />
sondern um den ganz konkreten<br />
Kundennutzen. Sensorik, Messund<br />
Prüftechnik sind wichtige<br />
Schlüsseltechnologien und Motor<br />
der Innovation in nahezu allen<br />
Bereichen unseres Lebens. Benutzerfreundlichkeit,<br />
Sicherheit, Klarheit<br />
bei der Anwendung und intuitives<br />
Bedienen – kurz: „usability“ –<br />
bekommen damit einen be sonderen<br />
Stellenwert bei neuen Entwicklungen.<br />
Vor diesem Hintergrund haben<br />
der Ausstellerbeirat und der Vorstand<br />
des AMA Fachverbandes für<br />
Sensorik e.V. als Träger der Fachmesse<br />
das Motto “easy to use” als<br />
Schwerpunktthema der diesjährigen<br />
SENSOR+TEST festgelegt.<br />
In Halle 12 wird es einen Sonderstand<br />
geben, auf dem Unternehmen<br />
und Institute ihre innovativen<br />
Lösungen zum Thema „easy to use“<br />
präsentieren. Dort stellt auch einer<br />
der Nominierten für den diesjährigen<br />
SENSOR Innovationspreis – das<br />
Zentrum für Medizinische Forschung<br />
der Medizinischen Fakultät<br />
Mannheim der Universität Heidelberg<br />
– sein „Schlaues Pflaster zur<br />
Nieren funktions bestimmung“ vor.<br />
Insgesamt reicht die auf der Messe<br />
gezeigte Palette der „easy to use“-<br />
Lösungen von sich selbst kalibrierenden<br />
und vernetzenden Sensoren<br />
über Messsysteme mit besonders<br />
intuitiver Bedienung bis hin zu Prüfsystemen<br />
mit vollständig automatisierten<br />
Mess- und Dokumenta tionsabläufen.<br />
Auch das Vortragsforum in Halle<br />
12 wird am ersten Messetag ganz<br />
im Zeichen von “easy to use” stehen<br />
und dies in diversen Fachreferaten<br />
thematisieren. Zielsetzung ist es, bei<br />
den Herstellern aber auch bei den<br />
Anwendern neue Potenziale durch<br />
mehr Bedienerfreundlichkeit und<br />
effiziente Nutzung zu erreichen und<br />
so auch einen entscheidenden Beitrag<br />
zur Anwendungssicherheit der<br />
immer komplexer werdenden Entwicklungen<br />
zu leisten.<br />
Dazu Christoph Kleye, Vorsitzender<br />
des Ausstellerbeirats der<br />
SENSOR+TEST: „Sensoren und Messsysteme<br />
müssen heute hoch komplexe<br />
physikalische Vorgänge unter<br />
oft erschwerten Bedingungen exakt<br />
erfassen. Den Anwender interessiert<br />
aber letztlich nur der möglichst<br />
schnelle und einfache Zugriff auf<br />
die Messwerte und Ergebnisse.<br />
Genau das ist mit “easy to use”<br />
gemeint.“<br />
Und Veranstalter Holger Bödeker<br />
von der AMA Service GmbH ergänzt:<br />
„Natürlich bewältigen die auf der<br />
Messe gezeigten Produkte und Systeme<br />
immer kompliziertere Aufgaben<br />
immer präziser und in immer<br />
kürzerer Zeit. Zudem werden sie<br />
immer handlicher und oft auch<br />
günstiger. Das alles nutzt dem<br />
Anwender aber nur wenig, wenn<br />
bei der Integration oder Benutzung<br />
Probleme auftreten. Eine Vielzahl<br />
der SENSOR+TEST Aussteller zeigt<br />
in diesem Jahr mustergültig, wie<br />
neue Lösungen schnell und einfach<br />
zu der gewünschten Innovation<br />
beim Kunden führen.“<br />
Weitere Informationen:<br />
www.sensor-test.com<br />
BaSYS<br />
DAS Netzinformationssystem<br />
Einheitliche grafische Oberfläche für AutoCAD,<br />
ArcGIS, GeoMedia und MicroStation<br />
Zustandserfassung, -bewertung<br />
und Sanierungsplanung<br />
GAWANIS-Kompatibilität<br />
STANET-Schnittstelle<br />
INTERGEO<br />
Besuchen Sie uns auf der <strong>Wasser</strong><br />
Berlin:<br />
- Blue facts Stand, Halle 2.2 Stand 201<br />
- GWP Stand, Halle 5.2a Stand 110<br />
Halle 11.2, Stand 2I.108<br />
www.barthauer.de<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 353
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Energieeffiziente und innovative Klärwerkstechnik<br />
18. und 19. Mai 2011, München<br />
Ein Fachsymposium in München informiert am 18.<br />
und 19. Mai 2011 über effiziente und innovative<br />
Klärwerkstechnik. © WILO SE, Dortmund<br />
Über aktuelle Entwicklungen,<br />
Zukunftstrends und Innovationen<br />
in der Klärwerkstechnik informiert<br />
ein zweitägiges Fachsymposium<br />
an der Universität der Bundeswehr<br />
in München. Die Veranstaltung<br />
am 18. und 19. Mai 2011 bietet Entscheidern<br />
aus <strong>Abwasser</strong>entsorgung,<br />
Ingenieuren und Fachplanern sowie<br />
Vertretern von Umweltbehörden<br />
eine Vielzahl neuer Aspekte sowie<br />
die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.<br />
Über 20 hochkarätige Experten<br />
aus <strong>Abwasser</strong>wirtschaft, Forschung<br />
und Umweltpolitik informieren die<br />
Teilnehmer zu Möglichkeiten und<br />
Perspektiven nachhaltiger <strong>Abwasser</strong>reinigung.<br />
Auf dem Programm<br />
stehen unter anderem die Einsparpotenziale<br />
und Effizienzsteigerung<br />
in Kläranlagen, Prozessoptimierungen<br />
in Belebungsbecken sowie die<br />
Vorteile wirtschaftlicher Netzwerke<br />
wie des Umweltcluster Bayern und<br />
der German Water Partnership.<br />
Neben zielführenden Planungsstrategien<br />
und den neuesten technischen<br />
Lösungen stehen wegweisende<br />
Praxisbeispiele auf dem Programm.<br />
Veranstaltet wird das Fachsymposium<br />
von der Universität der Bundeswehr<br />
München, der WILO SE als<br />
Spezialisten für <strong>Abwasser</strong>pumpen<br />
und Tauchmotorrührwerke, der<br />
Dorsch Gruppe als Deutschlands<br />
größtem unabhängigen Planungsund<br />
Beratungskonzern und der<br />
Huber SE, einem der führenden<br />
Ausrüster kommunaler und industrieller<br />
<strong>Abwasser</strong>technik.<br />
Kontakt:<br />
WILO SE,<br />
Heimgartenstraße 1–3, D-95030 Hof,<br />
Heike Kuhn,<br />
Tel. (09281) 974-332, Fax (092 81) 974-376,<br />
E-Mail: heike.kuhn@wilo.com,<br />
www.wilo.de<br />
Deutschland zum ersten Mal mit offiziellem<br />
Gemeinschaftsstand auf der WATEC ISRAEL 2011<br />
15. bis 17. November, Messegelände in Tel Aviv<br />
Die letzte WATEC ISRAEL im Jahr<br />
2009 überzeugte mit beeindruckendem<br />
Messeergebnis: Von den<br />
265 Ausstellern kamen 41 aus dem<br />
Ausland, von den 20661 Fachbesuchern<br />
kamen 10 % aus 94 verschiedenen<br />
Ländern. An der Begleitkonferenz<br />
registrierten sich 2950 hochkarätige<br />
Fachleute, darunter 125<br />
weltbekannte Redner. Die WATEC<br />
ISRAEL wurde von 150 offiziellen<br />
Delegationen besucht, darunter 30<br />
ausländische Minister und Staatssekretäre.<br />
Die WATEC ISRAEL wird<br />
unterstützt und gefördert von gleich<br />
drei israelischen Ministerien (Industrie<br />
/ Ausland / Umweltschutz) und<br />
erfährt damit allerhöchste Aufmerksamkeit<br />
auch in den Medien.<br />
Zum ersten Mal beteiligt sich die<br />
Bundesrepublik Deutschland an<br />
Israels führender Fachmesse für<br />
<strong>Wasser</strong>- und Umwelttechnologien<br />
und Erneuerbare Energie, WATEC<br />
ISRAEL 2011, mit einem Gemeinschaftsstand<br />
gefördert vom Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft aus<br />
dem Sonderprogramm Exportinitiative<br />
Erneuerbare Energien/Energieeffizienz.<br />
Immer mehr deutsche und ausländische<br />
Firmen drängen auf die<br />
wichtigen Märkte in Nahost. Durch<br />
die Zusammenführung israelischer<br />
und internationaler Führungskräfte<br />
aus der Wirtschaft, Entscheidungsträgern<br />
aus Politik und Wissenschaft<br />
ist die WATEC 2011 in Tel Aviv das<br />
bedeutendste Schaufenster für die<br />
fortschrittlichsten Umwelttechnologien<br />
aus der ganzen Welt. Die offizielle<br />
Durchführungsgesellschaft<br />
des Gemeinschaftsstandes ist die<br />
expotec gmbh in Berlin, Ansprechpartner<br />
Frank Hoffmann, Tel. (030)<br />
22 90 80 41, E-Mail: hoffmann@<br />
expotecgmbh.de<br />
Kontaktbüro der WATEC ISRAEL in<br />
Deutschland:<br />
MESSE & MARKETING MICHAEL PITTSCHEIDT,<br />
Alte Landstraße 29,<br />
D-53902 Bad Münstereifel,<br />
Tel. (02253) 932188,<br />
E-Mail: info@pittscheidt.de<br />
April 2011<br />
354 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Forschung und Entwicklung<br />
NACHRICHTEN<br />
Extrazelluläre polymere Substanzen aus Biofilmen<br />
Aufklärung von Strukturen und ihr Einfluss auf die Foulingbildung in<br />
Membranbioreaktoren<br />
Kurzfassung der Dissertation<br />
Von Ulrich-Matthias Metzger<br />
Gutachter: Prof. Dr. F. H. Frimmel, Prof. Dr.-Ing. Clemens Posten<br />
Am Lehrstuhl für <strong>Wasser</strong>chemie<br />
und in der DVGW-Forschungsstelle<br />
des Engler-Bunte-Instituts des<br />
Karlsruher Instituts für Techno logie<br />
(KIT) wurde Dipl.-Ing. Ulrich-Matthias<br />
Metzger mit der Arbeit „Extrazelluläre<br />
polymere Substanzen aus<br />
Biofilmen – Aufklärung von Strukturen<br />
und ihr Einfluss auf die Foulingbildung<br />
in Membranbioreaktoren“<br />
promoviert. Die vorliegende Dissertation<br />
liefert grundlegende systematische<br />
Untersuchungen zur Extraktion<br />
und Charakterisierung von<br />
extrazellulären polymeren Substanzen<br />
(EPS) aus Biofilmen sowie deren<br />
Einfluss auf die Foulingbildung in<br />
Membranbioreaktoren (MBR). Die<br />
im Rahmen der Arbeit neu und weiter<br />
entwickelten instru mentellanalytischen<br />
Methoden – ins besondere<br />
die 13 C CPMAS NMR-spektroskopische<br />
Methode zur Aufklärung<br />
von Strukturen in EPS und Biofilmen<br />
– dienen dem besseren<br />
Ver ständnis der strukturellen Zu -<br />
sammensetzung von EPS in Abhängigkeit<br />
der Extraktionsmethode<br />
sowie der spezifischen Anreicherungen<br />
von EPS in Membranfoulingschichten.<br />
Den Großteil der organischen<br />
Materie eines Biofilms bilden EPS,<br />
die maßgeblich für dessen charakteristischen<br />
Eigenschaften und<br />
strukturellen Aufbau verantwortlich<br />
sind. Um Informationen über die<br />
Zusammensetzung von Biofilmen<br />
und insbesondere deren EPS zu<br />
erhalten, werden die EPS aus Biofilmen<br />
extrahiert. Die extrahierten<br />
EPS werden als extrahierbare EPS<br />
(eEPS) bezeichnet. Daneben können<br />
EPS in gelöster Form (SMP, soluble<br />
microbial products) vorliegen,<br />
wenn sie vom Biofilm in die sie<br />
umgebende wässrige Phase abgegeben<br />
werden.<br />
Eine stetig wachsende Anwendung<br />
finden Biofilme in Form von<br />
Belebtschlammflocken in MBR der<br />
<strong>Abwasser</strong>aufbereitung. Es wird vermutet,<br />
dass EPS einen besonderen<br />
Einfluss auf das Membranfouling<br />
getauchter Membranen haben, was<br />
eine verminderte Leistung des Prozesses<br />
zur Folge hat und somit ein<br />
großes Problem des MBR-Prozesses<br />
darstellt.<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurde<br />
eine strukturelle Charakterisierung<br />
von eEPS und SMP aus verschiedenen<br />
Biofilm-Systemen durchgeführt.<br />
Als Vertreter für Biofilme wurden<br />
sowohl Reinkultur-Biofilme<br />
als auch praxisrelevante Belebtschlammflocken<br />
aus MBR untersucht.<br />
Aufbauend auf einer detaillierten<br />
molekularen Charakterisierung<br />
wurde der Einfluss von EPS<br />
und Biomasse auf das Membranfouling<br />
in MBR beschrieben und somit<br />
dazu beigetragen, das makroskopische<br />
Phänomen des Foulings zu<br />
erklären.<br />
Grundlegende Untersuchungen<br />
zur Charakterisierung der strukturellen<br />
EPS-Zusammensetzung<br />
wurden an Modell-Substanzen und<br />
Reinkultur-Biofilmen der Spezies<br />
Aureobasidium pullulans und Pseudomonas<br />
putida durchgeführt. Dazu<br />
wurde eine 13 C CPMAS NMR-spektroskopische<br />
Methode (CP, engl.:<br />
cross polarization, MAS, magic<br />
angle spinning) zur Strukturaufklärung<br />
entwickelt, die eine quantitative<br />
Analyse organischer chemischer<br />
Strukturelemente in den Biofilm-<br />
und EPS-Proben und deren<br />
Zuordnung zu biologischen Strukturen<br />
(Proteine und Kohlenhydrate)<br />
zulässt. Des Weiteren konnten die<br />
Anteile an Nukleinsäuren sowie an<br />
aliphatischen Zellwandbestandteilen<br />
abgeschätzt werden.<br />
Die unter Variation verschiedener<br />
physi kalisch-chemischer Be -<br />
dingungen durchgeführten EPS-<br />
Extraktionen erlauben einen detaillierten<br />
Vergleich gängiger Extraktionsmethoden<br />
in Bezug auf deren<br />
EPS-Ausbeute, die strukturelle EPS-<br />
Zusammensetzung sowie hinsichtlich<br />
auftretender Zelllyse. Die EPS-<br />
Ausbeuten verschiedener Extraktionsmethoden<br />
unterschieden sich<br />
deutlich voneinander und waren für<br />
den eukaryotischen A. pullulans Biofilm<br />
jeweils höher als für den prokaryotischen<br />
P. putida Biofilm. Besonders<br />
die Kombination von NMRspektroskopischen<br />
Untersuchungen<br />
mit den Ergebnissen der Elementanalyse<br />
(N, C) bot neue und<br />
tiefere Einblicke in die strukturelle<br />
Zusammensetzung von EPS- und<br />
Biofilmproben und ließ die Quantifizierung<br />
spezifischer An- und<br />
Abreicherungen als Folge der Ex -<br />
traktion zu. Zellwandbestandteile<br />
und Nu kleinsäuren wurden durch<br />
sämtliche Extraktionsverfahren ef -<br />
fek tiv von den EPS entfernt. Neben<br />
dem Protein/Kohlenhydrat-Verhältnis,<br />
den n-Alkan- und DNA-Strukturen,<br />
konnten weitere NMR-Signale<br />
z. B. dem Extraktionshilfsmittel EDTA,<br />
zugeordnet werden. Somit konnte<br />
eine Kontamination der eEPS-Proben<br />
beider Reinkultur-Biofilme bei<br />
Anwendung der EDTA-Methode<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 355
NACHRICHTEN<br />
Forschung und Entwicklung<br />
nachgewiesen und erstmals quantifiziert<br />
werden. EDTA machte einen<br />
Anteil von bis zu 46 % (w/w) an den<br />
eEPS aus, was die scheinbar hohen<br />
Ausbeuten der Methode und die<br />
niedrigen Protein- und Kohlenhydrat-Gehalte<br />
von eEPS aus Literaturdaten<br />
erklärt.<br />
Aufbauend auf den Untersuchungen<br />
an Modell-Substanzen<br />
und Reinkultur-Biofilmen wurde<br />
eine anwendungsbezogene Charakterisierung<br />
von EPS aus MBR<br />
durchgeführt. Neben der Extraktion<br />
von eEPS aus Biomasse eines kommunalen<br />
und eines kleintechnischen<br />
MBR, wurden SMP aus dem<br />
kommunalen MBR angereichert<br />
und mittels mehrstufiger Ultrafiltration<br />
(mst-UF) fraktioniert. Eine weitergehende<br />
Charakterisierung der<br />
eEPS und der SMP-Fraktionen<br />
erfolgte durch die NMR-Analysenmethode,<br />
durch Größenausschlusschromatographie<br />
SEC (size exclusion<br />
chromatograpy) sowie weitere<br />
physiko-chemische Methoden. Auf<br />
Grundlage der Ergebnisse wurden<br />
strukturelle Unterschiede verschiedener<br />
SMP-Größenfraktionen und<br />
zwischen eEPS und SMP gezeigt.<br />
Die Extraktionsmethoden hatten<br />
einen deutlichen Einfluss auf die<br />
Zusammensetzung und die Molekülgröße<br />
der eEPS aus MBR. Die<br />
Anwendung jeweils nur einer der<br />
hier untersuchten Extraktionsmethoden<br />
führt daher zu eEPS-Proben,<br />
die nicht die Gesamtheit der eEPS<br />
repräsentieren. Während die Zu -<br />
sammensetzung der eEPS bei den<br />
verschiedenen Belebtschlamm-Proben<br />
aus MBR große Übereinstimmungen<br />
zeigten, enthielten eEPS<br />
aus Reinkultur-Biofilmen tendenziell<br />
mehr Proteine und weniger Polysaccharide,<br />
was auf die Zusammensetzung<br />
der mikrobiellen Population<br />
und deren physiologischen<br />
Zustand, die Wachstumsbedingungen<br />
(Nährstoffe, Sauerstoff, Strömung,<br />
etc.) und das Alter der Biomasse<br />
zurückzuführen war.<br />
Mittels Ultrafiltration wurden<br />
SMP angereicht und mit mst-UF in<br />
drei Größenklassen fraktioniert.<br />
Nach der Anreicherung waren etwa<br />
50 % des DOC (dissolved organic<br />
carbon) im Permeat (< 1 kDa) enthalten,<br />
während sich die anderen<br />
50 % gleichmäßig auf die verschiedenen<br />
Größenfraktionen verteilten.<br />
Die einzelnen Größenfraktionen<br />
besaßen eine breite Molekülgrößenverteilung<br />
und enthielten Molekülgrößen<br />
aus dem gesamten Be -<br />
reich der Ausgangsprobe.<br />
Tendenziell enthielten höhermolekulare<br />
Fraktionen einen größeren<br />
Anteil an Proteinen und Nukleinsäuren,<br />
während in niedermolekularen<br />
Fraktionen eine Anreicherung von<br />
Kohlenhydrat- und aliphatischen<br />
Strukturen festzustellen war. Dies<br />
spiegelte sich auch in einer Zu -<br />
nahme der N/C-Verhältnisses für<br />
Fraktionen mit zunehmender nomineller<br />
Molekülgröße wider.<br />
Im Gegensatz zu den eEPS bestehen<br />
die SMP-Fraktionen zu einem<br />
größeren Anteil aus aliphatischen<br />
Strukturen von bis zu 32 %. Ein Teil<br />
davon kann auf langkettige n-Alkan-<br />
Verbindungen aus Zellwandkomponenten<br />
und Zellabbauprodukten<br />
zurückgeführt werden, welche tendenziell<br />
kleinere Molekülgrößen als<br />
eEPS aufwiesen.<br />
Foulingexperimente lieferten<br />
de taillierte Informationen über den<br />
Einfluss der Betriebsweise auf den<br />
Aufbau und die Zusammensetzung<br />
der Foulingschicht im MBR. Um das<br />
Ausmaß des Foulings auf der Membran-Oberfläche<br />
und im Membran-<br />
Inneren zu quantifizieren, wurde ein<br />
Reinigungsverfahren entwickelt,<br />
welches die vollständige Entfernung<br />
der Foulingschicht in drei<br />
Fraktionen ermöglicht. Die entstandenen<br />
Fraktionen wurden reversiblem<br />
und irreversiblem Fouling zu -<br />
geteilt und die strukturelle Zusammensetzung<br />
der Foulingschichten<br />
sowie der Beitrag von SMP und Biomasse<br />
am Fouling untersucht.<br />
Es hat sich gezeigt, dass Betriebsweisen<br />
mit höheren Brutto-Permeatflüssen<br />
nach Ende der Filtration<br />
höhere hydraulische Foulingwiderstände<br />
aufwiesen. Die Anwendung<br />
physikalischer Reinigungen<br />
konnte die Ausbildung des Foulings<br />
dabei nur begrenzt kompensieren.<br />
In etwa 50 % des hydraulischen<br />
Gesamt-Foulingwiderstands der<br />
Membranen konnte auf irreversibles<br />
Fouling und 50 % auf reversibles<br />
Fouling zurückgeführt werden.<br />
Die Fraktionierung der Foulingschichten<br />
und die chemisch-physikalische<br />
Analyse der Deckschicht-<br />
Fraktionen ergaben einen aufschlussreichen<br />
Einblick in die<br />
Struktur der Foulingschicht. Unterschiedliche<br />
Molekül-Konformationen<br />
füh ren zu spezifischen Anreicherungen<br />
von Kohlenhydraten<br />
und Proteinen in der Foulingschicht.<br />
Dicht gepackte, globuläre Protein-<br />
Strukturen dringen bevorzugt in die<br />
Membranporen ein, wo sie durch<br />
sterische Effekte und/oder Adsorption<br />
zurückgehalten werden; langkettige/verzweigte<br />
Kohlenhydrat-<br />
Strukturen lagern sich bevorzugt<br />
auf der Membranoberfläche ab und<br />
lassen sich somit durch Rückspülen<br />
und/oder Relaxation besser entfernen.<br />
Durch Anwendung der 13 C NMR-<br />
Methode konnte festgestellt werden,<br />
dass der Großteil der Foulingschicht<br />
aus angelagerter Biomasse<br />
bestand. Des Weiteren konnte eine<br />
Anreicherung von n-Alkan- und<br />
Kohlenhydrat-Strukturen in der<br />
Deckschicht festgestellt werden, so<br />
dass von einer SMP-Anreicherung<br />
ausgegangen werden kann, welche<br />
vor allem auf die untenliegenden<br />
Porenfoulingschichten zurückzuführen<br />
war. Der spezifische Widerstand<br />
der einzelnen Schichten<br />
nahm dabei zur Membran hin zu.<br />
Dies lässt auf eine kompaktere<br />
Struktur in den Poren schließen,<br />
während der Filterkuchen eine<br />
poröse Struktur aufwies. Ergebnisse<br />
aus Langzeit-Foulinguntersuchungen<br />
zeigten einen deutlichen Einfluss<br />
von irreversiblen Fouling auf<br />
die Zunahme des hydraulischen<br />
Widerstandes. Mit zunehmender<br />
Betriebszeit konnten bei wachsendem<br />
Widerstand mehr SMP von den<br />
Membranen extrahiert werden,<br />
während die Kuchenfoulingschicht<br />
April 2011<br />
356 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Forschung und Entwicklung<br />
NACHRICHTEN<br />
keine großen Veränderungen<br />
zeigte.<br />
Die vorliegende Arbeit liefert<br />
einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Strukturaufklärung von EPS und<br />
unterstreicht den ausgeprägten Einfluss<br />
von EPS auf das Membranfouling<br />
in MBR. Es konnte gezeigt werden,<br />
dass die 13 C NMR-Spektroskopie<br />
eine wirksame Methode zur<br />
Strukturaufklärung von EPS und<br />
Membranfouling ist. Dabei stellen<br />
die Ergebnisse der strukturellen<br />
Charakterisierung von Modell-Systemen<br />
eine wertvolle Grundlage für<br />
die Strukturaufklärung komplexerer<br />
Systeme dar. Aufbauend auf den<br />
Ergebnissen und fortführenden Studien<br />
ist es möglich die für das Fouling<br />
verantwortlichen Substanzen<br />
im MBR-System zu detektieren und<br />
ihnen gezielt entgegen zu wirken.<br />
Dies ist eine wichtige Grundlage für<br />
die Auslegung und den Betrieb<br />
eines nachhaltigen MBR-Prozess,<br />
welcher nach wie vor durch die<br />
durch Fouling verminderte Prozessleistung<br />
mit hohen Reinigungs- und<br />
Betriebskosten verbunden ist.<br />
Wird als Band 52 der Schriftenreihe des<br />
Lehrstuhls für <strong>Wasser</strong> chemie und DVGW-<br />
Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie<br />
(KIT) erscheinen, ISSN 1612-118X.<br />
Ausgewählte Publikationen im<br />
Rahmen dieser Dissertation:<br />
Metzger, U., LeClech, P., Stuetz, R., Frimmel, F.,<br />
Chen, V.: Characterisation of polymeric<br />
fouling in membrane bioreactors<br />
and the effect of different filtration<br />
modes. Journal of Membrane Science<br />
301 (2007), S. 180–189.<br />
Metzger, U., Lankes, U., Fischpera, K., Frimmel,<br />
F.: The concentration of polysaccharides<br />
and proteins in EPS of Pseudomonas<br />
putida and Aureobasidum<br />
pullulans as revealed by 13 C CPMAS<br />
NMR spectroscopy. Applied Microbiology<br />
and Biotechnology 85<br />
(2009), S. 197–206.<br />
EWE-ARMATUREN<br />
Telefon: 05 31-37 00 50 · www.ewe-armaturen.de<br />
NEU im<br />
EWE-Anbohrsystem<br />
unsere Kera-Anbohrarmatur<br />
- Abdichtung durch einzigartige<br />
Keramiktechnologie<br />
- glatter Durchgang<br />
- totraumfrei<br />
SPR<br />
Die einzigartige SPR-Technologie ist ein Wickelrohrverfahren<br />
für die grabenlose Sanierung von<br />
<strong>Abwasser</strong>kanälen. Es eignet sich besonders für<br />
Großprofile mit Durchmessern bis 5000 mm und für<br />
Rund- und Sonderprofile.<br />
weitere Infos auf<br />
unserem Stand:<br />
Halle 4.2<br />
Stand 318<br />
SEKISUI SPR bietet die SPR Technologie exklusiv an.<br />
Nutzen Sie diese innovative Sanierungsmöglichkeit<br />
und lassen Sie sich von uns beraten!<br />
Nähere Informationen unter www.sekisuispr.com<br />
oder info@sekisuispr.com.<br />
...bewährt bis ins Detail!<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 357
NACHRICHTEN<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Biochip made in Jena mit Thüringer Forschungspreis<br />
ausgezeichnet<br />
Die „Jenaer Biochip-Initiative“ (JBCI) um Dr. Robert Möller vom Institut für Photonische Technologien (IPHT)<br />
und dem Institut für Physikalische Chemie (IPC) der Friedrich-Schiller-Universität Jena erhält zusammen mit<br />
dem Friedrich-Loeffler-Institut den renommierten Thüringer Forschungspreis in der Kategorie Angewandte<br />
Forschung. Geehrt wird die herausragende Entwicklung auf dem Gebiet der schnellen Vor-Ort-Analyse von<br />
Mikroorganismen.<br />
Bisherigen klassischen mikrobiologischen Analysen<br />
ist das System in punkto Schnelligkeit überlegen.<br />
Diese brauchen mehrere Tage. Der Biochip kann, je<br />
nach Anwendung, in wenigen Stunden ein eindeutiges<br />
Ergebnis liefern. Übliche Speziallabore sind<br />
nicht nötig.<br />
Foto: IPHT Jena / Sven Döring<br />
Mit Hilfe des Chips von der Größe einer Ein-Cent-<br />
Münze können schnell, vor Ort und kostengünstig<br />
Mikroorganismen nachgewiesen werden.<br />
Foto: IPHT Jena / Sven Döring<br />
Die „Jenaer Biochip-Initiative“<br />
(JBCI) um Dr. Robert Möller<br />
vom Institut für Photonische Technologien<br />
(IPHT) und dem Institut für<br />
Physikalische Chemie (IPC) der<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
er hält zusammen mit dem Friedrich-Loeffler-Institut<br />
den renommierten<br />
Thüringer Forschungspreis<br />
in der Kategorie Angewandte Forschung.<br />
Geehrt wird die herausragende<br />
Entwicklung auf dem Gebiet<br />
der schnellen Vor-Ort-Analyse von<br />
Mikroorganismen.<br />
Ob Maul- und Klauenseuche,<br />
Vogelgrippe oder Kartoffelfäule –<br />
überall da, wo Krankheitserreger<br />
schnell und zuverlässig identifiziert<br />
werden müssen, kann das innerhalb<br />
der JBCI entwickelte Chip-System<br />
helfen. Bisherigen klassischen mikrobiologischen<br />
Analysen ist es in<br />
punkto Schnelligkeit überlegen.<br />
Diese brauchen mehrere Tage. Der<br />
Biochip kann, je nach Anwendung,<br />
in wenigen Stunden ein eindeutiges<br />
Ergebnis liefern. Übliche Speziallabore<br />
sind nicht nötig. Außerdem<br />
kommt ein Chip-Test mit weniger<br />
Verbrauchsmaterial aus und verursacht<br />
geringere Kosten.<br />
Schäden in Milliardenhöhe können<br />
durch das neue System ab -<br />
gewendet werden. Immer wieder<br />
verursachen Mikroorganismen wie<br />
Salmonellen im Fleisch oder Legionellen<br />
im <strong>Wasser</strong> schwere ökologische<br />
und medizinische Krisen. Beim<br />
Ausbruch der Maul- und Klauenseuche<br />
2001 in Großbritannien mussten<br />
mehr als vier Millionen Tiere<br />
getötet werden. Nur wenn die Erreger<br />
bekannt sind, ist eine gezielte<br />
Bekämpfung möglich. Im Vergleich<br />
zu anderen Chipsystemen basiert<br />
die Erkennung der Erreger beim<br />
Jenaer Biochip auf einer einfachen<br />
Leitfähigkeitsmessung. Auf dem<br />
Chip von der Größe einer Ein-Cent-<br />
Münze überbrückt bei einem positiven<br />
Nachweis eine dünne Silberschicht<br />
zwei Elektroden. Alle Reaktionsschritte<br />
sind in einer Kammer<br />
realisiert, die zusammen mit einer<br />
Pumpe, der Ansteuerungs- und<br />
Ausleseeinheit in einen Aktenkoffer<br />
passen.<br />
„Die erneute Auszeichnung auf<br />
dem Gebiet der angewandten Forschung<br />
ist für uns eine außerordentliche<br />
Anerkennung. Es zeigt uns<br />
nach der Ehrung der Terahertz-<br />
Sicherheitskamera im vergangenen<br />
Jahr, dass wir auch auf den Gebieten<br />
der medizinischen Diagnostik<br />
und der Umweltüberwachung sehr<br />
erfolgreich forschen. Das ist ein riesiger<br />
Ansporn für die weiteren wissenschaftlichen<br />
Arbeiten“, so Prof.<br />
Jürgen Popp, Wissenschaftlicher<br />
Direktor des IPHT und Institutsdirektor<br />
des IPC.<br />
Nachdem sich das System beim<br />
Nachweis von Pflanzenpathogenen<br />
und gefährlichen Tierseuchen erregen<br />
bewährt hat, arbeiten die JBCI-<br />
Wissenschaftler nun an der Weiterentwicklung<br />
für medizinische Fragenstellungen.<br />
Die Innoprofile-Nachwuchsforschergruppe<br />
JBCI gründete sich<br />
2006 am Institut für Physikalische<br />
Chemie der Friedrich-Schiller-Universität<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
dem IPHT, unter der Förderung des<br />
Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung (BMBF). Nach zahlreichen<br />
Auszeichnungen für Dr.<br />
Robert Möller auf dem Gebiet der<br />
chipbasierten Bioanalytik kann sich<br />
das junge, innovative Team in diesem<br />
Jahr ebenfalls auf die Ehrung<br />
„Ausgewählter Ort 2011“ im Land<br />
der Ideen freuen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Institut für Photonische Technologien<br />
www.ipht-jena.de<br />
April 2011<br />
358 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Forschung und Entwicklung<br />
NACHRICHTEN<br />
Preis für PAUL, die portable<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlage<br />
Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der Universität Kassel wird im Rahmen des<br />
Wettbewerbs „Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2011“ ausgezeichnet<br />
PAUL (Portable Aqua Unit für Lifesaving),<br />
eine an der Universität<br />
Kassel entwickelte <strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlage<br />
konnte beim Wettbewerb<br />
„365 Orte im Land der Ideen“<br />
punkten und die Jury überzeugen.<br />
Das Projekt des Teams um Prof. Dr.-<br />
Ing. Franz-Bernd Frechen, Leiter des<br />
Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft<br />
an der Universität Kassel, verschaffte<br />
der Forschungsstelle den<br />
Titel „Ausgewählter Orte im Land<br />
der Ideen 2011“. Die Kasseler Forschergruppe<br />
konnte sich erfolgreich<br />
unter mehr als 2600 Bewerbungen<br />
durchsetzen. Juliane von<br />
Trotha von der Initiative „Deutschland<br />
– Land der Ideen“ überreichte<br />
Pokal und Urkunde gemeinsam mit<br />
Sabine Hermsdorf, Deutsche Bank,<br />
am 22. März in der Universität Kassel<br />
im Rahmen einer Festveranstaltung<br />
an Prof. Frechen.<br />
Mit den nun ausgezeichneten<br />
<strong>Wasser</strong>-Aufbereitungsanlagen wur -<br />
de in verschiedenen Ländern und<br />
Regionen schon mehrfach geholfen,<br />
Menschenleben zu retten: so<br />
etwa in den vom Erdbeben 2010<br />
stark zerstörten Gebieten Haitis, wo<br />
auch Monate nach der Katastrophe<br />
keine zuverlässige Trinkwasserversorgung<br />
existiert, aber auch in Chile<br />
oder Pakistan. Zahlreiche Spender<br />
aus Kassel und der Region haben<br />
mit rund 80 000 € dazu beigetragen,<br />
dass viele PAULs in Notgebiete<br />
gebracht werden konnten.<br />
Die Initiative „Deutschland –<br />
Land der Ideen“ betont die Stärken<br />
des Standortes Deutschland. Sie will<br />
wesentliche Eigenschaften der<br />
Deutschen widerspiegeln: Einfallsreichtum<br />
und visionäres Denken.<br />
Seit 2006 prämiert die Initiative<br />
„Deutschland – Land der Ideen“ und<br />
die Deutsche Bank mit dem Wettbewerb<br />
„365 Orte im Land der Ideen“<br />
unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten<br />
die besten Ideen<br />
und Projekte, die zur Zukunftsfähigkeit<br />
Deutschlands beitragen.<br />
Mobile <strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlage<br />
PAUL<br />
(Portable Aqua<br />
Unit für Lifesaving).<br />
Foto: Universität<br />
Kassel, Siedlungswasserwirtschaft,<br />
F.-B. Frechen<br />
Neue<br />
Produkte<br />
elomat<br />
. . . von<br />
...wir erfinden’s einfach<br />
Katalog anfordern, oder<br />
www.elomat.de<br />
Elomat Anlagenbau <strong>Wasser</strong>technik GmbH<br />
Mättich · Elomatstraße 10 · D-77880 Sasbach<br />
Tel. 0 78 41 / 20 77-0 · Fax 0 78 41 / 20 77 - 22<br />
wittenauer@elomat.de · www.elomat.de<br />
Wir stellen aus: Halle 4.2 Stand-Nr. 401<br />
lomat-Anz-MH_68x60_sw.indd 1 18.03.2011 10:52:45<br />
R<br />
<br />
<br />
<br />
Werksfoto: Büttig Koblenz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
®<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 359
NACHRICHTEN<br />
Forschung und Entwicklung<br />
BMBF-Verbundforschungsprojekt<br />
NITROLIMIT am Start<br />
Stickstofflimitation in Binnengewässern –<br />
Ist Stickstoffreduktion ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar?<br />
Algenblüte in<br />
einem Kanal.<br />
© Shizhao<br />
Der Großteil unserer Seen und<br />
Flüsse ist weit von einem guten<br />
ökologischen Zustand entfernt.<br />
Hohe Nährstoffbelastung verursacht<br />
in vielen Gewässern starkes<br />
Algenwachstum, was eine Beeinträchtigung<br />
der Gewässergüte zur<br />
Folge hat. Bisher ging man davon<br />
aus, die Algenbiomasse über den<br />
Phosphorgehalt steuern zu können:<br />
je weniger Phosphor, desto weniger<br />
Algen. Tatsächlich wurde so eine<br />
Verbesserung zahlreicher, aber<br />
längst nicht aller Gewässer erreicht.<br />
Da auch Stickstoff für das Algenwachstum<br />
entscheidend sein kann,<br />
wird zur langfristigen Verbesserung<br />
der Gewässergüte nun verstärkt die<br />
Reduzierung der Stickstoff-Einträge<br />
gefordert.<br />
Um die Erfolgsaussichten und<br />
den entstehenden Kostenumfang<br />
einschätzen zu können, fordern<br />
öffentliche und wirtschaftliche Maßnahmenträger,<br />
zunächst den Nutzen<br />
einer Stickstoffreduktion zu prüfen.<br />
Dies zu klären ist Ziel von NITRO-<br />
LIMIT. Das Forschungsprojekt soll<br />
die wissenschaftliche Grundlage<br />
schaffen, um beurteilen zu können,<br />
inwieweit Stickstoffreduktion ökologisch<br />
sinnvoll und wirtschaftlich<br />
vertretbar ist.<br />
Im Fokus der Forschung stehen<br />
dabei:<br />
Ermittlung des Einflusses von<br />
Stickstoff auf die Algenbiomasse<br />
und die Gewässergüte<br />
Quantifizierung von Stickstoffeinträgen,<br />
ihrer gewässerinternen<br />
Umsetzung und Austräge<br />
Abschätzung der zukünftigen<br />
Entwicklung der Gewässergüte<br />
bei verminderten Stickstoffkonzentrationen<br />
für verschiedene<br />
Klimaszenarien<br />
Erstellung eines Maßnahmenkatalogs<br />
zur Verringerung der<br />
Stickstoffeinträge und Analyse<br />
der Kosten der jeweiligen Maßnahmen<br />
NITROLIMIT setzt zudem auf den<br />
Dialog mit öffentlichen und wirtschaftlichen<br />
Maßnahmenträgern. In<br />
Stakeholder-Workshops werden sie<br />
über Projektinhalte und -ergebnisse<br />
informiert und in die Diskussionen<br />
über mögliche Reduktionsmaßnahmen<br />
direkt eingebunden.<br />
NITROLIMIT wird von der BTU<br />
Cottbus geleitet und gemeinsam<br />
mit Wissenschaftlern der Bundesanstalt<br />
für Gewässerkunde (BfG), dem<br />
Kompetenzzentrum <strong>Wasser</strong> Berlin<br />
(KWB), dem Leibniz-Institut für<br />
Gewässerökologie und Binnenfischerei<br />
(IGB), der Technischen Universität<br />
Berlin und der Technischen<br />
Universität Dresden realisiert.<br />
NITROLIMIT wird von zahlreichen<br />
assoziierten Partnern unterstützt.<br />
Der Berliner Senat und die<br />
Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe beteiligen<br />
sich an den praktischen Forschungsarbeiten<br />
und Mitglieder der Bund/<br />
Länder-Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong><br />
(LAWA) stellen dem Projekt<br />
Gewässerdaten zur Verfügung.<br />
In einer öffentlichen Auftaktveranstaltung<br />
mit 150 Gästen wird NIT-<br />
ROLIMIT heute am 15. März 2011 im<br />
Haus der Kulturen der Welt in Berlin<br />
vorgestellt. In Verbindung hiermit<br />
findet der erste Stakeholder-Workshop<br />
statt.<br />
Weitere Informationen sind auf<br />
www.nitrolimit.de zu finden.<br />
Kontakt:<br />
Dr. Claudia Wiedner,<br />
Verantwortliche Wissenschaftlerin,<br />
Projektkoordination Brandenburgische<br />
Technische Universität Cottbus,<br />
Lehrstuhl Gewässerschutz,<br />
Seestraße 45,<br />
D-15526 Bad Saarow,<br />
Tel. (033631) 8943,<br />
Fax (033631) 5200,<br />
E-Mail: wiedner@tu-cottbus.de<br />
April 2011<br />
360 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Forschung und Entwicklung<br />
NACHRICHTEN<br />
Namib-Käfer als Vorbild für ergiebigen Nebelfänger<br />
HighTex-Materialien der Zukunft oft der Natur nachempfunden<br />
Die Textilforschung erwartet aus der Übertragung von Wirk- und Konstruktionsprinzipien aus der Natur einen<br />
Materialschub in Form von neuen faserbasierten Werkstoffen. Jüngste Entwicklung ist ein Nebelfänger, der die<br />
Trinkwassergewinnung aus der Luft in küstennahen Zonen revolutionieren könnte.<br />
Wie Dr. Klaus Jansen, Geschäftsführer<br />
des 16 Brancheninstitute<br />
umfassenden Forschungskuratoriums<br />
Textil mitteilt, gibt die deutsche<br />
Textilforschung auch mit Blick<br />
auf bionische Innovationen international<br />
den Ton an. Unumstrittenes<br />
Kompetenzzentrum in diesem Be -<br />
reich und gleichzeitig Kern bzw.<br />
wichtiger Bestandteil von Bioniknetzwerken<br />
ist das bei Stuttgart<br />
ansässige Institut für Textil- und Verfahrenstechnik<br />
Denkendorf (ITV).<br />
Erste Entwicklungen wie selbstreinigende<br />
Textilbeschichtungen zum<br />
Beispiel auf Markisen – hierbei<br />
kommt der Lotuseffekt zur Anwendung<br />
– seien im Mittelstand angekommen.<br />
Sie sorgten als Weltneuheit<br />
bei den Herstellern für Umsatz<br />
und Arbeitsplatzsicherung, so Jansen.<br />
Der technische Pflanzenhalm,<br />
lichtdurchlässige Wärmedämmung<br />
oder unbenetzbare Bademoden<br />
haben eine Gemeinsamkeit: Ihre<br />
Wirkprinzipien wurden der Natur<br />
abgeschaut und auf den Zukunftswerkstoff<br />
Textil übertragen. Aktuellstes<br />
Beispiel, für den die ITV-Forscher<br />
um Dr. Thomas Stegmaier<br />
Industriepartner suchen, ist ein so<br />
genannter Nebelfänger. Das 3D-Textil<br />
als Gemeinschaftsentwicklung<br />
von Denkendorf mit der Universität<br />
Tübingen gewinnt nach einem verblüffenden<br />
Naturprinzip in küstennahen<br />
Regionen mit regelmäßigen<br />
Nebelschwaden beträchtliche <strong>Wasser</strong>mengen<br />
aus der Luft. Vorbild dieser<br />
Innovation, die gegenwärtig in<br />
Namibia und auf Kreta getestet<br />
wird, ist der Nebeltrinker-Käfer Onymacris<br />
unguicularis aus der Namibwüste.<br />
Der Schwarzkäfer organisiert<br />
seinen Tagesbedarf an <strong>Wasser</strong> mit<br />
mikroskopisch kleinen Struk turen<br />
aus der Luftfeuchte. Tautröpfchen,<br />
die auf seinem Rücken anhaften,<br />
beginnen zu wachsen und perlen<br />
über den Chitin-Rücken direkt in<br />
seinen Mund und sichern so das<br />
Überleben für den nächsten Tag.<br />
Projektleiter Dr. Stegmaier beziffert<br />
die standortabhängige Maximalausbeute<br />
der textilen Nebelkollektoren<br />
zwischen drei (Namib) und<br />
55 Liter (Südafrika) <strong>Wasser</strong> je Quadratmeter<br />
Gewebe und Tag – „Nebelereignisse<br />
natürlich vorausgesetzt“.<br />
Damit sei der patentierte Nebelfänger<br />
aus Baden-Württemberg dreimal<br />
leistungsfähiger als vergleichbare<br />
Lösungen und könne zudem<br />
Orkanen widerstehen. In dem bis zu<br />
zwei Zentimeter dicken Material,<br />
das sich inzwischen auch industriell<br />
herstellen lässt, sieht der Bionikexperte<br />
eine hoch effektive Möglichkeit,<br />
in wasserarmen Regionen<br />
Trinkwasser oder auch Brauchwasser<br />
etwa zur Einzelpflanzenbewässerung<br />
zu gewinnen. Das Prinzip<br />
eigne sich darüber hinaus auch zur<br />
Filtration von anderen Tröpfchen<br />
aus Gasen (z. B. Schadstoffe aus der<br />
Luft). Es gebe „großes Interesse“ von<br />
Seiten der Industrie an einer entsprechenden<br />
Technologieentwicklung<br />
für industrielle Reinigungsprozesse,<br />
sagt Stegmaier.<br />
Im Bionik-Kompetenzzentrum in<br />
Denkendorf laufen derzeit ein Dutzend<br />
weitere Entwicklungen mit<br />
Tieren und Pflanzen als Ideengeber.<br />
So steht maritimes Plankton im<br />
Fokus der Wissenschaft, um aus<br />
dem Bauplan dieser Winzlinge<br />
Lösungen für den Leichtbau selbst<br />
im Großmaßstab abzuleiten. Nach<br />
Vorbild einer afrikanischen Wildbiene,<br />
die Pflanzenöl an ihren be -<br />
sonders behaarten Beinen transportiert,<br />
soll ein textiler „Ölkanister<br />
ohne Wände“ zur Anwendung als<br />
Ölsperre für den Katastrophenschutz<br />
entwickelt werden. Bei<br />
einem weiteren Forschungsprojekt<br />
werden Bananenblätter unter die<br />
Lupe genommen. Ziel ist es, eine<br />
schwingungsarme Transportpalette<br />
mit faserverstärkten Materialien u. a.<br />
für den Versand von sehr stoßempfindlichen<br />
Gütern, z. B. Elektronikartikeln,<br />
zu entwickeln.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.textilforschung.de,<br />
www.itv-denkendorf.de<br />
Überlebenskünstler<br />
und<br />
Bionikvorbild:<br />
Schwarzkäfer<br />
als Nebelfänger.<br />
3D-Spezialtextil:<br />
Wirk same<br />
Methode zur<br />
Luftfeuchtegewinnung.<br />
Dr. Thomas<br />
Stegmaier und<br />
Dr. Jamal Sarsour<br />
an der<br />
Nebel fänger-<br />
Teststation in<br />
der Namib-<br />
Wüste<br />
Fotos: Textil- und<br />
Verfahrenstechnik<br />
Denkendorf (ITV)<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 361
NACHRICHTEN<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Reaktorunglück in Japan:<br />
Folgen für das Ökosystem Meer<br />
Dr. Michael Welling<br />
Während sich die Lage am japanischen<br />
Unglückskraftwerk in<br />
Fukushima auf weiterhin kritischem<br />
Niveau zusehends stabilisiert, werden<br />
erste Messwerte für radioaktive<br />
Bislang keine Kontaminationen<br />
beim Seelachs in der Beringsee.<br />
Bild: Deutsche See<br />
Stoffe in Umweltproben bekannt.<br />
Für den Bereich der Meeresumwelt<br />
liegt zurzeit erst eine Pressemitteilung<br />
aus Japan bezüglich Grenzwertüberschreitungen<br />
im Meerwasser<br />
vor; es gibt noch keine<br />
offiziellen Messdaten der japanischen<br />
Behörden. Nach der Pressemeldung<br />
soll im Meer etwa 100<br />
Meter vor dem Kraftwerk die Aktivität<br />
von Iod-131 den japanischen<br />
Grenzwert um das 126-fache übersteigen;<br />
die Aktivitäten von<br />
Cäsium-134 und Cäsium-137 liegen<br />
demnach 25-fach bzw. 16,5-fach<br />
über dem Grenzwert. Leider wird<br />
nicht angegeben, wie hoch der<br />
Grenzwert ist oder welcher Grenzwert<br />
zur Anwendung gekommen ist.<br />
Aus diesem Grund gehen die Wissenschaftler<br />
des Johann Heinrich<br />
von Thünen-Instituts (vTI) von den<br />
Grenzwerten für Lebensmittel aus.<br />
Diese liegen in Japan bei 2000 Becquerel<br />
(Bq) pro Kilogramm für Iod-<br />
131 und bei 500 Bq pro Kilogramm<br />
für radioaktive Cäsium-Isotope.<br />
Da sich Kontaminationen im<br />
<strong>Wasser</strong> aber sehr schnell verteilen,<br />
bleiben die Wissenschaftler bei ihrer<br />
Einschätzung, dass im Pazifik keine<br />
gravierenden Kontaminationen in<br />
Fischen zu erwarten sind.<br />
Als Beleg für diese Einschätzung<br />
liegen den Forschern Daten von britischen<br />
Kollegen vor, die diese routinemäßig<br />
in der Umgebung der<br />
britischen Wiederaufarbeitungsanlage<br />
Sellafield erheben. Dort wurden<br />
zwischen 1965 und 1985 jährlich<br />
beachtliche Aktivitäten an<br />
radioaktivem Cäsium mit dem Ab -<br />
wasser in die irische See eingeleitet.<br />
Der Spitzenwert wurde Mitte der<br />
1970er Jahre mit über 5000 TBq pro<br />
Jahr (1 TBq = 1 Billion Bq) gemessen.<br />
Gegenüber diesen großen Mengen<br />
an eingeleitetem Cäsium sind die<br />
langfristigen Folgen für die Fischfauna<br />
in der Irischen See als minimal<br />
zu bewerten. Aktuelle Zahlen aus<br />
dem Jahr 2008 zeigen bei Kabeljau<br />
aus der Irischen See eine maximale<br />
Kontamination von 10 Bq pro Kilogramm.<br />
Dies entspricht dem maximalen<br />
Kontaminationswert für Ostseedorsch,<br />
wobei dessen Belastung<br />
nach wie vor auf den Reaktorunfall<br />
von Tschernobyl zurückzuführen ist<br />
(der Grenzwert für im Zuge des<br />
Tschernobyl-Unfalls kontaminierte<br />
Lebensmittel liegt in der EU bei 600<br />
Bq pro Kilogramm).<br />
Auf den Pazifik bezogen gehen<br />
die vTI-Wissenschaftler davon aus,<br />
dass die Cäsium-Aktivitätswerte im<br />
Fisch deutlich unter den Werten der<br />
Irischen See und der Ostsee bleiben<br />
werden. Trotz der jetzt gemessenen<br />
hohen Werte im Meerwasser unmittelbar<br />
am Reaktor erwartet man im<br />
vTI allenfalls geringe Kontaminationen<br />
im Fisch aus der Nähe des Reaktors,<br />
aber praktisch keine Kontaminationen<br />
zum Beispiel im Fanggebiet<br />
des Alaska-Seelachses in der<br />
Beringsee oder in anderen Bereichen<br />
des Pazifiks.<br />
Kontakt:<br />
Dr. Ulrich Rieth,<br />
Johann Heinrich von Thünen-Institut,<br />
Institut für Fischereiökologie,<br />
Marckmannstraße 129b, Haus 4,<br />
D-20539 Hamburg,<br />
Tel. (040) 42817-611,<br />
E-Mail: ulrich.rieth@vti.bund.de<br />
April 2011<br />
362 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Studium und Ausbildung<br />
NACHRICHTEN<br />
Hochschulen präsentieren Forschung zu Klima und<br />
<strong>Wasser</strong> bei der Europäischen Union<br />
InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen e.V.<br />
Universitäten und Fachhochschulen aus Nordrhein-Westfalen präsentieren vor der Europäischen Kommission<br />
in Brüssel ausgewählte Forschungsprojekte zum Thema <strong>Wasser</strong>. Vorgestellt werden dabei unter anderem<br />
Untersuchungen zur Beseitigung von Schadstoffen im Trinkwasser, neue Verfahren zur Ausweisung von<br />
Überschwemmungsgebieten, die <strong>Wasser</strong>wirtschaft der Zukunft und vieles mehr.<br />
Zum zweiten Mal präsentieren<br />
Universitäten und Fachhochschulen<br />
aus Nordrhein-Westfalen<br />
vor Vertretern der Europäischen<br />
Kommission ausgewählte Forschungsprojekte<br />
und Ergebnisse<br />
ihrer wissenschaftlichen Arbeit,<br />
diesmal zum Thema <strong>Wasser</strong>. Ein entsprechendes<br />
Informations- und Dialogforum<br />
veranstaltet die InnovationsAllianz<br />
der NRW-Hochschulen<br />
am 26. Mai in der NRW-Landesvertretung<br />
in Brüssel.<br />
Vorgestellt werden unter anderem<br />
aktuelle Untersuchungen zu<br />
<strong>Wasser</strong> schonenden Produktionsverfahren,<br />
zur Beseitigung von<br />
Schadstoffen im Trinkwasser, über<br />
neue Verfahren zur Ausweisung von<br />
Überschwemmungsgebieten, über<br />
die optimale <strong>Wasser</strong>wirtschaft der<br />
Zukunft und vieles mehr. Von Seiten<br />
der Landesregierung wird unter<br />
anderem Staatssekretär Helmut<br />
Dockter in Vertretung von Forschungs-<br />
und Innovationsministerin<br />
Svenja Schulze teilnehmen.<br />
Im Vorfeld der Präsentationen in<br />
Brüssel hat die InnovationsAllianz<br />
einen Katalog mit rund 40 Forschungsprojekten<br />
von 17 nordrheinwestfälischen<br />
Hochschulen zum<br />
Thema <strong>Wasser</strong> veröffentlicht (ISBN<br />
978-3-00-033413-9). Die 60 Seiten<br />
starke, englischsprachige Broschüre<br />
kann kostenlos über das Servicebüro<br />
der InnovationsAllianz bestellt<br />
und von der Website der InnovationsAllianz<br />
unter http://www.innovationsallianz.nrw.de<br />
heruntergeladen<br />
werden.<br />
Mit der Veranstaltung zum<br />
Thema <strong>Wasser</strong> wird die Reihe „The<br />
Universities of North Rhine-Westphalia:<br />
Your Partners for European<br />
Research Projects“ fortgesetzt. Im<br />
Juni 2010 hatten erstmals nordrhein-westfälische<br />
Universitäten<br />
und Fachhochschulen gemeinsam<br />
mit Kooperationspartnern aktuelle<br />
Forschungsfragen und Lösungsansätze<br />
in Brüssel vorgestellt, seinerzeit<br />
zu den Folgen der demografischen<br />
Entwicklung für Wirtschaft<br />
und Gesellschaft. Mehr als 100 Vertreter<br />
der Europäischen Kommission<br />
sowie Interessensvertreter aus<br />
der Europäischen Union, Unternehmen<br />
und Hochschulen hatten<br />
damals teilgenommen.<br />
WATER<br />
THE UNIVERSITIES OF NORTH RHINE-WESTPHALIA:<br />
YOUR PARTNERS FOR EUROPEAN RESEARCH PROJECTS<br />
Weitere Informationen:<br />
http://www.innovationsallianz.nrw.de<br />
InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen<br />
Pumpen aller Art • Mietpumpenpark • Stromerzeuger<br />
• Brunnenregenerierung • Behälterreinigung • Rohrleitungsreinigung<br />
• Spezieller Pumpenprüfstand vorhanden<br />
• Handels- und Servicestation für WILO EMU,<br />
HONDA, Pleuger, KSB u.a.<br />
• Seit über 30 Jahren Ihr Partner in der <strong>Wasser</strong>-<br />
und Bauwirtschaft, Industrie, Handel und<br />
Handwerk.<br />
Spezialgebiet u.a. BRUNNENREGENERIERUNG • BRUNNENBE WER-<br />
TUNG • BRUNNENOPTIMIERUNG • BETRIEBSSICHERHEIT • SENKUNG<br />
DER BETRIEBSKOSTEN • WIRTSCHAFTLICHKEITSBERECHNUNGEN<br />
• PUMPENAUSLEGUNG<br />
BARTSCH Pumpen- und <strong>Wasser</strong>technik<br />
Johs.-Kepler-Straße 4 · 28816 Stuhr<br />
Tel.: 04 21/56 61 20 · Fax: 04 21/5 66 12 22<br />
E-Mail: bartsch@bartsch-wassertechnik.de · www.bartsch-wassertechnik.de<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 363
NACHRICHTEN<br />
Studium und Ausbildung<br />
Neuer Masterstudiengang<br />
„Change Management in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft“<br />
Bild 1. Flexibles Studienprogramm.<br />
In den kommenden Jahren werden<br />
in der deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
Anpassungen in den bestehenden<br />
technischen Systemen, Organisationsstrukturen<br />
und Bewirtschaftungskonzepten<br />
notwendig. Grund<br />
ist ein tief greifender Strukturwandel,<br />
bedingt durch sozioökonomische<br />
und klimatische Veränderungen.<br />
Bereits heute müssen dafür<br />
neue Strategien, Systeme und Prozesse<br />
entwickelt werden, um Planer<br />
und Betreiber von Anlagen der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
auf die Folgen sich<br />
verändernder Erfordernisse vorzubereiten.<br />
Genau hier setzt das<br />
Kooperationsprojekt der Universität<br />
Leipzig und der Hochschule für<br />
Technik, Wirtschaft und Kultur<br />
(HTWK) Leipzig an. Mit dem neuen<br />
Masterstudiengang „Change Ma -<br />
nagement in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft“<br />
– kurz CMW-Leipzig – werden<br />
Absolventen der Fachrichtungen<br />
Bauingenieurwesen, Umwelt- und<br />
Pflicht<br />
Module<br />
Wahlpflicht<br />
Module<br />
Hydrometrie<br />
<strong>Wasser</strong>bau<br />
Dezentrale<br />
Systeme<br />
Sanierung<br />
Kanalnetz<br />
Simulation SIWA<br />
Bild 2. Modulübersicht CMW-Leipzig.<br />
Verfahrenstechnik befähigt, auf den<br />
Strukturwandel in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
zu reagieren.<br />
Berufsbegleitend studierbar<br />
Durch das flexible Studienmodell<br />
und eine Lernform, die die Vorteile<br />
von Präsenzveranstaltungen und<br />
E-Learning kombiniert, werden insbesondere<br />
berufstätige Teilnehmer<br />
angesprochen. E-Learning basierte<br />
Lerninhalte ermöglichen den Teilnehmern,<br />
das Studium überwiegend<br />
zeitlich und örtlich unabhängig<br />
zu absolvieren. Nach einer<br />
Regelstudienzeit von 27 Monaten<br />
entscheiden die Teilnehmer, ob Sie<br />
mit dem Zertifikat „Change Management<br />
in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft“<br />
abschließen oder Ihre Masterarbeit<br />
anfertigen und damit die Möglichkeit<br />
haben, den Master of Science<br />
zu erwerben (Bild 1).<br />
Daneben können Interessenten<br />
auch einzelne Module des Masterstudiengangs<br />
CMW-Leipzig als Zertifikatskurs<br />
belegen.<br />
Interdisziplinäre Lerninhalte<br />
Vor dem Hintergrund sich verändernder<br />
Rahmenbedingungen be -<br />
inhaltet das Konzept betriebswirtschaftliche,<br />
technische und zugleich<br />
nachhaltigkeitsorientierte Themen<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft (Bild 2).<br />
Masterarbeit<br />
Umweltrecht<br />
Change<br />
Management<br />
Bewerbungen ab Mai 2011<br />
möglich<br />
Seit dem Sommersemester 2010<br />
läuft bereits sehr erfolgreich die<br />
Erprobungsphase mit über 30 Teilnehmern,<br />
die derzeit das gesamte<br />
Weiterbildungs programm absolvieren.<br />
Fünf weitere Fachkräfte nutzen<br />
die Möglichkeit, einzelne Module zu<br />
belegen. Der Masterstudiengang<br />
CMW-Leipzig wird ab dem Wintersemester<br />
2011/12 jährlich angeboten.<br />
Regelmäßig vom 01. Mai bis<br />
zum 15. September des Jahres können<br />
sich Interessenten auf einen<br />
Studienplatz bewerben. Weitere<br />
Informationen unter www.cmwleipzig.de<br />
Gewässerbeschaffenheit<br />
Mathe/Geoinformatik<br />
Strömungsberechnung<br />
Hochwasserschutz<br />
Verfahrenstechnik<br />
Strukturwandel<br />
Infrastrukturmanagement<br />
Projektmanagement<br />
BWL der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
Zusatzkompetenzen<br />
Ressourcenmanagement<br />
Innovationsmanagement<br />
Gegenstand der Technikmodule,<br />
die an der HTWK gelehrt werden,<br />
sind beispielsweise neue Berechnungs-<br />
und Planungswerkzeuge,<br />
moderne Messtechnik, die Hochwasserproblematik<br />
und aktuelle<br />
Entwicklungen dezentraler Systeme.<br />
Die Managementmodule<br />
werden von der Universität Leipzig<br />
angeboten. Aufbauend auf dem<br />
Wissen um sich veränderte Rahmenbedingungen,<br />
werden Konzepte<br />
zur Bewirtschaftung von<br />
Anlagen der Ver- und Entsorgung<br />
und dem Management von Veränderungsprozessen<br />
sowie Kenntnisse<br />
zum Projekt- und Innovationsmanagement<br />
vermittelt.<br />
Kontakt:<br />
Dipl.-Ing. Gabriele Rödel,<br />
HTWK Leipzig,<br />
Fakultät Bauwesen,<br />
Karl-Liebknecht-Straße 132,<br />
D-04277 Leipzig,<br />
Tel. (0341) 3076 6628,<br />
E-Mail: roedel@iws.htwk-leipzig.de<br />
April 2011<br />
364 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Leute<br />
NACHRICHTEN<br />
Dr. Bernhard Hörsgen 60 Jahre<br />
Am 21. Februar 2011 vollendete<br />
Dr.-Ing. Bernhard Hörsgen,<br />
DVGW-Präsident und Vorstandsmitglied<br />
der Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen,<br />
sein 60. Lebensjahr. Bernhard<br />
Hörsgen studierte von 1969<br />
bis 1975 Maschinenbau/Verfahrenstechnik<br />
an der Ruhr Universität<br />
Bochum und der RWTH Aachen.<br />
Nach drei Jahren als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter promovierte er<br />
1980 an der RWTH Aachen.<br />
Im gleichen Jahr trat Dr.-Ing.<br />
Hörsgen in die Gelsenwasser AG<br />
ein, bei der er verschiedene Funktionen<br />
ausfüllte. 1993 zum Direktor<br />
der Gelsenwasser AG berufen,wurde<br />
er 1997 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied,<br />
1998 zum ordentlichen<br />
Vorstandsmitglied bestellt.<br />
1994 trat Bernhard Hörsgen als<br />
Mitglied in den DVGW ein und ist<br />
seit rund 15 Jahren in den Vereinsund<br />
Fachgremien des DVGW mit<br />
außerordentlichem persönlichem<br />
Einsatz für die Belange des <strong>Wasser</strong>faches<br />
aktiv und hat die Profilierung<br />
des DVGW vorangetrieben.<br />
Seit 1998 ist er Mitglied des<br />
DVGW-Bundesvorstands. Im Juli<br />
2005 wurde er Vizepräsident, zwei<br />
Jahre später Vizepräsident <strong>Wasser</strong>.<br />
Seit September 2009 ist Dr. Hörsgen<br />
DVGW-Präsident. Zudem gehört er<br />
seit 2008 dem Vorstand der Landesgruppe<br />
Nordrhein-Westfalen an.<br />
Dr.-Ing. Hörsgen ist außerdem in<br />
den Fachgremien des DVGW aktiv:<br />
So war er von 1993 bis 2000 Mitglied<br />
des Hauptausschusses „<strong>Wasser</strong>gewinnung<br />
und <strong>Wasser</strong>wirtschaft“<br />
und nach der Reorganisation<br />
der Gremien im Jahr 2000<br />
zunächst stellvertretender Obmann<br />
des neu gegründeten Lenkungskomitees<br />
1 „<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Wasser</strong>güte,<br />
<strong>Wasser</strong>werke“, dem er dann in<br />
den Jahren 2004–2009 als Obmann<br />
vorstand. Ebenso engagiert er sich<br />
im Forschungsbeirat <strong>Wasser</strong>, u.a. als<br />
Obmann in den Jahren 2007-2010<br />
und im Koordinierungskreis „Benchmarking“.<br />
Dr. Hörsgen setzt sich für die EU-<br />
<strong>Wasser</strong>- und Gesundheitspolitik<br />
ebenso ein wie für nationale Themen<br />
(Liberalisierung, Modernisierung<br />
der deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
Benchmarking etc.); u. a.<br />
vertritt er die Belange der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
als Mitglied der Trinkwasserkommission<br />
des Bundesgesundheitsministeriums.<br />
Für sein erfolgreiches Wirken<br />
wurde Dr. Hörsgen 2008 mit dem<br />
DVGW Ehrenring ausgezeichnet.<br />
Der DVGW gratuliert Dr. Bernhard<br />
Hörsgen herzlich zum runden<br />
Geburtstag und freut sich auf eine<br />
weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />
Kompetenz beweist sich im Detail<br />
Das Akdolit ® -Lieferprogramm deckt alle Anforderungen an die Eigenschaften<br />
der natürlichen Kalkprodukte sowie von Filtermaterialien in der Trinkwasseraufbereitung<br />
bis in jedes Detail ab. Abgestimmt auf spezielle Kundenwünsche<br />
werden Produkt- und Verfahrenskombinationen zusammengestellt, die eine<br />
hohe Betriebs sicherheit und Wirtschaftlichkeit aufweisen.<br />
Daneben stehen wir Ihnen mit einem umfassenden Service und anwendungstechnischer<br />
Beratung zur Seite. Mehr unter: www.akdolit.de<br />
Rheinkalk Akdolit – Experten reinsten <strong>Wasser</strong>s<br />
Wir stellen aus:<br />
WASSER BERLIN<br />
Halle 2.2 | 205<br />
Rheinkalk Eifel Sauerland GmbH & Co. KG Niederlassung Akdolit<br />
Kasselburger Weg | 54570 Pelm | Postfach 1149 | 54561 Gerolstein<br />
Tel.: +49 (0) 65 91 - 40 20 | Fax: +49 (0) 65 91 - 5274 | akdolit@rheinkalk.de<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 365
NACHRICHTEN<br />
Vereine, Verbände und Organisationen<br />
Blended Learning – DVGW entwickelt ein autodidaktisch<br />
aufgebautes Programm zur Berechnung<br />
von Rohrweitendimensionierung: ALPHA<br />
Das DVGW-Berufsbildungswerk geht neue Wege in der technischen Weiterbildung<br />
Quelle: DVGW<br />
ALPHA ist ein Lernmodul, das<br />
speziell für Personen entwickelt<br />
wurde, die sich gern selbstständig<br />
weiterqualifizieren wollen. In einigen<br />
DVGW-Vorbereitungslehrgängen<br />
zur Prüfung <strong>Wasser</strong>meister<br />
oder Netzmeister Gas/<strong>Wasser</strong><br />
wurde ALPHA schon eingesetzt und<br />
für sehr gut bewertet.<br />
Der klare Vorteil hierbei für den<br />
Nutzer gegenüber herkömmlichen<br />
Präsenzseminaren liegt in der flexiblen<br />
Nutzermöglichkeit für den<br />
Anwender. Er bestimmt Zeitpunkt,<br />
Ort und Lerngeschwindigkeit selbst.<br />
Der DVGW hat bei der Aufbereitung<br />
der Lerninhalte größten Wert auf<br />
Nutzung intelligenter didaktischer<br />
Möglichkeiten in der Welt des E-Learnings<br />
gelegt. Grafisch werden alle<br />
Textinformationen durch interaktive<br />
Übungen, Lehrfilme und hochwertig<br />
animierte Illustrationen ergänzt.<br />
Mit Hilfe dieses Lernmoduls<br />
können die Nutzer grundlegende<br />
Kennt nisse zur Nennweitenermittlung<br />
von Rohrleitungsanlagen im<br />
Selbststudium erarbeiten. Alle<br />
Berechnungsverfahren werden an -<br />
schaulich an unterschiedlichen Beispielen<br />
erläutert.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte des<br />
Lernmoduls sind:<br />
die strömungstechnischen und<br />
physikalischen Gesetzmäßigkeiten,<br />
die beim Transport von<br />
Gasen und Flüssigkeiten durch<br />
Rohrleitungen zu beachten sind,<br />
die Berechnung des Druckverlustes<br />
in Rohrleitungssystemen,<br />
die praktische Anwendung der<br />
Berechnungsmethoden mit Hilfe<br />
von Nomogrammen und Tabellen<br />
bei der Nennweitenermittlung<br />
von <strong>Wasser</strong>- und Gasrohrleitungen<br />
und<br />
die Zusammenstellung der notwendigen<br />
Unterlagen für eine<br />
Rohrnetzberechnung.<br />
ALPHA folgt in allen Themenbereichen<br />
folgender Systematik:<br />
Inhalte eines Kapitels werden in<br />
Wort und Bild vorgestellt.<br />
Es folgen Fragen zur Selbstkontrolle.<br />
Der Lernvorgang kann beliebig<br />
oft wiederholt werden.<br />
Je nach Kenntnisstand können<br />
die Kapitel unabhängig voneinander<br />
bearbeitet werden.<br />
Ein umfangreiches Glossar und<br />
eine Indexsuche erleichtern das<br />
Arbeiten in allen Modulen.<br />
Eine selbstständige Auffrischung<br />
des persönlichen Wissens ist<br />
jederzeit möglich.<br />
ALPHA ist ein attraktives Lernmodul<br />
für Ingenieure und Meister in<br />
Planungsbüros sowie in Planungsabteilungen<br />
von Netzbetreibern<br />
etc. Der DVGW stellt es auf der<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
vom 2. bis 5. Mai 2011 in Berlin vor.<br />
Interessenten können sich ab dem<br />
15. April 2011 eine Demoversion auf<br />
„you tube“ unter DVGW ALPHA oder<br />
unter www.dvgw-meister.de an -<br />
schauen. In der DVGW-Hauptgeschäftsführung<br />
erteilt Gülhanim<br />
Türk, Tel. (0228) 9188-768 bzw.<br />
E-Mail: tuerk@dvgw.de weitere<br />
Informationen.<br />
April 2011<br />
366 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
RECHT UND REGELWERK<br />
Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />
GW 327 A: Auskleiden von Gas- und <strong>Wasser</strong>rohrleitungen<br />
mit einzuklebenden Gewebeschläuchen, 03/2011<br />
Das Arbeitsblatt DVGW GW 327<br />
„Auskleidung von Gas- und<br />
<strong>Wasser</strong>rohrleitungen mit einzuklebenden<br />
Gewebeschläuchen“ hat<br />
die Einspruchsberatung ohne<br />
wesentliche Änderungen passiert<br />
und liegt nun in endgültiger Fassung<br />
vor.<br />
Das Arbeitsblatt DVGW G 478<br />
„Sanierung von Gasrohrleitungen<br />
durch Gewebeschlauchrelining –<br />
Anforderungen, Gütesicherung und<br />
Prüfung“ vom August 1998 basierte<br />
auf der DIN 30658-1 „Mittel zum<br />
nachträglichen Abdichten von erdverlegten<br />
Gasleitungen – Teil 1: Folienschläuche<br />
und Gewebeschläuche<br />
zum nachträglichen Abdichten von<br />
Gasleitungen, Sicherheitstechnische<br />
Anforderungen und Prüfungen“.<br />
Februar 2005 erschien die Prüfgrundlage<br />
DVGW VP 404 „Rehabilitation<br />
von Gas-Hochdruckleitungen<br />
mit Gewebeschläuchen im Druckbereich<br />
über 4 bar bis 30 bar“. Parallel<br />
zu GW 327 wurde die Technische<br />
Prüfgrundlage DVGW W 330 „Einzuklebende<br />
Gewebeschläuche für<br />
<strong>Wasser</strong>rohrleitungen“ erarbeitet.<br />
Auf der Grundlage von DIN<br />
30658-1, VP 404 und W 330 deckt<br />
GW 327 im Vergleich zu seinem Vorgänger<br />
G 478 einen erheblich<br />
erweiterten Anwendungsbereich<br />
für einzuklebende Gewebeschläuche<br />
ab. Das Bild zeigt eine schematische<br />
Darstellung des Reversionsvorganges<br />
(Quelle: GW 327).<br />
Im Rahmen des Einspruchsverfahrens<br />
wurde lediglich eine Variante<br />
der beschleunigten Aushärtung<br />
der Klebschicht durch Wärmezufuhr<br />
ergänzt: Strahlung.<br />
Ein Einspruch wurde über die<br />
Einspruchsberatung hinaus aufrechterhalten<br />
und erst im Berufungsausschuss<br />
endgültig abgelehnt.<br />
Der Einspruch und seine<br />
Ablehnung bedürfen einer Erläuterung,<br />
der die Frage zugrunde liegt,<br />
unter welchen Voraussetzungen ein<br />
gewisser Gegenstand in einem<br />
DVGW-Arbeitsblatt behandelt werden<br />
kann.<br />
Die Zuverlässigkeit des Endprodukts,<br />
d. h. der ausgekleideten<br />
Rohrleitung, beruht auf<br />
der nachweislichen Integrität,<br />
Tauglichkeit und Abstimmung<br />
der Ausgangsprodukte:<br />
– Altrohrleitung (Statik, Innendurchmesservarianzen)<br />
– Gewebeschlauch (Durchmesser,<br />
Flexibilität, Festigkeit)<br />
– Klebstoff(komponenten)<br />
und der Sorgfalt bei der Verfahrensdurchführung:<br />
– Vorbereitung (einschließlich<br />
und insbesondere Reinigung)<br />
der Altrohrleitung<br />
– Schritte der Verfahrensdurchführung<br />
im engeren Sinn<br />
(Vorbereiten von Gewebeschlauch<br />
und Klebstoff, Einbringen,<br />
Aushärten)<br />
– Erfolgskontrolle (Inspektion<br />
und Prüfungen)<br />
Die obigen Kriterien verdeutlichen,<br />
dass die Auskleidung von<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>rohrleitungen mit<br />
einzuklebenden Gewebeschläuchen<br />
planerisch und handwerklich<br />
anspruchsvoll ist.<br />
Der Einspruch zielte darauf, die<br />
Verwendung eines Harzes (als Klebstoff)<br />
in Verbindung mit einem<br />
zusätzlichen Harzträger (Filz) gleichwertig<br />
zu berücksichtigen, während<br />
GW 327 voraussetzt, dass die Haftung<br />
zwischen Gewebeschlauch<br />
und Altrohrleitung ausschließlich<br />
über einen (erst flüssigen, dann ausgehärteten)<br />
Klebstoff vermittelt<br />
wird („Standardvariante“).<br />
Gemäß Einspruch seien Filzvarianten<br />
bereits praktisch erfolgreich<br />
angewendet worden, seien Nachteile<br />
gegenüber der Standardvariante<br />
nicht bekannt, böte vielmehr<br />
Schematische Darstellung des Reversionsvorganges.<br />
Quelle: DVGW<br />
Filz durch eine gleichmäßigere Verklebung<br />
infolge besserer Harzverteilung<br />
Vorteile.<br />
Demgegenüber führten folgende<br />
Überlegungen zur Zurückhaltung<br />
in Bezug auf eine Erweiterung<br />
von GW 327 und damit im<br />
Ergebnis zur Ablehnung des Einspruchs:<br />
Filze bilden einen Zusatzfaktor<br />
und damit eine potentielle<br />
Zusatzquelle für Ausführungsmängel.<br />
Je nach Filzdicke erhöht sich die<br />
Festigkeit/Steifigkeit der resultierenden<br />
Auskleidung, jedoch<br />
in undefinierter, nicht nachvollziehbarer<br />
Weise.<br />
Darüber hinaus ist nicht abzusehen,<br />
wie sich die in Dicke und<br />
Zusammensetzung variablen<br />
Filze auswirken und in welcher<br />
Weise sie in GW 327 (bzw. in den<br />
zugrunde liegenden Prüfgrundlagen<br />
DIN 30658-1, VP 404 und W<br />
330) zu berücksichtigen wä ren.<br />
Insbesondere ist unklar, wie Haftung,<br />
Anbohrfähigkeit und Hinterwanderungsfreiheit<br />
der resultierenden<br />
Auskleidung beeinflusst<br />
werden.<br />
Die resultierende Auskleidung<br />
ist schwieriger zu inspizieren<br />
bzw. zu beurteilen.<br />
<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 367
RECHT UND REGELWERK<br />
Die ÖVGW-Richtlinie PG 477<br />
(Erweiterung von DIN 30658-1<br />
auf Gewebeschläuche mit Filzen<br />
für Gas bis 4 bar) kann die vorgenannten<br />
Bedenken nicht ausräumen.<br />
Es gibt vergleichsweise wenig<br />
Er fahrung mit der Filzvariante.<br />
Ihre Vorteile gegenüber der<br />
Standardvariante bleiben strittig<br />
und spekulativ.<br />
GW 327 hat den Anspruch, allgemein<br />
anerkannte Regel der Technik<br />
zu sein, indem sie die Standardvariante<br />
im bewährten und zuverlässigen<br />
Rahmen beschreibt. GW 327<br />
bildet damit die Grundlage der Zertifizierung<br />
von Rohrleitungsbauunternehmen<br />
in der Zusatzgruppe R1<br />
nach dem Arbeitsblatt DVGW GW<br />
302 „Qualifikationskriterien an Un -<br />
ternehmen für grabenlose Neulegung<br />
und Rehab ilitation von nicht<br />
in Betrieb befindlichen Rohrleitungen“.<br />
Man sollte sorgfältig prüfen, ob<br />
ein ins Auge gefasste System unter<br />
GW 327 fällt (neben der Filzvariante<br />
gibt es auch nicht einzuklebende<br />
Systeme). Bei Nicht-Standardvarianten<br />
kann man sich zumindest<br />
behelfsweise an GW 327 und den<br />
zugrunde liegenden Prüfgrundlagen<br />
(DIN 30658-1, VP 404 und<br />
W 330) orientieren.<br />
Preis:<br />
€ 20,59 für Mitglieder;<br />
€ 27,45 für Nichtmitglieder.<br />
Bezugsquelle:<br />
wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />
Josef-Wirmer-Straße 3,<br />
D-53123 Bonn,<br />
Tel. (0228) 9191 – 40,<br />
Fax (0228) 9191-499,<br />
www.wvgw.de<br />
Regelwerk <strong>Wasser</strong><br />
W 330 P: Einzuklebende Gewebeschläuche, 03/2011<br />
Die Technische Prüfgrundlage<br />
DVGW W 330 „Einzuklebende<br />
Gewebeschläuche für <strong>Wasser</strong>rohrleitungen“<br />
hat die Einspruchsberatung<br />
ohne wesentliche Änderungen<br />
passiert und liegt nun in endgültiger<br />
Fassung vor.<br />
W 330 dient als Grundlage der<br />
Zertifizierung von einzuklebenden<br />
Gewebeschläuchen zur nachträglichen<br />
Auskleidung von <strong>Wasser</strong>rohrleitungen.<br />
W 330 basiert weitestgehend auf<br />
der DIN 30658-1 „Mittel zum nachträglichen<br />
Abdichten von erdverlegten<br />
Gasleitungen – Teil 1: Folienschläuche<br />
und Gewebeschläuche<br />
zum nachträglichen Abdichten von<br />
Gasleitungen, Sicherheitstechnische<br />
Anforderungen und Prüfungen“<br />
bzw. auf der die DIN 30658-1<br />
ergänzende Prüfgrundlage DVGW<br />
VP 404 „Rehabilitation von Gas-<br />
Hochdruckleitungen mit Gewebeschläuchen<br />
im Druckbereich über<br />
4 bar bis 30 bar“.<br />
W 330 ist nur unter Rückgriff auf<br />
die DIN 30658-1 bzw. die VP 404 zu<br />
verstehen und anzuwenden. W 330<br />
beschränkt sich also in ihren weitergehenden<br />
Anforderungen auf die<br />
besonderen Aspekte der <strong>Wasser</strong>versorgung:<br />
Unterdruckbeständigkeit,<br />
Mikrobiologie, Trinkwasserhygiene,<br />
Kennzeichnung.<br />
W 330 unterscheidet entsprechend<br />
der jeweiligen Basis (DIN<br />
30658-1 bzw. VP 404) nach Drücken<br />
bis 10 bar bzw. über 10 bar bis 40<br />
bar. W 330 bildet die Voraussetzung<br />
für die wasserseitige Erweiterung<br />
des bisherigen Arbeitsblattes DVGW<br />
G 478 „Sanierung von Gasrohrleitungen<br />
durch Gewebeschlauchrelining<br />
– Anforderungen, Gütesicherung<br />
und Prüfung“ vom August<br />
1998 zum neuen Arbeitsblatt DVGW<br />
GW 327 „Auskleidung von Gas- und<br />
<strong>Wasser</strong>rohrleitungen mit einzuklebenden<br />
Gewebeschläuchen“.<br />
Preis:<br />
€ 15,97 für Mitglieder;<br />
€ 21,29 für Nichtmitglieder.<br />
W 396 M: Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten an <strong>Wasser</strong>rohrleitungen<br />
mit asbesthaltigen Bauteilen und Beschichtungen, 02/2011<br />
DVGW-Merkblatt W 396 „Ab-<br />
bruch-, Sanierungs- und In -<br />
stand haltungsarbeiten an <strong>Wasser</strong>rohrleitungen<br />
mit asbesthaltigen<br />
Bauteilen oder Beschichtungen“<br />
vom Februar 2011 ersetzt den<br />
DVGW-Hinweis W 396 „Abbruch-,<br />
Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />
an AZ-<strong>Wasser</strong>rohrleitungen“<br />
vom Dezember 2004.<br />
Mit der Novellierung der Gefahrstoffverordnung<br />
vom 1. November<br />
1993 wurde ein generelles Herstellungs-<br />
und Verwendungsverbot für<br />
Asbestzementprodukte ab 1. Januar<br />
1995 eingeführt. Dieses Verbot gilt<br />
aber nicht für Abbruch-, Sanierungs-<br />
und Instandhaltungsarbei-<br />
April 2011<br />
368 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
RECHT UND REGELWERK<br />
ten an bestehenden Anlagen. Allerdings<br />
besteht ein Expositionsverbot<br />
für Asbest, wonach Arbeitnehmer<br />
dem als krebserzeugend geltenden<br />
Stoff nicht ausgesetzt sein dürfen.<br />
Es dürfen nur noch asbestfreie<br />
Materialien verwendet werden.<br />
Von unbeschädigten Asbestzementprodukten<br />
geht bei Kontakt<br />
mit <strong>Wasser</strong>, das der Trinkwasserverordnung<br />
entspricht, keine Gefahr<br />
aus. Aus diesem Grund besteht kein<br />
generelles Sanierungsgebot. <strong>Wasser</strong>rohrleitungen<br />
mit asbesthaltigen<br />
Bauteilen oder Beschichtungen<br />
dürfen insofern weiterbetrieben<br />
werden. Bei Abbruch-, Sanierungsund<br />
Instandhaltungsarbeiten müssen<br />
je doch die nach Gefahrstoffverordnung<br />
erforderlichen Schutzmaßnahmen<br />
und organisatorischen<br />
Voraussetzungen eingehalten werden.<br />
Der DVGW-Hinweis W 396 vom<br />
Dezember 2004 berücksichtigte<br />
keine Beschichtungen bzw. deren<br />
Entfernung (Entschichtung), erhob<br />
aber im Übrigen den Anspruch<br />
weitgehender Vollständigkeit, d. h.<br />
der Hinweis nahm u. a. die jeweiligen<br />
Abschnitte der Gefahrstoffverordnung<br />
und TRGS 519 „Asbest;<br />
Abbruch-, Sanierungs- oder In -<br />
standhaltungsarbeiten“ konkret in<br />
Bezug und kopierte wesentliche<br />
Teile der BGI 664 „Verfahren mit<br />
geringer Exposition gegenüber<br />
Asbest bei Abbruch-, Sanierungsund<br />
Instandhaltungsarbeiten“ in<br />
Anhängen.<br />
Das DVGW-Merkblatt W 396 vom<br />
Februar 2011 ist in der Hoffnung auf<br />
eine stärkere Unabhängigkeit von<br />
laufenden Änderungen deutlich<br />
kürzer und allgemeiner gehalten,<br />
listet aber bekannte asbesthaltige<br />
Beschichtungsstoffe auf. Es be -<br />
schränkt sich im Übrigen auf we -<br />
sentliche Aussagen unter verallgemeinerter<br />
Inbezugnahme der oben<br />
genannten Quellen und ist als Einführung<br />
und Überblick zu verstehen.<br />
Bei der konkreten Anwendung<br />
müssen auch diese Quellen in der<br />
jeweils aktuellen Fassung herangezogen<br />
werden.<br />
Preis:<br />
€ 20,59 für Mitglieder;<br />
€ 27,45 für Nichtmitglieder.<br />
Bezugsquelle:<br />
wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />
Josef-Wirmer-Straße 3,<br />
D-53123 Bonn,<br />
Tel. (0228) 9191-40,<br />
Fax (0228) 9191-499,<br />
www.wvgw.de<br />
Neue Merkblätter erschienen<br />
Entwurf Merkblatt DWA-M 525: Sedimentmanagement<br />
in Fließgewässern – Grundlagen, Methoden, Fallbeispiele<br />
Vielfältige Nutzungen haben den<br />
Sedimenthaushalt und die<br />
Sedimentqualität der Fließgewässer<br />
gravierend verändert mit der Folge,<br />
dass Sedimente im Rahmen der<br />
Gewässerunterhaltung bewirtschaftet<br />
werden müssen. Der Umgang<br />
mit Sedimenten ist relevant, da er<br />
unmittelbar die Interessen so be -<br />
deutsamer Bereiche wie Umwelt,<br />
Energie, Landwirtschaft und Verkehr<br />
sowie mittelbar über Stoffkreisläufe<br />
die Trinkwassergewinnung<br />
und <strong>Abwasser</strong>beseitigung<br />
berührt. Sedimentbewirtschaftung<br />
ist deshalb Aufgabe aller für die<br />
Gewässer zuständiger Verwaltungen<br />
aber auch unterschiedlicher<br />
Gewässernutzer wie z.B. Betreiber<br />
von Hafen- und <strong>Wasser</strong>kraftanlagen.<br />
Eingriffe in den Sedimenthaushalt<br />
haben häufig überregionale<br />
und langfristige Folgen sowohl im<br />
Hinblick auf die multiple Funktion<br />
des Gewässers als auch auf seine<br />
Nutzung. Mit der Erkenntnis, dass<br />
der gute ökologische Zustand eines<br />
Fließgewässers wesentlich von<br />
den morphologischen Verhältnissen<br />
und damit vom Sedimenthaushalt<br />
abhängt, ist im Zusammenhang<br />
mit der Umsetzung der Europäischen<br />
<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie die<br />
Sedimentbewirtschaftung in den<br />
Fokus der Gewässerunterhaltung<br />
gerückt. Jüngste Aktivitäten zielen<br />
darauf ab, den Umgang mit Sedimenten<br />
explizit in die europäische<br />
Gesetzgebung aufzunehmen.<br />
Im Merkblatt werden die unterschiedlichen<br />
Methoden und Vorgehensweisen<br />
des Sedimentmanagements<br />
in Fließgewässern beschrieben<br />
und bezüglich ihrer Eignung<br />
und Wirksamkeit bewertet. Dabei<br />
wird einerseits auf die aktuellen<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
Bezug genommen und andererseits<br />
der Praxisbezug durch Untersetzung<br />
mit aussagekräftigen Fallbeispielen<br />
sichergestellt.<br />
Frist zur Stellungnahme<br />
Hinweise und Anregungen zu dieser<br />
Thematik nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle<br />
gerne entgegen.<br />
Das Merkblatt DWA-M 525 wird bis<br />
zum 15. Juni 2011 öffentlich zur Diskussion<br />
gestellt. Stellungnahmen<br />
richten Sie bitte schriftlich, nach<br />
Möglichkeit in digitaler Form an die<br />
DWA-Bundesgeschäftsstelle: DWA-<br />
Bundesgeschäftsstelle, Dipl.-Ing.<br />
Anett Baum, Theodor-Heuss-Allee<br />
17, D-53773-Hennef, Tel. (02242)<br />
872-124, Fax (02242) 872-135,<br />
E-Mail: baum@dwa.de<br />
Information, Bezug:<br />
März 2011, 156 Seiten,<br />
ISBN 978-3-941897-72-4,<br />
Ladenpreis: 86 Euro,<br />
fördernde DWA-Mitglieder: 68,80 Euro<br />
www.dwa.de/shop<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 369
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Statistisches Entscheidungsmodell zur<br />
Entwicklung einer Reparaturstrategie<br />
bei Rohrschäden an Zubringerund<br />
Transportleitungen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung, Rohrleitungen, Erneuerungsstrategie, Wirtschaftlichkeit, Berechnungsmodell<br />
Frieder Haakh<br />
Hinsichtlich der Instandhaltung von Trinkwasserversorgungsleitungen<br />
stellt sich die Frage, ob es wirtschaftlicher<br />
ist, im Einzelfall zu „flicken“ oder im<br />
anderen Extrem die komplette Leitung zu erneuern.<br />
Hierzu kann das Auftreten von Rohrschäden als stochastische<br />
Größe in Abhängigkeit vom Alter und der<br />
Lage dargestellt werden. Auf diese Daten wird ein<br />
Berechnungsmodell aufgesetzt, das es erlaubt, die<br />
Länge der je Rohrschaden ausgewechselten Rohrstrecke<br />
zu variieren. Verfeinert wird der Berechnungsansatz<br />
durch die Möglichkeit, Zins und Preissteigerungen<br />
zu variieren und somit für unterschiedliche Varianten<br />
den Barwert und darüber hinaus die<br />
Restnutzungsdauer zu bestimmen. Anhand eines<br />
Fallbeispieles wird nachgewiesen, dass es ein wirtschaftliches<br />
Optimum zwischen „flicken“ und<br />
„erneuern“ gibt.<br />
Statistical Decision Model for the Development of a<br />
Repair Strategy for Damage to Supply and Transport<br />
Pipelines<br />
Concerning the maintainance and repair of drinking<br />
water pipelines the question whether it´s more ecconomical<br />
to repair in each particular case of a pipe<br />
damage or to start a completely overhaul of the entire<br />
pipeline is essential. The occurrence of pipe damage<br />
can be represented as a stochastic parameter depending<br />
on age and location. A computational model is<br />
applied to this data which enables the variation of<br />
the length of the stretch of pipe beeing replaced in<br />
case of pipe damage. The computational method is<br />
fine-tuned with the help of the option of varying the<br />
interest and price increases and in this way specifying<br />
different variations in both the cash value and<br />
remaining useful life. Using a sample case proves<br />
that there is an economic optimum between repairing<br />
and renewing. The article describes the methodology<br />
in an easy-to-follow way.<br />
1. Veranlassung<br />
Die „richtige“ Sanierungsstrategie für das Leitungsnetz<br />
beschäftigt die <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen [1, 2,<br />
3]. Auch bei der Landeswasserversorgung stellt sich die<br />
Frage, mit welcher Strategie insbesondere die Zubringerleitungen,<br />
d. h. Leitungen, die vom Hauptleitungssystem<br />
ausgehend zwei oder mehr Verbandsmitglieder<br />
versorgen, saniert werden sollen. Die Bandbreite der<br />
Möglichkeiten reicht von der (teuren) vorbeugenden<br />
Instandhaltung bis zur rein schadensorientierten Reparatur<br />
eines einzelnen Rohrstücks oder der Montage von<br />
Dichtmanschetten. Es stellt sich die Frage nach der wirtschaftlichsten<br />
Lösung [4, 5].<br />
Zur Erläuterung: Wird jeder Rohrschaden einzeln<br />
repariert, entsteht ein vergleichsweise hoher Fixkostenanteil<br />
für Gerät (Bagger) und Personal (Tiefbauer und<br />
eigene Betriebsmonteure) und ein längenabhängiger<br />
bzw. einzelfallabhängiger Anteil für neue Rohrstangen<br />
oder Dichtmanschetten. Bezogen auf die Länge entstehen<br />
hohe Kosten, die Gesamtkosten sind vergleichsweise<br />
gering. Wird allerdings mit dieser Vorgehensweise<br />
die gesamte Leitung ausgewechselt, entstehen höhere<br />
Gesamtkosten als bei einer Neuverlegung „am Stück“.<br />
Wird bei einem auftretenden Rohrschaden die Länge<br />
der zu erneuernden Rohrleitung erhöht, so gehen die<br />
Kosten bei einer Grenzwertbetrachtung für sehr große<br />
Längen in die Neubaukosten über. Die auf die Länge<br />
bezogenen Kosten liegen vergleichsweise niedrig, die<br />
Gesamtkosten hoch. Weiterhin ist in diesem Fall zu<br />
beachten, dass eine entsprechende Anzahl Rohrstücke<br />
(z. B. 5 m-Stangen bei Gussrohren) vor dem Erreichen<br />
der technischen Nutzungsdauer, d. h. dem statistisch zu<br />
erwartenden Ausfall, ausgewechselt würden und die<br />
hierfür anfallenden Kosten früher entstehen, als beim<br />
April 2011<br />
370 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
Abwarten des Schadensereignisses beim Ablauf der<br />
technischen Nutzungsdauer.<br />
Somit kann vermutet werden, dass zwischen den<br />
beiden Extremfällen „Auswechseln der gesamten Leitung<br />
beim ersten Rohrschaden“ und der rein schadensorientierten<br />
Reparatur am einzelnen Rohrstück, bis die<br />
gesamte Leitung erneuert ist, ein wirtschaftliches Optimum<br />
liegt. Um dieses näher einzugrenzen, soll nachfolgend<br />
ein Berechnungs- und Abschätzungsmodell entwickelt<br />
werden.<br />
2. Das statistische Modell<br />
2.1 Allgemeines<br />
Die statistische Beschreibung des Auftretens eines<br />
Rohrschadens durch das Berechnungsmodell läuft auf<br />
eine 3-dimensionale Betrachtung hinaus. So unterliegt<br />
die Alterung des Werkstoffes einem Prozess, der die<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit über die Zeit umfasst (z. B.<br />
Herz’sches Modell). Die Ausfallwahrscheinlichkeit kann<br />
z. B. über die Gaußverteilung bei Vorgabe der mittleren<br />
Lebenserwartung hinreichend genau beschrieben werden.<br />
Die erste Variable ist somit die Zeit. Weiterhin muss<br />
der Ort des (z. B. des ersten) Schadensauftritts beachtet<br />
werden. Die Schadensorte sollen einer zufälligen Verteilung<br />
über die Länge unterliegen. Die zweite Variable ist<br />
somit der Ort über die Länge der Leitung.<br />
Über der Ebene, die durch Zeit und Ort über die<br />
Länge der Leitung aufgespannt wird, „verteilen“ sich die<br />
Schäden entsprechend dem zeitlichen Auftreten,<br />
beschrieben durch eine stochastische Verteilungsfunktion<br />
und dem örtlichen Auftreten, beschrieben durch<br />
eine Zufallsfunktion. Die „Sanierungsstrategie“ wird im<br />
Modell durch einen Parameter „auszuwechselnde Rohrstücke<br />
im Schadensfall“ beschrieben. Ist n a = 0, so wird<br />
nur das schadhafte Rohrstück selbst erneuert, bei n a = 1<br />
das Rohrstück davor bzw. danach usw. Im Folgenden<br />
soll die Modellentwicklung durch ein Rechenbeispiel<br />
dargestellt werden.<br />
2.2 Statistisches Modell zur Beschreibung der<br />
Rohralterung<br />
Zur Beschreibung der Alterung des Rohrwerkstoffs wird<br />
davon ausgegangen, dass<br />
es sich um einen einheitlichen Rohrwerkstoff handelt,<br />
die Alterung durch eine stetige Funktion der Auftretenswahrscheinlichkeit<br />
der Schäden (z. B. Gaußverteilung<br />
[6, 7]) beschrieben werden kann,<br />
jedem Rohrstück statistisch das Jahr seines alterungsbedingten<br />
Versagens zugewiesen werden<br />
kann.<br />
Anzahl Schäden<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Schäden<br />
Die Alterung ist durch eine<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />
beschrieben!<br />
(gleiche Farbe = gleiches<br />
Auftretensjahr !)<br />
Zeit<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Nr. der Rohrstücke<br />
Das Auftreten der Schäden<br />
über die Länge ist zufällig<br />
verteilt!<br />
Länge x<br />
Rechenbeispiel<br />
Es wird eine Gaußverteilung mit μ = 50 Jahre für den<br />
Mittelwert und einer Standardabweichung σ = 1,2 Jahre<br />
zugrunde gelegt. Weiterhin soll, um am Beispiel die<br />
Überschaubarkeit zu gewährleisten, von nur 12 Rohrstücken<br />
ausgegangen werden. Das Bild 1 zeigt den<br />
dreidimensionalen Zusammenhang von Ort, Zeit und<br />
Auftreten der Schäden in Abhängigkeit vom Ort entlang<br />
der Leitung und der Zeit. Aus dem Ergebnis erhält man<br />
somit eine Zuordnung der Anzahl der Rohrschäden ab<br />
dem ersten Schadensjahr. Bild 2 zeigt die normierte<br />
Verteilungsfunktion sowie die diskretisierte Stufenfunktion<br />
zur Schadenshäufigkeit über die Jahre (d. h. das<br />
erste Rohrstück versagt im Jahr 48 nach dem Einbau,<br />
das letzte im Jahr 52). Im Folgenden soll nun ein einfaches<br />
statistisches Modell entwickelt werden, um die<br />
Schäden in Abhängigkeit von der Zeit (Alterungseinfluss)<br />
und des Ortes (Zufälligkeit) darzustellen.<br />
2.3 Statistisches Modell zur Beschreibung des<br />
örtlichen Auftretens der Rohrschäden in den<br />
jeweiligen Jahren<br />
Im Berechnungsmodell wird davon ausgegangen, dass<br />
das örtliche Auftreten der Schäden als zufällig angenommen<br />
werden kann. Bei unendlicher Wiederholung<br />
Rohrstück „12“<br />
versagt bei<br />
dieser zufälligen<br />
Verteilung<br />
zuletzt<br />
1. Jahr mit<br />
Rohrschaden<br />
Bild 1. Das Auftreten der Rohrschäden ergibt sich als Funktion f<br />
(t, x), darstellbar als „Schäden“ über der t-x-Ebene.<br />
3<br />
40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59<br />
Jahre<br />
4<br />
3<br />
1 1<br />
Bild 2. Normierte Verteilungsfunktion zur Schadenshäufigkeit<br />
sowie diskretes Auftreten der Schäden.<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 371
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
würde jedes Rohrstück mit der gleichen Wahrscheinlichkeit<br />
z. B. als erstes, als letztes oder exakt am Median<br />
der Altersverteilung nach Kapitel 2.2 schadhaft. Die<br />
örtliche Verteilung der Schäden kann nun wie folgt<br />
generiert werden:<br />
Für die zu betrachtenden Rohrstücke werden reelle<br />
Zufallszahlen zwischen 1 und n generiert. Um auf ganze<br />
Zahlen zu kommen und um zu verhindern, dass eine<br />
Zahl doppelt auftritt, wird der jeweilige Rang der<br />
Zufallszahl Z fz als „Spaltenvektor“ bestimmt. Damit<br />
erhält man, so der Spaltenvektor entsprechend den Auftretensjahren<br />
der Schäden von „oben nach unten“ gelesen<br />
wird, eine zufällige Reihung des örtlichen Auftretens<br />
der Schäden, wobei die jeweilige (ganze) Zahl die<br />
diskrete Rohrstücknummer und damit den Ort angibt.<br />
Rechenbeispiel<br />
Es werden 12 Rohrstücke betrachtet. Aus dem Spaltenvektor<br />
der Zufallszahlen Z fz wird der aus ganzen Zahlen<br />
bestehende Spaltenvektor aus dem Rang der Z fz<br />
bestimmt (Bild 3).<br />
2.4 Beschreibung des Schadenseintritts<br />
als Funktion f (t,x)<br />
Aus Kapitel 2.2 erhält man die Information, wie viel<br />
Schäden pro Jahr auftreten. Dies lässt sich wiederum als<br />
Spaltenvektor (Liste) so aufstellen, dass der erste Schaden<br />
mit einem Auftreten in der obersten Zelle, der<br />
zweite in der zweiten Zeile usw. steht. Treten in einem<br />
Jahr drei Schäden (an unterschiedlichen Rohrstücken,<br />
d. h. unterschiedlichen Orten) auf, so wird das Jahr dreimal<br />
gelistet. Die maximale Anzahl der Zellen dieses<br />
„Jahresvektors“ J ist identisch mit der Anzahl der Rohrstücke,<br />
da gemäß den Grundannahmen jedes Rohrstück<br />
nur einmal einen Schaden aufweisen kann und dann<br />
ausgewechselt wird.<br />
Rang der<br />
Zufallszahl Zufallszahl<br />
[ 1 ] [ 1 ]<br />
6,021 8<br />
6,351 7<br />
10,685 4<br />
2,905 10<br />
10,232 5<br />
11,316 1<br />
5,244 9<br />
2,421 11<br />
7,429 6<br />
11,203 2<br />
10,831 3<br />
2,080 12<br />
Bild 3. Der Spaltenvektor des Ranges der 12 Zufallszahlen<br />
gibt den Ort des Auftretens der Rohrschäden<br />
an.<br />
Rechenbeispiel<br />
Mit der genannten Vorgehensweise gelangt man nun<br />
zu einer Darstellung, die ausgehend von dem Jahresvektor<br />
J (Spalte mit Überschrift „Versagensjahr“) und<br />
dem Zeilenvektor O der Schadensorte über die Einheitsmatrix<br />
die Schäden bzw. Reparaturen im Jahr in Form<br />
eines Zeilenvektors R zuordnet. Mit dieser Vorgehensweise<br />
lassen sich die Rohrschäden diskretisiert in ihrem<br />
zeitlichen und örtlichen Auftreten darstellen. Bild 4<br />
zeigt die Form bzw. Verteilung des Auftretens der Rohrschäden<br />
entsprechend der Einheitsmatrix E, wenn pro<br />
Schaden nur dieses Rohrstück ausgewechselt wird.<br />
2.5 Einfluss der Reparatur-/Sanierungsstrategie<br />
auf die Anzahl der Reparaturen bzw. Auswechslungen<br />
pro Jahr<br />
Wird nun davon abgewichen, nur das jeweils betroffene<br />
Rohrstück zu ersetzen und z. B. ein Rohrstück vor und<br />
eines nach dem Schaden ebenfalls auszuwechseln<br />
(n a = 1), so verändert sich die Form dieser „Verteilungsmatrix“<br />
V wie folgt:<br />
Bei n a = 1 werden im ersten Schadensjahr mit z. B.<br />
nur einem Schaden statt nur einer Auswechslung drei<br />
vorgenommen. Diese benachbarten Rohrstücke können<br />
dafür im Betrachtungszeitraum keinen Schaden<br />
mehr aufweisen, da der Verzehr der Restnutzungsdauer<br />
mit der Auswechslung auf den Anfang der Lebensdauerkurve<br />
zurückgesetzt wurde. Im Ergebnis führt dies zu<br />
einer „Vorverlagerung“ der Auswechslungen und dies<br />
umso mehr, je mehr benachbarte Rohrstücke ausgehend<br />
vom aktuellen Schadstück ausgewechselt werden.<br />
Im Extremfall einer Grenzwertbetrachtung ist n a gleich<br />
der Anzahl der Rohrstücke, sodass die gesamte Leitung<br />
,wie bereits angesprochen, beim ersten Rohrschaden<br />
ausgewechselt würde.<br />
Rechenbeispiel<br />
Im Fallbeispiel im Bild 5 tritt der erste Schaden wiederum<br />
im Jahr 48 (nach Neuverlegung) am Rohrstück Nr. 7<br />
auf. Es werden bei n a = 2 jetzt aber 2 Rohrstücke davor<br />
und danach ausgewechselt, d.h. die Rohrstücke 5 und 6<br />
sowie 8 und 9. Diese sind alle mit einer „1“ in der<br />
1. Spalte der Matrix indiziert, was für das Jahr 48 somit<br />
5 Auswechslungen bedeutet.<br />
Dabei soll vereinfachend von folgenden Kosten je<br />
Rohrschaden ausgegangen werden. Die Fixkosten für<br />
das Personal betragen nach Erhebungen bei der Landeswasserversorgung<br />
2500 €/Schaden, für Geräte 5000 €/<br />
Schaden und pro ausgewechselte Stange 1250 €/5 m.<br />
Ein durchschnittlicher Rohrschaden verursacht somit<br />
Kosten von etwa 8750 €. Das andere Extrem für die<br />
Betrachtung ist die Neuverlegung über größere Längen.<br />
Hier kann mit der „Faustformel“ „Meterpreis in € = Nennweite<br />
in mm“ erstaunlich zutreffend gearbeitet werden<br />
(dies spiegelt sich im Kostenansatz 1250m €/5 m wider).<br />
Die Personalkosten, die beim einzelnen Rohrschaden<br />
April 2011<br />
372 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
Zufallszahl<br />
(Schadensort)<br />
Jahresvektor<br />
Zeilenvektor<br />
(Schadensorte)<br />
Einheitsmatrix<br />
Schäden/<br />
Rep. im<br />
Jahr<br />
Versagensjahr<br />
Matrix 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
[ 1 ] [ 1 ] 8 7 4 10 5 1 9 11 6 2 3 12 [ 1/a ]<br />
8 48 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />
7 49 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />
4 49 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />
10 49 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />
5 50 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1<br />
1 50 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1<br />
9 50 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1<br />
11 50 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1<br />
6 51 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1<br />
2 51 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1<br />
3 51 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1<br />
12 52 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1<br />
Bild 4. Zeitliches<br />
und örtliches<br />
Auftreten<br />
der Rohrschäden.<br />
Reparaturen / Jahr: 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 12<br />
Versagensjahr: 48 49 49 49 50 50 50 50 51 51 51 52<br />
n a<br />
= 0<br />
Zufallszahl<br />
(Schadensort)<br />
Versagensjahr<br />
Matrix 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Schäden/<br />
Rep. im<br />
Jahr<br />
Kosten<br />
[ 1 ] [ 1 ] 7 6 2 11 8 3 4 5 12 1 10 9 [ 1/a ] [ € ]<br />
7 48 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />
6 49 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />
2 49 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />
11 49 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />
8 50 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />
3 50 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />
4 50 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 8.750<br />
5 50 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 8.750<br />
12 51 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 8.750<br />
1 51 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 8.750<br />
10 51 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 8.750<br />
9 52 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 8.750<br />
Reparaturen / Jahr: 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 12 105.000<br />
Versagensjahr: 48 49 49 49 50 50 50 50 51 51 51 52<br />
n a<br />
= 2<br />
Zufallszahl<br />
(Schadensort)<br />
Versagensjahr<br />
Matrix 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Schäden/<br />
Rep. im<br />
Jahr<br />
Kosten<br />
[ 1 ] [ 1 ] 7 6 2 11 8 3 4 5 12 1 10 9 [ 1/a ] [ € ]<br />
7 48 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 5 13.750<br />
6 49 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />
2 49 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 11.250<br />
11 49 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 3 11.250<br />
8 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
3 50 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
4 50 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
5 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
12 51 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
1 51 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
10 51 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
9 52 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
n a<br />
= 5<br />
Reparaturen / Jahr: 5 1 3 3 0 0 0 0 0 0 0 0 12 45.000<br />
Versagensjahr: 48 49 49 49 50 50 50 50 51 51 51 52<br />
Zufallszahl<br />
(Schadensort)<br />
Versagensjahr<br />
Matrix 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Schäden/<br />
Rep. im<br />
Jahr<br />
Kosten<br />
[ 1 ] [ 1 ] 7 6 2 11 8 3 4 5 12 1 10 9 [ 1/a ] [ € ]<br />
7 48 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 11 21.250<br />
6 49 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 8.750<br />
2 49 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
11 49 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
8 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
3 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
4 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
5 50 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
12 51 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
1 51 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
10 51 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
9 52 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Reparaturen / Jahr: 11 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 12 30.000<br />
Versagensjahr: 48 49 49 49 50 50 50 50 51 51 51 52<br />
Bild 5. Veränderung<br />
der<br />
Verteilungsmatrix<br />
V bei<br />
ansteigendem<br />
n a für n a = 0, 2<br />
und 5.<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 373
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Kosten [€/a] bezogen auf 12 Rohrstücke à 5 m<br />
0,06<br />
0,05<br />
0,04<br />
0,03<br />
0,02<br />
0,01<br />
0,00<br />
Kosten [€/a]<br />
0,06<br />
0,05<br />
0,04<br />
0,03<br />
0,02<br />
0,01<br />
0,00<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
n a [ 1 ]<br />
Bild 6. Gesamtkosten K ges in Abhängigkeit von n a .<br />
n a<br />
= 0<br />
n a<br />
= 4<br />
n a<br />
= 1<br />
n a<br />
= 5<br />
n a<br />
= 2 n a<br />
= 3<br />
n a<br />
= 6<br />
48 49 50 51 52<br />
Jahre<br />
Bild 7. Das Auftreten der Kosten nach Schadensjahren<br />
(Fallbeispiel) in Abhängigkeit von n a .<br />
rel. Häufigkeit<br />
Summenkurve<br />
rel. Häufigkeit<br />
abs. Häufigkeit<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Jahre<br />
Bild 8. Relative Häufigkeitsverteilung und Summenkurve der<br />
Schäden (oben) sowie Summenkurve (absolut für 200 Rohrstangen;<br />
unten).<br />
1,000<br />
0,833<br />
0,667<br />
0,500<br />
0,333<br />
0,167<br />
0,000<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
eine wichtige Rolle spielen, verschwinden dann aufgrund<br />
der Mengendegression.<br />
Daraus ergeben sich folgende weitere Varianten:<br />
Wird bei einem Rohrschaden je eine weitere Stange<br />
davor und danach gewechselt (n a = 1), entstehen nach<br />
den genannten Kostensätzen Gesamtkosten in Höhe<br />
von 11 250 €. Für fünf Auswechslungen sind es 2500 €/<br />
Schaden Personalkosten + Gerätekosten von 5000 €/<br />
Schaden + 1250 €/5 m x 5 Stangen à x 5m, in der Summe<br />
13 750 €. Mit dieser Vorgehensweise werden in vier Jahren<br />
alle zwölf Rohrstücke ausgewechselt bei Kosten von<br />
zusammen 45 000 €. Werden im Vergleich dazu jeweils<br />
fünf Rohrstücke vor und nach dem Rohrschaden ausgewechselt<br />
(n a = 5), so werden alle zwölf Rohrstücke bereits<br />
in den Jahren 48 und 49 ausgewechselt, die Gesamtkosten<br />
liegen bei 30 000 €. Daran wird Folgendes deutlich:<br />
Je höher n a , desto mehr Auswechslungen rücken in das<br />
Jahr des ersten Rohrschadens, aber gleichzeitig sinken<br />
bei dieser Betrachtung die Kosten. Wirtschaftlich von<br />
Bedeutung ist jedoch nicht nur die Kostenhöhe, sondern<br />
auch das zeitliche Auftreten der Kosten.<br />
3. Wirtschaftliche Bewertung<br />
Am Ausgangspunkt der Überlegungen stand die Frage,<br />
welche Strategie die „richtige“, d. h. auch wirtschaftlich<br />
die günstigste ist zwischen „Reparatur im Einzelfall“ und<br />
„Auswechseln der Gesamtleitung“. Im einfachsten Fall<br />
werden die Kosten statisch, d. h. ohne Zinseszinseffekt<br />
betrachtet. Für die Kostenermittlung wird die Verteilungsmatrix<br />
V herangezogen. Jeder Rohrschaden verursacht<br />
Fixkosten und variablen Kosten in Abhängigkeit<br />
von der Auswechsellänge bzw. n a . Wird nur das schadhafte<br />
Rohrstück ausgewechselt, so belaufen sich die<br />
Kosten pro Schaden für Gerät und Personal sowie die<br />
Kosten für ein Rohrstück. Wird für n a = 1, 2, … n die Verteilungsmatrix<br />
verändert, so gilt für die Kosten: K ges =<br />
K fix + n a k I [€].<br />
Daraus folgt: Für n a > 0 fallen früher höhere variable<br />
Kosten, aber insgesamt geringere Fixkosten an, weil in<br />
diesem Fall Rohrstücke, die in der „n a -Umgebung“ des<br />
Schadens vorzeitig ausgewechselt werden, später nicht<br />
mehr schadhaft werden können, da sie ausgewechselt<br />
sind, und somit die Fixkosten der Zukunft gegen längenvariable<br />
Kosten der Gegenwart getauscht werden.<br />
Rechenbeispiel<br />
Es soll Bezug genommen werden auf die in Bild 5 dargestellten<br />
Verteilungsmatrizen V(n a ). Entsprechend dem<br />
Auftreten der Schäden lassen sich direkt die Kosten<br />
zuordnen. Variiert wurde n a . Werden die Kosten über die<br />
Schadensjahre nun aufaddiert, so erhält man für n a als<br />
Abszissenwert die Gesamtkosten K ges als Ordinatenwert.<br />
Für diese Auswertung empfiehlt sich, den Einfluss<br />
der zufällig verteilten Schadensorte zu berücksichtigen.<br />
Hierzu wurde der Rechenlauf für n a = const. 20mal wiederholt.<br />
Die Grundaussage (vgl. Bild 6) ist für eine<br />
April 2011<br />
374 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
Prozent vom Ganzen Rohr [ % ] Kosten [€/a ]<br />
100.000<br />
90.000<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ € ]<br />
Geräte: 2.500 [ € ]<br />
Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />
Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />
Index für Reparaurlänge: 0 [ 1]<br />
Barwertsumme: 865.000 [ € ]<br />
Maximum Kosten:<br />
73.750 [ € /a]<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ € ]<br />
Geräte: 2.500 [ € ]<br />
Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />
Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />
Index für Reparaurlänge: 0 [ 1 ]<br />
Barwertsumme: 865.000 [ € ]<br />
Maximum Kosten: 73.750 [ €/a ]<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Jahre<br />
ausgewechselte Teile [ 1 ]<br />
Restlebenserwartung [ a ]<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ € ]<br />
Geräte: 2.500 [ € ]<br />
Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />
Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />
Index für Reparaurlänge: 0 [ 1 ]<br />
Barwertsumme: 865.000 [ € ]<br />
Maximum Kosten: 73.750 [ €/a ]<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Bild 9. Jährliche Kosten, Erneuerungsgrad, Auswechslungen im Jahr sowie Restnutzungsdauer für n a = 0.<br />
Prozent vom Ganzen Rohr [ % ] Kosten [ €/a ]<br />
100.000<br />
90.000<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ € ]<br />
Geräte: 2.500 [ € ]<br />
Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />
Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />
Index für Reparaurlänge: 5 [ 1]<br />
Barwertsumme: 395.000 [ € ]<br />
Maximum Kosten: 57.500 [ € /a]<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Jahre<br />
Bild 10. Jährliche Kosten, Erneuerungsgrad, Auswechslungen im Jahr sowie Restnutzungsdauer für n a = 5.<br />
ausgewechselte Teile [ 1 ]<br />
Restlebenserwartung [ a ]<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Jahre<br />
Betrachtung ohne Zinseszinseffekte und die im Modell<br />
angenommene „enge“ Gaußverteilung eindeutig: Es ist<br />
günstiger, nicht nur eine Rohrstange am unmittelbaren<br />
Schadensort auszuwechseln.<br />
Dieses Ergebnis mag verblüffen, es muss allerdings<br />
noch relativiert werden: Für ein reales Verhältnis mit<br />
einer weit auseinander gezogenen Gaußverteilung (z. B.<br />
μ = 60 a, σ = 7a) wird der Einfluss von Kostensteigerungen<br />
und internem Zinssatz auf weiter in der Zukunft liegende<br />
Reparaturkosten einen stärkeren Einfluss nehmen,<br />
doch dazu später mehr.<br />
Im Folgenden soll herausgearbeitet werden, wie sich<br />
die Kosten durch die Sanierungsstrategie „nach vorne“<br />
verschieben, aber insgesamt abnehmen. Hierzu ist es<br />
notwendig, den Zeitpunkt der Kostenentstehung zu<br />
berücksichtigen (vgl. Bild 7).<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 375
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
100.000<br />
60<br />
Prozent vom Ganzen Rohr [ % ] Kosten [ €/a ]<br />
90.000<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Jahre<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ ]<br />
Geräte: 2.500 [ ]<br />
Kosten je Länge: 1.250 [ ]<br />
Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />
Index für Reparaurlänge: 20 [ 1 ]<br />
Barwertsumme: 295.000 [ ]<br />
Maximum Kosten: 80.000 [ /a ]<br />
ausgewechselte Teile [ 1 ]<br />
Restlebenserwartung [ a ]<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Jahre<br />
Bild 11. Jährliche Kosten, Erneuerungsgrad, Auswechslungen im Jahr sowie Restnutzungsdauer für n a = 20.<br />
Gesamtkosten [ ]<br />
1.200.000<br />
1.000.000<br />
800.000<br />
600.000<br />
400.000<br />
200.000<br />
0<br />
Gesamtkosten K (= y) in Abhängigkeit von den je<br />
Schadensfall ausgewechselten Rohrlängen n (= x)<br />
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ ]<br />
Geräte: 2.500 [ ]<br />
Kosten je Länge: 1.250 [ ]<br />
Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />
n a [ 1]<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ ]<br />
Geräte: 2.500 [ ]<br />
Kosten je Länge: 2.500 [ ]<br />
Zinssatz: 0 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0 [ 1/a ]<br />
Bild 12. Verlauf der Gesamtkosten für K F = 5.000 €, K V = 1.250 €/5<br />
m (a) bzw. K V = 2.500 €/5 m (b), Zins Z = 0, Preissteigerung P = 0.<br />
4. Fallbeispiel<br />
Anhand des Berechnungsbeispiels wurde der Rechenweg<br />
vorgestellt. Um zu einer wirtschaftlichen Bewertung<br />
der Zusammenhänge zu kommen, ist es notwendig,<br />
sowohl die Anzahl der Rohrstangen zu erhöhen als<br />
auch den Zeitraum für die Schadensauftritte zu strecken.<br />
Deshalb soll ein Ansatz für ein 1000 m langes<br />
Rohrstück DN 250 gewählt werden. Der Mittelwert der<br />
Lebenserwartung liege bei μ = 60 Jahren, die Standardabweichung<br />
σ bei sieben Jahren.<br />
Die Fixkosten pro Rohrschaden bei K F = 5000 €, die<br />
Kosten je Rohrstück à 5 m bei 1250 €/5m (in einer Variation<br />
bei 2500 € je 5 m). Die Zinsen werden mit 0 und 5 %<br />
variiert, die Kostensteigerung bei 0 %, 2 %, 2,5 % und 6 %<br />
angenommen. Die Häufigkeitsverteilung der Schäden<br />
wird durch die angenommene Gaußverteilung (μ = 60 a,<br />
σ = 7 a) beschrieben.<br />
Es wurde jeweils der Parametersatz „Personalkosten,<br />
Kosten je Rohrstück, Zinssatz, Preissteigerung und n a “<br />
vorgegeben und das Auftreten der Kosten, die prozentuale<br />
Verteilung der Erneuerung der gesamten Rohrleitung,<br />
die Zahl des pro Jahr auszuwechselnden Rohrstückes<br />
sowie die Restlebenserwartung ausgewertet.<br />
Zunächst wurde nur n a variiert.<br />
Wird nur jeweils das einzelne Rohrstück ausgewechselt<br />
(n a = 0), so ergibt sich ein Barwert (= Kosten, weil<br />
Zins = 0!) von 865 000 € mit einem Kostenmaximum von<br />
73 750 € im Jahr. Die maximale Auswechselzahl beträgt<br />
19 im Jahr 56 (Bild 9). Die Restlebenserwartung sinkt<br />
von 17,4 ab dem 43. Jahr kontinuierlich auf 0 bis zum<br />
78. Jahr.<br />
Wird n a auf 5 (Bild 10) gesetzt, so betragen die<br />
Gesamtkosten nur noch 395 000 € (Zins = 0, Preissteigerung<br />
= 0) mit maximalen Jahreskosten von 57 500 €. Die<br />
maximale Anzahl der auszuwechselnden Rohrstücke<br />
beträgt 30 im Jahr 54. Die restliche Lebensdauer steigt<br />
bis zum Jahr 50 auf 40,8 Jahre und beträgt im Jahr 78<br />
noch 15,4 Jahre.<br />
Für n a = 20 (Bild 11) verschieben sich die Ergebnisse<br />
nochmals. Die Kosten sinken auf 295 000 €, allerdings<br />
mit maximalen Jahreskosten in Höhe von 80 000 € im<br />
Jahr 46 bei 56 Auswechselstücken in diesem Jahr. Die<br />
April 2011<br />
376 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
Restnutzungsdauer erreicht dadurch im Jahr 46 wieder<br />
80,7 Jahre und sinkt bis zum Jahr 78 auf 51,7 Jahre. Die<br />
gesamte Erneuerungskampagne erstreckt sich nur über<br />
7 Jahre (Beginn: Jahr 43, Ende: Jahr 49).<br />
Weiterhin wurde für unterschiedliche Parametersätze<br />
der Kosten, des Zinssatzes und der Kostensteigerungsrate<br />
die Entwicklung der Gesamtkosten in Abhängigkeit<br />
von n a untersucht.<br />
Werden sowohl Zinssatz als auch die Kostensteigerung<br />
auf Null gesetzt (Bild 12), so ergibt sich durch die<br />
Fixkostendegression (mehr Rohrstücke bei einmaligen<br />
Fixkosten) ein Verlauf, der sich ab etwa zehn Rohrstücken<br />
asymptotisch dem unteren Grenzwert nähert. Dieser<br />
Verlauf schwächt sich ab, wenn der Zinssatz Z = 5 % und<br />
die Preissteigerung P = 2 % gesetzt werden (Bild 13).<br />
Diese Grundaussage verändert sich leicht, wenn<br />
Z = 5 % und P auf 6 % steigt. Hier liegt bei n a = 7 ein<br />
Optimum (Bild 14). Steigen allerdings die längenspezifischen<br />
Kosten K V auf 2500 €/5 m, so liegt das Optimum<br />
bei n a = 0. Dies deutet darauf hin, dass das „flicken“ bei<br />
großen Nennweiten wirtschaftlicher wird. Allerdings<br />
stellt dies mit der Annahme einer höheren Preissteigerung<br />
von 6 % eine extreme Annahme dar. Wird hingegen<br />
von einer moderaten Preissteigerung von 2,5 % und<br />
einem Zinssatz von 5 % ausgegangen, so ergeben sich<br />
wieder Entwicklungen für die Gesamtkosten, die für n a<br />
= 7 bzw. n a = 4 ein Minimum erkennen lassen (Bild 15).<br />
Die Bilder 12 bis 15 sind somit als Parameterstudie zu<br />
verstehen. Sind die längenspezifischen Kosten relativ<br />
gesehen höher, ergibt sich zwangsläufig ein deutlicheres<br />
Kostenoptimum. Zusammenfassend gehen aus den<br />
Untersuchungen des Fallbeispiels folgende Aussagen<br />
hervor:<br />
Für n a = 0 ergeben sich, abgesehen von Rahmenbedingungen<br />
mit sehr hohen Kostensteigerungen, die<br />
höchsten Gesamtkosten.<br />
Für n a = 0 verbleibt die geringste Restnutzungsdauer.<br />
Es ergibt sich eine optimale Auswechselstückzahl für<br />
4 < n a < 8.<br />
5. Zusammenfassung<br />
Hinsichtlich der Erneuerungsstrategie von Rohrleitungen<br />
stellt sich die Frage, ob es wirtschaftlicher ist, je<br />
Rohrschaden immer nur einzelne Rohrstücke ereignisorientiert<br />
auszuwechseln oder ab einem bestimmten<br />
Zeitpunkt die gesamte Leitung im Rahmen eines vorbeugenden,<br />
zustandsorientierten Instandhaltung auszuwechseln.<br />
Im ersten Fall dominieren i. d. R. die Tiefbaufixkosten<br />
je Rohrschaden. Der Beitrag greift nun die<br />
Idee auf, dass zwischen den beiden Varianten „kleinräumig<br />
flicken“ und „ großräumig erneuern“ ein wirtschaftliches<br />
Optimum existiert. Für die Lebensdauer der Rohrleitung<br />
wurde eine Gaußverteilung angenommen und<br />
in der Zeit-Längen-Ebene das Auftreten der Schäden<br />
über Zufallszahlen generiert. Die Schäden ergeben sich<br />
Gesamtkosten [ ]<br />
Gesamtkosten [ ]<br />
1.200.000<br />
1.000.000<br />
800.000<br />
600.000<br />
400.000<br />
200.000<br />
0<br />
Gesamtkosten K (= y) in Abhängigkeit von den je<br />
Schadensfall ausgewechselten Rohrlängen n (= x)<br />
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25<br />
n a [ 1]<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ € ]<br />
Geräte: 2.500 [ € ]<br />
Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />
Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0,02 [ 1/a ]<br />
600.000<br />
500.000<br />
400.000<br />
300.000<br />
200.000<br />
100.000<br />
0<br />
Zinssatz:<br />
Preissteigerung:<br />
über dieser Ebene als z-Koordinate. Variiert wurde nun<br />
die Anzahl der auszuwechselnden Rohrstränge – wiederum<br />
zwischen den beiden Extremen – also im Minimalfall<br />
wird nur eine Rohrstange gewechselt, im anderen<br />
Extrem beim ersten Rohrschaden die gesamte Leitung.<br />
Es zeigt sich, dass es unter den Annahmen des Fallbeispiels<br />
wirtschaftlich ist, beim Auftreten eines Schadens<br />
vier bis acht Rohrstangen auszuwechseln. Bedeutsam<br />
ist in diesem Zusammenhang auch, dass damit die<br />
Gesamtlebensdauer spürbar erhöht werden kann. Aller-<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ € ]<br />
Geräte: 2.500 [ € ]<br />
Kosten je Länge: 2.500 [ € ]<br />
Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0,02 [ 1/a ]<br />
Bild 13. Verlauf der Gesamtkosten für K F = 5.000 €, K V = 1.250 €/5 m<br />
(a) bzw. K V = 2.500 €/5 m (b), Zins Z = 5 %, Preissteigerung P = 2 %.<br />
Gesamtkosten K (= y) in Abhängigkeit von den je<br />
Schadensfall ausgewechselten Rohrlängen n (= x)<br />
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ € ]<br />
Geräte: 2.500 [ € ]<br />
Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />
n a [ 1]<br />
Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0,06 [ 1/a ]<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ € ]<br />
Geräte: 2.500 [ € ]<br />
Kosten je Länge: 2.500 [ € ]<br />
Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0,06 [ 1/a ]<br />
Bild 14. Verlauf der Gesamtkosten für K F = 5.000 €, K V = 1.250 €/5 m<br />
(a) bzw. K V = 2.500 €/5 m (b), Zins Z = 5 %, Preissteigerung P = 6 %.<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 377
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Gesamtkosten [ ]<br />
330.000<br />
310.000<br />
290.000<br />
270.000<br />
250.000<br />
230.000<br />
Gesamtkosten K (= y) in Abhängigkeit von den je<br />
Schadensfall ausgewechselten Rohrlängen n (= x)<br />
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ € ]<br />
Geräte: 2.500 [ € ]<br />
Kosten je Länge: 1.250 [ € ]<br />
n a [ 1]<br />
Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0,025 [ 1/a ]<br />
Kosten je Rohrschaden:<br />
Fixkosten:<br />
Personal: 2.500 [ € ]<br />
Geräte: 2.500 [ € ]<br />
Kosten je Länge: 2.500 [ € ]<br />
Zinssatz: 0,05 [ 1/a ]<br />
Preissteigerung: 0,025 [ 1/a ]<br />
500.000<br />
480.000<br />
460.000<br />
440.000<br />
420.000<br />
400.000<br />
Bild 15. Verlauf der Gesamtkosten für K F = 5.000 €, K V = 1.250 €/5 m<br />
(a) bzw. K V = 2.500 €/5 m (b), Zins Z = 5 %, Preissteigerung P =<br />
2,5 %; Achtung: Skalierung blaue Kurve links, orange Kurve rechts.<br />
[2] Roscher, H. u. a.: Rehabilitation von <strong>Wasser</strong>versorgungsnetzen.<br />
2. überarbeitete und erweiterte Auflage; ISBN 978-3-<br />
345-00919-8; HUSS-MEDIEN GmbH, 10400 Berlin, 2009.<br />
[3] Schutt, M.: Optimiertes Instandhaltungsmanagement zur<br />
Sicherung einer wirtschaftlichen Nutzung der Anlagentechnik.<br />
energie/wasser-praxis 4 (2009), S. 56 – 59.<br />
[4] Abel, T., Ammermüller, B., Fälsch, M. und Holländer, R.: Kostenstruktur<br />
der Trinkwasserbereitstellung. energie/wasser-praxis<br />
1 (2010), S. 38 – 41.<br />
[5] DVGW-Hinweis W 401: Entscheidungshilfen für die Rehabilitation<br />
von <strong>Wasser</strong>rohrnetzen, September 1997.<br />
[6] Kühni, K., Bödefeld, J. und Kunz, C.: EMS-WSV – Ein Erhaltungsmanagementsystem<br />
für Verkehrswasserbauwerke. Bautechnik<br />
8 (2005), S. 514 – 520.<br />
[7] Hoch, W. und Fischer, J.: Zustandserhaltung und Erneuerungsstrategien<br />
für <strong>Wasser</strong>rohrnetze unter Berücksichtigung<br />
moderner Bautechniken. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>| <strong>Abwasser</strong> 148<br />
(2007) Nr. 1, S. 32 – 40.<br />
Eingereicht: 12.12.2010<br />
Korrektur: 11.03.2011<br />
Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />
dings wird bei dieser Vorgehensweise davon ausgegangen,<br />
dass die Dimensionierung beibehalten wird und<br />
die Netzerneuerung nicht als Chance zu einer Entwicklung<br />
des „Zielnetzes“ genutzt wird.<br />
Literatur<br />
[1] Krietenbrink, H.: Überlegungen zur nachhaltigen Substanzerhaltung<br />
von Verteilungsanlagen am Beispiel der Gelsenwasser<br />
AG. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 147 (2006) Nr. 13, S. 33 – 36.<br />
Autor<br />
Prof. Dr.-Ing. Frieder Haakh<br />
Technischer Geschäftsführer |<br />
E-Mail: haakh.f@lw-online.de |<br />
Zweckverband Landeswasserversorgung |<br />
Schützenstraße 4 |<br />
D-70182 Stuttgart<br />
Parallelheft <strong>gwf</strong>-Gas | Erdgas<br />
Rohrnetz<br />
Sie lesen u. a. fol gende Bei träge:<br />
Bajohr/Götz/Graf/Ortloff<br />
Müller-Syring/Theisen<br />
Weiß/Prinz/Ulmer/Graf<br />
Rehberg/Schad<br />
Klement/Schulze<br />
Speicherung von regenerativ erzeugter elektrischer Energie<br />
in der Erdgasinfrastruktur<br />
Intelligente Gasnetze – Smart Gas Grids<br />
Entwicklung und Erprobung eines neuen Verfahrens zur Abtrennung von<br />
Gasnetzanschlussleitungen unter Verwendung von Polymerschäumen<br />
Nichtmetallische Reparatursysteme für Rohre und Rohrleitungen<br />
Dimensionierung von Gasanlagen mit höherem Gesamtdruckverlust und<br />
größeren Nennbelastungen nach den Verfahren der DVGW-TRGI 2008<br />
April 2011<br />
378 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Buchbesprechung<br />
BUCHBESPRECHUNG<br />
<br />
<br />
2Hefte<br />
gratis<br />
zum<br />
Kennenlernen!<br />
Spannungsfeld Hochwasserrückhaltung und<br />
Trinkwassergewinnung: Ein Leitfaden<br />
Von Dirk Kühlers, Ekkehart Bethge, Michael Fleig, Gudrun<br />
Hillebrand, Henner Hollert, Boris Lehmann, Dietrich<br />
Maier, Matthias Maier, Ulf Mohrlok, Jan Wölz. Karlsruhe:<br />
KIT Scientific Publishing 2010. 123 S., 26 Abb., 5 Tab.,<br />
A4, Preis 44,00 €, ISBN 978-3-86644-603-8, als pdf-Datei<br />
über die Webseite des Verlags kostenfrei verfügbar.<br />
Viele Talauen sind sowohl für die Gewinnung von Trinkwasser<br />
aus Grundwasser als auch für die Schaffung von<br />
Hochwasserrückhalteräumen geeignet. <strong>Wasser</strong>versorger<br />
sehen Retentionsräume in der Nähe ihrer <strong>Wasser</strong>gewinnungsanlagen<br />
oft mit Sorge, da sie ein höheres Risiko der<br />
Verunreinigung der Grundwasserressource durch den<br />
Eintrag von Schadstoffen und Mikroorganismen aus den<br />
Retentionsräumen erwarten.<br />
In diesem Leitfaden werden zunächst die Prozesse des<br />
Stofftransports von der fließenden Welle über den Retentionsraum<br />
bis zu den Entnahmebrunnen eines <strong>Wasser</strong>werks<br />
vorgestellt. Darauf aufbauend werden die maßgeblichen<br />
Parameter aufgezeigt und die integrale Wirkung<br />
der Einzelprozesse für typische Randbedingungen<br />
beschrieben.<br />
Es werden Vorschläge gemacht, welche Untersuchungen<br />
an betroffenen Standorten vorgenommen<br />
werden können, um die möglicherweise bestehenden<br />
Gefährdungspotentiale erkennen und in ihrer Höhe<br />
abschätzen zu können. Abschließend werden beispielhaft<br />
Hinweise gegeben, wie der Nutzungskonflikt zwischen<br />
Trinkwassergewinnung und Hochwasserrückhaltung<br />
gemindert werden kann.<br />
Der Leitfaden entstand aus den Ergebnissen eines mehrjährigen<br />
Forschungsverbundvorhabens mit Partnern aus<br />
Wissenschaft und Praxis. Er richtet sich in erster Linie an<br />
Beschäftigte der <strong>Wasser</strong>wirtschaft in den Bereichen<br />
Gewässerbewirtschaftung oder Trinkwassergewinnung,<br />
die sich mit der Planung eines Retentionsraums in der<br />
Nähe eines <strong>Wasser</strong>werks oder mit der Planung eines<br />
<strong>Wasser</strong>werks in der Nähe eines Retentionsraums befassen.<br />
Weiterhin kann der Leitfaden auch für alle von Interesse<br />
sein, die sich mit der Planung eines Retentionsraums<br />
oder mit der Planung eines <strong>Wasser</strong>werks in der<br />
Nähe eines Fließgewässers beschäftigen.<br />
Die Fachzeitschrift für<br />
Gasversorgung und<br />
Gaswirtschaft<br />
Jedes zweite Heft mit<br />
Sonderteil R+S<br />
Recht und Steuern im<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
Vom Fach fürs Fach<br />
Sichern Sie sich regelmäßig diese führende<br />
Publi kation. Lassen Sie sich Antworten geben auf<br />
alle Fragen zur Gewinnung, Erzeugung, Verteilung<br />
und Verwendung von Gas und Erdgas.<br />
✁<br />
<strong>gwf</strong> Gas/Erdgas erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, 81671 München, GF: Hans-Joachim Jauch<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0)931 / 4170-492<br />
<br />
Ja, senden Sie mir die nächsten beiden Ausgaben des Fachmagazins <strong>gwf</strong> Gas/<br />
Erdgas gratis zu. Nur wenn ich überzeugt bin und nicht innerhalb von 14 Tagen<br />
nach Erhalt des zweiten Hefts schriftlich absage, bekomme ich <strong>gwf</strong> Gas/Erdgas<br />
für zunächst ein Jahr (12 Ausgaben) zum Preis von € 165,- zzgl. Versand<br />
(Deutschland: € 15,- / Ausland: € 17,50) pro Halbjahr. Vorzugspreis für Schüler<br />
und Studenten (gegen Nachweis) € 82,50 zzgl. Versand pro Halbjahr.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
<br />
<br />
Bestellung:<br />
KIT Scientific Publishing, Karlsruhe<br />
www.ksp.kit.edu/shop/<br />
Kostenfreier Download:<br />
http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/1000021101<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
✘<br />
Datum, Unterschrift<br />
Telefax<br />
PAGWFW0111<br />
Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail)<br />
oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt<br />
die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />
Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene<br />
Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag<br />
oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben<br />
werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
<strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-<br />
Verteilungssystemen<br />
Eintrag, Vorkommen, Bewertung und Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung, Trinkwasser, <strong>Wasser</strong>qualität, Hygiene, organischer gelöster Kohlenstoff<br />
(DOC), Biofilm, Invertebraten, <strong>Wasser</strong>asseln, Vorkommen, Bekämpfung<br />
Günter Gunkel und Michael Scheideler<br />
Das Vorkommen von <strong>Wasser</strong>asseln (Asellus aquaticus)<br />
in Trinkwasser-Verteilungssystemen ist ein häufig<br />
auftretendes und seit langem bekanntes Problem,<br />
ohne dass es bislang gelang, eine wirksame und<br />
erfolgreiche Bekämpfungsstrategie zu entwickeln.<br />
Für die <strong>Wasser</strong>asseln stellt das Rohrnetz einen Ersatzlebensraum<br />
dar, und sie treten als Konsumenten des<br />
Biofilms auf. Gegenwärtig wird die Bekämpfung der<br />
<strong>Wasser</strong>asseln über die Verringerung des DOC und<br />
folgende Limitierung des Biofilms diskutiert, aber<br />
auch die Bedeutung der <strong>Wasser</strong>asseln als Konsumenten<br />
des Biofilms wird betont. Eine quantitative<br />
Abschätzung zeigt jedoch, dass eine Begrenzung der<br />
<strong>Wasser</strong>asseln auf geringe Populationsstärken eine<br />
sehr starke Reduktion des DOC erfordert auf etwa<br />
< 0,5 mg L –1 . Ein neuartiges Verfahren zum nahezu<br />
quantitativen Austrag der <strong>Wasser</strong>assel, das CO 2 -<br />
Spülverfahren, bietet sich als eine wirksame Alternative<br />
an. Die Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>asseln muss<br />
zudem bei der Rohrnetzpflege stärker fokussiert der<br />
werden, da <strong>Wasser</strong>asseln neben der ästhetischen<br />
Beeinträch tigung auch durch tote, abgelagerte Tiere<br />
im Rohrnetz oder vor den Hausfiltern zu einer Verkeimung<br />
des Trinkwassers führen können. Zudem akkumuliert<br />
der Kot der <strong>Wasser</strong>asseln über etwa 3 Wochen<br />
im Rohrnetz und kann einen wesentlichen Bestandteil<br />
des Mulms bilden.<br />
Water Bugs in Drinking Water Distribution Systems –<br />
Input, Occurrence, Evaluation and Elimination of<br />
Water Bugs<br />
Occurrence of water bugs (Asellus aquaticus) in<br />
drinking water distribution systems is a frequent and<br />
well known problem, but up to now no effective and<br />
successful strategy of elimination had been developed.<br />
Water bugs use the tube system as a substitute<br />
habitat, and they are consumer of the biofilm.<br />
Recently elimination of water bugs is discussed to be<br />
done by a reduction of DOC concentration and limitation<br />
of the biofilm, but significance of water bugs as<br />
consumers of the biofilms is pointed out, too. A quantitative<br />
valuation indicates that the limitation of<br />
water bugs with small population size needs a very<br />
significant reduction of the DOC concentrations to<br />
about < 0.5 mg L –1 . A new developed method for<br />
flushing water bugs out of the tubes, the CO 2 flushing<br />
treatment, is an effective alternative. Elimination of<br />
water bugs must be focus of tube management, too,<br />
because water bugs lead to an aesthetic problem as<br />
well as to a bacterial growth in the drinking water<br />
promoted by dead animals deposited within the<br />
tubes or at the house filters. Furthermore, faeces of<br />
water bugs are stable in water and will accumulate<br />
for about 3 weeks, forming a significant portion of<br />
mulch, the deposited matter in tubes.<br />
1. <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasserverteilungssystemen<br />
1.1 Ökologie der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
<strong>Wasser</strong>asseln gehören zur Gruppe der Krebse (Crustacea,<br />
Isopoda) und sind nur mit wenigen Arten in mitteleuropäischen<br />
Gewässern vertreten, u.a. mit der<br />
Höhlenassel (Proasellus carvaticus), ein Vertreter der<br />
Grundwasserfauna, und der <strong>Wasser</strong>assel (Asellus aquaticus;<br />
Bild 1), ein Bewohner der Oberflächengewässer.<br />
Die Höhlenassel wird bis zu 8 mm groß, ist farblos und<br />
blind, und ist als typischer Vertreter der Grundwasserfauna<br />
an das Leben in unterirdischen Gewässern durch<br />
ein langsames Wachstum und entsprechend geringe<br />
Ansprüche an das Nahrungsangebot angepasst. Die<br />
<strong>Wasser</strong>asseln (Wintergeneration) werden bis zu 8–12<br />
(15) mm () bzw. 12–15 (20) mm () groß, allerdings<br />
sind die Sommerformen deutlich kleiner [1], sie sind<br />
bräunlich gefärbt und ernähren sich pflanzlich, daneben<br />
werden auch organischer Detritus (z. B. Laub und<br />
Pilze) aufgenommen [2]); allerdings wurde bei <strong>Wasser</strong>asseln<br />
in Trinkwasser-Verteilungssystemen auch Kannibalismus<br />
beobachtet (s. u.).<br />
April 2011<br />
380 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
Die Fortpflanzung der <strong>Wasser</strong>asseln erfolgt durch<br />
Eibildung, die Eier und die geschlüpften Embryonen<br />
werden bis zu einer Größe von 2 mm von den weiblichen<br />
Tieren am Hinterkörper in einem Brutraum getragen,<br />
die Jungtiere bis 4 mm werden als Juvenile bezeichnet,<br />
ab 4 mm sind die Asseln adult und fortpflanzungsfähig<br />
[3]. Die <strong>Wasser</strong>asseln betreiben somit Brutpflege,<br />
und diese ist für eine erfolgreiche Vermehrung notwendig<br />
[4]. Ein wichtiger Effekt der Brutpflege ist die ständige<br />
Versorgung der Eier und Juvenilen mit ausreichend<br />
Sauerstoff. Kleine Tiere (4 mm Länge) produzieren bis zu<br />
18 Eier, während größere Tiere bis zu 100 Eier haben<br />
können, es wurden aber nur bis zu 50 Embryonen pro<br />
Tier beobachtet [1, 5, 6]<br />
<strong>Wasser</strong>asseln können im Freiland sehr große Populationen<br />
aufbauen, indem zwei (z. B. in England) bis drei<br />
(z. B. in Holland) Generationen pro Jahr auftreten, hierbei<br />
werden Bestandsdichten von mehreren tausend<br />
Tieren pro m 2 erreicht [3, 4].<br />
Bild 1. <strong>Wasser</strong>assel<br />
(Asellus<br />
aquaticus).<br />
1.2 Eintrag und Vorkommen von <strong>Wasser</strong>asseln<br />
in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
Über den Eintrag von <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
liegen keine gesicherten Erkenntnisse<br />
vor, doch können drei mögliche Mechanismen diskutiert<br />
werden.<br />
Plausibel ist der Eintrag direkt aus den Oberflächengewässern<br />
über Sandfilter, insbesondere bei der<br />
Rückspülung der Filter, da die Tiere positiv rheotaktisch<br />
sind, d.h. gegen die Strömung wandern. Auch<br />
wenn es unwahrscheinlich erscheint, dass viele Tiere<br />
die Filter durchwandern, kann es für einzelne Tiere<br />
nicht ausgeschlossen werden. Häufigere Besiedlungen<br />
der Rohrnetze bei der Gewinnung von Trinkwasser<br />
aus Oberflächengewässern sprechen für diesen<br />
Pfad [7]. Die oft geäußerte Vermutung, dass durch<br />
den Filter gespülte Eier die Quelle der Besiedlung<br />
sind, ist wegen der zur Entwicklung der Eier notwendigen<br />
Brutpflege auszuschließen.<br />
Als zweiter Besiedlungspfad müssen Rohrnetzarbeiten<br />
in Betracht gezogen werden, insbesondere in<br />
Nähe von Gewässern und in staunassen Gebieten;<br />
gelangen <strong>Wasser</strong>asseln bei den Arbeiten in das Rohrnetz,<br />
können sie durch die nach Abschluss der Arbeiten<br />
durchgeführte Rohrnetzspülung häufig nicht<br />
vollständig ausgetragen werden (s. u.).<br />
Ein dritter Eintragspfad können nach Angaben eines<br />
<strong>Wasser</strong>versorgers auch Rohrleckagen bei gedükerten<br />
Leitungen oder tief im Grundwasser verlegten<br />
Leitungen sein, die bei geringen <strong>Wasser</strong>verlusten<br />
mitunter nicht sofort erkannt werden. Kurzfristig<br />
geringerer <strong>Wasser</strong>druck im Rohrnetz kann dann<br />
zum Eintrag von Grund- bzw. Oberflächenwasser in<br />
das Trinkwasser-Verteilungssystem und somit auch<br />
zum Eintrag von Organismen, u. a. <strong>Wasser</strong>asseln,<br />
führen.<br />
Diese Betrachtung der möglichen Eintragswege<br />
zeigt, dass in jedem Fall nur wenige Tiere in Trinkwasser-<br />
Verteilungssysteme eingetragen werden können.<br />
Trinkwasser-Verteilungssysteme stellen für Höhlenasseln<br />
einen typischen Lebensraum dar, während es<br />
sich für <strong>Wasser</strong>asseln um einen Ersatzlebensraum handelt,<br />
an dessen Bedingungen sie sich aber erfolgreich in<br />
ihrer Lebensweise angepasst haben. In Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
wurden beide Asselarten gefunden.<br />
Doch während die Höhlenassel nur vereinzelt zu beobachten<br />
ist, können die <strong>Wasser</strong>asseln erhebliche Populationen<br />
entwickeln, d. h. sie überleben nicht nur im Rohrnetz,<br />
sondern sie pflanzen sich dort auch sehr erfolgreich<br />
fort.<br />
Der Lebensraum der <strong>Wasser</strong>asseln im Rohrnetz<br />
unterscheidet sich deutlich von denen in Oberflächengewässern<br />
und ist geprägt von dem völligen Fehlen des<br />
Lichtes, geringen Temperaturen und einem Mangel an<br />
Nahrung. Im Rohrnetz ernährt sich die <strong>Wasser</strong>assel vom<br />
Biofilm, einem großflächigen, aber dünnen Aufwuchs<br />
auf der Rohrwandung.<br />
Die Vermehrungsrate von <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
ist nicht bekannt; bei den zu<br />
erwartenden zwei Generationen pro Jahr in Mitteleuropa<br />
und 26 Nachkommen pro Tier (= Anzahl der Embryonen<br />
pro trächtigem Weibchen im Trinkwasser-Versorgungssystem<br />
einer norddeutschen Stadt, = MW, sd =<br />
18; Michels, mündl. Mitteilung) führt dies innerhalb<br />
eines Jahres zu einer 340-fachen Erhöhung des Bestandes.<br />
Dieses hohe Vermehrungspotential der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
in Trinkwasser-Verteilungssystemen wird verständlich,<br />
wenn man das völlige Fehlen von Fressfeinden<br />
berücksichtigt. Die Generationslänge ist stark abhängig<br />
vom Nahrungsangebot und der Temperatur; das Auftreten<br />
einer dritten Generation, wie es in Oberflächenge-<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 381
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
wässern festgestellt wurde, muss unter den Bedingungen<br />
des Klimawandels überprüft werden.<br />
Durchgeführte Untersuchungen zeigen, dass <strong>Wasser</strong>asseln<br />
in sehr unterschiedlichen Dichten in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
vorkommen, und sie können<br />
hierbei auch erstaunlich große Populationen aufbauen<br />
von bis zu mehreren tausend Tieren pro Kilometer Rohrleitung<br />
[8]. Zuverlässige quantitative Angaben sind nur<br />
vereinzelt vorhanden, da bislang der Austrag von <strong>Wasser</strong>asseln<br />
nur bei der chemischen Bekämpfung gelang,<br />
ein Verfahren, das heute nicht mehr angewendet werden<br />
darf (s. u.). Verlässliche quantitative Angaben sind<br />
somit nur aus kontrollierbaren Zwischenbehältern verfügbar.<br />
<strong>Wasser</strong>asselfunde an Hausfiltern und Rohrnetzfiltern<br />
zeigen zwar das Vorhandensein der Tiere an, liefern<br />
aber kein quantitatives Maß für das Vorkommen, da<br />
der Rückhalt von <strong>Wasser</strong>asseln von der Strömung im<br />
Rohrnetz (passive Verfrachtung) und den Oberflächeneigenschaften<br />
des Rohres (Festkrallen am Untergrund)<br />
abhängig ist. Zudem sind die Tiere mobil und können<br />
auch wieder von den Filtern abwandern.<br />
In Rahmen eines Forschungsprojektes wurden mittels<br />
eines neu entwickelten CO 2 -Spülverfahrens (s. u.)<br />
<strong>Wasser</strong>asseln nahezu quantitativ aus Versorgungsnetzen<br />
einiger norddeutscher Städte ausgetragen. Die<br />
<strong>Wasser</strong>asselfunde wurden quantitativ erfasst und ergaben<br />
einen Median von 235 Tieren mit einer Varianz von<br />
0 bis 4200 Tieren pro km Rohrstrecke, in einem Fall<br />
sogar 14700 Tiere, der aber vorerst statistisch als Ausreißer<br />
(3σ Regel) bewertet wird (Bild 2).<br />
Bild 2. Häufigkeitsverteilung von <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
norddeutscher <strong>Wasser</strong>versorger (n = 197; eigene Daten<br />
und Daten von Michels, mündl. Mitt.).<br />
2. <strong>Wasser</strong>asseln als Teil der „normalen“<br />
Besiedlung von Trinkwasserleitungen<br />
2.1 Biofilm als Ernährungsgrundlage<br />
der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
In wasserführenden Leitungen entwickelt sich der so<br />
genannte Biofilm, bestehend aus Bakterien, Pilzen, Einzellern<br />
(u. a. Wimpertiere) und Mehrzellern (u. a. Rädertiere)<br />
[9], dieser ist vergesellschaftet mit verschiedenen<br />
Invertebraten (Wirbellose Tiere), u. a. Würmer und Kleinkrebse<br />
als Konsumenten. <strong>Wasser</strong>asseln stellen hierbei<br />
die größten Organismen im Rohrnetz dar und werden<br />
deshalb häufig stellvertretend für die Gruppe der Invertebraten<br />
benannt. Der Biofilm ist Bestandteil einer komplex<br />
strukturierten Lebensgemeinschaft, und es treten<br />
vernetzte Nahrungsbeziehungen auf mit Bakterienfressern<br />
wie z. B. Rädertiere und räuberischen Organismen<br />
wie z. B. Wimperntiere [10]. Die <strong>Wasser</strong>assel tritt als Weidegänger<br />
des Biofilms auf und ist ein Konsument<br />
1. Stufe, jedoch führt die karnivore Ernährung (u. a.<br />
durch Kannibalismus, eigene Beobachtungen im Rohrnetz)<br />
dazu, dass die <strong>Wasser</strong>assel auch als Konsument<br />
2. Stufe zu betrachten ist. Durch diese omnivore (alles<br />
fressende) Ernährung kann die <strong>Wasser</strong>assel auf alle Nahrungsressourcen<br />
im Rohrnetz zurückgreifen.<br />
Für die Begrenzung der mengenmäßigen Entwicklung<br />
des Biofilms werden diskutiert<br />
der Wegfraß durch die <strong>Wasser</strong>asseln als<br />
Konsumenten,<br />
die Scherkräfte im Rohr bei höherer<br />
<strong>Wasser</strong>strömung,<br />
der DOC des <strong>Wasser</strong>s als begrenzende<br />
Nahrungsgrundlage für den Biofilm [11] und<br />
der POC in Form von Ablagerungen<br />
im Rohrnetz (Mulm).<br />
Zweifellos sind alle drei Faktoren von Bedeutung,<br />
allerdings gelingt es noch nicht, diese zu gewichten. Die<br />
Rolle der Konsumenten wird aber zweifellos in der Diskussion<br />
überschätzt, da der aufgenommene Biofilm<br />
zum Teil als Kot (etwa 35 % der Nahrungsaufnahme)<br />
wieder ausgeschieden wird und dann erneut als Kohlenstoffquelle<br />
zur Verfügung steht; nur der durch die<br />
Tiere veratmete Kohlenstoff wird dem System entzogen<br />
und beträgt schätzungsweise zwischen 20 % (bei guter<br />
Ernährung) und 40 % (bei Nahrungsmangel) [5]. Zudem<br />
ist zu berücksichtigen, dass der Asselkot im Rohrnetz<br />
eine hohe Stabilität von rund 3 Wochen aufweist und<br />
somit ein weiteres, bedeutendes Substrat für die Biofilm<br />
entwicklung darstellt, da die besiedelbare Oberfläche<br />
vergleichsweise groß ist (s. u.).<br />
Die Wirkung der Scherkräfte auf die Entwicklung der<br />
Biofilme muss als gering bewertet werden, da der Biofilms<br />
nur sehr dünn ist und er somit im Bereich der<br />
Prandtlschen Grenzschicht liegt, einer Grenzschicht frei<br />
von Turbulenzen und Scherkräften; diese beträgt bei<br />
Strömungsgeschwindigkeiten von weniger als 0,2 m<br />
sec -1 mehr als 1,5 mm.<br />
Ernährungsgrundlage für den Biofilm ist der gelöste<br />
organische Kohlenstoff DOC (dissolved organic carbon).<br />
Das Angebot und die Verfügbarkeit des DOC stellt eine<br />
wesentliche und bedeutende Kohlenstoffquelle für den<br />
Biofilm dar, allerdings muss der DOC in den reaktiven,<br />
abbaubaren (BDOC) und den persistenten, nicht abbau-<br />
April 2011<br />
382 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
Tabelle 1. Menge und Anteil organischer Fraktionen in Trinkwasser-Verteilungssystemen nach verschiedenen Autoren, bezogen<br />
auf einen Rohrdurchmesser von 200 mm und 1 km Länge und auf eine mittlere Länge der <strong>Wasser</strong>asseln von 10 mm.<br />
Art Konzentration Absolute Menge km -1 m 3 Referenz<br />
DOC 0,3 – 5 mg L –1 40 – 600 g DOC 1,3 – 19 g [8]<br />
DOM 100 – 1500 g DOM 3,2 – 48 g [14]<br />
Biofilm (MW) (nur Bakterien) 10 6 Zellen cm –2 6 g Biomasse 0,2 g [15, 16]<br />
<strong>Wasser</strong>asseln:<br />
wenig – mittlerer Befall<br />
starker Befall<br />
Nahrungsaufnahme der Asseln<br />
wenig – mittlerer Befall<br />
starker Befall<br />
Kot der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
(akkumuliert über 21 d)<br />
wenig – mittlerer Befall<br />
starker Befall<br />
< 0,03 Stk lfm<br />
> 1 Stk lfm<br />
< 1 g Biomasse<br />
> 30 g Biomasse<br />
ca. 2 % Tag –1 0,02 g Tag –1<br />
0,6 mg<br />
0,6 g Tag –1 20 mg<br />
35 % der Nahrung<br />
0,15 g POM<br />
4,2 g POM<br />
1 Stk<br />
32 Stk [5, 8]<br />
0,005 g<br />
0,1 g<br />
[5]<br />
[17]<br />
baren Anteil differenziert werden. Der gut verwertbare<br />
Anteil des DOC wird von Bakterien und Einzellern aufgenommen,<br />
als Kohlenstoffquelle genutzt und verstoffwechselt<br />
(= BDOC, biodegradable DOC, [12]), während<br />
der schwer abbaubare Anteil (= persistenter DOC) in der<br />
vergleichsweise kurzen Kontaktzeit im Trinkwasser-Verteilungssystem<br />
keine Veränderung erfährt. Durchgeführte<br />
Untersuchungen haben einen sehr hohen Anteil<br />
des persistenten DOC im Grundwasser gezeigt [13, 14].<br />
2.2 Kohlenstoff turn over in Trinkwasser-<br />
Versorgungssystemen<br />
Eine quantitative Abschätzung der Menge, Stoffumsätze<br />
und Biomasse in Rohrleitungssystemen auf Basis<br />
des Kohlenstoffs zeigt deutlich die Rolle des DOC als<br />
Nahrungsgrundlage für die Lebensgemeinschaft im<br />
Rohrnetz (Tabelle 1), Berechnungsgrundlage ist ein<br />
Rohrabschnitt von 1 km Länge und 200 mm Durchmesser.<br />
Die üblicherweise auftretenden DOC Konzentrationen<br />
im Trinkwasser liegen im Bereich von 0,3 bis 5 mg<br />
L –1 , dies entspricht 40–600 g DOC absolut im <strong>Wasser</strong>,<br />
bzw. 100–1500 g gelöste organische Substanz (DOM);<br />
der <strong>Wasser</strong>durchsatz ist hierbei nicht berücksichtigt. Der<br />
Biofilm ist erstaunlich klein und umfasst im Mittel nur<br />
6 g Biomasse, Grundlage für die Kalkulation bilden die<br />
Untersuchungen in einer deutschen Mittelstadt [15]<br />
und aus Frankreich [16], die beide Zelldichten von 10 6<br />
Bakterien cm -2 ergaben. Die Biomasse der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
beträgt bei wenig bis mäßigem Befall mit <strong>Wasser</strong>asseln<br />
rund 1 g, bei starkem Befall immerhin 30 g (Längen-<br />
Gewichtskorrelation s. [5] und [6], Befallsdichten s. u.,<br />
Tabelle 1 und [8]). Der Wegfraß der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
beträgt bei Nahrungsknappheit, wie sie für Trinkwasser-<br />
Verteilungssysteme zugrund gelegt werden muss, etwa<br />
2 % d –1 [5, 16], d.h. bei wenig bis mäßigem Befall rund<br />
0,02 g Tag –1 . Dies liegt in einer plausiblen Größenordnung<br />
mit der Biofilmbiomasse (0,3 % Wegfraß der Biomasse<br />
pro Tag), wenn berücksichtigt wird, dass die Bakterienbiomasse<br />
ein Mittelwert darstellt.<br />
Die Assimilationsrate der aufgenommenen Nahrung<br />
rund 35 % [17], dies führt zu einer täglichen Kotabgabe<br />
von 0,007–0,2 g d –1 (bei mäßigem bzw. starkem Befall).<br />
Akkumuliert über 21 Tage sind dies etwa 1,5–4 g Kot im<br />
Rohrnetz, verglichen mit der Biomasse des Biofilms von<br />
rund 6 g ist dies eine erhebliche Menge.<br />
Das mittlere Verhältnis DOM:Bakterienbiomasse<br />
(POM) von rund 100:1 zeigt, dass nur ein sehr geringer<br />
Anteil des DOC in Bakterienbiomasse überführt wird<br />
und der DOC überwiegend persistent ist; in nährstoffarmen<br />
Oberflächengewässern beträgt dieses Verhältnis<br />
rund 50:1. Dieses Ergebnis zeigt, dass der Anteil von<br />
abbaubarem DOC, der BDOC, die relevante Fraktion für<br />
den Kohlenstoff turn over sein muss und somit nur dieser<br />
Anteil zu einer Nahrungslimitierung des Biofilms<br />
führen kann. Der DOC als Gesamtfraktion ist nur<br />
beschränkt geeignet, die Biofilm-Biomasse abzubilden.<br />
Eine Tolerierung von <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-<br />
Verteilungssystemen auf Grund ihrer Funktion als Konsumenten<br />
des Biofilms ist somit nicht begründet.<br />
2.3 Begrenzung der <strong>Wasser</strong>asselentwicklung in<br />
Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
Die Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>asseln über den DOC kann<br />
nur dann erfolgreich sein, wenn ein signifikanter Anteil<br />
des DOC leicht abbaubar ist und unmittelbar vom Biofilm<br />
genutzt werden kann, zudem ist es notwendig, den<br />
DOC deutlich zu senken, um eine Nahrungslimitierung<br />
des Biofilms zu erreichen. Es wird auch deutlich, dass<br />
der Wegfraß des Biofilms durch die <strong>Wasser</strong>asseln bei<br />
mäßigen Befall und der mittleren Biomasse des Biofilms<br />
von rund 6 g Biomasse pro km Rohrleitung ohne große<br />
Bedeutung ist, bei mäßigem Asselbefall werden nur<br />
etwa 1 % der Biofilmbiomasse täglich konsumiert, eine<br />
Menge, die durch das Wachstum des Biofilms ausge-<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 383
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
glichen werden kann. Da starker Asselbefall in der Regel<br />
auch mit einer starken Entwicklung des Biofilms verbunden<br />
wird, kommt es auch unter diesen Bedingungen<br />
zu keiner signifikanten Reduzierung des Biofilms.<br />
Wenn die Biomasse des Biofilms nahrungslimitierend<br />
für die <strong>Wasser</strong>asseln sein soll, muss diese auf rund 1/10<br />
verringert werden (dies entspricht etwa 0,6 g in der<br />
obigen Modellrechnung), damit der Wegfraß der Asseln<br />
einen signifikanten Einfluss auf den Biofilm hat. Eine<br />
Reduktion des Biofilms auf 1/10 kann nur durch eine<br />
entsprechende Verringerung des DOC auf rund < 0,5 mg<br />
L -1 erfolgen. Experimentelle Untersuchungen bestätigen<br />
diese geringe DOC Konzentration, so wurde in<br />
einem Modelltrinkwasser-Versorgungssystem bei 0,2 mg<br />
DOC eine Reduktion des Biofilms festgestellt [18].<br />
Die Limitierung der <strong>Wasser</strong>asseln im Rohrnetz erfolgt<br />
zum Einen über die in der Regel niedrigen und suboptimalen<br />
Temperaturen und zum Anderen über das qualitativ<br />
schlechte Nahrungsangebot in Form von Bakterien<br />
und Pilzen. Verschiedene Freilanduntersuchungen<br />
haben gezeigt, dass Bakterien als Nahrung angenommen<br />
werden, aber nur zu einem langsamen Wachstum<br />
führen [19]. Dies wird verständlich, wenn man den<br />
Tabelle 2. Bewertung der Häufigkeit der <strong>Wasser</strong>asseln (Asellus aquaticus)<br />
in Trinkwasser-Verteilungssystemen (mit mittleren Rohrdurchmesser von ca.<br />
200 mm), Häufigkeitsklassen n. DIN 38410 [17].<br />
Asselfunde für 1000 m Rohrlänge<br />
(Anzahl Tiere km –1)<br />
Abundanzklassen<br />
(Häufigkeitsstufen)<br />
1 – 2 Einzelfund 1<br />
3 – 10 wenig 2<br />
11 – 30 wenig bis mittel 3<br />
31 – 100 mittel 4<br />
100 – 300 mittel bis viel 5<br />
300 – 1000 viel 6<br />
> 1000 Massenvorkommen 7<br />
Vorrangig ist die ästhetische Beeinträchtigung zu<br />
nennen, große Teile der Verbraucher empfinden Ekel<br />
vor den Tieren, wenn sie z. B. auf den Hausfiltern krabbeln.<br />
Trinkwasser muss laut TrinkwV „frei von Krankheitserregern,<br />
genusstauglich und rein sein“ [21], und<br />
die DIN 2000 verlangt „Trinkwasser sollte appetitlich sein<br />
und zum Genuss anregen“ [22]. Das Umweltbundesamt<br />
weist darauf hin, dass gehäuftes Auftreten von Kleintieren<br />
in der Trinkwasserversorgung „als Hinweis auf ein<br />
verstärktes Wiederverkeimungspotenzial zu bewerten<br />
ist“ und nennt es eine „ästhetische Beeinträchtigung“<br />
[23]. Die WHO benennt ebenfalls das ästhetische Problem<br />
und weist darauf hin, dass die Organismenreste<br />
wesentlicher Anteil der partikulären Ablagerungen im<br />
Rohrnetz (Mulm) sein können, die wiederum zu einer<br />
Beeinträchtigung der <strong>Wasser</strong>qualität führen [24].<br />
Die Bewertung der Anzahl der Tiere kann analog zur<br />
DIN 38410 zur Bestimmung des Saprobienindex durch<br />
Makrozoobenthos erfolgen [25], die Größenklasseneinteilung<br />
ist exponentiell und deckt den ermittelten Häu-<br />
Abundanzklasse<br />
Tabelle 3. <strong>Wasser</strong>assel-Vorkommen (Asellus aquaticus) in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
in mehreren norddeutschen Städten (Datengrundlage 197 CO 2 -<br />
Spülungen, eigene Daten und Daten von Michels, mündl. Mitt.).<br />
Abundanz<br />
Abundanzklasse<br />
<strong>Wasser</strong>assel-Vorkommen (Asellus<br />
aquaticus) in norddeutschen <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen<br />
(Datengrundlage:<br />
197 Rohrnetzspülungen)<br />
Einzelfund 1 1 %<br />
wenig 2 0,5 %<br />
wenig bis mittel 3 3,5 %<br />
mittel 4 19 %<br />
mittel bis viel 5 32 %<br />
viel 6 28 %<br />
Massenvorkommen 7 16 %<br />
Lebensraum ‚Trinkwasser-Verteilungssystem‘ als ein<br />
nicht optimales Milieu für die Asseln betrachtet, als<br />
einen Ersatzlebensraum. Die Lebensgemeinschaft des<br />
Biofilms, u. a. die Kopplung der Bakterien und der <strong>Wasser</strong>asseln,<br />
muss als ein instabiles System, weit entfernt<br />
von einem Gleichgewichtszustand, angesehen werden.<br />
Es kann schon bei geringfügigen Änderungen der<br />
Betriebsdaten zu einer Massenvermehrung kommen.<br />
Dies kann bereits ein kurzfristig verbessertes Nahrungsangebot<br />
sein (und in der Folge eine massive Vermehrung)<br />
oder eine klimatisch bedingte Erhöhung der <strong>Wasser</strong>temperatur<br />
bzw. eine Verkürzung der Periode niedriger<br />
Winter-<strong>Wasser</strong>temperaturen, verbunden mit dem<br />
Auftreten der zweiten <strong>Wasser</strong>assel-Generation. Populationsdynamische<br />
Untersuchungen im Freiland haben die<br />
hohe Bedeutung der Temperatur für die Vermehrung<br />
der <strong>Wasser</strong>asseln gezeigt, die sich sowohl bei der Zahl<br />
der Nachkommen eines Individuums manifestiert als<br />
auch bei der Anzahl der Generationen pro Jahr [3, 4, 20].<br />
3. Bewertung der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
<strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen sind<br />
keine direkten Überträger (Vektoren) gefährlicher<br />
Keime, auch ist keine indirekte Übertragung von gefährlichen<br />
Keimen z. B. im Darm nachgewiesen worden.<br />
Dennoch müssen <strong>Wasser</strong>asseln als trinkwasserrelevante<br />
Kontaminanten bewertet werden, denn sie führen auf<br />
verschiedenen Wegen zu einer Verschlechterung der<br />
<strong>Wasser</strong>qualität,<br />
die ästhetische Qualität und Akzeptanz des<br />
Trinkwassers sinkt,<br />
es kommt zur Anreicherung von Asselkot im<br />
Rohrnetz, und<br />
tote Tiere können zu einer Verkeimung des <strong>Wasser</strong>s<br />
führen, besonders unter Stagnationsbedingungen.<br />
April 2011<br />
384 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
figkeitsbereich der <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Versorgungssystemen<br />
ab, die Abundanzklassen (= Häufigkeit)<br />
1 bis 7 stellen eine halbquantitative Bewertung dar mit<br />
den Abundanzstufen Einzelfund, wenig, mittel, viel und<br />
Massenvorkommen (Tabelle 2).<br />
Die Anwendung dieser Abundanzklassen auf die in<br />
Norddeutschland durchgeführten Rohrnetzspülungen<br />
zeigt ein überwiegend sehr hohes Asselvorkommen in<br />
Trinkwassersystemen (Tabelle 3), allerdings ist zu<br />
berücksichtigen, dass nur in Versorgungsnetzen mit<br />
Vorkommen von <strong>Wasser</strong>asseln gespült wurde. Eine<br />
zufällige stichprobenartige Beprobung der Versorgungsnetze<br />
ist auf Grund der Vorbehalte der Versorger<br />
nicht möglich.<br />
Bei dem Vorkommen von <strong>Wasser</strong>asseln tritt auch<br />
Asselkot auf, rot-braune, längliche Pellets (Bild 3 und 4),<br />
die eine hohe Stabilität im <strong>Wasser</strong> aufweisen (etwa<br />
3 Wochen) und sich somit erheblich in schwach durchströmten<br />
Netzabschnitten anreichern können. Bei einer<br />
starken Belastung mit <strong>Wasser</strong>asseln, d.h. 1000 Tiere<br />
km –1 , werden täglich bis rund 0,2 g Asselkot produziert,<br />
die bei einer Persistenz von 3 Wochen zu einer Anreicherung<br />
von etwa 4 g Mulm im Rohrnetz führen (s.<br />
Tabelle 1). Dies ist ein signifikanter Anteil am partikulären<br />
organischen Material (POM), i. w. bestehend aus<br />
dem Biofilm, den <strong>Wasser</strong>asseln und deren Kot. Schon<br />
bei mittlerem Befall der Trinkwasser-Verteilungssysteme<br />
liegt die Bedeutung der <strong>Wasser</strong>asseln und deren Kot in<br />
der Größenordnung der Biomasse der Biofilme. Dieser<br />
POM verringert die Effizienz jeder Desinfektionsmaßnahme<br />
und trägt zugleich zur Bildung von Oxidationsnebenprodukten<br />
bei. Die Bedeutung des POM, speziell<br />
der größeren Asseln mit ihrem beständigen Kot, als<br />
Störstoff bei der Desinfektion und der Nachchlorung ist<br />
bislang noch nicht ausreichend beachtet worden.<br />
Die Relevanz der <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
wird durch einen weiteren Faktor<br />
bestimmt: dem Auftreten und der Zersetzung der natürlich<br />
gestorbenen und durch den beobachteten Kannibalismus<br />
verendeten Tiere. Dieser Abbau erfolgt durch<br />
autolytische Prozesse (Freisetzung von Enzymen) sowie<br />
durch die Aktivität von Bakterien und Pilzen. Tote Tiere<br />
sammeln sich als Mulm in schwach durchströmten<br />
Rohrabschnitten oder werden mit der Strömung vor die<br />
Hausfilter gespült und führen bei Stagnationsbedingungen<br />
(z.B. während eines Urlaubs) zu signifikanten<br />
Verkeimungen. Entsprechende experimentelle Untersuchungen<br />
haben ein Maximum der Verkeimung nach<br />
5 Tagen mit > 2500 KBE mL –1 ergeben (Tabelle 2), deutlich<br />
mehr als die 100 KBE mL –1 , die nach der TrinkwV als<br />
unbedenklich eingestuft werden [21].<br />
4. Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>assel<br />
Die Vermeidung des Eintrages von <strong>Wasser</strong>asseln in<br />
Rohrsysteme umfasst die adäquate Auslegung der<br />
Sandfilter und des Rückspülens, eine vollständige<br />
Unterbrechung dieses Eintragsweges kann durch nachgeschaltete<br />
Filter erfolgen. Trockene Baugruben oder<br />
aber die Anwendung des entwickelten CO 2 -Spülverfahrens<br />
zur Rohrnetzreinigung (s. u.) nach Abschluss von<br />
Baumaßnahmen können den Eintrag über diesen Pfad<br />
verhindern.<br />
Eine erfolgreiche direkte Bekämpfung von <strong>Wasser</strong>asseln<br />
ist nur durch Insektizide möglich, deren Einsatz<br />
aber in Trinkwasser-Verteilungssystemen nach der<br />
TrinkwV nicht zulässig ist. In vergangenen Jahrzehnten<br />
wurden in verschiedenen Ländern erfolgreiche Bekämpfungen<br />
mit Permethrin oder Pyrethrum (= Insektizide)<br />
Bild 3.<br />
Kotpellets der<br />
<strong>Wasser</strong>assel,<br />
elektronenrastermikroskopische<br />
Aufnahme.<br />
Bild 4.<br />
Kotpellets der<br />
<strong>Wasser</strong>assel<br />
(mit Pfeilen<br />
markiert)<br />
inmitten von<br />
Spülrückständen,<br />
überwiegend<br />
Rost.<br />
Tabelle 4. Verkeimung des Trinkwassers im Hausfilter bei Vorhandensein nach<br />
dem Eintrag toter <strong>Wasser</strong>asseln, Mittelwerte der KBE mL -1 , n = 3; mikrobiologische<br />
Analytik durch das Landeslabor Berlin-Brandenburg.<br />
Stagnationszeit im<br />
Hausfilter ¾ (Tage)<br />
Hausfilter ohne <strong>Wasser</strong>asseln<br />
(KBE mL –1 , 20 °C)<br />
0 – 21<br />
1 32 268<br />
3 201 2547<br />
7 176 1748<br />
10 167 779<br />
Hausfilter mit 5 toten <strong>Wasser</strong>asseln<br />
(KBE mL –1 , 20 °C)<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 385
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
durchgeführt [8]. Weitere mögliche Bekämpfungsstrategien<br />
(Chlor, Chlorverbindungen, Ozon, UV, Ultraschall)<br />
waren jedoch nicht erfolgreich und sind bei [8] zusammenfassend<br />
dargestellt.<br />
Eine mechanische Bekämpfung der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
durch Ausspülen ist in ihrer Wirkung begrenzt, da die<br />
<strong>Wasser</strong>asseln bei geringen Strömungen gegen die Strömung<br />
wandern (= positives rheotaktisches Verhalten),<br />
bei höheren Strömungen krallen sie sich fest an den<br />
Untergrund, d. h. die Rohrwandung. Somit kann mit den<br />
Bild 5. Asselaustrag aus einem norddeutschen Trinkwasser-Versorgungssystem<br />
bei Anwendung einer konventionellen <strong>Wasser</strong>spülung<br />
(WA-SP) und der mehrfachen Anwendung des CO 2 -Spülverfahrens<br />
innerhalb eines Tages (CO 2 -SP1 bis CO 2 -SP8).<br />
routinemäßig durchgeführten Rohrspülungen (<strong>Wasser</strong>spülung)<br />
nur ein geringer Anteil der Tiere ausgetragen<br />
werden (Bild 5). Weitergehende Spülverfahren wie<br />
Saugspülung und Luft/<strong>Wasser</strong>gemisch-Spülungen können<br />
zumindest in Teilen des Rohrnetzes zu erhöhten<br />
Scherkräften bzw. Druckänderungen führen und tragen<br />
vermutlich einen höheren Anteil von <strong>Wasser</strong>assel aus,<br />
verlässliche quantitative Daten liegen aber bislang nicht<br />
vor.<br />
Ein neu entwickeltes und wirksames Verfahren stellt<br />
das CO 2 -Spülverfahren dar [10]. Hier wird CO 2 übersättigtes<br />
<strong>Wasser</strong> in einen Rohnetzabschnitt eingeleitet,<br />
und durch das CO 2 werden die <strong>Wasser</strong>asseln und auch<br />
andere Invertebraten narkotisiert und können sich nicht<br />
mehr an der Rohrwandung festkrallen. Bei der nachfolgenden<br />
Klarspülung mit Trinkwasser werden die <strong>Wasser</strong>asseln<br />
und andere Invertebraten dann aus dem Rohrabschnitt<br />
ausgetragen. Die Effizienz des Verfahrens ist<br />
im Vergleich zu einer konventionellen <strong>Wasser</strong>spülung in<br />
Bild 5 dargestellt, mehrfache CO 2 -Spülungen zeigen,<br />
dass der Austrag der <strong>Wasser</strong>asseln bei 2–3-facher Spülung<br />
bei 90–95 % liegt.<br />
Eine wiederholt eingesetzte Pilotanlage zur CO 2 -<br />
Spülung besteht aus zwei Komponenten, 1) einem<br />
Durchflussreaktor zur Erzeugung des CO 2 -haltigen<br />
Trinkwassers zur Einspeisung über einen Hydranten in<br />
den zu spülenden Rohrabschnitt und 2) einem Niederdruck-Hochdurchsatz-Filter<br />
zur Abtrennung der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
am Ende der Spülstrecke (u. a. zum Nachweis der<br />
Effektivität der Spülmaßnahme). Die Vorgehensweise<br />
Bild 6. Schematische Darstellung des CO 2 -Spülungverfahrens: Mit den Absperrarmaturen wird der Zulauf<br />
des zu behandelnden Rohrleitungsabschnittes abgesperrt und für die Trinkwasserversorgung außer Betrieb<br />
genommen. Über einen Hydranten (ST1) wird mit einer Schlauchleitung Trinkwasser entnommen und dem<br />
CO 2 -Reaktor zugeführt. Das CO 2 -haltige <strong>Wasser</strong> wird über den Hydranten ST2 dem zu behandelnden Rohrleitungsabschnitt<br />
zugeführt. Am Hydrant ST3 tritt das CO 2 -<strong>Wasser</strong> mit den narkotisierten <strong>Wasser</strong>asseln aus<br />
dem Trinkwassernetz aus und kann über einen NDHD-Filter analysiert werden.<br />
April 2011<br />
386 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
einer CO 2 -Spülung ist schematisch in Bild 6 dargestellt.<br />
Mit Hilfe dieser Anlage sind bereits über 100 km Trinkwasser-Versorgungsleitungen<br />
erfolgreich von <strong>Wasser</strong>asseln<br />
befreit worden.<br />
Die durchgeführten CO 2 -Spülungen haben folgende,<br />
zum Teil überraschende Ergebnisse geliefert:<br />
Alle Rohrleitungen werden unabhängig vom Material<br />
gleichermaßen von <strong>Wasser</strong>asseln befallen, eine<br />
Präferenz für zementausgekleideten Leitungen<br />
besteht nicht.<br />
Leitungen mit kleineren Querschnitten (< 75 mm)<br />
werden nur vereinzelt von <strong>Wasser</strong>asseln besiedelt.<br />
Bei den durchgeführten Spülungen wurden in der<br />
Regel erhebliche Mengen von <strong>Wasser</strong>asseln ausgetragen,<br />
>> 100 Tiere km -1 waren die Regel (s. Bild 2).<br />
Ganzjährig wurden eitragende weibliche Tiere<br />
gefunden, eine Synchronisation der Entwicklung<br />
und die Beschränkung auf 2 Generationen pro Jahr<br />
wurden in der norddeutschen Region nicht beobachtet.<br />
Neben <strong>Wasser</strong>asseln wurden weitere Invertebraten<br />
ausgetragen u. a. Moostierchen (Bryozoa), Fadenwürmer<br />
(Nematoda), Höhlenflohkrebse (Niphargus<br />
aquilex), Hüpferlinge (Copepoda), allerdings nur in<br />
geringerer Anzahl. Es muss aber vermutet werden,<br />
dass empfindliche Tiere wie z. B. Würmer am Filter<br />
zerdrückt wurden.<br />
Aus Trinkwasser-Verteilungssystemen mit Assel befall<br />
wurden erhebliche Mengen von rot-braunen Ablagerungen,<br />
dem Mulm, ausgetragen, dieser Mulm<br />
bestand zu einem erheblichen, teilweise zum überwiegenden<br />
Anteil aus Asselkot.<br />
5. Ausblick<br />
Mit dem CO 2 -Spülverfahren ist nun ein zuverlässiges<br />
und direkt im Trinkwasser-Verteilungssystem anwendbares<br />
Verfahren zur Bekämpfung von <strong>Wasser</strong>asseln verfügbar.<br />
Somit kann der Befall von Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
mit Asseln und ihre Bedeutung für die<br />
Trinkwasserqualität Gegenstand einer intensiveren Diskussion<br />
werden, u. a. auch unter Berücksichtigung der<br />
erhöhten Anforderungen an die <strong>Wasser</strong>qualität durch<br />
lebensmittelverarbeitende Betriebe und medizinische<br />
Einrichtungen. <strong>Wasser</strong>asseln sind unerwünschte Organismen<br />
in Trinkwasser-Verteilungssystemen und ihr Vorkommen<br />
muss durch eine integrierte Strategie aus 1)<br />
einer DOC Verminderung, 2) einer Rohrnetzpflege u. a.<br />
mit dem CO 2 -Spülverfahren und 3) Sicherstellung eines<br />
adäquaten baulichen Zustandes des Rohrnetzes deutlich<br />
verringert werden. Die Besiedlungsdichten der <strong>Wasser</strong>asseln<br />
sollten < 30 Tiere pro km Rohrnetz nicht überschreiten,<br />
um nur eine geringe Belastung darzustellen.<br />
Zukünftig muss auch die Entwicklung anderer Invertebraten<br />
in Rohrnetzen stärker kontrolliert und gegebenenfalls<br />
reduziert werden, um die hohe Qualität des<br />
Trinkwassers sicherzustellen.<br />
Fokus weitergehender Studien ist insbesondere die<br />
Vermehrungsrate von <strong>Wasser</strong>asseln in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
sowie die Ausbreitung und Verfrachtung<br />
im Rohrnetz. Dies und die Bedeutung des Asselkotes<br />
als Indikator für Asselbefall sind Gegenstand eines<br />
laufenden Forschungsprojektes des BMWi/AiF.<br />
Danksagung<br />
Wir danken dem BMWi/AiF für die finanzielle Förderung des<br />
Forschungs- und Entwicklungsprojektes, Herrn Joachim Stromski,<br />
INNEX Institut, für die Mitwirkung an der Projektentwicklung<br />
sowie Frau Dipl. Biol Katja Funk, Herrn Dipl. Ing. Jan Kosmol und<br />
dem Scheideler Team für die Mitarbeit im Projekt. Ganz besonderer<br />
Dankt gilt den <strong>Wasser</strong>versorgungsbetrieben/Stadtwerken einiger<br />
norddeutscher Städte, die es uns ermöglich haben, wiederholt<br />
experimentelle CO 2 -Rohrnetzspülungen durchzuführen.<br />
Literatur<br />
[1] Wesenberg-Lund C.: Biologie der Süßwassertiere – Wirbellose<br />
Tiere. Cramer (1967).<br />
[2] Graça, M. A. S., Maltby, L. and Calow, P.: Comparative ecology<br />
of Gammarus pulex (L.) and Asellus aquaticus (L.) II: fungal<br />
preferences. Hydrobiologia 281 (1994), p. 163-170.<br />
[3] Chambers, M. R.: A comparison of the population ecology<br />
of Asellus aquaticus (L.) and Asellua meridianus RAC. In the<br />
reed beds of the Tjeukemeer. Hydrobiol. 53 (1977) No. 2,<br />
p. 147-154.<br />
[4] Adcock, J. A.: Energetics of a population of the isopod Asellus<br />
aquaticus: Life history and production. Freshwater Biology 9<br />
(1979), p. 343-355.<br />
[5] Marcus, J. H., Sutcliffe, D. W. and Willoughby, L.G.: Feeding and<br />
growth of Asellus aquaticus (Isopoda) on food items from the<br />
littoral of Windermere, including green leaves of Elodea<br />
Canadensis. Freshwater Biology 8 (1978), p. 505-519.<br />
[6] Arakelova, K. S.: The evaluation of individual production and<br />
scope for growth in aquatic sow bugs (Asellus aquaticus).<br />
Aquatic Ecology 35 (2001), p. 31-42.<br />
[7] DVGW: Tierische Organismen in <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen.<br />
DVGW Regelwerk W 271. DVGW Bonn, 2010, 45 S.<br />
[8] Michels, U.: Die <strong>Wasser</strong>assel (Asellus aquaticus) in <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen.<br />
AquaLytis, Königs-Wusterhausen.<br />
www.s200380463.online.de/cms.media/downloads/Studie_<br />
<strong>Wasser</strong>assel_neu.pdf (2008)<br />
[9] Flemming, H.-C. , Wingender, J., Moritz, R., Borchard, W. and<br />
Mayer, C.: Physico-chemical properties of biofilms: A short<br />
review. In: (eds.) Keevil, C. W., Godfree, A., Holt, D. & Dow, C.<br />
Biofilms in the aquatic environment. Royal Cociety of Chemistry,<br />
Spec. Publ. 242 (1999), p.1-12.<br />
[10] Gunkel, G., Michels, U., Scheideler, M. und Ripl, K.: Vorkommen<br />
und Bedeutung von Kleintieren in Trinkwasser-Verteilungssystemen<br />
– Maßnahmen zu deren Regulierung. 3R (2010), S.<br />
716-724.<br />
[11] Rathsack, U. und Rathsack, K.: Besiedlung von <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen<br />
durch Asseln und andere Invertebraten.<br />
Weiterentwickeltes Modell und Messsystem biologischer<br />
Prozesse. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 2 (2010), S. 200-207.<br />
[12] Servais, P., Billen, G., Laurent, P., Levi, Y. and Randon, G.: Studies<br />
of BDOC and bacterial dynamics in the drinking water distribution<br />
system of the Northern Parisian suburbs. Revue des<br />
Sciences de l’Eau 5 (1992), p. 69-89.<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 387
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
[13] Ziegler, D.: Untersuchungen zur nachhaltigen Wirkung der<br />
Uferfiltration im <strong>Wasser</strong>kreislauf Berlins. Diss. Technische<br />
Universität Berlin (2001).<br />
[14] Grünheid, St., Amy, G. and Jekel, M.: Removal of bulk dissolved<br />
organic carbon (DOC) and trace organic compounds by<br />
bank filtration and artificial recharge. Water Research 39<br />
(2005), p. 3219-3228.<br />
[15] Schwartz, T., Schmitt, J., Flemming, H.-C. und Obst, U.: Die<br />
Untersuchung von Biofilmen in Trinkwassersystemen. <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 140 (1999), S. 182-190.<br />
[16] Block, J. C., Haudidier, K., Paquin, J. L., Miazga, J. and Levi, Y.:<br />
Biofilm accumulation in drinking water distribution systems.<br />
Biofouling 6 (1993), p. 333-343.<br />
[17] Prus, T.: The assimilation efficiency of Asellus aquaticus L<br />
(Crustacea, Isopoda). Freshwater Biology 1 (1971), p. 287-<br />
305.<br />
[18] Sibille, I., Mathieu, L., Paquin, J. L., Gatel, D. and Block, J.C.:<br />
Microbila characteristics of a distribution system fed with<br />
nanofiltered drinking water. Wat. Res. 31 (1997) No. 9, p.<br />
2318-2326.<br />
[19] Willoughby, L. G. and Marcus, J. H.: Feeding and growth of the<br />
isopod Asellus aquaticus on actinomycetes, considered as<br />
model filamentous bacteria. Freshwater Biology 9 (1979), p.<br />
441-449.<br />
[20] Restante, A., Vitagliano, E. and Valentino, F.: The effect of 4 °C<br />
on the reproductive activity and the development of two<br />
geographical populations of Asellus aquaticus. Rend. Fis. Acc.<br />
Lincei 9 (1993) No. 4, p. 43-50.<br />
[21] TrinkwV: Verordnung über die Qualität von <strong>Wasser</strong> für den<br />
menschlichen Gebrauch. BGBl I 2001, 959, Änderung durch<br />
Art. 263 V v. 25.11.2003 I 2304.<br />
[22] DIN 2000: Zentrale Trinkwasserversorgung – Leitsätze für<br />
Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau, Betrieb und<br />
Instandhaltung der Versorgungsanlagen. Technische Regel<br />
des DVGW, Beuth Verlag (2000).<br />
[23] UBA: Stellungnahme der Trinkwasserkommission zum Vorkommen<br />
von Oligochaeten und anderen Kleintieren in <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen.<br />
Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung<br />
– Gesundheitsschutz 3 (2004), S. 302.<br />
[24] WHO: Guideline for Drinking Water Quality. 3. ed. World<br />
Health Organisation, Geneva 2004.<br />
[25] DEV M1: Bestimmung des Saprobienindex in Fließgewässern.<br />
DIN 38410-1. VCH Weinheim (2005).<br />
Autoren<br />
Eingereicht: 02.09.2010<br />
Korrektur: 03.02.2011<br />
Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />
Privatdozent Dr. rer. nat. Günter Gunkel<br />
E-Mail: guenter.gunkel@tu-berlin.de |<br />
Technische Universität Berlin |<br />
Institut für Technischen Umweltschutz |<br />
Fachgebiet <strong>Wasser</strong>reinhaltung, Sekr. KF 4 |<br />
Straße des 17 Juni 135 |<br />
D-10623 Berlin<br />
Dipl.-Ing. Michael Scheideler<br />
E-Mail: ms@scheideler.com |<br />
Scheideler Verfahrenstechnik GmbH |<br />
Lorenkamp 3 |<br />
D-45721 Haltern am See<br />
Zeitschrift KA – <strong>Abwasser</strong> · Abfall<br />
In der Ausgabe 4/2011 lesen Sie u. a. fol gende Bei träge:<br />
Arbeitsbericht der Erkenntnisse und Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitsblatts DWA-A 138<br />
DWA-Arbeitsgruppe ES-3.1 unter Berücksichtigung neuester Forschungsergebnisse<br />
Pressinotti u.a.<br />
Das Tropfkörperverfahren für heiße Klimazonen<br />
Götz Organische Spurenstoffe in kommunalem <strong>Abwasser</strong> –<br />
Aktuelle Entwicklungen in der Schweiz<br />
Becker / Michels Klärschlammbehandlung mithilfe von Schilfgras –<br />
Ergebnisse aus dem Betrieb eines Versuchsbeetes bei einem Mineralbrunnen<br />
Keppner<br />
Auswirkungen der Tochterrichtlinie Grundwasser auf das wasserwirtschaftliche<br />
Handeln<br />
Arbeitsbericht der Deckung der Kosten der <strong>Wasser</strong>dienstleistungen nach Artikel 9 WRRL –<br />
WA-AG WI-1.4<br />
Teil 1: Angemessene Berücksichtigung von Umwelt- und Ressourcenkosten<br />
April 2011<br />
388 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
BUCHBESPRECHUNG<br />
Buchbesprechung<br />
EG-Umweltrecht<br />
Systematische und ergänzbare Sammlung der<br />
Verordnungen, Richtlinien und sonstigen<br />
Rechtsakte der Europäischen Union zum<br />
Schutz der Umwelt.<br />
Bearbeitet von Peter-Christoph Storm und Siegbert<br />
Lohse. Berlin, Bielefeld, München: Erich<br />
Schmidt Verlag 2011. Loseblattwerk, 16736 S. in 9<br />
Ordnern, DIN A 5, Preis: 286,00 €, ISBN 978-3-<br />
503-03497-0.<br />
Das EG-Umweltrecht gewinnt enorm an Bedeutung.<br />
Verstärkt müssen sich nationale Rechtsanwender<br />
z.B. in Fällen unmittelbarer Wirkung<br />
europäischer Umweltnormen direkt mit den<br />
umweltrechtlichen Regelwerken der EG auseinandersetzen.<br />
Diese Textsammlung von Storm/Lohse<br />
gestattet den direkten Zugriff auf eine Vielzahl<br />
umweltrelevanter Rechtsakte der EG in ihrer konsolidierten<br />
Fassung.<br />
Ein effektives Arbeiten mit dem komplexen<br />
Werk wird durch eine Gliederungsübersicht,<br />
chrono logisch und thematisch gegliederte Inhaltsverzeichnisse<br />
und ein Sachverzeichnis ermöglicht.<br />
Wer die Vorzüge eines schnellen „Griffs in<br />
das Regal“ schätzt, ist mit dieser laufend aktualisierten<br />
Loseblattsammlung hervorragend ausgestattet.<br />
Die Zuteilung der Rechtsakte zu den Oberkategorien<br />
Vertragsrecht, allgemeines Umweltrecht,<br />
Immis sionsschutzrecht, Atomrecht, Ener gie recht,<br />
Gefahrstoffrecht, Abfallrecht, Ge wässer schutz recht<br />
und Naturpflegerecht er mög licht einen schnellen<br />
Überblick über und Einstieg in die entsprechende<br />
Rechtsmaterie.<br />
In der aktuellen Lieferung wurden einige<br />
Richt linien neu aufgenommen und vorhandene<br />
Entscheidungen aktualisiert.<br />
Sichere und effiziente<br />
Rohrleitungssysteme<br />
Nutzen Sie das Know-how der führenden Fachzeitschrift<br />
für die Entwicklung von Rohrleitungen, Komponenten und<br />
Verfahren im Bereich der Gas- und <strong>Wasser</strong>versorgung, der<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung, der Nah- und Fernwärmeversorgung,<br />
des Anlagenbaus und der Pipelinetechnik.<br />
Mit zwei englischsprachigen Specials pro Jahr.<br />
NEU<br />
Jetzt als Heft<br />
oder als ePaper<br />
erhältlich<br />
Bestellmöglichkeit online<br />
www.ESV.info/978 3 503 03497 0<br />
Wählen Sie einfach das Bezugsangebot,<br />
das Ihnen zusagt!<br />
· Als Heft das gedruckte, zeitlos-klassische Fachmagazin<br />
· Als ePaper das moderne, digitale Informationsmedium für<br />
Computer, Tablet oder Smartphone<br />
· Als Heft + ePaper die clevere Abo-plus-Kombination<br />
ideal zum Archivieren<br />
Alle Bezugsangebote und Direktanforderung<br />
finden Sie im Online-Shop unter<br />
www.3r-international.de<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
www.3r-international.de<br />
3R erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Besiedlung von <strong>Wasser</strong>versorgungsnetzen<br />
durch Asseln<br />
und andere Invertebraten<br />
Mess- und Beobachtungsverfahren<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung, <strong>Wasser</strong>aufbereitung, Trinkwasser, Invertebraten, Asseln, Biofilm,<br />
Qualitätssicherung im Versorgungsnetz<br />
Udo Rathsack und Kristina Rathsack<br />
Zur Untersuchung von tierischen Organismen bzw.<br />
von komplexen Biozönosen in <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />
existieren noch keine standardisierten Verfahren.<br />
In [4] wurde ein Mess- und Beobachtungsverfahren<br />
vorgestellt, das bei einer Besiedlung des Versorgungsnetzes<br />
durch Asseln und andere Invertebraten<br />
zur Prozessbeobachtung eingesetzt wird und seit<br />
2004 in allen von den Autoren betreuten Objekten<br />
mit biologischen Nachreaktionen im Versorgungsnetz<br />
sehr erfolgreich angewendet wurde. Die vorliegende<br />
Arbeit soll die gewonnenen Erfahrungen zusammenfassen,<br />
die Möglichkeiten und auch die Grenzen des<br />
Verfahrens aufzeigen, neue Erkenntnisse zum Ablauf<br />
des biologischen Prozesses im Versorgungsnetz darlegen<br />
und die abzuleitenden Konsequenzen für die<br />
wasserwirtschaftliche Praxis entwickeln. Die be -<br />
schriebenen Zusammenhänge zeigen, dass es einen<br />
„wahren“ oder besonders repräsentativen Zustand<br />
des Eliminierungsprozesses biologisch verwertbarer<br />
Stoffe nicht gibt, weil sich die Reaktionsbedingungen<br />
im Versorgungsnetz infolge einer ungeregelten <strong>Wasser</strong>entnahme<br />
chaotisch ändern und auch der Stoffkomplex<br />
infolge der Metabolisierung auf dem vorangehenden<br />
Fließweg zum Messpunkt seine Eigenschaften<br />
ändert. Die Messdaten, die mit dem entwickelten<br />
Verfahren gewonnen werden, liefern ein ähnliches<br />
und sehr präzises Abbild des Prozesses der Nacheliminierung<br />
biologisch verwertbarer Stoffe am<br />
In stallationsort im Versorgungsnetz. Dieses Abbild<br />
liefert die notwendigen verfahrenstechnischen Daten,<br />
um den Prozessablauf der Nacheliminierung zu<br />
interpretieren und zu verstehen sowie die Zusammenhänge<br />
und Bedeutung der relevanten Einflussparameter<br />
zu erkennen.<br />
Growth of Assels and other Invertebrates in Water<br />
Distribution Networks – Method of Measuring and<br />
Observation of Biological Processes<br />
Up to now there are no established methods to messure<br />
or observe biological processes in water supply<br />
mains. In [4] the authors presented a messuring<br />
method of the biocenosis, which serves to obtain<br />
process information to control macroscopic visible<br />
organisms (asellus, nematoda etc.), and to prove the<br />
biological situation in the water supply mains. Since<br />
2004 this method has been applied very successfully<br />
in all by the authors attended objects with biological<br />
problems. The paper reports about the made experiences,<br />
shows the advantages and limits of this<br />
method and the consequences for it´s implementation.<br />
New findings about the biological elimination<br />
process within the network are given. They show, that<br />
a “true” or “representative” state of the elimination<br />
process do not exist. Owing to irregular consumption<br />
the reaction conditions changes permenantly in a<br />
chaotic way. Likewise the properties of the exploitable<br />
matter vary due to the metabolisation on its way<br />
to the messuring point in the water supply mains.<br />
The messuring data represent a similar and very<br />
accurate depiction of the elimination process on the<br />
site of messurement. This depiction provides the<br />
needed process information to interprete the elimination<br />
process and to understand the relationship and<br />
importance of the influencing aspects.<br />
April 2011<br />
390 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
1. Einleitung<br />
Das technologische Ziel der Trinkwasseraufbereitung ist<br />
die Herstellung eines chemisch und auch bakteriologisch<br />
stabilen <strong>Wasser</strong>s, d.h. alle möglichen Stoffumsetzungsvorgänge<br />
sollen im <strong>Wasser</strong>werk vollständig<br />
abgeschlossen werden. Wird dieser Grundsatz verletzt,<br />
treten im Versorgungsnetz Nachreaktionen auf, die im<br />
Allgemeinen immer zu Qualitätsbeeinträchtigungen<br />
und verstärkter Korrosion führen. Über mögliche Arten<br />
der Nachreaktionen im Versorgungsnetz und deren<br />
Auswirkungen auf die Korrosion wurde bereits in einer<br />
früheren Veröffentlichung [1] berichtet.<br />
Alle Systeme zur Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung<br />
von Trinkwasser sind von <strong>Wasser</strong>organismen<br />
besiedelt. Im Allgemeinen handelt es sich um nicht<br />
sichtbare Mikroorganismen, die keine deutlich erkennbaren<br />
hygienischen oder technischen Probleme verursachen.<br />
Gelegentlich kommt es jedoch zu Massenentwicklungen<br />
einzelner Arten (z. B. [2]) oder es treten<br />
makroskopisch sichtbare Organismen auf, die zu teilweise<br />
massiven und auch berechtigten Beschwerden<br />
der Kunden führen. Obwohl von diesen Organismen<br />
keine gesundheitliche Gefahr ausgeht, werden die<br />
ästhetischen Qualitätsanforderungen von Trinkwasser<br />
nicht erfüllt. Trinkwasser soll gemäß Trinkwasserverordnung<br />
und DIN 2000 „appetitlich [sein] und zum Genuss<br />
anregen“ (zitiert nach [3]).<br />
Bei der Beschreibung der im Versorgungsnetz ablaufenden<br />
Prozesse der Stoffumwandlung (Nachreaktionen<br />
der Eliminierung, Korrosion usw.) stehen wir noch<br />
am Anfang der Erkenntnisfindung. So wird im Allgemeinen<br />
der sehr komplexe Prozess der Korrosion metallischer<br />
Rohrmaterialien in einzelne Teilprozesse abstrahierend<br />
zerlegt und diese Teilprozesse werden mittels<br />
chemischer und physikalischer Modelle interpretiert<br />
[z. B. 14 … 18]. Die Rolle biologisch determinierter Prozesse,<br />
die ohne Zweifel von sehr großer Bedeutung sind,<br />
wird dabei weitgehend vernachlässigt. Die im Folgenden<br />
beschriebene Nacheliminierung von biologisch<br />
verwertbaren <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffen stellt einen Teilaspekt<br />
des Gesamtprozesses und keinen gesonderten<br />
Teilprozess dar [6].<br />
In den vorangehenden Veröffentlichungen zu biologischen<br />
Prozessen in <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen [2, 4,<br />
5, 6] wurde ein Messverfahren zur Untersuchung und<br />
Beobachtung biologischer Prozesse im Versorgungsnetz<br />
vorgestellt. Dieses Verfahren wurde notwendig,<br />
weil die bisher üblicherweise verwendeten Parameter<br />
TOC/DOC, AOC, BDOC, KBE (22 °C), KBE (36 °C), HPC(R2A),<br />
Wiederverkeimungspotential (WVP) nur einen ungenauen<br />
oder gar keinen abbildenden Bezug zum im Leitungssystem<br />
ablaufenden, realen Prozess aufweisen.<br />
Grundsätzlicher Mangel dieser Parameter ist, dass sie<br />
chemische Summenparameter sind bzw. dass die biologischen<br />
Parameter durch die Kultivierungsbedingungen<br />
der jeweiligen Verfahren unter definierten Laborbedingungen<br />
bestenfalls nur Ausschnitte sind und außerdem<br />
die verschiedenen Parameter jeweils andere<br />
Ausschnitte des Gesamtprozesses darstellen können.<br />
Die Bedeutung des Biofilms im realen Prozess in den<br />
Netzen wird durch diese Verfahren systematisch unterbewertet<br />
bzw. vollkommen ausgeblendet. Das neu entwickelte<br />
Mess- und Beobachtungsverfahren basiert auf<br />
der Untersuchung der sich im Versorgungsnetz spontan<br />
ausbildenden Biozönose. Diese Bioindikatoren sind<br />
weitaus sensitiver als die oben genannten Parameter.<br />
Die Beobachtungsergebnisse werden nicht durch Kultivierungsverfahren<br />
beeinflusst bzw. verfälscht. Die Auswertung<br />
dieser Informationen aus der Biozönose führte<br />
zu neuen Erkenntnissen zum Prozessablauf.<br />
Zur Beobachtung der Biozönose wird eine Referenzmessstelle<br />
in zentraler Lage im Versorgungssystem ausgewählt.<br />
Für die Beobachtung sind handelsübliche<br />
Partikelfilter (möglichst rückspülbar) geeignet, wie sie in<br />
Hausinstallationen verwendet werden. Es wurden<br />
GENO-Rückspülfilter MX der Firma Grünbeck (Filterelement<br />
50 μm) installiert. Der entsprechende Filter<br />
wird in eine Hausanschlussleitung integriert und<br />
14-tägig beprobt. Hierfür wird der Partikelfilter mit 20 L<br />
<strong>Wasser</strong> gespült, das aufgefangene <strong>Wasser</strong> über ein<br />
Planktonnetz (Maschenweite 50 μm) filtriert und das<br />
zurückgehaltene Material mikroskopisch ausgewertet,<br />
wobei die vorhandenen Organismenzahlen der jeweiligen<br />
Taxa ermittelt und die Organismen vermessen<br />
werden.<br />
Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass folgende<br />
Taxa stabile Populationen innerhalb der beobachteten<br />
Biozönosen bilden. Infolge der verfahrenstechnischen<br />
Maßnahmen werden die Populationen<br />
kleiner, später instabil und sterben teilweise aus:<br />
Makrozoen (> 1mm) – Asellus aquaticus, Daphnia,<br />
Cyclops<br />
Mesozoen (0,5 … 1 mm) – Oligochaeten n. det., Alona<br />
sp., Harpacticoida n. det., Nematoda n. det., Hydracarina<br />
sp., Nauplien<br />
Mikrozoen (< 0,5 mm) – Arcella sp., Centropyxis<br />
sp.,Difflugia sp,. Euglypha sp,. Testacea n. det., Lecane<br />
sp,. Rotatoria n. det.<br />
Daneben treten auch Organismen anderer Taxa auf,<br />
die jedoch keine stabilen Populationen bilden. Die in<br />
den Proben gefundenen <strong>Wasser</strong>organismen werden nur<br />
bis zur Gattungsebene differenziert. Die Taxa Testacea n.<br />
det. und Rotatoria n. det. umfassen die kleinen Schalenamöben<br />
(d.h. alle Schalenamöben mit Ausnahme<br />
der großen, gut differenzierbaren Schalenamöben Difflugia,<br />
Euglypha, Colurella usw.) bzw. die kleinen Rädertierchen<br />
(d.h. alle Rotatoria mit Ausnahme der großen,<br />
gut differenzierbaren Rotatoria Lecane usw.). Des Weiteren<br />
werden die Parameter Biomasse, Abundanz und<br />
Diversität der Biozönose ermittelt und als Zeitreihen<br />
grafisch dargestellt und ausgewertet.<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 391
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
In [5] wird beschrieben, wie aus den Beobachtungsdaten<br />
der Biozönose zwei Indikatorssysteme zur<br />
Beschreibung der Menge der biologisch verwertbaren<br />
Stoffe und zur qualitativen Veränderung dieser Stoffe<br />
abgeleitet wurden. Die Versorgungsleitungen werden als<br />
Durchlaufreaktor aufgefasst. Die absoluten Beträge der<br />
Messwerte gelten daher nur für den Messort im Versorgungsnetz<br />
und beschreiben einen zeitlichen Ausschnitt<br />
des im Netz weiterlaufenden Eliminierungsprozesses<br />
biologisch verwertbarer <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe auf dem<br />
Fließweg vom <strong>Wasser</strong>werk zum Kunden. Dieses Modell<br />
aus den Beobachtungsdaten beschreibt aber qualitative<br />
Veränderungen, die auf das gesamte untersuchte System<br />
übertragbar sind. Vergleiche der Messwerte und Parameter<br />
mit anderen Objekten sind nicht zulässig.<br />
In [6] werden aus den Beobachtungsdaten solcher<br />
Messstellen Parameter abgeleitet, die einen direkten<br />
Vergleich der biologischen Prozesse zulassen, die in verschiedenen<br />
Objekten, an verschiedenen Messstellen<br />
bei unterschiedlichen Rohwässern und unter anderen<br />
örtlichen und technischen Bedingungen ablaufen. Es<br />
sind jetzt Aussagen zur Menge der vorhandenen biologisch<br />
verwertbaren Stoffe möglich, sowie zur deren<br />
Eliminierbarkeit und zum zeitlichen Ablauf des Eliminierungsprozesses.<br />
In [4] wurde das Mess- und Beobachtungsverfahren<br />
vorgestellt und in [5, 6] präzisiert, das seit 2004 in allen<br />
betreuten Objekten mit biologischen Nachreaktionen<br />
im Versorgungsnetz sehr erfolgreich angewendet<br />
wurde. Die vorliegende Arbeit soll die gewonnenen<br />
Erfahrungen zusammenfassen, die Möglichkeiten und<br />
auch die Grenzen des Verfahrens aufzeigen und die<br />
abzuleitenden Konsequenzen für die wasserwirtschaftliche<br />
Praxis entwickeln. Die Arbeiten führten zu einem<br />
weitergehenden Verständnis, das die Eliminierung biologisch<br />
verwertbarer <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe im Versorgungsnetz<br />
als Prozess beschreibt. Im Folgenden sollen<br />
die das Mess- und Beobachtungsverfahren betreffenden<br />
Erfahrungen dargelegt werden, die in den 8 Versorgungssystemen<br />
gesammelt wurden, die die Autoren<br />
seit 2004 betreuten.<br />
2. Prozessablauf der Eliminierung biologisch<br />
verwertbarer <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe<br />
im Versorgungsnetz<br />
Beim Auftreten von Asseln oder anderen Invertebraten<br />
in <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen lag das Hauptaugenmerk<br />
der Arbeiten in der Regel in der Beschreibung der<br />
angetroffenen <strong>Wasser</strong>organismen oder in der gezielten<br />
Bekämpfung der Problemorganismen [z. B. 9 bis 13]. Die<br />
neuen Erkenntnisse, die durch das entwickelte Beobachtungsverfahren<br />
möglich werden, fassen den Prozess<br />
der biologischen Nachreaktionen im Leitungsnetz als<br />
Reaktionssystem in einem Durchflussreaktor auf und<br />
geben Einblicke in den Ablauf des Gesamtprozesses. Die<br />
Eliminierung erfolgt nicht an allen Orten im Netz gleichartig.<br />
Auf Grund der gewonnenen Beobachtungen lässt<br />
sich der Prozess wie folgt beschreiben:<br />
In Bild 1 ist der Ablauf des Prozesses der Nacheliminierung<br />
biologisch verwertbarer Stoffe im Versorgungsnetz<br />
schematisch dargestellt. Das <strong>Wasser</strong> durchströmt<br />
ausgehend vom <strong>Wasser</strong>werk Transportleitungen großer<br />
Dimension, Versorgungsleitungen mittlerer Dimension<br />
sowie als letztes die Hausanschlussleitungen geringster<br />
Transportleitung z. B. DN 400<br />
Versorgungsleitung z. B. DN 100<br />
Hausanschlussleitung z. B. DN 50<br />
Bild 1. Schematische<br />
Darstellung<br />
des<br />
Prozesses der<br />
Nacheliminierung<br />
biologisch<br />
verwertbarer<br />
Stoffe im Versorgungsnetz.<br />
Fließgeschwindigkeit hoch mit geringen<br />
Stagnationen<br />
Reaktionszeit kurz<br />
Verhältnis<br />
1 : 100<br />
Rohroberfläche :<br />
<strong>Wasser</strong>volumen<br />
A 0<br />
Nährstoffmenge<br />
Wegen hoher Fließgeschwindigkeit,<br />
ungünstigem Verhältnis<br />
Rohroberfläche: <strong>Wasser</strong>volumen und<br />
relativ geringer Reaktionszeit<br />
geringste Eliminierungsrate<br />
aber hohes Nahrungsangebot für die<br />
Biozönose<br />
Hauptort der Biomassebildung<br />
Fern - und Transportleitungen<br />
mittel mit häufigeren Stagnationszeiten<br />
mittel<br />
1:25<br />
intermittierend mit langen und häufigen<br />
Stagnationszeiten<br />
sehr lang<br />
1 : 12,5<br />
Wegen geringer Fließgeschwindigkeit,<br />
günstigerem Verhältnis<br />
Rohroberfläche: <strong>Wasser</strong>volumen und<br />
lange r Reaktionszeit<br />
deutliche Eliminierungsrate<br />
Abnahme des Nahrungsangebots für die<br />
Biozönose<br />
Hauptort großer Eliminierungsraten<br />
Hausanschlussleitungen<br />
Fließweg<br />
April 2011<br />
392 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
Nennweiten bis zur Zapfstelle. Die Eliminierung erfolgt<br />
auf der Rohroberfläche durch den Biofilm und die Konsumenten<br />
gemäß dem Modell in Bild 2.<br />
Die schematische Darstellung des Aufbaus einer Biozönose<br />
gemäß Bild 2 soll eine prinzipielle Gliederung<br />
der Teilnehmer einer Biozönose darstellen. In jedem des<br />
bisher durch die Autoren betreuten Objekts variieren<br />
die Biomassebildung, die Artenanzahl und deren<br />
Zusammensetzung erheblich. Variable Diversität und<br />
Abundanz sind stets ein Spiegelbild der sehr verschiedenartigen<br />
Rohwasserqualitäten, die durch den DOC,<br />
TOC oder ähnliche Summenparameter nicht beschrieben<br />
werden. In jedem neuen Objekt muss daher eine<br />
erneute Analyse und Bildung des Biozönosemodells<br />
durchgeführt werden. Weitere Details der Modellbildung<br />
sind in [4] beschrieben.<br />
Die Situationen in der Transportleitung und in der<br />
Hausanschlussleitung veranschaulichen die Extrema<br />
der möglichen Reaktionsbedingungen im Versorgungsnetz.<br />
Die Bedingungen in den Versorgungsleitungen<br />
nehmen eine mittlere Stellung zwischen den genannten<br />
Extrema ein.<br />
Transportleitungen werden mit relativ hoher Fließgeschwindigkeit<br />
durchströmt. Die Reaktionszeit ist daher<br />
relativ kurz. Es erfolgt ein beständiger <strong>Wasser</strong>austausch<br />
und damit eine beständige Nährstoffversorgung der Biozönose<br />
auf hohem Niveau. Das Verhältnis von Rohroberfläche<br />
: <strong>Wasser</strong>volumen beträgt stets 1 : DN/4. Bei großen<br />
Rohrdimensionen ist dieses Verhältnis bezüglich der Eliminierungsrate<br />
ungünstiger als bei geringen Dimensionen.<br />
Vereinfacht heißt das: die Nährstoffmenge A 0 innerhalb<br />
der Transportleitung bleibt unverändert hoch. Die<br />
abgebaute Nährstoffmenge bleibt wegen der geringen<br />
spezifischen Rohroberfläche und der kurzen Reaktionszeit<br />
gering. Jedoch wegen des hohen Nährstoffangebotes,<br />
des beständigen Nährstoffnachschubs und der in<br />
der Stoffmischung noch vorhandenen relativ gut verwertbaren<br />
Stoffe mit relativ hohem Energiegewinn etablieren<br />
sich auf den Oberflächen der Transportleitungen<br />
die Biozönosen mit größter Biomassebildung.<br />
Auf dem Fließweg durch die Versorgungsleitungen<br />
wird die Nährstoffmenge A 0 infolge der weitergehenden<br />
Metabolisierung immer geringer. Die biologisch<br />
gut verwertbaren Stoffe mit höherem Energiegewinn<br />
werden bevorzugt metabolisiert, so dass innerhalb des<br />
Stoffgemisches die schlechter verwertbaren Stoffe mit<br />
geringerer Energieausbeute beim Übergang in die<br />
Hausanschlussleitungen überwiegen.<br />
In den Hausanschlussleitungen dagegen ist der <strong>Wasser</strong>austausch<br />
deutlich geringer. Es gibt ausgeprägte<br />
Stag nationszeiten, d. h. lange Reaktionszeiten. Infolge<br />
des günstigeren Verhältnisses von Rohroberfläche:<br />
<strong>Wasser</strong> volumen werden deutliche Eliminierungsraten<br />
erzielt. Wegen des geringeren Nährstoffangebotes mit<br />
geringerer Energieausbeute etablieren Biozönosen mit<br />
geringerer Biomassebildung.<br />
3. Konsequenzen für das Mess- und<br />
Beobachtungsverfahren<br />
Die beschriebenen Zusammenhänge zeigen, dass es<br />
einen „wahren“ oder besonders repräsentativen Zustand<br />
der Eliminierung im Versorgungsnetz nicht gibt, der<br />
durch das Beobachtungsverfahren dargestellt werden<br />
könnte. Vielmehr verändert sich die Biozönosengröße,<br />
Generalisten<br />
Spezialisten<br />
Isopoda<br />
Große Konsumenten<br />
Makrozoen<br />
sekundäre Konsumenten<br />
Nematoda<br />
Centropyxis<br />
Lecane Tardigrada Colurellan<br />
Kleine Konsumenten<br />
Meso - und Mikrozoen<br />
primäre Konsumenten<br />
Difflugia<br />
Bakterien Bakterien Bakterien<br />
Primäre Produzenten<br />
Biofilm<br />
Bild 2.<br />
Schematischer<br />
Aufbau der<br />
Biozönose im<br />
Versorgungssystem.<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 393
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Abundanz in n/Probe<br />
Abundanz in n/Probe<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
deren Zusammensetzung und die Biomassebildung<br />
infolge der voranschreitenden Metabolisierung der biologisch<br />
verwertbaren Stoffe sowie der infolge der ständigen<br />
Veränderungen der Reaktionsbedingungen.<br />
Die Messdaten, die mit dem beschriebenen Verfahren<br />
gewonnen werden, liefern ein ähnliches Abbild des Prozesses<br />
der Metabolisierung. Im Partikelfilter etabliert sich<br />
eine Biozönose, die regelmäßig untersucht wird. Diese<br />
Biozönose spiegelt die biologischen Lebens bedingungen<br />
am Messpunkt und im Zeitraum vor der Probenahme<br />
wieder. Da im Versorgungsnetz alle weiteren Lebensbedingungen<br />
der <strong>Wasser</strong>organismen gegeben sind, ist<br />
das Nährstoffangebot im Allgemeinen die alleinige limitierende<br />
Größe, so dass die Biomassebildung sowie die<br />
Zusammensetzung der Populationen die Nährstoffmenge<br />
sowie die Nährstoffeigenschaften widerspiegeln.<br />
In Bild 3 und 4 sind beispielhaft zur Veranschaulichung<br />
die Entwicklung der Populationen Testacea<br />
n. det. und Lecane sp. im Objekt 2 an der Referenzmessstelle<br />
während der Beobachtungszeit dargestellt. (Zur<br />
Erläuterung: Im Taxon „Testacea n. det.“ werden die restlichen,<br />
kleinen Schalenamöben zusammengefasst. Die<br />
großen, einfach zu identifizieren Schalenamöben Euglypha<br />
sp., Difflugia sp., Arcella.sp., Centropyxis sp. werden<br />
gesondert ausgewiesen und sind nicht in dieser Gruppe<br />
erfasst.)<br />
Das Messverfahren wird in [5] als relatives Verfahren<br />
bezeichnet. Damit soll ausgedrückt werden, dass der<br />
0<br />
16.08.2005 04.03.2006 20.09.2006 08.04.2007 25.10.2007 12.05.2008 28.11.2008 16.06.2009 02.01.2010<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
Testacea n. det.<br />
Funktion Testacea n. det. y = 19000 * EXP( -0,0022 * t)<br />
Bild 3. Entwicklung der Population Testacea n. det., Objekt 2,<br />
Referenzmessstelle.<br />
Lecane sp.<br />
Funktion Lecane sp. y = 600 * EXP( -0,001 * t)<br />
0<br />
16.08.2005 04.03.2006 20.09.2006 08.04.2007 25.10.2007 12.05.2008 28.11.2008 16.06.2009 02.01.2010<br />
Bild 4.Entwicklung der Population Lecane sp., Objekt 2,<br />
Referenzmessstelle.<br />
Vergleich mit den Vorgängerwerten der Abundanzen<br />
der Einzel-Populationen sowie der Biomassebildung zu<br />
relativen Aussagen „mehr als bisher“ bzw. „weniger als<br />
bisher“ oder „gleich bleibend“ führt.<br />
Die absolute Größe der Messwerte ist abhängig vom<br />
Einbauort der Messstelle, d. h. von der Größe der bis zur<br />
Messstelle verbliebenen Nährstoffmenge sowie -eigenschaften<br />
und von den an der Messstelle vorhandenen<br />
Reaktionsbedingungen. Messstellen nahe Haupt- und<br />
Transportleitungen liefern höhere, absolute Messwerte<br />
als Messstellen in Endsträngen oder Hausanschlussleitungen.<br />
Durch die eingeleiteten technologischen Maßnahmen<br />
wurde eine weitergehende Eliminierung der biologisch<br />
verwertbaren Stoffe erreicht. Der Einarbeitungsprozess<br />
wurde als Reaktion erster Ordnung beobachtet<br />
(siehe auch Bild 3 und 4). Der Beiwert der Exponentialfunktion,<br />
der die sich verändernde Menge und Eigenschaften<br />
der biologisch verwertbaren Stoffe beschreibt,<br />
ist aber unabhängig vom Installationsort. Wenn mehrere<br />
Messstellen im Versorgungsgebiet vorhanden sind,<br />
wird an allen Messstellen der gleiche Beiwert gefunden,<br />
auch wenn die absoluten Größen der Messwerte der<br />
verschiedenen Messstellen abweichen.<br />
Die Messstellen werden vorzugsweise in der Nähe<br />
von Transportleitungen bzw. systemwichtigen Versorgungsleitungen<br />
großer Dimension installiert. Dort tritt,<br />
wie oben beschrieben, die größte Biomassebildung auf.<br />
Dadurch wird einerseits gewährleistet, dass auftretende<br />
Messfehler relativ gering bleiben. Andererseits demonstrieren<br />
die Messwerte an solchen Messstellen deutlicher<br />
die auftretenden Maxima und Problemschwerpunkte<br />
im Versorgungsgebiet. Nur an solchen Messorten mit<br />
größter Biomassebildung kann kontrolliert bzw. nachgewiesen<br />
werden, ob das angestrebte technologische<br />
Ziel von Biomassebildung < 10 μg/Probe erreicht oder<br />
auch dauerhaft unterschritten wird.<br />
In Verbundsystemen ist darauf zu achten, dass diese<br />
Messstelle nur vom betroffenen <strong>Wasser</strong>werk versorgt<br />
wird. In der Praxis bereitet dies oft Probleme, weil die<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung in Verbundsystemen anders erfolgt, als<br />
die Betreiber es vermuten. Die Vorstellung der mutmaßlichen<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung wurde im Allgemeinen an Rohrnetzberechnungen<br />
geschult. Grundlage der Rohrnetzberechnung<br />
sind ein oder mehrere stationäre Zustände<br />
der <strong>Wasser</strong>entnahme und der <strong>Wasser</strong>einspeisung. In der<br />
Praxis tritt dieser Zustand nicht ein. Tatsächlich ist die<br />
<strong>Wasser</strong>entnahme ein chaotischer, ungeregelter Prozess<br />
und die <strong>Wasser</strong>einspeisung passt sich der jeweiligen<br />
Situation nur an. So werden mitunter mehrere Versuche<br />
nötig, um einen geeigneten Messort zu finden.<br />
Das Mess- und Beobachtungsverfahren war bei den<br />
Arbeiten zur Beseitigung der makroskopisch sichtbaren<br />
<strong>Wasser</strong>organismen das wichtigste Arbeitsmittel, um<br />
den Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen nachzuweisen,<br />
den Prozessablauf der Nacheliminierung zu inter-<br />
April 2011<br />
394 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
pretieren und zu verstehen, sowie die Zusammenhänge<br />
und Bedeutung der relevanten Einflussparameter zu<br />
erkennen.<br />
4. Grenzen des entwickelten Mess- und<br />
Beobachtungsverfahrens<br />
Der Vorteil des Verfahrens, ein ähnliches Abbild des Prozesses<br />
der Nacheliminierung zu liefern, das für den Ort<br />
der Messstelle zutreffend ist, stellt gleichzeitig die<br />
Grenze des Verfahrens dar. Die durch das Verfahren<br />
gewonnenen Messwerte sind als statistisch zufällige<br />
Stichprobe am Messpunkt zu betrachten. Die aus den<br />
Messdaten der Zeitreihen gewonnenen Funktionen<br />
sind als statisch mittlere Entwicklungsfunktionen der<br />
Populationen bzw. der Biomassebildung aufzufassen.<br />
Eine Begrenzung liegt in den Messwerten bzw. der<br />
Maßeinheit der Messwerte (Abundanz/Probe bzw. Biomasse/Probe).<br />
Sie beschreiben als Stichprobe aus einer<br />
Grundgesamtheit einen biologischen Zustand, der zum<br />
Zeitpunkt der Probenahme an der Messstelle angetroffen<br />
wurde. Dies sind keine Konzentrationsangaben im<br />
herkömmlichen Sinne, die mit den gewohnten Messwerten<br />
der chemischen oder anderer Parameter vergleichbar<br />
wären. Ein Bezug zur <strong>Wasser</strong>menge, die den Partikelfilter<br />
durchströmt hat, besteht nicht. Es wird der aktuelle biologische<br />
Zustand beschrieben, der sich infolge des aktuellen<br />
Nahrungsangebotes einstellt, denn eine Limitierung<br />
durch andere Faktoren (Sauerstoffgehalt, Temperatur<br />
usw.) besteht im Leitungssystem im Allgemeinen nicht.<br />
Aus den gewonnenen Daten kann nicht auf die<br />
Menge der im gesamten Versorgungssystem vorhandenen<br />
Biomasse oder gar auf die Größe der gesamten<br />
Assel- oder anderer Population geschlossen werden. Ein<br />
solcher Ähnlichkeitsfaktor, der von den Messwerten an<br />
der konkreten Messstelle auf die Biozönose im gesamten<br />
Versorgungsnetz schließen lässt, ist derzeit nicht<br />
vorhanden. Es wird auch davon ausgegangen, dass ein<br />
solcher Ähnlichkeitsfaktor auch vorerst nicht bestimmt<br />
werden kann, da in diesen Parameter Messwerte eingehen<br />
müssten, die die Eigenschaften der biologischen<br />
Verwertbarkeit der Nährstoffe unter realen Bedingungen<br />
quantifizieren. Die bisher üblichen Messwerte, wie<br />
TOC, DOC BDOC usw. (siehe Abschnitt 2 bzw. [2, 4, 5, 6])<br />
können diese Aussagen nicht liefern.<br />
Andererseits macht die Prozessbeschreibung der Eliminierung<br />
biologisch verwertbarer Stoffe im Versorgungsnetz<br />
gemäß Abschnitt 3 deutlich, dass die Reaktionsbedingungen<br />
im Versorgungsgebiet stark örtlich<br />
und zeitlich variieren. Ein einfacher Rückschluss von<br />
einer repräsentativen Messstelle auf das gesamte System<br />
ist vermutlich generell nicht möglich, weil die <strong>Wasser</strong>entnahme<br />
und folglich auch das Fließen des <strong>Wasser</strong>s<br />
im Netz chaotische und keine deterministischen, streng<br />
regelmäßigen Prozesse sind. Die gefundenen Entwicklungsfunktionen<br />
der Populationen bzw. der Biomassebildung<br />
sind daher als statistisch mittlere Funktion zu<br />
verstehen, die einen generellen Entwicklungstrend des<br />
Systems „ Nährstoffeintrag – biologische Nacheliminierung“<br />
beschreiben.<br />
In Bild 2 ist das Modell der Biozönose im Versorgungssystem<br />
schematisch dargestellt. Durch das entwickelte<br />
Mess- und Beobachtungsverfahren werden nur<br />
die großen und kleinen Konsumenten beobachtet. Der<br />
Biofilm als Grundlage der gesamten Biozönose wird<br />
nicht erfasst.<br />
Dies könnte als Nachteil interpretiert werden, da nicht<br />
die gesamte Biozönose betrachtet wird. In einigen Versorgungssystemen<br />
wurden vereinzelt Rohrinnenflächen<br />
mikrobiologisch untersucht, um den Biofilm zu beurteilen.<br />
Jedoch zeigte sich, dass ein erwarteter, deutlich ausgeprägter<br />
Biofilm im Allgemeinen nicht zu finden war.<br />
In [7, Seite 104] wird für oberflächennahes und tiefes<br />
Grundwasser ausgeführt, dass „der größte Teil der Bakterien<br />
als sogenannter Biofilm“ vorliegt und „in den<br />
meisten Fällen handelt es sich dabei um Mikrokolonien<br />
und nur bei sehr hohen Nährstoffkonzentrationen<br />
kommt es zu geschlossenen Biofilmen“. In den untersuchten<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungssystemen handelte es sich<br />
immer um natürliches Grundwasser bzw. Uferfiltrat, das<br />
eine längere Untergrundpassage absolviert hat. Die<br />
zitierte Aussage ist daher auf die Situation im Versorgungsnetz<br />
anwendbar und bestätigt den Befund, dass<br />
ein deutlich entwickelter Biofilm nicht gefunden wurde.<br />
Die Entwicklung des Biofilms in den Rohrleitungen<br />
bzw. seine Bedeutung und Veränderung im Prozessverlauf<br />
der Eliminierung der biologisch verwertbaren Stoffe<br />
soll Gegenstand der folgenden Publikation sein. Es soll<br />
gezeigt werden, welche weiteren Informationen aus den<br />
Messdaten des beschriebenen Beobachtungsverfahrens<br />
gewonnen werden können, die bisher noch nicht veröffentlicht<br />
wurden. Diese Beobachtung der im Allgemeinen<br />
äußerst geringen Ausbildung des Biofilms soll in<br />
diesem folgenden Artikel theoretisch fundiert und die<br />
Gründe für dieses Phänomen sollen erläutert werden.<br />
Der Biofilm am natürlichen Bildungsort der Rohrinnenflächen<br />
ist der direkten Beobachtung durch einfache<br />
Verfahren kaum zugänglich. Daher wird es eher als<br />
Vorteil angesehen, dass die Beobachtung der einfach<br />
zugänglichen Konsumentenpopulationen die benötigten<br />
verfahrenstechnischen Aussagen zum Prozess ablauf<br />
der Nacheliminierung liefert.<br />
5. Zusammenfassung und weitere Schlussfolgerungen<br />
für die wasserwirtschaftliche Praxis<br />
Zur Untersuchung von tierischen Organismen bzw. von<br />
komplexen Biozönosen in <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />
existieren noch keine standardisierten Verfahren. Die<br />
Messdaten, die mit dem beschriebenen Verfahren gewonnen<br />
werden, liefern ein ähnliches Abbild des Prozesses der<br />
Nacheliminierung biologisch verwertbarer Stoffe im Versorgungsnetz.<br />
Die beschriebenen Zusammenhänge zeigen,<br />
dass es einen „wahren“ oder besonders repräsentativen<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 395
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Zustand des Eliminierungsprozesses biologisch verwertbarer<br />
Stoffe nicht gibt, da sich die Reaktionsbedingungen<br />
im Versorgungsnetz infolge einer ungeregelten <strong>Wasser</strong>entnahme<br />
chaotisch ändern und auch der Stoffkomplex<br />
infolge der Metabolisierung auf dem vorangehenden<br />
Fließweg zum Messpunkt seine Eigenschaften ändert.<br />
Die stichprobenartigen Messungen der ausgetragenen<br />
Biomasse, wie sie im Zusammenhang mit Rohrnetzspülungen<br />
schon durchgeführt werden, können nur<br />
einen Momentanzustand des Eliminierungsprozesses<br />
beschreiben und sind zur Beobachtung eines Prozessablaufes<br />
nicht geeignet, weil der notwendige Aufwand<br />
unvertretbar groß wäre.<br />
Das entwickelte Mess- und Beobachtungsverfahren<br />
ist dagegen einfach in der Durchführung, erfordert<br />
geringen Aufwand, d.h. die Installation des Partikelfilters<br />
an einem geeigneten Ort im Leitungssystem<br />
sowie die regelmäßige Probenahme und mikrobiologische<br />
Auswertung, und ist daher sehr kostengünstig und<br />
gleichzeitig sehr aussagefähig.<br />
Im Partikelfilter etabliert sich eine Biozönose, die<br />
regelmäßig untersucht wird. Diese Biozönose spiegelt<br />
die biologischen Lebensbedingungen am Messpunkt<br />
und im Zeitraum vor der Probenahme wieder. Da im<br />
Versorgungsnetz alle weiteren Lebensbedingungen der<br />
<strong>Wasser</strong>organismen gegeben sind, ist das Nährstoffangebot<br />
im Allgemeinen die alleinige limitierende<br />
Größe, so dass die Biomassebildung sowie die Zusammensetzung<br />
der Populationen die Nährstoffmenge<br />
sowie die Nährstoffeigenschaften widerspiegelt.<br />
Die Messstellen werden vorzugsweise in der Nähe<br />
von Transportleitungen bzw. systemwichtigen Versorgungsleitungen<br />
großer Dimension installiert. Dort tritt,<br />
wie oben beschrieben, die größte Biomassebildung auf.<br />
Dadurch wird einerseits gewährleistet, dass auftretende<br />
Messfehler relativ gering bleiben. Andererseits demonstrieren<br />
die Messwerte an solchen Messstellen deutlicher<br />
die auftretenden Maxima und Problemschwerpunkte<br />
im Versorgungsgebiet.<br />
Für die technologische Betreuung von Versorgungssystemen<br />
mit biologischen Nachreaktionen im Netz ist<br />
nur eine (jedoch eine geeignete) Messstelle ausreichend,<br />
um den Erfolg der eingeleiteten Maß nahmen nachzuweisen,<br />
so dass der notwendige Aufwand begrenzt<br />
bleibt. Weitere Messstellen im Versorgungs gebiet liefern<br />
lediglich ein anderes, aber wiederum ähnliches<br />
Abbild des Eliminierungsprozesses im Netz.<br />
Literatur<br />
[1] Rathsack, U.: Zum Zusammenhang von Qualitätssicherung<br />
der Trinkwasseraufbereitung und Korrosion im Versorgungsnetz.<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 146 (2005) Nr.10, S. 766.<br />
[2] Rathsack, U.: Massenentwicklung von Eisenorganismen in<br />
<strong>Wasser</strong>vorsorgungssystemen. Neue Deliwa-Zeitschrift Heft<br />
5 (1997), S. 195.<br />
[3] Grohmann, A., Hässelbarth, U. und Schwerdtfeger, W.: Die<br />
Trinkwasserverordnung. Erich-Schmidt-Verlag Berlin 2003.<br />
[4] Rathsack, U. und Michels, U.: Zur Populationsdynamik von<br />
Asseln und anderen Invertebraten in <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen<br />
und Konsequenzen für die <strong>Wasser</strong>aufbereitung. <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 147 (2006) Nr.2, S. 134.<br />
[5] Rathsack, U. und Rathsack, K.: Besiedlung von <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen<br />
durch Asseln und andere Invertebraten –<br />
neues Mess- und Indikatorsystem zur Beobachtung und<br />
Bewertung von biologischen Prozessen. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<br />
<strong>Abwasser</strong> 150 (2009) Nr. 6, S. 451.<br />
[6] Rathsack, U. und Rathsack, K.: Besiedlung von <strong>Wasser</strong>versorgungssystemen<br />
durch Asseln und andere Invertebraten –<br />
Weiterentwickeltes Modell und Messsystem biologischer<br />
Prozesse. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 151 (2010) Nr. 2, S. 200.<br />
[7] Griebler, C. und Mösslacher, F.: Grundwasserökologie. Facultas<br />
Verlags- und Buchhandlung AG Wien 2003.<br />
[8] Hunkeler. D., Goldscheider, N., Rossi, N. und Burn, C.: Biozönosen<br />
im Grundwasser. Umwelt-Wissen Nr. 0503, Bundesamt<br />
für Umwelt Bern 2006.<br />
[9] Scheideler, M. und Gunkel, G.: Neue Behandlungstechnologie<br />
für Trinkwasserverteilungssysteme bei Besiedlung mit Invertebraten<br />
, insbesondere <strong>Wasser</strong>asseln. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
139 (1998) Nr. 2, S. 176.<br />
[10] Schreiber, H. und Schoenen, D.: Tierische Organismen in<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen. Zusammenfassende Darstellung<br />
eines DVGW-Forschungsvorhabens. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
151 (2010) Nr. 1, S. 32.<br />
[11] Westphal, B.: Planktonalgen und Metazoen in Trinkwasserversorgungsanlagen.<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 137 (1996) Nr. 5,<br />
S. 271.<br />
[12] Gammeter, S. und Bosshart, U.: Invertebraten in Trinkwasserreservoiren.<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 142 (2001) Nr.1, S. 34.<br />
[13] Mevius, W.: <strong>Wasser</strong>asselbekämpfung im Trinkwasserrohrnetz.<br />
Fachliche Berichte HWW 16 (1997) Nr. 2, S. 13.<br />
[14] Alex, T., Dorsch, T. und Johannson, K.: Korrosionsversuche in<br />
Hausinstallationen aus Kupfer nach DIN 50931-1 mit<br />
Trinkwässern unterschiedlicher Zusammensetzung. <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 144 (2003) Nr. 13, S. 43.<br />
[15] Merkel, T., Groß, H.J., Werner, W., Eberle, S.H., Beuchle, G. und<br />
Höll, W.: Kupfer in der Trinkwasserinstallation. <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 144 (2003) Nr. 13, S. 35.<br />
[16] Nissing, W.: Einflüsse von Werkstoffen auf die Trinkwasserqualität<br />
in der Trinkwasserinstallation. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong><br />
143 (2002) Nr. 13, S. 84.<br />
[17] Schwenk, W.: Wechselwirkung <strong>Wasser</strong> – Werkstoff und<br />
Betrieb. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 142 (2001) Nr. 10, S. 720.<br />
[18] DIN 50930: Korrosion der Metalle, Korrosion metallischer<br />
Werkstoffe im Inneren von Rohrleitungen, Behältern und<br />
Apparaten bei Korrosionsbelastung durch Wässer, Teile 1<br />
bis 6.<br />
Autoren<br />
Dr.-Ing. Udo Rathsack<br />
E-Mail: udo-rathsack@t-online.de |<br />
Postfach 1125 |<br />
D-15201 Frankfurt (Oder)<br />
Dipl.-Biol. Kristina Rathsack<br />
E-Mail: kristina-rathsack@gmx.de |<br />
Karl-Methe-Straße 1 |<br />
D-37083 Göttingen<br />
Eingereicht: 18.08.2010<br />
Korrektur: 17.03.2011<br />
Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />
April 2011<br />
396 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Als gedrucktes<br />
Heft oder<br />
digital als ePaper<br />
erhältlich<br />
Clever kombiniert und doppelt clever informiert<br />
3R + <strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong><br />
im Kombi-Angebot<br />
Wählen Sie einfach das<br />
Bezugsangebot, das<br />
Ihnen am besten zusagt!<br />
· Als Heft das gedruckte,<br />
zeitlos- klassische Fachmagazin<br />
· Als ePaper das moderne, digitale<br />
Informationsmedium für Computer,<br />
Tablet oder Smartphone<br />
+<br />
3R International erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München<br />
Oldenbourg Industrieverlag · Vulkan-Verlag<br />
www.oldenbourg-industrieverlag.de · www.vulkan-verlag.de<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich möchte clever kombinieren und bestelle für ein Jahr die Fachmagazine 3R (12 Ausgaben) und<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> (12 Ausgaben) im attraktiven Kombi-Bezug.<br />
Als Heft für 528,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />
Als ePaper (PDF-Datei) für 528,- pro Jahr.<br />
Vorzugspreis für Schüler und Studenten (gegen Nachweis):<br />
Als Heft für 264,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />
Als ePaper (PDF-Datei) für 264,- pro Jahr.<br />
Nur wenn ich nicht bis von 8 Wochen vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug um<br />
ein Jahr. Die sichere und pünktliche Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift von € 20,–<br />
auf die erste Jahresrechnung belohnt.<br />
Antwort<br />
Leserservice 3R<br />
Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
<br />
Kontonummer<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (Brief, Fax, E-Mail) oder durch<br />
Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Datum, Unterschrift<br />
PAGWFW0211<br />
Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice 3R, Postfach 91 61, 97091 Würzburg.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />
Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
FACHBERICHTE Tagungsbericht<br />
<strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben –<br />
Weiter entwicklung von <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />
und <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten<br />
zu einer umfassenden<br />
<strong>Wasser</strong>nutzungsabgabe<br />
Tagung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ<br />
am 18. Februar 2011 in Leipzig<br />
Kristina Bernsen und Erik Gawel<br />
1. Hintergrund und Einführung<br />
Die EU-Mitgliedstaaten sind nach Art. 9 der <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie<br />
(WRRL) verpflichtet, bis 2010 dafür zu sorgen,<br />
dass ihre <strong>Wasser</strong>preisgestaltung für <strong>Wasser</strong>dienstleistungen<br />
angemessene Anreize für eine effiziente Nutzung<br />
von <strong>Wasser</strong>ressourcen setzt. Der Begriff der<br />
<strong>Wasser</strong>dienstleistungen zielt auf die Sektoren <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und <strong>Abwasser</strong>beseitigung; er schließt dabei<br />
auch die Eigenversorgung (<strong>Wasser</strong>entnahme) und die<br />
Eigenbeseitigung (Direkteinleitung von Abwässern in<br />
Gewässer) ein, erfasst aber nicht alle Handlungen, die<br />
mit Zugriffen auf das <strong>Wasser</strong> verbunden sind. Insbesondere<br />
<strong>Wasser</strong>nutzungen, die aus der Schifffahrt, der <strong>Wasser</strong>kraftnutzung<br />
oder der landwirtschaftlichen Düngung<br />
und Pflanzenschutzbehandlung hervorgehen,<br />
sind keine <strong>Wasser</strong>dienstleistungen, sollen aber nach<br />
Prof. Dr. Erik Gawel, wissenschaftlicher Leiter des Forschungsprojekts,<br />
bei der Vorstellung der Ergebnisse.<br />
© Stephan Böhme, UFZ<br />
Art. 9 einen angemessenen Beitrag zur Kostendeckung<br />
leisten, soweit sie sich verteuernd auf <strong>Wasser</strong>dienstleistungen<br />
auswirken. Die Pflichten zur <strong>Wasser</strong>preisgestaltung<br />
enthalten nicht nur Anforderungen an die Erhebung<br />
von <strong>Wasser</strong>gebühren und an die staatliche Preisprüfung<br />
privater Versorger, sondern schließen auch die<br />
Erhebung weiterer Abgaben ein, soweit bestimmte Kostenpositionen,<br />
wie insbesondere die Umwelt- und Ressourcenkosten,<br />
nur auf diese Weise angemessen geltend<br />
gemacht werden können. In Deutschland haben<br />
<strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben mit der <strong>Abwasser</strong>abgabe und<br />
auch den <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten in derzeit elf Bundesländern<br />
eine längere Tradition; sie bilden im Lichte<br />
der WRRL zugleich Ansatzpunkte für die Anlastung von<br />
Umwelt- und Ressourcenkosten, schöpfen diesen<br />
Ansatz aber bisher nur unvollkommen aus.<br />
Ebenso traditionsreich ist aber auch die kritische<br />
Begleitung dieser Instrumente in Wissenschaft, Praxis<br />
und Politik. Eine umfassende, neuere Analyse der Erfahrungen<br />
mit den Instrumenten <strong>Abwasser</strong>abgabe und<br />
<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte in Deutschland stand bislang<br />
noch aus. Eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes<br />
sollte klären, inwieweit unter veränderten Rahmenbedingungen<br />
alte und neue <strong>Wasser</strong>nutzungs abgaben<br />
sinnvoll sind und wie diese ausgestaltet werden<br />
können. Die Tagung stellte die Ergebnisse der interdisziplinären<br />
Forschungsarbeit vor, die vom Helmholtz-Zentrum<br />
für Umweltforschung – UFZ, Leipzig, und dem Institut<br />
für Infrastruktur und Ressourcenmanagement der<br />
Universität Leipzig erarbeitet wurde.<br />
Grußworte zur Tagung sprachen Dr. Andreas Schmidt,<br />
administrativer Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums<br />
für Umweltforschung – UFZ, und MinDirig Dr. Fritz<br />
Holzwarth, Leiter der Unterabteilung <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
April 2011<br />
398 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Tagungsbericht<br />
FACHBERICHTE<br />
im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit.<br />
Dr. Schmidt skizzierte den Forschungsauftrag der<br />
Helmholtz-Gemeinschaft und die aktuellen Forschungsschwerpunkte<br />
des UFZ, zu denen auch die <strong>Wasser</strong>forschung<br />
sowie das Projekt eines Forschungsclusters der<br />
„Water Science Alliance“ gehören. Er unterstrich die<br />
besondere Rolle der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen<br />
<strong>Wasser</strong>forschung innerhalb des UFZ. Dr.<br />
Holzwarth würdigte in seinem Grußwort zunächst das<br />
UFZ als herausragende Forschungsstätte und betonte<br />
die Bedeutung einer umfassenden und integrierten<br />
Betrachtungsweise im <strong>Wasser</strong>management anstelle<br />
einer Fokussierung auf einzelne Instrumente wie die<br />
<strong>Abwasser</strong>abgabe. Wichtige Rahmenbedingungen hätten<br />
sich seit Einführung von <strong>Abwasser</strong>abgabe und <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten<br />
verändert, was eine umfassende<br />
Neubewertung erforderlich mache. Das der Tagung<br />
zugrunde liegende Gutachten verfolge richtigerweise<br />
einen systemaren Ansatz. Positiv zu beurteilen sei, dass<br />
die Studie Umsetzungsprobleme in der Praxis nicht ausblende<br />
und vor allem einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung<br />
der Diskussion leiste. Ziel dieser Veranstaltung<br />
sei es, das Gutachten vorzustellen, aber zugleich<br />
ein erstes Diskussionsforum zu bieten. Prof. Dr. Erik<br />
Gawel, UFZ und Universität Leipzig, gab anschließend<br />
eine Einführung in die Thematik. Die interdisziplinäre<br />
Studie, welche von den Departments Ökonomie sowie<br />
Umwelt- und Planungsrecht am UFZ in Kooperation mit<br />
dem Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement<br />
der Universität Leipzig erstellt wurde, stellt bestehende<br />
Abgabenlösungen auf den Prüfstand und analysiert<br />
die Notwendigkeit zusätzlicher Nutzungsabgaben.<br />
Dabei wurde von einem weiten, öko nomischen <strong>Wasser</strong>nutzungsbegriff<br />
ausgegangen, der die Begriffsdiskussion<br />
um die <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie (WRRL) einschließt.<br />
MinDirig Dr. Fritz Holzwarth, Leiter der Unterabteilung<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft im BMU, beim Grußwort.<br />
2. Alte und neue Rahmenbedingungen für<br />
<strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben<br />
Zunächst referierte Prof. Dr. Wolfgang Köck, UFZ und Universität<br />
Leipzig, zum rechtlichen Rahmen für die Erhebung<br />
von <strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben. Eine Verpflichtung<br />
zur Berücksichtigung des Kostendeckungsprinzips in<br />
der <strong>Wasser</strong>preisgestaltung ergebe sich aus Art. 9 WRRL,<br />
welcher das Setzen von angemessenen Anreizen zu<br />
einem effizienten Umgang mit der Ressource <strong>Wasser</strong><br />
sowie eine verursachergerechte Kostenanlastung verlange.<br />
Dies schließe neben Benutzungsgebühren die<br />
Erhebung weiterer Abgaben insbesondere zur Anlastung<br />
von Umwelt- und Ressourcenkosten ein. Auch <strong>Wasser</strong>nutzungen,<br />
die keine Dienstleitungen sind, müssten<br />
einen angemessenen Beitrag zur Kostendeckung leisten,<br />
soweit sie sich kostenerhöhend auf die Bereitstellung<br />
von Dienstleitungen auswirkten. Dies könne im<br />
Falle von Stoffeinträgen aus der Landwirtschaft eindeutig<br />
bejaht werden. Nichtsteuerliche Abgaben wie <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte<br />
(WEE) und <strong>Abwasser</strong>abgabe bedürften<br />
im deutschen Finanzverfassungsrecht einer sachlichen<br />
Legitimation. Diese sei beim WEE aufgrund der<br />
„<strong>Wasser</strong>pfennig“-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />
durch seine Einordnung als Vorteilsabschöpfungsabgabe<br />
gegeben; analog könne auch im Falle der<br />
<strong>Abwasser</strong>abgabe argumentiert werden. Zusammenfassend<br />
lasse sich feststellen, dass die Erhebung von WEE<br />
und <strong>Abwasser</strong>abgabe nicht nur als legitim im Sinne der<br />
Finanzverfassung anzusehen sei, sondern dass die Einführung<br />
von Instrumenten zur Anlastung von Umweltund<br />
Ressourcenkosten als Verpflichtung der Mitgliedstaaten<br />
aus der WRRL abgeleitet werden könne. Abweichungen<br />
von dieser Pflicht könnten nach Art. 9 WRRL in<br />
bestimmten Ausnahmefällen erfolgen, seien jedoch in<br />
hohem Maße rechtfertigungsbedürftig. Prof. Dr. Gawel<br />
skizzierte anschließend die ökonomischen Grundlagen<br />
einer <strong>Wasser</strong>nutzungsabgabe und widmete sich insbesondere<br />
den theoretische Konzeptionen und Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Lenkungsabgabe. Ziel einer<br />
jeden Umweltabgabe sei die effiziente Verhaltensänderung<br />
von Nutzern durch die Korrektur relativer Preise,<br />
wobei neben der reinen „Lenkungslast“ gerade auch die<br />
Zahllast auf Restnutzungen ein konstitutives Lenkungs-<br />
Element der Abgabe sei. Die Lenkungswirkung einer<br />
Abgabe zeige sich nicht allein in unmittelbaren Substitutionseffekten<br />
und der Umsetzung von Technikoptionen,<br />
sondern auch in Markt- und Preiseffekten auf nachgelagerten<br />
Märkten sowie dynamischen Anreizwirkungen,<br />
welche durch die Belastung der Restnutzung<br />
hervorgerufen werden. Aus ökonomischer Sicht seien<br />
die <strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben der Praxis sog. „Demeritorisierungsabgaben“,<br />
welche weder eine perfekte Internalisierung<br />
noch ein konkretes Nutzungsziel anstreben,<br />
sondern vielmehr einen permanenten ökologischen<br />
Strukturwandel anstoßen wollen. Eine Lenkungsabgabe<br />
könne auch ökonomisch durchaus an Grenzen stoßen,<br />
wenn sie in einem für sie ungeeigneten Problemfeld<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 399
FACHBERICHTE Tagungsbericht<br />
angewendet wird (z. B. Gefahrenabwehr) oder ihre Ausgestaltung<br />
einer spürbaren Lenkungswirkung entgegenstehe.<br />
Derartige Lenkungsgrenzen bestünden aber<br />
nicht in den oft angeführten Argumenten, Umweltziele<br />
seien längst erreicht oder es fehlten konkrete wirtschaftliche<br />
Vermeidungstechniken.<br />
Entwicklung des <strong>Abwasser</strong>anfalls in Deutschland.<br />
Quelle: UFZ/IIRM<br />
<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte in den Ländern (Stand 2010).<br />
NRW will derzeit den „Ausstieg aus dem Ausstieg“.<br />
3. Lenkungserfolg und Weiterentwicklung<br />
bestehender <strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben<br />
Zunächst referierte Prof. Dr. Gawel in diesem Teil der<br />
Veranstaltung zu den bisherigen Erfahrungen, Defiziten<br />
und Reformoptionen der bundesdeutschen <strong>Abwasser</strong>abgabe.<br />
Grundsätzlich sei eine empirische Messung des<br />
Erfolges lenkender Umweltabgaben außerordentlich<br />
schwierig, da nicht eine historische Zeitreihenbetrachtung<br />
der <strong>Abwasser</strong>einleitungen, sondern ein theoretischer<br />
Vergleich der gesamten <strong>Wasser</strong>nutzung in Produktion<br />
und Konsum mit und ohne Abgabe vonnöten<br />
wäre. Im Verbund mit dem Ordnungsrecht, d. h. in ihrer<br />
Funktion als Vollzugshilfe und Finanzierungsinstrument,<br />
könne der <strong>Abwasser</strong>abgabe durchaus eine beachtliche<br />
Lenkungswirkung attestiert werden, es bestünden<br />
jedoch Defizite in Bezug auf ihre Wirkung im Restverschmutzungsbereich<br />
sowie bei den dynamischen Anreizen.<br />
Diese Defizite ließen sich insbesondere in der Ermäßigung<br />
der Abgabensätze im Restverschmutzungsbereich<br />
(§ 9 Abs. 5 AbwAG), der Ermittlung der Be -<br />
messungsgrundlage nach „Bescheidwerten“ und den<br />
Verrechnungsmöglichkeiten nach § 10 AbwAG identifizieren.<br />
Als Reformoptionen wurden dementsprechend<br />
die Anhebung der Abgabensätze im Restverschmutzungsbereich,<br />
ein Inflationsausgleich der Abgabensätze<br />
sowie eine Überarbeitung des Parameterkatalogs der<br />
für die Bemessungsgrundlage relevanten Schadstoffe<br />
angeregt. Auch sollte nochmals der optionale Übergang<br />
von der Bescheidlösung zu einer Messlösung<br />
erwogen werden. Generell wurde aber bis auf weiteres<br />
am Emissionsprinzip der <strong>Abwasser</strong>abgabe festgehalten,<br />
statt sie zu einem Instrument regionaler Bewirtschaftung<br />
weiterzuentwickeln, was perspektivisch durchaus<br />
denkbar sei. Insgesamt wurde festgestellt, dass im<br />
Bereich der <strong>Abwasser</strong>einleitung eine Verhaltenssteuerung<br />
durch Abgaben sinnvoll sei und beibehalten sowie<br />
im Restverschmutzungsbereich gestärkt werden sollte.<br />
In der Ausgestaltung der Abgabe bestünden jedoch<br />
Mängel, die Raum für Verbesserungen böten.<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Marcel Fälsch, Universität Leipzig,<br />
trug zu bisherigen Erfahrungen mit den von einzelnen<br />
Bundesländern erhobenen <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten<br />
vor. Insgesamt biete sich deutschlandweit ein sehr heterogenes<br />
Bild, was Vorhandensein und Ausgestaltung<br />
der <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte betrifft. Das Ziel der Ressourcenschonung<br />
sei trotz eines ausreichenden potenziellen<br />
<strong>Wasser</strong>dargebots in Deutschland durchaus zu<br />
rechtfertigen, da nicht das gesamte Dargebot – schon<br />
gar nicht kostenlos – jederzeit zur Nutzung zur Verfügung<br />
stehe. Da <strong>Wasser</strong> als Ressource insbesondere in<br />
der raumzeitlichen Auflösung erschöpflich sei, und<br />
seine Nutzbarmachung mit Anstrengungen, also Kosten,<br />
verbunden ist, müsse es als knappes Gut im ökonomischen<br />
Sinne verstanden werden. Um WEE in ihrer<br />
Lenkungswirkung zu stärken, wurde empfohlen, die<br />
Abgabe bundesweit einzuführen sowie die bisherigen<br />
Abgabensätze neu zu justieren. Eine Differenzierung<br />
der Abgabensätze gemäß bundeseinheitlicher Kriterien<br />
(aber mit Länderabweichungskompetenzen) wäre empfehlenswert,<br />
um wirtschaftspolitische Verzerrungen<br />
und Fehlanreize zu vermeiden. Auch hier wird festgehalten,<br />
dass WEE als Instrumente einer nachhaltigen<br />
Ressourcenschonung gerechtfertigt sind, jedoch im<br />
Hinblick auf die Ausgestaltung erhebliches Verbesserungspotenzial<br />
bestehe.<br />
April 2011<br />
400 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Tagungsbericht<br />
FACHBERICHTE<br />
4. Weitere <strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben?<br />
Dr. Stefan Möckel, UFZ, referierte zu einer möglichen<br />
Abgabe auf Pflanzenschutzmittel und Düngemittel zur<br />
Eindämmung diffuser Stoffeinträge aus der Landwirtschaft.<br />
Stoffeinträge aus diffusen Quellen stellten eine<br />
wichtige, bislang unzureichend erfasste Quelle von<br />
Gewässerverschmutzungen dar. Ordnungsrechtliche<br />
Vorgaben regulierten zwar den Gebrauch von Düngeund<br />
Pflanzenschutzmitteln, die Kontrolle der Vorgaben<br />
sei jedoch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden<br />
und auch eine Internalisierung von Umwelt- und Ressourcenkosten<br />
finde bisher nicht statt, weshalb die<br />
Unterstützung des Ordnungsrechts durch ökonomische<br />
Instrumente sinnvoll erscheine. Im Bereich der Düngemittel<br />
böte sich eine Ausgestaltung als Abgabe auf den<br />
tatsächlichen Erwerb von Düngemitteln oder auf Nährstoffüberschüsse<br />
der In- und Outputströme an. Bezüglich<br />
einer Abgabe auf Pflanzenschutzmittel wurde eine<br />
Differenzierung nach Toxizität empfohlen. Eine Ausgestaltung<br />
der Abgaben als Verbrauchssteuer, Finanzierungssonderabgabe<br />
oder Lenkungsabgabe wäre denkbar.<br />
Insgesamt wurde eine Einführung von Abgaben auf<br />
Dünge- und Pflanzenschutzmittel zur Erreichung der<br />
Umweltziele der WRRL sowie zur Internalisierung von<br />
Umwelt- und Ressourcenkosten begrüßt.<br />
Abschließend führte Dr. Katharina Kern, ebenfalls<br />
UFZ, zur rechtlichen und ökonomischen Sinnhaftigkeit<br />
von lenkenden Abgaben in den Bereichen <strong>Wasser</strong>kraft<br />
und Schifffahrt aus. Grundsätzlich seien sowohl <strong>Wasser</strong>kraft<br />
als auch Schifffahrt <strong>Wasser</strong>nutzungen im Sinne der<br />
WRRL. Im Bereich der <strong>Wasser</strong>kraft böten sich theoretisch<br />
drei Anknüpfungspunkte für eine lenkende Abgabe: die<br />
Neuzulassung von <strong>Wasser</strong>kraftanlagen, der Betrieb von<br />
Altanlagen und die fortlaufende <strong>Wasser</strong>nutzung. Insgesamt<br />
ergebe sich aufgrund umfassender ordnungsrechtlicher<br />
Regelungen, den Potenzialen der Eingriffsregelung<br />
im Bundesnaturschutzgesetz, dem Vorherrschen<br />
von einmaligen Ja-/Nein-Entscheidungen über Großinvestitionen<br />
in <strong>Wasser</strong>kraftanlagen sowie aufgrund möglicher<br />
Wertungswidersprüche mit dem Klimaschutz und<br />
der energiepolitischen Förderung durch das EEG keine<br />
instrumentelle Überlegenheit einer Abgabenlösung.<br />
Auch in der Schifffahrt könnten verschiedene A spekte<br />
als Anknüpfungspunkt einer Abgabe dienen – der Ausbau<br />
oder die tatsächliche Indienstnahme des Gewässers.<br />
Im ersten Fall wäre eine Abgabe voraussichtlich<br />
wenig wirkungsvoll, da auch hier einmalige Investitions-<br />
Entscheidungen vorherrschen, und der Bund als Entscheidungsträger<br />
auch ohne „Reparaturabgabe“ direkt<br />
handeln könnte. Im zweiten Fall wäre eine Ökologisierung<br />
bestehender Schifffahrtsabgaben denkbar, welche<br />
jedoch mit internationalen Verträgen über grenzüberschreitende<br />
Flüsse in Konflikt kommen könnten. Zudem<br />
seien Verlagerungseffekte von Verkehren auf die Straße<br />
zu beachten. Zusammenfassend stellte die Referentin<br />
fest, dass eine lenkende Abgabe auf <strong>Wasser</strong>kraft kaum<br />
Schifffahrtswege in Deutschland: Rund 7350 km Binnenwasserstraßen,<br />
davon 25 % Kanäle.<br />
Quelle: <strong>Wasser</strong>- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) im Geschäftsbereich<br />
des BMVBS<br />
Das Projektteam (v. r.): Dr. Holzwarth (BMU), Prof. Köck, Prof. Gawel,<br />
Prof. Holländer, Marcel Fälsch, Dr. Rechenberg (UBA), Dr. Kern,<br />
Dr. Möckel.<br />
© Stephan Böhme, UFZ<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 401
FACHBERICHTE Tagungsbericht<br />
überzeugend implementierbar sei, während eine Ökologisierung<br />
von Infrastrukturabgaben denkbar, jedoch<br />
bereits umweltpolitisch nicht konfliktfrei wäre.<br />
5. Fazit<br />
Prof. Dr.-Ing. Robert Holländer, Universität Leipzig, resümierte<br />
zum Ende der Veranstaltung noch einmal die<br />
wesentlichen Diskussionspunkte. Es wurden Fragen<br />
nach der Regionalisierung bestehender Instrumente<br />
sowie nach der wünschenswerten Balance zwischen<br />
Ordnungsrecht und ökonomischen Instrumenten<br />
gestellt. Im Hinblick auf die Erfahrungen mit WEE und<br />
<strong>Abwasser</strong>abgabe müsse festgestellt werden, dass ein<br />
eigenständiger Erfolg dieser Instrumente schwer zu<br />
greifen sei, die Leistungen der Instrumente jedoch auch<br />
wegen unzureichender Ausgestaltungen gering blieben.<br />
Im Bereich der WEE sei eine bundesweite Harmonisierung<br />
anzustreben, während im Bereich der <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />
ein Übergang zur Messlösung erwogen werden<br />
sollte, deren Verwaltungsaufwand allerdings ins<br />
Verhältnis zu deren Nutzen gestellt werden sollte. Die<br />
Zweckbindung des Abgabenaufkommens sei allgemein<br />
als positiv erachtet worden. In der Landwirtschaft wurden<br />
Abgaben auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel<br />
befürwortet, während dies in den Fällen der <strong>Wasser</strong>kraft<br />
und Schifffahrt weniger sinnvoll erscheine. Auch wür-<br />
den durch Subventionen oftmals schädliche Anreize<br />
gesetzt, welche in einer integrierten Betrachtungsweise<br />
berücksichtigt werden müssten.<br />
Die Studie wird in Kürze vom Umweltbundesamt<br />
zusammen mit einem Diskussionsbericht zur Tagung<br />
veröffentlicht.<br />
Autoren<br />
Manuskripteingang: 04.03.2011<br />
Dipl.-Volksw. Kristina Bernsen<br />
E-Mail: bernsen@wifa.uni-leipzig.de |<br />
Universität Leipzig |<br />
Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement |<br />
Grimmaisache Straße 12 |<br />
D-04109 Leipzig<br />
Prof. Dr. Erik Gawel<br />
E-Mail: erik.gawel@ufz.de |<br />
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung |<br />
UFZ Department Ökonomie |<br />
Permoserstraße 15 |<br />
D-04318 Leipzig<br />
DER RECKNAGEL 2011 / 2012<br />
Taschenbuch für HEIZUNG + KLIMATECHNIK<br />
Die Neuauflage des unentbehrlichen Nachschlagewerks für die Haustechnik-Branche<br />
Jetzt mit<br />
RECKNAGEL-<br />
Mediathek<br />
CD-ROM 550 Seiten mit<br />
vertiefendem Zusatzmaterial<br />
Wählen Sie Ihre Produktvariante und bestellen Sie per Fax: +49 / 201 / 82002-34 oder per Post<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
____ Ex. Komplettversion – Buch inkl. CD + DVD<br />
Das einzigartige Profiwerkzeug für Schreibtisch und Notebook<br />
ISBN 978-3-8356-3202-8, Bestell-Nr.: 66019401 für € 179,90<br />
____ Ex. Standardversion – Buch inkl. CD<br />
Der Klassiker mit 1.800 Seiten und vertiefenden Inhalten auf CD<br />
ISBN 978-3-8356-3200-4, Bestell-Nr.: 66019400 für € 139,90<br />
____ Ex. Digitalversion – DVD<br />
Der voll recherchierbare, mobile Recknagel (Einzellizenz)<br />
ISBN 978-3-8356-3201-1, Bestell-Nr.: 66019402 für € 139,90<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Telefax<br />
RECKZs2010<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden,<br />
dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien- und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
BUCHBESPRECHUNGEN<br />
Buchbesprechungen<br />
Empfehlungen für die Wiederherstellung<br />
der linearen Durchgängigkeit<br />
bei Fließgewässern im Rahmen<br />
der Gewässerunterhaltung.<br />
Neues Thema der Gewässer-Nachbarschaften in<br />
Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Broschüre<br />
150 S., zahlr. farbige Abb., Preis: 15,00 €,<br />
zzgl. Porto und Versandkosten.<br />
In den von der GFG mbH organisierten regionalen<br />
Gewässer-Nachbarschaftsveranstaltungen werden<br />
Informationen zur modernen Unterhaltung und<br />
Entwicklung von Bächen und Flüssen vermittelt.<br />
Ein intaktes Fließgewässer ist mehr als ein<br />
Gerinne mit sauberem <strong>Wasser</strong>. Sein Ökosystem<br />
beinhaltet vernetzte Lebensräume von der Quelle<br />
bis zur Mündung und Artengemeinschaften aus<br />
Pflanzen und Tieren, die neben einer bestimmten<br />
<strong>Wasser</strong>qualität auch eine reiche Vielfalt von Gewässerstrukturen<br />
benötigen. Ein wesentlicher Bestandteil<br />
der Lebensstrategie vieler im Fließgewässer<br />
lebender Tierarten sind regelmäßig oder unregelmäßig<br />
stattfindende Ortsveränderungen.<br />
Die lineare Durchgängigkeit unserer Bäche und<br />
Flüsse ist jedoch teilweise durch Eingriffe in ihren<br />
natürlichen Gewässerstrukturen unterbrochen. Beispielsweise<br />
sind Sohlenabstürze für Fische und<br />
andere aquatische Lebewesen unüberwindbar. Auch<br />
Querbauwerke in Gewässern, wie zum Beispiel<br />
Wehranlagen und Sohlenverbauungen haben erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Gewässer ökologie.<br />
Zur Erreichung eines guten ökologischen<br />
Zustands für oberirdische Gewässer, wie er von der<br />
Europäischen <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie (EG-WRRL)<br />
gefordert wird, sind enge Fristen gesetzt. Diese<br />
bedeuten für die Gewässerunterhaltungspflichten<br />
eine große personelle und finanzielle Herausforderung.<br />
Die Kommunen und Verbände sind nur dann<br />
in der Lage, das gesetzte Ziel bis zum Jahr 2015 (mit<br />
Verlängerung bis 2027) zu erreichen, wenn möglichst<br />
viele der dafür erforderlichen Maßnahmen im<br />
Rahmen der Gewässerunterhaltung vorgenommen<br />
werden können. Dabei kann man viele Vorhaben<br />
mit eigenem Gerät und Personal kostengünstig<br />
umsetzen und dadurch Zeit und Geld einsparen.<br />
Bestellungen<br />
GFG mbH,<br />
Frauenlobplatz 2,<br />
55118 Mainz,<br />
Tel. (06131) 613021,<br />
Fax (06131) 613135,<br />
E-Mail: info@gfg-fortbildung.de,<br />
www.gfg-fortbildung.de<br />
Zukunft <strong>Wasser</strong><br />
15. Internationale Sommerakademie<br />
St. Marienthal<br />
Initiativen zum Umweltschutz, Band 81. Herausgegeben<br />
von Fritz Brickwedde, Franz-Peter Heidenreich,<br />
Ulf Jacob und Volker Wachendörfer. Berlin:<br />
Erich Schmidt Verlag 2010. IX, 420 S., 15,8 x 23,5 cm,<br />
kartoniert, Preis: € 39,80 inkl. USt., zzgl. € 3,95<br />
Versand, ISBN 978-3-503-12634-7.<br />
Vor dem Hintergrund von Klimawandel, wachsender<br />
Weltbevölkerung und steigender Industrieproduktion<br />
sind massive Anstrengungen zum<br />
nachhaltigen Schutz von <strong>Wasser</strong> und Gewässern<br />
notwendig.<br />
Auf der 15. Internationalen Sommerakademie<br />
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) diskutierten<br />
renommierte Fachleute, Wissenschaftler<br />
und Persönlichkeiten aus dem DBU-Umfeld künftige<br />
Strategien und Handlungsempfehlungen für<br />
den Umgang mit unserer Ressource Nummer Eins.<br />
Der vorliegende Tagungsband fasst die Beiträge<br />
zusammen und bietet einen aktuellen Überblick<br />
über den Stand der Diskussion zur nachhaltigen<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft, wissenschaftlich fundierte Antworten<br />
auf wesentliche Fragen, u. a. zu bedeutsamen<br />
Innovationen in der industriellen <strong>Wasser</strong>technik<br />
und in der <strong>Abwasser</strong>reinigung, zu Alternativen<br />
zu zentralen und konventionellen Infrastrukturen<br />
und Technologien, zur ökolo gischen und<br />
ökonomischen Tragfähigkeit des Ausbaus von<br />
<strong>Wasser</strong>straßen, zur Umsetzung der EU-<strong>Wasser</strong>rahmenrichtline<br />
sowie zu prioritären Klimaanpassungsmaßnahmen<br />
in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft hohe<br />
Fachkompetenz renommierter Fachleute und<br />
Wissenschaftler.<br />
Bestell-Hotline<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
München<br />
Tel. +49 (0) 201/82002-11<br />
Fax +49 (0) 201/82002-34<br />
E-Mail: S.Spies@vulkan-verlag.de<br />
www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 403
FACHBERICHTE Diskussion<br />
Auswirkungen des „<strong>Wasser</strong>sparens“ auf<br />
die Trinkwasserversorgung und die<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung in Westdeutschland<br />
Nikolaus Geiler<br />
Bislang fehlen für Westdeutschland verlässliche statistische Werte, inwieweit der zurückgehende <strong>Wasser</strong>bedarf zu<br />
einem höheren Spülwassereinsatz in <strong>Wasser</strong>versorgungsnetzen und Kanalisationen geführt hat. Rigideres Kostendenken<br />
hat in den letzten Jahren eher dazu geführt, dass routinemäßige Spülvorgänge reduziert worden sind.<br />
Wenn tatsächlich vermehrt gespült wird, muss dies in Trinkwasserversorgungsnetzen notwendigerweise mit Trinkwasser<br />
erfolgen, in Kanalisationen ist es Stand der Technik, dass moderne Kanalreinigungsfahrzeuge Oberflächenwasser<br />
„tanken“ und das Spülwasser recyceln. Kanalbetriebe, bei denen Kanalisationen noch mit Trinkwasser<br />
gespült werden, haben Optimierungspotenzial. Ein stark zurückgehender <strong>Wasser</strong>bedarf führt wegen der hohen<br />
Fixkosten in der <strong>Wasser</strong>ver- und in der <strong>Abwasser</strong>entsorgung notwendigerweise zu steigenden Kubikmeterkosten.<br />
Der verbrauchsmindernde Effekt einzelner Grauwasser-Recycling-Anlagen im vorhandenen Gebäudebestand<br />
ist bezogen auf den Gesamtwasserverbrauch einer Kommune verschwindend gering. Bei neuen Stadtvierteln,<br />
in denen von vornherein ein „flächendeckendes“ Grauwasser-Recycling vorgesehen ist, wird die In frastruktur<br />
der <strong>Wasser</strong>ver- und der <strong>Abwasser</strong>entsorgung schon während der Planung berücksichtigt, so dass aus dem<br />
geringen <strong>Wasser</strong>bedarf keine Probleme resultieren.<br />
1. Einleitung<br />
Nachdem in der alten Bundesrepublik der <strong>Wasser</strong>bedarf in<br />
den 80er Jahren im Schnitt auf bis zu 147 Liter pro Einwohner<br />
und Tag gestiegen war, ist der Trinkwasserkonsum<br />
mittlerweile wieder auf 125 Liter zurückgegangen. Erwartet<br />
wird in der Fachpresse ein weiterer Rückgang – allerdings<br />
mit deutlich verringerter Rückgangsrate. Regional<br />
liegt der <strong>Wasser</strong>bedarf teilweise noch deutlich unter dem<br />
statistischen Bundesdurchschnitt – beispielsweise in Freiburg<br />
bei 100 Litern pro Einwohner und Tag, in einigen<br />
ostdeutschen Bundesländern schon bei unter 90 Litern.<br />
Stärker noch als in Privathaushalten ist der Bezug von<br />
Trinkwasser aus der öffentlichen <strong>Wasser</strong>versorgung im<br />
gewerblichen Bereich zurückgegangen. Die aktuell vorhandene<br />
Infrastruktur in der <strong>Wasser</strong>verteilung sowie in<br />
der <strong>Abwasser</strong>fortleitung stammt in der derzeitigen<br />
Dimensionierung teilweise aus den 70er Jahren. Damals<br />
war prognostiziert worden, dass der <strong>Wasser</strong>bedarf auf<br />
200 Liter pro Einwohner und Tag ansteigen würde.<br />
Auf den Kongressen der <strong>Wasser</strong>werker mehren sich<br />
die Klagen über die „Kollateralschäden“ des <strong>Wasser</strong>sparens<br />
im Hinblick auf die Rohrnetzhygiene und auf<br />
steigenden Kubikmeterkosten. 1 Das übertriebene<br />
<strong>Wasser</strong>sparen sei schon deshalb kontraproduktiv, weil<br />
1<br />
siehe beispielsweise 9. <strong>Wasser</strong>wirtschaftliche Jahrestagung des<br />
BDEW, auf der am 25.10.10 zum Thema „Die Grenze ist erreicht!<br />
– Strategien der Branche zum veränderten Gebrauchsverhalten“<br />
referiert wurde.<br />
vermehrt Rohrnetzspülungen erforderlich würden, die<br />
die Einsparerfolge wieder auffressen. In den populären<br />
Medien, in Kundenzeitschriften des SHK-Gewerbes<br />
sowie in Internet-Blogs werden diese Klagen unter der<br />
Überschrift „Irrsinn <strong>Wasser</strong>sparen“ aufgegriffen. Auch<br />
Anbieter von Grauwasserrecycling-Anlagen werden mit<br />
diesen Vorwürfen konfrontiert.<br />
In diesem Diskussionsbeitrag soll der Frage nachgegangen<br />
werden, inwieweit das <strong>Wasser</strong>sparen tatsächlich<br />
schon nachprüfbar zu einem bedeutsamen Anstieg<br />
der Spülvolumina geführt hat.<br />
2. Keine verlässlichen Daten<br />
Der zurückgehende <strong>Wasser</strong>bedarf hat zur Folge, dass<br />
partiell die Dimensionierung der <strong>Wasser</strong>verteilungsinfrastruktur<br />
und der Kanalisation nicht mehr mit dem<br />
aktuellen Verbrauch übereinstimmt. Noch eklatanter als<br />
in Westdeutschland ist das Auseinanderklaffen zwischen<br />
realem Verbrauch und Dimensionierung der Infrastruktur<br />
in Ostdeutschland. Während zu den Verhältnissen in<br />
Ostdeutschland in der Fachpresse und in der grauen<br />
Literatur zumindest einige Angaben zu finden sind, gibt<br />
es für Westdeutschland flächendeckend bislang keine<br />
belastbaren Angaben zu den Folgen des „<strong>Wasser</strong>sparens“<br />
auf die Infrastruktur sowie auf die Güte des Trinkwassers<br />
und auf Erschwernisse im Kanalbetrieb.<br />
Ähnlich wie in ostdeutschen „Schrumpfregionen“<br />
muss auch für westdeutsche Kommunen mit stark<br />
zurückgehendem <strong>Wasser</strong>bedarf da mit gerechnet wer-<br />
April 2011<br />
404 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Diskussion<br />
FACHBERICHTE<br />
den, dass Stagnationswassererscheinungen in nur noch<br />
schwach durchflossenen Leitungssträngen zunehmen.<br />
Bei einer Stagnation des Trinkwassers wird befürchtet,<br />
dass vermehrt Rohrleitungsmaterialien in Lösung gehen<br />
und dass es zudem zu Aufkeimungsprozessen kommen<br />
könnte. Detaillierte Untersuchungen und stich haltige<br />
Belege für westdeutsche Versorgungsnetze wurden bislang<br />
allerdings nicht publiziert. Aus ostdeutschen Kommunen<br />
ist bekannt, dass wegen stagnierendem <strong>Wasser</strong><br />
vermehrt neuralgische Leitungsabschnitte gespült werden<br />
müssen. Dazu kann aus hygienischen Gründen<br />
selbstverständlich nur Trinkwasser verwendet werden, so<br />
dass ein Teil der Einsparerfolge durch die Trinkwasserkonsumenten<br />
für vermehrte Rohrnetzspülungen seitens<br />
der <strong>Wasser</strong>werke wieder kompensiert wird. Statistisch<br />
belegte Daten, inwieweit in einzelnen ostdeutschen Bundesländern<br />
der Spülwasserbedarf in den letzten Jahren<br />
zugenommen hat, liegen allerdings nicht vor. In Ostdeutschland<br />
erfolgte ein Rückgang des Trinkwasserkonsums<br />
von teilweise über 300 Litern pro Einwohner<br />
und Tag zu „DDR-Zeiten“ auf regional nur noch 80 Liter.<br />
Der haushaltsbezogene Rückgang wurde noch verstärkt<br />
durch die Deindustrialisierung sowie durch einen Bevölkerungsrückgang<br />
um bis zu 20 Prozent und mehr. Insofern<br />
ist tatsächlich damit zu rechnen, dass der drastische<br />
Bedarfsrückgang in Teilen des Leitungsnetzes zu einem<br />
erheblichen Rückgang des Durchflusses geführt hat.<br />
Ähnlich drastische Bedarfsrückgänge konnten in Westdeutschland<br />
bislang noch nicht beobachtet werden.<br />
Nachfragen beim DVGW und beim BDEW haben<br />
gezeigt, dass auch bei diesen beiden maßgeblichen<br />
Verbänden keine Daten vorliegen, die einen vermehrten<br />
Spülwasserbedarf statistisch belegen könnten.<br />
Durch Gespräche des Autors mit <strong>Wasser</strong>werkern und<br />
Betriebsleitern von Kanalbetrieben wurde ihm jedoch<br />
bekannt, dass es zumindest im Kanalbetrieb auch in<br />
Westdeutschland zunehmende Probleme in Folge des<br />
geringeren Trinkwasserbezugs gibt.<br />
Vermutet wird, dass, ähnlich wie auch in Ostdeutschland,<br />
westdeutsche „Schrumpfregionen“ be son ders von<br />
demographischen Problemen in der Siedlungswasserwirtschaft<br />
betroffen sein könnten. Hier zu zählen beispielsweise<br />
die Montanregionen im Ruhrgebiet und im<br />
Saarland. Dort addiert sich der zurückgehende Pro-<br />
Kopf-Verbrauch in den Haushalten zu einem überproportional<br />
zurückgehenden <strong>Wasser</strong>bedarf im industriellge<br />
werblichen Bereich. Stilllegungen in den Montanbetrieben,<br />
Firmenpleiten und Deindustria lisierung<br />
führen zu stark zurückgehendDurchsätzen in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und in der Kanalisation. 2<br />
2 Zwar hatten und haben Großbetriebe in der Regel eine eigene<br />
Betriebswasserversorgung für Produktions- und Kühlwasserzwecke.<br />
Für Sanitäreinrichtungen (Toiletten, Duschen usw.)<br />
sowie für Kantinen und ähnliche Einrichtungen wurde aber vielfach<br />
<strong>Wasser</strong> in Trinkwasserqualität aus der öffentlichen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
bezogen.<br />
Inwieweit dadurch hygienische Probleme in der<br />
Trinkwasserversorgung in Folge zunehmender Stagnationswasserperioden<br />
in den Montanregionen des Ruhrgebietes<br />
und des Saarlandes entstanden sind, wurde<br />
bislang in der Fachpresse nicht publiziert. 3<br />
3. Effizienzsteigerung reduziert Rohrnetzspülungen<br />
Bei Nachfragen in <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen hat<br />
sich ergeben, dass eine zunehmende Kostenorientierung<br />
dazu geführt hat, dass früher routinemäßig durchgeführte<br />
Rohrnetzspülungen zunehmend durch eine<br />
bedarfsorientierte Spülung ersetzt worden sind. Die<br />
Spülvolumina konnten somit in den letzten Jahren sukzessive<br />
gesenkt werden. Allerdings wird befürchtet,<br />
dass jetzt der „Talboden“ erreicht sei. Auch bei einer<br />
scharfen Kostenkalkulation müsse angenommen werden,<br />
dass künftig wegen des zurückgegangen Trinkwasserbedarfs<br />
keine weiteren Reduktionserfolge mehr zu<br />
erreichen wären. Um die Rohrnetzhygiene gewährleisten<br />
zu können, müsse künftig wieder vermehrt gespült<br />
werden.<br />
Dies ist bereits jetzt in den Stadtteilen erforderlich,<br />
die in den 60er und 70er Jahren hochgezogen worden<br />
sind. In den damals errichteten Trabantenstädten wurde<br />
– entsprechend der damaligen Prognosen – bei der<br />
Dimensionierung der Rohrnetze von einem <strong>Wasser</strong>bedarf<br />
von 200 Litern pro Einwohner und Tag ausgegangen.<br />
In diesen Stadtteilen ist das Rohrnetz inzwischen<br />
dramatisch überdimensioniert – so dass man an<br />
einem sukzessiven Rückbau nicht vorbeikommen wird.<br />
4. Hohe Fixkosten – steigende Kubikmetergebühren<br />
Steigende Kubikmeterpreise werden auch in Westdeutschland<br />
teilweise auf den zurückgehenden <strong>Wasser</strong>bedarf<br />
zurückgeführt. Bei einem Fixkostenanteil<br />
von 70 bis 80 Prozent in der <strong>Wasser</strong>ver- und in der<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung muss ein zurückgehender <strong>Wasser</strong>absatz<br />
logischerweise zu steigenden Kubikmeterpreisen<br />
führen, sofern der Kostenanstieg pro Kubikmeter<br />
nicht durch Rationalisierungen, Fusionen und<br />
andere Effizienzsteigerungsmaßnahmen kompensiert<br />
werden kann.<br />
Angesichts steigender Kubikmeterkosten ist darauf<br />
hinzuweisen, dass es bei der Rechnungsstellung durch<br />
den Trinkwasserlieferanten und den <strong>Abwasser</strong>entsorger<br />
auf das Produkt aus Kubikmetergebühr und Jahresverbrauch<br />
ankommt! Wer also <strong>Wasser</strong> spart, kann auch bei<br />
steigenden Kubikmetergebühren seine Jahresrechnung<br />
reduzieren bzw. zumindest stabil halten.<br />
3 Um diesen Sachverhalt verlässlich abzuklären, wären Befragungen<br />
von <strong>Wasser</strong>versorgern in den besonders betroffenen Regionen<br />
des Ruhrgebietes und des Saarlandes erforderlich.<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 405
FACHBERICHTE Diskussion<br />
5. Die Mischwasserkanali sation ist neuralgisch<br />
Aus Gesprächen mit Leitern von <strong>Abwasser</strong>betrieben ist<br />
dem Autor bekannt, dass selbst in Zuzugsregionen die<br />
Probleme im Kanalbetrieb in Folge zurückgehenden<br />
<strong>Wasser</strong>bedarfs anwachsen. Insbesondere Kanalstrekken,<br />
die schon in der Vergangenheit problematisch<br />
waren, geben immer öfter Anlass zu Beschwerden durch<br />
Anlieger. Von zunehmenden Geruchsproblemen auf<br />
Grund eines zu geringen Durchflusses in der Kanalisation<br />
ist vor allem die Mischwasserkanalisation betroffen.<br />
Im Gegensatz zur Schmutzwasserkanalisation ist die<br />
Mischwasserkanalisation entsprechend dimensioniert<br />
worden, um zusammen mit Schmutzwasser aus Haushalten<br />
und Gewerbe auch Niederschlagswasser abzuführen.<br />
4 Insofern weist die Mischwasserkanalisation<br />
gegenüber der Schmutzwasserkanalisation eine deutlich<br />
größere lichte Weite auf. Wenn es längere Zeit nicht<br />
regnet, fehlt in der Mischwasserkanalisation die Spülwirkung<br />
von Niederschlagsereignissen. Bei Kanalstrekken<br />
ohne großes Gefälle kann der zurückgehende<br />
Frischwasserbezug dazu führen, dass sich insbesondere<br />
bei länger andauernden Trockenperioden Ablagerungen<br />
bilden, die zu einer Geruchsbelästigung im oberhalb<br />
liegenden Straßenraum führen.<br />
6. Kanalspülung – es geht auch ohne<br />
Trinkwasser<br />
Behauptet wird in der aktuellen „<strong>Wasser</strong>spardebatte“,<br />
dass in diesen Fällen die Mischwasserkanalisation aufwändig<br />
mit Trinkwasser gespült werden müsste. Tatsächlich<br />
ist es inzwischen Stand der Technik, dass Kanalreinigungsfahrzeuge<br />
eingesetzt werden,<br />
die zum einen Oberflächenwasser aus Bächen und<br />
Gewerbekanälen zur Kanalspülung einsetzen<br />
und die zum anderen das Spülwasser wieder aufnehmen,<br />
reinigen und erneut zur Spülung einsetzen. 5<br />
7. Die Bedeutung von Topographie und<br />
Fremdwasserzuflüssen<br />
Ob es zu fäulnisfähigen Ablagerungen in der Kana lisation<br />
kommt, hängt auch von der Topographie des<br />
Kläranlageneinzugsgebietes ab. In „topfebenen“ Regionen<br />
mit geringen Gefälleverhältnissen ist die Neigung<br />
zur Bildung von Ablagerungen besonders hoch. Es ist<br />
4 Im Gegensatz zur Schmutzwasserkanalisation wird bei einer<br />
Trennkanalisation das Schmutzwasser getrennt vom Niederschlagswasser<br />
abgeführt. Damit kann die Schmutzwasserkanalisation<br />
auf deutlich kleinere Rohrdurchmesser dimensioniert<br />
werden. Die Strömungsverhältnisse („Schleppspannung“) in der<br />
Schmutzwasserkanalisation reichen in der Regel auch bei<br />
zurückgehendem Frischwasserbezug aus, um fäulnisfähige<br />
Ablagerungen zu verhindern.<br />
5<br />
Beispielsweise setzt die badenova AG & Co. KG in Freiburg zwei<br />
derartige Kanalspülfahrzeuge ein. (Die badenova AG führt im<br />
Auftrag des Freiburger Stadt-Entwässerungs-Betriebes (ESE) die<br />
Kanalspülungen in der Stadt Freiburg durch.)<br />
deshalb zu erwarten, dass im flachen Norddeutschland<br />
ein deutlich höherer Spülbedarf besteht als in den Mittelgebirgsregionen.<br />
Allerdings ist zu beachten, dass in<br />
Norddeutschland im Gegensatz zu Süddeutschland die<br />
Trennkanalisation überwiegt, die auf Grund des geringeren<br />
Rohrdurchmessers in den Schmutzwasserkanalsträngen<br />
eine per se höhere „Schleppspannung“ 6 als die<br />
deutlich „weitere“ Mischwasserkanalisation aufweist.<br />
Von Relevanz für die Neigung zur Bildung von Ablagerungen<br />
ist auch der Fremdwassereinfluss. 7 In Kanalnetzsektoren,<br />
die von hohen Fremdwasserzutritten<br />
belastet werden, besteht in der Regel ein genügend<br />
hoher Durchfluss, der die Bildung von Schlamm-Ablagerungen<br />
verhindert. Bislang galt die Devise, Fremdwasserzutritte<br />
möglichst zu reduzieren. Inzwischen werden<br />
in der Fachpresse erste Stimmen laut, die davor<br />
warnen, es bei der Reduzierung von Fremdwasserzutritten<br />
zu übertreiben – eben wegen der dann zunehmenden<br />
Gefahr der Bildung von Ablagerungen in Gefälle<br />
armen Kanalstrecken.<br />
8. Gesetzliche Vorgaben zur Spülung von<br />
Trinkwassernetzen und Kanalisationen?<br />
Die gesetzlichen Bestimmungen im <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz,<br />
in den Landeswassergesetzen sowie in der Trinkwasserverordnung<br />
besagen nur, dass diese Einrichtungen<br />
nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik<br />
bzw. nach dem Stand der Technik zu betreiben sind.<br />
Konkretisiert wird diese allgemeine Aussage für den<br />
Betrieb von Trinkwasserversorgungsnetzen durch das<br />
Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches<br />
(DVGW) und für den Betrieb von Kanalisationen<br />
durch das Regelwerk der Deutschen Vereinigung für<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall (DWA). 8 Zumindest<br />
was die Spülungen in der Mischwasserkanalisation<br />
betrifft, richten sich die Kanalnetzbetreiber in der Regel<br />
aber nicht an schematische Spülpläne, sondern nach<br />
der Häufigkeit von Beschwerden von Anwohnern über<br />
Geruchsbelästigungen aus der Kanalisation. Da die<br />
Mischwasserkanalisation auch durch stärkere Niederschläge<br />
gespült wird, wäre ein schematischer Spülmodus<br />
in den meisten Fällen auch wenig sinnvoll.<br />
6 Unter „Schleppspannung“ wird die Kraft des fließenden (Ab-)<br />
<strong>Wasser</strong>s verstanden, die auf die Kanalsohle und die dort befindlichen<br />
Ablagerungen einwirkt.<br />
7<br />
Unter „Fremdwasser“ wird Grund-, Bach- und Quellwasser verstanden,<br />
das beabsichtigt über Drainagen oder unbeabsichtigt<br />
über Fehlanschlüsse und Leckagen in die Kanalisation einfließt<br />
bzw. eindringt. Fremdwasser führt zu einer unnötigen hydraulischen<br />
Belastung von Kanälen und Kläranlagen und führt über<br />
eine Drainagewirkung zur Absenkung des Grundwasserspiegels.<br />
8 Der „Betriebsaufwand für die Kanalisation – Teil 1: Betriebsaufgaben<br />
und Häufigkeiten“ wird im DWA-Arbeitsblatt A 147<br />
beschrieben.<br />
April 2011<br />
406 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Diskussion<br />
FACHBERICHTE<br />
9. Kann den Negativeffekten gegengesteuert<br />
werden?<br />
Die unterirdische Infrastruktur der Siedlungswasserwirtschaft<br />
in Form von <strong>Wasser</strong>versorgungsnetzen und<br />
<strong>Abwasser</strong>kanalisationen ist extrem teuer 9 und kann<br />
deshalb aus wirtschaftlichen Gründen nur in langen<br />
Zeiträumen an den zurückgehenden Durchfluss angepasst<br />
werden. Bis ein Sektor eines Trinkwasserversorgungsnetzes<br />
oder einer Kanalisation durch Verringerung<br />
von Rohrnetzdurchmessern auf den zurückgehenden<br />
Durchfluss eingerichtet werden kann, ergibt sich in<br />
der Regel eine Zeitlücke, die mehrere Jahrzehnte betragen<br />
kann. Die Zeitlücke muss mit betrieblichen Maßnahmen<br />
überbrückt werden. Dies kann sowohl in der<br />
Trinkwasserversorgung als auch in der <strong>Abwasser</strong>fortleitung<br />
einen erhöhten Spülrhythmus zur Folge haben.<br />
Um der störenden Geruchsbildung in Folge von fäulnisfähigen<br />
Ablagerungen in der Kanalisation entgegenzuwirken,<br />
können auch oxidierende Chemikalien an<br />
neuralgischen Kanalstrecken zudosiert werden.<br />
Einer Anpassung von Rohrnetzdurchmessern nach<br />
unten sind Grenzen gesetzt:<br />
Trinkwasserversorgungsnetze müssen so dimensioniert<br />
werden, dass auch der Löschwasserbedarf<br />
sicher gestellt werden kann. Hydranten müssen so<br />
viel <strong>Wasser</strong> mit so hohem Druck liefern, dass die<br />
Bekämpfung von Großbränden nicht an fehlendem<br />
<strong>Wasser</strong> und Druck scheitert.<br />
Sofern in einer Kommune eine Mischwasserkanalisation<br />
dominiert, dient diese auch zur Ableitung von<br />
Niederschlagswasser. In Folge des Klimawandels<br />
wird damit gerechnet, dass Starkniederschlagsereignisse<br />
zunehmen könnten. Insofern müsste die Kapazität<br />
der Mischwasserkanalisation eher vergrößert<br />
als verkleinert werden. Gleichzeitig könnten auf<br />
Grund des Klimawandels Trockenperioden zunehmen.<br />
Sollten sich diese Klima-Projektionen bewahrheiten,<br />
wird in der Mischwasserkanalisation die Neigung<br />
zur Bildung von fäulnisfähigen Ablagerungen<br />
in Folge von lang andauernden Trockenperioden<br />
noch zunehmen. Der Umbau einer historisch entstandenen<br />
Mischwasserkanalisation zu einer Trennkanalisation<br />
kann wegen der hohen Kosten nur in<br />
sehr langen Zeiträumen bewerkstelligt werden.<br />
10. Negative Effekte der<br />
Grauwassernutzung?<br />
Solange sich die Installation von Grauwassernutzungsanlagen<br />
auf Einzelfälle beschränkt, geht deren Effekt auf<br />
die Trinkwasserversorgung und die <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />
im „Grundrauschen“ unter. Im vorhandenen (Alt-<br />
9<br />
Der größte Teil des kommunalen Vermögens liegt unter der<br />
Erde! Straßenbahnen, Stadttheater, kommunale Schulen usw.<br />
usf. machen einen deutlich geringeren Anteil des kommunalen<br />
Vermögens aus.<br />
bau-)Bestand ist auf absehbare Zeit nicht damit zu rechnen,<br />
dass sich dort Grauwassernutzungsanlagen auf<br />
breiter Front durchsetzen werden. Insofern werden die<br />
wenigen Grauwassernutzungsanlagen im vorhandenen<br />
Bestand nicht erkennbar zu weiteren Rückgängen des<br />
Gesamtwasserbedarfs beitragen. 10 Klimatische Effekte<br />
(beispielsweise der Wechsel von feuchten und trockenen<br />
Sommern) werden einen ungleich größeren Effekt<br />
auf den Gesamtwasserbedarf eines Trinkwasserversorgungsnetzes<br />
haben. Die verbrauchsmindernde Wirkung,<br />
die sich aus der Summe von „kleinen“ Maßnahmen<br />
ergibt, hat insgesamt ebenfalls einen deutlich größeren<br />
Effekt als die <strong>Wasser</strong>bedarfsminderung durch<br />
einige wenige Grauwasseranlagen. Zu kleinen Maßnahmen<br />
zählen u. a.<br />
der Einbau von Wohnungswasserzählern,<br />
die weitere Marktdurchdringung durch wassersparende<br />
Gerätschaften (Weiße Ware, <strong>Wasser</strong>sparspülkästen,<br />
<strong>Wasser</strong>sparduschköpfe, Perlatoren)<br />
sowie Verhaltensänderungen (Duschen statt<br />
Wannenbad, angepasste Gartenbewässerung).<br />
Auf diese drei Punkte wird im Wesentlichen der<br />
fortschreitende <strong>Wasser</strong>bedarfsrückgang im häuslichen<br />
Bereich im Verlauf der letzten dreißig Jahren zurückgeführt.<br />
Vorstellbar ist, dass Neubaugebiete von vornherein<br />
auf eine Grauwassernutzung ausgelegt werden. 11 Für<br />
diese Neubaugebiete kann dann aber von Anfang die<br />
Infrastruktur für die <strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />
auf den geringeren (Ab-)<strong>Wasser</strong>durchfluss<br />
ausgelegt werden. Insofern sind in diesen Neubaugebieten<br />
– selbst bei einem „flächendeckenden“ Einbau<br />
von Grauwassernutzungsanlagen – keine Negativeffekte<br />
auf die Siedlungswasserinfrastruktur zu erwarten.<br />
10 Für den <strong>Wasser</strong>bedarf eines einzelnen Gebäudes hat eine Grauwasseranlage<br />
sehr wohl eine bedeutsame Verbrauchsminderung<br />
zur Folge.<br />
11 Entsprechende konzeptionelle Überlegungen bestehen beispielsweise<br />
für ein Konversionsgelände in Hamburg von Seiten<br />
von Hamburg<strong>Wasser</strong>.<br />
Autor<br />
Nikolaus Geiler<br />
E-Mail: nik@akwasser.de |<br />
Ak <strong>Wasser</strong> im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e. V. (BBU) |<br />
Rennerstraße 10 |<br />
D-79106 Freiburg |<br />
Tel. (0761) 275 693, 4568 71 53 |<br />
www.akwasser.de<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 407
PRAXIS<br />
Pumpenanlage mit bedarfsabhängiger Leistung<br />
Fallbeispiel Land- und Gartenbau: Pumpen fördern<br />
zwischen 50 und 900 Kubikmetern Beregnungswasser pro Stunde<br />
Sparsamer Umgang mit Ressourcen wie Boden, <strong>Wasser</strong> und Energie ist ein Anliegen ökologischer und wirtschaftlicher<br />
Vernunft, und häufig gelten zusätzlich gesetzliche Bestimmungen. 2009 hat eine Agrargenossenschaft<br />
im sachsen-anhaltinischen Barleben eine neue Pumpenstation von KSB in Betrieb genommen. Sie nutzt<br />
sie für ihren <strong>Wasser</strong>bedarf zur Gemüseproduktion. Im Mittelpunkt der Beregnungsversorgung stehen sechs<br />
Etanormpumpen E 080/250 G10. Das Pumpenregelsystem PumpDrive von KSB sorgt hierbei für die optimale<br />
Beregnung bei wechselndem <strong>Wasser</strong>bedarf. Die jeweils bedarfsabhängige Pumpenleistung schwankt dabei im<br />
weiten Bereich zwischen 50 und 900 Kubikmetern pro Stunde. Die Barlebener Anlage ist die derzeit weltweit<br />
größte mit PumpDrive geregelte Anlage. Derzeit laufen rund um den Globus etwa 25000 Pumpenanlagen, in<br />
die das KSB-Regelsystem integriert ist. Die Anwender und Betreiber der Pumpenanlage in Barleben berichten<br />
über den Verlauf des Projektes sowie über den Nutzen.<br />
Fünf technisch<br />
veraltete, über<br />
40 Jahre alte<br />
Pumpen des<br />
Typ KRZH<br />
haben die<br />
Techniker der<br />
Agrargenossenschaft<br />
eG<br />
Magde burg<br />
Nord gegen ein<br />
neues Pumpensystem<br />
ausgetauscht.<br />
Entscheidungsprozesse<br />
In den Jahren 2006 bis 2008 analysierten<br />
die Barleber Gemüselandwirte<br />
um die Vorstände Jürgen Herrmann,<br />
Dr. Ullrich Bertram, Werner<br />
Behrends und die Verantwortlichen<br />
Mitarbeiter Hans-Ulrich Zander und<br />
Eckehard Voigt den Ist-Zustand<br />
ihrer 35 Jahre alten Beregnungsanlage.<br />
Sie beschlossen daraufhin, in<br />
eine kostengünstigere, sparsamere<br />
<strong>Wasser</strong>zufuhr zu investieren. Auf<br />
der Basis ihrer gegebenen Voraussetzungen<br />
stellten sie einen Kriterienkatalog<br />
für ihre neuen Pumpenaggregate<br />
zusammen: Diese sollten<br />
für die umfangreichen Beregnungsanlagen<br />
einerseits die volle Leistung<br />
von max. 900 m 3 /h effizient<br />
erbringen, anderseits auch im Leistungsminimum<br />
nahe Null möglichst<br />
energiesparend arbeiten. Weitere<br />
Bedingungen: Autarker, d. h. mannloser<br />
Betrieb, selbstansaugend und<br />
Verzicht auf einen TÜV-abnahmepflichtigen<br />
Druckbehälter. Das System<br />
soll den <strong>Wasser</strong>druck selbsttätig<br />
und unabhängig von den<br />
angeschlossenen Regnern konstant<br />
halten, so dass auch bei deren<br />
Nichtbetrieb Entnahmen ohne an -<br />
derweitige Zusatzaggregate möglich<br />
sind.<br />
Ausgangslage: Defizite und<br />
Wünsche<br />
Mehrere besondere Gegebenheiten<br />
waren zu beachten bzw. beeinflussten<br />
die Überlegungen zum Lösungsansatz.<br />
Ausschließlich Gemüsekulturen<br />
dürfen in Sachsen-Anhalt beregnet<br />
werden. Die Barlebener Genossen<br />
bewirtschaften 600 Hektar Gemüseland.<br />
Im Vorjahr 2009 verbrauchten<br />
sie dafür die zulässige <strong>Wasser</strong>menge<br />
von einer Viertelmillion Kubikmeter.<br />
Die gegebene Versorgungsbasis zur<br />
künstlichen Bewässerung bilden ein<br />
rund 5 km langes Netz aus unterirdisch<br />
verlegten Rohren, zusätzlich<br />
oberirdische mobile Stahlrohre<br />
sowie ein 40 x 40 Meter großes,<br />
4500 m 3 fassendes Speicherbecken.<br />
„Vor 1991 hatten wir ungefähr die<br />
doppelte Gemüseanbaufläche zu<br />
beregnen. Unsere alten Pumpen<br />
waren auf diese Kapazität ausgelegt.<br />
Heute verbrauchen solche<br />
Pumpen vom Typ KRZH jedoch mit<br />
ihrem ständigen An- und Abschalten<br />
mehr Strom, als bei der verringerten<br />
Leistungsabnahme erforderlich<br />
wäre“, erläutert Vorstandsmitglied<br />
Jürgen Herrmann den Anlass<br />
der Investition. „Außerdem behinderten<br />
uns die technisch völlig<br />
überholte, inzwischen nur noch<br />
händisch zu bedienende Steuerung<br />
mit den Schützen, für die keine<br />
Ersatzteile mehr zu bekommen sind,<br />
und die häufigen Schwierigkeiten<br />
im Winter mit vereisten Ventilen.<br />
Hinzu kam, dass wir die geltenden<br />
wasserrechtlichen Bestimmungen<br />
kaum noch ohne gravierende Nachteile<br />
erfüllen konnten: Wenn wir<br />
unsere fünf alten, unflexiblen 135-<br />
April 2011<br />
408 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
Kilowatt-Pumpen bei extremer Trockenheit<br />
unter Volllast betreiben<br />
mussten, förderte jede von ihnen<br />
300 Kubikmeter pro Stunde, zusammen<br />
also 1500 Kubikmeter. Erlaubt<br />
sind aber nur 900.“<br />
Drei verschiedene Typen von<br />
Beregnungsanlagen sind mit <strong>Wasser</strong><br />
zu versorgen. Erstens: Acht<br />
robuste Kreisberegner, die jeweils<br />
einen fixen Drehpunkt für den über<br />
300 Meter langen radialen Arm<br />
besitzen. Dessen Geschwindigkeit<br />
bestimmt mit zweieinhalb bis fünf<br />
Tagen für einen Vollkreis die ausgebrachte<br />
<strong>Wasser</strong>menge. Zweitens<br />
circa 20 linear zu bewegende Rollregner,<br />
die aus Getrieberohren mit<br />
daran befestigten Rädern bestehen.<br />
Das <strong>Wasser</strong> bewegt die Räder<br />
jeweils 4 bis 5 Umdrehungen, bevor<br />
es aus Düsen austritt. Zwei<br />
Schlauchberegner gehören zum<br />
dritten Beregnungstyp. Dieser ist<br />
flexibler, produktiver und wartungsärmer<br />
als die beiden anderen und<br />
eignet sich besonders für kleinere<br />
Restflächen. Mindestens 75 m 3<br />
„Regenwasser“ pro Stunde bringt er<br />
auf den Acker. Die Anlage besteht<br />
aus einem etwa 600 Meter langen,<br />
auf eine Trommel gerollten<br />
Schlauch, der auf einem wagenartigen<br />
Gestell fahrbar ist und das sich<br />
gleichfalls hydraulisch betrieben<br />
bewegt. Die beiderseits am Gestell<br />
ausklappbaren Rohr-Ausleger sind<br />
bis zu 70 Meter breit. Das in Düsen<br />
beschleunigte <strong>Wasser</strong> trifft auf<br />
einen Prallteller, der es kreisförmig<br />
zerstäubt.<br />
Pumpen-Partner<br />
Die Geschäftsbeziehungen zum<br />
Partner für die neue Pumpenanlage<br />
bestanden bereits zwei Jahre vor<br />
der Investition. Denn ihre <strong>Wasser</strong>-<br />
Förderaggregate ließen die Barleber<br />
Landwirte aus rationalen Gründen<br />
beim Hersteller in Halle warten und<br />
reparieren. Die Halleschen Pumpenwerke<br />
GmbH hatte der weltweit<br />
agierende KSB-Konzern im Jahre<br />
1990 übernommen. In Deutschland<br />
betreibt KSB vom rheinland-pfälzischen<br />
Frankenthal aus drei neue<br />
Produktionsstandorte und brachte<br />
ihre über 130jährige Pumpentradition<br />
mit zu den Hallenser Pumpenbauern.<br />
Die bewährten Beziehungen<br />
bilden jedoch allein noch<br />
keine hinreichende Geschäftsbasis,<br />
sondern nur den Anlass zum gründlichen<br />
Prüfen des Angebots. Mehrere<br />
Marktbegleiter präsentierten<br />
ebenfalls ihre Lösungen. Darunter<br />
befanden sich die Optionen mit<br />
Tauchpumpen bzw. vertikalen Kreiselpumpen<br />
mit Nassaufstellung, die<br />
jedoch unter in der Anwendung<br />
gegebenen Voraussetzungen technisch<br />
nicht passten. Dem gegenüber<br />
setzte sich das KSB-Konzept als<br />
das technisch realisierbare und wirtschaftlich<br />
günstigere durch: Sechs<br />
einstufige Pumpen sind „trocken“<br />
oberhalb des Beckens aufgestellt –<br />
ähnlich wie in der Vorgänger-<br />
Anlage. Im Unterschied zu diesen<br />
erfüllen sie jedoch das Effizienzgebot<br />
auch bei minimaler Leistungsabgabe,<br />
d.h. sie arbeiten auch bei<br />
reduzierter Beregnungsfläche nahe<br />
dem Energieverbrauchs-Optimum.<br />
„Häufig betreiben wir gleichzeitig<br />
nur einen unserer beiden Schlauchregner.<br />
Er fördert 75 Kubikmeter pro<br />
Stunde auf unsere Felder. Für diesen<br />
typischen Einsatz ist die KSB-Lösung<br />
ein Glücksfall – ebenso wie für Fördervolumen<br />
im Bereich des Zehnfachen“,<br />
erklärt Hans-Ulrich Zander.<br />
Der verantwortliche Elektromeister<br />
der Genossenschaft präsentiert<br />
dazu Zahlen: „Die Einsparung an<br />
Energie pro gepumpter <strong>Wasser</strong>volumeneinheit<br />
beträgt gegenüber<br />
der alten Lösung gut 50 Prozent!<br />
Von rund 1,5 Kilowattstunden elektrischer<br />
Energie pro Kubikmeter<br />
gefördertem <strong>Wasser</strong>, die wir als<br />
Durchschnittswert für 2005 bis 2008<br />
ermittelten, sank der Verbrauch auf<br />
0,73 kWh in 2009!“<br />
Lösungsweg<br />
Im Mittelpunkt des Lösungskonzepts<br />
stehen sechs nahezu verschleißfeste<br />
Pumpen Etanorm E<br />
080/250 G10 aus Grauguss mit<br />
Bronze-Laufrädern. Mit jeweils<br />
45 kW erreichen sie bei rund 6,5 bar<br />
<br />
Wegweiser.<br />
Aus dem Speicherbecken, in dem sich das <strong>Wasser</strong><br />
erwärmt, fördern die Etanorm-Pumpen während der<br />
Saison das begehrte Medium zum Beregnen.<br />
Sechs Pumpen Etanorm E 080/250 G10 fördern das<br />
Beregnungswasser für etwa 800 ha Gemüseland<br />
direkt aus dem 4500-Kubikmeter-Becken.<br />
Martin Bartels vom KSB-Verkaufshaus Halleam zeigt<br />
den alten, jetzt „außer Dienst“ gestellten Druckbehälter,<br />
der mit seinen 10 m 3 Volumen regelmäßig<br />
kostenpflichtige TÜV-Prüfungen brauchte.<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 409
PRAXIS<br />
Schlosser Eckehard Voigt (Mitte) gibt den KSB-Service-Experten<br />
Martin Bartels (li.) und Oliver Enßlen<br />
einen Erfahrungsbericht.<br />
Der Anschluss<br />
zur Vakuumpumpe<br />
an<br />
jeder der sechs<br />
Etanorm E<br />
080/250 G10<br />
sorgt dafür,<br />
dass die Förderaggregate<br />
stets ohne die<br />
beim Ansaugen<br />
des Mediums<br />
mitgenommenen<br />
Lufteinschlüsse<br />
arbeiten.<br />
Das Pumpensystem mit dem Regelsystem PumpDrive<br />
bedienen die Barlebener Betreiber komfortabel vom<br />
Schaltschrank aus, erläutert Oliver Enßlen, Kundenbetreuer<br />
im Auftrag von KSB.<br />
eine maximale Fördermenge von<br />
etwa 1000 m 3 /h. Eingesetzt ist das<br />
Pumpregelsystem PumpDrive von<br />
KSB. Kernstück sind auf die Pumpen<br />
abgestimmte Frequenzumrichter.<br />
Mit Hilfe der in PumpDrive hinterlegten<br />
Betriebsparametern sorgt<br />
die frequenzumrichterbasierte An -<br />
triebsregelung dafür, dass so wenig<br />
Antriebe (Motoren) wie möglich<br />
und diese mit der optimalen Drehzahl<br />
laufen. Die im Barleber Anwendungsfall<br />
realisierte Drehzahlvarianz<br />
reicht von 41 bis 50 Hertz. Bei<br />
Drücken von rund 6 bar entspricht<br />
dies einem Leistungsspektrum mit<br />
außergewöhnlicher Breite. Es reicht<br />
von 50 m 3 /h bis zum fast Zwanzigfachen<br />
der Förderleistung von<br />
900 m 3 /h.<br />
Obwohl mehrstufige Pumpen<br />
mit ihrer steileren Kennlinie im Allgemeinen<br />
besser regelbar sind,<br />
wählten die Planer von KSB im konkreten<br />
Fall einstufige. Sie haben<br />
einen größeren Laufrad-Durchgang<br />
als mehrstufige Pumpen. Unter der<br />
gegebenen Bedingung des leicht<br />
verschmutzten Fördermediums ge -<br />
staltet sich dies weniger störanfällig.<br />
Steigt die Leistungsaufnahme vom<br />
niedrigen auf einen höheren Wert<br />
und ist die maximale Leistung der<br />
bereits fördernden Pumpen er -<br />
reicht, so löst der sinkende <strong>Wasser</strong>druck<br />
das Zuregeln der nächsten<br />
Pumpe aus. PumpDrive sorgt dann<br />
dafür, dass die Drehzahl und damit<br />
die Leistung aller jeweils fördernden<br />
Pumpen gleich sind. Bei voller<br />
Beregnungsleistung arbeiten dann<br />
alle sechs Pumpen nahe dem Auslegungspunkt.<br />
In die Anlage ist auch<br />
ein neuer, stark verkleinerter Kessel<br />
installiert. Seine Funktion ist das<br />
Ausgleichen von Tropfleckagen. Im<br />
Unterschied zum vorher installierten<br />
10-Kubikmeter-Behälter braucht<br />
er keine kostenpflichtigen TÜV-<br />
Abnahmen mehr. Seine 500-Liter-<br />
Kapazität belegt das enthaltene<br />
<strong>Wasser</strong> mit etwa einem Drittel, der<br />
Rest ist Luft.<br />
Besonderheiten<br />
Durch die direkte Rohrverbindung<br />
gelangt das <strong>Wasser</strong> aus dem Becken<br />
in die Pumpen. Auf die Saugleistung<br />
mindernde Fußventile haben die<br />
Planer von KSB bewusst verzichtet.<br />
Um das Bilden von Lufteinschlüssen<br />
besonders beim Pumpenstillstand<br />
auf der Saug- und Druckseite zu verhindern,<br />
ist jede der sechs Etanorm<br />
E 080/250 G10 an ein automatisches<br />
Evakuierungssystem angeschlossen.<br />
Es besteht aus einer Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe<br />
mit einer<br />
Sammelleitung und einzelnen parallel<br />
geschalteten Anschlüssen vor<br />
und hinter dem Laufrad. Der Evakuierungskreislauf<br />
gleicht automatisch<br />
dennoch entstehende<br />
Leckageverluste aus und hält das<br />
Rohrleitungssystem gefüllt. So stehen<br />
die Etanorm E 080/250 G10<br />
stets betriebsbereit. Nach der<br />
Beregnungssaison wird die gesamte<br />
Anlage entleert.<br />
In den Druckleitungen der einzelnen<br />
Pumpen werden besonders<br />
strömungsarme Rückflussverhinderer<br />
eingebaut. Diese haben in ihrer<br />
Charakteristik ein Kennfeld hinterlegt<br />
und arbeiten somit auch in halb<br />
geöffnetem Zustand zuverlässig.<br />
Dieses Verhalten optimiert den<br />
Pumpen-Parallellauf im Frequenzumrichter-Betrieb.<br />
Der Nutzen:<br />
Minimierte Druckverluste und<br />
damit energiegünstiger Pumpenbetrieb.<br />
April 2011<br />
410 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
Nutzen-Faktoren von Kreiselpumpen<br />
Die robusten, langlebigen Niederdruck-Kreiselpumpen der Etanorm-Serie von KSB sind für ihren Dauer-<br />
Einsatz z. B. in <strong>Wasser</strong>werken mit besonders verschleißarmen, weitgehend unempfindlichen Funktionskomponenten<br />
ausgestattet. Ihre optimierte Hydraulik gewährleistet einen hohen Wirkungsgrad. Speziell<br />
für Nutzer von Bewässerungsanlagen stehen Etanorm-Pumpen zur Verfügung. Die Anlagen-Experten von<br />
KSB entwickeln und realisieren Projekte bedarfsgerecht für ihre Kunden. Bereits die Wahl der richtigen<br />
Pumpe für die jeweilige Aufgabe im passenden Leistungsbereich bestimmt wesentlich die Energiekosten<br />
während des Betriebes.<br />
Eine weitere wesentliche Komponente zu höherer Energie-Effizienz bildet die Drehzahlregelung der Kreiselpumpe<br />
auf der Grundlage eines Frequenzumrichters. Das System PumpDrive von KSB mit Zusatzfunktionen,<br />
z. B. der Druckregelung mit förderstromabhängiger Sollwertnachführung bei Teillast, ist herstellerunabhängig<br />
in vorhandene Anlagen integrierbar.<br />
Ausgehend von den hinterlegten Betriebsparametern der Pumpe wie Pumpenkennlinie, Regelcharakteristik<br />
oder Diagnoseparameter, passt sich die Drehzahl der laufenden Pumpe der jeweils benötigten<br />
Beregnungswassermenge an. Die Schnittstellen der PumpDrive Frequenzumrichter erlauben das einfache<br />
Einbinden in Prozessleitsysteme.<br />
Erfahrungswerte und Fazit<br />
Eine wesentliche Komponente zu<br />
höherer Energie-Effizienz bildet die<br />
Drehzahlregelung der Kreiselpumpe<br />
auf der Grundlage eines<br />
Frequenzumrichters. Bei Applikationen<br />
mit schwankendem Förderstrombedarf,<br />
variierendem Zulaufdruck<br />
und hoher jährlicher Betriebsstundenzahl<br />
sinkt der Energiebedarf<br />
um bis zu 60 % gegenüber dem<br />
Betrieb mit fester Drehzahl. Die Barlebener<br />
Landwirte haben sich diesen<br />
Nutzwert angeeignet. Seit der<br />
Inbetriebnahme der neuen Pumpenanlage<br />
im Mai 2009 sind sie<br />
sicher, die richtige Entscheidung<br />
getroffen zu haben. „Unsere Investition<br />
in das neu konzipierte Pumpensystem<br />
wird sich schnell amortisiert<br />
haben. Allein in unserer 2009er<br />
Erntekampagne sparten wir so viel<br />
an Energie zum Fördern des Beregnungswassers,<br />
dass die Anlage daraus<br />
theoretisch finanziert ist“, so<br />
Geschäftsführer Jürgen Herrmann.<br />
Elektromeister Hans-Ulrich Zander<br />
bewertet auch die Dienstleistungen<br />
bei Betreuung, Beratung, Wartung<br />
und Gewährleistung überaus positiv:<br />
„Unsere Lösung bewährt sich bei<br />
minimalem Beregnen ebenso wie<br />
im Maximum. Auftretende Probleme<br />
lösen die Service-Fachleute<br />
von KSB unbürokratisch und ohne<br />
Diskussion.“ Interessierte Kollegen<br />
mit ähnlichen Beregnungsaufgaben<br />
lädt er ein: „Ich empfehle ihnen, sich<br />
unsere Anlage anzusehen, für den<br />
eigenen Bedarf anzupassen und<br />
gegebenenfalls zu übernehmen.“<br />
Anwender:<br />
Agrar-Genossenschaft eG Magdeburg-Nord,<br />
Neuer Sülzeweg 92,<br />
D-39128 Magdeburg,<br />
Tel. (0391) 25 15 100<br />
Kontakt:<br />
Jürgen Herrmann,<br />
Geschäftsführer,<br />
E-Mail: Agrar-magdeburg@t-online.de<br />
Hans-Ulrich Zander, Elektromeister,<br />
Tel. (Mobil): (0163) 2515109<br />
Eckehard Voigt,<br />
Tel. (Mobil): (0163) 2515124<br />
Oliver Enßlen,<br />
Geschäftsführer,<br />
Enßlen GmbH,<br />
Tel. (03931) 6492-19,<br />
E-Mail: o.ensslen@ensslen-gmbh.de<br />
Den robusten Beregner mit über 300 Meter langem<br />
radialen Rohrausleger um einen Drehpunkt nutzen<br />
die Barlebener Landwirte seit über 40 Jahren.<br />
Der Rollregner ist linear beweglich.<br />
Der Schlauchberegner eignet sich besonders für kleinere<br />
Restflächen.<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 411
PRAXIS<br />
Kläranlage der Stadt Peine:<br />
Am Ende fließt klares <strong>Wasser</strong><br />
Prozessautomatisierung auf den neuesten Stand gebracht<br />
Damit aus <strong>Abwasser</strong> wieder klares <strong>Wasser</strong> wird, sind eine Reihe mechanischer und biologischer Prozesse erforderlich,<br />
die heute natürlich vollautomatisch ablaufen und vom Bildschirm aus gesteuert werden. Die Stadt<br />
Peine setzt dafür ein modernes Prozessleitsystem ein, dessen Fühler bis zu den zahlreichen Pumpwerken im<br />
gesamten Stadtgebiet reichen.<br />
Die Zentralkläranlage der Stadt<br />
Peine verarbeitet die Abwässer<br />
von rund 62 000 Einwohnern und<br />
zahlreichen Industrie- und Gewerbebetrieben.<br />
Insgesamt beträgt die<br />
Belastung im Zulauf der Anlage<br />
etwa 95 000 Einwohnergleichwerten<br />
(EGW).<br />
Geografisch liegt die Stadt zwischen<br />
Hannover und Braunschweig,<br />
landschaftlich in einer weitgehend<br />
flachen Geestlandschaft zwischen<br />
dem Harz im Süden und den Ausläufern<br />
der Lüneburger Heide im<br />
Norden. Da hier natürliches Gefälle<br />
eher selten ist, muss die Entwässerung<br />
über 40 Pumpwerke aufrechterhalten<br />
werden, die über das ge -<br />
samte Stadtgebiet und das angrenzende<br />
Umland verteilt sind.<br />
Das Netz der Entwässerungsrohre<br />
endet in einer zentralen Kläranlage<br />
am Rande der Stadt. Hier<br />
kann man das Wunder erleben, wie<br />
aus einer trüben Brühe, deren Ge -<br />
ruch ein Mensch nur kurze Zeit aushalten<br />
kann, glasklares <strong>Wasser</strong> wird,<br />
das über einen idyllischen Teich wieder<br />
der Natur zugeführt wird.<br />
Klarheit nach abgestimmten<br />
Prozessschritten<br />
Zwischen <strong>Abwasser</strong> und gereinigtem<br />
<strong>Wasser</strong> liegen zahlreiche<br />
mechanische und biologische Prozesse,<br />
die exakt geregelt und genau<br />
aufeinander abgestimmt werden<br />
wollen, um innerhalb kürzester Zeit<br />
das zu erreichen, wozu die Natur<br />
Monate brauchen würde.<br />
Zunächst wird das <strong>Abwasser</strong><br />
mechanisch gereinigt, um alle gröberen<br />
Feststoffe zu entfernen.<br />
Danach werden Sand und andere<br />
Zentralkläranlage Peine.<br />
Schwebstoffe herausgefiltert, bevor<br />
das <strong>Wasser</strong> bereit ist für das Vorklärbecken.<br />
Hier spaltet sich der Prozess<br />
in zwei Bereiche auf: Der Primärschlamm<br />
setzt sich ab und wird in<br />
ein Schlammpumpwerk geführt.<br />
Das <strong>Wasser</strong> gelangt in die biologische<br />
Aufbereitung.<br />
Im Schlammpumpwerk wird der<br />
Schlamm eingedickt, bevor er in die<br />
Faultürme gelangt, wo er auf eine<br />
Temperatur von 36°C aufgeheizt<br />
wird. Bei dem dabei einsetzenden<br />
Faulungsprozess wird Methangas<br />
freigesetzt, das direkt auf dem<br />
Gelände zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />
genutzt wird. Der<br />
Schlamm durchläuft anschließend<br />
eine Zentrifuge, in der ihm ein Großteil<br />
des noch vorhandenen <strong>Wasser</strong>s<br />
entzogen wird. Danach wird er als<br />
Dünger in der Landwirtschaft verwendet.<br />
Die Reinigung des <strong>Wasser</strong>s<br />
beginnt mit einer biologischen<br />
Phosphat-Elimination. Je nach Er -<br />
gebnis wird es anschließend entweder<br />
der Denitrifikation oder Nitrifikation<br />
zugeführt, bevor es im<br />
Nachklärbecken landet. Hier setzen<br />
sich die restlichen noch vorhandenen<br />
Schwebstoffe ab, die wegen der<br />
darin enthaltenen Bakterien zum<br />
Teil wieder in die biologische Reinigungsstufe<br />
zurückgeführt werden.<br />
Das <strong>Wasser</strong> selbst ist jetzt wieder<br />
glasklar. Es wird über einen Schönungsteich<br />
wieder der Natur zugeführt.<br />
Generationswechsel mit<br />
Mehrwert<br />
Die Stadtentwässerung Peine<br />
wurde seit vielen Jahren völlig problemlos<br />
von einer Simatic S5 der<br />
Firma Siemens gesteuert. Um die<br />
Prozesse zu optimieren und in<br />
Summe effizienter zu machen, entschieden<br />
sich die Stadtwerke zur<br />
Modernisierung der Anlage. In diesem<br />
Fall hieß das, die Anlage auf das<br />
neueste Prozessleitsystem Simatic<br />
April 2011<br />
412 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
PCS 7 zu migrieren – ein Prozess, der<br />
natürlich Schritt für Schritt und bei<br />
laufendem Betrieb erfolgen musste,<br />
denn eine Kläranlage kann man<br />
schließlich nicht einfach abschalten<br />
und in aller Ruhe umbauen.<br />
In Peine dauerte das gesamte<br />
Vorhaben zwei Jahre. Dabei wurde<br />
nicht nur das Prozessleitsystem mit<br />
zwei redundant geschalteten Servern<br />
komplett neu aufgebaut. Es<br />
wurde auch eine Leitwarte mit zwei<br />
Bedienplätzen mit Doppelbildschirm<br />
und einem Engineering-System<br />
eingerichtet. Dazu kommen<br />
mehrere Bedienplätze an den verschiedenen<br />
Standorten in der Kläranlage,<br />
sowie Web-Clients in den<br />
40 angeschlossenen Pumpwerken.<br />
Die gesamte Kommunikation<br />
auf Prozessleitebene wurde auf<br />
Industrial Ethernet umgestellt. In<br />
der Kläranlage selbst wurden dafür<br />
zwei redundant ausgelegte optische<br />
Ringe für den Anlagen- und<br />
den Terminalbus eingerichtet. Die<br />
Anbindung der Pumpwerke erfolgt<br />
je nach den am Standort vorhandenen<br />
Möglichkeiten über Standleitung,<br />
DSL oder UMTS.<br />
Lückenlose Prozessüberwachung<br />
Federführend bei der Migration war<br />
der Systemintegrator und Siemens-<br />
Partner BN Automation aus dem<br />
thüringischen Ilmenau. Das Unternehmen,<br />
das bereits über langjährige<br />
Erfahrung im Bereich der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
verfügt, entschied sich<br />
für den Einsatz der Simatic-<strong>Wasser</strong>bibliothek.<br />
Das Engineering wurde<br />
durch die Verwendung der vorbereiteten<br />
Bibliotheken wesentlich<br />
effizienter und die Kosten für Programmierung<br />
und Inbetriebnahme<br />
konnten dadurch reduziert werden.<br />
BN Automation ergänzte die Siemens-Lösung<br />
mit seinem Technischen<br />
Informations- und Bediensystem<br />
(TIBS). Die Softwarelösung<br />
ermöglicht den Nachweis, dass die<br />
Kläranlage die gesetzlichen Vorgaben<br />
gemäß ATV-DVWK-M 260 erfüllt<br />
und zu jeder Zeit die vorgeschriebenen<br />
Grenzwerte eingehalten<br />
wurden.<br />
Neu ist auch eine Fernwirkzentrale<br />
am Standort der Kläranlage. Hier<br />
laufen neben den Daten der kontinuierlich<br />
laufenden Klärprozesse die<br />
Daten aller Pumpwerke zusammen.<br />
An dieser Stelle wird der gesamte<br />
Prozessablauf transparent und kann<br />
bei Bedarf durch die gezielte Veränderung<br />
einzelner Parameter auch<br />
manuell beeinflusst werden. Die<br />
Steuerung der eigentlichen Prozesse<br />
geschieht vor Ort über an den einzelnen<br />
Standorten vorhandenen<br />
Simatic-S7-Steuerungen.<br />
Überall im Blick, immer<br />
erreichbar<br />
Eine bemerkenswerte <strong>Neuheit</strong> ist<br />
auch das redundant aufgebaute<br />
Alarmsystem. Es ist vor allem deshalb<br />
von Bedeutung, da sowohl die<br />
Steuerung des <strong>Abwasser</strong>zulaufes als<br />
auch der eigentliche Klärprozess<br />
vollautomatisch ablaufen und im<br />
Normalfall keine menschliche Überwachung<br />
erfordern. Die Leitzentrale<br />
ist daher über Nacht und auch an<br />
den Wochenenden nicht besetzt.<br />
Fällt zum Beispiel irgendwo eine<br />
Pumpe aus, nähert sich ein Pegelstand<br />
dem kritischen Wert oder<br />
lässt irgendein Bauteil erkennen,<br />
dass sich ein Ausfall anbahnt, wird<br />
automatisch das Alarmsystem aktiviert.<br />
Voraussetzung dafür ist natürlich<br />
eine umfangreiche Sensorik, die<br />
jeden Prozessschritt überwacht –<br />
Stadtentwässerung Peine GmbH<br />
Leitwarte – Steuerung der Anlage mit Simatic PCS 7.<br />
ergänzt durch intelligente Feldgeräte,<br />
die alle entscheidenden<br />
Angaben über ihren Betriebszustand<br />
an die jeweilige Steuerung<br />
melden, von wo aus dann Informationen<br />
über kritische Situationen zur<br />
Prozessleitzentrale weitergereicht<br />
werden.<br />
Das Prozessleitsystem beruht auf<br />
einer abgestuften Alarmauslösung,<br />
die vom einfachen Hinweis auf ein<br />
Problem ohne unmittelbare Auswirkung<br />
auf die laufenden Prozesse bis<br />
hin zum Alarm bei kritischen Systemzuständen<br />
reicht.<br />
Der Bereitschaftsdienst für derartige<br />
Störungen besteht jeweils<br />
aus zwei Mitarbeitern. Das Alarmsystem<br />
informiert zunächst den ersten<br />
Mitarbeiter per SMS. Quittiert<br />
dieser die Meldung nicht innerhalb<br />
eines bestimmten Zeitfensters, geht<br />
sie automatisch an den zweiten<br />
Technik<br />
Prozessleitsystem Simatic PCS 7<br />
Zwei redundante Server<br />
Warte mit zwei Bedienplätze (OS Client) mit Doppelbildschirm<br />
Web-Server mit Web-Clients<br />
Neun Automatisierungssysteme Simatic S7-400<br />
Fernwirkzentrale<br />
Zwei redundante optische Industrial-Ethernet-Ringe<br />
Engineering-System<br />
Archivierung und Protokollierung mit TIBS<br />
Umbau bei laufendem Betrieb<br />
Redundantes Alarmsystem<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 413
PRAXIS<br />
Mitarbeiter. Auf diese Weise ist weitgehend<br />
sichergestellt, dass keine<br />
Alarmmeldung „untergeht“ und<br />
Betriebsstörungen zuverlässig vermieden<br />
werden können.<br />
Die Mitarbeiter in Bereitschaft<br />
können sich übrigens von zu Hause<br />
über ihren privaten Internetzugang<br />
oder auch von jedem beliebigen<br />
Ort aus über UMTS direkt in das Prozessleitsystem<br />
einwählen. Sie erhalten<br />
dabei direkten Einblick in den<br />
Betriebszustand des Systems und<br />
können aufgrund ihrer Erfahrung<br />
entscheiden, ob ein sofortiger Eingriff<br />
vor Ort erforderlich ist oder ob<br />
die Behebung des Problems bis<br />
zum nächsten Arbeitstag warten<br />
kann.<br />
Ziel bei der Stadtentwässerung<br />
Peine war es, den Fortbestand der<br />
Anlage schon durch die Auswahl<br />
des Technologiepartners für die folgenden<br />
Jahre sicher zu stellen: „Wir<br />
wollten ein Produkt einsetzen, das<br />
weltweit vertreten ist und mit dem<br />
sich viele Leute auskennen.“ Ein Vorhaben,<br />
das mit Siemens und dem<br />
Prozessleitsystem Simatic PCS 7<br />
ganz bestimmt verwirklicht wurde.<br />
Auskünfte zu dem Projekt erteilt:<br />
Thomas Henke,<br />
Stadtentwässerung Peine,<br />
Tel. (05171) 46-280<br />
Autor:<br />
Jens Schulz,<br />
Manager Industriedevelopment<br />
<strong>Wasser</strong> & <strong>Abwasser</strong>,<br />
Siemens AG,<br />
Industry Sector,<br />
Industry Automation,<br />
Industrial Automation Systems,<br />
D-Nürnberg,<br />
www.siemens.de/wasser/automation<br />
Moderne Messtechnik unterstützt die Enthärtung<br />
von Trinkwasser<br />
Trinkwasserreservoir.<br />
Die Bayerische Rieswasserversorgung<br />
(BRW) betreibt in Steinheim,<br />
Blindheim und Schwenningen<br />
in den Landkreisen Donau-Ries,<br />
Dillingen an der Donau und Weißenburg-Gunzenhausen<br />
insgesamt<br />
drei <strong>Wasser</strong>gewinnungsgebiete. Von<br />
hier aus wird das in guter Trinkwasserqualität<br />
vorliegende Grundwasser<br />
über die Behälteranlage und das<br />
Pumpwerk Sallmannsberg in das<br />
gesamte Versorgungsgebiet verteilt.<br />
Es werden derzeit rund 125 000<br />
Kunden mit Trinkwasser versorgt.<br />
Die jährliche Gesamtabgabemenge<br />
beträgt dabei etwa 7 Mio. m 3 bestes<br />
Trinkwasser.<br />
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich<br />
der Härtegehalt des in den Brunnen<br />
geförderten <strong>Wasser</strong>s auf bis zu 21°<br />
dH (Grad deutscher Härte) erhöht<br />
und ist damit dem Härtebereich<br />
„Hart“ einzustufen. Die <strong>Wasser</strong>härte<br />
wird durch den Gehalt an kalziumund<br />
magnesiumhaltigen Mineralien<br />
im Boden bestimmt. Einerseits<br />
erweisen sich diese Mineralien als<br />
positiv, da diese Spurenstoffe u. a.<br />
wichtige Elemente für den menschlichen<br />
Organismus (Knochenbau,<br />
Muskulatur, Zahnbildung, etc.) darstellen.<br />
Auf der anderen Seite hat es<br />
aber den Nachteil, dass beim Erwärmen<br />
des <strong>Wasser</strong>s unerwünschte<br />
Abscheidungen wie Kalkstein oder<br />
Kesselstein entstehen. Daher wurde<br />
im Pumpwerk Sallmannsberg eine<br />
technologisch hochmoderne Trinkwasserenthärtungsanlage<br />
gebaut,<br />
um dem Kundenwunsch nach „weicherem“<br />
<strong>Wasser</strong> nachzukommen.<br />
Ziel sollte sein, die <strong>Wasser</strong>härte von<br />
derzeit 21° dH auf 13° dH (Härtebereich<br />
„mittel“) zu reduzieren, da daraus<br />
viele Vorteile für den Verbraucher<br />
resultieren:<br />
geringerer Waschmitteleinsatz<br />
und dadurch geringere Umweltbelastung<br />
geringerer Salzverbrauch beim<br />
Betrieb von Geschirrspülmaschinen<br />
und dadurch geringere<br />
Belastung der Umwelt mit Salzen<br />
geringerer Energieverbrauch<br />
durch geringere Verkalkung in<br />
Warmwasserbereitern<br />
höhere Wirkungsgrade der<br />
Warmwassergeräte<br />
geringerer Verbrauch aggressiver<br />
chemischer Mittel zur Kalkentfernung<br />
geringere Wartungskosten bei<br />
Warmwasserbereitungsanlagen<br />
deutlich weniger Kalk im <strong>Wasser</strong>kocher<br />
April 2011<br />
414 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
deutlich weniger Kalkflecken an<br />
Armaturen<br />
Und letztendlich gewinnt man<br />
durch weniger Reinigungsarbeiten<br />
für das Entfernen von Kalkresten<br />
und die damit verbundene Zeitersparnis,<br />
mehr Lebensqualität.<br />
Das Verfahren<br />
Im September 2008 wurde mit den<br />
Bauarbeiten am zentralen Pumpwerk<br />
„Sallmannsberg“ in der Ge -<br />
meinde Blindheim begonnen. Nach<br />
zwei Jahren Bauzeit konnte die Enthärtungsanlage,<br />
welche mit mo -<br />
dernster Steuerungs- und Verfahrenstechnik<br />
ausgestattet wurde,<br />
schließlich Ende 2010 in Betrieb<br />
genommen werden. Herzstück der<br />
Anlage sind zwei so genannte Reaktorbehälter<br />
mit einer Höhe von<br />
jeweils 12 m und einem Leergewicht<br />
von 12 t. In diesen Behältern<br />
wird das Trinkwasser enthärtet.<br />
Und so wird „hartes“ Trinkwasser<br />
weicher<br />
Die Gesamtwassermenge von rund<br />
7 Mio. m 3 im Jahr wird zunächst in<br />
zwei Teilströme aufgeteilt. Dieses<br />
Prinzip der „Teilstromenthärtung“<br />
hat den Vorteil, dass durch eine<br />
optimierte Betriebsweise Kosten für<br />
Anlagentechnik sowie Betriebskosten<br />
für Kalk und Energie eingespart<br />
werden können. Auch ist durch<br />
diese Verfahrenstechnik ein sehr<br />
sicherer und stabiler Aufbereitungsprozess<br />
möglich. Denn: die Versorgungssicherheit<br />
war oberstes Planungsgebot!<br />
Der zu enthärtende Teilstrom<br />
durchläuft zunächst eine physikalische<br />
Entsäuerung. Hierbei wird auf<br />
natürlichem Wege Kohlensäure entgast<br />
und das <strong>Wasser</strong> mit Sauerstoff<br />
angereichert. Anschließend fließt<br />
das <strong>Wasser</strong> weiter in die Enthärtung.<br />
Der zweite Teilstrom geht an der<br />
Enthärtung vorbei und die im <strong>Wasser</strong><br />
enthaltene Kohlensäure wird<br />
dem enthärtenden <strong>Wasser</strong> anschließend<br />
wieder zugeführt. Bei der<br />
Schnellenthärtung durchfließt das<br />
zu enthärtende <strong>Wasser</strong> den 12 m<br />
hohen Reaktionsbehälter („Reaktor“)<br />
von unten nach oben. In den Reaktor<br />
werden chargenweise klei ne<br />
Quarzsandkörner eingebracht. Diese<br />
umgeben sich im Lauf der Betriebszeit<br />
mit einem Kalkmantel. Damit<br />
der Kalk ausfällt und sich an die<br />
Kügelchen anlagert, muss im <strong>Wasser</strong><br />
das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht<br />
überschritten werden. Dazu<br />
gibt man dem <strong>Wasser</strong> im Einlaufbereich<br />
des Reaktors eine Base zu, hier<br />
in Form von Kalkmilch. Diese wird<br />
aus natürlichem Kalkstein gewonnen.<br />
Damit diese Kalkmilch hochreaktiv<br />
ist, müssen die Kalkpartikel<br />
so klein wie möglich sein. Mit einer<br />
hochmodernen Kalklöschanlage, die<br />
sich in der Enthärtungsanlage befindet<br />
wird aus Branntkalk mit einem<br />
patentierten Verfahren hochreaktive<br />
Kalkmilch hergestellt.<br />
Mit einem Teil der zugegebenen<br />
Kalkmilch fallen zwei Teile Kalk aus.<br />
Die mit Kalk angereicherten Sandkörner<br />
werden als so genannte<br />
Kalkpellets in regelmäßigen Abständen<br />
aus dem Reaktor abgezogen.<br />
Um den aktuellen Betriebszustand<br />
der Reaktoren permanent überwachen<br />
zu können und den optimalen<br />
Zeitpunkt für das Abziehen der<br />
Kalkpellets festzustellen, stehen die<br />
Reaktoren auf Wägezellen. Bei<br />
einem Gesamtgewicht von etwa<br />
110 Tonnen werden rund 3–5 Tonnen<br />
Pellets abgezogen und durch<br />
eine äquivalente Menge Feinsand<br />
ersetzt. Die Kalkpellets werden<br />
anschließend über die Landwirtschaft<br />
einer weiteren Verwendung<br />
zugeführt (zur Entsäuerung der<br />
landwirtschaftlichen Flächen). Weiterhin<br />
wird das aus den Reaktoren<br />
ablaufende <strong>Wasser</strong> hinsichtlich des<br />
Trübungsgehaltes und des pH-Wertes<br />
überwacht. Diese beiden Parameter<br />
sind, wie das Gesamtgewicht<br />
der Reaktoren, entscheidend für<br />
einen optimalen Prozessablauf der<br />
<strong>Wasser</strong>enthärtung. Bei Abweichungen<br />
von festgelegten Sollwerten<br />
erfolgen automatisierte Schaltungen<br />
oder Alarmmeldungen.<br />
Hinter den Reaktoren wird das<br />
<strong>Wasser</strong> mit dem unbehandelten<br />
Kalkpellets aus den Reaktoren.<br />
kohlensäurehaltigen Grundwasser<br />
gemischt. Danach fließt das aufbereitete<br />
<strong>Wasser</strong> im freien Gefälle<br />
einer Filteranlage, die aus fünf offenen<br />
Betonfiltern mit einer Fläche<br />
von jeweils 32 m² besteht, zu. Hier<br />
werden aus den Reaktoren ausge-<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 415<br />
Reaktor.<br />
Der MID in der NW 400 im Zulauf der Anlage<br />
zeichnet sich durch seine Robustheit und Wartungsfreiheit<br />
aus.
PRAXIS<br />
Die pH Eintaucharmatur CPA111 eingesetzt zur<br />
Grenzwertüberwachung im <strong>Abwasser</strong>.<br />
Füllstand- und Grenzstandmessung zur Steuerung<br />
und Überwachung der Filterbecken.<br />
tragene feine Trübstoffe (z.B. unreagiertes<br />
Calciumcarbonat) entfernt.<br />
Die Filter sind als Mehrschichtfilter<br />
konzipiert und mit Hydroanthrazit<br />
H, Körnung I, sowie Quarzsand ausgerüstet.<br />
Im Ablauf eines jeden Trübstofffilters<br />
wird die <strong>Wasser</strong>qualität durch<br />
eine Trübungsmessung kontrolliert.<br />
Nach der Trübstofffiltration fließt<br />
klares und auf etwa 13° dH enthärtetes<br />
Trinkwasser zum Hochbehälter<br />
Sallmannsberg und von dort zu<br />
den Kunden im Versorgungsgebiet<br />
der BRW.<br />
Prozessautomatisierung<br />
Um den gesamten Aufbereitungsprozess<br />
zu überwachen und zu<br />
steuern werden überwiegend Messgeräte<br />
von Endress+Hauser eingesetzt.<br />
Dabei wurden beispielsweise<br />
die beiden Reaktoren mit speziellen<br />
Füllstandsmessungen sowie Überfüllsicherungen<br />
ausgerüstet. Zwei<br />
bewährte Messverfahren, eine konduktive<br />
Grenzstandmessung des<br />
Typs Liquipoint T sowie eine kapazitive<br />
Füllstandmessung des Typs<br />
Liquicap M in Verbindung mit aktiver<br />
Ansatzkompensation, garantieren<br />
hier ein Höchstmaß an Sicherheit<br />
beim Betrieb der Reaktoren. In<br />
den beiden Kalkmilchbehältern<br />
dagegen werden kontinuierlich<br />
arbeitende Ultraschallmesseinrichtungen<br />
des Typs Prosonic M verwendet,<br />
um auch hier die Füllstände<br />
kontinuierlich und hochgenau er -<br />
fassen zu können. Kalkmilch ist sehr<br />
stark ansatzbildend und mittels der<br />
berührungslosen Ultraschallmessung<br />
kann eine dauerhafte und<br />
wartungsfreie Messung garantiert<br />
werden, da die Sensoren keinerlei<br />
Kontakt mit dem Medium haben.<br />
Die Durchflussmenge im Zulauf zur<br />
Aufbereitung (Rohrleitung mit<br />
Nennweite DN 400 !) wird mittels<br />
einer magnetisch-induktiven Durchflussmessung<br />
des Typs Promag<br />
50 W gemessen, da es hier auf eine<br />
sehr hohe Genauigkeit bei der Erfassung<br />
der Mengen ankommt. Auch<br />
in den fünf Abläufen der Trübstofffilter,<br />
in diversen Bypassleitungen<br />
sowie den Zuläufen zu den Reaktoren<br />
(Rohrleitungen bis zu Nennweiten<br />
DN 250) vertraut man auf magnetisch-induktive<br />
Durchflussmessgeräte,<br />
welche sich darüber hinaus<br />
durch Robustheit, Wartungsfreiheit<br />
und Langlebigkeit auszeichnen.<br />
Das aufbereitete Trinkwasser als<br />
auch das <strong>Abwasser</strong>, welches bei der<br />
regelmäßigen Reinigung der An -<br />
lagenteile anfällt, wird kontinuierlich<br />
mittels diverser pH-Messungen<br />
überwacht, um die vom Gesetzgeber<br />
festgelegten Grenzwerte sicher<br />
einzuhalten. Hierbei garantiert die<br />
innovative Memosens-Technologie<br />
hochgenaue Messwerte, unbeeinflusst<br />
von Feuchtigkeit oder Verschmutzung,<br />
da das Signal sowie<br />
die benötigte Energie digital und<br />
induktiv übertragen wird. Ein weiterer<br />
Vorteil hierbei ist die Möglichkeit<br />
der hochgenauen Kalibrierung im<br />
Labor, da die Kalibrierdaten dabei<br />
im Sensorkopf und nicht, wie bei<br />
anderen Herstellern, im Auswertegerät<br />
abgespeichert werden. Einer<br />
Vorortkalibrierung mit der Gefahr<br />
unsachgemäßer Handhabung vor<br />
Ort kann somit im Labor, unter optimalen<br />
Gegebenheiten, vorgebeugt<br />
werden.<br />
Die fünf Trübstofffilter, die am<br />
Schluss der Aufbereitung das <strong>Wasser</strong><br />
von winzig kleinen Partikeln<br />
befreien, sind mit kontinuierlich<br />
arbeitenden Füllstandmessungen<br />
und zusätzlichen Überfüllsicherungen<br />
ausgerüstet, um den vollautomatischen<br />
Filtrierbetrieb der Filter<br />
und die in regelmäßigen Abständen<br />
erforderlichen Spülungen zu steuern.<br />
Es kommen hier ebenfalls kontinuierlich<br />
arbeitende Füllstandmessgeräte<br />
des Typs Liquicap M sowie<br />
Grenzstandmessgeräte des Typs<br />
Liquipoint T zum Einsatz, welche sich<br />
durch hohe Messsicherheit sowie<br />
wartungsfreien Betrieb auszeichnen.<br />
Dabei garantieren kontinuierlich<br />
arbeitende Trübungsmessgeräte<br />
partikelfreies und reines <strong>Wasser</strong>,<br />
welches danach in den Hochbehälter<br />
gepumpt wird, von wo es<br />
schlussendlich an die Haushalte in<br />
der Umgebung verteilt wird.<br />
Autoren:<br />
Christian Gutknecht,<br />
Branchenmanager Umwelt,<br />
Endress+Hauser,<br />
D-Weil am Rhein<br />
Dipl.-Ing. Peter Walter<br />
IWP Wetzel + Partner<br />
Ingenieurgesellschaft mbH,<br />
D-47447 Moers<br />
Kontakt:<br />
Endress+Hauser Messtechnik GmbH +Co. KG,<br />
Colmarer Strasse 6,<br />
D-79576 Weil am Rhein,<br />
Tel. (07621) 975-01,<br />
Fax (07621) 975-555,<br />
E-Mail: info@de.endress.com,<br />
www.de.endress.com<br />
April 2011<br />
416 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
Ausbau der Tank- und Rastanlage Bad Bellingen<br />
mit PERFECT-Schachtunterteilen<br />
aus dem Betonwerk Müller, Achern<br />
Als Teil eines landesweiten Bauprogramms mit einem Gesamtvolumen von 100 Mio. Euro wurden in den vergangenen<br />
Monaten die Verkehrsanlage und die Raststätte an der A5 in Bad Bellingen erneuert. Nach dem<br />
Ausbau weist die Anlage nun eine Gesamtfläche von rund 25000 m² auf und bietet Stellflächen für mehr als<br />
160 Fahrzeuge. Neben den sofort sichtbaren Neubauten von Restaurant und Parkplätzen wurde auch die Infrastruktur<br />
zur Oberflächenentwässerung und <strong>Abwasser</strong>beseitigung weitgehend erneuert. Dabei kamen PER-<br />
FECT-Betonschachtunterteile aus dem Betonwerk Müller zum Einsatz. Diese monolithischen, aus einem Guss<br />
gefertigten und schalungserhärteten Fertigteile sind bestens für einen dauerhaften Einsatz unter Verkehrslasten<br />
geeignet. Die für die Schachtunterteile verwendete Betonqualität C40/50 ist durchgängig in Schachtwand,<br />
Boden, Gerinne und Rohranschluss. Die fugenlosen, homogenen Gerinne-Oberflächen weisen ohne nachträgliche<br />
Vergütung und somit dauerhaft eine <strong>Wasser</strong>eindringtiefe von weniger als 20 mm auf. Potenzielle<br />
Schwachstellen herkömmlicher Bauteile wie die schwankende Qualität manuell gefertigter Estrich-Gerinne<br />
oder die Mörtelfuge bei Einsatz von Keramikhalbschalen können somit ebenso vermieden werden wie Mängel<br />
bei nachträglich beschichteten Gerinne-Oberflächen.<br />
Die Rastanlage Bad Bellingen unmittelbar vor Fertigstellung – 62 LKWs können künftig<br />
hier sicher abgestellt werden.<br />
PERFECT-Schachtunterteile werden<br />
den individuellen Vorgaben<br />
der planenden Stelle entsprechend<br />
100 %-ig maßgefertigt. Im Fall der<br />
Autobahnraststätte Bad Bellingen<br />
zeichnete das Regierungspräsidium<br />
Freiburg, Abteilung Straßenwesen<br />
und Verkehr, für die Planung verantwortlich.<br />
Im Ausführungszeitraum<br />
für die unterirdische Infrastruktur<br />
von April bis November 2010 wurden<br />
von der SKS Bau GmbH & Co.<br />
KG, Elzach, 27 PERFECT-Schachtunterteile<br />
DN 1000 für Rohrleitungen<br />
in den Nennweiten 300 bis 500 mm<br />
versetzt. Die Schachtbauteile wurden<br />
vom Betonwerk Müller mit<br />
Hauptsitz in Achern geliefert. Am<br />
neuerrichteten Hauptsitz produziert<br />
das Unternehmen seit zwei<br />
Jahren neben weiteren Schachtkomponenten<br />
diese passgenauen,<br />
individuell nach Projektanforderungen<br />
gefertigten Schachtunterteile.<br />
Dabei werden monolithische Fertigteile<br />
mit planparallelen und passgenauen<br />
Spitzenden und individuell<br />
konfigurierbarem Gerinne mit mo -<br />
dernster Betontechnologie un ter<br />
Einsatz von selbstverdichtendem<br />
Be ton hergestellt.<br />
Für Neubauten und Sanierungen<br />
im Infrastrukturbau, im Siedlungswasserbau<br />
sowie im gewerblichen<br />
Tiefbau stellt das Betonwerk Betonschachtunterteile<br />
in den Nennweiten<br />
DN1000, DN1200 und DN1500<br />
in PERFECT-Qualität her. Bereits in<br />
der Planung kann nun der ideale<br />
hydraulische Verlauf von Kanalsträngen<br />
vorgegeben werden. Die<br />
Schachtbauwerke werden in der<br />
Abwinkelung und Neigung der<br />
Gerinne exakt den Anforderungen<br />
der Ingenieure entsprechend ausgeführt,<br />
um einen idealen Abfluss<br />
und damit die geringste Verweildauer<br />
der Abwässer im Kanal zu<br />
erzielen. Dadurch können nicht nur<br />
laufende Kosten wie Reinigungsarbeiten<br />
minimiert werden. Auch die<br />
Lebensdauer des Systems wird so<br />
erhöht. Sollte bei einem Schacht-<br />
<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 417
PRAXIS<br />
Hochqualitative Betonfertigteile aus dem Betonwerk<br />
Müller – im Bild die umlaufende Nut zur Aufnahme<br />
des Tok-Seal-Sandschlauchs.<br />
Monolithische Schachtunterteile werden im Betonwerk Müller mit<br />
Anschlüssen bis DN 1000 gefertigt. Zur Gewichtsoptimierung wird die<br />
Wandstärke partiell reduziert.<br />
Blick in ein individuell, nach Projektvorgaben, ausgeformtes<br />
Gerinne – mit passgenauer Einmündung<br />
aller Anschlüsse.<br />
bau eine unerwartete Änderung der<br />
Ausführung erforderlich sein, kann<br />
das Betonwerk Müller dank der<br />
neuen Fertigungstechnik binnen<br />
kürzester Zeit Schachtunterteile in<br />
der gleichen hochwertigen Qualität<br />
liefern. Dies ist vor allem bei Sanierungen<br />
immer wieder erforderlich,<br />
um den weiteren Baufortschritt<br />
nicht zu verzögern und die Gesamtkosten<br />
in Grenzen zu halten.<br />
Die vom Betonwerk gelieferten<br />
Schachtunterteile sind mit einem<br />
Tok-Seal-Sandschlauch zur Lastüber<br />
tragung ausgestattet, der in<br />
einer vorgefertigten umlaufenden<br />
Nut eingelegt wird. Eine Mörtelfuge<br />
zwischen den Schachtaufbauten<br />
entfällt somit. Darüber hinaus werden<br />
PERFECT-Schachtunterteile in<br />
der Regel mit integriertem Dichtungselement<br />
hergestellt. Einbauund<br />
Versetzfehler sind damit na hezu<br />
ausgeschlossen und die Anwender<br />
erzielen dadurch eine optimale,<br />
wasserdichte Fügung. Im Projekt A5<br />
Bad Bellingen wurden neben monolithischen<br />
Unterteilen Schacht ringe<br />
und Konen mit Steigbügeln nach<br />
DIN 19555 eingesetzt. Seit kurzem<br />
liefert Müller auch den passenden<br />
PERFECT-Schachtaufbau in monolithischer<br />
Bauweise mit angeformtem<br />
Konus und einer maximalen<br />
Gesamt bauhöhe von bis zu<br />
2100 mm. Dieser wird wie das PER-<br />
FECT-Schachtunterteil in der gleichen<br />
Qualität aus selbstverdichtendem<br />
Beton gefertigt. Somit können<br />
künftig komplette Schachtbauten<br />
mit glatter Oberfläche und höherer<br />
Widerstandsfähigkeit gegen chemische<br />
oder mechanische Angriffe<br />
unterschiedlicher Art – auf Wunsch<br />
auch in Hochleistungsbeton – eingebaut<br />
werden.<br />
Mit den modernen, langlebigen<br />
Betonfertigteilen liefert Müller<br />
einen wesentlichen Beitrag für<br />
einen reibungslosen Betrieb dieser<br />
modernen Rastanlage. Das für die<br />
Verkehrsanlage veranschlagte Budget<br />
von rund 5 Mio. Euro wird aus<br />
Mitteln eines Sonderprogramms für<br />
Rastanlagen des Bundes finanziert.<br />
Im Rahmen dieses Investitionsprogrammes<br />
mit einem Gesamtvolumen<br />
von 100 Mio. Euro sollen 18<br />
weitere Tank- und Rastanlagen ausgebaut<br />
sowie zwei neue Anlagen<br />
errichtet werden. Insgesamt sollen<br />
an den deutschen Autobahnen<br />
1700 zusätzliche Lkw-Stellplätze<br />
geschaffen und so die Sicherheit auf<br />
Fahrbahnen und Rastplätzen entscheidend<br />
gesteigert werden.<br />
Kontakt:<br />
Betonwerk Bernhard Müller GmbH,<br />
Joachim Strack,<br />
Gewerbegebiet Heid,<br />
Ambros-Nehren-Straße 7,<br />
D-77855 Achern,<br />
Tel. (07841) 204-0,<br />
E-Mail: info@mueller-schachttechnik.de,<br />
www.mueller-schachttechnik.de,<br />
www.perfectsystem.eu<br />
April 2011<br />
418 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
Einzelfrequenz, Kabel- und Leitungssuchsystem<br />
RD5000WL+<br />
Radiodetection, ein weltweit<br />
führender Anbieter für die<br />
Konzeption und Entwicklung von<br />
Kabel- und Leitungssuchsystemen,<br />
kündigt die Einführung eines neuen<br />
Ortungsgeräts und Senders für<br />
Versorgungsleitungen mit innovativen<br />
Funktionen an, das sich<br />
ins besondere für die Verwendung<br />
in der modernen <strong>Wasser</strong>branche<br />
eignet.<br />
Das benutzerfreundliche System<br />
bestehend aus dem RD5000WL-<br />
Empfänger und dem RD5000WLT-<br />
Sender ist ein Hochfrequenz-Kabelund<br />
Leitungssuchsystem, das sich<br />
ideal für die Ortung von Rohrverbindungen<br />
eignet, welche aus mehreren<br />
Segmenten bestehen. Die<br />
Ortung dieser Rohrverbindungen<br />
stellt aufgrund der isolierenden<br />
Dichtungselemente zwischen den<br />
Abschnitten und den Kunststoffrohren<br />
mit Trassierader eine besondere<br />
Herausforderung dar.<br />
Die Ortung bestimmter Rohre<br />
und Kabel in großen unterirdischen<br />
Netzen wird immer komplexer. Um<br />
diese Herausforderung zu bewältigen,<br />
hat Radiodetection den ClearT-<br />
RACK, ein leistungsstarkes digitales<br />
Verarbeitungssystem entwickelt,<br />
das andere Signale von benachbarten<br />
Leitern automatisch ausblendet<br />
und somit zu einer noch präziseren<br />
Ortung der Zielkabel und –rohre<br />
führt. Diese Funktion trägt dazu bei,<br />
dass Anwender des RD5000WL die<br />
genaue Ortung Ihres Zielrohrs und<br />
-kabels in zunehmend dichter werdenden<br />
unterirdischen Versorgungsleitungsnetzen<br />
durchführen<br />
können. Diese Versorgungsleitungsnetze<br />
werden durch den dynamischen<br />
Überlastungsschutz weiter<br />
verbessert, der große ungewollte<br />
Signale ausblendet und somit eine<br />
Verwendung in Gebieten mit hoher<br />
elektronischer Rauschbelastung,<br />
wie z. B. unter Hochfrequenzkabeln<br />
möglich macht.<br />
Benutzerfreundlich<br />
Das RD5000WL hat zwei Betriebsarten:<br />
Den Führungsmodus, der den<br />
Bediener mithilfe von Richtungspfeilen<br />
und verschiedenen Akustiksignalen<br />
zum Zielrohr oder -kabel<br />
führt und den Signalstärkemodus,<br />
der die vom georteten Rohr oder<br />
Kabel ausgesendete Feldstärke an -<br />
zeigt und dem Benutzer somit das<br />
Ziel punktgenau angibt. Das Or -<br />
tungsgerät und der Sender werden<br />
beide über eine einzige Taste<br />
gesteuert und zählen dadurch zu<br />
den benutzerfreundlichsten Produkten,<br />
die derzeitig angeboten<br />
werden.<br />
Kompass<br />
Durch die von Radiodetection urheberrechtlich<br />
geschützte Kompassfunktion<br />
wird dem Bediener die<br />
Ortsbestimmung des Zielkabels<br />
oder -rohrs angezeigt. Diese Funktion<br />
macht die Verfolgung der Ziellinie<br />
erheblich einfacher und vereinfacht<br />
zudem die korrekte Positionierung<br />
des RD5000WL für eine<br />
maximale Genauigkeit der Tiefenmessung.<br />
Centros® kompatibel<br />
Das RD5000WL ist Centros®kompatibel.<br />
Centros ist ein Messplattform,<br />
die auf einer über mehr<br />
als dreißigjährige fortwährende<br />
Weiterentwicklung beruht und<br />
neue als auch innovative Algorithmen<br />
mit einer bewährten Software<br />
auf einem Prozessorkern mit Hochleistungshardware<br />
kombiniert. Centros<br />
verbessert die Genauigkeit und<br />
Reproduzierbarkeit der entsprechenden<br />
Ortsbestimmung und liefert<br />
zeitgerechtes Reaktionsvermögen<br />
im Einsatz.<br />
eCAL Produktvalidierung<br />
eCAL TM ist ein einzigartiger Bestandteil<br />
von Präzisionsortungssystemen<br />
von Radiodetection und ermöglicht<br />
den Anwendern, die<br />
ursprüngliche Werkskalibrierung<br />
ihres Ortungssystems<br />
RD5000WL zu validieren. Indem es<br />
die Reaktionen aller relevanten<br />
internen Bauteile überprüft, verleiht<br />
eCAL dem Anwender das Vertrauen,<br />
dass das Ortungssystem<br />
so<br />
ar bei tet<br />
wie zuvor,<br />
als es ur -<br />
sprünglich<br />
aus der Fabrik<br />
kam. eCAL kann<br />
vor Ort eingesetzt<br />
werden und der Besitzer kann ein<br />
Validierungszertifikat ausdrucken,<br />
ohne dass er das RD5000WL an<br />
einen Service-Center zurückschicken<br />
muss.<br />
Garantieverlängerung<br />
Radiodetection bietet eine kostenlose<br />
Verlängerung der Garantie für<br />
das RD5000WL, wenn man sich auf<br />
www.radiodetection.com/extendedwarranty<br />
innerhalb von drei<br />
Monaten nach dem Kauf registrieren<br />
lässt. Für registrierte Produkte<br />
erhält man außerdem kostenlose<br />
Software-Upgrades durch die Centros<br />
Manager Softwaresuite, sobald<br />
diese veröffentlicht werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
RD5000WL,<br />
http://de.radiodetection.com/RD5000<br />
eCAL, www.radiodetection.com/ecal<br />
Centros und Centros,<br />
http://de.radiodetection.com/<br />
centrosmanager<br />
Kontakt:<br />
Radiodetection,<br />
Groendahlscher Weg 118,<br />
D-46446 Emmerich am Rhein,<br />
Tel. (02851) 9237- 20,<br />
Fax (02851) 9237-520,<br />
E-Mail: rd.sales.de@spx.com,<br />
www.radiodetection.com<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 419
PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
Ökologische Schäden sind vermeidbar<br />
Ein Großteil der Stoffe, die in Industrie, Gewerbe oder im privaten Bereich zum Einsatz kommen, ist wassergefährdend.<br />
Geraten diese in Boden, Grundwasser oder Oberflächengewässer, kann dies das Trinkwasser beeinträchtigen<br />
oder zu ökologischen Katastrophen führen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im<br />
Jahr 2009 in Deutschland 2313 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen. Dabei wurden insgesamt 7,1 Mio.<br />
Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt – dies entspricht dem Inhalt von etwa 280 Tanklastzügen. Anlagen<br />
zur Lagerung wassergefährdender Stoffe müssen deshalb so betrieben werden, dass Störfälle sicher vermieden<br />
werden. Wer sich für ökologische Schäden verantworten muss, wird unabdingbar haftbar gemacht.<br />
Das WATCHDOG<br />
<strong>Wasser</strong>-Warngerät<br />
ÖWU von AFRI-<br />
SO sorgt dafür,<br />
dass etwaige unerwünschte<br />
Störfälle<br />
mit wassergefährdenden<br />
Stoffen nicht<br />
gleich zu ökologischen<br />
Katastrophen<br />
führen.<br />
Das WATCHDOG <strong>Wasser</strong>-Warngerät<br />
ÖWU von AFRISO wurde<br />
zur Meldung von Öl- und <strong>Wasser</strong>ansammlungen<br />
entwickelt. ÖWU<br />
besteht aus einem Signalteil und<br />
einer Wandschienensonde, die<br />
durch eine Signalleitung miteinander<br />
verbunden sind. Das Signalteil<br />
enthält alle Anzeige- und Bedienelemente<br />
und zwei potenzialfreie<br />
Relaiskontakte (1 Wechsler, 1 Schließer).<br />
Die höhenverstellbare Sonde<br />
wird am tiefsten Punkt des Überwachungsraums<br />
positioniert; bei<br />
einem etwaigem Öl- oder <strong>Wasser</strong>aufkommen<br />
erfolgt am Anzeigegerät<br />
optische (rote Lampe bei Öl,<br />
gelbe Lampe bei <strong>Wasser</strong>) und akustische<br />
Alarmgabe, wobei der akustische<br />
Alarm über die Quittiertaste<br />
abschaltbar ist. ÖWU wird mit AC<br />
230 V versorgt und ist für eine einfache<br />
Wandmontage oder über einen<br />
optional erhältlichen Einbaurahmen<br />
für den Einbau in Schaltschränken<br />
und -tafeln vorgesehen. ÖWU<br />
detektiert <strong>Wasser</strong>, Heizöl EL, L, M,<br />
Dieselkraftstoffe und dünnflüssige<br />
Schmieröle der Gefahrklasse A III<br />
(ehemals VbF), Motoren-, Getriebeund<br />
Hydrauliköle sowie Pflanzenund<br />
Transformatorenöle. Um eine<br />
maximale Betriebssicherheit zu er -<br />
reichen, können zudem AFRISO<br />
Ereignismelder mit dem <strong>Wasser</strong>-<br />
Warngerät ÖWU verbunden werden.<br />
Im Alarmfall wird der Betreiber<br />
dann umgehend per SMS, Telefon,<br />
E-Mail oder über das Internet informiert,<br />
wodurch schnelles Handeln<br />
ermöglicht wird. Das Warngerät<br />
sorgt dafür, dass Störfälle, beispielsweise<br />
in Lagerräumen, Domschächten,<br />
Auffangwannen, Pumpen oder<br />
Kontrollschächten, frühzeitig er -<br />
kannt werden.<br />
Das WATCHDOG <strong>Wasser</strong>-Warngerät<br />
ÖWU von AFRISO sorgt dafür,<br />
dass etwaige unerwünschte Störfälle<br />
mit wassergefährdenden Stoffen<br />
nicht gleich zu ökologischen<br />
Katastrophen führen.<br />
Kontakt:<br />
AFRISO-EURO-INDEX GmbH,<br />
Geschäftsbereich GBI „Tank, Heizung,<br />
Umweltschutz“,<br />
Jörg B. S. Bomhardt,<br />
Lindenstraße 20, D-74363 Güglingen<br />
Tel. (07135) 102231,<br />
Fax (0 71 35) 102-147<br />
E-Mail: joerg.bomhardt@afriso.de<br />
www.afriso.de<br />
Neue Wege in Sachen Verbindungstechnik<br />
Steckverbindung BEULconnect jetzt als Komplettprogramm<br />
Bei der Anwendung von Verbindungselementen<br />
im <strong>Wasser</strong>und<br />
Gasbereich setzen Installateure<br />
insbesondere auf Langlebigkeit und<br />
maximale Haltbarkeit. Verbindungstechnik<br />
aus Messing wurde bisher<br />
stets verschraubt, zum Teil mit individuellen<br />
Spezialwerkzeugen und<br />
häufig verbunden mit langen Montagezeiten.<br />
Der Armaturenhersteller<br />
Beulco aus dem Sauerland liefert<br />
mit der neuen Steckverbindung<br />
BEULconnect jetzt eine sinnvolle<br />
Alternative, die Montagezeiten<br />
deutlich reduziert, ohne dabei Kompromisse<br />
in Bezug auf die Haltbarkeit<br />
einzugehen. Im Februar 2011<br />
präsentierte Beulco das komplette<br />
Sortiment des Messing-Steckverbinders<br />
BEULconnect und beweist<br />
damit als eines der führenden Traditionsunternehmen<br />
im Bereich der<br />
Verbindungstechnik Mut zu neuen<br />
Wegen.<br />
Details<br />
Der Steckverbinder BEULconnect ist<br />
für Rohre aus PE und PE-Xa konzipiert<br />
und kommt neben der<br />
Anwendung im Trinkwasser- und<br />
Gasbereich auch bei der Regenwassernutzung<br />
sowie im erdverlegten<br />
Rohrleitungsbau zum Einsatz. Das<br />
April 2011<br />
420 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
Spektrum der lieferbaren Dimensionen<br />
reicht von Ø 25 bis Ø 63 mm.<br />
Darüber hinaus gibt es neben den<br />
gängigen Bauteilen wie Übergangsstücke,<br />
Kupplungen, Winkel und<br />
T-Stücke auch Übergangsstücke<br />
für Druckanbohrventile und frei<br />
dehnbare Winkeladapter zu Ventilanbohrbrücken.<br />
Um dem Anwender neben der<br />
Einfachheit einen weiteren Mehrwert<br />
zu bieten, legte das Entwicklungsteam<br />
im Hause Beulco ein<br />
besonderes Augenmerk auf die Verkürzung<br />
der Montagezeit. So benötigt<br />
die Steckverbindung BEULconnect<br />
in der Anwendung keinerlei<br />
Werkzeug. Montagefehler sind darüber<br />
hinaus aufgrund des einfachen<br />
Handlings nahezu ausgeschlossen.<br />
Ein weiteres Plus für den Instal lateur:<br />
die Steckverbindung ist demontierbar<br />
und damit wieder verwendbar.<br />
Durch die getrennte Dicht- und<br />
Klemmfunktion bietet die <strong>Neuheit</strong><br />
optimale Funktionss icherheit. Die<br />
schlanke Bauform sorgt außerdem<br />
dafür, dass die Montage auch auf<br />
engstem Raum schnell und einfach<br />
gewährleistet ist. Bestehend aus entzinkungsarmem<br />
Messing mit Dichtelementen<br />
aus EPDM, ist BEULconnect<br />
dank seiner Klemmkralle aus<br />
Messing besonders auszugsicher.<br />
BEULconnect wird den hohen<br />
Qualitätsansprüchen des Attendorner<br />
Unternehmens, welches<br />
ausschließlich „Made in Germany“<br />
fertigt, durch die Erfüllung der<br />
DIN 8076:2008 sowie DIN 50930-6<br />
gerecht. Darüber hinaus erhielt die<br />
Steckverbindung jüngst das DVGW-<br />
Baumusterprüfzertifikat für die Prüfung<br />
nach VP 600.<br />
In der Gesamtbetrachtung<br />
machen all diese Produktmerkmale<br />
BEULconnect zu einer echten Neuentwicklung<br />
auf dem Markt und<br />
damit zu einem wichtigen Schritt in<br />
Richtung Zukunft.<br />
Kontakt:<br />
Gebr. Beul GmbH & Co. KG,<br />
Postfach 120, D-57425 Attendorn,<br />
Tel. (02722) 695-0, Fax (02722) 695-5240,<br />
E-Mail: info@beulco.de,<br />
www.beulco.de<br />
BEULconnect<br />
Schnitt.<br />
Hradil Spezialkabel erweitert<br />
sein Leitungsprogramm<br />
Hradil Spezialkabel präsentierte auf der Messe Ro-Ka-Tech sein erweitertes Leitungsprogramm für Kanal-<br />
Sanierungsroboter und stellte zwei Hybridleitungen für PMO und KA-TE Sanierungsroboter vor.<br />
Leitungen für Kanal-Sanierungsroboter<br />
führen ein kurzes Leben.<br />
Sie müssen im Schnitt alle 1,5 bis<br />
2 Jahre ausgetauscht werden. Zwar<br />
lässt sich die Lebensdauer je nach<br />
Einsatz und bei schonendem Handling<br />
erhöhen, jedoch sind Aderbrüche<br />
im Kabelinneren vorprogrammiert.<br />
So kommt, was kommen<br />
muss: Irgendwann gibt jede Leitung<br />
„den Geist auf“. Bei bis zu 100 Meter<br />
Kabellänge für eine Kanal-Sanierungsanlage<br />
kommen schnell<br />
einige tausend Euro zusammen!<br />
HRADIL bietet darum seit vielen<br />
Jahren ein umfangreiches Sortiment<br />
kompatibler Leitungen für<br />
Kanal- und TV-Robotersysteme an,<br />
mit Preisvorteilen von bis zu 40 %<br />
gegenüber dem Preis der Originalhersteller.<br />
Zentrale Konstruktionselemente<br />
der HRADIL Hybridleitungen für<br />
PMO und KA-TE Sanierungsroboter<br />
sind jeweils ein PUR Schlauch mit<br />
5,7 x 8 mm bzw. 6 x 8 mm. Die<br />
Schläuche versorgen die Sanierungsroboter<br />
mit Druckluft. Zur<br />
Energieversorgung bzw. zur Ansteuerung<br />
von LEDs und Sensoren verfügt<br />
die PMO Leitung insgesamt<br />
über 19 Signal- und Datenadern:<br />
Zwei Adern paarverseilt mit je<br />
0,5 mm 2 , sowie 17 Adern mit jeweils<br />
0,75 mm 2 . Die neue KA-TE Leitung<br />
besitzt insgesamt 12 Signal- und<br />
Datenadern: Zwei Adern sind paarverseilt<br />
mit je 0,6 mm 2 , sowie 10<br />
Adern mit jeweils 1,0 mm 2 .<br />
Moderne Verseiltechniken, ein<br />
offenes KEVLAR Geflecht zur Zugentlastung<br />
und ein robuster Kabelmantel<br />
machen die Leitungen zu<br />
Überlebenskünstlern im Untergrund.<br />
Als Mantelwerkstoff kommt<br />
eine abriebfeste TPE-U (11Y)<br />
Mischung zum Einsatz, die fest ins<br />
Geflecht eingespritzt ist. Trotz eines<br />
Gesamtdurchmessers der PMO-Leitung<br />
mit 17,3 mm und der KA-TE<br />
Leitung mit 16,2 mm sind beide flexibel<br />
und trommelfähig. Der maximale<br />
Biegeradius ist bei beiden Leitungen<br />
größer als 170 mm. Beide<br />
Leitungen sind öl- und benzinbeständig<br />
und beständig gegen Kühlflüssigkeiten<br />
und Schmiermittel. Sie<br />
sind geeignet für den Einsatz im<br />
Freien und sind sowohl Ozon- als<br />
auch UV-beständig.<br />
Kontakt:<br />
Hradil Spezialkabel GmbH,<br />
Steinbeisstraße 4 / Laiern I–III,<br />
D-74321 Bietigheim-Bissingen,<br />
Tel. (07142) 78891-0,<br />
Fax (07142) 78891-22,<br />
E-Mail: info@hradil.de,<br />
www.hradil.de<br />
Hradil<br />
Hybridleitung<br />
für KA-TE in<br />
der Längsansicht.<br />
Hradil Hybridleitung<br />
für<br />
KA-TE im<br />
Querschnitt.<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 421
PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
Komplettsystem zur Phosphatelimination senkt<br />
Chemikalienkosten und verbessert Ablaufwerte<br />
Chemikalienverbrauch und Ablaufwerte sind Faktoren, die für den Anwender von Phosphateliminationsanlagen<br />
entscheidend sind. Durch die hohe Dosiergenauigkeit der Phosphateliminationsanlagen von Alltech<br />
werden die Ablaufwerte optimiert und der Chemikalienverbrauch minimiert.<br />
Phosphatfällungsanlage.<br />
Kernstück der Anlagen ist die<br />
zuverlässige und mit hoher<br />
Genauigkeit arbeitende Dosierstation,<br />
ausgerüstet mit den be -<br />
währten Kolben-Membran-Dosierpumpen.<br />
Das auf die jeweiligen<br />
Betriebsbedingungen angepasste<br />
Pumpenzubehör ermöglicht einen<br />
störungsfreien und sicheren Be -<br />
trieb.<br />
Neben den Chemikalienkosten<br />
sind auch die Lebenszykluskosten<br />
der Dosieranlagen zu beachten.<br />
L. Bach, Leiter Marketing und Vertrieb,<br />
der Alltech Dosieranlagen<br />
GmbH beschreibt die Kostenvorteile<br />
so: „Hochwertige Materialien,<br />
robuste Kolben-Membran-Dosierpumpen<br />
und Produkte von namhaften<br />
Armaturen- und Dichtungsherstellern<br />
halten den Wartungsaufwand<br />
minimal und senken die<br />
Lebenszykluskosten unserer Phosphatfällungsanlagen“.<br />
Betriebssicherheit durch<br />
geprüfte Überwachungsvorrichtungen<br />
Ein weiterer Aspekt, den Kläranlagenbetreiber<br />
dringend beachten<br />
müssen, ist die Betriebssicherheit.<br />
„Auch in puncto Sicherheit sind<br />
unsere Anlagen vorbildlich. Für<br />
hohe Betriebssicherheit sorgen<br />
geprüfte Überwachungsvorrichtungen<br />
in Lagertanks – wie zum Beispiel<br />
Füllstandsanzeige, Überfüllsicherung,<br />
Leckagesonde und<br />
Alarmmelder, Auflagerost, Überdrucksicherung<br />
– und Überwachungseinrichtungen<br />
in den Dosierpumpen<br />
und Leitungen“ sagt N.<br />
Koch, Leiter der Konstruktion der<br />
Alltech Dosieranlagen GmbH.<br />
Die Dosierpumpen erfüllen die<br />
einschlägigen EU-Richtlinien und<br />
entsprechen der TA Luft und der<br />
Störfallverordnung. Sie sind mit<br />
einer neuen Überdrucksignalisierung<br />
und TÜV-geprüfter Überdrucksicherung<br />
ausgestattet. Diese Überdrucksicherung<br />
ist in die Hydraulik<br />
der Pumpe integriert. Der Öffnungsdruck<br />
des Überdruckventils wird für<br />
den jeweiligen Bedarfsfall und für<br />
den maximal zugelassenen Be -<br />
triebsdruck fest eingestellt. Durch<br />
diese Vorrichtung wird nicht nur die<br />
Dosierpumpe, sondern auch die<br />
Dosierleitungen und Armaturen –<br />
und die Produktionsumwelt – optimal<br />
geschützt.<br />
Behälter und Auffangvorrichtungen<br />
mit allgemeiner<br />
bauaufsichtlicher Zulassung<br />
Alltech fertigt als Fachbetrieb, PE -<br />
Lagerbehälter und Wannen entsprechen<br />
den Vorschriften des <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetzes<br />
§ 19 l. Zudem<br />
besitzt Alltech für Behälter und Auffangvorrichtungen<br />
aus Polyethylen,<br />
die allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung des DIBt.<br />
Lager- und Dosierstationen in -<br />
klusive Steuerung stehen in 6 Standard-Baugrößen<br />
zur Auswahl, können<br />
aber auch kurzfristig in Sonderausführungen<br />
hergestellt, montiert<br />
und in Betrieb genommen werden.<br />
Kontakt:<br />
Alltech Dosieranlagen GmbH,<br />
Rudolf-Diesel-Straße 2,<br />
D-76356 Weingarten,<br />
Tel. (07244) 7026-0,<br />
Fax (07244) 7026-50,<br />
E-Mail: weller.i@alltech-dosieranlagen.de,<br />
www.alltech-dosieranlagen.de<br />
April 2011<br />
422 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Impressum<br />
INFORMATION<br />
Das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong><br />
Die technisch-wissenschaftliche Zeitschrift für<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung und <strong>Wasser</strong>versorgung, Gewässerschutz,<br />
<strong>Wasser</strong>reinigung und <strong>Abwasser</strong>technik.<br />
Organschaften:<br />
Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V.,<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />
des Bundesverbandes der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V. (BDEW),<br />
der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e. V.<br />
(figawa),<br />
der DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Abfall e. V.<br />
der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
(ÖVGW),<br />
des Fachverbandes der Gas- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />
Österreich,<br />
der Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong>werke Bodensee-Rhein (AWBR),<br />
der Arbeitsgemeinschaft Rhein-<strong>Wasser</strong>werke e. V. (ARW),<br />
der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Wasser</strong>werke an der Ruhr (AWWR),<br />
der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT)<br />
Herausgeber:<br />
Dr.-Ing. Rolf Albus, Gaswärme Institiut e.V., Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />
Dr.-Ing. Jörg Burkhardt, Gasversorgung Süddeutschland GmbH,<br />
Stuttgart<br />
Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Fritz Frimmel, Engler-Bunte-Institut, Universität (TH) Karlsruhe<br />
Prof. Dr. -Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />
Stuttgart (federführend <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>)<br />
Prof. Dr. Winfried Hoch, EnBW Regional AG, Stuttgart<br />
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend Gas|Erdgas),<br />
Thyssengas GmbH, Dortmund<br />
Dipl.-Ing. Jost Körte, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />
Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />
Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Heinrich Scheven Anlagen- und Leitungsbau<br />
GmbH, Erkrath<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, Zweckverband Bodensee-<strong>Wasser</strong>versorgung,<br />
Stuttgart<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />
Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Hans Sailer, Wiener <strong>Wasser</strong>werke, Wien<br />
Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR<br />
BauAss. Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW e. V., Bonn<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW e. V., Berlin<br />
Martin Weyand, BDEW e. V., Berlin<br />
Redaktion:<br />
Hauptschriftleitung (verantwortlich):<br />
Dipl.-Ing. Christine Ziegler, Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
Rosenheimer Straße 145, D-81671 München,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-3 18, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />
e-mail: ziegler@oiv.de<br />
Redaktionsbüro im Verlag:<br />
Sieglinde Balzereit, Tel. (0 89) 4 50 51-2 22,<br />
Fax (0 89) 4 50 51-3 23, e-mail: balzereit@oiv.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Jan-Ulrich Arnold, Technische Unternehmens -<br />
beratungs GmbH, Bergisch Gladbach<br />
Prof Dr. med. Konrad Botzenhart, Hygiene Institut der Uni Tübingen,<br />
Tübingen<br />
Prof. Dr.-Ing. Frank Wolfgang Günthert, Universität der Bundeswehr<br />
München, Institut für Siedlungswasserwirtschaft und<br />
Abfalltechnik, Neubiberg<br />
Dr. rer. nat. Klaus Hagen, Krüger WABAG GmbH, Bayreuth<br />
Prof. Dr.-Ing. Werner Hegemann, Andechs<br />
Dipl.-Volksw. Andreas Hein, IWW GmbH, Mülheim/Ruhr<br />
Dr. Bernd Heinzmann, Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe, Berlin<br />
Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, Ruhrverband, Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel, TU Berlin, Berlin<br />
Dr. Josef Klinger, DVGW-Technologiezentrum <strong>Wasser</strong> (TZW), Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Reinhold Krumnack, DVGW, Bonn<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Merkel, Wiesbaden<br />
Dipl.-Ing. Rudolf Meyer, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />
Dipl.-Ing. Karl Morschhäuser, FIGAWA, Köln<br />
Dipl.-Ing. Wilhelm Rubbert, Bieske und Partner GmbH, Lohmar<br />
Dr. Matthias Schmitt, RheinEnergie AG, Köln<br />
Prof. Dr.-Ing. Friedhelm Sieker, Institut für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
Universität Hannover<br />
RA Jörg Schwede, Kanzlei Doering, Hannover<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Uhl, Techn. Universität Dresden, Dresden<br />
Prof. Dr.-Ing. Knut Wichmann, DVGW-Forschungsstelle TUHH,<br />
Hamburg<br />
Verlag:<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Straße 145,<br />
D-81671 München, Tel. (089) 450 51-0, Fax (089) 450 51-207,<br />
Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />
Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Essen,<br />
Tel. (0201) 82002-35 e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
Mediaberatung:<br />
Inge Matos Feliz, im Verlag,<br />
Tel. (089) 45051-228, Fax (089) 45051-207,<br />
e-mail: matos.feliz@oiv.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Brigitte Krawzcyk, im Verlag,<br />
Tel. (089) 450 51-226, Fax (089) 450 51-300,<br />
e-mail: krawczyk@oiv.de<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
„<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>“ erscheint monatlich<br />
(Doppelausgabe Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />
„R+S – Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach“ (jeden 2. Monat).<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementpreis:<br />
Inland: € 360,– (€ 330,– + € 30,– Versandspesen)<br />
Ausland: € 365,– (€ 330,– + € 35,– Versandspesen)<br />
Einzelheft: € 37,– + Versandspesen<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />
für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />
Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />
Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />
Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />
Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
Postfach 91 61<br />
D-97091 Würzburg<br />
Tel. +49 (0) 931 / 4170-1615, Fax +49 (0) 931 / 4170-492<br />
e-mail: leserservice@oldenbourg.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />
strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt<br />
der Meinung der Redaktion.<br />
Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />
Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
© 1858 Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />
Printed in Germany<br />
April 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 423
INFORMATION Termine<br />
wat + WASSER BERLIN<br />
2.–5.5.2011, Berlin<br />
DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V., Frau Salz, Josef-Wirmer-Straße 1-3, 53123 Bonn,<br />
Tel. (0228) 9188-604, Fax (0228) 9188-997<br />
Kommunikation für Netzbetreiber – Neue Zielgruppen, Ziele und Produkte<br />
5.5.2011, Düsseldorf<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100,<br />
Fax (0228) 2598-120, E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
Legionellen und Pseudomonaden – Bedeutung und Vermeidung (Veranst.-Nr. W-H010-05-282-1)<br />
5.5.2011, Essen<br />
Haus der Technik e. V., Hollestraße 1, 45127 Essen, Tel. (0201) 1803-1, Fax (0201) 1803-269,<br />
E-Mail: info@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />
Dresdner Grundwassertage 2011 –<br />
Wirkungen des Grundwasserwiederanstiegs in den Bergbaufolgelandschaften<br />
16.–17.5.5.2011, Dresden<br />
Dresdner Grundwasserforschungszentrum e.V., Meraner Straße 10, 01217 Dresden,<br />
Frau Raimann, Frau Helling, Tel. (0351) 4050-642 bzw. -676, Fax (0351) 4050679,<br />
E-Mail: sraimann@dgfz.de bzw. chelling@dgfz.de, www.gwz-dresden.de<br />
8. DWA-Kanalbautage – Erfahrungsaustausch zur Qualitätssicherung<br />
17.–18.5.2011, Heidelberg<br />
DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V., Theodor-Heuss-Allee 17,<br />
53773 Hennef, Tel. (02242) 872-118, Fax (02242) 872-135, E-Mail: teichmann@dwa.de, www.dwa.de<br />
„Qualitätsprodukt Kanalsanierung“ in Hamburg<br />
17.–18.5.2011, Hamburg<br />
Zentrum für Weiterbildung der Jadehochschule, Oldenburg, Tel. (0441) 36103920, E-Mail: info@jade-hs.de,<br />
www.jade-hs.de/zfw<br />
Kanalisationsforum – Grabenlose Kanalsanierungen – Eine Alternative zum Neubau?<br />
19.–20.5.2011, CH-8050 Zürich<br />
Verband Schweizer <strong>Abwasser</strong>- und Gewässerschutzfachleute VSA, Europastrasse 3, CH-8152 Glattbrugg,<br />
Tel. +41 (0) 433437070, Fax +41 (0) 433437071, E-Mail: sekretariat@vsa.ch, www.vsa.ch<br />
fbr-Fachtagung „<strong>Wasser</strong>autarkes Grundstück“<br />
24.5.2011, Leipzig<br />
Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e. V., Havelstraße 7A, 64295 Darmstadt,<br />
Tel. (06151) 339257, Fax (06151) 339258, E-Mail: info@fbr.de, www.fbr.de<br />
Zukunftsfragen Wissensmanagement in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
25.5.2011, Köln<br />
Forschungsinstitut für <strong>Wasser</strong>- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e. V., Julia Hornscheidt,<br />
Tel. (0241) 8026820, E-Mail: hornscheidt@fiw.rwth-aachen.de<br />
3. Deutscher Tag der Grundstücksentwässerung<br />
25.–26.5.2011, Dortmund<br />
Technische Akademie Hannover e. V., Wöhlerstraße 42, 30163 Hannover, Tel. (0511) 39433-30,<br />
Fax (0511) 39433-40, E-Mail: info@ta-hannover.de, www.ta-hannover.de<br />
Technik der Trinkwasserversorgung für Kaufleute<br />
25.–26.5.2011, Hildesheim<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100,<br />
Fax (0228) 2598-120, E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung 2011 – Verfahren und VOB/A 2009: Vergabe<br />
26.5.2011, Nürnberg<br />
Verbund Ingenieur Qualifizierung gGmbH, Dürrenhofstraße 4, 90402 Nürnberg, Angela Schmidt,<br />
Tel. (0911) 424599-0, Fax (0911) 424599-50, E-Mail: angela.schmidt@verbund-iq.de, www.verbund-iq.de<br />
April 2011<br />
424 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Einkaufsberater<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser.de/einkaufsberater<br />
Ansprechpartnerin für den<br />
Eintrag Ihres Unternehmens<br />
Inge Matos Feliz<br />
Telefon: 0 89/4 50 51-228<br />
Telefax: 0 89/4 / 50 51-207<br />
E-Mail: matos.feliz@oiv.de<br />
Oldenbourg Industrieverlag München<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />
Die technisch-wissenschaftliche<br />
Fachzeitschrift für <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und <strong>Abwasser</strong>behandlung
Armaturen<br />
Brunnenservice<br />
Absperrarmaturen<br />
Automatisierung<br />
Prozessleitsysteme<br />
Armaturen<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnik<br />
Fernwirktechnik<br />
Be- und Entlüftungsrohre
Korrosionsschutz<br />
Leckortung<br />
Rohrleitungen<br />
Aktiver Korrosionsschutz<br />
Kunststoffrohrsysteme<br />
Regenwasser-Behandlung,<br />
-Versickerung, -Rückhaltung<br />
Kunststoffschweißtechnik<br />
Passiver Korrosionsschutz<br />
Rohrhalterungen und<br />
Stützen<br />
Rohrhalterungen
Schachtabdeckungen<br />
Filtermaterialien<br />
von Anthrazit bis Zeolith<br />
Rohrleitungs- und Kanalbau<br />
Smart Metering<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
Sonderbauwerke<br />
Umform- und<br />
Befestigungstechnik<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung und<br />
<strong>Abwasser</strong>ableitung<br />
Rohrdurchführungen<br />
Übersetzungen<br />
<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>aufbereitung<br />
Chemische <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>aufbereitungsanlagen<br />
Öffentliche Ausschreibungen
Beratende Ingenieure (für das <strong>Wasser</strong>-/<strong>Abwasser</strong>fach)<br />
Ing. Büro CJD Ihr Partner für <strong>Wasser</strong>wirtschaft und<br />
Denecken Heide 9 Prozesstechnik<br />
30900 Wedemark Beratung / Planung / Bauüberwachung /<br />
www.ibcjd.de Projektleitung<br />
+49 5130 6078 0 Prozessleitsysteme<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
Grundwasserbehandlung<br />
Kanalsanierung<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
Schmutz-/Regenwasserableitung<br />
<strong>Wasser</strong>gefährdende Stoffe<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />
Regenerative Energien<br />
UNGER<br />
ingenieure<br />
Rockenhausen<br />
Erfurt<br />
igr AG<br />
Luitpoldstraße 60 a<br />
67806 Rockenhausen<br />
Tel.: +49 (0)6361 919-0<br />
Fax: +49 (0)6361 919-100<br />
Baden-Airpark<br />
Leipzig<br />
Darmstadt • Freiburg • Homberg • Mainz<br />
Berlin<br />
Lichtenstein<br />
Bitburg<br />
Zagreb<br />
E-Mail: info@igr.de<br />
Internet: www.igr.de<br />
Herzogenaurach<br />
Niederstetten<br />
• Beratung<br />
• Planung<br />
• Bauüberwachung<br />
• Betreuung<br />
• Projektmanagement<br />
Beratende Ingenieure für:<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung<br />
Aufbereitung<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung<br />
Telefon 0511/284690<br />
Telefax 0511/813786<br />
30159 Hannover<br />
Kurt-Schumacher-Str. 32<br />
• Beratung<br />
• Gutachten<br />
• Planung<br />
• Bauleitung<br />
info@scheffel-planung.de<br />
www.scheffel-planung.de<br />
<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> Abfall Infrastruktur<br />
UNGER ingenieure • Julius-Reiber-Str. 19 • 64293 Darmstadt<br />
www.unger-ingenieure.de<br />
DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />
Die STREICHER Gruppe steht für Innovation und Qualität. Mit knapp 3.000 Mitarbeitern werden<br />
anspruchsvolle Projekte auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene durchgeführt.<br />
Die Zertifizierungen der STREICHER Gruppe umfassen:<br />
DIN EN ISO 9001 GW 11 G 468-1 WHG § 19 I<br />
DIN EN ISO 14001 GW 301: G1: st, ge, pe G 493-1 AD 2000 HPO<br />
SCC** W1: st, ge, gfk, pe, az, ku G 493-2 DIN EN ISO 3834-2<br />
OHSAS 18001 GN2: B W 120 DIN 18800-7 Klasse E<br />
FW 601: FW 1: st, ku<br />
MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA, Rohrleitungs- und Anlagenbau<br />
Schwaigerbreite 17 Tel.: +49(0)991 330-231 rlb@streicher.de<br />
94469 Deggendorf Fax: +49(0)991 330-266 www.streicher.de<br />
Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />
mit DVGW-Zertifikat kann im Internet unter<br />
www.dvgw.de in der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />
heruntergeladen werden.
Stellenanzeigen<br />
Der Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Stadt und Kreis<br />
Offenbach versorgt mit 6 <strong>Wasser</strong>werken und mehr als<br />
100 Förderbrunnen, mehreren Hochbehältern und Druckerhöhungsanlagen<br />
sowie ca. 70 <strong>Wasser</strong>übergabeschächten<br />
13 kommunale Großabnehmer mit Trinkwasser.<br />
Im Zuge der Neubesetzung suchen wir zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt eine/n<br />
Diplom-Ingenieur/in<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft/-technik<br />
als Abteilungsleiter/in<br />
für unsere Abteilung Betrieb mit vier Meisterbereichen<br />
und insgesamt rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Aufgaben:<br />
• die fachliche Leitung und personelle Führung der Bereiche<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung, -aufbereitung und -verteilung<br />
• Das Ressourcenmanagement sowie die Erarbeitung<br />
und Umsetzung von Investitions- und Instandhaltungsstrategien<br />
zur Optimierung des Werksanlagen- und<br />
Netzbetriebes<br />
Anforderungen:<br />
• Studium zur/zum Dipl.-Ingenieur/in für <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
bzw. <strong>Wasser</strong>technik mit Erfahrung auf dem Gebiet<br />
der <strong>Wasser</strong>gewinnung, -aufbereitung und -verteilung<br />
• unternehmerisches Denken und Handeln<br />
• ein hohes Maß an Führungskompetenz, Kooperationsund<br />
Motivationsfähigkeit<br />
• Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen<br />
• sicheres Auftreten sowie gute Kommunikationsfähigkeit<br />
• Führerschein der Klasse 3 bzw. B<br />
Wenn Sie sich angesprochen fühlen, senden Sie bitte<br />
Ihre Bewerbung mit aussagefähigen Unterlagen inkl. Gehaltsvorstellung<br />
und möglichem Eintrittstermin bis zum<br />
15.06.2011schriftlich an<br />
Herrn Michael Jung<br />
Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Stadt und Kreis Offenbach, Personalverwaltung<br />
Am <strong>Wasser</strong>werk 1, 63110 Rodgau<br />
Telefon 06106/6995-37<br />
smart meter<br />
smart grid<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Wege der<br />
effizienten Energieverteilung<br />
<br />
de<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Moderation: Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck,<br />
Technischer Geschäftsführer der RWE<br />
Westfalen-Weser-Ems-Verteilnetz GmbH<br />
Rahmenbedingungen für Smart Meter +<br />
Smart Grid in Deutschland<br />
Alexander Kleemann (Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie)<br />
Neue Konzepte dezentral vernetzter Energiesysteme<br />
– Bestandsaufnahme und Ausblick<br />
Prof. Michael Laskowski (RWE Metering GmbH)<br />
DVGW Innovationsoffensive – Anforderungen an<br />
das Netzmanagement bei Konvergenz von Gas<br />
und Strom<br />
Dr.-Ing. Hartmut Krause (DBI Gas- und<br />
Umwelttechnik GmbH)<br />
Smart Metering aus metrologischer Sicht<br />
Dr. Helmut Többen (Physikalisch-Technische Bundesanstalt)<br />
Konzepte der europäischen<br />
Gaswirtschaft Smart Gas Grid<br />
Roger Kohlmann (Bundesverband der<br />
Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e.V.)<br />
Gasnetze als Energiespeicher der Zukunft<br />
Dr. Gerald Linke (E.ON Ruhrgas AG)<br />
Wann und Wo?<br />
Termin: Mittwoch, 18.05.2011,<br />
9:00 – 17:30 Uhr<br />
Ort: Atlantic Congress Hotel Essen<br />
Zielgruppe: Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Dienstleistern und der Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 600,00 €<br />
Firmenempfehlung: 650,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 680,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie das<br />
Catering (2x Kaffee, 1x Mittagessen)<br />
Gemeinde Bad Bellingen<br />
Stellenausschreibung<br />
Veranstalter<br />
Die Gemeinde Bad Bellingen sucht zum frühest möglichen Zeitpunkt<br />
eine/n<br />
<strong>Wasser</strong>meister/in oder Fachkraft für <strong>Wasser</strong>versorgungstechnik<br />
in Vollzeit für die öffentliche <strong>Wasser</strong>versorgung der Gesamtgemeinde<br />
mit vier Ortsteilen. Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie<br />
auf der Homepage der Gemeinde: www.gemeinde-bad-bellingen.de<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-metering.de
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
3S Consult GmbH, Garbsen 318<br />
Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen 321<br />
AFRISO-EURO-INDEX GmbH, Güglingen 310<br />
Aquadosil <strong>Wasser</strong>aufbereitung GmbH, Essen 348<br />
Badger Meter Europa GmbH, Neuffen 339<br />
Barthauer Software GmbH, Braunschweig 353<br />
BARTSCH, Pumpen- u. <strong>Wasser</strong>technik, Stuhr 363<br />
brbv Berufsbildung in Leitungsbau, Köln 329<br />
Büttig GmbH, Koblenz am Rhein 359<br />
Doyma GmbH & Co. Durchführungssysteme, Oyten 306<br />
Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, Wetzlar 323<br />
Elomat Anlagenbau, <strong>Wasser</strong>technik GmbH, Sasbach 359<br />
Evers e.K. <strong>Wasser</strong>technik, Hopsten 349<br />
EW Medien u. Kongress GmbH, Bonn<br />
Beilage<br />
Wilhelm Ewe GmbH & Co. KG, Braunschweig 357<br />
Ing. Büro Fischer-Uhrig, Berlin 353<br />
FLEXIM Flexible Industrie-, messtechnik GmbH, Berlin 333<br />
Frank GmbH, Mörfelden-Walldorf 305<br />
FRIATEC AG, Mannheim 313<br />
Funke Kunststoffe GmbH, Hamm 309<br />
Gebo-Armaturen GmbH, Schwelm 301<br />
GfG-Gesellschaft für Gerätebau mbH, Dortmund 307<br />
Güteschutz Kanalbau e.V., Bad Honnef 315<br />
Hans Huber AG Maschinen- und Anlagenbau, Berching 319<br />
Hydrometer GmbH, Ansbach 327<br />
KELLER AG für Druckmesstechnik, Winterthur Schweiz<br />
4. Umschlagseite<br />
Kleemeier, Schewe + Co., KSH GmbH, Herford 343<br />
Krohne Messtechnik GmbH, Duisburg 295<br />
KRYSCHI <strong>Wasser</strong>hygiene, Kaarst 338<br />
KSB AG, Frankenthal 299<br />
Mitsubishi Electric Europe B.V., Ratingen 325<br />
Walther Müller & Co.KG, Rohrdurchführungen, Norderstedt 351<br />
Netzsch Mohnopumpen GmbH, Waldkraiburg 337<br />
Passavant-Geiger GmbH, Aarbergen 317<br />
Plasson GmbH, Wesel a. Rhein<br />
Titelseite<br />
Rheinkalk Akdolit GmbH & Co. KG, Pelm 365<br />
Erich Schmidt Verlag GmbH & Co., Berlin 335<br />
Karl Schöngen KG, Kunststoff-Rohrsysteme, Salzgitter 341<br />
SEKISUI NordiTube Technologies SE, Schieder-Schwalenberg 357<br />
Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh 311<br />
Siemens AG,Industry Sector, Industry Automation, Fürth (SIMOCODE pro)<br />
Beilage<br />
Siemens Water Technologies, Wallace & Tiernan GmbH, Günzburg<br />
2. Umschlagseite<br />
Teftorec GmbH, Moers 341<br />
VEGA Grieshaber KG, Schiltach 331<br />
Einkaufsberater / Fachmarkt 425-429<br />
Stellenmarkt<br />
Gemeinde Bad Bellingen, Rechnungsamt/Personalamt, Bad Bellingen 430<br />
Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung, Stadt u. Kreis Offenbach, Rodgau 430
Serie 27 W<br />
Pegelsonde mit Analogausgang<br />
(4…20 mA, 0…10 V) für<br />
Standard-Anwendungen.<br />
Serie 36 X W<br />
Digital kompensierte, hochgenaue Pegelsonde<br />
mit Analogausgang (4…20 mA, 0…10 V).<br />
<br />
des Analogausgangs oder zum<br />
Auslesen der Messwerte.<br />
Serie 46 X<br />
Digital kompensierte, hochgenaue kapazitive <strong>Wasser</strong>standssonde<br />
für kleinste Drücke mit Analogausgang<br />
(4…20 mA, 0…10 V).<br />
<br />
Analogausgangs oder zum Auslesen der Messwerte.<br />
Serie DCX 16<br />
Autonomer Datenlogger mit Ø 16 mm zum Aufzeichnen von<br />
<strong>Wasser</strong>ständen und der <strong>Wasser</strong>temperatur.<br />
DCX-22 VG<br />
Diverse Bauformen und Messmöglichkeiten (rel./abs.).<br />
Fernübertragung der Daten via GSM-2 Modul.<br />
Logger 4.x<br />
Auslesesoftware für Datenlogger.<br />
<br />
Gratissoftware für PC, Laptop oder PDA.<br />
KELLER<br />
KELLER Ges. für Druckmesstechnik mbH Tel. 07745 - 9214 0<br />
E-Mail: info@keller-druck.com Web: www.keller-druck.com