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Sun Outage<br />
Sat-TV-Störungen<br />
Jeweils im Frühjahr<br />
und Herbst werden<br />
die Satellitenübertragungen<br />
von der<br />
Sonne gestört<br />
Zweimal im Jahr, im beginnenden Frühjahr und Herbst, verläuft die Sonnenbahn exakt hinter unseren TV-Satelliten. Diese Tage<br />
des Sun Outage bringen für den Sat-Zuschauer und –Freak einige Besonderheiten mit sich.<br />
Zu ihnen zählen unerwartete Signaleinbrüche<br />
ebenso, wie die Möglichkeit,<br />
den Empfang verschiedener Satellitenpositionen<br />
im Vorfeld zu eruieren.<br />
Satellitenbahn kontrollieren<br />
Spielen Sie mit dem Gedanken, sich eine Drehanlage<br />
aufzubauen, sind wohl auch Sie mit<br />
dem Gedanken konfrontiert, welche Satelliten<br />
Sie vom vorgesehenen Montageort aus überhaupt<br />
empfangen können. Dazu genügt es,<br />
den Lauf der Sonne an den Sun-Outage-Tagen<br />
genau zu beobachten. Damit können Sie am<br />
einfachsten kontrollieren, ob die freie Sicht<br />
zu den Satelliten jederzeit gewährleistet ist.<br />
Scheint die Sonne durch Bäume oder ist mal<br />
hinter Häusern oder Bergrücken versteckt,<br />
kann der Empfang der auf diesen Positionen<br />
geparkten Satelliten nicht gelingen.<br />
Dabei stellt sich allerdings die Frage, wann die<br />
Sonne genau hinter bestimmten Satelliten steht.<br />
Kein Defekt<br />
Die mit Sun Outage verbundenen Totalausfälle<br />
beim Satellitenempfang kommen aus<br />
heiterem Himmel. Erlebt man sie, vermutet<br />
man zunächst einen Fehler an der eigenen<br />
Anlage. Kaputter LNB, Multischalter oder<br />
Sat-Receiver, sind dabei die ersten Gedanken.<br />
Auch wenn Sie gerade nicht an den<br />
durch die Sonne verursachten Ausfall denken,<br />
sollten Sie einen Blick ins Freie werfen.<br />
Steht die Sonne gerade dort, wo die Antenne<br />
hinzeigt, ist die Fehlerquelle bereits lokalisiert.<br />
Hier hilft einfach nur warten. Das Bild<br />
kommt dann wieder von selbst.<br />
26 4.2012 | Empfang<br />
<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />
Hier hilft das Internet weiter. Sun-Outage-Rechner<br />
geben genau an, zu welchen Zeiten die Sonne<br />
hinter welchen Satelliten steht. Durch minutengenaues<br />
Beobachten der Sonne können Sie<br />
so im Vorfeld sehr gut bestimmen, zu welchen<br />
Satelliten Sie freie Sicht haben.<br />
Weiter können Sie gut beobachten, ob Ihre<br />
Antenne wirklich absolut freie Sicht zum<br />
Satelliten hat oder ob dieser teilweise abgeschattet<br />
ist. Auf diese Weise können Sie auch<br />
gut prüfen, ob etwa Bäume oder Sträucher<br />
in unmittelbarer Nähe der Schüssel schon zu<br />
groß geworden sind. Denn tritt eine teilweise<br />
Abschattung auf, kann die Antenne nicht mehr<br />
ihren vollen Wirkungsgrad entfalten. Ein 90er-<br />
Spiegel wirkt dann beispielsweise nur noch<br />
wie eine 60-cm-Antenne.<br />
Links<br />
http://www.<strong>satellit</strong>e-calculations.com/SUNcalc/SUNcalc.htm<br />
Mit dieser Seite können Sie die Sun-Outage-Zeiten aller<br />
Satelliten berechnen.<br />
Ausfall des Satellitenempfangs<br />
Steht die Sonne genau hinter einem Satelliten,<br />
bricht sein Empfang zusammen. Der Vorgang<br />
dauert nur wenige Minuten und kommt<br />
ebenso aus dem Nichts, wie er auch wieder<br />
in ihm verschwindet. Die meisten von uns<br />
dürften davon nichts mitbekommen, da die<br />
bei uns am wichtigsten Satelliten, am späten<br />
Vormittag betroffen sind. Also zu einer Zeit,<br />
in der die meisten von uns in der Arbeit<br />
oder in der Schule sind.<br />
Bewegt sich die Sonne in die Nähe des angepeilten<br />
Satelliten, verringert sich zuerst der<br />
Empfangspegel. Beim Digitalempfang bleibt<br />
dies anfangs noch unbemerkt. Denn solange<br />
der erforderliche Mindestsignalpegel nicht unterschritten<br />
wird, bleibt das Bild unverändert<br />
gut. Erst wenn diese Grenze erreicht und unterschritten<br />
wird, kommt es zuerst zu Klötzchenbildungen<br />
und in weiterer Folge zum berüchtigten<br />
Black- oder Bluescreen. Während dieser<br />
Phase informiert der Receiver in der Regel mit<br />
einer Einblendung auch darüber, dass gerade<br />
kein oder ein zu schwaches Signal empfangen<br />
wird. Nachdem sich die Sonne allmählich in<br />
Richtung Westen wieder vom Satelliten entfernt,<br />
steigt der Signalpegel wieder an. Für<br />
kurze Zeit werden wieder Klötzchenbildungen<br />
sichtbar, die sich allmählich im einwandfrei<br />
werdenden TV-Bild aufzulösen scheinen.<br />
Sun Outage Details<br />
Wie intensiv sich die Ausfallerscheinungen<br />
während der Sun-Outage-Tage bemerkbar machen,<br />
hängt vom verwendeten Spiegeldurchmesser<br />
und damit verbunden dem Öffnungswinkel<br />
der Antenne ab. Dieser ist umso größer,<br />
je kleiner die Schüssel ist. Bei 60-cm-Antennen<br />
beträgt er rund 5,8 Grad, bei 90er-Schüsseln an<br />
die 3,8 Grad und bei 120 cm Durchmesser um<br />
die 2,8 Grad. Eine kleine Antenne empfängt<br />
nicht nur die vom angepeilten Satelliten ausgestrahlten<br />
Signale, sondern auch sein Umfeld.<br />
Damit reagieren kleine Schüsseln bereits mit<br />
Signaleinbrüchen, sobald sich die Sonne in der<br />
Nähe des Satelliten befindet. Damit können<br />
Sie Sun-Outage-Effekte auch schon Tage zuvor<br />
und danach beobachten. Sun-Outage-Rechner<br />
im Internet erfordern deshalb neben der Eingabe<br />
der eigenen Koordinaten auch die bekanntgabe<br />
des Antennendurchmessers. Wir haben<br />
die Probe aufs Exempel gemacht: Mit einer<br />
Bilder: Auerbach Verlag/Thomas Riegler, Stock.xchng