rhw management Ausbildungsreise durch Deutschland (Vorschau)
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hw<br />
rationelle hauswirtschaft<br />
<strong>management</strong><br />
B 3437 E<br />
3<br />
März 2012<br />
49. Jahrgang<br />
www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />
Das Fachmagazin für Führungskräfte in der Hauswirtschaft<br />
Neue Serie:<br />
<strong>Ausbildungsreise</strong><br />
<strong>durch</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
c<br />
Schmutz und Nässe<br />
Sauberlaufzonen<br />
optimal planen<br />
Diätverordnung<br />
Bald verschwinden<br />
Diabetiker-Produkte<br />
Privathaushalt<br />
Die Hauspersonal-<br />
Akademie
Mit Plan ans Ziel...<br />
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<strong>rhw</strong><br />
rationelle hauswirtschaft<br />
<strong>management</strong><br />
B 3437 E<br />
3<br />
März 2012<br />
49.Jahrgang<br />
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Das Fachmagazin für Führungskräfte in der Hauswirtschaft<br />
Neue Serie:<br />
<strong>Ausbildungsreise</strong><br />
<strong>durch</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
c Schmutz und Nässe<br />
Sauberlaufzonen<br />
optimal planen<br />
Diätverordnung<br />
Bald verschwinden<br />
Diabetiker-Produkte<br />
Privathaushalt<br />
Die Hauspersonal-<br />
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Das Magazin <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> ist vergleichbar mit einem Hauptbahnhof, von dem viele Gleise abzweigen. Sie alle bringen<br />
Sie ans Ziel, unterschiedlich, aber immer aktuell, modern, zukunftsorientiert.<br />
Station www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de: Die Website bietet Wissen, Archiv, Aboservice, Kleinanzeigen und und und; Station<br />
youtube: Spannende Kurz-Videos zu Hauswirtschaftsthemen aus ganz <strong>Deutschland</strong>; Station Newsletter: Am Puls der Zeit, für<br />
alle, die schnell informiert sein wollen; Station www.fachbuchdirekt.de: Hier finden Sie die wichtigsten Bücher für Ihre Branche;<br />
Station twitter: Für alle Zwitscherer der Hauswirtschaft. Jung, frech, anders.
Editorial<br />
Neue Meldepflichten<br />
für Mumps und Co.<br />
Im Juli 2011 ist das Infektionsschutzgesetz<br />
erst geändert worden. Es bezog sich vor<br />
allem auf medizinische Einrichtungen und<br />
stärkte unter anderem die Rolle des Robert<br />
Koch-Instituts: aus deren Empfehlungen<br />
wurde nun ein Gesetzescharakter (siehe<br />
auch <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 1 und 2/2012). Eine<br />
kleine Hygiene-Revolution...<br />
Die Bundesländer sind aufgefordert,<br />
noch bis zum 31. März 2012 diese Vorgaben<br />
in eigene Krankenhaushygienegesetze umzusetzen.<br />
Die Zeit wird knapp, doch einige<br />
Bundesländer haben schon vorgelegt (unter<br />
anderem Bayern, Baden-Württemberg<br />
und das Saarland).<br />
Doch damit nicht genug. Nun gab es am<br />
9. Februar 2012 beim Infektionsschutz einen<br />
Nachschlag. Der Bundestag hat beschlossen,<br />
dass unter anderem die Liste der<br />
meldepflichtigen Krankheiten erweitert wird.<br />
Neu aufgenommen wurden Mumps, Keuchhusten,<br />
Röteln und Windpocken.<br />
Und es gibt auch Konsequenzen, die aus<br />
der EHEC-Krise im Sommer 2010 gezogen<br />
wurden. Damals hatte es oft viele Tage gedauert,<br />
bis die Gesundheitsbehörden informiert<br />
wurden. Die auslösenden Lebensmittel<br />
waren dann bereits verzehrt oder Reste<br />
entsorgt worden. So wurde es erschwert,<br />
den EHEC-Erreger zu finden. Nun gilt eine<br />
24-Stunden-Regel für meldepflichtige Erkrankungen,<br />
so ein Bericht der Süddeutschen<br />
Zeitung vom 11./12. Februar 2012.<br />
Demnach soll auch dem Robert Koch-<br />
Institut künftig bereits innerhalb von drei<br />
Tagen die Information vorliegen. Denn hier<br />
werden die Fälle bundesweit erfasst, zukünftig<br />
dann auch mittels einheitlichem<br />
elektronischen Meldesystem. Zudem sind<br />
Infektionen mit den (multi-)resistenten<br />
Erregern (wie MRSA) künftig schon bei<br />
Krankheitsverdacht meldepflichtig. Die Hygieneverantwortlichen<br />
der Hauswirtschaft<br />
in den sozialen Einrichtungen sollten sich<br />
schon heute darauf einstellen. Es gibt viel<br />
Neues zu beachten! Lesen Sie auch mehr<br />
zum Thema in der kommenden <strong>rhw</strong> praxis<br />
1/2012 „Arbeitsschutz und Hygiene“.<br />
P.S. Wir gratulieren auch Martina Schäfer,<br />
die am 11. 2. 2012 zur neuen Vorsitzenden<br />
der BAG-HW gewählt wurde.<br />
Am 21. März ist Welttag der<br />
Hauswirtschaft – Gratulation!<br />
Und hier wird überall rund um den 21. März gefeiert und getagt:<br />
Neben den rund zehn bereits erwähnten Veranstaltungen aus<br />
dem Terminkalender <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 1/2012 sind noch folgende<br />
hinzugekommen:<br />
20. März 2012<br />
Gesund bleiben in der Hauswirtschaft in Stuttgart<br />
hartmann.u@diakonie-wuerttemberg.de<br />
23. März 2012<br />
Tag der Hauswirtschaft in Schwalmstadt (Hessen)<br />
www.hephata.de<br />
27. bis 29. März 2012<br />
Forum Küche und Hauswirtschaft – Insgesamt drei<br />
Veranstaltungen auf der Messe Altenpflege in Hannover<br />
www.altenpflege-messe.de<br />
Foto: aquariagirl1970/Fotolia.com<br />
Besuchen Sie unsere <strong>rhw</strong>-Stände<br />
9. bis 14. März 2012<br />
Internorga, Hamburg, Halle A1, Stand 404 bei Bioland<br />
27. bis 29. März 2012<br />
Altenpflege, Hannover, Halle H5 am Gemeinschaftsstand der hauswirtschaftlichen<br />
Verbände, Mi. und Do. jeweils von 14.00 bis 14.30 Uhr eine halbe Stunde<br />
„Meet and Greet“ mit Robert Baumann von der <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> möglich<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 3
Inhalt<br />
<strong>rhw</strong><strong>management</strong> 3·2012<br />
Editorial 3<br />
Inhalt 4<br />
Sie halten rund 80 Prozent des<br />
Schmutzeintrages ab: Sauberlaufsysteme.<br />
Was ist zu beachten?<br />
Ab Seite 15<br />
Wissen<br />
Thema des Monats 5<br />
Aktuelles 6<br />
Expertenforum<br />
Die <strong>rhw</strong>-Experten 8<br />
a<br />
a<br />
Extra-Expertenrat zu Hygiene 9<br />
Fachthema<br />
Sauberlaufsysteme 15<br />
Wohnen und Pflegen<br />
am gleichen Ort 18<br />
Betreutes Wohnen, junge Menschen<br />
mit Behinderungen und<br />
Pflegebedürftige leben an einem<br />
Ort: das Haus am Weinberg<br />
Ab Seite 18<br />
Die „guten Geister“ haben<br />
ausgedient 27<br />
Das werden Sie 2012 öfter hören:<br />
EQR – DQR – ECVET 30<br />
Berufsbildung<br />
a<br />
a<br />
Diabetes-Management<br />
ohne Diabetesprodukte 21<br />
Management<br />
Öfter telefonieren:<br />
Einstellungsgespräche 28<br />
Report<br />
Ein zweites Zuhause<br />
für Auszubildende 33<br />
Die Hauspersonal-Akademie<br />
auf Schloss Schellenberg 36<br />
<strong>Ausbildungsreise</strong> –<br />
Folge 1: Blick nach Bremen 38<br />
Service<br />
Leserbriefe zur<br />
HBL-Umbenennung 40<br />
Impressum 34<br />
<strong>Vorschau</strong>/Stellenangebot<br />
Berufsbild/Fortbildung 41<br />
Stellenangebote 42<br />
Fotos Titel: Emco, N-Media-Images/Fotolia, Europäische<br />
Hauswirtschaftsakademie, Sven Knie/Fotolia<br />
Die Europäische Hauswirtschaftsakademie<br />
bildet<br />
Personal aus für den gehobenen<br />
Privathaushalt<br />
Ab Seite 36<br />
<strong>Ausbildungsreise</strong>, unsere neue<br />
Serie startet– diesmal blicken<br />
wir nach Bremen Ab Seite 38<br />
Fotos: Emco, Haus am Weinberg, Europäische Hauswirtschaftsakademie, kameraauge7Fotolia<br />
4 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Wissen<br />
Thema des Monats<br />
Vitamin D unter der Lupe<br />
Im Januar 2012 hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
(DGE) die Empfehlungen für Vitamin D vervierfacht von 5 Mikrogramm<br />
auf 20 Mikrogramm. Denn in <strong>Deutschland</strong> seien 60<br />
Prozent der Bevölkerung unterversorgt (siehe Aktuelles in <strong>rhw</strong><br />
<strong>management</strong> 2/2012). Um diesen Wert zu erhalten, reicht die<br />
Ernährung nicht mehr aus, sie muss über die Einnahme eines<br />
Präparates ergänzt werden, vor allem in den Wintermonaten.<br />
Doch wann ist dies gerechtfertigt?<br />
Die zufällig auch DGE lautende Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie<br />
hat hierzu ebenfalls Stellung genommen: Ein positiver<br />
Effekt einer Vitamin D-Gabe sei heute nur in bestimmten<br />
Fällen gesichert (zusammengefasst muskuloskeletale Wirkung<br />
genannt) und zwar:<br />
u zur Vorbeugung von Rachitis bei Säuglingen<br />
u für Menschen mit einer die Knochen erweichenden Osteomalazie<br />
u bei chronischer Niereninsuffizienz<br />
u Nebenschilddrüsenschwäche und<br />
u zur Vorbeugung bei älteren Menschen, die Osteoporose- und<br />
sturzgefährdet sind – insbesondere bei Heimbewohnern.<br />
Zusammen mit Kalzium gehört Vitamin D zudem zur Basistherapie<br />
von Osteoporose. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie<br />
(DGE) bezieht sich damit auf neuere Publikationen<br />
und eine aktuelle Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft<br />
für Ernährung, die diese Auffassung unterstützen.<br />
Für Krankheitsbilder wie Krebs, Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes,<br />
Multiple Sklerose, Immun- und Infektionskrankheiten liegen<br />
dagegen nicht genügend Daten aus großen Interventionsstudien<br />
zur Vitamin D-Gabe vor. Somit entbehrt diese hier einer<br />
evidenzbasierten Grundlage, so der Pressesprecher der Deutschen<br />
Gesellschaft für Endokrinologie, Professor Dr. med. Helmut<br />
Schatz aus Bochum. Bereits im Februar 2010 hatte die Fachgesellschaft<br />
in einer Pressemitteilung zu einem „bewussten Umgang<br />
mit Vitamin D-Präparaten“ geraten.<br />
Vitamin D bildet der Körper unter Einfluss von Sonnenlicht<br />
zum überwiegenden Teil selbst, ein kleinerer Teil stammt aus der<br />
Nahrung. Anschließend wandeln Leber und Niere es in zwei<br />
Schritten zum aktiven Vitamin D3-Hormon, dem „Calcitriol“ um.<br />
Ob ein Mensch ausreichend mit Vitamin D versorgt ist, beurteilen<br />
Endokrinologen <strong>durch</strong> Messung des 25(OH)-Vitamin D, des<br />
Calcidiols. International gilt ein Spiegel von über 30 Nanogramm<br />
pro Milliliter (ng/ml) als optimal, 20 bis 29 ng/ml werden als<br />
ausreichend angesehen. Bei 10 bis 19 ng/ml spricht man von einer<br />
„Insuffizienz“ und unter 10 ng/ml von einer „Defizienz“, einem<br />
schweren Mangel.<br />
„Über die klinische Bedeutung wird heftig diskutiert“<br />
„Über die klinische Bedeutung eines alleinigen, als insuffizient<br />
oder auch ausreichend eingestuften Vitamin D-Wertes –<br />
ohne zusätzliche Risikofaktoren zum Beispiel für eine Osteoporose<br />
– wird heftig diskutiert“, betont Professor Schatz.<br />
„Bevor man Vitamin D ohne ausreichende Evidenzen aus Interventionsstudien<br />
zur Vorbeugung von Erkrankungen außerhalb<br />
des muskuloskeletalen Bereichs bei großen Bevölkerungsgruppen<br />
einsetzt, sollten weitere, gerade laufende Studien<br />
abgewartet werden.“ Die Screenings sollten laut DGE derzeit<br />
nur gezielt bei bestimmten Altersgruppen und Risikopopulationen<br />
vorgenommen werden.<br />
u<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 5
Aktuelles<br />
Test mit Zertifikat<br />
Online-Hygieneschulung<br />
Als Service für das Hygiene<strong>management</strong><br />
bietet Desinfektionsmittel-Hersteller<br />
orochemie eine Online-Hygieneschulung<br />
unter www.hygienewissen.de<br />
an. Diese kann rund um die Uhr<br />
absolviert werden, beispielsweise auch<br />
während der Nachtschicht. Da<strong>durch</strong> können<br />
Zeitlücken flexibel genutzt werden.<br />
Es wird lediglich ein Arbeitsplatz mit PC,<br />
Drucker und Internetanbindung benötigt.<br />
Als Schulungsmodule werden unter anderem<br />
angeboten: Grundlagen der Hygiene<br />
und Desinfektion, Händehygiene<br />
Flugbegleiter<br />
Seit Januar 2012 werden alle airberlin<br />
group Flugbegleiter mit dem vom<br />
Hamburger Behr’s Verlag entwickelten<br />
E-Learning-Tool zum Thema „Lebensmittelhygiene“<br />
geschult. Inhaltliche Ideen<br />
wurden in Zusammenarbeit mit Vertretern<br />
(inklusive Händedesinfektion, Händereinigung,<br />
Hautpflege und Hautschutz) und<br />
Flächendesinfektion. Darüber hinaus gibt<br />
es das Modul Lebensmittelhygiene – einschließlich<br />
der Belehrung nach Infektionsschutzgesetz<br />
Paragraf 43. Die oben<br />
genannten Schulungsmodule sind frei zugänglich.<br />
Orochemie-Kunden erhalten zudem<br />
noch ein Passwort für die jeweiligen<br />
Modultests. Bei Bestehen dieser Tests bekommen<br />
die Mitarbeiter Zertifikate, die<br />
den Vorgesetzten als Schulungsnachweis<br />
dienen.<br />
t<br />
Lebensmittelrecht in luftigen Höhen<br />
beider Unternehmen entwickelt. Die Schulung<br />
deckt alle erforderlichen lebensmittelhygienerechtlichen<br />
Vorgaben ab. So werden<br />
von allgemeiner Lebensmittelhygiene,<br />
Infektionsschutz, über Personalhygiene bis<br />
hin zur Produkthygiene alle Themen einer<br />
Hygiene-Schulung behandelt. Die Übereinstimmung<br />
der Schulungsinhalte mit<br />
Verordnungen und Rechtstexten wie<br />
Lebensmittelhygieneverordnung und<br />
Infektionsschutzgesetz wurde extern<br />
<strong>durch</strong> die SGS Institut Fresenius<br />
GmbH geprüft und bestätigt. Die<br />
Schulung wird <strong>durch</strong> den Hygiene-Engel<br />
Berlinda begleitet (Abb.). Sie steht<br />
den Flugbegleitern mit Rat und Tat zur<br />
Seite, hilft und korrigiert bei Fehlern.<br />
t<br />
<strong>rhw</strong>-Newsticker<br />
Trauerfall: Mitte Januar verstarb Karl Winterhalter<br />
im Alter von hundert Jahren. Im<br />
November 2011 feierte er noch den 100.<br />
Geburtstag (wir berichteten in der <strong>rhw</strong><br />
<strong>management</strong> 1/2012).<br />
Ökologisches Reinigen: Das zweijährige<br />
Projekt EcoCleaner arbeitet Weiterbildungsmodule<br />
zum Thema „Ökologisches<br />
Reinigen“ aus. Weitere Informationen unter<br />
www.leonardo-ecocleaner.eu.<br />
Lotus bald zu Tork? Der Hygiene- und Papierprodukte-Hersteller<br />
SCA (u.a. Tork)<br />
hat ein Angebot vorgelegt, um die Papiersparte<br />
mit der bekannten Marke Lotus<br />
von Georgia-Pacific zu kaufen. Das<br />
Unternehmen willigte ein, es folgen noch<br />
kartellrechtliche Prüfungen.<br />
Fachtagung in Hessen: Am 23. März 2012<br />
findet im hessischen Schwalmstadt-Treysa<br />
der Tag der Hauswirtschaft statt. Weitere<br />
Informationen und Anmeldung unter<br />
www.hephata.de.<br />
Service – Schlaf: Ab März 2012 kann im<br />
Swissôtel Berlin das DeepSleep-Package<br />
für einen Aufpreis von 60 Euro auf die<br />
reguläre Zimmerrate hinzugebucht werden.<br />
Damit soll vor allem gestressten Geschäftsleuten<br />
oder Gästen mit Schlafproblemen<br />
wieder ein gesunder Schlaf<br />
ermöglicht werden.<br />
www.swissotel.com/berlin.<br />
Spendenaufruf: Asia Kapande aus Tansania<br />
soll auf dem IVHW Weltkongress in<br />
Melbourne im Juli das „Microkredit Projekt<br />
der TAHEA Mwanza“ vorstellen. Da<br />
es Asia Kapande finanziell nicht möglich<br />
ist, ihre Flugtickets nach Melbourne<br />
selbst zu finanzieren, bittet der Beirat für<br />
Internationale Fragen der dgh um eine<br />
Spende: IVHW-Sonderkonto Kernen, Isa<br />
Hasselt, Kontonummer 50 581 007, BLZ<br />
602 626 93, KernerVolksbank. Verwendungszweck:<br />
Asia Kapande Melbourne.<br />
Weitere Informationen bei Dorothea<br />
Simpfendörfer, Tel.: (0 66 91) 16 09.<br />
Rechtsstreit: Im Rechtsstreit zwischen<br />
dem Reinigungsspezialisten Kärcher und<br />
dem Konkurrenten Tennant soll am 27.<br />
April 2012 eine Entscheidung verkündet<br />
werden, so das Landgericht Stuttgart.<br />
Kärcher hatte wegen „irreführender Werbung“<br />
das US-Unternehmen verklagt.<br />
Tennant hatte behauptet, Wasser mittels<br />
Strom und der Zugabe von Sauerstoff so<br />
zu verändern, dass der Einsatz von Chemikalien<br />
bei der Reinigung überflüssig<br />
wird.<br />
Eröffnung: Ende Januar wurde in Oberschleißheim<br />
das Hotelkompetenzzentrum<br />
eröffnet. Siebzig Partner haben bereits<br />
erfolgreich ihre Ausstellungsfläche<br />
bezogen. Weitere Informationen unter<br />
www.hotelkompetenzzentrum.de.<br />
6 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Aktuelles<br />
Auszubildende in der Hauswirtschaft<br />
23. Bundesleistungswettbewerb<br />
in Koblenz<br />
Foto vom Wettbewerb<br />
2011 in Osnabrück<br />
Vom 16. bis 18. März 2012 findet der<br />
Bundesleistungswettbewerb für Auszubildende<br />
in der Hauswirtschaft in<br />
der Julius-Wegeler-Schule in Koblenz statt.<br />
Er bietet den 19 Teilnehmerinnen die Möglichkeit,<br />
sich im Wettbewerb mit Kolleginnen<br />
aus zwölf anderen Bundesländern zu<br />
messen. Nach Niedersachsen im vergangenen<br />
Jahr ist nun Rheinland-Pfalz Ausrichter<br />
des Wettbewerbes. Die Schirmherrschaft<br />
hat Ministerpräsident Kurt Beck<br />
übernommen. Veranstalter des Bundesleistungswettbewerbs<br />
für Auszubildende<br />
in der Hauswirtschaft ist der Bundesverband<br />
hauswirtschaftlicher Berufe MdH e. V.<br />
(www.verband-mdh.de). Der Wettbewerb<br />
wird vom Berufsverband der Meisterinnen<br />
und Meister der Hauswirtschaft Rheinland-<br />
Pfalz e. V. (www.rp.verband-mdh.de) <strong>durch</strong>geführt.<br />
Parallel zum Wettbewerb findet<br />
am 17. März, ebenfalls in der Julius-Wegener-Schule,<br />
Koblenz, eine Fachtagung zur<br />
hauswirtschaftlichen Berufsbildung mit<br />
dem Titel „Hauswirtschaft ist einsigartig“<br />
statt. Die Fachzeitschrift <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
ist einer der Förderer des Wettbewerbs. t<br />
Urteil Bundesfinanzhof<br />
Unterschiedliche Steuersätze fürs Catering<br />
Der Bundesfinanzhof hat entschieden,<br />
dass die Leistungen eines Partyservice-Unternehmens<br />
grundsätzlich<br />
dem Regelsteuersatz von 19 Prozent unterliegen<br />
(23. November 2011, XI R 6/08).<br />
Der siebenprozentige Mehrwertsteuersatz<br />
könne nur dann angewendet werden, wenn<br />
der Partyservice lediglich Standardspeisen<br />
ohne zusätzliches Dienstleistungselement<br />
liefert. Laut BFH-Urteil sind Standardspeisen<br />
„typischerweise das Ergebnis einer einfachen,<br />
standardisierten Zubereitung, die<br />
Lebensmittelhygiene und Infektionsschutz<br />
Hygieneschulung als App<br />
Das Unternehmen Oncampus, eine<br />
Tochter der Fachhochschule Lübeck,<br />
bietet aktuell Schulungsmaßnahmen<br />
via Smartphone und Tablett-PC an. Die<br />
Schulung ist in zwei Kurse aufgeteilt. Die<br />
Inhalte des ersten Kurses umfassen die Belehrung<br />
nach Paragraf 43 des Infektionsschutzgesetzes<br />
(IFSG) und eine Hygiene-<br />
Schulung nach der Lebensmittelhygiene-<br />
Verordnung EG 852/2004. Im zweiten Kurs<br />
werden die Inhalte der Verordnung über<br />
in den meisten Fällen nicht auf Bestellung<br />
eines bestimmten Kunden, sondern entsprechend<br />
der allgemein vorhersehbaren<br />
Nachfrage oder in Abständen z.B. an Imbissständen<br />
abgegeben werden. Dies trifft<br />
z.B. auf Grillsteaks, Rostbratwürste oder<br />
Pommes frites zu.“<br />
„Dieses Urteil zeigt einmal mehr, wie<br />
scheinheilig die Debatte über gesunde Ernährung<br />
in <strong>Deutschland</strong> ist“, so Ulrich N.<br />
Brandl, Präsident des Bayerischen Hotelund<br />
Gaststättenverbades DEHOGA Bayern.<br />
Lebensmittelhygiene insbesondere die Gefährdung<br />
von Lebensmittel <strong>durch</strong> Mikroorganismen<br />
vermittelt. Nach einem abschließenden<br />
und bestandenen Test kann<br />
das persönliche Zertifikat als Nachweis für<br />
die Schulungsteilnahme direkt per E-Mail<br />
angefordert werden. Weitere Informationen<br />
zu den Online-Hygieneschulungen sind<br />
unter www.oncampus.de/hygiene-app im<br />
Android-Market oder Apple-Store zu finden.<br />
t<br />
Bietet ein Caterer<br />
Pommes<br />
und ähnliches<br />
Fast Food, wird<br />
das Essen mit<br />
dem reduzierten Mehrwertsteuersatz privilegiert,<br />
gibt es Hähnchenfleisch mit<br />
Fruchtspießen oder Forellenfilet, werden 19<br />
Prozent fällig. Ähnlich verhält es sich bei<br />
den Essgewohnheiten: Beim Im-Stehen-Essen<br />
werden 7 Prozent berechnet, setzt sich<br />
der Gast, werden 19 Prozent fällig. Aber<br />
auch hierbei gibt es noch eine Ausnahme,<br />
die ins Bild passe: Isst der Gast Nachos mit<br />
Dips in Kinosesseln, also sitzend, bleibt es<br />
bei 7 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei<br />
der Frage, wo die Speise eingenommen<br />
wird: Wird sie in Ruhe vor Ort genossen,<br />
müssen 19 Prozent abgeführt werden, wird<br />
sie mitgenommen und beim Autofahren<br />
oder im Gehen verzehrt, ist nur der reduzierte<br />
Satz fällig. „Keinem Menschen sind<br />
die unterschiedlichen Regelungen mehr<br />
vermittelbar“, so Brandl. „Hier ist der Gesetzgeber<br />
gefordert endlich zu handeln. Im<br />
Lebensmitteleinzelhandel, bei Bäckern,<br />
Metzgern und Konditoren wird der reduzierte<br />
Umsatzsteuersatz veranschlagt, werden<br />
die Zutaten aufwändig in der Küche veredelt,<br />
muss der Gastronom 19 Prozent an<br />
den Staat abführen.“<br />
t<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 7
Anzeige
Expertenforum<br />
Die <strong>rhw</strong>-Experten<br />
Antwort von Sascha Kühnau<br />
Hauswirtschaftsraum<br />
– was ist zu<br />
beachten?<br />
c Unsere Einrichtung bezieht seit einiger<br />
Zeit ein Abo der <strong>rhw</strong> <strong>management</strong>. Die<br />
fachkundigen Antworten auf spezielle Fragen<br />
schätze ich sehr! Im Neubau unserer<br />
Einrichtung ist ein Hauswirtschaftsraum<br />
geplant. In diesem Raum sollen untergebracht<br />
werden: Schmutzwäschewagen,<br />
Getränkelager für Flaschen und Tetrapackungen,<br />
Werkstoffe, Glas. Stellt diese Lagerung<br />
ein hygienisches Problem dar?<br />
Wenn nein, wie ist die Aufteilung im Raum<br />
vorzunehmen?<br />
d Der von Ihnen geplante Hauswirtschaftsraum<br />
birgt ein gravierendes Problem!<br />
Als Lebensmittellager für Getränke<br />
ist er ein reiner Raum. Als Lager für Werkstoffe<br />
und Schmutzwäsche hingegen ist er<br />
„unrein“. Daher sollte eine völlige Trennung<br />
des Raumes in einen reinen und einen<br />
unreinen Bereich erfolgen. Sicher wird<br />
Ihre zuständige Veterinärbehörde Ihnen<br />
dies bei Anfrage ähnlich empfehlen, da Lebensmittel<br />
nicht in einem unreinen Raum<br />
gelagert werden dürfen.<br />
Leergutflaschen können Sie bis zur Abholung<br />
dort lagern. Vielleicht kann die Behörde<br />
auch der Lagerung der Getränke in<br />
einem geschlossenen Schrank zustimmen.<br />
Dies ist zu erfragen. Besser ist in jedem Fall<br />
die räumliche Trennung.<br />
Antwort von Andreas Carl<br />
Verfärbungen<br />
in der Nasszelle<br />
c In den Nasszellen unseres Altenheimes<br />
haben wir folgendes Problem: Die Fugen,<br />
vor allem unter den Toiletten, verfärben<br />
sich leicht rosa/grau-rosa. Dies<br />
passiert hauptsächlich in den Nasszellen,<br />
in denen größere Mengen Urin auf den<br />
Boden gelangen. Unser Vertreter für die<br />
Reinigungschemie vermutet folgende Ursache:<br />
verspritzter Urin reagiert mit dem<br />
roten Farbstoff des Sanitärreinigers. Dieser<br />
Meinung bin ich nicht, da der rosarote<br />
Sanitärreiniger nicht für die Bodenreinigung<br />
verwendet wird und die angemischte<br />
Reinigungslösung nicht in solchen<br />
Mengen auf den Boden tropft, dass<br />
eine Reaktion stattfindet könnte. Nun frage<br />
ich Sie, ob Sie mit dieser Problematik<br />
bereits Erfahrungen gemacht haben und<br />
eine Lösung für die Behebung des Problems<br />
hätten?<br />
d Leider gibt es Erfahrungen mit verfärbten<br />
Fugen. In der Regel ist es tatsächlich<br />
der rote Farbstoff im Sanitärreiniger.<br />
An dieser Stelle kann ich nur mutmaßen,<br />
dass von den Reinigungskräften versucht<br />
wurde, den Urin mit Sanitärreiniger zu beseitigen.<br />
Wenn der Sanitärreiniger pur aufgetragen<br />
wird, sind Verfärbungen kaum<br />
noch zu vermeiden. Deshalb haben viele<br />
Hersteller das Einfärben der Chemie wieder<br />
aufgegeben oder verwenden andere<br />
Farbstoffe.<br />
Um die Verfärbungen zu lindern, empfehle<br />
ich Ihnen, den Farbstoff zu lösen und<br />
heraus zu waschen. Hierfür nehmen Sie einen<br />
nicht eingefärbten Sanitärreiniger und<br />
nässen die Fugen, nach vorherigem Wässern,<br />
eine längere Zeit ein. Diesen Vorgang<br />
wiederholen. Dabei kommt es nicht auf die<br />
Konzentration Ihrer Lösung, sondern auf<br />
die Dauer und Häufigkeit der Anwendung<br />
an! Um die Fugen „nass“ zu halten, können<br />
Sie nach dem Wässern zusätzlich ein<br />
nasses Tuch auflegen.<br />
In der Regel müsste jeder Sanitärreiniger<br />
funktionieren. Idealerweise verwenden<br />
Sie ein Produkt mit ähnlichen Inhaltsstoffen,<br />
denn der Farbstoff ist ja mit diesen Inhaltsstoffen<br />
lösbar.<br />
Extra-Expertenrat von Christine Hopf,<br />
diakonia GmbH<br />
Kennzahlen für die<br />
Kita-Verpflegung<br />
c In einer unserer Kitas werden zirka 130<br />
Kinder verpflegt. Das Verpflegungsangebot<br />
besteht aus Tiefkühlfertigprodukten<br />
und wird teilweise <strong>durch</strong> das Angebot einer<br />
angrenzenden Zentralküche ergänzt.<br />
Frischkost und einige Nachspeisen werden<br />
ab und an selbst zubereitet. Der hauswirtschaftliche<br />
Bereich soll nun reorganisiert<br />
werden. Gibt es speziell für Kitas eigene<br />
Kennzahlen? Die geläufigen Kennzahlen<br />
aus der Altenpflege sind kaum zu<br />
Das <strong>rhw</strong>-Expertenteam für Ihre Fragen<br />
Andreas Carl<br />
Berater für<br />
Hauswirtschaft<br />
und Reinigung<br />
Sascha Kühnau Karin Beuting-Lampe<br />
Berater für Ernährung, Organisationsberaterin<br />
Hygiene und Qualitäts<strong>management</strong><br />
und Fortbildungsreferentin<br />
Peter Hützen<br />
M. Christine Klöber<br />
Beraterin zu Wäsche-<br />
Management und<br />
Wirtschaft<br />
Ralf Klöber Dr. Dieter Bödeker<br />
Berater für<br />
Hygieneberater,<br />
Groß küchen und Wedemark<br />
Kundenorientierung<br />
Fachanwalt für<br />
Arbeitsrecht,<br />
Bird&Bird, Düsseldorf<br />
Sie erreichen das <strong>rhw</strong>-Expertenteam unter: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de<br />
10 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Expertenforum<br />
übertragen, da sich das Angebot sehr unterscheidet.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem<br />
pädagogischen Personal ist in Kindertagestätten<br />
intensiver und in den Abläufen<br />
stärker vernetzt. Gibt es spezielle Kennzahlen<br />
für Verteilerküchen oder, wie in diesem<br />
Beispiel, Küchen für Kitas?<br />
d Wie Sie bereits selbst richtig erkannt<br />
haben sind Kennzahlen aus anderen Feldern<br />
der Gemeinschaftsverpflegung nur<br />
schwer auf eine Kita-Küche anzuwenden.<br />
Für den laufenden Betrieb sind folgende<br />
Kosten interessant:<br />
a) Wareneinsatzkosten<br />
b) Personalkosten<br />
c) Energiekosten.<br />
Als Erlöse kommen in Betracht:<br />
a) Elternbeiträge<br />
b) Zuschüsse.<br />
Sie haben Ihr Verpflegungsangebot als<br />
Mischküche beschrieben, die selbst zubereiteten<br />
Komponenten liegen wohl nicht<br />
über 15 Prozent des Gesamtangebotes.<br />
Der Wareneinsatz hiefür dürfte bei sorgfältigem<br />
Einkauf und einem sehr geringen<br />
Bio-Anteil bei zirka 48.000 bis 50.000 Euro<br />
pro Jahr liegen (vier Mahlzeiten am Tag:<br />
Frühstück, Zwischenmahlzeit, Mittagessen,<br />
Brotzeit und ein Obstangebot).<br />
Die Zahlen gelten für ein Konzept, das<br />
sich an den Vorgaben von optimiX ® orientiert<br />
und hochwertige Lebensmittel vorsieht.<br />
Kosten für Warenverderb sollten bei guter<br />
Lagerhaltung gegen null tendieren, wöchentliche<br />
Bestellungen nach vorheriger<br />
Lagerkontrolle und die „First-in-first-out-<br />
Methode“ helfen dabei. Ein sich im fünfoder<br />
achtwöchentlichen Rhythmus wiederholender<br />
Speiseplan erlaubt die Verwertung<br />
von Anbruchmengen der Tiefkühlmenüs.<br />
Die Personalkosten sind bei diesem Angebot<br />
eher gering, es können gut angelernte<br />
Hilfskräfte beschäftigt werden, wenn<br />
das HACCP-Konzept fachlich gut ausgearbeitet<br />
und implementiert ist. Für selbst zuzubereitete<br />
Speisen müssen Rezepte vorhanden<br />
sein, die bekannt sind. Trotzdem<br />
würde ich zur wenigstens stundenweisen<br />
Beschäftigung einer Fachkraft raten. So<br />
können Reklamationen <strong>durch</strong> kontinuierliche<br />
Qualitätskontrolle vermindert werden,<br />
Anregungen und Kritik effektiv bearbeitet<br />
werden und notwendige Anpassungen<br />
(Menge und Qualität des Essens) vorgenommen<br />
werden. Die Fachkraft erstellt den<br />
Speiseplan, berücksichtigt Allergien und<br />
überwacht die Einhaltung des HACCP-Systems.<br />
Alternativ kann ein Beratungsunternehmen<br />
zugezogen werden, das diese Aufgaben<br />
übernimmt. Einige Anbieter von Tiefkühlkost<br />
für Kinder bieten bereits fertig<br />
konzipierte Speisepläne für Mittagessen<br />
und Zwischenmahlzeiten an.<br />
Die Energiekosten hängen vom Geräteeinsatz<br />
ab, hier empfiehlt sich eine Vor-<br />
Ort-Besichtigung <strong>durch</strong> einen Großküchenausstatter,<br />
wenn Neuanschaffungen<br />
getätigt werden sollen, der dann zusätzlich<br />
die vorhandenen Anschlüsse auf Eignung<br />
überprüft.<br />
Zum Weiterlesen empfehle ich folgende<br />
Broschüren des aid-Infodienstes (www.<br />
aid.de): „Planung kleiner Küchen in Schulen,<br />
Kitas und Heimen, Speiseplanung in<br />
der Gemeinschaftsverpflegung“, und das<br />
Buch Bewirtschaftung von Kindertagesstätten,<br />
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Expertenforum<br />
Extra-Expertenrat zu Hygiene<br />
Aufgrund der zahlreichen Leseranfragen an Dr. Dieter Bödeker<br />
zum Thema Hygiene gibt es in dieser <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> eine<br />
Extra-Seite. Mehr zum Thema auch auf rund 80 Seiten in <strong>rhw</strong><br />
praxis 1/2012 „Hygiene und Arbeitsschutz“, die in wenigen Tagen<br />
Mitte März erscheint.<br />
Inkontinenz-Abfall<br />
c Können Sie mir mitteilen, welche gesetzlichen<br />
Vorschriften die Behandlung<br />
von Müll regeln? Konkret beschäftigt uns<br />
die Frage, ob Restmüll mit sehr hohem<br />
Anteil an Inkontinenzprodukten vakuumiert<br />
und desinfiziert werden muss?<br />
d Die Entsorgung von Abfällen aus Einrichtungen<br />
des Gesundheitsdienstes ist in<br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>durch</strong> die nicht immer einfach<br />
zu lesende LAGA-Richtlinie Nr. 18 geregelt<br />
(Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft<br />
Abfall), zu finden unter: www.laga-online.de.<br />
Inkontinenzprodukte sind in der genannten<br />
Richtlinie dem Abfallschlüssel AS<br />
18 01 04 zugeordnet. Die Sammlung dieser<br />
Abfälle und der Transport zur zentralen<br />
Sammelstelle (der Einrichtung) muss<br />
in reißfesten, feuchtigkeitsbeständigen<br />
und dichten Behältnissen erfolgen. Eine<br />
Vakuumierung oder Desinfektion dieser<br />
Abfälle wird in der Richtlinie nicht erwähnt.<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass die Abfälle<br />
an der Sammelstelle nicht umgefüllt<br />
oder sortiert werden dürfen.<br />
Wann Einmalhandschuhe?<br />
c Immer wieder diskutieren wir mit unseren<br />
Auszubildenden über den hygienischen<br />
Sinn von Einmalhandschuhen bei<br />
der Zubereitung von Speisen. Wir haben<br />
bisher keine nachvollziehbaren Regeln<br />
aufstellen können. Das führt auch zu großen<br />
Unsicherheiten bei Prüfungssituationen.<br />
Ich persönlich bin der Meinung,<br />
dass eine desinfizierte und gewaschene<br />
Arbeitshand weniger Keime trägt als eine<br />
Hand, die in einem Handschuh steckt und<br />
eine falsche Sicherheit vorgaukelt. Vollends<br />
zur Verwirrung trug dann unser Hygienehandbuch<br />
in der Einrichtung bei.<br />
Dort wird darauf hingewiesen, dass bei<br />
der Zubereitung von Hackfleisch und Eiern<br />
das Tragen der Einmalhandschuhe<br />
Pflicht ist; aber bei Geflügel und Fisch besteht<br />
diese Pflicht nicht. Nun wüsste ich<br />
gerne: Gibt es eine Pflicht und wenn ja:<br />
wo kann ich das nachlesen?<br />
d Inzwischen gehört es zwingend zur<br />
„Guten Lebensmittelpraxis“, dass beim<br />
Umgang mit unverpackten „leicht verderblichen<br />
Lebensmitteln“ und beim Berühren<br />
von Lebensmitteln, die bereits gegart<br />
sind, geeignete Einmalhandschuhe<br />
zu tragen sind. Nachzulesen sind diese<br />
Vorgaben in den „Leitlinien für eine gute<br />
Hygienepraxis“, die die einzelnen Fachverbände<br />
herausgeben (www.bll.de/<br />
down load/themen/hygiene/leitlinien-fuereine-gute-hygienepraxis-bezugsquellen.pdf).<br />
Das Tragen von Handschuhen bei<br />
den oben genannten Tätigkeiten ist deshalb<br />
sinnvoll, weil sich auch auf gewaschenen<br />
Händen noch Mikroorganismen<br />
befinden können. Keineswegs sollte das<br />
Tragen von Handschuhen eine sorgfältige<br />
Händehygiene ersetzen, das heißt konkret,<br />
die Handschuhe sind immer erst nach<br />
sorgfältiger Händehygiene anzuziehen. Zu<br />
beachten ist auch, dass Handschuhe sofort<br />
zu wechseln sind, wenn potentiell kontaminierte<br />
Gegenstände damit berührt<br />
wurden (zum Beispiel Türklinken, Abfalleimer,<br />
Wechselgeld oder die eigene Nase).<br />
Ferner sollte darauf geachtet werden, dass<br />
auch die Arbeitskleidung ein wesentlicher<br />
Bestandteil der persönlichen Hygiene ist.<br />
Zutritt in die Küche<br />
regeln<br />
c Ich arbeite in der Schulverpflegung<br />
und bin verantwortlich für die Zubereitung<br />
von zirka 200 Mittagessen pro Tag<br />
sowie Pausenverpflegung in mehreren<br />
Schulen. Die Betriebsräume hat mein Arbeitgeber<br />
vom Landkreis, der Schulträger,<br />
gepachtet. Seit einiger Zeit häufen<br />
sich vermehrt Anfragen nach einer Küchenbenutzung<br />
<strong>durch</strong> Lehrer und Schüler.<br />
Außerdem sind einige Schulleiter und<br />
der Schulträger (Grundstückseigentümer)<br />
der Meinung, dass ihnen jederzeit der Zutritt<br />
zu den Räumen zu gewähren sei (in<br />
den Betriebsräumen werden Tiefkühlprodukte<br />
und Trockenvorräte in nicht abschließbaren<br />
Schränken gelagert). Wie<br />
gehe ich damit um? Gibt es rechtsverbindliche<br />
Vorschriften und wie kann ich<br />
mich absichern?<br />
d Derjenige, der Lebensmittel herstellt,<br />
behandelt oder in den Verkehr bringt, ist<br />
grundsätzlich für die ordnungsgemäße Beschaffenheit<br />
der Lebensmittel verantwortlich.<br />
Sie sollten daher unbedingt<br />
schriftlich festlegen, wer für welche Verfahren<br />
und Räumlichkeiten zu welchen Zeiten<br />
zuständig ist. Um die einwandfreie Beschaffenheit<br />
von Lebensmitteln lückenlos<br />
zu gewährleisten, werden <strong>durch</strong> das Lebensmittelrecht<br />
an die entsprechenden<br />
Betriebsstätten hohe hygienische Anforderungen<br />
gestellt. Es ist mit Sicherheit keine<br />
gute Idee, in einer Betriebsstätte, in der<br />
200 Mittagessen produziert werden, zu anderen<br />
Zeiten Schüler und Lehrer „werkeln“<br />
zu lassen. Bedenken Sie auch, dass alle<br />
(!) Personen, die in der Betriebsstätte tätig<br />
werden, nachweislich eine Belehrung<br />
gemäß § 43 Infektionsschutzgesetz haben<br />
müssen (auch die Erstbelehrung <strong>durch</strong> das<br />
Gesundheitsamt).<br />
Direkte rechtsverbindliche Vorschriften<br />
zu der von Ihnen genannten Thematik<br />
kenne ich nicht. Eine Interpretation der<br />
entsprechenden EU-Verordnungen (im<br />
Wesentlichen 178/2002; 852/2002; AVV<br />
Lebensmittelhygiene 2007) führt aber in<br />
recht gerader Linie dazu, festzulegen, dass<br />
eine solche Betriebsstätte nicht von Unbefugten<br />
(dazu können auch Schulleiter<br />
oder Eigentümer gehören) betreten werden<br />
darf.<br />
Eine gute Interpretationshilfe für<br />
Schulverpflegung finden Sie unter: http://<br />
www.mulewf.rlp.de/fileadmin/mufv/img/<br />
inhalte/verbraucherschutz/LM-Hygiene_<br />
KiTas_Schulen.pdf. Damit Sie auch rechtlich<br />
auf der sicheren Seite sind, sollten Sie<br />
unbedingt alle Verfahren und Regelungen<br />
im Zusammenhang mit Ihrer Speisenproduktion<br />
mit dem zuständigen Veterinäramt<br />
beziehungsweise der Lebensmittelkontrollbehörde<br />
abstimmen.<br />
12 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
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Fachthema<br />
Bei der 3-Zonen-Reinigung handelt es sich um<br />
eine aufeinander abgestimmte Kombination<br />
von Eingangsmattensystemen und Sauberlaufbelägen,<br />
die der wirksamen Aufnahme von<br />
Grob-, Fein- und Feuchtschmutz dienen<br />
Sauberlaufsysteme – ein<br />
häufig unterschätztes Detail<br />
Schmutz und Nässe in Eingangsbereichen sehen nicht nur unästhetisch<br />
aus, sie verursachen auch zusätzlichen Reinigungsaufwand<br />
und erhöhen insbesondere auf glatten Fußböden das<br />
Unfallrisiko. So genannte Sauberlaufsysteme (früher Schmutzfangzonen<br />
genannt) beugen Verunreinigungen wirksam vor<br />
und sorgen für den Werterhalt des eingebauten Bodenbelags.<br />
Beispiel einer idealen<br />
Schmutzschleuse<br />
Außen:<br />
➀ Schmutzfangrost oder -gitter (mindestens<br />
zwei Meter Länge)<br />
Alle Fotos: Emco Bau<br />
Es ist ein Bild des Jammers: eine ehemals<br />
helle Vollholztreppe, schwarzgrau<br />
zertreten und zerklüftet <strong>durch</strong><br />
Splitt und Sandkörner. „Diese Treppe wurde<br />
erst vor einem halben Jahr eingebaut<br />
und schon musste sie abgeschliffen und<br />
lackiert werden. Dabei wurden auch noch<br />
die Stufen einzeln ausgebaut, damit es<br />
nicht zu einer Staubbelastung im Foyer<br />
kommt“, sagte Michael Wolf, Gebäudereiniger<br />
und öffentlich bestellter Sachverständiger<br />
bei der Landesinnung Hessen<br />
des Gebäudereiniger-Handwerks. Auf einem<br />
Seminar des vhw (Bundesverband für<br />
Wohnen und Stadtentwicklung e.V.) zeigte<br />
er das Foto und nannte auch den Grund<br />
für diesen katastrophalen Zustand: „Die<br />
hatten im Gebäude komplett ein Sauberlaufsystem<br />
vergessen.“<br />
Viele Fehler können auftreten<br />
Wenn man Sauberlaufzonen verlegt,<br />
muss darauf geachtet werden, dass diese<br />
nicht umlaufen werden können – innen wie<br />
außen. „Als Faustregel für die Länge kann<br />
man sagen, draußen zwei Schritte, drinnen<br />
vier Schritte – darunter auf keinen Fall“, so<br />
Michael Wolf. „Und achten Sie auch bitte<br />
darauf, dass es draußen keine einladenden<br />
Trampelpfade über Rasenflächen gibt.<br />
Sie können davon ausgehen, dass dieser<br />
Trampelpfad nach drei Wochen als Weg gilt<br />
und Sie den unnötigen Schmutz dauerhaft<br />
im Haus haben.“<br />
Die bisher oft verwendeten Sisal- und<br />
Gummimatten sind häufig zu klein und haben<br />
bei nassem Wetter nicht genügend Reinigungswirkung.<br />
Schmutzfangläufer als<br />
Innen:<br />
➁ Grobschmutzaufnahmen <strong>durch</strong><br />
Schlingenmatten oder Laufbürstensysteme.<br />
➂ Textile Schmutzfangmatten für<br />
Feuchtschmutzaufnahme (mindestens<br />
vier Meter Länge)<br />
Quelle: Bauplanung und Reinigungstechnik, Landesinnung<br />
Hessen des Gebäudereiniger-Handwerks<br />
Teppichbeläge haben eine deutlich bessere<br />
Wirkung. „Die heutigen Konstruktionen<br />
können bis zu 90 Prozent des Schmutzes<br />
aufnehmen“, sagte Detlef Stange, ebenfalls<br />
von der Landesinnung Hessen des Gebäudereiniger-Handwerks,<br />
auf dem vhw-<br />
Seminar. „Die gängigen Schmutzschleusen-Matten<br />
können bei Regen, Schnee und<br />
Matsch bis zu vier Liter Wasser pro Quadratmeter<br />
festhalten.“<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 15
Fachthema<br />
Ruß-Migration als<br />
Nebenwirkung möglich<br />
Bei im Innenraum lose liegenden Sauberlaufmatten<br />
muss beachtet werden, dass<br />
diese keine Ruß-Migration in die zu schützende<br />
Oberfläche verursachen. Beispiel:<br />
Schmutzfangmatten haben in der Regel einen<br />
schwarzen Rücken. Dieser Kunstoffrücken<br />
ist meist mit Ruß schwarz eingefärbt.<br />
Wenn sich Weichmacher in diesem Rücken<br />
befinden, kann es dazu kommen das die<br />
Weichmacher „ausdünsten“ und dabei Ruß<br />
in den Oberboden transportieren. Diese<br />
Schadensbild nennt man Migration und es<br />
ist ein irreparabler Schaden.<br />
Und noch einen Tipp gab Michael Wolf:<br />
„Denken Sie immer wieder an den Schmutztourismus<br />
– also welcher Schmutz wohin<br />
wandert. Da kommen Sie schnell auf das<br />
Thema Aufzüge.“ Denn Schmutztourismus<br />
wird <strong>durch</strong> geeignete Schmutzfangsysteme<br />
verhindert. Hierbei sind auch die Witterungsverhältnisse<br />
zu beachten. Wenn<br />
sich im Winter Schneematsch und Salz<br />
im Profil der Schuhe sammeln, sollte entsprechend<br />
in den Fahrstühlen eine saugende<br />
Schmutzfangmatte ausgelegt werden,<br />
die das getaute Wasser aufnimmt. Das<br />
Gleiche gilt auch für Stellen, an denen der<br />
Besucher verweilt, beispielsweise in einer<br />
Schalterzone. t Robert Baumann<br />
Individuell bedruckte Sauberlaufsysteme wie hier in einer Kita – seien es Eingangsmatten,<br />
Sauberlaufbeläge oder Teppichmatten – lassen sich zusätzlich als Werbe-, Imageund<br />
Informationsträger nutzen<br />
Schmutz: 80 Prozent<br />
<strong>durch</strong> Schuhe<br />
Wir befragten auch Jochen Holzapfel, Geschäftsführer von Emco<br />
Bau- und Klimatechnik in Lingen, zum Thema Sauberlaufzonen.<br />
c Was zeichnet Sauberlaufsysteme<br />
aus?<br />
d Etwa 80 Prozent der Verunreinigungen<br />
im Gebäude werden über die Schuhe<br />
eingetragen. Sauberlaufsysteme sind so<br />
beschaffen, dass Schmutz und Feuchtigkeit<br />
beim Betreten von den Schuhsohlen<br />
abgerieben und vom System aufgenommen<br />
werden. Das führt zu deutlich weniger<br />
verunreinigten Bodenbelägen und damit<br />
zu einem erheblich reduzierten Personal-,<br />
Chemikalien- und Wassereinsatz<br />
für die Reinigung. Auf diese Weise leisten<br />
Sauberlaufsysteme einen direkten Beitrag<br />
„Bei einer Verlegung einer 3-Zonen-Reinigung ist<br />
die Koordination und Abstimmung von Estrichund<br />
Parkettleger im Innenbereich sowie Gartenund<br />
Landschaftsbauer im Außenbereich notwendig“,<br />
so Jochen Holzapfel<br />
zur Optimierung der Gebäudebewirtschaftung<br />
sowie zur Schonung der Umwelt.<br />
Darüber hinaus verhindern sie die<br />
Abnutzung hochwertiger Bodenbeläge<br />
<strong>durch</strong> von außen eingetragene Schmutzpartikel<br />
wie etwa Sand, Kies oder Nässe.<br />
c Welche unterschiedlichen Sauberlaufsysteme<br />
gibt es?<br />
d Grob- und Feinschmutz werden am<br />
wirksamsten von Eingangsmattensystemen,<br />
die aus Aluminiumträgerprofilen mit<br />
integrierten funktionalen Einlagen bestehen,<br />
aufgenommen. Die abgeriebenen<br />
Schmutzpartikel setzen sich dabei nicht<br />
in der Einlage fest, sondern fallen in die<br />
Profilzwischenräume, wo sie bis zur<br />
nächsten Säuberung verbleiben. Auf die-<br />
16 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Fachthema<br />
se Weise wird das Weitertragen des<br />
Schmutzes <strong>durch</strong> nachfolgende Personen<br />
effektiv vermieden. Durch bündigen Abschluss<br />
mit angrenzenden Bodenbelägen<br />
sowie eine zertifizierte Rutschsicherheit<br />
beugen die Eingangsmatten überdies Unfallgefahren<br />
wirksam vor.<br />
Zur effektiven Aufnahme von Feinstschmutz<br />
und Feuchtigkeit haben sich<br />
hochwertige Sauberlaufbeläge bewährt.<br />
Sie können sowohl flächendeckend als<br />
auch in Mattenform verlegt werden.<br />
Sauberlaufbeläge verfügen über spezielle<br />
Hohlraumfasern, die Schmutzpartikel<br />
besonders gut aufnehmen und aufgrund<br />
einer entsprechenden Anordnung ins Innere<br />
leiten. Hier<strong>durch</strong> wird neben der<br />
Schmutzweitertragung auch die Entstehung<br />
unästhetischer Laufspuren unterbunden.<br />
Die eingefangenen Schmutzpartikel<br />
können einfach und bequem bei<br />
der nächsten Reinigung – beispielsweise<br />
mit einem Staubsauger – wieder aus dem<br />
Sauberlaufbelag entfernt werden.<br />
Grob- und Feinschmutz werden am wirksamsten von Eingangsmattensystemen,<br />
die aus Aluminiumträgerprofilen mit integrierten funktionalen Einlagen bestehen,<br />
aufgenommen<br />
c Für welche Einsatzbereiche eignen<br />
sich die unterschiedlichen Sauberlaufsysteme?<br />
d Im Außenbereich kommen Eingangsmattensysteme<br />
mit Materialeinlagen aus<br />
Gummi und Cassettenbürste zum Einsatz,<br />
während im Innenbereich textile oder<br />
Rauhhaarrips-Einlagen verwendet werden.<br />
Die Verlegung von Sauberlaufbelägen<br />
sollte aufgrund ihrer Beschaffenheit<br />
ausschließlich im Innern des Gebäudes<br />
erfolgen. Als bestmögliche Lösung für die<br />
vorbeugende Schmutzreduzierung werden<br />
Sauberlaufsysteme nach dem Prinzip<br />
der 3-Zonen-Reinigung empfohlen.<br />
Hierbei handelt es sich um eine Kombination<br />
von aufeinander abgestimmten<br />
Eingangsmattensystemen und Sauberlaufbelägen<br />
zur konsequenten, nachfolgenden<br />
Aufnahme von Grob-, Fein- und<br />
Feuchtschmutz.<br />
c Was sollte bei der Planung beachtet<br />
werden?<br />
d Das Thema Sauberlaufsystem sollte<br />
bereits frühzeitig in die Entwurfsphase<br />
des Gebäudes mit eingebunden und vom<br />
verantwortlichen Architekten oder Generalbauunternehmer<br />
in Abstimmung mit<br />
dem Bauherren geplant werden. Ziel ist<br />
es, unter Berücksichtigung und Gewichtung<br />
der wesentlichen Einflussfaktoren<br />
wie Eingangsarchitektur, Art des Schmutzeintrags<br />
und Frequentierungsstärke eine<br />
hinsichtlich Design-, Größe- und Typauswahl<br />
optimale Lösung für das jeweilige<br />
Objekt zu finden. Generell gilt: je länger<br />
das Sauberlaufsystem ist, desto weniger<br />
Verunreinigungen gelangen in das Gebäude.<br />
Mindestens sollten hierauf allerdings<br />
zwei bis drei Schritte getätigt werden<br />
können.<br />
c Wie erfolgt die Verlegung von Sauberlaufsystemen?<br />
d Eingangsmattensysteme werden in<br />
eine passende Bodenvertiefung, in der<br />
ein entsprechender Rahmen verankert ist,<br />
eingelassen. Die Verlegung übernimmt in<br />
der Regel der Handwerker, der auch für<br />
die Verlegung des jeweiligen Bodenbelags<br />
verantwortlich ist. Bei komplizierten<br />
Zuschnitten oder schwierigen baulichen<br />
Gegebenheiten kann der Einbau des Systems<br />
auch <strong>durch</strong> die Servicemitarbeiter<br />
des Herstellers erfolgen. Zu beachten ist<br />
zudem, dass bei einer Verlegung einer 3-<br />
Zonen-Reinigung häufig die Koordination<br />
und Abstimmung unterschiedlicher<br />
Gewerke – beispielsweise Estrich- und<br />
Parkettleger im Innenbereich sowie Garten-<br />
und Landschaftsbauer im Außenbereich<br />
– notwendig sind.<br />
Sauberlaufbeläge hingegen können<br />
als Einzelbahn oder in Mattenform lose<br />
auf jeden glatten Bodenbelag verlegt werden.<br />
Bei größeren Flächen oder speziellen<br />
baulichen Rahmenbedingungen erfolgt<br />
eine Festverlegung – wahlweise ebenfalls<br />
in einer Bodenvertiefung – mit einem für<br />
Weich-PVC geeigneten Kleber.<br />
c Über welche zusätzlichen Vorteile<br />
verfügen Sauberlaufsysteme?<br />
d Viele Sauberlaufsysteme sind individuell<br />
bedruckbar und können auf diese<br />
Weise zusätzlich als Werbe-, Image- und<br />
Informationsträger genutzt werden. Der<br />
Einsatz innovativer Chromojet-Drucktechnik<br />
ermöglicht hier die Umsetzung<br />
beliebiger Motive in einer außergewöhnlichen<br />
Farbvielfalt und hohen Qualität.<br />
Eine sehr breite Farbauswahl, die<br />
sogar bis zur Nachmischung bestimmter<br />
Töne reicht, stellt die getreue Wiedergabe<br />
jeglicher Unternehmenslogos, Markennamen<br />
oder Produkte sicher. Neben<br />
der exakten Abbildung von Zeichen,<br />
Schriften und grafischen Elementen ist<br />
auch die Darstellung von Konturen,<br />
Schatten sowie Farbverläufen realisierbar.<br />
Bedruckte Sauberlaufbeläge in Mattenform<br />
– auch Teppichmatten genannt –<br />
lassen sich an beliebiger Stelle, beispielsweise<br />
imagefördernd direkt im Eingangsbereich<br />
oder als gezielt platzierte<br />
Werbemaßnahme am Point of Sale, auslegen.<br />
Eine zusätzliche Verstärkung am<br />
breiten Trittrand sowie eine Rückenbeschichtung<br />
aus rutschfestem Nitrilgummi<br />
beugen hier Stolpergefahren wirksam<br />
vor. Das Flormaterial der Teppichmatten<br />
besteht in der Regel aus hochwertigem<br />
High-Twist-Nylon, das eine langfristige<br />
Haltbarkeit des aufgedruckten Motivs<br />
auch bei häufigen Reinigungs- oder<br />
Waschvorgängen garantiert, ein angenehmes<br />
Auftrittsgefühl vermittelt und<br />
für eine Feuchtigkeitsaufnahme von zirka<br />
drei bis vier Litern pro Quadratmeter<br />
sorgt.<br />
t<br />
Interview: Robert Baumann<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 17
Fachthema<br />
Wohnen und Pflegen<br />
am gleichen Ort<br />
Als das Haus am Weinberg in Obertürkheim vor 20 Jahren eröffnet<br />
wurde, wusste niemand, ob das besondere Modell dieser<br />
Einrichtung funktioniert. Rüstige Rentner und Pflegebedürftige,<br />
alte Menschen und junge Körperbehinderte leben dort<br />
Wohnung an Wohnung. Doch das Konzept geht auf – die Durchmischung<br />
bereichert das Miteinander. Wartelisten zeugen vom<br />
Interesse der älteren Mitbürger, in diese etwas ungewöhnliche<br />
Einrichtung des Wohlfahrtswerkes für Baden-Württemberg zu<br />
ziehen. Doch das Haus ruht sich nicht aus, sondern arbeitet<br />
ständig an Verbesserungen, gerade auch im Bereich Hauswirtschaft.<br />
Die Tische im Restaurant sind kaum<br />
eingedeckt, schon strömen die ersten<br />
Bewohner <strong>durch</strong> die Tür. Wer<br />
nicht weiß, welches besondere Konzept<br />
hinter dem 1992 eröffneten Haus steckt,<br />
kommt sicherlich ins Stutzen. Gebrechliche<br />
Ältere mit Rollatoren passen noch in<br />
die gewohnte Vorstellung von einer Altenpflege-Einrichtung.<br />
Aber jüngere Pflegebedürftige<br />
im Rollstuhl und rüstige Rentner<br />
ohne Gehhilfe? Die Besucher des Mittagessens<br />
zeigen fast die ganze Bandbreite<br />
der Menschen, die im Haus am<br />
Weinberg wohnen. „Wir wollten mit der<br />
Einrichtung die damalige Einteilung in<br />
Betreutes Wohnen, Altenheim und Pflegeheim<br />
aufbrechen und <strong>durch</strong>lässig machen“,<br />
sagt Erwin Müller, der bereits die<br />
Konzeption mitgeschrieben hat und das<br />
Haus am Weinberg seit damals leitet.<br />
Luftbild des Hauses, in dem Senioren und<br />
Menschen mit Behinderungen zusammen<br />
wohnen<br />
Alterspanne von 41 bis 99 Jahren<br />
„Jede Mahlzeit wird von den Bewohnern bewertet. Und zwar immer tischweise. Das ist<br />
eine sehr kommunikative Geschichte“, sagt Hausleiter Erwin Müller, Haus am Weinberg<br />
in Obertürkheim bei Stuttgart<br />
Konkret sieht die Durchlässigkeit so<br />
aus, dass<br />
t in dem Gebäude Betreutes Wohnen genauso<br />
angeboten wird wie stationäre Pflege,<br />
t eine Wohngruppe für jüngere Pflegebedürftige<br />
eingerichtet wurde,<br />
t es Miet- und Eigentumswohnungen<br />
gibt,<br />
t die Altersspanne momentan von 41 bis<br />
99 Jahren reicht,<br />
t erst im vergangenen Jahr die älteste<br />
Bewohnerin mit 105 Jahren gestorben ist<br />
und, dass diese Dame von ihrem Einzug bis<br />
zum Tod in ihrer Wohnung bleiben konnte.<br />
„Darauf legen wir viel Wert, dass unsere<br />
Bewohner nicht noch einmal umziehen<br />
müssen.“ Wichtig ist dem Wohlfahrtswerk<br />
auch, dass alle Zimmer wie kleine Wohnungen<br />
gestaltet sind. Somit haben auch<br />
die Schwerstpflegebedürftigen ihr kleines<br />
Reich mit Kochnische und Bad – und Krankenhausatmosphäre<br />
kann erst gar nicht<br />
aufkommen. Auch Zweibettzimmer gibt es<br />
im Haus am Weinberg nicht, dafür eine totale<br />
Durchmischung. Wer hinter welcher Tür<br />
lebt, das verraten nur Kleinigkeiten.<br />
Fotos: Haus am Weinberg, Isabelle Butschek<br />
18 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Fachthema<br />
Grußschilder als Lotsen<br />
Hängt ein „Gute Nacht/Guten Morgen“-Schild<br />
draußen, so wohnen dahinter<br />
noch selbstständige Senioren. „Das Schild<br />
dient als Kontrolle. Wird es nicht umgedreht,<br />
schauen wir nach, ob es dem Bewohner<br />
auch gut geht“, erläutert Müller.<br />
Bei den Pflegebedürftigeren fehlt das<br />
Schild, dafür klebt ein kleiner gelber Punkt<br />
über dem Schlüsselloch: „Das soll uns jedes<br />
Mal, wenn wir aufschließen, daran erinnern,<br />
dass wir die Privatsphäre respektieren.“<br />
Die Bewohnerstruktur sorgt zum<br />
Beispiel auch dafür, dass es auf jedem<br />
Stockwerk einen Waschraum sowie einen<br />
Müllraum gibt. „Wer noch kann und will,<br />
wäscht seine Wäsche selber oder entsorgt<br />
den Müll selbstständig“, sagt Müller.<br />
600 Personen auf der Vormerkliste!<br />
Keinen Meter weiter werden aber auch<br />
Bewohnern versorgt, die fast nichts mehr<br />
selbst erledigen können – auch demente,<br />
verwirrte Menschen. Müller erlebt diese<br />
Mischung als große Bereicherung. Und der<br />
Einrichtungsleiter steht mit seiner Meinung<br />
nicht alleine dar: „Wir haben 600 Leute auf<br />
der Vormerkliste und hatten noch nie Belegungsprobleme.“<br />
Allerdings verschweigt<br />
er nicht, dass es auch Konflikte gibt. Weniger<br />
unter den Bewohnern – in all den Jahren<br />
ist nur eine rüstigere Frau ausgezogen,<br />
weil sie mit dem Anblick ihrer pflegebedürftigeren<br />
Nachbarn nicht zurechtkam.<br />
Nein, es ist eher die Bürokratie, die es der<br />
Einrichtung manches Mal schwer macht.<br />
Bundesfreiwilligendienst –<br />
später Erfolg der „Bufdis“<br />
Mit dem Wegfall des Zivildienstes und<br />
dem Ende der Wehrpflicht zum 1. Juli<br />
2011 hat sich eine Lücke aufgetan.<br />
Diese soll <strong>durch</strong> den „Bundesfreiwilligendienst“<br />
geschlossen werden.<br />
Jede Einrichtung, die bisher Zivildienstleistende<br />
aufgenommen hat, ist<br />
damit automatisch auch für den neuen<br />
Bundesfreiwilligendienst qualifiziert.<br />
Die Regeldauer sind zwölf Monate,<br />
doch auch sechs Monate sind<br />
möglich. Das Interesse war zunächst<br />
nur zaghaft. Doch nach Auskunft des<br />
Familienministeriums waren im Februar<br />
2012 schon fast 34.000 Verträge<br />
unterschrieben. Für das erste Jahr bis<br />
Juli 2012 stehen Mittel für insgesamt<br />
35.000 Plätze zur Verfügung. Es sind<br />
also nur noch rund 1.000 Plätze zu<br />
vergeben. Informationen unter www.<br />
bundesfreiwilligendienst.de.<br />
Die Cafeteria jeden Tag von 14 bis 17 Uhr geöffnet, Bewohner und Angehörige werden<br />
vor allem von Schülern mit Kaffee und Kuchen bedient<br />
Zwar leben alle in einem Haus, aber<br />
manche erhalten einen Pflegesatz, und<br />
manche nicht. Das bedeutet: Manche bezahlen<br />
Müllgebühren, manche nicht. Bei<br />
manchen Bewohnern müsste jeder Hilfestellung<br />
beim Gang auf die Toilette berechnet<br />
werden, bei anderen sind die Kosten<br />
über eine Pauschale abgedeckt. Und<br />
oft wissen die Kassen auch einfach nicht,<br />
wie sie die Einrichtung einordnen sollen.<br />
„Manchmal bin ich der Heimleiter und<br />
manchmal der Wohnungsverwalter“, sagt<br />
Müller und lächelt. Er und sein Team haben<br />
trotzdem an dem Konzept festgehalten<br />
– und für vieles eigene hausinterne Lösungen<br />
gefunden. Die Hilfe beim Toilettengang<br />
etwa wird einmal pro Schicht abgerechnet,<br />
„wie oft sie benötigt wird, interessiert<br />
uns dann nicht“.<br />
Kräfte arbeiten im Wechsel<br />
auch ambulant<br />
Inzwischen werden übrigens auch Tagespflege<br />
sowie ambulante Pflege angeboten.<br />
„Letzteres ist eigentlich da<strong>durch</strong><br />
entstanden, dass Leute, die bei uns angemeldet<br />
waren, bereits schon daheim unsere<br />
Hilfe benötigt haben.“ Allerdings gibt<br />
es keine extra Abteilung, die sich um die<br />
ambulanten Fälle kümmert. Die Pflegekräfte<br />
wechseln sich damit ab und sind so-<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 19
Fachthema<br />
wohl im Haus als auch im ambulanten<br />
Dienst tätig. „Das erfordert zwar einiges<br />
an Planung, aber es funktioniert.“ Und<br />
letztendlich ist es konsequent, dass die<br />
Durchmischung auch bei den Mitarbeitern<br />
fortgesetzt wird.<br />
50 Ehrenamtliche – das will<br />
organisiert sein<br />
Für ein buntes Miteinander im Haus<br />
sorgen schließlich auch die vielen Ehrenamtlichen.<br />
50 Menschen aus dem Stadtteil<br />
kommen regelmäßig, um Ausflüge, Gedächtnistraining<br />
oder Aktivitäten wie Basteln,<br />
Singen, Spielen anzubieten. Eine eigene<br />
Hospizgruppe wurde gegründet, die<br />
Demenzgruppenarbeit wurde bereits für<br />
die Vernetzung in den Stadtteil hinein ausgezeichnet.<br />
Dass sich so viele Ehrenamtliche<br />
in einer Altenpflege-Einrichtung engagieren,<br />
ist nicht selbstverständlich. „Da<br />
muss man ständig am Ball bleiben. Wir haben<br />
eine gute Erfahrung mit Öffentlichkeitsarbeit<br />
gemacht und damit, Angehörige<br />
einzubeziehen. Einige engagieren sich<br />
auch nach dem Tod ihrer Verwandten weiter.“<br />
Und das Haus am Weinberg tut auch<br />
einiges für die freiwilligen Helfer. So wurde<br />
2003, finanziert von der Mühlschlegel-<br />
Stiftung, eine eigene 50-Prozent-Stelle für<br />
die Ehrenamtsbetreuung eingerichtet. Damit<br />
haben die Ehrenamtlichen eine eigene<br />
Ansprechpartnerin, die Fragen beantwortet<br />
oder Treffen organisiert.<br />
Eine Besonderheit des Hauses ist auch<br />
die Cafeteria. „In vielen Häusern ist das nur<br />
eine Art Flurerweiterung, die zweimal in der<br />
Woche geöffnet hat“, sagt Erwin Müller. In<br />
dem Wissen, dass diese Cafeteria für viele<br />
Bewohner die einzige Abwechslung im Alltag<br />
ist, wird im Haus am Weinberg anders<br />
damit umgegangen. So hat die Cafeteria jeden<br />
Tag von 14 bis 17 Uhr geöffnet, Bewohner<br />
und Angehörige werden vor allem von<br />
Schülern mit Kaffee und Kuchen bedient.<br />
Restaurant statt Speisesaal<br />
Krankenhausatmosphäre soll im Haus am Weinberg erst gar nicht aufkommen<br />
Gleich neben der Cafeteria befindet<br />
sich übrigens das Restaurant – das in anderen<br />
Einrichtungen sicherlich Speisesaal<br />
heißen würde. „Der Begriff wurde bewusst<br />
gewählt.“ Schon seit langem tragen die<br />
Hauswirtschaftskräfte spezielle Servicekleidung,<br />
wenn sie das Essen ausgeben.<br />
Und nachdem das Restaurant vor kurzem<br />
renoviert wurde, wurde auch am Konzept<br />
weitergefeilt und das Tablettsystem abgeschafft.<br />
Erst wird die Suppe an den Tisch<br />
gebracht, dann das Hauptgericht, zudem<br />
steht ein Salatbuffet bereit. „Momentan<br />
testen wir auch, ob Tischsets besser sind<br />
oder ob wir direkt auf dem Holztisch servieren.“<br />
Die Plastiktischtücher wurden abgeschafft.<br />
Seit etwa zwei Monaten läuft des<br />
Weiteren ein Projekt der Küche: Jede Mahlzeit<br />
wird von den Bewohnern bewertet.<br />
„Und zwar immer tischweise. Die Bewohner<br />
müssen also an ihrem Tisch darüber<br />
diskutieren, wie sie das Essen fanden, das<br />
ist eine sehr kommunikative Geschichte.“<br />
Letztendlich will die Küche so erfahren, was<br />
den Bewohnern wirklich schmeckt.<br />
„Wohnstüble“ für immobile Bewohner<br />
Schließlich gibt es aber auch im Haus<br />
am Weinberg diejenigen, die nicht mehr im<br />
Restaurant essen können, weil ihr Hilfebedarf<br />
zu groß ist. Für diejenigen wurden<br />
die Teeküchen auf den Stockwerken vor einigen<br />
Jahren in gemütliche Wohnstüble<br />
umgebaut – dazu gehören neue Tische, die<br />
auch mit dem Rollstuhl unterfahrbar sind,<br />
sowie bequeme Sitz-/Liegesessel. Dort bekommen<br />
die Bewohner inzwischen ihr Essen.<br />
Und zwar auch nicht mehr auf Tabletts,<br />
sondern im Schöpfsystem. „Das heißt,<br />
dass die Bewohner sich ansehen können,<br />
was es gibt und direkt sagen können, was<br />
sie möchten.“<br />
Aufgrund dieser und anderer Dinge<br />
wurde das Haus am Weinberg 2010 vom<br />
Bundesinteressenverband der Nutzer und<br />
Nutzerinnen von Wohn- und Betreuungsangeboten<br />
im Alter und bei Behinderung<br />
(BIVA) als verbraucherfreundliches Haus<br />
ausgezeichnet. Insgesamt sieht Erwin Müller<br />
sehr zufrieden auf die vergangenen 20<br />
Jahre zurück. „Wir wollten einen Ort, an<br />
dem man wohnen kann und gepflegt werden<br />
kann“, sagt er. Dieses Ziel wurde realisiert.<br />
Viele Ideen und Ansätze wurden inzwischen<br />
auch an andere Einrichtungen<br />
weitergegeben. Und für sein eigenes Haus<br />
hat Erwin Müller nun ein großes Ziel: „Wir<br />
wollen das erreichte Niveau halten.“<br />
t Isabelle Butschek<br />
20 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Berufsbildung<br />
Diabetes-Management<br />
ohne Diabetikerprodukte<br />
Fotos: © M&S Fotodesign/Fotolia.com, © N-Media-Images/Fotolia.com<br />
Eine Projektgruppe der Deutschen Diabetes-Stiftung analysierte<br />
im Rahmen der ProDiAl-Studie die Situation der Menschen<br />
mit Diabetes in Alten- und Pflegeheimen bzw. deren Versorgung<br />
<strong>durch</strong> ambulante Pflegedienste. Das Ergebnis: Ein Viertel der<br />
über 65-jährigen Bewohner in Alten- und Pflegeheimen ist an<br />
Diabetes erkrankt, wird aber häufig nicht der Erkrankung entsprechend<br />
versorgt. Obwohl Diabetes so viele Menschen betrifft,<br />
ist das Wissen über diese Stoffwechselkrankheit noch immer<br />
lückenhaft.<br />
Die Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus,<br />
hat zwei verschiedene Grundformen.<br />
Beim Typ-1-Diabetes, der oft<br />
schon in jungen Jahren auftritt, ist der Körper<br />
nicht mehr in der Lage, das Hormon Insulin<br />
in der benötigten Menge herzustellen.<br />
Häufiger Grund: Die Insulin produzierenden<br />
Zellen in der Bauchspeicheldrüse<br />
werden vom körpereigenen Immunsystem<br />
zerstört. Genetische Faktoren spielen hier<br />
eine entscheidende Rolle. Es handelt sich<br />
dabei um eine Autoimmunkrankheit, bei<br />
der körpereigene Abwehrstoffe (Antikörper)<br />
langsam die Insulin produzierenden<br />
Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstören.<br />
An Diabetes Typ 1 leidet nur etwa jeder 20.<br />
Diabetiker.<br />
Typ-2-Diabetes beginnt schleichend<br />
und wird oft erst sehr spät erkannt. Typ-2-<br />
Diabetes wurde früher auch als „nicht in-<br />
sulinabhängiger Diabetes“ oder Altersdiabetes<br />
bezeichnet. Mittlerweile findet sich<br />
diese Form des Diabetes aber zunehmend<br />
auch bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen.<br />
In den letzten zehn Jahren hat<br />
sich die Häufigkeit bei Jugendlichen verfünffacht.<br />
Bei Diabetes Typ 2 ist sowohl die Wirksamkeit<br />
als auch die Produktion des Hormons<br />
Insulin gestört. Hohe Blutfettwerte<br />
begünstigen zunächst eine verminderte<br />
Empfindlichkeit der Körperzellen für den<br />
Botenstoff Insulin (Insulinresistenz). Die<br />
Bauchspeicheldrüse produziert deshalb<br />
mehr Insulin und schüttet es in den Blutkreislauf<br />
aus. Der Insulinspiegel im Blut ist<br />
höher als normal (für den Arzt wäre das ein<br />
wichtiger Hinweis!). Wird das nicht entdeckt,<br />
kann das jahrelang so gehen, denn<br />
Insulinresistenz tut nicht weh und ist zunächst<br />
nicht gefährlich. Doch die jahrelange<br />
Überproduktion von Insulin führt zu einer<br />
„Erschöpfung“ der Insulin produzie-<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 21
Berufsbildung<br />
c Manchmal hört man: Diabetiker dürfen<br />
all das essen, was auch Gesunde essen.<br />
So ganz stimmt das doch aber nicht.<br />
Welche Empfehlungen geben Sie?<br />
d Dazu muss ich sagen, dass ich es fast<br />
ausschließlich mit Typ-2-Diabetikern zu<br />
tun habe, die übergewichtig oder adipös<br />
sind. Diese Patienten können grundsätzlich<br />
schon so essen wie Gesunde, aber<br />
uns geht es in unserer Ernährungstherapie<br />
darum, dass die Patienten an Gewicht<br />
verlieren. Hier soll nicht schwerpunktmäßig<br />
auf den Diabetes geschaut werden,<br />
sondern das Übergewicht sollte als<br />
das zentrale Problem angesehen werden.<br />
Bei Diabetes Typ 2 kann man die besten<br />
Erfolge erzielen, wenn die Patienten abnehmen.<br />
Und das sollte mit einem Enerrenden<br />
Zellen. Erst dann steigen die Blutzuckerwerte<br />
in die Höhe.<br />
Immer mehr Übergewichtige =<br />
immer mehr Diabetiker<br />
Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit)<br />
des Diabetes Typ 2 steigt mit zunehmendem<br />
Alter, dem Auftreten von Übergewicht<br />
und einem zunehmenden Mangel an Bewegung.<br />
Fachleute rechnen damit, dass die Zahl<br />
der Typ-2-Diabetiker in den nächsten Jahren<br />
noch weiter steigt, da die Menschen immer<br />
dicker und älter werden. Fast 70 Prozent der<br />
Männer und etwa die Hälfte der Frauen in<br />
<strong>Deutschland</strong> haben Übergewicht. Rund ein<br />
Fünftel der erwachsenen Deutschen sind adipös,<br />
also so stark übergewichtig, dass sie<br />
behandelt werden müssen.<br />
Während sich Typ-1-Diabetes innerhalb<br />
weniger Wochen entwickeln kann, entsteht<br />
ein Typ-2-Diabetes also oft schleichend<br />
über Jahre. Viele merken nichts davon,<br />
denn der Körper schafft es lange Zeit, die<br />
ungesunde Stoffwechsellage auszugleichen.<br />
Erst wenn die Insulinproduktion nicht<br />
mehr ausreicht oder zusammenbricht,<br />
kommt der Blutzuckerspiegel aus dem<br />
Gleichgewicht.<br />
Oft entdeckt der Arzt einen Typ-2-Diabetes<br />
zufällig bei einer Routineuntersuchung<br />
des Blutes. Deshalb sollten Menschen<br />
ab 45 Jahren nach der Empfehlung<br />
der Fachgesellschaften einen regelmäßigen<br />
Blutzuckertest <strong>durch</strong>führen lassen.<br />
Sind die Werte normal, genügt es, den<br />
Check nach drei Jahren zu wiederholen.<br />
Teststreifen aus der Apotheke testen<br />
den Zuckergehalt des Urins. Fällt der Test<br />
positiv aus, heißt das, dass die Nieren bereits<br />
Zucker ausscheiden. Das tun sie dann,<br />
wenn im Blut mehr als 180 mmol/dl (normal:<br />
Nüchternblutzucker < 110 mmol/dl)<br />
kreisen. Für eine sichere Diagnose taugen<br />
diese Teststreifen allerdings nicht. Denn<br />
die Nieren reagieren nicht bei jedem Menschen<br />
gleich. Gerade ältere Kranke scheiden<br />
Zucker erst bei höheren Konzentrationen<br />
im Blut aus. Etwas genauer sind Teststreifen<br />
aus der Apotheke, die mit einem<br />
Tropfen Blut benetzt werden und sich anschließend<br />
unterschiedlich verfärben – je<br />
nachdem, wie viel Zucker im Blut vorhanden<br />
ist.<br />
Risiko Unter- und Überzuckerung<br />
Menschen mit Diabetes Typ 1 können<br />
einen bedrohlichen „Unterzucker“ bekommen.<br />
Mögliche Gründe: Sie haben zu<br />
viel Insulin gespritzt, sie haben zu viel ihrer<br />
Medikamente eingenommen, sie haben<br />
sich mehr bewegt als sonst oder sie hatten<br />
Stress. Bei Bewegung oder bei Stress<br />
wird sehr viel mehr Zucker-Energie verbraucht<br />
als normalerweise, so dass die gewohnte<br />
Insulin-Dosis in diesen Fällen verringert<br />
werden kann.<br />
Diabetes Typ 2:<br />
Diabetiker brauchen keine speziellen Produkte, sondern vor<br />
allem gute Informationen – beispielsweise über den Gehalt<br />
der Lebensmittel an Eiweiß, Zucker, Fetten, Salzen und Ballaststoffen.<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> sprach mit Stefanie Kunz, Oecotrophologin<br />
im Familienarzt-Zentrum in Kirchlengern bei<br />
Bielefeld.<br />
c Weshalb sollen die Lebensmittel, die<br />
mit dem Vermerk „Für Diabetiker geeignet“<br />
gekennzeichnet sind, vom Markt<br />
verschwinden?<br />
d Weil man schon seit etlichen Jahren<br />
weiß, dass es im Prinzip keine Diabetes-<br />
Diät gibt. In Diabetes-Produkten wurde<br />
meistens die Glukose, also der Traubenzucker,<br />
<strong>durch</strong> Fruktose ersetzt. In vielen<br />
Studien hat man festgestellt, dass das<br />
unter Umständen sogar den Beginn eines<br />
Diabetes Typ II fördern kann und dass<br />
dieser Austausch in keinem Fall gerechtfertigt<br />
ist.<br />
c Wie kann Fruchtzucker einen Diabetes<br />
fördern?<br />
d Fruchtzucker braucht kein Insulin, um<br />
in die Zellen eingeschleust werden zu<br />
können. Es <strong>durch</strong>flutet die Zellen und<br />
kann somit zu einer Insulin-Resistenz führen.<br />
Das bedeutet: Die Zellen verändern<br />
sich <strong>durch</strong> übermäßige Fruktose-Zufuhr<br />
genauso wie man das auch beobachtet<br />
hat, wenn sich Übergewicht insbesondere<br />
in Form von viszeralem Fettgewebe –<br />
das sind die Fettanlagerungen am Bauch<br />
– entwickelt. Auch in diesem Fall werden<br />
die Zellen entsprechend verändert. Die<br />
Glukose kann nicht mehr so gut aufgenommen<br />
werden, weil das Insulin nicht<br />
mehr so gut wirkt.<br />
c Haben es die meisten Diabetiker<br />
schon verinnerlicht, dass es für sie keine<br />
speziellen Produkte mehr gibt?<br />
d Ja, das ist so. Ich erlebe es selten,<br />
dass Diabetiker noch auf diese Lebensmittel<br />
zurückgreifen. Die meisten Patienten<br />
wissen, dass diese Lebensmittel<br />
nicht hilfreich sind. Es sieht also in unserer<br />
Praxis so aus, dass die Informationen<br />
auch der Ärzte schon entsprechend<br />
angenommen worden sind. Eher wird<br />
nach Light- bzw. nach fettreduzierten Produkten<br />
gefragt. Ich erlebe es allerdings<br />
in den Diabetes-Kursen, dass Patienten<br />
ab 60 sich noch schwer tun mit der derzeitigen<br />
Regelung. Da höre ich schon mal:<br />
„Ich backe meinen Kuchen sowieso nur<br />
mit Fruktose.“ Diese Patienten ersetzen<br />
tatsächlich den Haushaltszucker noch<br />
<strong>durch</strong> Fruchtzucker. Wenn ich dann nachfrage,<br />
stellt sich heraus, dass sie von den<br />
neuen Empfehlungen einfach noch nichts<br />
gehört haben und das tun, was man ihnen<br />
vor 20 oder 25 Jahren geraten hat.<br />
22 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Berufsbildung<br />
Diabetes-Management<br />
ohne Diabetikerprodukte<br />
Zu den Änderungen der Diätverordnung<br />
gibt es ein zusätzliches Seminar<br />
mit Carola Reiner, Fokus Hauswirtschaft.<br />
Achtung: Der Apriltermin ist bereits<br />
ausgebucht, auch die Warteliste<br />
ist voll. Nächster möglicher Termin:<br />
7. Mai 2012 in Münster von 9.00 bis<br />
17.00 Uhr. Infos unter www.vnm-akademie.de.<br />
Weitere Termine geplant!<br />
Die ersten Anzeichen für eine Unterzuckerung:<br />
Finger und Lippen beginnen<br />
zu kribbeln, es machen sich Nervosität<br />
und Zittrigkeit bemerkbar, es folgen<br />
Schweißausbrüche, Herzrasen und Heißhunger.<br />
Wird jetzt nicht gehandelt, ist der<br />
Zuckerpegel im Blut irgendwann so niedrig,<br />
dass die Gehirnzellen zu wenig Energie<br />
bekommen und ihre Aufgaben nicht<br />
mehr gut erfüllen können. Die Patienten<br />
können sich dann nicht mehr konzentrieren,<br />
sie wirken, als seien sie leicht betrunken.<br />
Das Sprechen fällt ihnen schwer.<br />
Dauert die Zuckernot weiter an, wird sich<br />
das Gehirn ausschalten: der Patient wird<br />
bewusstlos.<br />
Treten erste Anzeichen einer Unterzuckerung<br />
auf, ist es wichtig, dem Patienten<br />
jetzt keine Light-Produkte zu essen zu geben.<br />
Ein Diabetiker braucht bei Unterzuckerung<br />
echten Zucker! Außerdem sollten<br />
Zuckerkranke vom Typ 1 immer ein Notfall-Set<br />
mit sich tragen. Darin befinden<br />
sich unter anderem Traubenzucker und<br />
eine Glucagon-Spritze. Das Hormon Glucagon<br />
ist der Gegenspieler des Insulins.<br />
Eine Überzuckerung wirkt sich ganz<br />
ähnlich aus wie die Unterzuckerung. Wenn<br />
ein Diabetiker überzuckert ist, fühlt er sich<br />
müde und kraftlos, ist wackelig auf den<br />
Beinen. Manchmal ist ihm auch übel.<br />
Gleichzeitig tritt großer Durst auf. Die Nieren<br />
versuchen, den Zucker mit reichlich<br />
Wasser wieder aus dem Körper zu spülen.<br />
Das erklärt den Durst. Auch jetzt ist<br />
schnelles Handeln (Notarzt! Insulinspritze!)<br />
wichtig, denn ein diabetisches Koma<br />
kann tödlich enden.<br />
Hohe Überzuckerung riecht man: Der<br />
Atem des Patienten riecht nach Nagellack<br />
bzw. nach Azeton. Der Hintergrund: Um<br />
zu überleben, greift der Organismus auf<br />
Fette zurück, die in ihren Speichern lagern.<br />
Diese Fette wandelt er in Zuckermoleküle<br />
um. Dabei entstehen sogenannte<br />
Ketonkörper (Azeton). Ketonkörper<br />
können auch bei Gesunden nach längerem<br />
Fasten und nach starker körperlicher<br />
Anstrengung entstehen.<br />
Eine Überzuckerung kennen Gesunde<br />
aber nicht. Selbst ein komplett gefülltes<br />
Osternest oder eine große Tüte Gummibärchen<br />
können Gesunde problemlos essen.<br />
Es wird ihnen allenfalls schlecht.<br />
Gewichtsabnahme hilft<br />
giedefizit von 500 bis 800 Kalorien geschehen.<br />
c Wie gehen Sie in Ihrer Ernährungstherapie<br />
vor, wenn Patienten Gewicht<br />
verlieren sollen?<br />
d Wir sehen uns den Lebensstil des Patienten<br />
an. Hierher gehören nicht nur Ernährung<br />
und Bewegung, sondern der aktive<br />
Alltag, die Medienzeiten vor Fernseher<br />
oder PC und die Körpersprache. Wer<br />
schon viele Jahre in der Therapie tätig ist,<br />
sieht einem Menschen schon im Sitzen<br />
an, wie aktiv er ist. Damit meine ich nicht<br />
sportliche Ambitionen, sondern die Frage:<br />
Ist dies ein agiler Mensch, der viele Interessen<br />
hat, der sich auch gerne für eine<br />
Sache engagiert und der – sehr vereinfacht<br />
ausgedrückt – auch mal ein paar<br />
Treppen geht? Oder ist dies ein eher passiver<br />
Mensch, der nicht so leicht zu Aktivitäten<br />
zu motivieren ist?<br />
c Woher kommt es, dass Menschen so<br />
unterschiedliche Aktivitätslevel haben?<br />
d Das hängt mit sehr frühen Erfahrungen<br />
zusammen. Manche sind dazu erzogen,<br />
sich möglichst still und unauffällig<br />
zu verhalten. Andere mussten sich behaupten<br />
und alles erkämpfen. Bei wieder<br />
anderen wurden dem kindlichen Bewegungsdrang<br />
und dem Neugierverhalten<br />
keine Schranken auferlegt, so<br />
dass die Menschen die Erfahrung<br />
machen durften, wie viel<br />
Spaß es bringt, seinen Aktionsradius<br />
zu erweitern. Auch<br />
die Ernährungs-biografie und<br />
der Ernährungszustand spielen<br />
eine Rolle. Schließlich gibt<br />
es intellektuelle Unterschiede.<br />
Ein gut gebildeter Mensch<br />
leidet eher an einem Wohlstands-Übergewicht,<br />
wie ich<br />
es nenne. Damit meine ich<br />
eine qualitativ hochwertige<br />
Ernährung, die allerdings kalorisch<br />
zu hoch bemessen ist. Bei Menschen,<br />
die ein Wissens-Defizit haben und<br />
nicht einschätzen können, was fett- oder<br />
zuckerreiche Produkte sind oder wie viele<br />
Kalorien Getränke mit sich bringen, ist<br />
in der Beratung ein anderer Ansatz nötig.<br />
c Was sagen Sie zu sportlicher Betätigung?<br />
d Die ist natürlich wichtig und sehr<br />
sinnvoll. Wir bieten allen übergewichtigen<br />
Patienten – egal ob Diabetiker oder<br />
nicht – ein angeleitetes Bewegungsprogramm<br />
an.<br />
c Erleben Sie es häufiger, dass sich bei<br />
Diabetikern die Blutzuckerregulation<br />
Dipl.-Oecotrophologin<br />
Stefanie Kunz<br />
nach einer Gewichtsreduktion deutlich<br />
verbessert?<br />
d Aber ja! Ich hatte erst kürzlich einen<br />
Patienten mit einem BMI von fast 30. Ich<br />
habe intensiv mit ihm bearbeitet, was<br />
Diabetes fördert und wie der Stoffwechsel<br />
funktioniert. Sein Gesundheitsbewusstsein<br />
wurde da<strong>durch</strong> gestärkt. Er hat<br />
innerhalb von neun Monaten acht Kilo an<br />
Gewicht verloren und hält dieses Gewicht<br />
auch. Sein Langzeitblutzuckerwert, der<br />
Hb1c-Wert, hat sich in Richtung Normalbereich<br />
gesenkt.<br />
c<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Interview: Dorothea Kammerer<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 23
Berufsbildung<br />
Diabetiker brauchen keine Extrakost<br />
Übergangsfrist noch<br />
bis Oktober 2012<br />
Die Vorschriften für Diabetiker-Lebensmittel<br />
sind aufgehoben worden,<br />
und die Änderung der Diätverordnung<br />
ist am 9. Oktober 2010 in Kraft getreten.<br />
Noch gilt eine Übergangsfrist bis<br />
Oktober dieses Jahres. Bis dahin können<br />
die Unternehmen ihre Spezial-Lebensmittel<br />
weiter produzieren. Danach<br />
dürfen die Produkte bis zum Ablauf<br />
des Mindesthaltbarkeitsdatums<br />
noch verkauft werden. Das bedeutet:<br />
Für Diabetiker gibt es in absehbarer<br />
Zeit keine speziellen Lebensmittel<br />
mehr zu kaufen.<br />
Menschen sollten ab 45 Jahren nach der Empfehlung<br />
der Fachgesellschaften einen regelmäßigen<br />
Blutzuckertest <strong>durch</strong>führen lassen.<br />
Viele Jahrzehnte mussten Zuckerkranke<br />
auf alles, was mit Haushaltszucker gesüßt<br />
wurde, verzichten, weil man glaubte,<br />
dass der Zucker für den Diabetes zumindest<br />
mitverantwortlich ist. Heute weiß man<br />
es besser: Zucker – in Maßen genossen –<br />
schadet einem Diabetiker nicht. Lebensmittel<br />
mit dem Aufdruck „für Diabetiker geeignet“<br />
enthalten statt Zucker sogenannte<br />
Zuckeraustauschstoffe. Inzwischen weiß<br />
man, dass diese speziellen Lebensmittel<br />
keine Vorteile für Zuckerkranke bringen.<br />
Das Bundesamt für Risikobewertung<br />
(BfR) hatte bereits vor Jahren kritisiert, die<br />
speziellen Lebensmittel seien „aus ernährungsphysiologischer<br />
Sicht überflüssig“.<br />
Diabetes sei nicht allein eine Störung<br />
in der Regulation des Blutzuckerspiegels,<br />
sondern gehe auch mit Störungen des Eiweiß-<br />
und Fettstoffwechsels einher. Nach<br />
Ansicht von Diabetes-Experten wiegen die<br />
Produkte Betroffene oft in trügerischer Sicherheit<br />
und schaden manchmal sogar.<br />
Zahlreiche Lebensmittel enthalten hohe<br />
Anteile ungünstiger Fette. Viele Betroffene<br />
meinen jedoch, sich mit diesen Lebensmitteln<br />
etwas Gutes zu tun, und glauben,<br />
sie könnten unbegrenzt davon essen.<br />
Zudem sind die Spezial-Produkte in der<br />
Regel teurer als übliche Lebensmittel.<br />
Eine moderne diabetesgerechte Ernährung<br />
orientiert sich an den Grundzügen<br />
einer ausgewogenen vollwertigen<br />
Mischkost, wie sie die Deutsche Gesellschaft<br />
für Ernährung generell für gesunde<br />
Erwachsene empfiehlt. Hinsichtlich der<br />
Energiezufuhr gibt es grundsätzlich keine<br />
unterschiedlichen Empfehlungen für Diabetiker<br />
und Nicht-Diabetiker. Sie sollte so<br />
hoch sein, dass ein normales Körpergewicht<br />
erreicht bzw. gehalten wird.<br />
Weil eine Therapie, die nur den Zuckerhaushalt<br />
reguliert, bei Diabetes nicht<br />
ausreicht, wurden die Vorschriften für Diabetiker-Lebensmittel<br />
aufgehoben. Die Änderung<br />
der Diätverordnung ist am 9. Oktober<br />
2010 in Kraft getreten. Es gilt eine<br />
Übergangsfrist von zwei Jahren, während<br />
der die Unternehmen ihre Spezial-Lebensmittel<br />
weiter produzieren können. Ab<br />
Oktober 2012 dürfen die Produkte bis zum<br />
Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums<br />
noch verkauft werden. Dann ist Schluss.<br />
Diabetiker in der<br />
Gemeinschaftsverpflegung<br />
„Wir benötigen eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Hauswirtschaft und Pflege“,<br />
kommentiert die Unternehmensberaterin<br />
und <strong>rhw</strong>-Referentin Carola Reiner,<br />
Köln, die Situation. „Für das Zusammenspiel<br />
ist bedeutsam, dass intensiver kommuniziert<br />
wird. Die Pflege muss von der<br />
Küche informiert werden – salopp gesagt:<br />
was wo drin ist – und die Küche muss von<br />
der Pflege erfahren, wer was braucht.“<br />
Die Küche habe im Allgemeinen keine<br />
detaillierten Informationen über die BE-<br />
Verordnungen, so Carola Reiner. „Da muss<br />
die Kommunikation stimmen, damit diese<br />
Information bei der Küche ankommt.<br />
Auf der anderen Seite wissen häufig die<br />
Pflegekräfte nicht, wie viel BE beispielsweise<br />
in einer Portion Kartoffeln, in einem<br />
Stück Kuchen oder gar in einer Portion Gemüse<br />
stecken. Erst recht gilt das für Convenience-Produkte.<br />
Erfahrene können abschätzen,<br />
wie viele BE sich aus der Zusammensetzung<br />
des Produkts ergeben.“<br />
Der Pflege entgeht nicht, wenn der Bewohner<br />
etwas zwischen<strong>durch</strong> isst. Das bekommt<br />
die Küche jedoch beim besten Willen<br />
nicht mit. „Insofern muss auch über<br />
den Tag hinweg immer wieder Kommunikation<br />
stattfinden“, betont Carola Reiner.<br />
„Die Küche muss erfahren, was der Bewohner<br />
noch bekommen darf. Und die<br />
Pflege muss wissen: Wenn der Bewohner<br />
diesen Nachschlag noch isst, wie weit<br />
muss ich dann ‚runterspritzen‘?“<br />
In ihrem Seminar zu diesem Themenbereich<br />
befasst sich Carola Reiner auch<br />
mit der weit verbreiteten Meinung, der<br />
MDK verstehe nichts von der Diabetiker-<br />
Kost. „Das mag für den einen oder anderen<br />
Prüfer tatsächlich stimmen. Aber es<br />
gibt bereits in der Grundsatzstellungnahme<br />
zur Ernährung und Flüssigkeitsversorgung<br />
der Bewohner in Altenhilfeeinrichtungen,<br />
die der MDK vor einigen Jahren<br />
gemacht hat, ganz klar die Aussage,<br />
dass das Zuckerverbot für Diabetiker<br />
überholt sei.“<br />
Nachholbedarf gibt es dagegen bei<br />
der diabetesgerechten Speiseplanung hinsichtlich<br />
der Zwischenverpflegung. „Was<br />
die Mittagsmahlzeit angeht, so ist das nötige<br />
Wissen in aller Regel ganz gut vorhanden.<br />
Bei Frühstück und Abendessen<br />
sieht es aber eher mau aus und über die<br />
Zwischenverpflegung macht sich kaum jemand<br />
Gedanken. Da wird gegessen, wie<br />
es gerade kommt.“<br />
Da muss also einiges an Wissen auf<br />
den neuesten Stand gebracht werden.<br />
Welche Lebensmittel müssen berechnet<br />
werden? Was kann man tun, um bei einem<br />
Menü Kalorien bzw. BE zu sparen? Carola<br />
Reiner bringt ihren Seminar-Teilnehmern<br />
die Antworten spielerisch nahe – mit einem<br />
Ernährungsspiel, bei dem man sich<br />
von einem „Büffet“ bedient und dabei erfährt,<br />
wie viele Kalorien bzw. BE man sich<br />
da eben auf den Teller geladen hat.<br />
t Dorothea Kammerer<br />
24 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
14.<strong>rhw</strong>-Symposium<br />
„Reinigung, Schulung und Service“<br />
Freitag, 11. Mai 2012 im Kardinal Wendel Haus<br />
am Englischen Garten in München<br />
dgh<br />
In Zusammenarbeit mit der Bundesarbeits -<br />
gemeinschaft Hauswirtschaft, dem Bayerischen<br />
Landesausschuss für Hauswirtschaft und dem<br />
Berufsverband Hauswirtschaft e.V.<br />
Programm:<br />
9.00 bis 9.45 Uhr<br />
Anmeldung und Willkommenskaffee<br />
9.45 bis 10.00 Uhr<br />
Begrüßung<br />
Robert Baumann, Moderator, Chefredakteur <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
10.00 bis 11.00 Uhr<br />
t Reinigung im Tandem – Qualität prüfen und sichern!<br />
HBL Tanja Traub, Leiterin LiSeplus – Organisationsberatung & Training der Liebenau<br />
Service GmbH (LiSe), Markus Lerner, Abteilungsleiter Gebäudeservice<br />
Als anerkannte Werkstatt für behinderte<br />
Menschen (WfbM) arbeitet die<br />
Liebenau Service GmbH (LiSe) in allen<br />
Dienstleistungsbereichen Gebäudeservice,<br />
Catering und Textilservice mit<br />
fachlich geschultem Personal im Tandem<br />
mit behinderten Menschen. Tanja<br />
Traub und Markus Lerner schildern,<br />
welche Herausforderungen es dabei<br />
gibt und wie die Dienstleistungsqualität in der Reinigung gewährleistet und<br />
überprüft werden kann.<br />
11.00 bis 12.15 Uhr<br />
t Werterhaltende Pflege und Reinigung von Natursteinböden<br />
Herbert Fahrenkrog, Leiter des Beratungsservice Magna Naturstein, Loitsche<br />
Marmor, Keramik, Natursteinböden - welche Fehler können<br />
bei der Reinigung und Pflege von Keramik und Naturwerksteinen<br />
auftreten und wie werden sie ver -<br />
mieden? Herbert Fahrenkrog hat bereits mehrere Fachbücher<br />
und viele Artikel zum Thema Naturstein, Keramik<br />
und Reinigung geschrieben. Er hält unter anderem<br />
Fachseminare für Reinigungs mittelhersteller und Gutachter<br />
ab und ist bekannt für praxisorientierte und „nicht<br />
trockene“ Vorträge.<br />
12.15 bis 13.20 Uhr<br />
t Mittagspause (Büffet und Biergarten)<br />
<br />
Jetzt Infovideo ansehen unter<br />
www.<strong>rhw</strong>-symposium.de<br />
13.20 bis 14.00 Uhr<br />
t Hygiene-Schulungskonzepte (nicht nur) für Pädagogen<br />
Sandra Bendrauoa und Halina Neteler, diakonia inhouse - Komplettbewirtschaftung<br />
von Kindertagesstätten, München<br />
Mit ihrem Schulungskonzept zum Infektionsschutzgesetz überzeugten sie<br />
2009 eine fünfköpfige Jury und gewannen den <strong>rhw</strong>-Hygiene-Preis. Nun hat<br />
das Münchner diakonia-Team ein<br />
komplett neues Schulungskonzept zu<br />
Hygiene und hauswirtschaftlichen<br />
Kenntnissen für Pädagogen entwickelt,<br />
das sie erstmals beim <strong>rhw</strong>-Symposium<br />
einer großen Öffentlichkeit<br />
vorstellen werden.<br />
14.00 bis 14.45 Uhr<br />
t Datenschutz in der Hauswirtschaft - häufig unterschätzt?!<br />
Alexandra Bergendahl, Juristin, Trainerin und Coach, München<br />
Die Wichtigkeit des Datenschutzes (zum Beispiel bei Patientendaten)<br />
wird in vielen sozialen Einrichtungen oftmals<br />
noch unterschätzt. Dabei kann es schnell zu erheb -<br />
lichen Problemen kommen, als man zunächst glaubt.<br />
Zudem ist Datenschutz auch für das Image eines Hauses<br />
mitentscheidend. Die Referentin und Buchautorin vermittelt<br />
praxisnah, wo die größten Gefahren liegen und<br />
wie man das Wissen optimal in Schulungen vermittelt.<br />
Mehrfach erprobt in der berufspraktischen Fortbildung!<br />
14.45 bis 15.30 Uhr<br />
t Kaffeepause (Büffet und Biergarten)<br />
15.30 bis 15.45 Uhr<br />
t Verleihung des <strong>rhw</strong>-Service-Awards 2012<br />
(Gewinner werden im April ermittelt)<br />
Abgucken und Lernen von Kollegen/innen ist erlaubt<br />
15.45 bis 16.15 Uhr<br />
t Diskussion und Reflexion mit den Teilnehmern<br />
„Der Begriff Hauswirtschaft wird (in der bayerischen<br />
Berufsbildung) ersetzt – Chance oder Risiko?“<br />
16.15 bis 17.00 Uhr<br />
t Optimales Marketing für die Reinigung in Privathaushalten<br />
Helmut Schwind, Happy Maids, Puchheim<br />
Wie kann man Haushaltshilfen legal und attraktiv vermitteln?<br />
Helmut Schwind, Gründer von Happy Maids,<br />
schildert in seinem Vortrag, wie man es den Kunden so<br />
einfach wie möglich macht, haushaltsnahe Leistungen<br />
zu buchen und nutzt hierzu Online-Auftritte und das<br />
Fernsehen (unter anderem VOX, Pro 7 und SAT 1). Richtiges<br />
Marketing und Preisgestaltung sind die halbe Miete<br />
- lassen Sie sich für neue Wege inspirieren!<br />
<strong>rhw</strong><br />
Service<br />
Award<br />
2012<br />
ca. 17.15 Uhr<br />
Ende der Veranstaltung, Möglichkeit zur Führung <strong>durch</strong> den Englischen<br />
Garten<br />
10 Prozent Frühbucherrabatt verlängert bis 15. März 2012<br />
www.<strong>rhw</strong>-symposium.de
14.<strong>rhw</strong>-Symposium<br />
„Reinigung, Schulung und Service“<br />
Termin/Tagungsort<br />
Freitag, 11. Mai 2012, von 9.45 Uhr bis 17.15 Uhr,<br />
im Kardinal Wendel Haus, Mandlstraße 23, 80802 München<br />
Rahmenprogramm<br />
Donnerstag, 10. Mai 2012<br />
17.45 Uhr bis etwa 19.30 Uhr<br />
Gastro-Führung <strong>durch</strong> die AllianzArena<br />
Führung „Von der Currywurst bis zur VIP-<br />
Lounge - Einblicke in die Gastronomie der<br />
AllianzArena“. Pro Spieltag werden im<br />
Public Catering rund 40.000 Bier und<br />
20.000 Bratwürste ausgegeben. Gleichzeitig<br />
kümmern sich bis zu 70 Köche und zahlreiche<br />
Servicekräfte um das leibliche Wohl von<br />
bis zu 7.000 VIP-Gästen pro Fußballspiel<br />
(Quelle: Arena One GmbH). Ein seltener<br />
Blick hinter die Kulissen des Stadions. Bitte<br />
beachten Sie, dass je Anmeldung nur eine<br />
Begleitperson mitangemeldet werden kann.<br />
Anfahrt zur Arena mit der U6 bis Fröttmaning, dann zirka 10 Minuten zu Fuß.<br />
Treffpunkt: 17.45 Uhr an der „Welcome Zone West“<br />
Eintritt: 20,- Euro inkl. MwSt. Sie erhalten eine separate Rechnung.<br />
ab 20.00 Uhr<br />
Einstimmung mit Referenten und Teilnehmern<br />
Get Together im Wirtshaus zur Brezn auf der berühmten Münchener Leopoldstraße, nahe U-Bahn-<br />
Haltestelle Münchener Freiheit (www.zurbrezn.de)<br />
Freitag, 11. Mai 2012<br />
17.30 Uhr bis etwa 19.00 Uhr<br />
Landschaftsarchitektur erleben: „Der Englische Garten“<br />
Direkt vor der Tür des Kardinal Wendel Hauses öffnet sich der berühmte Englische Garten den Besuchern.<br />
Zusammen mit der Landschaftsarchitektin Isabelle Woysch streifen Sie etwa 1,5 Stunden<br />
<strong>durch</strong> den Landschaftspark zu besonders alten Bäumen und erfahren mehr über den Chinesischen<br />
Turm, den Kleinhesseloher See und den Monopteros.<br />
Treffpunkt: Kardinal Wendel Haus<br />
Kosten: 10,– Euro (bitte bar mitbringen)<br />
Teilnahmegebühr <strong>rhw</strong>-Symposium (10 % Frühbucherrabatt bis 15. 2. 2012)<br />
Vorzugspreis für Mitglieder in Verbänden der BAG-HW, und Abonnenten von <strong>rhw</strong> manage ment<br />
oder <strong>rhw</strong> praxis: 125,- Euro. 145,- Euro Normalpreis, Schüler, Studenten und Auszubil dende erhalten<br />
20% Ermäßigung auf den Normal preis. Im Preis enthalten sind Tagungsunterlagen, -getränke,<br />
Kaffeepausen, Mittag essen.<br />
Ihr Vorteil:<br />
Alle Preise verstehen sich bereits inkl. gesetzl. MwSt.<br />
Nur noch 10 Plätze<br />
Foto: Robert Baumann<br />
Teilnahmebedingungen<br />
Anmeldungen können nur schriftlich (Post, Fax, E-Mail) erfolgen und werden von uns bestätigt.<br />
Zirka vier Wochen vor der Veranstaltung er halten Sie die Rechnung, die per Überweisung zu zahlen<br />
ist. Die Barzahlung am Tag der Veranstal tung ist nicht möglich. Stornierungen müssen schriftlich<br />
erfolgen und werden vom Veranstal ter bestätigt. Bei Stornierungen, die bis 20. April 2012 eingehen,<br />
wird eine Bearbeitungsgebühr von 30,- Euro erhoben.<br />
Für Stornierungen, die nach dem 27. April 2012 eingehen, werden 50 % der Teilnahmegebühren<br />
berechnet. Wenn Sie ohne vorherige Stornierung nicht teilnehmen oder nach dem 4. Mai 2012<br />
stornieren, wird die volle Teilnahmegebühr berechnet. Sie können jedoch jederzeit eine Ersatzperson<br />
schicken. Der Veranstalter behält sich das Recht vor, das Symposium aus dringenden Gründen abzusagen,<br />
Programm- und Preisänder ungen vorbehalten.<br />
Veranstalter<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH,<br />
Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />
81245 München<br />
Ihr Ansprechpartner Ulrich Bartel,<br />
Telefon: (0 89) 31 89 05-54<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kardinal<br />
Wendel<br />
Haus<br />
Aussteller (Stand Februar 2012):<br />
Hygienesystem<br />
Unser neuer Service für Sie: Durch eine Kooperation mit der Deutschen Bahn<br />
können Sie ab sofort für nur 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen <strong>rhw</strong>-Veranstaltungen<br />
fahren! Infos unter www.vnm-akademie.de<br />
Per Post an: vnm-Akademie, Postfach 60 06 62, 81206 München,<br />
oder per Fax: (0 89) 31 89 05-38<br />
Einrichtung/Institution<br />
Name/Vorname (1. Teilnehmer/in)<br />
Name/Vorname (2. Teilnehmer/in)<br />
Name/Vorname (weitere Teilnehmer)<br />
Berufliche Funktion<br />
Telefon/Fax<br />
Straße/Nr.<br />
Land/PLZ/Ort<br />
Datum/Unterschrift<br />
ANMELDECOUPON per Fax 0 89/318905-38<br />
JA,<br />
■ Ich melde mich /uns verbindlich für das 14. <strong>rhw</strong>-Symposium am 11. 5. 2012 an.<br />
■ Ich bin Abonnent/Mitglied in einem der o. g. Verbände:<br />
Abo-Nr. / Verbandsname<br />
Sie möchten im Tagungshaus übernachten vom 10. 5. 2012 auf den 11. 5. 2012?<br />
Einzelzimmer: 83,– Euro/Doppelzimmer: 105,– Euro inkl. Frühstück,<br />
zu buchen unter Telefon (0 89) 38 10 20 oder kwh@kath-akademie-bayern.de<br />
E-Mail<br />
Mit meiner Unterschrift erkenne ich die Teilnahmebedingungen an.<br />
Ich melde mich/uns verbindlich an für:<br />
■ Allianz-Arena Gastro-Tour am 10. 5. 2012 (20,– Euro)<br />
Y<br />
■ Get together im Wirtshaus zur Brezn am 10. 5. 2012<br />
■ Parkführung „Der Englische Garten“ am 11. 5. 2012 (10,– Euro)<br />
Abweichende Rechnungsanschrift:<br />
Name/Vorname (weitere Teilnehmer)<br />
Telefon/Fax<br />
E-Mail<br />
Straße/Nr.<br />
Land/PLZ/Ort<br />
<strong>rhw</strong><br />
rationelle hauswirtschaft<br />
<strong>management</strong>
Fachthema<br />
Die „guten Geister“<br />
haben ausgedient<br />
Renate Baur ist Bereichsleiterin für das iwentcasino, der Gastronomiemarke<br />
der IWL Werkstätten für Menschen mit Behinderungen<br />
in München. Sie wünscht der Hauswirtschaftsbranche<br />
und ihren Beschäftigten mehr Selbstbewusstsein – und hat<br />
auch Ideen, wie dieses gestärkt werden kann.<br />
Foto: Privat<br />
Das sind unsere hilfreichen Geister“:<br />
Wie oft hat Renate Baur diesen Satz<br />
schon gelesen, wenn es um die Mitarbeiter<br />
der Hauswirtschaft geht. So nett er<br />
vielleicht gemeint ist, für die Bereichsleiterin<br />
der iwentcasinos fasst er gleich mehrere<br />
Probleme der Hauswirtschaft prägnant<br />
zusammen. „Die Branche hat zu wenig<br />
Strahlkraft“, sagt sie.<br />
Die Mitarbeiter – meistens sind es Mitarbeiterinnen<br />
– machen ihre Arbeit höchst<br />
professionell, aber oft im Hintergrund, kaum<br />
sichtbar für die anderen Bereiche der Einrichtung<br />
und erst recht nicht für die Öffentlichkeit.<br />
Alle schätzen es, wenn die Zimmer<br />
geputzt, die Wäsche gewaschen, der Tisch<br />
gedeckt ist. Was dahinter und wer dahinter<br />
steckt, sehen jedoch nur wenige.<br />
Woran das liegt? In den Augen von Renate<br />
Baur auch an den Mitarbeitern selbst.<br />
Schon mit der äußeren Erscheinung fängt<br />
es an: „Die Hauswirtschaft arbeitet oft auf<br />
Hightech-Niveau. Das spiegelt sich aber<br />
kaum in der Kleidung wider. Da herrscht die<br />
Kittelschürze vor und das vermittelt ein altbackenes<br />
Bild.“<br />
Bei der inneren Einstellung geht es weiter.<br />
Man bleibt hinter den Kulissen, versucht<br />
nicht aufzufallen und unbemerkt seine Arbeit<br />
zu machen. „Oft mangelt es an Selbstbewusstsein“,<br />
sagt Baur. Allerdings liege<br />
das nicht nur an den Mitarbeitern, sondern<br />
auch an den Strukturen in vielen Häusern.<br />
„Die Hauswirtschaftsleitung wird in vielen<br />
Einrichtungen von einem Küchen- oder Bereichsleiter<br />
mitgemacht.“ Diese Posten sind<br />
meist von Männern besetzt – obwohl die<br />
Hauswirtschaft von Frauen dominiert ist.<br />
Qualitätszirkel mit Hauswirtschaft<br />
Da passiert es immer wieder, dass Männer<br />
vorne stehen und die Richtung angeben,<br />
weil sie lauter sind – und die Frauen mit dem<br />
größeren Fachwissen keine Routine entwickeln<br />
können, ihre Meinung zu äußern. Und<br />
so verschwindet die Hauswirtschaft im<br />
Schatten und wird nur dann ins Rampenlicht<br />
gerückt, wenn es darum geht, Kosten<br />
zu sparen. „Das ist für viele der Bereich, der<br />
am leichtesten ausgelagert werden kann,<br />
wo man am einfachsten kürzen kann – weil<br />
die Mitarbeiter nicht so präsent sind.“<br />
Dass es auch anders geht, versucht sie<br />
bei den IWL-Werkstätten zu zeigen. Bei der<br />
Kleidung fängt es an – die Mitarbeiter der<br />
Hauswirtschaft tragen Bar- oder Kochjacken<br />
–, beim innerbetrieblichen Stellenwert<br />
geht es weiter. „In unseren Qualitätszirkeln<br />
sitzen inzwischen auch Vertreterinnen der<br />
Hauswirtschaft.“ Damit hat sie <strong>durch</strong>weg<br />
gute Erfahrungen gemacht: „Die Frauen<br />
bringen eine hohe Expertise mit.“ Sie<br />
schätzt vor allem den technischen Blick, den<br />
die Hauswirtschaft einbringt.<br />
Zudem sei es einfacher, Ideen oder Konzepte<br />
umzusetzen, wenn man die Entscheidungen<br />
nicht alleine treffe, sondern die<br />
Hauswirtschaft gleich einbinde. Zum Beispiel<br />
beim Thema Nachhaltigkeit. „Wir haben<br />
gemeinsam beschlossen, ein neues Reinigungsmittel<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
einzusetzen und bei Konferenzen<br />
nicht mehr die kleinen 0,2-Liter-Fläschchen<br />
auf den Tisch zu stellen, sondern große Karaffen<br />
mit Wasser, das mit frischen Kräutern<br />
oder Früchten aromatisiert wurde.“<br />
Nebeneffekte des Einbindens des Bereiches<br />
Hauswirtschaft sind, dass auch die<br />
Vertreterinnen der Hauswirtschaft mehr<br />
Routine im Auftreten gegenüber ihren Kollegen<br />
bekommen. Und dass sie die neue<br />
Wertschätzung ihrer Meinung in ihren Bereich<br />
hinein tragen.<br />
Wer im Meeting sitzt,<br />
der bedeutet was?<br />
„Die Hauswirtschaft muss<br />
sichtbarer gemacht werden“,<br />
sagt Renate Baur<br />
„Es hat eine enorme Strahlkraft, wenn<br />
die anderen Mitarbeiter der Hauswirtschaft<br />
sehen, dass ihre Abteilungsleiterin zwei<br />
Stunden weg ist, um an einer Besprechung<br />
teilzunehmen. Das stärkt das Selbstbewusstsein<br />
der ganzen Gruppe.“ Und schließlich<br />
lässt sich auf diesem Weg auch etwas<br />
für die Gleichberechtigung von Mann und<br />
Frau tun. „Denn ich halte es für fatal, wenn<br />
gerade unsere Mitarbeiterinnen mit Behinderung<br />
nur Männer in der Alpharolle erleben.“<br />
Renate Baur hat noch viele andere Ideen,<br />
wie sich der Stellenwert der Hauswirtschaft<br />
innerhalb einer Einrichtung verbessern<br />
ließe. Eine Idee ist, sich mehr zu zeigen,<br />
„anstatt nur geschwind ins Zimmer zu<br />
huschen und den Tee zu servieren“. Stattdessen<br />
können sich die Mitarbeiter mit einem<br />
gut gemachten gemeinsamen Foto<br />
oder vielleicht sogar einem Flyer präsentieren.<br />
„Man kann auch alle Mitarbeiter ein Namensschild<br />
tragen lassen.“<br />
Erlöse generieren statt ständig sparen<br />
Neben diesen kleineren Einzelmaßnahmen<br />
gibt es für Renate Baur auch große Projekte,<br />
die die Hauswirtschaft übernehmen<br />
könnte, um zum Beispiel eigene Erlöse zu<br />
generieren. „Man könnte sich überlegen,<br />
worin man gut ist und welche Dienstleistungen<br />
man für kleinere Unternehmen in<br />
der Nachbarschaft anbieten könnte.“ Also:<br />
das Haus für Konferenzen oder Veranstaltungen<br />
anderer Betriebe öffnen. Oder anbieten,<br />
die Berufskleidung der anderen Firmen<br />
mit zu waschen – wenn man eine eigene<br />
Wäscherei betreibt. Oder die eigene<br />
technische Kompetenz nutzen und die Kaffeevollautomaten<br />
der Nachbarn warten.<br />
„Das alles bedarf natürlich ein bisschen Mut<br />
– und auch den Impuls von oben.“ Ihrer Meinung<br />
nach lohnt sich dieser Mut aber, denn:<br />
„Die Hauswirtschaft muss sichtbarer gemacht<br />
werden“. t Isabelle Butschek<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 27
Management<br />
Öfter telefonieren:<br />
Einstellungsgespräche<br />
Erfolgreiche Mitarbeiter sind<br />
Ihr wertvollstes Kapital. Deshalb<br />
ist es unumgänglich, sie<br />
sorgfältig auszusuchen. Fehleinschätzungen<br />
können teuer<br />
zu stehen kommen. Minimieren<br />
Sie Ihr Risiko, indem Sie<br />
sich optimal auf das Vorstellungsgespräch<br />
vorbereiten<br />
und auch schon vorab telefonieren.<br />
Nehmen Sie sich Zeit<br />
für eine gründliche Prüfung<br />
der schriftlich eingereichten<br />
Unterlagen Ihrer Bewerber.<br />
Was sich immer mehr <strong>durch</strong>setzt, ist<br />
das telefonische Gespräch vor der<br />
persönlichen Bewerbervorstellung.<br />
Bereits am Telefon können Sie vorab<br />
Fragen stellen und beantworten. Die telefonische<br />
Bewerbung hat an Bedeutung<br />
stark gewonnen, besonders für notwendige<br />
Vorab-Informationen. Am Telefon können<br />
Sie bereits selektieren und sparen sich<br />
im negativen Fall ein umfangreiches Bewerbungsgespräch<br />
und die Lektüre der Bewerbungsunterlagen.<br />
Bewerben bei den (guten) Bewerbern<br />
Doch auch andersherum bewerben Sie<br />
sich bei zukünftigen Bewerbern. Bevor sich<br />
ein Stellensuchender nämlich überhaupt<br />
bewirbt, sieht er sich erst einmal Ihre<br />
Homepage an. Dabei spielt Ihr Image in der<br />
Öffentlichkeit eine Rolle. Nur das beste Öffentlichkeitsbild<br />
bringt Ihnen genügend<br />
und auch erstklassige Bewerber/Innen, so<br />
dass Sie auswählen können. Stellenangebote<br />
müssen attraktiv sein, um Bewerber<br />
zu finden. Bewerber/Innen, die die Wahl<br />
zwischen mehreren Stellenangeboten haben,<br />
suchen sich den attraktivsten Arbeitgeber<br />
aus. Das jüngste Schlagwort heißt<br />
Social Media. Meinungsbildung eines Bewerbers<br />
gibt es auch via Internet. Bei Facebook<br />
werden Firmen bewertet und das<br />
beeinflusst Personen, die sich überlegen,<br />
wo sie sich bewerben. Der Nutzer von Facebook<br />
ist im Durchschnitt 36,5 Jahre alt<br />
und informiert sich im Internet. Für ihn ist<br />
dort ein Vorselektieren möglich. Er wird<br />
sich auf die „heißen Adressen“ konzentrieren<br />
und sich nur dort bewerben. Wer<br />
qualifiziert ist, kann sich dass leisten.<br />
Fazit: Ein telefonisches Interview mit<br />
einem Bewerber spart Zeit, spart Fahrtkosten<br />
für die Vorstellung, spart Lektüre<br />
der Bewerbungsunterlagen. Also: erst Telefonieren,<br />
dann bei Interesse Unterlagen<br />
fordern und dann das Vorstellungsgespräch<br />
vornehmen.<br />
Die Vorstellung des Bewerbers<br />
Stellen Sie Ihr Unternehmen ohne<br />
Schönfärberei vor, ohne die positiven Seiten<br />
einseitig und stark zu übertreiben. Beantworten<br />
Sie die Fragen des Bewerbers.<br />
Fordern Sie Ihn auf, sofort nachzufragen,<br />
wenn Sie den Rundgang <strong>durch</strong> den Betrieb<br />
mit ihm machen. Überlasten Sie die Präsentation<br />
nicht mit zu vielen Daten und<br />
Fakten. Die kann sich der Bewerber ohnehin<br />
nicht auf die Schnelle merken.<br />
Schätzen Sie eine Bewerbung nicht negativ<br />
ein, wenn der Kandidat gleich nach<br />
der Bezahlung fragt. Für viele steht Lohn<br />
und Gehalt im Mittelpunkt, auch für solche,<br />
die gute Leistung erbringen und gut<br />
motiviert sind. Weichen die Vorstellungen<br />
des Bewerbers von Ihrem Angebot stark<br />
ab, ist das Gespräch beendet. Oder Sie behalten<br />
sich vor, später eine endgültige Entscheidung<br />
zu treffen. Bevor Sie sich zum<br />
Gehalt äußern, fragen Sie nach der Berufserfahrung<br />
des Bewerbers.<br />
Die Arbeitszeit<br />
Stellt der Bewerber diese Frage nicht,<br />
dann nennen Sie von selbst die Arbeitszeit,<br />
besonders bei Teilzeitkräften. Auch flexible<br />
Arbeitszeiten gehören zu den Informationen,<br />
die Sie bereits am Telefon geben<br />
sollten. Die Arbeitszeiten müssen auf jeden<br />
Fall den Vorstellungen eines Teilzeit-<br />
Bewerbers entsprechen. Muss sich der Bewerber<br />
anpassen, wird er wahrscheinlich<br />
schnell wieder kündigen. Und die hohe<br />
Fluktuation ist unangenehm für Sie, weil<br />
jede Stellenausschreibung Arbeit macht.<br />
Vermeiden Sie nichtssagende Floskeln<br />
Fotos: Archiv, Dr. Schnell<br />
28 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Management<br />
im Gespräch, beispielsweise „Gutes Betriebsklima“,<br />
„Super-Team“, „nette Kollegen“.<br />
Das Betriebsklima ist zwar schwer<br />
zu messen, und jeder Betrieb behauptet,<br />
ein gutes zu haben. Auch Parkmöglichkeiten<br />
für den PKW des Bewerbers sind interessant,<br />
sowie der günstige Standort zum<br />
öffentlichen Nahverkehr.<br />
Welche Fragen stellen<br />
Sie im Gespräch?<br />
Fragen Sie den Bewerber nach seinen<br />
Motiven für die Bewerbung und die Erwartungen,<br />
die er bei Ihnen hat. Stellen Sie<br />
einen Fragebogen zusammen, so dass Sie<br />
keine Frage vergessen. Wer sich bewirbt,<br />
muss damit rechnen, dass Sie eine Gesprächsstrategie<br />
haben und während des<br />
Gesprächs Notizen machen. Mehr als acht<br />
Fragen sollten Sie nicht stellen, sonst<br />
kommt der Gedanke nach einem Verhör<br />
auf. Stellen Sie nicht mehrere Fragen hintereinander,<br />
und begründen Sie eine<br />
schwierige Frage, um das Verständnis der<br />
bewerbenden Person zu erreichen.<br />
Typische Fragen:<br />
u „Wo haben Sie zuletzt gearbeitet?“<br />
u „Wie lange waren Sie dort?“<br />
u „Was hat Ihnen dort besonders gut gefallen?“<br />
u „Was sind Ihre Stärken / Schwächen?“<br />
u „Warum bewerben Sie sich gerade bei<br />
uns?“<br />
freundlich. Bei einem abgelehnten Bewerber<br />
muss der Abschluss des Gesprächs positiv<br />
sein, denn nur dann wird er über Ihren<br />
Betrieb positiv sprechen. Geben Sie<br />
ihm Tipps, wo er sich noch bewerben könnte.<br />
Wer abgelehnt wird und trotzdem positiv<br />
über Ihre Firma spricht, erzählt es sieben<br />
anderen. Das fördert das Image Ihrer<br />
Firma.<br />
Die Zeugnisse<br />
Ältere Zeugnisse haben kaum noch aktuellen<br />
Aussagewert und das jüngste Arbeitszeugnis<br />
ist zwar aktuell, entspricht<br />
aber nicht immer der Wahrheit (Gefälligkeits-Zeugnisse).<br />
Arbeitsplatzwechsel und<br />
Zeitlücken im Lebenslauf sind wichtige Themen,<br />
im persönlichen Gespräch nachzufragen.<br />
Zeugnisse und Lebenslauf müssen<br />
vor dem Gespräch gesichtet werden, die<br />
Zusendung per E-Mail ist nicht mehr ungewöhnlich.<br />
Sie zeigen vor allem die Lückenlosigkeit<br />
der Beschäftigung auf und<br />
sind allerdings nur eine Hilfe bei der Einladung<br />
zum Vorstellungsgespräch. Zeugnisse<br />
und Lebenslauf orientieren sich an<br />
der Vergangenheit, während das Anforderungsprofil<br />
zukunftsorientiert ist.<br />
Das Anforderungsprofil<br />
Ein klar definiertes Anforderungsprofil<br />
ist immer gut. Damit weiß jeder, der sich bewirbt,<br />
was auf ihn zukommt, und Sie selbst<br />
entscheiden leichter, ob der Bewerber den<br />
Erwartungen entsprechen kann. Dieses Profil<br />
nennt die persönlichen und fachlichen<br />
Qualifikationen, die mit der zu besetzenden<br />
Position verbunden ist. Auch bei künftigen<br />
Gesprächen kann es immer wieder eine Hilfe<br />
für Sie sein. Schließlich können Sie es<br />
dem Bewerber schon vor dem Gespräch zu<br />
senden, damit er selbst eine Über- oder Unterforderung<br />
feststellen kann.<br />
Verheimlichen Sie im Anforderungsprofil<br />
nichts. Wenn Sie wissen, dass bestimmte<br />
Arbeiten in Ihrem Betrieb häufig<br />
anfallen, muss das erwähnt sein. Erwähnen<br />
Sie ebenfalls Sondereinsätze, auch<br />
wenn sie nur selten vorkommen. Schildern<br />
Sie die Realität ohne Beschönigung. Die<br />
Gefahr, den Bewerber abzuschrecken, ist<br />
zwar gegeben, aber ist es nicht viel schlimmer,<br />
wenn die Stellenbeschreibung unwahr<br />
oder unvollständig ist und der Bewerber<br />
schon in der Probezeit kündigt? Das Anforderungsprofil<br />
muss auch immer wieder<br />
aktualisiert werden. t Rolf Leicher<br />
Wo sind Sie jetzt tätig<br />
und wie lange?<br />
Mit den Antworten auf diese Frage bekommen<br />
Sie wichtige Hinweise auf die Ausdauer<br />
und Beständigkeit des Bewerbers.<br />
Ist im häufigen Wechsel ein kontinuierlicher<br />
beruflicher Aufstieg erkennbar, so sind<br />
Stellenwechsel anders zu bewerten, als<br />
wenn sie planlos oder zufällig vom Bewerber<br />
dargestellt werden. Klagt der Bewerber<br />
über frühere Arbeitgeber, so weist das<br />
auf mangelnde Loyalität hin, die Sie später<br />
selbst treffen könnte.<br />
Wie sich der Bewerber seinen Arbeitsplatz<br />
bei Ihnen vorstellt, sollten Sie fragen.<br />
An der Antwort erkennen Sie, ob er nur irgendeine<br />
Stelle sucht oder gerade Ihre<br />
Stelle. Auch die persönliche Stärke des Bewerbers<br />
ist ein Signal für Sie. Fragen Sie<br />
ihn danach, was er für Stärken hat.<br />
Der Gesprächsabschluss<br />
Der Abschluss des Gespräches dient<br />
der Imagepflege Ihres Unternehmens.<br />
Selbst wenn der Bewerber nicht Ihren Vorstellungen<br />
entsprach, reagieren Sie positiv<br />
und verabschieden Sie ihn am Telefon<br />
<strong>rhw</strong> bietet mehr –<br />
3. <strong>rhw</strong>-Exkursion für Abonnenten am 27. April 2012<br />
Nach den ersten beiden erfolgreichen <strong>rhw</strong>-Exkursionen zum Schloss Nymphenburg<br />
und zu MIELE nach Gütersloh folgt am Freitag, den 27. April 2012 der nächste Termin.<br />
Sie besuchen das Schulungszentrum von Alegria und die Produktionsanlagen<br />
von DR. SCHNELL in München!<br />
Von 10.00 bis 15.00 Uhr erfahren Sie in zwei Vorträgen Wissenswertes zu Hygiene,<br />
Reinigung sowie Desinfektion und wie diese Mittel hergestellt und abgefüllt werden.<br />
Anmeldungen für eine geringe Schutzgebühr von 10 Euro sind ab sofort online möglich<br />
unter www.vnm-akdademie.de. Auch für einen Imbiss und Getränke ist dabei<br />
am 27. 4. 2011 gesorgt. Es werden 20 Plätze bereitgestellt, diese werden nach Reihenfolge<br />
des Eingangs vergeben.<br />
<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 29
Fachthema<br />
Das werden Sie 2012 öfter<br />
hören: EQR – DQR – ECVET<br />
In diesem Jahr müssen endgültig die Weichen gestellt werden,<br />
um die hauswirtschaftlichen Berufe auf Niveaustufen einzuordnen.<br />
Eine so genannte Taskforce der dgh arbeitet bereits seit<br />
zwei Jahren daran und steht kurz vor dem Abschluss. Sigried<br />
Boldajipour vom Schulzentrum Neustadt in Bremen erläutert die<br />
drei wichtigsten Begriffe.<br />
Vor über fünf Jahren im Oktober 2006<br />
verständigten sich das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) und die Kultusministerkonferenz<br />
(KMK) darauf, gemeinsam einen Deutschen<br />
Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen<br />
(DQR) zu entwickeln. Sie folgten damit<br />
einer Empfehlung des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates. Bis Ende 2012 sollen<br />
alle neuen Qualifikationsbescheinigungen<br />
und Diplome mit einem klaren Verweis auf<br />
das zutreffende Niveau des EQR versehen<br />
werden.<br />
1. EQR: für europaweite<br />
Vergleichbarkeit<br />
Der European Qualifications Framework<br />
(EQF) heißt auf Deutsch Europäischer Qualifikationsrahmen<br />
(EQR). Der EQR stellt sich<br />
die schwierige Aufgabe, auch komplexe Qualifikationen<br />
von Personen in einem Raster so<br />
zu definieren, dass eine europaweite Vergleichbarkeit<br />
hergestellt werden kann.<br />
Das Ziel des EQR ist, die Mobilität von<br />
Beschäftigten und Lernenden zwischen den<br />
verschiedenen Ländern zu fördern und deren<br />
lebenslanges Lernen zu erleichtern. Hierzu<br />
wird formales Lernen (beispielsweise ein<br />
Schulabschluss), aber auch informelles Lernen<br />
validiert, also Lernen und Erfahrungen<br />
außerhalb von Schulen oder Hochschulen.<br />
Unter Validierung versteht man den Nachweis,<br />
dass eine Methode auch für ihren Einsatzzweck<br />
geeignet ist.<br />
Das Kernstück des EQR sind acht Referenzniveaus,<br />
die beschreiben, welche Kenntnisse,<br />
Fertigkeiten und Kompetenzen die Beschäftigten/Lernenden<br />
haben, unabhängig<br />
davon, wo diese Qualifikationen erworben<br />
wurden. Der EQR gilt für alle Arten von Qualifikationen,<br />
von der schulischen über die<br />
akademische bis zur beruflichen Bildung. Er<br />
bedeutet eine Abkehr vom Lerninput (Dauer<br />
eines Lernprozesses, Art der Einrichtung)<br />
und eine Verschiebung des Schwerpunktes<br />
auf die Lernergebnisse. Der Rahmen empfiehlt,<br />
dass sich alle neuen Qualifikationen,<br />
die ab 2012 erteilt werden, auf das geeignete<br />
EQR-Niveau beziehen (Informationen<br />
unter www.bibb.de/de/wlk18242.htm).<br />
2. DQR: mit acht Niveaustufen<br />
In <strong>Deutschland</strong> wurde mit Bezug zum<br />
EQR der Deutsche Qualifikationsrahmen<br />
(DQR) entwickelt, der die acht Referenzniveaus<br />
(= Niveaustufen) übernommen hat.<br />
Auf dieser Grundlage können alle deutschen<br />
Qualifikationen jeweils einer der acht Niveaustufen<br />
zugeordnet werden. Für den<br />
Bereich der Hauswirtschaft hat bereits die<br />
Taskforce der dgh einen Vorschlag für die<br />
Zuordnung der hauswirtschaftlichen Berufe<br />
erarbeitet. Bisher ist alles geklärt, nur ob<br />
die Hauswirtschaftsmeister/in und die Hauswirtschaftliche<br />
Betriebsleiterin auf einer Niveaustufe<br />
stehen sollten (beide 6 oder HBL<br />
auf 7) ist noch ein letzter strittiger Punkt. (Informationen<br />
unter www.deutscherqualifikationsrahmen.de)<br />
3. ECVET: Leistungspunkte<br />
werden gesammelt<br />
Der EQR steht in engem Zusammenhang<br />
mit den beiden Leistungspunktesystemen<br />
auf europäischer Ebene:<br />
u dem ECTS (European Credit Transfer System)<br />
für die Hochschulausbildung, den viele<br />
Studenten schon seit Jahren von Auslandsaufenthalten<br />
kennen<br />
u dem ECVET (European Credit System for<br />
Vocational Education and Training) für die<br />
berufliche Aus- und Weiterbildung.<br />
ECVET ist das Leistungspunktesystem<br />
für die berufliche Aus- und Weiterbildung<br />
(www.ecvet.de). Damit sollen berufliche Ausund<br />
Weiterbildungen, aber auch individuelle<br />
berufliche Erfahrungen und Lernprozesse<br />
in einem einheitlichen Punktesystem abgebildet<br />
werden.<br />
Das Ziel ist Transparenz, Vergleichbarkeit,<br />
Transferierbarkeit und wechselseitige<br />
Anerkennung von beruflichen Qualifikationen<br />
und Kompetenzen auf verschiedenen<br />
Niveaus zu ermöglichen, um die Mobilität<br />
von Arbeitnehmern im europäischen Wirtschaftsraum,<br />
insbesondere während der<br />
Ausbildung und in anderen Lernphasen, zu<br />
fördern.<br />
Qualifikationen sollen dabei – anders als<br />
im Leistungspunktesystem der Hochschulen<br />
(ECTS) – nicht primär <strong>durch</strong> den für ihren<br />
Erwerb notwendigen Aufwand (workload),<br />
sondern <strong>durch</strong> die erzielten Lernergebnisse<br />
und Kompetenzen (outcome) beschrieben<br />
werden.<br />
Ausbildungspunkte nun auch<br />
im Ausland sammeln<br />
Aus Unternehmenssicht ist ECVET vor allem<br />
deswegen interessant, weil es ermöglichen<br />
wird, Teile der Aus- und Weiterbildung<br />
in das europäische Ausland zu verlagern.<br />
Auch lässt sich so verbindlich einschätzen,<br />
welche Qualifikationen Arbeitnehmer sich<br />
im europäischen Ausland angeeignet haben.<br />
Die Ziele des ECVET reichen jedoch über<br />
die berufliche Erstausbildung hinaus, hin zu<br />
einer Dokumentation und Zertifizierung verschiedenster<br />
Kenntnisse und Kompetenzen,<br />
die eine Person im Prozess des lebenslangen<br />
Lernens erworben hat. Im nationalen<br />
Rahmen werden <strong>durch</strong> ECVET zusätzliche<br />
Perspektiven eröffnet. Sie betreffen vor allem<br />
die verbesserte Durchlässigkeit des beruflichen<br />
Bildungswegs hin zu Hochschulstudien,<br />
also die Anrechenbarkeit von<br />
ECVET-Punkten auf das bereits etablierte<br />
ECTS-System.<br />
Das würde auch die beruflichen Erstausbildung<br />
flexibilisieren: Das bisher geltende<br />
Prinzip „Ganz oder gar nicht!“ könnte<br />
<strong>durch</strong> die Zertifizierung von Teilergebnissen<br />
beispielsweise bei vorzeitiger Beendigung<br />
einer Ausbildung <strong>durch</strong>brochen werden. In<br />
der Berufstätigkeit oder <strong>durch</strong> private Initiativen<br />
erworbene Kenntnisse und Kompetenzen<br />
können dann ebenso ins ECVET integriert<br />
werden. Da der Prozess zur Entwicklung<br />
eines ECVET noch im Fluss ist, liegt<br />
noch kein endgültiges Erfassungsinstrument<br />
für Leistungspunkte vor. t S. Boldajipour<br />
30 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
A K A D E M I E<br />
S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />
Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung<br />
„Führerschein für Reinigungsmaschinen“ in Köln, Hannover und Dresden<br />
Zielgruppe:<br />
HWL/HBL und Reinigungskräfte<br />
• Bürsten zuordnen können<br />
• Berücksichtigung der Folgekosten und Logistik!<br />
Mit 20,– Euro<br />
Frühbucherrabatt!<br />
„Sage es mir, und ich vergesse es<br />
zeige es mir, und ich erinnere mich<br />
lasse es mich tun, und ich behalte es.“<br />
Nach diesem Motto des chinesischen Weisen Konfuzius darf im Schulungszentrum<br />
probiert werden, wie es ist, mit verschiedenen Reinigungsmaschinen<br />
umzugehen. Die unterschiedlichsten Bodenbeläge stehen zur Ver -<br />
fügung. Nach einer etwa zwei- bis dreistündigen Einführung geht es an die<br />
Maschinen. Am Ende wird der Führerschein überreicht – eine sehr praxisnahe<br />
Veranstaltung mit Aha-Effekt und Zeit zum Austausch.<br />
Inhalte:<br />
• Staubsauger und deren Kabel richtig bedienen<br />
• Pad-Farbkunde und die passenden Böden dazu erkennen<br />
• Einscheibenmaschinen sicher beherrschen und anwenden (mit Slalom)<br />
• Scheuersaugmaschine – Einblicke ins Innenleben<br />
• Kleine Reparaturen erlernen sowie Kniffe für die Reinigung der Scheuersaugmaschinen<br />
Termine, Orte und Zeiten:<br />
18. April 2012 in Köln,<br />
19. September 2012 in Hannover,<br />
30. Oktober 2012 im BLUECAMP Klingenberg (bei Dresden),<br />
jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Gebühr:<br />
Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> oder <strong>rhw</strong> praxis sowie<br />
Mitglieder im Berufsverband Hauswirtschaft e. V. 89,– Euro inkl. MwSt., sonst<br />
109,– Euro inkl. MwSt. Frühbucherrabatt bis zwei Monate vor dem Seminar:<br />
69,– Euro inkl. MwSt. (Abonnenten und Berufsverbands-Mitglieder),<br />
sonst 89,– Euro inkl. MwSt.<br />
Referent:<br />
Uwe Richter, Numatic International GmbH<br />
„Wischsysteme und deren Kosten im Fokus“ in München und Erkner/Berlin<br />
Zielgruppe:<br />
HWL/HBL und Reinigungskräfte<br />
In diesem Seminar erhalten Sie zahlreiche Impulse für Ihre Arbeit. Vor allem<br />
die Logistik, Waschkosten und das Gewicht von Moppbezügen spielen<br />
dabei eine entscheidende Rolle. Zudem werden Sie direkt auf drei bis vier<br />
nichttextilen Bodenbelägen selbst die Moppbezüge und Halter anwenden.<br />
• Eintauchen ins Reich der Fasern - Fasernkunde<br />
• Moppsysteme verstehen und an die Bodenvoraussetzungen anpassen<br />
• Fehler beim einstufigen Wischen vermeiden<br />
• Aufbereitung von Moppbezügen<br />
• Reinigungsflotte optimal und kosteneffizient ansetzen<br />
• Die neuen Systeme in der fachlichen Diskussion<br />
• Berücksichtigung der Folgekosten und Logistik!<br />
Termine, Orte und Zeiten:<br />
5. Juni 2012 und 16. Oktober 2012 in München,<br />
31. Oktober 2012 im Bildungszentrum Erkner (bei Berlin),<br />
jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Gebühr:<br />
Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> oder <strong>rhw</strong> praxis sowie<br />
Mitglieder im Berufsverband Hauswirtschaft e. V. 89,–<br />
Euro inkl. MwSt., sonst 109,– Euro inkl. MwSt. Frühbucherrabatt<br />
bis zwei Monate vor dem Seminar: 69,- Euro<br />
inkl. MwSt. (Abonnenten und Berufsverbands-Mitglieder),<br />
sonst 89,– Euro inkl. MwSt.<br />
Referent:<br />
Uwe Richter, Numatic International GmbH<br />
„Weiterbildung zum / zur Hygienebeauftragten“ – einziger Termin in München 2012<br />
Seminarziel:<br />
Das Seminar richtet sich an Fachkräfte aus den Bereichen der stationären und<br />
ambulanten Altenpflege sowie Gemeinschaftseinrichtungen nach §33 und<br />
§36 Infektionsschutzgesetz (IfSG). Mit der Benennung eines / einer Hygienebeauftragten<br />
kommen die genannten Einrichtungen ihrer Verpflichtung<br />
zur Eigenverantwortlichkeit und Eigenkontrolle nach, die ihnen <strong>durch</strong> die<br />
aktuelle Gesetzgebung (SGB, IfSG, PQSG, LMHV) zugeteilt worden ist.<br />
Nach Abschluss der Veranstaltung erhalten die Teilnehmer/innen ein Zertifikat,<br />
das als Nachweis der erlangten Kenntnisse zu den Schulungsinhalten<br />
dient. Für die Einrichtungen dokumentiert es die fachgerechte Wahrnehmung<br />
ihrer gesetzlich festgeschriebenen Pflichten.<br />
Inhalte:<br />
• Aufgaben eines / einer Hygienebeauftragten • Rechtliche Grundlagen<br />
(z. B. Anforderungen des IfSG an Gemeinschaftseinrichtungen) • Prüfungen<br />
<strong>durch</strong> das Gesundheitsamt und den MDK, Beispiele für Beanstandungen<br />
• Elemente eines Hygieneplans, Umsetzungsprobleme und Anpassung von<br />
Hygienemaßnahmen • Personal-, Lebensmittel- und Wäschehygiene<br />
• Grundzüge der Mikrobiologie • Gefahrenanalyse (z. B. HACCP) • Maßnahmen<br />
bei Problemkeimen • MRSA / ORSA und Legionellen • Impfschutz,<br />
Hautschutzplan • Verfahren zur Reinigung und Desinfektion, Sterilisation<br />
• Umgang mit Desinfektionsmitteln und mögliche Gefahren • Risikoeliminierung<br />
und -minimierung • Schnittstelle Küche – Pflege • Abfallentsorgung<br />
Methoden:<br />
Vortrag, Diskussion, Beispielbearbeitung<br />
Termin, Ort und Zeiten:<br />
23. bis 27. April 2012 in München,<br />
Mo. 11.00 bis ca. 17.30 Uhr, Di. – Do. 9.00 bis ca. 17.30 Uhr,<br />
Fr. 9.00 bis ca. 16.30 Uhr<br />
Gebühr:<br />
Vorzugspreis für <strong>rhw</strong>- und <strong>rhw</strong> praxis-Abonnenten sowie<br />
Mitglieder im Berufsverband Hauswirtschaft e. V. 799,–<br />
Euro, sonst 999,– Euro.<br />
Referent:<br />
Dr. med. vet. Dieter Bödeker, freiberuflich tätiger Hygieneberater<br />
für Alten- und Pflegeheime sowie für ambulante<br />
Pflegedienste<br />
Unser Service für Sie: Durch eine Kooperation mit der Deutschen Bahn können<br />
Sie ab sofort für nur 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen <strong>rhw</strong>-Veranstaltungen fahren!<br />
Infos unter www.vnm-akademie.de<br />
Foto: DB/Gerd Wagner
A K A D E M I E<br />
S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />
„Aufbaukurs Hygienebeauftragte“ in München<br />
Der Aufbaukurs für Hygienebeauftragte bietet den Teilnehmer/innen, die<br />
einen Grundkurs bereits besucht haben oder bereits über Grundkenntnisse<br />
zur Hygienearbeit in den genannten Einrichtungen verfügen, die Möglichkeit,<br />
ihre Kenntnisse zu vertiefen und weiter zu entwickeln.<br />
Zielgruppe:<br />
Fachkräfte aus den Bereichen der stationären und ambulanten Altenpflege<br />
sowie Gemeinschaftseinrichtungen nach §33 und §36 Infektionsschutzgesetz<br />
(IfSG)<br />
Inhalt:<br />
Der erste Teil der Veranstaltung beschäftigt sich mit den Hygienemaßnahmen<br />
bei Erkrankungen <strong>durch</strong> Sporen bildende Erreger. Es ist jedoch beabsichtigt,<br />
einen großen Teil des Kurses nach den Wünschen der Teilnehmenden auszurichten.<br />
Aus diesem Grund werden die Inhalte der Veranstaltung offen<br />
gestaltet, d. h. die Teilnehmenden können entweder mit ihrer Anmeldung<br />
oder am Kursbeginn wichtige Themenschwerpunkte selbst bestimmen.<br />
„Diabetes<strong>management</strong> ohne Diabetikerprodukte“ in Münster<br />
Zielgruppe: Mitarbeiter/innen aus Pflege und Hauswirtschaft, Verantwortliche<br />
für den Bereich Ernährung<br />
Problematik: Diabetes mellitus ist weit verbreitet und nimmt immer noch rapide<br />
zu.<br />
Das zieht nicht nur für die Mitarbeiter/innen der Pflege entsprechende Konsequenzen<br />
nach sich, auch die Hauswirtschaft ist davon tangiert und herausgefordert.<br />
Nicht zuletzt ist der angemessene Umgang mit dem Diabetes der<br />
Bewohner/innen wesentlich eine Frage der Ernährung.<br />
Daher benötigen wir ein enges Zusammenspiel zwischen Hauswirtschaft und<br />
Pflege, ein Hand-in-Hand-Arbeiten. Dies umso mehr, wenn im Oktober 2012<br />
die Neuerungen der Diätverordnung greifen und spezielle Diabetikerprodukte<br />
wie Desserts, Kuchen oder Marmelade nicht mehr angeboten werden.<br />
Themen und Inhalte:<br />
• Grundlagen zum Diabetes Typ I und II<br />
• Welche Diabetesbehandlung macht Sinn?<br />
Weitere Seminare unter<br />
www.vnm-akademie.de<br />
Fragen, die bei der praktischen Arbeit der Hygienebeauftragten aufgetreten<br />
sind, können in diesem Kurs ausführlich diskutiert werden. Dabei werden<br />
gemeinsam konkrete Vorschläge zur Umsetzung der vielfältigen Aufgaben erarbeitet.<br />
Termin, Ort und Zeiten:<br />
9. Mai 2012 in München, 9.00 bis ca. 16.30 Uhr<br />
Gebühr:<br />
Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder im Berufsverband<br />
Hauswirtschaft e. V.: 179,– Euro, sonst 209,– Euro.<br />
Referent:<br />
Dr. med. vet. Dieter Bödeker, freiberuflich tätiger Hygieneberater<br />
für Alten- und Pflegeheime sowie für ambulante<br />
Pflegedienste.<br />
• Altersgerechte Ernährung: gibt es so etwas für Menschen mit Diabetes?<br />
• BE – Verteilung pro Tag: was sagt der MDK dazu?<br />
<strong>rhw</strong>-Intensivse<br />
Bereits zum 11<br />
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• Unterzuckerungen: Erkennen - Behandeln - Vermeiden<br />
• Spätkomplikationen und wie sie sich vermeiden lassen<br />
)$'.! ;./)*-5 -15-9-15-8 <br />
• diabetesgerechte Speiseplanung bei Hauptmahlzeiten und 9+0).:9-1581+0:;5/-5 Zwischenverpflegung<br />
-15-9 ?/1-5-73)59 %49-:@;5/978<br />
m 8D.;5/-5<br />
• welche Lebensmittel müssen berechnet werden? 0?/1-5- m 8;5,@D/- ,-8 1286*<br />
• welche Informationen braucht die Pflege von Hauswirtschaftkräften "# ;5, im Alltag? -/165-33-5 m 47.9+0<br />
/)5/ 41: -915.-2:165941::-35 ;<br />
Termin, Ort und Zeiten:<br />
7. Mai 2012 in Münster, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
m #+051::9:-33- D+0- G .3-/-<br />
Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder im Berufsverband<br />
Hauswirtschaft e.V. 179,– Euro, sonst sonst 199,– Euro.<br />
Referentin: Carola Reiner, CCR Unternehmensberatung<br />
Zusatztermin<br />
in Münster!<br />
!.$* !) &68:8)/ 192;99165<br />
%- &.*!<br />
* 4 $, % 4 * <br />
Anmeldecoupon per Fax (0 89) 318905-38 oder online unter www.vnm-akademie.de<br />
!(%),#!3$, ,$0*)<br />
&68@;/978-19 .D8 80= ;5, 80=78<br />
9659: G ;86 8-19 1523 <br />
✃<br />
Anmeldung/Rücktritt: Nach Erhalt Ihrer Anmeldung senden wir Ihnen eine Eingangsbestätigung<br />
mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der Seminargebühr<br />
erhalten Sie spätestens zum Anmeldeschlusstermin eine Rechnung, die<br />
gleichzeitig als An melde- bestätigung dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss<br />
Ihre Teilnahme stornieren, müssen wir die gesamte Gebühr in Rechnung<br />
stellen. Stornieren Sie Ihre Teilnahme vor dem Anmeldeschluss, müssen wir<br />
30,– Euro Bearbeitungsgebühr erheben.<br />
Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Ersatzperson als Vertretung schicken.<br />
Alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt., Tagungsunterlagen, -getränken, Kaffeepausen<br />
und Mittagessen, sofern nicht anders angegeben.<br />
Anmeldung<br />
Hiermit melde ich mich ver bindlich<br />
zum Seminar an<br />
❍ Führerschein für<br />
Reinigungsmaschinen<br />
❍ in Köln<br />
❍ in Hannover<br />
❍ in Dresden<br />
❍ Wischsysteme und deren Kosten<br />
im Fokus<br />
❍ 5. Juni 2012 in München<br />
❍ 16. Oktober 2012 in München<br />
❍ 31. Oktober 2012 in Erkner<br />
❍ Weiterbildung zum<br />
Hygienebeauftragten<br />
❍ Aufbaukurs Hygienebeauftragte<br />
❍ Diabetes<strong>management</strong><br />
ohne Diabetikerprodukte<br />
■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />
Meine Mitgliedsnummer:<br />
■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />
Meine Abonummer<br />
Rechnungsadresse:<br />
Name/Vorname<br />
Berufliche Funktion<br />
Straße/Nr.<br />
Datum/Unterschrift<br />
Hiermit melde ich mich<br />
■ Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.Meine Kundennummer:<br />
ver bindlich zum Seminar an<br />
Hygienebeauftragte/r<br />
■ Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft. 10. bis 14. Oktober 2011<br />
Meine Mitgliedsnummer<br />
Coupon ausschneiden, ggf.<br />
kopieren und einsenden an:<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH,<br />
Postfach 60 06 62,<br />
81206 München<br />
oder per Fax senden an:<br />
E-Mail<br />
(0 89) 31 89 05-53<br />
Telefon/Fax<br />
PLZ/Ort<br />
Mit meiner Unterschrift erkenne ich die genannten Bedingungen zu Anmeldung und Rücktritt an.<br />
Anmeldeschluss: jeweils 14 Tage vorher, sofern nicht anders !%')!$(!,2$' angegeben. -/8-5@: );.<br />
Absage: Der Veranstalter Verlag Neuer Merkur GmbH behält !%')$(!! sich das Recht vor, %)#/)#!) 3-<br />
die Seminare aus wichtigem Grund abzusagen. Änderungen und :165-5 Irrtümer (;8 -/3-1+0;5/ sowie ,-8 #-415)8/-*D<br />
Preisänderungen vorbehalten.<br />
'-55 #1- 5)+0 ,-4 54-3,-9+03;99 08-<br />
Report<br />
Ein zweites Zuhause<br />
für Auszubildende<br />
Ein zweites Zuhause – das will das Salesianum für junge Leute<br />
aus ganz <strong>Deutschland</strong> sein. Mitten in München leben hier zirka<br />
400 sehr unterschiedliche Menschen unter einem Dach. Für Pater<br />
Stefan Stöhr, den Leiter des Salesianums, geht es hier um<br />
ein „Lernen an der Gesellschaft“, um ein offenes Haus, in dem<br />
sich die verschiedenen Gesellschaftsschichten und Altersstufen<br />
begegnen können.<br />
Das Salesianum ist ein Jugendwohnheim,<br />
das zum katholischen Orden<br />
der Salesianer Don Boscos gehört.<br />
Das riesige Haus mit Schwimmbad, Sporthalle<br />
und mehreren Tagungsräumen mitten<br />
im Zentrum Münchens soll deswegen<br />
mehr als nur ein Wohnheim sein. Wie Pater<br />
Stöhr es ausdrückt, will er den Jugendlichen<br />
„Bausteine für die Zukunft“ mitgeben.<br />
Das heißt unter anderem, dass die<br />
Teenager von Sozialpädagogen betreut<br />
werden: Je ein Gruppenleiter ist Ansprechpartner<br />
für 35 Teenager, und zwar sowohl<br />
in schulischen Angelegenheiten als auch<br />
„lebenspraktisch“.<br />
Stefan Stöhr: „Die meisten brauchen<br />
nicht viel, aber das, was sie brauchen,<br />
brauchen sie dringend!“ Manchmal ist es<br />
nur etwas so Harmloses wie Nachhilfe,<br />
manchmal aber auch psychologische Begleitung.<br />
Das Wichtigste bleibt aber die<br />
Präsenz, dass man einfach für die Jugendlichen<br />
da ist – und das 365 Tage im Jahr.<br />
Bunt gemischte Gesellschaft<br />
Von den etwa 400 Jugendlichen, die in<br />
dem Wohnheim leben, sind etwa 125 Auszubildende.<br />
Sie kommen aus ganz <strong>Deutschland</strong>,<br />
hauptsächlich aber aus Bayern. Außerdem<br />
wohnen dort übers Jahr verteilt<br />
etwa 1.000 Blockschüler, die irgendwo in<br />
Bayern eine Ausbildung wie zum Beispiel<br />
Brauereiwesen machen und in München jeweils<br />
zwölf Wochen am Stück in die Schule<br />
gehen.<br />
Das Projekt „Life“ des Salesianums beherbergt<br />
22 minderjährige Flüchtlinge, außerdem<br />
gibt es einen Hort. Schülergruppen,<br />
die München besuchen, können im Jugendgästehaus<br />
des Salesianums wohnen.<br />
Und schließlich gibt es einige Konferenzräume,<br />
die vor allem von sozialen Einrichtungen<br />
für Tagungen oder Fortbildungen<br />
genutzt werden.<br />
All diese Gruppen sollen, wenn es nach<br />
Pater Stöhr geht, nicht einfach nebeneinander<br />
her leben, sondern auch in Kontakt<br />
treten, einen Austausch betreiben: „Die Tagungsteilnehmer<br />
und die Jugendlichen begegnen<br />
sich nicht unbedingt. Aber wir haben<br />
an allen wichtigen Eingängen Informationstafeln<br />
aufgehängt und so entstehen<br />
Fragen, Kontakte.“<br />
Die Azubis verteilen sich auf 90 Einzelzimmer<br />
und 35 Plätze in Doppelzimmern,<br />
immer fünf teilen sich eine Dusche. Jeder<br />
ist für die Reinigung seines Zimmers selbst<br />
zuständig, alles andere reinigt eine Fremdfirma.<br />
Zunehmende Individualisierung<br />
In den 90 Jahren, die es das Salesianum<br />
nun schon gibt, hat sich einiges verändert.<br />
So waren früher die meisten Bewohner zwischen<br />
14 und 18 Jahre alt. Inzwischen sind<br />
Fotos: Salesianum<br />
Küchenleiter Stefan Ledvina und die hauswirtschaftliche Mitarbeiterin Brigitte Kammerer<br />
Die stellv. Küchenleiterin Rita Cruz<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 33
Report<br />
Das Fachmagazin für Führungs-<br />
in der Hauswirtschaft<br />
<strong>rhw</strong><br />
rationelle hauswirtschaft<br />
kräfte<br />
<strong>management</strong><br />
Impressum<br />
Pater Stöhr: „Die meisten brauchen nicht viel, aber das, was sie<br />
brauchen, brauchen sie dringend!“<br />
sie aber älter, da Jugendliche allgemein ihre Lehre später beginnen.<br />
Zwar sind die Auszubildenden immer noch in Gruppen organisiert,<br />
aber die feste Struktur der Gruppen hat sich aufgelöst. Während zum<br />
Beispiel früher jede Gruppe gemeinsam an einem Tisch aß und sich<br />
aus Schüsseln bediente, herrscht jetzt Kantinenbetrieb. „Das liegt an<br />
der zunehmenden Individualisierung“, erklärt Stefan Stöhr. „Bäcker-<br />
Azubis zum Beispiel fangen um vier Uhr in der Früh an, in der Gastronomie<br />
herrscht Schichtbetrieb – wann sollen denn da alle zusammen<br />
essen?“<br />
Deswegen wurde im Salesianum auch erst vor kurzem der Speisesaal<br />
umgebaut. Statt vier kleinerer Säle gibt es einen großen<br />
Raum mit Essensausgabe und Freeflow-Bereich. Trotzdem ist der<br />
Speisesaal keine typische Kantine: Die Wände sind in einem warmen<br />
Orange gestrichen, Stühle und Tische sind aus dunklem Holz. Alles<br />
in allem wirkt der Raum sehr gemütlich, wie ein Wohnzimmer – trotz<br />
seiner Größe.<br />
Ein zweites Zuhause<br />
„Wir wollten trotz des Umbaus nicht den Charakter eines Zuhauses<br />
verlieren“, erklärt Pater Stöhr. Und der Plan scheint aufgegangen<br />
zu sein. Als die Jugendlichen nach der Umbauphase das<br />
erste Mal wieder im Speisesaal essen konnten, wurde immer wieder<br />
gefragt, ob es denn neues Küchenpersonal gebe? Das Essen<br />
schmecke plötzlich viel besser. Ein Vorteil der neuen Struktur ist<br />
auch, dass das Küchenpersonal nicht mehr nur einfach das Essen<br />
kocht und dann in den Speisesaal schickt, sondern, dass es auch<br />
an der Ausgabe beteiligt ist. So kommen Köche und Konsumenten<br />
miteinander in Kontakt und so landen Kritik aber auch Lob am Es-<br />
Die Salesianer Don Boscos<br />
Don Bosco war ein Priester, der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
lebte und mittlerweile heiliggesprochen wurde. Er versuchte<br />
besonders, Kindern und Jugendlichen in Not zu helfen, förderte<br />
ihre Bildung, gründete eigene Werkstätten und spielte<br />
mit ihnen. 1861 gründete er den Orden der Salesianer Don<br />
Boscos. Der Orden ist inzwischen der drittgrößte katholische<br />
Orden der Welt und kümmert sich um Jugenderziehung und<br />
Jugendhilfe. In <strong>Deutschland</strong> gibt es zirka 32 Einrichtungen der<br />
Salesianer in den Bereichen Jugendwohnheim, Jugendbildung<br />
oder Behinderteneinrichtung. Das Wohnheim in München besteht<br />
seit etwa 90 Jahren. Dort sollen – nach dem Vorbild Don<br />
Boscos – Jugendliche nicht nur wohnen, sondern in einer Gemeinschaft<br />
leben.<br />
Herausgeberin: Beatrix Bierschenck<br />
Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller<br />
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Gerichtsstand: München<br />
34 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Report<br />
Freizeitbereich mit Kickertisch<br />
Sportplatz<br />
Küchenwäsche und Leibwäsche der Ordensgemeinschaft,<br />
die auch im Salesianum<br />
lebt. Dazu kommt noch die Grundreinigung<br />
aller Betten im Haus einmal im Jahr. Ein Teil<br />
der Flachwäsche wird aber an eine Fremdfirma<br />
abgegeben. „Die Jugendlichen müssen<br />
erst lernen, was sie sich selbst zumuten<br />
können“, erklärt Stefan Stöhr. „Die wollen<br />
vielleicht den ganzen Tag arbeiten und merken<br />
erst mit der Zeit, dass sie es einfach<br />
nicht können.“<br />
sen gleich an der richtigen Stelle. Auch der<br />
Küchenchef beteiligt sich an der Ausgabe,<br />
so erfährt er auch, was die Teenager am<br />
liebsten essen.<br />
„Natürlich kann nicht jeder sein Lieblingsessen<br />
bekommen“, schränkt Stefan<br />
Stöhr ein, „aber wir hatten zum Beispiel<br />
letztes Jahr Themenwochen, eine kulinarische<br />
Reise <strong>durch</strong> Europa. Und einiges hat<br />
den Jugendlichen so gut geschmeckt, dass<br />
wir es dauerhaft in den Speiseplan aufgenommen<br />
haben, wie türkische Pizza oder<br />
Moussaka.“<br />
Das Küchenpersonal ist auch besonders<br />
geschult für Konfliktsituationen, aber,<br />
wie Pater Stöhr sagt, „für die große Menge<br />
an unterschiedlichen Menschen, die hier<br />
wohnen, haben wir sehr wenige Konflikte“.<br />
Wertschätzung <strong>durch</strong> Kontakt<br />
Da<strong>durch</strong>, dass die Bewohner nicht nur<br />
mit ihren Gruppenleitern Kontakt haben,<br />
sondern mit allen Mitarbeitern, lernen sie,<br />
die Arbeit der anderen wertzuschätzen. In<br />
der Küche arbeiten etwa 15 Mitarbeiter, die<br />
jeden Tag Essen für 500 Personen kochen.<br />
Speisesaal<br />
Neben den Wohnheimbewohnern<br />
wollen auch die<br />
Kinder im Hort versorgt<br />
werden und außerdem<br />
übernimmt die Küche das<br />
Catering für die Tagungen.<br />
Zudem arbeiten in der Küche<br />
immer mindestens<br />
zwei Praktikanten und Jugendliche,<br />
die auf diese<br />
Weise ihre (vom Richter<br />
angeordneten) Sozialstunden abarbeiten.<br />
Das Wohnheim beschäftigt auch eigene<br />
Auszubildende, zwei davon arbeiten in der<br />
Küche. Auch das entspricht dem Hilfegedanken<br />
der Salesianer. Die Jugendlichen<br />
haben sonst auf dem Arbeitsmarkt keine<br />
Lehrstelle gefunden und keine anderen<br />
Chancen. Auch in der hauseigenen Wäscherei<br />
arbeitet eine „schwer vermittelbare“<br />
Auszubildende. Deswegen wird die Wäscherei<br />
auch von einer Hauswirtschaftsmeisterin<br />
betrieben, obwohl die Qualifikation<br />
für den Job alleine eigentlich nicht nötig<br />
wäre.<br />
Gewaschen wird die Bettwäsche für das<br />
Jugendgästehaus und die Blockschüler, die<br />
Eine neue Heimat<br />
Auch die 22 jungen Flüchtlinge wohnen<br />
nicht einfach nur im Salesianum. Sie werden<br />
ebenfalls von Sozialpädagogen betreut,<br />
zusätzlich erhalten<br />
sie aber auch Hilfe bei Behördengängen<br />
oder psychologische<br />
Unterstützung,<br />
so Pater Stöhr: „Die meisten<br />
von ihnen haben Traumaerfahrungen:<br />
die Flucht,<br />
die Unsicherheit, vielleicht<br />
Vergewaltigung, …deswegen<br />
kooperieren wir mit einer Einrichtung,<br />
die genau darauf<br />
spezialisiert ist.“ Die jugendlichen<br />
Flüchtlinge essen ganz<br />
bewusst nicht mit den anderen<br />
im Speisesaal. Sie sollen sich<br />
verselbständigen und zum Beispiel lernen,<br />
wie man mit deutschen Zutaten jemenitische<br />
Speisen kocht, mit einem Budget umgeht<br />
oder einkauft.<br />
Um zu illustrieren, wie er auf die Idee<br />
kam, jungen Flüchtlingen Unterkunft zu bieten,<br />
erzählt Pater Stöhr von einem Ehemaligentreffen.<br />
Dort waren auch Menschen,<br />
die direkt nach dem Krieg im Salesianum<br />
wohnten: „Ich habe sie gefragt, was ihnen<br />
damals eigentlich am wichtigsten hier war,<br />
und sie haben gesagt, dass wir wieder eine<br />
Heimat gefunden haben. Und ich habe mir<br />
überlegt, wer braucht denn heutzutage eine<br />
neue Heimat?“ t Esther Zierer<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 35
Report<br />
Die Hauspersonal-Akademie<br />
auf Schloss Schellenberg<br />
Von der Personalvermittlung<br />
Lesaco wurde vor sechs Jahren<br />
eine „Europäische Hauswirtschaftsakademie“<br />
(EHA)<br />
im historischen Schloss Schellenberg<br />
in Essen gegründet.<br />
„Materialien und Einrichtungsgegenstände<br />
im Wert von 1,5<br />
Millionen Euro wurden für die<br />
zirka 1.100 Quadratmeter<br />
große Schule verbaut“, so Geschäftsführer<br />
Karl-Heinz Leciejewicz.<br />
In der Akademie im Schloss Schellenberg<br />
wurde auch eine etwa 300 Quadratmeter<br />
große Show-Wohnung eingerichtet.<br />
Die Institution ist nach den einzelnen Unterrichtsinhalten<br />
in verschiedene Übungs-<br />
Showrooms, zum Beispiel Lehrküche,<br />
Waschküche, Bügelräume etc. aufgeteilt.<br />
Hier lernen zukünftige Haushälterinnen unter<br />
anderem, was sie bei der Pflege von<br />
hochwertigen Materialien und Stoffen zu<br />
beachten haben. Insgesamt zwölf Dozenten,<br />
Hauswirtschaftsmeisterinnen, Küchenmeister<br />
und ein Restaurantfachmann<br />
sorgen hier für aktuelle Wissensvermittlung.<br />
In der gesamten Schule sind die unterschiedlichsten<br />
Materialen und Geräte<br />
vorhanden, um den angehenden Hauswirtschafterinnen<br />
das erforderliche Knowhow<br />
so realistisch wie möglich zu vermitteln,<br />
damit sie später im Privathaushalt mit<br />
den Produkten, die dort verwendet werden,<br />
zurechtkommen.<br />
Blick auf Schloss Schellenberg in Essen<br />
Unterrichtsfach Stil & Etikette<br />
im Rittersaal<br />
Im Rittersaal wird das Unterrichtsfach<br />
Stil und Etikette sowie die hochwertige<br />
Tischkultur vermittelt. Für die Pflege von<br />
Metall wie Silber, Messing und Kupfer sind<br />
ebenfalls entsprechend ausgestattete<br />
Räumlichkeiten errichtet worden. Jeder<br />
Raum ist mit anderen Materialien ausgestattet,<br />
um den Bereich der Reinigung,<br />
Pflege von Oberflächen so praxisnah wie<br />
nur möglich zu gestalten.<br />
„In unserer Showwohnung wird das<br />
Zeit<strong>management</strong> vermittelt, damit die Teilnehmerinnen<br />
lernen, ihre Arbeitszeit richtig<br />
und zielorientiert einzusetzen, da die<br />
zukünftigen Arbeitgeber in der Regel sehr<br />
Badezimmer mit Marmor und wertvollen Armaturen in der Europäischen Hauswirtschaftsakademie auf Schloss Schellenberg<br />
Fotos: Europäische Hauswirtschaftsakademie (5)<br />
36 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Report<br />
„Wir besuchen regelmäßig Hauswirt -<br />
schafts schulen, um das Berufsfeld Privathaushalt<br />
bekannter zu machen“, sagt<br />
Geschäftsführer Karl-Heinz Leciejewicz<br />
große Häuser besitzen und es ein gutes<br />
Zeit<strong>management</strong> erfordert, die erwarteten<br />
Arbeiten ordnungsgemäß und zur Zufriedenheit<br />
des Arbeitgebers umzusetzen“,<br />
erläutert Leciejewicz.<br />
„Solch eine Schule gibt es auf dem Niveau<br />
nur einmal Europa“, meint Karl-Heinz<br />
Leciejewicz, der Wert darauf legt, dass in<br />
der Schule nur zehn Prozent Theorie, aber<br />
90 Prozent Praxiswissen vermittelt werden.<br />
An den Lehrplänen vieler Hauswirtschaftschulen<br />
werde das Wissen beispielsweise<br />
zur Silber- und Metallpflege<br />
oder hochwertiger Garberobe kaum noch<br />
vermittelt.<br />
„Zu uns kann jeder kommen, auch<br />
schicken manche Arbeitgeber ihre Hausangestellte<br />
zu uns, weil sie beispielsweise<br />
noch nicht richtig servieren kann oder<br />
unsauber arbeitet – und wir bügeln das im<br />
Kurs wieder aus.“ Es kommen aber auch<br />
Mitarbeiter aus Großhaushalten und der<br />
Hotellerie zum Kurs, doch da fehle es immer<br />
wieder an grundlegenden Kochkenntnissen,<br />
„denn wenn jemand jahrelang<br />
mit Hilfspersonal und Tiefkühlprodukten<br />
kocht, dann wird es schwierig,<br />
wenn nun wieder für sechs Personen auf<br />
hohem Niveau Speisen zubereitet werden<br />
sollen.“<br />
Drei Zielgruppen<br />
Die Schule wurde gegründet, da immer<br />
mehr Hauswirtschaftsschulen im gewerblichen<br />
Bereich schließen und der<br />
Nachwuchs fehlt. Im Privathaushalt wird<br />
jedoch nach wie vor qualifiziertes Personal<br />
benötigt und die noch tätigen Hauswirtschaftsschulen<br />
können diesen Bereich<br />
nicht abdecken.<br />
In der Schule werden Personen geschult,<br />
die sich weiterbilden möchten, die<br />
bereits in einem Privathaushalt tätig sind<br />
oder die von ihren Arbeitgebern geschickt<br />
werden. Die andere Personengruppe umfasst<br />
Hausfrauen oder Personen die sich<br />
bessere Fertigkeiten aneignen möchten.<br />
„Die dritte Personengruppe sind Personen,<br />
die über einen Bildungsgutschein zu<br />
uns kommen“, sagt Leciejewicz.<br />
So fühlen sich auch Frauen nach der<br />
Familienpause angesprochen, die wieder<br />
in den Beruf einsteigen möchten. In einer<br />
dreimonatigen Fortbildung zur „Hauswirtschafterin<br />
im gehobenen Haushalt“<br />
(die Kosten werden von der Arbeitsagentur<br />
im Rahmen von Bildungsgutscheinen übernommen)<br />
sollen so neue passende Kräfte<br />
herangebildet werden. Dazu gehört auch<br />
ein dreimonatiges anschließendes Praktikum.<br />
Auch HBLs schlagen<br />
den Weg ein<br />
Arbeiten im<br />
Privathaushalt<br />
Die Anzahl von Angestellten in Privathaushalten<br />
ist schwer zu schätzen,<br />
zudem gilt die Branche als diskret und<br />
verschwiegen. „Sie können davon<br />
ausgehen, dass jeder der rund 10.000<br />
Einkommensmillionäre in <strong>Deutschland</strong><br />
eine Hausangestellte hat“, so<br />
Karl-Heinz Leciejewicz vom Unternehmen<br />
Lesaco. Hinzu kommen<br />
Schauspieler, Rechtsanwälte oder Industrielle,<br />
die Hauspersonal einstellen.<br />
Insgesamt schätzt er, dass in<br />
<strong>Deutschland</strong> rund eine halbe Million<br />
Haushalte mindestens eine Angestellte<br />
(in Teilzeit) beschäftigen.<br />
Durchschnittlich etwa alle fünf Jahre<br />
wechselt eine Kraft ihren Arbeitgeber,<br />
so die Erfahrung von Leciejewicz.<br />
Auch Sonja Dittrich hat den Weg eingeschlagen,<br />
nachdem sie als frisch ausgebildete<br />
HBL an der Hochschule Osnabrück-Haste<br />
keine Stelle fand. Sie wollte<br />
eigentlich wie viele ihrer Mitschüler im<br />
Großhaushalt arbeiten und hatte dafür sogar<br />
die sonderpädagogische Zusatzqualifikation<br />
für die Ausbildereignung erworben.<br />
Doch nach den zwei Jahren HBL-Weiterbildung,<br />
über 70 Bewerbungen und anschließender<br />
Arbeitslosigkeit folgte statt<br />
einer Anstellung nun die nächste Ausbildung<br />
mit Bildungsgutschein. „Die Ausbildungskosten<br />
von rund 7.500 Euro hat die<br />
Arbeitsagentur übernommen, da ich arbeitslos<br />
gemeldet war“, sagte Dittrich. Es<br />
habe sich für sie gelohnt, nun arbeitet sie<br />
in einem Unternehmerhaushalt in Dortmund,<br />
auch wenn sie ursprünglich andere<br />
Ziele hatte.<br />
„Es hat sofort geklappt mit einer Anstellung<br />
nach der Ausbildung an der Hauswirtschaftsakademie,<br />
denn es gibt wahnsinnig<br />
viele offene Stellen für gutes Hauspersonal“,<br />
sagte Dittrich. Lesaco hat Personal<br />
in weltweit über 2.000 Haushalte<br />
vermittelt, und in dem Bereich gibt es inzwischen<br />
einige Agenturen, wie A.O.G.,<br />
System Straub oder Butler for you (siehe<br />
auch Bericht in <strong>rhw</strong> praxis 4/2011, Ausgabe<br />
erhältlich unter www.fachbuchdirekt.de).<br />
Und so profitiert Lesaco doppelt: einerseits<br />
bei der mit Bildungsgutscheinen<br />
geförderten Ausbildung <strong>durch</strong> die Arbeitsagentur.<br />
Und bei der anschließenden<br />
Vermittlung eben dieses Personals an Privathaushalte<br />
erhält Lesaco Vermittlungsprovisionen<br />
vom Arbeitgeber, ähnlich wie<br />
bei einem Makler für Wohnungen. Diese<br />
Provisionen werden, je nach Verhandlung,<br />
manchmal auch erst nach Ablauf der Probezeit<br />
an die Agentur überwiesen. Hinzu<br />
kommt der Vorteil, dass im Rahmen des<br />
dreimonatigen Praktikums sich die Haushälterin<br />
und der potenzielle zukünftige Arbeitgeber<br />
schon mal kennenlernen können.<br />
Es läuft schon der 22. Kurs<br />
„Es ist ja nicht immer selbst verschuldet,<br />
wenn jemand in Hartz IV rutscht. Diese<br />
motivierten Kräfte auszubilden für den<br />
Privathaushalt und wieder in Arbeit zu<br />
bringen, das ist unser Ziel“, so Geschäftsführer<br />
Karl-Heinz Leciejewicz. Inzwischen<br />
läuft schon der 22. Kurs. Pro Jahr gibt es<br />
etwa 45 bis 60 Absolventen. Die Vermittlungsquoten<br />
in Privathaushalte liegen bei<br />
73 bis 80 Prozent jährlich. Um für seine<br />
Personalvermittlung passende Kandidaten<br />
zu finden, geht der Geschäftsführer<br />
von Lesaco auf Reisen: „Wir besuchen regelmäßig<br />
Hauswirtschaftsschulen, um das<br />
Berufsfeld Privathaushalt bekannter zu<br />
machen.“<br />
t Robert Baumann<br />
Austauschplattform „Privathaushalt“ in <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
Wie sind Ihre Erfahrungen im Privathaushalt? Kann man dort wirklich so gut verdienen?<br />
Reicht die Ausbildung aus? Was diskutieren Sie gerade? Wie ändert sich<br />
die Lebensplanung im Vergleich zur Arbeit im Großhaushalt? Oder haben Sie eine<br />
Frage? Schreiben Sie bitte – egal ob kurz oder lang – bei Bedarf auch anonym – an<br />
<strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de.<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 37
Report<br />
<strong>Ausbildungsreise</strong> –<br />
Folge 1: Blick nach Bremen<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> begibt sich ab dieser Ausgabe auf eine Reise<br />
zum Thema Ausbildung <strong>durch</strong> <strong>Deutschland</strong> und beobachtet<br />
exemplarisch die Aus- und Weiterbildung. Heute: Bremen.<br />
Wilma Elsing sich vorher einige Informationen<br />
am Schulzentrum Neustadt in Bremen<br />
geholt hat?<br />
Anleiten statt Wäsche waschen<br />
Es sah in Bremen mit der Hauswirtschaft<br />
zunächst nicht gut aus: 1994<br />
verließen die letzten Absolventen die<br />
Fachschule und es begann ein Dornröschenschlaf<br />
für das gesamte Berufsbild.<br />
Bis 2008. „Die Betriebe kamen auf uns zu<br />
und haben gesagt: Wir brauchen endlich<br />
wieder Führungskräfte in der Hauswirtschaft<br />
– auch im Norden!“, erinnert sich<br />
Sigried Boldajipour. Und so begann vor<br />
gut drei Jahren in Bremen am Schulzentrum<br />
Neustadt ein offizieller fünfjähriger<br />
Schulversuch, der noch bis 2013 läuft. Da<strong>durch</strong><br />
hat die Schule mehr Gestaltungsmöglichkeiten<br />
– und die werden genutzt.<br />
Das Ziel: Führungskräfte<br />
mit hohen Ansprüchen<br />
„Als erstes haben wir das System umgestellt.<br />
Alle Fachschüler unserer Klasse<br />
müssen auch einen Betrieb vorweisen, indem<br />
sie arbeiten und das regelmäßig über<br />
drei Jahre“, so Boldajipour. In anderen<br />
Bundesländern wird beispielsweise zunächst<br />
nur zwei Jahre theoretisch ausgebildet<br />
und dann ein Jahrespraktikum im<br />
dritten Studienjahr integriert.<br />
Derzeit kommen die Fachschülerinnen<br />
und zurzeit ein Fachschüler ausschließlich<br />
aus der Stadt Bremen. Sie arbeiten<br />
meist in der Altenhilfe, größtenteils in einigen<br />
der 25 Einrichtungen der Bremer<br />
Heimstiftung. Einige haben auch Arbeitsplätze<br />
in der Kinder- und Schulverpflegung<br />
gefunden oder in Werkstätten bei Wohngruppen<br />
für Menschen mit Behinderungen.<br />
Und in großen Unternehmerhaushalten:<br />
„Davon gibt es auch in einer Stadt<br />
wie Bremen einige“, sagte Boldajipour.<br />
„Acht mal Acht“ heißt es<br />
für die Fachschüler<br />
Kernstück der HBL-Ausbildung sind<br />
insgesamt acht so genannte Referenzaufgaben,<br />
die im Betrieb absolviert werden<br />
müssen und zwischen sechs und acht<br />
Wochen dauern. Zum Beispiel Beschaffung:<br />
hier müssen sich die Fachschüler im<br />
Altenheim die Abläufe ansehen, Standards<br />
für Produkte beschreiben, Lieferanten<br />
bewerten und Vorschläge für Kosteneinsparungen<br />
entwickeln. Am Ende<br />
folgt dann eine Präsentation der Ergebnisse<br />
in der Schule und in der Regel auch<br />
im Betrieb vor der Heimleitung. „Und die<br />
ist oft sehr begeistert: denn da sagt kein<br />
Betrieb nein, wenn Vorschläge zum Optimieren<br />
und Sparen gemacht werden“, so<br />
Boldajipour.<br />
Die Fachschüler arbeiten damit schon<br />
fast wie kleine Unternehmensberater im<br />
eigenen Betrieb. Ein Luxus, den die Betriebe<br />
gern nutzen. Für die Fachschüler<br />
hat es den Vorteil, dass sie sich von Beginn<br />
an dem Arbeitgeber empfehlen und<br />
langsam in die Position wachsen, die sie<br />
später einmal einnehmen sollen. „Wir finden,<br />
dass der Übergang so viel besser<br />
läuft und der Arbeitgeber sich die Einarbeitungszeit<br />
spart.“ Dass die Fachschüler<br />
mit diesen Referenzaufgaben sehr gute<br />
Chancen erlangen, als vollwertige Leitungskraft<br />
zu arbeiten, das hat erst kürzlich<br />
die Universität Bremen in einer Evaluation<br />
der Fachschularbeit bestätigt. In<br />
Hamburg an der Gewerbeschule G3 wird<br />
seit 2011 nach einer ganz ähnlichen<br />
Struktur verfahren. Wen wundert<br />
es, dass die dortige Schulleiterin<br />
„Manchmal gibt es auch Arbeitgeber,<br />
die uns ihre Hauswirtschafterin empfehlen.<br />
Sie sind auch bereit, diese Kraft voll<br />
weiterzubezahlen, obwohl sie im Betrieb<br />
ja nur noch halbtags arbeitet“, berichtet<br />
Boldajipour. Dann müsse zunächst klargestellt<br />
werden, welche Anforderungen<br />
im Schulzentrum Neustadt erwartet werden.<br />
Doch das deckt sich manchmal nicht<br />
ganz mit den Erwartungen der Betriebe.<br />
Die Absolventen arbeiten dann eben nicht<br />
mehr nur im Wäschekeller oder in der<br />
Großküche mit, sondern leiten Mitarbeiter<br />
an und optimieren Prozesse. „Deshalb<br />
laden wir regelmäßig die Vorgesetzten unserer<br />
Fachschüler ein, um mit ihnen über<br />
die Anforderungen des Berufs zu diskutieren.“<br />
Einstufung – in diesem Jahr<br />
entscheidet es sich!<br />
In diesem Jahr steht für alle hauswirtschaftlichen<br />
Berufe die Einstufung nach<br />
dem Deutschen Qualifikationsrahmen an.<br />
Während es bei den Berufen wie Fachpraktiker<br />
in der Hauswirtschaft und bei<br />
der Hauswirtschafterin Klarheit gibt, gehen<br />
die Meinungen über die Zuordnungen<br />
der höheren Abschlüsse noch etwas auseinander.<br />
„Ich kenne die Meisterausbildung ja<br />
auch, weil ich hier im Prüfungsausschuss<br />
bin“, sagt Boldajipour. Die Oberstudienrätin<br />
ist der Meinung, dass die HBL, so<br />
wie sie zurzeit in Bremen ausgebildet<br />
wird, im Gegensatz zum/r Meister/in beim<br />
DQR* auf der Niveaustufe 7 angesiedelt<br />
wird. Im Rahmen des laufenden Bremer<br />
Schulversuchs könnten aber Änderungen<br />
relativ schnell vorgenommen werden. Beispielsweise<br />
könnte es auch für Bremen<br />
interessant sein, die Betriebswirtin auszubilden<br />
und auf der 6 zu verorten.<br />
Deshalb wird die Bremer Fachschule<br />
die Diskussion beobachten und sich mit<br />
den Betrieben abstimmen. Und falls dann<br />
über die Betriebswirtin hinaus weitere Bedarfe<br />
in den Betrieben bestehen, könnte<br />
Illustrationen: Sven Knie/Fotolia, hs-creator/Fotolia<br />
38 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Report<br />
die Möglichkeit geschaffen werden, <strong>durch</strong><br />
später belegte Module eine weitere Qualifikation<br />
auf der Niveaustufe 7 zu erreichen,<br />
die dann wie bisher HBL heißen<br />
könnte – aber nicht muss.<br />
Ein weiteres Thema ist der Blick nach<br />
Europa und der EQR*. Denn ähnlich wie<br />
bei den Creditpoints im Hochschulstudium<br />
(ECTS) werden Leistungspunkte auch<br />
in der Berufsbildung (ECVET) kommen, geplant<br />
sind sie schon ab Mitte 2012. „Wir<br />
haben es spätestens daran gemerkt, dass<br />
wir Berufsschülern aus Helsinki, die ein<br />
Praktikum in Bremer Betrieben machen,<br />
in ihrem Zeugnis CPs bescheinigen sollten“,<br />
sagte Boldajipour.<br />
Zur Person<br />
Sigried Boldajipour ist bereits seit<br />
1972 in der Hauswirtschaftsbranche<br />
tätig und heute Oberstudienrätin am<br />
Schulzentrum Neustadt. Damals hieß<br />
ihr Abschluss noch Hauswirtschaftsleiter/in.<br />
Seit 1990 heißt er in Bremen<br />
Hauswirtschaftliche/r Betriebsleiter/in<br />
– doch wie lange noch? In diesem<br />
Jahr werden die Weichen gestellt.<br />
Drei Bundesländer haben den Begriff<br />
Betriebsleiter/in bereits ersetzt <strong>durch</strong><br />
Betriebswirt/in. Und in Bremen? „Wir<br />
beobachten alles sehr genau!“<br />
Nun gibt es schon<br />
drei neue Namen<br />
für die HBL<br />
Und wie<br />
sieht es aus mit<br />
einem neuen Namen?<br />
„Bayern<br />
war ja nicht das<br />
erste Bundesland,<br />
das den<br />
B e t r i e b s w i r t<br />
einführte, vorher<br />
starteten<br />
Thüringen und<br />
Hamburg. Nun<br />
haben wir <strong>durch</strong><br />
den Föderalismus<br />
schon drei verschiedene<br />
Berufsbezeichnungen für<br />
die frühere HBL.“<br />
Derzeit sind es folgende:<br />
1 Thüringen: Staatlich<br />
geprüfte/r Betriebswirt/in<br />
für Hauswirtschaft (seit<br />
2009, zweijährig)<br />
2 Hamburg: Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in<br />
Fachrichtung Hauswirtschaftliche<br />
Dienstleistungen (seit August<br />
2011, dreijährig)<br />
3 Bayern: Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in<br />
für Ernährungs- und Versorgungs<strong>management</strong><br />
(seit September 2011,<br />
dreijährig).<br />
„Direktor“ kann man<br />
doch auch nicht studieren<br />
Boldajipour fände es nicht gut, wenn<br />
hier<strong>durch</strong> die Transparenz dieses Abschlusses<br />
verloren ginge. Besser sei es,<br />
wenn alle die gleiche (neue) Bezeichnung<br />
tragen würden. Durch den etwas überraschenden<br />
Vorstoß von Bayern – nur eine<br />
bayerische Fachlehrerin nahm beispielsweise<br />
an der großen Tagung HBL 2020 in<br />
Bremen teil – fehlte ihr hier ein wichtiger<br />
Austausch zwischen den Bundesländern.<br />
Aber vielleicht ist es jetzt ein besserer Anlass,<br />
sich zu regelmäßigen Treffen aller<br />
Fachschulen zu verabreden. „Bei den<br />
Fachschülern wird das Thema auch gerade<br />
stark diskutiert und es geht hin und<br />
her, ob nun der Betriebswirt/in oder die<br />
*DQR * EQR - bitte lesen Sie hierzu den erläuternden Artikel<br />
auf Seite 30<br />
E<br />
2<br />
1<br />
3<br />
Betriebsleiter/in der passende Begriff<br />
ist.“<br />
Sigried Boldajipour wirkt etwas amüsiert,<br />
dass im Jahr 2012 das Argument wiederentdeckt<br />
wird, dass die Betriebswirtin<br />
eine Berufsbezeichnung wäre, die Betriebsleiterin<br />
aber eine Funktion beschreibt,<br />
ähnlich wie beim Begriff Direktor.<br />
„Ich finde das ja absolut nachvollziehbar<br />
und richtig. Da muss ich dann immer<br />
an meine Tante denken, die mich, als<br />
ich frisch von der HWL-Prüfung kam, fragte:<br />
Ja schön, Hauswirtschaftsleiterin, das<br />
ist Deine Funktion, doch wie heißt denn<br />
nun Dein Beruf?“. Das war vor genau 40<br />
Jahren.<br />
t Robert Baumann<br />
Nächste Folge 2/6:<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Wir erläutern die Situation in Rheinland-Pfalz<br />
und sprechen hierzu mit<br />
Margot Baur. Seit über 20 Jahren ist<br />
Margot Baur für die hauswirtschaftliche<br />
Berufsbildung in Rheinland-Pfalz<br />
zuständig, an der Aufsichts- und<br />
Dienst leistungsdirektion Neustadt an<br />
der Weinstraße.<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 39
HBL<br />
HBL<br />
HBL<br />
HBL<br />
Service<br />
Die Debatte geht weiter:<br />
Leserbriefe zur HBL-Umbenennung (Auswahl)<br />
„Hauswirtschaft ist mehr!“<br />
Hauswirtschaft ist mehr als nur Ernährungs-<br />
und Versorgungs<strong>management</strong> – auch<br />
in der Leitungsebene! Genau so unglücklich<br />
bin ich mit dem bayerischen Alleingang zur<br />
Bezeichnung der Erstausbildung. Wer oder<br />
was wird da versorgt – es könnte sich auch<br />
um ganz andere Bereiche handeln. Hat man<br />
in Bayern derart Angst vor dem Begriff Hauswirtschaft?<br />
Worte sind nur Hülsen, wenn<br />
kein Leben und kein Selbstverständnis dahinter<br />
steht. Da nützen auch andere Namen<br />
nichts. Stattdessen sollten wir uns fragen:<br />
Wie verkaufen wir Hauswirtschaft, wie professionell<br />
stellen wir sie dar?<br />
t<br />
Ruth Waizenegger, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Hauswirtschaft Baden-Württemberg<br />
e. V.; Nürtingen<br />
„Gibt es Aufbauseminare?“<br />
Ich finde die Titeländerung sehr gut,<br />
weil der Begriff „Hauswirtschaft“ altbacken<br />
klingt und einfach nicht mehr zeitgemäß<br />
ist. Er klingt eher abwertend, für die Arbeit<br />
und Leistung, die eigentlich hinter dem Berufsfeld<br />
steckt.<br />
Da ich als HBL die Fachakademie verlassen<br />
werde, interessiert es mich brennend,<br />
ob es eine Möglichkeit gibt, den neuen<br />
Titel „BEV“ zu bekommen. Vielleicht werden<br />
ja Aufbauseminare oder Ähnliches angeboten.<br />
Wünschenswert wäre es schon.<br />
Nur weil man zwei Jahre zu früh den Abschluss<br />
an der Fachakademie gemacht hat,<br />
wird man in der Zukunft bei der Jobsuche<br />
vielleicht benachteiligt, wenn als Abschluss<br />
eine „BEV“ gefordert wird?<br />
t<br />
Christina Werner, Studierende, Fachakademie<br />
für Hauswirtschaft in Würzburg<br />
„Mehr Gemeinschaft –<br />
weniger Alleingänge“<br />
Ich begrüße die Namensänderung und<br />
finde die neue Bezeichnung sehr treffend.<br />
Sie kann diesem attraktiven und vielseitigen<br />
Beruf neuen Schwung geben und eine<br />
Erweiterung um neue Tätigkeitsfelder vorantreiben.<br />
Dennoch ist der angestrebte Imagewandel<br />
nur dann erfolgreich, wenn sich das<br />
gesamte Berufsfeld „Hauswirtschaft“ daran<br />
beteiligt. Dies ist bisher nicht der Fall.<br />
Obwohl die Duale Berufsausbildung als<br />
Aushängeschild des deutschen Berufsbildungssystems<br />
gilt, scheinen die Berufsschulen<br />
und Ausbildungsbetriebe von diesem<br />
Wandel nicht profitieren zu dürfen. Es<br />
hat wenig Sinn, einen neuen Berufsbegriff<br />
zu schaffen, der den alten Begriff nicht gesamthaft<br />
ablöst, sondern noch mehr in Frage<br />
stellt. Das Duale System darf sich meiner<br />
Meinung nach nicht in diese unattraktive<br />
Rolle drängen lassen. Die Umstellung<br />
auf eine neue Berufsbezeichnung muss<br />
auch in der Erstausbildung einher gehen –<br />
mit einer Anpassung der Ausbildungsinhalte<br />
an aktuelle Bevölkerungsentwicklungen<br />
und den damit verbundenen Nachfrageprofilen.<br />
Vor allem aber müssen die Veränderungen<br />
von allen Schularten zeitgleich<br />
vollzogen werden, damit dieser Beruf endlich<br />
den Stellenwert in der Bevölkerung einnehmen<br />
kann, den er verdient. t<br />
C. Räde, Lehrerin aus Bayern<br />
„Wo sind die Stellen?“<br />
Für die HBL habe ich eine ordentlich<br />
bezahlte Vollzeitstelle im Seniorenheim gekündigt,<br />
um dann die HBL-Weiterbildung<br />
zu machen. Das Ergebnis nach zwei Jahren:<br />
keine der Absolventinnen, die ich aus dem<br />
Jahrgang kenne, arbeitet heute in der Funktion<br />
als HBL, entweder weil man den Beruf<br />
nicht kennt oder weil man nun für die<br />
Stelle überqualifiziert ist. Der große Haken<br />
dabei ist der fehlende Praxisbezug in der<br />
Weiterbildung, denn ohne den kann man<br />
sich ja keinem Betrieb empfehlen. Nach 70<br />
Bewerbungen und eher aus der Not heraus<br />
arbeite ich nun in einem gehobenen Privathaushalt,<br />
denn hier ist die Bezahlung<br />
einfach besser und es gibt wahnsinnig viele<br />
Stellen. Doch dafür hätte ich die zwei<br />
Jahre HBL-Weiterbildung nicht machen<br />
brauchen.<br />
t<br />
Sonja Dittrich, Dortmund<br />
„Abschluss wirklich<br />
auf Bachelor-Niveau?“<br />
Die Umbenennung der Hauswirtschaftlichen<br />
Betriebsleiterin in einen Betriebswirt<br />
für Ernährung und Versorgung<br />
scheint zunächst professioneller zu wirken,<br />
allerdings wird sich der Abschluss der<br />
bayerischen Studierenden an zweijährigen<br />
Fachschulen dann auch mit dem universitären<br />
dreijährigen Betriebswirt (Bachelor)<br />
messen müssen. Ich denke, dass dort Unzufriedenheit<br />
bei den Arbeitgebern entstehen<br />
kann. Die Reduzierung der Hauswirtschaft<br />
auf Ernährung und Versorgung<br />
stellt aus meiner Sicht einen Rückschritt in<br />
der Entwicklung des hauswirtschaftlichen<br />
Berufsbildes dar, da sie den Bereich der<br />
Betreuung außen vor lässt.<br />
Es ist ja gerade der den gesamten<br />
Haushalt umfassende Blickwinkel, der die<br />
Hauswirtschaft so interessant und wichtig<br />
macht. Wir kümmern uns beispielsweise<br />
nicht nur darum, dass Kinder etwas Gesundes<br />
zu essen bekommen, sondern wir<br />
schauen auch danach, in welchem Rahmen<br />
(Einrichtung, Atmosphäre, Manieren,<br />
Zeit,...) das Essen stattfindet. Wir haben<br />
den Menschen als Gesamtperson im Blick,<br />
nicht nur seine Ernährung oder seine Kleidung.<br />
Genau das unterscheidet uns ja von<br />
den Köchen oder der Pflegekraft. t<br />
Brigitte Weniger, Landesverband hauswirtschaftlicher<br />
Berufe Sachsen e.V.<br />
„Nicht mehr erklären müssen“<br />
Mit Wohlwollen habe ich die neue Berufsbezeichnung<br />
zur Kenntnis genommen.<br />
Somit muss ich meinen Beruf nicht mehr<br />
erklären. Für mich wäre es wünschenswert,<br />
auch die neue Berufsbezeichnung führen<br />
zu können.<br />
t<br />
Ute Sabel, Hauswirtschaftsleitung,<br />
Flörsheim<br />
„Meisterin – was ist geplant?“<br />
Gibt es für die Meisterin der Hauswirtschaft<br />
auch einen neuen Namen? Ich bin<br />
Meisteranwärterin 2012.<br />
t<br />
Susanne Wagner<br />
„Keine Zustimmung von den<br />
bayerischen Verbänden“<br />
Bei der Umstrukturierung der Berufsausbildung<br />
und der Namensänderung des<br />
Berufes wurden entgegen der Aussagen<br />
von Herrn Lucha im Interview in <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
2/2012 die Fach-, Interessensund<br />
Berufsverbände in Bayern bzw. der<br />
Bayerische Landesausschuss für Hauswirtschaft<br />
als Dachverband nicht angefragt.<br />
Es besteht auch keinerlei Zustimmung<br />
zum Alleingang des Kultusministeriums<br />
in Bayern. Die Zusammenarbeit mit<br />
dem Landwirtschaftsministerium (STMELF)<br />
hat ebenfalls nur einseitig und erst auf dessen<br />
Initiative hin stattgefunden. t<br />
Margarete Engel für den Vorstand der<br />
BayLaH<br />
40 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
Fortbildung<br />
Stellenangebot<br />
Hauswirtschaftsleiterin auf der Burg Hohenzollern<br />
(72379 Hechingen/Baden-Württemberg)<br />
Die Prinzessin Kira von Preussen-Stiftung sucht für den Zeitraum<br />
vom 1. Mai bis 31. Oktober 2012 (bei entsprechender Eignung ist<br />
eine Verlängerung möglich) eine verantwortungsbewusste Hauswirtschaftsleiterin,<br />
die Freude an der Arbeit mit Kindern und<br />
Jugendlichen hat. Sie wird dort als Alleinkraft tätig sein, unterstützt<br />
von Reinigungspersonal, und sollte gerne selbständig arbeiten.<br />
Service<br />
<strong>Vorschau</strong> auf die April-Ausgabe 2012<br />
Gesund essen im Krankenhaus<br />
Ein kundenorientiertes Verpflegungskonzept zu bieten, ist<br />
der Anspruch des Klinikums Bad Bramstedt. Gesund soll das Essen<br />
sein und nicht nur den Patienten schmecken, sondern auch<br />
den Kindern und Senioren in externen Einrichtungen, die von der<br />
Krankenhausküche mitverpflegt werden.<br />
Redaktionsschluss: 1. 3. 2012 Anzeigenschluss: 9. 3. 2012<br />
Durch die Prinzessin Kira von Preussen-Stiftung wird jährlich während<br />
der Sommersaison ca. acht Gruppen von Kindern und Jugendlichen<br />
aus dem In- und Ausland, auch oft mit schwierigem sozialem<br />
Hintergrund, ein kostenloser Ferienaufenthalt auf der Burg Hohenzollern<br />
ermöglicht. Die Gruppen umfassen jeweils maximal 25<br />
Personen, inklusive der Lehrer und Erzieher. Zu den klassischen<br />
Aufgaben der Hauswirtschaftsleiterin gehören das Planen, der<br />
Einkauf, die Verköstigung der Gruppen sowie die Wäsche und die<br />
Beaufsichtigung des Reinigungspersonals. Es wird auch erwartet,<br />
dass sie die Lehrer und Erzieher bei der Planung der Aktivitäten auf<br />
der Burg und im Umland unterstützt und sich in die Projekte<br />
einbringt, die während des Aufenthaltes <strong>durch</strong>geführt werden. Gute<br />
Englischkenntnisse sind erwünscht.<br />
Sollten Sie Interesse an dieser Aufgabe haben, richten Sie bitte<br />
Ihre Bewerbung bis zum 30. März 2012 an: Prinzessin Kira von<br />
Preussen-Stiftung, Tristanstraße 17 D, 14109 Berlin, E-Mail:<br />
stiftung@preussen.de.<br />
Weitere Informationen zur Stiftung finden Sie unter:<br />
http://www.preussen.de/de/familie/prinzessin_kira_stiftung.html<br />
Hauswirtschafter/in in Bayern:<br />
So ändert sich das Berufsbild – Korrektur<br />
Illustration: Sven Knie/Fotolia.com<br />
Nach der beschlossenen Umbenennung der HBL in BEV in Bayern<br />
gewinnt die nächste Änderung an Konturen. Ab dem Schuljahr<br />
2012/2013 werden die Hauswirtschafter/innen nach dem Besuch<br />
der Berufsfachschule in Bayern die Namensnennung „Assistenten<br />
für Ernährung und Versorgung“ tragen.<br />
Dieser Titel ist jedoch (noch) keine bundesweit anerkannte Ausbildung.<br />
Es ist eine in Länderhoheit mögliche schulische Qualifikation.<br />
Es ist davon auszugehen, dass diese Schüler von der zuständigen Stelle<br />
für Berufsbildung nach § 43 Abs. 2 BBiG die Möglichkeit bekommen,<br />
parallel zum Schulabschluss auch die Hauswirtschafter-Prüfung abzulegen.<br />
Damit tragen sie dann zwei Berufsbezeichnungen. In <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
2/2012 hatten wir geschrieben, dass es zukünftig ausschließlich<br />
die Berufsbezeichnung „Assistentin…“geben würde. Das<br />
war somit nicht korrekt.<br />
Denn die Berufsbezeichnung Hauswirtschafter/in bezieht sich auf<br />
die bundesweite Ausbildungsverordnung von 1999 und bleibt gültig.<br />
„Auf den Prüfungszeugnissen <strong>durch</strong> die zuständige Stelle in Bayern,<br />
dem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten,<br />
wird nach wie vor die nach der Bundesverordnung geltende Berufsbezeichnung<br />
Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter stehen“, bestätigte<br />
Margarete Engel vom Vorstand des BayLaH. Es wird also zwei Abschlüsse<br />
zukünftig geben, einer ist bayernweit und einer (bleibt) bundesweit<br />
anerkannt.<br />
Wahlbausteine kommen<br />
In der „Information für Berufliche Schulen“ beschreibt Studiendirektorin<br />
Gisela Stautner vom ISB den neuen Weg. Die beiden bisher<br />
getrennten dreijährigen bzw. zweijährigen Ausbildungsgänge mit mittlerem<br />
Schulabschluss werden zu einem dreijährigen zusammengefasst.<br />
Schüler/innen mit mittlerem Bildungsabschluss erhalten dann die Möglichkeit,<br />
die Ausbildung zu verkürzen und bereits nach zwei Jahren die<br />
Abschlussprüfung abzulegen. Schulversuche laufen schon am Berufschulzentrum<br />
Scheinfeld in Bad Margentheim und am BSZ in Ansbach.<br />
Es ist geplant, dass in der 11. und 12. Jahrgangsstufe zukünftig Wahlbausteine<br />
eingeführt werden, beispielsweise:<br />
u Betreuung von Kindern und Senioren<br />
u Gastronomie und Tourismus<br />
u Privathaushalt und landwirtschaftlicher Haushalt<br />
u soziale Einrichtungen und Großhaushalte.<br />
Damit werden die Schulen, ähnlich wie die Fachakademien schon<br />
heute, die Möglichkeit erhalten, auf regionale Bedürfnisse und zukünftige<br />
Entwicklungen zu reagieren. Ein Arbeitskreis am Staatsinstitut<br />
für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) in München arbeitet<br />
seit November 2011 daran, aus den Erfahrungen mit den beiden<br />
Schulversuchen praxistaugliche Stundentafeln zu entwickeln und einen<br />
Lehrplan zu erarbeiten.<br />
u<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012 41
Stellenangebote<br />
Das Christian-Schreiber-Haus in Alt-Buchhorst ist die Kinder- und Jugendbildungsstätte<br />
der katholischen Kirche im Erzbistum Berlin. Es steht darüber hinaus auch<br />
nicht konfessionell orientierten Kinder- und Jugendgruppen zu Bildungs- und Freizeitveranstaltungen<br />
offen.<br />
Das Tagungszentrum der Evangelischen Akademie Bad Boll, eine Einrichtung<br />
der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, ist ein Ort<br />
der Begegnung für Menschen unterschiedlicher Herkunft und Überzeugung,<br />
für verschiedene Gruppen und Institutionen der Gesellschaft.<br />
Jährlich werden ca. 600 Veranstaltungen unterschiedlichster Größe mit<br />
insgesamt ca. 25.000 Gästen im Tagungszentrum <strong>durch</strong>geführt. Die<br />
Hauptbelegung erfolgt <strong>durch</strong> die Evangelische Akademie Bad Boll, die<br />
in Tagungen und Seminaren wichtige gesellschaftliche und kirchliche<br />
Themenstellungen bearbeitet, zum Anderen bietet das Tagungszentrum<br />
Raum und Service fur Gasttagungen aus den Bereichen Kirche, Wirtschaft,<br />
Zivilgesellschaft, Verbände und Institutionen. Das Tagungszentrum<br />
ist ein Ort sowohl für Diskussion, Begegnung und Aus einander -<br />
setzung als auch für Besinnung und Orientierung. 17 Tagungsräume<br />
und 100 Zimmer (114 Betten) ermöglichen bei bis zu acht parallel <strong>durch</strong>geführten<br />
Veranstaltungen ein passendes Ambiente am Fuße der<br />
Schwäbischen Alb. Die Akademieküche bringt Gastlichkeit und beste<br />
Qualität mit umweltbewusstem Wirtschaften in Einklang. Das Tagungszentrum<br />
ist nach EMAS PLUS (Nachhaltigkeits<strong>management</strong>) sowie nach<br />
DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert.<br />
Zum 1. Juli 2012 suchen wir eine Führungspersönlichkeit mit profunden<br />
Kenntnissen und Fähigkeiten im Bereich Management/Hotellerie/Gastronomie/Hauswirtschaft<br />
als<br />
Leitung des Tagungszentrums<br />
mit einer dienstlichen Inanspruchnahme von 100% (40-Stunden-Woche).<br />
Als Leiterin/Leiter des Tagungszentrums tragen Sie die Verantwortung<br />
für den reibungslosen internen Betriebsablauf sowie für eine gelungene,<br />
die Besonderheiten unseres Hauses hervorhebende Außendarstellung.<br />
Sie nutzen dabei die Kenntnisse und Fähigkeiten der verantwortlichen<br />
Bereichsleiterinnen in Belegungs<strong>management</strong>, Küche/Service und<br />
Hausreinigung. Sie schaffen für die ca. 50 Ihnen unterstellten Beschäftigten<br />
ein motivierendes Arbeitsumfeld und koordinieren deren Fort- und<br />
Weiterbildung. Sie pflegen den Kontakt mit den Kundinnen und Kunden<br />
des Hauses sowie die Kooperation mit den weiteren drei Tagungshäusern<br />
der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sie arbeiten<br />
nach den Grundsätzen des Nachhaltigkeits<strong>management</strong>s im Spannungsfeld<br />
von Ökonomie, Ökologie und sozialen Aspekten.<br />
Sie sind direkt dem Geschäftsführer der Evangelischen Akademie Bad<br />
Boll unterstellt.<br />
In dieser verantwortungsvollen Leitungsaufgabe erwarten wir von<br />
Ihnen<br />
• Aus- und Weiterbildungen in der Hotellerie/Gastronomie bzw.<br />
Hauswirtschaft<br />
• Mehrjährige Erfahrungen in Leitungsfunktionen<br />
• Persönliche Führungskompetenz und Freude am Beruf<br />
• Managementqualifikationen<br />
• Flexibles und souveränes Verhalten gegenüber Gästen<br />
• Flexibilität im Hinblick auf sich ändernde Anforderungen an die<br />
Arbeitszeit<br />
• Fähigkeit zur Teamarbeit und Kooperationsbereitschaft<br />
• Organisationstalent und Kreativität<br />
• Gute Englischkenntnisse<br />
• EDV-Kenntnisse (MS-Office, MS-Business-Solution) bzw.<br />
die Bereitschaft, sich diese anzueignen<br />
• Mitgliedschaft in einer Gliedkirche der Evangelischen Kirche<br />
<strong>Deutschland</strong>s<br />
Anstellung und Vergütung richten sich nach der Kirchlichen Anstellungsordnung<br />
(EG 11 KAO – analog TVöD VKA West) mit Zusatzversorgung<br />
sowie den im öffentlichen Dienst üblichen Sozialleistungen.<br />
Haben Sie Interesse?<br />
Zur Klärung eventueller Fragen wenden Sie sich bitte an Herrn Geschäfts<br />
führer Achim Ganßloser:<br />
Evangelische Akademie Bad Boll<br />
Geschäftsführung<br />
Akademieweg 11, 73087 Bad Boll<br />
Tel. (0 71 64 79) 2 50; E-Mail: achim.ganssloser@ev-akademie-boll.de<br />
Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung bis zum 15. März 2012<br />
Für unser Haus mit 90 Betten, diversen Tagungsräumen, Speisesaal und einer Küche<br />
mit der Ausrichtung auf Bio-, regionale, saisonale und faire Verpflegung (4 Mahlzeiten,<br />
Sondermahl zeiten und Buffets) suchen wir baldmöglichst eine/n<br />
Hauswirtschaftsleiter/in<br />
mit folgenden Aufgaben:<br />
• Verantwortung für den Küchen- und Reinigungsbereich<br />
• Einsatzplanung der Mitarbeiter/innen<br />
• Anleitung von Mitarbeiter/n/innen und Jugendlichen<br />
• Menüplanung und Kalkulation<br />
• wöchentlicher Einkauf<br />
• Etatplanung<br />
• regelmäßige eigene Mitarbeit in der Küche<br />
Wir bieten<br />
• eine vielseitige Tätigkeit mit hoher Eigenverantwortung<br />
• eine freundliche Arbeitsatmosphäre<br />
• Raum für Kreativität und Innovation<br />
• einen unbefristeten Arbeitsvertrag nach den Bestimmungen der kirchlichen<br />
Dienstver tragsordnung (DVO)<br />
Wir erwarten<br />
• eine abgeschlossene Ausbildung als Hauswirtschaftsleiter/in oder eine vergleichbare<br />
Qualifikation und entsprechende Berufserfahrung<br />
• verantwortungsbewusste und qualitätsorientierte Arbeitsweise<br />
• Leitungskompetenz und Teamfähigkeit<br />
• gute PC-Kenntnisse<br />
• Bereitschaft, die Konzeption des Hauses mitzutragen und weiterzuentwickeln<br />
Die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche und die Identifikation mit den Zielen<br />
der ka tholischen Kirche setzen wir voraus.<br />
Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte (gern auch online) an:<br />
Christian-Schreiber-Haus Alt-Buchhorst, Frau Barbara Simon, Feldweg 10, 15537<br />
Grünheide, Tel: 03362 5831-12, E-Mail: simon@christian-schreiber-haus.de<br />
Wirtschafterin / Hauswirtschaftsmeisterin<br />
Wir stellen kurzfristig ein:<br />
ländliche Hauswirtschafterin (Taunus)<br />
städtische Hauswirtschafterin (Frankfurt/Main)<br />
Wenn Sie gerne Verantwortung übernehmen, selbstständig<br />
arbeiten und eine tatkräftige Einstellung mitbringen,<br />
freuen wir uns Ihnen in gepflegtem Umfeld<br />
eine Vollzeitstelle anbieten zu können.<br />
Stellenangebote bitte anfordern<br />
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42 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 3·2012
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Kurs (Seite 31)<br />
<strong>rhw</strong><br />
rationelle hauswirtschaft<br />
<strong>management</strong><br />
Das Fachmagazin für Führungskräfte in der Hauswirtschaft<br />
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Dr. Schnell (S. 29)<br />
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3<br />
März 2012<br />
49. Jahrgang<br />
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<strong>durch</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
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Schmutz und Nässe<br />
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Diätverordnung<br />
Bald verschwinden<br />
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Privathaushalt<br />
Die Hauspersonal-<br />
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Ratgeber für nachhaltigen Erfolg in Beruf und Gesellschaft<br />
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Glücklicherweise brauchen die meisten Menschen<br />
selten einen Arzt. Ihnen genügen oft<br />
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alle natürlichen und wirksamen Behandlungen,<br />
die zu Hause mit den vorhandenen Mitteln<br />
<strong>durch</strong>geführt werden können.<br />
Ein wertvoller Ratgeber für alle, die auf natürliche<br />
Art und Weise gesund bleiben wollen.<br />
ISBN 978-3-941717-06-0<br />
212 Seiten, gebunden<br />
14,80 Euro<br />
Fotolia/Stefan Körber<br />
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