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Flaggschiff der G-Reihe<br />
<strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2<br />
<strong>Traktor</strong>-Check<br />
Hummel Duplo-Trac A9<br />
Knickschlepper mit Pfiff<br />
Die Retter-Schlepper<br />
Küsteneinsätze einst & jetzt<br />
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EDITORIAL<br />
Von Ulf Kaack | Verantwortlicher Redakteur<br />
Im Paragraphen-Dschungel<br />
Liebe <strong>Traktor</strong>freunde,<br />
schweißen, schrauben, schmirgeln … Der Geruch von Diesel und frischem<br />
Lack. Das gemütliche Beisammensein auf den Schleppertreffen und der<br />
Austausch mit den „Artgenossen aus der Szene“. Leider besteht die<br />
Leidenschaft für klassische <strong>Traktor</strong>en nicht ausschließlich aus so<br />
angenehmen Aspekten. Denn zum Leidwesen vieler sind nun mal auch<br />
Gesetze, Vorschriften und Verordnungen ein Teil des rostigen Hobbys. In<br />
der Werkstatt, bei der Zulassungsstelle, in der Versicherungsagentur:<br />
Vielerorts lauern – oftmals im Verborgenen – diverse Fallstricke und<br />
Paragraphen, die eine Menge Ärger bringen können. Und teuer werden<br />
können. <strong>Traktor</strong>-<strong>Classic</strong>-Autor Dr. Marcel Schoch nimmt sich, beginnend<br />
mit dieser Ausgabe, diese eher trockenen, aber umso wichtigeren Themen<br />
vor. Schon aus Eigennutz verdienen sie Aufmerksamkeit. Aber der Leser<br />
hat sich anschließend einen Beitrag aus gleicher Feder verdient: Marcel<br />
Schoch bereist Italien mit den Augen eines Schlepperenthusiasten.<br />
Dieselduft in mediterranem Ambiente! Wenn das keine Belohnung ist!<br />
Viel Freude beim Lesen wünscht<br />
Ulf Kaack<br />
Einiges im Hobbybereich mag unliebsam<br />
sein, sollte aber nicht auf die<br />
leichte Schulter genommen werden<br />
P.S.: Seit nunmehr 4 Jahren bietet Ihnen TRAKTOR<br />
CLASSIC fundierte Berichte, Reportagen und Informationen.<br />
Dabei blieb der Heftpreis konstant. Um Ihnen<br />
weiterhin Qualität auf hohem Niveau und 100 Seiten<br />
je Heft anbieten zu können, bitten wir Sie um Ver -<br />
ständnis, dass wir ab dieser Ausgabe den Heftpreis um<br />
60 Cent erhöhen müssen. Als Abonnenten genießen<br />
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TRAKTOR CLASSIC 1|2013
INHALT<br />
Heft 1/2013<br />
36<br />
David Brown 770<br />
Englischer Patient<br />
Güldner G 75 A<br />
Rot, groß, stark<br />
42<br />
MIT POSTER<br />
AUF SEITE 50<br />
Hummel Duplo-Trac A9<br />
Schmalspur abgeknickt 22<br />
PORTRÄT<br />
4<br />
Der mit dem Knick<br />
„Die ideale Maschine für Weinbau und Plantagen“ –<br />
so wurde der Hummel-Allradschlepper Duplo-Trac A9<br />
in einem Prospekt 1962 beworben. Alles nur leere<br />
Versprechungen? Wir haben nachgeschaut. 22<br />
Englischer Patient<br />
<strong>Traktor</strong>en der Marke David Brown sind hierzulande<br />
eine Seltenheit. In Friesland fanden wir<br />
ein solches Exemplar aus<br />
hartem britischen Stahl in<br />
zarter Frauenhand. 36<br />
Rote Rarität<br />
Vor zwei Jahren haben wir<br />
in <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong> die ein -<br />
TITEL<br />
drucksvolle Güldner-Sammlung<br />
von Karl-Friedrich Vogel vor -<br />
gestellt. Auf vielfachen Leserwunsch<br />
nimmt Peter Böhlke<br />
seinen G 75 A nun genauer<br />
unter die Lupe. Rot, wuchtig,<br />
selten, kräftig und allrad -<br />
getrieben. 42<br />
TITEL<br />
TITEL<br />
SERVICE<br />
Weit mehr als ein Pferd<br />
Mit der ersten Rezession in der Branche in den späten<br />
1950er-Jahren setzte <strong>Fendt</strong> auf die soliden Qualitäten<br />
seines neuen <strong>Farmer</strong> 2. Ein Konzept mit Erfolg. 12<br />
Der Diesel flüsterer<br />
Die M-Motoren der M.A.N. waren ein Technologiesprung.<br />
Leise, vibrationsarm und sparsam. Wir<br />
berichten, wie sie funktionieren. 34<br />
66<br />
TITEL<br />
Schrauberhöhle<br />
Gefahren und juristische Fallstricke<br />
lauern überall in der <strong>Traktor</strong>-<br />
Hobbywerkstatt. Ein wichtiges<br />
Thema für jeden ambitionierten<br />
Schrauber. 66<br />
Für den Strahlemann<br />
Schleifen und Schmir geln ist ein<br />
mühsames und zeitaufwändiges<br />
Geschäft. Eine gute Alternative<br />
ist das Sand strahlen. Marco<br />
Homrighausen zeigt, wie es geht. 74
TRAKTOR<br />
CHECK<br />
<strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />
Grundsolides Arbeitspferd<br />
12<br />
GESCHICHTE<br />
Chronik 1952: Schlankheitskur<br />
Vor 60 Jahren: Lanz setzte seine kleinen Bulldogs<br />
auf Halbdiesel-Diät, Wahl präsentierte ein schlankes<br />
Einstiegsmodell, und die Hanomag hauchte ihren<br />
Radschleppern mehr Leistung ein. 28<br />
Analyse eines Konzepts<br />
Zwei- und Viertakter sind die ewigen Konkurrenten.<br />
Die Bilanz unserer Reihe über die Zweitakt-<strong>Traktor</strong>en. 30<br />
Italienische Momente<br />
In Italien blüht eine lebendige Oldtimer-<strong>Traktor</strong>szene.<br />
Marcel Schoch hat sich für uns umgesehen. 76<br />
Mayday, Mayday<br />
TITEL<br />
Seit 75 Jahren sind Schlepper bei der Rettung<br />
von Men schenleben aus Seenot ein wichtiges<br />
Einsatzmittel an den Küsten von Nord- und Ostsee. 80<br />
Columbus – der Selbstfahrer<br />
Columbus hat mittels Tieflader die neue Heimat erreicht.<br />
Drei Generationen bemühen sich um erneute Bodenhaftung<br />
des eisernen Erntehelfers … 90<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Der besondere Schlepper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Panorama . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Kleinanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Modelle, Medien, Reportagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />
Kommentar, Quiz, Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />
Die Schatztruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />
<strong>Vorschau</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />
TRAKTOREN<br />
IN DIESER<br />
AUSGABE Eicher EM 235 32<br />
Big Bud 16V-747 . . . . . . . 30<br />
David Brown 770 . . . . . . . 36<br />
Deutz D 6806 . . . . . . . . . . . 6<br />
Eicher EM 235 . . . . . . . . . 32<br />
Famo „Rübezahl“ . . . . . . . 87<br />
<strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2/2D . . . . . . 12<br />
Güldner G 75 A . . . . . . . . 42<br />
Hanomag K 50 . . . . . . . . . 88<br />
Hanomag R 12 KB. . . . . . . 30<br />
Hanomag R 19, 27, 35,<br />
55 ATK, K 90 . . . . . . . . . . 28<br />
Hartwig Brummer L 237 . . 30<br />
Holder AG 3 . . . . . . . . . . . 30<br />
Hummel Duplo-Trac A9. . . 22<br />
John Deere 7730 . . . . . . . 83<br />
Landini, diverse. . . . . . . . 76<br />
Lanz D 1706, 2206, 2806 . 28<br />
Unimog U 2150 L . . . . . . . 82<br />
UTB U-650. . . . . . . . . . . . 96<br />
Wahl W 12 . . . . . . . . . . . . 28<br />
Wahl W 40 . . . . . . . . . . . . 97<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
5
DER BESONDERE SCHLEPPER Deutz D 6806<br />
DER BESONDERE SCHLEPPER<br />
DEUTZ D 6806<br />
Auf <strong>Traktor</strong>en trifft man üblicherweise in der Landwirtschaft.<br />
Die Profession dieses giftgrünen Kölners ist dagegen eine<br />
ganz andere: Nahezu täglich kommt der Deutz D 6806<br />
im Hafen von Greetsiel in Ostfriesland zum Einsatz. Er arbeitet<br />
dort, wo andere Urlaub machen und zeigt einen entsprechend<br />
gesunden Gesichtsausdruck. Hier werden fangfrische<br />
Krabben direkt vom Kutter zur Weiterverarbeitung in der<br />
Fischfabrik verladen. Der Deutz D 6806 trat im August 1974<br />
die Nachfolge des D 6006 an. Entscheidende Neuerungen<br />
waren die von 62 auf 67 PS gesteigerte Leistung des luftgekühlten<br />
Vierzylindermotors und die hellgrüne Lackierung.<br />
Bis 1981 griffen allein im Inland fast 7.000 Käufer zu. Das<br />
abgebildete Exemplar mit aufgebauter Mauser-Kabine präsentiert<br />
sich im 1978 eingeführten Farbschema mit schwarzen<br />
Zierstreifen.<br />
6
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
7
PANORAMA<br />
Neuigkeiten und Rückblicke<br />
DEUTZ-TREFFEN<br />
Alte Kölner sortiert nach Baujahren<br />
Das 3. Internationale Deutz-Treffen im<br />
bayrischen Thannhausen gewann erneut<br />
an Format und entwickelt sich in seiner<br />
noch jungen Geschichte zum Treffpunkt<br />
für viele Freunde der Kölner Marke. Eine<br />
Besonderheit ist hier die Aufstellung der<br />
Exponate sortiert nach Baujahr, was dem<br />
Gesamtbild besonderen Charme und<br />
eine prägnante Chronologie verleiht.<br />
Rund 100 Deutz-Liebhaber stellten ihre<br />
Schmuckstücke aus. Nicht zuletzt eine<br />
TV-Ankündigung des Bayerischen Fernsehens<br />
in der Sendung „Unser Land“ bescherte<br />
einen wahren Teil nehmer- und<br />
Besucheransturm. Den Abschluss der<br />
Veranstaltung bildete die obligatorische<br />
Rundfahrt durch Thannhausen und ins<br />
benachbarte Freystadt. Für eventuelle<br />
Pannen unterwegs hatten die Organisatoren<br />
übrigens einen Magirus-Deutz-Lkw<br />
Typ Sirius aus dem Jahr 1962 am Ende<br />
des Konvois platziert. Der blieb allerdings<br />
ohne Beschäftigung.<br />
ADAC-MOTORBUCHPREIS<br />
Auszeichnung für Ulf Kaack<br />
Eine hohe Auszeichnung erhielt Ulf<br />
Kaack, verantwortlicher Redakteur von<br />
TRAKTOR CLASSIC, auf der Frankfurter<br />
Buchmesse im Oktober 2012: Für den<br />
von ihm verfassten und in diesem Frühjahr<br />
erschienenen Titel „Borgward – Das<br />
Kompendium“ bekam er den renom -<br />
mierten ADAC-Motorbuchpreis 2012.<br />
ADAC-Vizepräsident Thomas Burkhardt<br />
(Foto links) und Preisinitiator Jürgen Lewandowski<br />
(rechts im Bild): „Ulf Kaack<br />
hat ein Gespür für die Geschichten neben<br />
der Geschichte. Neben dem Dokumentarischen<br />
greift er immer wieder unerzählte<br />
oder kaum bekannte Hintergründe über<br />
das legendäre Bremer Automobilimperium<br />
mit den Marken Lloyd, Goliath und<br />
Borgward auf.“ Im GeraMond Verlag sind<br />
aus seiner Feder außerdem die Titel „Die<br />
Gorch Fock und ihre Schwesterschiffe“<br />
und ganz aktuell „Mercedes W 123 - Typengeschichte<br />
und Technik“ erschienen.<br />
cker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Tic<br />
2. Dezember 2012<br />
7. Siegburger Schlepperund<br />
Unimogtreffen<br />
Über 100 <strong>Traktor</strong>en fanden sich im letzten Jahr zum gemeinsamen<br />
Winter-Corso in Siegburg ein. Auch in diesem Jahr ist am ersten Advent<br />
wieder eine gemeinsame Ausfahrt geplant. Treffpunkt ist ab<br />
9.30 Uhr der Berliner Platz in Siegburg/Zange.<br />
Für das leibliche Wohl und wärmenden Glühwein ist bestens gesorgt.<br />
Selbst der Weihnachtsmann soll hier schon auf dem <strong>Traktor</strong> gesichtet<br />
worden sein…<br />
27. Dezember 2012<br />
Winterausfahrt durch die<br />
rheinhessische Winterlandschaft<br />
Wer unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen<br />
wieder den Drang verspürt, auf den <strong>Traktor</strong>sattel zu<br />
steigen, der hat die Möglichkeit, bei einer gemeinsamen<br />
Ausfahrt mit den Eppelsheimer Bulldogfreunden<br />
dabei zu sein. Treffpunkt ist um 10 Uhr am<br />
Römerplatz.<br />
Wichtig: Mütze und Handschuhe nicht vergessen!<br />
Ort: 53721 Siegburg<br />
www.schlepperfreunde-siegburg.de<br />
Ort: 55234 Eppelsheim<br />
www.bulldogfreunde-eppelsheim.com<br />
8
FEUERWEHRFEST IN KIRCHDAUN<br />
Oldie-Treffen mit Eicher-Schau<br />
Großes <strong>Traktor</strong>-Treffen am letzten Juni-<br />
Wochenende im rheinland-pfälzischen<br />
Kirchdaun: 60 Eigner von landwirtschaftlichen<br />
Nutzfahrzeugen folgten der Einladung<br />
durch die dortige freiwillige Feuerwehr.<br />
Besonderes Highlight war vor Ort<br />
die „Eicher-Schau“ mit 15 verschiedenen<br />
Typen der bayrischen Traditionsmarke.<br />
Angefangen vom kleinen Schmalspurtraktor<br />
für Wein- und Obstbauplantagen,<br />
bis zu den großen, zugstarken Typen<br />
Mammut und Wotan war ein beachtlicher<br />
Querschnitt durch die Eicher-Modellpalette<br />
zu sehen. Am Sonntag bildeten nach<br />
einem ausgiebigen Fahrerfrühstück die<br />
<strong>Traktor</strong>-Rundfahrt durch das Kirchdauner<br />
Umland sowie die anschließende Fahrzeug-<br />
und Fahrervorstellung weitere Höhepunkte<br />
der Veranstaltung.<br />
JUBILÄUM MIT KLASSIKERTREFFEN<br />
Zehnjähriges der Hatzfelder Schrauber<br />
Sehenswert: IHC 1046, Lanz Bulldog und ein Allgaier mit Kaelblemotor auf dem Hatzfelder Klassikertreffen<br />
Vom 14. bis 16. September fand in Hatzfeld/Eder<br />
im nordhessischen Bergland<br />
anlässlich des zehnjährigen Bestehens<br />
der Oldtimerfreunde Hatzfeld e.V. „Die<br />
Schrauber “ das schon traditionelle Treffen<br />
für historische Landtechnik statt.<br />
Den Status des Geheimtipps hat die Veranstaltung<br />
dabei schon lange und nicht<br />
zu Unrecht verloren. Davon zeugten die<br />
mehr als 500 teilnehmenden Fahrzeuge<br />
– oftmals mit großem Aufwand hergerichtete<br />
Preziosen. Von Allgeier über<br />
Deutz, Eicher, <strong>Fendt</strong> bis hin zu Ursus<br />
und Zetor gab es eine breite Markenvielfalt<br />
zu bestaunen.<br />
ker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker +<br />
29. bis 30. Dezember 2012<br />
7. Winter-Schleppertreffen<br />
am Windrad, Neutscher Höhe<br />
Kurz vorm Jahreswechsel treffen sich Gleichgesinnte, welche<br />
auch vor Schnee keinen Halt machen, in einer kleinen gemüt -<br />
lichen Runde. Zum Aufwärmen geht es mit dem Schlepper auf<br />
den Acker. Beim Holz-Rücken und Winterfurchen-Ziehen wird<br />
mindestens der <strong>Traktor</strong> warm. Handschuhe, Mütze und<br />
Frostschutz also nicht vergessen. Fürs leibliche Wohl wird<br />
bestens gesorgt.<br />
Ort: 64342 Seeheim OT Ober-Beerbach<br />
luftgekuehlt@gmx.de<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
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Sie haben abgestimmt:<br />
WIE INTERESSANT SIND EXOTEN UND TRAKTOREN<br />
AUS AUSLÄNDISCHER PRODUKTION FÜR SIE?<br />
Interessiert mich nicht! Für mich sind die Schlepper<br />
spannend, die vor Ort auf Treffen oder noch in der landwirtschaftlichen<br />
Praxis präsent sind<br />
3,9%<br />
Ich schaue ganz gern ab und zu mal über den Tellerrand<br />
9,6%<br />
Unbedingt! Nicht alltägliche Schlepper sind das Salz in der<br />
Suppe! Über die breite Masse bin ich eh schon gut informiert<br />
86,5%<br />
9
PANORAMA<br />
Neuigkeiten und Wissenswertes<br />
DER SCHWEDISCHE SCHLEPPERMARKT 1976<br />
Rekordjahr<br />
1976 wurden in Schweden 14.816 neue Ackerschlepper<br />
zugelassen. Davon entfielen mehr als drei Viertel<br />
auf die fünf stärksten Anbieter, obwohl in verstärktem<br />
Maße Importeure auf den Markt drängten.<br />
Wie in den meisten westeuropäischen Ländern, schrumpfte der<br />
Schleppermarkt in Schweden während der 60er-Jahre beinahe<br />
stetig und verharrte zu Beginn der 70er-Jahre auf gleichbleibendem<br />
Niveau. Die dann folgende Belebung war beispielsweise<br />
auch in Deutschland zu beobachten, erreichte in Schweden jedoch<br />
ungeahnte Dimensionen. Wurden 1974 noch weniger als<br />
8.000 Schlepper neu zugelassen (weniger als im vergleichsweise<br />
kleinen Dänemark), avancierte Schweden 1975 mit mehr als<br />
11.000 Einheiten zum größten skandinavischen Markt vor Finnland<br />
und übertraf 1976 mit fast 15.000 Exemplaren gar das Ergebnis<br />
des bisherigen Rekordjahres 1954 – obwohl die durchschnittliche<br />
Motorleistung der Neuschlepper sich seitdem auf rund 70<br />
PS verdoppelt hatte.<br />
Kaufanreize<br />
Die allgemein recht günstige wirtschaftliche Entwicklung wurde<br />
in Schweden durch gute Ernten sowie staatliche Konjunkturprogramme<br />
– darunter der 1974 verhängte, bei den Herstellern<br />
grundsätzlich unbeliebte Preisstopp für Landmaschinen – verstärkt.<br />
Lokalmatador Volvo BM hatte den Spitzenplatz abonniert<br />
und diesen in der jüngeren Vergangenheit mit einer vergleichsweise<br />
grob abgestuften Modellpalette (44,5 – 78 – 106 – 136 PS)<br />
mühelos halten können. Dennoch machten zwei 1975 und 1976<br />
neu eingeführte Typen mit 61 bzw. 90 PS den Verkäufern das Leben<br />
leichter, zumal der Marktanteil seit 1969 um rund sieben<br />
Prozent nachgegeben hatte. Noch mehr Federn hatte der traditionelle<br />
„Vizemeister“ Massey-Ferguson lassen müssen und verkaufte<br />
nicht einmal mehr halb so viele Schlepper wie Volvo BM.<br />
Daran konnten auch die neuen Kabinenschlepper der Serie 500<br />
sowie der noch junge Knicklenker 1200 nichts ändern.<br />
Kundenwanderung<br />
Wohin die Kunden der beiden Spitzenreiter entschwunden waren,<br />
wird beim Blick auf die folgenden Plätze deutlich. Immer<br />
mehr Anbieter zeigten Ambitionen, sich größere Stücke aus dem<br />
Kuchen herauszuschneiden. So hatte John Deere seinen Marktanteil<br />
gegenüber den späten 60er-Jahren fast versiebenfacht und<br />
Der Volvo BM 650 (78 PS) wurde von 1970 bis 1982 in fast<br />
30.000 Exemplaren gebaut – länger und häufiger als alle anderen<br />
Schlepper des Hauses<br />
Neuzulassungen 1976 in Schweden<br />
Platz Hersteller Neuzulassungen Marktanteil in Prozent<br />
1. Volvo BM 4.885 33,0<br />
2. MF 2.421 16,3<br />
3. John Deere 1.447 9,8<br />
4. Ford 1.413 9,5<br />
5. IHC 1.129 7,6<br />
6. Zetor 1.055 7,1<br />
7. Ursus 622 4,2<br />
8. David Brown 488 3,3<br />
9. Deutz 384 2,6<br />
10. Valmet 345 2,3<br />
11. Belarus 219 1,5<br />
12. UTB 124 0,8<br />
13. Leyland 102 0,7<br />
Sonstige 182 1,3<br />
Gesamt 14.816 100,0<br />
konnte nun den langjährigen Dritten Ford auf den vierten Platz<br />
verweisen. Auch die osteuropäischen Fabrikate Zetor, Ursus, Belarus<br />
und UTB hatten erst während des laufenden Jahrzehnts<br />
nennenswerte Bedeutung erlangt, und Valmets Exportanstrengungen<br />
zeigten erste Erfolge. Größter Verlierer: In einem fast doppelt<br />
so großen Markt verkaufte Leyland nur noch halb so viele<br />
Schlepper wie wenige Jahre zuvor. Mit noch kleineren Marktanteilen<br />
mußten sich die „Sonstigen“ Case, MB-trac, Same, Steiger,<br />
Steyr und White begnügen. Vor allem der MB-trac war noch<br />
recht jung auf dem Markt, und die Großschlepper der drei genannten<br />
Amerikaner fanden von vornherein nur eine schmale<br />
Marktnische vor.<br />
Klaus Tietgens<br />
Ganz<br />
links:<br />
Innerhalb<br />
von fünf<br />
Jahren wurden<br />
RÜCBLICK<br />
AUF DAS<br />
JAHR<br />
1976<br />
rund 100 Exemplare des<br />
MF 1135 (135 PS) aus den<br />
USA nach Schweden verschifft,<br />
alle mit Hinterradantrieb;<br />
links:<br />
Einstiegsmodell der IHC<br />
war hier der im<br />
britischen Werk Bradford<br />
gebaute Typ 444 mit 42<br />
PS starkem Vierzylinder-<br />
Vorkammerdiesel<br />
Fotos: K. Tietgens<br />
10
NEUE TRAKTOR IG VORDERHUNSRÜCK<br />
Elf Monate und<br />
schon 40 Mitglieder<br />
Auf Initiative einiger Oldtimer-<strong>Traktor</strong>freunde<br />
aus dem<br />
Raum der Verbandsgemeinde<br />
Emmelshausen gründete sich<br />
Anfang September 2011 die<br />
Oldtimer-<strong>Traktor</strong>enfreunde<br />
IG Vorderhunsrück. Hauptinitiator<br />
war dabei Paul Clemens<br />
aus Lingerhahn. Seit der<br />
Gründung der IG im September<br />
des Vorjahres war ein stetiger<br />
Mitgliederzuwachs zu<br />
verzeichnen. Bereits nach elf<br />
Monaten, anlässlich des Museumsfestes<br />
in Emmelshausen,<br />
konnten die Vorsitzenden Paul Clemens und Rudolf Minning<br />
das 40. Mitglied begrüßen.<br />
Es ist Markus Schweizer, zu sehen in der Mitte des Fotos, aus<br />
Pfalzfeld. Er ist Eigentümer von vier klassischen Landmaschinen.<br />
Drei davon hat er bereits eigenhändig restauriert: einen 11-<br />
PS-Deutz-Bauernschlepper sowie zwei Unimogs vom Typ 411<br />
mit jeweils 34 PS. Zurzeit beschäftigt ihn intensiv ein Porsche Junior<br />
mit 14 PS Motorleistung.<br />
Die Vorderhunsrücker Oldtimer-<strong>Traktor</strong>freunde sind trotz der<br />
kurzen Zeit ihrer Existenz in ihrer Region bekannt. Zahlreiche<br />
Clubaktivitäten sind der Grund dafür. Sie präsentierten sich mit<br />
ihren Fahrzeugen im Rahmen der Bundesgartenschau auf der<br />
Festung Ehrenbreitstein, zeigten zweimal anlässlich von Stadtfesten<br />
sowie auf zahlreichen Oldtimertreffen bei befreundeten<br />
Clubs Präsenz. Einmal im Monat findet ein Stammtisch mit intensiven<br />
Dieselgesprächen statt.<br />
NEULICH BEIM FOTOSHOOTING<br />
Die Bautz-Mautz<br />
Nicht nur gestandene Kerle begeistern<br />
sich für klassische<br />
Ackerrösser. Auch „Mautz“, die<br />
noch junge Katze des Bio-Bauers<br />
Brüning aus Lahausen/Niedersachsen,<br />
hat ganz schnell ein Faible<br />
für alte <strong>Traktor</strong>en entwickelt.<br />
Den malerischen Hof ihres Besitzers<br />
hatte TC-Fotograf Jens Frommann<br />
als Kulisse für ein Fotoshooting<br />
mit einem Bautz 200<br />
gewählt. Das Blitzlichtgewitter<br />
weckte augenblicklich die Neugierde<br />
des kleinen Katers. Und<br />
nicht ohne Eitelkeit posierte<br />
„Mautz“ auf der Haube des eigentlichen<br />
Hauptdarstellers und<br />
setzte sich gekonnt in Szene.<br />
<strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong>'s next Topmodel?<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
DVD-NEUHEITEN<br />
Boomjahre in der 50ern<br />
Der Schlepperboom erreicht seinen<br />
Höhepunkt. In keinem anderen Jahrzehnt sind<br />
mehr Schleppermarken auf dem Markt. Große<br />
Entwicklungsschritte werden errungen, viele Menschen leben<br />
von der Landwirtschaft. Nur wenige der bis zu 60 Marken<br />
haben bis heute überlebt. Viele sind bereits Ende der 50er-Jahre<br />
gescheitert oder wurden von anderen Firmen übernommen.<br />
Die DVD „<strong>Traktor</strong>en der 50er“ mit einer Laufzeit von 55<br />
Minuten zeigt eine Zusammenfassung der wichtigsten Marken<br />
und Typen in einem aufregenden Jahrzehnt. Mit historischen<br />
Aufnahmen und technischen Details gibt die DVD zum Preis<br />
von 24,80 Euro einen schönen Einblick in ein wichtiges<br />
Zeitalter der Motorisierung in der Landwirtschaft.<br />
Informationen unter www.agrarvideo.de<br />
Stern auf dem Acker – MB-trac<br />
Was ist das Besondere am MB-trac, warum erhielt diese<br />
Maschine den Kultstatus? Mit dieser Fragestellung beginnt der<br />
neue Film „MB trac – Aus Begeisterung wird Leidenschaft“ –<br />
um in den folgenden 65 Minuten die passenden Antworten darauf<br />
zu liefern. Landwirte kommen zu Wort, Sammler und<br />
Techniker. Ausgiebig wird der MB-trac in seinen<br />
vielen Anwendungsbereichen gezeigt: von<br />
der Ackerarbeit bis zum Betrieb einer moblien<br />
Mosterei. Die Kamera schaut im Unimog-<br />
Museum und in einer Spezialwerkstatt hinter<br />
die Kulissen, ist außerdem auf einem trac-<br />
Treffen zu Gast. Das Ergebnis ist ein umfassendes,<br />
wenn auch unkritisches Portrait der<br />
Agrar-Kreation aus dem Hause Mercedes. Ein<br />
Muss für Fans, das seinen Preis hat: exakt<br />
24,80 Euro. www.agrarvideo.de<br />
BUCH-NEUHEIT<br />
Markengeschichte: Fordson und Ford<br />
Mit seinem Modell T „Tin Lizzie“ und der Einführung der effektiven<br />
Fließbandproduktion schrieb Henry Ford<br />
Automobilgeschichte und schuf gleichzeitig das Fundament für<br />
den bis heute weltweit erfolgreichen Konzern. Auch im<br />
<strong>Traktor</strong>enbau setzte er Akzente: Der Fordson wurde mit seiner<br />
Blockbauweise zum Vorbild aller modernen Standardschlepper.<br />
Unter dem schlichten Titel „Fordson“ erzählen die beiden<br />
Autoren Gerald Sandrieser und Hartmut Lindner die Geschichte<br />
der klassischen Fordson-<strong>Traktor</strong>en von 1917 bis 1964. Von<br />
Pioniertaten ist da die Rede, von Technik und irischen<br />
Charakterköpfen wie Harry Ferguson, dem Erfinder der<br />
Dreipunkthydraulik. Es geht um die Rolle des Fordson in zwei<br />
Kriegen, die britische Ford Motor Company, das Werk Dagenham<br />
und den Siegeszug des Diesel-Motors in den Modellen Major<br />
und Dexta. US-Typen sind ebenso vertreten wie<br />
die Anfänge des leichten Fordson F in<br />
Deutschland. Den Schlussteil bilden die New<br />
Performance-Fordsons und die Zusammenlegung<br />
der <strong>Traktor</strong>-Abteilungen aus den USA und<br />
Großbritannien. Dazu kommen Farbfotos restaurierter<br />
und patinierter Schlepper, historische<br />
Schwarzweiß-Aufnahmen sowie zahlreiche<br />
Originalprospekte und Datenblätter.<br />
Verlag Klaus Rabe, 336 Seiten,<br />
Hochformat A4, Hardcover, ISBN-<br />
13: 978-3926071439, 30 Euro<br />
11
SERVICE<br />
<strong>Traktor</strong>-Check: <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />
(Fast) Zwillinge:<br />
links der <strong>Farmer</strong> 2<br />
(FW139) rechts der<br />
2D (FW228)<br />
FENDT FARMER 2 UND 2D<br />
Weit mehr als ein<br />
In der zweiten Hälfte der 50er-Jahre traf ein erstes Abflauen der Konjunktur des<br />
Nachkriegsaufschwungs auch die Landtechnikbranche. Im härter werdenden<br />
Konkurrenzkampf versuchten die Hersteller zumeist, sich durch neue Modelle<br />
die Gunst der Kunden zu sichern – so auch die Allgäuer <strong>Fendt</strong>werke.<br />
12
Der <strong>Farmer</strong> 2D von Norbert Damme ist liebevoll restauriert und heute technisch und<br />
optisch wieder ein Schmuckstück<br />
Pferd<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Die Entstehung der <strong>Farmer</strong>-Baureihe<br />
fiel sowohl im Nachkriegsdeutschland<br />
als auch in der<br />
Geschichte des Allgäuer Schlepperproduzenten<br />
in eine ganz besondere<br />
Phase. Mit dem Ende der 50er-Jahre trat<br />
eine gewisse Sättigung ein, auf die eine<br />
recht durchgreifende Marktbereinigung<br />
folgte. Die Hersteller mussten die Weichen<br />
stellen. Kleine Unternehmen verschwanden<br />
nach und nach aus dem Handel, während<br />
andere mit Neuentwicklungen und<br />
komplexeren Geräten den Weg in einen<br />
schärfer werdenden Wettbewerb mit anspruchsvolleren<br />
Kunden gingen. Die Zeiten<br />
des simplen Konfektionsschleppers,<br />
der in erster Linie einmal die Zugpferde<br />
von den Höfen verdrängen sollte, neigten<br />
sich unweigerlich dem Ende zu. Das galt<br />
auch und im Besonderen für das Marktoberdorfer<br />
Familienunternehmen <strong>Fendt</strong>,<br />
das seine Schlepper seit den bescheidenen<br />
Anfängen vor drei Jahrzehnten sogar als<br />
Dieselrösser bezeichnete, um genau auf<br />
diese Funktion abzuheben. Aber auch dort<br />
hatte man jetzt die Zeichen der Zeit erkannt:<br />
Innovation oder Untergang.<br />
Neue Schlepper braucht das Land<br />
Schon 1957 wurde die Serienfertigung des<br />
legendären Geräteträgers begonnen, und<br />
im folgenden Jahr wurden auch die Standardschlepper<br />
grundlegend modernisiert.<br />
Dafür wurde zunächst einmal ein völlig<br />
neues Gesicht kreiert. Eine runde Haube<br />
mit zwei integrierten, ziemlich dicht zusammen<br />
liegenden Scheinwerfern sollte<br />
für die nächsten zehn Jahre zum Erkennungsmerkmal<br />
der Marke <strong>Fendt</strong> werden.<br />
Innerhalb eines Jahres wurden drei Baureihen<br />
aus der Taufe gehoben. Sie hörten<br />
schmissig und einprägsam auf die Namen<br />
Fix, <strong>Farmer</strong> und Favorit. Die modernen<br />
Schlepper brachten nicht nur eine Reihe<br />
an Neuerungen, sondern erweiterten auch<br />
die Auswahl an Leistungsabstufungen für<br />
den Bauern. Besonders erfolgreich wurden<br />
die in der Mitte angesiedelten <strong>Farmer</strong>-<br />
Modelle. Mit Motoren – in der Ursprungsreihe<br />
– von 25 PS aufwärts waren sie<br />
geschaffen für mittelgroße Höfe. Schon<br />
diese erste Rundhaubergeneration der <strong>Farmer</strong>reihe<br />
entwickelte sich zu einem ganzen<br />
Bündel von Modellen. Im <strong>Farmer</strong> 1<br />
konnte der Kunde noch zwischen luftund<br />
wassergekühlten Zweizylindermaschinen<br />
wählen, während der <strong>Farmer</strong> 3 S<br />
im Jahr 1966 bereits mit vier Zylindern<br />
und auf Wunsch mit Allradantrieb ausgestattet<br />
war. Zwischen diesen beiden lag<br />
der <strong>Farmer</strong> 2, der mit über 30.000 verkauften<br />
Exemplaren nicht nur den größten Erfolg<br />
für die Marktoberdorfer einfuhr, sondern<br />
auch heute noch vielfach als der<br />
typische <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> angesehen wird.<br />
Die mittelgroßen Schlepper entwickelten<br />
sich für die Hersteller zum Beginn der<br />
60er-Jahre zu dem, was heute als Volumenmodelle<br />
bezeichnet werden würde,<br />
und die Ansprüche der Landwirte stiegen,<br />
sowohl was die Leistung anging als auch<br />
hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten. Im<br />
Jahr 1960 erschien also mit dem <strong>Farmer</strong> 2<br />
(technische Bezeichnung: FW139) eine<br />
leistungsgesteigerte Reihe, die einen – jetzt<br />
ausschließlich wassergekühlten – Drei -<br />
zylinder erhielt. Für einen Grundpreis<br />
von 13.695 DM bekam der Kunde einen<br />
Schlepper mit 34 PS. Der Leistungssprung<br />
zum 25 PS starken <strong>Farmer</strong> 1 erschien den<br />
Verantwortlichen bei <strong>Fendt</strong> aber offensichtlich<br />
zu gewagt und kaum ein Jahr später<br />
erschien mit dem <strong>Farmer</strong> 2D (intern:<br />
FW228) eine Version mit auf 28 PS reduzierter<br />
Leistung. Ansonsten baugleich, war<br />
diese Variante für einen deutlich niedrige-<br />
13
SERVICE<br />
<strong>Traktor</strong>-Check: <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />
Auch heute ist der <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 mit seinem<br />
Mähwerk ein einsatzfähiger Gründlandschlepper<br />
Technische Daten: <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />
Verkaufsbezeichnung <strong>Farmer</strong> 2 D <strong>Farmer</strong> 2<br />
Technische Bezeichnung FW 228 FW 139<br />
Bauzeit 1961 – 67 1960 – 67<br />
Stückzahl 10.935 20.002<br />
Motor<br />
MWM KD 10,5 D; ab 1962: KD 110,5 D; ab 1/67: MWM D-208-3<br />
Verfahren<br />
Gleichdruck-Vorkammer; ab 1/67: Direkteinspritzung<br />
Kühlung Wasser Wasser<br />
Zylinderzahl 3 3<br />
Bohrung x Hub (mm) 90 / 95 x 105 90 / 95 x 105<br />
Hubraum (cm 3 ) 2.004 / 2.233 2.004 / 2.233<br />
Leistung (PS/bei U/min) 28; ab 10/63: 30; 34; ab 1962: 35;<br />
ab 1/67: 32 bei 2.100 ab 1/67: 38 bei 2600<br />
Getriebe ZF A-210 (Stiftschaltung) ZF A-210 (Stiftschaltung)<br />
Gänge v/r 8 / 4 8 / 4<br />
Höchstgeschw. (km/h) 20 oder 30 20 oder 30<br />
Leergewicht (kg) 1.735 – 1.915 1.735 – 1.915<br />
Zul. Gesamtgewicht (kg) 2.280 – 2.600 2.280 – 2.600<br />
Länge (mm) 3.264 3.264<br />
Breite (mm) 1.562 – 1.800 1.562 – 1.800<br />
Höhe (mm) 1.507 – 1.610 1.507 – 1.610<br />
mit Verdeck (mm) 2.150 – 2.270 2.150 – 2.270<br />
Radstand (mm) 1.968 1.968<br />
Bodenfreiheit (mm) 400 – 450 400 – 450<br />
Wendekreis (m) 7; mit Lenkbremse: 6,44 7; mit Lenkbremse: 6,44<br />
Spurweite v/h (mm) 1.250 – 1.500 1.250 – 1.500<br />
Bereifung vorne 5.50-16 oder 6.00-16 5.50-16 oder 6.00-16<br />
Bereifung hinten 11-28, 9-32, 11-32 oder 9-36 11-28, 9-32, 11-32 oder 9-36<br />
Serienausstattung<br />
Dreipunktkraftheber mit Handregelhydraulik oder automatischer<br />
Regelhydraulik, frontladergeeignete Vorderachse, Motorzapfwelle<br />
(558/1106 U/min), Kotflügelsitz links, 12-Volt-Elektrik, Fernthermometer,<br />
Blinkanlage, Anlasser, Zündschloss mit Stand-, Abblend-, und<br />
Fernlichtbedienung<br />
Sonderausstattung Allwetterverdeck mit Fronteinstieg, <strong>Traktor</strong>meter, asymmetrisches Abblendlicht,<br />
Belastungsgewichte, Handlampe, Frontlader, Kipperanschluss,<br />
Kotflügelsitz rechts, Lenkradsperre, Mähwerk, hydraulischer<br />
Mähaufzug und 5’-Mähbalken, Reifenfüllanlage (Wasser), Riementrieb/<br />
Riemenscheibe, Dreipunktseilwinde, Schnellgang, Zigarrenanzünder,<br />
Anhängeschiene, automatische Regelhydraulik, Start-Stopp-Einrichtung<br />
Kaufpreis (DM) 1961 11.975 (FW 228) 13.695 (FW 139)<br />
ren Grundpreis von 11.975 DM zu haben.<br />
Sie war zudem für den Landwirt mit geringeren<br />
Nebenkosten verbunden (Steuern/Versicherung)<br />
und verbrauchte weniger<br />
Kraftstoff. Offensichtlich bewährte sich<br />
dieses Angebot, denn etwa ein Drittel der<br />
Käufer entschied sich für den <strong>Farmer</strong> 2D.<br />
Bei den Nachfolgern <strong>Farmer</strong> 2 DE und 2 E<br />
mit eckiger Motorhaube gewann gar das<br />
schwächere Modell die Oberhand.<br />
Den ersten Trecker nicht vergessen<br />
Nicht nur in ihrer süddeutschen Heimat<br />
verbreiteten sich die <strong>Farmer</strong>-2-Modelle<br />
schnell am Markt, im ganzen Land fanden<br />
sich ihre Abnehmer. Norbert Danne etwa<br />
kommt aus dem Sauerländischen Eisborn<br />
bei Balve. Die Landschaft ist hier der Allgäuer<br />
<strong>Fendt</strong>-Herkunft gar nicht einmal so<br />
unähnlich, was ein Grund dafür gewesen<br />
sein mag, dass die Fahrzeuge sich auch<br />
hier gut verkauften. Eine Mittelgebirgsregion<br />
mit gemischter Nutzung aus Ackerflächen<br />
und Weidewirtschaft. Jedenfalls erinnert<br />
sich der heute 43-jährige noch an seine<br />
Jugend und wie er auf einem <strong>Farmer</strong> 2 das<br />
<strong>Traktor</strong>fahren gelernt hat: „Wir hatten auf<br />
dem kleinen elterlichen Selbstversorgerhof<br />
keinen eigenen Trecker. Bei Bedarf haben<br />
wir uns den vom Nachbarn geliehen und<br />
ihm als Ausgleich dafür auf seinem Land<br />
geholfen, wenn das nötig war, etwa bei der<br />
Ernte.“ Norbert Danne verließ die Heimat<br />
Richtung Münsterland und hatte nichts<br />
mehr mit Schleppern zu tun, aber: „Natür-<br />
Fotos: B. Wistinghausen<br />
14
Die Handregelhydraulik lässt sich auf der<br />
rechten Seite des Steuerblocks arretieren<br />
Norbert Danne rät, zur Kontrolle am Druck -<br />
fühler mal eine Messuhr anzuschließen<br />
Die vorderen Schutzbleche sind nur selten<br />
im Original erhalten<br />
Der MWM KD 10,5 D war der erste Motor<br />
für den <strong>Farmer</strong> 2<br />
Wichtig für den Frontladerbetrieb ist die<br />
Federstütze in der Vorderachse<br />
MWM KD 110,5 D: Filterkartusche und<br />
die originale Gleichstromlichtmaschine<br />
Der Anschlag der Motorhaube sollte<br />
intakt sein<br />
Von Beginn an war klar: Ein <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 mit<br />
seinen schicken Rundungen musste es sein<br />
lich vergisst Du die Erfahrungen auf dem<br />
ersten Trecker nie.“ Und als dann irgendwann<br />
die aufkommende Oldtimerszene<br />
auch das Dorf Norddinker bei Hamm erreichte,<br />
war es nur eine Frage der Zeit, bis<br />
auch im Hause Danne wieder ein Schlepper<br />
angeschafft werden sollte. Schon 2003<br />
erfuhr er durch den Vereinsvorsitzenden,<br />
dass in einem Nachbardorf ein <strong>Farmer</strong> 2D<br />
zu verkaufen sei. „Als ich die Haube mit<br />
der Rundung und den Scheinwerfern in<br />
dessen Garage gesehen habe, wusste ich<br />
gleich, den nehme ich mit nach Hause“,<br />
hat der gelernte Gärtner den Kauf nie bereut.<br />
Für den Westfalen Norbert Danne jedenfalls<br />
gilt für den <strong>Farmer</strong> 2 in besonderem<br />
Maße die Aussage: „Schwachstellen<br />
entstehen bei diesem Fahrzeug nur, wenn<br />
fahrlässig die Wartung vernachlässigt<br />
wird.“ So überzeugt war und ist er von der<br />
Qualität des Fahrzeugs, dass er auch seinem<br />
Nachbarn Alexander Koch guten Gewissens<br />
einen empfehlen konnte, und der<br />
44-jährige ist nach eigenem Bekunden in<br />
der Tat ein technisch eher wenig versierter<br />
Anfänger in der Welt der Trecker.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Das Öl muss fließen<br />
Dennoch gibt es einiges zu beachten. Das<br />
beginnt natürlich mit dem Motor. Wie die<br />
meisten – und nicht nur die kleinen – Hersteller<br />
bedienten sich auch die Allgäuer dabei<br />
eines Zulieferers. Bei ihrem Erscheinen<br />
war die Reihe mit dem Gleichdruck-Vorkammerdiesel<br />
KD10,5D von MWM ausgestattet.<br />
Auch der Schlepper von Norbert<br />
Danne aus dem Jahr 1962 hat diese Ma -<br />
schine. Noch im gleichen Jahr wurde das<br />
Aggregat zum KD110,5D weiter entwickelt.<br />
Der <strong>Farmer</strong> 2 (FW139) von Alexander Koch<br />
mit Erstzulassung 1967 ist damit ausgerüstet.<br />
Mit dem Motorenwechsel wurde auch<br />
die Farbgebung geändert. In der Grundversion<br />
waren Motor, Getriebe und Vorderachsbock<br />
jetzt dunkelgrau, aber auch die<br />
rein grüne Version war wohl weiter erhältlich.<br />
Dabei darf die geringfügige Namensänderung<br />
beim MWM nicht darüber hinweg<br />
täuschen, dass sich beide Typen nicht<br />
unwesentlich unterschieden. Trotz identischer<br />
Grundkonstruktion und gleichen<br />
Hubraums sind die einzelnen Bauteile<br />
nicht unbedingt untereinander austauschbar.<br />
Einzelne Zylinderköpfe vereinfachen<br />
einen eventuellen Ersatz aber ebenso wie<br />
nasse (auswechselbare) Laufbuchsen. Außerdem<br />
können die kompletten Motoren<br />
getauscht und in das jeweils andere Fahrwerk<br />
verpflanzt werden. Augenfälligstes<br />
Unterscheidungsmerkmal sind auf den ersten<br />
Blick die Ölfilter. Während die frühe<br />
Version einen Spaltfilter hatte, wurde der<br />
nächsten Generation ein auswechselbarer<br />
Kartuschenfilter spendiert. Bisweilen beobachtete<br />
Pleuellagerschäden waren mitunter<br />
auf eine unzureichende Ölschmierung<br />
zurückzuführen. Der Spaltfilter galt<br />
als anfällig. Zu häufiges Drehen in die falsche<br />
Richtung machten die Bürsten nicht<br />
mit. Eigentlich war er im Uhrzeigersinn zu<br />
Mit Umsicht zu behandeln: Der<br />
Spaltfilter am KD 10,5 D<br />
Obacht bei Funktionskontrolle: Die Dop -<br />
pelkupplung hat einen Arretierungshebel<br />
15
SERVICE <strong>Traktor</strong>-Check: <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />
„Das ist doch noch gar nichts“, weiß Norbert Danne. Wenn er dem Nachbarbauern bei der Ernte hilft, zieht der <strong>Fendt</strong> gleich zwei davon<br />
Eigentümer<br />
Alexander Koch<br />
An der Lehmkuhle 10<br />
59071 Hamm - Norddinker<br />
drehen, aber nur eine kleine Markierung<br />
am Drehgriff erinnerte daran. Innen war<br />
eine Kugel als Überdruckventil installiert,<br />
deren belastete Federn schon einmal ausleierten.<br />
In den Kartuschenfilter war ein Sicherheitsventil<br />
eingebaut. Wenn der Filter<br />
verstopft war, wurde das Öl über einen<br />
Kurzschluss daran vorbeigeleitet. Die<br />
Schmierung des Motors konnte in diesen<br />
Fällen gefährdet sein. Wenn die Maschine<br />
im Lauf stockt und schlagartig ausgeht,<br />
sollte dies als letztes Alarmsignal für Klemmer<br />
oder festgelaufene Lager gewertet werden,<br />
wenn es nicht schon zu spät ist. Weil<br />
die Fahrzeuge serienmäßig nur über eine<br />
Warnlampe für den Öldruck verfügten,<br />
empfiehlt es sich heute, eine Kontrolle<br />
durchzuführen, indem unmittelbar statt<br />
des Druckschalters am Ölfilter eine Messuhr<br />
angesetzt wird. So lässt sich der Öldruck<br />
ablesen. Die Motorgehäuseentlüftung<br />
ist vorne links nahe der Wasserpumpe<br />
angesetzt. Auch hier ist stets sicher zu stellen,<br />
dass diese nicht verstopft. Original befand<br />
sich ein Geflecht darin, das heute am<br />
besten für den freien Durchgang entfernt<br />
werden kann.<br />
Wenn Wasser Spuren hinterlässt<br />
Thermische Probleme – etwa durch eine<br />
zu schwache Wasserpumpe – werden dem<br />
Motor nicht nachgesagt. Nicht selten ist<br />
hingegen, dass der hinter dem Kühler platzierte<br />
Thermostat – vermutlich nach erstmaligem<br />
Versagen – nicht ersetzt, sondern<br />
einfach weggelassen wurde. Weil die Oldies<br />
in der Regel heute wohl weniger in<br />
der ganz kalten Jahreszeit laufen, ist das<br />
Fehlen zumeist unproblematisch. Dennoch<br />
sollte der Kühlkreislauf nicht gänzlich<br />
unbeachtet bleiben. Früher wurde anstatt<br />
moderner Kühlmittel einfach Wasser<br />
verwendet – mit allen negativen Folgen,<br />
zu denen auch Rostablagerungen und<br />
-schäden im System gehören können. Das<br />
konnte im Extremfall soweit führen, das<br />
die Zylinderlaufbuchsen von außen<br />
durchrosteten. Die Symptome waren zunächst<br />
denen einer durchgebrannten Zylinderkopfdichtung<br />
ähnlich. Je mehr der<br />
Schlepper zu seiner aktiven Zeit herange-<br />
Vor der hydraulischen Absenkung<br />
des Mähwerks muss wie üblich<br />
per Hand die Sicherung entfernt<br />
werden<br />
Alexander Koch weiß, dass<br />
die schwere Haube mit Umsicht<br />
bewegt werden sollte<br />
16
Exot: Der Mähbalken wurde bei Busatis<br />
zugekauft<br />
Das Handgas drückt das Gasgestänge nach<br />
vorn und stellt zurückgezogen den Motor ab<br />
Ersatzteile<br />
Thomas Bracht<br />
KFZ + Landmaschinen<br />
Füssener Str. 31, 87675 Stötten a. Auerberg<br />
Tel: 08349 - 232<br />
www.bracht-landtechnik.de<br />
N. Petersen Landtechnik<br />
Am Rübenberge 5b, 29646 Bispingen<br />
www.ersatzteile-landtechnik.de<br />
Dichtungen<br />
DICHTUNGEN SCHWARZ GmbH<br />
Am Galgenbuck 12, 90613 Großhabersdorf<br />
Tel.: 09105 - 9220<br />
www.dichtungen-schwarz.de<br />
Motoreninstandsetzung<br />
Graf Motoren und Motorenteile GmbH<br />
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Tel.: 07631 - 5495<br />
www.graf-motoren.de<br />
Bedienungsanleitungen<br />
Fachliteraturversand<br />
Ernst-Thälmann-Strasse 54<br />
06179 Teutschenthal OS Holleben<br />
Tel.: 0345 – 6130738<br />
www.fachliteraturversand.de<br />
Der MWM KD 110,5 D verfügt über eine<br />
Filterkartusche<br />
Der <strong>Farmer</strong> 2 von Alexander Koch hat am<br />
Mittelstück den Antrieb für das Mähwerk<br />
nommen worden war, desto größer wurde<br />
die Wahrscheinlichkeit dieses eher seltenen<br />
Phänomens. Denn dabei konnte das<br />
Wasser durchaus zum Kochen gebracht<br />
werden und Blasen bilden. <strong>Fendt</strong> riet zudem<br />
zu regelmäßigem Spülen mit einem<br />
Entkalkungsmittel, um Verstopfungen<br />
durch Sinterbildungen zu vermeiden.<br />
Erste Anzeichen für Frostschäden waren<br />
nicht selten ausgebeulte Kühler. Die Temperaturkontrolle<br />
zur Armaturenkonsole<br />
hin erfolgte über eine Kupferrohrkapillare.<br />
Ähnlich wie bei einem Thermometer<br />
sorgte eine sich ausdehnende Flüssigkeitssäule<br />
für den Ausschlag der Anzeige. Das<br />
Röhrchen war recht anfällig für Beschädigungen<br />
– auf Knickfreiheit sollte geachtet<br />
werden – und als Ersatzteil teuer. Ein Umbau<br />
auf elektrische Ansteuerung war aber<br />
ohne große Probleme möglich. Apropos<br />
Wasser: <strong>Fendt</strong> bot – wie die meisten Hersteller<br />
– die Möglichkeit, über ein Sonderzubehör<br />
die Hinterräder mit Wasser zu füllen,<br />
um das Gewicht auf der Hinterachse<br />
zu erhöhen. Auch hier durfte der mahnende<br />
Hinweis nicht fehlen, die Füllung spätestens<br />
vor Beginn der Frostperiode wieder<br />
abzulassen. Inwieweit diese Option<br />
seinerzeit in die Praxis genutzt worden ist,<br />
kann nicht mehr nachvollzogen werden.<br />
Die Folgen würden sich aber mit Sicherheit<br />
in Form von erhöhter Rostbildung im<br />
Inneren der Felge nachweisen lassen.<br />
Zum Schluss noch einmal aufgewertet<br />
Zu Beginn des letzten Baujahres 1967 wurde<br />
ein neuer Motor verbaut. Beim MWM D<br />
208-3 handelte es sich um eine umfassende<br />
Weiterentwicklung des KD 110,5 D mit Direkteinspritzung,<br />
vergrößertem Hubraum<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
und auf 32 bzw. 38 PS gesteigerter Leistung<br />
– ein durchaus motivierendes Kaufargument<br />
im Endspurt der Rundhauber. Dieser<br />
Motor, der immerhin noch in mehr als<br />
3.000 Rundhaubern zum Einsatz kam,<br />
wird im Nachhinein als der beste gerühmt.<br />
Er gilt als zuverlässiger, sparsamer und<br />
laufruhiger. In den kantigen Nachfolgern<br />
<strong>Farmer</strong> 2 DE und 2 E wurde er ebenfalls<br />
verbaut, dort allerdings mit 35 bzw. 40 PS.<br />
Kleine Lecks sind fast normal<br />
Bei der Kraftübertragung war weniger<br />
verwirrender Wechsel angesagt. Verbaut<br />
wurde über die gesamte Bauzeit das ZF-<br />
Getriebe A-210. Dieses wurde seinerzeit<br />
von zahlreichen deutschen und österreichischen<br />
Herstellern verwendet. Das moderne<br />
Stiftschaltgetriebe – bei diesen Typen<br />
sind die Zahnräder in fester Position<br />
abgebracht, der Kraftschluss wird durch<br />
Wasser in den Hinterrädern bringt Gewicht<br />
auf die Hinterachse – und Probleme bei Frost<br />
verschiebbare Stifte erreicht – verfügt über<br />
acht Vorwärts- und vier Rückwärtsgänge<br />
in drei Gruppen – Acker, Straße und rückwärts<br />
– und zeichnet sich durch eine<br />
leichte Bedienbarkeit aus. Der gerade verzahnte<br />
Antrieb gilt im Allgemeinen als<br />
recht laut, doch Norbert Danne kann der<br />
Die Montagehalterungen<br />
des Frontladers dienen als<br />
effektiver Rammschutz –<br />
mit oder ohne Frontlader<br />
17
SERVICE<br />
<strong>Traktor</strong>-Check: <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />
Original mit den speziellen Kotflügelsitzen<br />
und den Rücklichtschutzblechen<br />
Übung macht den Meister: Das<br />
Mähwerk muss zunächst noch<br />
vom Gras befreit werden<br />
Geräuschentwicklung durchaus positive<br />
Aspekte abgewinnen. Ein gleichmäßiges,<br />
deutlich vernehmbares Singen während<br />
der Fahrt zeigt auch ihm heute, dass im Inneren<br />
alles in Ordnung ist. Zu beachten ist,<br />
dass die Entlüftung des Getriebes über die<br />
Sockel der Schalthebel vonstatten geht.<br />
Hier sollte sich nicht übermäßig viel<br />
Schmutz oder dergleichen ansammeln.<br />
Wenn die Öffnungen verstopfen, sucht<br />
sich der Druck eventuell andere Wege und<br />
Marktbeurteilung<br />
- Es gibt nicht nur den einen <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2,<br />
sondern mehrere Baumuster und Varianten.<br />
- Die Ersatzteilversorgung ist sehr<br />
unterschiedlich und nicht immer einfach zu<br />
durchschauen. Hier sollten gerade Anfänger<br />
den Kontakt zu Fachleuten und Clubs<br />
suchen.<br />
- Die Verfügbarkeit als Gebrauchtmodell ist<br />
(noch) gut.<br />
- Nicht nur für die damalige Zeit waren die<br />
erhältlichen Sonderausstattungen so zahlreich,<br />
dass er sowohl universell als auch spezialisiert<br />
zu verwenden war.<br />
- Gut gewartet und gepflegt eignet sich der<br />
<strong>Farmer</strong> 2 auch heute noch für den Einsatz.<br />
- Gute Kontakte sind vorprogrammiert: Mit<br />
dem <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 bleibt man auf Treffen<br />
selten allein.<br />
Die Verfügbarkeit an Gebrauchtfahr -<br />
zeu gen ist gut: So kann man den<br />
<strong>Farmer</strong> 2 noch regelmäßig zu Gesicht<br />
bekommen<br />
18<br />
kann diverse Simmeringe beschädigen.<br />
Für die gegenwärtig vorherrschenden Nutzungen<br />
im Oldiebereich ist sicher nicht<br />
unwichtig, dass das Getriebe wahlweise in<br />
schneller Ausführung erhältlich war. Diese<br />
ließ den <strong>Farmer</strong> 2 auf 30 km/h beschleunigen,<br />
dazu konnten Reifen bis zur Größe<br />
9-36 aufgezogen werden. Und nicht weniger<br />
bedeutsam: Der Schlepper verfügt über<br />
eine kräftige Zweibackenbremse, im Straßenverkehr<br />
sicher nützlich. Als Handbremse<br />
fungiert beidseitig ein Metallband,<br />
das mit dem Hebel außen um die Bremstrommel<br />
gezurrt wird.<br />
Sorgfalt bei der Restaurierung<br />
Bei Austauscharbeiten sollte bedacht werden,<br />
dass der Belag asbesthaltig sein könnte.<br />
Weiterhin zu beachten ist bei der Bremse,<br />
dass die Welle durch den (ölgefüllten)<br />
Getriebeblock führt. Das war seinerzeit<br />
zwar gar nicht unüblich – auch eine Reihe<br />
anderer Hersteller verfuhr derart –, aber es<br />
kommt eben nach den langen Jahren immer<br />
wieder zu lästigen Leckstellen an den<br />
Durchführungen nach außen. In den Achs -<br />
trichtern dieser Ausführung ist jeweils ein<br />
Seitenvorgelege mit eigenem Ölkreislauf<br />
verbaut. Norbert Danne rät hier aus persönlichen<br />
Erfahrungen zum sorgfältigen<br />
Umgang bei der Restaurierung. Waren seine<br />
Vorgelege vor dem Lackieren noch<br />
dicht, tropfte nach den Arbeiten plötzlich<br />
auf einer Seite Öl durch einen undichten<br />
Simmering auf die Felge. Seine Vermutung:<br />
„Es ist nicht auszuschließen, das wir<br />
mit zu aggressiven Lösungsmitteln beim<br />
Entfernen des Lackes den alten Dichtungen<br />
den Rest gegeben haben.“ Doch insgesamt<br />
gibt sich der 43-jährige in diesem<br />
Punkt gelassen: „Undichtigkeiten kommen<br />
immer mal wieder.“ Es war auch<br />
nicht die Einzige. Fast typische Anzeichen<br />
dafür, dass der Schlepper in seiner aktiven<br />
Bei Norbert Dannes <strong>Farmer</strong> 2 D ist der<br />
Thermostat noch da<br />
Bei Alexander Kochs <strong>Farmer</strong> 2 fehlt der<br />
Thermostat schon<br />
Die Temperaturanzeige verläuft über<br />
eine Kapillare, oben beim <strong>Farmer</strong> 2 D,<br />
unten beim <strong>Farmer</strong> 2
Übersichtliche Armaturen, die Öldruckkon -<br />
trolle jedoch nur mit einer grünen Leuchte<br />
Dank der Schnellverschlüsse kann Norbert Danne seinen Stoll-Frontlader in weniger<br />
als zwei Minuten alleine abbauen<br />
Guter Tip: Zur Verringerung der Rutsch -<br />
gefahr hat Norbert Danne einfach etwas<br />
Split auf den Achstrichtern einlackiert<br />
Die automatische Regelhydraulik mit<br />
dem Ausheber für das Mähwerk<br />
Eine bis ins Detail durchdachte Konstruktion<br />
– vor allem der Frontlader leistet gute Arbeit<br />
Der Mähantrieb ist eine <strong>Fendt</strong>-eigene<br />
Konstruktion<br />
Ein ausgebeulter Kühler zeigt frühere<br />
Frostsünden an<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Zeit ordentlich herangenommen worden<br />
ist, sind oftmals verschlissene Simmerringe<br />
der Getriebeeingangswelle zur Kupplung.<br />
Auch in Norddinker trat dies auf. Der<br />
Westfale merkte dies zunächst, wie könnte<br />
es anders sein, durch einen Ölaustritt.<br />
Aus einer kleinen Verschlussblende tropfte<br />
es. Beim <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> wäre an dieser<br />
Stelle der Mähbalken mit dem Antrieb verbunden,<br />
bei ihm war eben eine Verkleidung<br />
eingesetzt.<br />
Die Doppelkupplung zum Betrieb der<br />
Motorzapfwelle wurde beim Spezialisten<br />
Fichtel und Sachs zugekauft. Für eine<br />
Funktionskontrolle sollte beachtet werden,<br />
dass vorne am Gelenk ein kleiner Hebel<br />
zum Arretieren der Doppelkupplung<br />
sitzt. Und auch an einer anderen Stelle<br />
mahnt Norbert Danne zur Umsicht: Die<br />
mit einem Fußpedal betätigte Differenzialsperre<br />
sollte eigentlich automatisch ausrücken.<br />
Doch nicht immer kommt das Pedal<br />
von allein wieder hoch. Nach vielen<br />
Jahren im aktiven Gebrauch ist die Mechanik<br />
der beweglichen Teile – etwa der<br />
Rückholfeder – nicht selten verschlissen<br />
oder nicht mehr ausreichend gängig.<br />
Mit Spaß dabei<br />
Die nächste wichtige Baukomponente an<br />
einem Schlepper dieser Zeit ist die hydraulische<br />
Anlage. Die Blockhydraulik wie der<br />
Dreipunktkraftheber sind <strong>Fendt</strong>-eigene<br />
Konstruktionen. Für den <strong>Farmer</strong> 2 war<br />
wahlweise eine Handregelsteuerung oder<br />
eine automatische Regelhydraulik erhältlich.<br />
Hier zeigte sich einer der wenigen Unterschiede<br />
zwischen den Ausführungen<br />
FW139 und FW228. Die leistungsreduzierte<br />
Version war werksseitig mit der einfacheren<br />
Handregelhydraulik ausgestattet,<br />
während die automatische Regelhydraulik<br />
wohl zunächst der teureren „regulären“<br />
Variante vorbehalten war. Letztere ist etwa<br />
30 Prozent stärker, beide verfügen aber<br />
über einen kupplungsunabhängigen Pumpenantrieb.<br />
An der Ackerschiene liegt die<br />
Hubkraft bei knapp 1.300 Kilogramm (FW<br />
139) gegenüber gut einer Tonne (FW 228).<br />
In seiner Betriebsanleitung warnte <strong>Fendt</strong><br />
ausdrücklich davor, die Hydraulik in kaltem<br />
Zustand zu heftig zu beanspruchen, da<br />
ansonsten erhöhter Verschleiß an den Lagern<br />
drohte. Wichtig bei einer heutigen<br />
Funktionskontrolle ist, dass sich links oben<br />
am Block ein Hebel zum Sperren der Hydraulik<br />
befindet. Seine eigentliche Funktion<br />
ist eine Sicherung mit hochgezogener<br />
Hydraulik bei Straßenfahrten, um ein unabsichtliches<br />
Senken auszuschließen. Am<br />
Steuerblock der Handregelhydraulik befindet<br />
sich zusätzlich ein kleiner Riegel, um<br />
den Hebel zu arretieren. Durch einen ungeschickten<br />
Tritt gegen die blockierte Welle<br />
bricht diese im Inneren des Blockes gerne<br />
ab, wo sie sich auf wenige Millimeter<br />
verjüngt. Besonders ärgerlich ist das heute,<br />
weil es dieses Teil wohl nicht mehr als<br />
Originalersatz gibt. Insgesamt haben die<br />
Konstrukteure aber eine durchdachte Leistung<br />
erbracht, indem sie für den <strong>Farmer</strong> 2<br />
zum Beispiel schon einen Kipperanschluss<br />
als Sonderzubehör vorsahen. Für den<br />
Westfalen am wichtigsten war und ist allerdings<br />
der Frontlader. Und für so ein Gerät<br />
gibt es immer etwas zu tun: „Sogar beim<br />
Betonieren der Garage haben wir mit dem<br />
Frontlader den Speis aufs Dach gehoben.<br />
19
SERVICE<br />
<strong>Traktor</strong>-Check<br />
Ein fast moderner Schlepper: Gerade von<br />
hinten sieht man dem Modell seine<br />
Bauzeit ab 1960 nicht an<br />
Fast zierlich wirkt<br />
der <strong>Farmer</strong> 2 vor<br />
dem mächtigen<br />
Anhänger<br />
Ersatzteilpreise in Euro<br />
Bremsbacke (Stck.) 229,-<br />
Bremsband (Stck.) 89,-<br />
Beifahrersitz 69,-<br />
Lampenhalter (ansetzbares<br />
Scheinwerfergehäuse) 98,-<br />
Kotflügel vorne 119,-<br />
Kühlergrill 169,-<br />
Spurstange 179,-<br />
Schubstange 339,-<br />
Kolbenringe (Satz für KD 110,5) 34,50<br />
Zylinderlaufbuchse (KD 110,5) 169,-<br />
Einspritzdüse (KD10,5/110,5) 29,-<br />
Quelle: www.ersatzteile-landtechnik.de<br />
Da hat die Arbeit richtig Spaß gemacht,“<br />
preist er die universelle Einsatzmöglichkeit<br />
auch abseits des Ackers.<br />
20<br />
Schnell entfernt und gut geschützt<br />
Norbert Danne hat ein Modell der Marke<br />
Stoll verbaut, aber auch Geräte von Baas<br />
waren für den <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> lieferbar. Er<br />
muss um 1970 nachgerüstet worden sein.<br />
Der 43-jährige hat noch die Unterlagen, der<br />
Stoll-Lader war seinerzeit mit etwa 3.000<br />
Mark schon recht teuer, muss sich aber<br />
auch heute noch nicht verstecken. Durch<br />
die Schnellverschlüsse kann er den Lader<br />
in weniger als zwei Minuten abbauen und<br />
auch für die Schaufel oder andere Gefäße<br />
sind Schnellverschlüsse installiert. Besonders<br />
nützlich findet der Westfale die Montageträger.<br />
Sie bilden nach vorne einen<br />
brauchbaren Rammschutz. Dieser kann<br />
heute mehr denn je bedeutsam sein, denn<br />
die Hauben sind teure und selten gewordene<br />
Ersatzteile. Auch beim erstmaligen Öffnen<br />
der Haube ist Umsicht geboten. Als<br />
vorderer Anschlag des recht schweren<br />
Teils ist auf dem Vorderachsbock eine entsprechend<br />
gebogene Metallplatte angeschraubt.<br />
Ihr umgeknicktes oberes Ende<br />
fasst in den umgebördelten Rand der Haube.<br />
Im Laufe der Jahre kann hier Verschleiß<br />
dafür verantwortlich sein, dass die Stabilität<br />
verloren geht und die ganze Haube<br />
vornüber kippt. In den frühen Versionen<br />
waren auch noch die Scheinwerfergehäuse<br />
als fester Bestandteil integriert, erst etwa ab<br />
1965 waren diese abnehmbar. Das war eine<br />
klassische win-win-Lösung. Für <strong>Fendt</strong><br />
wurde die Fertigung weniger aufwändig<br />
und für den Besitzer waren die Reparaturen<br />
billiger. Trotz Rammschutz konnte da<br />
immer mal was passieren. Dem Vorbesitzer<br />
von Norbert Dannes <strong>Farmer</strong> war tatsächlich<br />
mal ein Baumstamm auf die Haube<br />
geknallt. Dass die danach wieder<br />
herzurichten war, führt er auf die robuste<br />
Bauweise zurück. Dennoch weiß nicht nur<br />
der Westfale seinen Schutz zu schätzen. Er<br />
ist sich sicher, dass viele Exemplare mit<br />
den Trägern für den Frontlader herumfahren,<br />
obwohl der dazugehörige Frontlader<br />
gar nicht mehr zum Einsatz gelangt. Die Eigentümer<br />
wissen genau, warum.<br />
<strong>Fendt</strong> hatte vorgesorgt<br />
Wichtig für den Frontladerbetrieb ist der<br />
Zustand der Vorderachse. Das recht massiv<br />
aussehende Teil ist weit mehr als nur<br />
eine besonders solide Metallausführung.<br />
Die nach unten offene Kastenkonstruktion<br />
dient zudem als Abdeckung der <strong>Fendt</strong>-<br />
Schwingachse gegen Schmutz und Witterungseinflüsse.<br />
Unter ihr verbirgt sich<br />
eine querliegende Blattfeder. Bei Verwendung<br />
von vorderen Arbeitsgeräten ist es<br />
ratsam, die Blattfeder mit einer Stütze zu<br />
stabilisieren. Und wieder hatten die<br />
<strong>Fendt</strong>-Leute mitgedacht: Als Teil der massiven<br />
Verkleidungskonstruktion waren<br />
schon Halterungen zum Einschieben der
Federstütze vorgesehen. Als zusätzliche<br />
Erleichterung spendierten die Allgäuer<br />
dem <strong>Farmer</strong> 2 eine Rollenlenkung (ZF-<br />
Gemmer) im Gegensatz zur noch im <strong>Farmer</strong><br />
1 verbauten Schneckenlenkung. Besonders<br />
im Frontladereinsatz sollte damit<br />
eine Verbesserung der Wendigkeit durch<br />
verringerte Lenkkräfte verbunden sein.<br />
Nicht nur im Allgäu wurde Heu gemacht<br />
Dass <strong>Fendt</strong> als Hersteller aus einer Region<br />
mit verbreiteter Gründlandwirtschaft<br />
stammt, läßt sich auch am erhältlichen<br />
Balkenmähwerk erkennen. Der <strong>Farmer</strong> 2<br />
von Alexander Koch hat so ein Gerät verbaut.<br />
Nicht nur, dass der Antrieb der hauseigenen<br />
Konstruktionsabteilung von<br />
<strong>Fendt</strong> entstammt, der Balken ist dazu auch<br />
hydraulisch ausschwenkbar. Über eine<br />
Verlängerungswelle am Hydraulikblock<br />
und einen Hebel neben dem Sitz kann er<br />
einfach bedient werden. Der Messerbalken<br />
selbst stammt von der noch heute tätigen<br />
österreichischen Firma Busatis. In der Basisversion<br />
gab es aber auch eine einfachere<br />
Ausführung mit Handaushebung.<br />
Gute Energie<br />
Die Elektrik ist einfach und verlässlich. Für<br />
die Stromversorgung der schon auf 12 Volt<br />
ausgelegten Elektrik sorgten ursprünglich<br />
Gleichstromlichtmaschinen. Häufig wurden<br />
diese bei der ersten Gelegenheit durch<br />
ein Drehstromaggregat ersetzt. Weil die<br />
Gleichstromversion bei geringerer Drehzahl<br />
weniger Leistung abgab, war etwa die<br />
Wirkung der Blinker (drehzahlabhängig)<br />
eingeschränkt. Heute sind die Reparaturen<br />
an den alten Anlagen wieder eher zu haben.<br />
Dazu fressen die Drehstromaggregate<br />
über die strammeren Keilriemen etwas<br />
mehr Leistung und Kraftstoff. Außerdem<br />
sollte darauf geachtet werden, bei<br />
laufender Maschine nicht die Batterie abzuklemmen,<br />
weil die Dioden der Drehstromanlage<br />
Schaden nehmen könnten.<br />
Heute wird die Frage pro oder contra daher<br />
wohl nicht selten über den Grad der<br />
Authentizität entschieden, die das fertige<br />
Objekt aufweisen soll.<br />
Fazit<br />
Die Einschätzung von Norbert Danne aus<br />
Norddinker im Münsterland trifft den Nagel<br />
auf den Kopf. Der <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 trägt<br />
den Ruf als zuverlässiger Alltagstraktor zu<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Recht, vorausgesetzt er hat nicht bereits<br />
durch Vernachlässigung und Wartungsstau<br />
Schaden genommen. Bei guter Pflege wird<br />
der Allgäuer wenig Probleme bereiten und<br />
ist dann auch für Anfänger geeignet. Mit<br />
seiner leichten Bedienbarkeit und den vielfältigen<br />
Einsatzmöglichkeiten, die unter<br />
anderem auch auf eine große Anzahl an<br />
Sonderzubehör und Anbaugeräten zurückzuführen<br />
sind, ist er auch nach heutigen<br />
Maßstäben durchaus in der Lage, vielleicht<br />
als Zweit- oder Drittschlepper in der täglichen<br />
Arbeit zu bestehen. Auch wenn ein<br />
nicht unerheblicher Teil der Produktion in<br />
den Export ging, sind Exemplare der dreizylindrigen<br />
Rundhauber noch heute fast<br />
allgegenwärtig sichtbar. Das gilt nicht nur<br />
für die etablierte Klassikerszene, auch im<br />
Einsatz sind sie immer einmal wieder anzutreffen.<br />
Das bedeutet zunächst nicht weniger,<br />
als dass ihre Verfügbarkeit auf dem<br />
Gebrauchtfahrzeugmarkt und in diesem<br />
Zusammenhang als Restaurierungsobjekt<br />
vergleichsweise gut ist. Dazu bleibt ein<br />
<strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 nur selten allein. Kaum ein<br />
Treffen, auf dem sich nicht mehr als ein<br />
Exemplar die Ehre gibt. Leider wird die Ersatzteilversorgung<br />
recht unterschiedlich<br />
bewertet. Die größten Probleme werden die<br />
frühen Motoren (KD10,5 / 110,5) betreffen.<br />
Der <strong>Farmer</strong> 2 ist in der Klassikerszene angekommen,<br />
aber auch noch im Alltag anzutreffen<br />
Forum<br />
www.fendt-oldtimer.de<br />
Weil auch diese beiden Vorkammerdieselvarianten<br />
nicht baugleich sind, ist die genaue<br />
Kenntnis der Fahrgestell- und Motornummer<br />
wichtig. Die Fahrgestellnummer<br />
ist unmittelbar vor dem Ölfilter eingeschlagen,<br />
doch hier ist natürlich Obacht angebracht.<br />
Es gilt sicher zu gehen, dass Motor<br />
und Fahrgestell noch original zueinander<br />
passen (matching numbers). Es soll nämlich<br />
vorgekommen sein, dass werksseitig<br />
auch die Direkteinspritzer als Austauschmotoren<br />
in ältere Modelle verpflanzt worden<br />
sind. Für den MWM D 208-3 dürften<br />
die eventuellen Engpässe in der Ersatzteilversorgung<br />
weniger gravierend sein. Nicht<br />
nur, weil er auch von anderen Herstellern<br />
verwendet wurde, er ist zudem auch noch<br />
in der Nachfolgebaureihe (Eckhauber <strong>Farmer</strong><br />
2(D)E und 2S) zu finden. Das Gleiche<br />
gilt für das Getriebe, doch auch hier ist zu<br />
beachten, dass es vom ZF A-210 mehrere<br />
Entwicklungsstufen gibt, die nicht bedingungslos<br />
untereinander kompatibel sind.<br />
Etwas Geduld und Geschick gilt für die gesamte<br />
Ersatzteilbeschaffung. Neben drei<br />
Motoren gab es mindestens zwei Vorderachsböcke,<br />
zwei Hydrauliksteuerungen sowie<br />
unterschiedliche Ausführungen diverser<br />
Anbauteile. Bodo Wistinghausen<br />
Aussagekräftiger Kühlerschmuck: Ganz<br />
wollten die Allgäuer dann doch nicht auf<br />
die Legende verzichten<br />
Für den <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 gab es werksseitig<br />
schon einen Kipperanschluss<br />
Noch ein kleiner Hebel, der leicht<br />
abbricht: Hier kann die Hydraulik von<br />
vorne nach hinten umgeschaltet werden<br />
Je nach Gewicht und Größe des Fahrers<br />
kann der Gummifederpuffer leicht umgesetzt<br />
werden<br />
21
PORTRÄT<br />
Hummel Allrad Duplo-Trac A9<br />
ALLRADSCHLEPPER VON HUMMEL<br />
Der mit dem Knick<br />
„Die ideale Maschine für Weinbau und Plantagen“ – so wurde der Hummel-<br />
Allradschlepper Duplo-Trac A9 in einem Prospekt 1962 beworben. Alles nur<br />
leere Versprechungen? Ein Besuch bei Thomas Mitzner gibt Aufschluss.<br />
22<br />
Ich wollte einfach etwas, was nicht<br />
jeder hat“, erklärt Thomas Mitzner,<br />
Kfz-Mechaniker aus Westheim in<br />
der Pfalz, den Beginn seiner Sammelleidenschaft<br />
für Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en.<br />
Es sollten keine üblichen Modelle sein,<br />
die in seiner Garage parken. Vielmehr solche,<br />
die nicht auf jedem Treffen zu sehen<br />
sind. Ein Bekannter machte ihn 1992 auf<br />
einen Hummel-Schlepper aufmerksam,<br />
der in einem nahegelegenen Ort auf dem<br />
Hof einer Firma auf einen neuen Besitzer<br />
wartete. Interessiert schaute sich Mitzner<br />
den Oldie an und war überrascht, dass<br />
der in einem überaus gepflegten Zustand<br />
war: „Er wurde vom Vorbesitzer nicht<br />
schwer rangenommen und stand immer<br />
im Trockenen, was den guten Zustand erklärte“,<br />
erinnert sich der 41-Jährige. Lediglich<br />
ein paar Kleinteile mussten erneuert,<br />
Motor und Getriebe überholt
Kreuzgelenk der Zapfwelle am hinteren<br />
Getriebeeingang<br />
werden – kein Problem für den gelernten<br />
Kfz-Mechaniker. So kam es, dass der Pfälzer<br />
seine Sammlung mit einem Hummel<br />
eröffnete.<br />
Der Erstbesitzer – ein Landwirt – hatte<br />
den 1962 gebauten Weinbergschlepper lediglich<br />
neun Jahre lang angemeldet. In der<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Gestänge für die Kupplung und die linke<br />
Vorderradbremse<br />
übrigen Zeit wurde er nur selten bewegt.<br />
Da er keine harte Arbeit leisten musste,<br />
war dieser Duplo-Trac A9 nahezu komplett<br />
und hatte lediglich die üblichen Gebrechen,<br />
wie beispielsweise ausgeschlagene<br />
Gelenke. Der Motor war zum Glück<br />
in einem Topzustand. Sogar der Alu-Grill<br />
Das doppelte Kreuzgelenk der Antriebswelle<br />
am Knickpunkt<br />
am Kühler war unbeschädigt, was man als<br />
echten Glücksgriff bezeichnen konnte.<br />
Denn durch die Vibrationen des Zweitaktmotors<br />
kam es bei diesen Modellen oft<br />
vor, dass der Grill mit der Zeit brach. Einziger<br />
Makel des Knickgelenkschleppers:<br />
Die Hydraulikarme fehlten. Sie waren ir-<br />
23
PORTRÄT<br />
Hummel Allrad Duplo-Trac A9<br />
Einspritzpumpe (oben) und Ölpumpe<br />
(unten)<br />
24<br />
Über dem Knickgelenk verläuft der<br />
Hydraulikschlauch<br />
ben dem Motor waren es die typischen<br />
Verschleißteile, die ich genau unter die<br />
Lupe nahm – beispielsweise Knickgelenk,<br />
Bremsen und Ölleitungen. Der A9 ist eine<br />
gut dimensionierte Konstruktion ohne<br />
Schnickschnack. Man sieht meist auf den<br />
ersten Blick, ob so ein Fahrzeug gut gewartet<br />
und gepflegt wurde.“ Und musste<br />
mal ein Teil ersetzt werden, konnte der<br />
Fachmann in seiner kleinen Werkstatt<br />
meistens selbst Hand anlegen.<br />
Technische Daten<br />
Hummel Duplo-Trac A9<br />
Baujahr des vorgestellten Exemplars 1962<br />
Fahrgestellnr. 745<br />
Motor<br />
Verfahren<br />
Sachs-Diesel 600 L<br />
Zweitakt; Wirbelkammer;<br />
ab 3/60:<br />
Direkteinspritzung<br />
Kühlung<br />
Luft<br />
Zylinderzahl 1<br />
Hubraum (cm 3 ) 608<br />
Bohrung x Hub (mm) 88 x 100<br />
Leistung (PS/bei U/min) 12 bei 2.200<br />
max. Drehmoment<br />
(Nm/bei U/min) 41 bei 2.000<br />
Getriebe: Gänge v/r 6 / 2<br />
Höchstgeschw. (km/h) 17<br />
Leergewicht (kg) 850 – 960<br />
Zul. Gesamtgewicht (kg) 1.650<br />
Länge (mm) 2.500<br />
Breite (mm) 780<br />
Höhe (mm) 1.250<br />
Radstand (mm) 1.150<br />
Bodenfreiheit (mm) 330<br />
Wendekreis (m)<br />
2,2 (innen)<br />
Spurweite v/h (mm) 640<br />
Bereifung v/h 6.00-16<br />
Serienausstattung: Getriebezapfwelle, Anhängekupplung,<br />
verstellbares Zugmaul, Handund<br />
Fußgas, 12-Volt-Elektrik inklusive Anlasser<br />
und Beleuchtung<br />
Sonderausstattung: Hydraulischer Kraftheber,<br />
Riemenscheibe, Seilwinde, Mähwerk<br />
(Rasspe), vordere Kotflügel<br />
Details begeistern<br />
Bei allen Arbeiten war dem Pfälzer eines<br />
immer wichtig: Es sollte alles so originalgendwann<br />
einmal abmontiert worden<br />
und nicht mehr aufzufinden. Über Jahre<br />
versuchte Mitzner bei regionalen Schlosserbetrieben,<br />
die teilweise auch Hummel-<br />
<strong>Traktor</strong>en vertrieben hatten, fündig zu<br />
werden – ohne Erfolg. Erst einige Zeit später<br />
fand Mitzner dank des Internets einen<br />
adäquaten Ersatz.<br />
Insgesamt zwei Jahre lang hat Mitzner<br />
an seinem ersten Sammlerstück gearbeitet.<br />
„Immer so nebenbei“, wie er sagt. Sein<br />
Beruf als Mechaniker kam ihm dabei natürlich<br />
zugute, denn so wusste er auch,<br />
auf welche Teile und Bereiche er ein besonderes<br />
Augenmerk legen musste: „Negetreu<br />
wie möglich sein. Das war bei der<br />
Farbe gar nicht so einfach. Anhand eines<br />
Getriebeteils, das Mitzner von der Farbe<br />
her unverfälscht schien, gelang es einem<br />
Farbspezialisten, das Blau nah am Originalton<br />
zu mischen. Beim Sandstrahlen<br />
kam auch ein Beige-Ton zum Vorschein,<br />
der ebenfalls nachgemischt und für die<br />
Felgen verwendet wurde. Dass sich manche<br />
Hummelbesitzer hier lieber für rote<br />
Farbe entscheiden, hat den Restaurierer<br />
nicht interessiert. Ihm war Authentizität<br />
einfach wichtiger. „Ich lege viel mehr<br />
Wert auf die Technik“, meint Mitzner. Es<br />
passe seiner Meinung nach nicht zusam-<br />
Fotos: D. Trauthwein
Der Kraftstofffilter des Duplo-Trac und<br />
links darüber die Hupe<br />
Im Fußraum rechts befinden sich die beiden<br />
Bremspedale<br />
Im Cockpit: ein Schaltmuster und ein<br />
Schauglas zur Kontrolle des Ölvorrats<br />
men, wenn auf der einen Seite Unsummen<br />
für die Lackierung ausgegeben werden,<br />
auf der anderen Seite aber die tropfende<br />
Ölwanne nicht repariert wird. Bei<br />
reinen Ausstellungsstücken mag das<br />
nichts ausmachen. Doch Mitzners Hummel<br />
sollte mehr sein als ein Ausstellungsobjekt.<br />
„Schließlich gibt es immer wieder<br />
einmal Holz zu holen oder andere Dinge<br />
zu transportieren“, macht der stolze Besitzer<br />
seinen Bedarf deutlich.<br />
Und was gefällt ihm an seinem Hummel-Schlepper,<br />
was ist seiner Meinung<br />
nach das Besondere an ihm? „In unserer<br />
Region waren die Hummelschlepper Exoten.<br />
Gebaut und vertrieben wurden sie anfangs<br />
für den regionalen Bedarf in Südbaden.<br />
Bei uns waren zu dieser Zeit die<br />
Holder bekannter. Sie wurden auch in höheren<br />
Stückzahlen gebaut und konnten<br />
sich somit länger auf dem Markt halten.<br />
Es sind eher Kleinigkeiten, die mir am<br />
Hummel besser gefallen. Die Trittbretter<br />
beispielsweise finde ich gut, denn die verhindern,<br />
dass man mit den Füßen in die<br />
Räder kommt. Bei Holder hatte man nur<br />
einfache Pedale oder Fußrasten. Da konnte<br />
es schon mal passieren, dass man mit<br />
dem Fuß abrutschte und ins Rad gelangte.<br />
Dies ist beim Hummel ideal gelöst. Vom<br />
Motor her ähneln sich Holder und Hummel,<br />
wobei mir am Duplo-Trac gefällt,<br />
dass er ein Schleppachsen-Schlepper ist.<br />
Beim Holder sitzt und lenkt man hinter<br />
dem Gelenk – wo sich auch das Getriebe<br />
befindet – und vorne ist der Motor. Beim<br />
Hummel ist alles vorne verbaut. Man sitzt<br />
vor dem Gelenk direkt hinter Motor und<br />
Getriebe und hinten befindet sich die<br />
Schleppachse. Wie schon die Prospektwerbung<br />
jener Zeit versprach, war dies<br />
ein großer Vorteil, denn so sitzt und blickt<br />
der Fahrer immer in Fahrtrichtung.“<br />
Außer Konkurrenz<br />
Bei aller Schwärmerei für den wendigen<br />
Hummel bleibt für den jetzigen Besitzer<br />
dennoch ein wesentlicher Teil im Dunkeln<br />
verborgen: die historische Einordnung<br />
des A9 in die Firmengeschichte.<br />
Versucht man auf dem Weg der Internetrecherche<br />
etwas über den Weinbergschlepper<br />
herauszufinden, dann führt der Weg<br />
unweigerlich zu Dietmar Kolbs Hummel-<br />
Schlepper-Homepage: www.hummelschlepper.eu<br />
Kolb selbst war von 1961 bis 1965 vier<br />
Jahre lang im Unternehmen Ludwig Hummel<br />
tätig. Aber erst 40 Jahre nach seinem<br />
Ausscheiden aus dem Unternehmen begann<br />
er, sich für die Firmengeschichte zu<br />
interessieren. Seitdem hat er etliche Zeitzeugen<br />
und ehemalige Kollegen befragt<br />
und anhand seiner noch vorhandenen<br />
Unterlagen eine geschichtliche Chronologie<br />
aufgestellt – die einzig verlässliche Firmengeschichte,<br />
die es bisher gibt.<br />
Was die historische Spurensuche<br />
enorm erschwert hat – und heute noch<br />
schwierig macht – ist die Tatsache, dass<br />
bei der Auflösung der Firma Hummel<br />
sämtliche Unterlagen in Papierform im<br />
Keller der Gießerei verbrannt wurden.<br />
Hinzu kommt, dass mittlerweile viele<br />
Zeitzeugen verstorben sind und so die<br />
Vor allem Technik und Authentizität<br />
sind für mich wichtig<br />
noch fehlenden Informationen aus erster<br />
Hand schlicht und ergreifend fehlen.<br />
Im Gespräch mit dem Spurensucher<br />
kommt man der Hummelgeschichte dennoch<br />
etwas näher: „Die Duplo-Tracs wurden<br />
vor allem in Weinbau-, Hopfen- und<br />
Plantagengebiete verkauft – viele wurden<br />
nach Spanien geliefert, ins Elsass, in die<br />
Pfalz und auch in die Niederlande. Speziell<br />
für die endlosen Plantagenreihen<br />
und engen Wingertzeilen sind die<br />
Die Einzelradbremse … … und der Verriegelungshebel So ist die Einzelradbremse verriegelt<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
25
PORTRÄT<br />
Hummel Allrad Duplo-Trac A9<br />
Schlepper damals gebaut worden. Auch<br />
bei uns, in der Region Südbaden, die<br />
quasi fast nur aus Weinbergen besteht,<br />
wurden diese Schlepper für den regionalen<br />
Gebrauch konzipiert. Man kann also<br />
schon sagen, dass sie in erster Linie<br />
Weinbergschlepper waren.“ Dementsprechend<br />
wurden viele Hummelschlepper<br />
mit Allradantrieb und fein abgestuften<br />
Getrieben ausgestattet. Je nach Typ<br />
und Motorisierung waren bis zu 16 Gänge<br />
möglich, was für die damalige Zeit<br />
schon recht viel war. In der entsprechenden<br />
Motorisierung waren diese Geräte<br />
äußerst geländegängig und dank ihrer<br />
Knicklenkung sehr wendig. „Sie konnten<br />
mit einem Innenradius von rund 110<br />
Zentimetern drehen. Ohne Übertreibung<br />
kann man sagen, dass sie fast auf der<br />
Sammlung<br />
Weitere <strong>Traktor</strong>en aus Thomas Mitzners<br />
Sammlung:<br />
Zettelmeyer Z2, Bj. 1938<br />
Unimog U411, Bj. 1957<br />
Lanz D 5506, Bj. 1952<br />
Ferguson TE-F, Bj. 1954<br />
Hela Varimot 07, Bj. 1954<br />
Hela Varimot 08, Bj. 1960<br />
Krieger KS 30, Bj. 1966<br />
Kontakt: www.treckerthomas.de<br />
Stelle wenden“, erklärt Kolb heute noch<br />
begeistert.<br />
Mit Sitzkomfort<br />
Zunächst konzentrierte sich der Vertrieb<br />
auf Südbaden und Baden und machte den<br />
damaligen Mitbewerbern Holder (aus<br />
Metzingen am Fuß der Schwäbischen<br />
Alb) und Schanzlin (aus Weisweil am Kaiserstuhl)<br />
keine große Konkurrenz. Das<br />
Programm der Firma Hummel bestand bis<br />
in die 1950er-Jahre hinein nur aus Einachsschleppern.<br />
Diese hat man dann irgendwann<br />
einmal mit einer Schleppachse<br />
versehen: eine Verlängerung des Schleppers,<br />
hinten mit zwei kleinen Rädchen<br />
und mit einer Sitzschale obendrauf. Das<br />
war etwas Neues, denn hinter den üblichen<br />
Einachsern musste man bis dato herlaufen<br />
– auf dem Hummel konnte man sitzen!<br />
Aus dieser Schleppachs-Konstruktion<br />
wurde dann 1955 der Typ HA 56 entwickelt,<br />
der bereits eine angetriebene Hinterachse<br />
hatte. Damit begann der Werdegang<br />
vom Einachser über den Einachser<br />
Der Knickpunkt des <strong>Traktor</strong>s Die Lichtleiste hinten ist abnehmbar Aus der Blickrichtung des Fahrers<br />
Bei offener Motorhaube wird das Kühlgebläse<br />
sichtbar<br />
26<br />
Kompakte Konstruktion: Blick auf den<br />
luftgekühlten Motor<br />
Hin und wieder montiert Mitzner ein<br />
Röll-Anhängegerät an seinen Hummel
Mit dem alten Pflug geht es auf den Acker Teile der Heck-Hydraulik Handbremshebel rechts über Hinterachse<br />
mit Schleppachse zum allradgetriebenen<br />
Knicklenker. Bis der erste A9 produziert<br />
wurde, dauerte es nur weitere zwei Jahre<br />
– 1957 war es soweit. Insgesamt wurde er<br />
elf Jahre lang gebaut. Spätestens 1965 erfuhr<br />
der Duplo-Trac eine leistungsorientierte<br />
Weiterentwicklung: Ursprünglich<br />
verfügte das Getriebe über sechs Vorwärtsgänge<br />
und zwei Rückwärtsgänge,<br />
jetzt wurde es auf neun Vorwärts- und<br />
drei Rückwärtsgänge erweitert.<br />
Dem damaligen Standard entsprechend<br />
war die A9-Serie mit zwei un -<br />
abhängigen Bremssystemen ausgestattet:<br />
Eines bestehend aus Fußlenk- und Handfeststellbremse<br />
mit Wirkung auf die beiden<br />
Vorderräder, das andere bestehend<br />
aus einer auf die beiden Hinterräder wirkenden<br />
Handfeststellbremse.<br />
Das Verzögerungssystem hatte al -<br />
lerdings so seine Tücken – speziell die<br />
Vorderradbremse, die bei Betätigung<br />
im falschen Moment den Knickschlepper<br />
schon mal zum Umkippen bringen<br />
konnte.<br />
Antriebstechnisch war der Hummel<br />
ein kleiner Kraftprotz, der es auch mit<br />
Steillagen aufnehmen konnte. Mitzners<br />
Modell hat einen luftgekühlten Sachs-<br />
Zweitaktmotor mit einem Zylinder und<br />
Heimat der Duplo-Tracs waren vor allem die<br />
Weinbau-, Hopfen- und Plantagengebiete<br />
12 PS. Wahlweise waren luftgekühlte<br />
Viertakter verfügbar – ab 1960 ein MWM-<br />
Zweizylinder mit 20 PS sowie ab 1962 ein<br />
zunächst 12 und später 14 PS starker italienischer<br />
Slanzi-Einzylinder. „Die Ausführung<br />
mit 12-PS-Sachs-Motor war derjenigen<br />
mit 20-PS-MWM-Motor in<br />
punkto Geländegängigkeit mindestens<br />
ebenbürtig“, ist sich Kolb sicher und<br />
stellt fest: „Heute noch, nach fast 50 Jahren,<br />
haben diese Schlepper eine enorme<br />
Zugkraft. Sie packen sogar Steillagen<br />
ohne Probleme. Es gibt noch recht viele<br />
Exemplare, die nahezu täglich im harten<br />
Dauereinsatz sind.“<br />
Daniela Trauthwein<br />
Unter dem Doppelgelenk der Antriebswelle<br />
sitzt der Bolzen des Knickgelenks<br />
Für seine Sammlung wollte Thomas Mitzner einen besonderen Schlepper<br />
Das Zahnrad der Knicklenkung<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
27
GESCHICHTE Chronik 1952<br />
CHRONIK – VOR 60 JAHREN<br />
Schlankheitskur<br />
Lanz setzte seine kleinen Bulldogs auf Halbdiesel-Diät, Wahl<br />
präsentierte ein schlankes Einstiegsmodell, und die Hanomag<br />
hauchte ihren Radschleppern mittels Drehzahlsteigerung mehr<br />
Leistung ein. Die neue Großraupe K 90 war zwar ein schweres<br />
Kaliber, wußte aber mit dem Kraftstoff zu wirtschaften.<br />
Vor allem in den kleinen Leistungsklassen<br />
zeigten viele Hersteller<br />
Bestrebungen, die Gewichte<br />
ihrer Schlepper zu senken. Das<br />
sparte Kraftstoff und Herstellungskosten.<br />
Außerdem erlaubten die vermehrt zur Anwendung<br />
gelangenden hydraulischen<br />
Kraftheber auch vergleichsweise leichten<br />
Fahrzeugen, ihre Kraft auf den Boden zu<br />
bringen. Der Ferguson (s. TC 2/2011) ging<br />
hier mit gutem Beispiel voran.<br />
Der vorerst größte<br />
Halbdiesel-Bulldog D 2806<br />
übernahm die Speichenräder von<br />
seinem Vorgänger D 7506 „Allzweck“<br />
Halbdiesel-Bulldogs<br />
Von schlanker Statur war im bisherigen<br />
Lanz-Programm nur der kleine 16-PS-<br />
„Seitenglühkopf“ D 5506. Auf dessen<br />
Grundkonstruktion basierten die neuen,<br />
im November 1952 vorgestellten Einstiegsmodelle<br />
D 1706 und D 2206, die es<br />
faustdick unter ihren schmalen Motorhauben<br />
hatten. Die Gleichgültigkeit des<br />
bewährten Glühkopfmotors gegenüber<br />
der Kraftstoffqualität war zwar legendär,<br />
der günstigenfalls bei 240 g/PSh liegende<br />
Verbrauch jedoch längst nicht mehr zeitbot<br />
der D 2206 ein günstiges,<br />
für die Mannheimer „Eintöpfe“<br />
bislang untypisches Leistungsgewicht<br />
von 63 kg/PS. Von anderem Kaliber<br />
war mit 79 kg/PS der vorerst größte Halbdiesel-Bulldog<br />
D 2806, der auf dem bisherigen<br />
25-PS-Glühkopf D 7506 basierte. In<br />
diesem Fall hatte man den Hubraum des<br />
Motors mit Übergang auf das neue Verbrennungsverfahren<br />
um rund einen Liter<br />
Lanz geht mit seinen sparsamen<br />
Halbdiesel-Modellen in die Offensive<br />
gemäß. Folglich hatte Lanz das Prinzip<br />
komplett überarbeitet und war von der<br />
Querstrom- auf die Umkehrspülung übergegangen,<br />
welche die Verwendung eines<br />
flachen Kolbens ermöglichte. Dadurch,<br />
sowie durch die Verwendung eines innen<br />
kegelförmigen Zylinderkopfes, ergaben<br />
sich eine günstigere Form des Brennraumes<br />
und eine von etwa 6:1 auf 11:1 erhöhte<br />
Verdichtung. Im Zusammenspiel mit einem<br />
späteren Einspritzzeitpunkt wurde<br />
ein seinerzeit vorbildlicher Kraftstoffverbrauch<br />
von rund 180 g/PSh unter Volllast<br />
erreicht. Wegen der zwischen zeitgenös -<br />
sischen Benzin- und Dieselmotoren liegenden<br />
Verdichtung und der zum Start<br />
notwendigen Zündanlage nebst Benzinbeimischung<br />
bürgerte sich für diese Bauart<br />
bald der Begriff „Halbdiesel“ ein. Als<br />
stärkerer der beiden kleinen Halbdiesel<br />
verkleinert und erzielte dennoch eine höhere<br />
Leistung. Bis zu ihrer Produktionseinstellung<br />
im Frühjahr 1955 brachten es<br />
die drei Bulldogs auf rund 7.300, 6.300 sowie<br />
4.500 Exemplare und halfen ihrem<br />
Produzenten, sich im Reigen der großen<br />
drei deutschen Hersteller zu behaupten.<br />
Hanomag mit mehr Drehzahl<br />
Zu den „großen drei“ zählte neben Deutz<br />
auch die Hanomag, in deren Schleppermotoren<br />
noch erhebliche Reserven<br />
schlummerten. Der Zweizylinder D 14 arbeitete<br />
im Schlepper R 16 mit einer Nenndrehzahl<br />
von 1.600 U/min, die Drei- und<br />
Vierzylinder D 21 und D 28 in den<br />
Schleppern R 22 und R 28 gar nur mit<br />
1.500 U/min, während der D 28 in den<br />
Lastwagen des Hauses 50 PS bei 2.800<br />
U/min leistete. In den Schleppern blieben<br />
die Motoren weiterhin deutlich unter<br />
diesem Niveau und erzielten durch<br />
Drehzahlsteigerung auf 1.975 bzw. 1.900<br />
dennoch erheblich mehr Leistung ohne<br />
Mehrgewicht. Im Falle des R 35 ergab<br />
sich ein überaus günstiges Leistungsgewicht<br />
von nur 50 kg/PS. Während der<br />
R 28 aus dem Programm fiel, wurden<br />
die Typen R 16 und R 22 weitergebaut<br />
und erhielten den gleichen Kühlergrill<br />
Fotos: Archiv K. Tietgens<br />
28
Der kleinste<br />
Halbdiesel-Bulldog<br />
D 1706 wurde zumeist<br />
mit Speichenrädern<br />
ausgeliefert<br />
Als stärkster Vertreter der leichten Hanomag-<br />
Baureihe bestach der R 35 durch ein außerordentlich<br />
günstiges Leistungsgewicht. Den neuen Kühlergrill<br />
erhielten Ende 1952 auch die übrigen Typen<br />
mit senkrechtem<br />
Schriftzug wie ihre<br />
neuen Geschwister<br />
R 19, R 27 und R 35.<br />
Schwere Kaliber<br />
Die aus den Raupen des Hauses bekannte<br />
55-PS-Version des großen Vierzylindermotors<br />
kam nun erstmals in einem<br />
Radschlepper zum Einsatz. Vom R 45 unterschied<br />
sich der neue R 55 ATK zudem<br />
durch den um 245 auf 2.325 Millimeter<br />
verlängerten Radstand und die auf 32,5<br />
km/h gesteigerte Höchstgeschwindigkeit.<br />
Mit den serienmäßigen Gußfelgen betrug<br />
das Eigengewicht rund 4,4 Tonnen, Seilwinde<br />
und die optionale Kabine mit Plexiglasdach<br />
schlugen mit weiteren 800 kg<br />
zu Buche. Eine ölhydraulische Kupplung<br />
des Herstellers Voith erleichterte das Ziehen<br />
schwerer Lasten. So gelangten die<br />
ersten fünf<br />
Exemplare bei<br />
der niederländischen Luftfahrtgesellschaft<br />
KLM als<br />
Flugzeugschlepper zum Einsatz.<br />
Schwerstes Kaliber im<br />
Hanomag-Programm war ab<br />
Ende 1952 die Großraupe K 90, für die<br />
man den hauseigenen Sechszylindermotor<br />
auf 9,3 Liter Hubraum erweitert und<br />
auf Direkteinspritzung umgestellt hatte.<br />
Dadurch ergab sich ein vorbildlich günstiger<br />
Verbrauch von nur 170 g/PSh unter<br />
Volllast. Für die Kraftübertragung sorgte<br />
ein Wendegetriebe, dessen Rückwärtsgänge<br />
rund 40 Prozent schneller abgestuft<br />
waren als die Vorwärtsgänge. Die K 90<br />
wurde nur vereinzelt in der Landwirtschaft<br />
eingesetzt, erfreute sich jedoch als<br />
über 11 Tonnen schwere Planierraupe<br />
recht großer Beliebtheit. Erst 1964 lief die<br />
Fertigung des ab Ende 1961 als K 10 bezeichneten<br />
Dauerläufers nach rund 1.800<br />
Exemplaren aus.<br />
Wahl-Erfolg<br />
Am anderen Ende der Leistungsskala ging<br />
im Dezember 1952 Wahls neues Einstiegsmodell<br />
W 12 in Serie. Dessen MWM-Einzylindermotor<br />
KD 12 E wurde unter anderem<br />
auch von <strong>Fendt</strong> und Hela eingesetzt.<br />
In den ersten 61 Exemplaren verwendete<br />
Wahl das aus dem W 17 (s. TC 4/2011) bekannte<br />
ZF-Fünfganggetriebe A-8, bevor ab<br />
Juni 1953 das leichtere A-5 zur Verfügung<br />
stand. Inklusive der weitere drei Monate<br />
später nachgereichten luftgekühlten Version<br />
entwickelte der W 12 sich zum erfolgreichsten<br />
Wahl-Schlepper. Bis Ende 1958<br />
entstanden fast 1.200 Exemplare – nahezu<br />
ein Viertel der Gesamtproduktion des kleinen<br />
Unternehmens. Klaus Tietgens<br />
Anhand seiner Scheibenräder ist der<br />
Lanz D 2206 in der Regel deutlich vom<br />
D 1706 zu unterscheiden<br />
Nicht nur als Flugzeugschlepper beliebt:<br />
Hanomag R 55 ATK mit Voith-<br />
Strömungskupplung<br />
Schlanker Einsteiger: Der Wahl W 12<br />
(hier schon als „Luftgekühlter“) geriet<br />
für seinen Hersteller zum Erfolgsmodell<br />
Technische Daten der beschriebenen Schlepper<br />
Modell Hanomag Hanomag Hanomag Hanomag Hanomag Lanz Lanz Lanz Wahl<br />
R 19 R 27 R 35 R 55 ATK K 90 D 1706 D 2206 D 2806 W 12<br />
Zyl.; Arbeitsverfahren 2; 4-Takt 3; 4-Takt 4; 4-Takt 4;4-Takt 6; 4-Takt 1; 2-Takt 1; 2-Takt 1; 2-Takt 1; 4-Takt<br />
Hubraum (cm 3 ) 1.400 2.099 2.799 5.702 9.348 2.256 2.256 3.711 851<br />
Leistung (PS/bei U/min) 19/1.975 27/1.900 35/1.900 55/1.300 90/1.300 17/950 22/1.050 28/850 12/2.000<br />
Getriebe: Gänge v/r 5/1; 8/2 5/1; 10/2 5/1; 10/2 5/1 5/4 6/2 6/2 6/2 5/1<br />
Höchstgeschw. (km/h) 19,6 19,5 18,3 – 19,8 17,7 – 32,5 9,7 18,8 20,0 18,5 19,8<br />
Gewicht (kg) 1.170 – 1.250 1.520 – 1.585 1.760 – 1.860 4.419 – 5.200 8.700 1.310 1.380 2.220 935<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
29
GESCHICHTE<br />
Diesel-Zweitakter<br />
DER ZWEITAKT-DIESELMOTOR IM SCHLEPPERBAU<br />
Analyse eines Konzepts<br />
FOLGE 15<br />
DER ZWEITAKT-<br />
DIESEL MOTOR IN<br />
DER LANDTECHNIK<br />
Seit der Frühzeit des<br />
Motorenbaus konkurriert das<br />
Zweitakt- mit dem Viertaktverfahren.<br />
Mehr als ein halbes<br />
Jahrhundert lang war das<br />
auch in der Landtechnik der<br />
Fall. Wir ziehen Bilanz aus<br />
unserer in Ausgabe 5/2010<br />
gestarteten Serie.<br />
Einer der schlanksten:<br />
Holder AG3 mit dem<br />
Dreizylindermotor HD3<br />
aus hauseigener<br />
Fertigung<br />
Die ersten Zweitakt-Dieselmotoren<br />
tauchten Mitte der 1930er-Jahre<br />
im Schlepperbau auf, die letzten<br />
ergänzten den weltweiten Fuhrpark<br />
bis 1990. Bei genauerer Betrachtung<br />
beschränkt sich die Blütezeit des Prinzips<br />
jedoch auf die 1950er- und 1960er-Jahre.<br />
Davor und danach mischten sich die<br />
Zweitakter bestenfalls in homöopathischen<br />
Dosen unters Viertaktvolk. Stückzahlen<br />
illustrieren die Situation. Die<br />
Gesamtproduktion vierrädriger Ackerschlepper<br />
mit Zweitakt-Dieselmotoren<br />
dürfte sich irgendwo zwischen 100.000<br />
und 200.000 Einheiten bewegen. Etwa auf<br />
gleichem Niveau lag zu allen Zeiten der<br />
Ausstoß eines großen Herstellers – allerdings<br />
innerhalb eines einzigen Jahres!<br />
Viele Wege führen zum Zweitakter<br />
Entscheidungen zum Bau von Zweitaktern<br />
wurden aus unterschiedlichen Motivationen<br />
heraus gefällt. Junkers verfolgte<br />
einst das Ziel, einen möglichst effizienten<br />
Antrieb zu schaffen. Die Wärmebilanz<br />
Im Sinne der Einfachheit<br />
Recht weit entfernt vom Ideal des effizienten<br />
Antriebs war seinerzeit der Glühkopfmotor.<br />
Die Qualität des Kraftstoffes ließ<br />
ihn zwar einigermaßen kalt, doch konsumierte<br />
er dafür umso größere Mengen daläßt<br />
sich bekanntlich durch eine Verkleinerung<br />
der Oberfläche verbessern. In Konsequenz<br />
dieser Erkenntnis verzichtete<br />
man auf den seinerzeit zudem als konstruktive<br />
Schwachstelle geltenden Zylinderkopf<br />
und ließ innerhalb eines Zylinders<br />
jeweils zwei Kolben gegeneinander<br />
arbeiten. Der Gegenkolbenmotor war geboren<br />
– als schlitzgesteuerter Zweitakter,<br />
denn der Ventiltrieb findet sich üblicherweise<br />
im Zylinderkopf.<br />
Der größte: Big Bud 16V-747 mit<br />
900 PS starkem Detroit-Diesel-<br />
Sechzehnzylinder 16V92T<br />
30
von. Dass Glühkopfmotoren in aller Regel<br />
Zweitakter sind, liegt auf der Hand, denn<br />
in einem ungekühlten Zylinderkopf lässt<br />
sich ein empfindlicher Ventiltrieb kaum<br />
besser unterbringen als in einem nicht<br />
vorhandenen. Als Hatz seinen Glühkopfmotor<br />
in den 1920er-Jahren zum Diesel<br />
weiterentwickelte, blieben die niederbayerischen<br />
Motorenbauer dem Zweitaktprinzip<br />
allein schon der Einfachheit halber<br />
treu. Unkompliziertheit spielte nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg auch für Max Holder<br />
eine Rolle. Sein Kleindieselmotor sollte<br />
mit möglichst wenigen beweglichen Teilen<br />
auskommen. In der Folge wurde es ein<br />
Zweitakter ohne Ventiltrieb – eine recht erfolgreiche<br />
Konstruktion, die beim Lizenznehmer<br />
Fichtel & Sachs später zu einer gewissen<br />
Variantenvielfalt gedieh und mehr<br />
als 20.000 Schlepper befeuern sollte.<br />
Einer der ersten: 1938 gebauter „Brummer L 237“ der Firma Raimund Hartwig mit<br />
liegendem Hatz-Einzylinder L2<br />
Fotos: Archiv K. Tietgens<br />
Leistungsdichte<br />
Andere Hersteller wollten die im Vergleich<br />
zum Viertakter doppelt so schnelle<br />
Abfolge der Verbrennungsvorgänge zur<br />
Steigerung der Leistungsdichte nutzen,<br />
also aus einem möglichst kleinen und<br />
leichten Motor ein Maximum an Leistung<br />
herausholen. Lanz steckte in seinen<br />
Geräteträger zwecks Kosten- und Gewichtsersparnis<br />
gar zunächst einen Zweitakt-Ottomotor,<br />
der sich für diese Anwendung<br />
jedoch als völlig ungeeignet erwies.<br />
Das galt leider auch nach der Weiterentwicklung<br />
zum Diesel, der sich mit Vorliebe<br />
selbst zerlegte. Bevor der Ruf restlos<br />
ruiniert war, brachte Lanz mehr als 10.000<br />
derart motorisierte Schlepper unters Volk.<br />
Herzschrittmacher<br />
In den kleinen Hanomag-Zweitaktern D<br />
611 und D 621 förderte ein Roots-Drehkolbengebläse<br />
große Mengen Frischluft in<br />
den Brennraum und schob Abgase heraus.<br />
Die Leistungsausbeute überzeugte, doch<br />
das Problem der im Teillastbereich unvollständigen<br />
Verbrennung blieb bestehen<br />
und sorgte nicht nur für lästigen Ölauswurf,<br />
sondern gelegentlich auch für Kolbenklemmer<br />
durch Verkokung. Mit über<br />
70.000 Exemplaren inklusive des größeren<br />
D 721 dürfte die Hanomag die weitaus<br />
meisten Zweitaktmotoren in Ackerschleppern<br />
installiert haben – und liefert<br />
zugleich eines der anschaulichen Beispiele<br />
für das Scheitern einer Idee. Für den<br />
Einsatz in Lastwagen und schweren Baumaschinen<br />
geeignete Ausbaustufen liefen<br />
bereits auf den Prüfständen, so dass eine<br />
Umstellung der kompletten Produktpalette<br />
auf das Zweitaktverfahren nur noch<br />
eine Frage der Zeit zu sein schien – und<br />
dann holte man schlagartig wieder die alten<br />
Viertakter aus der Mottenkiste.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Einer der meistverkauften: Hanomag R 12 mit Einzylindermotor D 611 – hier in kurzer<br />
Bauweise (KB)<br />
Andere zogen unauffälliger ihre Bahnen,<br />
beispielsweise der immerhin in mehr als<br />
5.000 Exemplaren gebaute Normag-Zweitakter<br />
mit seinem technisch interessanten<br />
Spülkolben, der einen ähnlichen Effekt<br />
erzielte wie das Gebläse der kleinen Hanomags.<br />
Mitläufer und Dauerbrenner<br />
Einer der erfolgreichsten Vertreter seiner<br />
Zunft gedieh in einer weltbekannten Automobilmetropole<br />
jenseits des großen Teiches.<br />
GM-Tochter Detroit Diesel gönnte<br />
ihren Zweitaktern Auslassventile und realisierte<br />
damit die effiziente Gleichstromspülung.<br />
Eine Beatmung durch Roots-Gebläse<br />
und in höheren Ausbaustufen durch<br />
zusätzliche Turbolader trieb die spezifische<br />
Leistung bis auf 40 PS pro Liter Hubraum.<br />
Nicht zuletzt dank des Verzichts auf<br />
übertriebenen Leichtbau bereiteten die<br />
Motoren vergleichsweise wenig Verdruß<br />
und fanden millionenfache Verbreitung.<br />
In der Landtechnik blieben sie zwar eine<br />
Randerscheinung, konnten sich von allen<br />
Konstruktionen jedoch am längsten behaupten<br />
und hauchten ganz nebenbei<br />
dem stärksten Schlepper aller Zeiten, dem<br />
Big Bud 16V-747, Leben ein. Ebenso wie<br />
dieser war auch einer der kleinsten Vierradschlepper<br />
aller Zeiten, der Holder A 8,<br />
ein Knicklenker mit Zweitaktmotor. Das<br />
umstrittene Prinzip hat also durchaus seine<br />
Spuren hinterlassen – und zwar keineswegs<br />
nur Ölspuren.<br />
Klaus Tietgens<br />
LESEN SIE IN DER NÄCHSTEN AUSGABE<br />
Übersicht: Alle Schlepper mit Zweitakt-<br />
Dieselmotoren<br />
31
PANORAMA Eicher EM 235<br />
WINTERLICHER RÄUMDIENST<br />
MIT DEM EICHER TIGER II<br />
Schnee -<br />
tiger<br />
Praktisch: Der gepflegte<br />
Eicher – längst im<br />
verdienten Ruhestand –<br />
leistet im privaten Winterdienst<br />
erstklassige Arbeit<br />
Die kalte Jahreszeit<br />
steht vor der der<br />
Tür. Gelegenheit<br />
für ein paar Winter -<br />
impres sionen. Rainer<br />
Dornseiff zeigt mit seinem<br />
Eicher EM 235, was vielen<br />
von uns in den kommenden<br />
Wochen bevorsteht.<br />
Im nordhessischen Bromskirchen an<br />
der Grenze zum Sauerland hatte die<br />
Bevölkerung im vergangenen Winter<br />
– wie nahezu überall im Land - mit<br />
gewaltigen Schneemassen zu kämpfen.<br />
Teilweise betrug die Höhe bis zu einen<br />
Meter, wo schließlich auch der kommunale<br />
Winterdienst an seine Grenzen stieß.<br />
Für Rainer Dornseiff ein willkommener<br />
Anlass, aus der Not eine Tugend zu machen<br />
und seinen Eicher EM 235 „Tiger II“<br />
kurzerhand für den Räumeinsatz umzurüsten.<br />
Kurz entschlossen versah er seinen<br />
<strong>Traktor</strong> mit der eigens für diesen<br />
32<br />
Zweck konstruierten Fronthydraulik, an<br />
die er ein Schneeschild mit zwei Metern<br />
Räumbreite montierte. Jetzt fehlte nur<br />
noch das Zusatzgewicht, das er an die<br />
Dreipunktaufnahme der Heckhydraulik<br />
anbaute. Der Ballast bringt satte 700 Kilo<br />
auf die Waage, knapp 1.700 Kilo Eigengewicht<br />
kommen dazu.<br />
Mit Differenzialsperre und Lenkbremse<br />
Schneeräumschild und Zusatzgewicht<br />
sind ebenfalls von Rainer Dornseiff –<br />
Freunde und Bekannte nennen ihn „Ritzelrainer“<br />
– konstruiert und gebaut wor-<br />
Mit 700 Kilogramm zusätzlichem<br />
Gewicht an<br />
der Heckhydraulik lassen<br />
sich die Schneemassen<br />
problemlos bewältigen.<br />
den. Durch die zusätzlichen Kilos, die für<br />
mehr Anpressdruck der Antriebsachse<br />
sorgen, sind für die Fortbewegung des Eicher<br />
keine Schneeketten erforderlich. Bei<br />
Bedarf wird mit der Differenzialsperre gefahren.<br />
Um in der richtigen Spur zu bleiben,<br />
betätigt Rainer Dornseiff auch schon<br />
mal die Lenkbremse. „Diese Kombination<br />
aus <strong>Traktor</strong>, Schneeschild und Zusatzgewicht<br />
ist eine nützliche Sache für<br />
den privaten Winterdienst eines <strong>Traktor</strong>-<br />
Liebhabers“, meint Dornseiff. „Alle Male<br />
besser, als die weiße Pracht von Hand<br />
zu räumen. Und riesig Spaß macht es außerdem.“<br />
Zum Schluss noch ein Blick auf den<br />
technischen Steckbrief des „Schneekönigs“.<br />
Es handelt sich um einen Eicher<br />
EM 235, auch „Tiger II“ genannt, der vom<br />
luftgekühlten Dreizylinder-Direkteinspritzmotor<br />
EDK 3a angetrieben wird. Bei<br />
einem Hubraum von 2.552 Kubikzentimetern<br />
verfügt er über eine Leistung von 32<br />
PS. „Ritzelrainers“ EM 235 ist 1964 – im<br />
zweiten von fünf Produktionsjahren – bei<br />
Eicher in Bayern vom Band gelaufen. Im<br />
tadellosen Zustand stellt er eindrucksvoll<br />
unter Beweis, dass eine fast fünf Jahrzehnte<br />
alte Raubkatze auch im Winterdienst<br />
bei Minusgraden immer noch reichlich<br />
„Biss“ hat.<br />
Marco Homrighausen<br />
Fotos: M. Homrighausen
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Der Diesel -<br />
flüsterer<br />
Mit den M-Motoren gelang der<br />
M.A.N. ein gewaltiger Sprung in<br />
der Dieseltechnologie und eine<br />
bedeutende Aufwertung der<br />
eigenen Motorenpalette.<br />
Aber wie funktioniert so ein<br />
Triebwerk? Gleich wissen Sie<br />
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Die M.A.N. war vor allem für die großen, allradgetriebenen Modelle berühmt. Hier ein 4R2 mit 40 PS aus dem Jahr 1963 -<br />
fachmännisch restauriert, allerdings nicht im Original-Farbton. Unter der Haube arbeitet ein Dieselmotor nach dem M-Verfahren<br />
Ein Diesel-Triebwerk mit hoher<br />
Laufkultur wurde zu Beginn der<br />
1950er-Jahre von M.A.N. entwickelt:<br />
der Mittenkugelmotor, kurz M-<br />
Motor. Er arbeitete ab 1953 unter den Lkw-<br />
Hauben und zwei Jahre später in den <strong>Traktor</strong>en<br />
des Herstellers. Für damalige Verhältnisse<br />
war er sparsam, besonders<br />
elastisch, sauber und geräuscharm, wurde<br />
gar als Flüstermotor bezeichnet.<br />
Mit dem G-Motor hatte die M.A.N. bereits<br />
einen hervorragenden Motor aufzubieten,<br />
doch wollten die Entwickler um<br />
den Dr.-Ing. Siegfried Meurer mehr. Meurer,<br />
ein gebürtiger Dresdner, fand nach<br />
seiner Promotion 1938 bei der M.A.N. einen<br />
Arbeitsplatz. 1950 wurde er Leiter<br />
der Forschungsabteilung für schnell laufende<br />
Dieselmotoren. Sein Ziel war die<br />
Entwicklung eines „Flüstermotors“. Siegfried<br />
Meurer beschäftigte sich intensiv<br />
mit den Vorgängen, die sich im Motor abspielten.<br />
Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse<br />
begann er mit seiner Konstruktion.<br />
Eine besonders wichtige Verbesserung<br />
erzielte er mit einem einfachen Mittel. Der<br />
bisher seitlich angeordnete Brennraum<br />
wurde in die Mitte des Kolbenkopfes verlegt<br />
und gleichzeitig die Öffnung erweitert.<br />
Nach dieser Veränderung bekam die<br />
Konstruktion ihren Namen: Mittenkugel-<br />
34<br />
Beeindruckende Laufkultur<br />
Durch diese langsame, gleichmäßige Verbrennung<br />
wurde die Explosionswirkung<br />
vermieden und ein weicher, geräuscharmer<br />
Verbrennungsverlauf ermöglicht. Mit<br />
der Position des Brennraums im Kolbeninneren<br />
wurde außerdem eine zusätzliche<br />
Schalldämpfung erreicht. Dieser leise Lauf<br />
brachte dem Motor sehr bald den Spitznamen<br />
„Flüstermotor“ ein. Andere Beinamen<br />
waren „Motor der stillen Kraft“, „Moteur<br />
magique“ oder „Whisper Engine“. Das<br />
berüchtigte „Nageln“ oder Klopfen des<br />
Dieselmotors war überwunden. Neben<br />
den guten Starteigenschaften fiel vor aloder<br />
M-Motor. Durch diese Maßnahme<br />
konnte die Temperatur des Kolbens stark<br />
reduziert werden, was besonders an der<br />
Brennraumöffnung festzustellen war.<br />
Meurer setzte außerdem einen Kupferkonus<br />
auf die neue, jetzt als Zweilochdüse<br />
ausgebildete Einspritzdüse und befestigte<br />
sie anders am Motor. Damit verhinderte<br />
er eine mögliche Überhitzung und eine<br />
Verkokung der Düsenbohrungen.<br />
Alles über M.A.N.-<strong>Traktor</strong>en<br />
Dieses Porträt des wegweisenden M-Motors ist<br />
dem kürzlich erschienen Buch „Typenatlas<br />
MAN-<strong>Traktor</strong>en“ entnommen. Das neue Typenbuch<br />
von Landtechnik-Experte Albert<br />
Mößmer präsentiert gewohnt sachkundig und<br />
übersichtlich die eindrucksvolle Modellvielfalt<br />
der MAN-<strong>Traktor</strong>en.<br />
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Der Einspritzdruck konnte auf etwa 170<br />
bar reduziert werden. Beim Einlassventil<br />
kam es zu einer weiteren wichtigen Neuerung,<br />
die den Effekt hatte, dass die eintretende<br />
Luft durch einen Drallkanal in kreisende<br />
Bewegungen gebracht wurde. Wenn<br />
nun der Kraftstoff breit ausstrahlend eingespritzt<br />
wurde, sich an der Brennraumwand<br />
ausbreitete und dort verdampfte,<br />
wurde er von der rotierenden Luft mitgenommen.<br />
Etwa fünf Prozent der Einspritzmenge<br />
gelangten jedoch nicht an die<br />
Wandung und verfielen sofort der Selbstzündung.<br />
Sie wirbelten an den restlichen<br />
95 Prozent vorbei und es kam zur vollständigen,<br />
schichtweisen Verbrennung.<br />
Fotos: A. Mößmer/U. Kaack
Ablauf der Verbrennung im M-Motor<br />
1. Die rotierende Luftdrehung,<br />
erzeugt durch<br />
die seinerzeit neuartige<br />
Formgebung des<br />
Einlasskanals<br />
2. Kraftstoff wird eingespritzt,<br />
95 Prozent<br />
des Kraftstoffs werden<br />
filmartig auf die Kolben -<br />
wandung aufgebracht<br />
3. Fünf Prozent des zugeführten<br />
Kraftstoffes<br />
werden mit heißer Luft<br />
vermischt und brennen<br />
sofort<br />
4. Oberhalb des Kraftstofffilms<br />
erzeugt die<br />
Luftdrehung eine<br />
Kraftstoffdampf-Luft-<br />
Mischung<br />
5. Die Verbrennung<br />
wird durch die<br />
Verdampfungsge -<br />
schwindigkeit des<br />
Kraftstoffes gesteuert<br />
lem die große Elastizität des Motors im gesamten<br />
Drehzahlbereich auf. Das war<br />
auch deshalb praktisch, weil dadurch weniger<br />
Schaltvorgänge und Gangwechsel<br />
nötig waren. Außerdem stellte die M.A.N.<br />
die besonders hohe Kraftstofftoleranz des<br />
M-Motors fest. Vom Leichtbenzin bis zum<br />
billigen Schmieröl „fraß“ der Motor praktisch<br />
alles. Und das in Maßen, der Kraftstoffverbrauch<br />
lag im günstigsten Fall bei<br />
155 g/PSh. Es war dann kein großer<br />
Schritt mehr zum ersten Vielstoffmotor,<br />
der besonders beim Militär gerne verwendet<br />
wurde. Erst im Laufe der 80er- und<br />
90er-Jahre wurden die M-Motoren schrittweise<br />
abgelöst.<br />
Der M-Motor im <strong>Traktor</strong><br />
Die Umstellung der <strong>Traktor</strong>en auf die M-<br />
Motoren erfolgte parallel zur Übersiedlung<br />
der Fertigung von Nürnberg nach<br />
München-Allach im Jahr 1955. Fast alle<br />
Modelle mit zwei Ziffern hinter einem<br />
einzelnen Buchstaben in der Typenbezeichnung<br />
wurden mit den neuen Motoren<br />
ausgestattet. Einzige Ausnahme war<br />
der A 45 A, der lediglich 1955 in 88 Exemplaren<br />
gebaut wurde und noch den alten<br />
Motorentyp erhielt. Sein Nachfolger mit<br />
neuem Aggregat war der B 45 A.<br />
Jetzt wurden auch die bei Güldner hergestellten<br />
Motoren der Einstiegsmodelle<br />
auf das M-Verfahren umgestellt, allerdings<br />
weiterhin bei der Linde-Tochter Güldner<br />
produziert. Das änderte sich erst mit der<br />
kommenden Motorengeneration. Im Laufe<br />
der nächsten Jahre nahm die M.A.N. <strong>Traktor</strong>en<br />
mit zwei-, drei- und vierzylindrigen<br />
M-Motoren ins Programm. Einige wenige<br />
Exemplare wurden mit Sechszylindern<br />
versehen. Als Zeichen dafür, dass der<br />
Schlepper einen M-Motor besaß, wurde an<br />
Vielfraß: Vom Leichtbenzin bis zum<br />
Schmieröl „schluckte“ der M-Motor alles<br />
der Unterseite der Kühlerverkleidung ein<br />
kleines rot-weißes „m“ angebracht. Wie<br />
die Lkw wurden auch die <strong>Traktor</strong>en mit einer<br />
Kühlwasservorwärmeeinrichtung ausgestattet<br />
- einem Kaltstartgerät, das bei besonders<br />
frostigen Temperaturen beim<br />
Anspringen des Motors half.<br />
Albert Mößmer<br />
Auf dem Motorgehäuse findet man die Bezeichnung „M-Motor“.<br />
Damit ist kein Zweifel mehr möglich. Das silberne Kästchen mit<br />
der Aufschrift „VDO“ ist der Betriebsstundenzähler<br />
Das kleine silberne „m“ mit dickem rotem Rand auf der Kühlerverkleidung<br />
symbolisiert den eingebauten M-Motor. Doch Vorsicht!<br />
Viele Besitzer älterer Modelle haben sich dieses Logo nachgekauft<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
35
PORTRÄT David Brown 775<br />
DAS FRIESENMÄDCHEN UND DER INSELEXOT<br />
Englischer Patient<br />
<strong>Traktor</strong>en aus der britischen Landmaschinenmanufaktur David Brown<br />
sind hier zulande eher eine Seltenheit. Ebenso sieht es mit Frauen in<br />
der Szene klassischer <strong>Traktor</strong>en aus, die aktiv fahren und restaurieren.<br />
In Friesland haben wir eine Kombination aus beidem gefunden.<br />
Nicht nur auf<br />
<strong>Traktor</strong>treffen stößt<br />
der hierzulande recht<br />
exotische David Brown<br />
auf Interesse<br />
Die „traktorinfizierte“ Friesenfamilie Ebkes: Maike, Ewald,<br />
Gunda und Jan-Dirk (Foto von links)<br />
Regelmäßig besucht Maike mit dem hübschen Engländer die <strong>Traktor</strong>treffen<br />
im Umland – hier den großen Teilemarkt in Bockhorn<br />
36
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
37
PORTRÄT David Brown DB 775<br />
Die Damenwelt ist unter den Aktivisten<br />
in der Liebhaberszene<br />
klassischer <strong>Traktor</strong>en immer<br />
noch recht spärlich vertreten.<br />
Eine Exotin in dieser Männerdomäne ist<br />
die 20-jährige Maike Ebkes aus dem friesischen<br />
Bredehorn bei Wilhelmshaven.<br />
Und passender Weise pilotiert die junge<br />
Frau auch noch einen Exoten – einen<br />
cremefarbenen David Brown DB 775,<br />
erstmals zugelassen am 4. September<br />
1974.<br />
Ihre Leidenschaft zu den Produkten<br />
des britischen <strong>Traktor</strong>enherstellers David<br />
Brown bezeichnet Maike mit einem<br />
Schmunzeln als frühpubertäre Liebe: „Ich<br />
war zehn Jahre alt, als ich auf einem Treffen<br />
ein gutes Dutzend David Browns in einer<br />
Reihe stehen sah. Es war um mich geschehen,<br />
irgendwie hatte ich mich<br />
augenblicklich verknallt – wie das halt so<br />
ist bei kleinen Mädchen. Vor allem die<br />
Farbe hatte es mir angetan, die Kombination<br />
aus dem creme farbenen Weiß und<br />
dem leuchtenden Orange.“<br />
Nun war es nicht so, dass der Wunsch<br />
nach einem David Brown bei den Eltern<br />
auf taube Ohren stieß. Im Gegenteil: Die<br />
ganze Familie hat eine ausgeprägte Affinität<br />
zu altem Ackergerät. Viele Jahre gab<br />
es Pferde in der Weide auf dem Hof. Das<br />
Mähen und Heuen erledigte Vater Ewald<br />
(72) mit einem McCormick D-217, Baujahr<br />
1960. „Seit 17 Jahren besuchen wir<br />
Treckertreffen, ein Freund motivierte uns<br />
vor sieben Jahren, mit eigenem Fahrzeug<br />
teilzunehmen. So wurde die Treckerei<br />
schnell zu unserem Hobby“, erklärt Senior<br />
Ewald. „Der McCormick wurde restauriert.<br />
Regelmäßig besuchten wir nun<br />
Treffen und Bauernmärkte. Es kam der<br />
nächste und der nächste <strong>Traktor</strong> in die<br />
Sammlung, dann ein Wohnwagen … Wie<br />
das halt so ist!“<br />
Volle Remise<br />
Heute stehen bei den Ebkes neben dem<br />
McCormick und dem David Brown außerdem<br />
ein Deutz D 40.2 mit Frontlader aus<br />
dem Jahr 1964, ein Ferguson TE-F 20 von<br />
Mich reizte der Nimbus des Exoten<br />
– so einen Trecker musste ich haben<br />
1956 sowie als neueste Errungenschaft ein<br />
1957 gebauter McCormick Farmall D-212<br />
in der Remise der friesischen Familie.<br />
Doch zurück zu Maikes Geschichte: Ihr<br />
Entschluss zum Erwerb eines David<br />
Brown war in Stein gemeißelt. Nach ihrer<br />
Konfirmation übergab sie die Geldgeschenke<br />
zu treuen Händen an ihre Eltern.<br />
Damit sollte der Trecker gekauft und her-<br />
Frisch ans Werk ...<br />
Zu Beginn der Restaurierungsarbeiten wurden zunächst das Blechkleid entfernt und der Hochdruckreiniger bemüht<br />
Fotos: U. Kaack, Archiv Ebkes<br />
38
Unübersehbar: Hier muss dringend Hand<br />
angelegt werden<br />
Der Motor präsentiert sich bis heute<br />
kerngesund und blieb ungeöffnet<br />
Die Haube im ursprünglichen Farbton. Sie<br />
wurde anschließend cremefarben<br />
Es geht ans Eingemachte<br />
Der David Brown 775, zerlegt bis auf die Kernsubstanz<br />
gerichtet werden. Ihr 18. Geburtstag war<br />
als Deadline anvisiert, so der Plan.<br />
„Rund drei Jahre haben wir nach einem<br />
David Brown gesucht, ohne es Maike groß<br />
auf die Nase zu binden“, erinnert sich ihre<br />
Mutter Gunda (42). „Wir wussten von der<br />
Existenz einer Handvoll <strong>Traktor</strong>en hier in<br />
der Region, aber keiner der Besitzer wollte<br />
sich davon trennen. Die britische Marke<br />
ist hierzulande wirklich extrem selten.<br />
David Brown hat zwar große Stückzahlen<br />
produziert und auch weltweit exportiert.<br />
Doch haben sich deutsche Bauern seinerzeit<br />
üblicherweise für <strong>Traktor</strong>en heimischer<br />
Hersteller entschieden. Entsprechend<br />
dünn war das Vertriebs- und<br />
Werkstattnetz bei uns.“<br />
Fündig wurden Gunda und Ewald Ebkes<br />
schließlich im Nachbardorf. Dort<br />
stand ein DB 775 bei einem Landwirt, der<br />
aber mit der Restaurierung nicht vorankam.<br />
Da er den Dieselmotor partout nicht<br />
zum Laufen bekam, vermutete er einen<br />
kapitalen Triebwerkschaden. Nach diversen<br />
vergeblichen Wiederbelebungsversuchen<br />
gab er schließlich entnervt dem<br />
Kaufangebot nach.<br />
„Freunde rieten uns ab, lasst die Finger<br />
von dem Schrotthaufen“, plaudert Gunda<br />
Ebkes. „Doch unser Landmaschinenhändler<br />
hier in der Wesermarsch meinte, wir<br />
sollen bei der geforderten, recht moderaten<br />
Summe unbedingt zuschlagen. Wir hätten<br />
dann auf jeden Fall einen Teileträger für<br />
ein eventuelles Restaurierungsobjekt.“<br />
Kleine Ursache, große Wirkung<br />
Und so kam es dann: Mit dem 217er-<br />
McCormick wurde der Neuerwerb auf<br />
den Hof geschleppt. Es war kurz vor Maikes<br />
18. Geburtstag, und das junge Mädchen<br />
war vollkommen ahnungslos: „Ich<br />
konnte mein Glück kaum fassen und<br />
schickte sofort eine SMS an meinen damaligen<br />
Freund Henning Haferkamp. In<br />
meiner Aufregung habe ich mich dabei<br />
Technische Daten<br />
Technische Bezeichnung David Brown DB 775<br />
Bauzeit 3/1972 – 1980<br />
Neuzulassungen in Dtl. 338<br />
Motor AD 3/49 A (349001)<br />
Verfahren Diesel; Viertakt; Direkteinspritzung<br />
Kühlung<br />
Wasserumlaufkühlung<br />
Zylinderzahl 3<br />
Hubraum (cm 3 ) 2.394<br />
Bohrung x Hub (mm) 100 x 101,6<br />
Leistung (PS/bei U/min) 38 / 2.000<br />
Drehmoment<br />
(Nm bei U/min) 140 / 1.200<br />
Getriebe Gerade verzahntes Vierstufengetriebe<br />
Gänge v/r 12/4<br />
Höchstgeschw. (km/h) 25<br />
Batterie (V/Ah) 12/66<br />
Leergewicht (kg) 2.036 – 2.125<br />
Zul. Gesamtgewicht (kg) 2.390 – 3.500<br />
Länge (mm) 3.220<br />
Breite (mm) 1.820<br />
Höhe (mm) 2.230<br />
Radstand (mm) 1.910<br />
Bodenfreiheit (mm) 420<br />
Wendekreis (mm) 6.140<br />
Spurweite (mm) 1.220 – 1.930<br />
Bereifung v/h 6.00-16 / 10–28; 11–28; 9-32<br />
Serienausstattung: Regelhydraulik mit automatischer<br />
Steuerung, Hydroachsdruckverstärker<br />
Sonderausstattung: Messerbalken, Arbeitsscheinwerfer,<br />
Frontgewicht, Fritz meier-<br />
Verdeck Modell M210, Frontlader<br />
Kaufpreis (DM) Herbst 1972: 14.750<br />
Herbst 1975: 16.800<br />
vertippt und ihm geschrieben, meine<br />
neue Liebe Uwe stehe auf dem Hof. Das<br />
führte zunächst zu Irritationen, aber seitdem<br />
heißt mein DB 775 halt Uwe.“<br />
Nun lautete die große Frage: Ist der Motor<br />
noch zu retten? Die Kurbelwelle ließ<br />
sich drehen, das sah schon einmal gut aus.<br />
Eine neue Batterie musste her, denn das<br />
Vor dem Zusammenbau<br />
Gestrahlt, geschliffen, gespachtelt und grundiert<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Auf der Zielgeraden: der restaurierte Engländer<br />
bei der Endmontage<br />
39
PORTRÄT David Brown 775<br />
Reine Männersache? Keinesfalls!<br />
Schau mir in die Augen, Kleines!<br />
– Kein Wunder, dass sich<br />
Maike diesem Blick nicht entziehen<br />
konnte<br />
alte Kraftwerk hatte seinen Dienst quittiert.<br />
Der Anlasser verrichtete brav seine Arbeit,<br />
nur wollte an den Kolbenoberflächen partout<br />
kein Gemisch zünden. Allgemeine<br />
Ratlosigkeit. Auch die vermeintlichen Experten<br />
und Freunde aus der Nachbarschaft<br />
waren mit ihrem Latein am Ende.<br />
„Ich mag es gar nicht erzählen, so simpel<br />
war des Rätsels Lösung – und so peinlich<br />
für alle Beteiligten“, grinst Maike bei<br />
diesem Thema. „Anders als bei <strong>Traktor</strong>en<br />
deutschen Fabrikats, hat der David Brown<br />
rechts unter dem Armaturenbrett einen<br />
Abstellhebel, der beim Starten herausgezogen<br />
wird. Schiebt man ihn zurück, geht<br />
der Diesel aus. Ein englisches System halt,<br />
aber in unseren Breiten nicht üblich.<br />
Dumm nur, dass<br />
niemand auf den<br />
gut sichtbaren<br />
Bedienhinweis<br />
geachtet hat. Irgendwann – nach Tagen<br />
– zog Henning den Abstellhebel, beließ<br />
ihn in dieser Position und betätigte<br />
den Anlasser. Der Trecker sprang auf den<br />
ersten Schlag an.“<br />
Strahlen, schleifen, spachteln …<br />
Maike fiel ein Stein vom Herzen. Kein Gedanke<br />
mehr an eine teure Motorreparatur<br />
oder sogar ein Austauschaggregat. Bis<br />
heute läuft der Dreizylinder-Diesel ohne<br />
das kleinste Problem. Nun ging es an die<br />
Restaurierungsarbeiten. Das Blechkleid<br />
Die notwendigen Devotionalien,<br />
alles Einzelanfertigungen<br />
wurde entfernt, ebenso die Felgen.<br />
Wochen verbrachte die junge Friesin<br />
mit Schleif-, Sandstrahl- und Spachtelarbeiten.<br />
Klar, dass sie Unterstützung von<br />
ihrem Bruder Jan-Dirk und ihren Eltern<br />
bekam. „Aber den Löwenanteil der<br />
Drecksarbeit musste ich machen“, fügt die<br />
stolze Besitzerin gleich an. „Das Grundieren,<br />
Lackieren und Versiegeln hat anschließend<br />
unser Familienfreund Otto Redeker<br />
erledigt, der in der Szene unter dem<br />
Namen Otto „Lanz“ bekannt ist.“<br />
Bei der Wahl des Farbtones machte<br />
Maike Abstriche vom Originalzustand.<br />
Typenschild<br />
Vorwählschalter für die Hydrauliksysteme<br />
Schalthebel (v.), Hydraulikbedienung (h.)<br />
Übersichtlicher Arbeitsplatz Das Heck nach der Restaurierung Zugmaul und Zapfwelle<br />
40
Ursprünglich waren Haube und Kotflügel<br />
schneeweiß lackiert. „David Brown hatte<br />
aber auch einen hellen Creme-Ton im Programm“,<br />
erzählt Maike. „Der gefiel mir<br />
besser, und den haben wir dann auch genommen.“<br />
Motor, Halbrahmen, Hydraulik,<br />
Ackerschiene, Achsen und Felgen erhielten<br />
den werkseigenen Orangeton.<br />
Ein anderer Freund – Werner Biefel –<br />
überholte die Elektrik. Motor, Getriebe und<br />
Hydraulik blieben unangetastet. Einen<br />
neuen Satz Reifen musste Maike investieren.<br />
Ansonsten blieb die Restaurierung für<br />
die 20-jährige Auszubildende eine zwar arbeitsintensive,<br />
aber kostengünstige Aktion.<br />
In der Scheune der Ebkes wartet nun<br />
noch das Fritzmeier-Verdeck auf seine Instandsetzung.<br />
Doch das hat Zeit, denn der<br />
schmucke Engländer wird sowieso nur<br />
bei gutem Wetter bewegt. Was allerding<br />
keinerlei Nachlässigkeit duldet, ist die<br />
Einhaltung des Schmierplanes. Darum<br />
geht Maike ihrem David Brown regelmäßig<br />
mit der Fettpresse zu Leibe. Auch die<br />
Ölwechsel bei Motor, Luftfilter, Getriebe,<br />
Hydraulik, Differenzial, Portalachse und<br />
Lenkgetriebe nimmt sie selber vor.<br />
Die Ursache des scheinbaren Motorschadens:<br />
der Abstellhebel hätte beim Starten<br />
des Motors herausgezogen und arretiert<br />
werden müssen<br />
Ausfahrten im Familienkorso<br />
Schwere landwirtschaftliche Arbeiten<br />
muss der DB 775 natürlich nicht mehr<br />
verrichten. Allerdings zieht er an jedem<br />
zweiten Wochenende einen Einachsanhänger,<br />
voll beladen mit Camping-Gestühl,<br />
Tischgarnituren, Zeltplanen und<br />
Grill. Dann nämlich, wenn es die Familie<br />
Ebkes im Vierer-Konvoi zu den <strong>Traktor</strong>-<br />
Treffen in Ostfriesland und im Oldenburgischen<br />
zieht.<br />
„Seit fast zwei Jahrzehnten nimmt unsere<br />
Familie fast jedes Treffen im Umkreis<br />
von 75 Kilometern mit“, erzählt Ewald<br />
Ebkes. „Als die Kinder klein waren, fuhren<br />
wir mit dem Pkw. Später mit dem<br />
McCormick und dem Deutz sowie einem<br />
Campingwagen. Heute hat jeder seinen eigenen<br />
Trecker unterm Hintern, zwei<br />
Wohnwagen sind im Tross und Maikes<br />
Anhänger fürs Drumherum. Klasse, dass<br />
wir vier ein gemeinsames Hobby haben –<br />
das schweißt zusammen!“<br />
Doch was sagen die Freundinnen dazu,<br />
dass sich Maike in dieser so männerdominierten<br />
Szene engagiert? In einem Alter,<br />
wo es Damen am Wochenende doch eher<br />
in die Discotheken zieht. „Mein Umfeld<br />
kennt meine Trecker-Macke von Kindesbeinen<br />
an, ich bin ja nicht erst seit kurzem<br />
mit dem Dieselvirus infiziert“, lacht die<br />
20-Jährige. „Die kommen schon damit<br />
klar, und meine beste Freundin Rebecca<br />
ist sogar ab und zu bei den Treffen dabei.<br />
Selbst meine Chefin hat Verständnis:<br />
Wenn ich montags schon auf der Arbeit<br />
rumdruckse, dann weiß sie, dass ich am<br />
Maikes Welt sind <strong>Traktor</strong>treffen und<br />
ihr David Brown – Disco ist zweitrangig<br />
Freitag Urlaub brauche - ,Na, wieder Trecker-Treff<br />
am Wochenende?‘ Und dann<br />
geht der freie Tag meist auch klar.“<br />
Der David Brown ist für die Friesin die<br />
Liebe ihres Lebens. Trennen wird sie sich<br />
niemals von dem Briten, da ist sie sich sicher.<br />
Aber so ein bisschen fremdgehen,<br />
das liegt doch drin? „Naja, so einen fetten<br />
roten Schlüter als Zweittraktor, da könnte<br />
ich irgendwann schon mal schwach werden.“<br />
Ulf Kaack<br />
David Brown – ein britischer <strong>Traktor</strong>en-Pionier<br />
Die Wurzeln des britischen Unternehmens David<br />
Brown reichen zurück bis in das Jahr 1860.<br />
Der gleichnamige Firmengründer war gelernter<br />
Modellschreiner und stellte Holzzahnräder für<br />
die englische Textilindustrie her. Der zunächst<br />
in Huddersfield beheimatete Betrieb expandierte<br />
stark, war 1910 größter Zahnradhersteller<br />
im Königreich.<br />
Ein Enkel von David Brown war bei einer<br />
Reise durch die Vereinigten Staaten in den<br />
1930er-Jahren schwer beeindruckt von dem<br />
hohen Grad der Mechanisierung in der US-<br />
Landwirtschaft. Er entschied, die Unterneh -<br />
mens aktivitäten in diese Branche auszuweiten.<br />
So kam es 1936 zu einer Kooperation mit dem<br />
<strong>Traktor</strong>-Pionier Harry-Ferguson, der sich kurz<br />
zuvor die innovative Dreipunkthydraulik patentieren<br />
lassen hatte. Gemeinsam produzierten<br />
Der David Brown 25 D wurde 1953-1958<br />
in über 13.000 Exemplaren gebaut<br />
Die David Brown-Fabrik in Meltham<br />
Mills/West Yorkshire. Seit 1988 stehen<br />
hier die Bänder still<br />
die beiden Unternehmen 1.350 Ferguson-<br />
Brown-Schlepper des Typs A, lösten die<br />
Verbindung anschließend jedoch wieder.<br />
Daraufhin beschloss man im Hause David<br />
Brown, die <strong>Traktor</strong>enfertigung unter alleiniger<br />
Regie fortzusetzen. 1939 präsentierten die<br />
Briten das Modell VAK 1 (VAK = vehicle agricultural<br />
kerosene). Binnen kurzer Zeit lagen<br />
3.000 Bestellungen vor. Der Ausbruch des<br />
Zweiten Weltkrieges bremste den Produktionsanlauf,<br />
so dass1940 lediglich 1.000 Fahrzeuge<br />
zur Auslieferung kamen. Bis 1945 entstanden<br />
inklusive der für die Armee bestimmten Industrie-<br />
und Raupenschlepper jedoch fast 8.000<br />
Exemplare.<br />
Nach Kriegsende gelangten zudem die legendären<br />
Automobilmarken Aston Martin und<br />
Die Marke David Brown war gerade auf<br />
der britischen Insel ein Bestseller und<br />
ist dort heute unter Sammlern begehrt<br />
Lagonda unter das Konzerndach. In den Folgejahren<br />
entstanden in der David-Brown-Fabrik in<br />
Meltham Mills/West Yorkshire zunächst mit<br />
Otto- bzw. ab Ende 1949 auch mit Dieselmotoren<br />
bestückte <strong>Traktor</strong>en der unteren und mittleren<br />
Leistungsklassen, außerdem Geräteträger<br />
und Raupen.<br />
Das Ende von David Brown wurde 1972 mit<br />
der Übernahme durch Tenneco International<br />
Inc. aus Texas/USA und die anschließende<br />
Integration in den Case-Konzern eingeläutet.<br />
Die Automobilsparte ging nach wechselvollen<br />
Eigentumsverhältnissen an Ford. 1983 ver -<br />
schwand der Markenname David Brown, das<br />
traditionsreiche Werk in Meltham Mills stellte<br />
die Produktion 1988 nach 52 Jahren und rund<br />
600.000 Schleppern endgültig ein.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
41
PORTRÄT<br />
Güldner G 75 und G 75 A<br />
DAS FLAGGSCHIFF DER G-REIHE<br />
Sechs Zylinder mit<br />
Seltenheitswert<br />
In der Ausgabe 2/2011 der <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong> haben wir die eindrucksvolle<br />
Güldner-Sammlung von Karl-Friedrich Vogel vorgestellt. Auf vielfachen Leserwunsch<br />
nimmt Peter Böhlke seinen G 75 A nun genauer unter die Lupe.<br />
42
Unbestritten - Güldners G 75 A ist<br />
das Flaggschiff der G-Reihe. In<br />
der zweiten Hälfte der 1960er-<br />
Jahre gehört die Baureihe zur<br />
Spitzengruppe deutscher Schleppertechnik.<br />
Güldner baut nicht nur gute <strong>Traktor</strong>en,<br />
sondern pflegt auch deren ausgezeichneten<br />
Ruf. „Tu Gutes und rede darüber!“ -<br />
Nach dieser Devise schickt das Unternehmen<br />
eine Roadshow durchs Land. Dort wo<br />
die Karawane Halt macht, führen Angehörige<br />
des Herstellers die Schlepper der G-<br />
Reihe vor. Überliefert sind einige Zaubertricks.<br />
Sie werden auch heute noch auf<br />
den Güldner-Treffen in Dammbach gezeigt:<br />
Ein Güldner hebt einen anderen<br />
Güldner mit dem Frontlader aus, zwei auf<br />
der Hinterachse angetriebene Güldner versuchen<br />
sich im Tauziehen gegen einen –<br />
natürlich überlegenen – Allrad-Güldner.<br />
Auf alten Filmen zu sehen sind die schneidigen<br />
Wendemanöver der Werksfahrer mit<br />
Hilfe der Einzelradbremse. Als würden sie<br />
auf der Hochachse drehen.<br />
Die Schlepper und das Herstellerwerk<br />
sind nach Hugo Güldner benannt. Das Lebenswerk<br />
des 1866 in Westfalen geborenen<br />
Ingenieurs drehte sich um die Perfektionierung<br />
des Dieselmotors. Der Pionier des<br />
Maschinenbaus arbeitete in mehreren Betrieben,<br />
leitete die Zeitschrift „Der Monteur“<br />
und schrieb den Technikbestseller<br />
„Das Entwerfen und Berechnen der Verbrennungskraftmaschinen<br />
und Kraftgas-<br />
Anlagen“. Zusammen mit Industriellen<br />
gründete er in München die „Güldner-Motoren-Gesellschaft“.<br />
Eines der Gründungsmitglieder<br />
war Professor Carl von Linde.<br />
1906 kaufte die Güldner-Motoren-Gesellschaft<br />
ein 19.000 Quadratmeter großes<br />
Areal in Aschaffenburg. Die Entscheidung<br />
für diesen Standort fiel wegen seiner verkehrsgünstigen<br />
Lage am Main. Der Fluss<br />
ist schiffbar, die Wasserstraße dient als<br />
Transportweg.<br />
Hugo Güldner starb 1926. Das Werk in<br />
Aschaffenburg wurde durch die Gesellschaft<br />
für Linde’s Eismaschinen übernommen.<br />
1934 entstand der erste Schlepper mit<br />
dem Güldner-Motor T 40, 1937 begann mit<br />
dem A 20 der Serienbau von Ackerschleppern.<br />
Während der ersten Jahre des Zwei-<br />
Konische Form: Die Form der Gebläseverkleidung<br />
ist auf eine gleichmäßige Zufuhr<br />
der Kühlluft zu allen sechs Zylindern<br />
berechnet<br />
Die Luft für das Gemisch wird vorne unter<br />
der Motorhaube angesaugt, wo sie üblicherweise<br />
am saubersten ist<br />
Geöffneter 6 L 79-Motor: Der luftgekühlte<br />
Sechszylinder ist im Baukastensystem<br />
aufgebaut<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Einspritzpumpe aus dem Bosch-Regal<br />
43
PORTRÄT<br />
Güldner G 75 und G 75 A<br />
Bei der Allradversion<br />
G 75 A sind Vorspur<br />
und Sturz der Vorderräder<br />
auf null<br />
Grad eingestellt<br />
ten Weltkrieges hielt Güldner während der<br />
ersten Kriegsjahre einen Teil der zivilen<br />
Produktion aufrecht. Das gelang durch eine<br />
vorausschauende Motorenentwicklung<br />
und die Zusammenarbeit mit der Berliner<br />
Deuliewag. 1946 brachte Güldner den ersten<br />
Nachkriegsschlepper A 28 auf den<br />
Markt. Bis 1953 wurde die Palette sukzessive<br />
auf fünf Typen von 12 bis 35 PS ausgebaut,<br />
und ab 1954 ergänzten Schlepper mit<br />
luftgekühlten Motoren das Angebot.<br />
Die Europa-Reihe bereitet das Feld<br />
Geschickt nutzt Güldner Ende der 1950er-<br />
Jahre die Nähe seines Produktionsstandortes<br />
zur DLG-Ausstellung in Frankfurt.<br />
44<br />
Die Aschaffenburger beginnen, im Zusammenhang<br />
mit der DLG gezielt für Führungen<br />
und Präsentationen auf ihrem Werksgelände<br />
zu werben. Das Unternehmen<br />
organisiert im Vorfeld der Messe Sammelfahrten<br />
vom 40 Kilometer entfernten<br />
Frankfurt nach Aschaffenburg. Zur DLG<br />
fährt Güldner 1959 mit den Schleppertypen<br />
A2K, A2D/A2DL, A3K/A3KT und<br />
A4M. Ein sorgsam gehütetes Geheimnis<br />
lüftet Güldner drei Tage vor Messebeginn:<br />
Die Bilder mit dem G 75 A im Arbeitseinsatz waren Bestandteil der Produktinformationen<br />
Geschickt nutzten die Marketing-Strategen<br />
die Europa-Visionen für die Güldner-Werbung<br />
Das Werk informiert die Öffentlichkeit,<br />
dass die Güldner-Schlepper auf der DLG<br />
als „Europa-Reihe“ vorgestellt und gekennzeichnet<br />
werden. Über Nacht werden<br />
die im Werk und in Frankfurt stehenden<br />
Schlepper umgezeichnet. Güldner<br />
landet nicht nur einen PR-Coup, sondern<br />
auch einen glänzenden Markterfolg.<br />
Die 1957 ins Leben gerufene EWG ist für<br />
die Menschen damals die reizende Vision<br />
einer besseren Zukunft. Die Besucher übertragen<br />
die leuchtende Perspektive eines<br />
Europas der Zukunft auf die Güldner-<br />
Schlepper. Die „Europa-Reihe“ aus Aschaffenburg<br />
ist ein derart großer Erfolg, dass das<br />
Werk Lieferschwierigkeiten bekommt.<br />
Die „Europäer“ von Güldner haben einen<br />
ovalen Kühlergrill und schlanke Motorhauben.<br />
Das ist die Formsprache, die<br />
auch das Design der G-Reihe bestimmen<br />
wird. G 40 Toledo und G 50 Gotland heißen<br />
die Übergangsmodelle von der<br />
Europa- zur G-Reihe. Die Ziffern hinter<br />
dem G geben die ungefähre Motorleistung<br />
an. Unter den Hauben arbeiten neue Reihenmotoren<br />
des Typs L 79. Der Buchstabe<br />
L steht für Luftkühlung, die 79 für den<br />
Fotos: Mariette und Peter Böhlke
Von links: Lenkschubstange, Kupplungspedal<br />
und Warmluftaustritt der Heizung<br />
Die pendelnd aufgehängte Vorderachse,<br />
deren Antrieb zugeschaltet werden kann<br />
Das Gasgestänge, rechts davon die beiden<br />
Kraft stofffilter, im Vordergrund der<br />
Schmier ölfilter<br />
Das Vorderachsdifferenzial gleicht<br />
abweichende Radgeschwindigkeiten aus<br />
und verteilt im Allradmodus die Zugkraft<br />
ZF hatte einfache und doppelte Kreuzgelenke<br />
für die Allrad-Vorderachse im Angebot<br />
Zuschaltbar: Massive Gelenkwelle zur<br />
Kraftübertragung auf die Vorderachse<br />
Die Vorderachse des G 75 A kaufte<br />
Güldner bei ZF in Friedrichshafen ein<br />
Geschützt: Schwarze Schutzhülle für das<br />
vordere Kreuzgelenk der Gelenkwelle<br />
Hubraum pro Zylinder. Die luftgekühlten<br />
Maschinen mit Axialgebläse haben die<br />
Struktur eines Baukastensystems. Es lässt<br />
Varianten mit zwei, drei, vier und sechs<br />
Zylindern zu.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Heute: DM gleich Euro<br />
Ein großer Freund und Kenner von <strong>Traktor</strong>en<br />
aus dem Hause Güldner ist Karl-Friedrich<br />
Vogel aus dem Roten Land nahe<br />
Waldeck. Die Eltern des 50-Jährigen besaßen<br />
zunächst einen ADN, anschließend einen<br />
A3K und zuletzt zwei G 45 in ihrem<br />
Familienbetrieb. Der Landwirtschaftsmeister<br />
fährt einen G 75 mit Allradantrieb<br />
in der letzten und leistungsstärksten Version.<br />
Als er den Schlepper im Jahr 2000 als<br />
Restaurierungsobjekt kauft, hat der Hype<br />
um Güldner noch nicht begonnen. Der<br />
Boom entsteht in den Jahren danach. 1967<br />
belief sich der Preis für einen G 75 A auf<br />
33.000 DM. Heute wird der gleiche Typ in<br />
einem sehr guten Zustand für dieselbe<br />
Summe gehandelt - allerdings in Euro.<br />
Den rund drei Tonnen schweren Boliden<br />
des Typs G 75 bringt Güldner im August<br />
1966 auf den Markt, zunächst mit 65<br />
PS in der Normalversion und 70 PS in der<br />
Allradversion. 1967 steigert das Unternehmen<br />
die Leistung der Spitzenmodelle auf<br />
70 bzw. 75 PS. Bei der Motornenndrehzahl<br />
von 2.200 U/min beträgt die Höchstgeschwindigkeit<br />
24,6 km/h. Güldner empfiehlt,<br />
den Motor 6L79 auf dem Acker mit<br />
„… annähernd voller Motordrehzahl,<br />
höchstens 100 bis 200 U/min unter Höchstdrehzahl“<br />
zu fahren, so die Betriebsanleitung<br />
für den G 75. Zulässig, ohne die Gewährleistung<br />
zu riskieren, „… liegt die<br />
obere Leerlaufdrehzahl ca. fünf Prozent hö-<br />
Für die neu entwickelten L 79-Maschinen war hochtouriges<br />
Fahren Pflicht, ganz besonders für den Sechszylinder<br />
45
PORTRÄT<br />
Güldner G 75 und G 75 A<br />
her als die Nenndrehzahl“, steht in der<br />
Kundendienst-Mitteilung vom 16.01.1967.<br />
Mit größeren, bei den Zulassungsbehörden<br />
gerade noch eintragungsfähigen Hinterrädern,<br />
mag Tempo 30 in Reichweite liegen.<br />
In einer speziellen Schnellgangausführung<br />
wurde der G 75 jedoch nicht geliefert,<br />
wenngleich auf einigen Motorhauben hinter<br />
dem Güldner-Schriftzug der Buchstabe<br />
S erscheint. Die kleineren Typen G 25 bis G<br />
60 bot Güldner hingegen wahlweise mit ca.<br />
20 oder ca. 28 Kilometer pro Stunde Endgeschwindigkeit<br />
an.<br />
Sicherheit und Bedienkomfort hatten für<br />
die Konstrukteure einen hohen Stellenwert<br />
Vorteile der Luftkühlung<br />
Das Aufziehen größerer Reifendimensionen<br />
zum Verbessern der Optik und<br />
Höchstgeschwindigkeit ist handwerklich<br />
kein Problem. Bei Allrad-Schleppern ist<br />
das jedoch eine Sache für Spezialisten. Im<br />
Originalzustand sind die Abrollumfänge<br />
der Räder dem Verhältnis der Achsuntersetzungen<br />
angeglichen. Jeder Eingriff verändert<br />
das gegenseitige Verhältnis und<br />
zieht eine Kette angleichender Justierungen<br />
nach sich. In den 60er-Jahren ist die<br />
Luftkühlung auf dem Siegeszug. Ihre Vorteile<br />
liegen im einfacheren Aufbau der<br />
Motoren ohne Kühlmantel, der größeren<br />
Wartungsfreundlichkeit und der ständigen<br />
Betriebsbereitschaft. Die Gefahr einfrierenden<br />
Kühlwassers ist Vergangenheit.<br />
Die Luftkühlung der L 79-Motoren erfolgt<br />
durch ein Axialgebläse. Dessen konisch<br />
verlaufender Lüftungskanal entlang der<br />
Zylinder bedingt die schlanke Bauweise<br />
des Triebwerks und damit die signifikante<br />
Linienführung des Vorbaus. Die Kühlluft<br />
wird in Hochlage von vorne an der<br />
Schlepperfront angesaugt. In dieser Höhe<br />
wirbelt weniger Staub durch die Luft, es<br />
geraten weniger Schwebstoffe in die<br />
Kühlluftkanäle. Die Gefahr, dass diese<br />
sich zusetzen, bleibt gering.<br />
Die Lenkradschaltung ist eine der großen<br />
Innovationen. Die Hebel sitzen unterhalb<br />
des Lenkrades auf der rechten Seite<br />
der Lenksäule. Der Fahrer muss sich nicht<br />
mehr nach vorn beugen, um Gruppenund<br />
Ganghebel zwischen seinen Beinen<br />
zu suchen. Güldner hat die Gruppenwahl<br />
auf den oberen, kürzeren Schalthebel gelegt.<br />
Die Gänge werden mit dem unteren<br />
Hebel gewechselt. Die Gruppen und Gänge<br />
sind leicht und präzise zu bedienen.<br />
Dennoch verlangt die enge Kulisse nach<br />
Sensibilität. Der Fahrer muss nicht einmal<br />
ungeübt sein, um sich zu verschalten. Es<br />
reicht, wenn er eben von einem Schlepper<br />
mit anderer Schaltkulisse umgestiegen<br />
ist. Dann passiert es schon einmal,<br />
dass das Fahrzeug während der Gang -<br />
suche zum Stehen kommt.<br />
Anfangs stattet Güldner den Spitzenschlepper<br />
mit dem Getriebe T-318 I aus.<br />
Es hat insgesamt acht Vorwärts- und vier<br />
Rückwärtsgänge. Optional können vier<br />
Kriechgänge vorwärts und zwei Kriechgänge<br />
rückwärts geordert werden. Ab<br />
März 1967 baut Güldner das Getriebe T-<br />
318 II ein. Das neue Schaltwerk hat sechs<br />
Gänge, zwei Vorwärtsgruppen und eine<br />
Rückwärtsgruppe. Optional sind wiederum<br />
sechs Kriechgänge erhältlich – vier<br />
Aufstiegstritt und Gelenkwelle Vorderes Zugmaul Hinterradgewicht<br />
46
Technische Daten (in Klammern abweichende Angaben für G 75 A)<br />
Typ: G 75 (G 75 A)<br />
Getriebe: ZF T-318 I; ab 3/67: T-318 II<br />
Bauzeit: 8/1966 bis 8/1969<br />
Gänge v/r: 8/4; a. W. 12/6<br />
Produktionszahl: 350<br />
ab 3/67: 12/5; a. W. 16/7<br />
Bauweise: rahmenlose Blockbauweise Leergewicht (kg): 3.000 (3.380)<br />
Motor: 6 L 79<br />
Radstand (mm): 2.416<br />
Verfahren: Viertakt; Wirbelkammer<br />
Länge (mm): 4.050 – 4.200<br />
Kühlung: Luft<br />
Breite (mm): 1.945<br />
Zylinder: 6<br />
Höhe (mm): 1.650 – 1.670<br />
Hubraum (cm 3 ): 4.712<br />
Spurweite vorn und hinten (mm):<br />
Leistung: 65 PS (70 PS)<br />
ab 3/67: 70 PS (75 PS)<br />
1.500-1.750 (durch Umdrehen<br />
der Scheibenräder)<br />
Nenndrehzahl: 2.000 (2.200) U/min<br />
Bereifung vorn: 7.50-18 AS Front<br />
Höchstgeschw.: 24,1 bis 25 km/h<br />
(10.5-20 Extra Special)<br />
Antrieb:<br />
Hinterachse<br />
Bereifung hinten: 15-30 AS oder 15.5-38 AS<br />
(Vorderachse zuschaltbar) Kaufpreis 1967: 28.500,- (33.000,-) DM<br />
Serienausstattung: Steckdosen für Anhänger und Zusatzgeräte, Zweifachkupplung für unabhängige<br />
Betätigung der Fahr- und Zapfwellenkupplung, Motorzapfwelle mit zwei Geschwindigkeiten,<br />
Hinterachssperre, hydraulische Hinterradbremse, Komfortsitz für den Fahrer, Mitfahrersitzbank,<br />
Heizung, Spindel-Hydrolenkung, Anhängevorrichtung vorn, wahlweise Anhängeschiene oder<br />
Kraftheber mit Zubehör<br />
Optional: Arbeitsscheinwerfer, Belastungsgewichte, Druckluft-Bremsanlage, Lenkradfeststellung,<br />
Riemenantrieb mit und ohne verlängerte Zapfwelle, Seilwinde, Verdeck mit Scheibenwischer,<br />
Zugpendel, Zeituhr, hydraulische Abreißkupplung, Kriechgänge, Zusatzsteuergerät, Allradbremse<br />
Schnittzeichnung durch das Getriebe mit<br />
Übertragung auf die Hinterachse<br />
vorwärts, zwei rückwärts. In der Endsumme<br />
sind das 24 Gänge. Die Vorwärtsgruppen<br />
sind in eine Normal- und eine Zwischengruppe<br />
gegliedert.<br />
Vielfalt im Getriebe<br />
Jeder Gang kann durch das Betätigen des<br />
Gruppenhebels vom Normalgang auf den<br />
Zwischengang um 20 Prozent untersetzt<br />
werden. Nach dem Anwählen der Kriechgänge<br />
werden diese in den Gruppen an<br />
Stelle der ersten beiden Gänge geschaltet.<br />
Allerdings wird im Verlauf des Modelljahres<br />
1967 der sechste Gang in der Rückwärtsgruppe<br />
gesperrt. Mit Kriechgängen<br />
bleiben in der Endsumme immer noch 23<br />
Gänge.<br />
Beim T-318 II erfolgt das Einlegen des<br />
ersten und zweiten Ganges per Bolzenschaltung,<br />
die Gänge darüber sind – ebenso<br />
wie die Gruppen – synchronisiert. Gänge<br />
und Gruppen lassen sich also während<br />
der Fahrt schalten, und der Wechsel von<br />
Vorwärts auf Rückwärts kann bereits während<br />
des Ausrollens kurz vor dem Stillstand<br />
erfolgen. Ein Plus beim Rangieren<br />
und bei Frontladerarbeiten.<br />
Der Schlepper ist mit einer ZF-Spindel-Hydro-Lenkung<br />
des Typs 7409 ausgestattet.<br />
Bei der Allradversion sind Vorspur<br />
und Sturz der Vorderräder auf null Grad<br />
eingestellt. Die Folge: Der Schlepper läuft<br />
nicht von alleine geradeaus, der Fahrer<br />
muss nachhelfen. Dafür reicht am Lenkrad<br />
jedoch die Kraft von zwei Fingern.<br />
Die Betriebsbremse arbeitet hydraulisch,<br />
die Feststellbremse mechanisch.<br />
Beide wirken auf Innenbackenbremsen<br />
auf den Seitenwellen des Hinterachsantriebs.<br />
Die Funktion der Einzelradbremse<br />
ist damals innovativ: Der Fahrer leitet<br />
durch das Umlegen des Hebels am Lenkbremsventil<br />
die hydraulisch übertragene<br />
Bremswirkung auf das zu bremsende Hinterrad.<br />
Beim Treten des Bremspedals liegt<br />
der Bremsdruck ausschließlich am vorgewählten<br />
Rad an. Durch die Auswahl des<br />
zu bremsenden Hinterrades mit dem Ventilhebel<br />
kommt der G 75 mit nur einem<br />
Bremspedal aus. In der Neutralstellung<br />
des Ventilhebels wirkt der Bremsdruck<br />
auf beide Hinterräder.<br />
Schnittzeichnung des 6 L 79-Motors<br />
G 75 mit Hinterradantrieb: Von dieser Version<br />
lieferte Güldner 149 Schlepper aus<br />
Bestechende Allrad-Fahreigenschaften<br />
Mehr Zugkraft und weniger Radschlupf<br />
bescheinigten zeitgenössische Testberichte<br />
dem Allradantrieb. Die erhöhte Fahrsicherheit<br />
und die gesteigerten Geländeeigenschaften<br />
würdigten sie nicht. Wer einmal<br />
mit Allrad auf einer schneeglatten<br />
Straße gefahren ist oder den Schlepper<br />
nur durch das Zuschalten des Allradantriebs<br />
aus einer Furche wuchten konnte,<br />
weiß, wovon gerade die Rede ist. Im Fahrbetrieb<br />
gibt es keine durchdrehenden und<br />
ausbrechenden Hinterräder und kein Untersteuern<br />
in Kurven - im Gegensatz zu<br />
Schleppern mit Hinterradantrieb. Auch<br />
Schaltschema: drei Gruppen, sechs Gänge Alles im Blick: Armaturenbrett <strong>Traktor</strong>meter, groß und übersichtlich<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
47
PORTRÄT<br />
Güldner G 75 und G 75 A<br />
Güldner G 75 A: Von diesem<br />
Schleppertyp wurden<br />
201 Exemplare gebaut<br />
Im Vordergrund der Handgashebel, dahinter<br />
das Lenkbremsventil<br />
Gaspedal und das nach vorne zur<br />
Einspritzpumpe führende Gasgestänge<br />
Originaler Güldner-Komfortsitz für ein<br />
angenehmes Arbeiten auf dem Acker<br />
beim Bremsen unterstützt der Allradantrieb.<br />
Die Gelenkwelle überträgt die<br />
Bremsverzögerung von der Hinterachse<br />
auf die Vorderachse.<br />
Eine Lamellenkupplung erlaubt das<br />
Zuschalten des Allradantriebes während<br />
der Fahrt. Er bleibt bis zum manuellen<br />
Ausschalten eingelegt. Anders als die<br />
Hinterachssperre, deren Eingriff sich<br />
selbsttätig löst, wenn beim nächsten Kuppeln<br />
die Sperrbolzen entlastet werden.<br />
Beim normalen Fahren mit angetriebener<br />
Hinterachse laufen die Gelenkwelle und<br />
die Vorderachse ohne Motorantrieb mit.<br />
Ein Vorgelege auf der linken Seite des<br />
Getriebes treibt die Gelenkwelle an, die<br />
zur Vorderachse von ZF führt. Serienmäßig<br />
verwendet Güldner die Vorderachse<br />
des Typs AL-1550, auf Wunsch die Außenplanetenachse<br />
APL-3050. Das Getriebe<br />
liegt höher als die Vorderachse. Den<br />
Neigungswinkel der Welle gleichen zwei<br />
Kreuzgelenke aus. Eines sitzt neben dem<br />
Getriebeausgang, das andere vor dem Eingang<br />
zum Vorderachsdifferential. Zwecks<br />
Ausgleich der vertikalen Bewegungen der<br />
pendelnd aufgehängten Vorderachse können<br />
sich die Rohre der Gelenkwelle ineinander<br />
verschieben.<br />
Neuralgische Kotflügel<br />
Die Konstruktion der Hinterradkotflügel<br />
ist anfällig für Korrosion. Die Kotflügelbleche<br />
sind auf U-Trägern montiert. Die<br />
U-Träger sind oben offen, also auf der Seite,<br />
auf der die Kotflügel aufgesetzt sind.<br />
Über den Rädern wölben sich die Kotflügel<br />
stärker nach oben als die U-Träger, sodass<br />
zwischen beiden ein konstruktiv bedingter<br />
Schlitz existiert. Durch diesen<br />
können Nässe und von den Reifen aufgewirbelter<br />
Schmutz eindringen, sich im U-<br />
Träger verteilen und diesen verstopfen.<br />
Die Voraussetzungen für den Rostangriff<br />
sind damit geschaffen. Gute Ersatzkotflügel<br />
kosten Geld, und sie sind selten zu finden.<br />
Karl-Friedrich Vogel hatte Glück. Ein<br />
Landwirt im Nachbardorf, der seinen Hof<br />
mit sieben Güldnern betrieb, konnte ihm<br />
einen Satz Kotflügel abgeben.<br />
Die Rostvorsorge war vor einem knappen<br />
halben Jahrhundert weit vom heutigen<br />
Niveau entfernt. Es kam auf die Qualität<br />
des Bleches an. Die hatte sich seit den<br />
1950er-Jahren verschlechtert. Die Ursache<br />
war vor allem die weltweit große Nachfrage<br />
der Rüstungsindustrie. Die Stahlwerke<br />
konnten den Bedarf nur decken, indem<br />
sie die Produktqualität streckten. Die<br />
Geringe Produktionszahl und hohe Leistung<br />
sind heute Grund für astronomische Preise<br />
<strong>Traktor</strong>enhersteller verwendeten für die<br />
Kotflügel überwiegend so dickes Blech,<br />
dass es – auch ohne Pflege – mehrere Jahrzehnte<br />
dauerte, bis es durchgerostet war.<br />
350 Schlepper der Typen G 75 und G<br />
75 A verkauft Güldner von 1966 bis 1969.<br />
Bei den Preisen in dieser Schlepperklasse<br />
ist die Gewinnmarge ganz ordentlich.<br />
Selbst zuzüglich der kleineren Typen<br />
48
Kupplungspedal<br />
Außen Gewindestangen und Unterlenker,<br />
oben Zapfwelle, darunter das Zugpendel<br />
Beschädigungsgefahr durch die exponierte<br />
Lage: Das Frontgitter wird nachgebaut<br />
Internet<br />
www.gueldner-traktoren.de<br />
www.gueldner-forum.de<br />
reicht das Ergebnis aber nicht für Ausrufe<br />
des Entzückens in den Werkskonferenzen.<br />
Seit 1966 arbeitet Güldner in der Verlustzone.<br />
In der Gegenwart begrenzt die<br />
niedrige Zahl der Auslieferungen die Aussicht,<br />
auf dem Markt für gebrauchte <strong>Traktor</strong>en<br />
eines der wenigen noch existierenden<br />
Exemplare zu bekommen.<br />
Die Nachfrage übersteigt das Angebot<br />
um ein Vielfaches. Modelle in einem erstklassigen<br />
Zustand werden nur selten gehandelt.<br />
Und wenn doch, sind sie sofort<br />
verkauft. Zu Höchstpreisen. Als Karl-<br />
Friedrich Vogel vor zwölf Jahren auf die<br />
damals noch häufigeren Verkaufsangebote<br />
für gebrauchte G 75 A reagierte, rangierte<br />
er unter den Anrufern regelmäßig nur<br />
an siebter oder achter Stelle. Dabei telefonierte<br />
er mit den Anbietern am selben Tag,<br />
an dem deren Anzeigen erschienen. Heute<br />
rät der 50-Jährige zur Suchanzeige: „Da<br />
bist du der Erste in der Beziehung zwischen<br />
Anbieter und Interessent.“<br />
Rote Zahlen folgen dem Spitzenjahr<br />
Rückblende: Im Dezember 1968 bekommen<br />
die Güldner-Händler Post von der<br />
Linde AG, Werksgruppe Güldner. Es ist<br />
nur ein Blatt in dem Umschlag, einseitig<br />
beschrieben: „… teilen wir Ihnen mit,<br />
dass Güldner zum 1. Januar 1970 die<br />
Schlepperproduktion einstellt“. Tatsächlich<br />
läuft die Produktion schon im Sommer<br />
1969 aus. Deutz übernimmt Wartung,<br />
Kundendienst, Ersatzteilversorgung und<br />
auftretende Garantieverpflichtungen für<br />
die Güldner-<strong>Traktor</strong>en.<br />
Dem Vernehmen nach fällt die Entscheidung<br />
im Vorstand des Konzerns mit nur einer<br />
Stimme Mehrheit. Im Gespräch soll der<br />
Zukauf von Motoren gewesen sein, um<br />
Kosten zu sparen. Es heißt, das Fass zum<br />
Überlaufen brachte ZF mit der Ankündigung,<br />
nur noch Getriebe für Schlepper mit<br />
Motoren über 80 PS zu bauen. Die Fertigung<br />
der kleineren Getriebe läuft – abgesehen<br />
von Einzelexemplaren für den Lizenznehmer<br />
Lindner – bis 1972 aus.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
1965 ist für Güldner das letzte Spitzenjahr.<br />
Rund 6.500 <strong>Traktor</strong>en werden an den<br />
Mann gebracht. Seitdem steckt das Unternehmen<br />
in den roten Zahlen. Der Konzern<br />
tritt auf die Bremse und trifft Sparmaßnahmen.<br />
1968 lassen die Aschaffenburger<br />
in Deutschland nur noch 3.254 Schlepper<br />
zu. Das ergibt einen Marktanteil von<br />
5,5 Prozent und den siebten Platz in der<br />
Statistik. „Wir sehen auf dem <strong>Traktor</strong>enmarkt<br />
auf längere Sicht keine Entwicklungschancen“,<br />
sagt der Vorstandsvorsitzende<br />
der Linde AG, Dr. Johannes<br />
Wucherer, im März 1969. Die Konzernsparten<br />
Hydraulik und Flurförderfahrzeuge<br />
boomen dagegen. Die 750 Mitarbeiter<br />
aus der Motoren- und Schlepperfertigung<br />
wechseln in die zukunftsträchtigen Sparten<br />
des Unternehmens.<br />
Epilog<br />
Güldner wird 1991 aus dem Handelsregister<br />
gelöscht. Zum 1. August 2006 gliedert<br />
Linde die Hydrauliksparte in die Kion<br />
GmbH aus. Der Konzern verkauft Kion im<br />
November des gleichen Jahres an ein Konsortium<br />
aus Kohlberg, Kravis, Roberts &<br />
Co sowie Goldman Sachs. Die Kion Group<br />
ist heute eines der weltweit führenden<br />
Unternehmen für Gabelstapler, Lagertechnikgeräte<br />
und Hydraulikkomponenten.<br />
Der Firmensitz befindet sich in Wiesbaden.<br />
Modelle der G-Reihe stehen bis heute<br />
im Arbeitseinsatz. 30.000 Betriebsstunden<br />
und mehr sind durchaus normal. Die<br />
Ersatzteillage ist gut. Das Baukastensystem<br />
begünstigt die Instandhaltung der L<br />
79-Motoren. Verschiedene Ersatzteilhändler<br />
haben sich auf Güldner-Teile spezialisiert.<br />
Es gibt Traditionsbetriebe, die auf<br />
die Reparatur und Wartung von Güldner-<br />
Schleppern spezialisiert sind. Im Internet<br />
lassen sich Vereine mit Güldner-Besitzern<br />
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MARKT<br />
Kleinanzeigen<br />
MASSEY FERGUSON<br />
KRAMER<br />
Verkaufe Schlüter AS 22 zum Schlachten<br />
oder Aufbauen, der Zylinderkopf hat einen<br />
Riss, den man aber schweißen kann. Bilder<br />
sind möglich. Preis 1500 Euro. E-Mail: bulldogbauerbodmann@web.de,<br />
Artikelstandort:<br />
Krebeck, Telefon: 015118326135<br />
Verkaufe Schlüter AS 222 in unrestauriertem<br />
Originalzustand. 22 PS, 2500 ccm<br />
Hubraum, läuft einwandfrei! Beide Hinterreifen<br />
neu! Der originale Fahrzeugbrief ist<br />
vorhanden. Kontakt: (08102) 782995,<br />
sj.rautenberg@t-online.de<br />
UNIMOG<br />
Unimog Typ 421 U600 wegen Todesfall<br />
abzugeben. 52 PS, EZ 1982, viele Extras,<br />
top Zustand. Kontakt: (06120) 8645<br />
Verkaufe sehr schönen Unimog, Typ 421,<br />
Cabrio, Hardtop, Bj. 87, 41.000 km, 880<br />
Betriebsstunden, neue Reifen 10,5x20 MPT,<br />
Dreiseitenkipper, Servo, AHK, Zapfwelle<br />
vorne und hinten, 2-zeilige Hydraulik,<br />
Anhängerbremsanschluss, 18.900 Eur, top.<br />
Kontakt: (0178) 8579325<br />
PORSCHE 329 SuperExport, Bj.62, 35PS,<br />
zerlegter Zustand, mit Neuteilen teilrestauriert,<br />
in RAL3002 lackiert, aus gesundh.<br />
Gründen muß Projekt aufgegeben werden,<br />
Preis VS nach vorheriger Besichtigung.<br />
Kontakt: (06445) 922990 oder 0177-<br />
4141683, isoldevetter@t-online.de<br />
Verkaufe Allgaier A16 original Zustand, 1<br />
Zylinder, Einspritzpumpe überholt, Motor<br />
dreht, original Felgen vorne vorhanden,<br />
1600 Euro. Kontakt: (0175) 8293144,<br />
februar86@gmx.net<br />
Verkaufe Güldner A2KN, Bauj. 1960, ohne<br />
Brief,15 PS, springt sehr gut an, 1750 Euro.<br />
E-Mail: marleen-heinz@t-online.de,<br />
Artikelstandort: Nähe Aachen,<br />
Telefon: 024562808 abends<br />
Der letzte große Wesseler?! Wesseler W<br />
342, 42 PS, Frontlader, Verdeck, unrestaurierter<br />
Originalzustand, Erstzulassung Jan.<br />
1967! 4.500,- Euro VHB. Kontakt: rotzschewalther@t-online.de<br />
ISTOCK Bj.1934 Oldtimer <strong>Traktor</strong> ABSO-<br />
LUTE RARITÄT-80 Jahre alt, mit Mähbalken,<br />
Riemenscheibe 22 PS,2 Zylinder, wassergekühlter<br />
DEUTZ Diesel Motor,Stock Getriebe,<br />
Zugmaul, Ackerschiene,nur 10 Stück gebaut!<br />
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Kontakt: (08062) 7298269,<br />
ka.haensch@web.de<br />
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Sehr seltener Wahl, mit 40 Ps, Motor MWM<br />
KDW-415 D, Baujahr 1953, hohe Bereifung<br />
12,4-36, nur 30 gebaut! Komplett und<br />
unrestauriert. Standort Norditalien. Preis<br />
VHB., rotzsche-walther@t-online.de<br />
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<strong>Traktor</strong>, Baujahr 1955 mit Hydraulik.<br />
Kontakt: (06581) 1098<br />
Verkaufe einen Zettelmeyer Z1 in fast<br />
originalen Zustand, BJ 1935 ohne Papiere.<br />
Sonstige Informationen gibt es auch per<br />
Mail und am Telefon. Fabriknr. 1146, Motornr.<br />
35056566, Leergewicht 1930 kg.<br />
Kontakt: (0162) 3206349,<br />
mucke78@web.de<br />
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www.man-traktor.de<br />
Der private Kleinanzeigenmarkt für <strong>Traktor</strong>en und Ersatzteile. Täglich neue Kleinanzeigen.<br />
MAN, IHC, Deutz, <strong>Fendt</strong>, Normag, Güldner, LANZ sind nur einige der Marken die aktuell im<br />
Anzeigenmarkt zu finden sind. Komplette <strong>Traktor</strong>en und Ersatzteile.<br />
www.oldtimertraktor.de<br />
56
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Anzeigenschluss für die<br />
Ausgabe 2/2013: 07.12.2012<br />
IRUS U900 mit Triebachsanhänger Bj1958,<br />
8PS Viertakt Berning Benzin Motor, Anhänger<br />
Fa. RÖDER, zGg.1250 kg, Ladefläche<br />
146x220cm. VB 1900 Euro. Kontakt:<br />
(08846) 450, thomas.schaur@t-online.de<br />
Verkaufe Bautz AS120/C Hochradausführung<br />
Bj55 14PS mit Hydraulik und Mähwerk,<br />
gefederter Vorderachse Motor läuft<br />
gut Getiebe schaltet sauber Reifen sind gut<br />
3000 Euro. Kontakt: (0271) 9399060 oder<br />
0171 2866052,<br />
katrin.schoeler@t-online.de<br />
Verkaufe Raupe Büffel B120 mit Ripper<br />
Bj.1973, 6 Zylinder Mercedes Motor mit 120<br />
PS, Gewicht ca. 10 Tonnen, 6 Wegeschild<br />
8000.- Euro. Kontakt: (0173) 1673952,<br />
ben.home1@web.de<br />
Mähdrescher MasseyFerguson MF 30<br />
Bj. 1964, Schnittbreite 175 cm, Niederdruckanbaupresse,<br />
kleine Reparaturen<br />
notwendig. Kontakt: (0152) 24987308<br />
<strong>Traktor</strong> MAN 2P1 35 PS, mit Mähwerk,<br />
Motor gut erhalten, Elektrik geht nicht, mit<br />
Brief. E-Mail: guertners@t-online.de,<br />
Telefon: 09482/611, Artikelstandort:<br />
93109 Wiesent<br />
<strong>Traktor</strong> Massey-Ferguson, Typ 135. Der<br />
Schlepper ist teilrestauriert, viele Neuteile.<br />
Weiteres auf Anfrage. Evtl. auch Tausch<br />
gegen Deutz oder IHC ab 20 PS mit Dreipunkthydraulik.<br />
E-Mail: OstyB@web.de,<br />
Artikelstandort: Bleyen-Genschmar<br />
ZUBEHÖR/<br />
ERSATZTEILE<br />
Fabrikat: TAKRAF, Bj. 1975, Hubhöhe 3,2<br />
m, Gesamtgewicht 2.310 kg, Originalzustand.<br />
Kontakt: (0152) 24987308<br />
Verkaufe Howard Bodenfräse mit neuen<br />
Messer. Arbeitsbreite ca. 180cm. Ausserdem<br />
einen Agria R1300 mit 120cm Messerbalken.<br />
Top Zustand. Kann gerne bilder<br />
schicken. Mehrere starke Ketten mit und<br />
ohne Ösen. Ca. 13-15mm stark und ca.<br />
2meter lang. E-Mail: alexandraroos<br />
@t-online.de, Telefon: 09394 994590<br />
Motorteile M.A.N: neue Laufbuchsen<br />
Kolben Ventileu. Ventilführungen passend<br />
für MAN ackerdiesel. Kontakt: (0031)<br />
627447018, info@tractomania.eu<br />
Biete 2 Bosch-Hauptscheinwerfer mit<br />
105mm Glasdurchmesser mit 12mm Gewindeanschluss<br />
neuwertig. Verbaut in MAN<br />
Ackerdiesel B18,AS 718 und anderen <strong>Traktor</strong>en.<br />
Preis VB. E-Mail: a-h.schroeder@-<br />
online.de, Telefon: 0171-5625287<br />
Holder Agria Gleichstromlichtmaschine<br />
Bosch Lichtmaschine LJ/GGV 90/12/3000<br />
L2, 135W - 11A zu verkaufen, war zerlegt,<br />
wurde gereinigt und neu gefettet, Kohlebürsten<br />
neu, voll funtionsfähig, guter Zustand<br />
war verbaut im ILO DL660 oder auch<br />
in Holder <strong>Traktor</strong>en, am besten wäre<br />
Selbstabholung, Versand auch möglich. FP<br />
125 EURO. E-Mail: haddel @t-online.de<br />
MAN-Frontgewicht a 81kg passend für<br />
m.a.n rundhauber 265 Euro, versand möglich.<br />
Kontakt: (0031) 627447018,<br />
info@tractomania.eu<br />
Baas Frontlader für Güldner, Größe II in<br />
gutem Zustand abzugeben. Schwinge nicht<br />
verzogen. Komplett mit allen Leitungen ab<br />
Steuergerät . Die Anbaukonsolen passen an<br />
Güldner G25 bis G50. Artikelstandort:<br />
Thüringen, Telefon: 0175/2465157<br />
PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />
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2 Zylinderlaufbuchsen für MAN/Fahr/<br />
Güldner mit 2DN Motor und einen Kolben<br />
mit Kolbenringen und Reserveringen. Alles<br />
sehr sauber und gepflegt.<br />
Preis VB. Bei Bedarf kann ich Bilder senden.<br />
E-Mail: a-h.schroeder@t-online.de,<br />
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Biete Zylinderkopf für M 8515 2Zylinder-<br />
Motor komplett mit Ventildeckelhaube in<br />
Top Zustand. Bei Bedarf kann ich Bilder<br />
senden. Preisvorstellung ca. 200 Euro.<br />
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Telefon: 0171-5625287<br />
ZF Getriebe: A4, A8 und A205 komplett<br />
oder in Teilen abzugeben.<br />
E-Mail: buldog58@web.de<br />
traktorclassic.de 1|2013
MARKT<br />
Kleinanzeigen<br />
Heizlampe für Lanz Bulldog: Verkaufe<br />
zwei Heizlampen für einen Lanz Bulldog,<br />
E-Mail: treckertine@web.de<br />
Artikelstandort: Nartum,<br />
Telefon: 0175 5264630<br />
<strong>Traktor</strong>reifen Allianz 12.4-32 AS, Profilhöhe<br />
ca. 1 cm, Alterungsrisse beidseits.<br />
Artikelstandort: 93109 Wiesent, E-Mail:<br />
guertners@t-online.de, Telefon:<br />
09482/611<br />
Porsche, Allgaier: Biete 2 Felgen 15" mit<br />
Reifen Dunlop für Porsche, 2 Felgen Porsche<br />
28" mit Reifen 11X28 200,-, 1 Reifen<br />
Metzeler 10X28 10,-, 1 Reifen Barum 10X28<br />
10,-, Fritzmeier Verdeck 100,-, Bilder per<br />
Mail, 94072 Aigen. Kontakt: (08537)<br />
919262, chrido@freenet.de<br />
2 <strong>Traktor</strong>reifen Continental 12.4-32 AS; 1<br />
x ca. 2 cm Profil, 1 x ca. 1,5 cm Profil (Loch<br />
zwischen Reifenprofil - kann mit Vulkanisierfleck<br />
repariert werden)<br />
E-Mail: guertners@t-online.de, Telefon:<br />
09482/611, Artikelstandort: Wiesent<br />
Oldtimer Anhänger, Flachwagen 3,9m *<br />
1,9m neue Bretter Bracken mit neuem U-<br />
Profil eingefasst alles neu gestrichen. VB<br />
500,- Euro. E-Mail: burkhardheike.m@googlemail.com,<br />
Telefon: 0170-9119169,<br />
Artikelstandort: Münster<br />
Verk. Krobath Feldspritze 425 Liter mit<br />
Gleichdruckarmatur, 5 Teilbreiten neuen<br />
Düsen und neuem TÜV Artikelstandort:<br />
Dautphetal,<br />
E-Mail: rudolf.becker28@web.de,<br />
Telefon: 01758272776<br />
Porsche, Allgaier: Felgen 24", Verstellfelgen<br />
7X24 5Loch für Allgaier oder Porsche<br />
Junior sehr guter Zustand, Felgen Aussenteile<br />
von Verstellfelgen Porsche Junior<br />
9X24, weiter Bilder per Mail möglich.<br />
Kontakt: (08537) 919262,<br />
chrido@freenet.de<br />
Verkaufe Motor vom S4000 als Ersatzteilspender,<br />
Kopf+Zylinder verwendbar für<br />
Famulus RS04/30. Kontakt: (0152)<br />
03055849, nach 20 Uhr: 033094/80508,<br />
stephan.pietsch@gmx.net<br />
JF MS 70 Einhängemähdrescher : Verkaufe<br />
aus Platzgründen gut erhaltenen Einhängemähdrescher<br />
Typ JF MS 70. Preis VB! Der<br />
Mähdrescher funktioniert einwandfrei es<br />
sind lediglich kleinere Mängel zu beheben.<br />
Besichtigung nach Absprache möglich.<br />
Kontakt: (06644) 7266,<br />
gamer.maegges@freenet.de<br />
Miag Liftmobil Stapler, betriebsbereit,<br />
3m Hubhöhe, 1to Tragkraft, Deutz 16 PS,<br />
1000 Euro VB. Kontakt: (08681) 9552,<br />
franziska.gassner@me.com<br />
Verkaufe Frontgewichte und Unterschubgewichte<br />
für Schlüter-<strong>Traktor</strong>en. Anlieferung<br />
möglich. Kontakt: (0172) 5143492<br />
oder 0179/2289715, hinnerk74@web.de<br />
Schlüter Motorhaube: Biete für einen<br />
Schlüter S 35 eine Motorhaube an.<br />
Kontakt: (08333) 8613,<br />
agrauer78@web.de<br />
Langholz-Anhänger, Sehr Gut erhalten,<br />
Feststellbremse, Lichtanlage neu, 2010 neu<br />
aufgebaut/lackiert, Reifen/Holzboden<br />
topp, keine Durchrostung, Maße Lade -<br />
fläche 3750x1800mm, Ladehöhe 850mm,<br />
Rungen 520mm, u. 4 weitere Rungen.<br />
Kontakt: (05484) 961205 gerne Nachricht<br />
hinterlassen, rufe zurück,<br />
himgol@freenet.de<br />
Ritter Forstseilwinde 3t, Festanbau,<br />
Seilrollen nur geringe Abnutzung, mit<br />
Deutz Ackerschiene, 500,-EUR. Kontakt:<br />
(07702) 4799982 wochentags ab 19-22<br />
Uhr, info@oldtimer-schlepper.de<br />
IHC Komplett-Räder: Biete 2 Kompl-Räder<br />
9,5x32 AS (40+50%) mit orig. IHC Verstellfelgen<br />
6loch, Lochkreis 105 mm, Nabe 155<br />
mm. Passen auch auf andere <strong>Traktor</strong>en, z.B<br />
Deutz usw. Kontakt: (02680) 373 ab 19h,<br />
h.mueller@rz-online.de<br />
Holder Agria - Bosch Gleichstromlichtmaschine<br />
LJ/GGV 90/12/3000 L2, 135W - 11A<br />
zu verkaufen, Kohlebürsten neu<br />
Kontakt: haddel @t-online.de<br />
Tausche – suche von Allgaier u. Porsche:<br />
Prospekte, BAL, ETL, Werbeartikel, die<br />
Schraubenschlüssel, Taschenmesser, Anstecknadeln.<br />
Kontakt: (07073) 4834<br />
Fritzmeier Dach u. Frontscheibe vom MF<br />
133, Ersatzglas für Fritzmeier Frontscheibe<br />
gebogen, 2x defekter Anlasser, <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong><br />
2, hydraulische Mähwerkaushebung<br />
MAN 4N1. Bayern/Allgäu.<br />
Kontakt: (0171) 1708222<br />
Verkaufe einen Kremserwagen 16 personen<br />
preis vb, tausch gegen traktor möglich.<br />
E-Mail: treckertine@web.de, Artikelstandort:<br />
Nartum, Telefon: 0175 5264630<br />
Verkaufe für Hanomag Motor R27 eine<br />
Kurbelwelle mit Pleustangen, für Deutz D30<br />
kompl. Heckhydraulik, einen Berky Doppelmesser-Seitenbalkenmäher<br />
(+Ersatzmesser)<br />
mit Ilo Motor. Kontakt: (05907) 1201,<br />
bjanneschuetz@yahoo.de<br />
Verk. für Hanomag Robust 901 Zylinderkopf<br />
und Motorblock. Für 2-Takt-Raupe<br />
Motor und diverse Motorteile. Für R40 Vorderachse<br />
und Differnzial. Für R324s Motorhaubenseitenbleche.<br />
Für Granit 500 Getriebeschalthebel.<br />
Preis: VHS. Kontakt:<br />
(04559) 4249936 (auch Fax)<br />
58
PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />
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Kleinanzeigen<br />
MARKT<br />
Anzeigenschluss für die<br />
Ausgabe 2/2013: 07.12.2012<br />
6.50x20 Reifen halten luft sind aber porös,<br />
Ladefläche aus Blech, Feststellbremse wird<br />
über eine Kurbel angezogen. Kontakt:<br />
(08092) 1332, msg60@web.de<br />
IHC Zylinderkopf für 320/DD99 und<br />
Motor komplett für 324/DD111 und Kotflügel<br />
vorne und hinten (324).<br />
Kontakt: (0170) 9332977<br />
Biete Verdampfer Deutz 14 PS generalüberholt<br />
und Teile für Verdampfer 8 PS.<br />
Kontakt: (0152) 33972868,<br />
gerneu65@web.de<br />
Verkaufe Deutz-Motor zum Ankurbeln,<br />
Bj. 1954, 10 PS, 2.000 U/min, Typ: F1L612.<br />
Motor ist ausgebaut und steht trocken.<br />
Über 30 Jahre nicht benutzt. Preis: 350<br />
Euro. Tel. (02921) 16514, ab 19:00 Uhr<br />
Verkaufe Hanomag-Teile vom Typ C224.<br />
Kontakt: (09845) 310<br />
Kolben u. Laufbuchsen etc. biete Kolben,<br />
Semilager, Ventile für MWM, Deutz, Allgaier<br />
u.ae. vor Bj, 1970 oder erzeuge diese<br />
nach Kundemuster. verkaufe ergonomische<br />
Ersatzteile für <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong>. Kontakt:<br />
(0090) 212 5348167 + Fax,<br />
guvenis@guvenis.org<br />
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Klinkenfrontlader für Schmalspur Schlepper<br />
war am Holder A55 montiert mit Schaufel,<br />
Zylinder, Bolzen und Anschweißaugen<br />
kann dadurch an fast jeden <strong>Traktor</strong> angepaßt<br />
werden. Preis 700.-VB. Kontakt:<br />
(0171) 7868909, muasamilla@web.de<br />
MAN-<strong>Traktor</strong>: Hydraulik Kraftheber Hubarm<br />
Block für MAN <strong>Traktor</strong> Typ 2K1/2L1<br />
mit Kopie Anbauanleitung - Bedienanweisung<br />
- Ersatzteil Liste , 76 Seiten, VHB<br />
50,00 Euro. Kontakt: (06142) 7055433,<br />
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Flachten neu, H. 50 Aufsätze 40cm. Hydraulik,<br />
Stempel; Absch.Ventil neu. Aufsteckbr.<br />
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Kontakt: (0173) 4974276,<br />
adtetzlaff@gmx.de<br />
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(0175) 2845626, wilhelm.ziegenbein@gmx.de<br />
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(00352) 691978436, schneiderjeff@hotmail.com<br />
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Telefon: 040-33 57 03, Telefax: 040-98 76 05 15<br />
Internet: www.muetzenmacher.de<br />
E-Mail: L.Kuentzel@muetzenmacher.com<br />
traktorclassic.de 1|2013<br />
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Mörtl Mähwerkgetriebe Hatz TL: Biete<br />
ein Mähwekgetriebe von Mörtl war verbaut<br />
in einem Hatz TL 13. Funktioniert ohne<br />
Mängel Ersatzteilliste zum Mörtl Mähwerk<br />
TL 13 u. TL 17 G819 - MR geliefert 2.59. TL<br />
10 TL 12 G819/09 - MR geliefert 2.59. Kontakt:<br />
(02653) 205, amigo1940@web.de<br />
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1000 Euro VB. Kontakt: (08681)<br />
9552, franziska.gassner@me.com<br />
Fahr: Schwadenrechen/Heuwender voll<br />
funktionstüchtig. Kontakt: (08681) 9552,<br />
franziska.gassner@me.com<br />
Lenkgetriebe für Deutz 5006 oder gleicher<br />
Typ zum Ausschlachten. Kontakt:<br />
(02151) 28123,<br />
m.schmitt.krefeld@gmx.de<br />
Hassia kl. Drillmasch., aus Aufgabe: kl.<br />
Sä-/Drillmasch. Hassia, 2 m, sehr guter<br />
Erhaltungszustand, für Hydrl. u. Zug,<br />
Standort nördl. Münsterland/Ibbenbüren,<br />
Preis 150,- EUR (VB). Kontakt: (05453)<br />
7324, familie-wenner@t-online.de<br />
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Hist. Einachs-Bauwagen mit Vollgummi<br />
Zwillingsbereifung gegen Gebot abzugeben.<br />
Der Wagen ist dicht und fahrbereit.<br />
Standort 63457 Großauheim, Aufbaumasse:<br />
Länge: 352 cm, Breite: 225 cm. Kontakt:<br />
(069) 8072593, info@fdm-hanau.de<br />
Je 2 Reifen 8.3-24 und 6.00-16<br />
2 Reifen 8.3-24 Barum 6PR 90% Profil 200<br />
und 2 Reifen 6.00-16 AS Conti mit 2<br />
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60
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Suche <strong>Traktor</strong> zum restaurieren<br />
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Kontakt: (0173) 5207157<br />
Suche Holder: Kommunal-Knickschlepper<br />
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Schlepper als Transportfahrzeug eingesetzt<br />
werden soll. Der <strong>Traktor</strong> sollte mindestens<br />
40 PS haben. Ich freue mich auf Ihre Angebote.<br />
Kontakt: (09303) 8671,<br />
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Kontakt: (05604) 6945,<br />
khp.schaefer@t-online.de<br />
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bitte alles anbieten evl. mit Fotos. Kontakt:<br />
(05604) 6945, khp.schaefer@t-online.de<br />
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Suche alte Prospekte, Anleiungen und<br />
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und Landmaschinen für unser Oldtimer<br />
Archiv. Kontakt: (0160 ) 8866013,<br />
albert.zollner@gmx.de<br />
Magnetschalter: suche für einen Bosch-<br />
Anlasser EGE 1,3/12 AR 13 Magnetschalter.<br />
E-Mail: trggafahrer carsten@yahoo.de<br />
Fritzmaier-Kabine für 6806 oder 7206<br />
oder 7er-Reihe. E-Mail: a-m65@tonline.de,<br />
Telefon: 06534-940987<br />
Sitzgestell für MAN B18A/O Bj 1955<br />
Suche Sitzgestell komplett oder auch Teile<br />
wie z.b. Faltenbalg mit Schwinge. Sitzschale<br />
benötige ich nicht! Bitte alles anbieten.<br />
E-Mail: a-h.schroeder@-online.de,<br />
Telefon: 0171-562 5287<br />
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traktorclassic.de 1|2013<br />
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Motor für TEF 20: Suche Motor oder<br />
Motorblock für Ferguson Tef 20,<br />
E-Mail: sepp ludwig@web.de,<br />
Telefon: 091438377137<br />
Suche Fritzmeier-Verdeck M211<br />
mit stark gewölbter Scheibe (möglichst<br />
komplett), bitte alles anbieten.<br />
E-Mail: morh@gmx.de<br />
Mähwerk für Eicher ED 16: suche kompl<br />
Mähwerk für ein Eicher ED 16 Bj.1951,<br />
E-Mail: eicherbaum@web.de, Telefon:<br />
017617451314<br />
Ersatzteil: Lenkgetriebe für Deutz 5006<br />
Bauj. 1969 oder gleicher Typ zum<br />
Ausschlachten.<br />
E-Mail: m.schmitt.krefeld@gmx.de,<br />
Telefon: 05121 28123<br />
Gelenkwelle: Benötige für Allradachse<br />
Größe 2, ( verbaut im MAN Typ 4N2, 4P1,<br />
4R3 ) den Radnabenzapfen, sowie Antriebswelle<br />
rechts und links. Rollendoppelgelenk<br />
kann defekt sein!! Mit dem Radnabenzapfen<br />
ist die kurze Welle zum Rad hin<br />
gemeint. Bitte alles anbieten! Tel. 09745<br />
930376, E-Mail: ekleinheinz@web.de,<br />
mobil: 01701762253<br />
Fritzmeier-Verdeck: Suche für Güldner<br />
G50 gut erhaltenes Fritzmeier-Verdeck M<br />
211 mit gebogener Scheibe sowie Güldner-<br />
Prospekte. Kontakt: (02434) 3774,<br />
juergen.buenten@t-online.de<br />
Suche für meinen Deutz D15 N beide<br />
Kotflügel hinten und Trittbleche. Kontakt:<br />
(02454) 4060, info@vierpalmen.de<br />
Suche Kühler für John Deer 1020. Evtl.<br />
auch andere Teile. Kontakt: (02295) 2446,<br />
astridahaus@aol.com<br />
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TRANSPORTE<br />
Hanomagfelgen: Suche 24 Zoll Felgen von<br />
Hanomag R16 oder R12, E-Mail:<br />
gumo.b8@t-online.de, Telefon:<br />
01607803727<br />
Suche für FMR Kultimax Ersatzkatalog,<br />
Handbuch, Reparaturbuch, Motorenteile.<br />
Kontakt: (0911) 890457 (ab 19:00 Uhr)<br />
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zwei Kotflügel hinten, Reifengröße 9 x 36,<br />
ein kompl. Ackerschiene, eine Sitzkonsole.<br />
Kontakt: (05907) 1201,<br />
bjanneschuetz@yahoo.de<br />
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Kontakt: (07073) 4834
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Bitte ausfüllen, ausschneiden oder kopieren und gleich senden an:<br />
TRAKTOR CLASSIC Leserservice, Postfach 1280, 82197 Gilching<br />
oder per Fax an 0180-532 16 20 (14 ct/min.)<br />
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TERMINE<br />
Veranstaltungsübersicht<br />
Neue Termine für 2013 online eintragen unter<br />
www.traktorclassic.de<br />
PLZ 0<br />
22.04.2013<br />
09235 Burkhardtsdorf<br />
5. Int. Stationärmotoren-Treffen<br />
Peter Uhlig, Tel. (03721) 225 84<br />
peter-uhlig@t-online.de<br />
www.bulldog-freunde-erzgebirge.de<br />
PLZ 2<br />
10.05.2013<br />
24616 Brokstedt<br />
38. Lanz-Bulldog-Treffen auf der<br />
Speedwaybahn<br />
Peter Schuster, Tel. (04123) 42 18<br />
peterschuster@versanet.de<br />
www.lbch.de<br />
08.06.–10.06.2013<br />
26345 Bockhorn<br />
32. Treckertreffen bis Baujahr 1980<br />
Herbert Ahlers, Tel. (04453) 73 33<br />
info@oldtimermarkt-bockhorn.de<br />
www.oldtimermarkt-bockhorn.de<br />
PLZ 3<br />
26.11.2012<br />
35510 Butzbach<br />
Modelleisenbahn-, Auto- und Spielzeugbörse<br />
Bürgerhaus, Gutenbergstr. 16<br />
Antonette Baum, Tel. (06033) 748 33 90<br />
Antonette-Baum@web.de<br />
10.12.2012<br />
38112 Braunschweig<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Landtechnik-Museum, Gut Steinhof, Celler<br />
Heerstr. 336<br />
Tel. (05341) 253 17<br />
info@gut-steinhof.de<br />
www.gut-steinhof.de<br />
21.04.–22.04.2013<br />
38835 Osterwieck<br />
OOM – Osterwiecker Oldie-Meeting<br />
Vor dem Kapellentor<br />
christian@ostmobile-feuerstack.de oder<br />
info@feuerstack.de<br />
www.ostmobile-feuerstack.de<br />
21.04.–22.04.2013<br />
38835 Osterwieck/Harz<br />
Oldtimertreffen für <strong>Traktor</strong>en, Pkw,<br />
Lkw und Motorräder<br />
Christian Feuerstack, Tel. (0170) 478 55 69<br />
christian@ostmobile-feuerstack.de<br />
www.ostmobile-feuerstack.de<br />
01.09.–02.09.2013<br />
37115 Werxhausen<br />
Jubiläumstreffen mit Lanz-Sonderausstellung<br />
info@lanzbulldogclub-werxhausen.de<br />
www.lanzbulldogclub-werxhausen.de<br />
14.09.–16.09.2013<br />
32549 Bad Oeynhausen<br />
4. Treckertreffen<br />
Herbert Pangritz<br />
u.giesselmann@teleos-web.de<br />
PLZ 4<br />
03.12.2012<br />
49328 Melle-Buer<br />
Tag der Offenen Tür<br />
<strong>Traktor</strong>en und historische<br />
Landmaschinen<br />
Grönegau Melle-Buer e.V.<br />
Tel. (05427) 12 42<br />
15.12.2012<br />
41812 Erkelenz<br />
Stammtisch der <strong>Fendt</strong> Dieselross<br />
Schlepper-Freunde<br />
Tel. (02431) 94 39 37 und (0163) 694 64 07<br />
andy-genehen@t-online.de<br />
08.03.–11.03.2013<br />
40629 Stuttgart<br />
Retro <strong>Classic</strong>s<br />
Tel. (0711) 185 60-0<br />
www.messe-stuttgart.de<br />
11.08.–12.08.2013<br />
48531 Nordhorn<br />
Historischer Feldtag mit<br />
Sonderausstellung Johann Hood,<br />
Tel. (0157) 87 63 88 52<br />
info@treckerclub.de<br />
www.treckerclub.de<br />
PLZ 5<br />
03.12.2012<br />
53721 Siegburg<br />
7. Siegburger Schlepperund<br />
Unimogtreffen<br />
Berliner Platz<br />
Tel. (02241) 680 33 und (0179) 486 87 39<br />
www.schlepperfreunde-siegburg.de<br />
28.12.2012<br />
55234 Eppelsheim<br />
Winterausfahrt der Bulldogfreunde<br />
Treffpunkt am Römerplatz<br />
Tel. (06735) 718<br />
www.bulldogfreunde-eppelsheim.com<br />
20.05.2013<br />
53332 Bornheim-Walberberg<br />
5. Oldtimertreffen zur Pfingstkirmes<br />
Rund um den Dorfplatz<br />
Werner Kannen, Tel. (0222) 783 04 65<br />
Werner-Kannen@t-online.de<br />
09.06.–10.06.2013<br />
56204 Hillscheid<br />
20 Jahre <strong>Traktor</strong>freunde<br />
Kannenbäckerland<br />
Am Limesturm<br />
Eckhard Kilian<br />
ekilian@rz-online.de<br />
www.traktorfreunde.de<br />
04.08.–05.08.2013<br />
54595 Prüm<br />
9. Int. Oldtimertreffen ,<br />
,Bei uns dampft es”<br />
Josef Drückes, Tel. (06558) 86 93<br />
Josef-drueckes@t-online.de<br />
www.vhf-eifel-ardennen.de<br />
15.09.–16.09.2013<br />
54413 Gusenburg<br />
13. Bulldog- und Schleppertreffen<br />
info@lanzclub.de, www.lanzclub.de<br />
PLZ 6<br />
01.12.2012<br />
67826 Feilbingert<br />
Stammtisch des Lanz Bulldog Clubs<br />
Nordpfalz e.V.<br />
Gasthaus Zur Krone<br />
Tel. (06362) 99 31 17<br />
www.lbc-nordpfalz.de<br />
29.12.2012<br />
67826 Feilbingert<br />
Stammtisch des Lanz Bulldog Clubs<br />
Nordpfalz e.V.<br />
Gasthaus Zur Krone<br />
Tel. (06362) 99 31 17<br />
www.lbc-nordpfalz.de<br />
www.traktorhof.com<br />
30.12.–31.12.2012<br />
64342 Seeheim Ober Beerbach<br />
7. Winterschleppertreffen<br />
am Windrad<br />
Matthias Götz,<br />
Tel. (0176) 29641215<br />
luftgekuehlt@gmx.de<br />
15.04.2013<br />
64665 Alsbach-Hähnlein<br />
Alles, was brummt<br />
Marktplatz<br />
Tel. (06257) 685 93<br />
flauaus@pro-modul.net<br />
05.05.–06.05.2013<br />
67346 Speyer<br />
Brazzeltag – Oldtimerparade<br />
Technik Museum, Am Technik Museum<br />
Corinna Handrich, Tel. (06232) 67 08 68,<br />
Fax: (06232) 67 08 20<br />
www.speyer.technik-museum.de<br />
<br />
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06.05.2013<br />
67472 Esthal<br />
8. Pfälzer Unimogtreffen<br />
Bettina Ziegler, Tel. (06324) 97 01 69<br />
Bettina.ziegler@unimog-club-gaggenau.de<br />
www.pfalz.unimog-club-gaggenau.de<br />
25.08.–26.08.2013<br />
67826 Feilbingert<br />
12. Ausstellung von Bulldogs, Schleppern<br />
und Geräten<br />
Karl Hans Kraus, Tel. (06362) 99 31 71<br />
lanz.bulldog.nordpfalz@web.de<br />
www.lbc-Nordpfalz.de<br />
PLZ 7<br />
21.04.–22.04.2013<br />
74889 Sinsheim<br />
Agri Historica, Messe Sinsheim<br />
Gabi Greisinger, Tel. (07261) 68 90<br />
www.agri-historica-messe.de<br />
25.08.–26.08.2013<br />
84098 Hohenthann-Türkenfeld<br />
14. Int. Eichertreffen<br />
Franz Schuster, Tel. (08784) 743<br />
www.eicherfreunde.de<br />
PLZ 9<br />
07.04.–08.04.2013<br />
94315 Straubing<br />
Bulldog-Messe<br />
Pitt Dorn, Tel. (04344) 62 75<br />
messe@lastorama.de<br />
www.bulldog-messe.de<br />
PLZ 8<br />
05.05.–06.05.2013<br />
89073 Ulm<br />
Technorama mit Schleppertreffen<br />
Tel. (0731) 189 68-0<br />
info@technorama.de<br />
www.technorama.de<br />
18.06.2013<br />
82441 Ohlstadt<br />
Oldtimertreffen<br />
Franz Gaisreiter<br />
gaisreiter.franz@t-online.de<br />
www.trommlerzug-ohlstadt.de<br />
traktorclassic.de 1|2013
SERVICE<br />
Sicherheit in der Hobby-Werkstatt<br />
IN DER SCHRAUBERHÖHLE – ALLES WAS MAN WISSEN MUSS<br />
Grauzone<br />
Eine alte deutsche Volksweisheit besagt: Wo gehobelt<br />
wird, da fallen Späne. Das gilt auch für die <strong>Traktor</strong>-<br />
Hobbywerkstatt. Und hier fallen oft mehr Späne als<br />
gewünscht – kleine Blessuren<br />
und Unfälle gehören beinahe<br />
zur Tagesordnung.<br />
66
Kippsicher! Bei guten Werkzeugwagen lässt sich immer nur eine<br />
Schublade zurzeit öffnen<br />
Eine raue Oberfläche garantiert einen sicheren Griff – auch<br />
wenn das Werkzeug ölverschmiert ist<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Das Thema Sicherheit wird in<br />
Hobbywerkstätten nur all zu oft<br />
vergessen, was nicht selten sträflich<br />
nachlässig ist“, sagt Peter Steger,<br />
bekannt als <strong>Traktor</strong>-Restaurator aus<br />
zahlreichen Artikeln hier in der <strong>Traktor</strong><br />
<strong>Classic</strong>. Und Peter muss es wissen, denn<br />
er ist bei der Firma R & R in Überacker,<br />
westlich von München, für die Arbeitssicherheit<br />
von über zwanzig Mitarbeitern<br />
verantwortlich. Hierzu hat er bei der Berufsgenossenschaft<br />
spezielle Lehrgänge<br />
absolviert und ist heute eine so genannte<br />
„Fachkraft für Arbeitssicherheit“. In dieser<br />
Funktion achtet Peter tagtäglich darauf,<br />
dass seinen Mitarbeitern, aber auch<br />
den Kunden, auf dem Firmengelände von<br />
R & R nichts passiert.<br />
„Man glaubt gar nicht, wo überall in<br />
einem Kfz-Betrieb Gefahren lauern können“,<br />
so Peter. „Das fängt bei den Werkzeugen<br />
an, reicht über die Brandsicherheit<br />
und den Umgang mit Chemikalien<br />
bis hin zum Fahren auf dem Betriebsgelände.“<br />
Ist heute in einer Profi-Kfz-Werkstatt<br />
alles durch Richtlinien der Berufsgenossenschaft,<br />
durch Gesetzte oder zum<br />
Beispiel auch durch die Vorgaben der<br />
Feuerpolizei geregelt, muss der Hobbyschrauber<br />
von all dem in seiner Werkstatt<br />
beinahe nichts beachten. „Dabei sollten<br />
auch hier die so genannten Unfallverhütungsvorschriften<br />
(UVV) berücksichtigt<br />
werden“, sagt Peter, „denn bei vielen Arbeiten<br />
sind die Gefahren nahezu identisch.“<br />
Peter, der viele Hobbyschrauber<br />
kennt, hört nämlich beinahe wöchentlich<br />
von kleineren Unfällen, die daheim in<br />
den <strong>Traktor</strong>-Hobbywerkstätten passieren.<br />
Wenn das Kind im Brunnen liegt<br />
„Ein Problem besteht vor allem dann,<br />
wenn Schrauberkumpels mit in der<br />
Hobbywerkstatt arbeiten. Solange dabei<br />
alles gut läuft, kümmert sich weder die<br />
Versicherung noch die Polizei um das,<br />
was die Hobbyschrauber so in der Werkstatt<br />
treiben“, erzählt Peter. „Passiert aber<br />
ein ernsthafter Unfall, bei dem ein<br />
Schrauberfreund erheblich verletzt wird<br />
und ins Krankenhaus muss, ändert sich<br />
das ganz schnell. Dann steht die Polizei<br />
vor der Tür, nimmt die Unfallumstände<br />
auf und gibt sie pflichtgemäß an die<br />
Staatsanwaltschaft weiter. Diese fragt<br />
Für das Stützen von ganzen<br />
Antriebssträngen auf der<br />
Hebebühne braucht es großdimensionierte<br />
Stützböcke.<br />
Dieser hat eine Tragkraft<br />
von 6.500 Kilogramm<br />
Mit 4.000 Kilogramm Tragkraft<br />
ist dieser Lkw-Wagenheber völlig<br />
ausreichend für <strong>Traktor</strong>en<br />
Der Vergleich mit einem Lkw-Stützbock<br />
(rechts im Bild) zeigt deutlich, dass Pkw-<br />
Stützböcke nicht den hohen <strong>Traktor</strong>gewichten<br />
gewachsen sind<br />
67
SERVICE<br />
Sicherheit in der Hobby-Werkstatt<br />
Werkbänke müssen was wegstecken können. Speziell im <strong>Traktor</strong>bereich<br />
sollten sie aus Metall sein<br />
Die Werkbank sollte zur Wand einen hochgezogenen Rand haben.<br />
Austretende Flüssigkeiten können so nicht hinten runter fließen<br />
Fest mit der Wand verschraubte Ersatzteilregale können nicht<br />
plötzlich nach vorne kippen<br />
dann, wie es zum Unfall kommen konnte<br />
und was der Betreiber der Hobbywerkstatt<br />
alles für Vorkehrungen getroffen hat, um<br />
ihn zu verhindern.“<br />
Kann man dann nicht beweisen, alle<br />
Vorsorgemaßnahmen getroffen zu haben<br />
und der Vorwurf der groben Fahrlässigkeit,<br />
im Amtsdeutsch Sorgfaltspflichtverletzung,<br />
kann nicht ausgeräumt werden,<br />
bleibt man auf seinem finanziellen Schaden<br />
sitzen und muss alles aus eigener Tasche<br />
begleichen, weil keine Versicherung<br />
zahlt. „Kommt es ganz dick, muss man<br />
sogar die Berufsunfähigkeitsrente des<br />
Schrauberkumpels ein Leben lang zahlen,<br />
weil er in der Hobbywerkstatt verunglückt<br />
ist“, warnt Peter. Hier greift nämlich das<br />
so genannte Rückgriffsrecht der Krankenversicherer,<br />
wenn der Personenschaden<br />
durch erhebliche Mängel der Werkstattausstattung<br />
entstanden ist.<br />
Jeder Hobbyschrauber bewegt sich damit<br />
bei seinem Hobby täglich in einer gefährlichen<br />
Grauzone. Damit hier im Ernstfall<br />
alles geregelt und abgesichert ist und<br />
zum Unglück nicht noch der finanzielle<br />
Ruin hinzukommt, können vom Trakto-<br />
Auswahl von Arbeitshandschuhen, die jeder Hobbyschrauber haben sollte (von links nach rechts): Schweißerhandschuh mit hoher<br />
Stulpe, Lederhandschuh für grobe mechanische Arbeiten, gummierter Textilhandschuh für mechanische Arbeiten an ölverschmierten<br />
Teilen, Textilhandschuh mit Lederverstärkung für feine mechanische Arbeiten. Kunststoffhandschuh für den Umgang mit Betriebsflüssigkeiten,<br />
dünner Chemikalien-Schutzhandschuh<br />
Fotos: M. Schoch<br />
68
isten jedoch leicht Vorkehrungen getroffen<br />
werden, die das Schlimmste verhüten.<br />
Sie betreffen vor allem die Grundsicherheit<br />
der Räumlichkeiten und Werkzeuge<br />
und damit die so genannte Verkehrssicherungspflicht<br />
des Werkstatteigentümers.<br />
„Gleich vorweg! Es nützt nur wenig, am<br />
Eingang der Hobbywerkstatt ein Schildmit<br />
der Aufschrift „Nutzung auf eigene<br />
Gefahr“ anzubringen“, ergänzt Peter.<br />
„Wenn sich die Maschinen oder Werkzeuge<br />
in einem betriebsunsicheren Zustand<br />
befinden und ein Unfall geschieht, hat<br />
man ein Problem – Warnschild hin oder<br />
her – und kann nach BGB wegen Sorgfaltspflichtverletzung<br />
belangt werden.“<br />
Sicherheit durch Qualität<br />
Doch welche Vorkehrungen sind zu treffen,<br />
damit aus unserem Traum-Hobby<br />
kein Albtraum wird? Peter: „Die Sicherheit<br />
in der Werkstatt fängt immer mit dem<br />
Handwerkszeug an. Hier ist stets auf gute<br />
Qualität zuachten.“ Unser Sicherheitsexperte<br />
zeigt hier Handwerkszeug wie Gabelschlüssel<br />
oder Schraubendreher. Tragen<br />
sie eine gängige DIN-Norm, ist man<br />
schon auf dem richtigen Weg zur Arbeitssicherheit.<br />
„Das Werkzeug muss aber vor<br />
allem gut in der Hand liegen“, so Peter<br />
weiter. Griffige und raue Oberflächen bieten<br />
besonders bei ölverschmierten Werkzeugen<br />
höhere Griffsicherheit als solche<br />
mit hochglänzenden Chromoberflächen.<br />
Jedoch kauft man sich dieses Plus an Sicherheit<br />
mit einem höheren Reinigungsaufwand<br />
des Werkszeugs ein.<br />
Wer von Peters Azubis dennoch auf die<br />
Idee kommen sollte, schmutzige Werkzeuge<br />
oder Gegenstände aufzuräumen,<br />
den verdonnert Peter erstmal zu einer Woche<br />
Kehr- und Reinigungsdienst in der<br />
Werkstatt. Denn Sauberkeit, so bläut es<br />
Peter seinen Azubis ein, ist ein wichtiger<br />
Garant für die Sicherheit. Werkzeuge bleiben<br />
griffig, Böden rutschfest und die Lunge<br />
dankt es auch, weil gefährliche Stäube<br />
beseitigt werden.<br />
Selbstredend und immer wieder in<br />
zahlreichen Artikeln der <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong><br />
erwähnt, muss das Werkzeug aber auch<br />
perfekt auf Schrauben und Muttern passen.<br />
Greift es nicht richtig, rutscht man<br />
leicht ab und kann sich ernsthaft verletzen<br />
– wie der Autor dieses Artikels vor einigen<br />
Jahren selbst am eigenen Leib erfahren<br />
musste, als er sich beinahe einen Zahn<br />
mit einer Ratsche ausschlug, die von einer<br />
Mutter abrutschte. Doch nicht nur das<br />
Handwerkszeug selbst, auch seine Aufbewahrung,<br />
birgt Gefahren. Peter: „Niemals<br />
dürfen Werkzeuge nach ihrem Gebrauch<br />
einfach so irgendwo liegengelassen werden<br />
– besonders nicht am Boden. Die Ge-<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Drei goldene Regeln<br />
Sicherheit in der <strong>Traktor</strong>-Hobby-Werkstatt<br />
1. Safety first<br />
Egal, welche Arbeiten Sie an Ihrem <strong>Traktor</strong> in<br />
Ihrer Hobbywerkstatt durchführen, denken<br />
Sie immer zuerst an die Arbeitssicherheit.<br />
2. Lieber mehr als weniger<br />
Gehen Sie bei den Sicherheitsvorkehrungen<br />
in Ihrer Hobbywerkstatt immer einen Schritt<br />
weiter als nötig. Lieber übertreiben als hinterher<br />
das Nachsehen haben!<br />
3. Know-how aneignen<br />
Wissen schützt vor Schaden. Fragen Sie die<br />
Experten der Berufsgenossenschaft, der Feuerpolizei<br />
oder der Versicherer, wie Sie Ihre<br />
Hobbywerkstatt noch ein Stückchen sicherer<br />
machen können.<br />
Baumwoll-Overall, Schweißerhelm und<br />
Lederhandschuhe mit Stulpe schützen zuverlässig<br />
vor Schweißspritzern Foto: Hase<br />
Ölverschmierte Teile sollten nur mit gummierten<br />
Textilhandschuhen berührt werden,<br />
um die Haut vor giftigen Inhaltsstoffen<br />
im Öl zu schützen<br />
Foto: Mapa<br />
Spezielle Staubschutzmasken und Overalls<br />
schützen die Atemorgane und den<br />
Körper vor gefährlichem Lacknebel und<br />
Schleifstäuben. Zu ergänzen wären noch<br />
eine Schutzbrille und eine Kappe<br />
Dicht schließende Schutzbrillen für<br />
Lackierarbeiten sollten am Rand mit<br />
einer Entlüftung ausgestattet sein, sonst<br />
läuft die Brille an<br />
Bei Schleifer-Schutzbrillen ist auf einen<br />
ausreichenden Seitenschutz zu achten,<br />
damit keine Splitter oder Stäube seitlich<br />
ins Auge gelangen können<br />
Der Gehörschutz muss am Bügel verstellbar<br />
sein, damit er immer dicht am Kopf<br />
anliegt. Er schützt die Ohren vor hochfrequenten<br />
Schleif- und Flex-Geräuschen<br />
69
SERVICE<br />
Sicherheit in der Werkstatt<br />
Ein Sechs-Kilo -<br />
gramm-ABC-Pulverlöscher<br />
sollte es in<br />
der Hobbywerkstatt<br />
schon sein. Damit er<br />
im Notfall zuverlässig<br />
funktioniert,<br />
nicht vergessen, ihn<br />
regelmäßig prüfen<br />
zu lassen<br />
Ist die Hobbywerkstatt<br />
vom Wohnhaus<br />
aus zugänglich, sollte<br />
der Zugang durch<br />
eine Brandschutztüre<br />
gesichert werden<br />
Werkzeugwagen sein Eigen. Der ist wirklich<br />
praktisch, wenn es darum geht, alle<br />
Werkzeuge vor Ort am <strong>Traktor</strong> griffbereit<br />
zu haben. Oft ist er bis zum Rand mit allen<br />
möglichen Werkzeugen aufgefüllt<br />
Ordnung in der Werkstatt ist die halbe<br />
Miete wenn es um die Sicherheit geht<br />
Fängt Kleidung beim Schweißen oder<br />
Flexen Feuer, müssen die Flammen mit<br />
einer Löschdecke erstickt<br />
werden<br />
fahr, dass man über sie stolpert oder sich<br />
die Klinge eines Schraubendrehers in den<br />
Fuß rammt, ist hier besonders groß.“ Ordnung<br />
ist daher auch das Erste, was die<br />
Azubis bei Peter lernen müssen. Hierzu gehört<br />
vor allem auch das Aufrollen von<br />
Druckluftschläuchen oder Stromkabeln<br />
nach Gebrauch.<br />
Der Teufel im Detail<br />
Aber auch bei den Ordnungssystemen<br />
lauern Gefahren. Jeder gut ausgerüstete<br />
Hobbyschrauber nennt sicherlich einen<br />
und entsprechend schwer. Werden dann<br />
alle Schubladen gleichzeitig geöffnet, um<br />
den benötigten 13er-Gabelschlüssel zu<br />
suchen, kann es passieren, dass der ganze<br />
Kasten Übergewicht bekommt und einem<br />
auf die Füße fällt. „Bei Profi-Werkzeugwagen<br />
lassen sich die Schubladen nur<br />
einzeln öffnen - niemals zwei zur glei-<br />
70<br />
Auch wenn Sie<br />
Raucher sind,<br />
sollte ein Rauchverbot<br />
in der<br />
Werkstatt wegen<br />
der möglichen<br />
Brandgefahr selbstverständlich<br />
sein<br />
Sie kennen die Fluchtwege aus ihrer<br />
Werkstatt! – Ihre Freunde auch? Zeigen<br />
Sie ihnen, wo es im Notfall ins Freie geht<br />
Das Entschärfen von Stolperfallen durch<br />
farbige Markierungen sollte selbstver -<br />
ständlich sein
Werden größere Mengen an Betriebsflüssigkeiten gelagert, sind<br />
Auffangwannen wegen möglicher Umweltschäden Pflicht<br />
Liegend gelagerte Öl- oder Dieselfässer müssen vor unkontrolliertem<br />
Wegrollen gesichert werden<br />
chen Zeit – das verhindert eine spezielle<br />
Sperrmechanik“, zeigt Peter an seinem<br />
Werkzeugwagen. „Das mag manchmal<br />
lästig sein, hat aber schon so manchen<br />
Arbeitsunfall verhindert.“<br />
Generell ist beim Werkzeug erst einmal<br />
zu prüfen, ob es überhaupt für <strong>Traktor</strong>en<br />
geeignet ist. Besonders Hub- und Stützeinrichtungen<br />
sollten den hohen Gewichten<br />
gewachsen sein. „Mit Pkw-<br />
Qualität kommt man hier<br />
nicht weit, sondern nur ins<br />
Krankenhaus“, ergänzt Peter.<br />
Auch die Werkbank sollte einen<br />
schweren <strong>Traktor</strong>motor<br />
aushalten können. Solche<br />
aus Metall sind Holz kons -<br />
truk tionen immer vorzuziehen.<br />
Wichtig ist hier zudem,<br />
dass sie fest verankert sind. „Am besten<br />
man verschraubt sie mit der Wand“, empfiehlt<br />
Peter, dann kann auch nichts verrutschen,<br />
wenn am Schraubstock heftig gearbeitet<br />
wird.“ Wenn Peter schon beim<br />
verschrauben ist, noch ein Hinweis am<br />
Rande. Auch Lagerregale sollten fest mit<br />
der Wand verschraubt sein. Bei den hohen<br />
Achtung! Kunststoffkanister müssen spätestens<br />
nach fünf Jahren entsorgt werden, weil<br />
ihr Kunststoff spröde wird<br />
Ersatzteil- und Werkzeuggewichten kann<br />
es sonst passieren, dass sie nach vorne<br />
umkippen.<br />
Wichtig: Schutzkleidung<br />
Als nächstes macht Peter auf die so genannte<br />
PSA aufmerksam. Hierunter verstehen<br />
die Werkstattprofis die persönliche<br />
Schutzausrüstung wie Handschuhe,<br />
Staubmasken, Schutzbrille,<br />
Gehörschutz, und Arbeitsoverall.<br />
„Zu jeder Arbeit in der Werkstatt<br />
gibt es die richtigen Schutzhandschuhe“,<br />
so Peter. „Das fängt bei<br />
Lederhandschuhen an, die die<br />
Hände vor mechanischen Verletzungen<br />
schützen, reicht über<br />
Schweißerhandschuhe gegen<br />
Verbrennungen bis hin zu ver-<br />
Brandsichere Mülleimer mit Deckel verhindern,<br />
dass Putzlumpen Feuer fangen<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Auch in der Hobbywerkstatt gilt: Öle, Bremsflüssigkeiten, ölverschmierte Abfälle und<br />
Restabfall müssen getrennt entsorgt werden<br />
71
SERVICE<br />
Sicherheit in der Hobby-Werkstatt<br />
Ist die Nachrüstung der elektrischen<br />
Werkzeuge mit Notausschaltern zu aufwendig,<br />
bietet sich die Installation eines<br />
zentralen Notausschalters im Bereich des<br />
Eingangs an<br />
schiedenen flüssigkeitsdichten Handschuhen<br />
für den Umgang mit Ölen,<br />
Bremsflüssigkeit oder anderen Chemi -<br />
kalien.“ Für alle diese Handschuhe gibt<br />
es Normen, auf die beim Kauf zu achten<br />
ist. Wer es genau wissen will, sollte sich<br />
daher im einschlägigen Fachhandel<br />
ausführlich beraten lassen. „Und wer<br />
bereits im Fachhandel ist, sollte sich<br />
auch gleich Staubmasken, Schutzbrille,<br />
Gehörschutz und einen gut passenden<br />
Arbeitsoverall zulegen“, ergänzt Peter<br />
Steger.<br />
72<br />
Jede noch so alte elektrische<br />
Säge, Dreh- oder Fräsbank<br />
kann nachträglich mit<br />
einem Notausschalter ausgerüstet<br />
werden<br />
Die Nachrüstung mit Notausschaltern ist<br />
denkbar einfach. Sie werden lediglich<br />
über den Ein/Aus-Schalter gesteckt<br />
Schutzkleidung<br />
„Die Staub masken schützen vor extrem<br />
gesundheitsgefährdendem Schleifstaub<br />
und Lacknebel.“ Diese können, wie die<br />
Krankenversicherer immer wieder betonen,<br />
auch in geringen Mengen zu Lungenschäden<br />
und im Extremfall zu Krebs<br />
führen. Die Maske sollte daher niemals<br />
bei den entsprechenden Arbeiten vergessen<br />
werden. Selbstredend sind auch die<br />
Schutzbrille, die möglichst dicht anliegen<br />
sollte, damit keine Späne von der<br />
Seite ins Auge dringen können und der<br />
Gehörschutz bei lauten Arbeiten. Auch<br />
der Arbeitsoverall hat eine Schutzfunktion.<br />
Peter: „Viele glauben, dass der Arbeitsoverall<br />
nur vor Schmutz schützt -<br />
das stimmt nicht ganz! Er schützt auch<br />
vor Verletzungen.“ Da Arbeitsoveralls<br />
aus speziell behandelter Baumwolle bestehen,<br />
schützen sie beim Schweißen vor<br />
Metallspritzern, beim Schleifen vor Funkenflug<br />
und beim Umgang mit Drehbänken,<br />
Fräs- und Bohrmaschinen davor,<br />
dass sich Kleidung in drehenden Maschinenteilen<br />
verfängt. Deshalb sollte<br />
beim Kauf darauf geachtet werden, dass<br />
er möglichst dicht am Körper anliegt,<br />
aber noch genügend bequem ist, dass<br />
man auch arbeiten kann. Nicht vergessen<br />
sollte man auch die Arbeitsschuhe. „Wegen<br />
der hohen Gewichte der <strong>Traktor</strong>en<br />
sollte auch der Hobbyschrauber immer<br />
Arbeitsschuhe mit einer Stahlkappe tragen“<br />
warnt Peter. „Hier gibt es zahlreiche<br />
Modelle auf dem Markt. Egal aber welcher<br />
Schuh gekauft wird, muss auf die<br />
entsprechende DIN geachtet werden. Einen<br />
Überblick aller für PSA gül tigen Normen<br />
findet sich im Internet.“<br />
Brandgefahr ernstnehmen<br />
Neben der eigenen Sicherheit ist natürlich<br />
auch die der Werkstatt wichtig. Hier<br />
ist es zunächst die Brandsicherheit. „Ein<br />
oder zwei stets griffbereite ABC-Pulverlöscher<br />
mit mindestens 6 Kilogramm<br />
Löschpulver sollten es schon sein“, empfiehlt<br />
Peter. Zu beachten ist hier, dass sie<br />
auch regelmäßig geprüft werden, damit<br />
sie im Brandfall funktionieren. Daneben<br />
gehört zum Brandschutz auch eine<br />
Löschdecke, falls Kleidung Feuer fangen<br />
sollte. Auch die Fluchtwege sollten mit<br />
entsprechenden Schildern gekennzeichnet<br />
sein. „An erster Stelle steht jedoch die<br />
Brandverhütung“ mahnt Peter. „Hierzu<br />
gehören brandsichere Mülleimer mit Deckel<br />
aus Metall für ölgetränkte Putzlappen<br />
und ähnliches sowie feuerfeste „Giftschränke“,<br />
ebenfalls aus Metall, in denen
Für eine gleichmäßige, schattenlose Ausleuchtung der Werkstatt sorgen moderne<br />
Neonröhren mit Reflektoren<br />
Haken an der Decke helfen gegen gefährliches<br />
Schlauch- und Kabelgewirr am Boden<br />
alle feuergefährlichen Flüssigkeiten und<br />
Stoffe gelagert werden.“<br />
Bei der Lagerung von Betriebsflüssigkeiten<br />
wie Öl oder Bremsflüssigkeit muss<br />
auch auf die zulässigen Maximalmengen<br />
– zu erfragen bei den zuständigen Umweltämtern<br />
– geachtet werden. Auch der<br />
Umweltschutz ist wichtig. Eine entsprechende<br />
Auffangwanne im Giftschrank,<br />
die mindestens zehn Prozent mehr auffangen<br />
kann, als an Flüssigkeiten gelagert<br />
wird, sollte es schon sein.<br />
Potentieller Gefahrenpunkt Maschinen<br />
„Ein wesentlicher Gefahrenpunkt sind<br />
noch die Werkzeugmaschinen“, weiß<br />
Peter zu berichten. „In Hobbywerkstätten<br />
werden meist ganz alte „Hunde“ betrieben<br />
– ohne irgendeine Sicherheitseinrichtung.“<br />
Das ist im Privatbereich durchaus<br />
zulässig, wenn da nicht das eingangs beschriebene<br />
Problem bestünde. Jede Werkzeugmaschine<br />
sollte daher mit einem Notausschalter<br />
ausgestattet werden. Hierzu<br />
genügt es völlig, wenn ein entsprechend<br />
auffälliger Knopf die Stromversorgung unterbricht,<br />
solange er gut von der Maschine<br />
aus erreicht werden kann. „Alternativ<br />
kann man auch einen zentralen Notaus-<br />
Schalter installieren“, sagt Peter. „Er sollte<br />
im Bereich des Werkstatt-Eingangs liegen<br />
und bei Betätigung alle Maschinen abschalten.“<br />
Das Licht darf dabei aber nicht<br />
ausgehen, da es sonst im Zuge des Unfallgeschehens<br />
zur Panik kommen könnte.<br />
Stichwort Licht: Ganz klar, dass zu einer<br />
sicheren Werkstatt auch eine gute Beleuchtung<br />
gehört. „Sie sollte möglichst<br />
schattenlos sein“, so Peter. „Bewährt haben<br />
sich mit Reflektoren ausgestattete Neonröhren<br />
und zusätzliche Punktstrahler,<br />
die sich genau auf den Arbeitsbereich ausrichten<br />
lassen.<br />
Zum Schluss macht Peter noch auf einen<br />
Umstand aufmerksam, den viele<br />
Hobbyschrauber nicht kennen. „Bei freier<br />
Zugänglichkeit der Werkstatt für Freunde<br />
oder Schrauberkumpels gehört auch das<br />
Gelände beziehungsweise die Zufahrt zur<br />
Werkstatt zum Verantwortungsbereich des<br />
Werkstatteigentümers, sofern ihm das<br />
Grundstück gehört. „Kann jeder ungehindert<br />
das Grundstück betreten, dann hat<br />
auch die StVO auf dem Gelände Gültigkeit“,<br />
sagt Peter. Im Klartext bedeutet dies,<br />
dass niemand ohne Führerschein einfach<br />
mal so mit einem führerscheinpflichtigen<br />
<strong>Traktor</strong> auf dem Grundstück fahren darf.<br />
Gerade ältere Werkzeugmaschinen<br />
sind potentielle Gefahrenpunkte<br />
„Käme es nämlich zu einem Unfall mit einem<br />
anderen Fahrzeug, zahlt keine Versicherung,<br />
denn der Tatbestand des Fahrers<br />
ohne Führerschein auf öffentlich zugänglichen<br />
Plätzen und Wegen wäre erfüllt“, erklärt<br />
Peter.<br />
Unfälle in der Hobbywerkstatt werden<br />
sich leider nie ganz vermeiden lassen! Wer<br />
aber umsichtig ist und das berücksichtigt,<br />
was Peter uns hier berichtet hat, ist bereits<br />
auf der sicheren Seite, falls doch mal was<br />
passieren sollte – in diesem Sinne: Halsund<br />
Beinbruch!<br />
Marcel Schoch<br />
Jede Steckdose in der Hobbywerkstatt<br />
sollte spritzgeschützt sein. Auf eine gute<br />
Qualität sollte dabei geachtet werden<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Besonders bei Leitern ist auf das GS-Zeichen<br />
zu achten. Holzleitern sind in der<br />
Hobbywerkstatt ein Tabu<br />
Ist die Kaffeemaschine für jeden zugänglich,<br />
sollte sie GS-geprüft sein und über ein<br />
„Achtung Verbrühgefahr“-Zeichen verfügen<br />
73
SERVICE<br />
Sandstrahlen<br />
PROFESSIONELLE OBERFLÄCHENBEARBEITUNG<br />
Für den Strahlemann<br />
Schleifen und Schmir geln ist ein mühsames und zeitaufwändiges Geschäft. Eine<br />
gute Alternative oder Ergänzung zu diesen unge lieb ten Arbeiten ist das Sandstrahlen.<br />
Marco Homrighausen zeigt, wie es geht.<br />
Unter Sandstrahlen versteht man<br />
die Oberflächenbehandlung eines<br />
Materials oder Werkstücks<br />
durch Einwirkung von Sand<br />
oder ähnlichen Strahlmaterialien. Diese<br />
finden Verwendung als Schleifmittel gegen<br />
Rost, Verschmutzungen, Farbe, Zunder<br />
und andere Verunreinigungen. Durch<br />
den Einsatz eines Kompressors wird starker<br />
Luftdruck erzeugt, der im Inneren der<br />
Strahlanlage zu einem Luftstrahl gebündelt<br />
wird. Er bläst das Strahlmittel aus<br />
dem Sammelbehälter und beschleunigt<br />
Unterscheidung von Strahlmitteln nach Eigenschaften<br />
Die Härte<br />
Steigt der Härtegrad des Strahlgutes an, so<br />
nimmt auch die Effizienz zu.<br />
Die Korngröße<br />
Die Aufprallkraft auf das Werkstück wächst<br />
proportional zur Größe der Strahlkörnchen.<br />
Größere Körner haben also eine höhere<br />
Reinigungswirkung. Um eine einheitliche<br />
Oberflächengüte zu erzielen, muss die<br />
Korngröße des Strahlgutes gleichmäßig<br />
sein.<br />
Die Form<br />
Kugelförmiges Strahlgut reinigt durch die Aufprallenergie<br />
auf die Oberfläche, die hierdurch<br />
eine einheitliche Beschaffenheit erhält. Unregelmäßig<br />
geformte Strahlmittel mit scharfen<br />
Kanten reinigen, indem sie auf der Werkstückoberfläche<br />
schaben und reiben.<br />
Ungestrahltes Werkstück vor der Bearbeitung<br />
Quarzsand als Strahlgut mit gestrahltem Werkstück<br />
Edelstahlkugeln als Strahlgut mit gestrahltem Werkstück<br />
Stahlkugeln als Strahlgut mit gestrahltem Werkstück<br />
Fotos: M. Homrighausen<br />
74
Sandstrahlanlage<br />
Die Wirkung einzelner Strahlmittel<br />
Korund, auch Strahlsand genannt – Bei Korund<br />
handelt es sich um ein raues Strahlgut, das sich<br />
gut zum Entfernen von Rost, Farben, Lacken<br />
und anderen Oberflächenbeschichtungen eignet.<br />
Korundkörnchen weisen eine scharfe, kantige<br />
Oberfläche auf, wodurch die Oberfläche des<br />
Werkstücks nach der Bearbeitung relativ rau<br />
wird.<br />
Kunststoff – Kunststoff ist im Vergleich zu<br />
Korund ein härteres Strahlgut. Die Wirkung von<br />
Kunststoffgranulat ist weniger abrasiv. Darum<br />
entstehen bei der Verarbeitung so gut wie keine<br />
Staubpartikel.<br />
Glaskugeln – Mit Glaskugeln wird in der Strahltechnik<br />
eine minimale plastische Verdichtung<br />
der Werkstückoberfläche erreicht. Dadurch<br />
kann man bei Verwendung extrem kleiner Glaskugeln<br />
eine polierte Werkstückoberfläche erhalten.<br />
Trockeneis- und Schneestrahlen – Hierbei<br />
handelt es sich um so genannte trockene Strahlverfahren.<br />
Die Bearbeitung der Werkstückoberfläche<br />
geht sehr materialschonend vonstatten,<br />
da hier keine abrasive Wirkung vorhanden ist.<br />
Stahlkugeln und Edelstahlkugeln – Mit diesem<br />
Strahlgut hat man im Ergebnis eine oberflächenverdichtende<br />
Bearbeitung der Werkstücke.<br />
Je nach Größe der Kugeln und Luftdruck an der<br />
Strahldüse erhält man hier eine unterschiedlich<br />
raue Werkstückoberfläche. Je kleiner die Kugeln,<br />
desto feiner die Oberfläche.<br />
Die Bearbeitung von Werkstücken aus rostfreiem<br />
Edelstahl fordert eine besondere Sorgfalt.<br />
Hierbei ist immer neues und sauberes Strahlgut<br />
zu verwenden, da schon die geringste Verunreinigung<br />
mit Partikeln von nichtrostfreiem Stahl<br />
den rostfreien Stahl so beeinflusst, dass dieser<br />
von Flugrost befallen werden kann.<br />
es. Schleifmittel und Luftstrahl treffen gemeinsam<br />
mit hoher Geschwindigkeit auf<br />
die zu behandelnde Oberfläche. Aufgrund<br />
der meist abrasiven Wirkung des Strahlmittels<br />
werden unerwünschte Bestandteile<br />
der Oberfläche – Rost, Farbe, Verschmutzungen<br />
– abgelöst.<br />
Wirkung von Strahlmitteln<br />
Vor allem in Betrieben der Metallbranche<br />
kommt das Sandstrahlen zur Anwendung.<br />
Darüber hinaus wird das Verfahren<br />
bei der Reinigung von Kunststoffen eingesetzt.<br />
Außerdem zum Mattieren von Glas<br />
und zum Reinigen von elektronischen<br />
Teilen. Man unterscheidet bei den Strahlmitteln<br />
zwischen abrasivem – Sand,<br />
Korund … und nicht abrasivem Material –<br />
CO2-Pellets beim Trockeneisstrahlen,<br />
CO2-Schnee beim Schneestrahlen.<br />
Der Einsatz des Strahlmittels und -verfahrens<br />
ist abhängig von der zu reinigenden<br />
Oberfläche sowie der Art der Verunreinigung.<br />
Das jeweils verwendete<br />
Strahlmittel bestimmt die Oberflächenstruktur<br />
des zu bearbeitenden Werkstoffs.<br />
Auch von der Luftmenge an der<br />
Strahldüse und dem Luftdruck ist das Ergebnis<br />
abhängig. Je höher der Luftdruck<br />
an der Strahldüse, desto höher ist auch<br />
die Aufprallgeschwindigkeit des Strahlmittels<br />
auf der Werkstückoberfläche und<br />
somit auch der Abrieb auf dieser Fläche.<br />
Gute Ergebnisse beim Sandstrahlen sind<br />
von verschiedenen Faktoren abhängig<br />
Bei der Entfernung von Oxidationsrückständen<br />
auf den Metalloberflächen<br />
kommt oftmals ein Strahlmittel auf Korundbasis<br />
zum Einsatz.<br />
Marco Homrighausen<br />
Strahlanlagen<br />
Bei den Strahlanlagen gibt es diverse unterschiedliche<br />
Systeme.<br />
Strahlanlagen mit Strahlkabine in<br />
geschlossener Bauweise: Diese sind als<br />
Standgeräte ausgeführt und werden zum<br />
Strahlen von kleineren Werkstücken genutzt -<br />
Anhängemaul, Bolzen, Oberlenkerteile<br />
Strahlanlagen in der Ausführung als<br />
Schlauchanlage: Mit diesen Anlagen können<br />
entsprechend der Schlauchlänge komplette<br />
Fahrzeuge bis hin zum Supertanker gestrahlt<br />
werden. Hier findet die Oberflächenbearbeitung<br />
in großen Hallen oder direkt unter freiem<br />
Himmel statt.<br />
Strahlanlagen als Handgeräte: Bei dieser<br />
Version ist der Vorrat an Strahlgut sehr gering,<br />
wodurch sie vor allem für punktuelles Arbeiten<br />
geeignet sind.<br />
Das Arbeiten mit Sandstrahlanlagen ist nicht<br />
ungefährlich. Darum gilt es, die von den Herstellern<br />
vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen<br />
genau zu beachten.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Bolzen für Anhängekupplung vor der<br />
Sandstrahlbearbeitung<br />
Bolzen für Anhängekupplung durch Sandstrahlen<br />
von losen Farbpartikeln gereinigt<br />
Bolzen für Anhängekupplung durch Sandstrahlen<br />
von Rost gereinigt<br />
Bolzen für Anhängekupplung durch Sandstrahlen<br />
vollständig gereinigt<br />
75
GESCHICHTE<br />
<strong>Traktor</strong>en in Italien<br />
LANDINISTI<br />
Für die italienischen<br />
Momente im Leben<br />
Italien ist eine Reise wert – das wusste schon der alte Goethe. Was er aber damals<br />
noch nicht wissen konnte: In Italien blüht auch eine lebendige Oldtimer-<strong>Traktor</strong>szene.<br />
Marcel Schoch hat sich dort für uns umgesehen.<br />
Zu Pfingsten wollte ich dem Redaktionsalltag<br />
für ein paar Tage entfliehen<br />
und mich zusammen mit meiner<br />
Partnerin Andrea etwas<br />
erholen. Doch wohin? Wegen der vielen<br />
Arbeit hatten wir - und damit meine ich<br />
eigentlich mich - es nämlich verpasst,<br />
rechtzeitig etwas zu buchen. Da kam uns<br />
die Einladung meines Freundes Christopher<br />
und seiner italienischen Freundin<br />
Lisa zu ihnen in die Ferienwohnung nach<br />
Piove di Sacco in Venetien nur recht.<br />
Lediglich 550 Kilometer von unserer<br />
Heimat München entfernt, ideal um dort<br />
einen einwöchigen Kurzurlaub zu verbringen.<br />
Gesagt – getan! Schnell waren die Sa-<br />
chen gepackt und im Auto verstaut. Immer<br />
Richtung Süden über die Inntal- und anschließend<br />
die Brenner-Autobahn, mussten<br />
wir nur noch bei Verona links abbiegen,<br />
um von dort aus eine Stunde später<br />
bei Christopher und Lisa in Piove di Sacco<br />
in der Nähe von Venedig auf der Matte zu<br />
stehen. Fern aller geliebten <strong>Traktor</strong>en, Autos<br />
und Motorräder, die meinen Redaktionsalltag<br />
erfüllen, konnte jetzt der Urlaub<br />
beginnen. So dachte ich jedenfalls – denn<br />
es kam alles ganz anders als geplant.<br />
„Ach übrigens, mein Onkel Paolo ist<br />
begeisterter <strong>Traktor</strong>-Schrauber und hat ein<br />
paar alte <strong>Traktor</strong>en in seiner Scheune stehen“,<br />
erzählte Lisa so nebenbei am ersten<br />
Abendstimmung in Piove di Sacco<br />
mit vier alten Landini-<strong>Traktor</strong>en.<br />
(von links nach rechts: Landini L25,<br />
Landini Vélite VL30,<br />
Landini 30 und<br />
Landini Landinetta 20CV)<br />
Abend und riss mich aus meiner mediterranen<br />
Urlaubsgelassenheit. „Keine Ahnung,<br />
was für Marken und Typen. Aber<br />
wir können ja mal hinfahren.“<br />
Ein kühlendes Bier in Venetien<br />
Neugierig geworden, hakte ich nach und<br />
signalisierte mein Interesse. Es sollte sich,<br />
soviel berichtete sie noch, um ein paar<br />
recht seltene Stücke handeln. Wie es sich<br />
für einen Profijournalisten gehört, hatte<br />
ich natürlich meine Fotoausrüstung dabei.<br />
Auch wenn die Schilderung der kleinen<br />
Sammlung nicht zutreffen sollte,<br />
dachte ich mir, kann ich wenigstens ein<br />
paar schöne Fotos fürs Redaktionsarchiv<br />
machen. So hat Lisa dann gleich noch am<br />
selben Abend mit ihrem Onkel einen Besuchstermin<br />
vereinbart.<br />
Zwei Tage darauf, am Spätnachmittag,<br />
war es dann soweit: Wir machten uns auf<br />
den Weg zu Paolo, der am Ortsrand von<br />
76
Die Ackerkarre auf dem Fahrgestell des Fiat Topolino B wird<br />
auch heute noch von Mirco für Transporte eingesetzt<br />
Auch das Fahrgestell des Fiat Topolino C wurde für den Umbau<br />
zum Ackerkarren verwendet<br />
Zum Starten des<br />
Landini L25 muss<br />
der Glühkopf des<br />
Motors vorgeheizt<br />
werden.<br />
Antonio ist stolz auf<br />
seinen Landini 30. Er<br />
wurde nur von 1957<br />
bis 1960 gebaut. Entsprechend<br />
selten ist<br />
dieses Modell heute<br />
Piove di Sacco wohnt. Noch immer keine<br />
Ahnung, schließlich konnte ich mit Paolo<br />
wegen mangelnder Italienischkenntnisse<br />
nicht direkt am Telefon reden, war ich<br />
ziemlich gespannt, was mich erwarten<br />
wird. Lisa selbst schien mehr zu wissen,<br />
hüllte sich aber in Schweigen und meinte,<br />
ich solle mich überraschen lassen. Empfangen<br />
wurden wir von Paolo und seiner Frau,<br />
wie es in Italien üblich ist, zunächst mit einem<br />
kleinen Imbiss und viel zu trinken -<br />
schließlich war es ein brüllendheißer Tag,<br />
und ein kühles Bier sollte uns allen gut tun.<br />
Auch die folgende Unterhaltung verlief<br />
sehr entspannt, vor allem wegen Lisa, sie<br />
ist Übersetzerin für Italienisch-Deutsch. So<br />
konnte ich meine ersten Fragen stellen und<br />
erfuhr, dass Paolo, sein Bruder Antonio<br />
und Neffe Mirco <strong>Traktor</strong>en der Marke Landini<br />
sammeln. Meine Neugierde wuchs<br />
jetzt merklich, schließlich bekommt man<br />
<strong>Traktor</strong>en aus dem Hause Landini bei uns<br />
in Deutschland nur selten zu sehen.<br />
Motorsound ante portas<br />
Wir sitzen bereits gut eine halbe Stunde<br />
bei Paolo und seiner Frau in der Küche,<br />
als ich von draußen einen schweren<br />
Glühkopfmotor anlaufen höre. Jetzt will<br />
ich endlich wissen, was ich zu sehen be-<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
77
GESCHICHTE<br />
<strong>Traktor</strong>en in Italien<br />
Der Einzylinder-Glühkopfmotor<br />
des Landini 30 schöpft 30 PS aus<br />
4.312 Kubikzentimetern Hubraum<br />
kommen werde und dränge darauf, endlich<br />
mal rauszugehen. Mit einem wissenden<br />
Grinsen im Gesicht steht Paolo auf,<br />
bedeutet mir, ich solle ihm folgen und<br />
geht vor die Tür. Auf einer Wiese mit einem<br />
hübschen Linden-Bestand, gut hundert<br />
Meter vom Haus entfernt, sehe ich<br />
vier Landini-<strong>Traktor</strong>en in Reih und Glied<br />
im Schatten stehen. Je näher ich komme,<br />
desto deutlicher werden die Details und<br />
ich erkenne einen Landini Landinetta<br />
20CV (Baujahr: 1957), einen Landini L25<br />
(Baujahr: 1954), daneben einen Landini<br />
30 (Baujahr: 1959) und als Krönung<br />
noch einen Landini Vélite VL30 (Baujahr:<br />
1949).<br />
Doch damit nicht genug. Mirco holt aus<br />
einem versteckt liegenden Schuppen<br />
noch zwei alte Ackerkarren hervor. Diese<br />
Fahrzeuge waren in Italien besonders beliebt,<br />
um Ausrüstung oder Ernte zu transportieren.<br />
Aufgebaut auf einem Fiat Topolino-Fahrgestell<br />
B oder C, wurden sie von<br />
sehr einfachen Einzylinder-Vielstoffmotoren<br />
angetrieben. Mirco zeigte mir zuerst<br />
eine Topolino-B-Motorkarre aus dem Jahr<br />
1949 mit einem Einzylinder-Benzin- bzw.<br />
-Diesel-Motor von Lombardini des Typs<br />
LA85/85. Natürlich lässt er es sich nicht<br />
nehmen, das Gerät per Seil zum Leben zu<br />
erwecken.<br />
Nach zwei Startversuchen läuft der<br />
Motor mit Höllenradau. Ich denke mir nur<br />
dabei, dass die Italiener wohl auf Sound<br />
stehen. In Deutschland wäre in fünf Minuten<br />
die Polizei da und würde das Gerät<br />
stilllegen. Hier kümmert sich hingegen<br />
niemand um die infernale Klangkulisse.<br />
Glühende Köpfe<br />
Zwischenzeitlich bereiten Antonio und<br />
Paolo den Landini 30 zum Start vor. Mit<br />
Die Sonne Italiens hat den Original-Lack des<br />
Landini L25 über die Jahrzehnte ausgebleicht.<br />
Seine Technik ist jedoch fit wie am ersten Tag<br />
Mirco auf seiner Landinetta 20<br />
CV. Das fehlende Kühleremblem<br />
muss er noch besorgen<br />
Bremse los und ab! Mirco hat Respekt vor dem<br />
Landini Velite VL30, seinerzeit einer der<br />
stärksten <strong>Traktor</strong>en auf dem Markt<br />
Fotos: Marcel Schoch<br />
78
einem Gasbrenner wird der Glühkopf des<br />
Einzylinder-Ackerschleppers erhitzt. Mirco<br />
jedoch, ganz in seinem Element, holt<br />
noch die zweite Ackerkarre aus dem<br />
Schuppen und startet sie. Auf einem Topolino-C-Fahrgestell<br />
aufgebaut - ebenfalls<br />
Baujahr 1949 - wird sie von einem ACME-<br />
Einzylinder-Benzin- bzw. Diesel-Motor<br />
mit 9 PS angetrieben. Der „30“ läuft derweil<br />
schön tuckernd im Standgas.<br />
Jetzt ist der L25 dran. Auch sein 25 PS<br />
leistender 4.312-Kubikzentimeter-Motor<br />
springt nach dem Vorheizen sofort an.<br />
Nicht genug des Konzerts, wird auch die<br />
Landinetta gestartet und anschließend<br />
zeitgenössisches Ackergerät angehängt.<br />
Mirco und Antonio lassen es sich nicht<br />
nehmen, es im Einsatz zu zeigen. Zum<br />
Schluss wird nochmals der Landini Vélite<br />
VL30 angeworfen. Sein 45 PS starker<br />
Einzylinder Motor mit 7.225 Kubikzentimetern<br />
Hubraum bildet den Bass zwischen<br />
dem Bariton der anderen drei <strong>Traktor</strong>en<br />
im italienischen Quartett.<br />
Erst jetzt komme ich dazu, mir alle<br />
<strong>Traktor</strong>en näher anzusehen. Sie sind alle<br />
im Original-Zustand und technisch bestens<br />
gewartet – und das, obwohl sie heute<br />
noch für die Feldarbeit verwendet werden.<br />
Kein Wunder: Die drei pflegen die<br />
<strong>Traktor</strong>en eigenhändig und kümmern sich<br />
gewissenhaft um die Motoren. Zum Beweis<br />
lässt Paolo den Vélite im niedrigsten<br />
Standgas laufen. Problemlos lassen sich<br />
die Zündtakte zählen. Der Motor hat sogar<br />
eine so hohe Kompression, dass er<br />
auch das so genannte Schaukeln mitmacht.<br />
Dabei zündet der Motor gerade<br />
noch so viel, dass der Kolben nach unten<br />
gedrückt wird, aber im folgenden Zündtakt<br />
nicht über den oberen Totpunkt hinauskommt.<br />
Folge ist, dass er zwischen<br />
zwei Zündtakten ständig vorwärts und<br />
rückwärts läuft.<br />
Vitale Szene<br />
Dank Lisa, die ständig meine Fragen übersetzen<br />
muss, erfahre ich auch, dass es in<br />
,Landinisti’ heißen Freunde von Landini,<br />
einer der ältesten <strong>Traktor</strong>marken der Welt<br />
Italien zahlreiche <strong>Traktor</strong>isten gibt, die<br />
wie wir in Deutschland ihr altes Ackergerät<br />
über alles lieben. Gewusst habe ich das<br />
natürlich – aber erlebt hatte ich die italienische<br />
Szene noch nicht.<br />
Übrigens: Paolo, Antonio und Mirco<br />
sind in Piove di Sacco die „Landinisti“ –<br />
also die Freunde der Marke Landini. Sie erzählen<br />
mir, dass das Unternehmen im Jahr<br />
1884 von Giovanni Landini im italienischen<br />
Fabbrico gegründet wurde und zu-<br />
Auch das zeitgenössische<br />
Ackergerät haben die Landinisti<br />
aus Piove di Sacco. Selbstverständlich<br />
funktioniert es noch<br />
und wird auch verwendet<br />
nächst Maschinen für Weinbau und Landwirtschaft<br />
baute. Im Jahr 1910 wurde dann<br />
von Landini der erste stationäre „Glühkopfmotor“<br />
angeboten. 1925 wurde der erste<br />
<strong>Traktor</strong> entwickelt, das Modell 25/30.<br />
Nach einigen Besitzerwechseln, unter anderem<br />
zu Massey Ferguson, gehört Landini<br />
heute der Familie Morra von der Finanzgesellschaft<br />
Argo S.p.A. und baut immer<br />
noch fleißig Schlepper. Das Unternehmen<br />
gehört damit zu den ältesten <strong>Traktor</strong>-Fabriken<br />
der Welt, die heute noch produzieren.<br />
Der Abend bei Paolo, Antonio und Mirco<br />
in Piove di Sacco war noch lang. Ich<br />
musste viel von der <strong>Traktor</strong>-Szene in<br />
Deutschland erzählen, auch von Lanz,<br />
Schlüter, Deutz und Co. Alles Namen, die<br />
auch in Italien bekannt und geschätzt<br />
sind. Mein Urlaub profitierte jedenfalls<br />
sehr durch das Landini-Erlebnis – ich bekam<br />
keine <strong>Traktor</strong>-Entzugserscheinungen.<br />
Dank auch an Lisa, die so geduldig und<br />
fleißig übersetzt hat, obwohl: Dieselinfizierte<br />
verständigen sich weltweit auch<br />
ohne Worte!<br />
Marcel Schoch<br />
Paolo auf seinem Vélite VL 30. Der<br />
<strong>Traktor</strong> trägt noch die Original-<br />
Zulassung am Kühlergrill<br />
Der Lombardini-Einzylinder-Vielstoffmotor<br />
Typ LA85/85 verträgt fast jeden<br />
Sprit und wird per Seilzug gestartet<br />
Der mächtige Einzylinder-Glühkopfmotor des<br />
Landini Vélite VL30 hat 7.225 Kubikzentimeter<br />
Hubraum und leistet 45 PS<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
79
GESCHICHTE<br />
<strong>Traktor</strong>en im Seenotrettungsdienst – Teil I<br />
RETTER-TRECKER IM EINSATZ AN DER KÜSTE<br />
Mayday, Mayday<br />
Nicht nur in der Landwirtschaft verrichten <strong>Traktor</strong>en einen unverzichtbaren Job.<br />
Seit 75 Jahren sind sie bei der Rettung von Menschenleben aus Seenot ein wichtiges<br />
Einsatzmittel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.<br />
80<br />
Wenn an der Küste das „Mayday“<br />
aus dem Funkgerät ertönt,<br />
dann fahren gemeinhin<br />
die Rettungskräfte der Deutschen<br />
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger<br />
(DGzRS) mit ihren Seenotkreuzern<br />
auch bei schwerstem Wetter hinaus zu havarierten<br />
Schiffen und Booten, um Schiffbrüchigen<br />
in oftmals lebensbedrohenden<br />
Situationen zu helfen. Was kaum bekannt<br />
ist: Schlepper spielen eine besondere Rolle<br />
in der Rettungskette! Seit 75 Jahren setzen<br />
die Seenotretter Raupenschlepper,<br />
<strong>Traktor</strong>en und Unimogs bei der Verrichtung<br />
ihrer humanitären Aufgaben ein.<br />
Im Ostseebad Zinnowitz auf der Insel<br />
Usedom bleiben die Urlauber erstaunt am<br />
Straßenrand stehen: Durch die engen<br />
Straßen fährt ein riesiger, knallroter <strong>Traktor</strong><br />
mit Blaulicht auf dem Dach! Im<br />
Schlepp hat er auf einem Spezialanhänger<br />
das Seenotrettungsboot „Hecht“ der<br />
DGzRS. Das einmalige und auffällige Gespann<br />
ist auf dem Weg zum nahen<br />
Strand, wo es sich den Weg durch die aufgestellten<br />
Strandkörbe bahnt und in weitem<br />
Bogen direkt bis in die Ostseebrandung<br />
hineinfährt.<br />
Der rote Schlepper ist der erste seiner<br />
Art an der deutschen Küste und steht seit<br />
Frühjahr 2010 in Diensten der Seenotretter.<br />
Er stellt das aktuelle und vorläufige<br />
Ende einer langen Entwicklungsgeschichte<br />
beim Transport von Rettungsbooten dar.<br />
Am Anfang waren es Ruderrettungsboote<br />
aus Holz oder Stahlblech, die im Falle einer<br />
Schiffsstrandung auf schweren hölzernen<br />
Transportwagen mit Hilfe von<br />
zehn Pferden in die Nähe der Unglücksstelle<br />
gezogen und dort zu Wasser gebracht<br />
wurden.<br />
In Zinnowitz wurde die Rettungsstation<br />
im Jahr 1882 gegründet und das Ruderrettungsboot<br />
„Aniela“ stationiert. Dabei<br />
handelte es sich um ein offenes Boot, das<br />
von freiwilligen Rettungsmännern mit Hilfe<br />
ihrer Muskelkraft und Rudern, den sogenannten<br />
Riemen, durch die Brandung und<br />
die stürmische See zu den gestrandeten<br />
Schiffen gerudert wurde, um die Schiffbrüchigen<br />
aufzunehmen. Das 8,5 Meter<br />
lange Boot war aus leichtem Eisenblech<br />
gebaut und lag auf einem hölzernen Transportwagen,<br />
der rund 1,5 Tonnen wog.<br />
In Zinnowitz haben die Seenotretter<br />
gleich zwei Einsatzgebiete: Zum einen die<br />
offene Ostsee, die vom Bootsgespann nur
Ruderrettungsboot „August<br />
Grassow” auf dem Weg zum<br />
Strand. Das Museumsboot wird<br />
mit einem Lanz Bulldog ans<br />
Watt gebracht Foto: Sven Claußen<br />
Das Seenotrettungsboot ist zurück von der Übungsfahrt. Es wird mit Speed<br />
auf den Strand gefahren. Jetzt ist der 7730 gefragt, um den Bootswagen in<br />
die richtige Position zu bringen<br />
Foto: Chris Hartmann<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
81
GESCHICHTE<br />
<strong>Traktor</strong>en im Seenotrettungsdienst – Teil I<br />
Vor dem Einsatz: Das Seenotrettungsboot<br />
aus Zingst wird in mit wenigen<br />
Handgriffen einsatzklar gemacht. Der<br />
geklappte Mast wird aufgestellt und<br />
die Rettungsmänner gehen an Bord<br />
SAR-Unimog der DGzRS<br />
Hersteller und Modell:<br />
Mercedes-Benz Unimog U 2150 L<br />
Baujahr: 1993<br />
4 Exemplare für Kühlungsborn (1993-2002),<br />
Wustrow, Zingst und Zinnowitz (1993-2010)<br />
Maße (L x B x H in m): 5,19 x 2,34 x 2,85<br />
Motor:<br />
Mercedes OM 366 LA<br />
Hubraum (cm 3 ): 5.958<br />
Zylinder: 6<br />
Leistung: 157 kW / 214 PS<br />
Höchstgeschw.: 75 km/h<br />
Spezialaufbau: Fa. Eggers, Bremen-Brinkum<br />
Sonderausrüstung: UKW-Seefunk, BOS-Funk,<br />
Vorrichtung für Krankentrage, Krankentrage<br />
mit Vakuummatratze, 2 Seilwinden, Strom -<br />
erzeuger, 2 mobile Beleuchtungssätze, Ra -<br />
ketenschussgerät, Werkzeug, Absperrmaterial<br />
Rettungsstation Zingst auf dem Darß: Der<br />
Unimog 2150 L steht mit dem Boddenboot<br />
„Zander“ vor dem modernen Stationsgebäude<br />
bereit zur Abfahrt Fotos (3): Sven Claußen<br />
Eng ist es im Rettungsschuppen von Wustrow.<br />
In dem über hundert Jahre alten Gebäude<br />
sind ein Boddenboot und der Unimog<br />
für den Transport untergebracht<br />
durch die Dünen und über den breiten feinen<br />
Sandstrand erreicht werden kann<br />
und zum anderen das sogenannte Achterwasser,<br />
ein flaches Boddengewässer, das<br />
Usedom vom Festland trennt. Das Prinzip<br />
eines verlasteten Rettungsbootes spart daher<br />
Material und vergrößert den Einsatzraum<br />
des Fahrzeuges erheblich. In der<br />
DDR wurde die „Aniela“ in Zinnowitz<br />
noch bis 1966 eingesetzt und in dieser<br />
Zeit mit Hilfe eines <strong>Traktor</strong>s bewegt. Im<br />
Zuge der Wiedervereinigung gelangte das<br />
damalige Rettungsgerät, ein IFA-LKW<br />
und ein Festrumpfschlauchboot auf<br />
Trailer, vom Seenotdienst der DDR in den<br />
Bestand der DGzRS. Beides wurde 1993<br />
ausgemustert und durch ein neues Seenotrettungsboot<br />
ersetzt.<br />
Unimog 2150 L am Ostseestrand<br />
Die Wiedervereinigung 1990 bescherte<br />
den Seenotrettern ein deutlich vergrößertes<br />
Einsatzgebiet. Zudem war das in Mecklenburg-Vorpommern<br />
vorhandene Seenotrettungsgerät<br />
zu einem Großteil überaltert,<br />
und die Anforderungen wuchsen durch<br />
den nun einsetzenden Wassersportbetrieb<br />
auf der Ostsee und den Boddengewässern<br />
erheblich. Unverzüglich wurden die Planungen<br />
und der Bau neuer Such- und Rettungseinheiten<br />
(SAR – „Search and Rescue“)<br />
in Angriff genommen. Hierbei<br />
handelte es sich um eine Neuentwicklung,<br />
die für die flachen mecklenburgischen<br />
Boddengewässer konstruiert wurde.<br />
Das vollständig aus Aluminium gebaute<br />
und sieben Meter lange Boddenboot<br />
verfügt über einen Jetantrieb - es hat keine<br />
Schraube als Antrieb, sondern eingesaugtes<br />
Seewasser wird beschleunigt ausgestoßen<br />
und treibt das Boot nach dem Rückstoßprinzip<br />
mit einer Geschwindigkeit<br />
von bis zu 24 Knoten vorwärts. Insgesamt<br />
wurden im April 1993 vier Boddenboote<br />
auf Trailern und vier Unimog-Zugfahrzeuge<br />
auf den Stationen Kühlungsborn,<br />
Wustrow, Zingst und Zinnowitz an der<br />
Ostsee in Dienst gestellt. Heute sind noch<br />
zwei Unimog U 2150 L auf der Halbinsel<br />
Fischland-Darß im Einsatz.<br />
Die „Hecht“ liegt auf einem Spezialtrailer<br />
und wird im alten Rettungsschuppen<br />
an der Dünenstraße in Zinnowitz bereit<br />
gehalten. Erstmals seit dem Zweiten<br />
Weltkrieg wurde damit auch wieder eine<br />
Zugmaschine benötigt. Die DGzRS entschied<br />
sich 1993 für den Unimog U 2150<br />
L. Das Fahrzeug kann in der Doppelkabine<br />
sieben Rettungskräfte aufnehmen. Der<br />
Der Transport mit <strong>Traktor</strong> und Trailer<br />
erweitert das Einsatzgebiet erheblich<br />
containerartige Aufbau wurde durch den<br />
Bremer Fahrzeugbauer Eggers aufgesetzt<br />
und ist neben dem Materialtransport<br />
durch spezielle Vorrichtungen auch zum<br />
Transport einer Krankentrage geeignet.<br />
Angetrieben wird der Mercedes von einem<br />
214 PS starken Dieselmotor. Der bis<br />
1,20 Meter Wassertiefe watfähige Unimog<br />
bringt das Gespann rückwärts in<br />
82
trifft<br />
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GESCHICHTE<br />
<strong>Traktor</strong>en im Seenotrettungsdienst – Teil I<br />
Der „Rothirsch“ am Strand von<br />
Usedom. Nach dem Wiederaufnehmen<br />
des Bootes muss das<br />
Gespann nun über den feinen<br />
Sandstrand und über die Dünen,<br />
um auf die befestigte Straße<br />
zu kommen Foto: Chris Hartmann<br />
den Flachwasserbereich und lässt das<br />
Boot von seinem Spezialtrailer aus einfach<br />
aufschwimmen.<br />
Rost durch Salzwasser<br />
In Zinnowitz wurde der Unimog bis 2010<br />
eingesetzt. Ursprüngliche Idee war, das<br />
Seenotrettungsboot im Notfall auf ganz<br />
Usedom einzusetzen zu können, es mittels<br />
Straßentransport in die Unfallnähe zu<br />
bringen und dort zu wassern. Die Realität<br />
gestaltete sich anders: Neue Seenotkreuzer<br />
und Rettungsboote in Ueckermünde,<br />
Freest in der Peenemündung, auf der<br />
Greifswalder Oie und im polnischen Świnoujście<br />
(Swinemünde) sorgten dafür,<br />
dass die Zinnowitzer Seenotretter ihr<br />
Boddenboot fast ausschließlich vor Ort<br />
zum Einsatz brachten.<br />
Die insbesondere in der Tourismussaison<br />
zuweilen schwierige Straßenverkehrssituation<br />
auf der Insel sowie Naturschutzbestimmungen<br />
im Naturpark<br />
Usedom beschränken zusätzlich die Möglichkeiten,<br />
das Seenotrettungsboot zu<br />
Wasser zu bringen. Trotzdem bekam der<br />
Unimog einsatzbedingt so einige Kilometer<br />
auf den Tacho.<br />
Das bewährte Fahrzeug zeigte jedoch<br />
nach 17 Jahren Verschleißerscheinungen.<br />
Der häufige und intensive Kontakt mit<br />
Sand und Salzwasser hatten das Material<br />
der allradgetriebenen Mercedes-Zugmaschine<br />
stark in Mitleidenschaft gezogen.<br />
84<br />
DGzRS-<strong>Traktor</strong>, Zinnowitz/Usedom<br />
Hersteller und Modell: John Deere 7730<br />
Baujahr: 2010<br />
Maße (L x B x H in m): 5,45 x 2,44 x 3,11<br />
Motor: Power Tech Plus mit 4-Ventil-Technik<br />
Hubraum (cm 3 ): 6.788<br />
Zylinder: 6<br />
Nennleistung (ECE R 24): 136 kW / 185 PS,<br />
Höchstgeschw.: 42 km/h<br />
Gewicht: 7.900 kg<br />
mit Powerboost 158 kW / 215 PS<br />
Der Trailer wurde vor einiger Zeit umgebaut.<br />
Er verfügt nun über eine Kippvorrichtung.<br />
Das Seenotrettungsboot gleitet<br />
über eine schiefe Ebene selbständig ins<br />
Wasser. Die Zugmaschine muss dadurch<br />
nicht mehr so weit wie zuvor ins Wasser<br />
gefahren werden, was Korrosionsschäden<br />
reduziert.<br />
Ein spezielles Problem für den Unimog<br />
2150 L ergab sich in Zinnowitz durch den<br />
weichen Sandboden am Strand. Das mit<br />
der AS-Bereifung 495/70 R 24 ausgestattete<br />
Fahrzeug konnte sich nur im sogenannten<br />
Spülsaum - dem Bereich, wo die Ostseewellen<br />
auf den Strand laufen und der<br />
Untergrund zumeist tragfähiger ist - gut bewegen.<br />
Insbesondere nach dem Wiederaufnehmen<br />
des Bootes mussten die Rettungsmänner<br />
ihren Unimog jedoch immer<br />
wieder aus dem weichen Sand ausbuddeln.<br />
Es galt daher, eine neue technische<br />
Lösung zu finden. Kontakte zu einem regionalen<br />
Landmaschinenhändler sowie<br />
Probefahrten legten es nahe, den Unimog<br />
durch einen Schlepper zu ersetzen.<br />
Ein Rothirsch auf Usedom<br />
Das Boddenbootgespann in Zinnowitz<br />
fährt jedes Jahr rund 15 Einsätze. Darüber<br />
hinaus absolvieren die 22 freiwilligen<br />
Seenotretter um Vormann Michael Hacken -<br />
schmid jährlich rund 70 Kontrollfahrten<br />
und Übungen. Die DGzRS beschloss 2010<br />
die Neuanschaffung einer Zugmaschine.<br />
Wichtige Entscheidungsparameter waren<br />
dabei ein Höchstmaß an Sicherheit für die<br />
Rettungsmänner, die guten Erfahrungen<br />
der niederländischen Rettungsgesellschaft<br />
KNRM mit <strong>Traktor</strong>en des Herstellers<br />
John Deere, eine verbesserte Rundumsicht<br />
für den Fahrzeugführer, die höhere<br />
Traktion des <strong>Traktor</strong>s im Vergleich zum<br />
Unimog sowie die Kostenersparnis bei<br />
Anschaffung und Unterhalt.<br />
Der <strong>Traktor</strong> vom Typ John Deere 7730<br />
ist ein Novum in der Rettungsflotte und<br />
bislang ein Einzelgänger, denn die Seenotretter<br />
wollen zunächst Erfahrungen sammeln,<br />
bevor die beiden verbleibenden<br />
Unimogs ebenfalls ausgetauscht werden.<br />
Bestellt wurde der 7730 in Grundausstattung<br />
mit einfachem Getriebe und ungefederter<br />
Vorderachse, ein vom Hersteller geliefertes<br />
Extra ist die Xenon-Beleuchtung.<br />
Der nahezu acht Tonnen schwere rote<br />
<strong>Traktor</strong> hebt sich von seinen handelsübli-
In der Konsole auf der rechten Schlepperseite<br />
sind unter anderem die Bedienelemente<br />
für den Trailer untergebracht<br />
Am rechten A-Holm der Fahrerkabine sind<br />
das Seefunkgerät sowie die Steuerelemente<br />
der Winde platziert Fotos (6): Sven Claußen<br />
Die Seenotretter finanzieren sich nur<br />
durch Spenden, so auch den John Deere<br />
durch eine zweckgebundene Zuwendung<br />
Sichtbare Umbauten: Die Batterie steht<br />
wasserdicht im Edelstahlgehäuse, die<br />
Aufstiegstreppe wurde verzinkt<br />
Winde und Anhängekupplung. Der Trailer<br />
ist druckluftgebremst und verfügt über<br />
eine hydraulische Kippvorrichtung<br />
Die hydraulische Spezialwinde wurde<br />
nach Anlieferung des 7730 aus den USA<br />
von einer Fachfirma in Trier montiert<br />
chen Brüdern im klassischen Farbton<br />
„John-Deere-Grün“ ab. Der springende<br />
Hirsch aus dem Firmenlogo hat dem Retter-<strong>Traktor</strong><br />
übrigens den Spitznamen „Rothirsch“<br />
eingebracht. Auf dem Seeweg gelangte<br />
das in den USA gebaute und noch<br />
grün lackierte Fahrzeug nach Bremerhaven<br />
– eine Folge der Arbeitsteilung zwischen<br />
den John-Deere-Werken: In Mannheim<br />
werden nur Schlepper bis etwa 200<br />
PS gebaut, die größeren Typen stammen<br />
aus Waterloo/USA. Außerdem ist bei den<br />
Schleppern aus amerikanischer Produktion<br />
im unteren Fahrzeugbereich weniger<br />
Elektrik verlegt als bei ähnlichen Modellen<br />
aus dem Werk in Mannheim.<br />
Alles wasserdicht<br />
Für den Einsatz im flachen Uferbereich<br />
wurde der „Rettungstraktor“ beim Fachhändler,<br />
der Hans Meier OHG in Groß<br />
Ernsthof, watfähig gemacht. Ein guter Meter<br />
Wassertiefe und zusätzliche Wellen bedeuten<br />
nun keine Gefahr mehr für den<br />
Sechszylindermotor. Auch die Luftfilter<br />
wurden höher platziert.<br />
Neben der Hohlraumversiegelung wurde<br />
die Batterie in einem Edelstahlkoffer<br />
wasserfest verpackt. Die Verwendung korrosionsfester<br />
Edelstahlschrauben und der<br />
Einsatz seewasserbeständiger Fette ergänzen<br />
das Anti-Seewasserpacket ebenso wie<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
die Verzinkung der Aufstiegstreppe und<br />
des Unterfahrschutzes am Tank. Die Monteure<br />
zerlegten im Februar 2010 das Fahrzeug<br />
für diese Umbauten vollständig. Am<br />
Ende wurden vor der Remontage alle grünen<br />
Bauteile in das Rot der Seenotretter<br />
umlackiert. Zur Verbesserung der Traktion<br />
wurde zudem die hintere Spur des<br />
7730 verbreitert. Die große Bereifung<br />
(vorn 600/70 R 30 und hinten 710/70 R<br />
42) erhöht zusätzlich die Bodenfreiheit.<br />
Vormann Michael Hackenschmid stellt<br />
Im lockeren Dünensand ist der<br />
John Deere 7730 dem Unimog überlegen<br />
nach zwei Jahren Einsatzerfahrung mit<br />
dem John Deere zufrieden fest, dass die<br />
Zinnowitzer Seenotretter den <strong>Traktor</strong><br />
noch nie ernsthaft festgefahren hätten.<br />
Kommt das Rettungsboot von einer<br />
Einsatz- oder Übungsfahrt zurück, wird es<br />
mit Schwung auf den Strand gefahren.<br />
Eine speziell konstruierte hydraulische<br />
Heckwinde ermöglicht es, das rund 3,5<br />
Tonnen schwere Boddenboot „Hecht“ auf<br />
den Spezialtrailer zurückzuziehen. Sein<br />
Eigengewicht und die Reibung am Boden<br />
fordern der Winde dabei ordentlich Leistung<br />
ab.<br />
Die Fahrerkabine ist zusätzlich durch<br />
ein Schutzgitter abgesichert, um den <strong>Traktor</strong>isten<br />
im Falle eines reißenden Windenstahlseiles<br />
nicht zu gefährden. An Bord<br />
des John Deere 7730 befinden sich ein Erste-Hilfe-Notfallkoffer<br />
und ein Seefunkgerät.<br />
So ist die Landmannschaft immer mit<br />
der Boots crew in Verbindung. Neben den<br />
in der Landwirtschaft üblichen orangenen<br />
Rundumkennleuchten ist das Exemplar<br />
der Seenotretter zudem mit Blaulicht und<br />
Starktonsignalhorn ausgestattet.<br />
Boot und Trailer wiegen zusammen<br />
rund sieben Tonnen – im Prinzip eine<br />
leichte Übung für den <strong>Traktor</strong>, doch der<br />
feine Sand auf weichem Untergrund und<br />
die Tandemachse des Trailers erfordern ei-<br />
Kurzfristig sperren<br />
die Seenotretter<br />
die Dünenstraße in<br />
Zinnowitz, damit<br />
der John Deere das<br />
Seenotrettungsboot<br />
aus dem Rettungsschuppen<br />
herausziehen<br />
kann<br />
Foto: Sven Claußen<br />
85
GESCHICHTE<br />
<strong>Traktor</strong>en im Seenotrettungsdienst – Teil I<br />
Einer der beiden Famo-Kettenschlepper<br />
im Einsatz bei Westerland auf Sylt. Aufgrund<br />
des eingesetzten Rettungsbootes<br />
muss die Aufnahme zwischen 1942 und<br />
1948 entstanden sein Archiv der DGzRS<br />
nige Fahrkunst. Einen nicht einsatzrelevanten<br />
Vorteil des John Deere nennt Vormann<br />
Hackenschmid dann ganz zum<br />
Schluss: Das Fahrzeug ist in Wartung und<br />
Pflege für die freiwilligen Rettungsmänner<br />
wesentlich einfacher zu handhaben. Die<br />
Reinigung des Schleppers geht deutlich<br />
schneller als beim Unimog. Schließlich<br />
leisten alle Männer hier ihren ehrenamtlichen<br />
Dienst in der Freizeit.<br />
„Rübezahl“ und Hanomag-Schlepper<br />
Der britische Seenotrettungsdienst RNLI<br />
hatte bereits im Jahr 1920 mit der Erprobung<br />
von Kettenschleppern zum Transport<br />
von Rettungsbooten begonnen. In<br />
Deutschland ließ die DGzRS in den Jahren<br />
1936 bis 1939 einige motorisierte Strand -<br />
rettungsboote für küstennahe Einsätze<br />
bauen. Diese wurden in der Regel in Rettungsschuppen<br />
mit einer Ablaufbahn in<br />
den Küstenhäfen bereitgehalten. An der<br />
Küste gibt es jedoch Abschnitte ohne Häfen<br />
sowie Regionen, in denen breite Sandstrände<br />
es schwierig machen, ein Rettungsboot<br />
zu Wasser zu bringen.<br />
Finanziert wurde der ,rettende Rothirsch’<br />
durch eine freiwillige Spende<br />
Die neuen Motorrettungsboote waren<br />
deutlich schwerer als die vorher verwendeten<br />
Ruderboote, und die Zugkraft von<br />
zehn bis zwölf Pferden im weichen Sand<br />
am Strand und in den Dünen oft nicht<br />
ausreichend. Im Jahr 1938 wurden der<br />
DGzRS von der deutschen Industrie erstmals<br />
Motorschlepper angeboten, die als<br />
zivile Nebenproduktlinien der Rüstungsindustrie<br />
entstammten. Die DGzRS erprobte<br />
ein Halbkettenfahrzeug sowie einen<br />
Raupenschlepper der Hanomag auf<br />
der Nordseeinsel Wangerooge. Zwei<br />
Famo-Schlepper wurden in St. Peter Ording<br />
und in Prerow auf der mecklenburgischen<br />
Halbinsel Darß eingesetzt. Im Jahresbericht<br />
der DGzRS aus dem Jahr 1940<br />
wird ein Bestand von drei Raupenschleppern<br />
angegeben. Es gab zu dieser Zeit Planungen,<br />
mindestens 30 weitere Rettungsstationen<br />
zwischen Stralsund und<br />
Seenotrettungsboot „Hecht“ jagt in der<br />
Abenddämmerung über das flache Achterwasser<br />
einem gestrandeten Sportboot<br />
zur Hilfe<br />
Foto: Sven Claußen<br />
Die Seenotretter<br />
Die DGzRS organisiert und betreibt seit 1865<br />
eigenverantwortlich den Seenotrettungsdienst<br />
an der deutschen Nord- und Ostseeküste. Heute<br />
ist die Organisation einer der modernsten Seenotrettungsdienste<br />
der Welt. Sie finanziert sich<br />
dabei ausschließlich durch Spenden und die Beiträge<br />
ihrer rund 300.000 Fördermitglieder. Vom<br />
Staat erhält sie seit fast 150 Jahren keinen Cent<br />
und ist daher auch in Zukunft auf jede Spende<br />
angewiesen. Derzeit stehen auf den 54 Rettungsstationen<br />
61 sogenannte SAR-Einheiten zum<br />
Einsatz bereit. Entsprechend der internationalen<br />
Abkommen sind die 20 Seenotkreuzer sowie die<br />
41 Seenotrettungsboote deutlich sichtbar mit<br />
den Buchstaben SAR gekennzeichnet. Diese stehen<br />
für „Search and Rescue“, den internationalen<br />
Begriff für die Suche und Rettung bei Seeund<br />
Luftunfällen. Seit Gründung der Gesellschaft<br />
haben ihre Rettungsmänner und –frauen mehr<br />
als 79.000 Menschen aus Seenot gerettet oder<br />
aus lebensbedrohenden Gefahren befreit. Allein<br />
im Jahr 2011 waren die Einheiten der DGzRS-<br />
Rettungsflotte über 2.100 Mal im Einsatz. Mehr<br />
über die Seenotretter und eine Fördermitgliedschaft<br />
erfahren Sie im Internet unter www.seenotretter.de<br />
Der neueste Seenotkreuzer der DGzRS:<br />
Im Mai 2012 wurde das 36,4 Meter lange<br />
Spezialschiff in Sassnitz auf Rügen in<br />
Dienst gestellt. Zur Ausrüstung gehören<br />
ein Tochterboot, ein Bordhospital und<br />
ein Hubschrauberarbeitsdeck. Die drei<br />
Motoren leisten rund 6.500 PS. Auch<br />
dieses Schiff wurde nur aus Spenden<br />
finanziert!<br />
Foto: Sven Claußen<br />
86
Königsberg mit Kettenschleppern auszurüsten.<br />
Die als kriegswichtige Produktionsgüter<br />
geltenden Zugfahrzeuge sind<br />
aber nie ausgeliefert worden.<br />
Die Famo – Fahrzeug- und Motorenwerke<br />
GmbH, Breslau – entstand 1935 aus<br />
der Übernahme der Maschinenbauabteilung<br />
der Waggonfabrik Linke-Hofmann-<br />
Busch durch den Junkers-Konzern. Im<br />
Werk Breslau wurden zunächst zwei Raupenschleppertypen<br />
für das Baugewerbe,<br />
den Straßenbau sowie für die Land- und<br />
Forstwirtschaft produziert, der leichtere<br />
„Boxer“ mit 3,5 Tonnen und der schwerere<br />
„Rübezahl“ mit 4,7 Tonnen Eigengewicht.<br />
Ab 1939 kam zur Famo-Familie der<br />
8,5 Tonnen schwere „Riese“ hinzu. Die<br />
DGzRS entschied sich 1938 für zwei<br />
Exemplare des 60-PS-Modells „Rübezahl“.<br />
Der von Famo selbst produzierte<br />
Motor Typ 4F175 besaß einen Hubraum<br />
von 8.590 cm³, das Getriebe hatte drei Vorwärtsgänge<br />
und einen Rückwärtsgang.<br />
Raupenschlepper im Dünensand<br />
Nach der Erprobung wurde ein Famo-<br />
Raupenschlepper in Prerow stationiert.<br />
Hier trennen eine breite Dünenkette und<br />
der breite Sandstrand den Ort von der Ostsee.<br />
Der „Rübezahl“ erleichterte den Rettungsmännern<br />
die Einsatzvorbereitung<br />
enorm. Er zog das drei Tonnen schwere<br />
und 8,5-Meter lange Motorrettungsboot<br />
„Lotsenkommandeur Leppert“ vom Rettungsschuppen<br />
mühelos bis in die Brandungszone.<br />
Im Jahresbericht 1939 der<br />
DGzRS heißt es dazu: „... Dieser Raupenschlepper<br />
hat sich sehr gut bewährt. Er ist<br />
vollkommen wasserdicht gegen Brandungsspritzer<br />
geschützt. Durch die Verbreiterung<br />
der Raupenbänder ist die<br />
Verwendungsfähigkeit auch im Watt bedeutend<br />
vergrößert worden.“ Das Rettungsboot<br />
wurde aus Kriegsgründen 1942<br />
nach Munkmarsch auf Sylt verlegt. Aus<br />
Aufzeichnungen geht hervor, dass es auch<br />
dort mittels Ablaufwagen und Raupenschlepper<br />
zum Einsatzort verbracht wurde.<br />
Es liegt die Vermutung nahe, dass das<br />
gesamte Gespann auf die Nordseeinsel<br />
verlegt wurde.<br />
Der zweite Famo-Schlepper wurde im<br />
Herbst 1938 in Ording an der Schleswig-<br />
Holsteinischen Nordseeküste stationiert.<br />
Das hier seit 1936 stationierte Motorrettungsboot<br />
„Vegesack“ konnte nun, wie im<br />
DGzRS-Jahresbericht 1939 stolz verkündet<br />
wurde, innerhalb von nur zehn Minuten<br />
vom Stationsgebäude bis zum Strand<br />
und zu Wasser gebracht werden. Das Rettungsboot<br />
wurde 1943 zum Kriegseinsatz<br />
eingezogen und ging 1944 im Mittelmeer<br />
unter. Der „Rübezahl“ wurde von der Station<br />
abgezogen.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Harte Arbeit - zehn Pferde sind notwendig, um das Motorrettungsboot auf Wangerooge<br />
vom Rettungsschuppen zum Strand und zurück zu schaffen<br />
Archiv DGzRS<br />
Im Jahresbericht 1939 zeigte die DGzRS diese Aufnahme eines „Rübezahl“ aus Famo-<br />
Produktion. Die Aufnahme muss in der zweiten Jahreshälfte 1938 in Prerow entstanden<br />
sein DGzRS-Jahrbuch 1939<br />
Der Famo „Rübezahl“ der DGzRS-Station<br />
Prerow auf dem Darß mit dem 8,5 Meter<br />
langen Motorrettungsboot „Lotsenkommandeur<br />
Leppert“. Aufnahme von 1938<br />
oder 1939<br />
Archiv der DGzRS<br />
Der Jahresbericht der DGzRS aus<br />
dem „Kriegsjahr 1942“ zeigt ein Bild<br />
des Rübezahl aus Prerow und erläutert<br />
das Ausbringen und Anlanden<br />
eines Motorrettungsbootes am Weststrand<br />
von Sylt DGzRS-Jahrbuch 1942<br />
87
GESCHICHTE<br />
<strong>Traktor</strong>en im Seenotrettungsdienst – Teil I<br />
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stationierte<br />
die DGzRS einen Hanomag-Kettenschlepper<br />
K 50 auf Wangerooge. Auch der Bootswagen<br />
erhielt nach radgestützten Erprobungen 1937/38<br />
nun Laufketten, die mit ihrer deutlich größeren<br />
Auflagefläche den Transport am Strand erheblich<br />
erleichterten<br />
Archiv der DGzRS<br />
Einer der beiden „Rübezahl“-Schlepper<br />
wurde in Westerland auf Sylt bis 1958<br />
zum Transport verschiedener Motorrettungsboote,<br />
die zwischen 8,5 und 10 Metern<br />
lang waren und ein Gewicht von drei<br />
bis sechs Tonnen auf den Ablaufwagen<br />
brachten, eingesetzt.<br />
Die Hanomag hatte nach den erfolgreichen<br />
Radschleppern frühzeitig mit der<br />
Entwicklung von Kettenschleppern begonnen.<br />
Seit 1931 stand mit dem D 52 ein<br />
eigener leistungsstarker Dieselmotor zur<br />
Verfügung, für den ein passendes Chassis<br />
konstruiert wurde. Die wirtschaftliche Situation<br />
in Deutschland zu Beginn der<br />
1930er-Jahre brachte dem Modell K 35/40<br />
jedoch nur wenig Erfolg. Erst der Nachfolger,<br />
der Kettenschlepper K 50, brachte den<br />
Durchbruch. Vor, in und nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg wurden rund 7.600 Einheiten<br />
des K 50 gebaut. Er konnte mit Planierschild<br />
im Haus- und Straßenbau oder mit<br />
zusätzlicher Seilwinde in der Forstwirtschaft<br />
eingesetzt werden.<br />
Für die Seenotretter waren sowohl die<br />
Seilwinde als auch eine weitere Bauspezialität<br />
aus der Moorkultivierung interessant,<br />
denn die Hannoveraner lieferten ihre<br />
Modelle auch mit extrabreiten Ketten. Die<br />
Kettenbreite betrug hier bis zu 430 Millimeter.<br />
Die Hanomag lieferte 1938 einen 50<br />
PS starken Raupenschlepper der Baureihe<br />
K 50 an die Seenotrettungsstation Wangerooge.<br />
Der Schlepper war mit dem erwähnten<br />
Vierzylinder-Dieselmotor D 52 ausgestattet,<br />
der einen Hubraum von 5.195<br />
Kubikzentimetern besaß.<br />
Nach der Erprobung diente das 4,59<br />
Tonnen schwere und 3,3 Meter lange<br />
Die extrabreiten Ketten des Hanomag K 50<br />
bewährten sich im Watt und im Dünensand<br />
Der Hanomag-Raupenschlepper<br />
K 50 mit Ketten-Bootswagen<br />
auf<br />
Wangerooge. Aufnahme<br />
vermutlich 1939<br />
Archiv der DGzRS<br />
Fahrzeug den Rettungsmännern auf der<br />
Nordseeinsel bis 1942 als Zugmaschine<br />
für den Transport des Motorrettungsbootes<br />
„John Köster“. Auf einem Ablaufwagen<br />
mit besonders breiten Stahlrädern<br />
konnte das Boot mit Hilfe des K 50 bei einer<br />
Geschwindigkeit von 7 km/h von der<br />
Seenotrettungsstation im Dorf Wangerooge<br />
sowohl seeseitig an den Strand der Insel<br />
als auch zur Wattenseite verbracht<br />
werden. Am 25. April 1945 wurden bei einem<br />
schweren Luftangriff fast 300 Menschen<br />
auf der Insel getötet und die Bebauung<br />
weitgehend zerbombt. Zerstört wurde<br />
auch die Rettungsstation, so dass sich die<br />
Spur des Hanomag-Schleppers in den<br />
letzten Kriegstagen 1945 verliert.<br />
Borgward lieferte 1937/1938 ein Halbkettenfahrzeug<br />
zur Erprobung nach<br />
Wangerooge. Es handelte sich um einen<br />
sogenannten „leichten Zugkraftwagen 3-<br />
Tonnen“, wie er von Borgward und der<br />
Hanomag in großer Stückzahl für die<br />
Reichswehr gebaut wurde. Es erfolgten<br />
Kettenschlepper, Wangerooge<br />
Hersteller und Modell: Hanomag K 50<br />
Baujahr: 1938<br />
Maße (L x B x H in m): 3,30 x 1,53 x 2,09<br />
Motor: Hanomag D 52<br />
Hubraum (cm 3 ): 5.195<br />
Zylinder: 4<br />
Leistung: 37 kW / 50 PS<br />
Getriebe: 3/1<br />
Höchstgeschw.: 7 km/h<br />
Gewicht: 4.590 kg<br />
88
intensive Schleppversuche mit dem<br />
Drei-Tonnen-Motorrettungsboot „John<br />
Köster“.<br />
Borgward-Halbkettenfahrzeug<br />
Insgesamt bewährte sich das Fahrzeug<br />
nicht und wurde im Sommer 1938 durch<br />
den bereits erwähnten Hanomag-Schlepper<br />
ersetzt. Die Halbkettenzugmaschine<br />
soll Probleme beim Absetzen und Aufnehmen<br />
des Rettungsbootes im Brandungsbereich<br />
gehabt haben. Die Watfähigkeit war<br />
ungenügend, so dass das Fahrzeug zurück<br />
an das Werk nach Bremen ging.<br />
Unklar ist, ob das Erprobungsfahrzeug<br />
umgebaut wurde oder ob Borgward 1939<br />
zwei neue Halbkettenfahrzeuge mit Kastenaufbauten<br />
an die DGzRS lieferte. Die<br />
Aufbauten entstammten dem Programm<br />
für Krankenkraftwagen und wurden entsprechend<br />
den Anforderungen der Seenotretter<br />
modifiziert. Laut Jahrbuch 1940 der<br />
DGzRS wurde ein motorisierter Raketenapparat<br />
für die Station Heisternest auf der<br />
Halbinsel Hela beschafft. Ob er dort auch<br />
stationiert wurde, ist zu bezweifeln. Die<br />
1941 bestellten elf weiteren Halbkettenfahrzeuge,<br />
Raupenraketenwagen genannt,<br />
wurden aus Kriegsgründen nicht geliefert.<br />
Bei Kriegsende waren zwei geländegängige<br />
Halbketten-Lkw vorhanden. Sie<br />
dienten zum Transport der Rettungskräfte<br />
sowie von Raketenapparaten, Rettungsund<br />
Leinengerät. Beide wurden gut drei<br />
Jahrzehnte lang landseitig und auf dem<br />
„trockenen“ Strand eingesetzt. Stationiert<br />
war eines der beiden Borgward-Spezialfahrzeuge<br />
in Westerland auf Sylt, das andere<br />
an der Ostsee. Es kam während seiner<br />
Dienstzeit auf den Stationen Grömitz,<br />
Heiligenhafen und zum Schluss am Weißenhäuser<br />
Strand zum Einsatz. Eines der<br />
beiden Fahrzeuge kann heute im Deutschen<br />
Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven<br />
bestaunt werden. Sven Claußen<br />
Erprobung eines Borgward-Halbkettenfahrzeuges im Jahr 1938 auf der Nordseeinsel<br />
Wangerooge. Die radgeführte vordere Lenkachse zeigte im Brandungsbereich sowie im<br />
weichen Dünensand Schwächen<br />
Der Borgward-Halbkettenlastkraftwagen mit dem Motorrettungsboot „John Köster“ im<br />
Jahr 1938. Auf der Nordseeinsel bewährten sich weder die Borgward-Halbkette noch<br />
der radgestützte Bootswagen. Beide wurden noch im selben Jahr durch einen<br />
Hanomag-Kettenschleper und einen Bootswagen mit Laufketten ersetzt<br />
1938 wurde ein Borgward-Halbkettenfahrzeug auf Wangerooge<br />
durch die Seenotretter erprobt. Als Schleppfahrzeug fiel die<br />
Halbkette durch und wurde an den Hersteller zurück gegeben<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
1939 lieferte die Firma Borgward den ersten sogenannten Raketenraupenwagen<br />
an die Seenotretter. Das Fahrzeug transportiert<br />
die Retter und ihre Ausrüstung zum Strand Fotos (4): Archiv der DGzRS<br />
89
GESCHICHTE<br />
COLUMBUS – FOLGE 15<br />
CLAAS COLUMBUS<br />
Claas Columbus<br />
Drei-Generationen-<br />
Teamwork<br />
Auf Fritz Nartens Hof tuckert ein Hanomag R 12,<br />
schreit Riesenesel Charlie und blöken die Schafe.<br />
Zu seinem Glück braucht er aber unbedingt noch<br />
einen alten Claas-Mähdrescher – den er günstig<br />
von Hufschmied Frank erstehen konnte<br />
DIE FIGUREN IN DIESER FOLGE:<br />
Fritz Narten – Landwirt aus Lemmie bei Hannover<br />
Columbus – die selbstfahrende Erntemaschine hat ein neues Zuhause<br />
Cord – „Kostenverursacher Nr.1“ mit wissenschaftlichen Problemlösungen<br />
Der Seniorchef – Franks Vater mit Hang zu Klängen aus dem Musikantenstadel<br />
Henning – die Allzweckwaffe bei der örtlichen Raiffeisen-Hauptgenossenschaft<br />
Die örtlichen Raiffeisen-<br />
Hauptgenossenschaft:<br />
Was es hier nicht gibt, das<br />
braucht man auch nicht!<br />
Was bisher geschah:<br />
Columbus hat nach vielen Irrungen und<br />
Wirrungen mittels Tieflader die neue Heimat<br />
erreicht. Nach selten sachlichen<br />
Kommentaren von Unbeteiligten bemühen<br />
sich nun drei Generationen um erneute<br />
Bodenhaftung des eisernen Erntehelfers<br />
…<br />
Während jeder versuchte, dem anderen<br />
seine Idee schmackhaft zu machen,<br />
schob ich ein anderes Hallentor auf, startete<br />
den Motor des <strong>Fendt</strong>s 308 und fuhr<br />
ihn hinten vor den Tieflader. Unser<br />
Zweitschlepper hatte nämlich einen<br />
Frontlader, und während Opa und Enkel<br />
noch stritten, ließ ich die beiden Rampen<br />
runter und stellte sie auf Columbus’<br />
Vorderachsbreite ein. „Was wird das?“,<br />
fragte der Senior. „Runterheben!“, sagte<br />
ich.<br />
„Wenn wir auf der Weide in Bokeloh<br />
einen Frontlader-Trecker gehabt hätten,<br />
hätte uns das viel Zeit und Nerven erspart“,<br />
und ich erzählte von Franks Idee,<br />
die Hinterräder seitenverkehrt umzustecken,<br />
und der waghalsigen Nummer von<br />
seiner Karacho-Rauffahrt und dem anschließenden<br />
„Fastwiederrunterabsturz“.<br />
Cord löste die letzten Spanngurte, und<br />
mein Vater manövrierte den 308er so über<br />
Columbus’ Hinterachse, dass ich zwei<br />
Drahtseile daran befestigen konnte. Auf<br />
mein Zeichen hob er an. War für den 80-<br />
PS-Trecker ein Kinderspiel, und die Hinterachse<br />
des Mähdreschers hing in der<br />
Luft.<br />
„Setz dich bitte rauf, und wenn er die<br />
Rampen runtersausen will, brems mit allem,<br />
was funktioniert“, bat ich den Studenten<br />
und zeigte ihm, wo Hand- und<br />
Fußbremse sind.<br />
„Brauchst nichts weiter tun als geradeaus<br />
zu lenken und zu bremsen, den Rest<br />
machen wir.“<br />
Dann ging alles ratzfatz. Der Seniorchef<br />
zog, der Juniorchef bremste und der Weder-noch-Chef<br />
konnte nix machen, außer<br />
zu hoffen. Columbus eierte auf zwei Rädern<br />
die Rampe runter, als wäre das die<br />
einfachste Sache der Welt.<br />
Szenenwechsel: Seit drei Wochen hatte<br />
es nicht mehr geregnet. Für heute jedoch<br />
hatten die Meteorolügen endlich Regen<br />
versprochen. Der morgendliche Blick<br />
durchs Küchenfenster und ein leichtes<br />
Anklopfen ans Barometer bestätigten jedoch,<br />
dass sie sich wieder mal versprochen<br />
hatten. „Wenn sich eine Krähe im<br />
Winterweizen verstecken kann, musst du<br />
mit Dünger nach ihr werfen!“, war eine<br />
Weisheit der hiesigen Altbauern. Unsere<br />
Krähen hatten allerdings was Wichtigeres<br />
zu tun, als Verstecken zu spielen. Die drei<br />
90
4.000 Liter Flüssigdünger sind gebunkert. Das bedeutet 5.450<br />
Kilo zusätzliches Gewicht<br />
Nester in der von zwanzig Ahörnern umgebenen<br />
Weide mussten bezugsfertig gemacht<br />
werden. Und so blieb mir nichts<br />
anderes übrig, als selbst nachzugucken,<br />
ob es Zeit für die Düngergabe war. Nach<br />
kurzer Inspektion stand fest, dass das Getreide<br />
ein paar Körner vertragen könnte,<br />
aber ohne Regen ist das vergebene Liebesmüh.<br />
„Wenn wir es schon nicht regnen lassen<br />
können, lass es uns mit Flüssigdünger<br />
machen“, war Kollege Georgs Vorschlag.<br />
Flüssigdünger hat den Vorteil, dass er<br />
… je länger ich<br />
rechnete, umso mehr<br />
entwickelte sich meine<br />
Vorliebe zu den<br />
Kartoffeln.<br />
Gegen Mittag fuhr<br />
ich mit dem 511er<br />
und der Anhängespritze<br />
bei der örtlichen<br />
Raiffeisen-<br />
Hauptgenossenschaft<br />
auf die Fahrzeugwaage<br />
und anschließend<br />
an das große Flüssigdüngersilo.<br />
Ein oberarmdicker<br />
Schlauch<br />
wurde über den Einfülldeckel<br />
der Spritze geschwenkt, und in<br />
ein paar Minuten waren 4.000 Liter umgepumpt.<br />
Es wäre klüger gewesen, vor der Abfahrt<br />
zur Genossenschaft bei Trecker und<br />
Spritze den Luftdruck der Reifen zu überprüfen.<br />
Als ich nämlich nach dem Befüllen<br />
wieder auf die Waage fahren wollte,<br />
waren die Räder des Treckers und die der<br />
Spritze fast platt.<br />
4.000 Liter Flüssigdünger wiegen nämlich<br />
nicht 4.000, sondern mehr als 5.100<br />
Kilogramm.<br />
Schrauben,<br />
Fahren,<br />
Träumen<br />
Erhebliche mathematische Probleme<br />
bei biochemischen Berechnungsmodellen<br />
Fotos: Archiv F. Narten<br />
schneller zu den Wurzeln gelangt als seine<br />
körnige Verwandtschaft, die sich erst<br />
mal auflösen muss – wenn es denn mal<br />
regnet.<br />
Nach eingehender Beratung einigten<br />
wir uns auf eine Düngermenge. Weil der<br />
flüssige Dünger aber andere Gewichtsprozente<br />
hat als der gekörnte, und weil man<br />
die Ausbringungsmenge statt in Kilogramm<br />
in Litern berechnen muss, und<br />
weil man dafür keinen Düngerstreuer,<br />
sondern die Spritze braucht, die wiederum<br />
mit speziellen Flüssigdüngerdüsen<br />
ausgerüstet werden muss, und weil Georg<br />
lieber Pommes isst als Brot, war klar, wer<br />
heute den Weizen düngt und wer Kartoffeln<br />
anhäufelt.<br />
… und da war er wieder, der blöde<br />
Dreisatz mit den vielen Variablen und Unbekannten.<br />
Auf einen Hektar sollten ursprünglich<br />
120 Kilogramm Dünger mit einem<br />
Nährstoffanteil von 46 Prozent<br />
gestreut werden. Der Flüssigdünger hat<br />
aber einen Volumenanteil von 38 Prozent<br />
und eine spezifische Dichte von 1,28. Die<br />
Fahrgeschwindigkeit beträgt 6,5 Stundenkilometer<br />
und mein Puls 130 Anschläge,<br />
weil der Taschenrechner nicht kapierte,<br />
was ich von ihm wollte.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
„Hast wohl ein bisschen zu voll gemacht“,<br />
schmunzelte Henning, als das Gespann<br />
wieder auf der Waage stand und ich<br />
am Tresen im Büro. Hinter dem Tresen<br />
war das Bedienterminal für die große 60-<br />
Tonnen-Fahrzeugwaage, und ein großes<br />
Display zeigte das Gewicht an.<br />
„Ich glaube, deine Waage spinnt“, feixte<br />
ich zurück.<br />
„5.450 Kilo“, sagte er und drückte auf<br />
den Knopf. Drei Sekunden später war der<br />
Lieferschein ausgedruckt, und ich unterschrieb.<br />
IN DER NÄCHSTEN FOLGE:<br />
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Auf der Agritechnica 1985 präsentierte<br />
Deutz-Fahr seine große Intrac-Serie, die das<br />
Front sitz konzept in höhere Leistungsklassen<br />
über trug. Stärkster Vertreter der<br />
Baureihe und ab 1989 sogar stärkster Deutz-<br />
Fahr-Schlepper war mit 150 PS der 6.60<br />
turbo. Am Markt konnten sich die großen<br />
INFOS<br />
www.schuco.de, www.agrartoy.de<br />
Intracs nicht durchsetzen, doch erfreuen sie<br />
sich heutzutage einer um so größeren<br />
Fange mein de. Ebenso folgerichtig erscheint<br />
es daher, dass Schuco nun eine Nachbildung<br />
des einstigen Flaggschiffes im Maßstab 1:32<br />
an bietet. Bezüglich Farbgebung und<br />
Beschriftung repräsentiert diese die<br />
Bauphase ab Herbst 1987. Die Kabine ist mit<br />
insgesamt acht Arbeitsscheinwerfern<br />
bestückt. Tür und Heckscheibe lassen sich<br />
öffnen und gewähren den Einblick in einen<br />
Trotz kleiner Mängel eine interessante<br />
Neuerscheinung: Intrac 6.60 von Schuco<br />
Vorderachse mit knappem Lenkeinschlag, aber gutem Pendelwinkel<br />
fein detaillierten Innen raum inklusive der<br />
charakteristischen schlanken Lenksäule, der<br />
rechts davon angeordneten Armaturentafel,<br />
kompletter Pedalerie und luftgefedertem<br />
Fahrersitz. Als typische Intrac-Merkmale<br />
gefallen auch die an den hinteren Kabinenholmen<br />
entlanggeführten Rohre für Ansaugund<br />
Auspufftrakt sowie der neben dem<br />
Einstieg untergebrachte Unterlegkeil. Front -<br />
an bau war einst ein zentrales Merkmals des<br />
Kon zep tes, so dass sich nicht nur hinten,<br />
sondern auch vorne ein Kraftheber mit<br />
teleskopierbarem Oberlenker findet, in den<br />
sich ein beiliegendes Weiste/Accord-Dreieck<br />
einhängen läßt. Der Verzicht auf Reifengravu-<br />
ren und die Kipp funktion der Kabine ist<br />
ebenso zu verschmerzen wie der arg knappe<br />
Lenkeinschlag der Vorderräder. Kritik<br />
verdienen jedoch die Verarbeitung des<br />
Aufstieges, die grünen Außenkanten der<br />
hinteren Kotflügel und die vor allem im<br />
Bereich der Hinterachse wenig vorbildgetreue<br />
Gestal tung des Unterbodens.<br />
Wünsche bleiben also offen, was nichts<br />
daran ändert, dass Schucos Intrac-Modell<br />
grundsätzlich zu den erfreulichen<br />
Neuerscheinungen zu zählen ist.<br />
Schuco; Artikel-Nr. 450770500; Deutz-Fahr<br />
Intrac 6.60 (1986 – 1990); Maßstab 1:32;<br />
54,90 Euro. Klaus Tietgens<br />
METALLBAUKÄSTEN VON TRONICO<br />
Damals, als wir noch jung waren …<br />
Vor Jahrzehnten waren sie das<br />
ultimative Spielzeug vor allem für<br />
Knaben: Metallbaukästen. Zunehmend<br />
erfreuen sie sich bei Jung und Alt<br />
erneuter Beliebtheit. Die Firma tronico<br />
bietet <strong>Traktor</strong>en, Bau- und Nutzfahr -<br />
zeuge im Maßstab 1 : 25 an – im<br />
Agrarbereich Modelle von Claas, <strong>Fendt</strong>,<br />
Krampe und Massey Ferguson sowie<br />
Baumaschinen von Liebherr. Alle<br />
Modelle gleichen dem Original in Form<br />
und Farbe und lassen sich detailgetreu<br />
aufbauen. Dafür sind die Teile farblich<br />
bedruckt, nach dem Zusammenbau<br />
komplettieren passende Aufkleber die<br />
Typenbezeichnung. Zwischen 700 und<br />
1.500 Teile umfassen die jeweiligen<br />
Bausätze – dabei wiegen die Modelle<br />
zwischen 1,6 und 2,5 Kilogramm.<br />
Hergestellt aus hochwertigem Metall,<br />
müssen Hobbybastler die Teile<br />
verschrauben und mit Muttern kontern.<br />
Passendes Werkzeug liefert tronico in<br />
jeder Packung mit, genauso wie eine<br />
detaillierte Aufbauanleitung und ein<br />
farbliches Kontrollbild mit allen<br />
Seitenansichten zur Unterstützung.<br />
Alle Modelle, Preise, Bezugsquellen<br />
und weitere Informationen unter<br />
www.tronico.de im Internet.<br />
92
WIKING KRAFTHEBER-ADAPTER 1:32<br />
Miniatur-Hydraulik<br />
Kleines Accessoire, große Wirkung: Wiking<br />
bringt für seine 1:32 Modellreihe einen<br />
Adapter für den hinteren Kraftheber auf den<br />
Markt, um auch Landmaschinen und<br />
Gerätschaften aus der Siku-<strong>Farmer</strong>-Reihe<br />
montieren zu können. So entsteht ein<br />
riesiger möglicher Fundus an maßstab -<br />
gerechten Gespannen mit Gerätschaften<br />
aus der Siku-<strong>Farmer</strong>-Reihe, welche seit<br />
1983 eine große Palette an land wirt -<br />
schaftlichen Maschinen<br />
hervorgebracht hat.<br />
Wiking wird somit auch<br />
den Sammlern<br />
gerecht, welche die<br />
hauseigenen Modelle<br />
nicht ausschließlich als<br />
Standmodelle in der<br />
Vitrine nutzen. Die<br />
Wiking-Modelle zeichnen<br />
sich durch eine detailgetreu ausgebildete<br />
Hydraulik aus, welche jedoch die<br />
Anbaumöglichkeiten stark<br />
einschränkt. Mit dem Adapter lassen<br />
sich nun also auch Geräte mit dem<br />
„einfacheren robusten”<br />
Ankoppelsystem kombinieren und<br />
ermöglichen so abwechslungsreiche<br />
Dioramen.<br />
Weitere Infos: www.wiking.de<br />
FENDT FARMER 306 LS<br />
Youngtimer en miniature<br />
Ab November kann dieses bisher<br />
exklusiv bei <strong>Fendt</strong>-Händlern geführte<br />
Modell auch im freien Handel gekauft<br />
werden. Es handelt sich um ein<br />
absolut präzise ausgearbeitetes<br />
Sammlerstück im Maßstab 1:32.<br />
Sämtliche Details wurden modellgerecht<br />
umgesetzt, darunter zu<br />
öffnende Türen und Fenster,<br />
bewegliche Regenschutzklappe am<br />
Auspuffrohr, Armaturen, Pedale und<br />
Schalthebel, Fahrersitz im Stoff-<br />
Design, Siku-kompatibler Kraftheber<br />
mit verstellbarem Oberlenker,<br />
Vorderachse mit großem Lenkeinschlag<br />
und Pendelwinkel sowie<br />
beigelegte Ackerschiene und Frontgewichte.<br />
Für alle Freunde der Youngtimer-<br />
Schlepper aus den 80er-Jahren ist dies<br />
ein absolutes Sahnestück. Es kostet rund<br />
55 Euro. Näheres unter www.weisetoys.de<br />
oder www.agrartoy.de<br />
<strong>Traktor</strong>en satt<br />
MEDIENTIPPS<br />
Gleich vier interessante Neuerscheinungen präsentiert der GeraMond Verlag zum Thema Schlepper, Trecker und <strong>Traktor</strong>en.<br />
Ideale Nachschlagewerke für den Fachmann und wertvolle Orientierungshilfen für den Interessierten. Und<br />
natürlich als Weihnachtsgeschenk bestens geeignet und von der <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong>-Redaktion wärmstens empfohlen.<br />
Wertvolle Ratgeber für<br />
Schlepper-Schrauber<br />
Den eigenen <strong>Traktor</strong><br />
originalgetreu restaurieren<br />
und in Schuss<br />
halten: Wie es geht,<br />
welches Werkzeug man<br />
braucht, was man sonst<br />
noch wissen und schon<br />
beim Kauf beachten<br />
sollte, verrät dieser<br />
kompetente Ratgeber:<br />
„Das große <strong>Traktor</strong>-Schrauberbuch“<br />
aus der Feder von Dr. Marcel Schoch.<br />
Von der Motordiagnose über die Kupplungsreparatur<br />
bis zum fachmännischen<br />
Abschmieren wird alles klar verständlich<br />
beschrieben. Expertentipps<br />
und anschauliche Fotoreihen ergänzen<br />
den Praxisleitfaden für Einsteiger und<br />
fortgeschrittene Schrauber. 192 Seiten,<br />
ca. 350 Abbildungen, Format 19,3<br />
x 26,1 cm, Hardcover, ISBN-13: 978-3-<br />
86245-659-8, 19,95 Euro<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />
Mit diesen Schleppern<br />
fuhr das Wirtschaftswunder!<br />
Mit diesen Schleppern fuhr die Landwirtschaft<br />
zum Wirtschaftswunder!<br />
Landtechnik-Experte Albert Mößmer<br />
präsentiert in seinem neuesten Werk<br />
„Die <strong>Traktor</strong>en der 50er- und 60er-<br />
Jahre“ die <strong>Traktor</strong>en und Geräteträger<br />
der beiden Nachkriegs-Jahrzehnte.<br />
Kompetente Porträts, fundierte Er -<br />
läuterungen zu Technik, Entwicklung<br />
und Einsatz, aufschlussreiche zeitgeschichtliche<br />
Hintergrundinformationen<br />
und authentisches Bildmaterial<br />
machen den Band zu einer wahren<br />
Fundgrube für<br />
Schlepperfans und<br />
-sammler. 144 Seiten,<br />
ca. 200 Abbildungen,<br />
Format<br />
22,3 x 26,5 cm,<br />
Hardcover, ISBN-<br />
13: 978-3-86245-<br />
626-0, 14,90 Euro<br />
Nachschlagewerk für<br />
Unimog-Freunde<br />
Der Unimog ist ein<br />
ideales Nutzfahrzeug<br />
für Land- und Forstwirtschaft,<br />
für Militär<br />
und kommunale Einsatzzwecke<br />
–<br />
und eine waschechte Legende obendrein,<br />
die Autor Carl-Heinz Vogler in<br />
„Das Unimog-Typenbuch“ umfassend<br />
vorstellt. Alle Modelle des robusten<br />
Alleskönners präsentiert das topaktuelle<br />
Typenbuch, vom Boehringer Ur-<br />
Unimog über die Baureihe 405 bis zum<br />
noch jungen U20. Konzept und<br />
Stammbaum, technische Daten und<br />
Hersteller von Anbaugeräten, Erkennungsmerkmale,<br />
Gesamt- und Detail -<br />
aufnahmen. Fachmännisch und auf<br />
dem neuesten Stand. 144 Seiten, ca.<br />
250 Abbildungen, Format 17,0 x 24,0<br />
cm, Hardcover, ISBN-13: 978-3-86245-<br />
712-0, 19,95 Euro<br />
Fans von Youngtimer-<strong>Traktor</strong>en<br />
aufgepasst!<br />
Von der Baureihe D von Deutz über die<br />
PS-starken Schlüter-Schlepper bis hin<br />
zur berühmten G-Reihe von Güldner:<br />
„Der Typenatlas <strong>Traktor</strong>-Youngtimer“<br />
zeigt die wichtigsten <strong>Traktor</strong>en der<br />
1960er- und 1970er-Jahre. Udo Paulitz<br />
stellt jeden einzelnen der immer beliebteren<br />
Youngtimer ausführlich vor:<br />
Mit allen wichtigen technische Daten,<br />
detaillierten Informationen zu Entwicklung<br />
und Einsatz und erstklassigen<br />
Bildern. Ein fundiertes Nachschlagewerk<br />
für Kenner<br />
und Sammler! 144<br />
Seiten, ca. 200<br />
Abbildungen,<br />
Format 22,3 x<br />
26,5 cm, Hardcover,<br />
ISBN-13:<br />
978-3-86245-<br />
625-3, 19,95<br />
Euro<br />
93
PANORAMA<br />
Quiz/Meinung<br />
Das große<strong>Traktor</strong>-Quiz<br />
Was haben wir denn hier?<br />
Auf der<br />
Raumfahrtmesse?<br />
Raten Sie mal!<br />
Was haben sich die Ingenieure der Hanomag<br />
hier denn einfallen lassen? Was auf dem Foto<br />
anmutet wie eine der futuristischen Ratekabinen<br />
aus der TV-Sendung „Der große Preis“<br />
von Wim Thoelke hat einen realen landwirtschaftlichen<br />
Hintergrund. Nur was für einen?<br />
Unter den Einsendern des richtigen<br />
Her stellers und Typs verlosen wir fünfmal<br />
den „Typenatlas Deutz-<strong>Traktor</strong>en“.<br />
Einsendeschluss:<br />
Sonntag, 9. Dezember 2012<br />
Schicken Sie Ihre Lösung<br />
samt voll stän diger<br />
Anschrift per Post an:<br />
GeraMond Verlag<br />
Stichwort <strong>Traktor</strong>-Quiz<br />
Postfach 40 02 09<br />
80702 München<br />
Oder schicken Sie<br />
uns eine E-Mail an<br />
traktorquiz@geramond.de<br />
!<br />
P. S.: Haben Sie selbst einen seltenen<br />
<strong>Traktor</strong>, der nicht so leicht zu erraten ist?<br />
Schicken Sie uns eine E-Mail mit Bild und<br />
Angaben zu Hersteller, Typ und Baujahr an:<br />
traktorquiz@geramond.de<br />
Die Gewinner der letzten Ausgabe des „Typen atlas<br />
Deutz-<strong>Traktor</strong>en“ heißen: Jens Inkmann, Brakel-<br />
Erkeln; Markus Donath, Spitzkunnersdorf; Sven<br />
Holtmannspötter, Ochtrup; François Olinger, Clémency<br />
(Luxemburg); Ernst-Martin Römer, Murrhardt<br />
*Ihre Daten werden zum Zwecke der Gewinnerbenachrichtigung erfasst und gespeichert. Die<br />
Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Sie erhalten künftig per Post oder E-Mail News<br />
aus dem Verlag (bei Nichtinteresse vermerken Sie dies bitte auf Ihrer Postkarte)<br />
AUFLÖSUNG TRAKTOR-QUIZ 6/2012<br />
UTB U-650 – rumänischer Dauerbrenner<br />
Fotos: Archiv K. Tietgens<br />
Halbrahmen, Hinterräder und Kotflügel<br />
liefern entscheidende Hinweise: Den<br />
Nährboden der auf unserem letzten Ratebild<br />
in Szene gesetzten Flora bilden die<br />
Überreste eines UTB U-650. Dieser wurde<br />
ab 1963 im rumänischen Brasov (vormals:<br />
Kronstadt) gefertigt. Das 1925 gegründete<br />
Unternehmen IAR (Industria Aeronautica<br />
Romana – Rumänische Luftfahrtindustrie)<br />
stellte zunächst vornehmlich fürs Militär<br />
bestimmte Flugzeuge her. Nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg beauftragte die Regierung<br />
den Hersteller mit der Lieferung von<br />
Ackerschleppern, und am 26. Dezember<br />
1946 wurde der erste IAR 22 fertiggestellt,<br />
ein Lizenzbau des Hanomag R 40. 1949 ergänzte<br />
die in Lizenz der russischen Kirow-<br />
Werke gebaute Raupe KD 35 das Programm,<br />
deren 37-PS-Motor zusammen mit<br />
entsprechend angepaßten Blechteilen<br />
auch in den fortan IAR 23 genannten Radschlepper<br />
einzog. Der 1957 vorgestellte<br />
Utos 45 war hingegen ein Lizenzbau des<br />
Belarus MTS-5. Sein 4,5 Liter großer Vierzylinder-Dieselmotor<br />
arbeitete nach dem<br />
Wirbelkammerverfahren und leistete 45<br />
PS bei 1.500 U/min. Ausgehend von diesem<br />
Schlepper ging das ab 1958 unter dem<br />
Namen „Usina Tractorul Brasov“ (UTB;<br />
<strong>Traktor</strong>enfabrik Brasov) firmierende Unternehmen<br />
eigene Wege.<br />
Eigene Wege<br />
Der ab 1963 gebaute Universal 650 (U-650)<br />
unterschied sich vom Utos 45 durch den<br />
geringfügig auf 2,5 Meter verlängerten<br />
Dieser UTB U-650 hat sein Leben wohl<br />
endgültig ausgehaucht<br />
Radstand sowie den auf Direkteinspritzung<br />
umgestellten und auf knapp 4,8 Liter<br />
vergrößerten Motor. Die Leistung stieg<br />
auf 65 PS bei 1.800 U/min, die Höchstgeschwindigkeit<br />
durch die höhere Drehzahl<br />
und größere Räder von 23 auf fast 30 km/h,<br />
und das Getriebe erhielt eine Lastschaltung<br />
mit Freilauf in der langsamen Stufe.<br />
Wahlweise stand die Allradausführung U-<br />
651 im Angebot. Ab 1971 wurden die Typen<br />
U-650 M und U-651 M mit kantigerem<br />
Blechkleid, Bosch-Einspritzpumpe und –<br />
im Falle des 651ers – Fiat-Vorderachse geliefert.<br />
Auf Basis von Fiat-Lizenzen entwickelte<br />
UTB eine neue Modellreihe, die im<br />
Laufe der Jahre den Bereich von 26 bis<br />
über 100 PS abdeckte. Parallel dazu konnte<br />
sich der 650er im Programm halten –<br />
und überlebte sogar die Schließung des<br />
Werks im Frühjahr 2007. Lizenzen, Unterlagen,<br />
Gußformen und Maschinen wurden<br />
über einen Investor an den ebenfalls in<br />
Brasov ansässigen Nutzfahrzeughersteller<br />
Roman S. A. verkauft. Dieser beschickt seit<br />
Ende 2008 bevorzugt nordafrikanische<br />
Märkte mit dem U-650. Klaus Tietgens<br />
94
Reiseplanung<br />
Zufälle können uns mitunter das Leben und<br />
sogar die schönste Zeit des Jahres versüßen –<br />
wie es jüngst unserem Autoren Marcel Schoch<br />
wiederfuhr (s. Seite 76 bis 79 in dieser Ausgabe).<br />
Der begab sich nach Italien, um Land und<br />
Leute zu genießen und wurde prompt von einem<br />
Sammler zu einer Vorführung seiner<br />
historischen Schlepper eingeladen. Groß ist<br />
beispielsweise auch die Freude eines jeden<br />
Landtechnikfans, wenn gute Bekannte exotische<br />
Winkel unseres Planeten erkunden und mit<br />
ein paar Aufnahmen nicht minder exotischen<br />
Ackergerätes im Reisegepäck zurückkehren.<br />
Man kann dem Zufall freilich auch ein wenig<br />
auf die Sprünge helfen. Plant man seine<br />
Urlaubsreise, bietet sich ein Studium der ortsansässigen<br />
Szene an. Gibt es in der näheren<br />
Umgebung ein Werk, einen Händler, einen<br />
Sammler oder gar einen Oldtimerclub? Ist im<br />
fraglichen Zeitraum eine Veranstaltung<br />
geplant? Läßt sich möglicherweise der ganze<br />
Urlaub mit einem bestimmten Termin verzahnen?<br />
Sicher: Wer nicht allein oder ausschließlich<br />
mit Gleichgesinnten reist, sollte die Logistik<br />
in Grenzen halten. Gegen einen Strand- oder<br />
Wandertag ohne den vom Schleppervirus infizierten<br />
Angehörigen werden aber die wenigsten<br />
Familienmitglieder Einwände erheben. Unter<br />
Umständen freuen sie sich aber auch selber<br />
über eine Abwechslung vom süßen Nichtstun.<br />
Es muss ja nicht gleich ein reines Oldtimertref-<br />
POSTkasten<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Sahnestück<br />
Liebe TC-Redaktion,<br />
das Hobby meines Mannes Willi sind alte<br />
<strong>Traktor</strong>en. Somit hat sich unsere Scheune<br />
im Laufe der Zeit mit verschiedenen Schleppern<br />
gefüllt. Heute umfasst unsere „Sammlung“:<br />
Hatz - Baujahr 1958, Kramer KLS 140<br />
- Baujahr 1960, Deutz D 3006 - Baujahr 1968,<br />
Deutz D 5005 - Baujahr 1968 und einen<br />
Deutz D 8006 - Baujahr 1970. Aus Anlass<br />
unserer Silberhochzeit haben unsere Kinder<br />
uns einen <strong>Traktor</strong>-Kuchen gebacken. Das<br />
Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Boden<br />
bestand aus einer Schwarzwälderkirschtorte.<br />
Darüber gab es eine Wiese aus Marzipan.<br />
Der <strong>Traktor</strong> setzte sich wie folgt zusammen:<br />
Motorblock: Marmorkuchen mit Überzug<br />
aus Marzipan, Räder und Überrollbügel aus<br />
Mürbeteig mit Schokoladenglasur.<br />
Das<br />
Ganze natürlich in<br />
Grün für Deutz. Mein<br />
Mann und ich saßen<br />
in Form von Lego-<br />
Figuren auf dem<br />
Trecker. Die Idee war<br />
einfach super und<br />
PFLUGBLATT<br />
DER AKTUELLE<br />
KOMMENTAR<br />
fen sein. Vielleicht findet irgendwo in der französischen<br />
Provinz ein Kultur- und Weinfest mit<br />
angegliederter Dreschvorführung statt – oder<br />
im Hintergrund der Technikparade tun sich ein<br />
breiter Strand respektive ein idyllisches Bergpanorama<br />
auf. Dem gemeinsamen Familienausflug<br />
steht dann vermutlich nichts mehr im Wege.<br />
Land und Leute lernt man bei so etwas erfahrungsgemäß<br />
auch kennen – oder wer hat auf<br />
historischen Feldvorführungen noch keine interessanten<br />
Kontakte geknüpft?<br />
Klaus Tietgens<br />
Der Autor zahlreicher<br />
<strong>Traktor</strong>-Bücher bildet<br />
das technische<br />
Rückgrat<br />
unserer<br />
Redaktion<br />
Redaktion TRAKTOR CLASSIC<br />
Postfach 40 02 09, 80702 München<br />
Fax: (089) 13 06 99 700<br />
E-Mail: leserbriefe@traktorclassic.de<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />
der Kuchen/Trecker hat sehr lecker<br />
geschmeckt. Anbei ein Foto vom Kuchen.<br />
Willi und Monika Holland aus Goch Hülm<br />
Gefunden: Klassiker<br />
in Bláskógabyggð<br />
Kürzlich weilte ich auf Island und entdeckte<br />
diese beiden <strong>Traktor</strong>en – einen Deutz und<br />
einen McCormick-Farmall - im Besucherzentrum<br />
eines Geysirs nahe der Stadt<br />
Bláskógabyggð. Warum sie dort ausgestellt<br />
waren, habe ich nicht ganz so verstanden –<br />
die beiden Fotos<br />
möchte ich den<br />
Lesern trotzdem<br />
nicht vorent halten.<br />
Manuel Miserok<br />
aus Köln<br />
Impressum<br />
Nummer 28 | 1/2013 | Dez./Jan. | 6. Jahrgang<br />
Internet: www.traktorclassic.de<br />
Redaktionsanschrift<br />
TRAKTOR CLASSIC, Infanteriestraße 11a, D-80702 München<br />
Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-720, Fax: +49 (0) 89.13 06 99-700<br />
E-Mail: redaktion@traktorclassic.de<br />
Redaktion<br />
Ulf Kaack (Verantwortlicher Redakteur),<br />
Michael Krische (Redaktionsleiter), Alexandra Wurl<br />
Ständige Mitarbeiter<br />
Peter Böhlke, Rainer Hoffmann, Marco Homrighausen,<br />
Bernhard Kramer, Danny Loch, Jens Meyer, Iris Meyer, Horst Saade,<br />
Marcel Schoch, Klaus Tietgens, Bodo Wistinghausen<br />
Redaktionsassistenz<br />
Brigitte Stuiber<br />
Layout<br />
Rico Oehme<br />
Leserservice<br />
Kundenservice, GeraMond-Programm<br />
Tel.: 0180 – 532 16 17 (14 ct/min)<br />
Fax: 0180 – 532 16 20 (14 ct/min)<br />
E-Mail: leserservice@traktorclassic.de<br />
Gesamtanzeigenleitung<br />
Helmut Kramer,<br />
Tel. +49 (0) 89.13 06 99-270, helmut.kramer@verlagshaus.de<br />
Anzeigenleitung<br />
Helmut Gassner,<br />
Tel. +49 (0) 89.13 06 99-520, helmut.gassner@verlagshaus.de<br />
Medienberatung<br />
MedienAgentur Peter Fabich,<br />
Tel. +49 (0) 6433.94 93 10, peter.fabich@t-online.de<br />
Anzeigenverkauf und Disposition<br />
Johanna Eppert<br />
Tel. +49 (0) 89.13 06 99-130, johanna.eppert@verlagshaus.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1.1.2013<br />
www.verlagshaus-media.de<br />
Druckvorstufe<br />
Cromika, Verona<br />
Druck<br />
Stürtz GmbH, Alfred-Nobel-Straße 33, 97080 Würzburg<br />
Verlag<br />
GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />
www.geramond.de<br />
Geschäftsführung<br />
Clemens Hahn, Carsten Leininger<br />
Herstellungsleitung Zeitschriften<br />
Sandra Kho<br />
Vertrieb Zeitschriften<br />
Dr. Regine Hahn<br />
Vertrieb/Auslieferung<br />
Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriftenhandel: MZV Moderner<br />
Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co. KG, Unterschleißheim<br />
Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />
Preise: Einzelheft EUR 5,50 (D), EUR 6,30 (A), sFr 11,00 (CH)<br />
(bei Einzelversand zzgl. Versandkosten); Jahresabopreis (6 Hefte):<br />
Inland: EUR 29,70 inkl. MwSt. und Versandkosten<br />
Ausland: EUR 29,70 inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten<br />
ISSN 1867-9846<br />
Erscheinen und Bezug: TRAKTOR CLASSIC erscheint sechsmal jährlich.<br />
Sie erhalten TRAKTOR CLASSIC in Deutschland, in Österreich<br />
und in der Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, an gut sortierten<br />
Zeitschriftenkiosken sowie direkt beim Verlag.<br />
© 2013 by GeraMond Verlag<br />
Die Zeitschrift und alle ihre enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt<br />
der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt<br />
eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />
100%-Gesellschafterin der GeraMond Verlag GmbH ist die<br />
GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH.<br />
Geschäftsführender Gesellschafter: Clemens Schüssler.<br />
Gerichtsstand ist München. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:<br />
Ulf Kaack; verantwortlich für Anzeigen: Helmut Kramer,<br />
beide Infanteriestraße 11a, 80797 München.<br />
TRAKTOR CLASSIC 1|2013
GESCHICHTE<br />
Wahl und Lanz<br />
Die Schatztruhe<br />
Bilder, Prospekte, Dokumente aus vergangener<br />
Zeit – eingereicht von unseren Lesern<br />
Aus dem Archiv<br />
unseres Lesers François<br />
Olinger aus Luxemburg<br />
Von Mai 1951 bis Ende 1956 baute Wahl insgesamt<br />
98 Exemplare seines Flaggschiffes W 40, von denen<br />
nicht weniger als 93 exportiert wurden. Für<br />
den Antrieb sorgte jeweils der MWM-Dreizylindermotor<br />
KDW 415 D, die Liste der verwendeten<br />
Getriebe ist dagegen vielfältig: ZF A-15, A-17<br />
und A-23 sowie Renk (ZA) SG 30-7.<br />
96
Claus Rothe aus Berlin stöberte auf<br />
dem Dachboden in alten Kisten und<br />
Kartons. Da fiel ihm ein vergilbtes<br />
Schulheft aus den 1930er-Jahren in<br />
die Hände und er begann darin zu<br />
blättern. Dabei stieß er auf diese<br />
Abbildungen, die sein längst verstorbener<br />
Schwiegervater einst im<br />
Unterricht in das Heft geklebt<br />
haben muss. Dieses Zeitdokument<br />
wollte er den Lesern der <strong>Traktor</strong><br />
<strong>Classic</strong> nicht vorenthalten.<br />
Die Schatztruhe<br />
Bilder, Prospekte, Dokumente aus vergangener<br />
Zeit – eingereicht von unseren Lesern<br />
Aus dem Archiv<br />
unseres Lesers<br />
Claus Rothe aus Berlin<br />
97
VORSCHAU<br />
TRAKTOR<br />
CHECK<br />
EICHER PANTHER<br />
Großkatze<br />
im Visier<br />
Das Debüt der legendären Raubtierreihe<br />
markierte bei Eicher<br />
den Start in ein neues Kapitel<br />
der Firmengeschichte. Das kleinere<br />
der beiden Ende 1958 vorgestellten<br />
Zweizylinder-Modelle<br />
war der Panther, der einzige<br />
Tragschlepper des einst in<br />
Forstern bei München ansässigen<br />
Herstellers. Innerhalb von<br />
etwa zehn Jahren fand er über<br />
10.000 Käufer und wurde damit<br />
zum Erfolg, wenngleich er<br />
nicht ganz an seinen größeren<br />
Bruder, den Tiger, heranreichen<br />
konnte.<br />
DEUTZ F4L 514<br />
Kölner Dampfhammer<br />
HANOMAG ROBUST 800-6<br />
Auf der Überholspur<br />
Von den heute existierenden Robust 800 mit<br />
Sechszylindermotoren entstanden die wenigsten<br />
direkt im Werk, die meisten hingegen durch<br />
nachträgliche Umbauten. Rudolf Wehner ging einen<br />
Schritt weiter. Er modifizierte sein Exemplar mit<br />
ungeheurem technischen Sachverstand - und Erfolg:<br />
Der Schlepper macht knapp 100 Sachen und verfügt<br />
über eine Autobahnzulassung.<br />
Bei seiner Präsentation im Jahr 1951 war der F4L 514 aus dem<br />
Hause Deutz nahezu konkurrenzlos. Mit seinem zunächst<br />
60 bzw. später 65 PS starken, luftgekühlten Vierzylindermotor<br />
war er das unangefochtene Premiummodell. Er krönte für<br />
mehr als ein Jahrzehnt das Programm des Kölner Herstellers<br />
und zählte lange Zeit zu den meistverkauften Schleppern<br />
seiner Leistungsklasse.<br />
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