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Traktor Classic Alltagsklassiker Fendt Farmer 2 (Vorschau)

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<strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2<br />

<strong>Traktor</strong>-Check<br />

Hummel Duplo-Trac A9<br />

Knickschlepper mit Pfiff<br />

Die Retter-Schlepper<br />

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Britischer <strong>Traktor</strong>en-Pionier


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EDITORIAL<br />

Von Ulf Kaack | Verantwortlicher Redakteur<br />

Im Paragraphen-Dschungel<br />

Liebe <strong>Traktor</strong>freunde,<br />

schweißen, schrauben, schmirgeln … Der Geruch von Diesel und frischem<br />

Lack. Das gemütliche Beisammensein auf den Schleppertreffen und der<br />

Austausch mit den „Artgenossen aus der Szene“. Leider besteht die<br />

Leidenschaft für klassische <strong>Traktor</strong>en nicht ausschließlich aus so<br />

angenehmen Aspekten. Denn zum Leidwesen vieler sind nun mal auch<br />

Gesetze, Vorschriften und Verordnungen ein Teil des rostigen Hobbys. In<br />

der Werkstatt, bei der Zulassungsstelle, in der Versicherungsagentur:<br />

Vielerorts lauern – oftmals im Verborgenen – diverse Fallstricke und<br />

Paragraphen, die eine Menge Ärger bringen können. Und teuer werden<br />

können. <strong>Traktor</strong>-<strong>Classic</strong>-Autor Dr. Marcel Schoch nimmt sich, beginnend<br />

mit dieser Ausgabe, diese eher trockenen, aber umso wichtigeren Themen<br />

vor. Schon aus Eigennutz verdienen sie Aufmerksamkeit. Aber der Leser<br />

hat sich anschließend einen Beitrag aus gleicher Feder verdient: Marcel<br />

Schoch bereist Italien mit den Augen eines Schlepperenthusiasten.<br />

Dieselduft in mediterranem Ambiente! Wenn das keine Belohnung ist!<br />

Viel Freude beim Lesen wünscht<br />

Ulf Kaack<br />

Einiges im Hobbybereich mag unliebsam<br />

sein, sollte aber nicht auf die<br />

leichte Schulter genommen werden<br />

P.S.: Seit nunmehr 4 Jahren bietet Ihnen TRAKTOR<br />

CLASSIC fundierte Berichte, Reportagen und Informationen.<br />

Dabei blieb der Heftpreis konstant. Um Ihnen<br />

weiterhin Qualität auf hohem Niveau und 100 Seiten<br />

je Heft anbieten zu können, bitten wir Sie um Ver -<br />

ständnis, dass wir ab dieser Ausgabe den Heftpreis um<br />

60 Cent erhöhen müssen. Als Abonnenten genießen<br />

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TRAKTOR CLASSIC 1|2013


INHALT<br />

Heft 1/2013<br />

36<br />

David Brown 770<br />

Englischer Patient<br />

Güldner G 75 A<br />

Rot, groß, stark<br />

42<br />

MIT POSTER<br />

AUF SEITE 50<br />

Hummel Duplo-Trac A9<br />

Schmalspur abgeknickt 22<br />

PORTRÄT<br />

4<br />

Der mit dem Knick<br />

„Die ideale Maschine für Weinbau und Plantagen“ –<br />

so wurde der Hummel-Allradschlepper Duplo-Trac A9<br />

in einem Prospekt 1962 beworben. Alles nur leere<br />

Versprechungen? Wir haben nachgeschaut. 22<br />

Englischer Patient<br />

<strong>Traktor</strong>en der Marke David Brown sind hierzulande<br />

eine Seltenheit. In Friesland fanden wir<br />

ein solches Exemplar aus<br />

hartem britischen Stahl in<br />

zarter Frauenhand. 36<br />

Rote Rarität<br />

Vor zwei Jahren haben wir<br />

in <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong> die ein -<br />

TITEL<br />

drucksvolle Güldner-Sammlung<br />

von Karl-Friedrich Vogel vor -<br />

gestellt. Auf vielfachen Leserwunsch<br />

nimmt Peter Böhlke<br />

seinen G 75 A nun genauer<br />

unter die Lupe. Rot, wuchtig,<br />

selten, kräftig und allrad -<br />

getrieben. 42<br />

TITEL<br />

TITEL<br />

SERVICE<br />

Weit mehr als ein Pferd<br />

Mit der ersten Rezession in der Branche in den späten<br />

1950er-Jahren setzte <strong>Fendt</strong> auf die soliden Qualitäten<br />

seines neuen <strong>Farmer</strong> 2. Ein Konzept mit Erfolg. 12<br />

Der Diesel flüsterer<br />

Die M-Motoren der M.A.N. waren ein Technologiesprung.<br />

Leise, vibrationsarm und sparsam. Wir<br />

berichten, wie sie funktionieren. 34<br />

66<br />

TITEL<br />

Schrauberhöhle<br />

Gefahren und juristische Fallstricke<br />

lauern überall in der <strong>Traktor</strong>-<br />

Hobbywerkstatt. Ein wichtiges<br />

Thema für jeden ambitionierten<br />

Schrauber. 66<br />

Für den Strahlemann<br />

Schleifen und Schmir geln ist ein<br />

mühsames und zeitaufwändiges<br />

Geschäft. Eine gute Alternative<br />

ist das Sand strahlen. Marco<br />

Homrighausen zeigt, wie es geht. 74


TRAKTOR<br />

CHECK<br />

<strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />

Grundsolides Arbeitspferd<br />

12<br />

GESCHICHTE<br />

Chronik 1952: Schlankheitskur<br />

Vor 60 Jahren: Lanz setzte seine kleinen Bulldogs<br />

auf Halbdiesel-Diät, Wahl präsentierte ein schlankes<br />

Einstiegsmodell, und die Hanomag hauchte ihren<br />

Radschleppern mehr Leistung ein. 28<br />

Analyse eines Konzepts<br />

Zwei- und Viertakter sind die ewigen Konkurrenten.<br />

Die Bilanz unserer Reihe über die Zweitakt-<strong>Traktor</strong>en. 30<br />

Italienische Momente<br />

In Italien blüht eine lebendige Oldtimer-<strong>Traktor</strong>szene.<br />

Marcel Schoch hat sich für uns umgesehen. 76<br />

Mayday, Mayday<br />

TITEL<br />

Seit 75 Jahren sind Schlepper bei der Rettung<br />

von Men schenleben aus Seenot ein wichtiges<br />

Einsatzmittel an den Küsten von Nord- und Ostsee. 80<br />

Columbus – der Selbstfahrer<br />

Columbus hat mittels Tieflader die neue Heimat erreicht.<br />

Drei Generationen bemühen sich um erneute Bodenhaftung<br />

des eisernen Erntehelfers … 90<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Der besondere Schlepper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Panorama . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Kleinanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Modelle, Medien, Reportagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />

Kommentar, Quiz, Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

Die Schatztruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />

<strong>Vorschau</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

TRAKTOREN<br />

IN DIESER<br />

AUSGABE Eicher EM 235 32<br />

Big Bud 16V-747 . . . . . . . 30<br />

David Brown 770 . . . . . . . 36<br />

Deutz D 6806 . . . . . . . . . . . 6<br />

Eicher EM 235 . . . . . . . . . 32<br />

Famo „Rübezahl“ . . . . . . . 87<br />

<strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2/2D . . . . . . 12<br />

Güldner G 75 A . . . . . . . . 42<br />

Hanomag K 50 . . . . . . . . . 88<br />

Hanomag R 12 KB. . . . . . . 30<br />

Hanomag R 19, 27, 35,<br />

55 ATK, K 90 . . . . . . . . . . 28<br />

Hartwig Brummer L 237 . . 30<br />

Holder AG 3 . . . . . . . . . . . 30<br />

Hummel Duplo-Trac A9. . . 22<br />

John Deere 7730 . . . . . . . 83<br />

Landini, diverse. . . . . . . . 76<br />

Lanz D 1706, 2206, 2806 . 28<br />

Unimog U 2150 L . . . . . . . 82<br />

UTB U-650. . . . . . . . . . . . 96<br />

Wahl W 12 . . . . . . . . . . . . 28<br />

Wahl W 40 . . . . . . . . . . . . 97<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

5


DER BESONDERE SCHLEPPER Deutz D 6806<br />

DER BESONDERE SCHLEPPER<br />

DEUTZ D 6806<br />

Auf <strong>Traktor</strong>en trifft man üblicherweise in der Landwirtschaft.<br />

Die Profession dieses giftgrünen Kölners ist dagegen eine<br />

ganz andere: Nahezu täglich kommt der Deutz D 6806<br />

im Hafen von Greetsiel in Ostfriesland zum Einsatz. Er arbeitet<br />

dort, wo andere Urlaub machen und zeigt einen entsprechend<br />

gesunden Gesichtsausdruck. Hier werden fangfrische<br />

Krabben direkt vom Kutter zur Weiterverarbeitung in der<br />

Fischfabrik verladen. Der Deutz D 6806 trat im August 1974<br />

die Nachfolge des D 6006 an. Entscheidende Neuerungen<br />

waren die von 62 auf 67 PS gesteigerte Leistung des luftgekühlten<br />

Vierzylindermotors und die hellgrüne Lackierung.<br />

Bis 1981 griffen allein im Inland fast 7.000 Käufer zu. Das<br />

abgebildete Exemplar mit aufgebauter Mauser-Kabine präsentiert<br />

sich im 1978 eingeführten Farbschema mit schwarzen<br />

Zierstreifen.<br />

6


TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

7


PANORAMA<br />

Neuigkeiten und Rückblicke<br />

DEUTZ-TREFFEN<br />

Alte Kölner sortiert nach Baujahren<br />

Das 3. Internationale Deutz-Treffen im<br />

bayrischen Thannhausen gewann erneut<br />

an Format und entwickelt sich in seiner<br />

noch jungen Geschichte zum Treffpunkt<br />

für viele Freunde der Kölner Marke. Eine<br />

Besonderheit ist hier die Aufstellung der<br />

Exponate sortiert nach Baujahr, was dem<br />

Gesamtbild besonderen Charme und<br />

eine prägnante Chronologie verleiht.<br />

Rund 100 Deutz-Liebhaber stellten ihre<br />

Schmuckstücke aus. Nicht zuletzt eine<br />

TV-Ankündigung des Bayerischen Fernsehens<br />

in der Sendung „Unser Land“ bescherte<br />

einen wahren Teil nehmer- und<br />

Besucheransturm. Den Abschluss der<br />

Veranstaltung bildete die obligatorische<br />

Rundfahrt durch Thannhausen und ins<br />

benachbarte Freystadt. Für eventuelle<br />

Pannen unterwegs hatten die Organisatoren<br />

übrigens einen Magirus-Deutz-Lkw<br />

Typ Sirius aus dem Jahr 1962 am Ende<br />

des Konvois platziert. Der blieb allerdings<br />

ohne Beschäftigung.<br />

ADAC-MOTORBUCHPREIS<br />

Auszeichnung für Ulf Kaack<br />

Eine hohe Auszeichnung erhielt Ulf<br />

Kaack, verantwortlicher Redakteur von<br />

TRAKTOR CLASSIC, auf der Frankfurter<br />

Buchmesse im Oktober 2012: Für den<br />

von ihm verfassten und in diesem Frühjahr<br />

erschienenen Titel „Borgward – Das<br />

Kompendium“ bekam er den renom -<br />

mierten ADAC-Motorbuchpreis 2012.<br />

ADAC-Vizepräsident Thomas Burkhardt<br />

(Foto links) und Preisinitiator Jürgen Lewandowski<br />

(rechts im Bild): „Ulf Kaack<br />

hat ein Gespür für die Geschichten neben<br />

der Geschichte. Neben dem Dokumentarischen<br />

greift er immer wieder unerzählte<br />

oder kaum bekannte Hintergründe über<br />

das legendäre Bremer Automobilimperium<br />

mit den Marken Lloyd, Goliath und<br />

Borgward auf.“ Im GeraMond Verlag sind<br />

aus seiner Feder außerdem die Titel „Die<br />

Gorch Fock und ihre Schwesterschiffe“<br />

und ganz aktuell „Mercedes W 123 - Typengeschichte<br />

und Technik“ erschienen.<br />

cker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Tic<br />

2. Dezember 2012<br />

7. Siegburger Schlepperund<br />

Unimogtreffen<br />

Über 100 <strong>Traktor</strong>en fanden sich im letzten Jahr zum gemeinsamen<br />

Winter-Corso in Siegburg ein. Auch in diesem Jahr ist am ersten Advent<br />

wieder eine gemeinsame Ausfahrt geplant. Treffpunkt ist ab<br />

9.30 Uhr der Berliner Platz in Siegburg/Zange.<br />

Für das leibliche Wohl und wärmenden Glühwein ist bestens gesorgt.<br />

Selbst der Weihnachtsmann soll hier schon auf dem <strong>Traktor</strong> gesichtet<br />

worden sein…<br />

27. Dezember 2012<br />

Winterausfahrt durch die<br />

rheinhessische Winterlandschaft<br />

Wer unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen<br />

wieder den Drang verspürt, auf den <strong>Traktor</strong>sattel zu<br />

steigen, der hat die Möglichkeit, bei einer gemeinsamen<br />

Ausfahrt mit den Eppelsheimer Bulldogfreunden<br />

dabei zu sein. Treffpunkt ist um 10 Uhr am<br />

Römerplatz.<br />

Wichtig: Mütze und Handschuhe nicht vergessen!<br />

Ort: 53721 Siegburg<br />

www.schlepperfreunde-siegburg.de<br />

Ort: 55234 Eppelsheim<br />

www.bulldogfreunde-eppelsheim.com<br />

8


FEUERWEHRFEST IN KIRCHDAUN<br />

Oldie-Treffen mit Eicher-Schau<br />

Großes <strong>Traktor</strong>-Treffen am letzten Juni-<br />

Wochenende im rheinland-pfälzischen<br />

Kirchdaun: 60 Eigner von landwirtschaftlichen<br />

Nutzfahrzeugen folgten der Einladung<br />

durch die dortige freiwillige Feuerwehr.<br />

Besonderes Highlight war vor Ort<br />

die „Eicher-Schau“ mit 15 verschiedenen<br />

Typen der bayrischen Traditionsmarke.<br />

Angefangen vom kleinen Schmalspurtraktor<br />

für Wein- und Obstbauplantagen,<br />

bis zu den großen, zugstarken Typen<br />

Mammut und Wotan war ein beachtlicher<br />

Querschnitt durch die Eicher-Modellpalette<br />

zu sehen. Am Sonntag bildeten nach<br />

einem ausgiebigen Fahrerfrühstück die<br />

<strong>Traktor</strong>-Rundfahrt durch das Kirchdauner<br />

Umland sowie die anschließende Fahrzeug-<br />

und Fahrervorstellung weitere Höhepunkte<br />

der Veranstaltung.<br />

JUBILÄUM MIT KLASSIKERTREFFEN<br />

Zehnjähriges der Hatzfelder Schrauber<br />

Sehenswert: IHC 1046, Lanz Bulldog und ein Allgaier mit Kaelblemotor auf dem Hatzfelder Klassikertreffen<br />

Vom 14. bis 16. September fand in Hatzfeld/Eder<br />

im nordhessischen Bergland<br />

anlässlich des zehnjährigen Bestehens<br />

der Oldtimerfreunde Hatzfeld e.V. „Die<br />

Schrauber “ das schon traditionelle Treffen<br />

für historische Landtechnik statt.<br />

Den Status des Geheimtipps hat die Veranstaltung<br />

dabei schon lange und nicht<br />

zu Unrecht verloren. Davon zeugten die<br />

mehr als 500 teilnehmenden Fahrzeuge<br />

– oftmals mit großem Aufwand hergerichtete<br />

Preziosen. Von Allgeier über<br />

Deutz, Eicher, <strong>Fendt</strong> bis hin zu Ursus<br />

und Zetor gab es eine breite Markenvielfalt<br />

zu bestaunen.<br />

ker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker +<br />

29. bis 30. Dezember 2012<br />

7. Winter-Schleppertreffen<br />

am Windrad, Neutscher Höhe<br />

Kurz vorm Jahreswechsel treffen sich Gleichgesinnte, welche<br />

auch vor Schnee keinen Halt machen, in einer kleinen gemüt -<br />

lichen Runde. Zum Aufwärmen geht es mit dem Schlepper auf<br />

den Acker. Beim Holz-Rücken und Winterfurchen-Ziehen wird<br />

mindestens der <strong>Traktor</strong> warm. Handschuhe, Mütze und<br />

Frostschutz also nicht vergessen. Fürs leibliche Wohl wird<br />

bestens gesorgt.<br />

Ort: 64342 Seeheim OT Ober-Beerbach<br />

luftgekuehlt@gmx.de<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

WWW.TRAKTORCLASSIC.DE<br />

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WIE INTERESSANT SIND EXOTEN UND TRAKTOREN<br />

AUS AUSLÄNDISCHER PRODUKTION FÜR SIE?<br />

Interessiert mich nicht! Für mich sind die Schlepper<br />

spannend, die vor Ort auf Treffen oder noch in der landwirtschaftlichen<br />

Praxis präsent sind<br />

3,9%<br />

Ich schaue ganz gern ab und zu mal über den Tellerrand<br />

9,6%<br />

Unbedingt! Nicht alltägliche Schlepper sind das Salz in der<br />

Suppe! Über die breite Masse bin ich eh schon gut informiert<br />

86,5%<br />

9


PANORAMA<br />

Neuigkeiten und Wissenswertes<br />

DER SCHWEDISCHE SCHLEPPERMARKT 1976<br />

Rekordjahr<br />

1976 wurden in Schweden 14.816 neue Ackerschlepper<br />

zugelassen. Davon entfielen mehr als drei Viertel<br />

auf die fünf stärksten Anbieter, obwohl in verstärktem<br />

Maße Importeure auf den Markt drängten.<br />

Wie in den meisten westeuropäischen Ländern, schrumpfte der<br />

Schleppermarkt in Schweden während der 60er-Jahre beinahe<br />

stetig und verharrte zu Beginn der 70er-Jahre auf gleichbleibendem<br />

Niveau. Die dann folgende Belebung war beispielsweise<br />

auch in Deutschland zu beobachten, erreichte in Schweden jedoch<br />

ungeahnte Dimensionen. Wurden 1974 noch weniger als<br />

8.000 Schlepper neu zugelassen (weniger als im vergleichsweise<br />

kleinen Dänemark), avancierte Schweden 1975 mit mehr als<br />

11.000 Einheiten zum größten skandinavischen Markt vor Finnland<br />

und übertraf 1976 mit fast 15.000 Exemplaren gar das Ergebnis<br />

des bisherigen Rekordjahres 1954 – obwohl die durchschnittliche<br />

Motorleistung der Neuschlepper sich seitdem auf rund 70<br />

PS verdoppelt hatte.<br />

Kaufanreize<br />

Die allgemein recht günstige wirtschaftliche Entwicklung wurde<br />

in Schweden durch gute Ernten sowie staatliche Konjunkturprogramme<br />

– darunter der 1974 verhängte, bei den Herstellern<br />

grundsätzlich unbeliebte Preisstopp für Landmaschinen – verstärkt.<br />

Lokalmatador Volvo BM hatte den Spitzenplatz abonniert<br />

und diesen in der jüngeren Vergangenheit mit einer vergleichsweise<br />

grob abgestuften Modellpalette (44,5 – 78 – 106 – 136 PS)<br />

mühelos halten können. Dennoch machten zwei 1975 und 1976<br />

neu eingeführte Typen mit 61 bzw. 90 PS den Verkäufern das Leben<br />

leichter, zumal der Marktanteil seit 1969 um rund sieben<br />

Prozent nachgegeben hatte. Noch mehr Federn hatte der traditionelle<br />

„Vizemeister“ Massey-Ferguson lassen müssen und verkaufte<br />

nicht einmal mehr halb so viele Schlepper wie Volvo BM.<br />

Daran konnten auch die neuen Kabinenschlepper der Serie 500<br />

sowie der noch junge Knicklenker 1200 nichts ändern.<br />

Kundenwanderung<br />

Wohin die Kunden der beiden Spitzenreiter entschwunden waren,<br />

wird beim Blick auf die folgenden Plätze deutlich. Immer<br />

mehr Anbieter zeigten Ambitionen, sich größere Stücke aus dem<br />

Kuchen herauszuschneiden. So hatte John Deere seinen Marktanteil<br />

gegenüber den späten 60er-Jahren fast versiebenfacht und<br />

Der Volvo BM 650 (78 PS) wurde von 1970 bis 1982 in fast<br />

30.000 Exemplaren gebaut – länger und häufiger als alle anderen<br />

Schlepper des Hauses<br />

Neuzulassungen 1976 in Schweden<br />

Platz Hersteller Neuzulassungen Marktanteil in Prozent<br />

1. Volvo BM 4.885 33,0<br />

2. MF 2.421 16,3<br />

3. John Deere 1.447 9,8<br />

4. Ford 1.413 9,5<br />

5. IHC 1.129 7,6<br />

6. Zetor 1.055 7,1<br />

7. Ursus 622 4,2<br />

8. David Brown 488 3,3<br />

9. Deutz 384 2,6<br />

10. Valmet 345 2,3<br />

11. Belarus 219 1,5<br />

12. UTB 124 0,8<br />

13. Leyland 102 0,7<br />

Sonstige 182 1,3<br />

Gesamt 14.816 100,0<br />

konnte nun den langjährigen Dritten Ford auf den vierten Platz<br />

verweisen. Auch die osteuropäischen Fabrikate Zetor, Ursus, Belarus<br />

und UTB hatten erst während des laufenden Jahrzehnts<br />

nennenswerte Bedeutung erlangt, und Valmets Exportanstrengungen<br />

zeigten erste Erfolge. Größter Verlierer: In einem fast doppelt<br />

so großen Markt verkaufte Leyland nur noch halb so viele<br />

Schlepper wie wenige Jahre zuvor. Mit noch kleineren Marktanteilen<br />

mußten sich die „Sonstigen“ Case, MB-trac, Same, Steiger,<br />

Steyr und White begnügen. Vor allem der MB-trac war noch<br />

recht jung auf dem Markt, und die Großschlepper der drei genannten<br />

Amerikaner fanden von vornherein nur eine schmale<br />

Marktnische vor.<br />

Klaus Tietgens<br />

Ganz<br />

links:<br />

Innerhalb<br />

von fünf<br />

Jahren wurden<br />

RÜCBLICK<br />

AUF DAS<br />

JAHR<br />

1976<br />

rund 100 Exemplare des<br />

MF 1135 (135 PS) aus den<br />

USA nach Schweden verschifft,<br />

alle mit Hinterradantrieb;<br />

links:<br />

Einstiegsmodell der IHC<br />

war hier der im<br />

britischen Werk Bradford<br />

gebaute Typ 444 mit 42<br />

PS starkem Vierzylinder-<br />

Vorkammerdiesel<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

10


NEUE TRAKTOR IG VORDERHUNSRÜCK<br />

Elf Monate und<br />

schon 40 Mitglieder<br />

Auf Initiative einiger Oldtimer-<strong>Traktor</strong>freunde<br />

aus dem<br />

Raum der Verbandsgemeinde<br />

Emmelshausen gründete sich<br />

Anfang September 2011 die<br />

Oldtimer-<strong>Traktor</strong>enfreunde<br />

IG Vorderhunsrück. Hauptinitiator<br />

war dabei Paul Clemens<br />

aus Lingerhahn. Seit der<br />

Gründung der IG im September<br />

des Vorjahres war ein stetiger<br />

Mitgliederzuwachs zu<br />

verzeichnen. Bereits nach elf<br />

Monaten, anlässlich des Museumsfestes<br />

in Emmelshausen,<br />

konnten die Vorsitzenden Paul Clemens und Rudolf Minning<br />

das 40. Mitglied begrüßen.<br />

Es ist Markus Schweizer, zu sehen in der Mitte des Fotos, aus<br />

Pfalzfeld. Er ist Eigentümer von vier klassischen Landmaschinen.<br />

Drei davon hat er bereits eigenhändig restauriert: einen 11-<br />

PS-Deutz-Bauernschlepper sowie zwei Unimogs vom Typ 411<br />

mit jeweils 34 PS. Zurzeit beschäftigt ihn intensiv ein Porsche Junior<br />

mit 14 PS Motorleistung.<br />

Die Vorderhunsrücker Oldtimer-<strong>Traktor</strong>freunde sind trotz der<br />

kurzen Zeit ihrer Existenz in ihrer Region bekannt. Zahlreiche<br />

Clubaktivitäten sind der Grund dafür. Sie präsentierten sich mit<br />

ihren Fahrzeugen im Rahmen der Bundesgartenschau auf der<br />

Festung Ehrenbreitstein, zeigten zweimal anlässlich von Stadtfesten<br />

sowie auf zahlreichen Oldtimertreffen bei befreundeten<br />

Clubs Präsenz. Einmal im Monat findet ein Stammtisch mit intensiven<br />

Dieselgesprächen statt.<br />

NEULICH BEIM FOTOSHOOTING<br />

Die Bautz-Mautz<br />

Nicht nur gestandene Kerle begeistern<br />

sich für klassische<br />

Ackerrösser. Auch „Mautz“, die<br />

noch junge Katze des Bio-Bauers<br />

Brüning aus Lahausen/Niedersachsen,<br />

hat ganz schnell ein Faible<br />

für alte <strong>Traktor</strong>en entwickelt.<br />

Den malerischen Hof ihres Besitzers<br />

hatte TC-Fotograf Jens Frommann<br />

als Kulisse für ein Fotoshooting<br />

mit einem Bautz 200<br />

gewählt. Das Blitzlichtgewitter<br />

weckte augenblicklich die Neugierde<br />

des kleinen Katers. Und<br />

nicht ohne Eitelkeit posierte<br />

„Mautz“ auf der Haube des eigentlichen<br />

Hauptdarstellers und<br />

setzte sich gekonnt in Szene.<br />

<strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong>'s next Topmodel?<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

DVD-NEUHEITEN<br />

Boomjahre in der 50ern<br />

Der Schlepperboom erreicht seinen<br />

Höhepunkt. In keinem anderen Jahrzehnt sind<br />

mehr Schleppermarken auf dem Markt. Große<br />

Entwicklungsschritte werden errungen, viele Menschen leben<br />

von der Landwirtschaft. Nur wenige der bis zu 60 Marken<br />

haben bis heute überlebt. Viele sind bereits Ende der 50er-Jahre<br />

gescheitert oder wurden von anderen Firmen übernommen.<br />

Die DVD „<strong>Traktor</strong>en der 50er“ mit einer Laufzeit von 55<br />

Minuten zeigt eine Zusammenfassung der wichtigsten Marken<br />

und Typen in einem aufregenden Jahrzehnt. Mit historischen<br />

Aufnahmen und technischen Details gibt die DVD zum Preis<br />

von 24,80 Euro einen schönen Einblick in ein wichtiges<br />

Zeitalter der Motorisierung in der Landwirtschaft.<br />

Informationen unter www.agrarvideo.de<br />

Stern auf dem Acker – MB-trac<br />

Was ist das Besondere am MB-trac, warum erhielt diese<br />

Maschine den Kultstatus? Mit dieser Fragestellung beginnt der<br />

neue Film „MB trac – Aus Begeisterung wird Leidenschaft“ –<br />

um in den folgenden 65 Minuten die passenden Antworten darauf<br />

zu liefern. Landwirte kommen zu Wort, Sammler und<br />

Techniker. Ausgiebig wird der MB-trac in seinen<br />

vielen Anwendungsbereichen gezeigt: von<br />

der Ackerarbeit bis zum Betrieb einer moblien<br />

Mosterei. Die Kamera schaut im Unimog-<br />

Museum und in einer Spezialwerkstatt hinter<br />

die Kulissen, ist außerdem auf einem trac-<br />

Treffen zu Gast. Das Ergebnis ist ein umfassendes,<br />

wenn auch unkritisches Portrait der<br />

Agrar-Kreation aus dem Hause Mercedes. Ein<br />

Muss für Fans, das seinen Preis hat: exakt<br />

24,80 Euro. www.agrarvideo.de<br />

BUCH-NEUHEIT<br />

Markengeschichte: Fordson und Ford<br />

Mit seinem Modell T „Tin Lizzie“ und der Einführung der effektiven<br />

Fließbandproduktion schrieb Henry Ford<br />

Automobilgeschichte und schuf gleichzeitig das Fundament für<br />

den bis heute weltweit erfolgreichen Konzern. Auch im<br />

<strong>Traktor</strong>enbau setzte er Akzente: Der Fordson wurde mit seiner<br />

Blockbauweise zum Vorbild aller modernen Standardschlepper.<br />

Unter dem schlichten Titel „Fordson“ erzählen die beiden<br />

Autoren Gerald Sandrieser und Hartmut Lindner die Geschichte<br />

der klassischen Fordson-<strong>Traktor</strong>en von 1917 bis 1964. Von<br />

Pioniertaten ist da die Rede, von Technik und irischen<br />

Charakterköpfen wie Harry Ferguson, dem Erfinder der<br />

Dreipunkthydraulik. Es geht um die Rolle des Fordson in zwei<br />

Kriegen, die britische Ford Motor Company, das Werk Dagenham<br />

und den Siegeszug des Diesel-Motors in den Modellen Major<br />

und Dexta. US-Typen sind ebenso vertreten wie<br />

die Anfänge des leichten Fordson F in<br />

Deutschland. Den Schlussteil bilden die New<br />

Performance-Fordsons und die Zusammenlegung<br />

der <strong>Traktor</strong>-Abteilungen aus den USA und<br />

Großbritannien. Dazu kommen Farbfotos restaurierter<br />

und patinierter Schlepper, historische<br />

Schwarzweiß-Aufnahmen sowie zahlreiche<br />

Originalprospekte und Datenblätter.<br />

Verlag Klaus Rabe, 336 Seiten,<br />

Hochformat A4, Hardcover, ISBN-<br />

13: 978-3926071439, 30 Euro<br />

11


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>-Check: <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />

(Fast) Zwillinge:<br />

links der <strong>Farmer</strong> 2<br />

(FW139) rechts der<br />

2D (FW228)<br />

FENDT FARMER 2 UND 2D<br />

Weit mehr als ein<br />

In der zweiten Hälfte der 50er-Jahre traf ein erstes Abflauen der Konjunktur des<br />

Nachkriegsaufschwungs auch die Landtechnikbranche. Im härter werdenden<br />

Konkurrenzkampf versuchten die Hersteller zumeist, sich durch neue Modelle<br />

die Gunst der Kunden zu sichern – so auch die Allgäuer <strong>Fendt</strong>werke.<br />

12


Der <strong>Farmer</strong> 2D von Norbert Damme ist liebevoll restauriert und heute technisch und<br />

optisch wieder ein Schmuckstück<br />

Pferd<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Die Entstehung der <strong>Farmer</strong>-Baureihe<br />

fiel sowohl im Nachkriegsdeutschland<br />

als auch in der<br />

Geschichte des Allgäuer Schlepperproduzenten<br />

in eine ganz besondere<br />

Phase. Mit dem Ende der 50er-Jahre trat<br />

eine gewisse Sättigung ein, auf die eine<br />

recht durchgreifende Marktbereinigung<br />

folgte. Die Hersteller mussten die Weichen<br />

stellen. Kleine Unternehmen verschwanden<br />

nach und nach aus dem Handel, während<br />

andere mit Neuentwicklungen und<br />

komplexeren Geräten den Weg in einen<br />

schärfer werdenden Wettbewerb mit anspruchsvolleren<br />

Kunden gingen. Die Zeiten<br />

des simplen Konfektionsschleppers,<br />

der in erster Linie einmal die Zugpferde<br />

von den Höfen verdrängen sollte, neigten<br />

sich unweigerlich dem Ende zu. Das galt<br />

auch und im Besonderen für das Marktoberdorfer<br />

Familienunternehmen <strong>Fendt</strong>,<br />

das seine Schlepper seit den bescheidenen<br />

Anfängen vor drei Jahrzehnten sogar als<br />

Dieselrösser bezeichnete, um genau auf<br />

diese Funktion abzuheben. Aber auch dort<br />

hatte man jetzt die Zeichen der Zeit erkannt:<br />

Innovation oder Untergang.<br />

Neue Schlepper braucht das Land<br />

Schon 1957 wurde die Serienfertigung des<br />

legendären Geräteträgers begonnen, und<br />

im folgenden Jahr wurden auch die Standardschlepper<br />

grundlegend modernisiert.<br />

Dafür wurde zunächst einmal ein völlig<br />

neues Gesicht kreiert. Eine runde Haube<br />

mit zwei integrierten, ziemlich dicht zusammen<br />

liegenden Scheinwerfern sollte<br />

für die nächsten zehn Jahre zum Erkennungsmerkmal<br />

der Marke <strong>Fendt</strong> werden.<br />

Innerhalb eines Jahres wurden drei Baureihen<br />

aus der Taufe gehoben. Sie hörten<br />

schmissig und einprägsam auf die Namen<br />

Fix, <strong>Farmer</strong> und Favorit. Die modernen<br />

Schlepper brachten nicht nur eine Reihe<br />

an Neuerungen, sondern erweiterten auch<br />

die Auswahl an Leistungsabstufungen für<br />

den Bauern. Besonders erfolgreich wurden<br />

die in der Mitte angesiedelten <strong>Farmer</strong>-<br />

Modelle. Mit Motoren – in der Ursprungsreihe<br />

– von 25 PS aufwärts waren sie<br />

geschaffen für mittelgroße Höfe. Schon<br />

diese erste Rundhaubergeneration der <strong>Farmer</strong>reihe<br />

entwickelte sich zu einem ganzen<br />

Bündel von Modellen. Im <strong>Farmer</strong> 1<br />

konnte der Kunde noch zwischen luftund<br />

wassergekühlten Zweizylindermaschinen<br />

wählen, während der <strong>Farmer</strong> 3 S<br />

im Jahr 1966 bereits mit vier Zylindern<br />

und auf Wunsch mit Allradantrieb ausgestattet<br />

war. Zwischen diesen beiden lag<br />

der <strong>Farmer</strong> 2, der mit über 30.000 verkauften<br />

Exemplaren nicht nur den größten Erfolg<br />

für die Marktoberdorfer einfuhr, sondern<br />

auch heute noch vielfach als der<br />

typische <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> angesehen wird.<br />

Die mittelgroßen Schlepper entwickelten<br />

sich für die Hersteller zum Beginn der<br />

60er-Jahre zu dem, was heute als Volumenmodelle<br />

bezeichnet werden würde,<br />

und die Ansprüche der Landwirte stiegen,<br />

sowohl was die Leistung anging als auch<br />

hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten. Im<br />

Jahr 1960 erschien also mit dem <strong>Farmer</strong> 2<br />

(technische Bezeichnung: FW139) eine<br />

leistungsgesteigerte Reihe, die einen – jetzt<br />

ausschließlich wassergekühlten – Drei -<br />

zylinder erhielt. Für einen Grundpreis<br />

von 13.695 DM bekam der Kunde einen<br />

Schlepper mit 34 PS. Der Leistungssprung<br />

zum 25 PS starken <strong>Farmer</strong> 1 erschien den<br />

Verantwortlichen bei <strong>Fendt</strong> aber offensichtlich<br />

zu gewagt und kaum ein Jahr später<br />

erschien mit dem <strong>Farmer</strong> 2D (intern:<br />

FW228) eine Version mit auf 28 PS reduzierter<br />

Leistung. Ansonsten baugleich, war<br />

diese Variante für einen deutlich niedrige-<br />

13


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>-Check: <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />

Auch heute ist der <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 mit seinem<br />

Mähwerk ein einsatzfähiger Gründlandschlepper<br />

Technische Daten: <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />

Verkaufsbezeichnung <strong>Farmer</strong> 2 D <strong>Farmer</strong> 2<br />

Technische Bezeichnung FW 228 FW 139<br />

Bauzeit 1961 – 67 1960 – 67<br />

Stückzahl 10.935 20.002<br />

Motor<br />

MWM KD 10,5 D; ab 1962: KD 110,5 D; ab 1/67: MWM D-208-3<br />

Verfahren<br />

Gleichdruck-Vorkammer; ab 1/67: Direkteinspritzung<br />

Kühlung Wasser Wasser<br />

Zylinderzahl 3 3<br />

Bohrung x Hub (mm) 90 / 95 x 105 90 / 95 x 105<br />

Hubraum (cm 3 ) 2.004 / 2.233 2.004 / 2.233<br />

Leistung (PS/bei U/min) 28; ab 10/63: 30; 34; ab 1962: 35;<br />

ab 1/67: 32 bei 2.100 ab 1/67: 38 bei 2600<br />

Getriebe ZF A-210 (Stiftschaltung) ZF A-210 (Stiftschaltung)<br />

Gänge v/r 8 / 4 8 / 4<br />

Höchstgeschw. (km/h) 20 oder 30 20 oder 30<br />

Leergewicht (kg) 1.735 – 1.915 1.735 – 1.915<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 2.280 – 2.600 2.280 – 2.600<br />

Länge (mm) 3.264 3.264<br />

Breite (mm) 1.562 – 1.800 1.562 – 1.800<br />

Höhe (mm) 1.507 – 1.610 1.507 – 1.610<br />

mit Verdeck (mm) 2.150 – 2.270 2.150 – 2.270<br />

Radstand (mm) 1.968 1.968<br />

Bodenfreiheit (mm) 400 – 450 400 – 450<br />

Wendekreis (m) 7; mit Lenkbremse: 6,44 7; mit Lenkbremse: 6,44<br />

Spurweite v/h (mm) 1.250 – 1.500 1.250 – 1.500<br />

Bereifung vorne 5.50-16 oder 6.00-16 5.50-16 oder 6.00-16<br />

Bereifung hinten 11-28, 9-32, 11-32 oder 9-36 11-28, 9-32, 11-32 oder 9-36<br />

Serienausstattung<br />

Dreipunktkraftheber mit Handregelhydraulik oder automatischer<br />

Regelhydraulik, frontladergeeignete Vorderachse, Motorzapfwelle<br />

(558/1106 U/min), Kotflügelsitz links, 12-Volt-Elektrik, Fernthermometer,<br />

Blinkanlage, Anlasser, Zündschloss mit Stand-, Abblend-, und<br />

Fernlichtbedienung<br />

Sonderausstattung Allwetterverdeck mit Fronteinstieg, <strong>Traktor</strong>meter, asymmetrisches Abblendlicht,<br />

Belastungsgewichte, Handlampe, Frontlader, Kipperanschluss,<br />

Kotflügelsitz rechts, Lenkradsperre, Mähwerk, hydraulischer<br />

Mähaufzug und 5’-Mähbalken, Reifenfüllanlage (Wasser), Riementrieb/<br />

Riemenscheibe, Dreipunktseilwinde, Schnellgang, Zigarrenanzünder,<br />

Anhängeschiene, automatische Regelhydraulik, Start-Stopp-Einrichtung<br />

Kaufpreis (DM) 1961 11.975 (FW 228) 13.695 (FW 139)<br />

ren Grundpreis von 11.975 DM zu haben.<br />

Sie war zudem für den Landwirt mit geringeren<br />

Nebenkosten verbunden (Steuern/Versicherung)<br />

und verbrauchte weniger<br />

Kraftstoff. Offensichtlich bewährte sich<br />

dieses Angebot, denn etwa ein Drittel der<br />

Käufer entschied sich für den <strong>Farmer</strong> 2D.<br />

Bei den Nachfolgern <strong>Farmer</strong> 2 DE und 2 E<br />

mit eckiger Motorhaube gewann gar das<br />

schwächere Modell die Oberhand.<br />

Den ersten Trecker nicht vergessen<br />

Nicht nur in ihrer süddeutschen Heimat<br />

verbreiteten sich die <strong>Farmer</strong>-2-Modelle<br />

schnell am Markt, im ganzen Land fanden<br />

sich ihre Abnehmer. Norbert Danne etwa<br />

kommt aus dem Sauerländischen Eisborn<br />

bei Balve. Die Landschaft ist hier der Allgäuer<br />

<strong>Fendt</strong>-Herkunft gar nicht einmal so<br />

unähnlich, was ein Grund dafür gewesen<br />

sein mag, dass die Fahrzeuge sich auch<br />

hier gut verkauften. Eine Mittelgebirgsregion<br />

mit gemischter Nutzung aus Ackerflächen<br />

und Weidewirtschaft. Jedenfalls erinnert<br />

sich der heute 43-jährige noch an seine<br />

Jugend und wie er auf einem <strong>Farmer</strong> 2 das<br />

<strong>Traktor</strong>fahren gelernt hat: „Wir hatten auf<br />

dem kleinen elterlichen Selbstversorgerhof<br />

keinen eigenen Trecker. Bei Bedarf haben<br />

wir uns den vom Nachbarn geliehen und<br />

ihm als Ausgleich dafür auf seinem Land<br />

geholfen, wenn das nötig war, etwa bei der<br />

Ernte.“ Norbert Danne verließ die Heimat<br />

Richtung Münsterland und hatte nichts<br />

mehr mit Schleppern zu tun, aber: „Natür-<br />

Fotos: B. Wistinghausen<br />

14


Die Handregelhydraulik lässt sich auf der<br />

rechten Seite des Steuerblocks arretieren<br />

Norbert Danne rät, zur Kontrolle am Druck -<br />

fühler mal eine Messuhr anzuschließen<br />

Die vorderen Schutzbleche sind nur selten<br />

im Original erhalten<br />

Der MWM KD 10,5 D war der erste Motor<br />

für den <strong>Farmer</strong> 2<br />

Wichtig für den Frontladerbetrieb ist die<br />

Federstütze in der Vorderachse<br />

MWM KD 110,5 D: Filterkartusche und<br />

die originale Gleichstromlichtmaschine<br />

Der Anschlag der Motorhaube sollte<br />

intakt sein<br />

Von Beginn an war klar: Ein <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 mit<br />

seinen schicken Rundungen musste es sein<br />

lich vergisst Du die Erfahrungen auf dem<br />

ersten Trecker nie.“ Und als dann irgendwann<br />

die aufkommende Oldtimerszene<br />

auch das Dorf Norddinker bei Hamm erreichte,<br />

war es nur eine Frage der Zeit, bis<br />

auch im Hause Danne wieder ein Schlepper<br />

angeschafft werden sollte. Schon 2003<br />

erfuhr er durch den Vereinsvorsitzenden,<br />

dass in einem Nachbardorf ein <strong>Farmer</strong> 2D<br />

zu verkaufen sei. „Als ich die Haube mit<br />

der Rundung und den Scheinwerfern in<br />

dessen Garage gesehen habe, wusste ich<br />

gleich, den nehme ich mit nach Hause“,<br />

hat der gelernte Gärtner den Kauf nie bereut.<br />

Für den Westfalen Norbert Danne jedenfalls<br />

gilt für den <strong>Farmer</strong> 2 in besonderem<br />

Maße die Aussage: „Schwachstellen<br />

entstehen bei diesem Fahrzeug nur, wenn<br />

fahrlässig die Wartung vernachlässigt<br />

wird.“ So überzeugt war und ist er von der<br />

Qualität des Fahrzeugs, dass er auch seinem<br />

Nachbarn Alexander Koch guten Gewissens<br />

einen empfehlen konnte, und der<br />

44-jährige ist nach eigenem Bekunden in<br />

der Tat ein technisch eher wenig versierter<br />

Anfänger in der Welt der Trecker.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Das Öl muss fließen<br />

Dennoch gibt es einiges zu beachten. Das<br />

beginnt natürlich mit dem Motor. Wie die<br />

meisten – und nicht nur die kleinen – Hersteller<br />

bedienten sich auch die Allgäuer dabei<br />

eines Zulieferers. Bei ihrem Erscheinen<br />

war die Reihe mit dem Gleichdruck-Vorkammerdiesel<br />

KD10,5D von MWM ausgestattet.<br />

Auch der Schlepper von Norbert<br />

Danne aus dem Jahr 1962 hat diese Ma -<br />

schine. Noch im gleichen Jahr wurde das<br />

Aggregat zum KD110,5D weiter entwickelt.<br />

Der <strong>Farmer</strong> 2 (FW139) von Alexander Koch<br />

mit Erstzulassung 1967 ist damit ausgerüstet.<br />

Mit dem Motorenwechsel wurde auch<br />

die Farbgebung geändert. In der Grundversion<br />

waren Motor, Getriebe und Vorderachsbock<br />

jetzt dunkelgrau, aber auch die<br />

rein grüne Version war wohl weiter erhältlich.<br />

Dabei darf die geringfügige Namensänderung<br />

beim MWM nicht darüber hinweg<br />

täuschen, dass sich beide Typen nicht<br />

unwesentlich unterschieden. Trotz identischer<br />

Grundkonstruktion und gleichen<br />

Hubraums sind die einzelnen Bauteile<br />

nicht unbedingt untereinander austauschbar.<br />

Einzelne Zylinderköpfe vereinfachen<br />

einen eventuellen Ersatz aber ebenso wie<br />

nasse (auswechselbare) Laufbuchsen. Außerdem<br />

können die kompletten Motoren<br />

getauscht und in das jeweils andere Fahrwerk<br />

verpflanzt werden. Augenfälligstes<br />

Unterscheidungsmerkmal sind auf den ersten<br />

Blick die Ölfilter. Während die frühe<br />

Version einen Spaltfilter hatte, wurde der<br />

nächsten Generation ein auswechselbarer<br />

Kartuschenfilter spendiert. Bisweilen beobachtete<br />

Pleuellagerschäden waren mitunter<br />

auf eine unzureichende Ölschmierung<br />

zurückzuführen. Der Spaltfilter galt<br />

als anfällig. Zu häufiges Drehen in die falsche<br />

Richtung machten die Bürsten nicht<br />

mit. Eigentlich war er im Uhrzeigersinn zu<br />

Mit Umsicht zu behandeln: Der<br />

Spaltfilter am KD 10,5 D<br />

Obacht bei Funktionskontrolle: Die Dop -<br />

pelkupplung hat einen Arretierungshebel<br />

15


SERVICE <strong>Traktor</strong>-Check: <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />

„Das ist doch noch gar nichts“, weiß Norbert Danne. Wenn er dem Nachbarbauern bei der Ernte hilft, zieht der <strong>Fendt</strong> gleich zwei davon<br />

Eigentümer<br />

Alexander Koch<br />

An der Lehmkuhle 10<br />

59071 Hamm - Norddinker<br />

drehen, aber nur eine kleine Markierung<br />

am Drehgriff erinnerte daran. Innen war<br />

eine Kugel als Überdruckventil installiert,<br />

deren belastete Federn schon einmal ausleierten.<br />

In den Kartuschenfilter war ein Sicherheitsventil<br />

eingebaut. Wenn der Filter<br />

verstopft war, wurde das Öl über einen<br />

Kurzschluss daran vorbeigeleitet. Die<br />

Schmierung des Motors konnte in diesen<br />

Fällen gefährdet sein. Wenn die Maschine<br />

im Lauf stockt und schlagartig ausgeht,<br />

sollte dies als letztes Alarmsignal für Klemmer<br />

oder festgelaufene Lager gewertet werden,<br />

wenn es nicht schon zu spät ist. Weil<br />

die Fahrzeuge serienmäßig nur über eine<br />

Warnlampe für den Öldruck verfügten,<br />

empfiehlt es sich heute, eine Kontrolle<br />

durchzuführen, indem unmittelbar statt<br />

des Druckschalters am Ölfilter eine Messuhr<br />

angesetzt wird. So lässt sich der Öldruck<br />

ablesen. Die Motorgehäuseentlüftung<br />

ist vorne links nahe der Wasserpumpe<br />

angesetzt. Auch hier ist stets sicher zu stellen,<br />

dass diese nicht verstopft. Original befand<br />

sich ein Geflecht darin, das heute am<br />

besten für den freien Durchgang entfernt<br />

werden kann.<br />

Wenn Wasser Spuren hinterlässt<br />

Thermische Probleme – etwa durch eine<br />

zu schwache Wasserpumpe – werden dem<br />

Motor nicht nachgesagt. Nicht selten ist<br />

hingegen, dass der hinter dem Kühler platzierte<br />

Thermostat – vermutlich nach erstmaligem<br />

Versagen – nicht ersetzt, sondern<br />

einfach weggelassen wurde. Weil die Oldies<br />

in der Regel heute wohl weniger in<br />

der ganz kalten Jahreszeit laufen, ist das<br />

Fehlen zumeist unproblematisch. Dennoch<br />

sollte der Kühlkreislauf nicht gänzlich<br />

unbeachtet bleiben. Früher wurde anstatt<br />

moderner Kühlmittel einfach Wasser<br />

verwendet – mit allen negativen Folgen,<br />

zu denen auch Rostablagerungen und<br />

-schäden im System gehören können. Das<br />

konnte im Extremfall soweit führen, das<br />

die Zylinderlaufbuchsen von außen<br />

durchrosteten. Die Symptome waren zunächst<br />

denen einer durchgebrannten Zylinderkopfdichtung<br />

ähnlich. Je mehr der<br />

Schlepper zu seiner aktiven Zeit herange-<br />

Vor der hydraulischen Absenkung<br />

des Mähwerks muss wie üblich<br />

per Hand die Sicherung entfernt<br />

werden<br />

Alexander Koch weiß, dass<br />

die schwere Haube mit Umsicht<br />

bewegt werden sollte<br />

16


Exot: Der Mähbalken wurde bei Busatis<br />

zugekauft<br />

Das Handgas drückt das Gasgestänge nach<br />

vorn und stellt zurückgezogen den Motor ab<br />

Ersatzteile<br />

Thomas Bracht<br />

KFZ + Landmaschinen<br />

Füssener Str. 31, 87675 Stötten a. Auerberg<br />

Tel: 08349 - 232<br />

www.bracht-landtechnik.de<br />

N. Petersen Landtechnik<br />

Am Rübenberge 5b, 29646 Bispingen<br />

www.ersatzteile-landtechnik.de<br />

Dichtungen<br />

DICHTUNGEN SCHWARZ GmbH<br />

Am Galgenbuck 12, 90613 Großhabersdorf<br />

Tel.: 09105 - 9220<br />

www.dichtungen-schwarz.de<br />

Motoreninstandsetzung<br />

Graf Motoren und Motorenteile GmbH<br />

Schliengener Straße 12, 79379 Müllheim<br />

Tel.: 07631 - 5495<br />

www.graf-motoren.de<br />

Bedienungsanleitungen<br />

Fachliteraturversand<br />

Ernst-Thälmann-Strasse 54<br />

06179 Teutschenthal OS Holleben<br />

Tel.: 0345 – 6130738<br />

www.fachliteraturversand.de<br />

Der MWM KD 110,5 D verfügt über eine<br />

Filterkartusche<br />

Der <strong>Farmer</strong> 2 von Alexander Koch hat am<br />

Mittelstück den Antrieb für das Mähwerk<br />

nommen worden war, desto größer wurde<br />

die Wahrscheinlichkeit dieses eher seltenen<br />

Phänomens. Denn dabei konnte das<br />

Wasser durchaus zum Kochen gebracht<br />

werden und Blasen bilden. <strong>Fendt</strong> riet zudem<br />

zu regelmäßigem Spülen mit einem<br />

Entkalkungsmittel, um Verstopfungen<br />

durch Sinterbildungen zu vermeiden.<br />

Erste Anzeichen für Frostschäden waren<br />

nicht selten ausgebeulte Kühler. Die Temperaturkontrolle<br />

zur Armaturenkonsole<br />

hin erfolgte über eine Kupferrohrkapillare.<br />

Ähnlich wie bei einem Thermometer<br />

sorgte eine sich ausdehnende Flüssigkeitssäule<br />

für den Ausschlag der Anzeige. Das<br />

Röhrchen war recht anfällig für Beschädigungen<br />

– auf Knickfreiheit sollte geachtet<br />

werden – und als Ersatzteil teuer. Ein Umbau<br />

auf elektrische Ansteuerung war aber<br />

ohne große Probleme möglich. Apropos<br />

Wasser: <strong>Fendt</strong> bot – wie die meisten Hersteller<br />

– die Möglichkeit, über ein Sonderzubehör<br />

die Hinterräder mit Wasser zu füllen,<br />

um das Gewicht auf der Hinterachse<br />

zu erhöhen. Auch hier durfte der mahnende<br />

Hinweis nicht fehlen, die Füllung spätestens<br />

vor Beginn der Frostperiode wieder<br />

abzulassen. Inwieweit diese Option<br />

seinerzeit in die Praxis genutzt worden ist,<br />

kann nicht mehr nachvollzogen werden.<br />

Die Folgen würden sich aber mit Sicherheit<br />

in Form von erhöhter Rostbildung im<br />

Inneren der Felge nachweisen lassen.<br />

Zum Schluss noch einmal aufgewertet<br />

Zu Beginn des letzten Baujahres 1967 wurde<br />

ein neuer Motor verbaut. Beim MWM D<br />

208-3 handelte es sich um eine umfassende<br />

Weiterentwicklung des KD 110,5 D mit Direkteinspritzung,<br />

vergrößertem Hubraum<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

und auf 32 bzw. 38 PS gesteigerter Leistung<br />

– ein durchaus motivierendes Kaufargument<br />

im Endspurt der Rundhauber. Dieser<br />

Motor, der immerhin noch in mehr als<br />

3.000 Rundhaubern zum Einsatz kam,<br />

wird im Nachhinein als der beste gerühmt.<br />

Er gilt als zuverlässiger, sparsamer und<br />

laufruhiger. In den kantigen Nachfolgern<br />

<strong>Farmer</strong> 2 DE und 2 E wurde er ebenfalls<br />

verbaut, dort allerdings mit 35 bzw. 40 PS.<br />

Kleine Lecks sind fast normal<br />

Bei der Kraftübertragung war weniger<br />

verwirrender Wechsel angesagt. Verbaut<br />

wurde über die gesamte Bauzeit das ZF-<br />

Getriebe A-210. Dieses wurde seinerzeit<br />

von zahlreichen deutschen und österreichischen<br />

Herstellern verwendet. Das moderne<br />

Stiftschaltgetriebe – bei diesen Typen<br />

sind die Zahnräder in fester Position<br />

abgebracht, der Kraftschluss wird durch<br />

Wasser in den Hinterrädern bringt Gewicht<br />

auf die Hinterachse – und Probleme bei Frost<br />

verschiebbare Stifte erreicht – verfügt über<br />

acht Vorwärts- und vier Rückwärtsgänge<br />

in drei Gruppen – Acker, Straße und rückwärts<br />

– und zeichnet sich durch eine<br />

leichte Bedienbarkeit aus. Der gerade verzahnte<br />

Antrieb gilt im Allgemeinen als<br />

recht laut, doch Norbert Danne kann der<br />

Die Montagehalterungen<br />

des Frontladers dienen als<br />

effektiver Rammschutz –<br />

mit oder ohne Frontlader<br />

17


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>-Check: <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 und 2D<br />

Original mit den speziellen Kotflügelsitzen<br />

und den Rücklichtschutzblechen<br />

Übung macht den Meister: Das<br />

Mähwerk muss zunächst noch<br />

vom Gras befreit werden<br />

Geräuschentwicklung durchaus positive<br />

Aspekte abgewinnen. Ein gleichmäßiges,<br />

deutlich vernehmbares Singen während<br />

der Fahrt zeigt auch ihm heute, dass im Inneren<br />

alles in Ordnung ist. Zu beachten ist,<br />

dass die Entlüftung des Getriebes über die<br />

Sockel der Schalthebel vonstatten geht.<br />

Hier sollte sich nicht übermäßig viel<br />

Schmutz oder dergleichen ansammeln.<br />

Wenn die Öffnungen verstopfen, sucht<br />

sich der Druck eventuell andere Wege und<br />

Marktbeurteilung<br />

- Es gibt nicht nur den einen <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2,<br />

sondern mehrere Baumuster und Varianten.<br />

- Die Ersatzteilversorgung ist sehr<br />

unterschiedlich und nicht immer einfach zu<br />

durchschauen. Hier sollten gerade Anfänger<br />

den Kontakt zu Fachleuten und Clubs<br />

suchen.<br />

- Die Verfügbarkeit als Gebrauchtmodell ist<br />

(noch) gut.<br />

- Nicht nur für die damalige Zeit waren die<br />

erhältlichen Sonderausstattungen so zahlreich,<br />

dass er sowohl universell als auch spezialisiert<br />

zu verwenden war.<br />

- Gut gewartet und gepflegt eignet sich der<br />

<strong>Farmer</strong> 2 auch heute noch für den Einsatz.<br />

- Gute Kontakte sind vorprogrammiert: Mit<br />

dem <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 bleibt man auf Treffen<br />

selten allein.<br />

Die Verfügbarkeit an Gebrauchtfahr -<br />

zeu gen ist gut: So kann man den<br />

<strong>Farmer</strong> 2 noch regelmäßig zu Gesicht<br />

bekommen<br />

18<br />

kann diverse Simmeringe beschädigen.<br />

Für die gegenwärtig vorherrschenden Nutzungen<br />

im Oldiebereich ist sicher nicht<br />

unwichtig, dass das Getriebe wahlweise in<br />

schneller Ausführung erhältlich war. Diese<br />

ließ den <strong>Farmer</strong> 2 auf 30 km/h beschleunigen,<br />

dazu konnten Reifen bis zur Größe<br />

9-36 aufgezogen werden. Und nicht weniger<br />

bedeutsam: Der Schlepper verfügt über<br />

eine kräftige Zweibackenbremse, im Straßenverkehr<br />

sicher nützlich. Als Handbremse<br />

fungiert beidseitig ein Metallband,<br />

das mit dem Hebel außen um die Bremstrommel<br />

gezurrt wird.<br />

Sorgfalt bei der Restaurierung<br />

Bei Austauscharbeiten sollte bedacht werden,<br />

dass der Belag asbesthaltig sein könnte.<br />

Weiterhin zu beachten ist bei der Bremse,<br />

dass die Welle durch den (ölgefüllten)<br />

Getriebeblock führt. Das war seinerzeit<br />

zwar gar nicht unüblich – auch eine Reihe<br />

anderer Hersteller verfuhr derart –, aber es<br />

kommt eben nach den langen Jahren immer<br />

wieder zu lästigen Leckstellen an den<br />

Durchführungen nach außen. In den Achs -<br />

trichtern dieser Ausführung ist jeweils ein<br />

Seitenvorgelege mit eigenem Ölkreislauf<br />

verbaut. Norbert Danne rät hier aus persönlichen<br />

Erfahrungen zum sorgfältigen<br />

Umgang bei der Restaurierung. Waren seine<br />

Vorgelege vor dem Lackieren noch<br />

dicht, tropfte nach den Arbeiten plötzlich<br />

auf einer Seite Öl durch einen undichten<br />

Simmering auf die Felge. Seine Vermutung:<br />

„Es ist nicht auszuschließen, das wir<br />

mit zu aggressiven Lösungsmitteln beim<br />

Entfernen des Lackes den alten Dichtungen<br />

den Rest gegeben haben.“ Doch insgesamt<br />

gibt sich der 43-jährige in diesem<br />

Punkt gelassen: „Undichtigkeiten kommen<br />

immer mal wieder.“ Es war auch<br />

nicht die Einzige. Fast typische Anzeichen<br />

dafür, dass der Schlepper in seiner aktiven<br />

Bei Norbert Dannes <strong>Farmer</strong> 2 D ist der<br />

Thermostat noch da<br />

Bei Alexander Kochs <strong>Farmer</strong> 2 fehlt der<br />

Thermostat schon<br />

Die Temperaturanzeige verläuft über<br />

eine Kapillare, oben beim <strong>Farmer</strong> 2 D,<br />

unten beim <strong>Farmer</strong> 2


Übersichtliche Armaturen, die Öldruckkon -<br />

trolle jedoch nur mit einer grünen Leuchte<br />

Dank der Schnellverschlüsse kann Norbert Danne seinen Stoll-Frontlader in weniger<br />

als zwei Minuten alleine abbauen<br />

Guter Tip: Zur Verringerung der Rutsch -<br />

gefahr hat Norbert Danne einfach etwas<br />

Split auf den Achstrichtern einlackiert<br />

Die automatische Regelhydraulik mit<br />

dem Ausheber für das Mähwerk<br />

Eine bis ins Detail durchdachte Konstruktion<br />

– vor allem der Frontlader leistet gute Arbeit<br />

Der Mähantrieb ist eine <strong>Fendt</strong>-eigene<br />

Konstruktion<br />

Ein ausgebeulter Kühler zeigt frühere<br />

Frostsünden an<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Zeit ordentlich herangenommen worden<br />

ist, sind oftmals verschlissene Simmerringe<br />

der Getriebeeingangswelle zur Kupplung.<br />

Auch in Norddinker trat dies auf. Der<br />

Westfale merkte dies zunächst, wie könnte<br />

es anders sein, durch einen Ölaustritt.<br />

Aus einer kleinen Verschlussblende tropfte<br />

es. Beim <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> wäre an dieser<br />

Stelle der Mähbalken mit dem Antrieb verbunden,<br />

bei ihm war eben eine Verkleidung<br />

eingesetzt.<br />

Die Doppelkupplung zum Betrieb der<br />

Motorzapfwelle wurde beim Spezialisten<br />

Fichtel und Sachs zugekauft. Für eine<br />

Funktionskontrolle sollte beachtet werden,<br />

dass vorne am Gelenk ein kleiner Hebel<br />

zum Arretieren der Doppelkupplung<br />

sitzt. Und auch an einer anderen Stelle<br />

mahnt Norbert Danne zur Umsicht: Die<br />

mit einem Fußpedal betätigte Differenzialsperre<br />

sollte eigentlich automatisch ausrücken.<br />

Doch nicht immer kommt das Pedal<br />

von allein wieder hoch. Nach vielen<br />

Jahren im aktiven Gebrauch ist die Mechanik<br />

der beweglichen Teile – etwa der<br />

Rückholfeder – nicht selten verschlissen<br />

oder nicht mehr ausreichend gängig.<br />

Mit Spaß dabei<br />

Die nächste wichtige Baukomponente an<br />

einem Schlepper dieser Zeit ist die hydraulische<br />

Anlage. Die Blockhydraulik wie der<br />

Dreipunktkraftheber sind <strong>Fendt</strong>-eigene<br />

Konstruktionen. Für den <strong>Farmer</strong> 2 war<br />

wahlweise eine Handregelsteuerung oder<br />

eine automatische Regelhydraulik erhältlich.<br />

Hier zeigte sich einer der wenigen Unterschiede<br />

zwischen den Ausführungen<br />

FW139 und FW228. Die leistungsreduzierte<br />

Version war werksseitig mit der einfacheren<br />

Handregelhydraulik ausgestattet,<br />

während die automatische Regelhydraulik<br />

wohl zunächst der teureren „regulären“<br />

Variante vorbehalten war. Letztere ist etwa<br />

30 Prozent stärker, beide verfügen aber<br />

über einen kupplungsunabhängigen Pumpenantrieb.<br />

An der Ackerschiene liegt die<br />

Hubkraft bei knapp 1.300 Kilogramm (FW<br />

139) gegenüber gut einer Tonne (FW 228).<br />

In seiner Betriebsanleitung warnte <strong>Fendt</strong><br />

ausdrücklich davor, die Hydraulik in kaltem<br />

Zustand zu heftig zu beanspruchen, da<br />

ansonsten erhöhter Verschleiß an den Lagern<br />

drohte. Wichtig bei einer heutigen<br />

Funktionskontrolle ist, dass sich links oben<br />

am Block ein Hebel zum Sperren der Hydraulik<br />

befindet. Seine eigentliche Funktion<br />

ist eine Sicherung mit hochgezogener<br />

Hydraulik bei Straßenfahrten, um ein unabsichtliches<br />

Senken auszuschließen. Am<br />

Steuerblock der Handregelhydraulik befindet<br />

sich zusätzlich ein kleiner Riegel, um<br />

den Hebel zu arretieren. Durch einen ungeschickten<br />

Tritt gegen die blockierte Welle<br />

bricht diese im Inneren des Blockes gerne<br />

ab, wo sie sich auf wenige Millimeter<br />

verjüngt. Besonders ärgerlich ist das heute,<br />

weil es dieses Teil wohl nicht mehr als<br />

Originalersatz gibt. Insgesamt haben die<br />

Konstrukteure aber eine durchdachte Leistung<br />

erbracht, indem sie für den <strong>Farmer</strong> 2<br />

zum Beispiel schon einen Kipperanschluss<br />

als Sonderzubehör vorsahen. Für den<br />

Westfalen am wichtigsten war und ist allerdings<br />

der Frontlader. Und für so ein Gerät<br />

gibt es immer etwas zu tun: „Sogar beim<br />

Betonieren der Garage haben wir mit dem<br />

Frontlader den Speis aufs Dach gehoben.<br />

19


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>-Check<br />

Ein fast moderner Schlepper: Gerade von<br />

hinten sieht man dem Modell seine<br />

Bauzeit ab 1960 nicht an<br />

Fast zierlich wirkt<br />

der <strong>Farmer</strong> 2 vor<br />

dem mächtigen<br />

Anhänger<br />

Ersatzteilpreise in Euro<br />

Bremsbacke (Stck.) 229,-<br />

Bremsband (Stck.) 89,-<br />

Beifahrersitz 69,-<br />

Lampenhalter (ansetzbares<br />

Scheinwerfergehäuse) 98,-<br />

Kotflügel vorne 119,-<br />

Kühlergrill 169,-<br />

Spurstange 179,-<br />

Schubstange 339,-<br />

Kolbenringe (Satz für KD 110,5) 34,50<br />

Zylinderlaufbuchse (KD 110,5) 169,-<br />

Einspritzdüse (KD10,5/110,5) 29,-<br />

Quelle: www.ersatzteile-landtechnik.de<br />

Da hat die Arbeit richtig Spaß gemacht,“<br />

preist er die universelle Einsatzmöglichkeit<br />

auch abseits des Ackers.<br />

20<br />

Schnell entfernt und gut geschützt<br />

Norbert Danne hat ein Modell der Marke<br />

Stoll verbaut, aber auch Geräte von Baas<br />

waren für den <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> lieferbar. Er<br />

muss um 1970 nachgerüstet worden sein.<br />

Der 43-jährige hat noch die Unterlagen, der<br />

Stoll-Lader war seinerzeit mit etwa 3.000<br />

Mark schon recht teuer, muss sich aber<br />

auch heute noch nicht verstecken. Durch<br />

die Schnellverschlüsse kann er den Lader<br />

in weniger als zwei Minuten abbauen und<br />

auch für die Schaufel oder andere Gefäße<br />

sind Schnellverschlüsse installiert. Besonders<br />

nützlich findet der Westfale die Montageträger.<br />

Sie bilden nach vorne einen<br />

brauchbaren Rammschutz. Dieser kann<br />

heute mehr denn je bedeutsam sein, denn<br />

die Hauben sind teure und selten gewordene<br />

Ersatzteile. Auch beim erstmaligen Öffnen<br />

der Haube ist Umsicht geboten. Als<br />

vorderer Anschlag des recht schweren<br />

Teils ist auf dem Vorderachsbock eine entsprechend<br />

gebogene Metallplatte angeschraubt.<br />

Ihr umgeknicktes oberes Ende<br />

fasst in den umgebördelten Rand der Haube.<br />

Im Laufe der Jahre kann hier Verschleiß<br />

dafür verantwortlich sein, dass die Stabilität<br />

verloren geht und die ganze Haube<br />

vornüber kippt. In den frühen Versionen<br />

waren auch noch die Scheinwerfergehäuse<br />

als fester Bestandteil integriert, erst etwa ab<br />

1965 waren diese abnehmbar. Das war eine<br />

klassische win-win-Lösung. Für <strong>Fendt</strong><br />

wurde die Fertigung weniger aufwändig<br />

und für den Besitzer waren die Reparaturen<br />

billiger. Trotz Rammschutz konnte da<br />

immer mal was passieren. Dem Vorbesitzer<br />

von Norbert Dannes <strong>Farmer</strong> war tatsächlich<br />

mal ein Baumstamm auf die Haube<br />

geknallt. Dass die danach wieder<br />

herzurichten war, führt er auf die robuste<br />

Bauweise zurück. Dennoch weiß nicht nur<br />

der Westfale seinen Schutz zu schätzen. Er<br />

ist sich sicher, dass viele Exemplare mit<br />

den Trägern für den Frontlader herumfahren,<br />

obwohl der dazugehörige Frontlader<br />

gar nicht mehr zum Einsatz gelangt. Die Eigentümer<br />

wissen genau, warum.<br />

<strong>Fendt</strong> hatte vorgesorgt<br />

Wichtig für den Frontladerbetrieb ist der<br />

Zustand der Vorderachse. Das recht massiv<br />

aussehende Teil ist weit mehr als nur<br />

eine besonders solide Metallausführung.<br />

Die nach unten offene Kastenkonstruktion<br />

dient zudem als Abdeckung der <strong>Fendt</strong>-<br />

Schwingachse gegen Schmutz und Witterungseinflüsse.<br />

Unter ihr verbirgt sich<br />

eine querliegende Blattfeder. Bei Verwendung<br />

von vorderen Arbeitsgeräten ist es<br />

ratsam, die Blattfeder mit einer Stütze zu<br />

stabilisieren. Und wieder hatten die<br />

<strong>Fendt</strong>-Leute mitgedacht: Als Teil der massiven<br />

Verkleidungskonstruktion waren<br />

schon Halterungen zum Einschieben der


Federstütze vorgesehen. Als zusätzliche<br />

Erleichterung spendierten die Allgäuer<br />

dem <strong>Farmer</strong> 2 eine Rollenlenkung (ZF-<br />

Gemmer) im Gegensatz zur noch im <strong>Farmer</strong><br />

1 verbauten Schneckenlenkung. Besonders<br />

im Frontladereinsatz sollte damit<br />

eine Verbesserung der Wendigkeit durch<br />

verringerte Lenkkräfte verbunden sein.<br />

Nicht nur im Allgäu wurde Heu gemacht<br />

Dass <strong>Fendt</strong> als Hersteller aus einer Region<br />

mit verbreiteter Gründlandwirtschaft<br />

stammt, läßt sich auch am erhältlichen<br />

Balkenmähwerk erkennen. Der <strong>Farmer</strong> 2<br />

von Alexander Koch hat so ein Gerät verbaut.<br />

Nicht nur, dass der Antrieb der hauseigenen<br />

Konstruktionsabteilung von<br />

<strong>Fendt</strong> entstammt, der Balken ist dazu auch<br />

hydraulisch ausschwenkbar. Über eine<br />

Verlängerungswelle am Hydraulikblock<br />

und einen Hebel neben dem Sitz kann er<br />

einfach bedient werden. Der Messerbalken<br />

selbst stammt von der noch heute tätigen<br />

österreichischen Firma Busatis. In der Basisversion<br />

gab es aber auch eine einfachere<br />

Ausführung mit Handaushebung.<br />

Gute Energie<br />

Die Elektrik ist einfach und verlässlich. Für<br />

die Stromversorgung der schon auf 12 Volt<br />

ausgelegten Elektrik sorgten ursprünglich<br />

Gleichstromlichtmaschinen. Häufig wurden<br />

diese bei der ersten Gelegenheit durch<br />

ein Drehstromaggregat ersetzt. Weil die<br />

Gleichstromversion bei geringerer Drehzahl<br />

weniger Leistung abgab, war etwa die<br />

Wirkung der Blinker (drehzahlabhängig)<br />

eingeschränkt. Heute sind die Reparaturen<br />

an den alten Anlagen wieder eher zu haben.<br />

Dazu fressen die Drehstromaggregate<br />

über die strammeren Keilriemen etwas<br />

mehr Leistung und Kraftstoff. Außerdem<br />

sollte darauf geachtet werden, bei<br />

laufender Maschine nicht die Batterie abzuklemmen,<br />

weil die Dioden der Drehstromanlage<br />

Schaden nehmen könnten.<br />

Heute wird die Frage pro oder contra daher<br />

wohl nicht selten über den Grad der<br />

Authentizität entschieden, die das fertige<br />

Objekt aufweisen soll.<br />

Fazit<br />

Die Einschätzung von Norbert Danne aus<br />

Norddinker im Münsterland trifft den Nagel<br />

auf den Kopf. Der <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 trägt<br />

den Ruf als zuverlässiger Alltagstraktor zu<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Recht, vorausgesetzt er hat nicht bereits<br />

durch Vernachlässigung und Wartungsstau<br />

Schaden genommen. Bei guter Pflege wird<br />

der Allgäuer wenig Probleme bereiten und<br />

ist dann auch für Anfänger geeignet. Mit<br />

seiner leichten Bedienbarkeit und den vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten, die unter<br />

anderem auch auf eine große Anzahl an<br />

Sonderzubehör und Anbaugeräten zurückzuführen<br />

sind, ist er auch nach heutigen<br />

Maßstäben durchaus in der Lage, vielleicht<br />

als Zweit- oder Drittschlepper in der täglichen<br />

Arbeit zu bestehen. Auch wenn ein<br />

nicht unerheblicher Teil der Produktion in<br />

den Export ging, sind Exemplare der dreizylindrigen<br />

Rundhauber noch heute fast<br />

allgegenwärtig sichtbar. Das gilt nicht nur<br />

für die etablierte Klassikerszene, auch im<br />

Einsatz sind sie immer einmal wieder anzutreffen.<br />

Das bedeutet zunächst nicht weniger,<br />

als dass ihre Verfügbarkeit auf dem<br />

Gebrauchtfahrzeugmarkt und in diesem<br />

Zusammenhang als Restaurierungsobjekt<br />

vergleichsweise gut ist. Dazu bleibt ein<br />

<strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 nur selten allein. Kaum ein<br />

Treffen, auf dem sich nicht mehr als ein<br />

Exemplar die Ehre gibt. Leider wird die Ersatzteilversorgung<br />

recht unterschiedlich<br />

bewertet. Die größten Probleme werden die<br />

frühen Motoren (KD10,5 / 110,5) betreffen.<br />

Der <strong>Farmer</strong> 2 ist in der Klassikerszene angekommen,<br />

aber auch noch im Alltag anzutreffen<br />

Forum<br />

www.fendt-oldtimer.de<br />

Weil auch diese beiden Vorkammerdieselvarianten<br />

nicht baugleich sind, ist die genaue<br />

Kenntnis der Fahrgestell- und Motornummer<br />

wichtig. Die Fahrgestellnummer<br />

ist unmittelbar vor dem Ölfilter eingeschlagen,<br />

doch hier ist natürlich Obacht angebracht.<br />

Es gilt sicher zu gehen, dass Motor<br />

und Fahrgestell noch original zueinander<br />

passen (matching numbers). Es soll nämlich<br />

vorgekommen sein, dass werksseitig<br />

auch die Direkteinspritzer als Austauschmotoren<br />

in ältere Modelle verpflanzt worden<br />

sind. Für den MWM D 208-3 dürften<br />

die eventuellen Engpässe in der Ersatzteilversorgung<br />

weniger gravierend sein. Nicht<br />

nur, weil er auch von anderen Herstellern<br />

verwendet wurde, er ist zudem auch noch<br />

in der Nachfolgebaureihe (Eckhauber <strong>Farmer</strong><br />

2(D)E und 2S) zu finden. Das Gleiche<br />

gilt für das Getriebe, doch auch hier ist zu<br />

beachten, dass es vom ZF A-210 mehrere<br />

Entwicklungsstufen gibt, die nicht bedingungslos<br />

untereinander kompatibel sind.<br />

Etwas Geduld und Geschick gilt für die gesamte<br />

Ersatzteilbeschaffung. Neben drei<br />

Motoren gab es mindestens zwei Vorderachsböcke,<br />

zwei Hydrauliksteuerungen sowie<br />

unterschiedliche Ausführungen diverser<br />

Anbauteile. Bodo Wistinghausen<br />

Aussagekräftiger Kühlerschmuck: Ganz<br />

wollten die Allgäuer dann doch nicht auf<br />

die Legende verzichten<br />

Für den <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong> 2 gab es werksseitig<br />

schon einen Kipperanschluss<br />

Noch ein kleiner Hebel, der leicht<br />

abbricht: Hier kann die Hydraulik von<br />

vorne nach hinten umgeschaltet werden<br />

Je nach Gewicht und Größe des Fahrers<br />

kann der Gummifederpuffer leicht umgesetzt<br />

werden<br />

21


PORTRÄT<br />

Hummel Allrad Duplo-Trac A9<br />

ALLRADSCHLEPPER VON HUMMEL<br />

Der mit dem Knick<br />

„Die ideale Maschine für Weinbau und Plantagen“ – so wurde der Hummel-<br />

Allradschlepper Duplo-Trac A9 in einem Prospekt 1962 beworben. Alles nur<br />

leere Versprechungen? Ein Besuch bei Thomas Mitzner gibt Aufschluss.<br />

22<br />

Ich wollte einfach etwas, was nicht<br />

jeder hat“, erklärt Thomas Mitzner,<br />

Kfz-Mechaniker aus Westheim in<br />

der Pfalz, den Beginn seiner Sammelleidenschaft<br />

für Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en.<br />

Es sollten keine üblichen Modelle sein,<br />

die in seiner Garage parken. Vielmehr solche,<br />

die nicht auf jedem Treffen zu sehen<br />

sind. Ein Bekannter machte ihn 1992 auf<br />

einen Hummel-Schlepper aufmerksam,<br />

der in einem nahegelegenen Ort auf dem<br />

Hof einer Firma auf einen neuen Besitzer<br />

wartete. Interessiert schaute sich Mitzner<br />

den Oldie an und war überrascht, dass<br />

der in einem überaus gepflegten Zustand<br />

war: „Er wurde vom Vorbesitzer nicht<br />

schwer rangenommen und stand immer<br />

im Trockenen, was den guten Zustand erklärte“,<br />

erinnert sich der 41-Jährige. Lediglich<br />

ein paar Kleinteile mussten erneuert,<br />

Motor und Getriebe überholt


Kreuzgelenk der Zapfwelle am hinteren<br />

Getriebeeingang<br />

werden – kein Problem für den gelernten<br />

Kfz-Mechaniker. So kam es, dass der Pfälzer<br />

seine Sammlung mit einem Hummel<br />

eröffnete.<br />

Der Erstbesitzer – ein Landwirt – hatte<br />

den 1962 gebauten Weinbergschlepper lediglich<br />

neun Jahre lang angemeldet. In der<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Gestänge für die Kupplung und die linke<br />

Vorderradbremse<br />

übrigen Zeit wurde er nur selten bewegt.<br />

Da er keine harte Arbeit leisten musste,<br />

war dieser Duplo-Trac A9 nahezu komplett<br />

und hatte lediglich die üblichen Gebrechen,<br />

wie beispielsweise ausgeschlagene<br />

Gelenke. Der Motor war zum Glück<br />

in einem Topzustand. Sogar der Alu-Grill<br />

Das doppelte Kreuzgelenk der Antriebswelle<br />

am Knickpunkt<br />

am Kühler war unbeschädigt, was man als<br />

echten Glücksgriff bezeichnen konnte.<br />

Denn durch die Vibrationen des Zweitaktmotors<br />

kam es bei diesen Modellen oft<br />

vor, dass der Grill mit der Zeit brach. Einziger<br />

Makel des Knickgelenkschleppers:<br />

Die Hydraulikarme fehlten. Sie waren ir-<br />

23


PORTRÄT<br />

Hummel Allrad Duplo-Trac A9<br />

Einspritzpumpe (oben) und Ölpumpe<br />

(unten)<br />

24<br />

Über dem Knickgelenk verläuft der<br />

Hydraulikschlauch<br />

ben dem Motor waren es die typischen<br />

Verschleißteile, die ich genau unter die<br />

Lupe nahm – beispielsweise Knickgelenk,<br />

Bremsen und Ölleitungen. Der A9 ist eine<br />

gut dimensionierte Konstruktion ohne<br />

Schnickschnack. Man sieht meist auf den<br />

ersten Blick, ob so ein Fahrzeug gut gewartet<br />

und gepflegt wurde.“ Und musste<br />

mal ein Teil ersetzt werden, konnte der<br />

Fachmann in seiner kleinen Werkstatt<br />

meistens selbst Hand anlegen.<br />

Technische Daten<br />

Hummel Duplo-Trac A9<br />

Baujahr des vorgestellten Exemplars 1962<br />

Fahrgestellnr. 745<br />

Motor<br />

Verfahren<br />

Sachs-Diesel 600 L<br />

Zweitakt; Wirbelkammer;<br />

ab 3/60:<br />

Direkteinspritzung<br />

Kühlung<br />

Luft<br />

Zylinderzahl 1<br />

Hubraum (cm 3 ) 608<br />

Bohrung x Hub (mm) 88 x 100<br />

Leistung (PS/bei U/min) 12 bei 2.200<br />

max. Drehmoment<br />

(Nm/bei U/min) 41 bei 2.000<br />

Getriebe: Gänge v/r 6 / 2<br />

Höchstgeschw. (km/h) 17<br />

Leergewicht (kg) 850 – 960<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 1.650<br />

Länge (mm) 2.500<br />

Breite (mm) 780<br />

Höhe (mm) 1.250<br />

Radstand (mm) 1.150<br />

Bodenfreiheit (mm) 330<br />

Wendekreis (m)<br />

2,2 (innen)<br />

Spurweite v/h (mm) 640<br />

Bereifung v/h 6.00-16<br />

Serienausstattung: Getriebezapfwelle, Anhängekupplung,<br />

verstellbares Zugmaul, Handund<br />

Fußgas, 12-Volt-Elektrik inklusive Anlasser<br />

und Beleuchtung<br />

Sonderausstattung: Hydraulischer Kraftheber,<br />

Riemenscheibe, Seilwinde, Mähwerk<br />

(Rasspe), vordere Kotflügel<br />

Details begeistern<br />

Bei allen Arbeiten war dem Pfälzer eines<br />

immer wichtig: Es sollte alles so originalgendwann<br />

einmal abmontiert worden<br />

und nicht mehr aufzufinden. Über Jahre<br />

versuchte Mitzner bei regionalen Schlosserbetrieben,<br />

die teilweise auch Hummel-<br />

<strong>Traktor</strong>en vertrieben hatten, fündig zu<br />

werden – ohne Erfolg. Erst einige Zeit später<br />

fand Mitzner dank des Internets einen<br />

adäquaten Ersatz.<br />

Insgesamt zwei Jahre lang hat Mitzner<br />

an seinem ersten Sammlerstück gearbeitet.<br />

„Immer so nebenbei“, wie er sagt. Sein<br />

Beruf als Mechaniker kam ihm dabei natürlich<br />

zugute, denn so wusste er auch,<br />

auf welche Teile und Bereiche er ein besonderes<br />

Augenmerk legen musste: „Negetreu<br />

wie möglich sein. Das war bei der<br />

Farbe gar nicht so einfach. Anhand eines<br />

Getriebeteils, das Mitzner von der Farbe<br />

her unverfälscht schien, gelang es einem<br />

Farbspezialisten, das Blau nah am Originalton<br />

zu mischen. Beim Sandstrahlen<br />

kam auch ein Beige-Ton zum Vorschein,<br />

der ebenfalls nachgemischt und für die<br />

Felgen verwendet wurde. Dass sich manche<br />

Hummelbesitzer hier lieber für rote<br />

Farbe entscheiden, hat den Restaurierer<br />

nicht interessiert. Ihm war Authentizität<br />

einfach wichtiger. „Ich lege viel mehr<br />

Wert auf die Technik“, meint Mitzner. Es<br />

passe seiner Meinung nach nicht zusam-<br />

Fotos: D. Trauthwein


Der Kraftstofffilter des Duplo-Trac und<br />

links darüber die Hupe<br />

Im Fußraum rechts befinden sich die beiden<br />

Bremspedale<br />

Im Cockpit: ein Schaltmuster und ein<br />

Schauglas zur Kontrolle des Ölvorrats<br />

men, wenn auf der einen Seite Unsummen<br />

für die Lackierung ausgegeben werden,<br />

auf der anderen Seite aber die tropfende<br />

Ölwanne nicht repariert wird. Bei<br />

reinen Ausstellungsstücken mag das<br />

nichts ausmachen. Doch Mitzners Hummel<br />

sollte mehr sein als ein Ausstellungsobjekt.<br />

„Schließlich gibt es immer wieder<br />

einmal Holz zu holen oder andere Dinge<br />

zu transportieren“, macht der stolze Besitzer<br />

seinen Bedarf deutlich.<br />

Und was gefällt ihm an seinem Hummel-Schlepper,<br />

was ist seiner Meinung<br />

nach das Besondere an ihm? „In unserer<br />

Region waren die Hummelschlepper Exoten.<br />

Gebaut und vertrieben wurden sie anfangs<br />

für den regionalen Bedarf in Südbaden.<br />

Bei uns waren zu dieser Zeit die<br />

Holder bekannter. Sie wurden auch in höheren<br />

Stückzahlen gebaut und konnten<br />

sich somit länger auf dem Markt halten.<br />

Es sind eher Kleinigkeiten, die mir am<br />

Hummel besser gefallen. Die Trittbretter<br />

beispielsweise finde ich gut, denn die verhindern,<br />

dass man mit den Füßen in die<br />

Räder kommt. Bei Holder hatte man nur<br />

einfache Pedale oder Fußrasten. Da konnte<br />

es schon mal passieren, dass man mit<br />

dem Fuß abrutschte und ins Rad gelangte.<br />

Dies ist beim Hummel ideal gelöst. Vom<br />

Motor her ähneln sich Holder und Hummel,<br />

wobei mir am Duplo-Trac gefällt,<br />

dass er ein Schleppachsen-Schlepper ist.<br />

Beim Holder sitzt und lenkt man hinter<br />

dem Gelenk – wo sich auch das Getriebe<br />

befindet – und vorne ist der Motor. Beim<br />

Hummel ist alles vorne verbaut. Man sitzt<br />

vor dem Gelenk direkt hinter Motor und<br />

Getriebe und hinten befindet sich die<br />

Schleppachse. Wie schon die Prospektwerbung<br />

jener Zeit versprach, war dies<br />

ein großer Vorteil, denn so sitzt und blickt<br />

der Fahrer immer in Fahrtrichtung.“<br />

Außer Konkurrenz<br />

Bei aller Schwärmerei für den wendigen<br />

Hummel bleibt für den jetzigen Besitzer<br />

dennoch ein wesentlicher Teil im Dunkeln<br />

verborgen: die historische Einordnung<br />

des A9 in die Firmengeschichte.<br />

Versucht man auf dem Weg der Internetrecherche<br />

etwas über den Weinbergschlepper<br />

herauszufinden, dann führt der Weg<br />

unweigerlich zu Dietmar Kolbs Hummel-<br />

Schlepper-Homepage: www.hummelschlepper.eu<br />

Kolb selbst war von 1961 bis 1965 vier<br />

Jahre lang im Unternehmen Ludwig Hummel<br />

tätig. Aber erst 40 Jahre nach seinem<br />

Ausscheiden aus dem Unternehmen begann<br />

er, sich für die Firmengeschichte zu<br />

interessieren. Seitdem hat er etliche Zeitzeugen<br />

und ehemalige Kollegen befragt<br />

und anhand seiner noch vorhandenen<br />

Unterlagen eine geschichtliche Chronologie<br />

aufgestellt – die einzig verlässliche Firmengeschichte,<br />

die es bisher gibt.<br />

Was die historische Spurensuche<br />

enorm erschwert hat – und heute noch<br />

schwierig macht – ist die Tatsache, dass<br />

bei der Auflösung der Firma Hummel<br />

sämtliche Unterlagen in Papierform im<br />

Keller der Gießerei verbrannt wurden.<br />

Hinzu kommt, dass mittlerweile viele<br />

Zeitzeugen verstorben sind und so die<br />

Vor allem Technik und Authentizität<br />

sind für mich wichtig<br />

noch fehlenden Informationen aus erster<br />

Hand schlicht und ergreifend fehlen.<br />

Im Gespräch mit dem Spurensucher<br />

kommt man der Hummelgeschichte dennoch<br />

etwas näher: „Die Duplo-Tracs wurden<br />

vor allem in Weinbau-, Hopfen- und<br />

Plantagengebiete verkauft – viele wurden<br />

nach Spanien geliefert, ins Elsass, in die<br />

Pfalz und auch in die Niederlande. Speziell<br />

für die endlosen Plantagenreihen<br />

und engen Wingertzeilen sind die<br />

Die Einzelradbremse … … und der Verriegelungshebel So ist die Einzelradbremse verriegelt<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

25


PORTRÄT<br />

Hummel Allrad Duplo-Trac A9<br />

Schlepper damals gebaut worden. Auch<br />

bei uns, in der Region Südbaden, die<br />

quasi fast nur aus Weinbergen besteht,<br />

wurden diese Schlepper für den regionalen<br />

Gebrauch konzipiert. Man kann also<br />

schon sagen, dass sie in erster Linie<br />

Weinbergschlepper waren.“ Dementsprechend<br />

wurden viele Hummelschlepper<br />

mit Allradantrieb und fein abgestuften<br />

Getrieben ausgestattet. Je nach Typ<br />

und Motorisierung waren bis zu 16 Gänge<br />

möglich, was für die damalige Zeit<br />

schon recht viel war. In der entsprechenden<br />

Motorisierung waren diese Geräte<br />

äußerst geländegängig und dank ihrer<br />

Knicklenkung sehr wendig. „Sie konnten<br />

mit einem Innenradius von rund 110<br />

Zentimetern drehen. Ohne Übertreibung<br />

kann man sagen, dass sie fast auf der<br />

Sammlung<br />

Weitere <strong>Traktor</strong>en aus Thomas Mitzners<br />

Sammlung:<br />

Zettelmeyer Z2, Bj. 1938<br />

Unimog U411, Bj. 1957<br />

Lanz D 5506, Bj. 1952<br />

Ferguson TE-F, Bj. 1954<br />

Hela Varimot 07, Bj. 1954<br />

Hela Varimot 08, Bj. 1960<br />

Krieger KS 30, Bj. 1966<br />

Kontakt: www.treckerthomas.de<br />

Stelle wenden“, erklärt Kolb heute noch<br />

begeistert.<br />

Mit Sitzkomfort<br />

Zunächst konzentrierte sich der Vertrieb<br />

auf Südbaden und Baden und machte den<br />

damaligen Mitbewerbern Holder (aus<br />

Metzingen am Fuß der Schwäbischen<br />

Alb) und Schanzlin (aus Weisweil am Kaiserstuhl)<br />

keine große Konkurrenz. Das<br />

Programm der Firma Hummel bestand bis<br />

in die 1950er-Jahre hinein nur aus Einachsschleppern.<br />

Diese hat man dann irgendwann<br />

einmal mit einer Schleppachse<br />

versehen: eine Verlängerung des Schleppers,<br />

hinten mit zwei kleinen Rädchen<br />

und mit einer Sitzschale obendrauf. Das<br />

war etwas Neues, denn hinter den üblichen<br />

Einachsern musste man bis dato herlaufen<br />

– auf dem Hummel konnte man sitzen!<br />

Aus dieser Schleppachs-Konstruktion<br />

wurde dann 1955 der Typ HA 56 entwickelt,<br />

der bereits eine angetriebene Hinterachse<br />

hatte. Damit begann der Werdegang<br />

vom Einachser über den Einachser<br />

Der Knickpunkt des <strong>Traktor</strong>s Die Lichtleiste hinten ist abnehmbar Aus der Blickrichtung des Fahrers<br />

Bei offener Motorhaube wird das Kühlgebläse<br />

sichtbar<br />

26<br />

Kompakte Konstruktion: Blick auf den<br />

luftgekühlten Motor<br />

Hin und wieder montiert Mitzner ein<br />

Röll-Anhängegerät an seinen Hummel


Mit dem alten Pflug geht es auf den Acker Teile der Heck-Hydraulik Handbremshebel rechts über Hinterachse<br />

mit Schleppachse zum allradgetriebenen<br />

Knicklenker. Bis der erste A9 produziert<br />

wurde, dauerte es nur weitere zwei Jahre<br />

– 1957 war es soweit. Insgesamt wurde er<br />

elf Jahre lang gebaut. Spätestens 1965 erfuhr<br />

der Duplo-Trac eine leistungsorientierte<br />

Weiterentwicklung: Ursprünglich<br />

verfügte das Getriebe über sechs Vorwärtsgänge<br />

und zwei Rückwärtsgänge,<br />

jetzt wurde es auf neun Vorwärts- und<br />

drei Rückwärtsgänge erweitert.<br />

Dem damaligen Standard entsprechend<br />

war die A9-Serie mit zwei un -<br />

abhängigen Bremssystemen ausgestattet:<br />

Eines bestehend aus Fußlenk- und Handfeststellbremse<br />

mit Wirkung auf die beiden<br />

Vorderräder, das andere bestehend<br />

aus einer auf die beiden Hinterräder wirkenden<br />

Handfeststellbremse.<br />

Das Verzögerungssystem hatte al -<br />

lerdings so seine Tücken – speziell die<br />

Vorderradbremse, die bei Betätigung<br />

im falschen Moment den Knickschlepper<br />

schon mal zum Umkippen bringen<br />

konnte.<br />

Antriebstechnisch war der Hummel<br />

ein kleiner Kraftprotz, der es auch mit<br />

Steillagen aufnehmen konnte. Mitzners<br />

Modell hat einen luftgekühlten Sachs-<br />

Zweitaktmotor mit einem Zylinder und<br />

Heimat der Duplo-Tracs waren vor allem die<br />

Weinbau-, Hopfen- und Plantagengebiete<br />

12 PS. Wahlweise waren luftgekühlte<br />

Viertakter verfügbar – ab 1960 ein MWM-<br />

Zweizylinder mit 20 PS sowie ab 1962 ein<br />

zunächst 12 und später 14 PS starker italienischer<br />

Slanzi-Einzylinder. „Die Ausführung<br />

mit 12-PS-Sachs-Motor war derjenigen<br />

mit 20-PS-MWM-Motor in<br />

punkto Geländegängigkeit mindestens<br />

ebenbürtig“, ist sich Kolb sicher und<br />

stellt fest: „Heute noch, nach fast 50 Jahren,<br />

haben diese Schlepper eine enorme<br />

Zugkraft. Sie packen sogar Steillagen<br />

ohne Probleme. Es gibt noch recht viele<br />

Exemplare, die nahezu täglich im harten<br />

Dauereinsatz sind.“<br />

Daniela Trauthwein<br />

Unter dem Doppelgelenk der Antriebswelle<br />

sitzt der Bolzen des Knickgelenks<br />

Für seine Sammlung wollte Thomas Mitzner einen besonderen Schlepper<br />

Das Zahnrad der Knicklenkung<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

27


GESCHICHTE Chronik 1952<br />

CHRONIK – VOR 60 JAHREN<br />

Schlankheitskur<br />

Lanz setzte seine kleinen Bulldogs auf Halbdiesel-Diät, Wahl<br />

präsentierte ein schlankes Einstiegsmodell, und die Hanomag<br />

hauchte ihren Radschleppern mittels Drehzahlsteigerung mehr<br />

Leistung ein. Die neue Großraupe K 90 war zwar ein schweres<br />

Kaliber, wußte aber mit dem Kraftstoff zu wirtschaften.<br />

Vor allem in den kleinen Leistungsklassen<br />

zeigten viele Hersteller<br />

Bestrebungen, die Gewichte<br />

ihrer Schlepper zu senken. Das<br />

sparte Kraftstoff und Herstellungskosten.<br />

Außerdem erlaubten die vermehrt zur Anwendung<br />

gelangenden hydraulischen<br />

Kraftheber auch vergleichsweise leichten<br />

Fahrzeugen, ihre Kraft auf den Boden zu<br />

bringen. Der Ferguson (s. TC 2/2011) ging<br />

hier mit gutem Beispiel voran.<br />

Der vorerst größte<br />

Halbdiesel-Bulldog D 2806<br />

übernahm die Speichenräder von<br />

seinem Vorgänger D 7506 „Allzweck“<br />

Halbdiesel-Bulldogs<br />

Von schlanker Statur war im bisherigen<br />

Lanz-Programm nur der kleine 16-PS-<br />

„Seitenglühkopf“ D 5506. Auf dessen<br />

Grundkonstruktion basierten die neuen,<br />

im November 1952 vorgestellten Einstiegsmodelle<br />

D 1706 und D 2206, die es<br />

faustdick unter ihren schmalen Motorhauben<br />

hatten. Die Gleichgültigkeit des<br />

bewährten Glühkopfmotors gegenüber<br />

der Kraftstoffqualität war zwar legendär,<br />

der günstigenfalls bei 240 g/PSh liegende<br />

Verbrauch jedoch längst nicht mehr zeitbot<br />

der D 2206 ein günstiges,<br />

für die Mannheimer „Eintöpfe“<br />

bislang untypisches Leistungsgewicht<br />

von 63 kg/PS. Von anderem Kaliber<br />

war mit 79 kg/PS der vorerst größte Halbdiesel-Bulldog<br />

D 2806, der auf dem bisherigen<br />

25-PS-Glühkopf D 7506 basierte. In<br />

diesem Fall hatte man den Hubraum des<br />

Motors mit Übergang auf das neue Verbrennungsverfahren<br />

um rund einen Liter<br />

Lanz geht mit seinen sparsamen<br />

Halbdiesel-Modellen in die Offensive<br />

gemäß. Folglich hatte Lanz das Prinzip<br />

komplett überarbeitet und war von der<br />

Querstrom- auf die Umkehrspülung übergegangen,<br />

welche die Verwendung eines<br />

flachen Kolbens ermöglichte. Dadurch,<br />

sowie durch die Verwendung eines innen<br />

kegelförmigen Zylinderkopfes, ergaben<br />

sich eine günstigere Form des Brennraumes<br />

und eine von etwa 6:1 auf 11:1 erhöhte<br />

Verdichtung. Im Zusammenspiel mit einem<br />

späteren Einspritzzeitpunkt wurde<br />

ein seinerzeit vorbildlicher Kraftstoffverbrauch<br />

von rund 180 g/PSh unter Volllast<br />

erreicht. Wegen der zwischen zeitgenös -<br />

sischen Benzin- und Dieselmotoren liegenden<br />

Verdichtung und der zum Start<br />

notwendigen Zündanlage nebst Benzinbeimischung<br />

bürgerte sich für diese Bauart<br />

bald der Begriff „Halbdiesel“ ein. Als<br />

stärkerer der beiden kleinen Halbdiesel<br />

verkleinert und erzielte dennoch eine höhere<br />

Leistung. Bis zu ihrer Produktionseinstellung<br />

im Frühjahr 1955 brachten es<br />

die drei Bulldogs auf rund 7.300, 6.300 sowie<br />

4.500 Exemplare und halfen ihrem<br />

Produzenten, sich im Reigen der großen<br />

drei deutschen Hersteller zu behaupten.<br />

Hanomag mit mehr Drehzahl<br />

Zu den „großen drei“ zählte neben Deutz<br />

auch die Hanomag, in deren Schleppermotoren<br />

noch erhebliche Reserven<br />

schlummerten. Der Zweizylinder D 14 arbeitete<br />

im Schlepper R 16 mit einer Nenndrehzahl<br />

von 1.600 U/min, die Drei- und<br />

Vierzylinder D 21 und D 28 in den<br />

Schleppern R 22 und R 28 gar nur mit<br />

1.500 U/min, während der D 28 in den<br />

Lastwagen des Hauses 50 PS bei 2.800<br />

U/min leistete. In den Schleppern blieben<br />

die Motoren weiterhin deutlich unter<br />

diesem Niveau und erzielten durch<br />

Drehzahlsteigerung auf 1.975 bzw. 1.900<br />

dennoch erheblich mehr Leistung ohne<br />

Mehrgewicht. Im Falle des R 35 ergab<br />

sich ein überaus günstiges Leistungsgewicht<br />

von nur 50 kg/PS. Während der<br />

R 28 aus dem Programm fiel, wurden<br />

die Typen R 16 und R 22 weitergebaut<br />

und erhielten den gleichen Kühlergrill<br />

Fotos: Archiv K. Tietgens<br />

28


Der kleinste<br />

Halbdiesel-Bulldog<br />

D 1706 wurde zumeist<br />

mit Speichenrädern<br />

ausgeliefert<br />

Als stärkster Vertreter der leichten Hanomag-<br />

Baureihe bestach der R 35 durch ein außerordentlich<br />

günstiges Leistungsgewicht. Den neuen Kühlergrill<br />

erhielten Ende 1952 auch die übrigen Typen<br />

mit senkrechtem<br />

Schriftzug wie ihre<br />

neuen Geschwister<br />

R 19, R 27 und R 35.<br />

Schwere Kaliber<br />

Die aus den Raupen des Hauses bekannte<br />

55-PS-Version des großen Vierzylindermotors<br />

kam nun erstmals in einem<br />

Radschlepper zum Einsatz. Vom R 45 unterschied<br />

sich der neue R 55 ATK zudem<br />

durch den um 245 auf 2.325 Millimeter<br />

verlängerten Radstand und die auf 32,5<br />

km/h gesteigerte Höchstgeschwindigkeit.<br />

Mit den serienmäßigen Gußfelgen betrug<br />

das Eigengewicht rund 4,4 Tonnen, Seilwinde<br />

und die optionale Kabine mit Plexiglasdach<br />

schlugen mit weiteren 800 kg<br />

zu Buche. Eine ölhydraulische Kupplung<br />

des Herstellers Voith erleichterte das Ziehen<br />

schwerer Lasten. So gelangten die<br />

ersten fünf<br />

Exemplare bei<br />

der niederländischen Luftfahrtgesellschaft<br />

KLM als<br />

Flugzeugschlepper zum Einsatz.<br />

Schwerstes Kaliber im<br />

Hanomag-Programm war ab<br />

Ende 1952 die Großraupe K 90, für die<br />

man den hauseigenen Sechszylindermotor<br />

auf 9,3 Liter Hubraum erweitert und<br />

auf Direkteinspritzung umgestellt hatte.<br />

Dadurch ergab sich ein vorbildlich günstiger<br />

Verbrauch von nur 170 g/PSh unter<br />

Volllast. Für die Kraftübertragung sorgte<br />

ein Wendegetriebe, dessen Rückwärtsgänge<br />

rund 40 Prozent schneller abgestuft<br />

waren als die Vorwärtsgänge. Die K 90<br />

wurde nur vereinzelt in der Landwirtschaft<br />

eingesetzt, erfreute sich jedoch als<br />

über 11 Tonnen schwere Planierraupe<br />

recht großer Beliebtheit. Erst 1964 lief die<br />

Fertigung des ab Ende 1961 als K 10 bezeichneten<br />

Dauerläufers nach rund 1.800<br />

Exemplaren aus.<br />

Wahl-Erfolg<br />

Am anderen Ende der Leistungsskala ging<br />

im Dezember 1952 Wahls neues Einstiegsmodell<br />

W 12 in Serie. Dessen MWM-Einzylindermotor<br />

KD 12 E wurde unter anderem<br />

auch von <strong>Fendt</strong> und Hela eingesetzt.<br />

In den ersten 61 Exemplaren verwendete<br />

Wahl das aus dem W 17 (s. TC 4/2011) bekannte<br />

ZF-Fünfganggetriebe A-8, bevor ab<br />

Juni 1953 das leichtere A-5 zur Verfügung<br />

stand. Inklusive der weitere drei Monate<br />

später nachgereichten luftgekühlten Version<br />

entwickelte der W 12 sich zum erfolgreichsten<br />

Wahl-Schlepper. Bis Ende 1958<br />

entstanden fast 1.200 Exemplare – nahezu<br />

ein Viertel der Gesamtproduktion des kleinen<br />

Unternehmens. Klaus Tietgens<br />

Anhand seiner Scheibenräder ist der<br />

Lanz D 2206 in der Regel deutlich vom<br />

D 1706 zu unterscheiden<br />

Nicht nur als Flugzeugschlepper beliebt:<br />

Hanomag R 55 ATK mit Voith-<br />

Strömungskupplung<br />

Schlanker Einsteiger: Der Wahl W 12<br />

(hier schon als „Luftgekühlter“) geriet<br />

für seinen Hersteller zum Erfolgsmodell<br />

Technische Daten der beschriebenen Schlepper<br />

Modell Hanomag Hanomag Hanomag Hanomag Hanomag Lanz Lanz Lanz Wahl<br />

R 19 R 27 R 35 R 55 ATK K 90 D 1706 D 2206 D 2806 W 12<br />

Zyl.; Arbeitsverfahren 2; 4-Takt 3; 4-Takt 4; 4-Takt 4;4-Takt 6; 4-Takt 1; 2-Takt 1; 2-Takt 1; 2-Takt 1; 4-Takt<br />

Hubraum (cm 3 ) 1.400 2.099 2.799 5.702 9.348 2.256 2.256 3.711 851<br />

Leistung (PS/bei U/min) 19/1.975 27/1.900 35/1.900 55/1.300 90/1.300 17/950 22/1.050 28/850 12/2.000<br />

Getriebe: Gänge v/r 5/1; 8/2 5/1; 10/2 5/1; 10/2 5/1 5/4 6/2 6/2 6/2 5/1<br />

Höchstgeschw. (km/h) 19,6 19,5 18,3 – 19,8 17,7 – 32,5 9,7 18,8 20,0 18,5 19,8<br />

Gewicht (kg) 1.170 – 1.250 1.520 – 1.585 1.760 – 1.860 4.419 – 5.200 8.700 1.310 1.380 2.220 935<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

29


GESCHICHTE<br />

Diesel-Zweitakter<br />

DER ZWEITAKT-DIESELMOTOR IM SCHLEPPERBAU<br />

Analyse eines Konzepts<br />

FOLGE 15<br />

DER ZWEITAKT-<br />

DIESEL MOTOR IN<br />

DER LANDTECHNIK<br />

Seit der Frühzeit des<br />

Motorenbaus konkurriert das<br />

Zweitakt- mit dem Viertaktverfahren.<br />

Mehr als ein halbes<br />

Jahrhundert lang war das<br />

auch in der Landtechnik der<br />

Fall. Wir ziehen Bilanz aus<br />

unserer in Ausgabe 5/2010<br />

gestarteten Serie.<br />

Einer der schlanksten:<br />

Holder AG3 mit dem<br />

Dreizylindermotor HD3<br />

aus hauseigener<br />

Fertigung<br />

Die ersten Zweitakt-Dieselmotoren<br />

tauchten Mitte der 1930er-Jahre<br />

im Schlepperbau auf, die letzten<br />

ergänzten den weltweiten Fuhrpark<br />

bis 1990. Bei genauerer Betrachtung<br />

beschränkt sich die Blütezeit des Prinzips<br />

jedoch auf die 1950er- und 1960er-Jahre.<br />

Davor und danach mischten sich die<br />

Zweitakter bestenfalls in homöopathischen<br />

Dosen unters Viertaktvolk. Stückzahlen<br />

illustrieren die Situation. Die<br />

Gesamtproduktion vierrädriger Ackerschlepper<br />

mit Zweitakt-Dieselmotoren<br />

dürfte sich irgendwo zwischen 100.000<br />

und 200.000 Einheiten bewegen. Etwa auf<br />

gleichem Niveau lag zu allen Zeiten der<br />

Ausstoß eines großen Herstellers – allerdings<br />

innerhalb eines einzigen Jahres!<br />

Viele Wege führen zum Zweitakter<br />

Entscheidungen zum Bau von Zweitaktern<br />

wurden aus unterschiedlichen Motivationen<br />

heraus gefällt. Junkers verfolgte<br />

einst das Ziel, einen möglichst effizienten<br />

Antrieb zu schaffen. Die Wärmebilanz<br />

Im Sinne der Einfachheit<br />

Recht weit entfernt vom Ideal des effizienten<br />

Antriebs war seinerzeit der Glühkopfmotor.<br />

Die Qualität des Kraftstoffes ließ<br />

ihn zwar einigermaßen kalt, doch konsumierte<br />

er dafür umso größere Mengen daläßt<br />

sich bekanntlich durch eine Verkleinerung<br />

der Oberfläche verbessern. In Konsequenz<br />

dieser Erkenntnis verzichtete<br />

man auf den seinerzeit zudem als konstruktive<br />

Schwachstelle geltenden Zylinderkopf<br />

und ließ innerhalb eines Zylinders<br />

jeweils zwei Kolben gegeneinander<br />

arbeiten. Der Gegenkolbenmotor war geboren<br />

– als schlitzgesteuerter Zweitakter,<br />

denn der Ventiltrieb findet sich üblicherweise<br />

im Zylinderkopf.<br />

Der größte: Big Bud 16V-747 mit<br />

900 PS starkem Detroit-Diesel-<br />

Sechzehnzylinder 16V92T<br />

30


von. Dass Glühkopfmotoren in aller Regel<br />

Zweitakter sind, liegt auf der Hand, denn<br />

in einem ungekühlten Zylinderkopf lässt<br />

sich ein empfindlicher Ventiltrieb kaum<br />

besser unterbringen als in einem nicht<br />

vorhandenen. Als Hatz seinen Glühkopfmotor<br />

in den 1920er-Jahren zum Diesel<br />

weiterentwickelte, blieben die niederbayerischen<br />

Motorenbauer dem Zweitaktprinzip<br />

allein schon der Einfachheit halber<br />

treu. Unkompliziertheit spielte nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg auch für Max Holder<br />

eine Rolle. Sein Kleindieselmotor sollte<br />

mit möglichst wenigen beweglichen Teilen<br />

auskommen. In der Folge wurde es ein<br />

Zweitakter ohne Ventiltrieb – eine recht erfolgreiche<br />

Konstruktion, die beim Lizenznehmer<br />

Fichtel & Sachs später zu einer gewissen<br />

Variantenvielfalt gedieh und mehr<br />

als 20.000 Schlepper befeuern sollte.<br />

Einer der ersten: 1938 gebauter „Brummer L 237“ der Firma Raimund Hartwig mit<br />

liegendem Hatz-Einzylinder L2<br />

Fotos: Archiv K. Tietgens<br />

Leistungsdichte<br />

Andere Hersteller wollten die im Vergleich<br />

zum Viertakter doppelt so schnelle<br />

Abfolge der Verbrennungsvorgänge zur<br />

Steigerung der Leistungsdichte nutzen,<br />

also aus einem möglichst kleinen und<br />

leichten Motor ein Maximum an Leistung<br />

herausholen. Lanz steckte in seinen<br />

Geräteträger zwecks Kosten- und Gewichtsersparnis<br />

gar zunächst einen Zweitakt-Ottomotor,<br />

der sich für diese Anwendung<br />

jedoch als völlig ungeeignet erwies.<br />

Das galt leider auch nach der Weiterentwicklung<br />

zum Diesel, der sich mit Vorliebe<br />

selbst zerlegte. Bevor der Ruf restlos<br />

ruiniert war, brachte Lanz mehr als 10.000<br />

derart motorisierte Schlepper unters Volk.<br />

Herzschrittmacher<br />

In den kleinen Hanomag-Zweitaktern D<br />

611 und D 621 förderte ein Roots-Drehkolbengebläse<br />

große Mengen Frischluft in<br />

den Brennraum und schob Abgase heraus.<br />

Die Leistungsausbeute überzeugte, doch<br />

das Problem der im Teillastbereich unvollständigen<br />

Verbrennung blieb bestehen<br />

und sorgte nicht nur für lästigen Ölauswurf,<br />

sondern gelegentlich auch für Kolbenklemmer<br />

durch Verkokung. Mit über<br />

70.000 Exemplaren inklusive des größeren<br />

D 721 dürfte die Hanomag die weitaus<br />

meisten Zweitaktmotoren in Ackerschleppern<br />

installiert haben – und liefert<br />

zugleich eines der anschaulichen Beispiele<br />

für das Scheitern einer Idee. Für den<br />

Einsatz in Lastwagen und schweren Baumaschinen<br />

geeignete Ausbaustufen liefen<br />

bereits auf den Prüfständen, so dass eine<br />

Umstellung der kompletten Produktpalette<br />

auf das Zweitaktverfahren nur noch<br />

eine Frage der Zeit zu sein schien – und<br />

dann holte man schlagartig wieder die alten<br />

Viertakter aus der Mottenkiste.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Einer der meistverkauften: Hanomag R 12 mit Einzylindermotor D 611 – hier in kurzer<br />

Bauweise (KB)<br />

Andere zogen unauffälliger ihre Bahnen,<br />

beispielsweise der immerhin in mehr als<br />

5.000 Exemplaren gebaute Normag-Zweitakter<br />

mit seinem technisch interessanten<br />

Spülkolben, der einen ähnlichen Effekt<br />

erzielte wie das Gebläse der kleinen Hanomags.<br />

Mitläufer und Dauerbrenner<br />

Einer der erfolgreichsten Vertreter seiner<br />

Zunft gedieh in einer weltbekannten Automobilmetropole<br />

jenseits des großen Teiches.<br />

GM-Tochter Detroit Diesel gönnte<br />

ihren Zweitaktern Auslassventile und realisierte<br />

damit die effiziente Gleichstromspülung.<br />

Eine Beatmung durch Roots-Gebläse<br />

und in höheren Ausbaustufen durch<br />

zusätzliche Turbolader trieb die spezifische<br />

Leistung bis auf 40 PS pro Liter Hubraum.<br />

Nicht zuletzt dank des Verzichts auf<br />

übertriebenen Leichtbau bereiteten die<br />

Motoren vergleichsweise wenig Verdruß<br />

und fanden millionenfache Verbreitung.<br />

In der Landtechnik blieben sie zwar eine<br />

Randerscheinung, konnten sich von allen<br />

Konstruktionen jedoch am längsten behaupten<br />

und hauchten ganz nebenbei<br />

dem stärksten Schlepper aller Zeiten, dem<br />

Big Bud 16V-747, Leben ein. Ebenso wie<br />

dieser war auch einer der kleinsten Vierradschlepper<br />

aller Zeiten, der Holder A 8,<br />

ein Knicklenker mit Zweitaktmotor. Das<br />

umstrittene Prinzip hat also durchaus seine<br />

Spuren hinterlassen – und zwar keineswegs<br />

nur Ölspuren.<br />

Klaus Tietgens<br />

LESEN SIE IN DER NÄCHSTEN AUSGABE<br />

Übersicht: Alle Schlepper mit Zweitakt-<br />

Dieselmotoren<br />

31


PANORAMA Eicher EM 235<br />

WINTERLICHER RÄUMDIENST<br />

MIT DEM EICHER TIGER II<br />

Schnee -<br />

tiger<br />

Praktisch: Der gepflegte<br />

Eicher – längst im<br />

verdienten Ruhestand –<br />

leistet im privaten Winterdienst<br />

erstklassige Arbeit<br />

Die kalte Jahreszeit<br />

steht vor der der<br />

Tür. Gelegenheit<br />

für ein paar Winter -<br />

impres sionen. Rainer<br />

Dornseiff zeigt mit seinem<br />

Eicher EM 235, was vielen<br />

von uns in den kommenden<br />

Wochen bevorsteht.<br />

Im nordhessischen Bromskirchen an<br />

der Grenze zum Sauerland hatte die<br />

Bevölkerung im vergangenen Winter<br />

– wie nahezu überall im Land - mit<br />

gewaltigen Schneemassen zu kämpfen.<br />

Teilweise betrug die Höhe bis zu einen<br />

Meter, wo schließlich auch der kommunale<br />

Winterdienst an seine Grenzen stieß.<br />

Für Rainer Dornseiff ein willkommener<br />

Anlass, aus der Not eine Tugend zu machen<br />

und seinen Eicher EM 235 „Tiger II“<br />

kurzerhand für den Räumeinsatz umzurüsten.<br />

Kurz entschlossen versah er seinen<br />

<strong>Traktor</strong> mit der eigens für diesen<br />

32<br />

Zweck konstruierten Fronthydraulik, an<br />

die er ein Schneeschild mit zwei Metern<br />

Räumbreite montierte. Jetzt fehlte nur<br />

noch das Zusatzgewicht, das er an die<br />

Dreipunktaufnahme der Heckhydraulik<br />

anbaute. Der Ballast bringt satte 700 Kilo<br />

auf die Waage, knapp 1.700 Kilo Eigengewicht<br />

kommen dazu.<br />

Mit Differenzialsperre und Lenkbremse<br />

Schneeräumschild und Zusatzgewicht<br />

sind ebenfalls von Rainer Dornseiff –<br />

Freunde und Bekannte nennen ihn „Ritzelrainer“<br />

– konstruiert und gebaut wor-<br />

Mit 700 Kilogramm zusätzlichem<br />

Gewicht an<br />

der Heckhydraulik lassen<br />

sich die Schneemassen<br />

problemlos bewältigen.<br />

den. Durch die zusätzlichen Kilos, die für<br />

mehr Anpressdruck der Antriebsachse<br />

sorgen, sind für die Fortbewegung des Eicher<br />

keine Schneeketten erforderlich. Bei<br />

Bedarf wird mit der Differenzialsperre gefahren.<br />

Um in der richtigen Spur zu bleiben,<br />

betätigt Rainer Dornseiff auch schon<br />

mal die Lenkbremse. „Diese Kombination<br />

aus <strong>Traktor</strong>, Schneeschild und Zusatzgewicht<br />

ist eine nützliche Sache für<br />

den privaten Winterdienst eines <strong>Traktor</strong>-<br />

Liebhabers“, meint Dornseiff. „Alle Male<br />

besser, als die weiße Pracht von Hand<br />

zu räumen. Und riesig Spaß macht es außerdem.“<br />

Zum Schluss noch ein Blick auf den<br />

technischen Steckbrief des „Schneekönigs“.<br />

Es handelt sich um einen Eicher<br />

EM 235, auch „Tiger II“ genannt, der vom<br />

luftgekühlten Dreizylinder-Direkteinspritzmotor<br />

EDK 3a angetrieben wird. Bei<br />

einem Hubraum von 2.552 Kubikzentimetern<br />

verfügt er über eine Leistung von 32<br />

PS. „Ritzelrainers“ EM 235 ist 1964 – im<br />

zweiten von fünf Produktionsjahren – bei<br />

Eicher in Bayern vom Band gelaufen. Im<br />

tadellosen Zustand stellt er eindrucksvoll<br />

unter Beweis, dass eine fast fünf Jahrzehnte<br />

alte Raubkatze auch im Winterdienst<br />

bei Minusgraden immer noch reichlich<br />

„Biss“ hat.<br />

Marco Homrighausen<br />

Fotos: M. Homrighausen


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SERVICE<br />

M.A.N.-M-Motor<br />

LEISE, ELASTISCH, SAUBER …<br />

Der Diesel -<br />

flüsterer<br />

Mit den M-Motoren gelang der<br />

M.A.N. ein gewaltiger Sprung in<br />

der Dieseltechnologie und eine<br />

bedeutende Aufwertung der<br />

eigenen Motorenpalette.<br />

Aber wie funktioniert so ein<br />

Triebwerk? Gleich wissen Sie<br />

mehr!<br />

Die M.A.N. war vor allem für die großen, allradgetriebenen Modelle berühmt. Hier ein 4R2 mit 40 PS aus dem Jahr 1963 -<br />

fachmännisch restauriert, allerdings nicht im Original-Farbton. Unter der Haube arbeitet ein Dieselmotor nach dem M-Verfahren<br />

Ein Diesel-Triebwerk mit hoher<br />

Laufkultur wurde zu Beginn der<br />

1950er-Jahre von M.A.N. entwickelt:<br />

der Mittenkugelmotor, kurz M-<br />

Motor. Er arbeitete ab 1953 unter den Lkw-<br />

Hauben und zwei Jahre später in den <strong>Traktor</strong>en<br />

des Herstellers. Für damalige Verhältnisse<br />

war er sparsam, besonders<br />

elastisch, sauber und geräuscharm, wurde<br />

gar als Flüstermotor bezeichnet.<br />

Mit dem G-Motor hatte die M.A.N. bereits<br />

einen hervorragenden Motor aufzubieten,<br />

doch wollten die Entwickler um<br />

den Dr.-Ing. Siegfried Meurer mehr. Meurer,<br />

ein gebürtiger Dresdner, fand nach<br />

seiner Promotion 1938 bei der M.A.N. einen<br />

Arbeitsplatz. 1950 wurde er Leiter<br />

der Forschungsabteilung für schnell laufende<br />

Dieselmotoren. Sein Ziel war die<br />

Entwicklung eines „Flüstermotors“. Siegfried<br />

Meurer beschäftigte sich intensiv<br />

mit den Vorgängen, die sich im Motor abspielten.<br />

Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse<br />

begann er mit seiner Konstruktion.<br />

Eine besonders wichtige Verbesserung<br />

erzielte er mit einem einfachen Mittel. Der<br />

bisher seitlich angeordnete Brennraum<br />

wurde in die Mitte des Kolbenkopfes verlegt<br />

und gleichzeitig die Öffnung erweitert.<br />

Nach dieser Veränderung bekam die<br />

Konstruktion ihren Namen: Mittenkugel-<br />

34<br />

Beeindruckende Laufkultur<br />

Durch diese langsame, gleichmäßige Verbrennung<br />

wurde die Explosionswirkung<br />

vermieden und ein weicher, geräuscharmer<br />

Verbrennungsverlauf ermöglicht. Mit<br />

der Position des Brennraums im Kolbeninneren<br />

wurde außerdem eine zusätzliche<br />

Schalldämpfung erreicht. Dieser leise Lauf<br />

brachte dem Motor sehr bald den Spitznamen<br />

„Flüstermotor“ ein. Andere Beinamen<br />

waren „Motor der stillen Kraft“, „Moteur<br />

magique“ oder „Whisper Engine“. Das<br />

berüchtigte „Nageln“ oder Klopfen des<br />

Dieselmotors war überwunden. Neben<br />

den guten Starteigenschaften fiel vor aloder<br />

M-Motor. Durch diese Maßnahme<br />

konnte die Temperatur des Kolbens stark<br />

reduziert werden, was besonders an der<br />

Brennraumöffnung festzustellen war.<br />

Meurer setzte außerdem einen Kupferkonus<br />

auf die neue, jetzt als Zweilochdüse<br />

ausgebildete Einspritzdüse und befestigte<br />

sie anders am Motor. Damit verhinderte<br />

er eine mögliche Überhitzung und eine<br />

Verkokung der Düsenbohrungen.<br />

Alles über M.A.N.-<strong>Traktor</strong>en<br />

Dieses Porträt des wegweisenden M-Motors ist<br />

dem kürzlich erschienen Buch „Typenatlas<br />

MAN-<strong>Traktor</strong>en“ entnommen. Das neue Typenbuch<br />

von Landtechnik-Experte Albert<br />

Mößmer präsentiert gewohnt sachkundig und<br />

übersichtlich die eindrucksvolle Modellvielfalt<br />

der MAN-<strong>Traktor</strong>en.<br />

Ausführliche<br />

Datentabellen und<br />

detaillierte Informationen<br />

zu Verbreitung<br />

und Zubehör<br />

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„Typenatlas MAN-<strong>Traktor</strong>en“,<br />

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ISBN 978-3-86245-705-2, Preis 19,95 €<br />

Der Einspritzdruck konnte auf etwa 170<br />

bar reduziert werden. Beim Einlassventil<br />

kam es zu einer weiteren wichtigen Neuerung,<br />

die den Effekt hatte, dass die eintretende<br />

Luft durch einen Drallkanal in kreisende<br />

Bewegungen gebracht wurde. Wenn<br />

nun der Kraftstoff breit ausstrahlend eingespritzt<br />

wurde, sich an der Brennraumwand<br />

ausbreitete und dort verdampfte,<br />

wurde er von der rotierenden Luft mitgenommen.<br />

Etwa fünf Prozent der Einspritzmenge<br />

gelangten jedoch nicht an die<br />

Wandung und verfielen sofort der Selbstzündung.<br />

Sie wirbelten an den restlichen<br />

95 Prozent vorbei und es kam zur vollständigen,<br />

schichtweisen Verbrennung.<br />

Fotos: A. Mößmer/U. Kaack


Ablauf der Verbrennung im M-Motor<br />

1. Die rotierende Luftdrehung,<br />

erzeugt durch<br />

die seinerzeit neuartige<br />

Formgebung des<br />

Einlasskanals<br />

2. Kraftstoff wird eingespritzt,<br />

95 Prozent<br />

des Kraftstoffs werden<br />

filmartig auf die Kolben -<br />

wandung aufgebracht<br />

3. Fünf Prozent des zugeführten<br />

Kraftstoffes<br />

werden mit heißer Luft<br />

vermischt und brennen<br />

sofort<br />

4. Oberhalb des Kraftstofffilms<br />

erzeugt die<br />

Luftdrehung eine<br />

Kraftstoffdampf-Luft-<br />

Mischung<br />

5. Die Verbrennung<br />

wird durch die<br />

Verdampfungsge -<br />

schwindigkeit des<br />

Kraftstoffes gesteuert<br />

lem die große Elastizität des Motors im gesamten<br />

Drehzahlbereich auf. Das war<br />

auch deshalb praktisch, weil dadurch weniger<br />

Schaltvorgänge und Gangwechsel<br />

nötig waren. Außerdem stellte die M.A.N.<br />

die besonders hohe Kraftstofftoleranz des<br />

M-Motors fest. Vom Leichtbenzin bis zum<br />

billigen Schmieröl „fraß“ der Motor praktisch<br />

alles. Und das in Maßen, der Kraftstoffverbrauch<br />

lag im günstigsten Fall bei<br />

155 g/PSh. Es war dann kein großer<br />

Schritt mehr zum ersten Vielstoffmotor,<br />

der besonders beim Militär gerne verwendet<br />

wurde. Erst im Laufe der 80er- und<br />

90er-Jahre wurden die M-Motoren schrittweise<br />

abgelöst.<br />

Der M-Motor im <strong>Traktor</strong><br />

Die Umstellung der <strong>Traktor</strong>en auf die M-<br />

Motoren erfolgte parallel zur Übersiedlung<br />

der Fertigung von Nürnberg nach<br />

München-Allach im Jahr 1955. Fast alle<br />

Modelle mit zwei Ziffern hinter einem<br />

einzelnen Buchstaben in der Typenbezeichnung<br />

wurden mit den neuen Motoren<br />

ausgestattet. Einzige Ausnahme war<br />

der A 45 A, der lediglich 1955 in 88 Exemplaren<br />

gebaut wurde und noch den alten<br />

Motorentyp erhielt. Sein Nachfolger mit<br />

neuem Aggregat war der B 45 A.<br />

Jetzt wurden auch die bei Güldner hergestellten<br />

Motoren der Einstiegsmodelle<br />

auf das M-Verfahren umgestellt, allerdings<br />

weiterhin bei der Linde-Tochter Güldner<br />

produziert. Das änderte sich erst mit der<br />

kommenden Motorengeneration. Im Laufe<br />

der nächsten Jahre nahm die M.A.N. <strong>Traktor</strong>en<br />

mit zwei-, drei- und vierzylindrigen<br />

M-Motoren ins Programm. Einige wenige<br />

Exemplare wurden mit Sechszylindern<br />

versehen. Als Zeichen dafür, dass der<br />

Schlepper einen M-Motor besaß, wurde an<br />

Vielfraß: Vom Leichtbenzin bis zum<br />

Schmieröl „schluckte“ der M-Motor alles<br />

der Unterseite der Kühlerverkleidung ein<br />

kleines rot-weißes „m“ angebracht. Wie<br />

die Lkw wurden auch die <strong>Traktor</strong>en mit einer<br />

Kühlwasservorwärmeeinrichtung ausgestattet<br />

- einem Kaltstartgerät, das bei besonders<br />

frostigen Temperaturen beim<br />

Anspringen des Motors half.<br />

Albert Mößmer<br />

Auf dem Motorgehäuse findet man die Bezeichnung „M-Motor“.<br />

Damit ist kein Zweifel mehr möglich. Das silberne Kästchen mit<br />

der Aufschrift „VDO“ ist der Betriebsstundenzähler<br />

Das kleine silberne „m“ mit dickem rotem Rand auf der Kühlerverkleidung<br />

symbolisiert den eingebauten M-Motor. Doch Vorsicht!<br />

Viele Besitzer älterer Modelle haben sich dieses Logo nachgekauft<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

35


PORTRÄT David Brown 775<br />

DAS FRIESENMÄDCHEN UND DER INSELEXOT<br />

Englischer Patient<br />

<strong>Traktor</strong>en aus der britischen Landmaschinenmanufaktur David Brown<br />

sind hier zulande eher eine Seltenheit. Ebenso sieht es mit Frauen in<br />

der Szene klassischer <strong>Traktor</strong>en aus, die aktiv fahren und restaurieren.<br />

In Friesland haben wir eine Kombination aus beidem gefunden.<br />

Nicht nur auf<br />

<strong>Traktor</strong>treffen stößt<br />

der hierzulande recht<br />

exotische David Brown<br />

auf Interesse<br />

Die „traktorinfizierte“ Friesenfamilie Ebkes: Maike, Ewald,<br />

Gunda und Jan-Dirk (Foto von links)<br />

Regelmäßig besucht Maike mit dem hübschen Engländer die <strong>Traktor</strong>treffen<br />

im Umland – hier den großen Teilemarkt in Bockhorn<br />

36


TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

37


PORTRÄT David Brown DB 775<br />

Die Damenwelt ist unter den Aktivisten<br />

in der Liebhaberszene<br />

klassischer <strong>Traktor</strong>en immer<br />

noch recht spärlich vertreten.<br />

Eine Exotin in dieser Männerdomäne ist<br />

die 20-jährige Maike Ebkes aus dem friesischen<br />

Bredehorn bei Wilhelmshaven.<br />

Und passender Weise pilotiert die junge<br />

Frau auch noch einen Exoten – einen<br />

cremefarbenen David Brown DB 775,<br />

erstmals zugelassen am 4. September<br />

1974.<br />

Ihre Leidenschaft zu den Produkten<br />

des britischen <strong>Traktor</strong>enherstellers David<br />

Brown bezeichnet Maike mit einem<br />

Schmunzeln als frühpubertäre Liebe: „Ich<br />

war zehn Jahre alt, als ich auf einem Treffen<br />

ein gutes Dutzend David Browns in einer<br />

Reihe stehen sah. Es war um mich geschehen,<br />

irgendwie hatte ich mich<br />

augenblicklich verknallt – wie das halt so<br />

ist bei kleinen Mädchen. Vor allem die<br />

Farbe hatte es mir angetan, die Kombination<br />

aus dem creme farbenen Weiß und<br />

dem leuchtenden Orange.“<br />

Nun war es nicht so, dass der Wunsch<br />

nach einem David Brown bei den Eltern<br />

auf taube Ohren stieß. Im Gegenteil: Die<br />

ganze Familie hat eine ausgeprägte Affinität<br />

zu altem Ackergerät. Viele Jahre gab<br />

es Pferde in der Weide auf dem Hof. Das<br />

Mähen und Heuen erledigte Vater Ewald<br />

(72) mit einem McCormick D-217, Baujahr<br />

1960. „Seit 17 Jahren besuchen wir<br />

Treckertreffen, ein Freund motivierte uns<br />

vor sieben Jahren, mit eigenem Fahrzeug<br />

teilzunehmen. So wurde die Treckerei<br />

schnell zu unserem Hobby“, erklärt Senior<br />

Ewald. „Der McCormick wurde restauriert.<br />

Regelmäßig besuchten wir nun<br />

Treffen und Bauernmärkte. Es kam der<br />

nächste und der nächste <strong>Traktor</strong> in die<br />

Sammlung, dann ein Wohnwagen … Wie<br />

das halt so ist!“<br />

Volle Remise<br />

Heute stehen bei den Ebkes neben dem<br />

McCormick und dem David Brown außerdem<br />

ein Deutz D 40.2 mit Frontlader aus<br />

dem Jahr 1964, ein Ferguson TE-F 20 von<br />

Mich reizte der Nimbus des Exoten<br />

– so einen Trecker musste ich haben<br />

1956 sowie als neueste Errungenschaft ein<br />

1957 gebauter McCormick Farmall D-212<br />

in der Remise der friesischen Familie.<br />

Doch zurück zu Maikes Geschichte: Ihr<br />

Entschluss zum Erwerb eines David<br />

Brown war in Stein gemeißelt. Nach ihrer<br />

Konfirmation übergab sie die Geldgeschenke<br />

zu treuen Händen an ihre Eltern.<br />

Damit sollte der Trecker gekauft und her-<br />

Frisch ans Werk ...<br />

Zu Beginn der Restaurierungsarbeiten wurden zunächst das Blechkleid entfernt und der Hochdruckreiniger bemüht<br />

Fotos: U. Kaack, Archiv Ebkes<br />

38


Unübersehbar: Hier muss dringend Hand<br />

angelegt werden<br />

Der Motor präsentiert sich bis heute<br />

kerngesund und blieb ungeöffnet<br />

Die Haube im ursprünglichen Farbton. Sie<br />

wurde anschließend cremefarben<br />

Es geht ans Eingemachte<br />

Der David Brown 775, zerlegt bis auf die Kernsubstanz<br />

gerichtet werden. Ihr 18. Geburtstag war<br />

als Deadline anvisiert, so der Plan.<br />

„Rund drei Jahre haben wir nach einem<br />

David Brown gesucht, ohne es Maike groß<br />

auf die Nase zu binden“, erinnert sich ihre<br />

Mutter Gunda (42). „Wir wussten von der<br />

Existenz einer Handvoll <strong>Traktor</strong>en hier in<br />

der Region, aber keiner der Besitzer wollte<br />

sich davon trennen. Die britische Marke<br />

ist hierzulande wirklich extrem selten.<br />

David Brown hat zwar große Stückzahlen<br />

produziert und auch weltweit exportiert.<br />

Doch haben sich deutsche Bauern seinerzeit<br />

üblicherweise für <strong>Traktor</strong>en heimischer<br />

Hersteller entschieden. Entsprechend<br />

dünn war das Vertriebs- und<br />

Werkstattnetz bei uns.“<br />

Fündig wurden Gunda und Ewald Ebkes<br />

schließlich im Nachbardorf. Dort<br />

stand ein DB 775 bei einem Landwirt, der<br />

aber mit der Restaurierung nicht vorankam.<br />

Da er den Dieselmotor partout nicht<br />

zum Laufen bekam, vermutete er einen<br />

kapitalen Triebwerkschaden. Nach diversen<br />

vergeblichen Wiederbelebungsversuchen<br />

gab er schließlich entnervt dem<br />

Kaufangebot nach.<br />

„Freunde rieten uns ab, lasst die Finger<br />

von dem Schrotthaufen“, plaudert Gunda<br />

Ebkes. „Doch unser Landmaschinenhändler<br />

hier in der Wesermarsch meinte, wir<br />

sollen bei der geforderten, recht moderaten<br />

Summe unbedingt zuschlagen. Wir hätten<br />

dann auf jeden Fall einen Teileträger für<br />

ein eventuelles Restaurierungsobjekt.“<br />

Kleine Ursache, große Wirkung<br />

Und so kam es dann: Mit dem 217er-<br />

McCormick wurde der Neuerwerb auf<br />

den Hof geschleppt. Es war kurz vor Maikes<br />

18. Geburtstag, und das junge Mädchen<br />

war vollkommen ahnungslos: „Ich<br />

konnte mein Glück kaum fassen und<br />

schickte sofort eine SMS an meinen damaligen<br />

Freund Henning Haferkamp. In<br />

meiner Aufregung habe ich mich dabei<br />

Technische Daten<br />

Technische Bezeichnung David Brown DB 775<br />

Bauzeit 3/1972 – 1980<br />

Neuzulassungen in Dtl. 338<br />

Motor AD 3/49 A (349001)<br />

Verfahren Diesel; Viertakt; Direkteinspritzung<br />

Kühlung<br />

Wasserumlaufkühlung<br />

Zylinderzahl 3<br />

Hubraum (cm 3 ) 2.394<br />

Bohrung x Hub (mm) 100 x 101,6<br />

Leistung (PS/bei U/min) 38 / 2.000<br />

Drehmoment<br />

(Nm bei U/min) 140 / 1.200<br />

Getriebe Gerade verzahntes Vierstufengetriebe<br />

Gänge v/r 12/4<br />

Höchstgeschw. (km/h) 25<br />

Batterie (V/Ah) 12/66<br />

Leergewicht (kg) 2.036 – 2.125<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 2.390 – 3.500<br />

Länge (mm) 3.220<br />

Breite (mm) 1.820<br />

Höhe (mm) 2.230<br />

Radstand (mm) 1.910<br />

Bodenfreiheit (mm) 420<br />

Wendekreis (mm) 6.140<br />

Spurweite (mm) 1.220 – 1.930<br />

Bereifung v/h 6.00-16 / 10–28; 11–28; 9-32<br />

Serienausstattung: Regelhydraulik mit automatischer<br />

Steuerung, Hydroachsdruckverstärker<br />

Sonderausstattung: Messerbalken, Arbeitsscheinwerfer,<br />

Frontgewicht, Fritz meier-<br />

Verdeck Modell M210, Frontlader<br />

Kaufpreis (DM) Herbst 1972: 14.750<br />

Herbst 1975: 16.800<br />

vertippt und ihm geschrieben, meine<br />

neue Liebe Uwe stehe auf dem Hof. Das<br />

führte zunächst zu Irritationen, aber seitdem<br />

heißt mein DB 775 halt Uwe.“<br />

Nun lautete die große Frage: Ist der Motor<br />

noch zu retten? Die Kurbelwelle ließ<br />

sich drehen, das sah schon einmal gut aus.<br />

Eine neue Batterie musste her, denn das<br />

Vor dem Zusammenbau<br />

Gestrahlt, geschliffen, gespachtelt und grundiert<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Auf der Zielgeraden: der restaurierte Engländer<br />

bei der Endmontage<br />

39


PORTRÄT David Brown 775<br />

Reine Männersache? Keinesfalls!<br />

Schau mir in die Augen, Kleines!<br />

– Kein Wunder, dass sich<br />

Maike diesem Blick nicht entziehen<br />

konnte<br />

alte Kraftwerk hatte seinen Dienst quittiert.<br />

Der Anlasser verrichtete brav seine Arbeit,<br />

nur wollte an den Kolbenoberflächen partout<br />

kein Gemisch zünden. Allgemeine<br />

Ratlosigkeit. Auch die vermeintlichen Experten<br />

und Freunde aus der Nachbarschaft<br />

waren mit ihrem Latein am Ende.<br />

„Ich mag es gar nicht erzählen, so simpel<br />

war des Rätsels Lösung – und so peinlich<br />

für alle Beteiligten“, grinst Maike bei<br />

diesem Thema. „Anders als bei <strong>Traktor</strong>en<br />

deutschen Fabrikats, hat der David Brown<br />

rechts unter dem Armaturenbrett einen<br />

Abstellhebel, der beim Starten herausgezogen<br />

wird. Schiebt man ihn zurück, geht<br />

der Diesel aus. Ein englisches System halt,<br />

aber in unseren Breiten nicht üblich.<br />

Dumm nur, dass<br />

niemand auf den<br />

gut sichtbaren<br />

Bedienhinweis<br />

geachtet hat. Irgendwann – nach Tagen<br />

– zog Henning den Abstellhebel, beließ<br />

ihn in dieser Position und betätigte<br />

den Anlasser. Der Trecker sprang auf den<br />

ersten Schlag an.“<br />

Strahlen, schleifen, spachteln …<br />

Maike fiel ein Stein vom Herzen. Kein Gedanke<br />

mehr an eine teure Motorreparatur<br />

oder sogar ein Austauschaggregat. Bis<br />

heute läuft der Dreizylinder-Diesel ohne<br />

das kleinste Problem. Nun ging es an die<br />

Restaurierungsarbeiten. Das Blechkleid<br />

Die notwendigen Devotionalien,<br />

alles Einzelanfertigungen<br />

wurde entfernt, ebenso die Felgen.<br />

Wochen verbrachte die junge Friesin<br />

mit Schleif-, Sandstrahl- und Spachtelarbeiten.<br />

Klar, dass sie Unterstützung von<br />

ihrem Bruder Jan-Dirk und ihren Eltern<br />

bekam. „Aber den Löwenanteil der<br />

Drecksarbeit musste ich machen“, fügt die<br />

stolze Besitzerin gleich an. „Das Grundieren,<br />

Lackieren und Versiegeln hat anschließend<br />

unser Familienfreund Otto Redeker<br />

erledigt, der in der Szene unter dem<br />

Namen Otto „Lanz“ bekannt ist.“<br />

Bei der Wahl des Farbtones machte<br />

Maike Abstriche vom Originalzustand.<br />

Typenschild<br />

Vorwählschalter für die Hydrauliksysteme<br />

Schalthebel (v.), Hydraulikbedienung (h.)<br />

Übersichtlicher Arbeitsplatz Das Heck nach der Restaurierung Zugmaul und Zapfwelle<br />

40


Ursprünglich waren Haube und Kotflügel<br />

schneeweiß lackiert. „David Brown hatte<br />

aber auch einen hellen Creme-Ton im Programm“,<br />

erzählt Maike. „Der gefiel mir<br />

besser, und den haben wir dann auch genommen.“<br />

Motor, Halbrahmen, Hydraulik,<br />

Ackerschiene, Achsen und Felgen erhielten<br />

den werkseigenen Orangeton.<br />

Ein anderer Freund – Werner Biefel –<br />

überholte die Elektrik. Motor, Getriebe und<br />

Hydraulik blieben unangetastet. Einen<br />

neuen Satz Reifen musste Maike investieren.<br />

Ansonsten blieb die Restaurierung für<br />

die 20-jährige Auszubildende eine zwar arbeitsintensive,<br />

aber kostengünstige Aktion.<br />

In der Scheune der Ebkes wartet nun<br />

noch das Fritzmeier-Verdeck auf seine Instandsetzung.<br />

Doch das hat Zeit, denn der<br />

schmucke Engländer wird sowieso nur<br />

bei gutem Wetter bewegt. Was allerding<br />

keinerlei Nachlässigkeit duldet, ist die<br />

Einhaltung des Schmierplanes. Darum<br />

geht Maike ihrem David Brown regelmäßig<br />

mit der Fettpresse zu Leibe. Auch die<br />

Ölwechsel bei Motor, Luftfilter, Getriebe,<br />

Hydraulik, Differenzial, Portalachse und<br />

Lenkgetriebe nimmt sie selber vor.<br />

Die Ursache des scheinbaren Motorschadens:<br />

der Abstellhebel hätte beim Starten<br />

des Motors herausgezogen und arretiert<br />

werden müssen<br />

Ausfahrten im Familienkorso<br />

Schwere landwirtschaftliche Arbeiten<br />

muss der DB 775 natürlich nicht mehr<br />

verrichten. Allerdings zieht er an jedem<br />

zweiten Wochenende einen Einachsanhänger,<br />

voll beladen mit Camping-Gestühl,<br />

Tischgarnituren, Zeltplanen und<br />

Grill. Dann nämlich, wenn es die Familie<br />

Ebkes im Vierer-Konvoi zu den <strong>Traktor</strong>-<br />

Treffen in Ostfriesland und im Oldenburgischen<br />

zieht.<br />

„Seit fast zwei Jahrzehnten nimmt unsere<br />

Familie fast jedes Treffen im Umkreis<br />

von 75 Kilometern mit“, erzählt Ewald<br />

Ebkes. „Als die Kinder klein waren, fuhren<br />

wir mit dem Pkw. Später mit dem<br />

McCormick und dem Deutz sowie einem<br />

Campingwagen. Heute hat jeder seinen eigenen<br />

Trecker unterm Hintern, zwei<br />

Wohnwagen sind im Tross und Maikes<br />

Anhänger fürs Drumherum. Klasse, dass<br />

wir vier ein gemeinsames Hobby haben –<br />

das schweißt zusammen!“<br />

Doch was sagen die Freundinnen dazu,<br />

dass sich Maike in dieser so männerdominierten<br />

Szene engagiert? In einem Alter,<br />

wo es Damen am Wochenende doch eher<br />

in die Discotheken zieht. „Mein Umfeld<br />

kennt meine Trecker-Macke von Kindesbeinen<br />

an, ich bin ja nicht erst seit kurzem<br />

mit dem Dieselvirus infiziert“, lacht die<br />

20-Jährige. „Die kommen schon damit<br />

klar, und meine beste Freundin Rebecca<br />

ist sogar ab und zu bei den Treffen dabei.<br />

Selbst meine Chefin hat Verständnis:<br />

Wenn ich montags schon auf der Arbeit<br />

rumdruckse, dann weiß sie, dass ich am<br />

Maikes Welt sind <strong>Traktor</strong>treffen und<br />

ihr David Brown – Disco ist zweitrangig<br />

Freitag Urlaub brauche - ,Na, wieder Trecker-Treff<br />

am Wochenende?‘ Und dann<br />

geht der freie Tag meist auch klar.“<br />

Der David Brown ist für die Friesin die<br />

Liebe ihres Lebens. Trennen wird sie sich<br />

niemals von dem Briten, da ist sie sich sicher.<br />

Aber so ein bisschen fremdgehen,<br />

das liegt doch drin? „Naja, so einen fetten<br />

roten Schlüter als Zweittraktor, da könnte<br />

ich irgendwann schon mal schwach werden.“<br />

Ulf Kaack<br />

David Brown – ein britischer <strong>Traktor</strong>en-Pionier<br />

Die Wurzeln des britischen Unternehmens David<br />

Brown reichen zurück bis in das Jahr 1860.<br />

Der gleichnamige Firmengründer war gelernter<br />

Modellschreiner und stellte Holzzahnräder für<br />

die englische Textilindustrie her. Der zunächst<br />

in Huddersfield beheimatete Betrieb expandierte<br />

stark, war 1910 größter Zahnradhersteller<br />

im Königreich.<br />

Ein Enkel von David Brown war bei einer<br />

Reise durch die Vereinigten Staaten in den<br />

1930er-Jahren schwer beeindruckt von dem<br />

hohen Grad der Mechanisierung in der US-<br />

Landwirtschaft. Er entschied, die Unterneh -<br />

mens aktivitäten in diese Branche auszuweiten.<br />

So kam es 1936 zu einer Kooperation mit dem<br />

<strong>Traktor</strong>-Pionier Harry-Ferguson, der sich kurz<br />

zuvor die innovative Dreipunkthydraulik patentieren<br />

lassen hatte. Gemeinsam produzierten<br />

Der David Brown 25 D wurde 1953-1958<br />

in über 13.000 Exemplaren gebaut<br />

Die David Brown-Fabrik in Meltham<br />

Mills/West Yorkshire. Seit 1988 stehen<br />

hier die Bänder still<br />

die beiden Unternehmen 1.350 Ferguson-<br />

Brown-Schlepper des Typs A, lösten die<br />

Verbindung anschließend jedoch wieder.<br />

Daraufhin beschloss man im Hause David<br />

Brown, die <strong>Traktor</strong>enfertigung unter alleiniger<br />

Regie fortzusetzen. 1939 präsentierten die<br />

Briten das Modell VAK 1 (VAK = vehicle agricultural<br />

kerosene). Binnen kurzer Zeit lagen<br />

3.000 Bestellungen vor. Der Ausbruch des<br />

Zweiten Weltkrieges bremste den Produktionsanlauf,<br />

so dass1940 lediglich 1.000 Fahrzeuge<br />

zur Auslieferung kamen. Bis 1945 entstanden<br />

inklusive der für die Armee bestimmten Industrie-<br />

und Raupenschlepper jedoch fast 8.000<br />

Exemplare.<br />

Nach Kriegsende gelangten zudem die legendären<br />

Automobilmarken Aston Martin und<br />

Die Marke David Brown war gerade auf<br />

der britischen Insel ein Bestseller und<br />

ist dort heute unter Sammlern begehrt<br />

Lagonda unter das Konzerndach. In den Folgejahren<br />

entstanden in der David-Brown-Fabrik in<br />

Meltham Mills/West Yorkshire zunächst mit<br />

Otto- bzw. ab Ende 1949 auch mit Dieselmotoren<br />

bestückte <strong>Traktor</strong>en der unteren und mittleren<br />

Leistungsklassen, außerdem Geräteträger<br />

und Raupen.<br />

Das Ende von David Brown wurde 1972 mit<br />

der Übernahme durch Tenneco International<br />

Inc. aus Texas/USA und die anschließende<br />

Integration in den Case-Konzern eingeläutet.<br />

Die Automobilsparte ging nach wechselvollen<br />

Eigentumsverhältnissen an Ford. 1983 ver -<br />

schwand der Markenname David Brown, das<br />

traditionsreiche Werk in Meltham Mills stellte<br />

die Produktion 1988 nach 52 Jahren und rund<br />

600.000 Schleppern endgültig ein.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

41


PORTRÄT<br />

Güldner G 75 und G 75 A<br />

DAS FLAGGSCHIFF DER G-REIHE<br />

Sechs Zylinder mit<br />

Seltenheitswert<br />

In der Ausgabe 2/2011 der <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong> haben wir die eindrucksvolle<br />

Güldner-Sammlung von Karl-Friedrich Vogel vorgestellt. Auf vielfachen Leserwunsch<br />

nimmt Peter Böhlke seinen G 75 A nun genauer unter die Lupe.<br />

42


Unbestritten - Güldners G 75 A ist<br />

das Flaggschiff der G-Reihe. In<br />

der zweiten Hälfte der 1960er-<br />

Jahre gehört die Baureihe zur<br />

Spitzengruppe deutscher Schleppertechnik.<br />

Güldner baut nicht nur gute <strong>Traktor</strong>en,<br />

sondern pflegt auch deren ausgezeichneten<br />

Ruf. „Tu Gutes und rede darüber!“ -<br />

Nach dieser Devise schickt das Unternehmen<br />

eine Roadshow durchs Land. Dort wo<br />

die Karawane Halt macht, führen Angehörige<br />

des Herstellers die Schlepper der G-<br />

Reihe vor. Überliefert sind einige Zaubertricks.<br />

Sie werden auch heute noch auf<br />

den Güldner-Treffen in Dammbach gezeigt:<br />

Ein Güldner hebt einen anderen<br />

Güldner mit dem Frontlader aus, zwei auf<br />

der Hinterachse angetriebene Güldner versuchen<br />

sich im Tauziehen gegen einen –<br />

natürlich überlegenen – Allrad-Güldner.<br />

Auf alten Filmen zu sehen sind die schneidigen<br />

Wendemanöver der Werksfahrer mit<br />

Hilfe der Einzelradbremse. Als würden sie<br />

auf der Hochachse drehen.<br />

Die Schlepper und das Herstellerwerk<br />

sind nach Hugo Güldner benannt. Das Lebenswerk<br />

des 1866 in Westfalen geborenen<br />

Ingenieurs drehte sich um die Perfektionierung<br />

des Dieselmotors. Der Pionier des<br />

Maschinenbaus arbeitete in mehreren Betrieben,<br />

leitete die Zeitschrift „Der Monteur“<br />

und schrieb den Technikbestseller<br />

„Das Entwerfen und Berechnen der Verbrennungskraftmaschinen<br />

und Kraftgas-<br />

Anlagen“. Zusammen mit Industriellen<br />

gründete er in München die „Güldner-Motoren-Gesellschaft“.<br />

Eines der Gründungsmitglieder<br />

war Professor Carl von Linde.<br />

1906 kaufte die Güldner-Motoren-Gesellschaft<br />

ein 19.000 Quadratmeter großes<br />

Areal in Aschaffenburg. Die Entscheidung<br />

für diesen Standort fiel wegen seiner verkehrsgünstigen<br />

Lage am Main. Der Fluss<br />

ist schiffbar, die Wasserstraße dient als<br />

Transportweg.<br />

Hugo Güldner starb 1926. Das Werk in<br />

Aschaffenburg wurde durch die Gesellschaft<br />

für Linde’s Eismaschinen übernommen.<br />

1934 entstand der erste Schlepper mit<br />

dem Güldner-Motor T 40, 1937 begann mit<br />

dem A 20 der Serienbau von Ackerschleppern.<br />

Während der ersten Jahre des Zwei-<br />

Konische Form: Die Form der Gebläseverkleidung<br />

ist auf eine gleichmäßige Zufuhr<br />

der Kühlluft zu allen sechs Zylindern<br />

berechnet<br />

Die Luft für das Gemisch wird vorne unter<br />

der Motorhaube angesaugt, wo sie üblicherweise<br />

am saubersten ist<br />

Geöffneter 6 L 79-Motor: Der luftgekühlte<br />

Sechszylinder ist im Baukastensystem<br />

aufgebaut<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Einspritzpumpe aus dem Bosch-Regal<br />

43


PORTRÄT<br />

Güldner G 75 und G 75 A<br />

Bei der Allradversion<br />

G 75 A sind Vorspur<br />

und Sturz der Vorderräder<br />

auf null<br />

Grad eingestellt<br />

ten Weltkrieges hielt Güldner während der<br />

ersten Kriegsjahre einen Teil der zivilen<br />

Produktion aufrecht. Das gelang durch eine<br />

vorausschauende Motorenentwicklung<br />

und die Zusammenarbeit mit der Berliner<br />

Deuliewag. 1946 brachte Güldner den ersten<br />

Nachkriegsschlepper A 28 auf den<br />

Markt. Bis 1953 wurde die Palette sukzessive<br />

auf fünf Typen von 12 bis 35 PS ausgebaut,<br />

und ab 1954 ergänzten Schlepper mit<br />

luftgekühlten Motoren das Angebot.<br />

Die Europa-Reihe bereitet das Feld<br />

Geschickt nutzt Güldner Ende der 1950er-<br />

Jahre die Nähe seines Produktionsstandortes<br />

zur DLG-Ausstellung in Frankfurt.<br />

44<br />

Die Aschaffenburger beginnen, im Zusammenhang<br />

mit der DLG gezielt für Führungen<br />

und Präsentationen auf ihrem Werksgelände<br />

zu werben. Das Unternehmen<br />

organisiert im Vorfeld der Messe Sammelfahrten<br />

vom 40 Kilometer entfernten<br />

Frankfurt nach Aschaffenburg. Zur DLG<br />

fährt Güldner 1959 mit den Schleppertypen<br />

A2K, A2D/A2DL, A3K/A3KT und<br />

A4M. Ein sorgsam gehütetes Geheimnis<br />

lüftet Güldner drei Tage vor Messebeginn:<br />

Die Bilder mit dem G 75 A im Arbeitseinsatz waren Bestandteil der Produktinformationen<br />

Geschickt nutzten die Marketing-Strategen<br />

die Europa-Visionen für die Güldner-Werbung<br />

Das Werk informiert die Öffentlichkeit,<br />

dass die Güldner-Schlepper auf der DLG<br />

als „Europa-Reihe“ vorgestellt und gekennzeichnet<br />

werden. Über Nacht werden<br />

die im Werk und in Frankfurt stehenden<br />

Schlepper umgezeichnet. Güldner<br />

landet nicht nur einen PR-Coup, sondern<br />

auch einen glänzenden Markterfolg.<br />

Die 1957 ins Leben gerufene EWG ist für<br />

die Menschen damals die reizende Vision<br />

einer besseren Zukunft. Die Besucher übertragen<br />

die leuchtende Perspektive eines<br />

Europas der Zukunft auf die Güldner-<br />

Schlepper. Die „Europa-Reihe“ aus Aschaffenburg<br />

ist ein derart großer Erfolg, dass das<br />

Werk Lieferschwierigkeiten bekommt.<br />

Die „Europäer“ von Güldner haben einen<br />

ovalen Kühlergrill und schlanke Motorhauben.<br />

Das ist die Formsprache, die<br />

auch das Design der G-Reihe bestimmen<br />

wird. G 40 Toledo und G 50 Gotland heißen<br />

die Übergangsmodelle von der<br />

Europa- zur G-Reihe. Die Ziffern hinter<br />

dem G geben die ungefähre Motorleistung<br />

an. Unter den Hauben arbeiten neue Reihenmotoren<br />

des Typs L 79. Der Buchstabe<br />

L steht für Luftkühlung, die 79 für den<br />

Fotos: Mariette und Peter Böhlke


Von links: Lenkschubstange, Kupplungspedal<br />

und Warmluftaustritt der Heizung<br />

Die pendelnd aufgehängte Vorderachse,<br />

deren Antrieb zugeschaltet werden kann<br />

Das Gasgestänge, rechts davon die beiden<br />

Kraft stofffilter, im Vordergrund der<br />

Schmier ölfilter<br />

Das Vorderachsdifferenzial gleicht<br />

abweichende Radgeschwindigkeiten aus<br />

und verteilt im Allradmodus die Zugkraft<br />

ZF hatte einfache und doppelte Kreuzgelenke<br />

für die Allrad-Vorderachse im Angebot<br />

Zuschaltbar: Massive Gelenkwelle zur<br />

Kraftübertragung auf die Vorderachse<br />

Die Vorderachse des G 75 A kaufte<br />

Güldner bei ZF in Friedrichshafen ein<br />

Geschützt: Schwarze Schutzhülle für das<br />

vordere Kreuzgelenk der Gelenkwelle<br />

Hubraum pro Zylinder. Die luftgekühlten<br />

Maschinen mit Axialgebläse haben die<br />

Struktur eines Baukastensystems. Es lässt<br />

Varianten mit zwei, drei, vier und sechs<br />

Zylindern zu.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Heute: DM gleich Euro<br />

Ein großer Freund und Kenner von <strong>Traktor</strong>en<br />

aus dem Hause Güldner ist Karl-Friedrich<br />

Vogel aus dem Roten Land nahe<br />

Waldeck. Die Eltern des 50-Jährigen besaßen<br />

zunächst einen ADN, anschließend einen<br />

A3K und zuletzt zwei G 45 in ihrem<br />

Familienbetrieb. Der Landwirtschaftsmeister<br />

fährt einen G 75 mit Allradantrieb<br />

in der letzten und leistungsstärksten Version.<br />

Als er den Schlepper im Jahr 2000 als<br />

Restaurierungsobjekt kauft, hat der Hype<br />

um Güldner noch nicht begonnen. Der<br />

Boom entsteht in den Jahren danach. 1967<br />

belief sich der Preis für einen G 75 A auf<br />

33.000 DM. Heute wird der gleiche Typ in<br />

einem sehr guten Zustand für dieselbe<br />

Summe gehandelt - allerdings in Euro.<br />

Den rund drei Tonnen schweren Boliden<br />

des Typs G 75 bringt Güldner im August<br />

1966 auf den Markt, zunächst mit 65<br />

PS in der Normalversion und 70 PS in der<br />

Allradversion. 1967 steigert das Unternehmen<br />

die Leistung der Spitzenmodelle auf<br />

70 bzw. 75 PS. Bei der Motornenndrehzahl<br />

von 2.200 U/min beträgt die Höchstgeschwindigkeit<br />

24,6 km/h. Güldner empfiehlt,<br />

den Motor 6L79 auf dem Acker mit<br />

„… annähernd voller Motordrehzahl,<br />

höchstens 100 bis 200 U/min unter Höchstdrehzahl“<br />

zu fahren, so die Betriebsanleitung<br />

für den G 75. Zulässig, ohne die Gewährleistung<br />

zu riskieren, „… liegt die<br />

obere Leerlaufdrehzahl ca. fünf Prozent hö-<br />

Für die neu entwickelten L 79-Maschinen war hochtouriges<br />

Fahren Pflicht, ganz besonders für den Sechszylinder<br />

45


PORTRÄT<br />

Güldner G 75 und G 75 A<br />

her als die Nenndrehzahl“, steht in der<br />

Kundendienst-Mitteilung vom 16.01.1967.<br />

Mit größeren, bei den Zulassungsbehörden<br />

gerade noch eintragungsfähigen Hinterrädern,<br />

mag Tempo 30 in Reichweite liegen.<br />

In einer speziellen Schnellgangausführung<br />

wurde der G 75 jedoch nicht geliefert,<br />

wenngleich auf einigen Motorhauben hinter<br />

dem Güldner-Schriftzug der Buchstabe<br />

S erscheint. Die kleineren Typen G 25 bis G<br />

60 bot Güldner hingegen wahlweise mit ca.<br />

20 oder ca. 28 Kilometer pro Stunde Endgeschwindigkeit<br />

an.<br />

Sicherheit und Bedienkomfort hatten für<br />

die Konstrukteure einen hohen Stellenwert<br />

Vorteile der Luftkühlung<br />

Das Aufziehen größerer Reifendimensionen<br />

zum Verbessern der Optik und<br />

Höchstgeschwindigkeit ist handwerklich<br />

kein Problem. Bei Allrad-Schleppern ist<br />

das jedoch eine Sache für Spezialisten. Im<br />

Originalzustand sind die Abrollumfänge<br />

der Räder dem Verhältnis der Achsuntersetzungen<br />

angeglichen. Jeder Eingriff verändert<br />

das gegenseitige Verhältnis und<br />

zieht eine Kette angleichender Justierungen<br />

nach sich. In den 60er-Jahren ist die<br />

Luftkühlung auf dem Siegeszug. Ihre Vorteile<br />

liegen im einfacheren Aufbau der<br />

Motoren ohne Kühlmantel, der größeren<br />

Wartungsfreundlichkeit und der ständigen<br />

Betriebsbereitschaft. Die Gefahr einfrierenden<br />

Kühlwassers ist Vergangenheit.<br />

Die Luftkühlung der L 79-Motoren erfolgt<br />

durch ein Axialgebläse. Dessen konisch<br />

verlaufender Lüftungskanal entlang der<br />

Zylinder bedingt die schlanke Bauweise<br />

des Triebwerks und damit die signifikante<br />

Linienführung des Vorbaus. Die Kühlluft<br />

wird in Hochlage von vorne an der<br />

Schlepperfront angesaugt. In dieser Höhe<br />

wirbelt weniger Staub durch die Luft, es<br />

geraten weniger Schwebstoffe in die<br />

Kühlluftkanäle. Die Gefahr, dass diese<br />

sich zusetzen, bleibt gering.<br />

Die Lenkradschaltung ist eine der großen<br />

Innovationen. Die Hebel sitzen unterhalb<br />

des Lenkrades auf der rechten Seite<br />

der Lenksäule. Der Fahrer muss sich nicht<br />

mehr nach vorn beugen, um Gruppenund<br />

Ganghebel zwischen seinen Beinen<br />

zu suchen. Güldner hat die Gruppenwahl<br />

auf den oberen, kürzeren Schalthebel gelegt.<br />

Die Gänge werden mit dem unteren<br />

Hebel gewechselt. Die Gruppen und Gänge<br />

sind leicht und präzise zu bedienen.<br />

Dennoch verlangt die enge Kulisse nach<br />

Sensibilität. Der Fahrer muss nicht einmal<br />

ungeübt sein, um sich zu verschalten. Es<br />

reicht, wenn er eben von einem Schlepper<br />

mit anderer Schaltkulisse umgestiegen<br />

ist. Dann passiert es schon einmal,<br />

dass das Fahrzeug während der Gang -<br />

suche zum Stehen kommt.<br />

Anfangs stattet Güldner den Spitzenschlepper<br />

mit dem Getriebe T-318 I aus.<br />

Es hat insgesamt acht Vorwärts- und vier<br />

Rückwärtsgänge. Optional können vier<br />

Kriechgänge vorwärts und zwei Kriechgänge<br />

rückwärts geordert werden. Ab<br />

März 1967 baut Güldner das Getriebe T-<br />

318 II ein. Das neue Schaltwerk hat sechs<br />

Gänge, zwei Vorwärtsgruppen und eine<br />

Rückwärtsgruppe. Optional sind wiederum<br />

sechs Kriechgänge erhältlich – vier<br />

Aufstiegstritt und Gelenkwelle Vorderes Zugmaul Hinterradgewicht<br />

46


Technische Daten (in Klammern abweichende Angaben für G 75 A)<br />

Typ: G 75 (G 75 A)<br />

Getriebe: ZF T-318 I; ab 3/67: T-318 II<br />

Bauzeit: 8/1966 bis 8/1969<br />

Gänge v/r: 8/4; a. W. 12/6<br />

Produktionszahl: 350<br />

ab 3/67: 12/5; a. W. 16/7<br />

Bauweise: rahmenlose Blockbauweise Leergewicht (kg): 3.000 (3.380)<br />

Motor: 6 L 79<br />

Radstand (mm): 2.416<br />

Verfahren: Viertakt; Wirbelkammer<br />

Länge (mm): 4.050 – 4.200<br />

Kühlung: Luft<br />

Breite (mm): 1.945<br />

Zylinder: 6<br />

Höhe (mm): 1.650 – 1.670<br />

Hubraum (cm 3 ): 4.712<br />

Spurweite vorn und hinten (mm):<br />

Leistung: 65 PS (70 PS)<br />

ab 3/67: 70 PS (75 PS)<br />

1.500-1.750 (durch Umdrehen<br />

der Scheibenräder)<br />

Nenndrehzahl: 2.000 (2.200) U/min<br />

Bereifung vorn: 7.50-18 AS Front<br />

Höchstgeschw.: 24,1 bis 25 km/h<br />

(10.5-20 Extra Special)<br />

Antrieb:<br />

Hinterachse<br />

Bereifung hinten: 15-30 AS oder 15.5-38 AS<br />

(Vorderachse zuschaltbar) Kaufpreis 1967: 28.500,- (33.000,-) DM<br />

Serienausstattung: Steckdosen für Anhänger und Zusatzgeräte, Zweifachkupplung für unabhängige<br />

Betätigung der Fahr- und Zapfwellenkupplung, Motorzapfwelle mit zwei Geschwindigkeiten,<br />

Hinterachssperre, hydraulische Hinterradbremse, Komfortsitz für den Fahrer, Mitfahrersitzbank,<br />

Heizung, Spindel-Hydrolenkung, Anhängevorrichtung vorn, wahlweise Anhängeschiene oder<br />

Kraftheber mit Zubehör<br />

Optional: Arbeitsscheinwerfer, Belastungsgewichte, Druckluft-Bremsanlage, Lenkradfeststellung,<br />

Riemenantrieb mit und ohne verlängerte Zapfwelle, Seilwinde, Verdeck mit Scheibenwischer,<br />

Zugpendel, Zeituhr, hydraulische Abreißkupplung, Kriechgänge, Zusatzsteuergerät, Allradbremse<br />

Schnittzeichnung durch das Getriebe mit<br />

Übertragung auf die Hinterachse<br />

vorwärts, zwei rückwärts. In der Endsumme<br />

sind das 24 Gänge. Die Vorwärtsgruppen<br />

sind in eine Normal- und eine Zwischengruppe<br />

gegliedert.<br />

Vielfalt im Getriebe<br />

Jeder Gang kann durch das Betätigen des<br />

Gruppenhebels vom Normalgang auf den<br />

Zwischengang um 20 Prozent untersetzt<br />

werden. Nach dem Anwählen der Kriechgänge<br />

werden diese in den Gruppen an<br />

Stelle der ersten beiden Gänge geschaltet.<br />

Allerdings wird im Verlauf des Modelljahres<br />

1967 der sechste Gang in der Rückwärtsgruppe<br />

gesperrt. Mit Kriechgängen<br />

bleiben in der Endsumme immer noch 23<br />

Gänge.<br />

Beim T-318 II erfolgt das Einlegen des<br />

ersten und zweiten Ganges per Bolzenschaltung,<br />

die Gänge darüber sind – ebenso<br />

wie die Gruppen – synchronisiert. Gänge<br />

und Gruppen lassen sich also während<br />

der Fahrt schalten, und der Wechsel von<br />

Vorwärts auf Rückwärts kann bereits während<br />

des Ausrollens kurz vor dem Stillstand<br />

erfolgen. Ein Plus beim Rangieren<br />

und bei Frontladerarbeiten.<br />

Der Schlepper ist mit einer ZF-Spindel-Hydro-Lenkung<br />

des Typs 7409 ausgestattet.<br />

Bei der Allradversion sind Vorspur<br />

und Sturz der Vorderräder auf null Grad<br />

eingestellt. Die Folge: Der Schlepper läuft<br />

nicht von alleine geradeaus, der Fahrer<br />

muss nachhelfen. Dafür reicht am Lenkrad<br />

jedoch die Kraft von zwei Fingern.<br />

Die Betriebsbremse arbeitet hydraulisch,<br />

die Feststellbremse mechanisch.<br />

Beide wirken auf Innenbackenbremsen<br />

auf den Seitenwellen des Hinterachsantriebs.<br />

Die Funktion der Einzelradbremse<br />

ist damals innovativ: Der Fahrer leitet<br />

durch das Umlegen des Hebels am Lenkbremsventil<br />

die hydraulisch übertragene<br />

Bremswirkung auf das zu bremsende Hinterrad.<br />

Beim Treten des Bremspedals liegt<br />

der Bremsdruck ausschließlich am vorgewählten<br />

Rad an. Durch die Auswahl des<br />

zu bremsenden Hinterrades mit dem Ventilhebel<br />

kommt der G 75 mit nur einem<br />

Bremspedal aus. In der Neutralstellung<br />

des Ventilhebels wirkt der Bremsdruck<br />

auf beide Hinterräder.<br />

Schnittzeichnung des 6 L 79-Motors<br />

G 75 mit Hinterradantrieb: Von dieser Version<br />

lieferte Güldner 149 Schlepper aus<br />

Bestechende Allrad-Fahreigenschaften<br />

Mehr Zugkraft und weniger Radschlupf<br />

bescheinigten zeitgenössische Testberichte<br />

dem Allradantrieb. Die erhöhte Fahrsicherheit<br />

und die gesteigerten Geländeeigenschaften<br />

würdigten sie nicht. Wer einmal<br />

mit Allrad auf einer schneeglatten<br />

Straße gefahren ist oder den Schlepper<br />

nur durch das Zuschalten des Allradantriebs<br />

aus einer Furche wuchten konnte,<br />

weiß, wovon gerade die Rede ist. Im Fahrbetrieb<br />

gibt es keine durchdrehenden und<br />

ausbrechenden Hinterräder und kein Untersteuern<br />

in Kurven - im Gegensatz zu<br />

Schleppern mit Hinterradantrieb. Auch<br />

Schaltschema: drei Gruppen, sechs Gänge Alles im Blick: Armaturenbrett <strong>Traktor</strong>meter, groß und übersichtlich<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

47


PORTRÄT<br />

Güldner G 75 und G 75 A<br />

Güldner G 75 A: Von diesem<br />

Schleppertyp wurden<br />

201 Exemplare gebaut<br />

Im Vordergrund der Handgashebel, dahinter<br />

das Lenkbremsventil<br />

Gaspedal und das nach vorne zur<br />

Einspritzpumpe führende Gasgestänge<br />

Originaler Güldner-Komfortsitz für ein<br />

angenehmes Arbeiten auf dem Acker<br />

beim Bremsen unterstützt der Allradantrieb.<br />

Die Gelenkwelle überträgt die<br />

Bremsverzögerung von der Hinterachse<br />

auf die Vorderachse.<br />

Eine Lamellenkupplung erlaubt das<br />

Zuschalten des Allradantriebes während<br />

der Fahrt. Er bleibt bis zum manuellen<br />

Ausschalten eingelegt. Anders als die<br />

Hinterachssperre, deren Eingriff sich<br />

selbsttätig löst, wenn beim nächsten Kuppeln<br />

die Sperrbolzen entlastet werden.<br />

Beim normalen Fahren mit angetriebener<br />

Hinterachse laufen die Gelenkwelle und<br />

die Vorderachse ohne Motorantrieb mit.<br />

Ein Vorgelege auf der linken Seite des<br />

Getriebes treibt die Gelenkwelle an, die<br />

zur Vorderachse von ZF führt. Serienmäßig<br />

verwendet Güldner die Vorderachse<br />

des Typs AL-1550, auf Wunsch die Außenplanetenachse<br />

APL-3050. Das Getriebe<br />

liegt höher als die Vorderachse. Den<br />

Neigungswinkel der Welle gleichen zwei<br />

Kreuzgelenke aus. Eines sitzt neben dem<br />

Getriebeausgang, das andere vor dem Eingang<br />

zum Vorderachsdifferential. Zwecks<br />

Ausgleich der vertikalen Bewegungen der<br />

pendelnd aufgehängten Vorderachse können<br />

sich die Rohre der Gelenkwelle ineinander<br />

verschieben.<br />

Neuralgische Kotflügel<br />

Die Konstruktion der Hinterradkotflügel<br />

ist anfällig für Korrosion. Die Kotflügelbleche<br />

sind auf U-Trägern montiert. Die<br />

U-Träger sind oben offen, also auf der Seite,<br />

auf der die Kotflügel aufgesetzt sind.<br />

Über den Rädern wölben sich die Kotflügel<br />

stärker nach oben als die U-Träger, sodass<br />

zwischen beiden ein konstruktiv bedingter<br />

Schlitz existiert. Durch diesen<br />

können Nässe und von den Reifen aufgewirbelter<br />

Schmutz eindringen, sich im U-<br />

Träger verteilen und diesen verstopfen.<br />

Die Voraussetzungen für den Rostangriff<br />

sind damit geschaffen. Gute Ersatzkotflügel<br />

kosten Geld, und sie sind selten zu finden.<br />

Karl-Friedrich Vogel hatte Glück. Ein<br />

Landwirt im Nachbardorf, der seinen Hof<br />

mit sieben Güldnern betrieb, konnte ihm<br />

einen Satz Kotflügel abgeben.<br />

Die Rostvorsorge war vor einem knappen<br />

halben Jahrhundert weit vom heutigen<br />

Niveau entfernt. Es kam auf die Qualität<br />

des Bleches an. Die hatte sich seit den<br />

1950er-Jahren verschlechtert. Die Ursache<br />

war vor allem die weltweit große Nachfrage<br />

der Rüstungsindustrie. Die Stahlwerke<br />

konnten den Bedarf nur decken, indem<br />

sie die Produktqualität streckten. Die<br />

Geringe Produktionszahl und hohe Leistung<br />

sind heute Grund für astronomische Preise<br />

<strong>Traktor</strong>enhersteller verwendeten für die<br />

Kotflügel überwiegend so dickes Blech,<br />

dass es – auch ohne Pflege – mehrere Jahrzehnte<br />

dauerte, bis es durchgerostet war.<br />

350 Schlepper der Typen G 75 und G<br />

75 A verkauft Güldner von 1966 bis 1969.<br />

Bei den Preisen in dieser Schlepperklasse<br />

ist die Gewinnmarge ganz ordentlich.<br />

Selbst zuzüglich der kleineren Typen<br />

48


Kupplungspedal<br />

Außen Gewindestangen und Unterlenker,<br />

oben Zapfwelle, darunter das Zugpendel<br />

Beschädigungsgefahr durch die exponierte<br />

Lage: Das Frontgitter wird nachgebaut<br />

Internet<br />

www.gueldner-traktoren.de<br />

www.gueldner-forum.de<br />

reicht das Ergebnis aber nicht für Ausrufe<br />

des Entzückens in den Werkskonferenzen.<br />

Seit 1966 arbeitet Güldner in der Verlustzone.<br />

In der Gegenwart begrenzt die<br />

niedrige Zahl der Auslieferungen die Aussicht,<br />

auf dem Markt für gebrauchte <strong>Traktor</strong>en<br />

eines der wenigen noch existierenden<br />

Exemplare zu bekommen.<br />

Die Nachfrage übersteigt das Angebot<br />

um ein Vielfaches. Modelle in einem erstklassigen<br />

Zustand werden nur selten gehandelt.<br />

Und wenn doch, sind sie sofort<br />

verkauft. Zu Höchstpreisen. Als Karl-<br />

Friedrich Vogel vor zwölf Jahren auf die<br />

damals noch häufigeren Verkaufsangebote<br />

für gebrauchte G 75 A reagierte, rangierte<br />

er unter den Anrufern regelmäßig nur<br />

an siebter oder achter Stelle. Dabei telefonierte<br />

er mit den Anbietern am selben Tag,<br />

an dem deren Anzeigen erschienen. Heute<br />

rät der 50-Jährige zur Suchanzeige: „Da<br />

bist du der Erste in der Beziehung zwischen<br />

Anbieter und Interessent.“<br />

Rote Zahlen folgen dem Spitzenjahr<br />

Rückblende: Im Dezember 1968 bekommen<br />

die Güldner-Händler Post von der<br />

Linde AG, Werksgruppe Güldner. Es ist<br />

nur ein Blatt in dem Umschlag, einseitig<br />

beschrieben: „… teilen wir Ihnen mit,<br />

dass Güldner zum 1. Januar 1970 die<br />

Schlepperproduktion einstellt“. Tatsächlich<br />

läuft die Produktion schon im Sommer<br />

1969 aus. Deutz übernimmt Wartung,<br />

Kundendienst, Ersatzteilversorgung und<br />

auftretende Garantieverpflichtungen für<br />

die Güldner-<strong>Traktor</strong>en.<br />

Dem Vernehmen nach fällt die Entscheidung<br />

im Vorstand des Konzerns mit nur einer<br />

Stimme Mehrheit. Im Gespräch soll der<br />

Zukauf von Motoren gewesen sein, um<br />

Kosten zu sparen. Es heißt, das Fass zum<br />

Überlaufen brachte ZF mit der Ankündigung,<br />

nur noch Getriebe für Schlepper mit<br />

Motoren über 80 PS zu bauen. Die Fertigung<br />

der kleineren Getriebe läuft – abgesehen<br />

von Einzelexemplaren für den Lizenznehmer<br />

Lindner – bis 1972 aus.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

1965 ist für Güldner das letzte Spitzenjahr.<br />

Rund 6.500 <strong>Traktor</strong>en werden an den<br />

Mann gebracht. Seitdem steckt das Unternehmen<br />

in den roten Zahlen. Der Konzern<br />

tritt auf die Bremse und trifft Sparmaßnahmen.<br />

1968 lassen die Aschaffenburger<br />

in Deutschland nur noch 3.254 Schlepper<br />

zu. Das ergibt einen Marktanteil von<br />

5,5 Prozent und den siebten Platz in der<br />

Statistik. „Wir sehen auf dem <strong>Traktor</strong>enmarkt<br />

auf längere Sicht keine Entwicklungschancen“,<br />

sagt der Vorstandsvorsitzende<br />

der Linde AG, Dr. Johannes<br />

Wucherer, im März 1969. Die Konzernsparten<br />

Hydraulik und Flurförderfahrzeuge<br />

boomen dagegen. Die 750 Mitarbeiter<br />

aus der Motoren- und Schlepperfertigung<br />

wechseln in die zukunftsträchtigen Sparten<br />

des Unternehmens.<br />

Epilog<br />

Güldner wird 1991 aus dem Handelsregister<br />

gelöscht. Zum 1. August 2006 gliedert<br />

Linde die Hydrauliksparte in die Kion<br />

GmbH aus. Der Konzern verkauft Kion im<br />

November des gleichen Jahres an ein Konsortium<br />

aus Kohlberg, Kravis, Roberts &<br />

Co sowie Goldman Sachs. Die Kion Group<br />

ist heute eines der weltweit führenden<br />

Unternehmen für Gabelstapler, Lagertechnikgeräte<br />

und Hydraulikkomponenten.<br />

Der Firmensitz befindet sich in Wiesbaden.<br />

Modelle der G-Reihe stehen bis heute<br />

im Arbeitseinsatz. 30.000 Betriebsstunden<br />

und mehr sind durchaus normal. Die<br />

Ersatzteillage ist gut. Das Baukastensystem<br />

begünstigt die Instandhaltung der L<br />

79-Motoren. Verschiedene Ersatzteilhändler<br />

haben sich auf Güldner-Teile spezialisiert.<br />

Es gibt Traditionsbetriebe, die auf<br />

die Reparatur und Wartung von Güldner-<br />

Schleppern spezialisiert sind. Im Internet<br />

lassen sich Vereine mit Güldner-Besitzern<br />

problemlos recherchieren.<br />

Peter Böhlke<br />

Wetterverdecke gab<br />

es ab Werk oder<br />

zum Nachrüsten<br />

49


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Fronthydraulik luftgefederter Fahrersitz<br />

40km/H Allradbremse hinten 20.8R38<br />

vorne 420/70R30 breite Kabine zu verkaufen.<br />

Telefon: 0152/28628786<br />

55


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

MASSEY FERGUSON<br />

KRAMER<br />

Verkaufe Schlüter AS 22 zum Schlachten<br />

oder Aufbauen, der Zylinderkopf hat einen<br />

Riss, den man aber schweißen kann. Bilder<br />

sind möglich. Preis 1500 Euro. E-Mail: bulldogbauerbodmann@web.de,<br />

Artikelstandort:<br />

Krebeck, Telefon: 015118326135<br />

Verkaufe Schlüter AS 222 in unrestauriertem<br />

Originalzustand. 22 PS, 2500 ccm<br />

Hubraum, läuft einwandfrei! Beide Hinterreifen<br />

neu! Der originale Fahrzeugbrief ist<br />

vorhanden. Kontakt: (08102) 782995,<br />

sj.rautenberg@t-online.de<br />

UNIMOG<br />

Unimog Typ 421 U600 wegen Todesfall<br />

abzugeben. 52 PS, EZ 1982, viele Extras,<br />

top Zustand. Kontakt: (06120) 8645<br />

Verkaufe sehr schönen Unimog, Typ 421,<br />

Cabrio, Hardtop, Bj. 87, 41.000 km, 880<br />

Betriebsstunden, neue Reifen 10,5x20 MPT,<br />

Dreiseitenkipper, Servo, AHK, Zapfwelle<br />

vorne und hinten, 2-zeilige Hydraulik,<br />

Anhängerbremsanschluss, 18.900 Eur, top.<br />

Kontakt: (0178) 8579325<br />

PORSCHE 329 SuperExport, Bj.62, 35PS,<br />

zerlegter Zustand, mit Neuteilen teilrestauriert,<br />

in RAL3002 lackiert, aus gesundh.<br />

Gründen muß Projekt aufgegeben werden,<br />

Preis VS nach vorheriger Besichtigung.<br />

Kontakt: (06445) 922990 oder 0177-<br />

4141683, isoldevetter@t-online.de<br />

Verkaufe Allgaier A16 original Zustand, 1<br />

Zylinder, Einspritzpumpe überholt, Motor<br />

dreht, original Felgen vorne vorhanden,<br />

1600 Euro. Kontakt: (0175) 8293144,<br />

februar86@gmx.net<br />

Verkaufe Güldner A2KN, Bauj. 1960, ohne<br />

Brief,15 PS, springt sehr gut an, 1750 Euro.<br />

E-Mail: marleen-heinz@t-online.de,<br />

Artikelstandort: Nähe Aachen,<br />

Telefon: 024562808 abends<br />

Der letzte große Wesseler?! Wesseler W<br />

342, 42 PS, Frontlader, Verdeck, unrestaurierter<br />

Originalzustand, Erstzulassung Jan.<br />

1967! 4.500,- Euro VHB. Kontakt: rotzschewalther@t-online.de<br />

ISTOCK Bj.1934 Oldtimer <strong>Traktor</strong> ABSO-<br />

LUTE RARITÄT-80 Jahre alt, mit Mähbalken,<br />

Riemenscheibe 22 PS,2 Zylinder, wassergekühlter<br />

DEUTZ Diesel Motor,Stock Getriebe,<br />

Zugmaul, Ackerschiene,nur 10 Stück gebaut!<br />

EINMALIG! www.gustls-bulldogstadl.de.<br />

Kontakt: (08062) 7298269,<br />

ka.haensch@web.de<br />

SONSTIGE<br />

HERSTELLER<br />

Sehr seltener Wahl, mit 40 Ps, Motor MWM<br />

KDW-415 D, Baujahr 1953, hohe Bereifung<br />

12,4-36, nur 30 gebaut! Komplett und<br />

unrestauriert. Standort Norditalien. Preis<br />

VHB., rotzsche-walther@t-online.de<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigen mit Foto online aufgeben<br />

unter www.traktorclassic.de<br />

1 Ferguson T.E.A. sehr schöner, restaurierter<br />

<strong>Traktor</strong>, Baujahr 1955 mit Hydraulik.<br />

Kontakt: (06581) 1098<br />

Verkaufe einen Zettelmeyer Z1 in fast<br />

originalen Zustand, BJ 1935 ohne Papiere.<br />

Sonstige Informationen gibt es auch per<br />

Mail und am Telefon. Fabriknr. 1146, Motornr.<br />

35056566, Leergewicht 1930 kg.<br />

Kontakt: (0162) 3206349,<br />

mucke78@web.de<br />

www.oldtimertraktor.de in Kooperation mit<br />

www.man-traktor.de<br />

Der private Kleinanzeigenmarkt für <strong>Traktor</strong>en und Ersatzteile. Täglich neue Kleinanzeigen.<br />

MAN, IHC, Deutz, <strong>Fendt</strong>, Normag, Güldner, LANZ sind nur einige der Marken die aktuell im<br />

Anzeigenmarkt zu finden sind. Komplette <strong>Traktor</strong>en und Ersatzteile.<br />

www.oldtimertraktor.de<br />

56


PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigenschluss für die<br />

Ausgabe 2/2013: 07.12.2012<br />

IRUS U900 mit Triebachsanhänger Bj1958,<br />

8PS Viertakt Berning Benzin Motor, Anhänger<br />

Fa. RÖDER, zGg.1250 kg, Ladefläche<br />

146x220cm. VB 1900 Euro. Kontakt:<br />

(08846) 450, thomas.schaur@t-online.de<br />

Verkaufe Bautz AS120/C Hochradausführung<br />

Bj55 14PS mit Hydraulik und Mähwerk,<br />

gefederter Vorderachse Motor läuft<br />

gut Getiebe schaltet sauber Reifen sind gut<br />

3000 Euro. Kontakt: (0271) 9399060 oder<br />

0171 2866052,<br />

katrin.schoeler@t-online.de<br />

Verkaufe Raupe Büffel B120 mit Ripper<br />

Bj.1973, 6 Zylinder Mercedes Motor mit 120<br />

PS, Gewicht ca. 10 Tonnen, 6 Wegeschild<br />

8000.- Euro. Kontakt: (0173) 1673952,<br />

ben.home1@web.de<br />

Mähdrescher MasseyFerguson MF 30<br />

Bj. 1964, Schnittbreite 175 cm, Niederdruckanbaupresse,<br />

kleine Reparaturen<br />

notwendig. Kontakt: (0152) 24987308<br />

<strong>Traktor</strong> MAN 2P1 35 PS, mit Mähwerk,<br />

Motor gut erhalten, Elektrik geht nicht, mit<br />

Brief. E-Mail: guertners@t-online.de,<br />

Telefon: 09482/611, Artikelstandort:<br />

93109 Wiesent<br />

<strong>Traktor</strong> Massey-Ferguson, Typ 135. Der<br />

Schlepper ist teilrestauriert, viele Neuteile.<br />

Weiteres auf Anfrage. Evtl. auch Tausch<br />

gegen Deutz oder IHC ab 20 PS mit Dreipunkthydraulik.<br />

E-Mail: OstyB@web.de,<br />

Artikelstandort: Bleyen-Genschmar<br />

ZUBEHÖR/<br />

ERSATZTEILE<br />

Fabrikat: TAKRAF, Bj. 1975, Hubhöhe 3,2<br />

m, Gesamtgewicht 2.310 kg, Originalzustand.<br />

Kontakt: (0152) 24987308<br />

Verkaufe Howard Bodenfräse mit neuen<br />

Messer. Arbeitsbreite ca. 180cm. Ausserdem<br />

einen Agria R1300 mit 120cm Messerbalken.<br />

Top Zustand. Kann gerne bilder<br />

schicken. Mehrere starke Ketten mit und<br />

ohne Ösen. Ca. 13-15mm stark und ca.<br />

2meter lang. E-Mail: alexandraroos<br />

@t-online.de, Telefon: 09394 994590<br />

Motorteile M.A.N: neue Laufbuchsen<br />

Kolben Ventileu. Ventilführungen passend<br />

für MAN ackerdiesel. Kontakt: (0031)<br />

627447018, info@tractomania.eu<br />

Biete 2 Bosch-Hauptscheinwerfer mit<br />

105mm Glasdurchmesser mit 12mm Gewindeanschluss<br />

neuwertig. Verbaut in MAN<br />

Ackerdiesel B18,AS 718 und anderen <strong>Traktor</strong>en.<br />

Preis VB. E-Mail: a-h.schroeder@-<br />

online.de, Telefon: 0171-5625287<br />

Holder Agria Gleichstromlichtmaschine<br />

Bosch Lichtmaschine LJ/GGV 90/12/3000<br />

L2, 135W - 11A zu verkaufen, war zerlegt,<br />

wurde gereinigt und neu gefettet, Kohlebürsten<br />

neu, voll funtionsfähig, guter Zustand<br />

war verbaut im ILO DL660 oder auch<br />

in Holder <strong>Traktor</strong>en, am besten wäre<br />

Selbstabholung, Versand auch möglich. FP<br />

125 EURO. E-Mail: haddel @t-online.de<br />

MAN-Frontgewicht a 81kg passend für<br />

m.a.n rundhauber 265 Euro, versand möglich.<br />

Kontakt: (0031) 627447018,<br />

info@tractomania.eu<br />

Baas Frontlader für Güldner, Größe II in<br />

gutem Zustand abzugeben. Schwinge nicht<br />

verzogen. Komplett mit allen Leitungen ab<br />

Steuergerät . Die Anbaukonsolen passen an<br />

Güldner G25 bis G50. Artikelstandort:<br />

Thüringen, Telefon: 0175/2465157<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigen mit Foto online aufgeben<br />

unter www.traktorclassic.de<br />

2 Zylinderlaufbuchsen für MAN/Fahr/<br />

Güldner mit 2DN Motor und einen Kolben<br />

mit Kolbenringen und Reserveringen. Alles<br />

sehr sauber und gepflegt.<br />

Preis VB. Bei Bedarf kann ich Bilder senden.<br />

E-Mail: a-h.schroeder@t-online.de,<br />

Telefon: 0171-5625287<br />

Biete Zylinderkopf für M 8515 2Zylinder-<br />

Motor komplett mit Ventildeckelhaube in<br />

Top Zustand. Bei Bedarf kann ich Bilder<br />

senden. Preisvorstellung ca. 200 Euro.<br />

E-Mail: a-h.schroeder@t-onlind.de,<br />

Telefon: 0171-5625287<br />

ZF Getriebe: A4, A8 und A205 komplett<br />

oder in Teilen abzugeben.<br />

E-Mail: buldog58@web.de<br />

traktorclassic.de 1|2013


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

Heizlampe für Lanz Bulldog: Verkaufe<br />

zwei Heizlampen für einen Lanz Bulldog,<br />

E-Mail: treckertine@web.de<br />

Artikelstandort: Nartum,<br />

Telefon: 0175 5264630<br />

<strong>Traktor</strong>reifen Allianz 12.4-32 AS, Profilhöhe<br />

ca. 1 cm, Alterungsrisse beidseits.<br />

Artikelstandort: 93109 Wiesent, E-Mail:<br />

guertners@t-online.de, Telefon:<br />

09482/611<br />

Porsche, Allgaier: Biete 2 Felgen 15" mit<br />

Reifen Dunlop für Porsche, 2 Felgen Porsche<br />

28" mit Reifen 11X28 200,-, 1 Reifen<br />

Metzeler 10X28 10,-, 1 Reifen Barum 10X28<br />

10,-, Fritzmeier Verdeck 100,-, Bilder per<br />

Mail, 94072 Aigen. Kontakt: (08537)<br />

919262, chrido@freenet.de<br />

2 <strong>Traktor</strong>reifen Continental 12.4-32 AS; 1<br />

x ca. 2 cm Profil, 1 x ca. 1,5 cm Profil (Loch<br />

zwischen Reifenprofil - kann mit Vulkanisierfleck<br />

repariert werden)<br />

E-Mail: guertners@t-online.de, Telefon:<br />

09482/611, Artikelstandort: Wiesent<br />

Oldtimer Anhänger, Flachwagen 3,9m *<br />

1,9m neue Bretter Bracken mit neuem U-<br />

Profil eingefasst alles neu gestrichen. VB<br />

500,- Euro. E-Mail: burkhardheike.m@googlemail.com,<br />

Telefon: 0170-9119169,<br />

Artikelstandort: Münster<br />

Verk. Krobath Feldspritze 425 Liter mit<br />

Gleichdruckarmatur, 5 Teilbreiten neuen<br />

Düsen und neuem TÜV Artikelstandort:<br />

Dautphetal,<br />

E-Mail: rudolf.becker28@web.de,<br />

Telefon: 01758272776<br />

Porsche, Allgaier: Felgen 24", Verstellfelgen<br />

7X24 5Loch für Allgaier oder Porsche<br />

Junior sehr guter Zustand, Felgen Aussenteile<br />

von Verstellfelgen Porsche Junior<br />

9X24, weiter Bilder per Mail möglich.<br />

Kontakt: (08537) 919262,<br />

chrido@freenet.de<br />

Verkaufe Motor vom S4000 als Ersatzteilspender,<br />

Kopf+Zylinder verwendbar für<br />

Famulus RS04/30. Kontakt: (0152)<br />

03055849, nach 20 Uhr: 033094/80508,<br />

stephan.pietsch@gmx.net<br />

JF MS 70 Einhängemähdrescher : Verkaufe<br />

aus Platzgründen gut erhaltenen Einhängemähdrescher<br />

Typ JF MS 70. Preis VB! Der<br />

Mähdrescher funktioniert einwandfrei es<br />

sind lediglich kleinere Mängel zu beheben.<br />

Besichtigung nach Absprache möglich.<br />

Kontakt: (06644) 7266,<br />

gamer.maegges@freenet.de<br />

Miag Liftmobil Stapler, betriebsbereit,<br />

3m Hubhöhe, 1to Tragkraft, Deutz 16 PS,<br />

1000 Euro VB. Kontakt: (08681) 9552,<br />

franziska.gassner@me.com<br />

Verkaufe Frontgewichte und Unterschubgewichte<br />

für Schlüter-<strong>Traktor</strong>en. Anlieferung<br />

möglich. Kontakt: (0172) 5143492<br />

oder 0179/2289715, hinnerk74@web.de<br />

Schlüter Motorhaube: Biete für einen<br />

Schlüter S 35 eine Motorhaube an.<br />

Kontakt: (08333) 8613,<br />

agrauer78@web.de<br />

Langholz-Anhänger, Sehr Gut erhalten,<br />

Feststellbremse, Lichtanlage neu, 2010 neu<br />

aufgebaut/lackiert, Reifen/Holzboden<br />

topp, keine Durchrostung, Maße Lade -<br />

fläche 3750x1800mm, Ladehöhe 850mm,<br />

Rungen 520mm, u. 4 weitere Rungen.<br />

Kontakt: (05484) 961205 gerne Nachricht<br />

hinterlassen, rufe zurück,<br />

himgol@freenet.de<br />

Ritter Forstseilwinde 3t, Festanbau,<br />

Seilrollen nur geringe Abnutzung, mit<br />

Deutz Ackerschiene, 500,-EUR. Kontakt:<br />

(07702) 4799982 wochentags ab 19-22<br />

Uhr, info@oldtimer-schlepper.de<br />

IHC Komplett-Räder: Biete 2 Kompl-Räder<br />

9,5x32 AS (40+50%) mit orig. IHC Verstellfelgen<br />

6loch, Lochkreis 105 mm, Nabe 155<br />

mm. Passen auch auf andere <strong>Traktor</strong>en, z.B<br />

Deutz usw. Kontakt: (02680) 373 ab 19h,<br />

h.mueller@rz-online.de<br />

Holder Agria - Bosch Gleichstromlichtmaschine<br />

LJ/GGV 90/12/3000 L2, 135W - 11A<br />

zu verkaufen, Kohlebürsten neu<br />

Kontakt: haddel @t-online.de<br />

Tausche – suche von Allgaier u. Porsche:<br />

Prospekte, BAL, ETL, Werbeartikel, die<br />

Schraubenschlüssel, Taschenmesser, Anstecknadeln.<br />

Kontakt: (07073) 4834<br />

Fritzmeier Dach u. Frontscheibe vom MF<br />

133, Ersatzglas für Fritzmeier Frontscheibe<br />

gebogen, 2x defekter Anlasser, <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong><br />

2, hydraulische Mähwerkaushebung<br />

MAN 4N1. Bayern/Allgäu.<br />

Kontakt: (0171) 1708222<br />

Verkaufe einen Kremserwagen 16 personen<br />

preis vb, tausch gegen traktor möglich.<br />

E-Mail: treckertine@web.de, Artikelstandort:<br />

Nartum, Telefon: 0175 5264630<br />

Verkaufe für Hanomag Motor R27 eine<br />

Kurbelwelle mit Pleustangen, für Deutz D30<br />

kompl. Heckhydraulik, einen Berky Doppelmesser-Seitenbalkenmäher<br />

(+Ersatzmesser)<br />

mit Ilo Motor. Kontakt: (05907) 1201,<br />

bjanneschuetz@yahoo.de<br />

Verk. für Hanomag Robust 901 Zylinderkopf<br />

und Motorblock. Für 2-Takt-Raupe<br />

Motor und diverse Motorteile. Für R40 Vorderachse<br />

und Differnzial. Für R324s Motorhaubenseitenbleche.<br />

Für Granit 500 Getriebeschalthebel.<br />

Preis: VHS. Kontakt:<br />

(04559) 4249936 (auch Fax)<br />

58


PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Kleinanzeigen<br />

MARKT<br />

Anzeigenschluss für die<br />

Ausgabe 2/2013: 07.12.2012<br />

6.50x20 Reifen halten luft sind aber porös,<br />

Ladefläche aus Blech, Feststellbremse wird<br />

über eine Kurbel angezogen. Kontakt:<br />

(08092) 1332, msg60@web.de<br />

IHC Zylinderkopf für 320/DD99 und<br />

Motor komplett für 324/DD111 und Kotflügel<br />

vorne und hinten (324).<br />

Kontakt: (0170) 9332977<br />

Biete Verdampfer Deutz 14 PS generalüberholt<br />

und Teile für Verdampfer 8 PS.<br />

Kontakt: (0152) 33972868,<br />

gerneu65@web.de<br />

Verkaufe Deutz-Motor zum Ankurbeln,<br />

Bj. 1954, 10 PS, 2.000 U/min, Typ: F1L612.<br />

Motor ist ausgebaut und steht trocken.<br />

Über 30 Jahre nicht benutzt. Preis: 350<br />

Euro. Tel. (02921) 16514, ab 19:00 Uhr<br />

Verkaufe Hanomag-Teile vom Typ C224.<br />

Kontakt: (09845) 310<br />

Kolben u. Laufbuchsen etc. biete Kolben,<br />

Semilager, Ventile für MWM, Deutz, Allgaier<br />

u.ae. vor Bj, 1970 oder erzeuge diese<br />

nach Kundemuster. verkaufe ergonomische<br />

Ersatzteile für <strong>Fendt</strong> <strong>Farmer</strong>. Kontakt:<br />

(0090) 212 5348167 + Fax,<br />

guvenis@guvenis.org<br />

ELEKTRIK<br />

Klinkenfrontlader für Schmalspur Schlepper<br />

war am Holder A55 montiert mit Schaufel,<br />

Zylinder, Bolzen und Anschweißaugen<br />

kann dadurch an fast jeden <strong>Traktor</strong> angepaßt<br />

werden. Preis 700.-VB. Kontakt:<br />

(0171) 7868909, muasamilla@web.de<br />

MAN-<strong>Traktor</strong>: Hydraulik Kraftheber Hubarm<br />

Block für MAN <strong>Traktor</strong> Typ 2K1/2L1<br />

mit Kopie Anbauanleitung - Bedienanweisung<br />

- Ersatzteil Liste , 76 Seiten, VHB<br />

50,00 Euro. Kontakt: (06142) 7055433,<br />

hakoman@arcor.de<br />

Einachser Heckkipper 2009 neu aufgeb.<br />

Flachten neu, H. 50 Aufsätze 40cm. Hydraulik,<br />

Stempel; Absch.Ventil neu. Aufsteckbr.<br />

Zulad. 2,5-3t. Weitere info u. Bilder<br />

auf Anfrage o. dhd 24, VB 2450 Euro.<br />

Kontakt: (0173) 4974276,<br />

adtetzlaff@gmx.de<br />

Klappgreifer für Räder 7-36 oder<br />

vergleichbare, voll funktionstüchtig, grundiert<br />

und lackiert, sehr gut erhalten. Kontakt:<br />

(0175) 2845626, wilhelm.ziegenbein@gmx.de<br />

Neuer VDO Betr.st.zähler, Bj. 5/59 in Originalverpackung<br />

m. Einbauanl. u. allen<br />

Einbauteilen. Elfenbein. Durchm. 60, mit<br />

Vibr.gummi 70mm. Preis: VHB 100,- Euro.<br />

Weitere Bilder a. Anfrage. Kontakt: (06258)<br />

7207, ralf2210@hotmail.de<br />

Reifen BKT 8.3-24 wie neu! Kontakt:<br />

(00352) 691978436, schneiderjeff@hotmail.com<br />

Biete für einen Schlüter S 35 eine Motorhaube<br />

an. Kontakt: (08333) 8613, agrauer78@web.de<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigen mit Foto online aufgeben unter www.traktorclassic.de<br />

Gummiwagen: Breite 177 cm, Länge 493<br />

cm Bordwandhöhe 33 cm Ladehöhe<br />

100 cm, Bereifung auf genieteten Felgen,<br />

Hist. Schwellenkreissäge/Bauholzkreissäge<br />

auf Fahrgestell mit Eisenrädern.<br />

Transmissionsantrieb. Länge 5,5 m, Zugdeichsel<br />

für <strong>Traktor</strong>. Kontakt: (069)<br />

8072593, info@fdm-hanau.de<br />

Walther Eisenberg<br />

…der Mützenmacher seit 1892<br />

Inhaber: Lars Küntzel<br />

Fachgeschäft für Herrenhüte und Mützen<br />

Mützenherstellung<br />

20095 Hamburg, Steinstraße 21<br />

Telefon: 040-33 57 03, Telefax: 040-98 76 05 15<br />

Internet: www.muetzenmacher.de<br />

E-Mail: L.Kuentzel@muetzenmacher.com<br />

traktorclassic.de 1|2013<br />

59


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

VERDECKE/<br />

INSTANDHALTUNG<br />

Treckerplanenservice<br />

Dirk Strank<br />

32469 Petershagen<br />

Treckerplanenanfertigung nach alten<br />

Originalmustern oder nach<br />

Ihren Wünschen und Vorgaben aus<br />

Original Planenstoff.<br />

Reparaturen - Ersatzteile – Service<br />

komplette Verdeckinstandsetzung<br />

www.treckerplanenservice.de<br />

info@treckerplanenservice.de<br />

Tel 05707 / 90 04 44<br />

Fax 05707 / 90 04 45<br />

1 Bruns Zweiachs-Miststreuer zum Neuaufbau,<br />

alle Teile vorh., billig an Schrauber.<br />

1 Becker Federzinkenegge mit Walzennachläufer<br />

3 m AB. Rau Spritze, 600 l, 12 m, AB.<br />

Claas SF Restteile. M38A1 Mot-Bl + VA. 2<br />

Röwer Pflüge. Kontakt: (05346) 1602<br />

Verkaufe für Güldner G-Serie 3 und 4<br />

Zylinder kompletten Stoll Frontlader, ab 19<br />

Uhr. Kontakt: (0175) 8293144,<br />

februar86@gmx.net<br />

Mörtl Mähwerkgetriebe Hatz TL: Biete<br />

ein Mähwekgetriebe von Mörtl war verbaut<br />

in einem Hatz TL 13. Funktioniert ohne<br />

Mängel Ersatzteilliste zum Mörtl Mähwerk<br />

TL 13 u. TL 17 G819 - MR geliefert 2.59. TL<br />

10 TL 12 G819/09 - MR geliefert 2.59. Kontakt:<br />

(02653) 205, amigo1940@web.de<br />

Manuelle Drehbank mit Zubehör und<br />

Werkzeugen, 1m Drehlänge, 24 cm Spitzenhöhe,<br />

1000 Euro VB. Kontakt: (08681)<br />

9552, franziska.gassner@me.com<br />

Fahr: Schwadenrechen/Heuwender voll<br />

funktionstüchtig. Kontakt: (08681) 9552,<br />

franziska.gassner@me.com<br />

Lenkgetriebe für Deutz 5006 oder gleicher<br />

Typ zum Ausschlachten. Kontakt:<br />

(02151) 28123,<br />

m.schmitt.krefeld@gmx.de<br />

Hassia kl. Drillmasch., aus Aufgabe: kl.<br />

Sä-/Drillmasch. Hassia, 2 m, sehr guter<br />

Erhaltungszustand, für Hydrl. u. Zug,<br />

Standort nördl. Münsterland/Ibbenbüren,<br />

Preis 150,- EUR (VB). Kontakt: (05453)<br />

7324, familie-wenner@t-online.de<br />

LITERATUR<br />

Hist. Einachs-Bauwagen mit Vollgummi<br />

Zwillingsbereifung gegen Gebot abzugeben.<br />

Der Wagen ist dicht und fahrbereit.<br />

Standort 63457 Großauheim, Aufbaumasse:<br />

Länge: 352 cm, Breite: 225 cm. Kontakt:<br />

(069) 8072593, info@fdm-hanau.de<br />

Je 2 Reifen 8.3-24 und 6.00-16<br />

2 Reifen 8.3-24 Barum 6PR 90% Profil 200<br />

und 2 Reifen 6.00-16 AS Conti mit 2<br />

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Kontakt: (08681) 9552,<br />

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Kontakt: (08072) 1530,<br />

georg-maierbacher@t-online.de<br />

Biete Bautz-Seitenteile, für die Typen AS-<br />

AW-AL 180/240/350 aus GFK, einzeln angefertigt<br />

und grundiert. Kontakt: (0151)<br />

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Handbuch für den Dieselschlepper R22,<br />

A22, A24 für 15 Euro + 3,50 Euro Versandkosten<br />

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Ersatzteilkatalog für den Ursus C 350 für<br />

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Kontakt: christian-ziesche@web.de<br />

Betriebsanleitungen und ET-Listen von<br />

Claas Junior und Köla Safir.<br />

Kontakt: (09845) 310<br />

60


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Anzeigenschluss für die<br />

Ausgabe 2/2013: 07.12.2012<br />

Kleinanzeigen<br />

MARKT<br />

Prospekte, Anleitungen von <strong>Traktor</strong>en,<br />

Mähdreschern und Landmaschinen für<br />

unser Oldtimer Archiv. Gerne auch von<br />

Sammlern oder Werkstätten und Kundendienst.<br />

Kontakt: (0160 ) 8866013,<br />

albert.zollner@gmx.de<br />

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Suche Porsche-<strong>Traktor</strong>, Kontakt: (0171)<br />

7322077<br />

Suche <strong>Traktor</strong> zum restaurieren<br />

deutsche Marke, zahle bar, bitte alles anbieten,<br />

Großraum Köln, Düsseldorf, Aachen.<br />

Kontakt: (0173) 5207157<br />

Suche Holder: Kommunal-Knickschlepper<br />

A50, A550, A560, A650, A660, C50, C560,<br />

C30, C440, Vollkab., Frontaush., Zapfwelle,<br />

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Suche Normag Kornett 1 (K12a), akzeptabler<br />

Zustand und fahrbereit. Angebote<br />

nur mit Brief. Preis VHB. Kontakt: (04742)<br />

467, dorum-greifswald@ewetel.net<br />

Suche Allgaier A12 oder A16, egal welcher<br />

Zustand, auch ohne Brief, bitte alles<br />

anbieten. Kontakt: (0177) 3400500,<br />

gereon.diederichs@bnetza.de<br />

Suche einen John Deere 720 oder 730<br />

2 Zylinder <strong>Traktor</strong> in der ,,row crop version”<br />

(vorne schmales Doppelrad). Sie wurden<br />

von 1956 bis 1961 in den USA gebaut.<br />

Kontakt: (0179) 1330953,<br />

Rainer.Jobs@gmx.de<br />

Suche MAN Ackerdiesel Allrad: Bitte in<br />

gutem Zustand und mit Schnellgang, da der<br />

Schlepper als Transportfahrzeug eingesetzt<br />

werden soll. Der <strong>Traktor</strong> sollte mindestens<br />

40 PS haben. Ich freue mich auf Ihre Angebote.<br />

Kontakt: (09303) 8671,<br />

post@renault14.com<br />

Suche Porsche Diesel 3 Zylinder zum restaurieren<br />

in möglichst fahrbereitem Zustand<br />

bitte alles anbieten evl. mit Foto.<br />

Kontakt: (05604) 6945,<br />

khp.schaefer@t-online.de<br />

Suche <strong>Fendt</strong>-Schlepper in jedem Zustand<br />

bitte alles anbieten evl. mit Fotos. Kontakt:<br />

(05604) 6945, khp.schaefer@t-online.de<br />

SUCHE ZUBEHÖR/<br />

ERSATZTEILE<br />

Teile für Ford 5600 - 7600: Suche Hauben,<br />

Steuergeräte, Zapfwelle, Felgen für<br />

Vorderachse passend für Reifen 10.00 R 16<br />

oder 11.00 R 16 etc. Alles anbieten von Top<br />

bis Schrott. Kontakt: (0170) 9188359,<br />

tobias.beltz@web.de<br />

Suche alte Prospekte, Anleiungen und<br />

Hanbücher von Trakoren, Mähdreschern<br />

und Landmaschinen für unser Oldtimer<br />

Archiv. Kontakt: (0160 ) 8866013,<br />

albert.zollner@gmx.de<br />

Magnetschalter: suche für einen Bosch-<br />

Anlasser EGE 1,3/12 AR 13 Magnetschalter.<br />

E-Mail: trggafahrer carsten@yahoo.de<br />

Fritzmaier-Kabine für 6806 oder 7206<br />

oder 7er-Reihe. E-Mail: a-m65@tonline.de,<br />

Telefon: 06534-940987<br />

Sitzgestell für MAN B18A/O Bj 1955<br />

Suche Sitzgestell komplett oder auch Teile<br />

wie z.b. Faltenbalg mit Schwinge. Sitzschale<br />

benötige ich nicht! Bitte alles anbieten.<br />

E-Mail: a-h.schroeder@-online.de,<br />

Telefon: 0171-562 5287<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

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traktorclassic.de 1|2013<br />

61


Motor für TEF 20: Suche Motor oder<br />

Motorblock für Ferguson Tef 20,<br />

E-Mail: sepp ludwig@web.de,<br />

Telefon: 091438377137<br />

Suche Fritzmeier-Verdeck M211<br />

mit stark gewölbter Scheibe (möglichst<br />

komplett), bitte alles anbieten.<br />

E-Mail: morh@gmx.de<br />

Mähwerk für Eicher ED 16: suche kompl<br />

Mähwerk für ein Eicher ED 16 Bj.1951,<br />

E-Mail: eicherbaum@web.de, Telefon:<br />

017617451314<br />

Ersatzteil: Lenkgetriebe für Deutz 5006<br />

Bauj. 1969 oder gleicher Typ zum<br />

Ausschlachten.<br />

E-Mail: m.schmitt.krefeld@gmx.de,<br />

Telefon: 05121 28123<br />

Gelenkwelle: Benötige für Allradachse<br />

Größe 2, ( verbaut im MAN Typ 4N2, 4P1,<br />

4R3 ) den Radnabenzapfen, sowie Antriebswelle<br />

rechts und links. Rollendoppelgelenk<br />

kann defekt sein!! Mit dem Radnabenzapfen<br />

ist die kurze Welle zum Rad hin<br />

gemeint. Bitte alles anbieten! Tel. 09745<br />

930376, E-Mail: ekleinheinz@web.de,<br />

mobil: 01701762253<br />

Fritzmeier-Verdeck: Suche für Güldner<br />

G50 gut erhaltenes Fritzmeier-Verdeck M<br />

211 mit gebogener Scheibe sowie Güldner-<br />

Prospekte. Kontakt: (02434) 3774,<br />

juergen.buenten@t-online.de<br />

Suche für meinen Deutz D15 N beide<br />

Kotflügel hinten und Trittbleche. Kontakt:<br />

(02454) 4060, info@vierpalmen.de<br />

Suche Kühler für John Deer 1020. Evtl.<br />

auch andere Teile. Kontakt: (02295) 2446,<br />

astridahaus@aol.com<br />

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TRANSPORTE<br />

Hanomagfelgen: Suche 24 Zoll Felgen von<br />

Hanomag R16 oder R12, E-Mail:<br />

gumo.b8@t-online.de, Telefon:<br />

01607803727<br />

Suche für FMR Kultimax Ersatzkatalog,<br />

Handbuch, Reparaturbuch, Motorenteile.<br />

Kontakt: (0911) 890457 (ab 19:00 Uhr)<br />

Suche für Hanomag R27 Baujahr 1955<br />

zwei Kotflügel hinten, Reifengröße 9 x 36,<br />

ein kompl. Ackerschiene, eine Sitzkonsole.<br />

Kontakt: (05907) 1201,<br />

bjanneschuetz@yahoo.de<br />

Suche – tausche von Porsche u. Allgaier:<br />

Prospekte, Werbeartikel, Hauszeitschrift,<br />

alte Modelle, sonstiges...<br />

Kontakt: (07073) 4834


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Bitte ausfüllen, ausschneiden oder kopieren und gleich senden an:<br />

TRAKTOR CLASSIC Leserservice, Postfach 1280, 82197 Gilching<br />

oder per Fax an 0180-532 16 20 (14 ct/min.)<br />

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** Solange Vorrat reicht, sonst gleichwertige Prämie


TERMINE<br />

Veranstaltungsübersicht<br />

Neue Termine für 2013 online eintragen unter<br />

www.traktorclassic.de<br />

PLZ 0<br />

22.04.2013<br />

09235 Burkhardtsdorf<br />

5. Int. Stationärmotoren-Treffen<br />

Peter Uhlig, Tel. (03721) 225 84<br />

peter-uhlig@t-online.de<br />

www.bulldog-freunde-erzgebirge.de<br />

PLZ 2<br />

10.05.2013<br />

24616 Brokstedt<br />

38. Lanz-Bulldog-Treffen auf der<br />

Speedwaybahn<br />

Peter Schuster, Tel. (04123) 42 18<br />

peterschuster@versanet.de<br />

www.lbch.de<br />

08.06.–10.06.2013<br />

26345 Bockhorn<br />

32. Treckertreffen bis Baujahr 1980<br />

Herbert Ahlers, Tel. (04453) 73 33<br />

info@oldtimermarkt-bockhorn.de<br />

www.oldtimermarkt-bockhorn.de<br />

PLZ 3<br />

26.11.2012<br />

35510 Butzbach<br />

Modelleisenbahn-, Auto- und Spielzeugbörse<br />

Bürgerhaus, Gutenbergstr. 16<br />

Antonette Baum, Tel. (06033) 748 33 90<br />

Antonette-Baum@web.de<br />

10.12.2012<br />

38112 Braunschweig<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Landtechnik-Museum, Gut Steinhof, Celler<br />

Heerstr. 336<br />

Tel. (05341) 253 17<br />

info@gut-steinhof.de<br />

www.gut-steinhof.de<br />

21.04.–22.04.2013<br />

38835 Osterwieck<br />

OOM – Osterwiecker Oldie-Meeting<br />

Vor dem Kapellentor<br />

christian@ostmobile-feuerstack.de oder<br />

info@feuerstack.de<br />

www.ostmobile-feuerstack.de<br />

21.04.–22.04.2013<br />

38835 Osterwieck/Harz<br />

Oldtimertreffen für <strong>Traktor</strong>en, Pkw,<br />

Lkw und Motorräder<br />

Christian Feuerstack, Tel. (0170) 478 55 69<br />

christian@ostmobile-feuerstack.de<br />

www.ostmobile-feuerstack.de<br />

01.09.–02.09.2013<br />

37115 Werxhausen<br />

Jubiläumstreffen mit Lanz-Sonderausstellung<br />

info@lanzbulldogclub-werxhausen.de<br />

www.lanzbulldogclub-werxhausen.de<br />

14.09.–16.09.2013<br />

32549 Bad Oeynhausen<br />

4. Treckertreffen<br />

Herbert Pangritz<br />

u.giesselmann@teleos-web.de<br />

PLZ 4<br />

03.12.2012<br />

49328 Melle-Buer<br />

Tag der Offenen Tür<br />

<strong>Traktor</strong>en und historische<br />

Landmaschinen<br />

Grönegau Melle-Buer e.V.<br />

Tel. (05427) 12 42<br />

15.12.2012<br />

41812 Erkelenz<br />

Stammtisch der <strong>Fendt</strong> Dieselross<br />

Schlepper-Freunde<br />

Tel. (02431) 94 39 37 und (0163) 694 64 07<br />

andy-genehen@t-online.de<br />

08.03.–11.03.2013<br />

40629 Stuttgart<br />

Retro <strong>Classic</strong>s<br />

Tel. (0711) 185 60-0<br />

www.messe-stuttgart.de<br />

11.08.–12.08.2013<br />

48531 Nordhorn<br />

Historischer Feldtag mit<br />

Sonderausstellung Johann Hood,<br />

Tel. (0157) 87 63 88 52<br />

info@treckerclub.de<br />

www.treckerclub.de<br />

PLZ 5<br />

03.12.2012<br />

53721 Siegburg<br />

7. Siegburger Schlepperund<br />

Unimogtreffen<br />

Berliner Platz<br />

Tel. (02241) 680 33 und (0179) 486 87 39<br />

www.schlepperfreunde-siegburg.de<br />

28.12.2012<br />

55234 Eppelsheim<br />

Winterausfahrt der Bulldogfreunde<br />

Treffpunkt am Römerplatz<br />

Tel. (06735) 718<br />

www.bulldogfreunde-eppelsheim.com<br />

20.05.2013<br />

53332 Bornheim-Walberberg<br />

5. Oldtimertreffen zur Pfingstkirmes<br />

Rund um den Dorfplatz<br />

Werner Kannen, Tel. (0222) 783 04 65<br />

Werner-Kannen@t-online.de<br />

09.06.–10.06.2013<br />

56204 Hillscheid<br />

20 Jahre <strong>Traktor</strong>freunde<br />

Kannenbäckerland<br />

Am Limesturm<br />

Eckhard Kilian<br />

ekilian@rz-online.de<br />

www.traktorfreunde.de<br />

04.08.–05.08.2013<br />

54595 Prüm<br />

9. Int. Oldtimertreffen ,<br />

,Bei uns dampft es”<br />

Josef Drückes, Tel. (06558) 86 93<br />

Josef-drueckes@t-online.de<br />

www.vhf-eifel-ardennen.de<br />

15.09.–16.09.2013<br />

54413 Gusenburg<br />

13. Bulldog- und Schleppertreffen<br />

info@lanzclub.de, www.lanzclub.de<br />

PLZ 6<br />

01.12.2012<br />

67826 Feilbingert<br />

Stammtisch des Lanz Bulldog Clubs<br />

Nordpfalz e.V.<br />

Gasthaus Zur Krone<br />

Tel. (06362) 99 31 17<br />

www.lbc-nordpfalz.de<br />

29.12.2012<br />

67826 Feilbingert<br />

Stammtisch des Lanz Bulldog Clubs<br />

Nordpfalz e.V.<br />

Gasthaus Zur Krone<br />

Tel. (06362) 99 31 17<br />

www.lbc-nordpfalz.de<br />

www.traktorhof.com<br />

30.12.–31.12.2012<br />

64342 Seeheim Ober Beerbach<br />

7. Winterschleppertreffen<br />

am Windrad<br />

Matthias Götz,<br />

Tel. (0176) 29641215<br />

luftgekuehlt@gmx.de<br />

15.04.2013<br />

64665 Alsbach-Hähnlein<br />

Alles, was brummt<br />

Marktplatz<br />

Tel. (06257) 685 93<br />

flauaus@pro-modul.net<br />

05.05.–06.05.2013<br />

67346 Speyer<br />

Brazzeltag – Oldtimerparade<br />

Technik Museum, Am Technik Museum<br />

Corinna Handrich, Tel. (06232) 67 08 68,<br />

Fax: (06232) 67 08 20<br />

www.speyer.technik-museum.de<br />

<br />

<br />

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64


06.05.2013<br />

67472 Esthal<br />

8. Pfälzer Unimogtreffen<br />

Bettina Ziegler, Tel. (06324) 97 01 69<br />

Bettina.ziegler@unimog-club-gaggenau.de<br />

www.pfalz.unimog-club-gaggenau.de<br />

25.08.–26.08.2013<br />

67826 Feilbingert<br />

12. Ausstellung von Bulldogs, Schleppern<br />

und Geräten<br />

Karl Hans Kraus, Tel. (06362) 99 31 71<br />

lanz.bulldog.nordpfalz@web.de<br />

www.lbc-Nordpfalz.de<br />

PLZ 7<br />

21.04.–22.04.2013<br />

74889 Sinsheim<br />

Agri Historica, Messe Sinsheim<br />

Gabi Greisinger, Tel. (07261) 68 90<br />

www.agri-historica-messe.de<br />

25.08.–26.08.2013<br />

84098 Hohenthann-Türkenfeld<br />

14. Int. Eichertreffen<br />

Franz Schuster, Tel. (08784) 743<br />

www.eicherfreunde.de<br />

PLZ 9<br />

07.04.–08.04.2013<br />

94315 Straubing<br />

Bulldog-Messe<br />

Pitt Dorn, Tel. (04344) 62 75<br />

messe@lastorama.de<br />

www.bulldog-messe.de<br />

PLZ 8<br />

05.05.–06.05.2013<br />

89073 Ulm<br />

Technorama mit Schleppertreffen<br />

Tel. (0731) 189 68-0<br />

info@technorama.de<br />

www.technorama.de<br />

18.06.2013<br />

82441 Ohlstadt<br />

Oldtimertreffen<br />

Franz Gaisreiter<br />

gaisreiter.franz@t-online.de<br />

www.trommlerzug-ohlstadt.de<br />

traktorclassic.de 1|2013


SERVICE<br />

Sicherheit in der Hobby-Werkstatt<br />

IN DER SCHRAUBERHÖHLE – ALLES WAS MAN WISSEN MUSS<br />

Grauzone<br />

Eine alte deutsche Volksweisheit besagt: Wo gehobelt<br />

wird, da fallen Späne. Das gilt auch für die <strong>Traktor</strong>-<br />

Hobbywerkstatt. Und hier fallen oft mehr Späne als<br />

gewünscht – kleine Blessuren<br />

und Unfälle gehören beinahe<br />

zur Tagesordnung.<br />

66


Kippsicher! Bei guten Werkzeugwagen lässt sich immer nur eine<br />

Schublade zurzeit öffnen<br />

Eine raue Oberfläche garantiert einen sicheren Griff – auch<br />

wenn das Werkzeug ölverschmiert ist<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Das Thema Sicherheit wird in<br />

Hobbywerkstätten nur all zu oft<br />

vergessen, was nicht selten sträflich<br />

nachlässig ist“, sagt Peter Steger,<br />

bekannt als <strong>Traktor</strong>-Restaurator aus<br />

zahlreichen Artikeln hier in der <strong>Traktor</strong><br />

<strong>Classic</strong>. Und Peter muss es wissen, denn<br />

er ist bei der Firma R & R in Überacker,<br />

westlich von München, für die Arbeitssicherheit<br />

von über zwanzig Mitarbeitern<br />

verantwortlich. Hierzu hat er bei der Berufsgenossenschaft<br />

spezielle Lehrgänge<br />

absolviert und ist heute eine so genannte<br />

„Fachkraft für Arbeitssicherheit“. In dieser<br />

Funktion achtet Peter tagtäglich darauf,<br />

dass seinen Mitarbeitern, aber auch<br />

den Kunden, auf dem Firmengelände von<br />

R & R nichts passiert.<br />

„Man glaubt gar nicht, wo überall in<br />

einem Kfz-Betrieb Gefahren lauern können“,<br />

so Peter. „Das fängt bei den Werkzeugen<br />

an, reicht über die Brandsicherheit<br />

und den Umgang mit Chemikalien<br />

bis hin zum Fahren auf dem Betriebsgelände.“<br />

Ist heute in einer Profi-Kfz-Werkstatt<br />

alles durch Richtlinien der Berufsgenossenschaft,<br />

durch Gesetzte oder zum<br />

Beispiel auch durch die Vorgaben der<br />

Feuerpolizei geregelt, muss der Hobbyschrauber<br />

von all dem in seiner Werkstatt<br />

beinahe nichts beachten. „Dabei sollten<br />

auch hier die so genannten Unfallverhütungsvorschriften<br />

(UVV) berücksichtigt<br />

werden“, sagt Peter, „denn bei vielen Arbeiten<br />

sind die Gefahren nahezu identisch.“<br />

Peter, der viele Hobbyschrauber<br />

kennt, hört nämlich beinahe wöchentlich<br />

von kleineren Unfällen, die daheim in<br />

den <strong>Traktor</strong>-Hobbywerkstätten passieren.<br />

Wenn das Kind im Brunnen liegt<br />

„Ein Problem besteht vor allem dann,<br />

wenn Schrauberkumpels mit in der<br />

Hobbywerkstatt arbeiten. Solange dabei<br />

alles gut läuft, kümmert sich weder die<br />

Versicherung noch die Polizei um das,<br />

was die Hobbyschrauber so in der Werkstatt<br />

treiben“, erzählt Peter. „Passiert aber<br />

ein ernsthafter Unfall, bei dem ein<br />

Schrauberfreund erheblich verletzt wird<br />

und ins Krankenhaus muss, ändert sich<br />

das ganz schnell. Dann steht die Polizei<br />

vor der Tür, nimmt die Unfallumstände<br />

auf und gibt sie pflichtgemäß an die<br />

Staatsanwaltschaft weiter. Diese fragt<br />

Für das Stützen von ganzen<br />

Antriebssträngen auf der<br />

Hebebühne braucht es großdimensionierte<br />

Stützböcke.<br />

Dieser hat eine Tragkraft<br />

von 6.500 Kilogramm<br />

Mit 4.000 Kilogramm Tragkraft<br />

ist dieser Lkw-Wagenheber völlig<br />

ausreichend für <strong>Traktor</strong>en<br />

Der Vergleich mit einem Lkw-Stützbock<br />

(rechts im Bild) zeigt deutlich, dass Pkw-<br />

Stützböcke nicht den hohen <strong>Traktor</strong>gewichten<br />

gewachsen sind<br />

67


SERVICE<br />

Sicherheit in der Hobby-Werkstatt<br />

Werkbänke müssen was wegstecken können. Speziell im <strong>Traktor</strong>bereich<br />

sollten sie aus Metall sein<br />

Die Werkbank sollte zur Wand einen hochgezogenen Rand haben.<br />

Austretende Flüssigkeiten können so nicht hinten runter fließen<br />

Fest mit der Wand verschraubte Ersatzteilregale können nicht<br />

plötzlich nach vorne kippen<br />

dann, wie es zum Unfall kommen konnte<br />

und was der Betreiber der Hobbywerkstatt<br />

alles für Vorkehrungen getroffen hat, um<br />

ihn zu verhindern.“<br />

Kann man dann nicht beweisen, alle<br />

Vorsorgemaßnahmen getroffen zu haben<br />

und der Vorwurf der groben Fahrlässigkeit,<br />

im Amtsdeutsch Sorgfaltspflichtverletzung,<br />

kann nicht ausgeräumt werden,<br />

bleibt man auf seinem finanziellen Schaden<br />

sitzen und muss alles aus eigener Tasche<br />

begleichen, weil keine Versicherung<br />

zahlt. „Kommt es ganz dick, muss man<br />

sogar die Berufsunfähigkeitsrente des<br />

Schrauberkumpels ein Leben lang zahlen,<br />

weil er in der Hobbywerkstatt verunglückt<br />

ist“, warnt Peter. Hier greift nämlich das<br />

so genannte Rückgriffsrecht der Krankenversicherer,<br />

wenn der Personenschaden<br />

durch erhebliche Mängel der Werkstattausstattung<br />

entstanden ist.<br />

Jeder Hobbyschrauber bewegt sich damit<br />

bei seinem Hobby täglich in einer gefährlichen<br />

Grauzone. Damit hier im Ernstfall<br />

alles geregelt und abgesichert ist und<br />

zum Unglück nicht noch der finanzielle<br />

Ruin hinzukommt, können vom Trakto-<br />

Auswahl von Arbeitshandschuhen, die jeder Hobbyschrauber haben sollte (von links nach rechts): Schweißerhandschuh mit hoher<br />

Stulpe, Lederhandschuh für grobe mechanische Arbeiten, gummierter Textilhandschuh für mechanische Arbeiten an ölverschmierten<br />

Teilen, Textilhandschuh mit Lederverstärkung für feine mechanische Arbeiten. Kunststoffhandschuh für den Umgang mit Betriebsflüssigkeiten,<br />

dünner Chemikalien-Schutzhandschuh<br />

Fotos: M. Schoch<br />

68


isten jedoch leicht Vorkehrungen getroffen<br />

werden, die das Schlimmste verhüten.<br />

Sie betreffen vor allem die Grundsicherheit<br />

der Räumlichkeiten und Werkzeuge<br />

und damit die so genannte Verkehrssicherungspflicht<br />

des Werkstatteigentümers.<br />

„Gleich vorweg! Es nützt nur wenig, am<br />

Eingang der Hobbywerkstatt ein Schildmit<br />

der Aufschrift „Nutzung auf eigene<br />

Gefahr“ anzubringen“, ergänzt Peter.<br />

„Wenn sich die Maschinen oder Werkzeuge<br />

in einem betriebsunsicheren Zustand<br />

befinden und ein Unfall geschieht, hat<br />

man ein Problem – Warnschild hin oder<br />

her – und kann nach BGB wegen Sorgfaltspflichtverletzung<br />

belangt werden.“<br />

Sicherheit durch Qualität<br />

Doch welche Vorkehrungen sind zu treffen,<br />

damit aus unserem Traum-Hobby<br />

kein Albtraum wird? Peter: „Die Sicherheit<br />

in der Werkstatt fängt immer mit dem<br />

Handwerkszeug an. Hier ist stets auf gute<br />

Qualität zuachten.“ Unser Sicherheitsexperte<br />

zeigt hier Handwerkszeug wie Gabelschlüssel<br />

oder Schraubendreher. Tragen<br />

sie eine gängige DIN-Norm, ist man<br />

schon auf dem richtigen Weg zur Arbeitssicherheit.<br />

„Das Werkzeug muss aber vor<br />

allem gut in der Hand liegen“, so Peter<br />

weiter. Griffige und raue Oberflächen bieten<br />

besonders bei ölverschmierten Werkzeugen<br />

höhere Griffsicherheit als solche<br />

mit hochglänzenden Chromoberflächen.<br />

Jedoch kauft man sich dieses Plus an Sicherheit<br />

mit einem höheren Reinigungsaufwand<br />

des Werkszeugs ein.<br />

Wer von Peters Azubis dennoch auf die<br />

Idee kommen sollte, schmutzige Werkzeuge<br />

oder Gegenstände aufzuräumen,<br />

den verdonnert Peter erstmal zu einer Woche<br />

Kehr- und Reinigungsdienst in der<br />

Werkstatt. Denn Sauberkeit, so bläut es<br />

Peter seinen Azubis ein, ist ein wichtiger<br />

Garant für die Sicherheit. Werkzeuge bleiben<br />

griffig, Böden rutschfest und die Lunge<br />

dankt es auch, weil gefährliche Stäube<br />

beseitigt werden.<br />

Selbstredend und immer wieder in<br />

zahlreichen Artikeln der <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong><br />

erwähnt, muss das Werkzeug aber auch<br />

perfekt auf Schrauben und Muttern passen.<br />

Greift es nicht richtig, rutscht man<br />

leicht ab und kann sich ernsthaft verletzen<br />

– wie der Autor dieses Artikels vor einigen<br />

Jahren selbst am eigenen Leib erfahren<br />

musste, als er sich beinahe einen Zahn<br />

mit einer Ratsche ausschlug, die von einer<br />

Mutter abrutschte. Doch nicht nur das<br />

Handwerkszeug selbst, auch seine Aufbewahrung,<br />

birgt Gefahren. Peter: „Niemals<br />

dürfen Werkzeuge nach ihrem Gebrauch<br />

einfach so irgendwo liegengelassen werden<br />

– besonders nicht am Boden. Die Ge-<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Drei goldene Regeln<br />

Sicherheit in der <strong>Traktor</strong>-Hobby-Werkstatt<br />

1. Safety first<br />

Egal, welche Arbeiten Sie an Ihrem <strong>Traktor</strong> in<br />

Ihrer Hobbywerkstatt durchführen, denken<br />

Sie immer zuerst an die Arbeitssicherheit.<br />

2. Lieber mehr als weniger<br />

Gehen Sie bei den Sicherheitsvorkehrungen<br />

in Ihrer Hobbywerkstatt immer einen Schritt<br />

weiter als nötig. Lieber übertreiben als hinterher<br />

das Nachsehen haben!<br />

3. Know-how aneignen<br />

Wissen schützt vor Schaden. Fragen Sie die<br />

Experten der Berufsgenossenschaft, der Feuerpolizei<br />

oder der Versicherer, wie Sie Ihre<br />

Hobbywerkstatt noch ein Stückchen sicherer<br />

machen können.<br />

Baumwoll-Overall, Schweißerhelm und<br />

Lederhandschuhe mit Stulpe schützen zuverlässig<br />

vor Schweißspritzern Foto: Hase<br />

Ölverschmierte Teile sollten nur mit gummierten<br />

Textilhandschuhen berührt werden,<br />

um die Haut vor giftigen Inhaltsstoffen<br />

im Öl zu schützen<br />

Foto: Mapa<br />

Spezielle Staubschutzmasken und Overalls<br />

schützen die Atemorgane und den<br />

Körper vor gefährlichem Lacknebel und<br />

Schleifstäuben. Zu ergänzen wären noch<br />

eine Schutzbrille und eine Kappe<br />

Dicht schließende Schutzbrillen für<br />

Lackierarbeiten sollten am Rand mit<br />

einer Entlüftung ausgestattet sein, sonst<br />

läuft die Brille an<br />

Bei Schleifer-Schutzbrillen ist auf einen<br />

ausreichenden Seitenschutz zu achten,<br />

damit keine Splitter oder Stäube seitlich<br />

ins Auge gelangen können<br />

Der Gehörschutz muss am Bügel verstellbar<br />

sein, damit er immer dicht am Kopf<br />

anliegt. Er schützt die Ohren vor hochfrequenten<br />

Schleif- und Flex-Geräuschen<br />

69


SERVICE<br />

Sicherheit in der Werkstatt<br />

Ein Sechs-Kilo -<br />

gramm-ABC-Pulverlöscher<br />

sollte es in<br />

der Hobbywerkstatt<br />

schon sein. Damit er<br />

im Notfall zuverlässig<br />

funktioniert,<br />

nicht vergessen, ihn<br />

regelmäßig prüfen<br />

zu lassen<br />

Ist die Hobbywerkstatt<br />

vom Wohnhaus<br />

aus zugänglich, sollte<br />

der Zugang durch<br />

eine Brandschutztüre<br />

gesichert werden<br />

Werkzeugwagen sein Eigen. Der ist wirklich<br />

praktisch, wenn es darum geht, alle<br />

Werkzeuge vor Ort am <strong>Traktor</strong> griffbereit<br />

zu haben. Oft ist er bis zum Rand mit allen<br />

möglichen Werkzeugen aufgefüllt<br />

Ordnung in der Werkstatt ist die halbe<br />

Miete wenn es um die Sicherheit geht<br />

Fängt Kleidung beim Schweißen oder<br />

Flexen Feuer, müssen die Flammen mit<br />

einer Löschdecke erstickt<br />

werden<br />

fahr, dass man über sie stolpert oder sich<br />

die Klinge eines Schraubendrehers in den<br />

Fuß rammt, ist hier besonders groß.“ Ordnung<br />

ist daher auch das Erste, was die<br />

Azubis bei Peter lernen müssen. Hierzu gehört<br />

vor allem auch das Aufrollen von<br />

Druckluftschläuchen oder Stromkabeln<br />

nach Gebrauch.<br />

Der Teufel im Detail<br />

Aber auch bei den Ordnungssystemen<br />

lauern Gefahren. Jeder gut ausgerüstete<br />

Hobbyschrauber nennt sicherlich einen<br />

und entsprechend schwer. Werden dann<br />

alle Schubladen gleichzeitig geöffnet, um<br />

den benötigten 13er-Gabelschlüssel zu<br />

suchen, kann es passieren, dass der ganze<br />

Kasten Übergewicht bekommt und einem<br />

auf die Füße fällt. „Bei Profi-Werkzeugwagen<br />

lassen sich die Schubladen nur<br />

einzeln öffnen - niemals zwei zur glei-<br />

70<br />

Auch wenn Sie<br />

Raucher sind,<br />

sollte ein Rauchverbot<br />

in der<br />

Werkstatt wegen<br />

der möglichen<br />

Brandgefahr selbstverständlich<br />

sein<br />

Sie kennen die Fluchtwege aus ihrer<br />

Werkstatt! – Ihre Freunde auch? Zeigen<br />

Sie ihnen, wo es im Notfall ins Freie geht<br />

Das Entschärfen von Stolperfallen durch<br />

farbige Markierungen sollte selbstver -<br />

ständlich sein


Werden größere Mengen an Betriebsflüssigkeiten gelagert, sind<br />

Auffangwannen wegen möglicher Umweltschäden Pflicht<br />

Liegend gelagerte Öl- oder Dieselfässer müssen vor unkontrolliertem<br />

Wegrollen gesichert werden<br />

chen Zeit – das verhindert eine spezielle<br />

Sperrmechanik“, zeigt Peter an seinem<br />

Werkzeugwagen. „Das mag manchmal<br />

lästig sein, hat aber schon so manchen<br />

Arbeitsunfall verhindert.“<br />

Generell ist beim Werkzeug erst einmal<br />

zu prüfen, ob es überhaupt für <strong>Traktor</strong>en<br />

geeignet ist. Besonders Hub- und Stützeinrichtungen<br />

sollten den hohen Gewichten<br />

gewachsen sein. „Mit Pkw-<br />

Qualität kommt man hier<br />

nicht weit, sondern nur ins<br />

Krankenhaus“, ergänzt Peter.<br />

Auch die Werkbank sollte einen<br />

schweren <strong>Traktor</strong>motor<br />

aushalten können. Solche<br />

aus Metall sind Holz kons -<br />

truk tionen immer vorzuziehen.<br />

Wichtig ist hier zudem,<br />

dass sie fest verankert sind. „Am besten<br />

man verschraubt sie mit der Wand“, empfiehlt<br />

Peter, dann kann auch nichts verrutschen,<br />

wenn am Schraubstock heftig gearbeitet<br />

wird.“ Wenn Peter schon beim<br />

verschrauben ist, noch ein Hinweis am<br />

Rande. Auch Lagerregale sollten fest mit<br />

der Wand verschraubt sein. Bei den hohen<br />

Achtung! Kunststoffkanister müssen spätestens<br />

nach fünf Jahren entsorgt werden, weil<br />

ihr Kunststoff spröde wird<br />

Ersatzteil- und Werkzeuggewichten kann<br />

es sonst passieren, dass sie nach vorne<br />

umkippen.<br />

Wichtig: Schutzkleidung<br />

Als nächstes macht Peter auf die so genannte<br />

PSA aufmerksam. Hierunter verstehen<br />

die Werkstattprofis die persönliche<br />

Schutzausrüstung wie Handschuhe,<br />

Staubmasken, Schutzbrille,<br />

Gehörschutz, und Arbeitsoverall.<br />

„Zu jeder Arbeit in der Werkstatt<br />

gibt es die richtigen Schutzhandschuhe“,<br />

so Peter. „Das fängt bei<br />

Lederhandschuhen an, die die<br />

Hände vor mechanischen Verletzungen<br />

schützen, reicht über<br />

Schweißerhandschuhe gegen<br />

Verbrennungen bis hin zu ver-<br />

Brandsichere Mülleimer mit Deckel verhindern,<br />

dass Putzlumpen Feuer fangen<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Auch in der Hobbywerkstatt gilt: Öle, Bremsflüssigkeiten, ölverschmierte Abfälle und<br />

Restabfall müssen getrennt entsorgt werden<br />

71


SERVICE<br />

Sicherheit in der Hobby-Werkstatt<br />

Ist die Nachrüstung der elektrischen<br />

Werkzeuge mit Notausschaltern zu aufwendig,<br />

bietet sich die Installation eines<br />

zentralen Notausschalters im Bereich des<br />

Eingangs an<br />

schiedenen flüssigkeitsdichten Handschuhen<br />

für den Umgang mit Ölen,<br />

Bremsflüssigkeit oder anderen Chemi -<br />

kalien.“ Für alle diese Handschuhe gibt<br />

es Normen, auf die beim Kauf zu achten<br />

ist. Wer es genau wissen will, sollte sich<br />

daher im einschlägigen Fachhandel<br />

ausführlich beraten lassen. „Und wer<br />

bereits im Fachhandel ist, sollte sich<br />

auch gleich Staubmasken, Schutzbrille,<br />

Gehörschutz und einen gut passenden<br />

Arbeitsoverall zulegen“, ergänzt Peter<br />

Steger.<br />

72<br />

Jede noch so alte elektrische<br />

Säge, Dreh- oder Fräsbank<br />

kann nachträglich mit<br />

einem Notausschalter ausgerüstet<br />

werden<br />

Die Nachrüstung mit Notausschaltern ist<br />

denkbar einfach. Sie werden lediglich<br />

über den Ein/Aus-Schalter gesteckt<br />

Schutzkleidung<br />

„Die Staub masken schützen vor extrem<br />

gesundheitsgefährdendem Schleifstaub<br />

und Lacknebel.“ Diese können, wie die<br />

Krankenversicherer immer wieder betonen,<br />

auch in geringen Mengen zu Lungenschäden<br />

und im Extremfall zu Krebs<br />

führen. Die Maske sollte daher niemals<br />

bei den entsprechenden Arbeiten vergessen<br />

werden. Selbstredend sind auch die<br />

Schutzbrille, die möglichst dicht anliegen<br />

sollte, damit keine Späne von der<br />

Seite ins Auge dringen können und der<br />

Gehörschutz bei lauten Arbeiten. Auch<br />

der Arbeitsoverall hat eine Schutzfunktion.<br />

Peter: „Viele glauben, dass der Arbeitsoverall<br />

nur vor Schmutz schützt -<br />

das stimmt nicht ganz! Er schützt auch<br />

vor Verletzungen.“ Da Arbeitsoveralls<br />

aus speziell behandelter Baumwolle bestehen,<br />

schützen sie beim Schweißen vor<br />

Metallspritzern, beim Schleifen vor Funkenflug<br />

und beim Umgang mit Drehbänken,<br />

Fräs- und Bohrmaschinen davor,<br />

dass sich Kleidung in drehenden Maschinenteilen<br />

verfängt. Deshalb sollte<br />

beim Kauf darauf geachtet werden, dass<br />

er möglichst dicht am Körper anliegt,<br />

aber noch genügend bequem ist, dass<br />

man auch arbeiten kann. Nicht vergessen<br />

sollte man auch die Arbeitsschuhe. „Wegen<br />

der hohen Gewichte der <strong>Traktor</strong>en<br />

sollte auch der Hobbyschrauber immer<br />

Arbeitsschuhe mit einer Stahlkappe tragen“<br />

warnt Peter. „Hier gibt es zahlreiche<br />

Modelle auf dem Markt. Egal aber welcher<br />

Schuh gekauft wird, muss auf die<br />

entsprechende DIN geachtet werden. Einen<br />

Überblick aller für PSA gül tigen Normen<br />

findet sich im Internet.“<br />

Brandgefahr ernstnehmen<br />

Neben der eigenen Sicherheit ist natürlich<br />

auch die der Werkstatt wichtig. Hier<br />

ist es zunächst die Brandsicherheit. „Ein<br />

oder zwei stets griffbereite ABC-Pulverlöscher<br />

mit mindestens 6 Kilogramm<br />

Löschpulver sollten es schon sein“, empfiehlt<br />

Peter. Zu beachten ist hier, dass sie<br />

auch regelmäßig geprüft werden, damit<br />

sie im Brandfall funktionieren. Daneben<br />

gehört zum Brandschutz auch eine<br />

Löschdecke, falls Kleidung Feuer fangen<br />

sollte. Auch die Fluchtwege sollten mit<br />

entsprechenden Schildern gekennzeichnet<br />

sein. „An erster Stelle steht jedoch die<br />

Brandverhütung“ mahnt Peter. „Hierzu<br />

gehören brandsichere Mülleimer mit Deckel<br />

aus Metall für ölgetränkte Putzlappen<br />

und ähnliches sowie feuerfeste „Giftschränke“,<br />

ebenfalls aus Metall, in denen


Für eine gleichmäßige, schattenlose Ausleuchtung der Werkstatt sorgen moderne<br />

Neonröhren mit Reflektoren<br />

Haken an der Decke helfen gegen gefährliches<br />

Schlauch- und Kabelgewirr am Boden<br />

alle feuergefährlichen Flüssigkeiten und<br />

Stoffe gelagert werden.“<br />

Bei der Lagerung von Betriebsflüssigkeiten<br />

wie Öl oder Bremsflüssigkeit muss<br />

auch auf die zulässigen Maximalmengen<br />

– zu erfragen bei den zuständigen Umweltämtern<br />

– geachtet werden. Auch der<br />

Umweltschutz ist wichtig. Eine entsprechende<br />

Auffangwanne im Giftschrank,<br />

die mindestens zehn Prozent mehr auffangen<br />

kann, als an Flüssigkeiten gelagert<br />

wird, sollte es schon sein.<br />

Potentieller Gefahrenpunkt Maschinen<br />

„Ein wesentlicher Gefahrenpunkt sind<br />

noch die Werkzeugmaschinen“, weiß<br />

Peter zu berichten. „In Hobbywerkstätten<br />

werden meist ganz alte „Hunde“ betrieben<br />

– ohne irgendeine Sicherheitseinrichtung.“<br />

Das ist im Privatbereich durchaus<br />

zulässig, wenn da nicht das eingangs beschriebene<br />

Problem bestünde. Jede Werkzeugmaschine<br />

sollte daher mit einem Notausschalter<br />

ausgestattet werden. Hierzu<br />

genügt es völlig, wenn ein entsprechend<br />

auffälliger Knopf die Stromversorgung unterbricht,<br />

solange er gut von der Maschine<br />

aus erreicht werden kann. „Alternativ<br />

kann man auch einen zentralen Notaus-<br />

Schalter installieren“, sagt Peter. „Er sollte<br />

im Bereich des Werkstatt-Eingangs liegen<br />

und bei Betätigung alle Maschinen abschalten.“<br />

Das Licht darf dabei aber nicht<br />

ausgehen, da es sonst im Zuge des Unfallgeschehens<br />

zur Panik kommen könnte.<br />

Stichwort Licht: Ganz klar, dass zu einer<br />

sicheren Werkstatt auch eine gute Beleuchtung<br />

gehört. „Sie sollte möglichst<br />

schattenlos sein“, so Peter. „Bewährt haben<br />

sich mit Reflektoren ausgestattete Neonröhren<br />

und zusätzliche Punktstrahler,<br />

die sich genau auf den Arbeitsbereich ausrichten<br />

lassen.<br />

Zum Schluss macht Peter noch auf einen<br />

Umstand aufmerksam, den viele<br />

Hobbyschrauber nicht kennen. „Bei freier<br />

Zugänglichkeit der Werkstatt für Freunde<br />

oder Schrauberkumpels gehört auch das<br />

Gelände beziehungsweise die Zufahrt zur<br />

Werkstatt zum Verantwortungsbereich des<br />

Werkstatteigentümers, sofern ihm das<br />

Grundstück gehört. „Kann jeder ungehindert<br />

das Grundstück betreten, dann hat<br />

auch die StVO auf dem Gelände Gültigkeit“,<br />

sagt Peter. Im Klartext bedeutet dies,<br />

dass niemand ohne Führerschein einfach<br />

mal so mit einem führerscheinpflichtigen<br />

<strong>Traktor</strong> auf dem Grundstück fahren darf.<br />

Gerade ältere Werkzeugmaschinen<br />

sind potentielle Gefahrenpunkte<br />

„Käme es nämlich zu einem Unfall mit einem<br />

anderen Fahrzeug, zahlt keine Versicherung,<br />

denn der Tatbestand des Fahrers<br />

ohne Führerschein auf öffentlich zugänglichen<br />

Plätzen und Wegen wäre erfüllt“, erklärt<br />

Peter.<br />

Unfälle in der Hobbywerkstatt werden<br />

sich leider nie ganz vermeiden lassen! Wer<br />

aber umsichtig ist und das berücksichtigt,<br />

was Peter uns hier berichtet hat, ist bereits<br />

auf der sicheren Seite, falls doch mal was<br />

passieren sollte – in diesem Sinne: Halsund<br />

Beinbruch!<br />

Marcel Schoch<br />

Jede Steckdose in der Hobbywerkstatt<br />

sollte spritzgeschützt sein. Auf eine gute<br />

Qualität sollte dabei geachtet werden<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Besonders bei Leitern ist auf das GS-Zeichen<br />

zu achten. Holzleitern sind in der<br />

Hobbywerkstatt ein Tabu<br />

Ist die Kaffeemaschine für jeden zugänglich,<br />

sollte sie GS-geprüft sein und über ein<br />

„Achtung Verbrühgefahr“-Zeichen verfügen<br />

73


SERVICE<br />

Sandstrahlen<br />

PROFESSIONELLE OBERFLÄCHENBEARBEITUNG<br />

Für den Strahlemann<br />

Schleifen und Schmir geln ist ein mühsames und zeitaufwändiges Geschäft. Eine<br />

gute Alternative oder Ergänzung zu diesen unge lieb ten Arbeiten ist das Sandstrahlen.<br />

Marco Homrighausen zeigt, wie es geht.<br />

Unter Sandstrahlen versteht man<br />

die Oberflächenbehandlung eines<br />

Materials oder Werkstücks<br />

durch Einwirkung von Sand<br />

oder ähnlichen Strahlmaterialien. Diese<br />

finden Verwendung als Schleifmittel gegen<br />

Rost, Verschmutzungen, Farbe, Zunder<br />

und andere Verunreinigungen. Durch<br />

den Einsatz eines Kompressors wird starker<br />

Luftdruck erzeugt, der im Inneren der<br />

Strahlanlage zu einem Luftstrahl gebündelt<br />

wird. Er bläst das Strahlmittel aus<br />

dem Sammelbehälter und beschleunigt<br />

Unterscheidung von Strahlmitteln nach Eigenschaften<br />

Die Härte<br />

Steigt der Härtegrad des Strahlgutes an, so<br />

nimmt auch die Effizienz zu.<br />

Die Korngröße<br />

Die Aufprallkraft auf das Werkstück wächst<br />

proportional zur Größe der Strahlkörnchen.<br />

Größere Körner haben also eine höhere<br />

Reinigungswirkung. Um eine einheitliche<br />

Oberflächengüte zu erzielen, muss die<br />

Korngröße des Strahlgutes gleichmäßig<br />

sein.<br />

Die Form<br />

Kugelförmiges Strahlgut reinigt durch die Aufprallenergie<br />

auf die Oberfläche, die hierdurch<br />

eine einheitliche Beschaffenheit erhält. Unregelmäßig<br />

geformte Strahlmittel mit scharfen<br />

Kanten reinigen, indem sie auf der Werkstückoberfläche<br />

schaben und reiben.<br />

Ungestrahltes Werkstück vor der Bearbeitung<br />

Quarzsand als Strahlgut mit gestrahltem Werkstück<br />

Edelstahlkugeln als Strahlgut mit gestrahltem Werkstück<br />

Stahlkugeln als Strahlgut mit gestrahltem Werkstück<br />

Fotos: M. Homrighausen<br />

74


Sandstrahlanlage<br />

Die Wirkung einzelner Strahlmittel<br />

Korund, auch Strahlsand genannt – Bei Korund<br />

handelt es sich um ein raues Strahlgut, das sich<br />

gut zum Entfernen von Rost, Farben, Lacken<br />

und anderen Oberflächenbeschichtungen eignet.<br />

Korundkörnchen weisen eine scharfe, kantige<br />

Oberfläche auf, wodurch die Oberfläche des<br />

Werkstücks nach der Bearbeitung relativ rau<br />

wird.<br />

Kunststoff – Kunststoff ist im Vergleich zu<br />

Korund ein härteres Strahlgut. Die Wirkung von<br />

Kunststoffgranulat ist weniger abrasiv. Darum<br />

entstehen bei der Verarbeitung so gut wie keine<br />

Staubpartikel.<br />

Glaskugeln – Mit Glaskugeln wird in der Strahltechnik<br />

eine minimale plastische Verdichtung<br />

der Werkstückoberfläche erreicht. Dadurch<br />

kann man bei Verwendung extrem kleiner Glaskugeln<br />

eine polierte Werkstückoberfläche erhalten.<br />

Trockeneis- und Schneestrahlen – Hierbei<br />

handelt es sich um so genannte trockene Strahlverfahren.<br />

Die Bearbeitung der Werkstückoberfläche<br />

geht sehr materialschonend vonstatten,<br />

da hier keine abrasive Wirkung vorhanden ist.<br />

Stahlkugeln und Edelstahlkugeln – Mit diesem<br />

Strahlgut hat man im Ergebnis eine oberflächenverdichtende<br />

Bearbeitung der Werkstücke.<br />

Je nach Größe der Kugeln und Luftdruck an der<br />

Strahldüse erhält man hier eine unterschiedlich<br />

raue Werkstückoberfläche. Je kleiner die Kugeln,<br />

desto feiner die Oberfläche.<br />

Die Bearbeitung von Werkstücken aus rostfreiem<br />

Edelstahl fordert eine besondere Sorgfalt.<br />

Hierbei ist immer neues und sauberes Strahlgut<br />

zu verwenden, da schon die geringste Verunreinigung<br />

mit Partikeln von nichtrostfreiem Stahl<br />

den rostfreien Stahl so beeinflusst, dass dieser<br />

von Flugrost befallen werden kann.<br />

es. Schleifmittel und Luftstrahl treffen gemeinsam<br />

mit hoher Geschwindigkeit auf<br />

die zu behandelnde Oberfläche. Aufgrund<br />

der meist abrasiven Wirkung des Strahlmittels<br />

werden unerwünschte Bestandteile<br />

der Oberfläche – Rost, Farbe, Verschmutzungen<br />

– abgelöst.<br />

Wirkung von Strahlmitteln<br />

Vor allem in Betrieben der Metallbranche<br />

kommt das Sandstrahlen zur Anwendung.<br />

Darüber hinaus wird das Verfahren<br />

bei der Reinigung von Kunststoffen eingesetzt.<br />

Außerdem zum Mattieren von Glas<br />

und zum Reinigen von elektronischen<br />

Teilen. Man unterscheidet bei den Strahlmitteln<br />

zwischen abrasivem – Sand,<br />

Korund … und nicht abrasivem Material –<br />

CO2-Pellets beim Trockeneisstrahlen,<br />

CO2-Schnee beim Schneestrahlen.<br />

Der Einsatz des Strahlmittels und -verfahrens<br />

ist abhängig von der zu reinigenden<br />

Oberfläche sowie der Art der Verunreinigung.<br />

Das jeweils verwendete<br />

Strahlmittel bestimmt die Oberflächenstruktur<br />

des zu bearbeitenden Werkstoffs.<br />

Auch von der Luftmenge an der<br />

Strahldüse und dem Luftdruck ist das Ergebnis<br />

abhängig. Je höher der Luftdruck<br />

an der Strahldüse, desto höher ist auch<br />

die Aufprallgeschwindigkeit des Strahlmittels<br />

auf der Werkstückoberfläche und<br />

somit auch der Abrieb auf dieser Fläche.<br />

Gute Ergebnisse beim Sandstrahlen sind<br />

von verschiedenen Faktoren abhängig<br />

Bei der Entfernung von Oxidationsrückständen<br />

auf den Metalloberflächen<br />

kommt oftmals ein Strahlmittel auf Korundbasis<br />

zum Einsatz.<br />

Marco Homrighausen<br />

Strahlanlagen<br />

Bei den Strahlanlagen gibt es diverse unterschiedliche<br />

Systeme.<br />

Strahlanlagen mit Strahlkabine in<br />

geschlossener Bauweise: Diese sind als<br />

Standgeräte ausgeführt und werden zum<br />

Strahlen von kleineren Werkstücken genutzt -<br />

Anhängemaul, Bolzen, Oberlenkerteile<br />

Strahlanlagen in der Ausführung als<br />

Schlauchanlage: Mit diesen Anlagen können<br />

entsprechend der Schlauchlänge komplette<br />

Fahrzeuge bis hin zum Supertanker gestrahlt<br />

werden. Hier findet die Oberflächenbearbeitung<br />

in großen Hallen oder direkt unter freiem<br />

Himmel statt.<br />

Strahlanlagen als Handgeräte: Bei dieser<br />

Version ist der Vorrat an Strahlgut sehr gering,<br />

wodurch sie vor allem für punktuelles Arbeiten<br />

geeignet sind.<br />

Das Arbeiten mit Sandstrahlanlagen ist nicht<br />

ungefährlich. Darum gilt es, die von den Herstellern<br />

vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen<br />

genau zu beachten.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Bolzen für Anhängekupplung vor der<br />

Sandstrahlbearbeitung<br />

Bolzen für Anhängekupplung durch Sandstrahlen<br />

von losen Farbpartikeln gereinigt<br />

Bolzen für Anhängekupplung durch Sandstrahlen<br />

von Rost gereinigt<br />

Bolzen für Anhängekupplung durch Sandstrahlen<br />

vollständig gereinigt<br />

75


GESCHICHTE<br />

<strong>Traktor</strong>en in Italien<br />

LANDINISTI<br />

Für die italienischen<br />

Momente im Leben<br />

Italien ist eine Reise wert – das wusste schon der alte Goethe. Was er aber damals<br />

noch nicht wissen konnte: In Italien blüht auch eine lebendige Oldtimer-<strong>Traktor</strong>szene.<br />

Marcel Schoch hat sich dort für uns umgesehen.<br />

Zu Pfingsten wollte ich dem Redaktionsalltag<br />

für ein paar Tage entfliehen<br />

und mich zusammen mit meiner<br />

Partnerin Andrea etwas<br />

erholen. Doch wohin? Wegen der vielen<br />

Arbeit hatten wir - und damit meine ich<br />

eigentlich mich - es nämlich verpasst,<br />

rechtzeitig etwas zu buchen. Da kam uns<br />

die Einladung meines Freundes Christopher<br />

und seiner italienischen Freundin<br />

Lisa zu ihnen in die Ferienwohnung nach<br />

Piove di Sacco in Venetien nur recht.<br />

Lediglich 550 Kilometer von unserer<br />

Heimat München entfernt, ideal um dort<br />

einen einwöchigen Kurzurlaub zu verbringen.<br />

Gesagt – getan! Schnell waren die Sa-<br />

chen gepackt und im Auto verstaut. Immer<br />

Richtung Süden über die Inntal- und anschließend<br />

die Brenner-Autobahn, mussten<br />

wir nur noch bei Verona links abbiegen,<br />

um von dort aus eine Stunde später<br />

bei Christopher und Lisa in Piove di Sacco<br />

in der Nähe von Venedig auf der Matte zu<br />

stehen. Fern aller geliebten <strong>Traktor</strong>en, Autos<br />

und Motorräder, die meinen Redaktionsalltag<br />

erfüllen, konnte jetzt der Urlaub<br />

beginnen. So dachte ich jedenfalls – denn<br />

es kam alles ganz anders als geplant.<br />

„Ach übrigens, mein Onkel Paolo ist<br />

begeisterter <strong>Traktor</strong>-Schrauber und hat ein<br />

paar alte <strong>Traktor</strong>en in seiner Scheune stehen“,<br />

erzählte Lisa so nebenbei am ersten<br />

Abendstimmung in Piove di Sacco<br />

mit vier alten Landini-<strong>Traktor</strong>en.<br />

(von links nach rechts: Landini L25,<br />

Landini Vélite VL30,<br />

Landini 30 und<br />

Landini Landinetta 20CV)<br />

Abend und riss mich aus meiner mediterranen<br />

Urlaubsgelassenheit. „Keine Ahnung,<br />

was für Marken und Typen. Aber<br />

wir können ja mal hinfahren.“<br />

Ein kühlendes Bier in Venetien<br />

Neugierig geworden, hakte ich nach und<br />

signalisierte mein Interesse. Es sollte sich,<br />

soviel berichtete sie noch, um ein paar<br />

recht seltene Stücke handeln. Wie es sich<br />

für einen Profijournalisten gehört, hatte<br />

ich natürlich meine Fotoausrüstung dabei.<br />

Auch wenn die Schilderung der kleinen<br />

Sammlung nicht zutreffen sollte,<br />

dachte ich mir, kann ich wenigstens ein<br />

paar schöne Fotos fürs Redaktionsarchiv<br />

machen. So hat Lisa dann gleich noch am<br />

selben Abend mit ihrem Onkel einen Besuchstermin<br />

vereinbart.<br />

Zwei Tage darauf, am Spätnachmittag,<br />

war es dann soweit: Wir machten uns auf<br />

den Weg zu Paolo, der am Ortsrand von<br />

76


Die Ackerkarre auf dem Fahrgestell des Fiat Topolino B wird<br />

auch heute noch von Mirco für Transporte eingesetzt<br />

Auch das Fahrgestell des Fiat Topolino C wurde für den Umbau<br />

zum Ackerkarren verwendet<br />

Zum Starten des<br />

Landini L25 muss<br />

der Glühkopf des<br />

Motors vorgeheizt<br />

werden.<br />

Antonio ist stolz auf<br />

seinen Landini 30. Er<br />

wurde nur von 1957<br />

bis 1960 gebaut. Entsprechend<br />

selten ist<br />

dieses Modell heute<br />

Piove di Sacco wohnt. Noch immer keine<br />

Ahnung, schließlich konnte ich mit Paolo<br />

wegen mangelnder Italienischkenntnisse<br />

nicht direkt am Telefon reden, war ich<br />

ziemlich gespannt, was mich erwarten<br />

wird. Lisa selbst schien mehr zu wissen,<br />

hüllte sich aber in Schweigen und meinte,<br />

ich solle mich überraschen lassen. Empfangen<br />

wurden wir von Paolo und seiner Frau,<br />

wie es in Italien üblich ist, zunächst mit einem<br />

kleinen Imbiss und viel zu trinken -<br />

schließlich war es ein brüllendheißer Tag,<br />

und ein kühles Bier sollte uns allen gut tun.<br />

Auch die folgende Unterhaltung verlief<br />

sehr entspannt, vor allem wegen Lisa, sie<br />

ist Übersetzerin für Italienisch-Deutsch. So<br />

konnte ich meine ersten Fragen stellen und<br />

erfuhr, dass Paolo, sein Bruder Antonio<br />

und Neffe Mirco <strong>Traktor</strong>en der Marke Landini<br />

sammeln. Meine Neugierde wuchs<br />

jetzt merklich, schließlich bekommt man<br />

<strong>Traktor</strong>en aus dem Hause Landini bei uns<br />

in Deutschland nur selten zu sehen.<br />

Motorsound ante portas<br />

Wir sitzen bereits gut eine halbe Stunde<br />

bei Paolo und seiner Frau in der Küche,<br />

als ich von draußen einen schweren<br />

Glühkopfmotor anlaufen höre. Jetzt will<br />

ich endlich wissen, was ich zu sehen be-<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

77


GESCHICHTE<br />

<strong>Traktor</strong>en in Italien<br />

Der Einzylinder-Glühkopfmotor<br />

des Landini 30 schöpft 30 PS aus<br />

4.312 Kubikzentimetern Hubraum<br />

kommen werde und dränge darauf, endlich<br />

mal rauszugehen. Mit einem wissenden<br />

Grinsen im Gesicht steht Paolo auf,<br />

bedeutet mir, ich solle ihm folgen und<br />

geht vor die Tür. Auf einer Wiese mit einem<br />

hübschen Linden-Bestand, gut hundert<br />

Meter vom Haus entfernt, sehe ich<br />

vier Landini-<strong>Traktor</strong>en in Reih und Glied<br />

im Schatten stehen. Je näher ich komme,<br />

desto deutlicher werden die Details und<br />

ich erkenne einen Landini Landinetta<br />

20CV (Baujahr: 1957), einen Landini L25<br />

(Baujahr: 1954), daneben einen Landini<br />

30 (Baujahr: 1959) und als Krönung<br />

noch einen Landini Vélite VL30 (Baujahr:<br />

1949).<br />

Doch damit nicht genug. Mirco holt aus<br />

einem versteckt liegenden Schuppen<br />

noch zwei alte Ackerkarren hervor. Diese<br />

Fahrzeuge waren in Italien besonders beliebt,<br />

um Ausrüstung oder Ernte zu transportieren.<br />

Aufgebaut auf einem Fiat Topolino-Fahrgestell<br />

B oder C, wurden sie von<br />

sehr einfachen Einzylinder-Vielstoffmotoren<br />

angetrieben. Mirco zeigte mir zuerst<br />

eine Topolino-B-Motorkarre aus dem Jahr<br />

1949 mit einem Einzylinder-Benzin- bzw.<br />

-Diesel-Motor von Lombardini des Typs<br />

LA85/85. Natürlich lässt er es sich nicht<br />

nehmen, das Gerät per Seil zum Leben zu<br />

erwecken.<br />

Nach zwei Startversuchen läuft der<br />

Motor mit Höllenradau. Ich denke mir nur<br />

dabei, dass die Italiener wohl auf Sound<br />

stehen. In Deutschland wäre in fünf Minuten<br />

die Polizei da und würde das Gerät<br />

stilllegen. Hier kümmert sich hingegen<br />

niemand um die infernale Klangkulisse.<br />

Glühende Köpfe<br />

Zwischenzeitlich bereiten Antonio und<br />

Paolo den Landini 30 zum Start vor. Mit<br />

Die Sonne Italiens hat den Original-Lack des<br />

Landini L25 über die Jahrzehnte ausgebleicht.<br />

Seine Technik ist jedoch fit wie am ersten Tag<br />

Mirco auf seiner Landinetta 20<br />

CV. Das fehlende Kühleremblem<br />

muss er noch besorgen<br />

Bremse los und ab! Mirco hat Respekt vor dem<br />

Landini Velite VL30, seinerzeit einer der<br />

stärksten <strong>Traktor</strong>en auf dem Markt<br />

Fotos: Marcel Schoch<br />

78


einem Gasbrenner wird der Glühkopf des<br />

Einzylinder-Ackerschleppers erhitzt. Mirco<br />

jedoch, ganz in seinem Element, holt<br />

noch die zweite Ackerkarre aus dem<br />

Schuppen und startet sie. Auf einem Topolino-C-Fahrgestell<br />

aufgebaut - ebenfalls<br />

Baujahr 1949 - wird sie von einem ACME-<br />

Einzylinder-Benzin- bzw. Diesel-Motor<br />

mit 9 PS angetrieben. Der „30“ läuft derweil<br />

schön tuckernd im Standgas.<br />

Jetzt ist der L25 dran. Auch sein 25 PS<br />

leistender 4.312-Kubikzentimeter-Motor<br />

springt nach dem Vorheizen sofort an.<br />

Nicht genug des Konzerts, wird auch die<br />

Landinetta gestartet und anschließend<br />

zeitgenössisches Ackergerät angehängt.<br />

Mirco und Antonio lassen es sich nicht<br />

nehmen, es im Einsatz zu zeigen. Zum<br />

Schluss wird nochmals der Landini Vélite<br />

VL30 angeworfen. Sein 45 PS starker<br />

Einzylinder Motor mit 7.225 Kubikzentimetern<br />

Hubraum bildet den Bass zwischen<br />

dem Bariton der anderen drei <strong>Traktor</strong>en<br />

im italienischen Quartett.<br />

Erst jetzt komme ich dazu, mir alle<br />

<strong>Traktor</strong>en näher anzusehen. Sie sind alle<br />

im Original-Zustand und technisch bestens<br />

gewartet – und das, obwohl sie heute<br />

noch für die Feldarbeit verwendet werden.<br />

Kein Wunder: Die drei pflegen die<br />

<strong>Traktor</strong>en eigenhändig und kümmern sich<br />

gewissenhaft um die Motoren. Zum Beweis<br />

lässt Paolo den Vélite im niedrigsten<br />

Standgas laufen. Problemlos lassen sich<br />

die Zündtakte zählen. Der Motor hat sogar<br />

eine so hohe Kompression, dass er<br />

auch das so genannte Schaukeln mitmacht.<br />

Dabei zündet der Motor gerade<br />

noch so viel, dass der Kolben nach unten<br />

gedrückt wird, aber im folgenden Zündtakt<br />

nicht über den oberen Totpunkt hinauskommt.<br />

Folge ist, dass er zwischen<br />

zwei Zündtakten ständig vorwärts und<br />

rückwärts läuft.<br />

Vitale Szene<br />

Dank Lisa, die ständig meine Fragen übersetzen<br />

muss, erfahre ich auch, dass es in<br />

,Landinisti’ heißen Freunde von Landini,<br />

einer der ältesten <strong>Traktor</strong>marken der Welt<br />

Italien zahlreiche <strong>Traktor</strong>isten gibt, die<br />

wie wir in Deutschland ihr altes Ackergerät<br />

über alles lieben. Gewusst habe ich das<br />

natürlich – aber erlebt hatte ich die italienische<br />

Szene noch nicht.<br />

Übrigens: Paolo, Antonio und Mirco<br />

sind in Piove di Sacco die „Landinisti“ –<br />

also die Freunde der Marke Landini. Sie erzählen<br />

mir, dass das Unternehmen im Jahr<br />

1884 von Giovanni Landini im italienischen<br />

Fabbrico gegründet wurde und zu-<br />

Auch das zeitgenössische<br />

Ackergerät haben die Landinisti<br />

aus Piove di Sacco. Selbstverständlich<br />

funktioniert es noch<br />

und wird auch verwendet<br />

nächst Maschinen für Weinbau und Landwirtschaft<br />

baute. Im Jahr 1910 wurde dann<br />

von Landini der erste stationäre „Glühkopfmotor“<br />

angeboten. 1925 wurde der erste<br />

<strong>Traktor</strong> entwickelt, das Modell 25/30.<br />

Nach einigen Besitzerwechseln, unter anderem<br />

zu Massey Ferguson, gehört Landini<br />

heute der Familie Morra von der Finanzgesellschaft<br />

Argo S.p.A. und baut immer<br />

noch fleißig Schlepper. Das Unternehmen<br />

gehört damit zu den ältesten <strong>Traktor</strong>-Fabriken<br />

der Welt, die heute noch produzieren.<br />

Der Abend bei Paolo, Antonio und Mirco<br />

in Piove di Sacco war noch lang. Ich<br />

musste viel von der <strong>Traktor</strong>-Szene in<br />

Deutschland erzählen, auch von Lanz,<br />

Schlüter, Deutz und Co. Alles Namen, die<br />

auch in Italien bekannt und geschätzt<br />

sind. Mein Urlaub profitierte jedenfalls<br />

sehr durch das Landini-Erlebnis – ich bekam<br />

keine <strong>Traktor</strong>-Entzugserscheinungen.<br />

Dank auch an Lisa, die so geduldig und<br />

fleißig übersetzt hat, obwohl: Dieselinfizierte<br />

verständigen sich weltweit auch<br />

ohne Worte!<br />

Marcel Schoch<br />

Paolo auf seinem Vélite VL 30. Der<br />

<strong>Traktor</strong> trägt noch die Original-<br />

Zulassung am Kühlergrill<br />

Der Lombardini-Einzylinder-Vielstoffmotor<br />

Typ LA85/85 verträgt fast jeden<br />

Sprit und wird per Seilzug gestartet<br />

Der mächtige Einzylinder-Glühkopfmotor des<br />

Landini Vélite VL30 hat 7.225 Kubikzentimeter<br />

Hubraum und leistet 45 PS<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

79


GESCHICHTE<br />

<strong>Traktor</strong>en im Seenotrettungsdienst – Teil I<br />

RETTER-TRECKER IM EINSATZ AN DER KÜSTE<br />

Mayday, Mayday<br />

Nicht nur in der Landwirtschaft verrichten <strong>Traktor</strong>en einen unverzichtbaren Job.<br />

Seit 75 Jahren sind sie bei der Rettung von Menschenleben aus Seenot ein wichtiges<br />

Einsatzmittel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.<br />

80<br />

Wenn an der Küste das „Mayday“<br />

aus dem Funkgerät ertönt,<br />

dann fahren gemeinhin<br />

die Rettungskräfte der Deutschen<br />

Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger<br />

(DGzRS) mit ihren Seenotkreuzern<br />

auch bei schwerstem Wetter hinaus zu havarierten<br />

Schiffen und Booten, um Schiffbrüchigen<br />

in oftmals lebensbedrohenden<br />

Situationen zu helfen. Was kaum bekannt<br />

ist: Schlepper spielen eine besondere Rolle<br />

in der Rettungskette! Seit 75 Jahren setzen<br />

die Seenotretter Raupenschlepper,<br />

<strong>Traktor</strong>en und Unimogs bei der Verrichtung<br />

ihrer humanitären Aufgaben ein.<br />

Im Ostseebad Zinnowitz auf der Insel<br />

Usedom bleiben die Urlauber erstaunt am<br />

Straßenrand stehen: Durch die engen<br />

Straßen fährt ein riesiger, knallroter <strong>Traktor</strong><br />

mit Blaulicht auf dem Dach! Im<br />

Schlepp hat er auf einem Spezialanhänger<br />

das Seenotrettungsboot „Hecht“ der<br />

DGzRS. Das einmalige und auffällige Gespann<br />

ist auf dem Weg zum nahen<br />

Strand, wo es sich den Weg durch die aufgestellten<br />

Strandkörbe bahnt und in weitem<br />

Bogen direkt bis in die Ostseebrandung<br />

hineinfährt.<br />

Der rote Schlepper ist der erste seiner<br />

Art an der deutschen Küste und steht seit<br />

Frühjahr 2010 in Diensten der Seenotretter.<br />

Er stellt das aktuelle und vorläufige<br />

Ende einer langen Entwicklungsgeschichte<br />

beim Transport von Rettungsbooten dar.<br />

Am Anfang waren es Ruderrettungsboote<br />

aus Holz oder Stahlblech, die im Falle einer<br />

Schiffsstrandung auf schweren hölzernen<br />

Transportwagen mit Hilfe von<br />

zehn Pferden in die Nähe der Unglücksstelle<br />

gezogen und dort zu Wasser gebracht<br />

wurden.<br />

In Zinnowitz wurde die Rettungsstation<br />

im Jahr 1882 gegründet und das Ruderrettungsboot<br />

„Aniela“ stationiert. Dabei<br />

handelte es sich um ein offenes Boot, das<br />

von freiwilligen Rettungsmännern mit Hilfe<br />

ihrer Muskelkraft und Rudern, den sogenannten<br />

Riemen, durch die Brandung und<br />

die stürmische See zu den gestrandeten<br />

Schiffen gerudert wurde, um die Schiffbrüchigen<br />

aufzunehmen. Das 8,5 Meter<br />

lange Boot war aus leichtem Eisenblech<br />

gebaut und lag auf einem hölzernen Transportwagen,<br />

der rund 1,5 Tonnen wog.<br />

In Zinnowitz haben die Seenotretter<br />

gleich zwei Einsatzgebiete: Zum einen die<br />

offene Ostsee, die vom Bootsgespann nur


Ruderrettungsboot „August<br />

Grassow” auf dem Weg zum<br />

Strand. Das Museumsboot wird<br />

mit einem Lanz Bulldog ans<br />

Watt gebracht Foto: Sven Claußen<br />

Das Seenotrettungsboot ist zurück von der Übungsfahrt. Es wird mit Speed<br />

auf den Strand gefahren. Jetzt ist der 7730 gefragt, um den Bootswagen in<br />

die richtige Position zu bringen<br />

Foto: Chris Hartmann<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

81


GESCHICHTE<br />

<strong>Traktor</strong>en im Seenotrettungsdienst – Teil I<br />

Vor dem Einsatz: Das Seenotrettungsboot<br />

aus Zingst wird in mit wenigen<br />

Handgriffen einsatzklar gemacht. Der<br />

geklappte Mast wird aufgestellt und<br />

die Rettungsmänner gehen an Bord<br />

SAR-Unimog der DGzRS<br />

Hersteller und Modell:<br />

Mercedes-Benz Unimog U 2150 L<br />

Baujahr: 1993<br />

4 Exemplare für Kühlungsborn (1993-2002),<br />

Wustrow, Zingst und Zinnowitz (1993-2010)<br />

Maße (L x B x H in m): 5,19 x 2,34 x 2,85<br />

Motor:<br />

Mercedes OM 366 LA<br />

Hubraum (cm 3 ): 5.958<br />

Zylinder: 6<br />

Leistung: 157 kW / 214 PS<br />

Höchstgeschw.: 75 km/h<br />

Spezialaufbau: Fa. Eggers, Bremen-Brinkum<br />

Sonderausrüstung: UKW-Seefunk, BOS-Funk,<br />

Vorrichtung für Krankentrage, Krankentrage<br />

mit Vakuummatratze, 2 Seilwinden, Strom -<br />

erzeuger, 2 mobile Beleuchtungssätze, Ra -<br />

ketenschussgerät, Werkzeug, Absperrmaterial<br />

Rettungsstation Zingst auf dem Darß: Der<br />

Unimog 2150 L steht mit dem Boddenboot<br />

„Zander“ vor dem modernen Stationsgebäude<br />

bereit zur Abfahrt Fotos (3): Sven Claußen<br />

Eng ist es im Rettungsschuppen von Wustrow.<br />

In dem über hundert Jahre alten Gebäude<br />

sind ein Boddenboot und der Unimog<br />

für den Transport untergebracht<br />

durch die Dünen und über den breiten feinen<br />

Sandstrand erreicht werden kann<br />

und zum anderen das sogenannte Achterwasser,<br />

ein flaches Boddengewässer, das<br />

Usedom vom Festland trennt. Das Prinzip<br />

eines verlasteten Rettungsbootes spart daher<br />

Material und vergrößert den Einsatzraum<br />

des Fahrzeuges erheblich. In der<br />

DDR wurde die „Aniela“ in Zinnowitz<br />

noch bis 1966 eingesetzt und in dieser<br />

Zeit mit Hilfe eines <strong>Traktor</strong>s bewegt. Im<br />

Zuge der Wiedervereinigung gelangte das<br />

damalige Rettungsgerät, ein IFA-LKW<br />

und ein Festrumpfschlauchboot auf<br />

Trailer, vom Seenotdienst der DDR in den<br />

Bestand der DGzRS. Beides wurde 1993<br />

ausgemustert und durch ein neues Seenotrettungsboot<br />

ersetzt.<br />

Unimog 2150 L am Ostseestrand<br />

Die Wiedervereinigung 1990 bescherte<br />

den Seenotrettern ein deutlich vergrößertes<br />

Einsatzgebiet. Zudem war das in Mecklenburg-Vorpommern<br />

vorhandene Seenotrettungsgerät<br />

zu einem Großteil überaltert,<br />

und die Anforderungen wuchsen durch<br />

den nun einsetzenden Wassersportbetrieb<br />

auf der Ostsee und den Boddengewässern<br />

erheblich. Unverzüglich wurden die Planungen<br />

und der Bau neuer Such- und Rettungseinheiten<br />

(SAR – „Search and Rescue“)<br />

in Angriff genommen. Hierbei<br />

handelte es sich um eine Neuentwicklung,<br />

die für die flachen mecklenburgischen<br />

Boddengewässer konstruiert wurde.<br />

Das vollständig aus Aluminium gebaute<br />

und sieben Meter lange Boddenboot<br />

verfügt über einen Jetantrieb - es hat keine<br />

Schraube als Antrieb, sondern eingesaugtes<br />

Seewasser wird beschleunigt ausgestoßen<br />

und treibt das Boot nach dem Rückstoßprinzip<br />

mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 24 Knoten vorwärts. Insgesamt<br />

wurden im April 1993 vier Boddenboote<br />

auf Trailern und vier Unimog-Zugfahrzeuge<br />

auf den Stationen Kühlungsborn,<br />

Wustrow, Zingst und Zinnowitz an der<br />

Ostsee in Dienst gestellt. Heute sind noch<br />

zwei Unimog U 2150 L auf der Halbinsel<br />

Fischland-Darß im Einsatz.<br />

Die „Hecht“ liegt auf einem Spezialtrailer<br />

und wird im alten Rettungsschuppen<br />

an der Dünenstraße in Zinnowitz bereit<br />

gehalten. Erstmals seit dem Zweiten<br />

Weltkrieg wurde damit auch wieder eine<br />

Zugmaschine benötigt. Die DGzRS entschied<br />

sich 1993 für den Unimog U 2150<br />

L. Das Fahrzeug kann in der Doppelkabine<br />

sieben Rettungskräfte aufnehmen. Der<br />

Der Transport mit <strong>Traktor</strong> und Trailer<br />

erweitert das Einsatzgebiet erheblich<br />

containerartige Aufbau wurde durch den<br />

Bremer Fahrzeugbauer Eggers aufgesetzt<br />

und ist neben dem Materialtransport<br />

durch spezielle Vorrichtungen auch zum<br />

Transport einer Krankentrage geeignet.<br />

Angetrieben wird der Mercedes von einem<br />

214 PS starken Dieselmotor. Der bis<br />

1,20 Meter Wassertiefe watfähige Unimog<br />

bringt das Gespann rückwärts in<br />

82


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GESCHICHTE<br />

<strong>Traktor</strong>en im Seenotrettungsdienst – Teil I<br />

Der „Rothirsch“ am Strand von<br />

Usedom. Nach dem Wiederaufnehmen<br />

des Bootes muss das<br />

Gespann nun über den feinen<br />

Sandstrand und über die Dünen,<br />

um auf die befestigte Straße<br />

zu kommen Foto: Chris Hartmann<br />

den Flachwasserbereich und lässt das<br />

Boot von seinem Spezialtrailer aus einfach<br />

aufschwimmen.<br />

Rost durch Salzwasser<br />

In Zinnowitz wurde der Unimog bis 2010<br />

eingesetzt. Ursprüngliche Idee war, das<br />

Seenotrettungsboot im Notfall auf ganz<br />

Usedom einzusetzen zu können, es mittels<br />

Straßentransport in die Unfallnähe zu<br />

bringen und dort zu wassern. Die Realität<br />

gestaltete sich anders: Neue Seenotkreuzer<br />

und Rettungsboote in Ueckermünde,<br />

Freest in der Peenemündung, auf der<br />

Greifswalder Oie und im polnischen Świnoujście<br />

(Swinemünde) sorgten dafür,<br />

dass die Zinnowitzer Seenotretter ihr<br />

Boddenboot fast ausschließlich vor Ort<br />

zum Einsatz brachten.<br />

Die insbesondere in der Tourismussaison<br />

zuweilen schwierige Straßenverkehrssituation<br />

auf der Insel sowie Naturschutzbestimmungen<br />

im Naturpark<br />

Usedom beschränken zusätzlich die Möglichkeiten,<br />

das Seenotrettungsboot zu<br />

Wasser zu bringen. Trotzdem bekam der<br />

Unimog einsatzbedingt so einige Kilometer<br />

auf den Tacho.<br />

Das bewährte Fahrzeug zeigte jedoch<br />

nach 17 Jahren Verschleißerscheinungen.<br />

Der häufige und intensive Kontakt mit<br />

Sand und Salzwasser hatten das Material<br />

der allradgetriebenen Mercedes-Zugmaschine<br />

stark in Mitleidenschaft gezogen.<br />

84<br />

DGzRS-<strong>Traktor</strong>, Zinnowitz/Usedom<br />

Hersteller und Modell: John Deere 7730<br />

Baujahr: 2010<br />

Maße (L x B x H in m): 5,45 x 2,44 x 3,11<br />

Motor: Power Tech Plus mit 4-Ventil-Technik<br />

Hubraum (cm 3 ): 6.788<br />

Zylinder: 6<br />

Nennleistung (ECE R 24): 136 kW / 185 PS,<br />

Höchstgeschw.: 42 km/h<br />

Gewicht: 7.900 kg<br />

mit Powerboost 158 kW / 215 PS<br />

Der Trailer wurde vor einiger Zeit umgebaut.<br />

Er verfügt nun über eine Kippvorrichtung.<br />

Das Seenotrettungsboot gleitet<br />

über eine schiefe Ebene selbständig ins<br />

Wasser. Die Zugmaschine muss dadurch<br />

nicht mehr so weit wie zuvor ins Wasser<br />

gefahren werden, was Korrosionsschäden<br />

reduziert.<br />

Ein spezielles Problem für den Unimog<br />

2150 L ergab sich in Zinnowitz durch den<br />

weichen Sandboden am Strand. Das mit<br />

der AS-Bereifung 495/70 R 24 ausgestattete<br />

Fahrzeug konnte sich nur im sogenannten<br />

Spülsaum - dem Bereich, wo die Ostseewellen<br />

auf den Strand laufen und der<br />

Untergrund zumeist tragfähiger ist - gut bewegen.<br />

Insbesondere nach dem Wiederaufnehmen<br />

des Bootes mussten die Rettungsmänner<br />

ihren Unimog jedoch immer<br />

wieder aus dem weichen Sand ausbuddeln.<br />

Es galt daher, eine neue technische<br />

Lösung zu finden. Kontakte zu einem regionalen<br />

Landmaschinenhändler sowie<br />

Probefahrten legten es nahe, den Unimog<br />

durch einen Schlepper zu ersetzen.<br />

Ein Rothirsch auf Usedom<br />

Das Boddenbootgespann in Zinnowitz<br />

fährt jedes Jahr rund 15 Einsätze. Darüber<br />

hinaus absolvieren die 22 freiwilligen<br />

Seenotretter um Vormann Michael Hacken -<br />

schmid jährlich rund 70 Kontrollfahrten<br />

und Übungen. Die DGzRS beschloss 2010<br />

die Neuanschaffung einer Zugmaschine.<br />

Wichtige Entscheidungsparameter waren<br />

dabei ein Höchstmaß an Sicherheit für die<br />

Rettungsmänner, die guten Erfahrungen<br />

der niederländischen Rettungsgesellschaft<br />

KNRM mit <strong>Traktor</strong>en des Herstellers<br />

John Deere, eine verbesserte Rundumsicht<br />

für den Fahrzeugführer, die höhere<br />

Traktion des <strong>Traktor</strong>s im Vergleich zum<br />

Unimog sowie die Kostenersparnis bei<br />

Anschaffung und Unterhalt.<br />

Der <strong>Traktor</strong> vom Typ John Deere 7730<br />

ist ein Novum in der Rettungsflotte und<br />

bislang ein Einzelgänger, denn die Seenotretter<br />

wollen zunächst Erfahrungen sammeln,<br />

bevor die beiden verbleibenden<br />

Unimogs ebenfalls ausgetauscht werden.<br />

Bestellt wurde der 7730 in Grundausstattung<br />

mit einfachem Getriebe und ungefederter<br />

Vorderachse, ein vom Hersteller geliefertes<br />

Extra ist die Xenon-Beleuchtung.<br />

Der nahezu acht Tonnen schwere rote<br />

<strong>Traktor</strong> hebt sich von seinen handelsübli-


In der Konsole auf der rechten Schlepperseite<br />

sind unter anderem die Bedienelemente<br />

für den Trailer untergebracht<br />

Am rechten A-Holm der Fahrerkabine sind<br />

das Seefunkgerät sowie die Steuerelemente<br />

der Winde platziert Fotos (6): Sven Claußen<br />

Die Seenotretter finanzieren sich nur<br />

durch Spenden, so auch den John Deere<br />

durch eine zweckgebundene Zuwendung<br />

Sichtbare Umbauten: Die Batterie steht<br />

wasserdicht im Edelstahlgehäuse, die<br />

Aufstiegstreppe wurde verzinkt<br />

Winde und Anhängekupplung. Der Trailer<br />

ist druckluftgebremst und verfügt über<br />

eine hydraulische Kippvorrichtung<br />

Die hydraulische Spezialwinde wurde<br />

nach Anlieferung des 7730 aus den USA<br />

von einer Fachfirma in Trier montiert<br />

chen Brüdern im klassischen Farbton<br />

„John-Deere-Grün“ ab. Der springende<br />

Hirsch aus dem Firmenlogo hat dem Retter-<strong>Traktor</strong><br />

übrigens den Spitznamen „Rothirsch“<br />

eingebracht. Auf dem Seeweg gelangte<br />

das in den USA gebaute und noch<br />

grün lackierte Fahrzeug nach Bremerhaven<br />

– eine Folge der Arbeitsteilung zwischen<br />

den John-Deere-Werken: In Mannheim<br />

werden nur Schlepper bis etwa 200<br />

PS gebaut, die größeren Typen stammen<br />

aus Waterloo/USA. Außerdem ist bei den<br />

Schleppern aus amerikanischer Produktion<br />

im unteren Fahrzeugbereich weniger<br />

Elektrik verlegt als bei ähnlichen Modellen<br />

aus dem Werk in Mannheim.<br />

Alles wasserdicht<br />

Für den Einsatz im flachen Uferbereich<br />

wurde der „Rettungstraktor“ beim Fachhändler,<br />

der Hans Meier OHG in Groß<br />

Ernsthof, watfähig gemacht. Ein guter Meter<br />

Wassertiefe und zusätzliche Wellen bedeuten<br />

nun keine Gefahr mehr für den<br />

Sechszylindermotor. Auch die Luftfilter<br />

wurden höher platziert.<br />

Neben der Hohlraumversiegelung wurde<br />

die Batterie in einem Edelstahlkoffer<br />

wasserfest verpackt. Die Verwendung korrosionsfester<br />

Edelstahlschrauben und der<br />

Einsatz seewasserbeständiger Fette ergänzen<br />

das Anti-Seewasserpacket ebenso wie<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

die Verzinkung der Aufstiegstreppe und<br />

des Unterfahrschutzes am Tank. Die Monteure<br />

zerlegten im Februar 2010 das Fahrzeug<br />

für diese Umbauten vollständig. Am<br />

Ende wurden vor der Remontage alle grünen<br />

Bauteile in das Rot der Seenotretter<br />

umlackiert. Zur Verbesserung der Traktion<br />

wurde zudem die hintere Spur des<br />

7730 verbreitert. Die große Bereifung<br />

(vorn 600/70 R 30 und hinten 710/70 R<br />

42) erhöht zusätzlich die Bodenfreiheit.<br />

Vormann Michael Hackenschmid stellt<br />

Im lockeren Dünensand ist der<br />

John Deere 7730 dem Unimog überlegen<br />

nach zwei Jahren Einsatzerfahrung mit<br />

dem John Deere zufrieden fest, dass die<br />

Zinnowitzer Seenotretter den <strong>Traktor</strong><br />

noch nie ernsthaft festgefahren hätten.<br />

Kommt das Rettungsboot von einer<br />

Einsatz- oder Übungsfahrt zurück, wird es<br />

mit Schwung auf den Strand gefahren.<br />

Eine speziell konstruierte hydraulische<br />

Heckwinde ermöglicht es, das rund 3,5<br />

Tonnen schwere Boddenboot „Hecht“ auf<br />

den Spezialtrailer zurückzuziehen. Sein<br />

Eigengewicht und die Reibung am Boden<br />

fordern der Winde dabei ordentlich Leistung<br />

ab.<br />

Die Fahrerkabine ist zusätzlich durch<br />

ein Schutzgitter abgesichert, um den <strong>Traktor</strong>isten<br />

im Falle eines reißenden Windenstahlseiles<br />

nicht zu gefährden. An Bord<br />

des John Deere 7730 befinden sich ein Erste-Hilfe-Notfallkoffer<br />

und ein Seefunkgerät.<br />

So ist die Landmannschaft immer mit<br />

der Boots crew in Verbindung. Neben den<br />

in der Landwirtschaft üblichen orangenen<br />

Rundumkennleuchten ist das Exemplar<br />

der Seenotretter zudem mit Blaulicht und<br />

Starktonsignalhorn ausgestattet.<br />

Boot und Trailer wiegen zusammen<br />

rund sieben Tonnen – im Prinzip eine<br />

leichte Übung für den <strong>Traktor</strong>, doch der<br />

feine Sand auf weichem Untergrund und<br />

die Tandemachse des Trailers erfordern ei-<br />

Kurzfristig sperren<br />

die Seenotretter<br />

die Dünenstraße in<br />

Zinnowitz, damit<br />

der John Deere das<br />

Seenotrettungsboot<br />

aus dem Rettungsschuppen<br />

herausziehen<br />

kann<br />

Foto: Sven Claußen<br />

85


GESCHICHTE<br />

<strong>Traktor</strong>en im Seenotrettungsdienst – Teil I<br />

Einer der beiden Famo-Kettenschlepper<br />

im Einsatz bei Westerland auf Sylt. Aufgrund<br />

des eingesetzten Rettungsbootes<br />

muss die Aufnahme zwischen 1942 und<br />

1948 entstanden sein Archiv der DGzRS<br />

nige Fahrkunst. Einen nicht einsatzrelevanten<br />

Vorteil des John Deere nennt Vormann<br />

Hackenschmid dann ganz zum<br />

Schluss: Das Fahrzeug ist in Wartung und<br />

Pflege für die freiwilligen Rettungsmänner<br />

wesentlich einfacher zu handhaben. Die<br />

Reinigung des Schleppers geht deutlich<br />

schneller als beim Unimog. Schließlich<br />

leisten alle Männer hier ihren ehrenamtlichen<br />

Dienst in der Freizeit.<br />

„Rübezahl“ und Hanomag-Schlepper<br />

Der britische Seenotrettungsdienst RNLI<br />

hatte bereits im Jahr 1920 mit der Erprobung<br />

von Kettenschleppern zum Transport<br />

von Rettungsbooten begonnen. In<br />

Deutschland ließ die DGzRS in den Jahren<br />

1936 bis 1939 einige motorisierte Strand -<br />

rettungsboote für küstennahe Einsätze<br />

bauen. Diese wurden in der Regel in Rettungsschuppen<br />

mit einer Ablaufbahn in<br />

den Küstenhäfen bereitgehalten. An der<br />

Küste gibt es jedoch Abschnitte ohne Häfen<br />

sowie Regionen, in denen breite Sandstrände<br />

es schwierig machen, ein Rettungsboot<br />

zu Wasser zu bringen.<br />

Finanziert wurde der ,rettende Rothirsch’<br />

durch eine freiwillige Spende<br />

Die neuen Motorrettungsboote waren<br />

deutlich schwerer als die vorher verwendeten<br />

Ruderboote, und die Zugkraft von<br />

zehn bis zwölf Pferden im weichen Sand<br />

am Strand und in den Dünen oft nicht<br />

ausreichend. Im Jahr 1938 wurden der<br />

DGzRS von der deutschen Industrie erstmals<br />

Motorschlepper angeboten, die als<br />

zivile Nebenproduktlinien der Rüstungsindustrie<br />

entstammten. Die DGzRS erprobte<br />

ein Halbkettenfahrzeug sowie einen<br />

Raupenschlepper der Hanomag auf<br />

der Nordseeinsel Wangerooge. Zwei<br />

Famo-Schlepper wurden in St. Peter Ording<br />

und in Prerow auf der mecklenburgischen<br />

Halbinsel Darß eingesetzt. Im Jahresbericht<br />

der DGzRS aus dem Jahr 1940<br />

wird ein Bestand von drei Raupenschleppern<br />

angegeben. Es gab zu dieser Zeit Planungen,<br />

mindestens 30 weitere Rettungsstationen<br />

zwischen Stralsund und<br />

Seenotrettungsboot „Hecht“ jagt in der<br />

Abenddämmerung über das flache Achterwasser<br />

einem gestrandeten Sportboot<br />

zur Hilfe<br />

Foto: Sven Claußen<br />

Die Seenotretter<br />

Die DGzRS organisiert und betreibt seit 1865<br />

eigenverantwortlich den Seenotrettungsdienst<br />

an der deutschen Nord- und Ostseeküste. Heute<br />

ist die Organisation einer der modernsten Seenotrettungsdienste<br />

der Welt. Sie finanziert sich<br />

dabei ausschließlich durch Spenden und die Beiträge<br />

ihrer rund 300.000 Fördermitglieder. Vom<br />

Staat erhält sie seit fast 150 Jahren keinen Cent<br />

und ist daher auch in Zukunft auf jede Spende<br />

angewiesen. Derzeit stehen auf den 54 Rettungsstationen<br />

61 sogenannte SAR-Einheiten zum<br />

Einsatz bereit. Entsprechend der internationalen<br />

Abkommen sind die 20 Seenotkreuzer sowie die<br />

41 Seenotrettungsboote deutlich sichtbar mit<br />

den Buchstaben SAR gekennzeichnet. Diese stehen<br />

für „Search and Rescue“, den internationalen<br />

Begriff für die Suche und Rettung bei Seeund<br />

Luftunfällen. Seit Gründung der Gesellschaft<br />

haben ihre Rettungsmänner und –frauen mehr<br />

als 79.000 Menschen aus Seenot gerettet oder<br />

aus lebensbedrohenden Gefahren befreit. Allein<br />

im Jahr 2011 waren die Einheiten der DGzRS-<br />

Rettungsflotte über 2.100 Mal im Einsatz. Mehr<br />

über die Seenotretter und eine Fördermitgliedschaft<br />

erfahren Sie im Internet unter www.seenotretter.de<br />

Der neueste Seenotkreuzer der DGzRS:<br />

Im Mai 2012 wurde das 36,4 Meter lange<br />

Spezialschiff in Sassnitz auf Rügen in<br />

Dienst gestellt. Zur Ausrüstung gehören<br />

ein Tochterboot, ein Bordhospital und<br />

ein Hubschrauberarbeitsdeck. Die drei<br />

Motoren leisten rund 6.500 PS. Auch<br />

dieses Schiff wurde nur aus Spenden<br />

finanziert!<br />

Foto: Sven Claußen<br />

86


Königsberg mit Kettenschleppern auszurüsten.<br />

Die als kriegswichtige Produktionsgüter<br />

geltenden Zugfahrzeuge sind<br />

aber nie ausgeliefert worden.<br />

Die Famo – Fahrzeug- und Motorenwerke<br />

GmbH, Breslau – entstand 1935 aus<br />

der Übernahme der Maschinenbauabteilung<br />

der Waggonfabrik Linke-Hofmann-<br />

Busch durch den Junkers-Konzern. Im<br />

Werk Breslau wurden zunächst zwei Raupenschleppertypen<br />

für das Baugewerbe,<br />

den Straßenbau sowie für die Land- und<br />

Forstwirtschaft produziert, der leichtere<br />

„Boxer“ mit 3,5 Tonnen und der schwerere<br />

„Rübezahl“ mit 4,7 Tonnen Eigengewicht.<br />

Ab 1939 kam zur Famo-Familie der<br />

8,5 Tonnen schwere „Riese“ hinzu. Die<br />

DGzRS entschied sich 1938 für zwei<br />

Exemplare des 60-PS-Modells „Rübezahl“.<br />

Der von Famo selbst produzierte<br />

Motor Typ 4F175 besaß einen Hubraum<br />

von 8.590 cm³, das Getriebe hatte drei Vorwärtsgänge<br />

und einen Rückwärtsgang.<br />

Raupenschlepper im Dünensand<br />

Nach der Erprobung wurde ein Famo-<br />

Raupenschlepper in Prerow stationiert.<br />

Hier trennen eine breite Dünenkette und<br />

der breite Sandstrand den Ort von der Ostsee.<br />

Der „Rübezahl“ erleichterte den Rettungsmännern<br />

die Einsatzvorbereitung<br />

enorm. Er zog das drei Tonnen schwere<br />

und 8,5-Meter lange Motorrettungsboot<br />

„Lotsenkommandeur Leppert“ vom Rettungsschuppen<br />

mühelos bis in die Brandungszone.<br />

Im Jahresbericht 1939 der<br />

DGzRS heißt es dazu: „... Dieser Raupenschlepper<br />

hat sich sehr gut bewährt. Er ist<br />

vollkommen wasserdicht gegen Brandungsspritzer<br />

geschützt. Durch die Verbreiterung<br />

der Raupenbänder ist die<br />

Verwendungsfähigkeit auch im Watt bedeutend<br />

vergrößert worden.“ Das Rettungsboot<br />

wurde aus Kriegsgründen 1942<br />

nach Munkmarsch auf Sylt verlegt. Aus<br />

Aufzeichnungen geht hervor, dass es auch<br />

dort mittels Ablaufwagen und Raupenschlepper<br />

zum Einsatzort verbracht wurde.<br />

Es liegt die Vermutung nahe, dass das<br />

gesamte Gespann auf die Nordseeinsel<br />

verlegt wurde.<br />

Der zweite Famo-Schlepper wurde im<br />

Herbst 1938 in Ording an der Schleswig-<br />

Holsteinischen Nordseeküste stationiert.<br />

Das hier seit 1936 stationierte Motorrettungsboot<br />

„Vegesack“ konnte nun, wie im<br />

DGzRS-Jahresbericht 1939 stolz verkündet<br />

wurde, innerhalb von nur zehn Minuten<br />

vom Stationsgebäude bis zum Strand<br />

und zu Wasser gebracht werden. Das Rettungsboot<br />

wurde 1943 zum Kriegseinsatz<br />

eingezogen und ging 1944 im Mittelmeer<br />

unter. Der „Rübezahl“ wurde von der Station<br />

abgezogen.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Harte Arbeit - zehn Pferde sind notwendig, um das Motorrettungsboot auf Wangerooge<br />

vom Rettungsschuppen zum Strand und zurück zu schaffen<br />

Archiv DGzRS<br />

Im Jahresbericht 1939 zeigte die DGzRS diese Aufnahme eines „Rübezahl“ aus Famo-<br />

Produktion. Die Aufnahme muss in der zweiten Jahreshälfte 1938 in Prerow entstanden<br />

sein DGzRS-Jahrbuch 1939<br />

Der Famo „Rübezahl“ der DGzRS-Station<br />

Prerow auf dem Darß mit dem 8,5 Meter<br />

langen Motorrettungsboot „Lotsenkommandeur<br />

Leppert“. Aufnahme von 1938<br />

oder 1939<br />

Archiv der DGzRS<br />

Der Jahresbericht der DGzRS aus<br />

dem „Kriegsjahr 1942“ zeigt ein Bild<br />

des Rübezahl aus Prerow und erläutert<br />

das Ausbringen und Anlanden<br />

eines Motorrettungsbootes am Weststrand<br />

von Sylt DGzRS-Jahrbuch 1942<br />

87


GESCHICHTE<br />

<strong>Traktor</strong>en im Seenotrettungsdienst – Teil I<br />

Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stationierte<br />

die DGzRS einen Hanomag-Kettenschlepper<br />

K 50 auf Wangerooge. Auch der Bootswagen<br />

erhielt nach radgestützten Erprobungen 1937/38<br />

nun Laufketten, die mit ihrer deutlich größeren<br />

Auflagefläche den Transport am Strand erheblich<br />

erleichterten<br />

Archiv der DGzRS<br />

Einer der beiden „Rübezahl“-Schlepper<br />

wurde in Westerland auf Sylt bis 1958<br />

zum Transport verschiedener Motorrettungsboote,<br />

die zwischen 8,5 und 10 Metern<br />

lang waren und ein Gewicht von drei<br />

bis sechs Tonnen auf den Ablaufwagen<br />

brachten, eingesetzt.<br />

Die Hanomag hatte nach den erfolgreichen<br />

Radschleppern frühzeitig mit der<br />

Entwicklung von Kettenschleppern begonnen.<br />

Seit 1931 stand mit dem D 52 ein<br />

eigener leistungsstarker Dieselmotor zur<br />

Verfügung, für den ein passendes Chassis<br />

konstruiert wurde. Die wirtschaftliche Situation<br />

in Deutschland zu Beginn der<br />

1930er-Jahre brachte dem Modell K 35/40<br />

jedoch nur wenig Erfolg. Erst der Nachfolger,<br />

der Kettenschlepper K 50, brachte den<br />

Durchbruch. Vor, in und nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg wurden rund 7.600 Einheiten<br />

des K 50 gebaut. Er konnte mit Planierschild<br />

im Haus- und Straßenbau oder mit<br />

zusätzlicher Seilwinde in der Forstwirtschaft<br />

eingesetzt werden.<br />

Für die Seenotretter waren sowohl die<br />

Seilwinde als auch eine weitere Bauspezialität<br />

aus der Moorkultivierung interessant,<br />

denn die Hannoveraner lieferten ihre<br />

Modelle auch mit extrabreiten Ketten. Die<br />

Kettenbreite betrug hier bis zu 430 Millimeter.<br />

Die Hanomag lieferte 1938 einen 50<br />

PS starken Raupenschlepper der Baureihe<br />

K 50 an die Seenotrettungsstation Wangerooge.<br />

Der Schlepper war mit dem erwähnten<br />

Vierzylinder-Dieselmotor D 52 ausgestattet,<br />

der einen Hubraum von 5.195<br />

Kubikzentimetern besaß.<br />

Nach der Erprobung diente das 4,59<br />

Tonnen schwere und 3,3 Meter lange<br />

Die extrabreiten Ketten des Hanomag K 50<br />

bewährten sich im Watt und im Dünensand<br />

Der Hanomag-Raupenschlepper<br />

K 50 mit Ketten-Bootswagen<br />

auf<br />

Wangerooge. Aufnahme<br />

vermutlich 1939<br />

Archiv der DGzRS<br />

Fahrzeug den Rettungsmännern auf der<br />

Nordseeinsel bis 1942 als Zugmaschine<br />

für den Transport des Motorrettungsbootes<br />

„John Köster“. Auf einem Ablaufwagen<br />

mit besonders breiten Stahlrädern<br />

konnte das Boot mit Hilfe des K 50 bei einer<br />

Geschwindigkeit von 7 km/h von der<br />

Seenotrettungsstation im Dorf Wangerooge<br />

sowohl seeseitig an den Strand der Insel<br />

als auch zur Wattenseite verbracht<br />

werden. Am 25. April 1945 wurden bei einem<br />

schweren Luftangriff fast 300 Menschen<br />

auf der Insel getötet und die Bebauung<br />

weitgehend zerbombt. Zerstört wurde<br />

auch die Rettungsstation, so dass sich die<br />

Spur des Hanomag-Schleppers in den<br />

letzten Kriegstagen 1945 verliert.<br />

Borgward lieferte 1937/1938 ein Halbkettenfahrzeug<br />

zur Erprobung nach<br />

Wangerooge. Es handelte sich um einen<br />

sogenannten „leichten Zugkraftwagen 3-<br />

Tonnen“, wie er von Borgward und der<br />

Hanomag in großer Stückzahl für die<br />

Reichswehr gebaut wurde. Es erfolgten<br />

Kettenschlepper, Wangerooge<br />

Hersteller und Modell: Hanomag K 50<br />

Baujahr: 1938<br />

Maße (L x B x H in m): 3,30 x 1,53 x 2,09<br />

Motor: Hanomag D 52<br />

Hubraum (cm 3 ): 5.195<br />

Zylinder: 4<br />

Leistung: 37 kW / 50 PS<br />

Getriebe: 3/1<br />

Höchstgeschw.: 7 km/h<br />

Gewicht: 4.590 kg<br />

88


intensive Schleppversuche mit dem<br />

Drei-Tonnen-Motorrettungsboot „John<br />

Köster“.<br />

Borgward-Halbkettenfahrzeug<br />

Insgesamt bewährte sich das Fahrzeug<br />

nicht und wurde im Sommer 1938 durch<br />

den bereits erwähnten Hanomag-Schlepper<br />

ersetzt. Die Halbkettenzugmaschine<br />

soll Probleme beim Absetzen und Aufnehmen<br />

des Rettungsbootes im Brandungsbereich<br />

gehabt haben. Die Watfähigkeit war<br />

ungenügend, so dass das Fahrzeug zurück<br />

an das Werk nach Bremen ging.<br />

Unklar ist, ob das Erprobungsfahrzeug<br />

umgebaut wurde oder ob Borgward 1939<br />

zwei neue Halbkettenfahrzeuge mit Kastenaufbauten<br />

an die DGzRS lieferte. Die<br />

Aufbauten entstammten dem Programm<br />

für Krankenkraftwagen und wurden entsprechend<br />

den Anforderungen der Seenotretter<br />

modifiziert. Laut Jahrbuch 1940 der<br />

DGzRS wurde ein motorisierter Raketenapparat<br />

für die Station Heisternest auf der<br />

Halbinsel Hela beschafft. Ob er dort auch<br />

stationiert wurde, ist zu bezweifeln. Die<br />

1941 bestellten elf weiteren Halbkettenfahrzeuge,<br />

Raupenraketenwagen genannt,<br />

wurden aus Kriegsgründen nicht geliefert.<br />

Bei Kriegsende waren zwei geländegängige<br />

Halbketten-Lkw vorhanden. Sie<br />

dienten zum Transport der Rettungskräfte<br />

sowie von Raketenapparaten, Rettungsund<br />

Leinengerät. Beide wurden gut drei<br />

Jahrzehnte lang landseitig und auf dem<br />

„trockenen“ Strand eingesetzt. Stationiert<br />

war eines der beiden Borgward-Spezialfahrzeuge<br />

in Westerland auf Sylt, das andere<br />

an der Ostsee. Es kam während seiner<br />

Dienstzeit auf den Stationen Grömitz,<br />

Heiligenhafen und zum Schluss am Weißenhäuser<br />

Strand zum Einsatz. Eines der<br />

beiden Fahrzeuge kann heute im Deutschen<br />

Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven<br />

bestaunt werden. Sven Claußen<br />

Erprobung eines Borgward-Halbkettenfahrzeuges im Jahr 1938 auf der Nordseeinsel<br />

Wangerooge. Die radgeführte vordere Lenkachse zeigte im Brandungsbereich sowie im<br />

weichen Dünensand Schwächen<br />

Der Borgward-Halbkettenlastkraftwagen mit dem Motorrettungsboot „John Köster“ im<br />

Jahr 1938. Auf der Nordseeinsel bewährten sich weder die Borgward-Halbkette noch<br />

der radgestützte Bootswagen. Beide wurden noch im selben Jahr durch einen<br />

Hanomag-Kettenschleper und einen Bootswagen mit Laufketten ersetzt<br />

1938 wurde ein Borgward-Halbkettenfahrzeug auf Wangerooge<br />

durch die Seenotretter erprobt. Als Schleppfahrzeug fiel die<br />

Halbkette durch und wurde an den Hersteller zurück gegeben<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

1939 lieferte die Firma Borgward den ersten sogenannten Raketenraupenwagen<br />

an die Seenotretter. Das Fahrzeug transportiert<br />

die Retter und ihre Ausrüstung zum Strand Fotos (4): Archiv der DGzRS<br />

89


GESCHICHTE<br />

COLUMBUS – FOLGE 15<br />

CLAAS COLUMBUS<br />

Claas Columbus<br />

Drei-Generationen-<br />

Teamwork<br />

Auf Fritz Nartens Hof tuckert ein Hanomag R 12,<br />

schreit Riesenesel Charlie und blöken die Schafe.<br />

Zu seinem Glück braucht er aber unbedingt noch<br />

einen alten Claas-Mähdrescher – den er günstig<br />

von Hufschmied Frank erstehen konnte<br />

DIE FIGUREN IN DIESER FOLGE:<br />

Fritz Narten – Landwirt aus Lemmie bei Hannover<br />

Columbus – die selbstfahrende Erntemaschine hat ein neues Zuhause<br />

Cord – „Kostenverursacher Nr.1“ mit wissenschaftlichen Problemlösungen<br />

Der Seniorchef – Franks Vater mit Hang zu Klängen aus dem Musikantenstadel<br />

Henning – die Allzweckwaffe bei der örtlichen Raiffeisen-Hauptgenossenschaft<br />

Die örtlichen Raiffeisen-<br />

Hauptgenossenschaft:<br />

Was es hier nicht gibt, das<br />

braucht man auch nicht!<br />

Was bisher geschah:<br />

Columbus hat nach vielen Irrungen und<br />

Wirrungen mittels Tieflader die neue Heimat<br />

erreicht. Nach selten sachlichen<br />

Kommentaren von Unbeteiligten bemühen<br />

sich nun drei Generationen um erneute<br />

Bodenhaftung des eisernen Erntehelfers<br />

…<br />

Während jeder versuchte, dem anderen<br />

seine Idee schmackhaft zu machen,<br />

schob ich ein anderes Hallentor auf, startete<br />

den Motor des <strong>Fendt</strong>s 308 und fuhr<br />

ihn hinten vor den Tieflader. Unser<br />

Zweitschlepper hatte nämlich einen<br />

Frontlader, und während Opa und Enkel<br />

noch stritten, ließ ich die beiden Rampen<br />

runter und stellte sie auf Columbus’<br />

Vorderachsbreite ein. „Was wird das?“,<br />

fragte der Senior. „Runterheben!“, sagte<br />

ich.<br />

„Wenn wir auf der Weide in Bokeloh<br />

einen Frontlader-Trecker gehabt hätten,<br />

hätte uns das viel Zeit und Nerven erspart“,<br />

und ich erzählte von Franks Idee,<br />

die Hinterräder seitenverkehrt umzustecken,<br />

und der waghalsigen Nummer von<br />

seiner Karacho-Rauffahrt und dem anschließenden<br />

„Fastwiederrunterabsturz“.<br />

Cord löste die letzten Spanngurte, und<br />

mein Vater manövrierte den 308er so über<br />

Columbus’ Hinterachse, dass ich zwei<br />

Drahtseile daran befestigen konnte. Auf<br />

mein Zeichen hob er an. War für den 80-<br />

PS-Trecker ein Kinderspiel, und die Hinterachse<br />

des Mähdreschers hing in der<br />

Luft.<br />

„Setz dich bitte rauf, und wenn er die<br />

Rampen runtersausen will, brems mit allem,<br />

was funktioniert“, bat ich den Studenten<br />

und zeigte ihm, wo Hand- und<br />

Fußbremse sind.<br />

„Brauchst nichts weiter tun als geradeaus<br />

zu lenken und zu bremsen, den Rest<br />

machen wir.“<br />

Dann ging alles ratzfatz. Der Seniorchef<br />

zog, der Juniorchef bremste und der Weder-noch-Chef<br />

konnte nix machen, außer<br />

zu hoffen. Columbus eierte auf zwei Rädern<br />

die Rampe runter, als wäre das die<br />

einfachste Sache der Welt.<br />

Szenenwechsel: Seit drei Wochen hatte<br />

es nicht mehr geregnet. Für heute jedoch<br />

hatten die Meteorolügen endlich Regen<br />

versprochen. Der morgendliche Blick<br />

durchs Küchenfenster und ein leichtes<br />

Anklopfen ans Barometer bestätigten jedoch,<br />

dass sie sich wieder mal versprochen<br />

hatten. „Wenn sich eine Krähe im<br />

Winterweizen verstecken kann, musst du<br />

mit Dünger nach ihr werfen!“, war eine<br />

Weisheit der hiesigen Altbauern. Unsere<br />

Krähen hatten allerdings was Wichtigeres<br />

zu tun, als Verstecken zu spielen. Die drei<br />

90


4.000 Liter Flüssigdünger sind gebunkert. Das bedeutet 5.450<br />

Kilo zusätzliches Gewicht<br />

Nester in der von zwanzig Ahörnern umgebenen<br />

Weide mussten bezugsfertig gemacht<br />

werden. Und so blieb mir nichts<br />

anderes übrig, als selbst nachzugucken,<br />

ob es Zeit für die Düngergabe war. Nach<br />

kurzer Inspektion stand fest, dass das Getreide<br />

ein paar Körner vertragen könnte,<br />

aber ohne Regen ist das vergebene Liebesmüh.<br />

„Wenn wir es schon nicht regnen lassen<br />

können, lass es uns mit Flüssigdünger<br />

machen“, war Kollege Georgs Vorschlag.<br />

Flüssigdünger hat den Vorteil, dass er<br />

… je länger ich<br />

rechnete, umso mehr<br />

entwickelte sich meine<br />

Vorliebe zu den<br />

Kartoffeln.<br />

Gegen Mittag fuhr<br />

ich mit dem 511er<br />

und der Anhängespritze<br />

bei der örtlichen<br />

Raiffeisen-<br />

Hauptgenossenschaft<br />

auf die Fahrzeugwaage<br />

und anschließend<br />

an das große Flüssigdüngersilo.<br />

Ein oberarmdicker<br />

Schlauch<br />

wurde über den Einfülldeckel<br />

der Spritze geschwenkt, und in<br />

ein paar Minuten waren 4.000 Liter umgepumpt.<br />

Es wäre klüger gewesen, vor der Abfahrt<br />

zur Genossenschaft bei Trecker und<br />

Spritze den Luftdruck der Reifen zu überprüfen.<br />

Als ich nämlich nach dem Befüllen<br />

wieder auf die Waage fahren wollte,<br />

waren die Räder des Treckers und die der<br />

Spritze fast platt.<br />

4.000 Liter Flüssigdünger wiegen nämlich<br />

nicht 4.000, sondern mehr als 5.100<br />

Kilogramm.<br />

Schrauben,<br />

Fahren,<br />

Träumen<br />

Erhebliche mathematische Probleme<br />

bei biochemischen Berechnungsmodellen<br />

Fotos: Archiv F. Narten<br />

schneller zu den Wurzeln gelangt als seine<br />

körnige Verwandtschaft, die sich erst<br />

mal auflösen muss – wenn es denn mal<br />

regnet.<br />

Nach eingehender Beratung einigten<br />

wir uns auf eine Düngermenge. Weil der<br />

flüssige Dünger aber andere Gewichtsprozente<br />

hat als der gekörnte, und weil man<br />

die Ausbringungsmenge statt in Kilogramm<br />

in Litern berechnen muss, und<br />

weil man dafür keinen Düngerstreuer,<br />

sondern die Spritze braucht, die wiederum<br />

mit speziellen Flüssigdüngerdüsen<br />

ausgerüstet werden muss, und weil Georg<br />

lieber Pommes isst als Brot, war klar, wer<br />

heute den Weizen düngt und wer Kartoffeln<br />

anhäufelt.<br />

… und da war er wieder, der blöde<br />

Dreisatz mit den vielen Variablen und Unbekannten.<br />

Auf einen Hektar sollten ursprünglich<br />

120 Kilogramm Dünger mit einem<br />

Nährstoffanteil von 46 Prozent<br />

gestreut werden. Der Flüssigdünger hat<br />

aber einen Volumenanteil von 38 Prozent<br />

und eine spezifische Dichte von 1,28. Die<br />

Fahrgeschwindigkeit beträgt 6,5 Stundenkilometer<br />

und mein Puls 130 Anschläge,<br />

weil der Taschenrechner nicht kapierte,<br />

was ich von ihm wollte.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

„Hast wohl ein bisschen zu voll gemacht“,<br />

schmunzelte Henning, als das Gespann<br />

wieder auf der Waage stand und ich<br />

am Tresen im Büro. Hinter dem Tresen<br />

war das Bedienterminal für die große 60-<br />

Tonnen-Fahrzeugwaage, und ein großes<br />

Display zeigte das Gewicht an.<br />

„Ich glaube, deine Waage spinnt“, feixte<br />

ich zurück.<br />

„5.450 Kilo“, sagte er und drückte auf<br />

den Knopf. Drei Sekunden später war der<br />

Lieferschein ausgedruckt, und ich unterschrieb.<br />

IN DER NÄCHSTEN FOLGE:<br />

Vom Regen in die Traufe<br />

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mit Prämie bestellen unter:<br />

www.autoclassic.de/abo


PANORAMA<br />

Modell/Medien<br />

MODELL DEUTZ-FAHR INTRAC 6.60<br />

Glashaus<br />

Auf der Agritechnica 1985 präsentierte<br />

Deutz-Fahr seine große Intrac-Serie, die das<br />

Front sitz konzept in höhere Leistungsklassen<br />

über trug. Stärkster Vertreter der<br />

Baureihe und ab 1989 sogar stärkster Deutz-<br />

Fahr-Schlepper war mit 150 PS der 6.60<br />

turbo. Am Markt konnten sich die großen<br />

INFOS<br />

www.schuco.de, www.agrartoy.de<br />

Intracs nicht durchsetzen, doch erfreuen sie<br />

sich heutzutage einer um so größeren<br />

Fange mein de. Ebenso folgerichtig erscheint<br />

es daher, dass Schuco nun eine Nachbildung<br />

des einstigen Flaggschiffes im Maßstab 1:32<br />

an bietet. Bezüglich Farbgebung und<br />

Beschriftung repräsentiert diese die<br />

Bauphase ab Herbst 1987. Die Kabine ist mit<br />

insgesamt acht Arbeitsscheinwerfern<br />

bestückt. Tür und Heckscheibe lassen sich<br />

öffnen und gewähren den Einblick in einen<br />

Trotz kleiner Mängel eine interessante<br />

Neuerscheinung: Intrac 6.60 von Schuco<br />

Vorderachse mit knappem Lenkeinschlag, aber gutem Pendelwinkel<br />

fein detaillierten Innen raum inklusive der<br />

charakteristischen schlanken Lenksäule, der<br />

rechts davon angeordneten Armaturentafel,<br />

kompletter Pedalerie und luftgefedertem<br />

Fahrersitz. Als typische Intrac-Merkmale<br />

gefallen auch die an den hinteren Kabinenholmen<br />

entlanggeführten Rohre für Ansaugund<br />

Auspufftrakt sowie der neben dem<br />

Einstieg untergebrachte Unterlegkeil. Front -<br />

an bau war einst ein zentrales Merkmals des<br />

Kon zep tes, so dass sich nicht nur hinten,<br />

sondern auch vorne ein Kraftheber mit<br />

teleskopierbarem Oberlenker findet, in den<br />

sich ein beiliegendes Weiste/Accord-Dreieck<br />

einhängen läßt. Der Verzicht auf Reifengravu-<br />

ren und die Kipp funktion der Kabine ist<br />

ebenso zu verschmerzen wie der arg knappe<br />

Lenkeinschlag der Vorderräder. Kritik<br />

verdienen jedoch die Verarbeitung des<br />

Aufstieges, die grünen Außenkanten der<br />

hinteren Kotflügel und die vor allem im<br />

Bereich der Hinterachse wenig vorbildgetreue<br />

Gestal tung des Unterbodens.<br />

Wünsche bleiben also offen, was nichts<br />

daran ändert, dass Schucos Intrac-Modell<br />

grundsätzlich zu den erfreulichen<br />

Neuerscheinungen zu zählen ist.<br />

Schuco; Artikel-Nr. 450770500; Deutz-Fahr<br />

Intrac 6.60 (1986 – 1990); Maßstab 1:32;<br />

54,90 Euro. Klaus Tietgens<br />

METALLBAUKÄSTEN VON TRONICO<br />

Damals, als wir noch jung waren …<br />

Vor Jahrzehnten waren sie das<br />

ultimative Spielzeug vor allem für<br />

Knaben: Metallbaukästen. Zunehmend<br />

erfreuen sie sich bei Jung und Alt<br />

erneuter Beliebtheit. Die Firma tronico<br />

bietet <strong>Traktor</strong>en, Bau- und Nutzfahr -<br />

zeuge im Maßstab 1 : 25 an – im<br />

Agrarbereich Modelle von Claas, <strong>Fendt</strong>,<br />

Krampe und Massey Ferguson sowie<br />

Baumaschinen von Liebherr. Alle<br />

Modelle gleichen dem Original in Form<br />

und Farbe und lassen sich detailgetreu<br />

aufbauen. Dafür sind die Teile farblich<br />

bedruckt, nach dem Zusammenbau<br />

komplettieren passende Aufkleber die<br />

Typenbezeichnung. Zwischen 700 und<br />

1.500 Teile umfassen die jeweiligen<br />

Bausätze – dabei wiegen die Modelle<br />

zwischen 1,6 und 2,5 Kilogramm.<br />

Hergestellt aus hochwertigem Metall,<br />

müssen Hobbybastler die Teile<br />

verschrauben und mit Muttern kontern.<br />

Passendes Werkzeug liefert tronico in<br />

jeder Packung mit, genauso wie eine<br />

detaillierte Aufbauanleitung und ein<br />

farbliches Kontrollbild mit allen<br />

Seitenansichten zur Unterstützung.<br />

Alle Modelle, Preise, Bezugsquellen<br />

und weitere Informationen unter<br />

www.tronico.de im Internet.<br />

92


WIKING KRAFTHEBER-ADAPTER 1:32<br />

Miniatur-Hydraulik<br />

Kleines Accessoire, große Wirkung: Wiking<br />

bringt für seine 1:32 Modellreihe einen<br />

Adapter für den hinteren Kraftheber auf den<br />

Markt, um auch Landmaschinen und<br />

Gerätschaften aus der Siku-<strong>Farmer</strong>-Reihe<br />

montieren zu können. So entsteht ein<br />

riesiger möglicher Fundus an maßstab -<br />

gerechten Gespannen mit Gerätschaften<br />

aus der Siku-<strong>Farmer</strong>-Reihe, welche seit<br />

1983 eine große Palette an land wirt -<br />

schaftlichen Maschinen<br />

hervorgebracht hat.<br />

Wiking wird somit auch<br />

den Sammlern<br />

gerecht, welche die<br />

hauseigenen Modelle<br />

nicht ausschließlich als<br />

Standmodelle in der<br />

Vitrine nutzen. Die<br />

Wiking-Modelle zeichnen<br />

sich durch eine detailgetreu ausgebildete<br />

Hydraulik aus, welche jedoch die<br />

Anbaumöglichkeiten stark<br />

einschränkt. Mit dem Adapter lassen<br />

sich nun also auch Geräte mit dem<br />

„einfacheren robusten”<br />

Ankoppelsystem kombinieren und<br />

ermöglichen so abwechslungsreiche<br />

Dioramen.<br />

Weitere Infos: www.wiking.de<br />

FENDT FARMER 306 LS<br />

Youngtimer en miniature<br />

Ab November kann dieses bisher<br />

exklusiv bei <strong>Fendt</strong>-Händlern geführte<br />

Modell auch im freien Handel gekauft<br />

werden. Es handelt sich um ein<br />

absolut präzise ausgearbeitetes<br />

Sammlerstück im Maßstab 1:32.<br />

Sämtliche Details wurden modellgerecht<br />

umgesetzt, darunter zu<br />

öffnende Türen und Fenster,<br />

bewegliche Regenschutzklappe am<br />

Auspuffrohr, Armaturen, Pedale und<br />

Schalthebel, Fahrersitz im Stoff-<br />

Design, Siku-kompatibler Kraftheber<br />

mit verstellbarem Oberlenker,<br />

Vorderachse mit großem Lenkeinschlag<br />

und Pendelwinkel sowie<br />

beigelegte Ackerschiene und Frontgewichte.<br />

Für alle Freunde der Youngtimer-<br />

Schlepper aus den 80er-Jahren ist dies<br />

ein absolutes Sahnestück. Es kostet rund<br />

55 Euro. Näheres unter www.weisetoys.de<br />

oder www.agrartoy.de<br />

<strong>Traktor</strong>en satt<br />

MEDIENTIPPS<br />

Gleich vier interessante Neuerscheinungen präsentiert der GeraMond Verlag zum Thema Schlepper, Trecker und <strong>Traktor</strong>en.<br />

Ideale Nachschlagewerke für den Fachmann und wertvolle Orientierungshilfen für den Interessierten. Und<br />

natürlich als Weihnachtsgeschenk bestens geeignet und von der <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong>-Redaktion wärmstens empfohlen.<br />

Wertvolle Ratgeber für<br />

Schlepper-Schrauber<br />

Den eigenen <strong>Traktor</strong><br />

originalgetreu restaurieren<br />

und in Schuss<br />

halten: Wie es geht,<br />

welches Werkzeug man<br />

braucht, was man sonst<br />

noch wissen und schon<br />

beim Kauf beachten<br />

sollte, verrät dieser<br />

kompetente Ratgeber:<br />

„Das große <strong>Traktor</strong>-Schrauberbuch“<br />

aus der Feder von Dr. Marcel Schoch.<br />

Von der Motordiagnose über die Kupplungsreparatur<br />

bis zum fachmännischen<br />

Abschmieren wird alles klar verständlich<br />

beschrieben. Expertentipps<br />

und anschauliche Fotoreihen ergänzen<br />

den Praxisleitfaden für Einsteiger und<br />

fortgeschrittene Schrauber. 192 Seiten,<br />

ca. 350 Abbildungen, Format 19,3<br />

x 26,1 cm, Hardcover, ISBN-13: 978-3-<br />

86245-659-8, 19,95 Euro<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013<br />

Mit diesen Schleppern<br />

fuhr das Wirtschaftswunder!<br />

Mit diesen Schleppern fuhr die Landwirtschaft<br />

zum Wirtschaftswunder!<br />

Landtechnik-Experte Albert Mößmer<br />

präsentiert in seinem neuesten Werk<br />

„Die <strong>Traktor</strong>en der 50er- und 60er-<br />

Jahre“ die <strong>Traktor</strong>en und Geräteträger<br />

der beiden Nachkriegs-Jahrzehnte.<br />

Kompetente Porträts, fundierte Er -<br />

läuterungen zu Technik, Entwicklung<br />

und Einsatz, aufschlussreiche zeitgeschichtliche<br />

Hintergrundinformationen<br />

und authentisches Bildmaterial<br />

machen den Band zu einer wahren<br />

Fundgrube für<br />

Schlepperfans und<br />

-sammler. 144 Seiten,<br />

ca. 200 Abbildungen,<br />

Format<br />

22,3 x 26,5 cm,<br />

Hardcover, ISBN-<br />

13: 978-3-86245-<br />

626-0, 14,90 Euro<br />

Nachschlagewerk für<br />

Unimog-Freunde<br />

Der Unimog ist ein<br />

ideales Nutzfahrzeug<br />

für Land- und Forstwirtschaft,<br />

für Militär<br />

und kommunale Einsatzzwecke<br />

–<br />

und eine waschechte Legende obendrein,<br />

die Autor Carl-Heinz Vogler in<br />

„Das Unimog-Typenbuch“ umfassend<br />

vorstellt. Alle Modelle des robusten<br />

Alleskönners präsentiert das topaktuelle<br />

Typenbuch, vom Boehringer Ur-<br />

Unimog über die Baureihe 405 bis zum<br />

noch jungen U20. Konzept und<br />

Stammbaum, technische Daten und<br />

Hersteller von Anbaugeräten, Erkennungsmerkmale,<br />

Gesamt- und Detail -<br />

aufnahmen. Fachmännisch und auf<br />

dem neuesten Stand. 144 Seiten, ca.<br />

250 Abbildungen, Format 17,0 x 24,0<br />

cm, Hardcover, ISBN-13: 978-3-86245-<br />

712-0, 19,95 Euro<br />

Fans von Youngtimer-<strong>Traktor</strong>en<br />

aufgepasst!<br />

Von der Baureihe D von Deutz über die<br />

PS-starken Schlüter-Schlepper bis hin<br />

zur berühmten G-Reihe von Güldner:<br />

„Der Typenatlas <strong>Traktor</strong>-Youngtimer“<br />

zeigt die wichtigsten <strong>Traktor</strong>en der<br />

1960er- und 1970er-Jahre. Udo Paulitz<br />

stellt jeden einzelnen der immer beliebteren<br />

Youngtimer ausführlich vor:<br />

Mit allen wichtigen technische Daten,<br />

detaillierten Informationen zu Entwicklung<br />

und Einsatz und erstklassigen<br />

Bildern. Ein fundiertes Nachschlagewerk<br />

für Kenner<br />

und Sammler! 144<br />

Seiten, ca. 200<br />

Abbildungen,<br />

Format 22,3 x<br />

26,5 cm, Hardcover,<br />

ISBN-13:<br />

978-3-86245-<br />

625-3, 19,95<br />

Euro<br />

93


PANORAMA<br />

Quiz/Meinung<br />

Das große<strong>Traktor</strong>-Quiz<br />

Was haben wir denn hier?<br />

Auf der<br />

Raumfahrtmesse?<br />

Raten Sie mal!<br />

Was haben sich die Ingenieure der Hanomag<br />

hier denn einfallen lassen? Was auf dem Foto<br />

anmutet wie eine der futuristischen Ratekabinen<br />

aus der TV-Sendung „Der große Preis“<br />

von Wim Thoelke hat einen realen landwirtschaftlichen<br />

Hintergrund. Nur was für einen?<br />

Unter den Einsendern des richtigen<br />

Her stellers und Typs verlosen wir fünfmal<br />

den „Typenatlas Deutz-<strong>Traktor</strong>en“.<br />

Einsendeschluss:<br />

Sonntag, 9. Dezember 2012<br />

Schicken Sie Ihre Lösung<br />

samt voll stän diger<br />

Anschrift per Post an:<br />

GeraMond Verlag<br />

Stichwort <strong>Traktor</strong>-Quiz<br />

Postfach 40 02 09<br />

80702 München<br />

Oder schicken Sie<br />

uns eine E-Mail an<br />

traktorquiz@geramond.de<br />

!<br />

P. S.: Haben Sie selbst einen seltenen<br />

<strong>Traktor</strong>, der nicht so leicht zu erraten ist?<br />

Schicken Sie uns eine E-Mail mit Bild und<br />

Angaben zu Hersteller, Typ und Baujahr an:<br />

traktorquiz@geramond.de<br />

Die Gewinner der letzten Ausgabe des „Typen atlas<br />

Deutz-<strong>Traktor</strong>en“ heißen: Jens Inkmann, Brakel-<br />

Erkeln; Markus Donath, Spitzkunnersdorf; Sven<br />

Holtmannspötter, Ochtrup; François Olinger, Clémency<br />

(Luxemburg); Ernst-Martin Römer, Murrhardt<br />

*Ihre Daten werden zum Zwecke der Gewinnerbenachrichtigung erfasst und gespeichert. Die<br />

Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Sie erhalten künftig per Post oder E-Mail News<br />

aus dem Verlag (bei Nichtinteresse vermerken Sie dies bitte auf Ihrer Postkarte)<br />

AUFLÖSUNG TRAKTOR-QUIZ 6/2012<br />

UTB U-650 – rumänischer Dauerbrenner<br />

Fotos: Archiv K. Tietgens<br />

Halbrahmen, Hinterräder und Kotflügel<br />

liefern entscheidende Hinweise: Den<br />

Nährboden der auf unserem letzten Ratebild<br />

in Szene gesetzten Flora bilden die<br />

Überreste eines UTB U-650. Dieser wurde<br />

ab 1963 im rumänischen Brasov (vormals:<br />

Kronstadt) gefertigt. Das 1925 gegründete<br />

Unternehmen IAR (Industria Aeronautica<br />

Romana – Rumänische Luftfahrtindustrie)<br />

stellte zunächst vornehmlich fürs Militär<br />

bestimmte Flugzeuge her. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg beauftragte die Regierung<br />

den Hersteller mit der Lieferung von<br />

Ackerschleppern, und am 26. Dezember<br />

1946 wurde der erste IAR 22 fertiggestellt,<br />

ein Lizenzbau des Hanomag R 40. 1949 ergänzte<br />

die in Lizenz der russischen Kirow-<br />

Werke gebaute Raupe KD 35 das Programm,<br />

deren 37-PS-Motor zusammen mit<br />

entsprechend angepaßten Blechteilen<br />

auch in den fortan IAR 23 genannten Radschlepper<br />

einzog. Der 1957 vorgestellte<br />

Utos 45 war hingegen ein Lizenzbau des<br />

Belarus MTS-5. Sein 4,5 Liter großer Vierzylinder-Dieselmotor<br />

arbeitete nach dem<br />

Wirbelkammerverfahren und leistete 45<br />

PS bei 1.500 U/min. Ausgehend von diesem<br />

Schlepper ging das ab 1958 unter dem<br />

Namen „Usina Tractorul Brasov“ (UTB;<br />

<strong>Traktor</strong>enfabrik Brasov) firmierende Unternehmen<br />

eigene Wege.<br />

Eigene Wege<br />

Der ab 1963 gebaute Universal 650 (U-650)<br />

unterschied sich vom Utos 45 durch den<br />

geringfügig auf 2,5 Meter verlängerten<br />

Dieser UTB U-650 hat sein Leben wohl<br />

endgültig ausgehaucht<br />

Radstand sowie den auf Direkteinspritzung<br />

umgestellten und auf knapp 4,8 Liter<br />

vergrößerten Motor. Die Leistung stieg<br />

auf 65 PS bei 1.800 U/min, die Höchstgeschwindigkeit<br />

durch die höhere Drehzahl<br />

und größere Räder von 23 auf fast 30 km/h,<br />

und das Getriebe erhielt eine Lastschaltung<br />

mit Freilauf in der langsamen Stufe.<br />

Wahlweise stand die Allradausführung U-<br />

651 im Angebot. Ab 1971 wurden die Typen<br />

U-650 M und U-651 M mit kantigerem<br />

Blechkleid, Bosch-Einspritzpumpe und –<br />

im Falle des 651ers – Fiat-Vorderachse geliefert.<br />

Auf Basis von Fiat-Lizenzen entwickelte<br />

UTB eine neue Modellreihe, die im<br />

Laufe der Jahre den Bereich von 26 bis<br />

über 100 PS abdeckte. Parallel dazu konnte<br />

sich der 650er im Programm halten –<br />

und überlebte sogar die Schließung des<br />

Werks im Frühjahr 2007. Lizenzen, Unterlagen,<br />

Gußformen und Maschinen wurden<br />

über einen Investor an den ebenfalls in<br />

Brasov ansässigen Nutzfahrzeughersteller<br />

Roman S. A. verkauft. Dieser beschickt seit<br />

Ende 2008 bevorzugt nordafrikanische<br />

Märkte mit dem U-650. Klaus Tietgens<br />

94


Reiseplanung<br />

Zufälle können uns mitunter das Leben und<br />

sogar die schönste Zeit des Jahres versüßen –<br />

wie es jüngst unserem Autoren Marcel Schoch<br />

wiederfuhr (s. Seite 76 bis 79 in dieser Ausgabe).<br />

Der begab sich nach Italien, um Land und<br />

Leute zu genießen und wurde prompt von einem<br />

Sammler zu einer Vorführung seiner<br />

historischen Schlepper eingeladen. Groß ist<br />

beispielsweise auch die Freude eines jeden<br />

Landtechnikfans, wenn gute Bekannte exotische<br />

Winkel unseres Planeten erkunden und mit<br />

ein paar Aufnahmen nicht minder exotischen<br />

Ackergerätes im Reisegepäck zurückkehren.<br />

Man kann dem Zufall freilich auch ein wenig<br />

auf die Sprünge helfen. Plant man seine<br />

Urlaubsreise, bietet sich ein Studium der ortsansässigen<br />

Szene an. Gibt es in der näheren<br />

Umgebung ein Werk, einen Händler, einen<br />

Sammler oder gar einen Oldtimerclub? Ist im<br />

fraglichen Zeitraum eine Veranstaltung<br />

geplant? Läßt sich möglicherweise der ganze<br />

Urlaub mit einem bestimmten Termin verzahnen?<br />

Sicher: Wer nicht allein oder ausschließlich<br />

mit Gleichgesinnten reist, sollte die Logistik<br />

in Grenzen halten. Gegen einen Strand- oder<br />

Wandertag ohne den vom Schleppervirus infizierten<br />

Angehörigen werden aber die wenigsten<br />

Familienmitglieder Einwände erheben. Unter<br />

Umständen freuen sie sich aber auch selber<br />

über eine Abwechslung vom süßen Nichtstun.<br />

Es muss ja nicht gleich ein reines Oldtimertref-<br />

POSTkasten<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Sahnestück<br />

Liebe TC-Redaktion,<br />

das Hobby meines Mannes Willi sind alte<br />

<strong>Traktor</strong>en. Somit hat sich unsere Scheune<br />

im Laufe der Zeit mit verschiedenen Schleppern<br />

gefüllt. Heute umfasst unsere „Sammlung“:<br />

Hatz - Baujahr 1958, Kramer KLS 140<br />

- Baujahr 1960, Deutz D 3006 - Baujahr 1968,<br />

Deutz D 5005 - Baujahr 1968 und einen<br />

Deutz D 8006 - Baujahr 1970. Aus Anlass<br />

unserer Silberhochzeit haben unsere Kinder<br />

uns einen <strong>Traktor</strong>-Kuchen gebacken. Das<br />

Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Boden<br />

bestand aus einer Schwarzwälderkirschtorte.<br />

Darüber gab es eine Wiese aus Marzipan.<br />

Der <strong>Traktor</strong> setzte sich wie folgt zusammen:<br />

Motorblock: Marmorkuchen mit Überzug<br />

aus Marzipan, Räder und Überrollbügel aus<br />

Mürbeteig mit Schokoladenglasur.<br />

Das<br />

Ganze natürlich in<br />

Grün für Deutz. Mein<br />

Mann und ich saßen<br />

in Form von Lego-<br />

Figuren auf dem<br />

Trecker. Die Idee war<br />

einfach super und<br />

PFLUGBLATT<br />

DER AKTUELLE<br />

KOMMENTAR<br />

fen sein. Vielleicht findet irgendwo in der französischen<br />

Provinz ein Kultur- und Weinfest mit<br />

angegliederter Dreschvorführung statt – oder<br />

im Hintergrund der Technikparade tun sich ein<br />

breiter Strand respektive ein idyllisches Bergpanorama<br />

auf. Dem gemeinsamen Familienausflug<br />

steht dann vermutlich nichts mehr im Wege.<br />

Land und Leute lernt man bei so etwas erfahrungsgemäß<br />

auch kennen – oder wer hat auf<br />

historischen Feldvorführungen noch keine interessanten<br />

Kontakte geknüpft?<br />

Klaus Tietgens<br />

Der Autor zahlreicher<br />

<strong>Traktor</strong>-Bücher bildet<br />

das technische<br />

Rückgrat<br />

unserer<br />

Redaktion<br />

Redaktion TRAKTOR CLASSIC<br />

Postfach 40 02 09, 80702 München<br />

Fax: (089) 13 06 99 700<br />

E-Mail: leserbriefe@traktorclassic.de<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

der Kuchen/Trecker hat sehr lecker<br />

geschmeckt. Anbei ein Foto vom Kuchen.<br />

Willi und Monika Holland aus Goch Hülm<br />

Gefunden: Klassiker<br />

in Bláskógabyggð<br />

Kürzlich weilte ich auf Island und entdeckte<br />

diese beiden <strong>Traktor</strong>en – einen Deutz und<br />

einen McCormick-Farmall - im Besucherzentrum<br />

eines Geysirs nahe der Stadt<br />

Bláskógabyggð. Warum sie dort ausgestellt<br />

waren, habe ich nicht ganz so verstanden –<br />

die beiden Fotos<br />

möchte ich den<br />

Lesern trotzdem<br />

nicht vorent halten.<br />

Manuel Miserok<br />

aus Köln<br />

Impressum<br />

Nummer 28 | 1/2013 | Dez./Jan. | 6. Jahrgang<br />

Internet: www.traktorclassic.de<br />

Redaktionsanschrift<br />

TRAKTOR CLASSIC, Infanteriestraße 11a, D-80702 München<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-720, Fax: +49 (0) 89.13 06 99-700<br />

E-Mail: redaktion@traktorclassic.de<br />

Redaktion<br />

Ulf Kaack (Verantwortlicher Redakteur),<br />

Michael Krische (Redaktionsleiter), Alexandra Wurl<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Peter Böhlke, Rainer Hoffmann, Marco Homrighausen,<br />

Bernhard Kramer, Danny Loch, Jens Meyer, Iris Meyer, Horst Saade,<br />

Marcel Schoch, Klaus Tietgens, Bodo Wistinghausen<br />

Redaktionsassistenz<br />

Brigitte Stuiber<br />

Layout<br />

Rico Oehme<br />

Leserservice<br />

Kundenservice, GeraMond-Programm<br />

Tel.: 0180 – 532 16 17 (14 ct/min)<br />

Fax: 0180 – 532 16 20 (14 ct/min)<br />

E-Mail: leserservice@traktorclassic.de<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

Helmut Kramer,<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-270, helmut.kramer@verlagshaus.de<br />

Anzeigenleitung<br />

Helmut Gassner,<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-520, helmut.gassner@verlagshaus.de<br />

Medienberatung<br />

MedienAgentur Peter Fabich,<br />

Tel. +49 (0) 6433.94 93 10, peter.fabich@t-online.de<br />

Anzeigenverkauf und Disposition<br />

Johanna Eppert<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-130, johanna.eppert@verlagshaus.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1.1.2013<br />

www.verlagshaus-media.de<br />

Druckvorstufe<br />

Cromika, Verona<br />

Druck<br />

Stürtz GmbH, Alfred-Nobel-Straße 33, 97080 Würzburg<br />

Verlag<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

www.geramond.de<br />

Geschäftsführung<br />

Clemens Hahn, Carsten Leininger<br />

Herstellungsleitung Zeitschriften<br />

Sandra Kho<br />

Vertrieb Zeitschriften<br />

Dr. Regine Hahn<br />

Vertrieb/Auslieferung<br />

Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriftenhandel: MZV Moderner<br />

Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co. KG, Unterschleißheim<br />

Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />

Preise: Einzelheft EUR 5,50 (D), EUR 6,30 (A), sFr 11,00 (CH)<br />

(bei Einzelversand zzgl. Versandkosten); Jahresabopreis (6 Hefte):<br />

Inland: EUR 29,70 inkl. MwSt. und Versandkosten<br />

Ausland: EUR 29,70 inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten<br />

ISSN 1867-9846<br />

Erscheinen und Bezug: TRAKTOR CLASSIC erscheint sechsmal jährlich.<br />

Sie erhalten TRAKTOR CLASSIC in Deutschland, in Österreich<br />

und in der Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, an gut sortierten<br />

Zeitschriftenkiosken sowie direkt beim Verlag.<br />

© 2013 by GeraMond Verlag<br />

Die Zeitschrift und alle ihre enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt<br />

der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt<br />

eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

100%-Gesellschafterin der GeraMond Verlag GmbH ist die<br />

GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH.<br />

Geschäftsführender Gesellschafter: Clemens Schüssler.<br />

Gerichtsstand ist München. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:<br />

Ulf Kaack; verantwortlich für Anzeigen: Helmut Kramer,<br />

beide Infanteriestraße 11a, 80797 München.<br />

TRAKTOR CLASSIC 1|2013


GESCHICHTE<br />

Wahl und Lanz<br />

Die Schatztruhe<br />

Bilder, Prospekte, Dokumente aus vergangener<br />

Zeit – eingereicht von unseren Lesern<br />

Aus dem Archiv<br />

unseres Lesers François<br />

Olinger aus Luxemburg<br />

Von Mai 1951 bis Ende 1956 baute Wahl insgesamt<br />

98 Exemplare seines Flaggschiffes W 40, von denen<br />

nicht weniger als 93 exportiert wurden. Für<br />

den Antrieb sorgte jeweils der MWM-Dreizylindermotor<br />

KDW 415 D, die Liste der verwendeten<br />

Getriebe ist dagegen vielfältig: ZF A-15, A-17<br />

und A-23 sowie Renk (ZA) SG 30-7.<br />

96


Claus Rothe aus Berlin stöberte auf<br />

dem Dachboden in alten Kisten und<br />

Kartons. Da fiel ihm ein vergilbtes<br />

Schulheft aus den 1930er-Jahren in<br />

die Hände und er begann darin zu<br />

blättern. Dabei stieß er auf diese<br />

Abbildungen, die sein längst verstorbener<br />

Schwiegervater einst im<br />

Unterricht in das Heft geklebt<br />

haben muss. Dieses Zeitdokument<br />

wollte er den Lesern der <strong>Traktor</strong><br />

<strong>Classic</strong> nicht vorenthalten.<br />

Die Schatztruhe<br />

Bilder, Prospekte, Dokumente aus vergangener<br />

Zeit – eingereicht von unseren Lesern<br />

Aus dem Archiv<br />

unseres Lesers<br />

Claus Rothe aus Berlin<br />

97


VORSCHAU<br />

TRAKTOR<br />

CHECK<br />

EICHER PANTHER<br />

Großkatze<br />

im Visier<br />

Das Debüt der legendären Raubtierreihe<br />

markierte bei Eicher<br />

den Start in ein neues Kapitel<br />

der Firmengeschichte. Das kleinere<br />

der beiden Ende 1958 vorgestellten<br />

Zweizylinder-Modelle<br />

war der Panther, der einzige<br />

Tragschlepper des einst in<br />

Forstern bei München ansässigen<br />

Herstellers. Innerhalb von<br />

etwa zehn Jahren fand er über<br />

10.000 Käufer und wurde damit<br />

zum Erfolg, wenngleich er<br />

nicht ganz an seinen größeren<br />

Bruder, den Tiger, heranreichen<br />

konnte.<br />

DEUTZ F4L 514<br />

Kölner Dampfhammer<br />

HANOMAG ROBUST 800-6<br />

Auf der Überholspur<br />

Von den heute existierenden Robust 800 mit<br />

Sechszylindermotoren entstanden die wenigsten<br />

direkt im Werk, die meisten hingegen durch<br />

nachträgliche Umbauten. Rudolf Wehner ging einen<br />

Schritt weiter. Er modifizierte sein Exemplar mit<br />

ungeheurem technischen Sachverstand - und Erfolg:<br />

Der Schlepper macht knapp 100 Sachen und verfügt<br />

über eine Autobahnzulassung.<br />

Bei seiner Präsentation im Jahr 1951 war der F4L 514 aus dem<br />

Hause Deutz nahezu konkurrenzlos. Mit seinem zunächst<br />

60 bzw. später 65 PS starken, luftgekühlten Vierzylindermotor<br />

war er das unangefochtene Premiummodell. Er krönte für<br />

mehr als ein Jahrzehnt das Programm des Kölner Herstellers<br />

und zählte lange Zeit zu den meistverkauften Schleppern<br />

seiner Leistungsklasse.<br />

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