DIGITAL TESTED Flachbild-TVs (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.2009 Juni/Juli D: 3,99 €
A: 4,80 €
BeNeLux:
4,80 €
I: 5,60 €
E: 5,60 €
CH: sfr 7,90
Trend: Fernseher mit
169 TESTS
AKTUELLE FILMHITS
„The Spirit“, „Sieben Leben“, „Tintenherz“
und viele mehr im Test ab Seite 70
FLACHBILD-TVs
Samsungs 6000er-LED-Fernseher gegen LCD und Plasma
ab Seite 18
„X-Men Origins: Wolverine“ jetzt im Kino
5.1-LAUTSPRECHER
Teufels „LT3“ im Hörtest
ab Seite 56
AV-RECEIVER-VERGLEICH
Brandneu: Onkyos „TX-SR607“
ab Seite 50
FULL-HD-Einstieg
Sanyos „PLV-Z700“-Projektor
im Praxis-Check
ab Seite 24
BLU-RAY-PLAYER
Die aktuellen Einstiegsmodelle von
Samsung und Panasonic ab Seite 26
+ DVB-C: Vantage „HD 8000“ + Media-Player fürs Heimkino + DVD-Rekorder im Härtetest +
Motionflow 200Hz.
Bewegungsschärfe in
einer anderen Liga.
Messerscharf und atemberaubend fl üssig zugleich:
Mit faszinierenden 200 Bildern pro Sekunde werden
Detailreichtum und absolute Bewegungsschärfe
erlebt, wie man sie noch nie gesehen hat. Alles
über die revolutionäre Motionflow-Technologie
von Sony: www.sony.de/bravia
„Sony”, „like.no.other” und „BRAVIA” sind Marken oder eingetragene Marken der Sony Corporation, Japan.
aus der redaktion ...
Alles neu macht der Mai
Liebe Leserinnen, liebe Leser, es wird Ihnen schon
aufgefallen sein: Das Gesicht der DIGITAL TESTED hat
sich – zumindest auf dem Titel – etwas geändert. Seit
nunmehr fünf Jahren berichtet unser Magazin über interessante
Produkte aus den Bereichen Heimkino, Video, Audio,
Film und Multimedia. Dem Wandel der Zeit und der raschen
Entwicklung im Technikbereich begegnen wir nun mit einem
frischeren und moderneren Äußeren. Inhaltlich werden wir
die klassische Unterhaltungselektronik nun noch stärker
forcieren, ohne dabei innovative Produkte aus verwandten
Bereichen aus den Augen zu verlieren. So haben wir auch in
dieser Ausgabe wieder multimediale Technikperlen unter die
Lupe genommen.
Unser Fokus liegt aber – dieses Mal mehr denn je – auf den
Audio- und Videoprodukten. Neue LED-Fernseher, die nächste
Generation von Blu-ray-Playern und diverse AV-Receiver und
Lautsprecher haben unser Testlabor durchlaufen. Und dass es vor allem die Audiobranche in Bezug auf
neue Technologien schwer hat, ist uns nicht neu. In Zeiten von HD und Blu-ray fallen zwar immer häufiger
Begriffe wie „DTS-HD“, „unkomprimiert“ oder „7.1“, der direkte Nutzen und die Vorteile dieser Bereiche
sind vielen Verbrauchern aber oft nicht bewusst. Nicht nur aus diesem Grund arbeitet der Auerbach
Verlag und somit auch die DIGITAL TESTED weiter daran, seine Kompetenz zu stärken. Erst vor Kurzem
wurde ein neuer Hörraum fertiggestellt, in dem wir ab sofort alle Lautsprechersysteme und AV-Receiver
testen werden. Entsprechendes Testequipment wurde zum Teil erweitert und neu angeschafft, um den
raschen Entwicklungen im Audiobereich gerecht zu werden. Seien es die unkomprimierten Tonformate,
die mittels HDMI übertragen werden, oder die aktuellen Bemühungen von Dolby, den Klang noch intensiver
zu vermitteln. Dank Dolby PL IIz geht der Ton nämlich nun auch noch in die Höhe. Mit zwei zusätzlichen
Lautsprechern im Frontbereich, die im oberen Teil des Raumes befestigt werden, soll Surround-
Klang nun noch dreidimensionaler werden. Die dazugehörige Installation und der erste AV-Receiver mit
diesem Decoder haben unseren neuen Hörraum bereits erreicht.
Trotz unserer Ausrichtung auf die eher klassischen Bereiche der Unterhaltungselektronik müssen Sie
Themen wie Camcorder oder MP3-Player auch in Zukunft nicht missen – im Gegenteil. Diese Gerätetypen
werden wir in noch umfassenderer Form vorstellen, wie z. B. in unserem bald erscheinenden Sonderheft
zum Thema Camcorder und Video.
Ab dieser Ausgabe rufen wir aber auch Sie als Leser in die Pflicht! Auf unserem Internetauftritt
www.digital-tested.de werden wir zur jeweiligen Veröffentlichung einer Ausgabe ein Leser-Voting präsentieren.
Dort haben Sie die Chance, eins der interessantesten Produkte der jeweils aktuellen DIGITAL
TESTED zu wählen und zum Sieger zu küren. In der darauf folgenden Ausgabe werden wir den Sieger im
Heft bekannt geben und darüber hinaus zusätzliche Tipps und Tricks oder weitere Details zum Produkt
verraten. Die Redaktion freut sich auf eine rege Beteiligung und wünscht nun erst einmal viel Spaß beim
Lesen und Entdecken der aktuellen Ausgabe!
Herzlichst,
Florian Kriegel,
Chefredakteur
Exklusiv für DT-LESER
Leser der DIGITAL TESTED können beim nächsten Kauf im Onlineshop Filmkaufen.de
die Versandkosten sparen*. Geben Sie dazu den Aktions-Code „DT3VK“ in das dafür
vorgesehene Gutschein-Feld ein.
Immer aktuell: Nachrichten
permanent aktualisiert
Immer informiert: kostenloser Newsletter
täglich oder wöchentlich
000 Seiten
00 Rubriken
im Internet
790 000 Benutzer*
Immer hilfsbereit:
DF-Onlineforum mit 88 000 Nutzern
*Gültig ab einem Bestellwert von 25 Euro. Der Aktionsgutschein
ist gültig bis zum 9. Juli 2009 und kann pro Kunde nur einmal
verwendet werden.
Anzeige
www.digitalfernsehen.de
inhalt 3.2009
titelthema
Einstiegs-LCDs
Drei Flachbildtechnologien im Vergleich: LED-TV von Samsung,
Plasma von Panasonic und ein herkömmlicher LCD von Sharp
ab Seite 18
aktuelles
6 TV-Trend: Fernseher mit Onlinefunktionen im Kommen
8 Blau ist in: Absatz von Blu-ray-Playern verdoppelt sich
9 Streaming und mehr: Reel Multimedias Netclient
10 Dreidimensionaler Ton: Mit PLIIz von Dolby wird Klang höhentauglich
11 Geotagging und Co.: Das werden neue HD-Camcorder bieten
12 Zu Besuch auf Samsungs Roadshow „Lichtblicke 2009“
13 Vor der Verleihung: Das bedeutet der Plus X Award
14 Mehrkanalausgang: So genießen sie HD-Ton mit älterer Hardware
Online-TV
Youtube und Co. halten Einzug in Fernseher
ab Seite 6
HD-Ton ohne neuen AVR
Dank Mehrkanalein- und -ausgang HD-Ton genießen
ab Seite 14
test
Video
18 Flachbild: Samsungs 6000er-LED gegen LCD und Plasma
24 Perfekter Einstieg: Sanyo „PLV-Z700“
26 Noch besser: Samsungs „BD-P1600“ und Panasonic „DMP-BD60“
30 Musikbibliothek: Boses „3·2·1 GSXL SIII“ im Praxistest
32 Mitschnitt: Drei DVD-Rekorder im Vergleich
38 Endlich: Der kabeltaugliche Vantage „HD 8000C“
40 DVB-T: Zwei mobile USB-Empfänger auf dem Prüfstand
44 Formatspiele: Media-Player von Popcorn Hour und Western Digital
Säulenklang
Das neue „LT3“-Set von Teufel
Seite 56
Audio
48 Klassenprimus? Yamaha „RX-V1900“ mit HD-Ton
50 Onkyos neuer „TX-SR607“ im AV-Receiver-Vergleich
56 Teuflisch: Das Säulenset „LT3“ von Teufel
58 Günstiges 5.1-Set: „Vector“ von Monitor Audio
4
DIGITAL TESTED 3.2009
Bilder Titel: 20th Century Fox, Onkyo, Panasonic, Samsung, Sanyo, Sony Pictures, Stock.xchng, Teufel, Warner Home Video
Getestete Geräte
test
MULTIMEDIA
60 „GO+PLAY“ von Harman/Kardon
61 Kabellos: Yamahas „PDX-50“
62 Internetradio: Philips „NP2900“
64 Designstück: Irivers „P7“
65 Touchplayer: „O2PMP“ von Cowon
66 Apples neue „In-Ear“ getestet
66 „Beats Tour“ von Monster Cable
67 Winzling: Philips „GoGear Spark“
68 Mini-TV: Hauppauge „myTV Player“
69 DVB-T mobil: „JournE M400“ von
Toshiba
praxis
WORKSHOP
84 DVD-/HDD-Rekorder aufgeschraubt
86 HTPC: Medialer Alleskönner im
Eigenbau?
89 Einstellungshilfen für alle getesteten
Flachbild-TVs und Projektoren
Losgelöst
Wireless-Dock von Yamaha
Seite 61
Seite Gerät Bewertung
Video
19 Samsung UE40B6000 83 %
20 Panasonic TX-P42X10 73 %
21 Sharp LC-32DH77 74 %
24 Sanyo PLV-Z700 72 %
27 Panasonic DMP-BD60 83 %
28 Samsung BD-P1600 85 %
33 Panasonic DMR-EH495 83 %
34 Sony RDR-AT 105 87 %
35 Funai T5A-A8482DB 69 %
38 Vantage HD 8000C 86 %
41 Hauppauge WinTV-MiniStick 71 %
41 Trekstor DVB-T-Stick 60 %
Audio
48 Yamaha RX-V1900 83 %
51 Panasonic SA-BX 500 64 %
52 Onkyo TX-SR607 78 %
53 Sony STR-DA2400ES 74 %
56 Teufel LT3 81 %
58 Monitor Audio Vector 70 %
HTPC im Eigenbau
Was Sie über den multimedialen Alleskönner
wissen sollten ab Seite 86
Multimedia
64 Iriver P7 83 %
65 Cowon O2PMP 82 %
66 Apple In-Ears 81 %
entertainment
DVD
72 Lakeview Terrace
72 My Name Is Bruce
73 Death Race
74 Futurama: Leela und die Enzyklopoden
74 Screamers
75 The Strangers
BLU-RAY DISC
76 The Spirit
76 Australia
77 Der Tag, an dem die Erde stillstand
78 Krabat
78 Nordwand
79 Tintenherz
80 Der Mann, der niemals lebte
80 Sieben Leben
81 RocknRolla
82 Lost – Season 4
82 Kurztests: Event Horizon, Babylon A. D., Chiko
83 X-Men-Trilogie
66 Monster Cable Beats Tour 80 %
67 Philips GoGear Spark 72 %
68 Hauppauge myTV Player 71 %
69 Toshiba JournE M400 76 %
Sonstige
30 Bose 3˜2˜1 GSXL SIII DVD-Komplettset
45 Popcorn Hour NMT A-110 Media-Player
46 Western Digital WD TV Media-Player
60 Harman/Kardon GO+PLAY Sounddock
61 Yamaha PDX-50 Sounddock
AUS DER REDAKTION
3 Editorial
16 Testnotizen
90 Testübersicht
92 Glossar
93 Anschlussübersicht
94 So testet DIGITAL TESTED
95 Impressum
96 Fachhändlerverzeichnis
98 Vorschau
Bilder Inhalt: 20th Century Fox, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Shuttle, Stock.xchng, Teufel, Universal Pictures, Yamaha Music
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
5
aktuelles
THEMA
ES IST SOWEIT: DER FERNSEHER GEHT ONLINE
Internetfernseher
2009 wird das Jahr der Online-TV-Geräte. Alle namhaften Hersteller stellen nach und nach erste TV-Modellserien
vor, die auf Wunsch Zugriff zum Internet herstellen können. Wir haben uns die gängigsten Konzepte
angeschaut und geben einen Ausblick auf mögliche Entwicklungen.
Die ganze Welt ist online. Immer mehr
Geräte, gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik
(UE), werden
miteinander vernetzt und können mobil auf das
World Wide Web zugreifen. Bis dato gab es bei
einer zunehmenden Zahl von Geräten – darunter
DVD- und Blu-ray-Player – die Tendenz, zum
multimedialen Spieler für alle erdenklichen
Medienformate zu werden. Nun ist die Fernsehsparte
am Zug. Viele Hersteller, beispielsweise
Samsung, Panasonic und Philips, präsentieren
ihre neuen Entwicklungen im Bereich der Internetanbindung.
Nahezu alle neuen Geräte der
genannten Unternehmen kommen mit entsprechender
Ausrüstung zum Käufer. Im Verlauf des
Jahres rücken weitere Hersteller nach. Dazu
gehört auch die Firma Sony, die ihre Variation
des Online-TV mit dem Namen „Applicast“ in
die kürzlich erschienenen Modellserien V5,
W5, E5 und WE5 integriert hat.
Sinn und Zweck
Bevor man über die Zukunft und Einsatzmöglichkeiten
des Internets in Verbindung mit
Fernsehgeräten sprechen kann, muss man
sich die verschiedenen Konzepte anschauen.
Diese differieren nämlich durchaus und verdeutlichen
die unterschiedlichen Philosophien
der einzelnen Hersteller. Samsung war eine
der ersten Firmen mit Onlinefunktionen bei
TV-Geräten. Mit Erscheinen der neuen LED-
TVs ab der Serie 7000 hält auch ein Facelift
der Internet@TV-Features Einzug in die Fernseher.
Diese erlauben es, während des normalen
Fernsehbetriebs verschiedene Widgets
am Bildschirmrand darzustellen. Widget ist
ein Begriff, der in Zukunft noch häufiger zu
hören sein wird. Bekannt sind diese kleinen
Programme von Apples MacOS-Systemen. Sie
ermöglichen es, verschiedene Funktionen und
Informationen einzublenden, wie beispielsweise
aktuelle Wetterdaten, Newsticker oder
Börsenzahlen. Des Weiteren können Bilder
vom Onlinedienst Flickr oder Videos vom Youtube-Portal
wiedergegeben werden. Samsung
fokussiert dabei die Möglichkeit, Zusatzinhalte
über den aktiven TV-Inhalt darstellen zu können.
Somit kann das Internetangebot parallel
genutzt werden. Für diesen Zweck kann über
die Fernbedienung der Onlinebereich aktiviert
werden, wodurch die Anzeige von aktuellen
Nachrichten in Form kleiner Fenster möglich
ist. Mittels Navigationstasten kann der Anwender
dann die jeweiligen Topmeldungen
auswählen und mehr erfahren. Der eigentliche
TV-Inhalt bleibt dabei stets auf dem Schirm
und kann weiter verfolgt werden.
Anders setzt Panasonic seine Idee von Onlineinhalten
um. Sämtliche Funktionen werden
im eigens geschaffenen „Viera Cast“ zusammengefasst.
Dieser Bereich kann – anders als
bei Samsung – nur eigenständig aufgerufen
werden, sodass eine parallele Darstellung des
TV-Programms nicht möglich ist. Inhaltlich
ähnelt dieser Dienst denen der Konkurrenz.
Neben Videoclips, der „Tagesschau“ und Youtube
können Bilder von Picasa und aktuelle
Wetterinformationen wiedergegeben werden.
In den USA ermöglicht Viera Cast sogar Video-on-Demand,
sodass Filme online gekauft
und heruntergeladen werden können. Ob sich
dieses Konzept auf Dauer durchsetzen wird,
entscheiden auch hier die Nutzer. Da nur eine
Entweder-Oder-Nutzung möglich ist, kann
dieses Angebot nur als zusätzlicher Zeitver-
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic, Philips, Samsung, Sony
6 DIGITAL TESTED 3.2009
THEMA
aktuelles
treib gesehen werden, der primäre Einsatz des
Fernsehers wird bei der Verwendung von Viera
Cast schließlich untergraben.
NetTV – „echtes“ Internet
Im Februar stellte Philips als einer der letzten
großen TV-Hersteller seinen Internet-TV-Plan
vor. Als bislang einziger Vertreter setzt man
dort auf eine Lösung, die die Nutzung des
gesamten Internets ermöglicht. Durch eine
spezielle Version des Opera-Browsers kann
der Anwender nahezu alle Seiten aufrufen. Die
Adresseingabe erfolgt dabei über die Fernbedienung.
Darüber hinaus hat der niederländische
Hersteller zahlreiche Partner gewinnen
können, darunter Bild.de und Ebay, deren Websites
als spezielle NetTV-Versionen zur Verfügung
stehen. Somit ist eine leichte Navigation
und ideale Darstellung auf den Fernsehern
gegeben. Möglich wird dies durch eine für die
UE optimierte Programmiersprache namens
CE-HTML, mit der optimierte Versionen bestehender
Websites realisiert werden können.
Nachteilig an dieser Variante ist die Tatsache,
dass Inhalte von Websites, wie beispielsweise
Flash-Videos oder Java-Applikationen, mit
NetTV nicht funktionieren. Philips nutzt die
Internetanbindung dafür gleichzeitig für eine
aufwendigere Darstellung des elektronischen
Programmführers und ruft entsprechende Daten
über den Dienst TVTV ab.
Blick nach vorne
In der Praxis konnten wir bereits die Systeme
testen. Samsungs Lösung hat uns von der
Idee her gefallen, denn als einziger Anbieter
ermöglicht Samsung hier ein paralleles Abrufen
der Zusatzinhalte. So kann man während
der Werbung gewünschte Informationen darstellen,
ohne dabei in einen eigenen Bereich
springen zu müssen. Optimierungsbedarf besteht
allerdings noch bei der Geschwindigkeit,
und zwar sowohl bei der Darstellung als auch
beim Abrufen der Daten. Panasonics Dienst
kann trotz eines abgeschotteten Bereichs
ebenfalls überzeugen. Inzwischen verbaut
der Hersteller die Onlinefunktionen auch in
den eigenen Blu-ray-Playern. Philips‘ Ansatz
ist äußerst interessant, weil man als einziger
Hersteller den Weg geht, den Web-Zugriff per
Browser zu ermöglichen. Es bleibt allerdings
abzuwarten, wie diese Technik mit komplexen
Websites mit Zusatzinhalten wie Flash und
anderen besonderen Plug-ins zurechtkommen
wird. Auch die Sicherheit bezüglich Viren
und Spyware sehen wir bei dieser Lösung am
ehesten gefährdet.
Letztlich ist es wie so oft: Jeder Anwender
muss wissen, ob er einen Nutzen in diesen
Funktionen sieht. Wer den Fernseher nicht nur
als Wiedergabegerät für Filme und das TV-
Programm einsetzen will, der wird mit jeder
Lösung etwas anfangen können. Zusatzinformationen
als Bild-in-Bild-Darstellung erachten
wir aktuell als sinnvollstes Konzept. So
bleibt der primäre Verwendungszweck des
Fernsehers erhalten und wird durch informative
und zweckdienliche Funktionen ergänzt.
Wir sind gespannt, welche Onlinefunktionen
die Hersteller in Zukunft in ihre Geräte implementieren
werden. 1
Florian Kriegel
Samsungs Internet@TV-Feature erlaubt das
Nutzen der Onlinefunktionen parallel zum eigenlichen
Fernsehbild
Youtube ist in allen Systemen vertreten. In
Viera Cast von Panasonic können die Videos in
einem eigenen Bereich aufgerufen werden
DIGITAL TESTED sprach mit Samsung über deren
Onlinekonzept und die Zukunft des Fernsehers als
Computerergänzung.
Samsung: Dr. André
Schneider, Business
Development Manager
Welche Vorteile ergeben
sich mit der
Kombination Fernsehen
– Internet
für den Verbraucher?
Samsung: Wir möchten den Konsumenten
ermöglichen, Text-, Bild- und Videobasierte
Dienste zusätzlich auf dem TV-Gerät zu nutzen,
die heute üblicherweise nur auf dem
PC verwendet werden. Dies realisieren wir
in Zusammenarbeit mit Yahoo über sogenannte
Widgets. Gerade bei Videoinhalten
überzeugt der Fernseher als geeignetes
Gerät. Die Konvergenz der Medien findet
sowohl aufseiten der Inhalte als auch bei
den Verbreitungswegen und -technologien
sowie bei den Endgeräten statt.
Ist der Fernseher in Zukunft ein Computerersatz
oder nur eine Computerergänzung für
das Wohnzimmer?
Samsung: Wir wollen neben dem klassischen
Fernsehen vor allem Zugang zu weiteren
Videoinhalten ermöglichen, die über
andere Distributionsformen (IP/Internet)
nutzbar sind. Im Vordergrund steht dabei
die einfache Handhabung nur mit der TV-
Fernbedienung. Aufgrund dieser Konzeption
bieten wir einen reinen Zugang zum Internet
via Browser nicht an. Die Verbraucher werden
ihre Medien auch in Zukunft parallel
nutzen – zum Beispiel surfen sie weiterhin
mit ihren Notebooks oder Mini-Notebooks
im Internet.
Vielen Dank für das Gespräch.
Philips präsentierte auf seinem Produkt-Event
in Portugal sein NetTV-Konzept, welches einen
speziellen Opera-Browser umfasst
Sony stattet seine neuen Fernseher, u. a. der
Serie V5, mit Applicast aus. Auch hier werden
Onlineinhalte auf dem TV Wirklichkeit
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
7
aktuelles
BLU-RAY
Oppo BDP-83
Der chinesische Hersteller Oppo mit
einer Niederlassung in Kalifornien
lieferte vor wenigen Wochen erste
Beta-Modelle seines Blu-ray-Players
„BDP-83“ in den USA aus. Wenige
Hundert Tester konnten erste
Exemplare für einen Aktionspreis
von 499 Dollar erwerben. Der Player
unterstützt das BD-Profil 2.0,
besitzt Decoder für alle Tonformate
und hat einen Videoprozessor von
Anchor Bay an Board. Ein 7.1-Analogausgang
und eine hochwertige
Verarbeitung könnten das Gerät bei
angemessenem Verkaufspreis zu
einer interessanten Alternative zu
Premiummodellen machen. Oppos
erster BD-Player soll neben SACD
nämlich auch DVD-Audio abspielen
können. Einen genauen Veröffentlichungstermin
gibt es noch nicht,
wir rechnen aber mit einer Marktreife
zwischen Mai und Juli. FK
Blu-ray-Zugpferd?
Lange wurde es bereits vermutet,
nun scheint es sich zu bewahrheiten.
Die erfolgreiche und für das
Blu-ray-Medium sehr bedeutende
Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“
kann bei Amazon.com bereits vorbestellt
werden. Auch gibt es ein
erstes Artwork der Verpackung. Wie
erwartet werden zunächst die Kinofassungen
erscheinen. Auch der
deutsche Onlineableger zog nach
und kündigt alle drei Teile zum 27.
November dieses Jahres an. Sollte
sich dies als Wahrheit herausstellen,
so dürfte die Blu-ray dieses
Jahr einen deutlichen Schub zum
Weihnachtsgeschäft erleben, denn
meist bedarf es weniger, aber umso
bekannterer Zugpferde, um ein Medium
nochmals zu pushen. Bei der
Blu-ray könnte dies „Der Herr der
Ringe“ werden. FK
DAS WETTRÜSTEN GEHT WEITER
Neue Sony-Player ab Juli
Dass die Blu-ray langsam, aber sicher zum Absatzrenner wird, zeigen
die zahlreichen Neuankündigungen im Player-Bereich. Auch Sony
hat neue Modelle für Juli angekündigt, beschränkt sich zunächst
aber auf ein neues Einstiegsgerät, den „BDP-S360“. Er tritt die Nachfolge
des erfolgreichen „S350“ an. Neu ist, dass der „360“ nun alle
HD-Tonformate, also auch DTS-HD, decodieren kann
und 12 Bit Deep Color unterstützt – auch MP3s
wird das Gerät abspielen können. Somit bietet
der Player bis auf einen Mehrkanalausgang alle
wichtigen Ausstattungsmerkmale. Die Front ziert
nun eine edle schwarze Blende. Preislich geht es
auch bei Sony fair zu. Der neue Player kostet 299
Euro (UVP). Das Modell wird auch in Verbindung
mit einem optisch passenden AV-Receiver und
Boxenset angeboten. Das „HTP-BD36SF“ soll 899
Euro kosten und ab August für den kompletten
HD-Spaß sorgen. FK
BLAU IST IN
Blu-ray-Player steigen im Absatz
Das hochauflösende Medium Blu-ray scheint
nun auch in Deutschland an Interesse und
Fahrt zu gewinnen. Nach einem Bericht des
Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation
und neue Medien e. V. (Bitkom)
wird der Absatz von Blu-ray-Playern in diesem
Jahr um über 100 Prozent ansteigen und somit
ein Gesamtumsatz von rund 93 Millionen Euro
erzielt werden. Das behauptet zumindest das
internationale Markforschungsinstitut EITO.
GUT DING WILL WEILE HABEN
Denon verschiebt Blu-ray-Flaggschiff
Ursprünglich sollte der Premium-Spieler
von Denon, der „DVD-A1DU“, bereits
im März erscheinen. War in Japan zunächst
eine Verschiebung bis Oktober
im Gespräch, soll der 3 999 Euro teure
Blu-ray-Player nun im Juni erscheinen.
Anders als der „DVD-3800BD“ könnte
das neue Modell zum erwarteten Triumph
werden. Der „A1DU“ wird der erste
Denon-Player sein, der alle Formate
abspielt, dazu gehören auch DVD-Audio
und SACD. Im Gegensatz zu den
bisher veröffentlichen Geräten
handelt es sich
um eine komplett
neue Eigenentwicklung.
Aufwendigste
Bauteile, darunter
Danach sollen 2009 ca. 400 000 Player verkauft
werden, was eine Steigerung um fast das
Doppelte im Vergleich zum Vorjahr bedeuten
würde. Deutschland ist nach Großbritannien
der zweitgrößte Markt in Europa im Blu-ray-Geschäft.
Mit sinkenden Hardware Preisen, einer
größeren Filmauswahl und immer häufigeren
Verkaufsaktionen könnte dieses Jahr also einen
großen Sprung für den DVD-Nachfolger
bedeuten. FK
das Topmodell der HQV-Videoprozessoren
„Realta“, sollen den knapp 20 kg
schweren Boliden zum Vorzeigeprodukt
des Hauses machen. Für das Geld
eines kleines Heimkinos bekommt der
High-End-Anwender aber auch noch
Finessen wie zwei parallel arbeitende
HDMI-Ausgänge und die Möglichkeit,
die Bildausgabe anamorphotisch zu
strecken, um so eine ideale Wiedergabe
im Einsatz mit entsprechenden
Vorsatzlinsen zu gewährleisten. FK
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, New Line Home Entertainment, Oppo, Reel Multimedia, Sony, Warner Home Video
8 DIGITAL TESTED 3.2009
VIDEO
aktuelles
REEL MULTIMEDIA BRINGT MEDIA-STREAMING NACH HAUSE
HDTV-Streams und mehr mit Netclient
Ende Mai veröffentlicht Reel Multimedia
einen sogenannten Netclient für seine
Reelbox „Avantgarde“. Mit dieser externen
Lösung wird es möglich sein, sämtliche
TV- und Radioinhalte der über die
„Avantgarde“-Box empfangenen Signale zu
streamen. Um dies zu ermöglichen, können
innerhalb des Hauses mehrere dieser
Streaming-Clients installiert werden. Die
Reelbox avanciert dabei zum Medienserver
und kann z. B. auch problemlos HDTV-Programme
über das Gigabit-Netzwerk verteilen.
Der 298 Euro teure Client hat u. a.
eine Fernbedienung im Lieferumfang. Mit
dieser lassen sich auch TV-Aufzeichnungen
programmieren. Da sich in der Reelbox
„Avantgarde“ bis zu sechs Tuner installieren
lassen, können die Netclients auf unbenutzte
Tuner zugreifen und so unabhängig
das TV- und Radioangebot nutzen. Es lässt
sich auch eine Festplatte einbauen, somit
können Sendungen direkt mitgeschnitten
werden. Der Netclient versteht sich aber
ebenso als Medienplayer. Dank optionalem
WLAN kann das Gerät kabellos mit anderen
Clients oder dem PC kommunizieren. Im
Urlaub kann der Player hingegen als mobile
Medienstation genutzt werden, um z. B.
mitgeschnittene TV-Sendungen oder gespeicherte
Musik wiederzugeben. Um den
Zugriff auf externe Speichermedien zu ermöglichen,
hat Reel diverse Schnittstellen,
wie zwei USB-Anschlüsse, eSATA und einen
Kartenleser integriert. Die Verbindung mit
dem Fernseher kann dabei über HDMI oder
Scart realisiert werden. Für AV-Receiver ist
ein optischer Audioausgang vorhanden.
Dank enthaltenem externen Infrarotempfänger
kann der Netclient auch unsichtbar
installiert werden. Und zu guter Letzt soll
auch der Stromverbrauch gering ausfallen.
Das Konzept des Netclients hört sich interessant
an, vor allem die zahlreichen Funktionen
als mobiler PVR und Medienplayer
versprechen komfortable Installations- und
Nutzungsmöglichkeiten. FK
Mit 4 × 9 × 17 cm ist der Netclient kaum größer
als ein externes Festplattengehäuse
Eine erste Innenaufnahme zeigt, wie die optionale
Festplatte im Gerät montiert werden kann
Anzeige
TV for the digital generation
Das ultimative Equipment für Ihr zu Hause!
WinTV-HVR-930C
Digitales Kabel-TV, DVB-T und analoges TV
Klein und sexy, ideal für den mobilen Einsatz
DVB-C (TV/Radio), DVB-T (TV/Radio) und analoges TV
am Notebook oder PC über USB 2.0
Zeitversetztes Fernsehen sowie manuelle und
timergesteuerte Aufnahmen von TV-Sendungen
Empfang von Videotext
Mit kompakter IR-Fernbedienung
Inklusive DVB-T Antenne für Überall-TV
www.hauppauge.de
The Hauppauge logo and WinTV are registered trademarks of Hauppauge Computer Works,
Inc.©2009 Hauppauge Computer Works, Inc. All rights reserved.
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
9
aktuelles
VIDEO/AUDIO
iTunes goes Video
Apples iTunes-Onlineshop ist nicht
nur der erste und größte Musikshop
im Internet, er wird jetzt ebenso
zur Videothek und zum Filmshop.
Im April startete Apple auch den
Verkauf und Verleih von Filmen
im deutschen Ableger des iTunes-
Store. Die Leihdauer beträgt 30 Tage
ab „Kauf“ und kann innerhalb
von 48 Stunden wiedergegeben
werden, wenn der Film zum ersten
Mal gestartet wurde. Preislich tendieren
die Titel je nach Aktualität
zwischen 99 Cent und knapp vier
Euro. Viele der Filme lassen sich
auch kaufen, wobei die Preise angesichts
der Qualität mit bis zu 13,99
Euro etwas erhöht erscheinen. HD-
Angebote tauchen indes noch gar
nicht im Shop auf, sollen aber über
Apples eigenes TV-Produkt „Apple
TV“ verfügbar sein. Im amerikanischen
Store sind HD-Angebote
sowohl bei Filmen als auch Serien
bereits stark verbreitet, sodass
auch diese Option mit Sicherheit
Verwendung in Deutschland finden
wird. Der Onlineabsatz der Filmverleihe
dürfte jedoch deutlich ansteigen
und zur echten Vertriebsalternative
zum klassischen Medium
DVD und Blu-ray werden. FK
9.1 MIT HÖHENINFORMATIONEN
Dolby geht mit Pro Logic IIz in die Höhe
Die amerikanische Tonformat-Schmiede
ist nicht nur in allen Spezifikationen für
DVD und Blu-ray fest verankert, die Dolby
Laboratories machen momentan vor allem
durch den Begriff „True HD“ auf sich aufmerksam.
Neben DTS-HD handelt es sich
dabei um das maßgebliche HD-Tonformat
auf Blu-ray. Dolby ist aber auch eine feste
Größe im AV-Receiver-Markt und versucht
dort, das vorhandene Tonmaterial durch
spezielle Berechnungen noch vielseitiger
aufzubereiten. Die sogenannten „Pro-
Logic“-Decoder gibt es bereits in vielen
Variationen. Den Anfang machte Pro Logic
(PL), gefolgt von PLII, welches in der „x“-
Variante aus Stereosignalen zum Teil überzeugende
7.1-Mischungen hervorzaubert.
Dieser komplexen Berechnung setzt die in
San Francisco ansässige Firma noch einen
drauf. Mit PLIIz stellte Dolby auf der diesjährigen
Consumer Electronics Show eine
9.1-Lösung vor, wohingegen DTS mit „Neo:
X“ auf 11.1 setzt. Bei PLIIz können zwei zusätzliche
Frontlautsprecher in der Höhe,
also deutlich über den normalen Front-
Speakern, installiert werden. Stereo-,
5.1- und 7.1-Signale können mit dem neuen
Soundfeldprogramm genutzt werden.
Durch die in der Höhe installierten Lautsprecher
soll das vorliegende Material an
Tiefe und Räumlichkeit gewinnen. Dazu
wertet der neue Decoder das Material
entsprechend aus und gibt passende Töne
aus den Höhenlautsprechern wieder.
Zusätzlich können optimal abgestimmte
Höheninformationen auch im Tonsignal
direkt gespeichert werden, sodass PLIIz
diese nur noch weiterleiten muss. Der
erste AV-Receiver, der dieses Feature unterstützt,
ist der neue Onkyo „TX-SR607“,
den wir in dieser Ausgabe bereits getestet
haben. Ob der Trend, immer mehr
Lautsprecher im Heimkino zu verbauen,
anhält, bleibt abzuwarten, hier dürften
vor allem die wahren Heimkinoenthusiasten
angesprochen werden, während
der Aufbau im „normalen“ Wohnzimmer
eher zu weniger Lautsprechern
tendiert. FK
AV-RECEIVER-TEST
Richtigstellung DT 2/2009
Leider hat sich im AV-Receiver-Vergleichstest in der
letzten Ausgabe der Fehlerteufel eingeschlichen. Der Yamaha
„RX-V663“ erzielt nicht 77, sondern 80,5 Punkte (74
Prozent) und belegt im Vergleich somit den zweiten Platz
nach dem Testsieger von Harman/Kardon. Der Kenwood
„KRF-V9300D“ erreicht 79,5 Punkte und landet mit 73 Prozent
knapp hinter dem Yamaha auf dem dritten Platz. FK
ADOBE ÖFFNET SICH FÜR TV UND CO.
Flash-Inhalte fürs Heimkino
Inzwischen werden Onlinefunktionen in
Fernsehern und neuerdings auch in Geräten
wie Blu-ray-Playern stärker integriert.
Dadurch eröffnen sich dem Anwender
viele neue Möglichkeiten, es können z. B.
aktuelle Informationen aus dem World
Wide Web bezogen werden. Nun hat auch
der Software-Riese Adobe angekündigt,
sein erfolgreiches Flash-Format für
Produkte der Unterhaltungselektronik
nutzbar zu machen. Künftig sollen Fernseher,
Set-Top-Boxen und Blu-ray-Player
vom stark verbreiteten Flash profitieren
und u. a. hochauflösende Videos im FLV-
Format wiedergeben können. Doch auch
Flash-Applikationen, die in den letzten
Jahren deutlich an Präsenz im Internet
gewonnen haben und immer neue Möglichkeiten
bieten, sollen im Zuge der
„Adobe Flash Platform For The Digital
Home” ins Wohnzimmer wandern. Auf
der Fachmesse NAB Show, die kürzlich
in Las Vegas stattfand, wurden entsprechende
Lösungen bereits präsentiert.
Mit Flash können z. B. Widgets programmiert
werden, die bereits bei manchen
TVs zum Einsatz kommen. Aufgrund der
vielseitigen Optionen, die das Format
ermöglicht, dürfte sich Adobes Lösung
über kurz oder lang in vielen Geräten
verbreiten. Erste Hersteller, darunter
Broadcom, Intel, Sigma Design und
STMicroelectronics, haben bereits erklärt,
die Adobe-Technik in ihre Chips
integrieren zu wollen. Adobe hat im gleichen
Zug für die Programmierer ein sogenanntes
Framework
namens
„Strobe“ vorgestellt,
mit dem
sich passende
Flash-Integrationen
realisieren
lassen. FK
Bilder: Adobe, Apple, Dolby, Lumix, Sony
10 DIGITAL TESTED 3.2009
FOTO
aktuelles
GEOTAGGING-CAMCORDER
Verortetes Bild
Der Begriff „Geotagging“, zu Deutsch
etwa „Geocodierung“, dürfte auf einer
imaginären Hitliste zum fotografischen
Unwort des Jahres 2008 doch relativ weit
oben stehen. Bei diesem international
mittlerweile äußerst beliebten Volkssport
dreht sich alles um das Sammeln
und Zuweisen exakter geografischer
Koordinaten zu online veröffentlichten
Informationen – insbesondere Fotos. Die
als Metadaten im Bild gespeicherten
Koordinaten können später am PC von
Kartenprogrammen wie Google Maps
oder Earth leicht herausgelesen und die
Fotos auf dem Kartenmaterial metergenau
abgebildet oder verlinkt werden. Die
Frage nach dem Aufnahmeort eines bestimmten
Fotos wird sich in Zukunft also
kein Mensch mehr stellen müssen. Doch
jegliche Ironie beiseite: Das Interesse an
Geotagging-Informationen im digitalen
Bild ist zumindest so groß, dass aktive
GPS-Empfänger tatsächlich längst als
normales Fotozubehör erworben werden
können. Einige wenige Fotoapparate
sind darüber hinaus sogar mit einem
integrierten GPS-Sensor ausgerüstet.
Dass die Sache aber noch viel akuter
ist, als man bisher annehmen konnte,
zeigt Sony im Zusammenhang mit seinem
aktuellen Camcorder-Line-up. Der
Elektronikriese hat das Thema Geotagging
nämlich kurzerhand – und das kann
nur ein Großer – zum Verkaufsargument
erhoben und einige aktuelle Camcorder,
wie das Spitzenmodell „HDR-XR520“
oder die Pocket-Cam „TG7“, fest mit
einem GPS-Empfänger sowie Kartensoftware
ausgestattet. Auf diese Weise
ließe sich zum Beispiel der letzte Familienausflug
mit Camcorder am heimischen
Rechner noch mal genau nachvollziehen,
die Clips könnten außerdem nach festgelegten
geografischen Orten sortiert
werden.
Wir glauben, dass ein möglicher Erfolg
des GPS in Sonys Camcordern über kurz
oder lang auch weitere Hersteller dazu
animieren dürfte, Geotagging-Funktionen
in ihre Geräte zu integrieren. Für
sinnfreie Spaßfunktionen scheinen sich
Camcorder ohnehin recht gut zu eignen.
Aber wer weiß, vielleicht kommt auch
der Tag, an dem ein Camcorder zum
rettenden Hilfsmittel wird, wenn wir uns
verlaufen haben. TL
DSR mit Full-HD
Digitale Spiegelreflextechnik mit
Full-HD-Videofunktionalität zu
paaren, ist dieser Tage der große
Renner. Nachdem zuletzt Canons
„EOS 5D Mark II“ dank hoher Bewegtbildqualität
und kinoreifer Tiefenunschärfe
für einiges Aufsehen
gesorgt hat, könnte sich ab Juni
auch Panasonics „Lumix GH1“ einer
größeren Anhängerschaft erfreuen.
Die auf dem kleineren „Micro Four
Thirds“-Standard basierende und
deshalb äußerst kompakte Spiegelreflexkamera
bietet im Gegensatz
zu Canon sogar gleich mehrere Modi
für die Videoaufnahme. Neben
1 080 p25-Video im AVCHD-Format
zeichnet die „GH1“ auch 720 p25-
sowie 720 p50-Videos auf, wahlweise
in AVCHD oder Motion-JPEG.
Darüber hinaus könnten unter anderem
ein Autofokussystem, manuelle
Blendenwahl und Stereotonaufzeichnung
den Abstand der „Lumix
GH1“ zum klassischen Camcorder
ziemlich knapp werden lassen. Zum
Gegenwert von 1 550 Euro soll die
Panasonic-Kamera ab Frühsommer
den Besitzer wechseln. TL
20 Fotos pro Quadratkilometer: Ein Blick in Google Maps zeigt,
was Geotagging bedeutet. Sony treibt mit seinen aktuellen Camcordern
das Thema nun auch im Bereich der Bewegtbilder voran
3-D-ENTWICKLUNG SCHREITET VORAN
Hochauflösende 3-D-Kamera von Panasonic
Erst kürzlich hat der internationale Industrieverband
für Film und Videotechnik
(SMPTE) große Fortschritte und das
baldige Erscheinen eines einheitlichen
3-D-Standards im Home-Entertainment-Bereich
angekündigt. Nun stellte
Panasonic auf der Elektronikmesse NAB
eine serienreife HD-Stereoskopie-Kamera
für den professionellen Einsatz (etwa im
Fernsehbereich) vor. Die Kamera verfügt
über zwei leicht versetzte Objektive, basiert
aber ansonsten auf konventionellem
und weit verbreitetem Produktionsequipment
des Herstellers. Panasonic als Vorreiter
im 3-D-Bereich verfügt zusammen
mit der Kamera nun über eine komplette
Produktions- und Broadcast-Umgebung
für 3-D-Inhalte. In Verbindung mit dem
SMPTE-Industriestandard könnten so
bereits in ein bis zwei Jahren die ersten
Serien in 3-D ausgestrahlt werden. TL
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
11
aktuelles
BRANCHE
LICHTBLICKE 2009
Zu Besuch auf Samsungs Roadshow
Mitte März besuchte die Firma Samsung den
Auerbach Verlag in Leipzig, um die neuen
LED-TVs der Serien 6000 und 7000 zu
präsentieren. Neben Nathalie Supé Jun.
Produktmanager (CTV) stand u. a. auch
S.K. Leo Han (Senior Manager) Rede und
Antwort und stellte die neuen Technologien
vor. Im Zuge der Produkt-Roadshow
„Lichtblicke 2009“ waren Redakteure der
DIGITAL TESTED außerdem vor Ort im
Porsche-Werk Leipzig, wo Samsung sämtliche
neuen Produkte aus den Bereichen Audio, Video,
Foto und Hausgeräte vorstellte. Mit der
Entscheidung gegen die Cebit und für eine
eigene messeähnliche Show, die in sieben
Städten stattfand, sprach der koreanische
Hersteller in erster Linie seine Fachhändler
an. Neben den eigentlichen Geräten, die man
in Ruhe testen und über deren Neuerungen
man sich informieren konnte, wurden auch
zahlreiche Schulungen abgehalten. Einer der
Schwerpunkte waren hier die neuen LED-TVs
und die Vorteile, die der Käufer durch LED-
Technik erwirbt. Ein Ziel der Roadshow sind
besser geschulte Händler, um den Kaufinteressenten
die immer komplexeren Technologien
verständlich zu erklären. Im Gespräch
mit Frau Supé und Herrn Azad von Samsung
konnten die Redakteure weitere Detailfragen
zu den neuen Produkten klären. Im Videobereich
wurden die Edge-LED-Modelle und
das neue Blu-ray-Line-up fokussiert. Erste
Ergebnisse können Sie in dieser Ausgabe im
TV- und Blu-ray-Player-Test begutachten. FK
Passend zu den neuen TV-Geräten präsentiert
Samsung Soundprojektoren, die über die Fernbedienung
des Fernsehers gesteuert werden
Nicht nur mit LED-TVs will der koreanische Hersteller den
Markt erobern, auch Strom sparende Plasmas sind im
Angebot
In den großzügigen Rondellen des Porsche-Werks zeigte
der Hersteller seinen Fachhändlern die neuen Audio-,
Video-, Foto- und Hausgeräte
FRÜHJAHRSEMPFANG 2009
Im neuen Hörraum des Auerbach Verlags finden
in Zukunft AV-Receiver- und Lautsprechertests
unter optimierten Bedingungen statt
Bereits im letzten Jahr präsentierten sich die
Verlags-Mitarbeiter den geladenen Gästen, u. a.
Nathalie Supé und Anita Vukelic von Samsung
Der Auerbach Verlag stellt sich seinen Partnern vor
Auch in diesem Jahr veranstaltete der
Auerbach Verlag (AV) mit Sitz in Leipzig seinen
traditionellen Frühjahrsempfang. Dort,
wo sonst die Fachmagazine DIGITAL TESTED,
HD+TV, DIGITAL FERNSEHEN, BLU-RAY MAGAZIN
und das Branchenblatt DIGITAL INSIDER entstehen,
fand für einen Abend ein Treffen von
Mitarbeitern des AV und Vertretern aus Industrie
und Wirtschaft statt. Geladen waren Partner
des Verlages, darunter bekannte Firmen
der Unterhaltungselektronik wie Samsung,
Philips, Bose, Marantz, Metz oder Humax,
aber auch Politiker hatten sich angekündigt.
Einige Personen waren bereits öfter zu Gast
im Verlag, einige wiederum konnten sich zum
ersten Mal von der kompetenten Arbeit der
Redakteure überzeugen. Pünktlich zum Empfang
wurde außerdem der neue Hörraum des
AV fertiggestellt, in dem ab sofort AV-Receiver
und Lautsprecher in einer optimierten, aber
dennoch wohntauglichen Umgebung getestet
werden. Unter der Leitung unseres Audioredakteurs
Christoph Hüther, der selbst ausgebildeter
Toningenieur und begeisterter Musiker
ist, wurden entsprechende Vermessungen
und akustische Optimierungen vorgenommen:
„Das Ziel der akustischen Optimierung war
keineswegs die Konstruktion eines schalltoten
Raumes - der authentische Klangcharakter
eines Wohnzimmers sollte erhalten bleiben.
Die drei maßangefertigten Plattenschwinger
dienen lediglich der Absorption störender
Bassfrequenzen, der ‚stehenden Wellen‘. Mit
einem Stoffvorhang an der Stirnseite des
Raumes wird außerdem die Wiedergabe hoher
Frequenzen verbessert.“
Auch dieses Jahr gab es also wieder einige
Höhepunkte, konstruktive und interessante
Gespräche sowie ein nettes Miteinander mit
entspannten Gästen und ebenso erfreuten
Veranstaltern. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen
im kommenden Jahr! FK
Bilder: Auerbach Verlag
12 DIGITAL TESTED 3.2009
BRANCHE
aktuelles
Im Namen der Jury
Anfang März war es wieder so weit: Im Rahmen des Plus X Awards
traten markenbewusste Firmen zum technologischen Kräftemessen an
und präsentierten den Juroren ihre aktuellen Produkte.
Wer die Wahl hat, hat die Qual. So
lautet ein altbekanntes Sprichwort,
das besonders auf die anstehende
Anschaffung eines hochpreisigen
Gerätes, wie eine Audioanlage, einen Blu-ray-
Player oder einen Fernseher, zutrifft. Das Logo
des größten Technologiewettbewerbs Europas
ziert als Orientierungshilfe die Verpackungen
und Werbebanner der wichtigsten Geräteneuerscheinungen
des Jahres. Doch was bedeutet der
Award wirklich für Anbieter sowie Konsumenten
und wie genau läuft der Wettbewerb ab?
Der Start
Zunächst einmal dürfen alle in- und ausländischen
Unternehmen der Bereiche Telekommunikation,
Informations-, Foto-, Wohn- und
Gartentechnik sowie der Unterhaltungselektronik
für Auto und Heim eine unbegrenzte
Zahl von Geräten anmelden. Beschränkende
Faktoren sind dabei lediglich die Nominierungsgebühr
und die Massenmarktfähigkeit
der Produkte. Immerhin soll gewährleistet
sein, dass Sie nach der Preisverleihung die
ausgezeichneten Produkte in Ihrer Nähe bzw.
ohne großen Aufwand erstehen können. Hat
ein Teilnehmer alle Bedingungen erfüllt, so
haben seine „Kinder“ die Chance, einen oder
mehrere der sechs Awards zu gewinnen. Die
sechs Kategorien wiederum richten sich nach
den individuellen Plus-X-Faktoren: Innovation,
High Quality, Design, Bedienkomfort,
Ergonomie und Ökologie. Mit 39 kompetenten
Partnern und einem Marketing-Volumen von
über vier Millionen Euro ist der Plus X Award
Europas größter Technologie-, Sport- und
Lifestyle-Contest. Initiiert wurde der Award
von der Media Society Networks, um als Gegenbewegung
zur „Billig“-Mentalität Marken
zu stärken. Dabei ist der Plus X Award kein
reiner Designwettbewerb. Er versteht sich
vielmehr als Innovationspreis.
Wer bewertet?
Doch was wäre ein fairer Wettbewerb ohne eine
kompetente Jury? Auch dieses Jahr traf sich
die 31-köpfige industrieneutrale und ehrenamtlich
tätige Fachjury, darunter auch Stefan
Goedecke, geschäftsführender Gesellschafter
des Auerbach Verlags, im März zur
einwöchigen Jurysitzung im Hotel The New
Yorker in Köln, um die aktuellsten Technologie-Highlights
und die neusten Trends der
Unterhaltungselektronik in Augenschein zu
nehmen und über deren Auszeichnungswürdigkeit
zu beraten und abzustimmen. In der
anschließenden Diskussion stehen die Angemessenheit
des Preises sowie die Konsumentenfreundlichkeit
im Vordergrund. Ein
gewissenhaftes Vorgehen ist dabei unerlässlich,
denn jede Entscheidung bringt spürbare
Konsequenzen für den Markt mit sich.
Folgen eines Preises
Erhält ein Hersteller einen oder mehrere Preise,
so bringt dies eine Vielzahl an Vorteilen
mit sich. Einerseits ist der Award eine sehr
gute Motivation, weiterhin innovative Produkte
herzustellen, andererseits stellt die
Auszeichnung natürlich eine hervorragende
Werbung für seine hochwertigen Geräte dar.
Mit einer einmaligen Lizenzgebühr erkauft
sich der Hersteller das Recht, das Siegel
über einen unbegrenzten Zeitraum für beliebige
Marketing-Maßnahmen nutzen zu können.
Zusätzlich wird der Preisträger in das
deutschlandweit erhältliche Jahrbuch des
Plus X Awards aufgenommen. Die verstärkte
Aufmerksamkeit von fachspezifischen Zeitschriften,
Rundfunk- und Fernsehsendungen
der Medienpartner des Wettbewerbs sowie
von deren Onlineauftritten ist ihm damit sicher.
Schließlich organisiert der Initiator des
Awards mit den erhaltenen Lizenzeinnahmen
eben dieses groß angelegte Interesse, und
das nicht zu knapp.
Innovativste Marke des Jahres
Irgendwie müssen selbstredend auch die
Besten der Besten gekürt werden. Deswegen
kommt hier der sogenannte Most Innovative
Brand Award ins Spiel. Ihn erhält das Gerät,
das in seiner Produktgruppe die meisten
Plus-X-Plaketten erhalten hat. Entsprechend
der Anzahl der Preise wiegt das gute Stück
ganze elf Kilogramm und verweist mit dem
glanzvoll minimalistischen Design auf den
Markenwert des Plus X Awards: ein Ausdruck
für beständig hohe Qualitätsansprüche in
Verarbeitung und Form. Verliehen werden
die Skulpturen sowie die Urkunden auf der
Plus-X-Award-Night, die alljährlich im Mai
stattfindet. Natürlich können alle Technikbegeisterten
die besten Produkte des Jahres
hautnah erleben: So wird die Plus-X-Award-
Night mit Vor- und Nachberichterstattung am
7. Juni zur Primetime um 20.15 Uhr auf Anixe
HD ausgestrahlt. 1
Kritischer Prüfer: Stefan Goedecke, Geschäftsführer
des Auerbach Verlags, beurteilt die
Qualität der eingereichten Produkte im Bereich
Audio und Video
Die Preisverleihung im Mai wird bereits mit
Spannung erwartet. Im letzten Jahr war die
Veranstaltung gut besucht
Panasonic konnte in den letzten Jahren besonders
viele Awards abräumen, wer wird sich
diesmal im TV-Bereich durchsetzen?
Nach der Verleihung ist vor der Show: Tom
Gaebel und Band sorgten 2008 für das
richtige Flair
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
13
aktuelles
THEMA
Analog ins HD-Zeitalter
Etwas unscheinbar fristen die analogen Mehrkanaleingänge an vielen AV-Receivern (AVR) ein Schattendasein,
dabei stellen sie bei richtiger Nutzung das Tor zu den neuen High-Definition-Klangwelten dar. Wir möchten uns
intensiv mit den Möglichkeiten und Besonderheiten dieser Verbindungsart befassen, um zu zeigen, wie man
auch ohne HDMI-bestückten Receiver das maximale Klangpotenzial aus Blu-ray-Scheiben herausholt.
Ursprünglich ist diese Anschlussvariante
ein Relikt aus den Anfangszeiten
von Dolby Digital und DTS, in denen
man auf externe Decoder zurückgegriffen hat,
um die codierten Gesamtinformationen in analoge
Einzelsignale zu wandeln. Nachdem sich
entsprechende Decoder sehr schnell in den
AV-Receivern verbreitet hatten, schien die analoge
Mehrkanalschnittstelle fast schon vom
Aussterben bedroht zu sein. Dieser Fall sollte
jedoch nicht eintreten, denn mit Einführung
von SACD und DVD-Audio um die Jahrtausendwende
wuchs der Bedarf an einer mehrkanaligen
analogen Signalzuführung erneut. Als
selbsterkorene Nachfolger der CD wollten jene
neue Medien hauptsächlich durch ihre Mehrkanalfähigkeit
den Markt erobern und setzten
vermehrt auf hochwertige, audiophile Abmischungen.
Aufgrund gestiegener Datenraten
bzw. geänderter Signalformate war eine Übertragung
auf „normalem“ digitalen Weg mit den
damaligen Receivern nicht möglich. Deswegen
wurden die jeweiligen Abspielgeräte selbst mit
den Decodern ausgestattet, die ebenfalls die
Konfiguration bzw. Anpassung an Raum und
Lautsprecher beinhalteten. Kanalpegel, Lautsprecherentfernung
und Bass-Management
waren in diesem Fall die Aufgabe des Abspielgerätes
– der AV-Receiver war lediglich für die
Steuerung der Gesamtlautstärke zuständig.
Vielleicht fragen Sie sich, warum wir die
Vergangenheit des analogen Mehrkanalanschlusses
derart beleuchten? Nun, zum einen
ist das Prinzip bei der Blu-ray im Wesentlichen
unverändert und zum anderen möchten wir
dadurch gleich die primäre Problemzone in den
Fokus stellen: Bei der analogen Mehrkanalübertragung
müssen Player und Receiver perfekt
aufeinander abgestimmt sein, um ideale
Ergebnisse zu erzielen.
AVRs machen, was sie wollen
Durch technische Weiterentwicklungen auf-
Seiten der AV-Receiver und neue Tonformate
ergeben sich viele potenzielle Problempunkte,
da es keine verbindliche Norm für die Funktionen
bzw. Einbindung der analogen Mehrkanalschnittstelle
gibt. Manche Hersteller
orientieren sich an einer puristischen Konzeption,
wonach der Receiver lediglich die
Gesamtlautstärke steuert, während andere
Unternehmen teilweise sogar eine nachträgliche
Digitalisierung mit anschließender Signalbearbeitung
anbieten. Hier können wir
Ihnen deswegen leider keine allgemeingültige
Information über die entsprechenden Funktionen
mitgeben. In den meisten Fällen hilft ein
gezielter Blick in das Handbuch, um sich über
die Arbeitsweise dieser Schnittstelle zu informieren.
Gerade bei älteren Receivern findet
das komplette Basis-Setup keine Anwendung
auf dem analogen Mehrkanaleingang. Auch
Klangregler, Equalizer-Settings und DSP-Modi
stehen für den analogen Mehrkanaleingang
eher selten zur Verfügung. Der Grund hierfür
ist genauso simpel wie einleuchtend: Solche
Rechenoperationen finden auf digitaler Ebene
statt, was bei einem analog zugespielten
Mehrkanalsignal technisch nicht möglich ist,
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Dreamworks Home Ent. , 20th Century Fox, Universal, Paramount, Sony Pictures
14 DIGITAL TESTED 3.2009
THEMA
aktuelles
ohne eine Redigitalisierung durchzuführen.
Da eine solche Funktion Geld kosten würde
und außerdem auch der Signalqualität nicht
unbedingt zuträglich wäre (schließlich müsste
man die Informationen anschließend wieder
ins Analoge zurückwandeln), findet man diese
Lösung nur selten. Stattdessen bieten fast alle
AV-Receiver ein paar einfache Konfigurationsoptionen,
wie z. B. eine Subwoofer-Dämpfung
oder eine Parallelbeschaltung von seitlichen
und hinteren Surround-Lautsprechern.
Quellgeräte bestimmen den Klang
Im Wesentlichen gilt es bei den Quellgeräten,
zwei wichtige Faktoren zu eruieren. Zunächst
muss man sich Klarheit darüber verschaffen,
welche Tonformate überhaupt verarbeitet
bzw. ausgegeben werden.
Nur weil hinten ein Signal
geliefert wird, muss dieses
noch lange nicht die gewünschte
HD-Tonspur darstellen. Speziell
die günstigeren Player greifen anstelle
des DTS-HD-Master-Audio-Tracks
oft auf die normale DTS-Tonspur zurück, um
die Wandlung für den 5.1-Ausgang vorzunehmen.
In diesem Zusammenhang sollte man als
7.1-Anwender auf eine passende Abstimmung
mit dem verwendeten AV-Receiver achten.
Sofern der analoge Mehrkanalausgang beim
Blu-ray-Player nur in 5.1 vorliegt, würden die
Rearspeaker komplett stumm bleiben, wenn
der Receiver keine Hochrechnung auf 7.1 (Matrixberechnung)
vornimmt, also diesen Eingangsmodus
nicht anwenden kann. Aber Vorsicht:
Selbst wenn das Quellgerät achtkanalig
an den Verstärker angedockt ist, stellt dieser
Umstand noch keine Beschäftigungsgarantie
für die Surround-Back-Lautsprecher dar!
Im Gegensatz zum Decoding im AV-Receiver
bieten Blu-ray-Player keine zusätzliche bzw.
nachträgliche Matrixberechnung an. Einfach
ausgedrückt: Liegt das Quellmaterial nicht
in einem Extended-Surround-Format vor, wird
immer ein 5.1-Signal ausgegeben. Als zweiter
Aspekt kommt die Software-Konfiguration ins
Spiel. Weil der Großteil der Lautsprecherkonfigurationen
bei der analogen Klangausgabe
über das Wiedergabegerät erfolgt, sollte man
hier auf möglichst umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten
achten. Im Allgemeinen kann
man festhalten, dass höherpreisige Geräte
meistens über ein differenzierteres Setup verfügen.
Der preisgünstige und weit verbreitete
Panasonic „DMP-BD50“ erlaubt beispielsweise
kein ausgefeiltes Bass-Management und
trennt alle auf „Small“ gestellten Lautsprecher
pauschal bei 100 Hertz. Beim Denon
„DVD-3800BD“ kann man die Trennfrequenz
hingegen gezielt anwählen. Sofern die verwendeten
Lautsprecher hinsichtlich ihrer Größe
nicht gerade Verwechslungsgefahr mit mit
kleinen PC-Lautsprechern aufweisen, empfehlen
wir, das Bass-Management im Zweifelsfall
nicht zu benutzen und alle Kanäle mit vollem
Signalumfang anzufahren. Selbst bei hochwertigen
Playern liegt eine vergleichsweise
geringe Rechenkapazität vor. Mit hochwertigen
Lautsprechern bzw. Bildwiedergabegeräten
kann man daher bei Benutzung von rechenintensiven
Bass-Management-Operationen
durchaus Einbrüche bei der audiovisuellen
Performance feststellen. Aus diesem Grund
sollte man von integrierten Dynamik- oder Dialog-Enhancern
tunlichst die Finger lassen.
Fazit
Bei einem sinnvoll zusammengestellten AV-
System mit korrekter Konfiguration wird man
mithilfe der analogen Mehrkanalübertragung
viel Hörfreude haben. Selbst die hoch gepriesene
HDMI-1.3-Übertragung mit anschließendem
Decoding im AV-Receiver muss keineswegs
grundsätzlich besser klingen. Durch
die Verlagerung der Digital-Analog-Wandlung
in das Quellgerät vergrößert sich dessen Bedeutung
für die Wiedergabequalität, sodass
hier die Klanggüte vorgegeben wird. Wer einen
älteren, aber hochklassigen AV-Boliden besitzt,
ist daher in den meisten Fällen deutlich
besser beraten, in einen hochwertigen Bluray-Player
zu investieren, als ein Upgrade des
Verstärkers vorzunehmen. Problematisch wird
es lediglich für Besitzer einer 7.1-Lautsprecherkonfiguration
und für Anhänger von Room-EQs
sowie DSP-Simulationen. Ansonsten steht dem
hochauflösenden Klanggenuss nur das Verlegen
der analogen Kabel sowie die Einrichtung
im Weg. 1
Lars Mette
Headline
xxx. Autorenkürzel
Mehrkanaleingänge sind meist optisch auffällig
gekennzeichnet. In diesem Fall ist ein 5.1-Eingang
vorhanden, manche Geräte bieten auch 7.1
Konfiguration des analogen Mehrkanaleingangs
bei einem Denon „AVP-1HDA“
Einstellung der Kanallautstärke für die analoge
Signalausgabe des Toshiba „HD-XE1“
Moderne High-End-Player wie der Denon „DVD-3800BD“ bieten hochwertige 7.1-Anschlussbuchsen und
volle Formatkompatibilität
In diesem Fall besitzt der Player leider nur
ein 5.1-Interface, bietet aber ein gutes Bass-
Management
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
15
Testnotizen
Aktuelles aus dem Testlabor
Als kleine Vorschau auf unsere zahlreichen Gerätetests in dieser Ausgabe der DIGITAL TESTED haben wir auf dieser
Seite interessante Beobachtungen und die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Eine Übersicht aller getesteten
Produkte finden Sie im Inhaltsverzeichnis.
In unseren verlagseigenen Testlaboren
herrschte auch für diese Ausgabe wieder reger
Betrieb. Neben Flachbild-TVs haben wir uns
neue Blu-ray-Player, aktuelle DVD-Rekorder und
zahlreiche weitere Geräte aus den Bereichen Video,
Audio und Heimkino angeschaut.
LED, LCD oder Plasma?
Dieses Mal haben wir erneut debattiert, ob LCD
oder Plasma die bessere Technik darstellt. Wie
immer gibt es ein Für und Wider bei beiden Technologien,
die wir in unserem Vergleichstest dreier
aktueller Vertreter abgewogen haben. Samsungs
LED-TV der 6000er-Serie, Panasonics neuer Plasma-TV
„TH-42PX10“ und Sharps wohnzimmerfreundlicher
LCD „LC-32D77E“ buhlten um die
Gunst unseres Testredakteurs. Im Gegensatz zu
den bereits erhältlichen LED-LCDs von Samsung
verkauft der koreanische Hersteller seine aktuellen
Modelle als neue Produktkategorie „LED-
TV“. Man setzt nun auf eine Edge-LED-Beleuchtung.
Dabei sitzen die Lichtgeber nicht hinter der
LCD-Schicht, sondern platzsparend am Rand des
Geräts. Dadurch wird eine enorm flache Bauweise
erzielt, die allerdings auf Kosten der Bildqualität
geht. Diese erreicht leider nicht ganz das Niveau
der technisch vielversprechenden LED-Backlight-
Variante.
Blu-ray-Evolution
Das hochauflösende Medium wird auch in unserem
Magazin immer bedeutender. Wir haben uns
die neuen Einstiegsmodelle von Panasonic und
Samsung näher angeschaut und unterschiedliche
Beobachtungen gemacht. Panasonic erweitert die
Einsatzbereiche seiner Blu-ray-Player durch Viera
Cast. Anders als bei Samsung lag das Augenmerk
somit nicht primär auf der Weiterentwicklung der
Hardware, sondern auf der Schaffung zusätzlicher
Features. Viera Cast vereint die Internetfunktionen
der TV-Serie mit günstigen BD-Playern und ermöglicht
Inhalte von Youtube und Co.- auf dem „DMP-
BD60“. Ob dies aber reicht, um dem „BD-P1600“
Konkurrenz zu machen? Samsung verspricht mit
der Neuentwicklung das ideale HD-Erlebnis und
spendiert seiner Serie neue Designs, überarbeitete
Menüs und verbesserte Einlesezeiten.
Audiophil
Für diese Ausgabe konnten wir zudem wieder zahlreiche
Audioprodukte auf ihre Qualitäten überprüfen.
In unserem AV-Receiver-Vergleich durfte
sich u. a. Onkyos neuer „TX-SR607“ beweisen, der
nicht nur aufgrund von sechs HDMI-Eingängen
und topaktuellen Dolby-PL-IIz-Soundprogramm
die Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Näheres
zu Dolbys nächstem Versuch, das Tonerlebnis
noch intensiver zu gestalten, erfahren Sie
in unserem Aktuell-Bereich auf Seite 10. Der im
mittleren Preissegment angesiedelte Yamaha „RX-
V1900“ visierte dank umfangreicher Ausstattung
und klanglich selbstbewusstem Auftritt ebenfalls
ein gutes Testergebnis an.
Planänderung
Das Leben eines Testredakteurs artet nicht selten
in Stress aus und kurzfristige inhaltliche Änderungen
lassen sich leider nicht immer vermeiden.
Dieses Mal wäre unser AV-Receiver-Vergleich
fast ins Wasser gefallen, da unser Exemplar des
Sony „STR-DA2400ES“ einen Defekt aufwies und
sich partout nicht überreden ließ, unseren Testparcours
ohne Abschalten zu durchlaufen. Dank
schnellen Ersatzes konnten wir unseren Test mit
leichter Verzögerung aber dennoch durchführen.
Auch die in der letzten Ausgabe angekündigten
Camcorder-Tests konnten wir aus Aktualitätsgründen
noch nicht stattfinden lassen. Die geballte
Ladung Camcorder-Know-how samt Tests und
Hintergrundartikeln werden Sie aber in unserem
demnächst erscheinenden Spezialhefte nachlesen
können. Doch nun wünschen wir Ihnen erst einmal
viel Spaß beim Entdecken dieser Ausgabe! 1
SO TESTEN WIR
Die uns zur Verfügung gestellten Testgeräte werden
von unseren Redakteuren auf Herz und Nieren geprüft.
Neben den persönlichen Eindrücken, die wir
im Laufe unserer Arbeit gewonnen haben, kann ein
Großteil der Qualitäten durch spezielles Messequipment
belegt werden. Die jeweiligen Modelle müssen
sich unseren strengen Testprotokollen stellen, denn
nur so können wir auf Dauer eine faire Bewertung
für alle Produkte sicherstellen. Weiteres zu unseren
Testkriterien und zu unserem Testlabor erfahren Sie
auf den Seiten 94 und 95.
BEWERTUNGSSCHLÜSSEL
100–95 %: Referenzklasse
94–90 %: ausgezeichnet
89–85 %: sehr gut
84–70 %: gut
69–55 %: befriedigend
54–40 %: ausreichend
39–0 %: mangelhaft
16 DIGITAL TESTED 3.2009
TOTAL DIGITAL!
Die optimale Kaufberatung für die neue digitale Unterhaltungselektronik
3.2009 Juni/Juli D: 3,99 €
169 TESTS
A: 4,80 €
BeNeLux:
4,80 €
I: 5,60 €
E: 5,60 €
CH: sfr 7,90
2.2009 April/Mai D: 3,99 €
184 TESTS
AKTUELLE FILMHITS
LESERUMFRAGE
Gewinnen Sie Preise im
Wert von über
FLACHBILD-TVs
Trend: Fernseher mit
11 000 Euro ab Seite 13
Samsungs 6000er-LED-Fernseher gegen LCD und Plasma
„X-Men Origins: Wolverine“ jetzt im Kino
„The Spirit“, „Sieben Leben“, „Tintenherz“
und viele mehr im Test ab Seite 70
A: 4,80 €
BeNeLux:
4,80 €
I: 5,60 €
E: 5,60 €
CH: sfr 7,90
www.digital-tested.de
ENTERTAINMENT PUR
Filmhits, Klassiker und aktuelle Blockbuster
auf DVD und Blu-ray ab Seite 70
GALAKTISCH!
ab Seite 18
42-Zoll-LCDs von Toshiba, Philips und LG ab Seite 19
Jetzt abonnieren und
Prämie kassieren!
• eventuelle Beilagen erhalten
Sie gratis zum Heft
• jede Ausgabe pünktlich frei Haus
• eine gratis Prämie ihrer Wahl
• kostenlose Zustellung
Abonnieren Sie jetzt DIGITAL TESTED im komfortablen
24-Monats-Abo und Sie erhalten eine einmalige
Prämie gratis dazu.
5.1-LAUTSPRECHER
Teufels „LT3“ im Hörtest
ab Seite 56
KLANGWELTEN
Drei AV-Receiver mit HD-
Decoder im Vergleich ab Seite 48
AV-RECEIVER-VERGLEICH
Brandneu: Onkyos „TX-SR607“
ab Seite 50
Multimedial
Aktuelle Media-Player von
Samsung und Sony ab Seite 66
HDTV-Camcorder
Neue HD-Modelle 2009 in
der Übersicht ab Seite 10
+ Technik-Highlights 2009 + Workshop: Einmesssysteme + Dreambox „8000“ im Test +
001_DT200902_Titel_SK.indd 1
FULL-HD-Einstieg
Sanyos „PLV-Z700“-Projektor
im Praxis-Check
ab Seite 24
BLU-RAY-PLAYER
ab Seite 26
Die aktuellen Einstiegsmodelle von
Samsung und Panasonic
+ DVB-C: Vantage „HD 8000“ + Media-Player fürs Heimkino + DVD-Rekorder im Härtetest +
20.04.2009 11:54:39 Uhr
FOCAL DÔME
Sound aus Frankreich
ab Seite 58
Diese und viele andere Abo-Prämien unter www.auerbach-verlag.de/abo
einlösen unter:
15 ¤
ONLINESHOP Gutschein
Gutschein-Nummer:
Gutschein filmkaufen.de 15 ¤
oder
HDMI-Switch-Box
(zzgl. 14,90 ¤ Zuzahlung)
HEIMKINO · VIDEO · AUDIO · FILM
Ja, ich abonniere DIGITAL TESTED ab der nächsten Ausgabe/ab Ausgabe /2009 für zwei Jahre zum Preis von 44,90 Euro für 12 Ausgaben. Das Abonnement
verlängert sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr zu den dann gültigen Abo-Konditionen, wenn nicht binnen sieben Tagen nach Erhalt von Heft 11 per Post
oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.
Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:
Firma, Abteilung
Name, Vorname
Straße, Hausnummer
PLZ
Ort
Ich bezahle per Kreditkarte per Bankeinzug per Rechnung
Daten für die Zahlung per Kreditkarte:
Daten für die Zahlung per Bankeinzug:
Name des Karteninhabers
Kontoinhaber
Kartennummer
Kartenprüfnummer
Kontonummer
Bitte wählen:
Gutschein filmkaufen.de 15 ¤
oder
HDMI-Switch-Box
(zzgl. 14,90 ¤ Zuzahlung)
Bitte einsenden an:
Auerbach Verlag
und Infodienste GmbH
Lauchstädter Straße 20
04229 Leipzig
oder per Fax an:
0341 14955-11
oder schnell im Internet:
www.auerbach-verlag.de/abo
Gültigkeit der Karte
Bankleitzahl
Geldinstitut
Visa Mastercard American Express
Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von 2 Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel genügt).
Datum, Unterschrift
Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an 0341 14955-11 oder mit der Post senden.
test
VIDEO
FLACHBILDFERNSEHER VON SAMSUNG, PANASONIC UND SHARP IM VERGLEICH
Die Volksfernseher kommen
Wer sich heute einfach nur einen Fernseher anschaffen will, wird bereits schwerlich um ein HD-fähiges Gerät
herumkommen. Und das ist auch in Ordnung. Full-HD- und selbst Plasmafernseher namhafter Hersteller bewegen
sich mittlerweile in Preisgefilden, die wirklich für jeden interessant sind. Wir haben uns drei aktuelle
Modelle im Einsteigerbereich angeschaut.
Zukunftssicher, vielseitig, verlässlich
und zum Schnäppchenpreis: So einen
Fernseher gibt es nicht, sagen Sie?
Kommt darauf an, sagen wir und stellen Ihnen
deshalb in dieser Ausgabe drei aktuelle und
dabei preisgünstige Flachbildfernseher mit jeweils
unterschiedlicher Bildtechnik vor: einen
LED-, einen Plasma- und einen reinen LCD-TV.
Dass unsere drei Probanden schon aufgrund
der abweichenden Basistechnologien ihre
ganz individuellen Stärken und Schwächen
haben, dürfte wohl klar sein. Gerade deshalb,
sollte für jede mögliche Aufstellumgebung
und jeden Sehgeschmack etwas dabei sein.
Denn ein guter Fernseher muss nicht zwangsläufig
gleich der beste Fernseher für Sie persönlich
sein.
Legen Sie Wert auf Ausstattung und Extras
oder einfach nur pure Bildqualität? Sind Sie
eher der klassische Fernsehzuschauer oder
wollen Sie sich vielleicht endlich ein kleines
Heimkino aufbauen? Schauen Sie lieber in heller
oder dunkler Umgebung? All diese Fragen
können wichtig sein, wenn es an die Auswahl
des zukünftigen Flachbildfernsehers geht –
egal ob Einstiegs- oder Luxusklasse.
Unser Vergleichstest hilft Ihnen hoffentlich dabei,
nicht nur den besten Fernseher für wenig
Geld, sondern auch den idealen Fernseher für
Ihre ganz persönlichen Ansprüche zu finden.
Bilder: Panasonic, Samsung, Sharp, Stock.xchng
18
DIGITAL TESTED 3.2009
SAMSUNG UE40B6000
Das Einstiegsmodell der Serie 6 aus Samsungs
aktuellem LED-TV-Portfolio macht rein äußerlich
einen soliden Eindruck. Die geschwungenen
Linien des halb transparenten Plastikgehäuses
sind vielleicht nicht jedermanns
Sache, erzeugen aber zumindest den Eindruck,
das Ganze sei wie „aus einem Guss“. Der voll
transparente, leicht zu befestigende Standfuß
wirkt schick und mit einer Bautiefe von gerade
mal 2,9 Zentimetern (cm) bewegt sich der
Edge-LED-Fernseher baulich sowieso auf der
Höhe der Zeit. Die Verarbeitung der Elemente
ist insgesamt gelungen, wenn auch nicht an
allen Stellen perfekt.
Öko-Check
www.digitaltested.de
3.2009
gut
Samsung
UE40B6000
TESTSIEGER
sehr gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
Zukunftszugewandt
Bei der Ausstattung hat der „UE40B6000“ eine
Menge zu bieten. Abgesehen von den erweiterten
Media-Fähigkeiten und dem Netzzugang
der größeren Geschwister aus Serie 7 und
9, bekommt der Kunde hier eine ordentliche
Portion Fernseher für sein Geld. Neben einem
DVB-T-Empfänger ist ein digitaler DVB-C-Tuner
serienmäßig an Bord. Die Einrichtung verläuft
schnell und unkompliziert. Ganze vier HDMI-
Buchsen- sowie ein USB-Anschluss krönen
die digitale Anschlussleiste. Lediglich die analogen
Schnittstellen werden mit jeweils nur
einem Scart- sowie Komponentenanschluss
etwas stiefmütterlich behandelt und können
auch nur mit dem mitgelieferten Adapterkabel
verwendet werden. Dafür sind die gebräuchlichen
digitalen Schnittstellen sowie der CI-
Schacht gut erreichbar an der Gehäuseseite
untergebracht. Über den USB-Anschluss des
Einsteiger-Samsungs lassen sich leider nur
Musik- und Bilddateien abrufen, dafür klappt
das Ganze jedoch vergleichsweise sehr gut –
sowohl die Geschwindigkeit des Bildaufbaus
als auch die Navigation durch die Ordnerstruktur
sind einwandfrei.
Überhaupt lässt sich an der Bedienbarkeit
des Bildschirmmenüs kaum etwas aussetzen.
Unter dem Menüpunkt „Unterstützung“ findet
man außerdem noch einen umfangreichen,
illustrierten Anschlussplan, der Einsteigern
bei der Einrichtung neuer Geräte helfen soll.
Benutzerfreundlichkeit wird – zumindest an
dieser Stelle – großgeschrieben. Auf der anderen
Seite bietet der Samsung wiederum
eine solche Fülle an (Bild-)Einstellungen, dass
Einsteiger leicht überfordert, Kontrollfanatiker
dagegen mehr als zufriedengestellt sein
dürften.
Gut im Bilde
Qualitativ kann sich die 6er-Serie ebenfalls
sehen lassen und das, obwohl Samsung in
diesem Frühjahr nach sehr erfolgreicher Local-
Dimming-Technologie auf die Edge-LED-Technik
zurückgreift, bei der das Licht der an den
Bildschirmrändern sitzenden LEDs per Diffusor
gleichmäßig über die gesamte Bildfläche verteilt
wird. Doch trotz konventioneller Technik ist
der Samsung-LED-TV allen normalen LCD-TVs
im Kontrast sichtbar überlegen. Und obwohl es
der Samsung an einigen Stellen nicht ganz an
die Brillanz seiner Local-Dimming-Vorgänger
heranschafft, macht der aktuelle Samsung-LED
doch einen insgesamt guten Bildeindruck, was
nicht zuletzt einer hochwertigen Filterscheibe
zu verdanken ist.
Aufgrund der vielen Bildoptionen können Profis
theoretisch die maximale Farbneutralität
aus ihrem Samsung-TV herauskitzeln oder spezifische
Feineinstellungen getrennt für jede
Quelle vornehmen. Generell zeigt der Fernseher
wie viele seiner Kollegen einen leichten
Hang zur Blaufärbung in dunklen Bildbereichen.
Die voreingestellten Werte und Presets
jedenfalls sind – für den durchschnittlichen
Nutzer – bereits recht gut abgestimmt.
Dicke Pluspunkte sammelt der Samsung im
Bereich Bildverarbeitung. HD-Material bereitet
dem Fernseher gar keine Probleme, zugeführtes
SD-Material wird ebenfalls durchgehend
sauber und ohne Kantenflimmern skaliert. Die
Rauschreduktion wirkt ausgefeilt und die optionale
Bewegungsglättung lässt sich nach
eigenen Vorgaben präzise justieren, wobei
allzu hohe Werte aber zu sichtbaren Bildfehlern
führen. Dennoch: Ob Video oder Film,
der Samsung ist ein Allround-Talent, wenn es
um die Darstellung von Bewegtbildern aus
unterschiedlichen Quellen geht. Ein weiteres
Highlight ist seine überragende Energieeffizienz.
Kaum mehr als 100 Watt verbraucht der
40-Zöller in der Praxis. Im Stand-by sind es
noch marginale 0,1 Watt. Sehr ordentlich!
TESTSIEGER
SAMSUNG UE40B6000
Preis/Straßenpreis
1 699 Euro/1 499 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
gute Bildverarbeitung
wenig analoge Anschlüsse
integrierter Kabeltuner
kein Lichtsensor
analog/digital
Blaufärbung im Schwarz
hohe Energieeffizienz
ERGEBNIS
Um den Videotext auszublenden,
müssen Sie
umständlich auf die
TV-Taste zurückgreifen.
Eine Hintergrundbeleuchtung
sichert den
Durchblick im Dunkeln
Per Tools-Taste
rufen Sie wichtige Einstellungen
im eigenen
Fenster auf. Die Enter-
Taste sollte in Zukunft
die Programme auflisten
können
Das untere Tastenfeld ist
im TV-Betrieb etwas umständlich
zu erreichen.
Die EPG-Taste „Guide“
liegt etwas versteckt
83 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
19
test
VIDEO
PANASONIC TX-P42X10E
Den „Plasma zum Kampfpreis“ schickt
Panasonic auf den Testparcours. Das dezente
schwarze Gehäuse um das 42 Zoll große G12-
Toughpanel macht einen soliden und gut verarbeiteten
Eindruck. Die Anschlussleiste weiß
mit dreimal HDMI, zweimal Scart und allen
weiteren üblichen Anschlüssen zu überzeugen.
Außerdem verfügt der Plasmafernseher über
einen SD-Karten-Slot, der Videos, MP3- und
Bilddateien mit akzeptabler Geschwindigkeit
auf den Bildschirm bringt. Ähnlich wie bei Samsungs
LED-TV sind wichtige Anschlüsse wie ein
HDMI-Anschluss und der SD-Karten-Slot seitlich
und gut erreichbar am Gehäuse platziert.
Dieses zählt mit über zehn Zentimetern Tiefe
zwar nicht unbedingt zu den schlanksten Vertretern,
dafür gehört Panasonics „P42X10E“
mit seiner Preisempfehlung von 899 Euro auf
jeden Fall zu den günstigsten Plasma-TVs am
Markt. Das bedeutet leider auch, dass ein paar
Abstriche hingenommen werden müssen.
So liegt zum Beispiel die Auflösung des neuen
Einsteiger-Panels aus der mittlerweile zwölften
Generation mit 1 024 × 768 Bildpunkten nach
wie vor auf „HD ready“-Niveau und das könnte
so manchem Heimkinoenthusiasten mittlerweile
zu wenig sein. Außerdem wurde die Zahl
möglicher Bildeinstellungen auf das absolute
Minimum begrenzt, was zwar Einsteigern entgegenkommt,
Fortgeschrittenen aber wiederum
gehörig die Suppe versalzen kann.
Zu guter Letzt ist die digitale Tuner-Ausstattung
des Plasmafernsehers mit DVB-T leider
Während „TV“ die
integrierten Tuner
auflistet, springen Sie
per AV-Taste zur zuletzt
angewählten externen
Bildquelle. Vorsicht:
Ein Druck auf „N“ setzt
die Bild- und Tonwerte
zurück
„Viera Tools“ ermöglicht
die Auflistung der
Film- und Fotooptionen.
Das Steuerkreuz dürfte
mittiger liegen
Haben Sie einen externen
DIGA-Festplattenrekorder
angeschlossen,
erlaubt das Tastenfeld
die Aufzeichnung bzw.
Wiedergabe von Fernsehsendungen
ziemlich eingeschränkt, sodass für digitalen
Kabel- oder Satellitenempfang zwingend eine
externe Set-Top-Box mitgekauft werden muss.
Gut gefallen hat uns die einfache, sehr übersichtliche
Menügestaltung der X10-Serie, die
sich voll und ganz am derzeitigen Look aller
Panasonic-Fernseher orientiert. Die Einrichtung
des Tuners oder die Auswahl von Bildquellen
funktioniert reibungslos, die deutschen
Bezeichnungen sind verständlich und
sämtliche Einstellungen gehen direkt und ohne
Verzögerung von der Hand.
Plasmaschössling
Erweiterte Farbeinstellungen oder Sonderfunktionen,
wie sie die Kontrahenten von Sharp
und Samsung bieten, sucht man an Panasonics
günstigem Plasma leider vergeblich. Der
Stromverbrauch des 42-Zöllers erscheint uns
selbst für ein Plasmamodell etwas zu hoch. Der
Einsatz eines Lichtsensors zur automatischen
Anpassung der Helligkeit ist eigentlich sinnvoll.
Im Falle des „P42X10E“ wird das Bild aber
leider zu stark gedimmt.
Wer sich an den genannten Einschränkungen
nicht stört, bekommt mit dem „P42X10E“ jedoch
einen grundsoliden und qualitativ ausgereiften
Fernseher ins Haus. Denn obgleich er
nicht die volle Auflösung bringt, muss sich dieser
Plasma hinsichtlich seiner Eigenschaften
sowie der internen Bildverarbeitung keineswegs
hinter seinen größeren Geschwistern
verstecken. Vor allem in der Verarbeitung von
HD-Material macht der Panasonic eine gute
Figur: Hohe Grundschärfe, gute Kontrastwerte
und eine ordentliche Farbwiedergabe in der
Werkseinstellung bringen ihm hier eine Spitzenposition
in seiner Preisklasse. Lediglich
die Farbtemperatur ist auch nach Auswahl
der wärmsten Stufe noch nicht optimal. Die
Bewegungsschärfe ist dagegen in Ordnung,
Öko-Check
www.digitaltested.de
3.2009
gut
Panasonic
TX-P42X10E
TESTERGEBNIS
sehr gut
3.2009
SIEGER PREIS/LEISTUNG
obwohl sie auch mit eingeschaltetem „Double
Scan“ nur knapp das Niveau eines 100-Hertz-
LCD-TVs erreicht und plasmatypische farbige
Nachzieheffekte manchmal den Bildeindruck
stören können.
Kinofreund
Native 24p-Zuspielung verkraftet der Plasma
sehr gut, eine zuschaltbare Bewegungsglättung
wäre allerdings wünschenswert gewesen.
Ungeachtet dessen ist der „P42X10E“ für den
sparsamen Heimkinoeinsatz gut geeignet – solange
Filme digital in Vollbildern zugespielt
werden. Die Darstellung von SD-Material bereitet
dem Panasonic dagegen teils sichtlich
Probleme. Das Upscaling auf HD ist mit einem
merklichen Verlust feiner Details verbunden
und die Vollbildkonvertierung von Filmmaterial
gelingt dem Fernseher leider nur durchschnittlich.
Besser sieht es bei der Kantenglättung
von echten Halbbildern aus. Hier schlägt sich
der Plasma wieder wacker, sodass Fernsehprogramme
durchaus ansehnlich wirken. Filmfans
setzen hingegen auf einen guten Blu-ray- oder
DVD-Player, der die Vollbildkonvertierung und
Skalierung selbständig übernimmt und per
HDMI 1 080p zuspielt.
SIEGER PREIS/LEISTUNG
PANASONIC TX-P42X10E
Preis/Straßenpreis
899 Euro/699 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
uneingeschränkter
kein Full-HD
Blickwinkel
mäßiges Upscaling
gutes HD-Bild
keine Bewegungsglättung
einsteigerfreundlich
ERGEBNIS
73 %
Gut
Bilder: Panasonic, Sharp
20 DIGITAL TESTED 3.2009
SHARP LC-32DH77
Sharps „Aquos LC-32DH77“ ist der kleinste
Flachbildfernseher in unserem Vergleichstest.
Bei gerade mal 32 Zoll bringt Sharps LCD-TV
sogar die volle physische HD-Auflösung, was
angesichts der geringen Diagonale eigentlich
nur dann sichtbar ist, wenn man als Betrachter
sehr nah am Bildschirm sitzt. Die Verarbeitung
des Fernsehers im schlichten, schwarzblauen
Gehäuse wirkt nicht immer hochwertig, geht
für diese Preisklasse aber in Ordnung. Milde
stimmen dagegen der drehbare Standfuß und
die einfache Aufstellung des Fernsehers.
Die Anschlussleiste lässt – rückwärtig wie
seitlich – kaum Wünsche offen: Mit dreimal
HDMI, zweimal Scart und sogar einem
VGA-Anschluss bietet der Sharp genügend
Schnittstellen für viele aktuelle und ältere
Zuspieler. Für den reinen Fernsehempfang
steht, wie auch bei Panasonics „P42X10E“,
leider nur ein DVB-T-Tuner zur Verfügung.
Der CI-Schacht des Sharp dürfte deshalb hierzulande
in absehbarer Zeit kaum Verwendung
finden. Zukunftssicher ist man damit aber
allemal.
Kalibrierfreudig
Nur wenig konnten wir dem USB-Port des
„LC-32DH77“ abgewinnen. Erst der dritte USB-
Stick wurde von unserem Testgerät angenommen.
Offensichtlich stellt Sharps Fernseher
am USB-Port nur ein Minimum an Spannung
zur Verfügung, was für einen guten ein Teil
der USB-Speichergeräte nicht ausreicht. Wird
der Stick erkannt, können MP3s abgespielt
und Fotos dargestellt werden. Dabei geht der
Bildaufbau leider so schleppend voran, dass
einem die Lust auf eine Diashow schnell vergehen
kann. Das ist schade, denn ansonsten
machen Menü und Funktionsaufgebot des
Sharp-LCDs einen wirklich angenehmen Eindruck.
Besonders der übersichtliche und gut
konfigurierbare elektronische Programmführer
(EPG) konnte uns im Test überzeugen. Allgemein
verläuft die Bedienung des „Aquos“
zügig und direkt, auch wenn die Menge an
Optionen und Einstellungen sehr groß ist.
So findet sich in den erweiterten Bildeinstellungen
zum Beispiel der Menüpunkt „Schwarz
Weiß“, der genau das macht, was Sie jetzt
wahrscheinlich vermuten. Ob das nötig ist,
bleibt fraglich, jedoch lässt sich am Bild des
Sharp generell eine ganze Menge einstellen
und das freut besonders Heimkinofans. Ein
besonderes Augenmerk haben die Sharp-
Entwickler auf die Energieeffizienz der DH77-
Serie gelegt: Allen voran der eingebaute Lichtsensor-erpunktet
durch akkurates Verhalten
und kann sogar auf die persönlichen Ansprüche
des Betrachters abgestimmt werden.
Dazu können im Menü persönliche Werte für
maximale und minimale Helligkeit in Abhängigkeit
vom Lichtsensor eingestellt werden.
Das bietet nicht nur maximale Kontrolle, sondern
auch einen Anreiz, die Energiesparfunktion
überhaupt einzuschalten.
Für alle Zwecke
Leider reichten selbst unsere Bildjustierungen
mit den vorhandenen Mitteln des Sharp-LCDs
nicht aus, um ein komplett neutrales Bild
zu bekommen. Besonders eine Kontrolle der
Graustufen wäre in diesem Zusammenhang
wünschenswert gewesen, denn diese geraten
grundsätzlich etwas zu bläulich (kühl)
und schwanken zudem über den gesamten
Helligkeitsbereich.
Wie bei vielen seiner LCD-Kollegen tendiert
die Farbgebung des „32DH77“ in dunklen
Bildbereichen teils deutlich ins Bläuliche, ansonsten
zeigte der Sharp-LCD in unserem Test
nur gute Kontrastwerte. Mit Technologien wie
Local Dimming oder LED-Hintergrundbeleuchtung
wäre hier sicher ein noch besseres Ergebnis
zustande gekommen. Immerhin sorgt die
100-Hertz-Technik bei diesem Fernseher für
eine ausreichende Bewegungsschärfe. Eine
Bewegungsglättung bietet der Sharp leider
nicht, die native 24p-Zuspielung liefert jedoch
auch keinen Anlass zu Kritik. Überhaupt ist
der subjektive Bildeindruck bei Blu-ray und
DVD wirklich gut.
SD-Material skaliert der „Aquos“ ohne große
Schwächen. Bildfehler wie Rauschen oder
Interlace-Streifen werden dabei gefiltert bzw.
entfernt. Die Vollbildkonvertierung sowie
Kantenglättung funktionieren bis auf einige
Aussetzer fehlerfrei, auch wenn das Niveau
des Samsung-LED-TVs dabei nicht ganz
erreicht wird.
SHARP LC-32DH77
Preis/Straßenpreis
Öko-Check
www.digitaltested.de
3.2009
999 Euro/899 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
detaillierte Bildeinstellungen keine Bewegungsglättung
justierbarer Lichtsensor Blaufärbung im Schwarz
ERGEBNIS
74 %
gut
Sharp
LC-32DH77
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
Sofort auffällig an
Sharps Fernbedienung
sind die winzigen
Knöpfe. Zur Bedienung
sind also spitze Finger
gefragt, sonst ist schnell
daneben getippt
Im Mittelteil sieht‘s ähnlich
aus. Wirkliche Ergonomie
ist hier mit reiner
Daumensteuerung nicht
zu erreichen
Unter einer Klappe verborgen
liegen die Tasten
zur Steuerung von externen
Geräten, die CEC
unterstützen
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
21
test
VIDEO
Fazit
Unsere Testkandidaten entstammen allesamt dem
aktuellen Line-up des jeweiligen Herstellers und
bieten – bis auf erweiterte Online- und Multimedia-Funktionalitäten
– eigentlich alles, was man
sich heutzutage von einem Fernseher wünschen
kann. Eigentlich. Denn uns fehlt es generell und
besonders im Einsteigerbereich an Tuning-Möglichkeiten
für Analogkabel und DVB-C. Zumindest
DVB-T empfangen alle unsere Testgeräte, doch nur
der Samsung kommt ab Werk mit einem zusätzlichen
Kabeltuner.
Abseits dieses eher generellen Problems erlaubt
sich keiner unserer drei Testkandidaten grobe Patzer.
Hinsichtlich Inbetriebnahme und Geräteanschluss
liegen alle Kandidaten in etwa gleichauf,
wobei Samsung ältere, analoge Geräte zwar nur
per Adapterkabel annimmt, dafür aber über einen
bebilderten Anschlussplan und den zusätzlichen
Kabeltuner verfügt. Bezüglich Bildschirmmenü
und Bedienung gibt es ebenfalls keine Ausreißer.
Hier ergeben sich die Unterschiede vor allem bei
der Menge möglicher Optionen und Einstellungen.
Panasonics Menü zum Beispiel kommt äußerst
puristisch daher, was allerdings seiner Bedienbarkeit
sowie der des gesamten Gerätes wirklich
zuträglich ist. Dagegen setzt Sharps LCD-TV mit
seinen detaillierten Optionen und Feineinstellungen
ganz auf Masse, was Fortgeschrittenen
und Einstellungsfanatikern entgegenkommt, den
durchschnittlichen Zuschauer jedoch abschrecken
könnte. Samsung bietet hier unserer Meinung
nach die goldene Mitte zwischen Flexibilität
und Bedienbarkeit.
In der Bildqualität gibt es Unterschiede, jedoch
keine gravierenden. Hier ist vor allem entscheidend,
worauf man als Besitzer Wert legt.
Panasonics Plasma-TV besitzt nicht die volle HD-
Auflösung und hat leichte Probleme mit dem
Hochskalieren von SD-Material sowie analog zugespielten
Filmen. Dafür bietet der „Volksplasma“
den uneingeschränkten Blickwinkel, gute
Farb- und Kontrastwerte sowie eine saubere HD-
Verarbeitung. Der kleine Sharp-LCD schwächelt
etwas im Kontrast und hat einen vergleichsweise
engen Blickwinkel. Allein seine Farbdarstellung,
die solide Bildverarbeitung und die Einstellungsvielfalt
machen ihn zu einem verlässlichen Allround-Talent.
Samsungs Edge-LED ist zwar der
teuerste Fernseher im Testfeld, dafür punktet er
aber mit einer insgesamt hohen Bildqualität, den
professionellen Bildeinstellungen und der besten
Bildverarbeitung für HD- und SD-Material. 1
FAZIT
Samsungs „UE40B6000“ macht von allen
Testkandidaten den ausgewogensten Eindruck.
Cineasten sollten jedoch den Blick
auf Panasonics Einstiegsplasma nicht
scheuen.
Tim Luft
AUSSTATTUNG
SIEGER
TESTSIEGER
Allgemein
PREIS/LEISTUNG
Hersteller Samsung Sharp Panasonic
Modell UE40B6000 LC-32DH77 TX-P42X10E
Preis/Straßenpreis 1 699 Euro/1 499 Euro 999 Euro/899 Euro 899 Euro/699 Euro
Größe (B/H/T) 98,3 × 68,8 × 2,9 cm 77,3 × 57,3 × 10,3 cm 102,9 × 70,4 × 10,5 cm
Gewicht 18,4 kg 13,5 kg 28 kg
Informationen www.samsung.de www.sharp.de www.panasonic.de
Anschlüsse
HDMI
Scart
PC
S-Video
Eingänge
Ausgänge
Sonstige digital out (optisch), USB digital out (optisch), USB, RS-232 SD
Merkmale
DVB-T-/DVB-C-/DVB-S-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / /
Bild-in-Bild-Darstellung
EPG Einzel-/Multikanal / / /
„HD ready“/1 080p / / /
TV-Typ LED-LCD LCD Plasma
Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 024 × 768 Pixel
Entspiegelte Frontscheibe
kontrastoptimiert,
nicht kontrastoptimiert,
kontrastoptimiert, spiegelnd
leicht spiegelnd
spiegelnd
Formatwahl (HDMI) variabel eingeschränkt variabel
Sonstiges nur 2,9 cm Bautiefe Lichtsensor Lichtsensor
Betrieb
Bildformate 480i/p, 576i/p, 720p,
1080i/p, 1080p24
100/120 Hertz
HDMI
Scart
PC
S-Video
480i/p, 576i/p, 720p,
1 080i/p, 1 080p24
HDMI
Komponente
Komponente
Komponente
Scart
PC
S-Video
480i/p, 576i/p, 720p,
1 080i/p, 1 080p24
Leuchtkraft 80–400 cd/m 2 70–400 cd/m 2 15–250 cd/m 2
Schwarzwert 0,4–0,01 cd/m 2 0,24–0,04 cd/m 2 0,25–0,03 cd/m 2
Gleichmäßigkeit der
75 % 75 % 100 %
Ausleuchtung
120 Grad: 30 %
120 Grad: 50 %
120 Grad: 0 %
Kontrastverlust Blickwinkel
150 Grad: 70 %
150 Grad: 85 %
150 Grad: 0 %
Energiekosten/Jahr 23,51 Euro/Jahr 21,16 Euro/Jahr 53,34 Euro/Jahr
Handhabung und Verarbeitung
Fernbedienung gut befriedigend gut
Bedienungsanleitung ausreichend befriedigend befriedigend
BEWERTUNG
Praxis (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)
Installation gut 5,5/7 gut 5,5/7 gut 5/7
Benutzerfreundlichkeit gut 11/14 gut 10/14 befriedigend 9,5/14
Stand-by:
0 W
Stand-by: 0,1 W
Stand-by: 0,1 W
Stromverbrauch
Betrieb: 75–145 W 3/3 Betrieb: 60–160 W 3/3 Betrieb: 70–260 W 1/3
Ausstattung sehr gut 20/23 gut 17/23 gut 17,5/23
Wiedergabequalität
Kontrastumfang 1 900 : 1 7/10 1 200 : 1 5,5/10 1 900 : 1 7/10
Farbdeckung
In diesem Diagramm müssen alle Farben
auf den vorgegebenen Punkten
liegen. Befinden sie sich innerhalb
des Farbdreiecks, sind die Farben
ungesättigt, liegen sie außerhalb,
sind die Farben übersättigt.
Farbtemperatur
Die mittlere Linie symbolisiert die Vorgabe
von 6 500 Kelvin. Befinden sich
Farben über dieser Norm, färbt sich
das Bild in der entsprechenden Farbe.
Links befinden sich die Schwarzbereiche,
rechts die Weißbereiche –
dazwischen alle Graustufen.
Exakte Farbabbildung.
Blautöne leicht abweichend
Nahezu neutrale Graustufen,
in dunklen Bereichen
Blauschimmer
9/10
Grün- und Rotdarstellung leicht abweichend.
Weißpunkt leicht bläulich
Schwankende Farbtemperatur,
Blauüberschuss
im Schwarz
8/10
Übersättigte Farben vor allem im
Grünbereich
Leicht kühle Grundabstimmung
selbst in Voreinstellung
„Warm“
Bildschärfe sehr gut 9/10 sehr gut 8,5/10 gut 7,5/10
Bild-/Tonverarbeitung gut 4/5 gut 3,5/5 befriedigend 3/5
Sehtest gut 8/10 gut 7,5/10 gut 7,5/10
Bildqualität gut 37/45 gut 33/45 gut 33/45
Gesamt 73,5 von 89 Pkt. 65,5 von 89 Pkt. 65 von 89 Pkt.
Preis/Leistung sehr gut gut sehr gut
ERGEBNIS
Gut Gut Gut
83 % 74 % 73 %
* Die Berechnung der Energiekosten erfolgt innerhalb unseres „Öko-Checks“ (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)
8/10
22 DIGITAL TESTED 3.2009
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Wir machen die
scharfen Preise
ab
15,99 €
„Traumähnliche Bilder, eine
exzellente Erzählstruktur und
eine bewegenden Handlung, die
eher an einen packenden Thriller
erinnert als an ein Drama.“
Unsere große Blu-ray-Auswahl
zu reduzierten Preisen
Ein Angebot der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH. Dieses Angebot ist unverbindlich, die Cover können abweichen.
diese und mehr als 450 weitere Blu-rays zu Top-Preisen bei
Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22
test
VIDEO
gut
Sanyo
PLV-Z700
TESTERGEBNIS
sehr gut
3.2009
PREIS/LEISTUNG
LCD-PROJEKTOR SANYO „PLV-Z700“
Saubermann
Noch vor einigen Monaten waren Full-HD-Beamer für unter 2 000 Euro überhaupt nicht denkbar. Zumindest,
wenn sie außer der Erbringung der physischen Auflösung auch noch ein ordentliches Bild an die Wand
werfen sollten. Sanyos jüngster Sprössling versucht nun, diese Hürde zu nehmen. Wir können nur staunen.
Die Fernbedienung des
Sanyo macht nur wenig
falsch, die grundsätzliche
Bedienung geht
leicht von der Hand
Die Menge der Schnelltasten
ist wirklich groß.
Damit sollten sich viele
Menüaufrufe ersparen
lassen
FAZIT
Mit ausgesprochen wenig Schwächen,
dafür einer Menge an Vorzügen avanciert
Sanyos „PLV-Z700“ zu einem
echten Freund des preisbewussten
Heimkinofans.
Tim Luft
Rein äußerlich macht der „Z700“ doch
einen ziemlich konventionellen Eindruck.
Designspielereien gibt es hier
nicht. Sanyos leicht sperriger weißer Kasten
ist sofort als Beamer zu identifizieren und
auch bei näherer Betrachtung gibt es nichts
Ungewöhnliches oder gar Neues zu entdecken.
Im Gegenteil: Die mechanischen Einstellräder
zur Ausrichtung der Projektionsfläche sowie
zur Fokussierung wirken direkt klassisch, was
der Aufstellung des Projektors jedoch nicht
zum Nachteil gereicht.
Gelungener Start
Wir waren überrascht, wie flexibel sich der
Sanyo bei der Installation zeigt. Zum einen
lässt der große zweifache Zoom-Bereich der
Optik einen vergleichsweise kurzen Abstand
zur Projektionsfläche zu (zwischen 2,73 und
5,52 Metern lässt sich eine zwei Meter breite
Leinwand formatfüllend ausleuchten), zum
anderen ist der Lens-Shift-Bereich des Beamers
mit einer vollständigen Projektionsfläche
in der Vertikalen sowie einer halben in der
Horizontalen wirklich großzügig bemessen.
Damit ist der Projektor natürlich besonders für
die Aufstellung in kleinen Räumen geeignet,
doch nicht nur das. Speziell für die Deckeninstallation
hat Sanyo dem „Z700“ einen automatischen
Objektivverschluss spendiert, der
sich beim Ausschalten über die Linse schiebt.
Das kann die Häufigkeit von Putzaktionen
auf wackeligen Leitern oder Stühlen signifikant
vermindern. Doch damit nicht genug
der Sauberkeit: Sanyo legt seinem Projektor
als einziger, uns bekannter Hersteller einen
kleinen Blasebalg bei. Mit diesem lassen sich
über drei kleine Öffnungen im Gehäuseboden
die LCD-Panels des „Z700“ durchpusten, die,
wie übrigens bei allen Projektoren der Gattung
LCD, recht staubanfällig sind.
Ebenfalls sauber verlief die Jungfernfahrt mit
unserem Testgerät. Wirklich angetan waren
wir dabei von der Optionsvielfalt, die das Menü
des „Z700“ an den Tag legt. So detaillierte
Einstellungen für Weißpunkt, Farbe und Gamma
finden sich eher selten an einem Projektor
und schon gar nicht an einem so preiswerten.
Laien dürften angesichts der erweiterten Bildoptionen
jedoch schnell überfordert sein –
ohne spezielles Equipment oder besonders
geschulte Augen wird die Feinkalibrierung
schwierig.
Projektor satt
Doch auch mit den grundlegenden Einstellungen
kommt man schnell zu einem ansehnlichen
Bild, zumal die Menüstruktur trotz vieler Funk-
Bilder: Auerbach Verlag, Sanyo
24 DIGITAL TESTED 3.2009
tionen leicht verständlich ist und
gut bedient werden kann. Wirklich
vermisst haben wir an Ausstattung
und Funktionsumfang
des „Z700“ ohnehin nichts. Alle
wichtigen Eingänge inklusive
zweimal HDMI mit Deep-Color-
Unterstützung sind vorhanden,
übliche Bildformate lassen sich
für alle Quellen frei einstellen.
Sogar den möglichen Einsatz
einer 21 : 9-Vorsatzlinse hat
Sanyo beachtet und das entsprechend
verzerrte Bildformat
im Menü freigegeben. Die Lampenleistung
lässt sich in mehreren Stufen
drosseln, wobei der Eco-Mode zum Preis
reduzierter Bildhelligkeit den Geräuschpegel
des Beamers auf ein (un)merklich niedriges
Niveau senkt.
Von Sanyo überarbeitet wurde am aktuellen
Modell die dynamische Blende, die abhängig
von der Helligkeit des Bildinhaltes den Lichtfluss
korrigiert, um in dunklen Szenen den
Schwarzwert zu verbessern. Während beim
„PLV-Z2000“ das Eingreifen der Blende noch
deutlich zu sehen war, arbeitet das System im
„Z700“ schon um einiges diskreter, dabei aber
immer noch sehr direkt und effizient. Leider
werden unter dem Einfluss der dynamischen
Blende auch die Farbwerte etwas dynamischer,
speziell die Farbtemperatur kann mit eingeschalteter
Blende deutlich schwanken.
Kein Problemkind
Nichtsdestotrotz kann man dem Sanyo ein
absolut vorzeigbares Bild bescheinigen. Besonders
die Schärfe ist für einen LCD-Projektor
dieser Preisklasse hervorragend – sowohl in
den Konturen als auch in der Farbe. Ausfransungen
oder Farbsäume zeigt der Projektor
kaum, überdies lässt sich mit ein paar Korrekturen
eine ausgewogene und natürliche
Farbdarstellung erreichen. Eine der wenigen
echten Schwächen des Sanyo-Projektors liegt
in seiner mangelnden Kontraststärke. Hier
kann mithilfe der dynamischen Blende und der
Verwendung der maximalen Lichtstufe zwar
entgegengewirkt werden, allerdings geht das
wiederum auf Kosten der neutralen Farbgebung
und eines niedrigen Lärmpegels. Dank
der hohen Schärfe schafft es der Sanyo aber,
zumindest einen subjektiv plastischen Bildeindruck
zu erzeugen.
Eine weitere Schwäche teilt sich der Projektor
mit vielen seiner LCD-Kollegen: das Shading.
Die unterschwellige Verfärbung einiger Bildbereiche
(von Cyan nach Magenta) ist auch
beim „Z700“ ersichtlich, aber noch nicht so
stark ausgeprägt, dass sie allzu oft auffallen
oder stören würde. Da aller guten Dinge drei
sind: Die Bewegungsschärfe ist in Ermangelung
jeglicher 100-Hertz-Technik leider nur
Durchschnitt.
Bei der Wiedergabe aus unterschiedlichen
Quellen zeigt sich Sanyos Projektor zu unserer
Freude wiederum kaum wählerisch. Die HD-
Darstellung bereitet keinerlei Probleme, die
Kinofrequenz von 24p wird nativ und ohne
Ruckler auf die Leinwand gebracht. Halbbildmaterial
aus Fernsehtuner, Camcorder oder
Videorekorder wird ebenfalls sehr ordentlich
verarbeitet und ausgegeben – hier zeigt sich
im Übrigen die ausgesprochen gute Qualität
der analogen Eingänge.
Probleme hatte der „Z700“ in unserem Test
nur mit progressivem Filmmaterial, das in
Halbbildern zugespielt wird. Hier quittierte
der Beamer manch schwierige Szene mit deutlichem
Kantenflimmern. Ungeachtet dessen:
Sanyos Einstiegsprojektor bietet aufgrund
seiner großen Ausstattung und der guten Bildqualität
unserer Meinung nach das derzeit
beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Das soll ihm
erstmal einer nachmachen. 1
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Modell
Preis/Straßenpreis
Größe (B/H/T)
Gewicht
Informationen
Anschlüsse
HDMI
Komponente
Sanyo
PLV-Z700
1 499 Euro/1 099 Euro
400 × 146 × 346 mm
7,5 kg
www.sanyo.de
Scart
PC
S-Video
Eingänge
Ausgänge
Sonstige
Cinch Video, S-Video
Merkmale
Beamer-Typ
LCD
„HD ready“/1 080p /
Auflösung
1 920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI)
variabel (Cinemascope-
Verzerrung möglich)
Lens-Shift
Projektionsabstand
2,75 × 5,5 m
(2-m-Leinwand)
Lampenlaufzeit
max. 3000 h
Sonstiges
Blasebalg gegen Staubeinflüsse
Betrieb
Bildformate 480i/p, 576i/p, 720p,
1080i/p/p24
100/120 Hertz
Leuchtkraft 64–180 cd/m 2
Schwarzwert 0,1–0,4 cd/m 2
Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung 75 %
Empfohlene Bildbreite
1,6–2,5 m
Handhabung und Verarbeitung
Fernbedienung
gut
Bedienungsanleitung
befriedigend
VORTEILE/NACHTEILE
günstig
Shading
leise und aufstellungsfreundlich
mäßiger Bildkontrast
realistische Farbdarstellung
nach Kalibrierung
abnehmende Bildschärfe
bei Bewegungen
BEWERTUNG
Praxis
Installation gut 7,5/10
Benutzerfreundlichkeit befriedigend 7,5/12
Stand-by: 1 W
Stromverbrauch
Betrieb: 165–220 W 1/3
Ausstattung gut 15,5/20
Wiedergabequalität
Kontrastumfang 500 : 1 3/10
Farbdeckung
In diesem Diagramm müssen alle Farben
auf den vorgegebenen Punkten
liegen. Befinden sie sich innerhalb
des Farbdreiecks, sind die Farben
ungesättigt, liegen sie außerhalb,
sind die Farben übersättigt.
Farbtemperatur
Leichte Abweichungen gibt es nur im Grün-
Bereich, ansonsten sieht es gut aus
Die Anschlussleiste von Sanyos „Z700“ ist für diesen Preis wirklich reichlich bestückt
Die mittlere Linie symbolisiert die Vorgabe
von 6 500 Kelvin. Befinden sich
Farben über dieser Norm, färbt sich
das Bild in der entsprechenden Farbe.
Links befinden sich die Schwarzbereiche,
rechts die Weißbereiche –
dazwischen alle Graustufen.
nahezu neutral, dunkle Bereiche
zeigen einen Blauschimmer 9/10
Bildschärfe gut 8/10
Bildverarbeitung befriedigend 3/5
Sehtest gut 8/10
Bildqualität gut 31/45
Gesamt
62,5 von 87 Pkt.
Preis/Leistung
sehr gut
ERGEBNIS
72 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
25
test
VIDEO
DIE NEUEN EINSTIEGSMODELLE VON PANASONIC UND SAMSUNG
Blaues Gold
Langsam, aber sicher wird die Blu-ray massentauglich. Günstige Preise, eine steigende Filmauswahl und
ausgereifte Geräte sorgen für immer mehr Interesse am hochauflösenden Medium. Passend zur aktuellen
Saison präsentieren Panasonic und Samsung neue Modelle. DIGITAL TESTED hat sich die Einstiegsgeräte
und deren Neuerungen angeschaut.
Nach rund zwei Jahren Marktpräsenz
und einer etwas schleppenden Entwicklung
am Anfang zeigen manche
Hersteller nun bereits die vierte Generation
der Blu-ray-Player. Vor allem die ersten Geräte
ließen Features vermissen, die inzwischen zur
Grundausstattung gehören. 24p, HD-Ton-Decoding
und BD-Live waren – zum Teil aufgrund
unfertiger Spezifikationen – oft ein Fremdwort.
Aktuell unterstützen aber fast alle Geräte diese
Eigenschaften, selbst die günstigsten Modelle
nähern sich dem Status „Alleskönner“. Die
größten Fortschritte, die die Entwickler nun
überhaupt noch machen können, sind in den
Bereichen der Zusatzausstattung und Ladezeiten
zu suchen. Doch haben Samsung und
Panasonic ihre Hausaufgaben gemacht? Der
„DMP-BD60“ von Panasonic will vor allem
durch die Integration des hauseigenen Viera
Cast um die Gunst der Käuferschaft buhlen.
Onlineinhalte von Youtube und Co. können so
auch ohne neue Fernseher mit entsprechender
Funktion genutzt werden. Samsung bessert
mit dem „BD-P1600“-Player seine Linie in verschiedenen
Bereichen nach und holt u. a. im
Tonbereich auf, bei dem beim Vorgänger einige
Features fehlten. Ob die neue Gerätegeneration
eine Anschaffung wert ist und die Erwartungen
erfüllt, können Sie auf den folgenden
Seiten nachlesen.
Bilder: Panasonic, Samsung, Stock.xchng
26 DIGITAL TESTED 3.2009
gut
Panasonic
DMP-BD60
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
Öko-Check
www.digitaltested.de
3.2009
PANASONIC DMP-BD60
Im Mittelpunkt des aktuellen Einstiegsmodells,
das dem „DMP-BD35“ folgt, stehen vor allem
dezente Umgestaltungen und nur wenig augenscheinliche
Verbesserungen. Das Äußere hat
sich kaum geändert und wirkt durch die neue
Laufwerkslade etwas verspielter als beim Vorgänger.
Die Fernbedienung wurde ebenfalls nur
im Detail verbessert. Der „DMP-BD60“ verfügt
über einen HDMI-Anschluss, einen optischen
Audioausgang und analoge Verbindungen. Einen
Mehrkanal-Out hat erst der größere Bruder
„BD80“ zu bieten, in den darüber hinaus hochwertigere
Audiobauteile integriert sein sollen,
was im Betrieb aber nur minimale Unterschiede
machen dürfte.
Komplettpaket
Es gibt kaum etwas, das Panasonics Spieler
nicht kann. Er decodiert sämtliche Tonformate
auf Wunsch in PCM, gibt sie aber natürlich
ebenso als Bitstream aus. Er beherrscht BD-
Live, benötigt jedoch hierfür leider immer noch
einen externen Speicher in Form einer separat
zu kaufenden SD-Karte. Wenn man als Hersteller
schon diesen Weg geht, dann sollte man
bitte so konsequent sein und einen Speicher
beilegen, wie beim „BD80“ geschehen. Denn
ohne Extrakosten ist das Gerät nicht BD-Livetauglich.
Die Konnektivität wird dank des neuen
USB-Slots weiter verbessert, über diesen
lassen sich nun ebenfalls Media-Files wie MP3
oder JPEG darstellen. Die größte Innovation
betrifft den zusätzlichen Content: Als erstes
Gerät abseits aller Fernseher unterstützt der
„DMP-BD60“ das hauseigene Viera Cast. Ist
der Player mit dem Internet verbunden, lassen
sich so via Youtube und Picasa Zusatzinhalte
nutzen. Dies funktioniert in der Praxis ausreichend
flott und übersichtlich, es werden
aber leider keine Youtube-HD-Inhalte in entsprechender
Qualität wiedergegeben. Ob man
dieses Feature braucht, darf jeder Anwender
für sich selbst entscheiden, der Besitz desselben
birgt jedoch sicherlich keine Nachteile.
Facelift
Von der Menüoberfläche hatten wir uns mehr
erhofft, noch immer kommen recht altbackene,
aber leicht zu bedienende Strukturen zum Einsatz.
Die Fernbedienung zeigt neben den klassischen
Zahlen nun zusätzlich Buchstaben,
was die Bedienung von Viera Cast erleichtern
soll. Wieso es Panasonic aber einfach nicht
schafft, eine normale Menü-Taste für den DVD-
Betrieb einzubauen, ist uns schleierhaft. So
kann man mit dem Druck auf „Top Menu“ immer
nur das Hauptmenü aufrufen – ärgerlich.
Das direkte Umschalten von Audiospuren ist
ebenfalls nicht möglich, hier muss man immer
den Umweg über die Taste „Display“ gehen.
Somit könnte man auch gleich das eigentliche
DVD- oder BD-Menü aufrufen.
Der technische Auftritt kann allerdings erneut
überzeugen. Je nach Blu-ray benötigt der Player
bis zu einer Minute, bis ein erstes Bild zu sehen
ist. Hierbei ist vor allem die jeweilige Disc der
maßgeblich beeinflussende Faktor, sodass in
erster Linie die Software-Programmierer zur
Besserung aufgerufen sind.
Visuell liefert der „DMP-BD60“ ein tolles Ergebnis
ab, das dank sieben justierbarer Parameter
noch modifiziert werden kann. In diesem Punkt
schenken sich die Geräte am Markt jedoch
nicht viel, Unterschiede suchen die meisten Zuschauer
mit der Lupe. Auch das DVD-Upscaling
gelingt dem Schützling ohne Probleme, und
das mit erstaunlichem Ergebnis. Um Schwierigkeiten
bei der Vollbildkonvertierung in den
Griff zu bekommen, lässt sich der Film-Mode
fest einstellen. Beim Ton arbeitet der „BD60“
ebenfalls zuverlässig. Er decodiert auf Wunsch
mühelos auch für alte AV-Receiver oder leitet
Im oberen Drittel lassen
sich die Grundfunktionen
des Fernsehers
steuern und die neu implementierte
Viera-Cast-
Funktion aufrufen
Im mittleren Teil befinden
sich die grundlegenden
Bedienelemente.
Leider fehlt – wie
bei Panasonic üblich –
die normale Titelmenü-
Taste
Die farbigen Tasten sind
für Blu-ray-Zusatzfunktionen
wichtig
den Datenstrom direkt weiter. Beides hört
sich tadellos an, was unsere Messungen
bestätigen.
Wunschkonzert
Für die nächste Generation erwarten wir endlich
prägnantere Verbesserungen! Dazu gehören
ein neues grafisches Interface und noch
schnellere Einlese- und Startzeiten. Aus technischer
Sicht ähneln sich aktuelle Modelle
inzwischen so sehr, dass es nun die feinen
Details sind, wie z. B. die Darstellung der aktuellen
Datenraten, an denen die Firmen arbeiten
müssen. Oft sind es die kleinen Dinge, die über
den Kauf entscheiden.
SCREENSHOTS
PANASONIC DMP-BD60
Preis/Straßenpreis
329 Euro/290 Euro
Das Menüdesign ist funktionell, aber altbacken
Dank Viera Cast sind Youtube-Videos kein Problem
VORTEILE/NACHTEILE
Audiodecoder für
HD-Tonformate
tadellose Wiedergabequalität
Zusatzinhalte über
Viera Cast
ERGEBNIS
SD-Karte für BD-Live
benötigt
altmodische Menüs
83 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
27
test
VIDEO
sehr gut
Samsung
BD-P1600
TESTSIEGER
gut
3.2009
SIEGER PREIS/LEISTUNG
Öko-Check
www.digitaltested.de
3.2009
Die inzwischen vierte Player-Generation des
koreanischen Herstellers ist mehr als nur ein
Facelift. Zahlreiche Neuerungen und Detailverbesserungen
machen das 279 Euro teure
Modell vorab zum potenziellen Verkaufshit.
Optisch kommt das Gerät schlicht daher und ist
an das Crystal Design der TV-Linien angelehnt.
Die durchweg schwarze Blende in Klavierlackoptik
verzichtet völlig auf Knöpfe oder sonstige
Elemente. Erst nach Herunterklappen der Blende
werden Buttons sichtbar. Steuert man die
Laufwerkslade per Fernbedienung, so öffnet
sich die Blende durch Hervorschieben der Lade
und schließt auch wieder beim Einfahren. Insgesamt
wirkt der Player gut konstruiert sowie
designtechnisch schlicht und ansprechend.
Audio- und Untertitelspuren
lassen sich im
oberen Teil bedienen,
ebenso wie Grundfunktionen
des Fernsehers
Weitere TV-Funktionen
auch die wichtigsten
Player-Funktionen samt
Navigationskreuz befinden
sich im Zentrum der
Fernbedienung
SAMSUNG BD-P1600
Selbstbewusster Auftritt
Die Ausstattung des „BD-P1600“ kann sich
sehen lassen, vor allem angesichts des Straßenpreises
von rund 230 Euro. Im Gegensatz
zum Vorgänger geht Samsung bei diesem Modell
nun keine Kompromisse mehr ein. Der
Player decodiert alle Tonformate in Multichannel-PCM,
gibt diese aber auf Wunsch ebenso
per Bitstream aus. Somit kommen nun auch
Besitzer älterer HDMI-AV-Receiver in den Genuss
der besseren Tonformate. Gleich zwei
USB-Steckplätze hat das Gerät zu bieten, einen
an der Rückseite und einen hinter der Frontblende.
Der Clou: Als einer der ersten Hersteller
bietet Samsung einen optionalen WLAN-Dongle
an, über den sich der Player kabellos mit dem
Internet verbinden lässt. Dadurch kann BD-Live
ohne lästiges Ethernet-Kabel genutzt werden.
Des Weiteren spielt das Gerät nun auch MP3-
Files ab, ein Feature, das das Vorgängermodell
unverständlicherweise vermissen ließ.
Konsequent
Nach dem Einschalten braucht das Gerät rund
15 Sekunden, bis es den Haupt-Screen zeigt.
Wichtige Einstellungen lassen sich im ansprechenden
und logisch strukturierten Menü
vornehmen. Dort lassen sich auch Audio-,
Foto- und Videomedien von z. B. einem USB-
Stick aufrufen. Ohnehin wirkt das Auftreten
des „BD-P1600“ sehr modern und zeitgemäß,
was auch die On-Screen-Menüs während der
Wiedergabe verdeutlichen. Gespannt waren
wir auf die Einlesezeiten des Geräts, denn
diese sind bei der Blu-ray-Wiedergabe meist
noch ein Ärgernis. Sowohl bei BDs als auch bei
DVDs zeigt der Samsung aber seine Stärken:
Bei sehr komplexen Discs vergehen lediglich
rund 45 Sekunden bis zum ersten Bild und
Ton, weniger aufwendige Scheiben sind in
knapp 20 Sekunden gestartet. Einen schnelleren
Player haben wir bisher nicht testen
können. Für DVDs benötigt der Player sogar
nur rund zehn Sekunden. Ein Lüfter sorgt für
die Kühlung des Geräts, dieser sollte bei normalem
Abstand aber kaum zu hören sein. Das
Laufwerk gibt bei Zugriffen ebenfalls hörbare
Geräusche von sich.
Qualitativ weiß die HD-Wiedergabe zu gefallen.
Mängel sind nicht festzustellen, wobei die Bilddarstellung
sowieso zu den Paradedisziplinen
SCREENSHOTS
aller BD-Player gehört. Schwächen werden erst
beim Abspielen von DVDs sichtbar. Während
die Skalierung vorzüglich vonstattengeht, lässt
der De-Interlacer wieder einmal gute Leistungen
vermissen. Zitternde Bilder sind bei problematischem
Material daher keine Seltenheit.
Die Bildmodi, die sich in Bezug auf Schärfe und
Rauschminderung in drei Stufen beeinflussen
lassen, sind gleichfalls eher einfacher Natur,
sollten für den Normalgebrauch jedoch ausreichen.
Auch akustisch kann der „BD-P1600“
überzeugen. Eine analoge Verbindung sollte
aufgrund eines fehlenden Mehrkanalausgangs
ohnehin nicht zum Einsatz kommen, das Decoding
der HD-Formate gelingt überzeugend.
Am Ziel
Samsungs aktueller Player punktet durch souveräne
Verbesserungen in fast allen Belangen.
Wer auf Spielereien verzichten kann und neben
Blu-rays hin und wieder DVDs oder Multimedia-Files
wiedergeben möchte, der dürfte
mit dem neuen Einstiegsgerät seine Freude
haben. Wirklich gravierende Mängel zeigte
der Player nicht, ganz im Gegenteil: Bis dato
haben wir kaum einen schnelleren Spieler im
Test gehabt.
TESTSIEGER
SIEGER PREIS/LEISTUNG
SAMSUNG BD-P1600
Preis/Straßenpreis
279 Euro/230 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
schnelle Einlesezeiten
ansprechende Menüs
WLAN-ready
ERGEBNIS
durchschnittliche DVD-
Wiedergabe
USB-Stick für BD-Live-Downloads
benötigt
Sehr gut
85 %
Etwas ungewöhnlich:
Die Menü-Tasten sind
unten angeordnet,
ebenso die typischen
Farbtasten
Optisch kann das moderne Menü überzeugen
Diverse Informationen während der Wiedergabe
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung
28 DIGITAL TESTED 3.2009
Fazit
LEXIKON
BD-Java:
Der Begriff steht für „Blu-ray Disc Java“
und wird oft auch als „BD-J“ abgekürzt.
Dabei handelt es sich um die maßgebliche
Programmiersprache für Blu-rays. Sie ist
eine Abwandlung der aus der PC-Welt bekannten
Java-Programmierung. Anders als
bei DVDs, wo Menüs nichts anderes als
Videosequenzen oder Standbilder sind,
kommen bei dem hochauflösenden Medium
aufwendigere Strukturen zum Einsatz.
Je nach Disc können sich mehrere Tausend
Zeilen Programmierung summieren,
wodurch die langen Ladezeiten zustande
kommen. Moderne Blu-ray-Player benötigen
immer noch rund eine Minute, um
komplexe Discs einzulesen.
Mittels BD-Java können aber auch interaktive
Features gestaltet und realisiert
werden, die auf dem DVD-Medium nicht
möglich waren. Dazu gehören nicht nur die
Pop-up-Menüs, auch interaktive Spiele und
Bild-in-Bild-Inhalte werden so umgesetzt
Oft werden wir von Lesern gefragt: „Soll
ich mir jetzt einen Blu-ray-Player kaufen
oder noch abwarten?“ Nicht erst mit dem
Erscheinen der hier getesteten neuen
Geräte können wir eine Empfehlung aussprechen:
Schon viele Player der Vorgängergenerationen
oder aktuelle Modelle
von anderen Unternehmen haben ein
Niveau erreicht, das einen Kauf mehr
als rechtfertigt. Bei vielen Verbrauchern
entscheidet natürlich der Preis. Die unverbindliche
Preisempfehlung (UVP) der
Geräte sinkt stetig mit jeder neuen Entwicklung.
Während der Panasonic „DMP-
BD60“ eine UVP von 329 Euro hat und
somit um rund 20 Euro günstiger als
sein Vorgänger ist, hat Samsung seinen
„BD-P1600“ im Vergleich zum vorhergehenden
Modell direkt um 100 Euro auf
279 Euro reduziert. Der Einstieg in die
Blu-ray-Welt kann somit ab etwa 200
Euro Straßenpreis beginnen, ohne dass
man dabei auf wichtige Features wie
BD-Live oder HD-Tondecoder verzichten
müsste. Damit sind Abspielgeräte für
Blu-rays zwar immer noch deutlich teurer
als günstige DVD-Player, doch der Mehrwert
und die Leistung der Produkte ist
entsprechend höher.
Qualitativ können beide Einstiegsmodelle
überzeugen. Bei der Bildwiedergabe
nehmen sich beide Kandidaten nichts,
wer aber noch Wert auf eine hochwertige
DVD-Wiedergabe legt, sollte durchaus
abwägen. Panasonics „DMP-BD60“ hat
im Vergleich zum Vorgänger leider kaum
Verbesserungen zu bieten. Das Augenmerk
liegt hier sicher auf Viera Cast,
da es sich dabei aber „nur“ um eine
zusätzliche Funktion handelt, die mit
Blu-ray nichts gemein hat, sind die Fortschritte
etwas enttäuschend. Innovative
Menüs und deutliche Verbesserungen
in Bezug auf die Ladezeiten wünschen
wir uns somit mehr denn je. Samsung
hat die Hausaufgaben besser erledigt
als die Konkurrenz und sich nicht auf
neue zusätzliche Features beschränkt.
Schnellere Einlesezeiten, schicke Menüs,
ein komplett überarbeitetes Äußeres und
positive Ansätze, wie z. B. die optionale
WLAN-Verbindung für BD-Live, stimmen
optimistisch für künftige Entwicklungen.
Dazu kommt der günstige Preis, der
den des Panasonic-Gerätes noch einmal
unterbietet. Eine Empfehlung verdienen
dennoch beide Probanden. Obwohl
Panasonics Player etwas altbackener daherkommt,
ist die DVD-Wiedergabe (v. a.
der De-Interlacer) besser als beim Modell
von Samsung.
Wer seinen Schwerpunkt einzig auf die
Blu-ray-Wiedergabe legt, ist mit dem
„BD-P1600“ besser bedient. Ungeduldige
Seelen freuen sich besonders über die
raschen Ladezeiten, Ästheten wiederum
über die hübschen Menüs und das trendige
Design.
Ein Ärgernis – und da nehmen sich beide
Probanden nichts – bleibt: Um BD-Live-
Inhalte laden zu können, werden externe
Speicher in Form von SD-Karten bzw.
USB-Sticks benötigt. Dass dies seitens
der Blu-ray-Spezifikationen gestattet ist,
erscheint uns nachteilig für den Anwender,
der dadurch nicht nur Zusatzkosten
hat, sondern dies auch erst nach dem
Auspacken der Neuanschaffung erfährt.
Unser Wunsch an die Hersteller: Bitte direkt
den benötigten 1-Gigabyte-Speicher
integrieren oder beilegen, die Mehrkosten
dürften sich im Cent-Bereich bewegen. 1
Schnellstartfunktion:
Immer mehr Blu-ray-Player haben eine
eingebaute Schnellstartfunktion, die
sich meist in den Setup-Menüs aktivieren
lässt. Dadurch wird der Player nicht komplett
in den Bereitschaftsmodus (Standby)
versetzt, sondern bleibt in einer Art
Ruhezustand. Vorteil ist, dass nach erneutem
Anschalten des Geräts die Boot-
Zeit etwas geringer ausfällt und so auch
die Ladevorgänge nach dem Aktivieren
verkürzt werden. Nachteil ist jedoch der
dadurch höhere Stromverbrauch, der die
Funktion sehr infrage stellt. Meist werden
einige Watt mehr im „Pseudo-Stand-by“
verbraucht, sodass die längere Wartezeit
von einigen Sekunden in Kauf genommen
werden sollte. Nach der inzwischen vierten
Hardware-Generation von BD-Playern ist
schon ein deutlicher Fortschritt bei den Ladezeiten
erkennbar, ob allerdings die sehr
schnellen DVD-Player-Niveaus erreichen
werden, bleibt abzuwarten.
FAZIT
Samsungs „BD-P1600“ erweist sich als optimaler
und günstiger Einstiegsplayer und erfreut außerdem
durch schnelle Einlesezeiten. Panasonic
überzeugt ebenfalls, bietet aber nur wenig Neues
im Vergleich zum Vorgängermodell.
Florian Kriegel
AUSSTATTUNG
TESTSIEGER
Allgemein
SIEGER PREIS/LEISTUNG
Hersteller Samsung Panasonic
Modell BD-P1600 DMP-BD60
Preis/Straßenpreis 279 Euro/230 Euro 329 Euro/290 Euro
Größe (B/H/T) 430 × 54 × 199 mm 430 × 49 × 249 mm
Gewicht 2,1 kg 2,6 kg
Informationen www.samsung.de www.panasonic.de
Anschlüsse
digitales Video
RGB
YUV
FBAS
S-Video
HDMI
Scart
Ausgänge
Cinch
S-Video
HDMI
Scart
Ausgänge
digitales Audio (koaxial/optisch) / /
Sonstige
Netzwerk, 2 × USB, 2ch Audio
Cinch
S-Video
Netzwerk, USB, SD-Card,
2ch Audio
Formate
Blu-ray
BD-R/BD-RE / /
DVD-Video/-Audio/SACD / / / /
DVD-R/DVD-RW / /
CD-R/CD-RW / /
SVCD/VCD / /
DivX/MPEG-4/AVCHD / / / /
MP3/WMA / /
JPEG/Picture-CD / /
Sonstiges
BD-Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 / /
DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream)
Layer-Wechsel bei DVD unauffällig unauffällig
Ladezeiten (Blu-ray BD-J) 45 s 60 s
Energiekosten/Jahr* 5,79 Euro/Jahr 4,52 Euro/Jahr
BEWERTUNG
Praxis (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 17/20 sehr gut 15/20
Stand-by: 0,8 W
Stand-by: 0,3 W
Stromverbrauch
Betrieb: 20,8 W 3/3 Betrieb: 14,4 W 3/3
Ausstattung gut 17,5/22 gut 18/22
Farbwiedergabe ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7
Skalierung ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7
Vollbildkonvertierung sehr gut 6/7 sehr gut 6/7
Bildverbesserer ausreichend 2/4 ausreichend 2/4
Bildqualität sehr gut 22/25 sehr gut 22/25
Tonqualität sehr gut 13/15 sehr gut 13/15
Gesamt 69,5 von 82 Pkt. 68 von 82 Pkt.
Preis/Leistung gut gut
ERGEBNIS
Sehr gut Gut
85 % 83 %
* Die Berechnung der Energiekosten erfolgt innerhalb unseres „Öko-Checks“ (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
29
test
VIDEO
ENTERTAINMENT-SET VON BOSE
3·2·1 – mitgedacht
Tipp
der
Redaktion
Bose ist nicht nur für seine kleinen Lautsprecher berühmt, der amerikanische Hersteller bietet auch diverse Komplettsysteme
an, die die Philosophie der Firma repräsentieren. Das neue „3·2·1 Home Entertainment System“
will nicht nur Raumklang mit zwei Lautsprechern bieten, es soll auch das Musikerlebnis revolutionieren.
Neben den klassischen Mehrkanalsystemen
hat Bose seit einiger Zeit
auch die „3·2·1“-Systeme im Angebot.
Diese verzichten auf viele Lautsprecher
und erzielen durch spezielle Schallwandler,
die den Namen „Gemstone Speaker Arrays“
tragen, und die TrueSpace® Surround
Digital Signal Processing genannte Technologie
einen raumfüllenden Klang. Dass solche
Optionen niemals an echte Mehrkanalsysteme
heranreichen, steht außer Frage, aber
nicht jeder Anwender möchte den entsprechend
notwendigen Aufwand betreiben oder
sein Wohnzimmer derartig ausstatten. Doch
die Lautsprecher sind nur ein Teil des Systems,
größeres Augenmerk liegt eigentlich
auf dem Media-Center, das das Set erst interessant
macht. Mit der „Series III“ erreicht der
HDMI-Standard nun auch diese Produktreihe.
Darüber hinaus beherrscht das System
Upscaling auf bis zu 1 080p und erlaubt die
Tonwiedergabe externer Quellen über analoge
Cinch-Eingänge oder digitale Verbindungen.
1·2·3 – fertig
Bose verfolgt schon lange einen benutzerfreundlichen
und einfachen Umgang mit der
Technik. Diese soll erlebbar werden und muss
für solche Zwecke eben einfach zu installieren
sein. Dabei hilft eine Setup-DVD, die alle wichtigen
Schritte in Bild und Ton erklärt. Ein Großteil
der Käuferschaft sollte aber auch mit der
klar strukturierten Anleitung zurechtkommen.
Mit wenigen Kabeln ist der Anschluss erledigt.
Strom bezieht nur das Acoustimass-Modul,
an das auch die Lautsprecher und das Media-
Center angeschlossen werden. Von diesem
führt dann nur noch das HDMI-Kabel zum
Fernseher. Danach kann es auch schon losgehen:
Dem DVD- und CD-Genuss steht nichts im
Wege, einem integrierten Radio kann ebenso
gelauscht werden.
Filmfan
Das verbaute Laufwerk liest DVDs sehr zügig
ein, auch bei Kapitelsprüngen ist kaum
eine Verzögerung zu spüren. Während des
Films lassen sich mit einem Druck auf „Info“
Bilder: Auerbach Verlag, Bose
30 DIGITAL TESTED 3.2009
diverse Informationen anzeigen. Die Fehlerkorrektur
kann leider nicht überzeugen, auf
gut gepflegte Discs sollte der Anwender aber
ohnehin Wert legen und diese bereiten keinerlei
Probleme. Die Navigation gelingt dank der
aufgeräumten Fernbedienung innerhalb weniger
Momente. Zwei Bezeichnungen sind indes
etwas gewöhnungsbedürftig: Zum einen ist
das bei der Taste „Guide“ der Fall, die die
Funktion des Menü-Buttons hat, zum anderen
bei „DVD-Menü“, das die Standardfunktion
des Top-Menüs übernimmt.
Apropos Fernbedienung: Zwar mag diese für
manche Augen etwas altbacken aussehen,
die Qualität samt Druckpunkten ist jedoch
wirklich gelungen.
Das Upscaling funktioniert wie erwartet,
schafft es aber nicht, aus DVDs noch einmal
deutlich mehr visuelle Brillanz herauszukitzeln.
Die Uhrzeit, Kapitel und weitere wichtige
Eingaben stellt das dimmbare Dot-Matrix-Display
sehr sauber und klar dar. Das eigentliche
Augenmerk neben dem DVD-Player – und
das macht das „3·2·1“ so einzigartig – liegt
bei der intelligenten Musikbibliothek namens
„uMusic“.
Musikalisch
Das patentierte System ist in zwei der drei
„3·2·1“-Sets integriert. Wir haben uns die
größte Variante für einen Preis von 2 300
Euro genauer angeschaut. Das „GSXL“ kann
bis zu 320 Stunden Musik speichern, kommt
aber bereits mit zig Stunden vorinstallierter
Musik bekannter Interpreten zum Käufer.
Doch was ist so besonders an diesem System?
Es speichert auf Wunsch nicht nur die
private CD-Sammlung auf dem integrierten
Speicher, sondern ermöglicht darüber hinaus
eine personalisierte Wiedergabe der Titel. Der
Anwender kann dem System per Knopfdruck
Die beiden kompakten „Gemstone Speaker Arrays“
gibt es in den Farben Schwarz und Silber. Das
große Acoustimass-Modul kann unsichtbar platziert
werden
mitteilen, ob ihm das gespielte Musikstück
gut oder weniger gut gefällt. Diese Angaben
merkt sich „uMusic“, wertet sie in Sekundenschnelle
aus und überspringt den Song oder
spielt ihn erneut bzw. sucht in der Bibliothek
nach vergleichbaren Stücken. In der Praxis
funktioniert dieser Vorgang ohne Probleme.
Wir ließen einige Musik-CDs durch Knopfdruck
auf „Store“ am Media-Center speichern.
Dieses beinhaltet eine Gracenote-Datenbank,
wodurch bekannte CDs direkt mit korrekten
Angaben versehen werden. Das Speichern
geht recht flott vonstatten, nach dem Vorgang
lassen sich die Titel mit der hochwertigen
Fernbedienung aufrufen. Dies geschieht entweder
über eine Alben-, Interpreten- oder
Genreauswahl. Somit ist das „uMusic“-System
der ideale Partner für schöne Anlässe und
Abende, die selten ohne Hintergrundbeschallung
auskommen.
Die wie gewohnt kleinen Lautsprecher sorgen
in Verbund mit dem kräftigen Acoustimass-
Modul für erstaunlich vollen Klang, ohne
dabei den typischen Bose-Touch vermissen
zu lassen. Sie werden mit dem Bassmodul
Acoustimass verbunden, das auch das Media-
Center mit Strom versorgt. Die in Silber oder
Schwarz erhältlichen Schallwandler können
mit einer optionalen Halterung sogar an der
Wand befestigt werden, was aufgrund der geringen
Maße und des fast schon federleichten
Gewichts ideal erscheint. Demnächst werden
sich nicht nur Bose-Lautsprecher in unserem
neuen Hörraum beweisen müssen, wir sind
gespannt, wie sich die „Winzlinge“ dort schlagen
werden.
Ausgefallenes Paket
Mit der interessant arbeitenden Musikverwaltung
fokussiert Bose bei dem „3·2·1“-Set das
Entertainment-Erlebnis. Dank des DVD-Players
und Radios wird das Media-Center darüber
hinaus zum optimalen Heimkinopaket. Die
zusätzlichen Audioeingänge sorgen für die
Erweiterbarkeit mit anderen Geräten und nicht
zuletzt das ansprechende Design der Lautsprecher
und der zentralen Einheit macht das
nicht ganz billige Set zu einer abwechslungsreichen
Erscheinung am Markt. Wir hoffen nun
sehr, dass Bose nicht zu spät auf den inzwischen
wachsenden Blu-ray-Markt aufspringt
und zur rechten Zeit ein „hochauflösendes“
Modell präsentieren wird. 1
FAZIT
Bose unterstreicht mit dem „3·2·1
GSXL SIII“ erneut seine Philosophie:
Der Anwender soll Ton und Bild erleben,
was nicht nur dank „uMusic“
funktioniert.
Florian Kriegel
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
31
test
VIDEO
DVD-HDD-KOMBIS VON PANASONIC, SONY UND FUNAI
Rekorder-Trio
Wer seinen Tagesablauf nicht nach dem TV-Programm ausrichten und trotzdem seine Lieblingssendung ansehen
will, nutzt generell einen Rekorder. Drei Geräte mit DVD- sowie Festplattenaufzeichnung hat DIGITAL
TESTED diesmal im Testlabor.
Aufnehmen und abspielen nach eigenem
Wunsch – das versprechen
moderne digitale DVD-Festplattenrekorder,
umfangreiche Speicherkapazität für
stundenlange Unterhaltung. Darüber hinaus
besitzen aktuelle Modelle alle die Fähigkeit,
das Bild für die angesagten Full-HD-Flachbild-
TVs aufzubereiten. Upscaling bis 1 080p beherrschen
sämtliche unserer drei Kandidaten.
Damit erreichen die Testprobanden, zumindest
was die physikalische Auflösung betrifft,
High-Definition-Dimensionen. Fehlende Bildpunkte
werden vom Upscaler hinzugerechnet
und so wird die Auflösung von DVD-typischen
720 × 576 Pixeln auf HD-Niveau (1 920 × 1 080
Pixel) angehoben. Interpolation nennt sich
das Verfahren, das Quellmaterial analysiert
und zu jedem Punkt weitere farblich passende
Elemente addiert. Weitere implementierte Bildverbesserer
relativieren den Verlust an Schärfe
oder die Entstehung von Artefakten. Wie gut
das gelingt, liegt hauptsächlich an den integrierten
Prozessoren. Im Test sind diesmal der
Panasonic „DMR-EH495“, der Sony „RDR-AT
105“ sowie die DVD-VHS-Festplatten-Kombination
Funai „T5A-A8482DB“. Preislich ist jedes
Gerät bereits für unter 300 Euro im Handel erhältlich.
Die Ausstattung und der Lieferumfang
des Trios fallen ebenfalls sehr ähnlich aus. Das
Testergebnis gibt‘s auf den folgenden Seiten.
Bilder: Funai, Panasonic, Sony
32
DIGITAL TESTED 3.2009
PANASONIC DMR-EH495
Öko-Check
www.digitaltested.de
3.2009
gut
Panasonic
DMR-EH495
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
Mit den Ausmaßen 43 × 5,9 × 28,9 Zentimeter
inklusive eines Gewichts von knapp 3,7 Kilogramm
gehört der „DMR-EH495“ zu den kompakten
Vertretern im Segment der DVD-Festplattenrekorder.
Das Gehäuse wirkt gewohnt
solide, wobei die Stabilität der Frontpartie
allerdings unter ihrer Kunststoff-Leichtbauweise
leidet. Die Laufwerkslade schiebt sich
überdies zu weit nach vorne und blockiert eine
Schiene, hinter welcher sich verschiedene Bedienelemente
sowie Schnittstellen verstecken.
Insgesamt ein eher schmucklosfunktionales
Design. Ein weiteres Manko sind deutlich herausragende
Platinenschrauben an der Unterseite.
Im Sammelsurium der Anschlüsse finden
sich die üblichen Verdächtigen, darunter das
obligatorische HDMI-Interface. Bemerkenswert
sind zwei S-Video-Anschlüsse (In/Out), der
Firewire-Eingang und der optische digitale Audioausgang.
Ein USB-2.0-Eingang existiert an
der Vorderseite. Das Gerätedisplay ist selbst
aus größerer Entfernung gut lesbar.
Komfortable Oberfläche
Während der Installationsphase kann der Nutzer
diverse persönliche Einstellungen vornehmen.
Für technisch unversierte Verbraucher erschließen
sich leider nicht alle Setup-Optionen
sofort. Als intuitiv erfassbar kann hingegen
die allgemeine Menüstruktur bezeichnet werden.
Nach kurzer Eingewöhnungsphase gelingt
der Bedienvorgang ohne Schwierigkeiten. Die
Oberfläche reagiert schnell auf Befehle und
erscheint ebenfalls stilistisch unkompliziert.
Die Steuerung der Aufnahme umfasst sämtliche
wünschenswerten Funktionen. Sofortaufnahme,
Timer-Programmierung mit oder
ohne VPS, Showview, Time-Shift (Pause Live
TV) – das komplette Sortiment. Sorgenfreiheit
garantiert der elektronische Programmführer
(EPG) „Gemstar Guide Plus+“. Das System
benötigt aber mindestens 24 Stunden, bis
es vollständige Informationen empfängt. 32
Timer-Plätze lassen sich vorprogrammieren.
Vier Qualitätsstufen ermöglichen theoretisch
mehrere Hundert Stunden gespeichertes TV-
Material auf der verbauten 160-Gigabyte-Harddisk
bzw. auf DVD. Wir empfehlen mindestens
den normalen Modus, da die Komprimierung
sonst zu Klötzchenbildung neigt. Aufgenommene
Sendungen sind nachträglich editierbar,
wenngleich das Menü hier dezente Darstellungsschwächen
zeigt. Wer will, kann trotzdem
recht einfach Schnittmarken setzen, Kapitel
erstellen oder lästige Werbeunterbrechungen
terminieren. Das Laufwerk verarbeitet gängige
DVD-Formate wie DVD-RW/-R, DVD+RW/+R sowie
DVD-RAM. Außerdem können CDs, CD-R/-
RWE sowie MP3- bzw. JPEG-Daten abgespielt
werden. Schnelle Zugriffszeiten sowie ein maximal
sonores Betriebsgeräusch zeichnen den
„DMR-EH495“ aus. Kein sonderliches Prädikat
verdient die Disc-Fehlerkorrektur. Kratzer von
mehr als einem Millimeter Fehlerbreite nimmt
das Gerät persönlich.
Viel Bild, viel Strom
Für Technikfans bietet der Rekorder ein implementiertes
Upscaling-System bis 1 080p an.
Das Ergebnis unter Testbedingungen erweist
sich als durchaus passabel. Flimmerfreie
Szenen und eine ordentliche Kantenglättung
sorgen für ein ansprechendes Bilderlebnis,
zumindest sofern das Gerät via HDMI-Schnittstelle
mit dem Fernseher verbunden wird.
Außerdem verbessern die Deep-Color-Unterstützung
und die 12-Bit-Videoverarbeitung das
Ergebnis. Andererseits vermitteln auch die
analogen Messwerte ordentliche Resultate.
Lediglich das Farbrauschen zeigt eine mittelprächtige
Ausgabe. Unschön finden wir den
Stand-by-Verbrauch von mehr als 14,8 Watt.
Im Betrieb liegt der Verbrauch bei akzeptablen
21,3 Watt.
Musikmaschine
Die beiliegende Fernbedienung verfügt über
angenehm griffige Tasten, eine übersichtliche
Gestaltung und liegt gut in der Hand. Praktischerweise
kann ein angeschlossener Viera-
Flachbildfernseher ebenfalls damit bedient
werden. An Audioenthusiasten hat Panasonic
auch gedacht, weshalb der „DMR-EH495“ sogar
DTS-Ton wiedergibt. Eine Besonderheit
WÄRMEBILD
Panasonic: Der Prozessor braucht Kühlung
des Rekorders ist im gleichen Zusammenhang
die „Musik-Jukebox“, die CD-Inhalte in unkomprimiertem
LPCM-Format auf die Festplatte
kopiert. Album, Interpreten und Titelinformationen
sind bereits als Datenbank auf der Festplatte
vorinstalliert. Im freien Handel liegen
die Anschaffungskosten des Panasonic-DVD-
Festplattenrekorders bei unter 300 Euro –
ein fairer Preis für ein bequem bedienbares,
vielseitiges Gerät.
PANASONIC DMR-EH495
Preis/Straßenpreis
329 Euro/270 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
günstig
Editiermenü sehr schlicht
gutes Upscaling
hoher Stand-by-Verbrauch
Jukebox-Funktion
mäßige Fehlerkorrektur
ERGEBNIS
400
Übersichtliche Anordnung,
große Tasten und
ordentliche Druckpunkte.
Die Fernbedienung
von Panasonic ist
komfortabel
Rund um das Steuerkreuz
liegen alle wichtigen
Buttons für die
Aufnahmebedienung
Sonderfunktionen sowie
die Sofortaufnahme-
Tasten sind am unteren
Ende rasch auffindbar
83 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
33
test
VIDEO
SONY RDR-AT 105
Öko-Check
www.digitaltested.de
sehr gut
3.2009
Schwarz, dunkel und wuchtig erscheint die
glatte Front der Sony-DVD-Festplatten-Kombination.
Im Vergleich mit dem Konkurrenten
von Panasonic sind die Ausmaße (Größe:
43 × 6,6 × 28,5 Zentimeter/Gewicht: 4,4 Kilogramm)
etwas voluminöser ausgefallen. Das
schadet dem Design allerdings nicht, sondern
unterstreicht die solide Verarbeitungsqualität.
Am oberen Rand sitzen die stabilen Bedientasten
des DVD-Players, versteckt unterhalb der
Frontlade liegen Steuerbuttons und Schnittstellen.
Darunter befinden sich ein USB-2.0-
Anschluss, Firewire-, Video-, S-Video-Eingang,
Audio-Cinch-Set sowie der für Sony typische
G-Link (erlaubt den Kontakt zu externen Set-
Top-Boxen) und die PictBridge (Druckerverbindung).
Hinten findet sich das normale Sortiment
inklusive S-Video, HDMI- und digitalem
Audioausgang (koaxial). Die LED-Anzeige ist
ausführlich und deutlich lesbar.
Leiser Betrieb
Beim Installationsvorgang kann kaum etwas
schiefgehen. Jeder Schritt wird kurz am Display
erklärt und muss nur bestätigt werden.
Das benötigt natürlich etwas Zeit. Gleichsam
geht der Sendersuchlauf extrem langsam vor
sich, aber mit gründlichem Ergebnis. Die Menüstruktur
eröffnet diverse Möglichkeiten,
persönliche Einstellungen vorzunehmen,
bleibt jedoch einfach und intuitiv erfassbar.
Fast vorbildlich, denn wer will schon ständig
das 180-seitige Handbuch durchblättern? Das
DVD-Laufwerk fährt leise aus dem Gehäuse
Die Tastenfelder sind
leicht bedienbar und
sitzen am richtigen Fleck
und schließt ebenso geräuschlos. Beim Betrieb
sind sowohl Laufwerk als auch Lüfter
störtechnisch vernachlässigbar. Die Fehlerkorrektur
arbeitet gut und verkraftet sogar Kratzer
von fast drei Millimetern Breite. Lediglich bei
der Zugriffszeit könnte Sony nachbessern,
obwohl sämtliche Messungen im akzeptablen
Rahmen blieben. Beim elektronischen Programmführer
(„Gemstar Guide Plus+“) setzt
der japanische Hersteller auf bewährte Kost.
Kein Fehler, wie das Bedienkonzept überhaupt
tendenziell ohne Aussetzer komfortabel
funktioniert. Sony setzt offensichtlich auf
Pioneer-Technik, denn optisch gleichen die
Menüs den bekannten Pioneer-Modellen aufs
Haar. Alle programmierten Aufzeichnungsaufgaben
löste der „RDR-AT 105“ fehlerfrei. VPS,
Time-Shift, Sofortaufnahme, Easy Timer oder
Überspieloption von HDD auf DVD sind gänzlich
vorhanden. Die Qualität der TV-Inhalte ist
in mehreren Stufen regulierbar, wobei starke
Kompression unvermeidlich schlechteres
Bildmaterial fördert. Insgesamt 160 Gigabyte
umfasst die Kapazität der Harddisk. Im Test
der DVD-Speicherung akzeptiert der „RDR-AT
105“ auch Double-Layer-Varianten und die
meisten Formate. DivX-, JPEG- oder VCD/SVCD-
Wiedergabe legt Sony obendrauf.
über die Tastenbelegung zu erhalten. Um das
Fernbedienungschaos rund um den Wohnzimmertisch
einzudämmen, kann der geeignete
Flachbildfernseher ebenso über das beiliegende
Exemplar gesteuert werden.
Energie sparen
Die Leistungsaufnahme liegt in Stand-by-
Phasen bei niedrigen 2,6 Watt, während der
Aufzeichnung saugt der Rekorder 25,7 Watt.
Im Handel kostet der „RDR-AT 105“ knapp
280 Euro – ein preiswertes Angebot für ein
in vielerlei Hinsicht gutes Gerät, das sowohl
Einsteigern als auch fortgeschrittenen Nutzern
gerecht wird. Letztlich fehlt uns nur ein integrierter
Digitaltuner, wobei die alternative Verbindung
per G-Link ähnliche Aufgaben erfüllt.
Im Vergleich der drei Kandidaten erreicht der
Sony das insgesamt beste Ergebnis. Umfangreicher
Funktionsumfang, intuitive Steuerung,
angenehm bequeme Einrichtung.
WÄRMEBILD
3.2009
Sony
RDR-AT 105
TESTSIEGER
sehr gut
SIEGER PREIS/LEISTUNG
400
Gute Druckpunkte,
lediglich manche Buttons
etwas zu klein geraten.
Sony besitzt dafür
eine sehr aufgeräumte
Bedienoberfläche
Wer seinen Fernseher
mit der selben Fernbedienung
steuern will,
kann dies dank der
unteren Tasten
Übersichtliche Bedienung
Das Full-HD-Upscaling gehört zu den Stärken
des Sony-DVD-Festplattenrekorders. Wählbar
sind die Auflösungen 576p, 720p, 1 080i und
1 080p. Beim Testlauf verursacht das hochskalierte
Bild kaum Kanten oder Unschärfen.
Die Vollbildkonvertierung agiert sauber,
wobei selbst schnelle Bewegungen nahezu
fehlerlos erscheinen. Interne Bildverbesserer
sorgen für eine gute Performance, d. h., selbst
Heimkinofans können mit der Darstellung zufrieden
sein. Die analogen Ausgänge erreichen
ordentliche Messwerte. Geringe Abzüge
nehmen wir nur bei der Farbwiedergabe vor,
die ein wenig künstlich überstrahlt. Klanglich
ist die digitale Ausgabe inklusive DTS-5.1-Ton
zu empfehlen. Die Fernbedienung liegt gut in
der Hand und erfüllt problemlos ihren Dienst.
Anfänger brauchen kaum Übung, um Übersicht
Sony: Wenig Platz, da staut sich die Wärme
TESTSIEGER
SIEGER PREIS/LEISTUNG
SONY RDR-AT 105
Preis/Straßenpreis
339 Euro/280 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
Formatvielfalt
Menü für Fortgeschrittene
viele Anschlüsse
analoge Wiedergabe durchschnittlich
leiser Betrieb
ERGEBNIS
Sehr gut
87 %
Bilder: Auerbach Verlag, Funai, Sony
34 DIGITAL TESTED 3.2009
FUNAI T5A-A8482DB
Mehr Funktionen für günstiges Geld bietet der
Kombirekorder von Funai. Im Vergleich mit der
Testkonkurrenz spendiert der japanische Hersteller
neben dem DVD-Player auch ein VHS-
Laufwerk sowie gleich 250 Gigabyte Kapazität
auf der Harddisk. Das umfangreiche Angebot
benötigt allerdings etwas mehr Platz, weshalb
das Gehäuse mit 43,5 × 9,9 × 38,8 Zentimetern
größere Ausmaße einnimmt. Mit fast sechs
Kilogramm gehört die Box zudem nicht gerade
zu den Leichtgewichten. Äußerlich entspricht
die Verarbeitung normalen Standards. Keine
Designschönheit, jedoch funktional und übersichtlich.
Sämtliche notwendigen Bedienelemente
sind schnell erreichbar an der Frontseite
implementiert, indes fühlen sich die Tasten
aufgrund der durchgehenden Kunststoffverwendung
eher lose an. Insgesamt bleibt die
Übersichtlichkeit aber gewährleistet. Eine
kleine Klappe rechts verbirgt analoge Videound
Audioschnittstellen. Extras wie USB-2.0-
Schnittstelle oder Kartenleser sucht der Nutzer
hingegen vergeblich. In dieser Hinsicht
ist der „T5A-A8482DB“ selbst in der Rückansicht
spartanisch ausgestattet. Zwar verfügt
das Gerät über das übliche Sortiment an
Ausgängen (HDMI, Scart, YUV), andererseits
existieren weder S-Video-, Firewire- noch digitale
Tonschnittstellen. Für Heimkinofans eine
ziemlich schlichte Ausrüstung. Dafür dürften
Einsteiger rasch mit dem schwarzen Allrounder
zurechtkommen.
Wenige Formate
Das VHS-Laufwerk mit 6-Kopf-System ist für
alle interessant, die noch Kassetten zu Hause
haben. Die gesammelten Werke können digitalisiert
und langfristig auf DVD gesichert werden.
Für die Aufzeichnung aktueller TV-Inhalte
eignet sich ungeachtet dessen besonders die
große Festplatte.
Rund hundert Stunden Material in annehmbarer
Qualität sind speicherbar, wobei wir von
den stärker komprimierten Varianten abraten.
Letztere weisen deutliche Artefakte und mangelnde
Schärfe auf. Die Verwendung des DVD-
Brenners zeigt bei der Funai-Kombi ebenfalls
seine Tücken. Lediglich herkömmliche 4,7-Gigabyte-Discs
lassen sich als Speichermedium
verwenden. Double-Layer-Versionen verweigern
in dieser Hinsicht ihren Dienst, sind aber
zumindest abspielbar. Überhaupt darf kaum
von Formatvielfalt beim „T5A-A8482DB“ geredet
werden. Wiederholt verweigerte das
Gerät die Annahme von wiederbeschreibbaren
Scheiben im Aufnahmemodus. Die Abspielmöglichkeiten
sind gleichfalls begrenzt,
d. h. keine SVCD oder Audio-DVDs. Schlichter
Purismus herrscht. Die Laufwerke sind beide
gut verarbeitet, jedoch im Betrieb nichts
sonderlich leise. Der enorme Lüfter, der äußerlich
verbaut wurde, rauscht überdies. Von
Geräuscharmut keine Spur. Bei der Prüfung
der DVD-Fehlerkorrektur schneidet der Player
durchschnittlich ab. Maximal Kratzer von ca.
1,2 Millimetern werden noch toleriert. Die
Zugriffszeiten entsprechen normalen Werten.
Negativ fällt die Fernbedienung auf. Schwammige
Druckpunkte, gewöhnungsbedürftige
Anordnung, einfache Ausführung – das leichte
Stück Plastik agiert auf Befehle recht träge
und längere Eingaben strapazieren die Nerven.
Außerdem neigt die Oberfläche zu Abnutzungserscheinungen.
Das Installationsmenü
ist überschaubar, ohne viele Einstellmöglichkeiten.
Abzüge gibt’s für den unordentlichen
Sendersuchlauf, der nachträgliche Sortierung
verlangt. Der Timer kann praktisch nur per
Hand programmiert werden: Es fehlt ein elektronischer
Programmführer (EPG). VPS und
Time-Shift funktionieren gut. Während des
Betriebs verbraucht der „T5A-A8482DB“ fast
30 Watt, was gerade innerhalb der Grenzen
liegt. Der Stand-by-Verbrauch von 26 Watt ist
aber deutlich zu hoch.
Günstige Alternative
Obwohl VHS-DVD-Festplattenrekorder bildtechnisch
kaum die Ansprüche von Heimkinobesitzern
erfüllen, schneidet das aktuelle
Modell von Funai dank Progressiv Scan auch
in dieser Disziplin ordentlich ab. Das Full-
HD-Upscaling bis 1 080p gelingt unter den
gegebenen Umständen ordentlich. Nur gelegentliches
Kantenflimmern und verwischende
Konturen bei rasanten Bewegungen kann das
WÄRMEBILD
Funai: Die Wärmeentwicklung hält sich in Grenzen
Gerät selten ausgleichen. Die minimal körnige
Bildqualität geht im normalen Modus in Ordnung.
Die analogen Messwerte unterscheiden
sich kaum von den Mitkandidaten. Audioanhänger
müssen auf DTS-5.1-Sound verzichten,
da der „T5A-A8482DB“ die Daten nicht verarbeiten
kann. Im Preis-Leistungs-Verhältnis
überzeugt der Funai allerdings, was ihn zur
interessanten Alternative macht.
FUNAI T5A-A8482DB
Preis/Straßenpreis
399 Euro/299 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
integrierter VCR
lautes Betriebsgeräusch
große HDD
fehlender EPG
gute analoge Bildübertragung
keine Double-Layer-DVD
ERGEBNIS
Öko-Check
www.digitaltested.de
3.2009
Befriedigend
69 %
3.2009
befriedigend
Funai
T5A-A8482DB
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
Kleine Tasten und mäßige
Druckpunkte. Die
Funai-Fernbedienung ist
höchstens funktionell zu
nennen. Komfort sieht
anders aus
Das Steuerkreuz ist zwar
übersichtlich, aber äußerst
schwammig
Quadratisch und auf
schnell zerkratztem
Grund: Die Bedienfelder
des Rekorders sind etwas
eintönig
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
35
test
VIDEO
Beim Easy-Timer-Modus des Sony sieht der Nutzer
einen Balken, der die Aufnahmedauer exakt anzeigt
Das „Gemstar Guide+“-Aufnahmesystem bei
Panasonic: einfach die Sendung auswählen und fertig
Das Programmiermenü des Funai: Einsteigerfreundlich,
aber echter 80er-Jahre-Look
Heimkinorekorder
Drei Kandidaten, drei unterschiedliche Ergebnisse.
Alle Geräte verfügen über ihre Vorzüge, wobei die
Stärken auf unterschiedlichen Gebieten liegen. Das
beste Paket liefert der „RDR-AT 105“ von Sony, der
dank intelligenter Menüführung, schneller Installation
und umfangreicher Einstellungsoptionen sowohl
Profis als auch Anfänger überzeugt. Überzeugend
fällt auch das solide Upscaling-System aus,
welches den Player sogar als Alternative im Heimkino
interessant macht. Viel Platz auf der Festplatte,
Formatvielfalt sowie leiser Betrieb gibt’s obendrein.
Das angenehm progressive Design transportiert
die inneren Stärken zudem auch optisch. Für handelsübliche
280 Euro eine echte Kaufempfehlung.
Der „DMR-EH495“ des japanischen Herstellers Panasonic
entspricht in seinem Funktionsumfang und
der Bedienung weitestgehend dem erstgenannten
Konkurrenten. Lediglich kleinere Mankos wie die
unpraktische DVD-Ladeklappe oder die mäßige
Fehlerkorrektur führen zum schlussendlichen Wertungsunterschied.
Wer diesen DVD-Festplattenrekorder
ersteht, macht aber keinen Fehler und spart
eventuell sogar ein paar Euro. Das Modell von
Funai, der „T5A-A8482DB“, kann zwar qualitativ
nicht mit den beiden anderen Vertretern mithalten,
punktet jedoch durch sein zusätzliches Laufwerk.
Außerdem erhält er deshalb einen Bonus im Preis-
Leistungs-Verhältnis. Das Gerät macht insgesamt
keine schlechte Figur, gehört indes eher in Hände
derer, die noch ein paar VHS-Bänder verwenden
wollen. In jener Hinsicht ein passabler Vertreter mit
leicht spartanischer Ausstattung und einem zwar
antiquierten, jedoch funktionellen Setup-Menü.
Der Aufnahmemodus ist dafür einsteigerfreundlich
gestaltet. Einzig die Fernbedienung sollte tatsächlich
komplett überdacht werden.
Unser Fazit: Die Unterschiede zwischen dem „RDR-
AT 105“ und dem „DMR-EH495“ sind marginal. Für
jeweils weniger als 300 Euro bekommen Sie die
Geräte, wobei der Testsieger von Sony dank des
größeren Funktionsumfangs unsere Empfehlung
darstellt. Der Funai „T5A-A8482DB“ beseitigt die
noch vorhandenen VHS-Bänder, ist allerdings eher
spartanisch ausgestattet. 1
FAZIT
Sonys Version macht normale Verbraucher
und Heimkinofans glücklich, Panasonic
steht dem in fast nichts nach und Funai
sorgt für günstige Rundumbetreuung für
Anwender, die ein paar Euro sparen wollen.
Mario Hess
AUSSTATTUNG TESTSIEGER
Allgemein
SIEGER PREIS/LEISTUNG
Hersteller Sony Panasonic Funai
Modell RDR-AT 105 DMR-EH495 T5A-A8482DB
Preis/Straßenpreis 339 Euro/280 Euro 329 Euro/270 Euro 399 Euro/299 Euro
Größe (B/H/T) 430 × 66,5 × 285,5 mm 430 × 59 × 289 mm 435 × 99,5 × 388 mm
Gewicht 4,4 kg 3,7 kg 5,8 kg
Informationen www.sony.de www.panasonic.de www.funai.de
Anschlüsse
HDMI
Scart
Cinch
S-Video
Optisch
In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out
digitales Video / / / / / / / / / / / / / / /
RGB / / / / / / / / / / / / / / /
YUV / / / / / / / / / / / / / / /
FBAS / / / / / / / / / / / / / / /
S-Video / / / / / / / / / / / / / / /
digitales Audio / / / / / / / / / / / / / / /
analoges Audio / / / / / / / / / / / / / / /
USB/Ethernet/Firewire/SATA / / / / / / / / /
Videosignalarten 576 p, 720 p, 1080i, 1080p 576 p, 720 p, 1080i, 1080p 576 p, 720 p, 1080i, 1080p
Anzahl Tuner 1 1 1
Antennenausgänge 1 1 1
Formate
DVD Video/Audio/SACD / / / / / /
CD Video/Audio / / /
DivX
Bilder CD/MP3 / / /
Aufnahme
DVD-R/-RW / / /
DVD+R/+RW / / /
Merkmale
Display LED/LCD / / /
Festplattenkapazität 160 GB 160 GB 250 GB
16 : 9-Umschaltung
EPG
Showview-Programmsystem
Aufnahme Qualitätsstufen 9 5 5
Aufnahmetimer/Time-Shift / / /
Besonderheiten G-Link, PictBridge VCR
Energiekosten/Jahr* 11,46 Euro/Jahr 30,23 Euro/Jahr 50,97 Euro/Jahr
BEWERTUNG
Praxis (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)
Installation sehr gut 8,5/10 ausgezeichnet 9/10 gut 7,5/10
Bedienung gut 28,5/34 gut 27,5/34 befriedigend 23,5/34
Stromverbrauch
Stand-by:
Betrieb:
2,6 W
25,7 W 1,5/2
Stand-by:
Betrieb:
14,6 W
21,3 W 0,5/2
Stand-by:
Betrieb:
26 W
29,8 W 0,5/2
Ausstattung ausgezeichnet 18,5/20 sehr gut 17,5/20 befriedigend 12,5/20
Wiedergabequalität
Weißbeleg 699,3 mV 5/5 709,3 mV 5/5 697 mV 5/5
Helligkeitsrauschen
78 dB
69 dB
68,6 dB
3,5/5
3/5
Farbrauschen
69,4 dB
64,4 dB
63 dB
3/5
Sauberkeit hell/dunkel 99,7 %
98,8 %
99,6 %
5/5
4/5
Graustufenlinearität
98,6 %
97 %
97,3 %
4/5
Farbabweichung 0,1 deg 5/5 0,3 deg 5/5 0,5 deg 5/5
Skalierung sehr gut 6/7 sehr gut 6/7 befriedigend 4/7
Vollbildkonvertierung gut 5,5/7 gut 5/7 befriedigend 4/7
Bildverbesserer gut 3/4 befriedigend 2,5/4 mangelhaft 1/4
Bildqualität sehr gut 33/38 gut 30,5/38 befriedigend 26/38
Tonqualität ausgezeichnet 4,5/5 ausgezeichnet 4,5/5 sehr gut 4/5
Gesamt 93 von 107 Pkt. 89 von 107 Pkt. 73,5 von 107 Pkt.
Preis/Leistung sehr gut gut gut
ERGEBNIS
Sehr gut Gut Befriedigend
HDMI
Scart
Cinch
S-Video
Optisch
HDMI
Scart
Cinch
87 % 83 % 69 %
* Die Berechnung der Energiekosten erfolgt innerhalb unseres „Öko-Checks“ (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)
S-Video
Optisch
36 DIGITAL TESTED 3.2009
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
test
VIDEO
VANTAGE „HD 8000C TWIN PVR“ IM TESTLABOR
Der Kabelzwilling
sehr gut
Vantage
HD 8000C Twin PVR
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
Öko-Check
www.digitaltested.de
3.2009
Nicht ganz so lange wie auf die „DM 8000“, dafür aber mit ebenso viel Ungeduld warteten viele Kabelkunden
auf das Erscheinen des HDTV-Twin-Kabelreceivers von Vantage, den „HD 8000C Twin PVR“. DIGITAL
TESTED hatte die Gelegenheit, sich eines der ersten Modelle ins Testlabor einzuladen.
Optisch gleicht der Kabelreceiver mit
Twin-Tuner seiner gleichnamigen
Schwester mit zwei Tunern für den
Sat-Empfang sowie seinem Bruder für den
Empfang von Kabel- und Satellitenfernsehen
aufs Haar. Auch der „HD 8000C Twin PVR“
verfügt über die edle verspiegelte und gleichzeitig
als Klappe fungierende Front, das mittig
angelegte alphanumerische Display und die
blau beleuchteten, berührungsempfindlichen
Neben den Ziffernstehen
die Farbtasten
mit Zusatzfunktionen
zur Verfügung. Die
Anordnung oberhalb
des Steuerkreuzes lässt
eine angenehme Bedienung
zu
Das Steuerkreuz inklusive
wichtiger Funktionstasten
überzeugt. Der
EPG kann mithilfe der
Guide-Taste aufgerufen
werden
Das untere Drittel hat
Vantage für die Aufnahmesteuerung
reserviert.
Zusätzlich befinden sich
hier die Lautstärke- und
Programmregler
Bedienfelder, um den Receiver optional ohne
Fernbedienung nutzen zu können. Hinter der
Front verbergen sich zwei Common-Interface-
Schnittstellen, zwei Conax-Smartcard-Einschübe
sowie ein USB-Anschluss.
Die Unterschiede zu seinen namensgleichen
Familienmitgliedern werden auf der Rückseite
sichtbar, denn die Kabelbox besitzt lediglich
je einen Antenneneingang und -ausgang.
Wie bitte? Nur ein Antennenein- bzw. -ausgang?
Bei einem Twin-Receiver?! Keine Sorge,
Vantage hat sich an dieser Stelle etwas Besonderes
einfallen lassen, da die Geräte der
meisten Kabelkunden nur über ein Kabel verfügen
und weniger variabel als die der Satellitennutzer
sind. Das Durchschleifen zum
zweiten Tuner findet im Inneren des Receivers
statt, sodass der Anschluss eines Kabels genügt,
um dennoch in den Genuss der Vorzüge
eines Twin-Receivers zu kommen. Ansonsten
hält der Vantage die bewährten Features der
8000er-Reihe bereit: eine HDMI-Schnittstelle,
Ethernet, zwei Scartbuchsen, USB, einen optischen
digitalen Tonausgang, YUV und vieles
mehr. Hier bleiben kaum Anschlusswünsche
offen.
Installation
Doch wenden wir uns der Installation zu.
Der Anschluss erfolgt denkbar einfach, denn
sowohl erfahrene Nutzer als auch Neulinge
werden von Vantage intuitiv geführt. Die gut
beschrifteten Anschlüsse sowie die reich bebilderte
und verständlich geschriebene Bedienungsanleitung
leisten hier gute Dienste.
Bei der Erstinstallation enttäuscht Vantage
auch dieses Mal nicht, denn der Receiver
präsentiert das gewohnt einladende Menü,
in dem die Sprache gewählt und die erste
Kanalsuche ausgeführt werden kann. Diese
geht zügig und verlässlich vonstatten, sodass
binnen Minuten nach dem Erstanschluss ferngesehen
werden kann.
Alltagsbetrieb
Aufseiten der Software besitzt der „HD 8000C
Twin PVR“ ganz das Aussehen der 8000er-
Reihe. Das Menü präsentiert sich aufgeräumt
und schlüssig angelegt, sodass ohne große
Umwege zum gewünschten Ziel bzw. Menüpunkt
gelangt werden kann. Der elektronische
Programmführer (EPG) im bewährten Design
verfügt über eine akzeptable Ladezeit der
Inhalte, obwohl der Vorgang bei manchen
Sendern länger dauern kann. Da die Informationen
jedoch senderseitig als Datenstrom
zur Verfügung gestellt werden, ist die kurze
Wartezeit bis zur vollständigen Anzeige kein
Software-Problem, sondern ein Zeichen für
eine geringe Bitrate (und damit Geschwindigkeit)
des Kanals.
Nach wie vor begeistert sind wir von der
praktischen Last-Taste im oberen Drittel der
Fernbedienung, mit deren Hilfe eine Liste der
zuletzt angeschauten Sender angezeigt wird.
Die meisten anderen Receiver bieten lediglich
den Wechsel zum zuletzt eingeschalteten Programm
an.
Die Entschlüsselung der gängigen Kabelabos
ist mit dem neuen Vantage ebenfalls kein
Problem, sofern die Smartcard mit dem passenden
Modul in einen der CI-Schächte einge-
38 DIGITAL TESTED 3.2009
FAZIT
Lang ersehnt, ist der
Twin-PVR nun endlich da.
In Anbetracht der HDTV-
Tests ab August eine lohnenswerte
Anschaffung.
Franziska Drache
führt wird. Unsere verwendeten Testmodule
wurden nach dem Einschieben alle initialisiert
und flüssig verarbeitet. Die Angebote von
Premiere werden mithilfe eines Alphacrypt-
Moduls und einer Abokarte zuverlässig entschlüsselt,
wobei Optionskanäle wie z. B. das
Sportportal kein Hindernis sind.
Aufnehmen und wiedergeben
Der „HD 8000C Twin PVR“ kann wahlweise
über USB an einer externen Festplatte betrieben
werden. Alternativ ist der Einbau einer
handelsüblichen 2,3- oder 3,5-Zoll-SATA-Festplatte
möglich. Den Einbaurahmen und die
notwenigen Anschlusskabel hat Vantage wie
gewohnt dem Lieferumfang seiner Kabelbox
beigelegt. In unserem Test entscheiden wir
uns für die Nutzung einer externen Festplatte.
Die Erkennung derselben erfolgt nach einem
ersten Fehlanlauf dann doch problemlos und
die erste Testaufnahme kann beginnen. Positiv
zu erwähnen ist der schnelle Zugriff auf
die externe Festplatte, wodurch die Aufnahme
ohne nennenswerte Verzögerung startet, was
das Modell von manch anderen Receivern
abhebt.
Dank des Twin-Tuners lassen sich nicht nur
zwei Sendungen gleichzeitig aufnehmen, es
kann auch noch ein drittes Programm auf
einer der Aufnahmefrequenzen oder eine Aufnahme
per Time-Shift zeitversetzt angesehen
werden. Mit der automatischen Time-Shift-
Funktion ist es jederzeit möglich, eine spannende
Stelle erneut anzuschauen, falls man
diese verpasst hat oder überraschenderweise
das Telefon klingelt. Im Klartext bedeutet
das: Unabhängig von der Sendefrequenz der
ersten laufenden Aufnahme kann ein zweiter
beliebiger Kanal aufgenommen und zusätzlich
ein frequenzgleicher Sender angesehen
werden. Bei diesem ist dann ebenfalls Time-
Shift möglich. Welche Kanäle auf gleichen Frequenzen
senden, kann Ihnen Ihr Kabelnetzbetreiber
mitteilen. Zudem lässt der Vantage
nach der zweiten Aufnahme sowieso nur noch
frequenzgleiche Programme zu.
Aufnahmen können mit bis zu 64-facher Geschwindigkeit
wiedergegeben werden. Außerdem
ist es möglich, bei laufendem Time-Shift
in der momentan angesehenen Sendung mit
gleicher Geschwindigkeit zurückzuspringen.
Wie auch bei den anderen Geräten der
Vantage-HD-Reihe werden EPG-Informationen
der Aufnahmen angezeigt und können noch
vor Ort bearbeitet werden. Dazu gehört das
Umbenennen ebenso wie das Setzen von
Sprungmarken oder das Entfernen von nicht
benötigtem Filmmaterial.
Doch kommen wir zum Ethernet-Anschluss,
der zum Beispiel Streaming ermöglicht. Dabei
kann auf Daten eines firmwaregleichen
Receivers mit Ethernet der Vantage-Familie
(„HD 1000“, „HD 7100“ und „HD 8000“) zugegriffen
werden, sodass künftig beispielsweise
im Schlafzimmer Filme angeschaut werden
können, die mit dem „HD 8000C Twin PVR“
im Wohnzimmer aufgenommen wurden. So
muss das ältere Modell nicht entsorgt werden,
sondern leistet weiterhin wertvolle Dienste in
einem anderen Raum. Bedingung ist allerdings
eine ausreichend hohe Bandbreite, sonst ruckelt
das Bild und der Receiver ist überfordert.
In DSL-Netzwerken ist diese Voraussetzung
jedoch zumeist gegeben. Das Streaming mit
dem „HD 8000C Twin PVR“ funktioniert nach
Eingabe der passenden IP-Adressen sowie
der Zuordnung von Master- und Slave-Gerät
einwandfrei. In unseren Versuchen konnten
wir so auf Daten des „HD 8000S“ zugreifen
und Aufnahmen abspielen.
Scharfes Bild
Das Videosignal erweist sich auf unserem
Referenzmonitor als angenehm kontrastreiches
Bild, und zwar sowohl bei
SD-Material als auch bei HDTV-Sendern. Bei
unseren Messungen am Videoanalyzer von
Rohde & Schwarz stellen wir kleine Unregelmäßigkeiten
fest. So ist der ermittelte Wert
des Helligkeitsrauschens nicht optimal, sondern
fällt ein wenig zu niedrig aus. Allerdings
liegt diese Abweichung nicht im sichtbaren
Bereich, sodass diese Abweichung vernachlässigt
werden kann.
Der Kabel-Vantage weist eine Tuner-Leistung
von –58 Dezibel Millivolt (dBm) auf, die im
Kabel jedoch nur unwesentlich ins Gewicht
fällt, da es hier vor allem auf die Stärke und
Qualität des vom Kabelnetzbetreiber bereitgestellten
Signals ankommt.
Abschließend können wir feststellen, dass
sich das Warten auf den „HD 8000C Twin PVR“
Kaum ein Receiver bietet solch eine Vielfalt an Anschlussmöglichkeiten. Besonders die Einbindung ins Netzwerk
über Ethernet sowie die gute USB-Bestückung sind praktisch
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Modell (Version)
Preis/Straßenpreis
Größe (B/H/T)
Gewicht
Informationen
Anschlüsse
digitales Video
RGB
YUV
FBAS
S-Video
HDMI
Vantage
HD 8000C Twin PVR
529 Euro/–
37,5 × 5,2 × 21 cm
3,0 kg
www.vantagedigital.de
Scart
Ausgänge
Cinch
digitales Audio (koaxial/optisch) /
RS-232/USB/Ethernet/SATA / / /
Videosignalarten
S-Video
576 i, 576 p, 720 p, 1 080 i
Anzahl Tuner 2
Antennenausgänge 1 ~
Pay-TV-geeignet (CI/CA)
Premiere-tauglich
2 ~/2 ~ (Conax)
Merkmale
Display LED/LCD/OLED / /
Festplatte
optional intern/extern
Programmspeicherplätze 20000
16 : 9-Umschaltung automatisch
EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal /
Aufnahmetimer/Time-Shift /
Bild-in-Bild/Zoom-Funktion /
Umschaltgeschwindigkeit
test
VIDEO
DVB-T-USB-STICKS VON HAUPPAUGE UND TREKSTOR
Eine Frage der Software
DVB-T rühmt sich vor allem seiner Mobilität und dadurch auch der Tatsache, das derzeit flexibelste Empfangsmodell
zu sein. USB-Sticks für DVB-T sind die wohl platzsparendste Art und Weise, digitales Antennenfernsehen
zu nutzen.
DVB-T – das digitale terrestrische Fernsehen
– wird durch die kleinen USB-
Sticks, die sich großer Beliebtheit erfreuen,
vielfältig nutzbar. Wenn die Kinder am
Sonntagnachmittag mal wieder den Fernseher
blockieren, kann sich das Familienoberhaupt
ins Arbeitszimmer zurückziehen und mit so
einem DVB-T-USB-Stick Fußball am Computer
schauen. Auch auf Geschäftsreise macht sich
ein solcher bezahlt, wenn die angemietete Pension
mal wieder keinen Fernseher bereithält.
Und für viele Studenten ist diese Empfangsmöglichkeit
oft die einzige, die sich finanzieren
lässt. Alles was zum Empfang notwendig ist,
sind ein Computer oder Notebook, eine DVB-
T-Antenne sowie ein DVB-T-USB-Stick, der in
einen freien USB-Port gesteckt wird.
Klein, aber oho
Von der Größe der USB-Sticks sollte man sich
nicht täuschen lassen, denn mit der passenden
Software stehen sie den großen DVB-T-Empfängern
in nichts nach. Egal ob elektronischer Programmführer
(EPG), Videotext, Favoritenlisten
oder sogar Time-Shift und Aufnahmemöglichkeiten
– die auf dem Markt befindlichen DVB-
T-USB-Sticks halten eine Fülle an Funktionen
bereit. Die Leistungsfähigkeit des Tuners ist
für die Größe der Sticks, die bei einem Durchmesser
von rund zwei Zentimetern meist nicht
länger als sieben Zentimeter sind, beachtlich.
Die optische und akustische Umsetzung der
Optionen obliegt allein der Software, mit der
der jeweilige Datenträger läuft.
So mancher Käufer von DVB-T-Equipment
staunt jedoch nicht schlecht, wenn er daheim
keine oder nur sehr wenige Kanäle empfängt.
Je nach Standort steht ein bestimmtes Programmangebot
zur Verfügung und je weiter
man von der jeweiligen Sendestation entfernt
ist, desto schlechter ist der Empfang. In vielen
Fällen hilft es, die mitgelieferte passive Mini-
Antenne gegen ein größeres, aktives Modell
auszutauschen. Eine aktive Antenne verstärkt
das DVB-T-Signal und sorgt so für eine bessere
Empfangsqualität.
Vor dem Kauf ist es daher ratsam, einen Blick
auf eine DVB-T-Karte oder auf die DVB-T-Homepage
www.ueberallfernsehen.de zu werfen, um
herauszufinden, ob der Empfang problemlos
realisierbar ist. In der Senderübersicht lässt
sich auch schnell ermitteln, ob man mit den
angebotenen Kanälen zufrieden ist und sich
die Investition lohnt. Generell gilt: Je größer die
Stadt, umso besser, je ländlicher die Gegend,
desto karger das DVB-T-Angebot.
Testkandidaten
In unserem Test wollen wir zwei DVB-T-USB-
Sticks unter die Lupe nehmen, die im Handel
für weniger als 50 Euro erhältlich sind. Dabei
handelt es sich zum einen um den kleinsten
Spross der DVB-T-Stick-Familie von Hauppauge
und zum anderen um das Modell von Trekstor.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Installation
des Sticks sowie der mitgelieferten Software,
wobei auch PC-Laien berücksichtigt werden
sollen. Weitere wichtige Aspekte sind natürlich
die Bedienung der Software sowie das
TV-Erlebnis am PC. Da sich mit beiden DVB-
T-Sticks Aufnahmen realisieren lassen, wird
auch darauf geachtet, dass Time-Shift, Sofortaufnahmen
sowie die Wiedergabe problemlos
vonstattengehen.
Die getesteten USB-Geräte wurden zusammen
mit der mitgelieferten Software bewertet, also
so, wie jeder Käufer das Produkt vor sich liegen
hat. Die DVB-T-Sticks können jedoch auch
mit einer anderen Software betrieben werden,
sofern sie über einen BDA-Treiber (Broadcast
Driver Architecture) verfügen.
Sowohl das Produkt von Trekstor als auch der
Stick von Hauppauge sind für den Betrieb mit
Fremdsoftware geeignet. Mit der passenden
Firmware lassen sie sich sogar unter Linux
installieren.
Zum Ende des Tests werden wir beide DVB-
T-USB-Sticks mit dem Programm DVBViewer
Pro betrachten, um etwaige softwarebedingte
Schwächen herauszufiltern.
40 DIGITAL TESTED 3.2009
HAUPPAUGE WINTV-MINISTICK
Der erste Eindruck ist auffallend groß und negativ,
denn der kleine USB-Stick samt Antenne,
Kabeln und Software wird in einer Verpackung
verkauft, deren Größe in keinem Verhältnis
zum Inhalt steht. Umweltfreundlichkeit sieht
anders aus!
Die hauseigene Software WinTV v7 lässt sich
innerhalb weniger Minuten installieren und ist
aufgrund ihrer PC-Optik Geschmackssache.
Computerversierte müssen so beim Handling
nicht umlernen und für Neulinge ist die Bedienung
recht gut strukturiert. Mit der Software
kann sofort losgelegt und WinTV gestartet
werden.
Hier wird zunächst die Installation komplettiert
und ein Sendersuchlauf durchgeführt. Angenehm
überrascht wurde das Testteam von einer
Suche, die sich nach Regionen eingrenzen ließ,
was die Suchdauer auf knapp vier Minuten verkürzte.
Mit der mitgelieferten Antenne konnte
kein akzeptables Ergebnis erzielt werden, erst
nach Anschluss einer größeren Zimmerantenne
präsentierte sich eine vollständige Senderliste.
In unserem Fall wurden sogar Programme
eines anderen Antennenstandorts eingelesen,
die anschließend ebenfalls problemlos angesehen
werden konnten. Nach dem Erstellen der
Kanalliste steht dem Empfang nichts mehr im
Wege. Time-Shift, das zeitversetztes Fernsehen
ermöglicht, funktioniert sowohl manuell
als auch automatisch. Eine Sofortaufnahme ist
natürlich möglich.
Die Anwahl des EPGs und weitere Features lassen
sich durch Drücken der rechten Maustaste
über den PC-Bildschirm realisieren. Die flache,
durch ihre Bauart unhandliche Fernbedienung
ist dagegen gewöhnungsbedürftig, denn nicht
alle Funktionen lassen sich mit ihr aufrufen
(z. B. der EPG) und manches reagiert verzögert.
Bei einer Umschaltdauer von knapp fünf
Sekunden ist Geduld gefragt.
TESTSIEGER
SIEGER PREIS/LEISTUNG
HAUPPAUGE WINTV-MINISTICK
Preis/Straßenpreis
VORTEILE/NACHTEILE
angenehme Installation
Bedienung
ERGEBNIS
45,99 Euro/37,95 Euro
Fernbedienung
Umschaltzeit
71 %
gut
Gut
TESTSIEGER
3.2009
Hauppauge
WinTV-MiniStick
gut
SIEGER PREIS/LEISTUNG
TREKSTOR DVB-T-STICK
TREKSTOR DVB-T-STICK
Unglückliche Umstände wollten es, dass auf
unserem Testcomputer bereits eine aktuelle
Version der überaus gängigen Nero-Software
installiert war. Leider läuft der DVB-T-Stick
von Trekstor nur mit der mitgelieferten Nero-
Version 7, sodass vor der Installation deren
Komplettinstallation notwendig war. Zwar lässt
sich der Stick auch mit einer Open-Source-
Software betreiben, unseren Tests legen wir
jedoch zunächst die von den Herstellern empfohlene
und mitgelieferte Software zugrunde.
Nach Installation derselben sollte zudem das
Programm für die Fernbedienung installiert
werden, da diese sonst nicht funktioniert.
Nach dieser längeren Prozedur erwartet den
Nutzer ein 15- bis 20-minütiger Sendersuchlauf,
da man nur nach Ländern geordnet suchen
kann, sodass der Trekstor-Stick alle für
Deutschland zugelassenen DVB-T-Frequenzen
absucht. Eine regionale Eingrenzung wäre wünschenswert,
denn obwohl alle Fernseh- und Radiosender
gefunden werden, ist die Suchdauer
doch recht lang.
Ruft man in der Nero-Software den Menüpunkt
„Live-TV“ auf, gelangt man in die nun
eingelesene Senderliste und kann mit dem
Fernsehkonsum beginnen. Neben diesem sind
u. a. automatisches sowie manuelles Time-
Shift und die Direktaufnahme möglich. Negativ
ist die Tatsache, dass man im laufenden
Programm nicht zum EPG gelangt, sondern
zunächst den Fernsehbildschirm verlassen
und ins TV-Programm-Menü wechseln muss.
Bei der ersten Nutzung des EPGs muss dieser
installiert werden, was etwa zehn Minuten dauert.
Ein Schnellzugriff über die Fernbedienung
ist nicht möglich. Der Controller ist ein kleines
Highlight unter den Fernbedienungen von USB-
Sticks, erscheint er doch als Zwergenvariante
seiner groß gewachsenen Kollegen. Über die
Darstellung lässt sich nur Positives vermelden,
allerdings wäre es schön, wenn der DVB-T-Stick
von Trekstor künftig mit einer gut zu bedienenden
Software ausgeliefert werden würde.
Preis/Straßenpreis
VORTEILE/NACHTEILE
zuverlässiger Empfang
Fernbedienung
ERGEBNIS
60 %
Installation
Bedienung
39 Euro/36,98 Euro
Befriedigend
TESTERGEBNIS
3.2009
befriedigend
Trekstor
DVB-T-Stick
befriedigend
PREIS/LEISTUNG
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
41
test
VIDEO
Fazit
Der USB-Stick von Hauppauge geht
zwar als Sieger aus dem Test hervor,
aber auch hier könnte die eine
oder andere Funktion verbessert
werden. Positiv am Modell von
Hauppauge ist, dass eine gelungene
Kurzanleitung die Installation
und die anschließende Bedienung
vereinfacht, sodass der Blick ins
PDF-Handbuch nicht notwendig
ist. Die Nero-Software lässt sich
dagegen nur sehr umständlich installieren
und bedienen, sodass
man beim Stick von Trekstor am
Handbuch auf der mitgelieferten
CD-ROM nicht vorbeikommt. Alles
in allem sind Installation sowie
Bedienung des Trekstor-Produkts
für PC-Unkundige sehr verwirrend
und die wenigsten Funktionen sind
selbsterklärend. Hier wird vom Nutzer
ein wenig zu viel Eigeninitiative
verlangt. Man kann sich in der
Kleinteiligkeit der Menüstruktur
nämlich durchaus verirren, da man
sich stets Schritt um Schritt in andere
Untermenüs begeben muss,
ohne einen wirklichen Gesamtüberblick
zu erhalten.
Die Wiedergabe der getätigten
Aufnahmen lässt sich am einfachsten
mit der Software von WinTV
realisieren, denn diese bietet per
Rechtsklick auf der Maus „Datei
öffnen“, womit man in ein Untermenü
gelangt, in dem alle Aufnahmen
abgelegt werden. Diese werden mit
Senderkennung, Datum und Uhrzeit
automatisch abgespeichert. Dank
der PC-Struktur ist eine Umbenennung
einfach möglich.
Im Falle der Nero-Software muss
zunächst im Menü zurückgegangen
werden, um anschließend in den
Aufnahmeordner zu gelangen. Wie
bereits erwähnt ist die Bedienung
Gewöhnungssache.
Aufnahmen können bei beiden
DVB-T-Sticks auf dem PC archiviert
bzw. mit passender Software nachbearbeitet
und auf DVD gebrannt
werden. Mit dem Programm DVB-
Viewer Pro werden die Schwächen
beider mitgelieferter Software-Programme
sichtbar. So verwandelt
sich der Hauppauge-Stick jetzt in
einen regelrechten Zapper mit einer
Umschaltzeit von maximal zwei Sekunden.
Obendrein sind bei beiden
Sticks nun etliche Einstellungen,
wie z. B. Angabe der Datenrate,
Bild- sowie Toneinstellungen, möglich,
die von der Originalsoftware
nicht unterstützt werden. 1
AUSSTATTUNG
TESTSIEGER
Allgemein
SIEGER PREIS/LEISTUNG
Hersteller Hauppauge Trekstor
Modell WinTV-MiniStick DVB-T-Stick
Preis/Straßenpreis 45,99 Euro/37,95 Euro 39 Euro/36,98 Euro
Informationen www.hauppauge.de www.trekstor.de
Ausstattung
Tuner DVB-T/DVB-C/DVB-S / / / /
Aktivitätsanzeige
Antenne
Fernbedienung
sonstiges Zubehör
Software, USB-Verlängerungskabel,
Anleitung
Software, USB-Verlängerungskabel,
Koax-Antennenadapter
Systemvoraussetzungen
USB 1.1/2.0 / /
Betriebssystem
Windows XP (ab SP2), Windows
Vista (32 Bit/64 Bit)
Windows XP (ab SP2/32 Bit),
Windows Vista (32 Bit), DirectX
9.0b (oder höher)
Prozessorleistung mind. ab 1,2 GHz 800 MHz (oder höher)
Betrieb
Favoritenlisten/EPG / /
Einzelbildaufnahme
Videotext
Time-Shift automatisch/manuell / /
Sofortaufnahme/Timer / /
Nachbearbeitung möglich ( ) ( )
BEWERTUNG
Installation sehr gut 21,5/25 befriedigend 14/25
Bedienung befriedigend 17/25 befriedigend 14,5/25
Ausstattung befriedigend 6/10 befriedigend 6,5/10
Empfang befriedigend 6/10 befriedigend 6/10
Darstellung gut 10/15 gut 10/15
Gesamt 60,5 von 85 Pkt. 51 von 85 Pkt.
Preis/Leistung gut befriedigend
ERGEBNIS
Gut Befriedigend
71 % 60 %
SCREENSHOTS HAUPPAUGE
Der elektronische Programmführer von WinTV v7
erinnert an die klassische Receiver-Optik
Die Benutzeroberfläche ist für PC-Nutzer gut zu bedienen,
natürlich ist auch Vollbildmodus möglich
Nur einen Klick entfernt ist der Aufnahmeordner,
angezeigt in gewohnter PC-Manier
SCREENSHOTS TREKSTOR
Auch wenn das Aussehen peppiger ist, führt leider
nur ein Umweg zum EPG der Nero-Software
Der gewählte Sender erscheint zunächst im Kasten,
er lässt sich darüber hinaus im Vollbild anzeigen
Das PVR-Menü lässt verschiedene Anzeigeoptionen
sowie Sortiermöglichkeiten zu
42 DIGITAL TESTED 3.2009
Apple-Trendsetter vs.
Cowon „S9“ ab Seite 65
A: 4,80 €
BeNeLux:
4,80 €
I: 5,60 €
E: 5,60 €
CH: sfr 7,90
+ OLED: TV der Zukunft? + Workshop: TV-Feintuning + Bose-Sounddock + Blu-ray-Player +
Die Winterkracher „Hellboy II“ und
„Wanted“ im Test ab Seite 80
Canon „HF11“ und
Sanyo „HD1010“
im Check ab Seite 44
Gewinnen Sie Preise im
Wert von über
A: 4,80 € I: 5,60 €
BeNeLux: E: 5,60 €
4,80 € CH: sfr 7,90
+ Technik-Highlights 2009 + Workshop: Einmesssysteme + Dreambox „8000“ im Test +
Filmhits, Klassiker und aktuelle Blockbuster
auf DVD und Blu-ray ab Seite 70
Ausgabe verpasst?
GLÜCK GEHABT! JETZT UNSEREN NACHBESTELLSERVICE NUTZEN!
Ich bestelle die angekreuzten Hefte der
DIGITAL TESTED und bezahle je
Exemplar fünf Euro per Vorkasse:
bar (den Betrag habe ich in bar
beigelegt)
Banküberweisung (den Betrag habe ich
auf folgendes Konto überwiesen:
Hypovereinsbank Leipzig,
BLZ: 860 200 86, Konto-Nr.: 357 721 300)
Ihre Daten
AUSGABE 3.2007 AUSGABE 4.2007 AUSGABE 5.2007 AUSGABE 6.2007
Name
Vorname
Straße, Hausnummer
AUSGABE 1.2008 AUSGABE 2.2008 AUSGABE 3.2008
1.2009 Februar/März D: 3,99 €
184 TESTS
HEISSE TECHNIK
FÜR KALTE TAGE
IPOD TOUCH 2G
www.digital-tested.de
BLU-RAY-VORABTEST
37 Zoll und 40 Zoll – LCD, LED und 200Hz getestet ab Seite 16
BLU-RAY-SETS
Komplettanlagen von
2.1 bis 7.1 im Vergleich ab Seite 25
FLAGGSCHIFF
Onkyos Alleskönner
„TX-SR876“ im Test ab Seite 50
HD-CAMCORDER
AUSGABE 5.2008 AUSGABE 6.2008 AUSGABE 1.2009
AUSGABE 4.2008
2.2009 April/Mai D: 3,99 €
184 TESTS
LESERUMFRAGE
11 000 Euro ab Seite 13
KLANGWELTEN
Drei AV-Receiver mit HD-
Decoder im Vergleich ab Seite 48
www.digital-tested.de
ENTERTAINMENT PUR
GALAKTISCH!
42-Zoll-LCDs von Toshiba, Philips und LG ab Seite 19
Multimedial
Aktuelle Media-Player von
Samsung und Sony ab Seite 66
HDTV-Camcorder
Neue HD-Modelle 2009 in
der Übersicht ab Seite 10
FOCAL DÔME
Sound aus Frankreich
ab Seite 58
AUSGABE 2.2009
Einfach Coupon ausschneiden, in Druckschrift ausfüllen und per Post einsenden.
PLZ, Ort
Datum, Unterschrift
Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen
2005
1.2005
3.2005
5.2005
2006
1.2006
2.2006
3.2006
5.2006
6.2006
2007
1.2007
2.2007
3.2007
4.2007
5.2007
6.2007
2008
1.2008
2.2008
3.2008
4.2008
5.2008
6.2008
Bitte einsenden an
Auerbach Verlag
und Infodienste GmbH
– Leserservice –
Lauchstädter Straße 20
04229 Leipzig
2009
1.2009
2.2009
test
VIDEO
MEDIA-PLAYER VON POPCORN HOUR UND WESTERN DIGITAL
Klein, aber oho
Der Anwender wird heutzutage mit immer mehr Formaten konfrontiert. Von DivX bis MP3, von SD bis HD –
zahlreiche Medieninhalte schreien förmlich danach, im heimischen Kino wiedergegeben zu werden. Doch
was tun, wenn Bilder, Musik und Videos auf dem PC schlummern? Hier schaffen sogenannte Media-Player
Abhilfe. DIGITAL TESTED hat zwei interessante Modelle für Sie getestet.
Bilder: Auerbach Verlag, Popcorn Hour, Western Digital
Die Idee, mediale Inhalte aus der PC-
Welt auch auf den großformatigen
Flachbildfernseher und die Surround-Anlage
im Wohnzimmer zu transportieren,
ist eine logische Entwicklung. Betrachtet
man die Bereiche der klassischen Unterhaltungselektronik
und die der PC-Sparte, so ist
immer mehr eine Verschmelzung festzustellen.
Viele Onlineangebote sind inzwischen gar in
hochauflösendem Material gespeichert, Bilder
werden archiviert und Musikstücke in verschiedenen
Formen gespeichert und konsumiert.
Wenn es darum geht, diese Dateien im Heimkino
wiederzugeben, bietet sich der Einsatz
von Media-Playern an. Die von uns getesteten
Geräte von Popcorn Hour und Western Digital
unterstützen nicht nur alle gängigen Formate,
sie ermöglichen auch eine komfortable Wiedergabe
jener Inhalte und praktische Zusatzfunktionen.
Je nach Preisregion bieten diese neuartigen
Produkte aber auch weitere Features,
wie Netzwerkschnittstellen und Onlinedienste.
Doch wie zuverlässig arbeiten die Player, wenn
es um durchaus komplexe Aufgaben wie HD-
Videos und Surround-Sound in verschiedenen
Codecs geht? Wir haben beide Probanden
auf die Praxistauglichkeit mit den gängigsten
Formaten und Einsatzgebieten untersucht und
sind zu einem einstimmigen Fazit gelangt.
44
DIGITAL TESTED 3.2009
POPCORN HOUR NMT A-110
sehr gut
Popcorn Hour
NMT A-110
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
Optisch erinnert der „NMT A-110“
an ein externes Festplattengehäuse
Die Fernbedienung ist recht
beladen, ermöglicht so aber
das direkte Aufrufen vieler
Funktionen. Außerdem kann
die Verarbeitung der selbst
leuchtenden Tasten überzeugen
Die Firma Popcorn Hour dürfte kaum jemandem
bekannt sein, der Name passt jedoch wie
die Faust aufs Auge, denn mit dem „Networked
Media Tank“ will der Anbieter das optimale
Heimkinoerlebnis schaffen. Dabei sollen keine
Medienformate außen vor gelassen werden.
So verspricht der „NMT A-110“ die Wiedergabe
nahezu aller bekannten Video-, Audio- und
Bilddateien und darüber hinaus die Anbindung
an Onlinedienste. Dass dies alles möglich sein
soll, vermag die Optik des Geräts nicht direkt
zu vermitteln, denn der „Media Tank“ erinnert
eher an ein etwas biederes externes Festplattengehäuse.
Unser Modell ist von Haus aus mit
einer 250-Gigabyte-Platte ausgestattet, doch
auch ohne fest installierten Speicher kann
der Player volltauglich eingesetzt werden und
schlägt dabei mit 240 Euro zu Buche.
Installationsroutine
Nach dem Öffnen des Kartons erwartet den
Käufer nicht nur das passende USB-Kabel,
auch ein hochwertiges HDMI-Kabel zum Anschluss
an den TV oder AV-Receiver ist enthalten.
Beim ersten Einschalten bekommt
man zunächst einen Boot-Bildschirm zu Gesicht.
Übrigens lassen sich sämtliche Menüs
verändern, somit ist der „A-110“ auch
ideal für Individualisten geeignet. Zunächst
sollte man diverse Einstellungen vornehmen,
dafür befindet sich sogar ein Setup-Knopf
auf der umfassenden Fernbedienung. Neben
Videoeinstellungen – sogar verschiedene
1 080p24-Formate sind möglich – lassen sich
auch Audioeigenschaften verändern. Selbst
DTS-HD MA kann das Gerät durchschleifen.
Da ein umfangreicher Netzwerkzugriff u. a.
per FTP und SMB möglich ist und sich Inhalte
sogar per Browser streamen lassen,
sind hier auch zahlreiche Netzwerkoptionen
vorzufinden.
Neben einer evtl. verbauten Festplatte sind
das bis zu zwei USB-Medien sowie im Netzwerk
gefundene UPnP-Server. In unserem
Test funktionierte die Erkennung tadellos.
Ist eins der Laufwerke ausgewählt, werden
dem Anwender vier verschiedene, große
Icons (Video, Fotos, Musik, Dokumente)
angezeigt, wonach die Medien durchsucht
werden können. Optisch erinnert das User-
Interface an die Media-Center-Edition von
Windows und ist sehr übersichtlich gehalten.
Nachfolgend werden die entsprechenden
Ordnerstrukturen angezeigt und Dateien
können direkt wiedergegeben werden. Wir
waren überrascht, wie viele Formate der Popcorn
Hour abspielt. Selbst eher selten unterstützte
Quicktime-HD-Videos vermag das
Gerät wiederzugeben. Dabei gefällt uns das
umfassende zuschaltbare On-Screen-Display,
welches detaillierte Video- und Audioinformationen
anzeigt. Dennoch hätten wir
uns eine etwas modernere und schickere Optik
gewünscht. Die gefühlte Geschwindigkeit
ist angenehm, zwar dauert es zum Teil einige
Sekunden, bis komplexe Formate gelesen
werden, doch selbst größere Bilder sind für
das Gerät kein Problem und sehen sogar im
Zoom noch knackscharf aus.
Neben allen erdenklichen Formaten verfügt
der „A-110“ auch noch über den Zugang
zu Onlinediensten wie Youtube oder Picasa.
Diese sind optisch sehr schön aufbereitet.
Firmware-Updates oder zusätzliche Plug-ins
lassen sich bequem über das Internet laden,
wenn der „NMT“ mit einem Router verbunden
ist. Mit einem WLAN-Stick kann das Gerät
sogar kabellos mit entsprechender Hardware
verbunden werden.
Süßes Popcorn
Insgesamt konnte uns das Konzept des
„Media Tanks“ überzeugen. All diejenigen,
die die ultimative Möglichkeit zur Wiedergabe
diverser Medienformate suchen und diese
zusätzlich auch noch im Netzwerk nutzen
möchten, können bedenkenlos zugreifen. Sicherlich
sind 240 Euro ein nicht unerheblicher
Betrag, der Funktionsumfang ist aber dafür
entsprechend hoch. Weniger optimal sind
die lockeren Lochbleche an der Seite, die
bei einer verbauten Festplatte gern einmal
anfangen zu vibrieren. Ansonsten ist die Verarbeitung
gut. Die Anschlüsse sind logisch
beschriftet und für den Stromsparer ist sogar
ein hochwertiger Netzschalter verbaut.
POPCORN HOUR NMT A-110
Preis/Straßenpreis
239,95 Euro/–
VORTEILE/NACHTEILE
vielseitige Formatunterstützung
teilweise biedere Optik (OSD)
Onlineanbindung
ERGEBNIS
Sehr gut
Herr der Formate
Das Hauptmenü zeigt zunächst alle Speichermedien
an, die der „A-110“ aktuell erkennt.
Dank zahlreicher Anschlussmöglichkeiten lassen sich diverse Geräte verbinden. Der Ethernet-Anschluss erlaubt
die Einbindung ins Heimnetzwerk. Dank HDMI 1.3a kann sogar DTS-HD durchgeschliffen werden
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
45
test
VIDEO
WESTERN DIGITAL WD TV HD MEDIA PLAYER
Der durch Festplatten bekannte Hersteller
bietet einen reinen Media-Player an, d. h., es
sind keinerlei Speicher integriert. Sämtliche
Dateien müssen also auf einer separaten
externen Festplatte oder einem USB-Stick
gespeichert werden. Dadurch fallen die Maße
des Geräts aber sehr kompakt aus. Praktisch:
Es können z. B. ein USB-Stick und eine
2,5-Zoll-Festplatte parallel betrieben werden
– zwei USB-Anschlüsse machen es möglich.
Ansonsten fällt die Konnektivität übersichtlich
aus. Ein HDMI-Anschluss (der lüfterlose
Player unterstützt alle wichtigen Auflösungen
bis hin zu 1 080p24), ein optischer Ausgang
sowie analoge Verbindungen schmücken die
Rückseite. Die digitale Verbindung ist natürlich
vorzuziehen. So lassen sich HD-Inhalte
darstellen und der Ton kann gleich mit über
dasselbe Kabel übertragen werden.
Die Installation ist mit dem Kabelanschluss
eigentlich schon erledigt. Nach dem Anschalten
erscheint innerhalb weniger Sekunden
das durchgestylte Hauptmenü. Ist eine Festplatte
angeschlossen, so durchsucht der „WD
TV“ diese eigenständig und indiziert unterstützte
Inhalte, sodass diese bequem über
das Menü ausgewählt werden können. Für
alle Ordnungsfanatiker: In den Einstellungen
lässt sich auch eine Ordneransicht aktivieren.
Je nach Menge der Dateien kann das Indizieren
durchaus einige Minuten in Anspruch
nehmen, im Regelfall handelt es sich dabei
aber um einen einmaligen Prozess.
Bedienkomfort
Die mitgelieferte Fernbedienung ist sehr kompakt
und beherbergt die wichtigsten Funktionen.
Dazu gehören neben den klassischen
Start/Stopp-Tasten auch noch ein Navigationskreuz
sowie einige Optionstasten. Die
Druckpunkte sind gut und dank der sinnvollen
Anordnung fällt das Navigieren leicht.
Das Menü teilt sich in die jeweiligen Hauptbe-
gut
3.2009
Western Digital
WD TV
TESTERGEBNIS
sehr gut
PREIS/LEISTUNG
reiche „Video“, „Musik“ und „Bilder“, die vertikal
angeordnet sind. Die jeweiligen Inhalte
werden dann in der Horizontalen dargestellt.
Sind in MP3s z. B. alle wichtigen ID-Tags,
also Informationen über den Song-Titel und
den Künstler, abgespeichert, werden diese
entsprechend dargestellt. Sogar Cover-Abbildungen
lassen sich zuordnen. Die Navigation
reagiert meist sehr flink auf Tastenbefehle
und auch während der Wiedergabe ermöglicht
ein spartanisches, aber optisch wirklich
gelungenes Menü am oberen Bildschirmrand
gewisse Funktionen. So lassen sich Bilder
und Videos z. B. aufzoomen, Tonspuren umschalten
oder die Laufzeit darstellen.
Schluckt fast alles
Eine schicke Optik und intuitive Bedienung
bringt wenig, wenn der Hauptnutzen eines
Geräts nicht gegeben ist. Doch auch hier
schlägt sich der „WD TV“ wacker. Die unterstützte
Formatvielfalt kann sich sehen lassen.
HD-Videoformate, darunter Quicktime
und Windows-Media, gibt der Player ohne
Murren wieder. MPEG-4 in verschiedenen
Variationen, DivX, Xvid und VOBs unterstützt
der Spieler ebenfalls. Wer seine privaten
Urlaubs-DVDs stets griffbereit auf einen
Festspeicher laden will, wird leider etwas
enttäuscht. Zwar spielt das Gerät MPEG-2 in
DVD-Form ab, dabei muss aber auf sämtliche
Menüstrukturen verzichtet werden. Dadurch
wird das Navigieren erschwert. Ob diese
Funktion noch nachgeliefert wird, ließ sich
leider nicht in Erfahrung bringen. Ansonsten
kann das Gebotene überzeugen. Neuerdings
unterstützt der Player auch 1 080p24, ein
Bug sorgt allerdings noch für ein Ruckeln alle
paar Sekunden, vermutlich deshalb, weil die
Frequenz nicht exakt 23,976 FPS beträgt,
sondern glatte 24. Ein Firmware-Update sollte
hier Abhilfe schaffen.
Auch Musik und Bilder stellt das Gerät sauber
dar, wobei vor allem die schicke Menüoberfläche
modernes Flair vermittelt. Verschiedene
Wiedergabemodi und Dia-Funktionen werten
die Darbietung auf. Problematisch wird
es allerdings, wenn die Bilder eine gewisse
Größe überschreiten. Aufnahmen mit über
drei Megabyte sind aufgrund pixelstarker
Digitalkameras keine Seltenheit mehr. Eine
flüssige Darstellung, wie zum Beispiel der
Diashow-Funktion, gerät dann ins Schwanken
und die Bedienung wird etwas zäh.
Günstige Alternative
Mit einem Verkaufspreis von rund 100 Euro
stößt Western Digital auf den recht überschaubaren
Markt der Media-Player. Zwar
verzichtet der Hersteller auf die Möglichkei,
einen Festspeicher zu verbauen und das
Gerät ins Netzwerk einzubinden, günstige
Kombipakete mit den hauseigenen externen
Festplatten hat die Firma aber auch im Angebot.
Der Player kann dank umfangreicher
Medienformate die Funktionen des Heimkinos
deutlich erweitern. Sollte Western Digital
noch Funktionen per Firmware-Update nachliefern,
wird der Mehrwert weiter erhöht.
WESTERN DIGITAL WD TV
Preis/Straßenpreis
99,95 Euro/90 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
günstig
kein Netzwerkanschluss
spielt nahezu alle
Ladezeiten u. U. etwas lang)
HD-Formate
einfache Bedienung
ERGEBNIS
Gut
Der „WD TV“ bringt die nötigsten Anschlüsse mit. Dank zweier USB-Slots können mehrere Speicher parallel
eingesetzt werden. HD-Inhalte lassen sich über den HDMI-Anschluss wiedergeben
Bilder: Auerbach Verlag, Popcorn Hour, Western Digital
46 DIGITAL TESTED 3.2009
Fazit
Die von uns getesteten Media-Player
beweisen eindrucksvoll, dass
diese Art von Geräten keineswegs
mehr Zwitterprodukte oder Spielereien
sind. Es ist enorm, welches
Potenzial in den kleinen Kästen
steckt und wie dieses bereits in
vielerlei Hinsicht ausgereizt wird.
In Zeiten diverser Audio-, Foto- und
Videoformate ist es sehr hilfreich,
wenn man diese lokal auf einem
Player wiedergeben kann. Zwar
sind heute die meisten DVD- und
Blu-ray-Player – neuerdings auch
immer mehr Fernseher – in der Lage,
weiterführende Medien abzuspielen,
doch mangelt es noch an
der breiten Unterstützung der zum
Teil komplexen Formate.
Im Test haben sowohl der „WD TV“
von Western Digital, als auch der
„NMT A-110“ von Popcorn Hour
gezeigt, wozu sie imstande sind.
Und sie sind sich ähnlicher, als die
Funktionen und die Optik vermuten
lassen. Denn in beiden Modellen
werkelt der „SMP8635“-Chip
der Firma Sigma Designs. Aufgeschraubt
zeigen die Geräte eine
sehr überschaubare Platine, umso
erstaunlicher, dass selbst aufwendige
HD-Videos von Quicktime sowie
H.264- und MPEG-4-AVC-Filme
ohne Ruckeln dargestellt werden –
laut Popcorn Hour mit einer Datenrate
von bis zu 40 Megabit pro
Sekunde. Beide Probanden haben
unsere Erwartungen größtenteils
erfüllt, nur in mancherlei Hinsicht
erwarten wir noch Besserungen.
Abgesehen von technischen Makeln,
wie beispielsweise die fehlerhafte
24p-Darstellung des „WD
TV“, die mittels Firmware-Update
behoben werden können, wäre
eine raschere Darstellung großer
Fotos wünschenswert. Trotz alledem
überrascht es, was die kleinen
verbauten Platinen und Chips
SCREENSHOTS
an Leistung bereitstellen und wie
sie dem Anwender eine unkomplizierte
Wiedergabe ermöglichen.
Einsatzgebiete
Wer mit seinem Blu-ray- oder DVD-
Spieler restlos glücklich ist, für den
ist der Einsatz eines solchen Media-Players
sicherlich überflüssig.
Immer mehr Anwender sind aber
ebenso foto- oder filmaffin, wollen
ihre komprimierte Musik auch auf
dem heimischen Surround-System
erleben und diverse Videoformate,
wie z. B. eigens gedrehte AVCHD-
Clips, wiedergeben. Und genau hier
gleichen die getesteten Modelle die
Makel von herkömmlichen Geräten
aus. Sie können nämlich sämtliche
Dateien abspielen und beschränken
sich nicht auf gängige Formate wie
MP3 und DivX. Gerade im HD-Zeitalter
ist der Mehrwert damit nicht zu
verachten. Welches Produkt für Sie
das richtige ist, entscheidet das gewünschte
Einsatzgebiet. Möchten
Sie an das Gerät ausschließlich externe
Speichermedien anschließen
und können auf eine Anbindung ans
Netzwerk und das Internet verzichten,
so bietet der „WD TV“ erstaunlich
viel fürs Geld.
Für rund das Doppelte erhält der
Käufer beim „NMT A-110“ von
Popcorn Hour deutliche Mehrwerte.
Zum einen ist die Formatunterstützung
im Detail besser, sodass z. B.
auch DVD-Menüs dargestellt werden
können, zum anderen werden
deutlich mehr Funktionen geboten.
Dazu zählen die äußerst praktische
Netzwerkanbindung sowie die Anbindung
an Onlinedienste wie Youtube.
Schließlich lässt sich auch
noch eine 2,5- oder 3,5-Zoll-SATA-
Festplatte verbauen, sodass man
den „Networked Media Tank“ als
speicherstarken Medienserver einsetzen
kann. 1
FAZIT
Popcorn Hour bietet mit dem „Networked Media Tank“ das fast
perfekte Multimedia-Erlebnis für alle wichtigen Medienformate.
Der „WD TV“-Player bietet für deutlich weniger Geld auch merklich
weniger Funktionen. Preislich sind beide Geräte entsprechend
ihres Umfangs interessant.
Florian Kriegel
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller Popcorn Hour Western Digital
Modell (Version) NMT A-110 WD TV HD Media Player
Preis/Straßenpreis 239,95 Euro/– Euro 99,95 Euro/90 Euro
Größe (B/H/T) 270 × 32 × 132 mm 125,5 × 40 × 100 mm
Gewicht 1000 g 303 g
Informationen www.popcorn-hour.de www.wdc.com/de/
Anschlüsse
Ausgänge (Video)
HDMI, Komponente,
HDMI, FBAS
S-Video, FBAS
Ausgänge (Audio)
HDMI, digitales Audio (optisch),
Analog 2ch
HDMI, digitales Audio (optisch),
Analog 2ch
Datenschnittstellen
2 × USB-A, USB-B,
2 × USB-A
Ethernet, SATA-intern
Speicher
intern 2,5- oder 3,5-Zoll-SATA
USB
(optional), USB
Auflösung (Auszug) 570p, 720p, 1080p24 570p, 720p, 1080p24
Formate
Audioformate
WMA, WMA Pro, AAC (DRM-free),
MP1, MP2, MP3, LPCM, FLAC
Videoformate Xvid SD/HD, DivX 3/4/5/6/7,
MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4.2,
WMV9, H.264, VC-1
MP3, WMA, OGG,
WAV/PCM/LPCM, AAC, FLAC,
Dolby Digital, AIF/AIFF, MKA
MPEG-1/2/4, WMV9, AVI
(MPEG-4, Xvid, AVC), H.264,
MKV, MOV (MPEG-4, H.264)
Bildformate JPEG, BMP, PNG, GIF JPEG, GIF, TIF/TIFF, BMP, PNG
Sonstiges
VOB, ISO, IFO (DVD mit Menüs),
VOB, ISO, AVCHD,
MKV, MOV, AVCHD,
MPEG-2 Transport Stream
MPEG-2 Transport Stream
Sonstiges
Zubehör
Fernbedienung, HDMI-Kabel,
USB-Kabel, Schrauben für 2,5-
und 3,5-Zoll-Festplatten
Fernbedienung, Software
(ArcSoft MediaConverter 2.5)
Stromverbrauch
0,3 W/18 W 7,5 W/10,2 W
(Stand-by/Betrieb)
Energiekosten/Jahr* 5,53 Euro 15,15 Euro
Preis/Leistung gut sehr gut
ERGEBNIS
Sehr Gut Gut
* Die Berechnung der Energiekosten erfolgt innerhalb unseres „Öko-Checks“ (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)
LEXIKON
Container und Codecs
Diese beiden Begriffe werden oft in einem Atemzug genannt. Codecs,
wie zum Beispiel der berühmte DivX-Codec, sind Verfahren, um u. a.
Videos zu codieren und decodieren. Dabei kann je nach verwendetem
Codec der Speicherbedarf des Quellmaterials deutlich reduziert werden,
ohne dabei unbedingt die Qualität negativ zu beeinflussen. Container
sind in erster Linie die verwendeten Dateitypen und -endungen. So
kann ein DivX-codiertes Video z. B. sowohl als AVI- wie auch MKV-Datei
gespeichert werden.
Optisch ansprechendes Menü des „WD TV“ Übersichtliche Speicherauswahl beim „A-110“ Detaillierte Formatinfos während der Wiedergabe
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
47
test
AUDIO
„RX-V1900“ VON YAMAHA MUSIC
Frühlingsgefühle
Yamaha frischt seinen Vorzeigereceiver für das nächste Modelljahr auf. Schon der Vorgänger des „RX-
V1900“ zeichnete sich durch immense Ausstattungsfülle und gute Klangeigenschaften aus. Die diesjährige
Modellpflege beschert dem 1 200-Euro-Receiver Detailverbesserungen in Bezug auf die Pure-Direct-Schaltung
sowie erweiterte DTS-HD-Master-Kompatibilität. Komplett neu ist lediglich ein USB-Anschluss, mit dem
man Musikdateien von portablen Speichermedien abspielen kann.
gut
Yamaha
RX-V1900
TESTERGEBNIS
sehr gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
Der typische Aufbau ist
geblieben. Die Eingänge
lassen sich im oberen
Drittel aufrufen. Dort
prangt auch blau beleuchtete
Display
Im Zentrum befinden
sich das Navigationskreuz,
sowie die
Hauptbedienelemente
für ebenfalls steuerbare
Heimkinogeräte
Die zahlreichen DSP-
Programme lassen sich
im unteren Teil der Steuereinheit
anwählen
Angesichts der Tatsache, dass schon
der „RX-V1800“ ein Rundum-wunschlos-glücklich-Paket
in seinem hochwertig
verarbeiteten Gehäuse eingebaut hatte,
fallen die eher kosmetischen Verbesserungen
beim aktuellen Modell sehr dezent aus. Der
„RX-V1900“ verfügt sowohl akustisch als auch
visuell über Funktionen, die sogar manch weitaus
hochpreisigere Mitbewerber nicht bieten
können.
Die Erfüllung aller Klangwünsche
Über vier HDMI-1.3a-kompatible Eingänge
nimmt der „RX-V1900“ sämtliche aktuellen
Tonformate entgegen. Da beim „RX-V1900“
nun auch das Decoding von DTS-HD-Master-
Audio-Streams mit 192 Kilohertz (kHz) möglich
ist, darf sich der Yamaha-Receiver mit
einer allumfassenden Formatkompatibilität
schmücken. Hinter der massiven Frontklappe
wartet eine USB-Buchse auf Fütterung mit
WAV-, MP3- und WMA-Dateien. Für Besitzer
von Apple-Portables empfiehlt sich die Nachrüstung
eines Yamaha-iPod-Universaldocks,
über den der „RX-V1900“ die komplette Steuerung
vornehmen kann. Für die Anpassung an
Raum und Lautsprecher kommt eine spezielle
Einmessung zum Einsatz. Yamahas Eigenentwicklung
„YPAO“ kann sowohl für eine Einzelplatzmessung
benutzt werden wie für eine
komplette Hörzonenoptimierung mit bis zu
acht Messpunkten.
Neben der Ermittlung von Basisparametern, wie
Entfernung, Boxengröße und Kanallautstärke,
berechnet YPAO auch gleich Equalizereinstellungen
für sämtliche Lautsprecher, um negative
Raumeinwirkungen auszugleichen. Der
Einmessvorgang geht recht schnell vonstatten
und liefert exakte Ergebnisse. Der Bass-Manager
arbeitet mit einer zentralen Trennfrequenz
für alle auf „small“ gestellten Lautsprecher,
welche sich auf neun Werte zwischen 40 und
200 Hertz (Hz) verteilen. Sämtliche Einstellungen
lassen sich auf Wunsch selbstverständlich
auch manuell vornehmen, wobei man hierfür
auch die gemessenen YPAO-Daten als Basis
nehmen kann.
Während die automatische Raumkorrektur im
Hintergrund mit einem vollparametrischen
Equalizer arbeitet, steht für manuelle Eingriffe
lediglich ein grafischer 7-Band-EQ zur Verfügung.
Beim Subwoofer beschränkt sich die
Bilder: Lars Mette, Stock.xchng, Yamaha Music Europe
48 DIGITAL TESTED 3.2009
manuelle Frequenzgangkorrektur sogar nur auf
die beiden Frequenzen 63 sowie 160 Hz – dies
können einige Mitbewerber besser
Vorsprung durch Technik
Hinsichtlich der DSP-Operationen bleibt
Yamaha unangefochtener Spitzenreiter: Der
„RX-V1900“ beherrscht Dutzende Soundfeldprogramme,
mit denen verschiedete Örtlichkeiten
nachgebildet werden können. Hierbei lassen
sich teilweise sehr viele Variablen inklusive
DSP-Intensität und Laustärkeempfindlichkeit
programmieren. Bei den meisten DSP-Programmen
ist der japanische Rechenkünstler sogar in
der Lage, Mehrkanalsignale entsprechend zu
bearbeiten.
Mithilfe seiner Soundfelder verfügt der „RX-
V1900“ bereits über eine 9.1-Wiedergabemöglichkeit,
welche sich zudem auch noch feiner
justieren lässt. Anderen beliebten Konkurrenzfunktionen,
wie z. B. „Dynamic Volume“, kann er
ebenfalls entsprechende Eigenentwicklungen
von Yamaha entgegenhalten. Trotz des großen
Funktionsumfangs hat Yamaha erfreulicherweise
auch die Klangqualität nicht vergessen. Im
klangentscheidenden Digital-Analog-Konverter
finden sich hochwertige Burr-Brown-Komponenten
und auch hinsichtlich der Netzsektion bzw.
Stromversorgung zeichnet sich der „RX-V1900“
durch ein leistungsfähiges Grundkonzept aus.
Videosektion auf hohem Niveau
Yamahas 1 200-Euro-Receiver schöpft auch in
puncto Videoverarbeitung aus dem Vollen: Er
wandelt Signale nicht nur auf analoger Ebene,
Folgen der Funktionsvielfalt: Zahlreiche verlegte
Kabel zeugen nicht von kurzen Signalwegen
sondern bietet auch eine Konvertierung auf
HDMI an. In diesem Schritt kann der „RX-V1900“
auf Wunsch auch gleich eine Skalierung (bis
zu 1 080p) mitsamt De-Interlacing vornehmen.
Beim Bildcheck erwiesen sich jene Funktionen
als exzellent ausgeführt. Von den nicht vorhandenen
Feineinstellungsmöglichkeiten (Kontrast,
Farbe etc.) mal abgesehen, bietet er die
beste Videosektion seiner gesamten Klasse.
Insbesondere das Umwandeln in Vollbildsignale
gelingt dem Yamaha-Receiver extrem sauber
und flüssig.
Die Videofunktionen innerhalb der HDMI-Sektionen
beschränken sich auf das Durchschleifen,
wobei sich der „RX-V1900“ durch seine hohe
Signalkompatibilität inklusive 1 080p-, 24-Hzund
Deep-Color-Unterstützung auszeichnet.
Einzig der Umstand, dass nur ein HDMI-Ausgang
zur Verfügung steht, könnte man dem
„RX-V1900“ ankreiden, doch angesichts der
insgesamt umfangreichen und hochqualitativen
Videoausstattung kann man hier durchaus ein
Auge zudrücken.
SCREENSHOT
Das Menü ist schlicht gehalten, aber sehr übersichtlich.
Einstellungen lassen sich auch durch
das Geräte-Display vornehmen.
Preisklassenübliche Anschlussvielfalt mit vier HDMI-Eingängen und variabler Endstufenzuweisung
Genuss für die Ohren
Der Yamaha „RX-V1900“ ist der richtige Receiver
für Anwender, die eine effektreiche Wiedergabe
zu schätzen wissen. Mit leicht anschiebendem
Bassbereich und einer prägnanten Spielweise
in den oberen Frequenzen werden actionreiche
Blockbuster zum spektakulären Erlebnis. Dabei
bleibt der Receiver stets sauber und kontrolliert,
zumal er auch mit einer exzellenten Pegelfestigkeit
punkten kann. Detailreichtum und
Klangdurchzeichnung befinden sich im oberen
Bereich seiner Preisklasse, womit der Mittelklassereceiver
auch die akustischen Vorteile
von HD-Abmischungen andeuten kann. Im Stereobetrieb
gefällt der „RX-V1900“ ebenfalls mit
seiner offenen, direkten Spielweise. Der temperamentvolle,
dynamische Klang sorgt bei Rockund
Popmusik für großen Hörspaß. Yamaha
liefert also auch mit dem neuen Modell den fast
perfekten Receiver für das heimische Kino. 1
FAZIT
Yamahas „RX-V1900“ zählt zu den akustisch
versiertesten Receivern der aktuellen
Generation und besticht zudem
mit einer Ausstattung, die fast keine
Wünsche offen lässt.
Lars Mette
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Modell (Version)
Preis/Straßenpreis
Gewicht
Informationen
Anschlüsse
Eingänge
Ausgänge
sonstige Anschlüsse
Datenschnittstellen
HDMI
FEATURES
AV-Receiver
Klangregelung
Lautsprecher-Setup
Einmessautomatik
Tuner
Mehrkanalausgangsleistung
Handhabung und Verarbeitung
Installation
Bedienung
Verarbeitung
Fernbedienung
Bedienungsanleitung
VORTEILE/NACHTEILE
umfangreiche DSP-Nachbearbeitungen
möglich
gute YPAO-Einmessung
hervorragande Videosektion
BEWERTUNG
Yamaha Music Europe GmbH
RX-V1900
1 199 Euro/1 000 Euro
23,3 kg
www.yamaha-hifi.de
Komponente
dig. Audio
koaxial
dig. Audio
optisch
analoges
Audio
USB, iPod-Schnittstelle,
Presence-Lautsprecher,
Preamp-Out, Mehrkanaleingang,
Kopfhörer, 12-V-Trigger
RS-232
7 × 130 W (8 Ohm)
manuelles Equalizing
ungenau
kein Video-Equalizer
sehr gut
gut
sehr gut
gut
sehr gut
Musik/Allgemein gut 16/21
Film gut 15/19
Videoverarbeitung
Skalierung ausgezeichnet 3,5/4
Vollbildkonvertierung ausgezeichnet 3/3
Bildnachbearbeitung sehr gut 1,5/3
Wiedergabequalität sehr gut 39/50
Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 38,5/44
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 13/15
Gesamt
90,5 von 109 Pkt.
Preis/Leistung
sehr gut
ERGEBNIS
83 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
49
test
AUDIO
DREI GÜNSTIGE AV-RECEIVER MIT HD-SOUND IM WETTSTREIT
Einsteigen bitte!
Immer mehr Hi-Fi-Freunde haben mittlerweile aufgerüstet und beschallen ihr Heimkino mit hochauflösendem
und verlustfreiem Audiomaterial. Stetig sinkende Preise locken zunehmend auch Nachzügler in die
HD-Welt. Wir testeten, wie gut man für wenig Geld einsteigen kann.
HDMI-Zuspieler, neue HD-Tonformate,
noch mehr Speaker dank „Pro Logic
IIz“ – die Halbwertszeit von AV-Receivern
ist aufgrund häufiger Innovationen recht
gering. Mit Panasonics „SA-BX 500“, Onkyos
neuem „TX-SR607“ und Sonys „STR-DA2400ES“
standen bei uns drei aktuelle Geräte auf dem
Prüfstand. Die Ausstattungslisten der Geräte
sind eindrucksvoll. Sonys Gerät und vor allem
der Onkyo „TX-SR607“ geben vor, nahezu alle
Fähigkeiten ihrer großen Brüder auch zu beherrschen.
Stolz präsentiert sich der Faroudja-
Schriftzug auf der Vorderseite beider Geräte. Die
ganze Show kann einen zu Recht skeptisch werden
lassen: Es wäre nicht das erste Mal, dass
ein günstiges Gerät mit sehr umfangreichen
Funktionen auf den Markt kommt und sich dann
an der schweren Aufgabe hoffnungslos überhebt.
Panasonics Versprechungen erscheinen
deutlich bodenständiger. Der „SA-BX 500“ zeigt
sich puristisch und verzichtet auf Spielereien
wie z. B. ein OSD-Menü. Stattdessen werden
sinnvolle Funktionen wie das Bi-Amping der
Frontlautsprecher beworben. Auch Panasonics
Ansatz scheint durchaus Sinn zu machen: Man
konzentriert sich aufs Wesentliche und implementiert
keine Funktionen, die man zu dem
Preis ohnehin nicht zufriedenstellend realisieren
könnte. Welche Theorie sich bewahrheitet,
lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo, Panasonic, Sony, Stock.xchng
50
DIGITAL TESTED 3.2009
PANASONIC SA-BX 500
Mit einem Kampfpreis von unter 500 Euro bietet
Panasonics AV-Receiver einen überaus günstigen
Einstieg ins HD-Zeitalter. Der Hersteller
bewirbt das Gerät als perfekten Partner für den
Blu-ray-Player. Dementsprechend sind HDMI
und 7.1-HD-Sound mit an Bord. Die sieben Endstufen
produzieren eine stattliche Leistung von
jeweils bis zu 150 Watt. Neben der Einmessautomatik
wartet der „SA-BX 500“ außerdem mit Bi-
Amping oder A-B-Funktion für die Frontlautsprecher
auf. Upscaling oder Vollbildkonvertierung
beherrscht das Gerät nicht. Glückliche Besitzer
eines Blu-ray-Players oder einer Spielkonsole
der letzten Generation dürfte das nicht allzu
sehr stören. Wer hingegen hauptsächlich DVDs
schaut, wird die benannten Aufbereitungsmethoden
vermissen.
Panasonic
SA-BX 500
TESTERGEBNIS
3.2009
befriedigend
befriedigend
PREIS/LEISTUNG
Understatement
Optisch kommt der schwarze Kasten eher
schlicht daher und lässt sich mit nur 15 Zentimeter
(cm) Höhe platzsparend im TV-Rack unterbringen.
Bescheidenheit ist bekanntermaßen
eine Tugend, das nüchterne Design des Receivers
wirkt allerdings äußerst schmucklos.
Die Installation geht einfach vonstatten. Wünschenswert
wären allerdings Kombianschlüsse,
mit denen man Lautsprecherkabel entweder
anklemmen oder per Bananenstecker verbinden
kann – beim „SA-BX 500“ kommt man um
die fummelige Schraubarbeit nicht herum. Das
gut bebilderte Handbuch hilft einem bei Startschwierigkeiten
schnell auf die Sprünge.
Ebenso sachlich wie das Gerät selbst ist auch
die Fernbedienung. Die Tasten sind groß, sinnvoll
angeordnet und gut beschriftet – die Kontrolle
des Receivers dürfte niemanden vor große
Schwierigkeiten stellen. Auch externe Geräte
lassen sich bei Bedarf fernsteuern. Panasonic-
Fernseher, -Blu-ray- oder -DVD-Player reagieren
auf Anhieb, für andere Hersteller kann die Fernbedienung
programmiert werden.
Ein On-Screen-Display sucht man beim „SA-BX
500“ vergebens, die Menüführung wird lediglich
auf dem Frontdisplay angezeigt. Nichtsdestotrotz
lässt es sich relativ sicher durch die Untermenüs
navigieren.
Bei den Audioformaten und Anschlussmöglichkeiten
zeigt sich das Gerät gut ausgestattet –
für neue Zuspielgeräte stehen drei HDMI-Eingänge
zur Verfügung. Neben koaxialen, optischen
und analogen Buchsen findet man hier
auch den „Option“-Port. Dieser Anschluss erlaubt
(in Verbindung mit einer entsprechenden
Dockingstation) die Synchronisation mit einem
iPod. Die Steuerung des MP3-Players kann man
dann mit der Fernbedienung des „SA-BX 500“
vornehmen. Des Weiteren ist der Receiver gerüstet
für die kabellose Signalübertragung. Wer
das Zusatzpaket „SH-FX67“ besitzt, kann die
Surround-Boxen bequem „anfunken“. Das Gerät
zeigt sich also durchaus kontaktfreudig, lässt
allerdings Preamp-Ausgänge vermissen. Auf der
Liste der Audioformate fehlt Dolbys neuester
Streich Pro Logic IIz.
Lauschangriff
Wie bei den meisten seiner Klasse steht uns
auch bei Panasonics Gerät eine Einmessautomatik
zur Verfügung. Der Vorgang nimmt nur wenig
Zeit in Anspruch und die Werte lassen sich
im Nachhinein einsehen und manuell justieren.
Leider beschränken sich die berücksichtigten
Aspekte auf Lautsprechergröße, Abstand und
Polarität. Den wichtigeren Zweck, nämlich per
Equalizer-Kurve den akustischen Unzulänglichkeiten
des Systems entgegenzuwirken, erfüllt
der „SA-BX 500“ nicht. Wer manuell auf den
Frequenzgang einwirken will, dem steht nur ein
grobschlächtiger Zweiband-EQ zur Verfügung.
Trotz dieser Mängel in der Ausstattung klingt
das Gerät nicht unbedingt schlecht – die Wiedergabe
des gesamten Frequenzbandes gelingt
gut. Im Hi-Fi-Bereich begegnet man oft dem
Phänomen, dass die Mitten zwischen den stark
überbetonten hohen und tiefen Frequenzen
untergehen. Der „SA-BX 500“ leidet nicht an
dieser weitverbreiteten Krankheit und liefert angenehm
präsente Mitten ab. Die Mehrkanalaufbereitung
findet entweder mithilfe von Pro Logic
IIx, Neo:6“ oder Panasonics „SFC“ (Sound Field
Control) statt. Leider lässt sich die Intensität der
Effekte nicht beeinflussen. Mit SFC stehen dem
Nutzer Presets für verschiedene Wiedergabesituationen
zur Verfügung.
Auf Videoskalierung oder De-Interlacing hat
man bei Panasonic verzichtet.
Im oberen Drittel finden
Nummernblock, Lautstärke-
und Kanalsteuerung
Platz
Navigationstasten und
Cursor sind mittig auf
der gut sortierten Fernbedienung
platziert
Sound- und Bildmodi
steuert man vom unteren
Teil der Fernbedienung
PANASONIC SA-BX 500
Preis/Straßenpreis
649 Euro/460 Euro
Übersichtlich angeordnete Buchsen bei Panasonics „SA-BX 500“
VORTEILE/NACHTEILE
einfach zu bedienen
kein OSD-Menü
Verstärkerleistung
mangelhafte Einmessautomatik
keine Bildkonvertierung
ERGEBNIS
Befriedigend
64 %
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
51
test
AUDIO
ONKYO TX-SR607
Der topaktuelle „TX-SR607“ wird als preisgünstiger
Alleskönner angepriesen. In der Tat ist die
Features-Liste des Herstellers beeindruckend.
Mit nicht weniger als sechs HDMI-Eingängen
werden hier neue Maßstäbe in der Einstiegsklasse
gesetzt. Überdies beherrscht das Gerät
als erstes das neue zehnkanalige Format Pro
Logic IIz. Das Verstärkersystem „WRAT“ soll für
neutrale Signalwiedergabe im Bereich von fünf
Hertz bis 100 Kilohertz (!) sorgen. In Kombination
mit den hohen Abtastraten der HD-Tonformate
durchaus sinnvoll. Die neun Endstufen
produzieren jeweils bis zu 140 Watt. Zusätzlich
ist der Receiver mit den neuen Audyssey-Technologien
„Dynamic Volume“ und „Dynamic EQ“
ausgerüstet.
Auch in puncto Videoverarbeitung hat man sich
ins Zeug gelegt. So werkelt im „TX-SR607“ ein
Faroudja-Prozessor, der sich um die Hochskalierung
bzw. Vollbildkonvertierung von Videomaterial
kümmert.
Bekanntes Gesicht
Onkyos Einsteigermodell hebt sich nicht wesentlich
von der restlichen Produktpalette ab.
Den Kunden erwartet die gewohnt markante
Das obere Drittel enthält
Tasten zur Quellenauswahl
sowie die Lautstärke-
und Kanalsteuerung
Navigations- und Transportbefehle
gibt man
vom Mittelteil der handlichen
Fernbedienung
Den Nummernblock hat
man bei Onkyo nach
unten verbannt
gut
Onkyo
TX-SR607
TESTSIEGER
sehr gut
3.2009
SIEGER PREIS/LEISTUNG
Front. Überraschenderweise befindet sich hier
ein HDMI-Eingang. Warum auch nicht? Wenn der
beste Kumpel samt Xbox zum Spieleabend vorbeikommt,
muss man so nicht mehr hinter das
TV-Rack kriechen oder den AV-Receiver samt
Verkabelung aus dem Regal zerren. Die Einrichtung
des Gerätes geht dank der selbsterklärenden
Beschriftung leicht von der Hand. Die sechs
HDMI-Eingänge sind zukunftsweisend, leider
vermisst man dafür Mehrkanaleingänge und
Preamp-Ausgänge. Mit der kompakten Fernbedienung
beweist Onkyo eindrucksvoll, dass
sich auch ein äußerst vielseitiges Gerät intuitiv
kontrollieren lässt. Der Schalter liegt sehr gut in
der Hand und auch die Tastenanordnung bedarf
keiner langen Eingewöhnungszeit. Das OSD-Menü
macht den Zugang zu den zahlreichen Funktionen
noch einfacher. Einziger Wermutstropfen:
Die Menü-Auflösung kommt recht grobkörnig
daher. Wer mit der Onkyo-Fernsteuerung externe
Geräte bedienen will, erlebt eine angenehme
Überraschung – die Code-Datenbank ist im AV-
Receiver gespeichert und kann bei Bedarf nach
Herstellern sortiert angezeigt werden.
Auftrumpfen kann das Gerät weiterhin mit
einem zweiten Subwoofer-Ausgang und einem
Anschluss für iPod-Dockingstations.
Performance
Bevor man seine Lieblingsscheibe einlegt, sollte
man das System durch die bewährte Audyssey-
Einmessautomatik kalibrieren lassen. Das ausgereifte
Programm gibt einem die Möglichkeit,
mehrere Hörpositionen vermessen zu lassen.
Leider ist es nicht möglich, eine „einfache“
Messung durchzuführen – drei Positionen sind
das Minimum. Das Ergebnis hingegen kann
sich hören lassen, in guter Audyssey-Manier
wird dem Raum wirkungsvoll das Rumpeln ausgetrieben.
Leider lässt uns der Onkyo nicht
auf die entstandene EQ-Kurve zugreifen. Wer
selbst Hand anlegen will, bedient sich des
Fünfband-EQs. Es wäre wünschenswert, dass
zumindest diese fünf EQ-Regler die Werte der
Audyssey-Messung annähmen und man somit
leichte Abweichungen vornehmen könnte.
Die Werte für Lautsprecherdistanz, Größe und
Polarität hingegen lassen sich im Nachhinein
manipulieren.
Der kräftige Sound des „TX-SR607“ überzeugt
selbst in größeren Räumen. Zwar konnten wir
keine wesentliche Verbesserung der WRAT-
Technologie gegenüber herkömmlichen Schaltungen
erkennen, der Klang ist aber über jeden
Zweifel erhaben. Das gesamte Spektrum wird
relativ unverfälscht wiedergegeben und bei den
zahlreichen Soundmodi wird sicher jeder seinen
Wunschklang finden.
Auch visuell hat das Gerät mit seinem Faroudja-
Prozessor einiges zu bieten. Allerdings mussten
wir feststellen, dass die Ergebnisse dem großen
Namen nicht gerecht werden. Analoge Signale
können nicht auf 1 080p, sondern lediglich
auf 1 080i aufbereitet werden. Die allgemeine
Bildqualität ist auch eher mittelmäßig – nach
Möglichkeit sollte man auf die Funktionen verzichten
und HD-Signale vom Blu-ray-Player oder
der Spielkonsole einfach durchschleifen. Beim
Hochskalieren von DVD-Videomaterial erfüllt
die Technik aber durchaus ihren Zweck.
TESTSIEGER
SIEGER PREIS/LEISTUNG
ONKYO TX-SR607
Preis/Straßenpreis
599/550 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
sehr gut ausgestattet
keine Mehrkanalein- oder
ausgänge
Pro Logic IIz integriert
keine 1080p-Konvertierung
sechs HDMI-Eingänge
ERGEBNIS
78 %
Gut
Sechs HDMI-Eingänge sind in der Preisklasse eine Seltenheit. Mehrkanalausgänge fehlen leider
Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo, Panasonic, Sony
52 DIGITAL TESTED 3.2009
SONY STR-DA2400ES
Sony beschreibt den „STR-DA2400ES“ als den
perfekten Partner für das moderne HD-Heimkino.
Sämtliche aktuellen HD-Tonformate zu beherrschen,
gehört dementsprechend zur Pflichtübung
des Receivers. Des Weiteren beherrscht
das Gerät aber auch Videokonvertierung auf
volle 1 080p. Die sieben Endstufen erzeugen
jeweils 100 Watt, die an einem 8-Ohm-Widerstand
gemessen wurden. Die Einmessautomatik
„DCAC“ (Digital Cinema Auto Calibration) kümmert
sich um die Systemoptimierung.
Erster Eindruck
Die Gerätefront wirkt aufgeräumt und sachlich.
Mit vier Drehreglern und zahlreichen Tasten bestückt,
lassen sich die wichtigsten Funktionen
problemlos auch ohne Fernbedienung steuern.
Apropos steuern: Für Puristen kommt der
„STR-DA2400ES“ mit einer Zweitfernbedienung
daher, die sich aufs Wesentliche beschränkt.
Der kleine Schalter verzichtet auf die platzaufwendige
Quellenauswahlsektion und auf die
zahlreichen Tasten für sekundäre Funktionen,
die man erfahrungsgemäß nur sehr selten benutzt.
Somit ist die Zweitfernbedienung nur ca.
halb so groß wie das Hauptmodell und liegt daher
wunderbar in der Hand. In Kombination mit
dem hochauflösenden OSD-Menü lässt sich der
Receiver komfortabel und intuitiv steuern.
Auch auf der Rückseite leistet sich Sony keine
größeren Schwächen. Dank guter Beschriftung
und Kombiklemmen für die Lautsprecherkabel
sind alle wichtigen Verbindungen schnell hergestellt.
Erfreulicherweise findet man neben
gut
Sony
STR-DA2400ES
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
vier HDMI- und zahlreichen anderen Anschlüssen
auch einen Mehrkanaleingang sowie einen
Preamp-Ausgang. Damit sichert sich der „STR-
DA2400ES“ in unserem Vergleich ein Alleinstellungsmerkmal.
Wie bei den Mitstreitern ist auch
hier ein Sonderanschluss vorhanden: Über den
DMP (Digital Media Port) lassen sich PCs, MP3-
oder Multimedia-Player via Bluetooth mit dem
Receiver vernetzen.
Reingehört
Sonys Einmesssystem DCAC gibt wahrlich interessante
Töne von sich, die uns ein wenig an die
Videospiele der ersten Stunde erinnern. Dazu
kann man die Grafiken des hochauflösenden
On-Screen-Displays genießen. Nach gerade mal
30 Sekunden ist der Vorgang abgeschlossen. Im
A-B-Vergleich konnten wir in unserem Hörraum
jedoch keine großen Unterschiede im Frequenzgang
feststellen. Leider sind die Veränderungen
im internen Sechsband-EQ für den Nutzer auch
nicht ersichtlich – lediglich Distanz, Größe und
Polung der Lautsprecher können verändert werden.
Manuelle Änderungen im Frequenzgang
können über den Zweiband-EQ vorgenommen
werden. Die grafische Darstellung hierzu hätte
sich Sony wohl sparen können: Bei einer Anhebung
des Bassbereiches um nur ein Dezibel
wird die linke (also die tieffrequente) Hälfte
des Klangspektrums nahezu gleichförmig angehoben.
Die Visualisierung gefällt, die plumpe
Wirkungsweise des Equalizers hingegen nicht.
Ansonsten gibt es klanglich nichts am „STR-
DA2400ES“ auszusetzen. Die Frequenzverfär-
bungen der Verstärkerschaltung sind gering,
sodass man guten Gewissens dem Ursprungsmaterial
seiner CD/DVD/Blu-ray lauschen kann.
Klangtüftler finden aber auch hier Soundfield-
Programme sowie die üblichen Verdächtigen
Pro Logic IIx und DTS Neo:6. Auf dem Chip
des Sony befindet sich aber noch eine andere
Software: Mit „Neural-THX Surround“ steht hier
ein eher seltener Vertreter der Mehrkanalaufbereitung
zur Verfügung. Das Programm ist darauf
spezialisiert, 5.1-Mixe (DVD, Spielkonsolen) auf
7.1-Sound zu erweitern und somit ein den Hörer
umschließendes Klangbild zu erzeugen.
Die Videobearbeitung liefert wie auch beim
Onkyo mittelmäßige Ergebnisse. Der Vorteil
des „STR-DA2400ES“ gegenüber seinem Kontrahenten
ist die Konvertierung auf 1 080p. Man
kann also das Potenzial eines Full-HD-Fernsehers
gänzlich ausschöpfen. Die Aufbereitung
funktioniert allerdings nur bei analogen Videosignalen.
Liegt per HDMI z. B. ein 720p-Signal
an, so kann dieses nicht konvertiert werden.
Unser Test zeigt, dass der Schriftzug „Faroudja“
nicht zwangsläufig für hohe Qualität steht –
unsere Testgeräte erledigen zwar einen ganz
ordentlichen Job, von der beworbenen großartigen
Bildkonvertierung sind sie aber weit
entfernt.
Auch beim Sony-Schalter
findet man die Quellenanwahl
oben. Optional
dienen die Tasten als
Nummernblock
Die Cursor-Tasten teilen
sich mit den Transportfunktionen
die mittlere
Sektion
Lautstärke und Kanalwahl
sitzen unten
SONY STR-DA2400ES
Preis/Straßenpreis
799 Euro/500 Euro
Sony hat auf der Rückseite des „STR-DA2400ES“ gut aufgeräumt
VORTEILE/NACHTEILE
Preamp-Ausgänge
praktische Zweitfernbedienung
hochauflösendes OSD-Menü
ERGEBNIS
zweifelhafte Einmessautomatik
Keine Bildkonvertierung
über HDMI
74 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
53
AUDIO
FAZIT
Onkyo überflügelt die Konkurrenz mit seiner
umfangreichen Ausstattung. Wer auf
Pro Logic IIz verzichten kann, ist auch mit
dem Sony gut beraten. Panasonics Gerät
kommt als letztes ins Ziel.
Christoph Hüther
End-Qualität kann man aber auch hier nicht
erwarten. Besonders im Videobereich schlägt
sich der günstige Preis nieder. Auch mehr
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
TESTSIEGER
SIEGER PREIS/LEISTUNG
Onkyo Sony Panasonic
Modell (Version) TX-SR607 STR-DA2400ES SA-BX 500
Preis/Straßenpreis 599/550 Euro 799 Euro/500 Euro 649 Euro/460 Euro
Gewicht 11 kg 12,5 kg 5 kg
Informationen www.onkyo.de www.sony.de www.panasonic.de
Anschlüsse
Eingänge
Ausgänge
sonstige Anschlüsse
Datenschnittstellen
HDMI
Fazit
Unser Test zeigt, dass „günstig“ und „gut“ nach wie
vor schwer unter einen Hut zu bekommen sind. Wer
so wenig Geld wie möglich in einen HD-Audioreceiver
investieren will, kann beim „SA-BX 500“ zugreifen.
Das Gerät klingt gut, mehr als die absolute
Grundausstattung bekommt man hier für sein Geld
allerdings nicht geboten. Ein On-Screen-Display, Videokonvertierung
oder Systemkalibrierung per EQ-
Kurve sind selbst in der Einstiegsklasse heute keine
Seltenheit mehr – bei Panasonics Gerät sucht man
danach vergebens. Diese Ausstattungsmängel lassen
den Receiver in unserem Test weit zurückfallen.
Sony hat die Aufgabe „viele Funktionen für wenig
Geld“ besser gelöst. Der „STR-DA2400ES“ ist sehr
gut ausgestattet, einfach zu bedienen und besitzt
als einziger unserer Testkandidaten Preamp-Ausgänge.
Wer auf die Option, das Signal vor den
Verstärkern abgreifen zu können, nicht verzichten
möchte, kommt um den Sony also nicht herum. Die
Schwachstelle des Gerätes ist die Einmessautomatik,
von der wir im Test nicht allzu viel gehört haben.
Die generierte Einstellung des Sechsband-Equalizers
kann auch nicht eingesehen werden.
Onkyo setzt sich in unserem Vergleich mit knappem
Vorsprung an die Spitze. Schon beim Blick auf die
Features-Liste kann man in Anbetracht des günstigen
Preises ins Staunen geraten: Alle gängigen
Tonformate, die neuesten Audyssey-Technologien
und sogar Pro Logic IIz sind mit an Bord. Wer also
up to date mit der neuesten Technik sein will, sollte
hier zuschlagen. Erfreulich ist auch die angenehm
kompakte Fernbedienung, mit der man sich durch
das nicht gerade hübsche, aber dennoch hilfreiche
OSD-Menü klickt.
Der „SA-BX 500“ kann den beiden Kontrahenten
nicht das Wasser reichen. Sony und Onkyo liefern
sich ein knappes Rennen. Ob man zum „STR-
DA2400ES“ oder zum „TX-SR607“ greift, ist mehr
oder weniger Geschmackssache – beide sind gut
ausgestattet und recht benutzerfreundlich. Hightest
Komponente
dig. Audio
koaxial
dig. Audio
optisch
analoges
Audio
Component (2/1); Composite
(5/2); Universal Port
Flexibilität bei den Equalizern würde die
ohnehin schon guten Produkte noch weiter
aufwerten. 1
HDMI
Komponente
dig. Audio
koaxial
dig. Audio
optisch
analoges
Audio
Component (3/1); Composite
(5/2); Mehrkanaleingang; Preamp-Ausgang;
DM-Port
HDMI
Komponente
dig. Audio
koaxial
dig. Audio
optisch
analoges
Audio
Component (3/1); S-Video (6/2);
Composite (6/2); Mehrkanaleingang;
Option Port; Wireless
Transmitter
FEATURES
AV-Receiver
Klangregelung
Lautsprecher-Setup
Einmessautomatik
Mehrzonenunterstützung
Upscaling/Vollbildkonvertierung
HD-Audio
Pro Logic IIz
Mehrkanalausgangsleistung 9 × 140 W 7 × 100 W 7 × 150 W
Handhabung und Verarbeitung
Installation gut gut gut
Bedienung sehr gut gut ausreichend
Verarbeitung sehr gut ausgezeichnet gut
Fernbedienung ausgezeichnet sehr gut ausgezeichnet
Bedienungsanleitung gut befriedigend befriedigend
BEWERTUNG
Audio
Neutralität gut 5,5/7 sehr gut 6/7 gut 5,5/7
Pegelfestigkeit/Dynamik Referenzklasse 7/7 Referenzklasse 7/7 sehr gut 6/7
Basswiedergabe ausgezeichnet 6,5/7 ausgezeichnet 6,5/7 gut 5/7
Mittenwiedergabe ausgezeichnet 6,5/7 gut 5,5/7 ausgezeichnet 6,5/7
Höhenwiedergabe ausgezeichnet 6,5/7 ausgezeichnet 6,5/7 gut 5/7
Videoverarbeitung
Skalierung ausreichend 3/7 befriedigend 4/7 n/a 0/7
Vollbildkonvertierung ausreichend 3/7 befriedigend 4/7 n/a 0/7
Bildnachbearbeitung mangelhaft 1/7 mangelhaft 1/7 n/a 0/7
Bildqualität gut 50/70 gut 50,5/70 befriedigend 40/70
Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 46,5/57 gut 43/57 befriedigend 39,5/57
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 27/32 gut 24,5/32 gut 22,5/32
Gesamt 123,5 von 159 Pkt. 118 von 159 Pkt. 102 von 159 Pkt.
Preis/Leistung sehr gut gut befriedigend
ERGEBNIS
Gut Gut Befriedigend
78 % 74 % 64 %
LEXIKON
A-B-Schaltung
Die meisten AV-Receiver verfügen über die Möglichkeit,
ein zweites Paar Front-Stereoboxen anzuschließen.
Während der Wiedergabe kann man
dann jederzeit zwischen den Sets hin- und herschalten.
Somit kann in einem bestehenden 5.1-
System zum Beispiel ein hochwertiges Paar Standlautsprecher
für die Stereowiedergabe genutzt
werden. Ist ein 7.1-System angeschlossen, so fällt
die Option der A-B-Schaltung bei den meisten Geräten
weg. Will man die Funktion nebst 7.1-System
nutzen, benötigt man insgesamt neun Endstufen.
Beim günstigen Onkyo „TX-SR607“ z. B. stehen
neun Verstärkerausgänge zur Verfügung.
Bi-Amping, Bi-Wiring
Viele Boxen verfügen über separate Anschlüsse
für den hohen (HF) und den niedrigen (LF) Frequenzbereich.
Sind am AV-Receiver die entsprechenden
Verstärkerausgänge vorhanden, so kann
man den Vorteil des Bi-Ampings bzw. Bi-Wirings
nutzen. Der Verstärker gibt an den jeweiligen
Ausgängen nur die hoch- bzw. tieffrequenten
Signalanteile aus – es handelt sich quasi um eine
aktive Frequenzweiche. Gegenüber dem passiven
Verfahren geht die Signaltrennung hier exakter
vonstatten. Auch hier gilt: Ist ein komplettes 7.1-
System angeschlossen, fällt diese Funktion für
gewöhnlich weg.
Pro Logic IIz
Die neueste Mehrkanaltechnologie aus dem Hause
Dolby. Zum 5.1- oder 7.1-System kommen zwei
weitere Lautsprecher hinzu, die dem Klang eine
„dritte Dimension“ verleihen sollen. Sie werden
oberhalb des Front-Stereopaares in ca. zwei Meter
Höhe angebracht. Theoretisch ist es möglich, die
zwei zusätzlichen diskreten Spuren auf einer Bluray
Disc unterzubringen. Vorerst aber übernimmt
Dolbys Software die Hochrechnung und ordnet
den Boxen anhand des Originaltons adäquate
Signalanteile zu. Mit viel Bass werden die neuen
Kanäle nicht beschickt, weshalb man getrost zu
einem Paar kompakter Satelliten greifen kann.
Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo, Panasonic, Sony
54 DIGITAL TESTED 3.2009
ei hai-end.com
Demnächst auch mit Ladengeschäft
Wir sind autorisierter Händler für:
Canton, Premiere, Quadral, Technisat,
Oehlbach und WMF
Hotline: Montag – Freitag, 9.00 – 18.00 Uhr
Versand deutschlandweit!
Finanzierung ab 500 Euro:
10,9 % eff. Zinssatz, Laufzeit bis 36 Monate,
ohne Anzahlung
Telefon (01805) 875 578 *
Fax (01805) 875 579 * I www.hai-end.com
Zur Viehbörse 5 I 39108 Magdeburg
* 0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz
test
AUDIO
gut
Teufel
LT3
TESTERGEBNIS
sehr gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
TEUFELS TITAN-SET „LT3“
5.1 ganz schlank
Für ein gutes Soundsystem kann man bekanntermaßen ein Vermögen ausgeben. Wer das nicht will, der
muss wohl oder übel ein Geschäft mit dem Teufel abschließen. Wir haben das neue „LT3“-Set aus Berlin
für Sie getestet.
Der kleine Bruder der „LT4“-Serie
kommt im schlanken Metallgehäuse
sehr elegant daher. Die vier Säulen
erstrahlen in gebürstetem, recht dunklem
Aluminium – ein angenehmer Kontrast zu den
sonst so gerne benutzten Silbertönen. Der
dezente Titan-Farbton und die platzsparende
„Hairline“-Bauweise machen die Lautsprecher
zur geeigneten Lösung für bereits relativ voll -
gestellte Räume. Die vier Standboxen lassen
sich schnell auf die dazugehörigen Glasplatten
montieren und auch die restliche Installation
geht einfach vonstatten. Der Subwoofer muss
noch mit Spikes zur akustischen Entkopplung
versehen werden und der Center findet Platz
auf einem Standsockel in Gehäusefarbe.
So grazil die Säulen und der Center sind, so
wuchtig ist der Subwoofer. Mit den Abmessungen
von ca. 29 × 44 × 50 Zentimetern (cm)
genehmigt sich dieser Tieftöner einiges an
Platz im Wohnzimmer. Im Großen und Ganzen
wirkt das „LT3“-Set edel und unaufdringlich. So
viel zu den Äußerlichkeiten.
Anschluss finden
Die Stand- und Center-Lautsprecher verfügen
über gut zugängliche Terminals mit vergoldeten
Anschlussklemmen, die auch mit Bananensteckern
verbunden werden können.
Auf der Rückseite des Tieftöners findet man
sowohl Eingang als auch Ausgang für Stereo-
Line-Signale. Das Gleiche gilt für hochpegelige
Lautsprechersignale. Somit ist „LT3“ auch für
ältere Systeme ohne dedizierten Subwoofer-
Ausgang geeignet. Ein Automatik-Modus sowie
der obligatorische Phasendreher sind ebenfalls
vorhanden. Übergabefrequenz und Lautstärke
des Subwoofers lassen sich entweder
am Gerät selbst oder über die mitgelieferte
Fernbedienung regeln.
Bandprobe
Im Zeitalter der winzig kleinen Satellitenlautsprecher
lohnt es sich immer, ein Ohr auf die
Stereokompatibilität der Systeme zu werfen.
Obwohl Teufels Standsäulen stattliche 110 cm
an Höhe aufweisen, werkeln im Inneren recht
kleine 80-Millimeter-Tiefmitteltöner. Dass diese
trotz Reihenanordnung den Tiefbassbereich
nicht abdecken können, weiß auch der Hersteller
–20 Hertz (Hz)sind als Untergrenze der Lautsprecher
angegeben. Wohl deshalb befindet
sich der Ratschlag in der Bedienungsanleitung,
die Boxen in Wandnähe aufzustellen. Dies
Bilder: Auerbach Verlag, Teufel
56 DIGITAL TESTED 3.2009
führt aus physikalischen Gründen in der Tat zu
deutlich mehr Bass, ist aber vom raumakustischen
Standpunkt her nicht zu empfehlen. Die
zusätzlichen tiefen Frequenzen sind von Raum
zu Raum unterschiedlich und klingen in den
meisten Fällen matschig oder rumpelig. Etwas
verwunderlich ist auch, dass der Subwoofer
sich nicht an der 120-Hz-Grenze „trennen“
lässt, sondern man sich für 110 oder 140 Hz
entscheiden muss. Am besten belässt man die
Übergabefrequenz bei den maximalen 140 Hz
und lässt den AV-Receiver die exakte Trennung
vornehmen. Zum Musikgenuss ist der Subwoofer
also unentbehrlich. Mit seinem kräftigen
25-cm-Chassis sorgt er für „echten“ Bass bis
in tiefe Gefilde, das große Bassreflexrohr hilft
zusätzlich nach. Die Komponenten sind hörbar
gut aufeinander abgestimmt. Die Wiedergabe
sämtlicher Frequenzbereiche gelingt bestens,
die Höhen stechen hierbei jedoch aus dem
Klangbild heraus. Auch Transparenz und Impulstreue
sind in Ordnung.
Teufel bewirbt das „LT3“-Set mit sehr weitläufiger
Klangabstrahlung. Theoretisch gesehen
ist das dank der relativ kleinen Treiber
auch der Fall. Die benannte Reihenanordnung
unterstützt dieses Verhalten – in der Livebeschallung
bedient man sich derselben Technik.
Im „Line Array“ werden mehrere gleichartige
Boxen in einer senkrechten Reihe installiert.
Somit kann ein sehr breites Gebiet beschallt
werden. Nach oben und unten geht bei diesem
Setup deutlich weniger Schallenergie verloren
als bei Einzelboxen. Dieses Konzept geht bei
Teufels Heimkinoset in der Tat auf. Wir stellten
fest, dass man außerhalb des Stereo- oder
Surround-Sweetspots lediglich mit kleinen Absenkungen
des Höhen- und Präsenzbereiches
zu rechnen hat.
Ohnehin sucht man nach klanglichen Schwächen
fast vergebens. Im mittleren Frequenzband
könnte es etwas transparenter zugehen,
ansonsten ist der Sound über jeden Zweifel
erhaben. Die Lautsprecher können dauerhaft
mit 100 Watt „befeuert“ werden und auch die
200 Watt des Subwoofers reichen für den Musikgenuss
aus.
Film ab
Die geringen Membrangrößen in den Stand- und
Center-Boxen eignen sich gut für die Sprachwiedergabe.
Der oben angeführte kräftige Präsenzund
Höhenbereich zeigt sich beim Filmgenuss
als nützlich und verleiht Stimmen oder Soundeffekten
eine hohe Brillanz. Die Speaker vermitteln
auch ein ordentliches Maß an Räumlichkeit
– dass der Sound aus Boxen kommt, bleibt
jedoch stets hörbar.
Das zweitkleinste System der LT-Serie verfügt
über eine 200 Watt starke Subwoofer-Endstufe.
Für den extrem leistungshungrigen Tiefbassbereich
ist das nicht gerade viel. Bei Filmtonmischungen,
die es ordentlich krachen lassen,
stößt der Tieftöner schon mal an seine Grenzen.
Für einen ausgewogenen Klang ist die Leistung
ausreichend, aber wer sein Wohnzimmer gerne
so richtig zum Brummen bringt, sollte nach
Möglichkeit im Laden vorhören.
Unterm Strich steht „LT3“ für ein gutes und
kompaktes Movie-Set für kleine bis mittelgroße
Räume, das so einigen Satellitensystemen in
seiner Preisklasse den Rang ablaufen dürfte. 1
Die schlanken Standboxen finden auf gläsernen Füßen sicheren Halt. Der Subwoofer zeigt sich kontaktfreudig
und ist dank High-Level-Eingängen auch für ältere Systeme geeignet
Der Center nimmt entweder auf dem Tischsockel
Platz oder wird an der Wand montiert
FAZIT
Zu der gelungenen Optik gesellt sich
ein guter, leicht höhenlastiger Sound.
Der Bass arbeitet gut mit den restlichen
Boxen zusammen, stößt aber bei starker
Belastung an seine Grenzen.
Christoph Hüther
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Teufel
Modell
LT3
Preis/Straßenpreis
999 Euro/–
Gewicht Satelliten
5,5/2,1 kg
Gewicht Subwoofer
19,5 kg
Informationen
www.teufel.de
Lautsprecher
Größe Satelliten (B/H/T)
103 × 1 120 × 109 mm
Größe Subwoofer (B/H/T)
290 × 445 × 507 mm
Anzahl Lautsprecher
6 inklusive Subwoofer
Arbeitsweise aktiv/passiv /
Wandlerprinzip
dynamisch
Typ
geschlossen (Stereo, Center,
Surround), Bassreflex (Sub)
Impedanz
Satelliten
4–8 Ohm
Untere Grenzfrequenz
Satelliten
120 Hz
Subwoofer
30 Hz
Nennbelastung
Satelliten
100 W
VORTEILE/NACHTEILE
schicke, platzsparende
Säulen
höhenlastig
Subwoofer-Leistung begrenzt
weiträumige
Klangabstrahlung
BEWERTUNG
Bässe gut 8/10
Mitten sehr gut 8,5/10
Höhen sehr gut 8,5/10
Räumlichkeit gut 7/10
Neutralität gut 7/10
Wiedergabequalität Musik gut 39/50
Wirkung/Atmosphäre sehr gut 8,5/10
Authentizität gut 7/10
Surround-Abbildung gut 8/10
Wiedergabequalität Film gut 23,5/30
Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 8,5/10
Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 9/10
Gesamt
80 von 100 Pkt.
Preis/Leistung
sehr gut
ERGEBNIS
80 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
57
test
AUDIO
gut
Monitor Audio
Vector-Serie
TESTERGEBNIS
sehr gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
GÜNSTIGES 5.1-SET VON MONITOR AUDIO
First-Class-Hörvergnügen in der
Einstiegsklasse?
Bislang erlangte Monitor Audio vornehmlich mit klassisch geschnittenen Einzellautsprechern zwischen
Mittel- und Oberklasse Bekanntheit in der Branche. Dies soll sich nun ändern, denn mit der „Vector“-Serie
mischt der britische Boxenhersteller nun auch in günstigeren Gefilden mit.
Mit technischen Innovationen und
sorgfältiger Feinabstimmung
möchte man nun auch Kunden mit
weniger Investitionsbereitschaft ansprechen.
Erklärte Zielgruppen sind preisbewusste Heimkinofreunde,
wie z. B. Schüler oder Studenten.
Unser Testsystem besteht aus vier identischen
Kompaktlautsprechern vom Typ „Vector 8“, als
Center-Speaker fungiert das Modell „Vector
10“. Beide Lautsprecher weisen eine identische
Chassis-Bestückung auf und besitzen eine
magnetische Abschirmung, um auch in direkter
FAZIT
Für wenig Geld bietet die „Vector“-
Serie ein recht natürliches und erwachsenes
Klangbild. Besonders der
feinzeichnende Hochtonbereich ist ein
Novum in dieser Preisklasse.
Lars Mette
Nähe von empfindlichen Bildwiedergabegeräten
platziert werden zu können. Als Subwoofer
packt Monitor Audio den bassreflexbeatmeten
„VW8“ in das Paket. Sämtliche Modelle sind
zu Preisen zwischen 130 und 400 Euro auch
einzeln erhältlich.
Technik im Detail
Im Gegensatz zum bestehenden Portfolio
verzichtet Monitor Audio bei den „Vector“-
Lautsprechern auf Holzgehäuse und nimmt
stattdessen mit einer speziellen Kunststoffzusammensetzung
vorlieb. Damit aber trotzdem
keine Gehäuseresonanzen den Hörgenuss
schmälern, setzen die Briten auf einen hoch
verdichteten Polymer-Werkstoff. Zusammen
mit der hochglanzlackierten MDF-Schallwand
ergibt sich ein ausgeklügelter Materialmix.
Einzig der Subwoofer fällt diesbezüglich aus
der Rolle. Damit die vibrationskritischen
Tiefbässe möglichst sauber wiedergegeben
werden, kommen beim „VW8“ massive MDF-
Platten mit zusätzlichen Versteifungen zum
Einsatz. Bei den Chassis zeigt sich die Verwandtschaft
zu den höher platzierten Serien:
„Vector 8“ und „Vector 10“ verfügen nämlich
über einen keramikbeschichteten 25 Millimeter-Metallhochtöner,
aus Aluminium und
Magnesium, der in ähnlicher Form auch in der
Oberklasseserie „Gold Signature“ vorzufinden
ist. Die integrierten Mittel- und Tieftöner
basieren auf der MMPII-Technologie. Hierbei
werden die Membranen mittels Hochdruckverfahren
hergestellt, um an den entscheidenden
geometrischen Punkten der Oberfläche eine
jeweils ideale Materialstärke zu erhalten.
Monitor Audio verspricht durch diese Technik
eine bessere Steifheit und deutlich niedrigere
Produktionstoleranzen, als dies bei anderen
Verfahren der Fall ist. Sämtliche Satelliten arbeiten
nach dem Bassreflexprinzip, wobei der
Center-Speaker „VW10“ seinen Luftaustausch
nicht über einen rückwärtsgerichteten Schlitz
nach hinten vornimmt, sondern auf eine Öff-
Bilder: Lars Mette, Monitor Audio, Stock.xchng
58 DIGITAL TESTED 3.2009
nung in der Schallwand zurückgreift. Auf diese
Weise ergibt sich nicht nur eine symmetrische
Optik, sondern auch eine bessere Akustik
bei wandnaher Installation. Die Frequenzweichenbestückung
fällt recht puristisch aus – im
„Vector 8“ sitzen ganze sechs Bauteile. Trotzdem
weisen die Satelliten mit 85 dB/1 W/1 mM
keinen sonderlich günstigen Wirkungsgrad
auf. Der aktive Subwoofer greift auf einen
100-Watt-Verstärker zurück, um die langhubige
8-Zoll-Membran anzutreiben. Rutschfeste
Kunststofffüße sorgen für sicheren Halt,
während der 10,8-Kilogramm-Subwoofer dank
automatischer Signalerkennung, schaltbarer
Phasenlage sowie fein justierbarer Lautstärkeund
Crossover-Regelung auch den Bedienkomfort
nicht vernachlässigt.
Überraschung beim Hörtest
Kaum angeschlossen, verblüfften die sechs
Testkandidaten mit einem überraschend erwachsenen
Klangbild. Nasale Verfärbungen,
blecherne Hochtondurchzeichnung oder schlaffe
Bässe sind in der vorliegenden Preisklasse
durchaus keine Seltenheit, doch für das „Vector“-System
absolute Fremdwörter. Mit Ausnahme
einer minimalen Betonung im Bass- und
Höhenbereich agieren die Schallwandler recht
ausgewogen und natürlich. Der mittlere Frequenzbereich
wird mit überdurchschnittlicher
Sauberkeit erfasst, wobei man immer noch
einen Klassenunterschied zu den Referenzen
aus den nächsthöheren Preisregionen hört. Dies
kann man vom Hochtonbereich keinesfalls
behaupten, der mit seiner hohen Brillanz und
Klarheit sogar manch weitaus teurere Mitbewerber
auf die Plätze verweist. Im Gegensatz zu
vielen Artgenossen aus derselben Preisklasse
erweisen sich die Satelliten als recht basskräftig
und klingen keineswegs zu dünn. Sicherlich
wird hier nicht der Bassdruck eines stattlichen
Standlautsprechers geboten, doch in Anbetracht
der Gehäusegröße können sowohl Tiefgang
als auch Präzision überzeugen. Wer z. B.
ein Paar „V10“ für musikalische Beschallungen
DETAILS
Schnörkellos, aber mit allen wichtigen Funktionen
präsentiert sich das Bedienpanel des
Subwoofers
einsetzen möchte, bekommt bei niedrigen bis
mittleren Pegeln auch ohne Subwoofer einen
kompletten Klang geboten. Für Heimkinoanwendungen
sollte man den „VW8“ hingegen
unbedingt einplanen. Er setzt die Tiefbasseffekte
kraftvoll um und bringt viel Volumen
in die Gesamtwiedergabe ein. Weil die Satelliten
bis weit unter die 100-Hertz-Marke hinabreichen,
ist eine feine Abstimmungsarbeit ratsam,
um ideale Homogenität innerhalb der
Basswiedergabe zu erreichen. In den höheren
Frequenzen erweist sich die identische Chassis-Bestückung
bei Center- und Kompaktlautsprecher
als segensreiche Lösung. Beide Lautsprecher
klingen fast gleich und sorgen für
nahtlose Übergänge innerhalb der Surround-
Kulisse. Feine Dynamikabstufungen differenzieren
die britischen Klangspender zwar nicht
mit allerhöchstem Engagement, überflügeln
diesbezüglich aber die meisten ihrer direkten
Mitbewerber. In Bezug auf die Raumabbildung
Die „Vector“-Lautsprecher kommen mit hochwertigen
Terminals daher. Über die Inbusschrauben werden
die Chassis fixiert, wodurch sich der Hersteller
mechanische Vorteile verspricht
Im Gegensatz zu seinen Kollegen residiert der
Subwoofer in einem massiven Holzgehäuse
halten sich die Lautsprecher etwas zurück.
Während die Hochtondarstellung sehr luftig
und weitläufig vonstatten- geht, dürften sich
vokale Elemente durchaus etwas mehr vom
Lautsprecher lösen. Andererseits wird dadurch
auch keine Pseudo-Räumlichkeit mit hoher
Diffusität erzielt, wie sie häufig vorzufinden
ist. Die gebotene Pegelfestigkeit reicht für
gehobene Lautstärke in Räumen bis 25 Quadratmeter
locker aus. Mit sehr schwachen
AV-Receivern der Einstiegsklasse sollte man
das „Vector“-System übrigens nicht betreiben.
Aufgrund des gehobenen Leistungsbedarfs
und auch des Klangniveaus empfehlen sich
gute Geräte der 600-Euro-Klasse für ideale
Ergebnisse. 1
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Monitor Audio
Modell
Vector-Serie
Preis/Straßenpreis
799 Euro/–
Gewicht Front
2,17 kg
Gewicht Center
2,66 kg
Gewicht Subwoofer
10,8 kg
Informationen
www.monitoraudio.de
Lautsprecher
Größe Front + Rear (B/H/T)
23,5 × 14,5 × 17 mm
Größe Center (B/H/T)
14,5 × 35,5 × 17 mm
Größe Subwoofer (B/H/T)
32 × 28 × 28 mm
Anzahl Lautsprecher
6 inklusive Subwoofer
Arbeitsweise aktiv/passiv /
Wandlerprinzip
elektrodynamisch
Typ
2-Wege-Bassreflex (Satelliten),
Frontfire-Bassreflex (Subwoofer)
Impendanz
Satelliten
8 Ohm
Untere Grenzfrequenz
Front
65 Hz (–3 dB)
Center
60 Hz (–3 dB)
Subwoofer
28 Hz (–3 dB)
Nennbelastung
Front
80 W
Center
80 W
Surround
80 W
VORTEILE/NACHTEILE
hervorragender Hochtonbereich
gute Homogenität
gute Neutralität für ein Sub/
Sat-Set
Subwoofer weicht optisch
etwas von Satelliten ab
durchschnittlicher
Wirkungsgrad
BEWERTUNG
Bässe befriedigend 6,5/10
Mitten befriedigend 6/10
Höhen gut 7,5/10
Räumlichkeit befriedigend 6/10
Neutralität befriedigend 6,5/10
Wiedergabequalität Musik befriedigend 32,5/50
Wirkung/Atmosphäre gut 7/10
Authentizität gut 7/10
Surround-Abbildung gut 7,5/10
Wiedergabequalität Film gut 21,5/30
Ausstattung/Verarbeitung gut 7/10
Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 9/10
Gesamt
70 von 100 Pkt.
Preis/Leistung
sehr gut
ERGEBNIS
70 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
59
test
MULTIMEDIA
3.2009
gut
Harman/Kardon
GO+PLAY
TESTERGEBNIS
HARMAN/KARDON „GO+PLAY“
Mobile Soundmaschine
Dock-Systeme erfreuen sich steigender Beliebtheit. Nicht zuletzt dank der weiten Verbreitung von Apples
Klassenprimus iPod bieten immer mehr Hersteller entsprechende Soundlösungen an. Harman/Kardon
versucht mit dem „GO+PLAY“, den satten Sound auch für den mobilen Einsatz bereitzustellen.
FAZIT
Durch gewagtes Design, hochwertige
Verarbeitung und vor allem überzeugenden
Klang liefert das „GO+PLAY“
von Harman/Kardon eine glanzvolle
Darbietung ab.
Florian Kriegel
Der Absatz von Musik erfolgt zunehmend
online. Entsprechend viele
MP3-Player werden verkauft und
passend dazu drängen immer mehr Zusatzgeräte
auf den Markt. Sogenannte Dock-Systeme
werden in erster Linie für die wahrscheinlich
bekannteste Musikplayer-Serie der Welt, den
iPod, entworfen. Sie können in der Regel aber
ebenfalls mit Geräten anderer Hersteller verwendet
werden. Harman/Kardon will mit dem
„GO+PLAY“ die ultimative Soundmaschine für
zu Hause und unterwegs vorstellen. Zentraler
Punkt ist das iPod-Dock, das auch mit dem aktuellen
iPhone „3G“ arbeitet, dieses aber nicht
mit Strom versorgt. Für alle anderen Produkte
befindet sich an der Rückseite des Geräts ein
Audio-In-Stecker, sodass sich Musik mittels
3,5-Zoll-Klinkenstecker zuspielen lässt.
Optisch setzt sich das „GO+PLAY“ gekonnt
in Szene und erinnert mit seinem markanten
Design an wiederkehrende Sci-Fi-Muster. So
prangt eine aus Edelstahl gefertigte, leicht
runde Stange über dem gesamten Gerät und
ermöglicht den mobilen Trageeinsatz. Dadurch
wird das iPod-Dock allerdings etwas
bedeckt, wodurch die Bedienung des verbundenen
Musikspielers erschwert wird. Andere
MP3-Player lassen sich praktisch in einem
ausfahrbaren Fach an der Rückseite unterbringen.
Ein weiteres zentrales Designmerkmal
stellen die durch Edelstahlringe umfassten
silbernen Membrangitter dar, von denen insgesamt
vier Stück an der mobilen Soundbox
untergebracht sind. Der Rest des Gerätes ist
aus mattschwarzem Kunststoff gefertigt. Löblich:
Selbst feine Details, wie beispielsweise
die Schrauben des Batteriefachs, können
durch eine hochwertige Materialanmutung
punkten.
Mit der mitgelieferten Fernbedienung lässt
sich der bzw. das im Dock steckende iPod/
iPhone auch von der Couch aus bedienen.
Durch Umschalten des Bedienmodus ist das
Klicken durch die Menüs ebenfalls möglich,
was ohne Sicht auf das Gerät allerdings Fehleingaben
provoziert. Die Lautstärke kann außerdem
durch zwei Edelstahlknöpfe direkt am
Gerät geregelt werden.
Klangaspekte
Zwei der Lautsprecher sind zur Rückseite hin
angeordnet. Hier kommen zwei Tieftonchassis
zum Einsatz. Die Schallwandler für die
Mitten und Höhen sind hingegen zur Front,
also auf den Hörer ausgerichtet. Im Test mit
verschiedenen Musikgenres zeigte sich das
„GO+PLAY“ von einer wider Erwarten kraftvollen
Seite. Tiefe Frequenzen gibt das doch
recht kompakte Gerät erstaunlich satt und
klar wieder. Teils wird ein Niveau erreicht, bei
dem der Klang dann doch zu basslastig ausfällt.
Dem kann man mit abgesenkten Bässen,
z. B. durch den Equalizer im iPod, entgegenwirken.
Uns hat dieses Merkmal vor allem
bei Musikstücken, die von dieser Anwendung
profitieren, überzeugt. Durch die sinnvolle
Positionierung der Lautsprecher werden aber
auch die Mitten und Höhen fast optimal dargestellt.
Selbst bei hohen Lautstärken spielt
das „GO+PLAY“ ohne Verzerrungen und äußerst
potent die zugespielte Musik. Die gute
Verarbeitung und das nicht unerhebliche Gewicht
beugen Dröhnen, Klappern oder einer
schlechten Resonanz vor.
Letztlich überzeugt das „GO+PLAY“ durch
seinen souveränen klanglichen Auftritt. Designtechnisch
dürfte das Gerät polarisieren,
was jedoch nichts am praktischen Nutzen des
mobilen Sounddocks ändert. 1
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Modell (Version)
Preis/Straßenpreis
Größe Front (B/H/T)
Gewicht
Informationen
Anschlüsse
Eingänge
Ausgänge
Datenschnittstellen
Sonstige Anschlüsse
FEATURES
Klangregelung
Lautsprecher-Setup
Tuner
Lautsprecher
Ausgangsleistung (Sinus)
Frequenzbereich
Sonstiges
Zubehör
Harman/Kardon
GO+PLAY
349 Euro/235 Euro
230 × 240 × 500 mm
3,9 kg
www.harman-kardon.de
Audio-In, USB-B
S-Video
iPod-Dock
40 W
40 Hz – 20 kHz
Acht iPod-Dock-Adapter,
Fernbedienung, Klinkenkabel
VORTEILE/NACHTEILE
satter, pegelfester Klang Dock nicht optimal
positioniert
für alle Player geeignet
hochwertige Verarbeitung
ERGEBNIS
Gut
Bilder: Auerbach Verlag, Harman/Kardon, Yamaha Music Europe
60 DIGITAL TESTED 3.2009
3.2009
gut
Yamaha Music Europe
PDX-50
TESTERGEBNIS
YAMAHA MUSIC „PDX-50“
Völlig losgelöst
Kabellose Geräte erobern immer mehr den Markt. Nun versucht Yamaha Music mit einem Wireless-Dock-
System, die Käuferschaft auf sich aufmerksam zu machen. Inwieweit iPod, iPhone und das „PDX-50“ harmonieren,
haben wir im Praxistest genauer überprüft.
In Zeiten mobiler Multimedia-Player, die
neben Musik inzwischen auch zahlreiche
andere Medien wiedergeben können, erscheint
die Idee, ein ebenso mobiles Dock-
System anzubieten, nur logisch. Der „PDX-50“
von Yamaha Music gleicht optisch seinem
kleineren Bruder, dem Modell „PDX-30“. Der
einzige Unterschied besteht darin, dass auf
dem iPod-Dock ein Wireless-Modul installiert
ist und der Player nicht am Soundsystem
angesteckt werden muss (anders als beim
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Modell (Version)
Preis/Straßenpreis
Größe Front (B/H/T)
Gewicht
Informationen
Anschlüsse
Eingänge
Ausgänge
Datenschnittstellen
Sonstige Anschlüsse
FEATURES
Klangregelung
Lautsprecher-Setup
Tuner
Lautsprecher
Ausgangsleistung (Sinus)
Frequenzbereich
Sonstiges
Zubehör
Yamaha Music Europe GmbH
PDX-50
249 Euro/210 Euro
350 × 128 × 125 mm
1,7 kg
www.yamaha-hifi.de
iPod-Dock per Air Wired
15 W
60 Hz–20 kHz
Air-Wired-Dongle,
Ladestation
VORTEILE/NACHTEILE
kabellose Musik übertragung nur mit iPod/iPhone nutzbar
bis zu 20 m
guter Klang
ERGEBNIS
Gut
30er-Modell). Im Lieferumfang des rund 250
Euro teuren Geräts befindet sich neben der
eigentlichen Soundstation ein sogenannter
Air-Wired-Dongle für iPod bzw. iPhone. Erfreulicherweise
wird auch das aktuelle iPhone
„3G“ unterstützt. Dieser Dongle dient als
mobiler Adapter und wird am Dock-Ausgang
des jeweiligen Musikplayers angesteckt. Eine
weitere Befestigungsmöglichkeit ist am
Halter nicht gegeben, dafür kann der Abstand
zum iPod/iPhone dank einer großen Schraube
justiert werden, um einen schiefen Sitz
zu vermeiden. Der Verbund aus Player und
Dongle lässt sich dann recht bequem in der
Hand halten. Sämtliche Eingabebefehle geschehen
über den Media-Player selbst, an der
Soundstation befinden sich nur noch Tasten
für die Lautstärkesteuerung. Leider fehlen
jegliche Optionen zur Klangregulierung, was
bei Dock-Systemen aber eher die Regel als die
Ausnahme ist.
Im Praxistest reichte die Verbindung zwischen
Dongle und Station mehrere Meter, auch dünne
Wände waren kein Problem. So lässt sich der
Player bequem vom Sofa aus bedienen. Bei
steigender Entfernung kam es jedoch hin und
wieder zu Ausfällen, für eine nicht allzu große
Wohnung sollte aber eine mobile Bedienung
möglich sein. Dank mitgelieferter Ladestation
ist es sogar möglich, den Dongle dauerhaft abseits
des Sounddocks zu installieren. Die sehr
filigrane Ausführung sorgt für ein seichtes Eingleiten
des Dongles. Dieser sitzt sogar leicht
angeschrägt und gewährleistet daher weiterhin
eine gute Bedienung des Players.
Solider Klang
Bei der ersten Inbetriebnahme überrascht die
problemlose Funktionsweise. Ist der Dongle
mit dem iPod verbunden und wird Musik abgespielt,
wird diese ohne Verzögerung von der
Soundstation wiedergegeben. Gleiches gilt
für eine Veränderung der Lautstärke. Klanglich
präsentiert sich das „PDX-50“ grundsolide
und bis zu einem gewissen Pegel auch
räumlich präsent.
Sowohl Mitten- als auch Höhendarstellung
gehören zu den Stärken des Geräts, beim
Bass hätten wir uns wiederum etwas mehr
Kraft gewünscht. Andererseits birgt eine recht
kompakte Bauweise hier auch ihre Grenzen.
Je nach Musikstück klingt der Bass zum Teil
etwas „wummernd“, was wiederum Material
und Größe geschuldet sein kann. Tests mit
lauten Passagen meisterte das Dock bis zu
einem gewissen Maß mit Gelassenheit, in
sehr lauten Momenten quittierte der „PDX-50“
die Versuche aber auch mit Verzerrungen.
Hier sei angemerkt, dass der verwendete
Equalizer im iPod eine große Rolle spielt. Abhängig
vom Musikgenre lassen sich hier direkt
am Player Optimierungen erzielen. Durch die
interessante kabellose Bauart und die Idee,
den Player in den Händen zu halten, eignet
sich das Gerät auch als Tonunterstützung bei
der Videowiedergabe. Wünschenswert wäre
zudem die Wahl zwischen Wireless- und normalem
Dock-Betrieb. 1
FAZIT
Yamaha Music präsentiert ein spannendes
Wireless-Konzept, das trotz
klanglicher Einbußen bei hohen Lautstärken
optimal für iPod und iPhone
geeignet ist.
Florian Kriegel
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
61
test
MULTIMEDIA
INTERNETRADIO: PHILIPS „STREAMIUM NP2900“
Power-Riegel
Hörfunk aus dem weltweiten Datennetz ist eine Alternative zur drögen deutschen Radiolandschaft. Mit dem
aktuellen Gerät aus der Philips-“Streamium“-Reihe gelingt der Zugang zudem ausgesprochen komfortabel.
Für Internetradios fast ein Novum. Der Clou: Es klingt auch noch gut.
Das Internetradio „Network Music
Player Steamium NP2900“ beeindruckt
optisch durch sein ergonomisches
Design sowie die hochwertige Verarbeitung.
Silbern umrundet ein Metallrahmen
den mattschwarz polierten Gehäusekörper.
Der ebenfalls metallische Standfuß verleiht
dem Gerät Stabilität und trägt nicht unerheblich
zum stattlichen Gewicht von rund 1,5
Kilogramm bei. Wer mag, kann das Radio per
Steckhalterung an einer Wand montieren. Die
Frontpartie dominiert der Vollfarb-TFT-Bildschirm,
welcher gut lesbar die Einstellungen
wiedergibt. An der Oberseite sitzt eine Schalterleiste
mit Stand-by-Button samt Lautstärkeregulierung/Lautlos-Taste.
Weitere Parameter
lassen sich lediglich über die beiliegende
Fernbedienung steuern. Die Rückseite weist
diverse Überraschungen auf. Standardmäßig
liegen dort folgende Schnittstellen: Ethernet,
Kopfhörer (3,5 Milimeter), Aux-In (zwei Cinch-
Eingänge), koaxialer Digitalausgang. Zusätzlich
integrierte der niederländische Hersteller
sowohl rechts als auch links zwei ergänzende
Lautsprecher und daneben ein Bassreflexrohr.
Letzteres sorgt für mehr Druck und verleiht
den tiefen Frequenzen satten Anschub.
Netzwerkeinrichtung
Die verbaute Antenne ist im 180-Grad-Winkel
drehbar. Schwierigkeiten bereitet oft die Einrichtung
des Netzwerkanschlusses. Philips
FAZIT
Das Internetradio von Philips ist einfach
bedienbar, klanglich respektabel
und außerdem preislich angemessen.
Sofern Sie nicht alle Sender der Welt
brauchen, absolut empfehlenswert.
Mario Hess
löst jenes Problem durch konsequente Hilfestellung.
Allerdings benötigt der Nutzer trotzdem
ein paar Hintergrundkenntnisse. Je nach
Wunsch kann die Anbindung via Kabel oder
WLAN geschehen. Die WAP-Schlüsseleingabe
gelingt mithilfe der Fernbedienungstastatur im
SMS-Prinzip. Wenn der „NP2900“ keinen DH-
CP-Server findet, bietet das Gerät automatisch
die statische Zuweisung einer IP-Adresse an.
Nach knapp fünf Minuten (inklusive Aufbau)
steht der fertige Internetkontakt. Dank UPnP
(Universal Plug and Play) darf der Player überdies
auf Musikdateien vom entfernten Musikserver
bzw. PC zugreifen.
Im Menü sind alle notwendigen Funktionen
rasch erfassbar. Unterhalb des Punkts „Internetradio“
ordnet das Gerät sämtliche Sender,
z. B. sortiert nach Genre, Land oder Popularität.
Die zugehörige Suchfunktion ist immerhin
so komfortabel, dass sich persönliche Favoriten
ohne Umstände aufstöbern lassen. Negativ:
Vertikales Scrollen im Senderspeicher
sorgt regelmäßig für Unterbrechungen. Drei
bis vier Anbieter, danach fordert das Gerät
mehr Informationen an. Bei längeren Listen
schlicht störend. Wecker, Sleeptimer und die
Option der Vollabschaltung (längerer Druck
auf den Stand-by-Knopf) heben den Eindruck
wieder.
Vitaler Klang
Bemerkenswert ist die ansprechende Gestaltung
der Programme samt buntem Logo auf
dem Display – die Anzahl bleibt indes überschaubar.
Um musikalischen Schluckauf zu
unterbinden, puffert das Radio die ankommenden
Daten. Neben den Sendern können
übliche Standardformate von MP3, WMA (ohne
DRM) bis AAC oder Ogg Vorbis abgespielt
werden. Obwohl designtechnisch eher schmal
gehalten, entwickelt der „Streamium NP2900“
beim Soundcheck ungeahnte Talente. Digitale
Optimierungsmaßnahmen gibt’s nämlich jede
Menge. Living-Sound-Technologie erweitert
den Raumklang, der Fullsound-Algorithmus
verbessert die Wiedergabe komprimierter
MP3s. Ansonsten stehen ein DBB-Bass-Booster
sowie vier Equalizer (Rock/Pop/Jazz/Klassik)
zur Verfügung. Wir empfehlen den Betrieb
mit Living-Sound-Funktion. In der Praxis erscheint
das Gerät dadurch sehr bassstark und
erstaunlich weitläufig. Aufgrund der hinteren
Lautsprecher gelingt eine ausgesprochen ausbalancierte
Rundumakustik. Für die Größe des
„NP2900“ ungewöhnlich vital, wenngleich dezent
„schöngefärbt“. Ein zufriedenstellendes
Ergebnis. Preislich liegt der Philips sowieso im
erschwinglichen Bereich. 1
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Modell (Version)
Preis/Straßenpreis
Software-Version
Größe (B/H/T)
Gewicht
Informationen
Ausstattung
Anschlüsse
Funktion
Audioformate
sonstige Audioformate
Extras
MP3
VORTEILE/NACHTEILE
exzellenter Sound
leichte Integration ins Netz
WLAN-Anbindung
gute Fernbedienung
BEWERTUNG
Philips
Streamium NP2900
299,99 Euro/220 Euro
V5.75S
346,5 × 69 × 99 mm
1,48 kg
www.philips.de
Ethernet, Kopfhörer (3,5 mm),
Aux-In (2 Chinch), koaxialer
Digitalausgang
WMA
WAV
AAC
FLAC, Ogg Vorbis
WLAN (802.11g/802.11b),
Fernbedienung
lädt häufig nach
gelegentlich
Senderdopplung
Sehr gut
Bilder: Philips
62 DIGITAL TESTED 3.2009
test
MULTIMEDIA
TOUCHSCREEN-MULTIMEDIA-PLAYER IRIVER „P7“
Kühle Klarheit
Noch ein Modell mit berührungssensitivem Display. Der „P7“ von Iriver punktet aber vor allem durch das
originelle Menüdesign. Visuelle Innovation à la Iriver.
gut
Iriver
P7
TESTERGEBNIS
gut
3.2009
PREIS/LEISTUNG
Oberflächlich betrachtet ist das formale
Konzept des „P7“ ziemlich
schlicht gehalten. Das kantig-steife
Aluminiumgehäuse sorgt für robuste Stabilität,
während sich die Ober- und Unterseite aus
massivem Kunststoff übergangslos in den Gerätekörper
einfügt. Der silbrig weiße Farbton verstärkt
jenen kühlen, sehr modernen Eindruck.
Im Rahmen sind überdies die Lautstärkeregler
unsichtbar verbaut. Ein Menü-Button sowie
die On/Off-Taste vervollständigen die externen
Steuerungsfelder. Abdeckungen schützen
die Anschlüsse vor Verschmutzung. Integriert
wurden eine USB- und eine Micro-SD-Karten-
Schnittstelle. Die übliche Speicherkapazität
des „P7“ beträgt bei unserem Testmodell acht
Gigabyte. Im Fokus liegt natürlich der 4,3-
Zoll-WQVGA-Touchscreen (480 × 272 Pixel), der
eine ordentliche Bildschärfe liefert, insgesamt
jedoch etwas blässlich bleibt. Im Tageslicht
spiegelt der empfindliche LCD-TFT bisweilen
deutlich. Nach exakter Kalibrierung reagiert das
Display generell gut. Wir empfehlen allerdings
den Einsatz des beiliegenden Stylus-Pen, da
Befehle per Finger rasch schmierige Folgen
zeigen. Leider ist der dünne Metallstift nirgends
im Player verstaubar. Der eigentliche Clou des
„P7“: das magazinähnliche Interface. Die komplette
Menüstruktur erinnert an Zeitungslayout.
FAZIT
Äußerlich futuristisch schlicht, das Innenleben
stimmig. Nach fünf Minuten
will der Nutzer die intelligent designte
Oberfläche und das komfortable Bedienkonzept
nicht mehr missen.
Mario Hess
Wem sich diese Optik erschließt, der findet ohne
Umstände die gewünschte Funktion. selbst
ohne deutsche Anleitung, die der Testvariante
fehlte. Obwohl die visuelle Tafel nicht frei gestaltbar
ist, überzeugt der innovative Look.
Abspielbar sind unter anderem die üblichen
Formatverdächtigen von MP3 bis WAV inklusive
OGG- bzw. FLAC-Videos (AVI, MP4, DAT, MPG,
VOB, WMV) und Bilder lassen sich problemlos
sowie in angenehmer Qualität darstellen. Für
weitere Unterhaltung sorgen ein FM-Radio, ein
exzellentes Textfeature und die Sprachaufnahme
via Mikrofon. Bei Dauerbetrieb reicht die Akku-Energie
für zwei Tage Musikbeschallung oder
alternativ sieben Stunden bewegte Szenen.
Nüchterne Ausgabe
Akustisch gelingt dem südkoreanischen Kleinod
eine nüchtern-eloquente Performance. Im
Normalmodus agiert der „P7“ soundtechnisch
transparent, wenngleich basslastig. Die Stärken
liegen hörbar in den mittleren Tonbereichen.
Höhen klingen mitunter künstlich. Sechs Equalizer-Varianten
plus eine persönliche EQ-Einstellung
stehen als Klangverbesserer zur Verfügung.
Empfehlenswert ist die Zuschaltung des
SRS-WOW-HD-Systems, eines elektronischen
Soundmanipulators, der eine harmonischere
Wiedergabe ermöglicht. Abzüge verbucht der
Player aufgrund zu starker Verzerrungswerte.
Frequenzgang sowie Pegelmessung verlaufen
indes fast ideal. Vor dem Gebrauch sollte der
Iriver-Kopfhörer gegen ein adäquateres, komfortableres
Modell ausgetauscht werden. Der
hinten verbaute Lautsprecher klingt sauber,
aber zu leise. Unser Resümee: ein innovativer
Begleiter, der durch sein interessantes Bedienkonzept
und das puristisch-futuristische Design
aus der Masse heraussticht. 1
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Modell (Version)
Preis/Straßenpreis
Größe (B/H/T)
Gewicht
Informationen
Lieferbar seit
Ausstattung
Speicher
Display
Display-Auflösung
Größe Display
Energieversorgung
Akkulaufzeit
Anschlüsse
Ladegerät
Funktion
Audioformate
sonstige Audioformate
Videoformate
Extras
MP3
VORTEILE/NACHTEILE
innovatives Menüdesign
großes Display
lange Laufzeit
BEWERTUNG
Iriver
P7
169 Euro/130 Euro
112 × 73,2 × 13 mm
175 g
www.iriver.de
erhältlich
8/16 GB
TFT-LCD-Touchscreen
480 × 272 Pixel
4,3 Zoll
Li-Polymer
50 h
Kopfhörer,
USB-Anschluss, Micro-SD
(optional)
WMA
WAV
AAC
OGG, FLAC, ASF, RA
AVI, MP4, RM/RMVB, WMV, DAT/
MPG, 3GP/K3G, FLV
Text, Aufnahme, Radio, Kalender
keine Halterung für Stylus
kein WLAN
durchschnittlicher Klang
Praxis
Installation gut 12/15
Optik/Verarbeitung gut 14,5/18
Akkulaufzeit ausgezeichnet 5/5
Wiedergabequalität gut 33/40
Menüführung sehr gut 14,5/17
Gesamt
79 von 95 Pkt.
Preis/Leistung
gut
ERGEBNIS
83 %
Gut
Bilder: Auerbach Verlag, Iriver
64 DIGITAL TESTED 3.2009
gut
Cowon
O2PMP
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
TOUCHSCREEN-MULTIMEDIA-PLAYER COWON „O2PMP“ MIT 32 GIGABYTE
Flash-Box
Berührungssensitive Oberflächen liegen im Trend. Nun zeigt der koreanische Hersteller Cowon mit dem
Modell „O2PMP“, dass die Möglichkeiten schier grenzenlos sind, zumindest was die Formatvielfalt betrifft.
Allerdings hätten wir manchmal gerne einen Stylus zur einfachen Bedienung.
Bilder: Cowon
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Modell (Version)
Preis/Straßenpreis
Größe (B/H/T)
Gewicht
Informationen
Lieferbar seit
Ausstattung
Speicher
Display
Display-Auflösung
Größe Display
Energieversorgung
Akkulaufzeit
Anschlüsse
Ladegerät
Funktion
Audioformate
sonstige Audioformate
Videoformate
Extras
MP3
VORTEILE/NACHTEILE
präziser Touchscreen
unzählige Formate
guter Klang
BEWERTUNG
Cowon
O2PMP
349 Euro/329 Euro
1195 × 734 × 18 mm
205 g
www.cowon-germany.com
erhältlich
32 GB
TFT-LCD-Touchscreen
480 × 272 Pixel
4,3 Zoll
Li-Polymer
18 h
Kopfhörer, USB-Anschluss,
Netzteil, SD-Karten-Slot
WMA
WAV
AAC
FLAC, OGG, Apple Lossless,
MKV, True Audio,
Monkey Audio, MusePack
AVI, WMV, ASF, MP4, MATROSKA
(MKV), OGM,
MPG/MPEG, DAT, MTV, JPG, GIF,
PNG, TIF, BMP, RAW
Aufnahme, Text,
Lautsprecher, Software
Lautsprecher mäßig
kein WLAN oder Bluetooth
schlechte Kopfhörer
Praxis
Installation sehr gut 13/15
Optik/Verarbeitung gut 14/18
Akkulaufzeit befriedigend 3/5
Wiedergabequalität gut 33,5/40
Menüführung gut 14/17
Gesamt
77,5 von 95 Pkt.
Preis/Leistung
gut
ERGEBNIS
82 %
Gut
Pragmatisch, quadratisch, schwarz oder
weiß – der „O2PMP“ (Portable Media-
Player) von Cowon gehört in Bezug auf
das äußerliche Erscheinungsbild zu den eher
schlichten Vertretern seiner Art. Designtechnisch
packt der koreanische Hersteller sein aktuelles
Premiumprodukt in ein robustes, sauber
verarbeitetes Kunststoffgehäuse. Die Schale
aus poliertem Plastik (11,95 × 7,34 × 1,8 Zentimeter)
wirkt von der Optik her wuchtig, was
die knapp 200 Gramm Gewicht unterstreichen.
Kurzum: Eher ein Fall für eine Extratasche, die
leider nicht beiliegt. Blickfang ist der 4,3-Zoll-
Touchscreen (Auflösung: 480 × 272 Pixel), über
den sämtliche Steuerungseingaben erfolgen.
Die Oberfläche spiegelt stark und funktioniert
unter Sonnenlicht oder bei schräger Ansicht nur
beschränkt optimal. Andererseits entspricht
das hochwertige LCD-Display allen Anforderungen.
Sämtliche Zeichen sind gut lesbar,
die Leuchtstärke ist angemessen. Der berührungsempfindliche
Bildschirm reagiert präzise
und lässt sich nach kurzer Gewöhnungsphase
intuitiv verwenden.
Formatvielfalt
Der kurze Blick ins Handbuch bleibt dennoch
obligatorisch, da der „O2PMP“ über sehr viele
Einstellmöglichkeiten verfügt. Das flashbasierte
Menü zeigt sich indes aufgeräumt und klar
strukturiert. Minuspunkt: Die Ordner behalten
ihre englische Beschriftung, selbst wenn die
Sprache verändert wird. Das Problem dürfte
aber mit einem Software-Update lösbar sein.
Wer seine Musiksammlung auf den Player transferieren
will, kann fast alle bekannten Formate
nutzen, vom klassischen MP3 bis hin zu echten
Exoten. Im Videosegment sieht die Auswahl
ähnlich umfangreich aus (siehe Tabelle), lediglich
die Unterstützung für MOV- und VOB-Dateien
fehlt. Abspielbar sind bewegte Bilder bis
zu einer maximalen Auflösung von 1 280 × 720
Pixeln (30 fps). Das ganze Vergnügen kann
aufgrund des stabilen, nicht austauschbaren
Lithium-Polymer-Akkus rund sieben Stunden
dauern. Bei reinem Gebrauch im Musikmodus
schafft der Entertainer sogar 18 Stunden. Positiv:
Geladen wird über eine handelsübliche
Mini-USB-Schnittstelle. Wem die Kapazität von
acht, 16 oder 32 Gigabyte nicht ausreicht darf
überdies mit einer SD-Karte nachrüsten. WLAN
oder Bluetooth wurden nicht integriert.
Equalizer nach Wunsch
Soundtechnisch gehört der „O2PMP“ zur Oberklasse
der mobilen Gemeinde, zumindest sofern
beim Gebrauch von Kopfhörern das beiliegende
Modell gegen eine Alternative ausgetauscht
wird. Der Hörtest vermittelt einen blanken,
ausbalancierten Eindruck mit harmonischer
Ausgabe. Pop- oder Rockfans sind bestens
aufgehoben. Der Klirrfaktor liegt bei 0,008 Prozent.
Ein persönlich justierbarer 10-Band-Equalizer
sowie diverse EQ-Presets modifizieren das
Klangbild wunschgemäß. In die gleiche Rubrik
fallen digitale Klangaufbereiter wie VBBE,
Mach3Bass, MP Enhance und 3-D-Surround.
Dem verbauten Monolautsprecher mangelt es
hingegen an Lautstärke sowie allgemeiner Dynamik.
Eine Aufnahmemöglichkeit, Bilder- und
Textdarstellung sowie User-Programme runden
das Paket ab. Kein spektakulärer, jedoch ein
vertrauenswürdiger Player. 1
FAZIT
Top-Touchscreen-Display, viele Formate,
harmonischer Sound mit zahllosen EQ-
Einstellungen vs. mäßige Sortierfunktionen
und viel Gewicht. Kurzum: Ein
Premiumbegleiter für Technikfans.
Mario Hess
Mario Hess
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
65
test
MULTIMEDIA
KURZTESTS
APPLE IN-EARS
Pünktlich zu den neuen iPods stellte Apple im
September 2008 auch die aktualisierten In-
Ears vor. Anders als bei den Vorgängern sollen
die Entwickler nun gute Arbeit geleistet haben,
so Apple-Mitbegründer Steve Jobs. Klanglich
konnten die alten In-Ears von Apple nämlich
nur bedingt überzeugen. Die 79 Euro teuren
Ohrhörer sind kein Schnäppchen, bieten aber
vor allem für iPod- und iPhone-Besitzer praktische
Vorteile. Am Kabel des rechten Ohrsteckers
ist nämlich eine kleine Bedieneinheit
verbaut, mit der sich verschiedene Grundfunktionen
aufrufen lassen. Beim iPod sind dies
neben der Lautstärke auch Befehle wie Play,
Stopp oder Skip. Für das neue iPhone fällt die
Lautstärkeregelung leider weg, hier hätten
Apples Ingenieure vorher etwas weiter denken
können. Dafür lassen sich alle anderen Befehle
nutzen.
Sehr praktisch ist zudem das verbaute, sehr
winzige Mikrofon. So lassen sich auch Gespräche
führen, wenn das Gerät in der Tasche
verweilt. Die iPod-Funktionen kann man durch
mehrmaliges Bestätigen der Taste steuern, so
sorgt ein zweimaliges Drücken für ein Vorskippen
in der Wiedergabeliste. Für die nächste Version
der In-Ears würden wir uns abgerundete
Komponenten am Bedienelement wünschen,
denn leider kann es passieren, dass man hin
und wieder hängen bleibt und so unter Umständen
der Stecker verrutscht. Im Allgemeinen
sitzen die Hörer sehr gut. Apple liefert drei
verschieden große Silikonaufsätze mit. Besonderer
Clou: die mitgelieferten Ersatzschutzkappen
aus Edelstahl. Somit sind die Ohrhörer
sehr langlebig und lassen sich gut reinigen.
Zusätzlich befinden sich für die Hörer selbst
sowie für die Silikonaufsätze passende Transportmöglichkeiten
im Lieferumfang. Klanglich
erzielt Apple mit den neuen Schallwandlern
ein gutes Ergebnis: merklich besser als die
alten In-Ears und klanglich anders ausgeprägt
als viele typische Ohrhörer. So überzeugt der
Sound vor allem bei der Mitten- und Höhenwiedergabe,
schwächelt aber etwas beim Bass.
Dieser ist deutlich dezenter, als man es von In-
Ears eigentlich kennt, und ist daher gerade für
diejenigen geeignet, die auf übertönte Bässe
verzichten wollen. Aufgrund der Steuereinheit
und des Designs bieten sich Apples In-Ears
gerade für den Einsatz mit den hauseigenen
Musik-Playern an. 1
Florian Kriegel
gut
Apple
In-Ears
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
APPLE IN-EARS
Preis/Straßenpreis
79 Euro/75 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
bequemer Sitz
Bass teils etwas schwach
ausgewogener Klang
ERGEBNIS
81 %
Gut
MONSTER CABLE BEATS TOUR
Erst vor wenigen Ausgaben testeten wir die
neuen „Beats by Dr. Dre“-Kopfhörer, nun stellt
Monster Cable mit der „Tour“-Edition die In-
Ear-Variante der neuen Marke vor, für die
der weltberühmte Musikproduzent mit seinem
Namen einsteht. Mit einem Verkaufspreis von
knapp 150 Euro begibt sich der Hersteller
schon in den Bereich des Premiummarktes,
was bei In-Ears nicht nur klanglich eine spürbare
Distanz zu günstigeren Modellen bedeuten
muss. Im Lieferumfang des hochwertigen
Kartons befinden sich neben den Ohrhörern
insgesamt fünf verschiedene Silikonadapter,
darunter zwei Paar im sogenannten Tannenbaumdesign.
Diese ragen besonders weit in
den Ohrkanal. Außerdem sorgt eine hochwertige
Schutzhülle für die sichere Aufbewahrung
der Hörer.
Optisch setzen sich die „Beats“ gekonnt in
Szene und heben sich dabei locker von anderen
Pendants der Mitbewerber ab. Dafür sorgt
nicht nur das markante Rot der Kabel, auch
die Ohrstecker können einen ansprechenden
Auftritt für sich verbuchen. Die Kabel kommen
in flacher Bauweise daher und sind mit einem
knappen Millimeter sehr dünn. Durch die ungewöhnliche
Form wird hartnäckiger Kabelsalat
und Verknoten verhindert. Der 3,5- Zoll-Stecker
ist vergoldet und vermittelt eine hochwertige
Verarbeitung. Dies kann man von den Ohrhörern
nur bedingt behaupten, denn im Detail
wirken deren Materialien eine Spur zu einfach.
Anstelle von Metall kommen am Kabelübergang
z. B. nur Plastikkappen in Chromoptik
zum Einsatz und auch die Plättchen, an denen
das „Beats“-Logo prangt, können nur bedingt
überzeugen. Bei einem derart selbstbewussten
Preis wünschen wir uns dann auch eine bis ins
Detail überzeugende Materialanmutung. Bis
man zum optimalen Sitz der „Beats“ gelangt,
kann es unter Umständen etwas dauern. Leider
sind auch die Silikonaufsätze nicht beschriftet,
sodass man diese erst einmal nebeneinander
legen muss, um die Größen zu vergleichen.
Der Sitz ist dann aber gut, auch wenn er etwas
ungewohnt ist. Klanglich orientiert sich dieser
„Beats“-Ableger vom originalen „Beats by Dr.
Dre“ an eher basslastiger Musik. Denn vor
allem tiefe Frequenzen vermag der Ohrhörer
imposant wiederzugeben. Je nach Musikstück
ist es erstaunlich, wie tief die „Beats“ gehen
können, ohne dabei zu verzerren. Wie bei
vielen In-Ears sind die Mitten und Höhen eine
Spur zu unausgeglichen. Nach einer gewissen
Einhörphase ist das Ergebnis auf jeden Fall
gut, das letzte Quäntchen Abstimmung lassen
die Monster-Hörer dennoch vermissen. Der
Mix aus Lifestyle-Produkt und Qualität ist trotz
allem gelungen, auch wenn der Preis etwas zu
hoch ausfällt. 1
Florian Kriegel
gut
3.2009
Monster Cable
Beats Tour
TESTERGEBNIS
befriedigend
PREIS/LEISTUNG
MONSTER CABLE BEATS TOUR
Preis/Straßenpreis 149,95 Euro/ –
VORTEILE/NACHTEILE
satter Bass
Detailverarbeitung nicht
optimal
markantes Design
ERGEBNIS
80 %
Gut
Bilder: Apple, Monster Cable, Philips
66 DIGITAL TESTED 3.2009 Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
LESERUMFRAGE
Gewinnen Sie Preise im
Wert von über
11000 Euro ab Seite 13
Drei AV-Receiver mit HD-
Decoder im Vergleich ab Seite 48
A: 4,80 € IPOD I: 5,60 € TOUCH 2G
BeNeLux: E: 5,60 € www.digital-tested.de
4,80 € CH: sfr 7,90
Apple-Trendsetter vs.
Cowon „S9“ ab Seite 65
ENTERTAINMENT PUR
Filmhits, Klassiker und aktuelle Blockbuster
auf DVD und Blu-ray ab Seite 70
Aktuelle Media-Player von
Samsung und Sony ab Seite 66
Neue HD-Modelle 2009 in
der Übersicht ab Seite 10
+ Technik-Highlights 2009 + Workshop: Einmesssysteme + Dreambox „8000“ im Test +
A: 4,80 € I: 5,60 €
BeNeLux: E: 5,60 €
4,80 € CH: sfr 7,90
www.digital-tested.de
„Wanted“ im Test ab Seite 80
+ OLED: TV der Zukunft? + Workshop: TV-Feintuning + Bose-Sounddock + Blu-ray-Player +
„X-Men Origins: Wolverine“ jetzt im Kino
A: 4,80 € I: 5,60 €
BeNeLux: E: 5,60 €
4,80 € CH: sfr 7,90
FOCAL DÔME
Sound aus Frankreich
ab Seite 58
AKTUELLE FILMHITS
„The Spirit“, „Sieben Leben“, „Tintenherz“
und viele mehr im Test ab Seite 70
AV-RECEIVER-VERGLEICH
Brandneu: Onkyos „TX-SR607“
ab Seite 50
Trend: Fernseher mit
Sanyos „PLV-Z700“-Projektor
im Praxis-Check ab Seite 24
5.1-LAUTSPRECHER
Teufels „LT3“ im Hörtest
ab Seite 56
Die aktuellen Einstiegsmodelle von
Samsung und Panasonic ab Seite 26
+ DVB-C: Vantage „HD 8000“ + Media-Player fürs Heimkino + DVD-Rekorder im Härtetest +
HD-CAMCORDER
Canon „HF11“ und
Sanyo „HD1010“
im Check ab Seite 44
ab Seite 18
PHILIPS GOGEAR SPARK
Alles drin, alles dran. Die „GoGear“-Reihe von
Philips war bisher eher für komplexe, etwas anfällige
Produkte bekannt. Das ändert der niederländische
Hersteller mit dem Modell „Spark“,
das trotz quadratisch-kompakter Bauweise
(4,4 × 4,4 × 1,2 Zentimeter) eine umfangreiche
Funktionspalette vorweist. Äußerlich besteht
der schwarz glänzende Begleiter aus solide
verarbeitetem Kunststoff, die Lautstärkewippe
am Rand ist leicht greifbar und der Mini-USB-
Anschluss vorbildlich verschließbar. Wer die
Steuerung sucht, findet jene unter dem farbstarken
OLED-Display (1,46 Zoll, 128 × 128 Pixel).
Den Bildschirm in die gewünschte Richtung
drücken – fertig. Allerdings zeigt die Oberfläche
deshalb auch schnell eine stattliche Sammlung
unschöner Fingerabdrücke. Der Schirm reagiert
außerdem auf Sonnenlicht allergisch, d. h., er
spiegelt stark. Praktisch: Ein beiliegender Gummiüberzug
schützt den „Spark“ vor Stürzen und
ermöglicht die Befestigung an der Kleidung.
Voll aufgeladen schafft die 4-Gigabyte-Variante
knapp 24 Stunden Dauerbetrieb. Eine zusätzliche
Software wird übrigens nicht benötigt,
da die Daten schlicht per Drag and Drop übertragbar
sind. Die Menüführung erschließt sich
intuitiv. Neben reinen Musikfunktionen können
kurze Sprachaufnahmen erstellt sowie JPEG-Bilder
wiedergegeben werden. Akustisch verfügt
der „Spark“ über ansprechende Fähigkeiten,
wenngleich die normale Standardeinstellung etwas
steril klingt. Eine Verbesserung ruft Philips’
Fullsound-Technologie hervor, die den Ton dynamischer
und detailreicher macht. Im Testlauf
bewirkt das Verfahren moderatere Klangverläufe
samt optimierten Höhen. Die Verzerrung liegt
bei angemessenen 0,005 Prozent. Sechs Equalizer-Presets
sind integriert, um den Sound an
das jeweilige gespielte Genre (Funk, Hip-Hop,
Jazz, Rock, Techno, Klassik) anzupassen. Insgesamt
eine ordentliche Performance. Puristisch
ist einzig die Anzahl an Formaten. MP3, WMA,
WAV – schon ist das Ende der Fahnenstange
erreicht. Einen Pluspunkt verdient sich das Gerät
durch die Anzeige von Titel, Interpret sowie
CD-Cover während der Wiedergabe. Die Kennzeichnung
als bleifrei gelötetes Produkt erfreut
die Ökobilanz. Selbst wenn der letzte Funke der
Begeisterung aufgrund fehlender Videos bzw.
mangels Radios ausbleibt, so überzeugt der
„Spark“ als feiner MP3-Würfel zum adäquaten
Preis. 1
Mario Hess
PHILIPS GOGEAR SPARK 4GB
Preis/Straßenpreis
69,99 Euro/59 Euro
VORTEILE/NACHTEILE
kompakt, mit vielen Extras Display spiegelt stark
guter Sound
Fingerabdrücke
unvermeidlich
unkompliziert
kein Radio
ERGEBNIS
72 %
gut
3.2009
Philips
GoGear Spark
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
Gut
NIMM 3, BEZAHL 2!
1.2009 Februar/März D: 3,99 €
BLU-RAY-VORABTEST
Die Winterkracher „Hellboy II“ und
2.2009 April/Mai D: 3,99 €
184 TESTS
HEISSE TECHNIK
FÜR KALTE TAGE
37 Zoll und 40 Zoll – LCD, LED und 200Hz getestet ab Seite 16
BLU-RAY-SETS
Komplettanlagen von
2.1 bis 7.1 im Vergleich ab Seite 25
Ich abonniere die DIGITAL TESTED ab der nächsten Ausgabe/ab Ausgabe ____ /frei Haus für 3 Ausgaben zum Preis von 2 für nur 7,98 Euro
(Dieses Angebot gilt nur für Deutschland). Abonnement gilt für 3 Ausgaben und verlängert sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr zu den dann gültigen Konditionen,
wenn nicht binnen 7 Tagen nach Erhalt des 2. Heftes per Post oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.
Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:
184 TESTS
GALAKTISCH!
42-Zoll-LCDs von Toshiba, Philips und LG ab Seite 19
FLAGGSCHIFF
Onkyos Alleskönner
„TX-SR876“ im Test ab Seite 50
KLANGWELTEN
3.2009 Juni/Juli D: 3,99 €
169 TESTS
Multimedial
FLACHBILD-TVs
Samsungs 6000er-LED-Fernseher gegen LCD und Plasma
HDTV-Camcorder
FULL-HD-Einstieg
BLU-RAY-PLAYER
3 „DIGITAL TESTED“-Ausgaben
zum Preis von 2
für 7,98 ¤
Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von 2
Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei
der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post
oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag
der Absendung (Poststempel genügt).
Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an (03 41) 1 49 55-11 oder mit der Post senden.
www.digitalfernsehen.de
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
67
test
MULTIMEDIA
DVB-T-VIDEO – KOMBIBOX IM MINI-FORMAT
Camping-TV
Wer unterwegs nicht auf sein Fernsehprogramm verzichten möchte,
braucht einen mobilen DVB-T-Empfänger. Von Hauppauge gibt es für
solche Zwecke nun den „myTV Player“.
Ein DVB-T-Begleiter für die Westentasche:
12,2 × 7,8 × 1,84 Zentimeter misst
der kompakte Mini-Fernseher, dessen
Gehäuse sehr solide wirkt. Äußerlich sorgt
ein mattschwarzer Kunststoffüberzug für eine
rutschfeste Handhabung, der metallische
Rahmen bietet Stabilität. Mit 200 Gramm
Gewicht ist das Gerät zudem vergleichsweise
leicht. Designtechnisch bleibt „myTV Player“
eher schlicht. Im Mittelpunkt steht natürlich
das 3,6-Zoll-TFT-LCD-Display. Die Auflösung
beträgt 320×240 Pixel, entspricht also einem
4 : 3-Bild. Kritikpunkt: Zwar lässt sich das Format
per Knopfdruck auf TV-Widescreen umschalten,
das Ergebnis wirkt jedoch gestaucht.
Die Bedienelemente sind frontal angebracht
und deutlich beschriftet. Im Metallrahmen
stecken überdies eine ausziehbare, flexible
Antenne, eine externe Antennenschnittstelle,
der SD/MMC-Speicherkarten-Slot, die
Tastensperre sowie vier weitere Anschlüsse
(Kopfhörer, Stromversorgung, USB, AV-Out).
Praktisch sind die beiliegende Tasche und
die zusätzliche Antenne samt magnetischem
Standfuß.
FAZIT
Für alle, die gerne ihr TV-Gerät mitnehmen:
Der „myTV Player“ ist eine benutzerfreundliche
Lösung, die neben
dem DVB-T-Empfang auch Video- und
MP3-Funktionen integriert.
Mario Hess
Einfache Kanalsuche
Dank aufgeräumter Menüoberfläche und intuitiver
Benutzerführung gelingt die Steuerung
ohne Schwierigkeiten. Direkt beim Start des
TV-Modus beginnt das Gerät mit dem automatischen
Sendersuchlauf. Per OK-Button wird
die Senderliste aktualisiert, später ist der Vorgang
beliebig oft wiederholbar. Eine Einzelanalsuche
existiert nicht. Je nach Wunsch sind
die Sender sortierbar. Während des laufenden
Fernsehbetriebs besteht die Möglichkeit, zusätzliche
Parameter zu verändern bzw. den
elektronischen Programmführer (EPG) einzusehen.
Im Abschnitt „Systemeinstellungen“
finden sich unter anderem die Optionen für
Sprache/Region, Sound-Setup und Zeiteinstellung.
Als Negativmerkmal fiel auf, dass
manche Beschreibungen wie „Software-Aufsteigen“
Stilblüten aus schlechten Übersetzungen
der englischen Vorlage sind. Gemeint
ist hier ist übrigens „Upgrade“. Die Akustik
aus den integrierten Stereoboxen klingt leicht
blechern, aber insgesamt ordentlich.
Multifunktionale Anwendung
Neben der eigentlichen TV-Funktion kann
der „myTV Player“ MPEG-/AVI-Videos, MP3-
und WAV-Dateien sowie JPEG-Bilder von SD-
Karten nutzen. Steuervorgänge reagieren
dann auf die Tasten an der Gerätoberseite.
Werden nur Videos abgespielt, reicht der
Lithium-Ionen-Akku knapp vier Stunden, der
TV-Betrieb reduziert die Dauer auf drei Stunden.
Über ein Adapterkabel agiert das Gerät
zusätzlich als DVB-T-Decoder für normale
Fernseher. Beim Testlauf in Leipzig wurden
die Sender im VHF- sowie im UHF-Frequenzband
problemlos gefunden. Der Tuner eignet
sich sogar für schwächere Empfangszonen.
Leider fehlen Fernbedienung und Kopfhörer
im Lieferumfang. Der Sichttest ergab ein zufriedenstellendes
Bild, das keine Pixelfehler
aufwies, aber angesichts der geringen Auflösung
schnelle Bewegungen mit minimaler
Unschärfe quittierte. Sonneneinstrahlung
mag das spiegelnde Display indes kaum.
Für den Campingausflug oder den Besuch im
Park reicht die Qualität trotzdem. Der zweite
Zuschauer darf von der Seite einen ebenfalls
ungetrübten Blick riskieren. 1
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Hauppauge
Modell (Version) myTV Player, Modell 352
Preis/Straßenpreis
149,99 Euro/120 Euro
Größe (B/H/T)
122 × 78 × 184 mm
Gewicht
200 g
Informationen
www.hauppauge.de
Lieferbar seit
erhältlich
Ausstattung
Analogtuner
Aktivitätsanzeige
Antenne/Fernbedienung
Tuner
sonstiges Zubehör
DVB-T
DMB
DVB-H
Tasche, TV-Adapterkabel,
Antenne mit Magnetfuß
Display
LCD
Display-Auflösung 320 × 240
Größe Display
Energieversorgung
Akkulaufzeit (Stunden)
Anschlüsse
Tuner-Emfindlichkeit
Ladegerät
Funktion
Audioformate
3,6 Zoll
Lithium-Ionen
3–4 h
Kopfhörer, Mini-USB,
SD-Karten-Slot, AV-Out, ANT.ENT
MP3
WMA
WAV
–70 dB
AAC
sonstige Audioformate –
Videoformate
Bildformate
Extras
VORTEILE/NACHTEILE
Video-, MP3-Funktion
ordentlicher Empfang
einfache Bedienung
BEWERTUNG
MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4/ISO
MP4, DivX 4.0/5.0, Xvid
JPEG
DVB-T-Radio, Spiele, EPG
keine Fernbedienung
dürftige Lautsprecher
unhandliche Anleitung
Praxis
Installation sehr gut 8,5/10
Bedienung gut 10/15
Ausstattung gut 11/15
Wiedergabequalität gut 21/30
Empfang befriedigend 6/10
Gesamt
56,5 von 80 Pkt.
Preis/Leistung
gut
ERGEBNIS
71 %
gut
Hauppauge
myTV Player Modell 352
TESTERGEBNIS
gut
3.2009
PREIS/LEISTUNG
Gut
Bilder: Hauppauge, Stock.xchng
68 DIGITAL TESTED 3.2009
Bilder: Toshiba, Stock.xchng
gut
Thoshiba
JournE M400
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
3.2009
MEDIA-PLAYER MIT DVB-T: TOSHIBA „JOURNE M400“
Bild im Rahmen
Digitaler Bilderrahmen oder portabler Multimedia-Player? Beim
„JournE M400“ konnte sich Toshiba nicht wirklich entscheiden und packte
beides in ein Gerät – inklusive DVB-T für den mobilen TV-Empfang.
Auf den ersten Blick wirkt das Gehäuse
des „JournE M400“ tatsächlich
wie eine fortschrittliche Variante
des digitalen Bilderrahmens. Eingefasst von
einer schwarz glänzenden Frontumrandung
liegt ein 4,3-Zoll-Touchscreen-LCD mit einer
Auflösung von 480 × 272 Pixeln (WQVGA). An
den Seiten sind Mini-USB-, Kopfhörer- sowie
Micro-SD-Schnittstellen auffindbar. Innerhalb
des Gehäuses (12 × 8 × 1,72 Zentimeter)
verstecken sich zudem eine ausziehbare
DVB-T-Antenne und ein Mono-Lautsprecher.
Dementsprechend tendiert Toshibas Entwicklung
wohl eher in Richtung multifunktionaler
Allrounder.
Sprachliche Mankos
Primär agiert der Player als Empfangsbasis für
das digitale terrestrische Fernsehen, kurz DVB-
T. Ein automatischer Suchlauf verschafft dem
„M400“ Zugang zu den TV-Programmen im
Sendegebiet. Beim Testlauf vor Ort in Leipzig
wurden sämtliche 16 Sender (VHF- und UHF-
Frequenzband) ohne Schwierigkeiten gefunden.
Ebenso die ortsansässigen Radioinhalte.
Für Randgebiete ist er aber nicht wirklich geeignet.
Die Bildqualität ist insgesamt akzeptabel
bis gut. Aufgrund der leicht matten Display-
Oberfläche entstehen nur tolerable Reflexionen
des Sonnenlichts, sodass der Außeneinsatz
gewährleistet bleibt. Positiv: Ein komfortabler
Programmführer präsentiert je nach Angebot
eine übersichtliche Einzelkanalvorschau. Bis
zu sechs Sender lassen sich alternativ in einer
Übersicht samt Bild nebeneinander visualisieren.
Wer mag, kann per „Herz“-Button seine
persönliche Favoritenliste erstellen. Als obligatorisch
erweisen sich unter anderem TV-Zoom,
Kindersicherung, Kanalsperre oder Untertitelanzeige.
Manko des Geräts ist die bisweilen
ärgerliche Beschriftung bestimmter Menüangaben.
Textliche Informationen werden mit
abgebrochenen Meldungen quittiert, Umlaute
im EPG zeitweise gänzlich ignoriert. Uns fehlen
zudem ein paar Modifizierungsoptionen für
Kontrast bzw. Farbwiedergabe. Andererseits
verfügt der „M400“ über diverse Zusatzfeatures
wie Video-, Foto- und Musikmodus. Leider
existiert keine interne Speicherkapazität,
weshalb die Funktionen nur mit eingelegter
SD-Karte anwählbar sind.
Für Durchschnittszuschauer
Videos und TV-Bild können variabel als
4 : 3-Version (Letterbox/Panscan) oder 16 : 9-
Variante angesehen werden. Die Bedienfelder
sind angenehm groß, allerdings optisch puristisch
gehalten. Der Touchscreen selbst reagiert
zügig und nach der Kalibrierungsphase präzise
auf die Kommandos. Trotzdem bedarf die Steuerung
eines gewissen Feingefühls – nichts
für Grobmotoriker. Akustisch überrascht die
kräftige, kaum verzerrte Ausgabe des hinteren
Lautsprechers. Die Wiedergabe per Kopfhörer
(nicht beiliegend) kommt eher durchschnittlichen
Hörgewohnheiten entgegen, klingt
transparent und unaufdringlich. Abspielbar
sind normale Formate wie MP3 und AVI. Den
angebrachten Ständer aufklappen, Antenne
raus – dank unkomplizierter Handhabung sowie
des umfangreichen Funktionsumfangs ist
der „JournE M400“ eine gute Lösung für sommerlichen
Outdoor-TV-Spaß, sofern der Besitzer
sich im DVB-T-Kerngebiet aufhält. 1
FAZIT
Der Bilderrahmen, der ein schnörkelloser
Multimedia-Player ist. Überall einsetzbar
und optisch wie akustisch ein idealer
Sommerbegleiter. Sprachlich darf die
Software aber nachgebessert werden.
Mario Hess
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Toshiba
Modell (Version)
JournE M400
Preis/Straßenpreis
169 Euro/140 Euro
Größe (B/H/T)
120 × 80 × 17,2 mm
Gewicht
166 g
Informationen
www.toshiba.de
Lieferbar seit
erhältlich
Ausstattung
Analogtuner
Aktivitätsanzeige
Antenne/Fernbedienung /
Tuner DVB-T/DMB/DVB-H / /
sonstiges Zubehör
1-GB-Micro-SD-Karte,
SD-Adapter, Handgurt
Display
Touchscreen-LCD
Display-Auflösung
480 × 272 Pixel
Größe Display
4,3 Zoll
Energieversorgung
Lithium-Ionen
Akkulaufzeit
3 h
Anschlüsse
Kopfhörer, Mini-USB,
SD-Kartenslot
Tuner-Emfindlichkeit
–60 dB
Ladegerät
Funktion
Audioformate
sonstige Audioformate
Videoformate
Bildformate
Extras
MP3
VORTEILE/NACHTEILE
multifunktionell
günstig
präziser Touchscreen
BEWERTUNG
WMA
WAV
AAC
AVI
JPEG, BMP
DVB-T-Radio, Video, MP3-Player,
Foto, EPG
Textfehler
lange Umschaltzeiten
kein externer Antennenanschluss
Praxis
Installation gut 8/10
Bedienung gut 11/15
Ausstattung gut 12,5/15
Wiedergabequalität gut 23/30
Empfang befriedigend 6/10
Gesamt
60,5 von 80 Pkt.
Preis/Leistung
gut
ERGEBNIS
76 %
Gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
69
entertainment
Aktuelle DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen
EINFACH MAL BLAUMACHEN
Sicherlich wollen wir Sie nicht dazu
auffordern, sofort alles stehen und
liegen zu lassen. Stattdessen widmet
sich diese Ausgabe verstärkt dem künftigen
DVD-Nachfolgeformat, der Blu-ray Disc. Inzwischen
erscheinen die meisten aktuellen
Filmtitel parallel auf dem klassischen Medium
und auf der blauen Scheibe. Das ist
insbesondere für Besitzer des notwendigen
Equipments eine erfreuliche Tatsache. Wer
demnach über einen Full-HD-Fernseher sowie
das passende 5.1-Audiosystem verfügt, sollte
eventuell jetzt den Player aufrüsten. Nur
mit dem richtigen Ausgangsmaterial macht
die höhere Auflösung bzw. der Surround-
Klang richtig Sinn. Keine Sorge, die alten Silberlinge
sind weiterhin abspielbar. Welche
Blu-rays in den folgenden Wochen das Beste
aus dem Format herausholen, verraten wir Ihnen
auf insgesamt acht Spezialseiten. Unter
anderem finden Sie dort die Comicadaption
„The Spirit“, die sich visuell an Frank Millers
„Sin City“ anlehnt. Ausgerechnet der genannte
Zeichner übernahm selbst die Regie. Ob
das eine gute Entscheidung war? Ebenfalls
frisch eingetroffen: Die originale UK-Version
der Guy-Ritchie-Räuberpistole „RocknRolla“.
Gerade noch im deutschen Kino, jetzt schon
auf Blu-ray in englischer Sprache erhältlich.
Sofern Sie britisch-coolen Humor inklusive
einer rasanten Inszenierung mögen, liegen
Sie mit dieser stilistischen Fingerübung exakt
richtig. Selbstverständlich darf Baz Luhrmanns
Epos „Australia“ nicht fehlen. Wo,
wenn nicht im Heimkino, kommen die breit
bebilderten Landschaftsaufnahmen derart
effektvoll zur Geltung? Für alle, die dennoch
lieber bewährte DVD-Kost erwerben wollen,
hat unsere Redaktion diesmal das Actionund
Science-Fiction-Segment geplündert.
Jason Statham tritt mächtig das Gaspedal
durch, Horror-Ikone Bruce Campell verfilmt
sein Leben und die „Futurama“-Crew durchquert
letztmalig den Weltraum. Für jeden
dürfte etwas dabei sein. Wir wünschen einen
angenehmen Sommerbeginn mit viel blauem
Himmel! 1
Mario Hess
DEMNÄCHST AUF DVD
Nach Erscheinen dieser Ausgabe sind folgende
DVDs im Handel erhältlich:
Vicky Christina Barcelona 18. Mai 2009
Der seltsame Fall des
Benjamin Button
25. Mai 2009
Saw V – Unrated 1. Juni 2009
Transporter 3 5. Juni 2009
Twilight 8. Juni 2009
Bolt –
Ein Hund für alle Fälle
18. Juni 2009
DIGITAL TESTED bewertet DVDs und Blu-rays in den Disziplinen „Bild“, „Ton“ und „Extras“. In jedem Teilbereich können insgesamt
maximal zehn Punkte erreicht werden. Somit ergibt sich eine Gesamtpunktzahl aus allen drei Disziplinen von höchstens 30
Punkten. Das Ergebnis bewertet die technische Ausstattung der Disc. Den Film beurteilen wir per Fünfsterne-System. Bei der
Filmwertung werden keine Punkte vergeben. Verteilt wird wie folgt:
Filmwertung:
STERNE
Punkte Sehr gut Gut Befriedigend Ausreichend Mangelhaft Ungenügend
SO BEWERTEN WIR
TONTEST
Dolby Digital und DTS bieten heute schon
bis zu acht Kanäle (7.1), die, richtig genutzt,
tollen Raumklang erzeugen können.
DIGITAL TESTED prüft Tonformat und Klang,
wobei nicht gemessen, sondern gehört wird.
Schließlich geht es beim Thema Heimkino
um den Spaß am Erlebnis. Dabei berücksichtigen
wir in jedem Fall die Originalmischung
eines Films. Liegt von einem Film, der 30
Jahre alt ist, nur eine Mono-Mischung vor,
so ist dies das Format, das die DVD oder
Blu-ray bieten sollte. In Fällen von Klassikern
bewerten wir dementsprechend nur die
zutreffenden Kategorien. Zum Testen ziehen
wir jeweils die deutsche Tonspur und die
Originalsprache heran. Die Disc muss sich
in fünf Kategorien bewähren: Je zwei Punkte
sind maximal zu erreichen bei „Tonformat“
(also z. B. DTS und Dolby Digital Surround),
„Raumklang/Raumtiefe“ (Wird das Heimkino
mehrdimensional ausgenutzt?), „Rauschen“,
„Dynamik“ (Erleben wir beim Test
einen lebendigen Ton, der die Lautsprecher
entsprechend der Filmhandlung belastet?)
und „Verständlichkeit der Dialoge“.
BILDTEST
Die DVD oder Blu-ray wird im Bildtest nicht nur am klassischen Fernseher
geprüft, sondern auch auf einem hochauflösenden HDTV-Beamer mit digitaler
Signalzuführung an einer Leinwand mit einer Bilddiagonale von 3,35
Meter. Wir prüfen wiederum fünf Kategorien, wobei jeweils maximal zwei
Punkte zu erreichen sind. Insgesamt kann die Disc im Bildtest also zehn
Punkte erhalten. DIGITAL TESTED achtet auf „Kontrast“ und „Schärfe“,
„Nachzieheffekte/Artefakte“ (also Ruckler, Standbilder, digitale Fehler,
doppelte Konturen), „Farbdarstellung“ (feine Farbabstufungen sollten
zur Geltung kommen) und „Schwarzwert“ (d. h. am Fernseher wird getestet,
wie tief das Schwarz in dunklen Szenen wirklich ist). Bei Klassikern
schaut DT besonders bei der Farbdarstellung auf eine sorgfältige Restaurierung.
Auch hier bewerten wir nur zutreffende Kategorien.
EXTRAS
DVDs und Blu-rays machen viel Spaß, weil sie Zusatzmaterial mit einem
echten Mehrwert enthalten. DIGITAL TESTED schaut nach, ob ein informatives
Booklet vorhanden ist und bewertet die „Gestaltung des Menüs“. Maximal
zwei Punkte sind hierbei zu erreichen, wenn es animiert ist oder sonstige Besonderheiten
aufweist. Statische Menüs erhalten einen Punkt. Der „Umfang
des Bonusmaterials“ wird ebenfalls mit maximal zwei Punkten bewertet.
Beim „Inhalt“ achtet die Redaktion darauf, ob das Material interessant und
vielschichtig ist, dann gibt es zwei Punkte. Zudem honorieren wir das Fehlen
von „Werbung“. Hier gibt es Punktabzug, wenn das Bonusmaterial lediglich
aus Werbung für diesen oder andere Filme besteht. Insgesamt sind, wie auch
im Bild- und Tontest, zehn Punkte zu erreichen.
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng
70
DIGITAL TESTED 3.2009
ALLES IN BLAU
Blu-ray – Hintergründe, Produkte, Tests
NEU
am Kiosk!
Jetzt neu am Kiosk
und täglich aktuell unter www.bluray-vision.de
entertainment
DVD
LAKEVIEW TERRACE Regie: Neil LaBute, US 2008
DRAMA
FILMINHALT:
Vertrieb: Sony Pictures
Bildformat: Widescreen (2,40:1),
anamorph
Tonformate: Dolby Digital 5.1
Darsteller: Samuel L. Jackson, Kerry
Washington
Laufzeit: 106 min
FSK:
ab 12 Jahren
Preis: 18 Euro
Veröffentlichung: 19. Mai 2009
Handlung: Der urbane Albtraum beginnt für Chris
(Patrick Wilson) und seine afroamerikanische
Ehefrau Lisa beim Umzug ins San Fernando Valley,
Los Angeles. Beide beziehen ihr Traumhaus,
geraten allerdings unversehens mit Nachbar
Abel Turner (Samuel L. Jackson) aneinander.
Der schwarze Cop wacht über die allgemeine
Ordnung der Gemeinde. Seine eigenen Kinder
erzieht er streng. Von der gemischtrassigen
Beziehung des ankommenden Paars sowie deren
linksliberaler Einstellung hält Turner jedoch
schon von Anfang an nichts. Jene Ablehnung
bekommen die beiden Neuankömmlinge deutlich
zu spüren. Zunächst formuliert Turner seine
Prinzipien höflich, später provoziert er öffentlich
Streit. Turner überschreitet die letzte Grenze.
Als Chris und Lisa ihre Privatsphäre schützen,
eskaliert die Situation.
Film: Nach dem gescheiterten Ausflug ins Horrorgenre
(„Wicker Man“) kehrt Regisseur Neil
LaBute („Besessen“) glücklicherweise ins ernste
Fach zurück – mit einem schweren Rassismus-
Stoff samt vertauschten Rollen. Die Rolle des
erzkonservativen Polizisten wird diesmal durch
einen schwarzen Darsteller vertreten. Überhaupt
lösen sich viele Figuren von üblichen Klischees.
Ganz behutsam steigert LaBute die Spannung,
bis der Thriller leider erstaunlich konventionell
endet. Wissenswert: Im Distrikt „Lakeview Terrace“
verprügelten 1991 weiße Polizisten den
Afroamerikaner Rodney King an einer Tankstelle.
Der spätere Verlauf der Gerichtsverhandlung
löste starke Unruhen in L.A. aus.
DVD: Nicht ein sonnig-gelber, sondern ein grünlicher
Farbton beherrscht die Darstellung des
US-Westküstenstaats. Häufig überstrahlt das
Bild. Audiotechnisch liegt der Schwerpunkt auf
den Dialogen, wobei die wenigen Akustikeffekte
gefällig wirken. Der Score unterstreicht die Dramatik.
Im Bonusmaterial sind insbesondere der
Blick hinter die Kulissen sowie entfallene Szenen
interessant. Audiokommentar und Trailer
beschließen die Scheibe. 1
BEWERTUNG DVD
Bildqualität 7/10
Tonqualität 7/10
Bonusmaterial 6/10
Kurzfazit: Sprödes Rassismus-Drama mit
vertauschten Rollen und vorhersehbarem
Ende. Trotzdem sehenswert, vor allem dank
Samuel L. Jackson.
MY NAME IS BRUCE – LIMITED EDITION Regie: Bruce Campell, US 2008
DVD- NEUHEITEN
HORROR
FILMINHALT:
Vertrieb: Alive AG
Bildformat: Widescreen (2,35:1),
anamorph
Tonformate: Dolby Digital 5.1
Darsteller: Bruce Campbell, Janelle
Farber, Adam Boyd
Laufzeit: 81 min
FSK:
ab 16 Jahren
Preis: 23 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: Am Set seines nächsten Videotheken-Blockbusters
„Cave Alien 2“ lief gerade
noch alles (mehr oder weniger) rund, als sich
Darsteller Bruce Campell plötzlich in Gold Lick,
Oregon wiederfindet. Deren Einwohner entführten
den egozentrischen Star kurzerhand, da sie
ihn im Kampf gegen einen China-Dämon auf dem
benachbarten Friedhof benötigen. Jener tötet –
schaurig, schaurig – alle Anwesenden ohne
Gnade. Warum ausgerechnet Bruce das Problem
lösen soll? Weil Gothic-Teen Jeff, der größte existierende
Campell-Fan, mit dem Unterschied zwischen
Realität und Fiktion schwer klarkommt.
Freibier sowie das tiefe Dekolleté von Jeffs Mama
halten den Leinwandhelden zunächst zurück.
Doch als der bärtige Untote erscheint rennt
Bruce um sein Leben!
Film: Eine satirische Huldigung von Bruce
Campell, mit Bruce Campell, an Bruce Campell.
Im Grunde reicht jene Inhaltsangabe, um die
Zielgruppe exakt zu definieren. Wer das bisherige
Gesamtwerk des Schauspielers („Evil
Dead“, „Bubba-Ho-Tep“) mag, darf sich auch
hier gut unterhalten fühlen. Selbst wenn manche
Gags (z. B. das Trinken aus einer Flasche
voll Urin) gründlich in die Hose gehen und sich
andere Scherze nur eingeweihten Anhängern
erschließen, gefällt das Resultat durch die ordentliche
Portion Selbstironie. Außerdem haben
wir ein Herz für Gummi-Bösewichte.
DVD: Qualitativ reichen weder Bild noch Ton
über den normalen Standard einer Low-Budget-Produktion
hinaus. Kompressionsartefakte
sowie stetiges Bildrauschen begleiten die Ereignisse.
Beim Klang empfehlen wir die originale
Tonspur, obwohl diese nur geringfügig ausgewogen
ausfällt. Indes hören sich die Stimmen deutlich
besser an. Überzeugend ist hingegen das
witzige Bonusmaterial, darunter ein launiger Audiokommentar,
das abgedrehte Making-of und
Extras zu „Cave Alien 2“. Fans kaufen übrigens
die Limited Edition mit zwei DVDs. 1
BEWERTUNG DVD
Bildqualität 5/10
Tonqualität 6/10
Bonusmaterial 8/10
Kurzfazit: Lang lebe der Trash-König!
Diese Bruce-Campell-Horror-Show ist unentbehrlich
für Fans und leidlich amüsant
für den Rest der Menschheit.
Bilder: Alive AG, Sony Pictures, Universal Pictures
72
DIGITAL TESTED 3.2009
DEATH RACE Regie: Paul W. S. Anderson, US 2008
ACTION
FILMINHALT:
Vertrieb: Universal Pictures
Bildformat: Widescreen (2,35:1)
anamorph
Tonformate: Dolby Digital 5.1
Darsteller: Jason Statham, Joan
Allen, Ian McShane
Laufzeit: 106 min
FSK:
ab 18 Jahren
Preis: 24 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: Im Jahr 2012 ist die amerikanische
Wirtschaft am Boden, profitgierige Konzerne
beuten ihre Arbeitskräfte aus und ein faschistisches
Regime regiert die Staaten. Flucht vor
der Realität bieten lediglich brutale Wettkämpfe,
die gegen hohe Gebühren live im Internet
übertragen werden. Das bekannteste Spektakel
ist derzeit ein Wagenrennen auf der Gefängnisinsel
Terminal Island: Death Race. Schwer
gepanzerte Autos, bewaffnet mit einem gigantischen
Arsenal an Schnellfeuergewehren oder
Flammenwerfern, drehen ihre Runden, bis kein
Fahrer mehr übrig bleibt. Hinter den Steuerrädern
sitzen ausgewählte Häftlinge, denen nach
fünf siegreichen Einsätzen die Freiheit winkt
– oder vorher ein Begräbnis. Augenblicklich
benötigt die skrupellose Gefängnisdirektorin
Hennessey (Joan Allen) jemanden, der in die
Maske des verstorbenen Favoriten Frankenstein
(David Carradine) steigt. Ihr potenzielles Opfer
ist der ehemalige Speedway-Champion Jensen
Ames (Jason Statham), der kürzlich neben
seiner ermordeten Frau aufgefunden wurde.
Frankenstein trennte nur noch ein Sieg von der
Entlassung und ohne diese Attraktion sinken
die Einschaltquoten. Unterstützung findet Ames
bei dem stoischen Mechaniker „Coach“ (Ian
McShane) sowie seiner Beifahrerin Elizabeth
(Natalie Martinez). Die Ampel schaltet auf Grün!
Fahr oder stirb!
Film: Weshalb Regisseur Paul W. S. Anderson
(„Resident Evil“) ausgerechnet dem Trash-Klassiker
„Death Race“ ein Remake verpasste, war
Cineasten lange ein Rätsel. Schließlich war
der Vorgänger ein satirisch-komödiantischer
Low-Budget-Streifen aus der Schmiede von Roger
Corman. Der aktuelle Film destilliert lediglich
das testosteronhaltige Material und dreht
mächtig an der Temposchraube. Humorige Einlagen
streicht Anderson gänzlich. Stattdessen
setzt er wie gewohnt auf visuelle Effekte sowie
jede Menge Blechschäden. Krawallkino ohne
Schnörkel oder Sentimentalität. Überraschenderweise
gelang eine adäquate, schauspielerisch
hochwertige Besetzung, unter anderem
mit dem britischen Edelmimen Ian McShane
(„Deadwood“) und Joan Allen („Pleasantville“).
In der Hauptrolle darf idealerweise „Transporter“-Ikone
Jason Statham den coolen Fahrzeugpiloten
geben. Ein Beleg dafür, dass er momentan
den einzig echten Actionhelden des Filmbusiness
darstellt. Obwohl die Handlung kaum
mehr als ein Aufhänger für benzingetränkte
Stunts sein soll und ansonsten Klischee an
Klischee reiht, kommt genügend Spannung auf.
Mitunter erinnert die Inszenierung an Videospiele:
Wenn Statham und Co. über Symbole am
Boden brettern, die ihre Waffen oder das Verteidigungsequipment
freischalten, dann grinsen
Konsolen-Junkies breit. Brennendes Vollgummiprofil,
stählerne Boliden, Outlaw-Charaktere –
im Dauerfeuer der Maschinengewehre, das die
Story zerlegt, hilft nur das Abschalten des Gehirns.
Hartes Popcornkino für Männer.
DVD: Das futuristische Design der Gefängnisinsel
wirkt grau und heruntergekommen. Ein
kontrastiv überzogener Optikstil mit nur sehr
wenigen bzw. schwachen Farben. Bisweilen
scheint sich auch die Kamera an PC-Vorbildern
zu orientieren. Heulen die Motoren auf,
beginnt überdies schon das nächste Rennen
mit wummernden Zusammenstößen und Explosionen,
die lautstark aus dem 5.1-System
krachen. Im Grunde staucht der Geräuschpegel
den Zuschauer während der Wettkampfphasen
auf dem Sofa zusammen. Dynamisch, wuchtig,
kraftvoll. Die Abmischung ist ebenfalls dynamisch
und äußerst gelungen. Das Bonusmaterial
entspricht der soliden Standardausstattung,
wobei besonders das Making-of „Wie man ein
Death Race macht“ inhaltlich überzeugt. Des
Weiteren existieren ein angenehm informativer
Audiokommentar sowie eine Stunt-Analyse. Genügend
Stoff für den zwischenzeitlichen Boxenstopp.
Trailer gibt’s obendrauf. 1
BEWERTUNG DVD
Bildqualität 7/10
Tonqualität 8/10
Bonusmaterial 5/10
Kurzfazit: Ready, set, go! Abgefahrene
Action mit adrenalinhaltigen Stunts. Bitte
Hirn abschalten und von der dröhnenden
Inszenierung in den Sitz drücken lassen.
DVD- NEUHEITEN
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 73
entertainment
DVD
FUTURAMA: LEELA UND DIE ENZYKLOPODEN Regie: Peter Avanzino, US 2008
ANIMATION
FILMINHALT:
Vertrieb: 20th Century Fox
Bildformat: Widescreen (1,78:1)
anamorph
Tonformate: Dolby Digital 5.1
Laufzeit: 85 min
FSK:
ab 12 Jahren
Preis: 15 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: Bye bye, Mars Vegas. Das Spielerparadies
hat ausgedient und wird umgehend durch
eine modernere Version ersetzt. Ökologisch
gesehen ist der Bau allerdings eine Katastrophe.
Gott sei Dank gibt’s die notwendige Unbedenklichkeitsstudie
von Professor Hubert J.
Farnsworth gegen geringen Aufschlag. Die restliche
Planet-Express-Crew verfolgt das korrupte
Treiben skeptisch. Am Rande skandieren aktive
Öko-Feministinnen „Haltet den Roten Planeten
grün!“, während Leela den letzten Wüstensandegel
rettet. Fry entdeckt zwischenzeitlich, dass
er plötzlich Gedanken lesen kann, und Bender
bändelt mit der Geliebten des ortsansässigen
Roboter-Mafia-Chefs an. Verwirrend? Kein Wunder,
denn schließlich ist das hier „Futurama“.
Schlussendlich treffen sich alle bekannten Gesichter
des Comicuniversums auf dem intergalaktischen
Golfplatz, um einen Kampf uralter
Mächte zu entscheiden.
Film: Es heißt wohl Abschied nehmen von Matt
Groenings Science-Fiction-Satire. Zumindest
vorerst ist dies der letzte abendfüllende Spielfilm.
Vor dem endgültigen Finale entzünden die
Macher jedoch nochmals ein gelungenes Gag-
Feuerwerk. Fry, Bender und Co. treffen einen
ausgeflippten Geheimbund mit Silberfolie auf
den Köpfen, Zapp Brannigans Libido geht auf die
Jagd nach Leela und Snoop Doggs eingemachte
Präsenz darf den Richter mimen. Anspielungen
auf die Tatsache, dass es sich um die finale Folge
handelt, dürfen natürlich nicht fehlen. Planet
Express verkündet per Banner: „Going Out Of
Business Forever! Again!”, also „Geschäftsaufgabe!
Schon wieder!“ Tröstlicherweise lässt die
Geschichte aber immerhin noch Raum für eine
sechste Staffel.
DVD: Das Glücksrad des Bonusmaterials ist bis
zum Rand vollgestopft. Ein recht belangloser
Audiokommentar und das animierte Storyboard
gehören zu den vernachlässigbaren Extras, während
„Bender’s Kino Knigge“, entfallene Szenen
oder „Zapp’s Liebestipps“ das Zwerchfell reizen.
Die Bildqualität überschreitet selten die übliche
TV-Performance und neigt zu kleineren Artefakten.
1
BEWERTUNG DVD
Bildqualität 7/10
Tonqualität 6/10
Bonusmaterial 8/10
Kurzfazit: Unendliche Gag-Weiten. Bevor
die Planet-Express-Crew im schwarzen
Loch der TV-Geschichte verschwindet, drehen
Bender und Co. letztmalig richtig auf.
SCREAMERS: THE HUNTING
Regie: Sheldon Wilson, US 2009
DVD- NEUHEITEN
SCIENCE-FICTION
FILMINHALT:
Vertrieb: Sony Pictures
Bildformat: Widescreen (1,78:1)
anamorph
Tonformate: Dolby Digital 5.1
Darsteller: Gina Holden, Jana
Pallaske, Greg Bryk
Laufzeit: 91 min
FSK:
ab 16 Jahren
Preis: 20 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: 13 Jahre nach der Flucht von Colonel
Joe Hendricksson vom Planeten Sirius 6B wird ein
Sonderkommando auf jene Welt geschickt, um
einen später empfangenen Notruf zu überprüfen.
Allerdings dürfte dort kein menschliches Leben
mehr existieren, da nach dem vergangenen Bürgerkrieg
zwischen Bergbaugesellschaft und Wissenschaftlern
nur verbrannte Erde zurückblieb.
Im Sand versteckt sich zudem eine tödliche
Gefahr: die Screamers. Vernichtungsmaschinen,
die erbarmungslos ihre Opfer zerstören. Als die
Crew der „Medusa“ landet, findet sie bald eine
Bunkeranlage mit verlassenen Produktionsstätten.
Welches Geheimnis verbirgt Sirius 6B?
Film: Adaptionen der Stoffe von Science-Fiction-
Autor Philip K. Dick versprechen normalerweise
gute Unterhaltung und hintergründige Inhalte.
Aus seiner Feder stammen unter anderem die
Vorlagen für „Blade Runner“ oder „Total Recall“.
Auch „Screamers“ (anhand der Originalgeschichte
„Variante Zwei“) wurde bereits 1995 als mittelprächtiger
B-Movie verfilmt. Die Fortsetzung ist
eine Direct-to-DVD-Produktion und erreicht leider
bestenfalls das Niveau einer Doppelfolge „Outer
Limits“. Günstige Sets, künstliche CGI-Effekte
sowie recht rabiate, wenngleich spärliche SFX:
Insgesamt ein eher innovationsloses Vergnügen.
Aus der Schauspielerriege sticht lediglich Altstar
Lance Henriksen („Aliens“) heraus.
DVD: Der Trailer und ein einigermaßen interessantes
Making-of sind alles, was das Bonusmaterial
hergibt. Sonstige Extras? Fehlanzeige!
Optisch sorgt ein unterkühlt-künstliches Bild
für TV-Atmosphäre. Die mechanischen Effekte
wirken bisweilen drastisch, die computeranimierten
Sequenzen durchschnittlich. Die DVD
macht nichts falsch, allerdings wirkt nichts berauschend.
Letzteres gilt ebenso für die frontlastige
Akustik. 1
BEWERTUNG DVD
Bildqualität 6/10
Tonqualität 5/10
Bonusmaterial 3/10
Kurzfazit: Metzelnde Roboter und flüchtende
Darsteller. Eine mäßig gespielte
Sci-Fi-Belanglosigkeit, die aus ihrem niedrigen
Budget das Maximale herausholt.
Bilder: 20th Century Fox, Kinowelt, Sony Pictures
74
DIGITAL TESTED 3.2009
THE STRANGERS (UNRATED) Regie: Bryan Bertino, US 2008
HORROR
FILMINHALT:
Vertrieb: Kinowelt
Bildformat: Widescreen (2.35:1)
anamorph
Tonformate: Dolby Digital 5.1
Darsteller: Liv Tyler, Scott
Speedman, Glenn Howerton
Laufzeit: 84 min
FSK:
ab 18 Jahren
Preis: 18 Euro
Veröffentlichung: 8. Mai 2009
Handlung: Nach der Hochzeitsfeier von gemeinsamen
Bekannten zieht sich das junge Paar
Kristen und James (Liv Tyler und Scott Speedman)
in eine abgelegene Sommerresidenz zurück, um
eine romantische Nacht zu verleben. Während
James kurz Zigaretten holen geht, klopft eine
fremde Frau an die Haustür. Trotz Kristens Versicherung,
dass sie sich in der Adresse geirrt haben
müsse, schleicht die Unbekannte weiterhin
unermüdlich ums Haus. Der Psychoterror nimmt
ausufernde Züge an, als noch zwei weitere
maskierte Personen auf Kristen einwirken, alle
Fluchtwege abschneiden und heimlich Dinge im
Haus verändern. Selbst James‘ Rückkehr scheint
die Situation nicht zu verbessern. Eher zieht sich
die Panikschlinge sogar noch weiter zusammen.
Motiv und Gesinnung der drei Täter bleiben unbekannt.
Ein Horrorszenario, das zunächst noch
schockt, nach der Hälfte des Films aber leider
etwas an Reiz verliert.
Film: Viele Filme hat der 31-jährige Regisseur
Bryan Bertino noch nicht gemacht. Doch seinen
Zuschauern eine Heidenangst einjagen,
das kann er! Mit nur einer Handvoll Darstellern
inszeniert er „The Strangers“ als puren Psychoterror.
Dabei nimmt sich Bertino weniger das
Splatter-Genre zum Vorbild, sondern bedient
sich stattdessen größtenteils an klassischen
Suspense- und Psychoelementen, um die Bedrohung
durch die Fremden fühlbar werden zu
lassen. Im Mittelpunkt der Darstellung steht
zweifelsohne Liv Tyler. Ohne ihre überzeugende
Gestik und Mimik würde dem Ganzen der entscheidende
Angstfaktor fehlen. Das gehörige
Entsetzen steht ihr sprichwörtlich ins Gesicht
geschrieben. Dementsprechend kann sich der
Zuschauer in die hineinversetzen und steht die
Situation mit ihr bis zum Schluss aus.
In Schriftform wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass die Handlung auf wahren Begebenheiten
beruht. Laut Bertino stammen diese
aus seiner Kindheit, sind allerdings wesentlich
unspektakulärer, als man zunächst annehmen
möchte. Ein Fremder klopfte an die Tür seines
Elternhauses und fragte nach jemandem, der
dort nicht wohnte. Im Nachhinein stellte sich
heraus, dass es genau zu diesem Zeitpunkt eine
Einbruchserie in der Nachbarschaft gab. Aus
dieser Begegnung der unheimlichen Art und womöglich
auch dem Mordfall der Manson-Familie,
der in dem Krimi „Helter Skelter“ geschildert
wird, strickte Bertino ein eigenes Skript, das
sich ganz und gar dem Moment des Bewusstwerdens
widmet. Der Schrecken, wenn man der
Eindringlinge gewahr wird, ist der schlimmste –
„The Strangers“ zeigt ihn gleich mehrmals. Die
Unrated-Variante ist zwei Minuten länger als
die normale Fassung und zeigt zum einen, wie
James den Truck der Fremden durchsucht, und
verlängert zum anderen den Schluss um Kristens
verzweifelten Fluchtversuch.
DVD: Für die bedrückende Atmosphäre setzte
man akustischen Horror par excellence ein. Tom
Hajdus und Andy Milburns (Musik: „The Hills Have
Eyes“) metallisches Geschrammel jagt einem
mit Frequenzen im Tieftonbereich Angst und
Schrecken ein. Wohl platzierte Schockeffekte
zerren an den Nerven. Und selbst die Stille nach
dem unerwarteten Klopfen wirkt beängstigend.
Ganz dynamisch schleichen die Täter hörbar um
den Zuschauer herum, lassen Windspiele klimpern
und zerkratzte Platten laufen.
Erwartungsgemäß ist die Atmosphäre sehr düster.
Gelegentliche Unschärfen und wenig Farben
sprechen nicht gerade für visuellen Hochgenuss.
Das gemütliche Wohnzimmer, das mit einem
Schlag jegliche Sicherheit verliert, funktioniert
aber trotzdem. Vielleicht sogar gerade durch die
geringe Ausleuchtung. Über den Beitrag „The
Elements Of Terror“ erfährt man mehr über die
Angst vor dem Unbekannten im eigenen Wohnraum.
Drei Interviews und zwei zu Recht getilgte
Szenen bilden den Rest des recht spärlichen
Bonusmaterials. 1
BEWERTUNG DVD
Bildqualität 7/10
Tonqualität 9/10
Bonusmaterial 4/10
Kurzfazit: Theoretisch könnten die Fremden
auch an die Tür des Zuschauers klopfen.
Die Hilflosigkeit der Opfer macht die
simple Handlung absolut angsteinflößend.
DVD- NEUHEITEN
WWW.DIGITAL-TESTED.DE 75
entertainment
BLU-RAY
THE SPIRIT Regie: Frank Miller, US 2008
COMICVERFILMUNG
FILMINHALT:
Vertrieb: Sony Pictures Home Ent.
Bildformat: 2.40 : 1
Tonformate: Dolby True HD 5.1
Darsteller: Gabriel Macht, Samuel
L. Jackson, Eva Mendes,
Scarlett Johansson
Laufzeit: 103 min
FSK:
ab 16 Jahren
Preis: 25 Euro
Veröffentlichung: 16. Juli 2009
Handlung: „The Spirit“ (Gabriel Macht) ist ein
von den Toten auferstandener Cop, der aus
der Schattenwelt heraus gegen das Verbrechen
in Central City kämpft. Sein Erzfeind ist der
Octopus (Samuel L. Jackson), der die gesamte
Stadt auslöschen will. Neben vielen exotischen
Schönheiten bekommt Spirit es beim Kampf gegen
das Böse auch mit der Juwelendiebin Sand
Saref (Eva Mendes) zu tun, der Liebe seines
Lebens, die sich dem Bösen verschrieben hat.
Film: Frank Millers erster Regieversuch geht
gehörig in die Hose. Auch wenn „The Spirit“
zunächst v. a. durch die von „Sin City“ bekannte
Optik überzeugen kann, fragt sich der
Zuschauer doch recht schnell, was der Regisseur
mit diesem Film eigentlich erreichen will.
Die zusammengestückelt wirkende Inszenierung
sorgt bald für das Verlangen, vorzuspulen bzw.
seine Zeit einer spannenderen Beschäftigung
zu widmen.
Blu-ray: Über den Inhalt lässt sich streiten, über
die hohe Qualität der Disc allerdings nicht. Der
durch Stilmittel markant in Szene gesetzte Film
kann vor allem durch ein hohes Schärfeniveau
überzeugen. Feine Strukturen, wie etwa die
Hautporen der Darsteller, werden filigran gezeichnet.
Alle anderen Faktoren präsentieren
sich sehr verfälscht. Die Kontraste sind sehr
stark, die Farben sehr blass und eingeschränkt.
Störendes Rauschen oder Artefakte sind dank
einer hohen Datenrate Fremdworte. Auch akustisch
kann sich der Film gut behaupten. Die
True-HD-Spuren klingen sehr dynamisch und
sorgen oft für ein räumliches Abbild des Geschehens,
das gelegentlich von satten Bässen
begleitet wird. Die Extras enthalten z. B. einen
Kommentar mit Frank Miller. Außerdem gibt es
eine Doku über den Comicstrip von Will Eisner
und eine Einschätzung des Regisseurs zu seiner
eigenen Person in Bezug auf das Film- und
Comicbusiness. „Grüne Welt“ ist ein Making-of
und bezieht sich auf die Greenscreens, vor
denen fast der ganze Film produziert wurde.
Ein alternatives Ende und ein Trailer runden die
durchschnittliche Ausstattung ab. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 6/10
Blu-ray-Effekt 5,5/10
Kurzfazit: Mit „The Spirit“ macht sich
Frank Miller keine Freunde. Zumindest
technisch kann das optische Spektakel
überzeugen.
AUSTRALIA
Regie: Baz Luhrmann, AU/US 2008
BLU- RAY- NEUHEITEN
LIEBESDRAMA
FILMINHALT:
Vertrieb: 20th Century Fox
Bildformat: 2,35 : 1
Tonformate: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1
(engl.)
Darsteller: Nicole Kidman, Hugh
Jackman, David Wenham
Laufzeit: 165 min
FSK:
ab 12 Jahren
Preis: 20 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: Getrieben von dem Verdacht, ihr
Ehemann betrüge sie, begibt sich Lady
Sarah Ashley (Nicole Kidman) aus der Sicherheit
ihres englischen Landguts in das wilde
Australien der 1940er Jahre. Dort angekommen,
entdeckt sie auf der gemeinsamen Farm, dass
ihr Gatte bereits verstorben ist und der Großrancher
King Carney nach dem alleinigen Rindermonopol
strebt. Mit der Hilfe des Viehtreibers
Drover (Hugh Jackman) und des kleinen Aborigine-Jungen
Nullah (Brandon Walters) setzt sie
sich jedoch gegen Carneys Schergen zur Wehr.
Als die Zerstörungswut des Weltkriegs auch
nach Australien dringt, wird die neu gewonnene
Familie womöglich für immer auseinandergerissen.
Film: Was hat man von einem Film namens
„Australia“ zu erwarten, dessen Werbeplakate
ganz groß die Hauptdarsteller Hugh
Jackman und Nicole Kidman in einer innigen
Umarmung zeigen? Nun, zunächst einmal weite
Panoramaaufnahmen unberührter Naturgebiete,
in deren Weiten sich die beiden Protagonisten
finden und auf dramatische Weise
wieder aus den Augen verlieren. Die Blu-ray
bietet all das, was das Cover verspricht: Romantik,
Drama, Australien und noch mehr
Drama. Vom Kitschfaktor ganz zu schweigen.
Blu-ray: Es fällt auf, dass sich ein Großteil des
Films aus künstlich wirkenden Greenscreen-
Aufnahmen und CGI-Effekten zusammensetzt.
Die ausgesprochen hohe Schärfe legt dabei
alle visuellen Mogeleien offen. Einige wenige
Zeitlupenaufnahmen zeigen zudem Nachzieheffekte
und stellenweise lässt der schwankende
Schwarzwert den Kontrast so staubig
wie die australische Wüste aussehen. Während
der Stampede sowie dem Luftangriff auf die
Darwin-Siedlung zeigt der Soundmix Ambitionen
eines Actionfilms.
Jenseits dieser Szenen sorgt die epochale Musik
für ansprechende Lauschangriffe, wenn sie
nicht gerade die überdramatisierten Abschiedssequenzen
untermalt. Zwei nicht verwendete
Szenen und neun Featurettes (ca. 70 Minuten)
zum Dreh bilden das Bonusmaterial. Der Umfang
ist also alles andere als imposant und hätte
noch eine Erweiterung vertragen können. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 8/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 5/10
Blu-ray-Effekt 4,5/10
Kurzfazit: Baz Luhrmanns großes Dramen-
Epos über den fünften Kontinent sollte
unbedingt auf einer großen Leinwand
geschaut werden, es lohnt sich.
Bilder: 20th Century Fox, Warner Home Video
76
DIGITAL TESTED 3.2009
DER TAG, AN DEM DIE ERDE STILLSTAND Regie: Scott Derrickson, US/CA 2008
SCIENCE-FICTION
FILMINHALT:
Vertrieb: 20th Century Fox
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformate: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1
(engl.)
Darsteller: Keanu Reeves, Jennifer
Connelly, Jaden Smith
Laufzeit: 103 min
FSK:
ab 12 Jahren (beantragt)
Preis: 23,95 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Inhalt: Die Menschheit ist dem Untergang geweiht.
Das geschieht ihr auch ganz recht,
denn schließlich trägt sie die Hauptschuld an
dem Umweltdilemma. Als extraterrestrischer
Botschafter kommt Klaatu (Keanu Reeves) auf
die Erde, um über die Einstellung zur grünen
Problematik zu verhandeln. Seine neutrale
Haltung zu dem Thema könnte die letzte Chance
der Menschen sein. Lenken sie nicht ein,
bedeutet das ihre vollständige Auslöschung.
Kaum setzt Klaatu seinen Fuß auf irdischen
Boden, wird ihm eine Kugel verpasst. Die Meinung
des Außerirdischen jetzt noch umzuwerfen,
dürfte schwierig werden. Astrobiologin Dr.
Helen Benson (Jennifer Connelly) und ihr Sohn
Jacob (Jaden Smith) versuchen ihr Bestes.
Kritik: Scott Derrickson, seines Zeichens Regisseur
von Low-Budget-Produktionen wie
„Hellraiser: Inferno“, versetzte die Handlung
des Robert-Wise-Klassikers von 1951 in die
heutige Zeit. Statt der drohenden Nuklearkatastrophe
beinhaltet der Film eine angedeutete
Öko-Botschaft. Diese Idee wird jedoch
nicht konsequent durchgezogen, weshalb die
sowieso schon recht flache Handlung auf ein
für Hollywood typisches Bombast-Ende hinausläuft.
Aber das kennen wir ja bereits aus
anderen Science-Fiction-Produktionen wie „I
Am Legend“ und „I, Robot“. Schauspielerisch
gibt es ebenso keine Glanzlichter, weshalb
eine karge Erinnerung an einen belanglosen
Film zurückbleibt.
Technik: Zumindest die technischen Knalleffekte
wirken, denn der Subwoofer wummert
insbesondere bei Klaatus Landung in den tiefsten
Frequenzen. Im krassen Gegensatz dazu
gibt Klaatus Wachroboter Gort ohrenbetäubend
hohe Töne von sich. Es wird also die
volle Bandbreite des Klangspektrums bedient.
Etwas düster und teils auch vernebelt präsentiert
sich das Bild zunächst wenig spektakulär.
Einige Nachtszenen, wie Helens Eskorte ins
Militärlabor (neunte Minute), weisen leider
einen milchigen Kontrast auf. Klaatus Landung
ist jedoch das beste Beispiel für eine jedoch
visuell zutiefst beeindruckende Szene mit nur
knapper Beleuchtung. Beim Anblick der zahlreichen
Großstadtlichter dürfte wohl jedem
die Kinnlade herunterklappen, wenn auch nur
kurz. Es sind aber hauptsächlich die Aufnahmen
vom Tage, die durch ihre Detailvielfalt,
kräftigen Farben und exzellente Schärfe bestechen.
Besonders zum Ende hin werden noch
einmal alle Register aufgefahren und die überragende
Detailschärfe wird mit einem riesigen
Heuschreckenschwarm ausgereizt.
Während des Films lassen sich über die Farbtasten
der Audiokommentar von Drehbuchautor
David Scarpa oder das Bild-in-Bild-Feature
aktivieren. Letzteres präsentiert Storyboards
und Previsualisierungen aus dem Computer.
Erklärt wird nichts, weshalb im Hintergrund
nur der Originalton läuft. Ein optionaler Audiokommentar
vom Regisseur hätte hier wie
die Faust aufs Auge gepasst. Sieht man von
den drei belanglosen Alternativsequenzen und
dem eigenbrötlerischen „Wir haben diesen
Film so grün wie möglich produziert“ ab, sind
die HD-Beiträge zur Neuauflage des Klassikers
doch recht informativ. Der Einblick in die
SETI-Forschung könnte einer „Galileo“-Folge
entsprungen sein. „Die Entstehung von Gort“
widmet sich der Designfrage des CGI-Riesen
und wird durch Gorts Workshop ergänzt. Warum
der selbst gebastelte Roboter jedoch immer
wieder zu Staub zerfällt, nachdem man die
„Fertig“-Taste gedrückt hat, weiß niemand. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 9/10
Bonusmaterial 6/10
Blu-ray-Effekt 7/10
Kurzfazit: Oh Gort! Warum ist dieser Film
nicht in sich schlüssiger und warum hat
Keanu Reeves so eine steinerne Miene? Für
kurzweilige Unterhaltung reicht’s!
BLU- RAY- NEUHEITEN
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
77
entertainment
BLU-RAY
KRABAT
Regie: Marco Kreuzpaintner, US 2008
FANTASY
FILMINHALT:
Vertrieb: 20th Century Fox
Bildformat: 2,35 : 1
Tonformate: DTS-HD MA 5.1
Darsteller: David Kross, Daniel Brühl,
Anna Thalbach, Christian
Redl
Laufzeit: 120 min
FSK:
ab 12 Jahren
Preis: 30 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: In den Wirren des Dreißigjährigen
Krieges treibt ein Ruf den hungernden Waisenknaben
Krabat (David Kross) an die Pforte
der dunklen Mühle im Koselbruch. Dahinter
erwartet ihn der Müller (Christian Redl), der den
Jungen als Burschen aufnehmen will. Krabat
übersteht das erste Probejahr, muss jedoch
erkennen, wo er wirklich gelandet ist – in einer
Zauberschule. Der finstere Mann mit der Augenklappe
lehrt neben dem üblichen Handwerk
auch die schwarzen Künste. Krabat versteht
ebenfalls bald, dass er für diese Macht seine
Freiheit opfert. Manchen der Gesellen kostet
die Magie sogar das Leben. Als Krabat das
Bauernmädchen Kantorka (Paula Kalenberg),
kennenlernt, findet er in ihr eine noch stärkere
Zauberkraft: die Liebe.
Film: Der Film basiert auf dem 1971 erschienenen
und mehrfach ausgezeichneten Jugendbuchklassiker
von Otfried Preußler sowie einer
alten sorbischen Volkssage. Obwohl diverse Änderungen
bzw. Auslassungen durch Regisseur
Marco Kreuzpaintner vorgenommen wurden,
bleibt das Resultat dicht am Stoff. Vor allem die
ländlichen Sets sind sehr atmosphärisch. Lediglich
die Kampfszene zwischen Müllerburschen
und Soldaten enttäuscht durch unübersichtlich
rasante Schnittfolgen. Über den unpassenden
Soundtrack von Polarkreis 18 während des Abspanns
legen wir den Mantel des Schweigens.
Blu-ray: Die Bilder wirken milchig grau bis tiefschwarz
und wie von wenigen Kerzen erleuchtet,
wobei das Rauschen verschmerzbar bleibt.
Sanfter Weichzeichner verfremdet die gesamte
Optik gelegentlich. Schärfe sowie Kontrast bleiben
durchschnittlich. Kräftig, dynamisch und
imposant unterstreicht die Musik das Geschehen.
Ein satter Mehrkanalmix mit dämmrigen,
nichtsdestotrotz wuchtigen Klängen. Fast optimal:
Bonusmaterial in Hülle und Fülle. Entfernte
Szenen ergänzen fehlende Elemente, die der
Leser des Buchs aus der Geschichte kennt. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 8/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 8/10
Blu-ray-Effekt 5/10
Kurzfazit: Der Jugendbuchklassiker als
stimmungsvolle Leinwandadaption. Wir
empfehlen das fast magische Bonusmaterial
der Blu-ray Disc.
NORDWAND
Regie: Philipp Stölz, DE 2008
BLU- RAY- NEUHEITEN
DRAMA
FILMINHALT:
Vertrieb: Majestic Home
Entertainment GmbH
Bildformat: 2,35 : 1
Tonformate: DTS-HD MA 5.1
Darsteller: Benno Fürmann, Florian
Lukas, Johanna Wokalek
Laufzeit: 120 min
FSK:
ab 12 Jahren
Preis: 27 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: Die Freunde Toni Kurz (Benno
Führmann) und Andy Hinterstoisser (Florian Lukas)
haben schon so manchen Berg erklommen.
Ihr größter Traum ist die noch unbezwungene
Eigernordwand, die sie im Sommer 1936 mit einer
eigenen Route überwinden wollen. Ihr Vorhaben
ruft nicht nur die österreichische Konkurrenz
auf den Plan, sondern sorgt international für
großes Aufsehen. Auch Tonis Geliebte Luise (Johanna
Wokalek) beobachtet mit gemischten Gefühlen
den abenteuerlichen Aufstieg ihrer zwei
Freunde. Als das Wetter umschlägt, spitzt sich
die Situation dramatisch zu und alle Beteiligten
müssen schwere Opfer erbringen.
Film: Die tragische Geschichte an der berühmtberüchtigten
Eigernordwand beruht auf wahren
Tatsachen und fesselt ungemein. Der Film nimmt
den Zuschauer mit auf die Reise in eine Zeit, als
es noch echte Abenteuer ohne Hightech-Ausrüstung
und Rettungshubschrauber gab. Dies ist
neben dem Drehbuch und dem dramaturgisch
gut ausgeloteten Schnitt auch dem Ton zu verdanken,
denn dieser zieht den Betrachter regelrecht
ins Geschehen hinein.
Blu-ray: Die ausgewogene Abmischung überzeugt
von der ersten Minute an und lastet das
5.1-System gut aus. Positiv zu vermerken ist an
dieser Stelle auch die sehr aufwendig gestaltete
Hörfilmfassung. Bildtechnisch ist die Blu-ray
leider nur im Mittelfeld einzuordnen, denn Kontrast
und Schärfe lassen allzu oft zu wünschen
übrig. Durch den atmosphärischen Ton und die
spannende Geschichte werden diese Unzulänglichkeiten
jedoch gut kaschiert. Die Extras sind
mit reinem SD-Material etwas enttäuschend,
halten dafür aber unter anderem ein ausführliches
Making-of des Films sowie Dokumentationen
zur Eigernordwand bereit. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 6,5/10
Tonqualität 9/10
Bonusmaterial 7/10
Blu-ray-Effekt 6,5/10
Kurzfazit: Spannung pur bei bestem
Sound. Diese Blu-ray ist für all jene
empfehlenswert, die echtes Abenteuer
wollen.
Bilder: 20th Century Fox, Majestic Home Entertainment GmbH, pixelio.de/Irene Wyrsch, Warner Home Video
78
DIGITAL TESTED 3.2009
TINTENHERZ Regie: Ian Softley, US 2008
FANTASY-ABENTEUER
FILMINHALT:
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformate: DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)
Darsteller: Brendan Fraser, Paul
Bettany, Helen Mirren,
Andy Serkis
Laufzeit: 106 min
FSK:
ab 12 Jahren
Preis: 26 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: Mortimer „Mo“ Folchart (Brendan
Fraser) kann durch lautes Lesen Romanfiguren
zum Leben erwecken. Jedes Mal, wenn eine
Figur dem Buch entsteigt, muss jedoch ein realer
Mensch in der Geschichte verschwinden.
Als er eines Tages seiner kleinen Tochter Meggie
aus dem mystischen Werk „Tintenherz“ vorliest,
stehen plötzlich der böse Capricorn (Andy
Serkis) und seine Schergen sowie der Feuerjongleur
Staubfinger (Paul Bettany) im Haus. Sie
stehlen das Buch – und Meggies Mutter Resa
(Sienna Guillory) ist spurlos verschwunden. Mo
glaubt seine Frau in der Welt des Buches gefangen
und sucht fortan verzweifelt nach einem weiteren
Exemplar, um sie zu befreien. Jahre später stoßen
er und die zwölfjährige Meggie in einem Antiquariat
auf ein verstaubtes Exemplar. Gemeinsam mit
einer bunten Truppe aus realen und fiktiven Verbündeten
versuchen die beiden, Resa zu befreien.
Film: Cornelia Funkes „Tintenwelt“-Trilogie ist von
den Bestseller-Listen nicht mehr wegzudenken.
Regisseur Ian Softley nahm sich mit Herzblut der
Verfilmung des ersten Buches „Tintenherz“ an.
Frühzeitig sicherte sich die Autorin anteilige Produktionsrechte,
was zur Folge hat, dass Softleys
Film ihren persönlichen Vorstellungen sehr nahe
kommt. Vorrangig eine Abenteuergeschichte mit
fantastischen Elementen, sind die Figuren dabei
exzellent besetzt: Vor allem Andy Serkis („Der
Herr der Ringe“) brilliert als Fiesling. Brendan
Fraser, der Funke bereits während des Arbeitsprozesses
am Buch als Vorbild für die Figur des
Mo diente, spielt seine Rolle solide und lässt
auch ernstere Züge nicht missen. Herausragend
ist allerdings Paul Bettany als Staubfinger, der
durch seine Trauer und innere Zerrissenheit dem
Film ein gewisses Maß an überschaubarer Tragik
verleiht.
Film: „Tintenherz“ ist ein unterhaltsamer und dem
Buch zumindest im Bereich der Ausstattung in
nichts nachstehender Film. Allerdings belegt er
auch dies: Nichts geht über die Macht der individuellen
Fantasie. Denn obwohl optisch und inhaltlich
ansprechend, kann die Qualität der literarischen
Vorlage nicht erreicht werden. Vor allem die Beziehungen
zwischen den Figuren bleiben oberflächlich.
Auch fallen einige Nebenhandlungsstränge –
wie bei Literaturverfilmungen üblich – der Komprimierung
zum Opfer, was eingefleischte Fans
enttäuschen könnte. Dennoch funktioniert
„Tintenherz“ als eigenständiger Film.
Blu-ray: Optisch fällt das Bild bis auf einen durchschnittlichen
Schwarzwert allemal positiv auf. Gelegentlich
gibt es jedoch Unschärfen zu bemängeln,
die vermutlich einem schusseligen Transfer
zu verdanken sind. Trotzdem ist der Film ein
Augenschmaus, denn auch die Farbdarstellung ist
realistisch, zudem wird eine große Detailfülle geboten.
Die Spezialeffekte sind gut integriert, was
man vor allem im Showdown erleben kann, wenn
der „Schatten“ seinen Auftritt hat. Beim Ton vermisst
man vor allem eine gewisse Dynamik. Umgebungsgeräusche
wirken zwar realistisch, aber
auch bewegungsarm. Warner hat sich für einen
deutschen Ton in Dolby Digital entschieden, hier
wird daher zum englischen Original in Dolby True
HD geraten. Neben BD-Live bietet „Tintenherz“
Extras in HD, allerdings hätte es auch hier ein
wenig mehr sein dürfen. Neben dem Making-of
und einer Fülle an entfallenen Szenen wird sich
zumindest in einem gesonderten Beitrag näher
mit dem Spannungsfeld zwischen Literatur und
Film beschäftigt. Im letzten Feature liest Eliza
Hope Bennett, Schauspielerin der Meggie, ihre
Lieblingspassage aus dem Buch, welche es nicht
in den Film geschafft hat. Eine interessante Idee,
dennoch ohne sonderlichen Mehrwert. Alles in
allem eine adäquate Umsetzung, die Genrefans
zufriedenstellen dürfte. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 8/10
Tonqualität 6/10
Bonusmaterial 4,5/10
Blu-ray-Effekt 5/10
Kurzfazit: „Tintenherz“ erwacht nun auch
im Heimkino zum Leben. Gelungenes Plädoyer
für die Macht der Fantasie auf einer
angemessenen Blu-ray.
BLU- RAY- NEUHEITEN
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
79
entertainment
BLU-RAY
DER MANN, DER NIEMALS LEBTE Regie: Ridley Scott, US 2008
POLITTHRILLER
FILMINHALT:
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: 2.35 : 1
Tonformate: Dolby Digital 5.1, Dolby
True HD 5.1 (engl.)
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Russell
Crowe, Mark Strong
Laufzeit: 128 min
FSK:
ab 16 Jahren
Preis: 29 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: Roger Ferris (Leonardo DiCaprio) operiert
als CIA-Agent undercover im Nahen Osten.
Er spricht fließend Arabisch und verfügt über
ein nicht zu ersetzendes Insider-Wissen, was
die dortigen Kulturen betrifft. Seine Einsätze
führen ihn nach Pakistan, Afghanistan oder in
den Jemen. Als eine Serie von islamistisch-fundamentalistisch
motivierten Bombenanschlägen
Westeuropa in Angst und Schrecken versetzt,
wird Ferris von seinem Chef Ed Hoffman
(Russell Crowe) damit beauftragt, die Drahtzieher
zu finden und zu liquidieren. Eine Spur führt
den abgebrühten Agenten nach Jordanien, wo er
die verantwortliche Terrororganisation vermutet.
Um die feindlichen Kreise zu infiltrieren, sucht er
den Kontakt zum zwielichtigen jordanischen
Geheimdienstchef Hani Salaam (Mark Strong).
Doch bevor Ferris Erfolge vorweisen kann, gerät
er zwischen die verschiedenen Machtinteressen
und die Grenzen zwischen Freund und Feind
verschwimmen ...
Film: Die Krise zwischen dem Westen und den
Gotteskriegern der arabischen Welt ist auch
heute noch ein hochgradig sensibles Thema.
Trotz einer tollen Besetzung, einer grandios
realistischen Inszenierung und einer hochgradig
brisanten Story ging der Actionfilm kommerziell
unter. Doch nun könnte die Stunde des Glücks
für Ridley Scotts („Alien“, „Blade Runner“)
spannenden Politthriller gekommen sein, denn
Warner Bros. bringt eine Blu-ray auf den Markt,
die deutlich über dem Durchschnitt liegt.
Blu-ray: Die grandiose Schärfe erfasst selbst
kleinste Details. Vor allem die Massenszenen
in den arabischen Metropolen wie Amman sind
eine Wucht. Auch die Farbdarstellung spricht
für den Film: Regieveteran Scott arbeitet wie gewohnt
mit größter Raffinesse, um seine Drehorte
so realistisch wie möglich einzufangen. Trotz
der Tatsache, dass der deutsche Ton „nur“ in
Dolby Digital 5.1 vorliegt, kann die Disc auch auf
dem auditiven Sektor punkten. Klangaffine Menschen
kommen hier durch eine vorzügliche Abmischung
auf ihre Kosten: Bombenexplosionen
oder Schießereien gehen auf den Boxen in die
Vollen. Insgesamt tragen die rund zwei Stunden
Zusatzmaterial zum positiven Gesamtbild bei. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 7,5/10
Blu-ray-Effekt 6/10
Kurzfazit: So schön und aufregend
zugleich war der Nahe Osten noch nie!
Spannender Streifen auf einer Pflichtkauf-
Blu-ray.
SIEBEN LEBEN Regie: Gabriele Muccino, US 2008
BLU- RAY- NEUHEITEN
DRAMA
FILMINHALT:
Vertrieb: Sony Pictures Home Ent.
Bildformat: 2.40 : 1
Tonformate: Dolby True HD 5.1
Darsteller: Will Smith, Rosario Dawson,
Michael Ealy, Barry Pepper,
Woody Harrelson
Laufzeit: 123 min
FSK:
ab 12 Jahren
Preis: 26 Euro
Veröffentlichung: 19. Mai 2009
Handlung: Ben Thomas (Will Smith) fühlt sich
aus irgendeinem Grund berufen, sieben fremden
und in irgendeiner Art bedürftigen Menschen
zu helfen. Er ist sichtlich von Selbstzweifeln
geplagt und scheint ein schicksalhaftes
Geheimnis zu hüten, welches mit dem Tod seiner
Frau zusammenhängen scheint. Ben bricht
auf zu einer außergewöhnlichen Reise, auf der
Suche nach Wiedergutmachung, an deren Ende
sich sein Leben und das von sieben Fremden für
immer verändern wird.
Film: Das Team von „Das Streben nach Glück“
liefert mit „Sieben Leben“ erneut eine emotionale
Geschichte ab, die bereits im Trailer für
Neugierde sorgte, der in Bezug auf die Handlung
aber nur Spekulationen zuließ.
Auch im Film selbst bleibt lange Zeit unklar,
worum genau sich die Handlung dreht und
wieso Ben Thomas darauf bedacht ist, sieben
fremden Menschen zu helfen. Darstellerisch
beweist Will Smith ein weiteres Mal, dass er
nicht nur überzeugende Actionhelden abgeben
kann, sondern auch mit komplexeren Charakteren
zurechtkommt. Der dramaturgische
Aufbau ist wahrlich gelungen und endet in
einer mitreißenden Auflösung, die zwar nicht
für extreme Überraschungsmomente sorgt,
dafür aber einen runden Abschluss bildet.
Blu-ray: Leider erreicht die Disc kein sehr hohes
Qualitätsniveau. Die Schärfe ist zwar gut, lässt
aber das letzte Quäntchen Durchzeichnung vermissen,
so wirken manche Einstellungen etwas
weich. Die Farbgebung ist recht warm und zeigt
oft bräunlich-gelbliche Töne. Dank eines guten
Schwarzwertes zeigt sich der Film auch bei
dunklen Aufnahmen mit vielen Details. Der Ton
kann trotz unkomprimierter True-HD-Tonspur
nur bedingt gefallen. Dies wird aber schon
durch das eher ruhige Dramen-Genre begünstigt.
Immerhin können die dominante Musik
und der gefühlsbetonte Score für dynamische
Momente sorgen.
Die Extras beinhalten neben einem Audiokommentar
u. a. sieben kurze Interview-Zusammenschnitte,
in denen auch das Geheimis um die
Idee für die Geschichte gelüftet wird. Entfallene
Szenen und weitere kurze Featurettes runden
die durchschnittliche Ausstattung ab. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 7/10
Tonqualität 6,5/10
Bonusmaterial 5,5/10
Blu-ray-Effekt 3,5/10
Kurzfazit: „Sieben Leben“ ist ein mitreißendes
Drama, das auf Blu-ray gut
aussieht, aber keine überragende Qualität
aufweist.
Bilder: Sony Pictures Home Entertainment, Warner Home Video
80
DIGITAL TESTED 3.2009
ROCKNROLLA (IMPORT) Regie: Guy Ritchie, UK 2008
ACTION/KOMÖDIE
FILMINHALT:
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: 2.40 : 1
Tonformate: Dolby True HD 5.1 (engl.)
Darsteller: Tom Wilkinson, Thandie
Newton, Gemma Arterton,
Gerard Butler, Ludacris
Laufzeit: 115 min
FSK:
ab 16 Jahren
Preis: 20 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: In London herrscht Lenny Cole (Tom
Wilkinson) über das Baugewerbe und den kriminellen
Morast unter der Stadt. Momentan plant
er einen Deal mit dem Milliardär Uri Omovich
(Karel Roden). Im Gegenzug für eine Baugenehmigung
erhält Cole sieben Millionen Euro sowie
das glückbringende Lieblingsgemälde des
russischen Oligarchen als Leihgabe obendrauf.
Vor der Übergabe wird das Geld dummerweise
gestohlen. Hinter dem Raub steckt Omovichs
attraktive Buchhalterin Stella (Thandie
Newton), die ihrerseits den Kleinganoven One
Two (Gerard Butler) und Mumbles (Idris Elba)
einen Tipp gab. Dem Duo steht das Wasser
gerade bis zum Hals, da sie Cole zwei Millionen
schulden. Jener ließ die Verbrecher bei einer
Grundstücksspekulation gewaltig auflaufen. Ein
Ende der Story ist aber nicht abzusehen. Zunächst
verschwindet Omovichs Lieblingsbild,
dann erfährt Cole aus der Zeitung, dass sein
drogensüchtiger Stiefsohn Johnny Quid (Toby
Kebbell) offenbar gestorben ist. Der abgehalfterte
Punkrockstar ist aber durchaus lebendig
und das Kunstwerk in seinem Besitz. Nun wird
die Lage richtig kompliziert.
Film: Was ist nur aus Guy Ritchie geworden? Nach
zwei äußerst verqueren Gangsterkomödien galt
der Engländer als künftige Regiehoffnung mit
Kultpotenzial. Kurz vor der Jahrtausendwende
präsentierte er nacheinander den rabenschwarzen
Thriller „Bube, Dame, König, grAs“ sowie
das groteske Ensemblestück „Snatch“. Beide
Filme sind flott inszenierte Räuberpistolen vor
dem Hintergrund des Londoner Untergrundmilieus.
Schräge Dialoge und schrullige Charaktere
inklusive. Alles erinnerte an englisches Kino à
la Quentin Tarantino. Danach ging’s allerdings
bergab. Statt weiterer Hits produzierte Ritchie
lediglich Schlagzeilen durch seine inzwischen
geschiedene Ehe mit Musik-Ikone Madonna.
Doch das Leben geht weiter: Das Ehe-Desaster
ist beendet, das Comeback fest im Visier.
Der Startschuss dafür heißt „RocknRolla“ und
ist eine Rückkehr zu den Wurzeln. Wiedererkennungswert
besitzen viele Elemente aus
„RocknRolla“, da Regisseur Guy Ritchie überwiegend
seine Erstlinge inhaltlich variiert. Gleicher
Ort, absurde Personenkonstellationen, sogar die
stilisierte Gestaltung verspricht bewährte Kost.
Kritisch betrachtet fehlt der innovative Funke.
Andererseits: Warum sollte der ramponierte Regisseur
nicht machen, was er am besten kann?
Das Ganze ist schwungvoll inszeniert, mit rasanten
Schnitten versehen, unterlegt mit Gitarrensound
– perfektionierte Coolness. Zumindest
während der ersten Hälfte sprudelt der Film über
vor witzigen Einfällen. Wenn das Gaunerduo
Butler/Elba ein Auto ohne Waffengewalt klaut,
dann aber fast an den Tücken der Diebstahlsicherung
scheitert, darf gegrinst werden. Später quasseln
sich die Darsteller oft fest, was die Geschichte
nachhaltig bremst. Spätestens zum Finale wirken
die strapazierten Handlungstwists und gewalttätigen
Endladungen außerdem überkonstruiert.
Blu-ray: Die britische Hauptstadt strahlt keinerlei
Wärme aus. Ein silbern bedampfter Stahlmoloch,
der nur die grau-, braun- oder grünstichigen
Reflexionen der Umgebung widerspiegelt. Selbst
weiße Flächen leuchten gedämpft, sodass eine
synthetische Atmosphäre entsteht. Der Mangel
an Farbe ist natürlich gewollt und unterstreicht
überdies die karrikaturhaften Komponenten.
Aus den Lautsprechern dringen hauptsächlich
Dialoge an das Ohr des Zuschauers. Neben
den Gesprächen klingt der räumliche Anteil des
englischen Dolby-True-HD-5.1-Sounds häufig
unpräzise und verwaschen. Sobald jedoch z. B.
zwei Gangster beim Zusammenstoß mit einem
Lastwagen einen „zufälligen Unfall“ erleben,
donnert die Anlage kräftig. Ganz oder gar nicht.
Im Bonusmaterial fehlen bemerkenswerte Extras
gänzlich. Der Audiokommentar ist launig, die
gelöschte Szene zu Recht nicht enthalten. Zwei
kurze Features (15 bzw. acht Minuten lang) zeigen
die Entstehung von „RocknRolla“ sowie die
britische Metropole als Hauptdarsteller. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 7,5/10
Tonqualität 7,5/10
Bonusmaterial 5/10
Blu-ray-Effekt 4/10
Kurzfazit: Der Comeback-Versuch Guy
Ritchies ist eine stilistische Fingerübung
mit flotter Sounduntermalung. Kein großer
Wurf, aber immerhin unterhaltsam.
BLU- RAY- NEUHEITEN
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
81
entertainment
BLU-RAY
KURZTESTS
EVENT HORIZON–AM RANDE DES UNIVERSUMS
BABYLON A.D.
CHIKO
Land/Jahr: US 1997
Land/Jahr: US, FR 2008
Land/Jahr: DE 2008
Vertrieb:
Paramount Home Entertainment
Vertrieb:
Concorde
Vertrieb:
Universum Film
Bildformat: 2.35 : 1
Bildformat: 2,35 : 1
Bildformat: 1,85 : 1
Tonformate:
DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)
Tonformate: DTS-HD MA 5.1
Tonformate: DTS-HD HR 5.1
Regie:
Paul W. S. Anderson
Regie:
Mathieu Kassovitz
Regie:
Özgür Yildirim
Laufzeit:
96 min
Laufzeit:
100 min
Laufzeit:
93 min
FSK:
ab 16 Jahren
FSK:
ab 16 Jahren
FSK:
ab 16 Jahren
Veröffentlichung: erhältlich
Veröffentlichung: erhältlich
Veröffentlichung: erhältlich
FILMINHALT:
FILMINHALT:
FILMINHALT:
Paul Andersons Höllentrip einer Rettungsmission,
die sich auf dem Weg zu einem verschollenen
Raumschiff gegenseitig dezimiert, ist gespickt
mit etlichen Anspielungen auf andere
Genre-Filme. Durch passende Schockmomente
und eine detailreiche Inszenierung weiß „Event
Horizon“ dennoch zu unterhalten. Vom mäßigen
Schwarzwert abgesehen überzeugt die Optik
durch einen hohen Schärfe- und Detailgrad. Der
Soundmix ist qualitativ hochwertig, aber weitestgehend
unspektakulär. Ein fast zweistündiges
fünfteiliges Making-of beleuchtet unter
anderem das Set-Design. Bis auf den Kinotrailer
sind die Boni in SD. 1
Bildqualität 6/10
Tonqualität 5,5/10
Bonusmaterial 6/10
Kurzfazit: Düsterer, leicht trashiger Weltraum-Thriller
mit viel Liebe zum Detail. Fans
sollten zuschlagen!
Irgendwo in einem dystopischen Osteuropa wird
Söldner Toroop jäh aus seinem überlebenskämpferischen
Einerlei gerissen und beauftragt,
die junge, hinter Klostermauern aufgewachsene
Aurora nebst Aufpasserin nach Amerika zu eskortieren.
Neben üblichem Gesindel wird die
lange Reise auch durch die wachsenden Zweifel
Toroops an der Richtigkeit seines Auftrages belastet.
Qualitativ weiß das Spektakel auf Blu-ray
durchaus zu überzeugen. Mit Ausnahme einiger
Kompressionsfehler und der etwas zu flach wirkenden
Tonabmischung kommt „Babylon A. D.“
in HD richtig gut. Leider bewegen sich die wenigen
Extras der Disc nur auf DVD-Niveau. 1
Bildqualität 7/10
Tonqualität 8/10
Bonusmaterial 5/10
Kurzfazit: Solide Actionkost und eine Paraderolle
für Vin Diesel. Leider fehlt es der BD-
Umsetzung jedoch an lohnenswerten Extras.
Chiko und Tibet leben in einem Hamburger
Problemviertel und wollen als Drogendealer
das große Geld machen. Um dies zu
erreichen, muss Chiko die Kiezgröße Brownie
(Moritz Bleibtreu) von sich überzeugen. Sein
Freund Tibet handelt jedoch zu impulsiv und
gerät zwischen die Fronten. Özgür Yildirim liefert
ein hartes Drama ab, das zwar manche Klischees
bedient, dabei aber auch die Kehrseite
der Medaille zu zeigen versucht. Optisch hat der
Film leider nur wenig zu bieten, denn aufgrund
vieler eingesetzter Stilmittel bleibt von HD-Feeling
nicht viel übrig. Der Ton präsentiert sich
allerdings dem Genre angemessen. 1
Bildqualität 5/10
Tonqualität 6,5/10
Bonusmaterial 3,5/10
Kurzfazit: Denis Moschitto überzeugt als
beinharter Drogendealer. Die Blu-ray schwächelt
hingegen in allen Belangen.
LOST (4. STAFFEL)
Regie: Tucker Gates, J. J. Abrams, Jack Bender, US 2008
THRILLER/SERIE
Vertrieb: Walt Disney Studios Home
Entertainment
Bildformat: 1,78 : 1
BLU- RAY- NEUHEITEN
FILMINHALT:
Tonformate: DTS 5.1, DD 5.1, PCM 5.1 (engl.)
Darsteller: Naveen Andrews, Matthew
Fox, Josh Holloway
Laufzeit: ca. 590 min
FSK:
ab 16 Jahren
Preis: 64 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: Mit der vierten Staffel ist die Serie
quasi über den Berg und statt der bisherigen
Blicke zurück werden jetzt sogenannte Flash
Forwards in die Filmhandlung eingebaut. Der Zuschauer
erfährt also schon eine Menge von dem,
was die Zukunft den Protagonisten bringen wird.
Aber keine Angst, es werden dadurch mindestens
genau so viele Fragen aufgeworfen wie
beantwortet. Es bleibt gewohnt mystisch und
gleichzeitig nehmen Tempo und Zielstrebigkeit
der Handlung wieder etwas zu.
Film: Im Kern steht die Frage, ob das angekommene
Schiff tatsächlich die Rettung bringt, und
falls nicht, was dann? Locke (Terry O’Quinn)
offenbart Teile seiner Vergangenheit, was seit
Langem gestellte Fragen beantwortet. Jacks
(Matthew Fox) eingeblendete Zukunft dagegen
verweist zurück auf die Insel und stellt den Zuschauer
vor neue Rätsel.
Blu-ray: Die technische Seite der Blu-ray lässt
hingegen kaum eine Frage offen. Ein gestochen
scharfes Bild offenbart kleinste Bartstoppeln
und einzelne Grashalme. Allerdings wird die exzellente
Bildqualität nicht ganz durchgehalten,
ab und an fällt ein leichtes Bildrauschen auf. Die
Farben wirken gesättigt und zugleich natürlich,
der Schwarzwert ist durchgehend sehr gut. Auch
der deutsche DTS-5.1-Ton ist für eine Fernsehserie
mehr als gut. Zumeist ist er zwar frontlastig,
dafür sind die Stimmen sehr gut verständlich.
Von den zahlreichen Extras sei hier nur auf die
Funktion des „Season Play“ und die Sammlung
der Vorblenden „Der Lauf der Zukunft“ verwiesen,
die man sich allerdings erst einmal freispielen
muss. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 9/10
Tonqualität 7,5/10
Bonusmaterial 9/10
Blu-ray-Effekt 4/10
Kurzfazit: Die Handlung ist extrem spannend,
das Bild extrem scharf – Referenzqualität
für eine Fernsehserie auf Blu-ray,
auch was das Bonusmaterial angeht.
Bilder: 20th Century Fox, Concorde, Paramount Home Entertainment, Universum Film, Walt Disney Studios Home Entertainment
82
DIGITAL TESTED 3.2009
X-MEN-TRILOGIE Regie: Bryan Singer, Brett Ratner, US 2000, 2003, 2006
COMICVERFILMUNG
FILMINHALT:
Vertrieb: 20th Century Fox
Bildformat: 2.35 : 1, 2.40 : 1
Tonformate: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1
(engl.)
Darsteller: Hugh Jackman, Halle
Berry, Ian McKellen
Laufzeit: 341 min
FSK:
ab 12 Jahren
Preis: 51 Euro
Veröffentlichung: erhältlich
Handlung: Die Actionfilmreihe mit den „etwas
anderen Helden“ startete vor neun Jahren und
gilt als Wegbereiter für den nachfolgenden
Boom der Comicadaptionen. Durch genetische
Veränderungen entstehen Mutanten mit speziellen
Fähigkeiten. Potenzielle Gefahr oder
Segen? Viele in der Bevölkerung reagieren
ängstlich und fordern die Registrierung sämtlicher
Betroffenen. Öffentlich tritt der demagogische
Senator Kelly (Bruce Davison) dafür
ein. Gleichzeitig entstehen zwei Richtungen
innerhalb der Mutantengemeinde. Professor
Xavier (Patrick Stewart) will die gewonnenen
Gaben zum Wohle der Menschen einsetzen.
Sein ehemaliger Freund Eric Lensherr alias
Magneto (Ian McKellen) schlägt radikalere Töne
an. Wenn Mutanten nicht unter „Normalen“ leben
können, müssen jene eben weichen. Für die
Durchführung seines Plans benötigt Magneto
allerdings die junge Rogue (Anna Paquin),
die die Kräfte anderer Mutanten absorbiert.
Film: Insgesamt zehn Charaktere führt die Handlung
zusammen, wobei sich Regisseur Bryan
Singer für die Expositionsphase sehr viel Zeit
lässt. Die eigentliche Geschichte ist überdies
intelligent genug, um nicht in einer Fülle von
Effekten bzw. Schauwerten unterzugehen.
Glaubwürdigkeit verleiht das nachvollziehbare
Szenario. Sicherlich ist „X-Men“ kein besonders
innovatives Konglomerat aus Sci-Fi- und Comicfilm,
aber im Ergebnis macht der Streifen nahezu
alles richtig – die perfekte Overtüre.
„X-Men 2“ geht konsequent den nächsten
Schritt zur finalen Konfrontation zwischen Mutanten
und Menschen. Gleichfalls übertrumpft
Singer den Vorgänger in Sachen Action, Spezialeffekte
sowie selbstredend in der Anzahl der
Mitwirkenden. Schon die Eröffnungsszene (der
„Teleporter“ Nightcrawler unternimmt einen Anschlag
auf den US-Präsidenten im Oval Office)
zeigt den agileren Erzählrhythmus. Für Fans
offensichtlich, bereitet „X-Men 2“ den Boden für
die beliebte „Dark Phoenix“-Saga.
Im dritten Abschnitt wechselt der Regiestuhl an
den Experten in puncto Hochglanzvideo, Brett
Ratner. Wie erwartet veränderte dieser jedoch
die inhaltlichen Elemente nicht, sondern legte
lediglich eine weitere Schippe drauf: noch mehr
Mutanten und explosiver Krawall.
Blu-ray: Der Transfer auf Blu-ray Disc sieht ordentlich
aus, kann die durchschnittliche Qualität
des Ausgangsmaterials indes nicht verleugnen.
Kleine Kratzer und erkennbare Körnigkeit
sind stetige Begleiter. Überhaupt fällt das Bild
durch seine überwiegend dunkle Farbgebung
auf, das Ganze wird intensiviert durch einen
vorhandenen Blaustich. Die Kontrastwerte sind
passabel. In Bezug auf den Sound gefallen die
X-Men aufgrund des kräftigen Mehrkanalmixes.
Das deutsche DTS-5.1-Material steht seinem
weniger verlustbehafteten englischen HD-Pendant
kaum nach. Positiv: Parallel zum Film kann
der Nutzer Produktionsfotos und Aufnahmen
vom Dreh einblenden. Darüber hinaus existieren
unter anderem ein Interview mit Bryan Singer,
Audiokommentare, ein (unterhaltsames) Fox-
Special sowie entfernte Szenen. Wer mag, kann
diese im erweiterten Modus in die Story implementieren.
Grandios gelungen ist das animierte
Menü, das auch die weiteren Teile schmückt.
Technisch entspricht die zweite Disc dem ersten
Part. Erneut wurden dezente Kratzer vom Master
übernommen, das Szenario ist blaustichig,
der Look aber über weite Strecken etwas heller
gewählt. Teil drei wirkt bildtechnisch sehr körnig
und rauschend, besitzt aber den besseren
Schwarzwert. Die Farben wurden aufpoliert,
der Farbstich wurde entfernt sowie der Kontrast
heraufgesetzt. Abgesehen von strapazierten Pixeln
eine scharfe Optik. Mehrere Stunden an
zusätzlichem Bonusmaterial vervollständigen
die Trilogie, wobei sich die Anzahl an hochauflösenden
Aufnahmen leider in Grenzen hält. Stattdessen
erfährt der Comic- bzw. Filmfan alles
Wissenswerte über die Schöpfung der nächsten
Kino-Superheldengeneration. Spezialeffekte,
Blicke hinter die Kulissen, entfallene Szenen sowie
jede Menge Interviews runden die Extras. 1
BEWERTUNG BLU-RAY
Bildqualität 7,5/10
Tonqualität 8/10
Bonusmaterial 9/10
Blu-ray-Effekt 5/10
Kurzfazit: Die Evolution des Comicfilms in
der ultimativen Blu-ray-Box. Jede Menge
Extras und Hintergrundmaterial. Genau
richtig zum Start der „Origins“-Reihe.
BLU- RAY- NEUHEITEN
WWW.DIGITAL-TESTED.DE
83
praxis
WORKSHOP
FUNAI T5A-A8482DB
Achtung, Aufnahme!
Meist können die Innenleben aktueller Heimkino-Geräte nur noch selten
für Staunen sorgen. Oft ist die Elektronik extrem optimiert und nur
noch wenige Platinen verbaut. Nicht so beim Kombigerät von Funai.
DVD-Rekorder haben den guten alten Videorekorder
inzwischen so gut wie abgelöst.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Dank einer
Festplatte können Aufnahmen geschnitten,
archiviert und wieder gelöscht werden und
die Qualität übersteigt einer der analogen
Aufnahme deutlich. Inzwischen werden VHS-
Kassetten nicht einmal mehr hergestellt, sodass
diese eine immer seltenere Erscheinung
werden. Doch in fast jedem Haushalt befinden
sich noch entsprechende Kassetten, z. B. mit
dem Lieblingsfilm oder einem Urlaubsvideo.
Nicht ohne Grund gibt es einige DVD-/HDD-