atp edition Gamification in Kollaborationsnetzwerken (Vorschau)
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eich der Warenkennzeichnung s<strong>in</strong>d ebenso vorhanden<br />
wie zuverlässige und fälschungssichere Systeme <strong>in</strong> der<br />
Personenidentifikation [8].<br />
RFID ist wie die 1D-/2D-Codierverfahren für die Erfassung,<br />
Speicherung und Weitergabe von Informationen verwendbar<br />
und ermöglicht mittels e<strong>in</strong>es elektromagnetischen<br />
Feldes [9] e<strong>in</strong>e berührungslose Kommunikation, die ke<strong>in</strong>en<br />
Sichtkontakt erfordert. Informationen werden über dieses<br />
Feld durch den Sender an den Empfänger übertragen [10].<br />
NFC ist ebenfalls e<strong>in</strong>e kontaktlose Technologie zum Austausch<br />
von Daten und Nachrichten über kurze Distanzen.<br />
NFC verwendet bestehende Standards im Bereich von<br />
RFID-Technologien und Chipkarten und basiert somit auf<br />
e<strong>in</strong>er erprobten und ausgereiften Methode. Im Gegensatz<br />
zu Bluetooth oder anderen drahtlosen Kommunikationsnetzwerken<br />
sieht der E<strong>in</strong>satz vor, dass jede Aktion mit e<strong>in</strong>er<br />
bewussten Annäherung an e<strong>in</strong> NFC-Tag verbunden ist und<br />
somit mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>deutigen und willentlichen Zuordnung<br />
[8]. E<strong>in</strong> NFC-Tag ist ‐ entsprechend dem RFID-Tag ‐ e<strong>in</strong><br />
passiver Datenspeicher, auf dem Daten h<strong>in</strong>terlegt werden,<br />
die e<strong>in</strong> NFC-fähiges Smartphone lesen kann.<br />
2.3 Kontext<strong>in</strong>formationen<br />
Bei der Kommunikation mit e<strong>in</strong>em Feldgerät mittels Smartphone<br />
und Tablet müssen unterschiedlichste Randbed<strong>in</strong>gungen<br />
beachtet werden, bevor e<strong>in</strong>e Bedienung möglich<br />
ist. In der <strong>in</strong>dustriellen Praxis werden viele dieser Bed<strong>in</strong>gungen<br />
durch den Masch<strong>in</strong>enbediener überprüft, und falls<br />
die Voraussetzungen nicht gegeben s<strong>in</strong>d, mit Hilfe se<strong>in</strong>es<br />
Expertenwissens nachträglich bereitgestellt. Ist dieses Expertenwissen<br />
nicht vorhanden, ist e<strong>in</strong>e Bedienung oft nur<br />
mit erhöhtem Zeitaufwand zu realisieren. Ausgehend von<br />
e<strong>in</strong>em automatischen Kommunikationsaufbau mittels e<strong>in</strong>es<br />
mobilen Bediengeräts resultiert die Anforderung, dieses<br />
Wissen formal zu beschreiben (Bild 5).<br />
Nutzerspezifischer Kontext<br />
Die Interaktion mit <strong>in</strong>dustriellen Feldgeräten setzt die Berücksichtigung<br />
von unterschiedlichen Nutzerqualifikationen,<br />
Zugriffsrechten der Nutzer und Aufgabenprioritäten<br />
voraus (Wer ist berechtigt e<strong>in</strong>e Aufgabe durchzuführen?).<br />
Die Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Informationen<br />
soll sichergestellt werden. Safety und Security<br />
spielen dabei e<strong>in</strong>e übergeordnete Rolle. Die Zugriffsberechtigungen<br />
der verschiedenen Anwender müssen bei Mehrnutzersystemen<br />
zentral geregelt werden (Wie viele Nutzer<br />
dürfen gleichzeitig <strong>in</strong>teragieren?). Dabei werden die Anwender<br />
<strong>in</strong> Nutzergruppen e<strong>in</strong>geteilt, denen über Prioritätsklassen<br />
Zugriffsrechte erteilt werden. Die Ausprägungen<br />
der Zugriffsrechte s<strong>in</strong>d unter anderem von der Qualifikation<br />
des Anwenders und der aktuell durchgeführten Aufgabe<br />
abhängig. So hat zum Beispiel e<strong>in</strong> Wartungstechniker<br />
andere Aufgabenbereiche als der Masch<strong>in</strong>enführer.<br />
Gerätespezifischer Kontext<br />
Die Konfiguration e<strong>in</strong>er sicheren Kommunikationsschnittstelle<br />
spielt vor allem <strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong>e auszuführende<br />
Aufgabe e<strong>in</strong>e große Rolle (Wie muss e<strong>in</strong>e Kommunikationsschnittstellen<br />
parametrisiert se<strong>in</strong>?). Dies be<strong>in</strong>haltet die<br />
Störsicherheit der Verb<strong>in</strong>dung und die zugesicherten Laufzeiten<br />
der Signale. Für <strong>in</strong>dustrielle Feldgeräte bedeutet<br />
dies die Berücksichtigung e<strong>in</strong>er Vielzahl von möglichen<br />
Kommunikationsschnittstellen. Unter der Annahme, dass<br />
e<strong>in</strong> universelles Bediengerät alle diese Schnittstellen bereitstellen<br />
kann, wurde e<strong>in</strong>e Möglichkeit geschaffen, universelle<br />
Bediengeräte automatisch entsprechend den Anforderungen<br />
der Kommunikationsschnittstelle des Feldgeräts<br />
zu konfigurieren.<br />
Die Frage nach der Aufgabenfreigabe hängt meist von<br />
dem aktuellen Zustand der gesamten Produktionse<strong>in</strong>heit<br />
ab (Wann darf <strong>in</strong>teragiert werden?). E<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Beobachtungsaufgabe<br />
des Nutzers ist bei jedem Anlagenzustand<br />
möglich. Die Änderung von Parametern ist jedoch nur unter<br />
gewissen Randbed<strong>in</strong>gungen und die Bedienung von<br />
sicherheitskritischen Funktionen nur bei Anlagenstillstand<br />
erlaubt, zum Beispiel bei Instandhaltungsarbeiten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Roboterzelle.<br />
2.4 Mehrnutzerverhalten und Rechtevergabe<br />
Durch den mobilen Charakter des universellen Bediengeräts<br />
ist e<strong>in</strong>e Freigabe für e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zelnen Nutzer nicht<br />
ausreichend. Deshalb wurde e<strong>in</strong>e Mehrnutzerverwaltung<br />
konzipiert, welche den Grundste<strong>in</strong> legt, um e<strong>in</strong>e simultane<br />
Bedienung <strong>in</strong>dustrieller Anlagen zu ermöglichen.<br />
Dazu ist es notwendig, den aktuellen Status bezüglich<br />
der Nutzer<strong>in</strong>teraktion e<strong>in</strong>es Feldgeräts zu kennen. Durch<br />
die Server-Anmeldung des Nutzers mittels e<strong>in</strong>es universellen<br />
Bediengeräts und der Anfrage auf Freigabe e<strong>in</strong>es<br />
spezifischen Feldgeräts ist lediglich die Information vorhanden,<br />
dass e<strong>in</strong> Nutzer e<strong>in</strong> Gerät durch se<strong>in</strong> universelles<br />
Bediengerät identifiziert hat. Der Nutzer-Server hat<br />
jedoch ke<strong>in</strong>erlei Informationen darüber, ob e<strong>in</strong> Nutzer<br />
tatsächlich mit dem Feldgerät <strong>in</strong>teragiert. Daher müssen<br />
zwischen dem Bediengerät und dem Nutzer-Server weitere<br />
Informationen bezüglich des Nutzerverhaltens übermittelt<br />
werden. In e<strong>in</strong>em ersten Schritt genügt es, den<br />
Nutzer-Server über den Zeitpunkt zu <strong>in</strong>formieren, wann<br />
e<strong>in</strong> Nutzer <strong>in</strong> Interaktion mit dem Feldgerät getreten ist<br />
und zu welchem Zeitpunkt er diese Operation abgeschlossen<br />
hat. Das heißt, e<strong>in</strong> Nutzer ist über e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e<br />
Beobachtung von Prozessparametern h<strong>in</strong>aus mit der<br />
Prozessbedienung, der Parametrierung oder der Konfiguration<br />
des Feldgeräts beschäftigt [7].<br />
Alle<strong>in</strong>e auf Basis dieser Information ist der Server <strong>in</strong> der<br />
Lage, weiteren Nutzern, die über die re<strong>in</strong>e Prozessbeobachtung<br />
h<strong>in</strong>aus Operationen an dem Feldgerät durchführen<br />
wollen, den Zugriff zu verweigern und diese über den<br />
aktuellen Nutzer zu <strong>in</strong>formieren. Durch diese Information<br />
können zusätzliche Nutzer mit dem aktuellen Nutzer <strong>in</strong><br />
Kontakt treten und die nächsten Schritte planen.<br />
3. EVALUATION MOBILER BEDIENKONZEPTE<br />
Bei der Interaktion mit Feldgeräten <strong>in</strong> der wandlungsfähigen<br />
Fabrik muss der Mensch als Nutzer die bestmögliche<br />
Unterstützung erhalten, um die flexible Produktion<br />
effizient und zuverlässig zu gestalten. Daher sollte die<br />
nutzerfreundliche Gestaltung zukünftiger Produktionssysteme<br />
im Vordergrund jeglicher Entwicklung stehen<br />
[1, 2]. Das Konzept der generischen Geräteidentifikation<br />
wurde deshalb unter realitätsnahen Bed<strong>in</strong>gungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der Gebrauchstauglichkeit und der Nutzerfreundlichkeit<br />
evaluiert.<br />
<strong>atp</strong> <strong>edition</strong><br />
3 / 2013<br />
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