26.02.2014 Aufrufe

DIGITAL TESTED Flachbild-TVs (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.2009 Juni/Juli D: 3,99 €

A: 4,80 €

BeNeLux:

4,80 €

I: 5,60 €

E: 5,60 €

CH: sfr 7,90

Trend: Fernseher mit

169 TESTS

AKTUELLE FILMHITS

„The Spirit“, „Sieben Leben“, „Tintenherz“

und viele mehr im Test ab Seite 70

FLACHBILD-TVs

Samsungs 6000er-LED-Fernseher gegen LCD und Plasma

ab Seite 18

„X-Men Origins: Wolverine“ jetzt im Kino

5.1-LAUTSPRECHER

Teufels „LT3“ im Hörtest

ab Seite 56

AV-RECEIVER-VERGLEICH

Brandneu: Onkyos „TX-SR607“

ab Seite 50

FULL-HD-Einstieg

Sanyos „PLV-Z700“-Projektor

im Praxis-Check

ab Seite 24

BLU-RAY-PLAYER

Die aktuellen Einstiegsmodelle von

Samsung und Panasonic ab Seite 26

+ DVB-C: Vantage „HD 8000“ + Media-Player fürs Heimkino + DVD-Rekorder im Härtetest +


Motionflow 200Hz.

Bewegungsschärfe in

einer anderen Liga.

Messerscharf und atemberaubend fl üssig zugleich:

Mit faszinierenden 200 Bildern pro Sekunde werden

Detailreichtum und absolute Bewegungsschärfe

erlebt, wie man sie noch nie gesehen hat. Alles

über die revolutionäre Motionflow-Technologie

von Sony: www.sony.de/bravia

„Sony”, „like.no.other” und „BRAVIA” sind Marken oder eingetragene Marken der Sony Corporation, Japan.


aus der redaktion ...

Alles neu macht der Mai

Liebe Leserinnen, liebe Leser, es wird Ihnen schon

aufgefallen sein: Das Gesicht der DIGITAL TESTED hat

sich – zumindest auf dem Titel – etwas geändert. Seit

nunmehr fünf Jahren berichtet unser Magazin über interessante

Produkte aus den Bereichen Heimkino, Video, Audio,

Film und Multimedia. Dem Wandel der Zeit und der raschen

Entwicklung im Technikbereich begegnen wir nun mit einem

frischeren und moderneren Äußeren. Inhaltlich werden wir

die klassische Unterhaltungselektronik nun noch stärker

forcieren, ohne dabei innovative Produkte aus verwandten

Bereichen aus den Augen zu verlieren. So haben wir auch in

dieser Ausgabe wieder multimediale Technikperlen unter die

Lupe genommen.

Unser Fokus liegt aber – dieses Mal mehr denn je – auf den

Audio- und Videoprodukten. Neue LED-Fernseher, die nächste

Generation von Blu-ray-Playern und diverse AV-Receiver und

Lautsprecher haben unser Testlabor durchlaufen. Und dass es vor allem die Audiobranche in Bezug auf

neue Technologien schwer hat, ist uns nicht neu. In Zeiten von HD und Blu-ray fallen zwar immer häufiger

Begriffe wie „DTS-HD“, „unkomprimiert“ oder „7.1“, der direkte Nutzen und die Vorteile dieser Bereiche

sind vielen Verbrauchern aber oft nicht bewusst. Nicht nur aus diesem Grund arbeitet der Auerbach

Verlag und somit auch die DIGITAL TESTED weiter daran, seine Kompetenz zu stärken. Erst vor Kurzem

wurde ein neuer Hörraum fertiggestellt, in dem wir ab sofort alle Lautsprechersysteme und AV-Receiver

testen werden. Entsprechendes Testequipment wurde zum Teil erweitert und neu angeschafft, um den

raschen Entwicklungen im Audiobereich gerecht zu werden. Seien es die unkomprimierten Tonformate,

die mittels HDMI übertragen werden, oder die aktuellen Bemühungen von Dolby, den Klang noch intensiver

zu vermitteln. Dank Dolby PL IIz geht der Ton nämlich nun auch noch in die Höhe. Mit zwei zusätzlichen

Lautsprechern im Frontbereich, die im oberen Teil des Raumes befestigt werden, soll Surround-

Klang nun noch dreidimensionaler werden. Die dazugehörige Installation und der erste AV-Receiver mit

diesem Decoder haben unseren neuen Hörraum bereits erreicht.

Trotz unserer Ausrichtung auf die eher klassischen Bereiche der Unterhaltungselektronik müssen Sie

Themen wie Camcorder oder MP3-Player auch in Zukunft nicht missen – im Gegenteil. Diese Gerätetypen

werden wir in noch umfassenderer Form vorstellen, wie z. B. in unserem bald erscheinenden Sonderheft

zum Thema Camcorder und Video.

Ab dieser Ausgabe rufen wir aber auch Sie als Leser in die Pflicht! Auf unserem Internetauftritt

www.digital-tested.de werden wir zur jeweiligen Veröffentlichung einer Ausgabe ein Leser-Voting präsentieren.

Dort haben Sie die Chance, eins der interessantesten Produkte der jeweils aktuellen DIGITAL

TESTED zu wählen und zum Sieger zu küren. In der darauf folgenden Ausgabe werden wir den Sieger im

Heft bekannt geben und darüber hinaus zusätzliche Tipps und Tricks oder weitere Details zum Produkt

verraten. Die Redaktion freut sich auf eine rege Beteiligung und wünscht nun erst einmal viel Spaß beim

Lesen und Entdecken der aktuellen Ausgabe!

Herzlichst,

Florian Kriegel,

Chefredakteur

Exklusiv für DT-LESER

Leser der DIGITAL TESTED können beim nächsten Kauf im Onlineshop Filmkaufen.de

die Versandkosten sparen*. Geben Sie dazu den Aktions-Code „DT3VK“ in das dafür

vorgesehene Gutschein-Feld ein.

Immer aktuell: Nachrichten

permanent aktualisiert

Immer informiert: kostenloser Newsletter

täglich oder wöchentlich

000 Seiten

00 Rubriken

im Internet

790 000 Benutzer*

Immer hilfsbereit:

DF-Onlineforum mit 88 000 Nutzern

*Gültig ab einem Bestellwert von 25 Euro. Der Aktionsgutschein

ist gültig bis zum 9. Juli 2009 und kann pro Kunde nur einmal

verwendet werden.

Anzeige

www.digitalfernsehen.de


inhalt 3.2009

titelthema

Einstiegs-LCDs

Drei Flachbildtechnologien im Vergleich: LED-TV von Samsung,

Plasma von Panasonic und ein herkömmlicher LCD von Sharp

ab Seite 18

aktuelles

6 TV-Trend: Fernseher mit Onlinefunktionen im Kommen

8 Blau ist in: Absatz von Blu-ray-Playern verdoppelt sich

9 Streaming und mehr: Reel Multimedias Netclient

10 Dreidimensionaler Ton: Mit PLIIz von Dolby wird Klang höhentauglich

11 Geotagging und Co.: Das werden neue HD-Camcorder bieten

12 Zu Besuch auf Samsungs Roadshow „Lichtblicke 2009“

13 Vor der Verleihung: Das bedeutet der Plus X Award

14 Mehrkanalausgang: So genießen sie HD-Ton mit älterer Hardware

Online-TV

Youtube und Co. halten Einzug in Fernseher

ab Seite 6

HD-Ton ohne neuen AVR

Dank Mehrkanalein- und -ausgang HD-Ton genießen

ab Seite 14

test

Video

18 Flachbild: Samsungs 6000er-LED gegen LCD und Plasma

24 Perfekter Einstieg: Sanyo „PLV-Z700“

26 Noch besser: Samsungs „BD-P1600“ und Panasonic „DMP-BD60“

30 Musikbibliothek: Boses „3·2·1 GSXL SIII“ im Praxistest

32 Mitschnitt: Drei DVD-Rekorder im Vergleich

38 Endlich: Der kabeltaugliche Vantage „HD 8000C“

40 DVB-T: Zwei mobile USB-Empfänger auf dem Prüfstand

44 Formatspiele: Media-Player von Popcorn Hour und Western Digital

Säulenklang

Das neue „LT3“-Set von Teufel

Seite 56

Audio

48 Klassenprimus? Yamaha „RX-V1900“ mit HD-Ton

50 Onkyos neuer „TX-SR607“ im AV-Receiver-Vergleich

56 Teuflisch: Das Säulenset „LT3“ von Teufel

58 Günstiges 5.1-Set: „Vector“ von Monitor Audio

4

DIGITAL TESTED 3.2009

Bilder Titel: 20th Century Fox, Onkyo, Panasonic, Samsung, Sanyo, Sony Pictures, Stock.xchng, Teufel, Warner Home Video


Getestete Geräte

test

MULTIMEDIA

60 „GO+PLAY“ von Harman/Kardon

61 Kabellos: Yamahas „PDX-50“

62 Internetradio: Philips „NP2900“

64 Designstück: Irivers „P7“

65 Touchplayer: „O2PMP“ von Cowon

66 Apples neue „In-Ear“ getestet

66 „Beats Tour“ von Monster Cable

67 Winzling: Philips „GoGear Spark“

68 Mini-TV: Hauppauge „myTV Player“

69 DVB-T mobil: „JournE M400“ von

Toshiba

praxis

WORKSHOP

84 DVD-/HDD-Rekorder aufgeschraubt

86 HTPC: Medialer Alleskönner im

Eigenbau?

89 Einstellungshilfen für alle getesteten

Flachbild-TVs und Projektoren

Losgelöst

Wireless-Dock von Yamaha

Seite 61

Seite Gerät Bewertung

Video

19 Samsung UE40B6000 83 %

20 Panasonic TX-P42X10 73 %

21 Sharp LC-32DH77 74 %

24 Sanyo PLV-Z700 72 %

27 Panasonic DMP-BD60 83 %

28 Samsung BD-P1600 85 %

33 Panasonic DMR-EH495 83 %

34 Sony RDR-AT 105 87 %

35 Funai T5A-A8482DB 69 %

38 Vantage HD 8000C 86 %

41 Hauppauge WinTV-MiniStick 71 %

41 Trekstor DVB-T-Stick 60 %

Audio

48 Yamaha RX-V1900 83 %

51 Panasonic SA-BX 500 64 %

52 Onkyo TX-SR607 78 %

53 Sony STR-DA2400ES 74 %

56 Teufel LT3 81 %

58 Monitor Audio Vector 70 %

HTPC im Eigenbau

Was Sie über den multimedialen Alleskönner

wissen sollten ab Seite 86

Multimedia

64 Iriver P7 83 %

65 Cowon O2PMP 82 %

66 Apple In-Ears 81 %

entertainment

DVD

72 Lakeview Terrace

72 My Name Is Bruce

73 Death Race

74 Futurama: Leela und die Enzyklopoden

74 Screamers

75 The Strangers

BLU-RAY DISC

76 The Spirit

76 Australia

77 Der Tag, an dem die Erde stillstand

78 Krabat

78 Nordwand

79 Tintenherz

80 Der Mann, der niemals lebte

80 Sieben Leben

81 RocknRolla

82 Lost – Season 4

82 Kurztests: Event Horizon, Babylon A. D., Chiko

83 X-Men-Trilogie

66 Monster Cable Beats Tour 80 %

67 Philips GoGear Spark 72 %

68 Hauppauge myTV Player 71 %

69 Toshiba JournE M400 76 %

Sonstige

30 Bose 3˜2˜1 GSXL SIII DVD-Komplettset

45 Popcorn Hour NMT A-110 Media-Player

46 Western Digital WD TV Media-Player

60 Harman/Kardon GO+PLAY Sounddock

61 Yamaha PDX-50 Sounddock

AUS DER REDAKTION

3 Editorial

16 Testnotizen

90 Testübersicht

92 Glossar

93 Anschlussübersicht

94 So testet DIGITAL TESTED

95 Impressum

96 Fachhändlerverzeichnis

98 Vorschau

Bilder Inhalt: 20th Century Fox, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Shuttle, Stock.xchng, Teufel, Universal Pictures, Yamaha Music

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

5


aktuelles

THEMA

ES IST SOWEIT: DER FERNSEHER GEHT ONLINE

Internetfernseher

2009 wird das Jahr der Online-TV-Geräte. Alle namhaften Hersteller stellen nach und nach erste TV-Modellserien

vor, die auf Wunsch Zugriff zum Internet herstellen können. Wir haben uns die gängigsten Konzepte

angeschaut und geben einen Ausblick auf mögliche Entwicklungen.

Die ganze Welt ist online. Immer mehr

Geräte, gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik

(UE), werden

miteinander vernetzt und können mobil auf das

World Wide Web zugreifen. Bis dato gab es bei

einer zunehmenden Zahl von Geräten – darunter

DVD- und Blu-ray-Player – die Tendenz, zum

multimedialen Spieler für alle erdenklichen

Medienformate zu werden. Nun ist die Fernsehsparte

am Zug. Viele Hersteller, beispielsweise

Samsung, Panasonic und Philips, präsentieren

ihre neuen Entwicklungen im Bereich der Internetanbindung.

Nahezu alle neuen Geräte der

genannten Unternehmen kommen mit entsprechender

Ausrüstung zum Käufer. Im Verlauf des

Jahres rücken weitere Hersteller nach. Dazu

gehört auch die Firma Sony, die ihre Variation

des Online-TV mit dem Namen „Applicast“ in

die kürzlich erschienenen Modellserien V5,

W5, E5 und WE5 integriert hat.

Sinn und Zweck

Bevor man über die Zukunft und Einsatzmöglichkeiten

des Internets in Verbindung mit

Fernsehgeräten sprechen kann, muss man

sich die verschiedenen Konzepte anschauen.

Diese differieren nämlich durchaus und verdeutlichen

die unterschiedlichen Philosophien

der einzelnen Hersteller. Samsung war eine

der ersten Firmen mit Onlinefunktionen bei

TV-Geräten. Mit Erscheinen der neuen LED-

TVs ab der Serie 7000 hält auch ein Facelift

der Internet@TV-Features Einzug in die Fernseher.

Diese erlauben es, während des normalen

Fernsehbetriebs verschiedene Widgets

am Bildschirmrand darzustellen. Widget ist

ein Begriff, der in Zukunft noch häufiger zu

hören sein wird. Bekannt sind diese kleinen

Programme von Apples MacOS-Systemen. Sie

ermöglichen es, verschiedene Funktionen und

Informationen einzublenden, wie beispielsweise

aktuelle Wetterdaten, Newsticker oder

Börsenzahlen. Des Weiteren können Bilder

vom Onlinedienst Flickr oder Videos vom Youtube-Portal

wiedergegeben werden. Samsung

fokussiert dabei die Möglichkeit, Zusatzinhalte

über den aktiven TV-Inhalt darstellen zu können.

Somit kann das Internetangebot parallel

genutzt werden. Für diesen Zweck kann über

die Fernbedienung der Onlinebereich aktiviert

werden, wodurch die Anzeige von aktuellen

Nachrichten in Form kleiner Fenster möglich

ist. Mittels Navigationstasten kann der Anwender

dann die jeweiligen Topmeldungen

auswählen und mehr erfahren. Der eigentliche

TV-Inhalt bleibt dabei stets auf dem Schirm

und kann weiter verfolgt werden.

Anders setzt Panasonic seine Idee von Onlineinhalten

um. Sämtliche Funktionen werden

im eigens geschaffenen „Viera Cast“ zusammengefasst.

Dieser Bereich kann – anders als

bei Samsung – nur eigenständig aufgerufen

werden, sodass eine parallele Darstellung des

TV-Programms nicht möglich ist. Inhaltlich

ähnelt dieser Dienst denen der Konkurrenz.

Neben Videoclips, der „Tagesschau“ und Youtube

können Bilder von Picasa und aktuelle

Wetterinformationen wiedergegeben werden.

In den USA ermöglicht Viera Cast sogar Video-on-Demand,

sodass Filme online gekauft

und heruntergeladen werden können. Ob sich

dieses Konzept auf Dauer durchsetzen wird,

entscheiden auch hier die Nutzer. Da nur eine

Entweder-Oder-Nutzung möglich ist, kann

dieses Angebot nur als zusätzlicher Zeitver-

Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic, Philips, Samsung, Sony

6 DIGITAL TESTED 3.2009


THEMA

aktuelles

treib gesehen werden, der primäre Einsatz des

Fernsehers wird bei der Verwendung von Viera

Cast schließlich untergraben.

NetTV – „echtes“ Internet

Im Februar stellte Philips als einer der letzten

großen TV-Hersteller seinen Internet-TV-Plan

vor. Als bislang einziger Vertreter setzt man

dort auf eine Lösung, die die Nutzung des

gesamten Internets ermöglicht. Durch eine

spezielle Version des Opera-Browsers kann

der Anwender nahezu alle Seiten aufrufen. Die

Adresseingabe erfolgt dabei über die Fernbedienung.

Darüber hinaus hat der niederländische

Hersteller zahlreiche Partner gewinnen

können, darunter Bild.de und Ebay, deren Websites

als spezielle NetTV-Versionen zur Verfügung

stehen. Somit ist eine leichte Navigation

und ideale Darstellung auf den Fernsehern

gegeben. Möglich wird dies durch eine für die

UE optimierte Programmiersprache namens

CE-HTML, mit der optimierte Versionen bestehender

Websites realisiert werden können.

Nachteilig an dieser Variante ist die Tatsache,

dass Inhalte von Websites, wie beispielsweise

Flash-Videos oder Java-Applikationen, mit

NetTV nicht funktionieren. Philips nutzt die

Internetanbindung dafür gleichzeitig für eine

aufwendigere Darstellung des elektronischen

Programmführers und ruft entsprechende Daten

über den Dienst TVTV ab.

Blick nach vorne

In der Praxis konnten wir bereits die Systeme

testen. Samsungs Lösung hat uns von der

Idee her gefallen, denn als einziger Anbieter

ermöglicht Samsung hier ein paralleles Abrufen

der Zusatzinhalte. So kann man während

der Werbung gewünschte Informationen darstellen,

ohne dabei in einen eigenen Bereich

springen zu müssen. Optimierungsbedarf besteht

allerdings noch bei der Geschwindigkeit,

und zwar sowohl bei der Darstellung als auch

beim Abrufen der Daten. Panasonics Dienst

kann trotz eines abgeschotteten Bereichs

ebenfalls überzeugen. Inzwischen verbaut

der Hersteller die Onlinefunktionen auch in

den eigenen Blu-ray-Playern. Philips‘ Ansatz

ist äußerst interessant, weil man als einziger

Hersteller den Weg geht, den Web-Zugriff per

Browser zu ermöglichen. Es bleibt allerdings

abzuwarten, wie diese Technik mit komplexen

Websites mit Zusatzinhalten wie Flash und

anderen besonderen Plug-ins zurechtkommen

wird. Auch die Sicherheit bezüglich Viren

und Spyware sehen wir bei dieser Lösung am

ehesten gefährdet.

Letztlich ist es wie so oft: Jeder Anwender

muss wissen, ob er einen Nutzen in diesen

Funktionen sieht. Wer den Fernseher nicht nur

als Wiedergabegerät für Filme und das TV-

Programm einsetzen will, der wird mit jeder

Lösung etwas anfangen können. Zusatzinformationen

als Bild-in-Bild-Darstellung erachten

wir aktuell als sinnvollstes Konzept. So

bleibt der primäre Verwendungszweck des

Fernsehers erhalten und wird durch informative

und zweckdienliche Funktionen ergänzt.

Wir sind gespannt, welche Onlinefunktionen

die Hersteller in Zukunft in ihre Geräte implementieren

werden. 1

Florian Kriegel

Samsungs Internet@TV-Feature erlaubt das

Nutzen der Onlinefunktionen parallel zum eigenlichen

Fernsehbild

Youtube ist in allen Systemen vertreten. In

Viera Cast von Panasonic können die Videos in

einem eigenen Bereich aufgerufen werden

DIGITAL TESTED sprach mit Samsung über deren

Onlinekonzept und die Zukunft des Fernsehers als

Computerergänzung.

Samsung: Dr. André

Schneider, Business

Development Manager

Welche Vorteile ergeben

sich mit der

Kombination Fernsehen

– Internet

für den Verbraucher?

Samsung: Wir möchten den Konsumenten

ermöglichen, Text-, Bild- und Videobasierte

Dienste zusätzlich auf dem TV-Gerät zu nutzen,

die heute üblicherweise nur auf dem

PC verwendet werden. Dies realisieren wir

in Zusammenarbeit mit Yahoo über sogenannte

Widgets. Gerade bei Videoinhalten

überzeugt der Fernseher als geeignetes

Gerät. Die Konvergenz der Medien findet

sowohl aufseiten der Inhalte als auch bei

den Verbreitungswegen und -technologien

sowie bei den Endgeräten statt.

Ist der Fernseher in Zukunft ein Computerersatz

oder nur eine Computerergänzung für

das Wohnzimmer?

Samsung: Wir wollen neben dem klassischen

Fernsehen vor allem Zugang zu weiteren

Videoinhalten ermöglichen, die über

andere Distributionsformen (IP/Internet)

nutzbar sind. Im Vordergrund steht dabei

die einfache Handhabung nur mit der TV-

Fernbedienung. Aufgrund dieser Konzeption

bieten wir einen reinen Zugang zum Internet

via Browser nicht an. Die Verbraucher werden

ihre Medien auch in Zukunft parallel

nutzen – zum Beispiel surfen sie weiterhin

mit ihren Notebooks oder Mini-Notebooks

im Internet.

Vielen Dank für das Gespräch.

Philips präsentierte auf seinem Produkt-Event

in Portugal sein NetTV-Konzept, welches einen

speziellen Opera-Browser umfasst

Sony stattet seine neuen Fernseher, u. a. der

Serie V5, mit Applicast aus. Auch hier werden

Onlineinhalte auf dem TV Wirklichkeit

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

7


aktuelles

BLU-RAY

Oppo BDP-83

Der chinesische Hersteller Oppo mit

einer Niederlassung in Kalifornien

lieferte vor wenigen Wochen erste

Beta-Modelle seines Blu-ray-Players

„BDP-83“ in den USA aus. Wenige

Hundert Tester konnten erste

Exemplare für einen Aktionspreis

von 499 Dollar erwerben. Der Player

unterstützt das BD-Profil 2.0,

besitzt Decoder für alle Tonformate

und hat einen Videoprozessor von

Anchor Bay an Board. Ein 7.1-Analogausgang

und eine hochwertige

Verarbeitung könnten das Gerät bei

angemessenem Verkaufspreis zu

einer interessanten Alternative zu

Premiummodellen machen. Oppos

erster BD-Player soll neben SACD

nämlich auch DVD-Audio abspielen

können. Einen genauen Veröffentlichungstermin

gibt es noch nicht,

wir rechnen aber mit einer Marktreife

zwischen Mai und Juli. FK

Blu-ray-Zugpferd?

Lange wurde es bereits vermutet,

nun scheint es sich zu bewahrheiten.

Die erfolgreiche und für das

Blu-ray-Medium sehr bedeutende

Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“

kann bei Amazon.com bereits vorbestellt

werden. Auch gibt es ein

erstes Artwork der Verpackung. Wie

erwartet werden zunächst die Kinofassungen

erscheinen. Auch der

deutsche Onlineableger zog nach

und kündigt alle drei Teile zum 27.

November dieses Jahres an. Sollte

sich dies als Wahrheit herausstellen,

so dürfte die Blu-ray dieses

Jahr einen deutlichen Schub zum

Weihnachtsgeschäft erleben, denn

meist bedarf es weniger, aber umso

bekannterer Zugpferde, um ein Medium

nochmals zu pushen. Bei der

Blu-ray könnte dies „Der Herr der

Ringe“ werden. FK

DAS WETTRÜSTEN GEHT WEITER

Neue Sony-Player ab Juli

Dass die Blu-ray langsam, aber sicher zum Absatzrenner wird, zeigen

die zahlreichen Neuankündigungen im Player-Bereich. Auch Sony

hat neue Modelle für Juli angekündigt, beschränkt sich zunächst

aber auf ein neues Einstiegsgerät, den „BDP-S360“. Er tritt die Nachfolge

des erfolgreichen „S350“ an. Neu ist, dass der „360“ nun alle

HD-Tonformate, also auch DTS-HD, decodieren kann

und 12 Bit Deep Color unterstützt – auch MP3s

wird das Gerät abspielen können. Somit bietet

der Player bis auf einen Mehrkanalausgang alle

wichtigen Ausstattungsmerkmale. Die Front ziert

nun eine edle schwarze Blende. Preislich geht es

auch bei Sony fair zu. Der neue Player kostet 299

Euro (UVP). Das Modell wird auch in Verbindung

mit einem optisch passenden AV-Receiver und

Boxenset angeboten. Das „HTP-BD36SF“ soll 899

Euro kosten und ab August für den kompletten

HD-Spaß sorgen. FK

BLAU IST IN

Blu-ray-Player steigen im Absatz

Das hochauflösende Medium Blu-ray scheint

nun auch in Deutschland an Interesse und

Fahrt zu gewinnen. Nach einem Bericht des

Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation

und neue Medien e. V. (Bitkom)

wird der Absatz von Blu-ray-Playern in diesem

Jahr um über 100 Prozent ansteigen und somit

ein Gesamtumsatz von rund 93 Millionen Euro

erzielt werden. Das behauptet zumindest das

internationale Markforschungsinstitut EITO.

GUT DING WILL WEILE HABEN

Denon verschiebt Blu-ray-Flaggschiff

Ursprünglich sollte der Premium-Spieler

von Denon, der „DVD-A1DU“, bereits

im März erscheinen. War in Japan zunächst

eine Verschiebung bis Oktober

im Gespräch, soll der 3 999 Euro teure

Blu-ray-Player nun im Juni erscheinen.

Anders als der „DVD-3800BD“ könnte

das neue Modell zum erwarteten Triumph

werden. Der „A1DU“ wird der erste

Denon-Player sein, der alle Formate

abspielt, dazu gehören auch DVD-Audio

und SACD. Im Gegensatz zu den

bisher veröffentlichen Geräten

handelt es sich

um eine komplett

neue Eigenentwicklung.

Aufwendigste

Bauteile, darunter

Danach sollen 2009 ca. 400 000 Player verkauft

werden, was eine Steigerung um fast das

Doppelte im Vergleich zum Vorjahr bedeuten

würde. Deutschland ist nach Großbritannien

der zweitgrößte Markt in Europa im Blu-ray-Geschäft.

Mit sinkenden Hardware Preisen, einer

größeren Filmauswahl und immer häufigeren

Verkaufsaktionen könnte dieses Jahr also einen

großen Sprung für den DVD-Nachfolger

bedeuten. FK

das Topmodell der HQV-Videoprozessoren

„Realta“, sollen den knapp 20 kg

schweren Boliden zum Vorzeigeprodukt

des Hauses machen. Für das Geld

eines kleines Heimkinos bekommt der

High-End-Anwender aber auch noch

Finessen wie zwei parallel arbeitende

HDMI-Ausgänge und die Möglichkeit,

die Bildausgabe anamorphotisch zu

strecken, um so eine ideale Wiedergabe

im Einsatz mit entsprechenden

Vorsatzlinsen zu gewährleisten. FK

Bilder: Auerbach Verlag, Denon, New Line Home Entertainment, Oppo, Reel Multimedia, Sony, Warner Home Video

8 DIGITAL TESTED 3.2009


VIDEO

aktuelles

REEL MULTIMEDIA BRINGT MEDIA-STREAMING NACH HAUSE

HDTV-Streams und mehr mit Netclient

Ende Mai veröffentlicht Reel Multimedia

einen sogenannten Netclient für seine

Reelbox „Avantgarde“. Mit dieser externen

Lösung wird es möglich sein, sämtliche

TV- und Radioinhalte der über die

„Avantgarde“-Box empfangenen Signale zu

streamen. Um dies zu ermöglichen, können

innerhalb des Hauses mehrere dieser

Streaming-Clients installiert werden. Die

Reelbox avanciert dabei zum Medienserver

und kann z. B. auch problemlos HDTV-Programme

über das Gigabit-Netzwerk verteilen.

Der 298 Euro teure Client hat u. a.

eine Fernbedienung im Lieferumfang. Mit

dieser lassen sich auch TV-Aufzeichnungen

programmieren. Da sich in der Reelbox

„Avantgarde“ bis zu sechs Tuner installieren

lassen, können die Netclients auf unbenutzte

Tuner zugreifen und so unabhängig

das TV- und Radioangebot nutzen. Es lässt

sich auch eine Festplatte einbauen, somit

können Sendungen direkt mitgeschnitten

werden. Der Netclient versteht sich aber

ebenso als Medienplayer. Dank optionalem

WLAN kann das Gerät kabellos mit anderen

Clients oder dem PC kommunizieren. Im

Urlaub kann der Player hingegen als mobile

Medienstation genutzt werden, um z. B.

mitgeschnittene TV-Sendungen oder gespeicherte

Musik wiederzugeben. Um den

Zugriff auf externe Speichermedien zu ermöglichen,

hat Reel diverse Schnittstellen,

wie zwei USB-Anschlüsse, eSATA und einen

Kartenleser integriert. Die Verbindung mit

dem Fernseher kann dabei über HDMI oder

Scart realisiert werden. Für AV-Receiver ist

ein optischer Audioausgang vorhanden.

Dank enthaltenem externen Infrarotempfänger

kann der Netclient auch unsichtbar

installiert werden. Und zu guter Letzt soll

auch der Stromverbrauch gering ausfallen.

Das Konzept des Netclients hört sich interessant

an, vor allem die zahlreichen Funktionen

als mobiler PVR und Medienplayer

versprechen komfortable Installations- und

Nutzungsmöglichkeiten. FK

Mit 4 × 9 × 17 cm ist der Netclient kaum größer

als ein externes Festplattengehäuse

Eine erste Innenaufnahme zeigt, wie die optionale

Festplatte im Gerät montiert werden kann

Anzeige

TV for the digital generation

Das ultimative Equipment für Ihr zu Hause!

WinTV-HVR-930C

Digitales Kabel-TV, DVB-T und analoges TV







Klein und sexy, ideal für den mobilen Einsatz

DVB-C (TV/Radio), DVB-T (TV/Radio) und analoges TV

am Notebook oder PC über USB 2.0

Zeitversetztes Fernsehen sowie manuelle und

timergesteuerte Aufnahmen von TV-Sendungen

Empfang von Videotext

Mit kompakter IR-Fernbedienung

Inklusive DVB-T Antenne für Überall-TV

www.hauppauge.de

The Hauppauge logo and WinTV are registered trademarks of Hauppauge Computer Works,

Inc.©2009 Hauppauge Computer Works, Inc. All rights reserved.

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

9


aktuelles

VIDEO/AUDIO

iTunes goes Video

Apples iTunes-Onlineshop ist nicht

nur der erste und größte Musikshop

im Internet, er wird jetzt ebenso

zur Videothek und zum Filmshop.

Im April startete Apple auch den

Verkauf und Verleih von Filmen

im deutschen Ableger des iTunes-

Store. Die Leihdauer beträgt 30 Tage

ab „Kauf“ und kann innerhalb

von 48 Stunden wiedergegeben

werden, wenn der Film zum ersten

Mal gestartet wurde. Preislich tendieren

die Titel je nach Aktualität

zwischen 99 Cent und knapp vier

Euro. Viele der Filme lassen sich

auch kaufen, wobei die Preise angesichts

der Qualität mit bis zu 13,99

Euro etwas erhöht erscheinen. HD-

Angebote tauchen indes noch gar

nicht im Shop auf, sollen aber über

Apples eigenes TV-Produkt „Apple

TV“ verfügbar sein. Im amerikanischen

Store sind HD-Angebote

sowohl bei Filmen als auch Serien

bereits stark verbreitet, sodass

auch diese Option mit Sicherheit

Verwendung in Deutschland finden

wird. Der Onlineabsatz der Filmverleihe

dürfte jedoch deutlich ansteigen

und zur echten Vertriebsalternative

zum klassischen Medium

DVD und Blu-ray werden. FK

9.1 MIT HÖHENINFORMATIONEN

Dolby geht mit Pro Logic IIz in die Höhe

Die amerikanische Tonformat-Schmiede

ist nicht nur in allen Spezifikationen für

DVD und Blu-ray fest verankert, die Dolby

Laboratories machen momentan vor allem

durch den Begriff „True HD“ auf sich aufmerksam.

Neben DTS-HD handelt es sich

dabei um das maßgebliche HD-Tonformat

auf Blu-ray. Dolby ist aber auch eine feste

Größe im AV-Receiver-Markt und versucht

dort, das vorhandene Tonmaterial durch

spezielle Berechnungen noch vielseitiger

aufzubereiten. Die sogenannten „Pro-

Logic“-Decoder gibt es bereits in vielen

Variationen. Den Anfang machte Pro Logic

(PL), gefolgt von PLII, welches in der „x“-

Variante aus Stereosignalen zum Teil überzeugende

7.1-Mischungen hervorzaubert.

Dieser komplexen Berechnung setzt die in

San Francisco ansässige Firma noch einen

drauf. Mit PLIIz stellte Dolby auf der diesjährigen

Consumer Electronics Show eine

9.1-Lösung vor, wohingegen DTS mit „Neo:

X“ auf 11.1 setzt. Bei PLIIz können zwei zusätzliche

Frontlautsprecher in der Höhe,

also deutlich über den normalen Front-

Speakern, installiert werden. Stereo-,

5.1- und 7.1-Signale können mit dem neuen

Soundfeldprogramm genutzt werden.

Durch die in der Höhe installierten Lautsprecher

soll das vorliegende Material an

Tiefe und Räumlichkeit gewinnen. Dazu

wertet der neue Decoder das Material

entsprechend aus und gibt passende Töne

aus den Höhenlautsprechern wieder.

Zusätzlich können optimal abgestimmte

Höheninformationen auch im Tonsignal

direkt gespeichert werden, sodass PLIIz

diese nur noch weiterleiten muss. Der

erste AV-Receiver, der dieses Feature unterstützt,

ist der neue Onkyo „TX-SR607“,

den wir in dieser Ausgabe bereits getestet

haben. Ob der Trend, immer mehr

Lautsprecher im Heimkino zu verbauen,

anhält, bleibt abzuwarten, hier dürften

vor allem die wahren Heimkinoenthusiasten

angesprochen werden, während

der Aufbau im „normalen“ Wohnzimmer

eher zu weniger Lautsprechern

tendiert. FK

AV-RECEIVER-TEST

Richtigstellung DT 2/2009

Leider hat sich im AV-Receiver-Vergleichstest in der

letzten Ausgabe der Fehlerteufel eingeschlichen. Der Yamaha

„RX-V663“ erzielt nicht 77, sondern 80,5 Punkte (74

Prozent) und belegt im Vergleich somit den zweiten Platz

nach dem Testsieger von Harman/Kardon. Der Kenwood

„KRF-V9300D“ erreicht 79,5 Punkte und landet mit 73 Prozent

knapp hinter dem Yamaha auf dem dritten Platz. FK

ADOBE ÖFFNET SICH FÜR TV UND CO.

Flash-Inhalte fürs Heimkino

Inzwischen werden Onlinefunktionen in

Fernsehern und neuerdings auch in Geräten

wie Blu-ray-Playern stärker integriert.

Dadurch eröffnen sich dem Anwender

viele neue Möglichkeiten, es können z. B.

aktuelle Informationen aus dem World

Wide Web bezogen werden. Nun hat auch

der Software-Riese Adobe angekündigt,

sein erfolgreiches Flash-Format für

Produkte der Unterhaltungselektronik

nutzbar zu machen. Künftig sollen Fernseher,

Set-Top-Boxen und Blu-ray-Player

vom stark verbreiteten Flash profitieren

und u. a. hochauflösende Videos im FLV-

Format wiedergeben können. Doch auch

Flash-Applikationen, die in den letzten

Jahren deutlich an Präsenz im Internet

gewonnen haben und immer neue Möglichkeiten

bieten, sollen im Zuge der

„Adobe Flash Platform For The Digital

Home” ins Wohnzimmer wandern. Auf

der Fachmesse NAB Show, die kürzlich

in Las Vegas stattfand, wurden entsprechende

Lösungen bereits präsentiert.

Mit Flash können z. B. Widgets programmiert

werden, die bereits bei manchen

TVs zum Einsatz kommen. Aufgrund der

vielseitigen Optionen, die das Format

ermöglicht, dürfte sich Adobes Lösung

über kurz oder lang in vielen Geräten

verbreiten. Erste Hersteller, darunter

Broadcom, Intel, Sigma Design und

STMicroelectronics, haben bereits erklärt,

die Adobe-Technik in ihre Chips

integrieren zu wollen. Adobe hat im gleichen

Zug für die Programmierer ein sogenanntes

Framework

namens

„Strobe“ vorgestellt,

mit dem

sich passende

Flash-Integrationen

realisieren

lassen. FK

Bilder: Adobe, Apple, Dolby, Lumix, Sony

10 DIGITAL TESTED 3.2009


FOTO

aktuelles

GEOTAGGING-CAMCORDER

Verortetes Bild

Der Begriff „Geotagging“, zu Deutsch

etwa „Geocodierung“, dürfte auf einer

imaginären Hitliste zum fotografischen

Unwort des Jahres 2008 doch relativ weit

oben stehen. Bei diesem international

mittlerweile äußerst beliebten Volkssport

dreht sich alles um das Sammeln

und Zuweisen exakter geografischer

Koordinaten zu online veröffentlichten

Informationen – insbesondere Fotos. Die

als Metadaten im Bild gespeicherten

Koordinaten können später am PC von

Kartenprogrammen wie Google Maps

oder Earth leicht herausgelesen und die

Fotos auf dem Kartenmaterial metergenau

abgebildet oder verlinkt werden. Die

Frage nach dem Aufnahmeort eines bestimmten

Fotos wird sich in Zukunft also

kein Mensch mehr stellen müssen. Doch

jegliche Ironie beiseite: Das Interesse an

Geotagging-Informationen im digitalen

Bild ist zumindest so groß, dass aktive

GPS-Empfänger tatsächlich längst als

normales Fotozubehör erworben werden

können. Einige wenige Fotoapparate

sind darüber hinaus sogar mit einem

integrierten GPS-Sensor ausgerüstet.

Dass die Sache aber noch viel akuter

ist, als man bisher annehmen konnte,

zeigt Sony im Zusammenhang mit seinem

aktuellen Camcorder-Line-up. Der

Elektronikriese hat das Thema Geotagging

nämlich kurzerhand – und das kann

nur ein Großer – zum Verkaufsargument

erhoben und einige aktuelle Camcorder,

wie das Spitzenmodell „HDR-XR520“

oder die Pocket-Cam „TG7“, fest mit

einem GPS-Empfänger sowie Kartensoftware

ausgestattet. Auf diese Weise

ließe sich zum Beispiel der letzte Familienausflug

mit Camcorder am heimischen

Rechner noch mal genau nachvollziehen,

die Clips könnten außerdem nach festgelegten

geografischen Orten sortiert

werden.

Wir glauben, dass ein möglicher Erfolg

des GPS in Sonys Camcordern über kurz

oder lang auch weitere Hersteller dazu

animieren dürfte, Geotagging-Funktionen

in ihre Geräte zu integrieren. Für

sinnfreie Spaßfunktionen scheinen sich

Camcorder ohnehin recht gut zu eignen.

Aber wer weiß, vielleicht kommt auch

der Tag, an dem ein Camcorder zum

rettenden Hilfsmittel wird, wenn wir uns

verlaufen haben. TL

DSR mit Full-HD

Digitale Spiegelreflextechnik mit

Full-HD-Videofunktionalität zu

paaren, ist dieser Tage der große

Renner. Nachdem zuletzt Canons

„EOS 5D Mark II“ dank hoher Bewegtbildqualität

und kinoreifer Tiefenunschärfe

für einiges Aufsehen

gesorgt hat, könnte sich ab Juni

auch Panasonics „Lumix GH1“ einer

größeren Anhängerschaft erfreuen.

Die auf dem kleineren „Micro Four

Thirds“-Standard basierende und

deshalb äußerst kompakte Spiegelreflexkamera

bietet im Gegensatz

zu Canon sogar gleich mehrere Modi

für die Videoaufnahme. Neben

1 080 p25-Video im AVCHD-Format

zeichnet die „GH1“ auch 720 p25-

sowie 720 p50-Videos auf, wahlweise

in AVCHD oder Motion-JPEG.

Darüber hinaus könnten unter anderem

ein Autofokussystem, manuelle

Blendenwahl und Stereotonaufzeichnung

den Abstand der „Lumix

GH1“ zum klassischen Camcorder

ziemlich knapp werden lassen. Zum

Gegenwert von 1 550 Euro soll die

Panasonic-Kamera ab Frühsommer

den Besitzer wechseln. TL

20 Fotos pro Quadratkilometer: Ein Blick in Google Maps zeigt,

was Geotagging bedeutet. Sony treibt mit seinen aktuellen Camcordern

das Thema nun auch im Bereich der Bewegtbilder voran

3-D-ENTWICKLUNG SCHREITET VORAN

Hochauflösende 3-D-Kamera von Panasonic

Erst kürzlich hat der internationale Industrieverband

für Film und Videotechnik

(SMPTE) große Fortschritte und das

baldige Erscheinen eines einheitlichen

3-D-Standards im Home-Entertainment-Bereich

angekündigt. Nun stellte

Panasonic auf der Elektronikmesse NAB

eine serienreife HD-Stereoskopie-Kamera

für den professionellen Einsatz (etwa im

Fernsehbereich) vor. Die Kamera verfügt

über zwei leicht versetzte Objektive, basiert

aber ansonsten auf konventionellem

und weit verbreitetem Produktionsequipment

des Herstellers. Panasonic als Vorreiter

im 3-D-Bereich verfügt zusammen

mit der Kamera nun über eine komplette

Produktions- und Broadcast-Umgebung

für 3-D-Inhalte. In Verbindung mit dem

SMPTE-Industriestandard könnten so

bereits in ein bis zwei Jahren die ersten

Serien in 3-D ausgestrahlt werden. TL

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

11


aktuelles

BRANCHE

LICHTBLICKE 2009

Zu Besuch auf Samsungs Roadshow

Mitte März besuchte die Firma Samsung den

Auerbach Verlag in Leipzig, um die neuen

LED-TVs der Serien 6000 und 7000 zu

präsentieren. Neben Nathalie Supé Jun.

Produktmanager (CTV) stand u. a. auch

S.K. Leo Han (Senior Manager) Rede und

Antwort und stellte die neuen Technologien

vor. Im Zuge der Produkt-Roadshow

„Lichtblicke 2009“ waren Redakteure der

DIGITAL TESTED außerdem vor Ort im

Porsche-Werk Leipzig, wo Samsung sämtliche

neuen Produkte aus den Bereichen Audio, Video,

Foto und Hausgeräte vorstellte. Mit der

Entscheidung gegen die Cebit und für eine

eigene messeähnliche Show, die in sieben

Städten stattfand, sprach der koreanische

Hersteller in erster Linie seine Fachhändler

an. Neben den eigentlichen Geräten, die man

in Ruhe testen und über deren Neuerungen

man sich informieren konnte, wurden auch

zahlreiche Schulungen abgehalten. Einer der

Schwerpunkte waren hier die neuen LED-TVs

und die Vorteile, die der Käufer durch LED-

Technik erwirbt. Ein Ziel der Roadshow sind

besser geschulte Händler, um den Kaufinteressenten

die immer komplexeren Technologien

verständlich zu erklären. Im Gespräch

mit Frau Supé und Herrn Azad von Samsung

konnten die Redakteure weitere Detailfragen

zu den neuen Produkten klären. Im Videobereich

wurden die Edge-LED-Modelle und

das neue Blu-ray-Line-up fokussiert. Erste

Ergebnisse können Sie in dieser Ausgabe im

TV- und Blu-ray-Player-Test begutachten. FK

Passend zu den neuen TV-Geräten präsentiert

Samsung Soundprojektoren, die über die Fernbedienung

des Fernsehers gesteuert werden

Nicht nur mit LED-TVs will der koreanische Hersteller den

Markt erobern, auch Strom sparende Plasmas sind im

Angebot

In den großzügigen Rondellen des Porsche-Werks zeigte

der Hersteller seinen Fachhändlern die neuen Audio-,

Video-, Foto- und Hausgeräte

FRÜHJAHRSEMPFANG 2009

Im neuen Hörraum des Auerbach Verlags finden

in Zukunft AV-Receiver- und Lautsprechertests

unter optimierten Bedingungen statt

Bereits im letzten Jahr präsentierten sich die

Verlags-Mitarbeiter den geladenen Gästen, u. a.

Nathalie Supé und Anita Vukelic von Samsung

Der Auerbach Verlag stellt sich seinen Partnern vor

Auch in diesem Jahr veranstaltete der

Auerbach Verlag (AV) mit Sitz in Leipzig seinen

traditionellen Frühjahrsempfang. Dort,

wo sonst die Fachmagazine DIGITAL TESTED,

HD+TV, DIGITAL FERNSEHEN, BLU-RAY MAGAZIN

und das Branchenblatt DIGITAL INSIDER entstehen,

fand für einen Abend ein Treffen von

Mitarbeitern des AV und Vertretern aus Industrie

und Wirtschaft statt. Geladen waren Partner

des Verlages, darunter bekannte Firmen

der Unterhaltungselektronik wie Samsung,

Philips, Bose, Marantz, Metz oder Humax,

aber auch Politiker hatten sich angekündigt.

Einige Personen waren bereits öfter zu Gast

im Verlag, einige wiederum konnten sich zum

ersten Mal von der kompetenten Arbeit der

Redakteure überzeugen. Pünktlich zum Empfang

wurde außerdem der neue Hörraum des

AV fertiggestellt, in dem ab sofort AV-Receiver

und Lautsprecher in einer optimierten, aber

dennoch wohntauglichen Umgebung getestet

werden. Unter der Leitung unseres Audioredakteurs

Christoph Hüther, der selbst ausgebildeter

Toningenieur und begeisterter Musiker

ist, wurden entsprechende Vermessungen

und akustische Optimierungen vorgenommen:

„Das Ziel der akustischen Optimierung war

keineswegs die Konstruktion eines schalltoten

Raumes - der authentische Klangcharakter

eines Wohnzimmers sollte erhalten bleiben.

Die drei maßangefertigten Plattenschwinger

dienen lediglich der Absorption störender

Bassfrequenzen, der ‚stehenden Wellen‘. Mit

einem Stoffvorhang an der Stirnseite des

Raumes wird außerdem die Wiedergabe hoher

Frequenzen verbessert.“

Auch dieses Jahr gab es also wieder einige

Höhepunkte, konstruktive und interessante

Gespräche sowie ein nettes Miteinander mit

entspannten Gästen und ebenso erfreuten

Veranstaltern. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen

im kommenden Jahr! FK

Bilder: Auerbach Verlag

12 DIGITAL TESTED 3.2009


BRANCHE

aktuelles

Im Namen der Jury

Anfang März war es wieder so weit: Im Rahmen des Plus X Awards

traten markenbewusste Firmen zum technologischen Kräftemessen an

und präsentierten den Juroren ihre aktuellen Produkte.

Wer die Wahl hat, hat die Qual. So

lautet ein altbekanntes Sprichwort,

das besonders auf die anstehende

Anschaffung eines hochpreisigen

Gerätes, wie eine Audioanlage, einen Blu-ray-

Player oder einen Fernseher, zutrifft. Das Logo

des größten Technologiewettbewerbs Europas

ziert als Orientierungshilfe die Verpackungen

und Werbebanner der wichtigsten Geräteneuerscheinungen

des Jahres. Doch was bedeutet der

Award wirklich für Anbieter sowie Konsumenten

und wie genau läuft der Wettbewerb ab?

Der Start

Zunächst einmal dürfen alle in- und ausländischen

Unternehmen der Bereiche Telekommunikation,

Informations-, Foto-, Wohn- und

Gartentechnik sowie der Unterhaltungselektronik

für Auto und Heim eine unbegrenzte

Zahl von Geräten anmelden. Beschränkende

Faktoren sind dabei lediglich die Nominierungsgebühr

und die Massenmarktfähigkeit

der Produkte. Immerhin soll gewährleistet

sein, dass Sie nach der Preisverleihung die

ausgezeichneten Produkte in Ihrer Nähe bzw.

ohne großen Aufwand erstehen können. Hat

ein Teilnehmer alle Bedingungen erfüllt, so

haben seine „Kinder“ die Chance, einen oder

mehrere der sechs Awards zu gewinnen. Die

sechs Kategorien wiederum richten sich nach

den individuellen Plus-X-Faktoren: Innovation,

High Quality, Design, Bedienkomfort,

Ergonomie und Ökologie. Mit 39 kompetenten

Partnern und einem Marketing-Volumen von

über vier Millionen Euro ist der Plus X Award

Europas größter Technologie-, Sport- und

Lifestyle-Contest. Initiiert wurde der Award

von der Media Society Networks, um als Gegenbewegung

zur „Billig“-Mentalität Marken

zu stärken. Dabei ist der Plus X Award kein

reiner Designwettbewerb. Er versteht sich

vielmehr als Innovationspreis.

Wer bewertet?

Doch was wäre ein fairer Wettbewerb ohne eine

kompetente Jury? Auch dieses Jahr traf sich

die 31-köpfige industrieneutrale und ehrenamtlich

tätige Fachjury, darunter auch Stefan

Goedecke, geschäftsführender Gesellschafter

des Auerbach Verlags, im März zur

einwöchigen Jurysitzung im Hotel The New

Yorker in Köln, um die aktuellsten Technologie-Highlights

und die neusten Trends der

Unterhaltungselektronik in Augenschein zu

nehmen und über deren Auszeichnungswürdigkeit

zu beraten und abzustimmen. In der

anschließenden Diskussion stehen die Angemessenheit

des Preises sowie die Konsumentenfreundlichkeit

im Vordergrund. Ein

gewissenhaftes Vorgehen ist dabei unerlässlich,

denn jede Entscheidung bringt spürbare

Konsequenzen für den Markt mit sich.

Folgen eines Preises

Erhält ein Hersteller einen oder mehrere Preise,

so bringt dies eine Vielzahl an Vorteilen

mit sich. Einerseits ist der Award eine sehr

gute Motivation, weiterhin innovative Produkte

herzustellen, andererseits stellt die

Auszeichnung natürlich eine hervorragende

Werbung für seine hochwertigen Geräte dar.

Mit einer einmaligen Lizenzgebühr erkauft

sich der Hersteller das Recht, das Siegel

über einen unbegrenzten Zeitraum für beliebige

Marketing-Maßnahmen nutzen zu können.

Zusätzlich wird der Preisträger in das

deutschlandweit erhältliche Jahrbuch des

Plus X Awards aufgenommen. Die verstärkte

Aufmerksamkeit von fachspezifischen Zeitschriften,

Rundfunk- und Fernsehsendungen

der Medienpartner des Wettbewerbs sowie

von deren Onlineauftritten ist ihm damit sicher.

Schließlich organisiert der Initiator des

Awards mit den erhaltenen Lizenzeinnahmen

eben dieses groß angelegte Interesse, und

das nicht zu knapp.

Innovativste Marke des Jahres

Irgendwie müssen selbstredend auch die

Besten der Besten gekürt werden. Deswegen

kommt hier der sogenannte Most Innovative

Brand Award ins Spiel. Ihn erhält das Gerät,

das in seiner Produktgruppe die meisten

Plus-X-Plaketten erhalten hat. Entsprechend

der Anzahl der Preise wiegt das gute Stück

ganze elf Kilogramm und verweist mit dem

glanzvoll minimalistischen Design auf den

Markenwert des Plus X Awards: ein Ausdruck

für beständig hohe Qualitätsansprüche in

Verarbeitung und Form. Verliehen werden

die Skulpturen sowie die Urkunden auf der

Plus-X-Award-Night, die alljährlich im Mai

stattfindet. Natürlich können alle Technikbegeisterten

die besten Produkte des Jahres

hautnah erleben: So wird die Plus-X-Award-

Night mit Vor- und Nachberichterstattung am

7. Juni zur Primetime um 20.15 Uhr auf Anixe

HD ausgestrahlt. 1

Kritischer Prüfer: Stefan Goedecke, Geschäftsführer

des Auerbach Verlags, beurteilt die

Qualität der eingereichten Produkte im Bereich

Audio und Video

Die Preisverleihung im Mai wird bereits mit

Spannung erwartet. Im letzten Jahr war die

Veranstaltung gut besucht

Panasonic konnte in den letzten Jahren besonders

viele Awards abräumen, wer wird sich

diesmal im TV-Bereich durchsetzen?

Nach der Verleihung ist vor der Show: Tom

Gaebel und Band sorgten 2008 für das

richtige Flair

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

13


aktuelles

THEMA

Analog ins HD-Zeitalter

Etwas unscheinbar fristen die analogen Mehrkanaleingänge an vielen AV-Receivern (AVR) ein Schattendasein,

dabei stellen sie bei richtiger Nutzung das Tor zu den neuen High-Definition-Klangwelten dar. Wir möchten uns

intensiv mit den Möglichkeiten und Besonderheiten dieser Verbindungsart befassen, um zu zeigen, wie man

auch ohne HDMI-bestückten Receiver das maximale Klangpotenzial aus Blu-ray-Scheiben herausholt.

Ursprünglich ist diese Anschlussvariante

ein Relikt aus den Anfangszeiten

von Dolby Digital und DTS, in denen

man auf externe Decoder zurückgegriffen hat,

um die codierten Gesamtinformationen in analoge

Einzelsignale zu wandeln. Nachdem sich

entsprechende Decoder sehr schnell in den

AV-Receivern verbreitet hatten, schien die analoge

Mehrkanalschnittstelle fast schon vom

Aussterben bedroht zu sein. Dieser Fall sollte

jedoch nicht eintreten, denn mit Einführung

von SACD und DVD-Audio um die Jahrtausendwende

wuchs der Bedarf an einer mehrkanaligen

analogen Signalzuführung erneut. Als

selbsterkorene Nachfolger der CD wollten jene

neue Medien hauptsächlich durch ihre Mehrkanalfähigkeit

den Markt erobern und setzten

vermehrt auf hochwertige, audiophile Abmischungen.

Aufgrund gestiegener Datenraten

bzw. geänderter Signalformate war eine Übertragung

auf „normalem“ digitalen Weg mit den

damaligen Receivern nicht möglich. Deswegen

wurden die jeweiligen Abspielgeräte selbst mit

den Decodern ausgestattet, die ebenfalls die

Konfiguration bzw. Anpassung an Raum und

Lautsprecher beinhalteten. Kanalpegel, Lautsprecherentfernung

und Bass-Management

waren in diesem Fall die Aufgabe des Abspielgerätes

– der AV-Receiver war lediglich für die

Steuerung der Gesamtlautstärke zuständig.

Vielleicht fragen Sie sich, warum wir die

Vergangenheit des analogen Mehrkanalanschlusses

derart beleuchten? Nun, zum einen

ist das Prinzip bei der Blu-ray im Wesentlichen

unverändert und zum anderen möchten wir

dadurch gleich die primäre Problemzone in den

Fokus stellen: Bei der analogen Mehrkanalübertragung

müssen Player und Receiver perfekt

aufeinander abgestimmt sein, um ideale

Ergebnisse zu erzielen.

AVRs machen, was sie wollen

Durch technische Weiterentwicklungen auf-

Seiten der AV-Receiver und neue Tonformate

ergeben sich viele potenzielle Problempunkte,

da es keine verbindliche Norm für die Funktionen

bzw. Einbindung der analogen Mehrkanalschnittstelle

gibt. Manche Hersteller

orientieren sich an einer puristischen Konzeption,

wonach der Receiver lediglich die

Gesamtlautstärke steuert, während andere

Unternehmen teilweise sogar eine nachträgliche

Digitalisierung mit anschließender Signalbearbeitung

anbieten. Hier können wir

Ihnen deswegen leider keine allgemeingültige

Information über die entsprechenden Funktionen

mitgeben. In den meisten Fällen hilft ein

gezielter Blick in das Handbuch, um sich über

die Arbeitsweise dieser Schnittstelle zu informieren.

Gerade bei älteren Receivern findet

das komplette Basis-Setup keine Anwendung

auf dem analogen Mehrkanaleingang. Auch

Klangregler, Equalizer-Settings und DSP-Modi

stehen für den analogen Mehrkanaleingang

eher selten zur Verfügung. Der Grund hierfür

ist genauso simpel wie einleuchtend: Solche

Rechenoperationen finden auf digitaler Ebene

statt, was bei einem analog zugespielten

Mehrkanalsignal technisch nicht möglich ist,

Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Dreamworks Home Ent. , 20th Century Fox, Universal, Paramount, Sony Pictures

14 DIGITAL TESTED 3.2009


THEMA

aktuelles

ohne eine Redigitalisierung durchzuführen.

Da eine solche Funktion Geld kosten würde

und außerdem auch der Signalqualität nicht

unbedingt zuträglich wäre (schließlich müsste

man die Informationen anschließend wieder

ins Analoge zurückwandeln), findet man diese

Lösung nur selten. Stattdessen bieten fast alle

AV-Receiver ein paar einfache Konfigurationsoptionen,

wie z. B. eine Subwoofer-Dämpfung

oder eine Parallelbeschaltung von seitlichen

und hinteren Surround-Lautsprechern.

Quellgeräte bestimmen den Klang

Im Wesentlichen gilt es bei den Quellgeräten,

zwei wichtige Faktoren zu eruieren. Zunächst

muss man sich Klarheit darüber verschaffen,

welche Tonformate überhaupt verarbeitet

bzw. ausgegeben werden.

Nur weil hinten ein Signal

geliefert wird, muss dieses

noch lange nicht die gewünschte

HD-Tonspur darstellen. Speziell

die günstigeren Player greifen anstelle

des DTS-HD-Master-Audio-Tracks

oft auf die normale DTS-Tonspur zurück, um

die Wandlung für den 5.1-Ausgang vorzunehmen.

In diesem Zusammenhang sollte man als

7.1-Anwender auf eine passende Abstimmung

mit dem verwendeten AV-Receiver achten.

Sofern der analoge Mehrkanalausgang beim

Blu-ray-Player nur in 5.1 vorliegt, würden die

Rearspeaker komplett stumm bleiben, wenn

der Receiver keine Hochrechnung auf 7.1 (Matrixberechnung)

vornimmt, also diesen Eingangsmodus

nicht anwenden kann. Aber Vorsicht:

Selbst wenn das Quellgerät achtkanalig

an den Verstärker angedockt ist, stellt dieser

Umstand noch keine Beschäftigungsgarantie

für die Surround-Back-Lautsprecher dar!

Im Gegensatz zum Decoding im AV-Receiver

bieten Blu-ray-Player keine zusätzliche bzw.

nachträgliche Matrixberechnung an. Einfach

ausgedrückt: Liegt das Quellmaterial nicht

in einem Extended-Surround-Format vor, wird

immer ein 5.1-Signal ausgegeben. Als zweiter

Aspekt kommt die Software-Konfiguration ins

Spiel. Weil der Großteil der Lautsprecherkonfigurationen

bei der analogen Klangausgabe

über das Wiedergabegerät erfolgt, sollte man

hier auf möglichst umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten

achten. Im Allgemeinen kann

man festhalten, dass höherpreisige Geräte

meistens über ein differenzierteres Setup verfügen.

Der preisgünstige und weit verbreitete

Panasonic „DMP-BD50“ erlaubt beispielsweise

kein ausgefeiltes Bass-Management und

trennt alle auf „Small“ gestellten Lautsprecher

pauschal bei 100 Hertz. Beim Denon

„DVD-3800BD“ kann man die Trennfrequenz

hingegen gezielt anwählen. Sofern die verwendeten

Lautsprecher hinsichtlich ihrer Größe

nicht gerade Verwechslungsgefahr mit mit

kleinen PC-Lautsprechern aufweisen, empfehlen

wir, das Bass-Management im Zweifelsfall

nicht zu benutzen und alle Kanäle mit vollem

Signalumfang anzufahren. Selbst bei hochwertigen

Playern liegt eine vergleichsweise

geringe Rechenkapazität vor. Mit hochwertigen

Lautsprechern bzw. Bildwiedergabegeräten

kann man daher bei Benutzung von rechenintensiven

Bass-Management-Operationen

durchaus Einbrüche bei der audiovisuellen

Performance feststellen. Aus diesem Grund

sollte man von integrierten Dynamik- oder Dialog-Enhancern

tunlichst die Finger lassen.

Fazit

Bei einem sinnvoll zusammengestellten AV-

System mit korrekter Konfiguration wird man

mithilfe der analogen Mehrkanalübertragung

viel Hörfreude haben. Selbst die hoch gepriesene

HDMI-1.3-Übertragung mit anschließendem

Decoding im AV-Receiver muss keineswegs

grundsätzlich besser klingen. Durch

die Verlagerung der Digital-Analog-Wandlung

in das Quellgerät vergrößert sich dessen Bedeutung

für die Wiedergabequalität, sodass

hier die Klanggüte vorgegeben wird. Wer einen

älteren, aber hochklassigen AV-Boliden besitzt,

ist daher in den meisten Fällen deutlich

besser beraten, in einen hochwertigen Bluray-Player

zu investieren, als ein Upgrade des

Verstärkers vorzunehmen. Problematisch wird

es lediglich für Besitzer einer 7.1-Lautsprecherkonfiguration

und für Anhänger von Room-EQs

sowie DSP-Simulationen. Ansonsten steht dem

hochauflösenden Klanggenuss nur das Verlegen

der analogen Kabel sowie die Einrichtung

im Weg. 1

Lars Mette

Headline

xxx. Autorenkürzel

Mehrkanaleingänge sind meist optisch auffällig

gekennzeichnet. In diesem Fall ist ein 5.1-Eingang

vorhanden, manche Geräte bieten auch 7.1

Konfiguration des analogen Mehrkanaleingangs

bei einem Denon „AVP-1HDA“

Einstellung der Kanallautstärke für die analoge

Signalausgabe des Toshiba „HD-XE1“

Moderne High-End-Player wie der Denon „DVD-3800BD“ bieten hochwertige 7.1-Anschlussbuchsen und

volle Formatkompatibilität

In diesem Fall besitzt der Player leider nur

ein 5.1-Interface, bietet aber ein gutes Bass-

Management

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

15


Testnotizen

Aktuelles aus dem Testlabor

Als kleine Vorschau auf unsere zahlreichen Gerätetests in dieser Ausgabe der DIGITAL TESTED haben wir auf dieser

Seite interessante Beobachtungen und die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Eine Übersicht aller getesteten

Produkte finden Sie im Inhaltsverzeichnis.

In unseren verlagseigenen Testlaboren

herrschte auch für diese Ausgabe wieder reger

Betrieb. Neben Flachbild-TVs haben wir uns

neue Blu-ray-Player, aktuelle DVD-Rekorder und

zahlreiche weitere Geräte aus den Bereichen Video,

Audio und Heimkino angeschaut.

LED, LCD oder Plasma?

Dieses Mal haben wir erneut debattiert, ob LCD

oder Plasma die bessere Technik darstellt. Wie

immer gibt es ein Für und Wider bei beiden Technologien,

die wir in unserem Vergleichstest dreier

aktueller Vertreter abgewogen haben. Samsungs

LED-TV der 6000er-Serie, Panasonics neuer Plasma-TV

„TH-42PX10“ und Sharps wohnzimmerfreundlicher

LCD „LC-32D77E“ buhlten um die

Gunst unseres Testredakteurs. Im Gegensatz zu

den bereits erhältlichen LED-LCDs von Samsung

verkauft der koreanische Hersteller seine aktuellen

Modelle als neue Produktkategorie „LED-

TV“. Man setzt nun auf eine Edge-LED-Beleuchtung.

Dabei sitzen die Lichtgeber nicht hinter der

LCD-Schicht, sondern platzsparend am Rand des

Geräts. Dadurch wird eine enorm flache Bauweise

erzielt, die allerdings auf Kosten der Bildqualität

geht. Diese erreicht leider nicht ganz das Niveau

der technisch vielversprechenden LED-Backlight-

Variante.

Blu-ray-Evolution

Das hochauflösende Medium wird auch in unserem

Magazin immer bedeutender. Wir haben uns

die neuen Einstiegsmodelle von Panasonic und

Samsung näher angeschaut und unterschiedliche

Beobachtungen gemacht. Panasonic erweitert die

Einsatzbereiche seiner Blu-ray-Player durch Viera

Cast. Anders als bei Samsung lag das Augenmerk

somit nicht primär auf der Weiterentwicklung der

Hardware, sondern auf der Schaffung zusätzlicher

Features. Viera Cast vereint die Internetfunktionen

der TV-Serie mit günstigen BD-Playern und ermöglicht

Inhalte von Youtube und Co.- auf dem „DMP-

BD60“. Ob dies aber reicht, um dem „BD-P1600“

Konkurrenz zu machen? Samsung verspricht mit

der Neuentwicklung das ideale HD-Erlebnis und

spendiert seiner Serie neue Designs, überarbeitete

Menüs und verbesserte Einlesezeiten.

Audiophil

Für diese Ausgabe konnten wir zudem wieder zahlreiche

Audioprodukte auf ihre Qualitäten überprüfen.

In unserem AV-Receiver-Vergleich durfte

sich u. a. Onkyos neuer „TX-SR607“ beweisen, der

nicht nur aufgrund von sechs HDMI-Eingängen

und topaktuellen Dolby-PL-IIz-Soundprogramm

die Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Näheres

zu Dolbys nächstem Versuch, das Tonerlebnis

noch intensiver zu gestalten, erfahren Sie

in unserem Aktuell-Bereich auf Seite 10. Der im

mittleren Preissegment angesiedelte Yamaha „RX-

V1900“ visierte dank umfangreicher Ausstattung

und klanglich selbstbewusstem Auftritt ebenfalls

ein gutes Testergebnis an.

Planänderung

Das Leben eines Testredakteurs artet nicht selten

in Stress aus und kurzfristige inhaltliche Änderungen

lassen sich leider nicht immer vermeiden.

Dieses Mal wäre unser AV-Receiver-Vergleich

fast ins Wasser gefallen, da unser Exemplar des

Sony „STR-DA2400ES“ einen Defekt aufwies und

sich partout nicht überreden ließ, unseren Testparcours

ohne Abschalten zu durchlaufen. Dank

schnellen Ersatzes konnten wir unseren Test mit

leichter Verzögerung aber dennoch durchführen.

Auch die in der letzten Ausgabe angekündigten

Camcorder-Tests konnten wir aus Aktualitätsgründen

noch nicht stattfinden lassen. Die geballte

Ladung Camcorder-Know-how samt Tests und

Hintergrundartikeln werden Sie aber in unserem

demnächst erscheinenden Spezialhefte nachlesen

können. Doch nun wünschen wir Ihnen erst einmal

viel Spaß beim Entdecken dieser Ausgabe! 1

SO TESTEN WIR

Die uns zur Verfügung gestellten Testgeräte werden

von unseren Redakteuren auf Herz und Nieren geprüft.

Neben den persönlichen Eindrücken, die wir

im Laufe unserer Arbeit gewonnen haben, kann ein

Großteil der Qualitäten durch spezielles Messequipment

belegt werden. Die jeweiligen Modelle müssen

sich unseren strengen Testprotokollen stellen, denn

nur so können wir auf Dauer eine faire Bewertung

für alle Produkte sicherstellen. Weiteres zu unseren

Testkriterien und zu unserem Testlabor erfahren Sie

auf den Seiten 94 und 95.

BEWERTUNGSSCHLÜSSEL

100–95 %: Referenzklasse

94–90 %: ausgezeichnet

89–85 %: sehr gut

84–70 %: gut

69–55 %: befriedigend

54–40 %: ausreichend

39–0 %: mangelhaft

16 DIGITAL TESTED 3.2009


TOTAL DIGITAL!

Die optimale Kaufberatung für die neue digitale Unterhaltungselektronik

3.2009 Juni/Juli D: 3,99 €

169 TESTS

A: 4,80 €

BeNeLux:

4,80 €

I: 5,60 €

E: 5,60 €

CH: sfr 7,90

2.2009 April/Mai D: 3,99 €

184 TESTS

AKTUELLE FILMHITS

LESERUMFRAGE

Gewinnen Sie Preise im

Wert von über

FLACHBILD-TVs

Trend: Fernseher mit

11 000 Euro ab Seite 13

Samsungs 6000er-LED-Fernseher gegen LCD und Plasma

„X-Men Origins: Wolverine“ jetzt im Kino

„The Spirit“, „Sieben Leben“, „Tintenherz“

und viele mehr im Test ab Seite 70

A: 4,80 €

BeNeLux:

4,80 €

I: 5,60 €

E: 5,60 €

CH: sfr 7,90

www.digital-tested.de

ENTERTAINMENT PUR

Filmhits, Klassiker und aktuelle Blockbuster

auf DVD und Blu-ray ab Seite 70

GALAKTISCH!

ab Seite 18

42-Zoll-LCDs von Toshiba, Philips und LG ab Seite 19

Jetzt abonnieren und

Prämie kassieren!

• eventuelle Beilagen erhalten

Sie gratis zum Heft

• jede Ausgabe pünktlich frei Haus

• eine gratis Prämie ihrer Wahl

• kostenlose Zustellung

Abonnieren Sie jetzt DIGITAL TESTED im komfortablen

24-Monats-Abo und Sie erhalten eine einmalige

Prämie gratis dazu.

5.1-LAUTSPRECHER

Teufels „LT3“ im Hörtest

ab Seite 56

KLANGWELTEN

Drei AV-Receiver mit HD-

Decoder im Vergleich ab Seite 48

AV-RECEIVER-VERGLEICH

Brandneu: Onkyos „TX-SR607“

ab Seite 50

Multimedial

Aktuelle Media-Player von

Samsung und Sony ab Seite 66

HDTV-Camcorder

Neue HD-Modelle 2009 in

der Übersicht ab Seite 10

+ Technik-Highlights 2009 + Workshop: Einmesssysteme + Dreambox „8000“ im Test +

001_DT200902_Titel_SK.indd 1

FULL-HD-Einstieg

Sanyos „PLV-Z700“-Projektor

im Praxis-Check

ab Seite 24

BLU-RAY-PLAYER

ab Seite 26

Die aktuellen Einstiegsmodelle von

Samsung und Panasonic

+ DVB-C: Vantage „HD 8000“ + Media-Player fürs Heimkino + DVD-Rekorder im Härtetest +

20.04.2009 11:54:39 Uhr

FOCAL DÔME

Sound aus Frankreich

ab Seite 58

Diese und viele andere Abo-Prämien unter www.auerbach-verlag.de/abo

einlösen unter:

15 ¤

ONLINESHOP Gutschein

Gutschein-Nummer:

Gutschein filmkaufen.de 15 ¤

oder

HDMI-Switch-Box

(zzgl. 14,90 ¤ Zuzahlung)

HEIMKINO · VIDEO · AUDIO · FILM

Ja, ich abonniere DIGITAL TESTED ab der nächsten Ausgabe/ab Ausgabe /2009 für zwei Jahre zum Preis von 44,90 Euro für 12 Ausgaben. Das Abonnement

verlängert sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr zu den dann gültigen Abo-Konditionen, wenn nicht binnen sieben Tagen nach Erhalt von Heft 11 per Post

oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.

Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:

Firma, Abteilung

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ

Ort

Ich bezahle per Kreditkarte per Bankeinzug per Rechnung

Daten für die Zahlung per Kreditkarte:

Daten für die Zahlung per Bankeinzug:

Name des Karteninhabers

Kontoinhaber

Kartennummer

Kartenprüfnummer

Kontonummer

Bitte wählen:

Gutschein filmkaufen.de 15 ¤

oder

HDMI-Switch-Box

(zzgl. 14,90 ¤ Zuzahlung)

Bitte einsenden an:

Auerbach Verlag

und Infodienste GmbH

Lauchstädter Straße 20

04229 Leipzig

oder per Fax an:

0341 14955-11

oder schnell im Internet:

www.auerbach-verlag.de/abo

Gültigkeit der Karte

Bankleitzahl

Geldinstitut

Visa Mastercard American Express

Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von 2 Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel genügt).

Datum, Unterschrift

Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an 0341 14955-11 oder mit der Post senden.


test

VIDEO

FLACHBILDFERNSEHER VON SAMSUNG, PANASONIC UND SHARP IM VERGLEICH

Die Volksfernseher kommen

Wer sich heute einfach nur einen Fernseher anschaffen will, wird bereits schwerlich um ein HD-fähiges Gerät

herumkommen. Und das ist auch in Ordnung. Full-HD- und selbst Plasmafernseher namhafter Hersteller bewegen

sich mittlerweile in Preisgefilden, die wirklich für jeden interessant sind. Wir haben uns drei aktuelle

Modelle im Einsteigerbereich angeschaut.

Zukunftssicher, vielseitig, verlässlich

und zum Schnäppchenpreis: So einen

Fernseher gibt es nicht, sagen Sie?

Kommt darauf an, sagen wir und stellen Ihnen

deshalb in dieser Ausgabe drei aktuelle und

dabei preisgünstige Flachbildfernseher mit jeweils

unterschiedlicher Bildtechnik vor: einen

LED-, einen Plasma- und einen reinen LCD-TV.

Dass unsere drei Probanden schon aufgrund

der abweichenden Basistechnologien ihre

ganz individuellen Stärken und Schwächen

haben, dürfte wohl klar sein. Gerade deshalb,

sollte für jede mögliche Aufstellumgebung

und jeden Sehgeschmack etwas dabei sein.

Denn ein guter Fernseher muss nicht zwangsläufig

gleich der beste Fernseher für Sie persönlich

sein.

Legen Sie Wert auf Ausstattung und Extras

oder einfach nur pure Bildqualität? Sind Sie

eher der klassische Fernsehzuschauer oder

wollen Sie sich vielleicht endlich ein kleines

Heimkino aufbauen? Schauen Sie lieber in heller

oder dunkler Umgebung? All diese Fragen

können wichtig sein, wenn es an die Auswahl

des zukünftigen Flachbildfernsehers geht –

egal ob Einstiegs- oder Luxusklasse.

Unser Vergleichstest hilft Ihnen hoffentlich dabei,

nicht nur den besten Fernseher für wenig

Geld, sondern auch den idealen Fernseher für

Ihre ganz persönlichen Ansprüche zu finden.

Bilder: Panasonic, Samsung, Sharp, Stock.xchng

18

DIGITAL TESTED 3.2009


SAMSUNG UE40B6000

Das Einstiegsmodell der Serie 6 aus Samsungs

aktuellem LED-TV-Portfolio macht rein äußerlich

einen soliden Eindruck. Die geschwungenen

Linien des halb transparenten Plastikgehäuses

sind vielleicht nicht jedermanns

Sache, erzeugen aber zumindest den Eindruck,

das Ganze sei wie „aus einem Guss“. Der voll

transparente, leicht zu befestigende Standfuß

wirkt schick und mit einer Bautiefe von gerade

mal 2,9 Zentimetern (cm) bewegt sich der

Edge-LED-Fernseher baulich sowieso auf der

Höhe der Zeit. Die Verarbeitung der Elemente

ist insgesamt gelungen, wenn auch nicht an

allen Stellen perfekt.

Öko-Check

www.digitaltested.de

3.2009

gut

Samsung

UE40B6000

TESTSIEGER

sehr gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

Zukunftszugewandt

Bei der Ausstattung hat der „UE40B6000“ eine

Menge zu bieten. Abgesehen von den erweiterten

Media-Fähigkeiten und dem Netzzugang

der größeren Geschwister aus Serie 7 und

9, bekommt der Kunde hier eine ordentliche

Portion Fernseher für sein Geld. Neben einem

DVB-T-Empfänger ist ein digitaler DVB-C-Tuner

serienmäßig an Bord. Die Einrichtung verläuft

schnell und unkompliziert. Ganze vier HDMI-

Buchsen- sowie ein USB-Anschluss krönen

die digitale Anschlussleiste. Lediglich die analogen

Schnittstellen werden mit jeweils nur

einem Scart- sowie Komponentenanschluss

etwas stiefmütterlich behandelt und können

auch nur mit dem mitgelieferten Adapterkabel

verwendet werden. Dafür sind die gebräuchlichen

digitalen Schnittstellen sowie der CI-

Schacht gut erreichbar an der Gehäuseseite

untergebracht. Über den USB-Anschluss des

Einsteiger-Samsungs lassen sich leider nur

Musik- und Bilddateien abrufen, dafür klappt

das Ganze jedoch vergleichsweise sehr gut –

sowohl die Geschwindigkeit des Bildaufbaus

als auch die Navigation durch die Ordnerstruktur

sind einwandfrei.

Überhaupt lässt sich an der Bedienbarkeit

des Bildschirmmenüs kaum etwas aussetzen.

Unter dem Menüpunkt „Unterstützung“ findet

man außerdem noch einen umfangreichen,

illustrierten Anschlussplan, der Einsteigern

bei der Einrichtung neuer Geräte helfen soll.

Benutzerfreundlichkeit wird – zumindest an

dieser Stelle – großgeschrieben. Auf der anderen

Seite bietet der Samsung wiederum

eine solche Fülle an (Bild-)Einstellungen, dass

Einsteiger leicht überfordert, Kontrollfanatiker

dagegen mehr als zufriedengestellt sein

dürften.

Gut im Bilde

Qualitativ kann sich die 6er-Serie ebenfalls

sehen lassen und das, obwohl Samsung in

diesem Frühjahr nach sehr erfolgreicher Local-

Dimming-Technologie auf die Edge-LED-Technik

zurückgreift, bei der das Licht der an den

Bildschirmrändern sitzenden LEDs per Diffusor

gleichmäßig über die gesamte Bildfläche verteilt

wird. Doch trotz konventioneller Technik ist

der Samsung-LED-TV allen normalen LCD-TVs

im Kontrast sichtbar überlegen. Und obwohl es

der Samsung an einigen Stellen nicht ganz an

die Brillanz seiner Local-Dimming-Vorgänger

heranschafft, macht der aktuelle Samsung-LED

doch einen insgesamt guten Bildeindruck, was

nicht zuletzt einer hochwertigen Filterscheibe

zu verdanken ist.

Aufgrund der vielen Bildoptionen können Profis

theoretisch die maximale Farbneutralität

aus ihrem Samsung-TV herauskitzeln oder spezifische

Feineinstellungen getrennt für jede

Quelle vornehmen. Generell zeigt der Fernseher

wie viele seiner Kollegen einen leichten

Hang zur Blaufärbung in dunklen Bildbereichen.

Die voreingestellten Werte und Presets

jedenfalls sind – für den durchschnittlichen

Nutzer – bereits recht gut abgestimmt.

Dicke Pluspunkte sammelt der Samsung im

Bereich Bildverarbeitung. HD-Material bereitet

dem Fernseher gar keine Probleme, zugeführtes

SD-Material wird ebenfalls durchgehend

sauber und ohne Kantenflimmern skaliert. Die

Rauschreduktion wirkt ausgefeilt und die optionale

Bewegungsglättung lässt sich nach

eigenen Vorgaben präzise justieren, wobei

allzu hohe Werte aber zu sichtbaren Bildfehlern

führen. Dennoch: Ob Video oder Film,

der Samsung ist ein Allround-Talent, wenn es

um die Darstellung von Bewegtbildern aus

unterschiedlichen Quellen geht. Ein weiteres

Highlight ist seine überragende Energieeffizienz.

Kaum mehr als 100 Watt verbraucht der

40-Zöller in der Praxis. Im Stand-by sind es

noch marginale 0,1 Watt. Sehr ordentlich!

TESTSIEGER

SAMSUNG UE40B6000

Preis/Straßenpreis

1 699 Euro/1 499 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

gute Bildverarbeitung

wenig analoge Anschlüsse

integrierter Kabeltuner

kein Lichtsensor

analog/digital

Blaufärbung im Schwarz

hohe Energieeffizienz

ERGEBNIS

Um den Videotext auszublenden,

müssen Sie

umständlich auf die

TV-Taste zurückgreifen.

Eine Hintergrundbeleuchtung

sichert den

Durchblick im Dunkeln

Per Tools-Taste

rufen Sie wichtige Einstellungen

im eigenen

Fenster auf. Die Enter-

Taste sollte in Zukunft

die Programme auflisten

können

Das untere Tastenfeld ist

im TV-Betrieb etwas umständlich

zu erreichen.

Die EPG-Taste „Guide“

liegt etwas versteckt

83 %

Gut

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

19


test

VIDEO

PANASONIC TX-P42X10E

Den „Plasma zum Kampfpreis“ schickt

Panasonic auf den Testparcours. Das dezente

schwarze Gehäuse um das 42 Zoll große G12-

Toughpanel macht einen soliden und gut verarbeiteten

Eindruck. Die Anschlussleiste weiß

mit dreimal HDMI, zweimal Scart und allen

weiteren üblichen Anschlüssen zu überzeugen.

Außerdem verfügt der Plasmafernseher über

einen SD-Karten-Slot, der Videos, MP3- und

Bilddateien mit akzeptabler Geschwindigkeit

auf den Bildschirm bringt. Ähnlich wie bei Samsungs

LED-TV sind wichtige Anschlüsse wie ein

HDMI-Anschluss und der SD-Karten-Slot seitlich

und gut erreichbar am Gehäuse platziert.

Dieses zählt mit über zehn Zentimetern Tiefe

zwar nicht unbedingt zu den schlanksten Vertretern,

dafür gehört Panasonics „P42X10E“

mit seiner Preisempfehlung von 899 Euro auf

jeden Fall zu den günstigsten Plasma-TVs am

Markt. Das bedeutet leider auch, dass ein paar

Abstriche hingenommen werden müssen.

So liegt zum Beispiel die Auflösung des neuen

Einsteiger-Panels aus der mittlerweile zwölften

Generation mit 1 024 × 768 Bildpunkten nach

wie vor auf „HD ready“-Niveau und das könnte

so manchem Heimkinoenthusiasten mittlerweile

zu wenig sein. Außerdem wurde die Zahl

möglicher Bildeinstellungen auf das absolute

Minimum begrenzt, was zwar Einsteigern entgegenkommt,

Fortgeschrittenen aber wiederum

gehörig die Suppe versalzen kann.

Zu guter Letzt ist die digitale Tuner-Ausstattung

des Plasmafernsehers mit DVB-T leider

Während „TV“ die

integrierten Tuner

auflistet, springen Sie

per AV-Taste zur zuletzt

angewählten externen

Bildquelle. Vorsicht:

Ein Druck auf „N“ setzt

die Bild- und Tonwerte

zurück

„Viera Tools“ ermöglicht

die Auflistung der

Film- und Fotooptionen.

Das Steuerkreuz dürfte

mittiger liegen

Haben Sie einen externen

DIGA-Festplattenrekorder

angeschlossen,

erlaubt das Tastenfeld

die Aufzeichnung bzw.

Wiedergabe von Fernsehsendungen

ziemlich eingeschränkt, sodass für digitalen

Kabel- oder Satellitenempfang zwingend eine

externe Set-Top-Box mitgekauft werden muss.

Gut gefallen hat uns die einfache, sehr übersichtliche

Menügestaltung der X10-Serie, die

sich voll und ganz am derzeitigen Look aller

Panasonic-Fernseher orientiert. Die Einrichtung

des Tuners oder die Auswahl von Bildquellen

funktioniert reibungslos, die deutschen

Bezeichnungen sind verständlich und

sämtliche Einstellungen gehen direkt und ohne

Verzögerung von der Hand.

Plasmaschössling

Erweiterte Farbeinstellungen oder Sonderfunktionen,

wie sie die Kontrahenten von Sharp

und Samsung bieten, sucht man an Panasonics

günstigem Plasma leider vergeblich. Der

Stromverbrauch des 42-Zöllers erscheint uns

selbst für ein Plasmamodell etwas zu hoch. Der

Einsatz eines Lichtsensors zur automatischen

Anpassung der Helligkeit ist eigentlich sinnvoll.

Im Falle des „P42X10E“ wird das Bild aber

leider zu stark gedimmt.

Wer sich an den genannten Einschränkungen

nicht stört, bekommt mit dem „P42X10E“ jedoch

einen grundsoliden und qualitativ ausgereiften

Fernseher ins Haus. Denn obgleich er

nicht die volle Auflösung bringt, muss sich dieser

Plasma hinsichtlich seiner Eigenschaften

sowie der internen Bildverarbeitung keineswegs

hinter seinen größeren Geschwistern

verstecken. Vor allem in der Verarbeitung von

HD-Material macht der Panasonic eine gute

Figur: Hohe Grundschärfe, gute Kontrastwerte

und eine ordentliche Farbwiedergabe in der

Werkseinstellung bringen ihm hier eine Spitzenposition

in seiner Preisklasse. Lediglich

die Farbtemperatur ist auch nach Auswahl

der wärmsten Stufe noch nicht optimal. Die

Bewegungsschärfe ist dagegen in Ordnung,

Öko-Check

www.digitaltested.de

3.2009

gut

Panasonic

TX-P42X10E

TESTERGEBNIS

sehr gut

3.2009

SIEGER PREIS/LEISTUNG

obwohl sie auch mit eingeschaltetem „Double

Scan“ nur knapp das Niveau eines 100-Hertz-

LCD-TVs erreicht und plasmatypische farbige

Nachzieheffekte manchmal den Bildeindruck

stören können.

Kinofreund

Native 24p-Zuspielung verkraftet der Plasma

sehr gut, eine zuschaltbare Bewegungsglättung

wäre allerdings wünschenswert gewesen.

Ungeachtet dessen ist der „P42X10E“ für den

sparsamen Heimkinoeinsatz gut geeignet – solange

Filme digital in Vollbildern zugespielt

werden. Die Darstellung von SD-Material bereitet

dem Panasonic dagegen teils sichtlich

Probleme. Das Upscaling auf HD ist mit einem

merklichen Verlust feiner Details verbunden

und die Vollbildkonvertierung von Filmmaterial

gelingt dem Fernseher leider nur durchschnittlich.

Besser sieht es bei der Kantenglättung

von echten Halbbildern aus. Hier schlägt sich

der Plasma wieder wacker, sodass Fernsehprogramme

durchaus ansehnlich wirken. Filmfans

setzen hingegen auf einen guten Blu-ray- oder

DVD-Player, der die Vollbildkonvertierung und

Skalierung selbständig übernimmt und per

HDMI 1 080p zuspielt.

SIEGER PREIS/LEISTUNG

PANASONIC TX-P42X10E

Preis/Straßenpreis

899 Euro/699 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

uneingeschränkter

kein Full-HD

Blickwinkel

mäßiges Upscaling

gutes HD-Bild

keine Bewegungsglättung

einsteigerfreundlich

ERGEBNIS

73 %

Gut

Bilder: Panasonic, Sharp

20 DIGITAL TESTED 3.2009


SHARP LC-32DH77

Sharps „Aquos LC-32DH77“ ist der kleinste

Flachbildfernseher in unserem Vergleichstest.

Bei gerade mal 32 Zoll bringt Sharps LCD-TV

sogar die volle physische HD-Auflösung, was

angesichts der geringen Diagonale eigentlich

nur dann sichtbar ist, wenn man als Betrachter

sehr nah am Bildschirm sitzt. Die Verarbeitung

des Fernsehers im schlichten, schwarzblauen

Gehäuse wirkt nicht immer hochwertig, geht

für diese Preisklasse aber in Ordnung. Milde

stimmen dagegen der drehbare Standfuß und

die einfache Aufstellung des Fernsehers.

Die Anschlussleiste lässt – rückwärtig wie

seitlich – kaum Wünsche offen: Mit dreimal

HDMI, zweimal Scart und sogar einem

VGA-Anschluss bietet der Sharp genügend

Schnittstellen für viele aktuelle und ältere

Zuspieler. Für den reinen Fernsehempfang

steht, wie auch bei Panasonics „P42X10E“,

leider nur ein DVB-T-Tuner zur Verfügung.

Der CI-Schacht des Sharp dürfte deshalb hierzulande

in absehbarer Zeit kaum Verwendung

finden. Zukunftssicher ist man damit aber

allemal.

Kalibrierfreudig

Nur wenig konnten wir dem USB-Port des

„LC-32DH77“ abgewinnen. Erst der dritte USB-

Stick wurde von unserem Testgerät angenommen.

Offensichtlich stellt Sharps Fernseher

am USB-Port nur ein Minimum an Spannung

zur Verfügung, was für einen guten ein Teil

der USB-Speichergeräte nicht ausreicht. Wird

der Stick erkannt, können MP3s abgespielt

und Fotos dargestellt werden. Dabei geht der

Bildaufbau leider so schleppend voran, dass

einem die Lust auf eine Diashow schnell vergehen

kann. Das ist schade, denn ansonsten

machen Menü und Funktionsaufgebot des

Sharp-LCDs einen wirklich angenehmen Eindruck.

Besonders der übersichtliche und gut

konfigurierbare elektronische Programmführer

(EPG) konnte uns im Test überzeugen. Allgemein

verläuft die Bedienung des „Aquos“

zügig und direkt, auch wenn die Menge an

Optionen und Einstellungen sehr groß ist.

So findet sich in den erweiterten Bildeinstellungen

zum Beispiel der Menüpunkt „Schwarz

Weiß“, der genau das macht, was Sie jetzt

wahrscheinlich vermuten. Ob das nötig ist,

bleibt fraglich, jedoch lässt sich am Bild des

Sharp generell eine ganze Menge einstellen

und das freut besonders Heimkinofans. Ein

besonderes Augenmerk haben die Sharp-

Entwickler auf die Energieeffizienz der DH77-

Serie gelegt: Allen voran der eingebaute Lichtsensor-erpunktet

durch akkurates Verhalten

und kann sogar auf die persönlichen Ansprüche

des Betrachters abgestimmt werden.

Dazu können im Menü persönliche Werte für

maximale und minimale Helligkeit in Abhängigkeit

vom Lichtsensor eingestellt werden.

Das bietet nicht nur maximale Kontrolle, sondern

auch einen Anreiz, die Energiesparfunktion

überhaupt einzuschalten.

Für alle Zwecke

Leider reichten selbst unsere Bildjustierungen

mit den vorhandenen Mitteln des Sharp-LCDs

nicht aus, um ein komplett neutrales Bild

zu bekommen. Besonders eine Kontrolle der

Graustufen wäre in diesem Zusammenhang

wünschenswert gewesen, denn diese geraten

grundsätzlich etwas zu bläulich (kühl)

und schwanken zudem über den gesamten

Helligkeitsbereich.

Wie bei vielen seiner LCD-Kollegen tendiert

die Farbgebung des „32DH77“ in dunklen

Bildbereichen teils deutlich ins Bläuliche, ansonsten

zeigte der Sharp-LCD in unserem Test

nur gute Kontrastwerte. Mit Technologien wie

Local Dimming oder LED-Hintergrundbeleuchtung

wäre hier sicher ein noch besseres Ergebnis

zustande gekommen. Immerhin sorgt die

100-Hertz-Technik bei diesem Fernseher für

eine ausreichende Bewegungsschärfe. Eine

Bewegungsglättung bietet der Sharp leider

nicht, die native 24p-Zuspielung liefert jedoch

auch keinen Anlass zu Kritik. Überhaupt ist

der subjektive Bildeindruck bei Blu-ray und

DVD wirklich gut.

SD-Material skaliert der „Aquos“ ohne große

Schwächen. Bildfehler wie Rauschen oder

Interlace-Streifen werden dabei gefiltert bzw.

entfernt. Die Vollbildkonvertierung sowie

Kantenglättung funktionieren bis auf einige

Aussetzer fehlerfrei, auch wenn das Niveau

des Samsung-LED-TVs dabei nicht ganz

erreicht wird.

SHARP LC-32DH77

Preis/Straßenpreis

Öko-Check

www.digitaltested.de

3.2009

999 Euro/899 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

detaillierte Bildeinstellungen keine Bewegungsglättung

justierbarer Lichtsensor Blaufärbung im Schwarz

ERGEBNIS

74 %

gut

Sharp

LC-32DH77

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

Sofort auffällig an

Sharps Fernbedienung

sind die winzigen

Knöpfe. Zur Bedienung

sind also spitze Finger

gefragt, sonst ist schnell

daneben getippt

Im Mittelteil sieht‘s ähnlich

aus. Wirkliche Ergonomie

ist hier mit reiner

Daumensteuerung nicht

zu erreichen

Unter einer Klappe verborgen

liegen die Tasten

zur Steuerung von externen

Geräten, die CEC

unterstützen

Gut

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

21


test

VIDEO

Fazit

Unsere Testkandidaten entstammen allesamt dem

aktuellen Line-up des jeweiligen Herstellers und

bieten – bis auf erweiterte Online- und Multimedia-Funktionalitäten

– eigentlich alles, was man

sich heutzutage von einem Fernseher wünschen

kann. Eigentlich. Denn uns fehlt es generell und

besonders im Einsteigerbereich an Tuning-Möglichkeiten

für Analogkabel und DVB-C. Zumindest

DVB-T empfangen alle unsere Testgeräte, doch nur

der Samsung kommt ab Werk mit einem zusätzlichen

Kabeltuner.

Abseits dieses eher generellen Problems erlaubt

sich keiner unserer drei Testkandidaten grobe Patzer.

Hinsichtlich Inbetriebnahme und Geräteanschluss

liegen alle Kandidaten in etwa gleichauf,

wobei Samsung ältere, analoge Geräte zwar nur

per Adapterkabel annimmt, dafür aber über einen

bebilderten Anschlussplan und den zusätzlichen

Kabeltuner verfügt. Bezüglich Bildschirmmenü

und Bedienung gibt es ebenfalls keine Ausreißer.

Hier ergeben sich die Unterschiede vor allem bei

der Menge möglicher Optionen und Einstellungen.

Panasonics Menü zum Beispiel kommt äußerst

puristisch daher, was allerdings seiner Bedienbarkeit

sowie der des gesamten Gerätes wirklich

zuträglich ist. Dagegen setzt Sharps LCD-TV mit

seinen detaillierten Optionen und Feineinstellungen

ganz auf Masse, was Fortgeschrittenen

und Einstellungsfanatikern entgegenkommt, den

durchschnittlichen Zuschauer jedoch abschrecken

könnte. Samsung bietet hier unserer Meinung

nach die goldene Mitte zwischen Flexibilität

und Bedienbarkeit.

In der Bildqualität gibt es Unterschiede, jedoch

keine gravierenden. Hier ist vor allem entscheidend,

worauf man als Besitzer Wert legt.

Panasonics Plasma-TV besitzt nicht die volle HD-

Auflösung und hat leichte Probleme mit dem

Hochskalieren von SD-Material sowie analog zugespielten

Filmen. Dafür bietet der „Volksplasma“

den uneingeschränkten Blickwinkel, gute

Farb- und Kontrastwerte sowie eine saubere HD-

Verarbeitung. Der kleine Sharp-LCD schwächelt

etwas im Kontrast und hat einen vergleichsweise

engen Blickwinkel. Allein seine Farbdarstellung,

die solide Bildverarbeitung und die Einstellungsvielfalt

machen ihn zu einem verlässlichen Allround-Talent.

Samsungs Edge-LED ist zwar der

teuerste Fernseher im Testfeld, dafür punktet er

aber mit einer insgesamt hohen Bildqualität, den

professionellen Bildeinstellungen und der besten

Bildverarbeitung für HD- und SD-Material. 1

FAZIT

Samsungs „UE40B6000“ macht von allen

Testkandidaten den ausgewogensten Eindruck.

Cineasten sollten jedoch den Blick

auf Panasonics Einstiegsplasma nicht

scheuen.

Tim Luft

AUSSTATTUNG

SIEGER

TESTSIEGER

Allgemein

PREIS/LEISTUNG

Hersteller Samsung Sharp Panasonic

Modell UE40B6000 LC-32DH77 TX-P42X10E

Preis/Straßenpreis 1 699 Euro/1 499 Euro 999 Euro/899 Euro 899 Euro/699 Euro

Größe (B/H/T) 98,3 × 68,8 × 2,9 cm 77,3 × 57,3 × 10,3 cm 102,9 × 70,4 × 10,5 cm

Gewicht 18,4 kg 13,5 kg 28 kg

Informationen www.samsung.de www.sharp.de www.panasonic.de

Anschlüsse

HDMI

Scart

PC

S-Video

Eingänge

Ausgänge

Sonstige digital out (optisch), USB digital out (optisch), USB, RS-232 SD

Merkmale

DVB-T-/DVB-C-/DVB-S-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / /

Bild-in-Bild-Darstellung

EPG Einzel-/Multikanal / / /

„HD ready“/1 080p / / /

TV-Typ LED-LCD LCD Plasma

Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 024 × 768 Pixel

Entspiegelte Frontscheibe

kontrastoptimiert,

nicht kontrastoptimiert,

kontrastoptimiert, spiegelnd

leicht spiegelnd

spiegelnd

Formatwahl (HDMI) variabel eingeschränkt variabel

Sonstiges nur 2,9 cm Bautiefe Lichtsensor Lichtsensor

Betrieb

Bildformate 480i/p, 576i/p, 720p,

1080i/p, 1080p24

100/120 Hertz

HDMI

Scart

PC

S-Video

480i/p, 576i/p, 720p,

1 080i/p, 1 080p24

HDMI

Komponente

Komponente

Komponente

Scart

PC

S-Video

480i/p, 576i/p, 720p,

1 080i/p, 1 080p24

Leuchtkraft 80–400 cd/m 2 70–400 cd/m 2 15–250 cd/m 2

Schwarzwert 0,4–0,01 cd/m 2 0,24–0,04 cd/m 2 0,25–0,03 cd/m 2

Gleichmäßigkeit der

75 % 75 % 100 %

Ausleuchtung

120 Grad: 30 %

120 Grad: 50 %

120 Grad: 0 %

Kontrastverlust Blickwinkel

150 Grad: 70 %

150 Grad: 85 %

150 Grad: 0 %

Energiekosten/Jahr 23,51 Euro/Jahr 21,16 Euro/Jahr 53,34 Euro/Jahr

Handhabung und Verarbeitung

Fernbedienung gut befriedigend gut

Bedienungsanleitung ausreichend befriedigend befriedigend

BEWERTUNG

Praxis (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)

Installation gut 5,5/7 gut 5,5/7 gut 5/7

Benutzerfreundlichkeit gut 11/14 gut 10/14 befriedigend 9,5/14

Stand-by:

0 W

Stand-by: 0,1 W

Stand-by: 0,1 W

Stromverbrauch

Betrieb: 75–145 W 3/3 Betrieb: 60–160 W 3/3 Betrieb: 70–260 W 1/3

Ausstattung sehr gut 20/23 gut 17/23 gut 17,5/23

Wiedergabequalität

Kontrastumfang 1 900 : 1 7/10 1 200 : 1 5,5/10 1 900 : 1 7/10

Farbdeckung

In diesem Diagramm müssen alle Farben

auf den vorgegebenen Punkten

liegen. Befinden sie sich innerhalb

des Farbdreiecks, sind die Farben

ungesättigt, liegen sie außerhalb,

sind die Farben übersättigt.

Farbtemperatur

Die mittlere Linie symbolisiert die Vorgabe

von 6 500 Kelvin. Befinden sich

Farben über dieser Norm, färbt sich

das Bild in der entsprechenden Farbe.

Links befinden sich die Schwarzbereiche,

rechts die Weißbereiche –

dazwischen alle Graustufen.

Exakte Farbabbildung.

Blautöne leicht abweichend

Nahezu neutrale Graustufen,

in dunklen Bereichen

Blauschimmer

9/10

Grün- und Rotdarstellung leicht abweichend.

Weißpunkt leicht bläulich

Schwankende Farbtemperatur,

Blauüberschuss

im Schwarz

8/10

Übersättigte Farben vor allem im

Grünbereich

Leicht kühle Grundabstimmung

selbst in Voreinstellung

„Warm“

Bildschärfe sehr gut 9/10 sehr gut 8,5/10 gut 7,5/10

Bild-/Tonverarbeitung gut 4/5 gut 3,5/5 befriedigend 3/5

Sehtest gut 8/10 gut 7,5/10 gut 7,5/10

Bildqualität gut 37/45 gut 33/45 gut 33/45

Gesamt 73,5 von 89 Pkt. 65,5 von 89 Pkt. 65 von 89 Pkt.

Preis/Leistung sehr gut gut sehr gut

ERGEBNIS

Gut Gut Gut

83 % 74 % 73 %

* Die Berechnung der Energiekosten erfolgt innerhalb unseres „Öko-Checks“ (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)

8/10

22 DIGITAL TESTED 3.2009

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft


Wir machen die

scharfen Preise

ab

15,99 €

„Traumähnliche Bilder, eine

exzellente Erzählstruktur und

eine bewegenden Handlung, die

eher an einen packenden Thriller

erinnert als an ein Drama.“

Unsere große Blu-ray-Auswahl

zu reduzierten Preisen

Ein Angebot der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH. Dieses Angebot ist unverbindlich, die Cover können abweichen.

diese und mehr als 450 weitere Blu-rays zu Top-Preisen bei

Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22


test

VIDEO

gut

Sanyo

PLV-Z700

TESTERGEBNIS

sehr gut

3.2009

PREIS/LEISTUNG

LCD-PROJEKTOR SANYO „PLV-Z700“

Saubermann

Noch vor einigen Monaten waren Full-HD-Beamer für unter 2 000 Euro überhaupt nicht denkbar. Zumindest,

wenn sie außer der Erbringung der physischen Auflösung auch noch ein ordentliches Bild an die Wand

werfen sollten. Sanyos jüngster Sprössling versucht nun, diese Hürde zu nehmen. Wir können nur staunen.

Die Fernbedienung des

Sanyo macht nur wenig

falsch, die grundsätzliche

Bedienung geht

leicht von der Hand

Die Menge der Schnelltasten

ist wirklich groß.

Damit sollten sich viele

Menüaufrufe ersparen

lassen

FAZIT

Mit ausgesprochen wenig Schwächen,

dafür einer Menge an Vorzügen avanciert

Sanyos „PLV-Z700“ zu einem

echten Freund des preisbewussten

Heimkinofans.

Tim Luft

Rein äußerlich macht der „Z700“ doch

einen ziemlich konventionellen Eindruck.

Designspielereien gibt es hier

nicht. Sanyos leicht sperriger weißer Kasten

ist sofort als Beamer zu identifizieren und

auch bei näherer Betrachtung gibt es nichts

Ungewöhnliches oder gar Neues zu entdecken.

Im Gegenteil: Die mechanischen Einstellräder

zur Ausrichtung der Projektionsfläche sowie

zur Fokussierung wirken direkt klassisch, was

der Aufstellung des Projektors jedoch nicht

zum Nachteil gereicht.

Gelungener Start

Wir waren überrascht, wie flexibel sich der

Sanyo bei der Installation zeigt. Zum einen

lässt der große zweifache Zoom-Bereich der

Optik einen vergleichsweise kurzen Abstand

zur Projektionsfläche zu (zwischen 2,73 und

5,52 Metern lässt sich eine zwei Meter breite

Leinwand formatfüllend ausleuchten), zum

anderen ist der Lens-Shift-Bereich des Beamers

mit einer vollständigen Projektionsfläche

in der Vertikalen sowie einer halben in der

Horizontalen wirklich großzügig bemessen.

Damit ist der Projektor natürlich besonders für

die Aufstellung in kleinen Räumen geeignet,

doch nicht nur das. Speziell für die Deckeninstallation

hat Sanyo dem „Z700“ einen automatischen

Objektivverschluss spendiert, der

sich beim Ausschalten über die Linse schiebt.

Das kann die Häufigkeit von Putzaktionen

auf wackeligen Leitern oder Stühlen signifikant

vermindern. Doch damit nicht genug

der Sauberkeit: Sanyo legt seinem Projektor

als einziger, uns bekannter Hersteller einen

kleinen Blasebalg bei. Mit diesem lassen sich

über drei kleine Öffnungen im Gehäuseboden

die LCD-Panels des „Z700“ durchpusten, die,

wie übrigens bei allen Projektoren der Gattung

LCD, recht staubanfällig sind.

Ebenfalls sauber verlief die Jungfernfahrt mit

unserem Testgerät. Wirklich angetan waren

wir dabei von der Optionsvielfalt, die das Menü

des „Z700“ an den Tag legt. So detaillierte

Einstellungen für Weißpunkt, Farbe und Gamma

finden sich eher selten an einem Projektor

und schon gar nicht an einem so preiswerten.

Laien dürften angesichts der erweiterten Bildoptionen

jedoch schnell überfordert sein –

ohne spezielles Equipment oder besonders

geschulte Augen wird die Feinkalibrierung

schwierig.

Projektor satt

Doch auch mit den grundlegenden Einstellungen

kommt man schnell zu einem ansehnlichen

Bild, zumal die Menüstruktur trotz vieler Funk-

Bilder: Auerbach Verlag, Sanyo

24 DIGITAL TESTED 3.2009


tionen leicht verständlich ist und

gut bedient werden kann. Wirklich

vermisst haben wir an Ausstattung

und Funktionsumfang

des „Z700“ ohnehin nichts. Alle

wichtigen Eingänge inklusive

zweimal HDMI mit Deep-Color-

Unterstützung sind vorhanden,

übliche Bildformate lassen sich

für alle Quellen frei einstellen.

Sogar den möglichen Einsatz

einer 21 : 9-Vorsatzlinse hat

Sanyo beachtet und das entsprechend

verzerrte Bildformat

im Menü freigegeben. Die Lampenleistung

lässt sich in mehreren Stufen

drosseln, wobei der Eco-Mode zum Preis

reduzierter Bildhelligkeit den Geräuschpegel

des Beamers auf ein (un)merklich niedriges

Niveau senkt.

Von Sanyo überarbeitet wurde am aktuellen

Modell die dynamische Blende, die abhängig

von der Helligkeit des Bildinhaltes den Lichtfluss

korrigiert, um in dunklen Szenen den

Schwarzwert zu verbessern. Während beim

„PLV-Z2000“ das Eingreifen der Blende noch

deutlich zu sehen war, arbeitet das System im

„Z700“ schon um einiges diskreter, dabei aber

immer noch sehr direkt und effizient. Leider

werden unter dem Einfluss der dynamischen

Blende auch die Farbwerte etwas dynamischer,

speziell die Farbtemperatur kann mit eingeschalteter

Blende deutlich schwanken.

Kein Problemkind

Nichtsdestotrotz kann man dem Sanyo ein

absolut vorzeigbares Bild bescheinigen. Besonders

die Schärfe ist für einen LCD-Projektor

dieser Preisklasse hervorragend – sowohl in

den Konturen als auch in der Farbe. Ausfransungen

oder Farbsäume zeigt der Projektor

kaum, überdies lässt sich mit ein paar Korrekturen

eine ausgewogene und natürliche

Farbdarstellung erreichen. Eine der wenigen

echten Schwächen des Sanyo-Projektors liegt

in seiner mangelnden Kontraststärke. Hier

kann mithilfe der dynamischen Blende und der

Verwendung der maximalen Lichtstufe zwar

entgegengewirkt werden, allerdings geht das

wiederum auf Kosten der neutralen Farbgebung

und eines niedrigen Lärmpegels. Dank

der hohen Schärfe schafft es der Sanyo aber,

zumindest einen subjektiv plastischen Bildeindruck

zu erzeugen.

Eine weitere Schwäche teilt sich der Projektor

mit vielen seiner LCD-Kollegen: das Shading.

Die unterschwellige Verfärbung einiger Bildbereiche

(von Cyan nach Magenta) ist auch

beim „Z700“ ersichtlich, aber noch nicht so

stark ausgeprägt, dass sie allzu oft auffallen

oder stören würde. Da aller guten Dinge drei

sind: Die Bewegungsschärfe ist in Ermangelung

jeglicher 100-Hertz-Technik leider nur

Durchschnitt.

Bei der Wiedergabe aus unterschiedlichen

Quellen zeigt sich Sanyos Projektor zu unserer

Freude wiederum kaum wählerisch. Die HD-

Darstellung bereitet keinerlei Probleme, die

Kinofrequenz von 24p wird nativ und ohne

Ruckler auf die Leinwand gebracht. Halbbildmaterial

aus Fernsehtuner, Camcorder oder

Videorekorder wird ebenfalls sehr ordentlich

verarbeitet und ausgegeben – hier zeigt sich

im Übrigen die ausgesprochen gute Qualität

der analogen Eingänge.

Probleme hatte der „Z700“ in unserem Test

nur mit progressivem Filmmaterial, das in

Halbbildern zugespielt wird. Hier quittierte

der Beamer manch schwierige Szene mit deutlichem

Kantenflimmern. Ungeachtet dessen:

Sanyos Einstiegsprojektor bietet aufgrund

seiner großen Ausstattung und der guten Bildqualität

unserer Meinung nach das derzeit

beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Das soll ihm

erstmal einer nachmachen. 1

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Modell

Preis/Straßenpreis

Größe (B/H/T)

Gewicht

Informationen

Anschlüsse

HDMI

Komponente

Sanyo

PLV-Z700

1 499 Euro/1 099 Euro

400 × 146 × 346 mm

7,5 kg

www.sanyo.de

Scart

PC

S-Video

Eingänge

Ausgänge

Sonstige

Cinch Video, S-Video

Merkmale

Beamer-Typ

LCD

„HD ready“/1 080p /

Auflösung

1 920 × 1080 Pixel

Formatwahl (HDMI)

variabel (Cinemascope-

Verzerrung möglich)

Lens-Shift

Projektionsabstand

2,75 × 5,5 m

(2-m-Leinwand)

Lampenlaufzeit

max. 3000 h

Sonstiges

Blasebalg gegen Staubeinflüsse

Betrieb

Bildformate 480i/p, 576i/p, 720p,

1080i/p/p24

100/120 Hertz

Leuchtkraft 64–180 cd/m 2

Schwarzwert 0,1–0,4 cd/m 2

Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung 75 %

Empfohlene Bildbreite

1,6–2,5 m

Handhabung und Verarbeitung

Fernbedienung

gut

Bedienungsanleitung

befriedigend

VORTEILE/NACHTEILE

günstig

Shading

leise und aufstellungsfreundlich

mäßiger Bildkontrast

realistische Farbdarstellung

nach Kalibrierung

abnehmende Bildschärfe

bei Bewegungen

BEWERTUNG

Praxis

Installation gut 7,5/10

Benutzerfreundlichkeit befriedigend 7,5/12

Stand-by: 1 W

Stromverbrauch

Betrieb: 165–220 W 1/3

Ausstattung gut 15,5/20

Wiedergabequalität

Kontrastumfang 500 : 1 3/10

Farbdeckung

In diesem Diagramm müssen alle Farben

auf den vorgegebenen Punkten

liegen. Befinden sie sich innerhalb

des Farbdreiecks, sind die Farben

ungesättigt, liegen sie außerhalb,

sind die Farben übersättigt.

Farbtemperatur

Leichte Abweichungen gibt es nur im Grün-

Bereich, ansonsten sieht es gut aus

Die Anschlussleiste von Sanyos „Z700“ ist für diesen Preis wirklich reichlich bestückt

Die mittlere Linie symbolisiert die Vorgabe

von 6 500 Kelvin. Befinden sich

Farben über dieser Norm, färbt sich

das Bild in der entsprechenden Farbe.

Links befinden sich die Schwarzbereiche,

rechts die Weißbereiche –

dazwischen alle Graustufen.

nahezu neutral, dunkle Bereiche

zeigen einen Blauschimmer 9/10

Bildschärfe gut 8/10

Bildverarbeitung befriedigend 3/5

Sehtest gut 8/10

Bildqualität gut 31/45

Gesamt

62,5 von 87 Pkt.

Preis/Leistung

sehr gut

ERGEBNIS

72 %

Gut

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

25


test

VIDEO

DIE NEUEN EINSTIEGSMODELLE VON PANASONIC UND SAMSUNG

Blaues Gold

Langsam, aber sicher wird die Blu-ray massentauglich. Günstige Preise, eine steigende Filmauswahl und

ausgereifte Geräte sorgen für immer mehr Interesse am hochauflösenden Medium. Passend zur aktuellen

Saison präsentieren Panasonic und Samsung neue Modelle. DIGITAL TESTED hat sich die Einstiegsgeräte

und deren Neuerungen angeschaut.

Nach rund zwei Jahren Marktpräsenz

und einer etwas schleppenden Entwicklung

am Anfang zeigen manche

Hersteller nun bereits die vierte Generation

der Blu-ray-Player. Vor allem die ersten Geräte

ließen Features vermissen, die inzwischen zur

Grundausstattung gehören. 24p, HD-Ton-Decoding

und BD-Live waren – zum Teil aufgrund

unfertiger Spezifikationen – oft ein Fremdwort.

Aktuell unterstützen aber fast alle Geräte diese

Eigenschaften, selbst die günstigsten Modelle

nähern sich dem Status „Alleskönner“. Die

größten Fortschritte, die die Entwickler nun

überhaupt noch machen können, sind in den

Bereichen der Zusatzausstattung und Ladezeiten

zu suchen. Doch haben Samsung und

Panasonic ihre Hausaufgaben gemacht? Der

„DMP-BD60“ von Panasonic will vor allem

durch die Integration des hauseigenen Viera

Cast um die Gunst der Käuferschaft buhlen.

Onlineinhalte von Youtube und Co. können so

auch ohne neue Fernseher mit entsprechender

Funktion genutzt werden. Samsung bessert

mit dem „BD-P1600“-Player seine Linie in verschiedenen

Bereichen nach und holt u. a. im

Tonbereich auf, bei dem beim Vorgänger einige

Features fehlten. Ob die neue Gerätegeneration

eine Anschaffung wert ist und die Erwartungen

erfüllt, können Sie auf den folgenden

Seiten nachlesen.

Bilder: Panasonic, Samsung, Stock.xchng

26 DIGITAL TESTED 3.2009


gut

Panasonic

DMP-BD60

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

Öko-Check

www.digitaltested.de

3.2009

PANASONIC DMP-BD60

Im Mittelpunkt des aktuellen Einstiegsmodells,

das dem „DMP-BD35“ folgt, stehen vor allem

dezente Umgestaltungen und nur wenig augenscheinliche

Verbesserungen. Das Äußere hat

sich kaum geändert und wirkt durch die neue

Laufwerkslade etwas verspielter als beim Vorgänger.

Die Fernbedienung wurde ebenfalls nur

im Detail verbessert. Der „DMP-BD60“ verfügt

über einen HDMI-Anschluss, einen optischen

Audioausgang und analoge Verbindungen. Einen

Mehrkanal-Out hat erst der größere Bruder

„BD80“ zu bieten, in den darüber hinaus hochwertigere

Audiobauteile integriert sein sollen,

was im Betrieb aber nur minimale Unterschiede

machen dürfte.

Komplettpaket

Es gibt kaum etwas, das Panasonics Spieler

nicht kann. Er decodiert sämtliche Tonformate

auf Wunsch in PCM, gibt sie aber natürlich

ebenso als Bitstream aus. Er beherrscht BD-

Live, benötigt jedoch hierfür leider immer noch

einen externen Speicher in Form einer separat

zu kaufenden SD-Karte. Wenn man als Hersteller

schon diesen Weg geht, dann sollte man

bitte so konsequent sein und einen Speicher

beilegen, wie beim „BD80“ geschehen. Denn

ohne Extrakosten ist das Gerät nicht BD-Livetauglich.

Die Konnektivität wird dank des neuen

USB-Slots weiter verbessert, über diesen

lassen sich nun ebenfalls Media-Files wie MP3

oder JPEG darstellen. Die größte Innovation

betrifft den zusätzlichen Content: Als erstes

Gerät abseits aller Fernseher unterstützt der

„DMP-BD60“ das hauseigene Viera Cast. Ist

der Player mit dem Internet verbunden, lassen

sich so via Youtube und Picasa Zusatzinhalte

nutzen. Dies funktioniert in der Praxis ausreichend

flott und übersichtlich, es werden

aber leider keine Youtube-HD-Inhalte in entsprechender

Qualität wiedergegeben. Ob man

dieses Feature braucht, darf jeder Anwender

für sich selbst entscheiden, der Besitz desselben

birgt jedoch sicherlich keine Nachteile.

Facelift

Von der Menüoberfläche hatten wir uns mehr

erhofft, noch immer kommen recht altbackene,

aber leicht zu bedienende Strukturen zum Einsatz.

Die Fernbedienung zeigt neben den klassischen

Zahlen nun zusätzlich Buchstaben,

was die Bedienung von Viera Cast erleichtern

soll. Wieso es Panasonic aber einfach nicht

schafft, eine normale Menü-Taste für den DVD-

Betrieb einzubauen, ist uns schleierhaft. So

kann man mit dem Druck auf „Top Menu“ immer

nur das Hauptmenü aufrufen – ärgerlich.

Das direkte Umschalten von Audiospuren ist

ebenfalls nicht möglich, hier muss man immer

den Umweg über die Taste „Display“ gehen.

Somit könnte man auch gleich das eigentliche

DVD- oder BD-Menü aufrufen.

Der technische Auftritt kann allerdings erneut

überzeugen. Je nach Blu-ray benötigt der Player

bis zu einer Minute, bis ein erstes Bild zu sehen

ist. Hierbei ist vor allem die jeweilige Disc der

maßgeblich beeinflussende Faktor, sodass in

erster Linie die Software-Programmierer zur

Besserung aufgerufen sind.

Visuell liefert der „DMP-BD60“ ein tolles Ergebnis

ab, das dank sieben justierbarer Parameter

noch modifiziert werden kann. In diesem Punkt

schenken sich die Geräte am Markt jedoch

nicht viel, Unterschiede suchen die meisten Zuschauer

mit der Lupe. Auch das DVD-Upscaling

gelingt dem Schützling ohne Probleme, und

das mit erstaunlichem Ergebnis. Um Schwierigkeiten

bei der Vollbildkonvertierung in den

Griff zu bekommen, lässt sich der Film-Mode

fest einstellen. Beim Ton arbeitet der „BD60“

ebenfalls zuverlässig. Er decodiert auf Wunsch

mühelos auch für alte AV-Receiver oder leitet

Im oberen Drittel lassen

sich die Grundfunktionen

des Fernsehers

steuern und die neu implementierte

Viera-Cast-

Funktion aufrufen

Im mittleren Teil befinden

sich die grundlegenden

Bedienelemente.

Leider fehlt – wie

bei Panasonic üblich –

die normale Titelmenü-

Taste

Die farbigen Tasten sind

für Blu-ray-Zusatzfunktionen

wichtig

den Datenstrom direkt weiter. Beides hört

sich tadellos an, was unsere Messungen

bestätigen.

Wunschkonzert

Für die nächste Generation erwarten wir endlich

prägnantere Verbesserungen! Dazu gehören

ein neues grafisches Interface und noch

schnellere Einlese- und Startzeiten. Aus technischer

Sicht ähneln sich aktuelle Modelle

inzwischen so sehr, dass es nun die feinen

Details sind, wie z. B. die Darstellung der aktuellen

Datenraten, an denen die Firmen arbeiten

müssen. Oft sind es die kleinen Dinge, die über

den Kauf entscheiden.

SCREENSHOTS

PANASONIC DMP-BD60

Preis/Straßenpreis

329 Euro/290 Euro

Das Menüdesign ist funktionell, aber altbacken

Dank Viera Cast sind Youtube-Videos kein Problem

VORTEILE/NACHTEILE

Audiodecoder für

HD-Tonformate

tadellose Wiedergabequalität

Zusatzinhalte über

Viera Cast

ERGEBNIS

SD-Karte für BD-Live

benötigt

altmodische Menüs

83 %

Gut

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

27


test

VIDEO

sehr gut

Samsung

BD-P1600

TESTSIEGER

gut

3.2009

SIEGER PREIS/LEISTUNG

Öko-Check

www.digitaltested.de

3.2009

Die inzwischen vierte Player-Generation des

koreanischen Herstellers ist mehr als nur ein

Facelift. Zahlreiche Neuerungen und Detailverbesserungen

machen das 279 Euro teure

Modell vorab zum potenziellen Verkaufshit.

Optisch kommt das Gerät schlicht daher und ist

an das Crystal Design der TV-Linien angelehnt.

Die durchweg schwarze Blende in Klavierlackoptik

verzichtet völlig auf Knöpfe oder sonstige

Elemente. Erst nach Herunterklappen der Blende

werden Buttons sichtbar. Steuert man die

Laufwerkslade per Fernbedienung, so öffnet

sich die Blende durch Hervorschieben der Lade

und schließt auch wieder beim Einfahren. Insgesamt

wirkt der Player gut konstruiert sowie

designtechnisch schlicht und ansprechend.

Audio- und Untertitelspuren

lassen sich im

oberen Teil bedienen,

ebenso wie Grundfunktionen

des Fernsehers

Weitere TV-Funktionen

auch die wichtigsten

Player-Funktionen samt

Navigationskreuz befinden

sich im Zentrum der

Fernbedienung

SAMSUNG BD-P1600

Selbstbewusster Auftritt

Die Ausstattung des „BD-P1600“ kann sich

sehen lassen, vor allem angesichts des Straßenpreises

von rund 230 Euro. Im Gegensatz

zum Vorgänger geht Samsung bei diesem Modell

nun keine Kompromisse mehr ein. Der

Player decodiert alle Tonformate in Multichannel-PCM,

gibt diese aber auf Wunsch ebenso

per Bitstream aus. Somit kommen nun auch

Besitzer älterer HDMI-AV-Receiver in den Genuss

der besseren Tonformate. Gleich zwei

USB-Steckplätze hat das Gerät zu bieten, einen

an der Rückseite und einen hinter der Frontblende.

Der Clou: Als einer der ersten Hersteller

bietet Samsung einen optionalen WLAN-Dongle

an, über den sich der Player kabellos mit dem

Internet verbinden lässt. Dadurch kann BD-Live

ohne lästiges Ethernet-Kabel genutzt werden.

Des Weiteren spielt das Gerät nun auch MP3-

Files ab, ein Feature, das das Vorgängermodell

unverständlicherweise vermissen ließ.

Konsequent

Nach dem Einschalten braucht das Gerät rund

15 Sekunden, bis es den Haupt-Screen zeigt.

Wichtige Einstellungen lassen sich im ansprechenden

und logisch strukturierten Menü

vornehmen. Dort lassen sich auch Audio-,

Foto- und Videomedien von z. B. einem USB-

Stick aufrufen. Ohnehin wirkt das Auftreten

des „BD-P1600“ sehr modern und zeitgemäß,

was auch die On-Screen-Menüs während der

Wiedergabe verdeutlichen. Gespannt waren

wir auf die Einlesezeiten des Geräts, denn

diese sind bei der Blu-ray-Wiedergabe meist

noch ein Ärgernis. Sowohl bei BDs als auch bei

DVDs zeigt der Samsung aber seine Stärken:

Bei sehr komplexen Discs vergehen lediglich

rund 45 Sekunden bis zum ersten Bild und

Ton, weniger aufwendige Scheiben sind in

knapp 20 Sekunden gestartet. Einen schnelleren

Player haben wir bisher nicht testen

können. Für DVDs benötigt der Player sogar

nur rund zehn Sekunden. Ein Lüfter sorgt für

die Kühlung des Geräts, dieser sollte bei normalem

Abstand aber kaum zu hören sein. Das

Laufwerk gibt bei Zugriffen ebenfalls hörbare

Geräusche von sich.

Qualitativ weiß die HD-Wiedergabe zu gefallen.

Mängel sind nicht festzustellen, wobei die Bilddarstellung

sowieso zu den Paradedisziplinen

SCREENSHOTS

aller BD-Player gehört. Schwächen werden erst

beim Abspielen von DVDs sichtbar. Während

die Skalierung vorzüglich vonstattengeht, lässt

der De-Interlacer wieder einmal gute Leistungen

vermissen. Zitternde Bilder sind bei problematischem

Material daher keine Seltenheit.

Die Bildmodi, die sich in Bezug auf Schärfe und

Rauschminderung in drei Stufen beeinflussen

lassen, sind gleichfalls eher einfacher Natur,

sollten für den Normalgebrauch jedoch ausreichen.

Auch akustisch kann der „BD-P1600“

überzeugen. Eine analoge Verbindung sollte

aufgrund eines fehlenden Mehrkanalausgangs

ohnehin nicht zum Einsatz kommen, das Decoding

der HD-Formate gelingt überzeugend.

Am Ziel

Samsungs aktueller Player punktet durch souveräne

Verbesserungen in fast allen Belangen.

Wer auf Spielereien verzichten kann und neben

Blu-rays hin und wieder DVDs oder Multimedia-Files

wiedergeben möchte, der dürfte

mit dem neuen Einstiegsgerät seine Freude

haben. Wirklich gravierende Mängel zeigte

der Player nicht, ganz im Gegenteil: Bis dato

haben wir kaum einen schnelleren Spieler im

Test gehabt.

TESTSIEGER

SIEGER PREIS/LEISTUNG

SAMSUNG BD-P1600

Preis/Straßenpreis

279 Euro/230 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

schnelle Einlesezeiten

ansprechende Menüs

WLAN-ready

ERGEBNIS

durchschnittliche DVD-

Wiedergabe

USB-Stick für BD-Live-Downloads

benötigt

Sehr gut

85 %

Etwas ungewöhnlich:

Die Menü-Tasten sind

unten angeordnet,

ebenso die typischen

Farbtasten

Optisch kann das moderne Menü überzeugen

Diverse Informationen während der Wiedergabe

Bilder: Auerbach Verlag, Samsung

28 DIGITAL TESTED 3.2009


Fazit

LEXIKON

BD-Java:

Der Begriff steht für „Blu-ray Disc Java“

und wird oft auch als „BD-J“ abgekürzt.

Dabei handelt es sich um die maßgebliche

Programmiersprache für Blu-rays. Sie ist

eine Abwandlung der aus der PC-Welt bekannten

Java-Programmierung. Anders als

bei DVDs, wo Menüs nichts anderes als

Videosequenzen oder Standbilder sind,

kommen bei dem hochauflösenden Medium

aufwendigere Strukturen zum Einsatz.

Je nach Disc können sich mehrere Tausend

Zeilen Programmierung summieren,

wodurch die langen Ladezeiten zustande

kommen. Moderne Blu-ray-Player benötigen

immer noch rund eine Minute, um

komplexe Discs einzulesen.

Mittels BD-Java können aber auch interaktive

Features gestaltet und realisiert

werden, die auf dem DVD-Medium nicht

möglich waren. Dazu gehören nicht nur die

Pop-up-Menüs, auch interaktive Spiele und

Bild-in-Bild-Inhalte werden so umgesetzt

Oft werden wir von Lesern gefragt: „Soll

ich mir jetzt einen Blu-ray-Player kaufen

oder noch abwarten?“ Nicht erst mit dem

Erscheinen der hier getesteten neuen

Geräte können wir eine Empfehlung aussprechen:

Schon viele Player der Vorgängergenerationen

oder aktuelle Modelle

von anderen Unternehmen haben ein

Niveau erreicht, das einen Kauf mehr

als rechtfertigt. Bei vielen Verbrauchern

entscheidet natürlich der Preis. Die unverbindliche

Preisempfehlung (UVP) der

Geräte sinkt stetig mit jeder neuen Entwicklung.

Während der Panasonic „DMP-

BD60“ eine UVP von 329 Euro hat und

somit um rund 20 Euro günstiger als

sein Vorgänger ist, hat Samsung seinen

„BD-P1600“ im Vergleich zum vorhergehenden

Modell direkt um 100 Euro auf

279 Euro reduziert. Der Einstieg in die

Blu-ray-Welt kann somit ab etwa 200

Euro Straßenpreis beginnen, ohne dass

man dabei auf wichtige Features wie

BD-Live oder HD-Tondecoder verzichten

müsste. Damit sind Abspielgeräte für

Blu-rays zwar immer noch deutlich teurer

als günstige DVD-Player, doch der Mehrwert

und die Leistung der Produkte ist

entsprechend höher.

Qualitativ können beide Einstiegsmodelle

überzeugen. Bei der Bildwiedergabe

nehmen sich beide Kandidaten nichts,

wer aber noch Wert auf eine hochwertige

DVD-Wiedergabe legt, sollte durchaus

abwägen. Panasonics „DMP-BD60“ hat

im Vergleich zum Vorgänger leider kaum

Verbesserungen zu bieten. Das Augenmerk

liegt hier sicher auf Viera Cast,

da es sich dabei aber „nur“ um eine

zusätzliche Funktion handelt, die mit

Blu-ray nichts gemein hat, sind die Fortschritte

etwas enttäuschend. Innovative

Menüs und deutliche Verbesserungen

in Bezug auf die Ladezeiten wünschen

wir uns somit mehr denn je. Samsung

hat die Hausaufgaben besser erledigt

als die Konkurrenz und sich nicht auf

neue zusätzliche Features beschränkt.

Schnellere Einlesezeiten, schicke Menüs,

ein komplett überarbeitetes Äußeres und

positive Ansätze, wie z. B. die optionale

WLAN-Verbindung für BD-Live, stimmen

optimistisch für künftige Entwicklungen.

Dazu kommt der günstige Preis, der

den des Panasonic-Gerätes noch einmal

unterbietet. Eine Empfehlung verdienen

dennoch beide Probanden. Obwohl

Panasonics Player etwas altbackener daherkommt,

ist die DVD-Wiedergabe (v. a.

der De-Interlacer) besser als beim Modell

von Samsung.

Wer seinen Schwerpunkt einzig auf die

Blu-ray-Wiedergabe legt, ist mit dem

„BD-P1600“ besser bedient. Ungeduldige

Seelen freuen sich besonders über die

raschen Ladezeiten, Ästheten wiederum

über die hübschen Menüs und das trendige

Design.

Ein Ärgernis – und da nehmen sich beide

Probanden nichts – bleibt: Um BD-Live-

Inhalte laden zu können, werden externe

Speicher in Form von SD-Karten bzw.

USB-Sticks benötigt. Dass dies seitens

der Blu-ray-Spezifikationen gestattet ist,

erscheint uns nachteilig für den Anwender,

der dadurch nicht nur Zusatzkosten

hat, sondern dies auch erst nach dem

Auspacken der Neuanschaffung erfährt.

Unser Wunsch an die Hersteller: Bitte direkt

den benötigten 1-Gigabyte-Speicher

integrieren oder beilegen, die Mehrkosten

dürften sich im Cent-Bereich bewegen. 1

Schnellstartfunktion:

Immer mehr Blu-ray-Player haben eine

eingebaute Schnellstartfunktion, die

sich meist in den Setup-Menüs aktivieren

lässt. Dadurch wird der Player nicht komplett

in den Bereitschaftsmodus (Standby)

versetzt, sondern bleibt in einer Art

Ruhezustand. Vorteil ist, dass nach erneutem

Anschalten des Geräts die Boot-

Zeit etwas geringer ausfällt und so auch

die Ladevorgänge nach dem Aktivieren

verkürzt werden. Nachteil ist jedoch der

dadurch höhere Stromverbrauch, der die

Funktion sehr infrage stellt. Meist werden

einige Watt mehr im „Pseudo-Stand-by“

verbraucht, sodass die längere Wartezeit

von einigen Sekunden in Kauf genommen

werden sollte. Nach der inzwischen vierten

Hardware-Generation von BD-Playern ist

schon ein deutlicher Fortschritt bei den Ladezeiten

erkennbar, ob allerdings die sehr

schnellen DVD-Player-Niveaus erreichen

werden, bleibt abzuwarten.

FAZIT

Samsungs „BD-P1600“ erweist sich als optimaler

und günstiger Einstiegsplayer und erfreut außerdem

durch schnelle Einlesezeiten. Panasonic

überzeugt ebenfalls, bietet aber nur wenig Neues

im Vergleich zum Vorgängermodell.

Florian Kriegel

AUSSTATTUNG

TESTSIEGER

Allgemein

SIEGER PREIS/LEISTUNG

Hersteller Samsung Panasonic

Modell BD-P1600 DMP-BD60

Preis/Straßenpreis 279 Euro/230 Euro 329 Euro/290 Euro

Größe (B/H/T) 430 × 54 × 199 mm 430 × 49 × 249 mm

Gewicht 2,1 kg 2,6 kg

Informationen www.samsung.de www.panasonic.de

Anschlüsse

digitales Video

RGB

YUV

FBAS

S-Video

HDMI

Scart

Ausgänge

Cinch

S-Video

HDMI

Scart

Ausgänge

digitales Audio (koaxial/optisch) / /

Sonstige

Netzwerk, 2 × USB, 2ch Audio

Cinch

S-Video

Netzwerk, USB, SD-Card,

2ch Audio

Formate

Blu-ray

BD-R/BD-RE / /

DVD-Video/-Audio/SACD / / / /

DVD-R/DVD-RW / /

CD-R/CD-RW / /

SVCD/VCD / /

DivX/MPEG-4/AVCHD / / / /

MP3/WMA / /

JPEG/Picture-CD / /

Sonstiges

BD-Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 / /

DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream)

Layer-Wechsel bei DVD unauffällig unauffällig

Ladezeiten (Blu-ray BD-J) 45 s 60 s

Energiekosten/Jahr* 5,79 Euro/Jahr 4,52 Euro/Jahr

BEWERTUNG

Praxis (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)

Benutzerfreundlichkeit sehr gut 17/20 sehr gut 15/20

Stand-by: 0,8 W

Stand-by: 0,3 W

Stromverbrauch

Betrieb: 20,8 W 3/3 Betrieb: 14,4 W 3/3

Ausstattung gut 17,5/22 gut 18/22

Farbwiedergabe ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7

Skalierung ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7

Vollbildkonvertierung sehr gut 6/7 sehr gut 6/7

Bildverbesserer ausreichend 2/4 ausreichend 2/4

Bildqualität sehr gut 22/25 sehr gut 22/25

Tonqualität sehr gut 13/15 sehr gut 13/15

Gesamt 69,5 von 82 Pkt. 68 von 82 Pkt.

Preis/Leistung gut gut

ERGEBNIS

Sehr gut Gut

85 % 83 %

* Die Berechnung der Energiekosten erfolgt innerhalb unseres „Öko-Checks“ (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

29


test

VIDEO

ENTERTAINMENT-SET VON BOSE

3·2·1 – mitgedacht

Tipp

der

Redaktion

Bose ist nicht nur für seine kleinen Lautsprecher berühmt, der amerikanische Hersteller bietet auch diverse Komplettsysteme

an, die die Philosophie der Firma repräsentieren. Das neue „3·2·1 Home Entertainment System“

will nicht nur Raumklang mit zwei Lautsprechern bieten, es soll auch das Musikerlebnis revolutionieren.

Neben den klassischen Mehrkanalsystemen

hat Bose seit einiger Zeit

auch die „3·2·1“-Systeme im Angebot.

Diese verzichten auf viele Lautsprecher

und erzielen durch spezielle Schallwandler,

die den Namen „Gemstone Speaker Arrays“

tragen, und die TrueSpace® Surround

Digital Signal Processing genannte Technologie

einen raumfüllenden Klang. Dass solche

Optionen niemals an echte Mehrkanalsysteme

heranreichen, steht außer Frage, aber

nicht jeder Anwender möchte den entsprechend

notwendigen Aufwand betreiben oder

sein Wohnzimmer derartig ausstatten. Doch

die Lautsprecher sind nur ein Teil des Systems,

größeres Augenmerk liegt eigentlich

auf dem Media-Center, das das Set erst interessant

macht. Mit der „Series III“ erreicht der

HDMI-Standard nun auch diese Produktreihe.

Darüber hinaus beherrscht das System

Upscaling auf bis zu 1 080p und erlaubt die

Tonwiedergabe externer Quellen über analoge

Cinch-Eingänge oder digitale Verbindungen.

1·2·3 – fertig

Bose verfolgt schon lange einen benutzerfreundlichen

und einfachen Umgang mit der

Technik. Diese soll erlebbar werden und muss

für solche Zwecke eben einfach zu installieren

sein. Dabei hilft eine Setup-DVD, die alle wichtigen

Schritte in Bild und Ton erklärt. Ein Großteil

der Käuferschaft sollte aber auch mit der

klar strukturierten Anleitung zurechtkommen.

Mit wenigen Kabeln ist der Anschluss erledigt.

Strom bezieht nur das Acoustimass-Modul,

an das auch die Lautsprecher und das Media-

Center angeschlossen werden. Von diesem

führt dann nur noch das HDMI-Kabel zum

Fernseher. Danach kann es auch schon losgehen:

Dem DVD- und CD-Genuss steht nichts im

Wege, einem integrierten Radio kann ebenso

gelauscht werden.

Filmfan

Das verbaute Laufwerk liest DVDs sehr zügig

ein, auch bei Kapitelsprüngen ist kaum

eine Verzögerung zu spüren. Während des

Films lassen sich mit einem Druck auf „Info“

Bilder: Auerbach Verlag, Bose

30 DIGITAL TESTED 3.2009


diverse Informationen anzeigen. Die Fehlerkorrektur

kann leider nicht überzeugen, auf

gut gepflegte Discs sollte der Anwender aber

ohnehin Wert legen und diese bereiten keinerlei

Probleme. Die Navigation gelingt dank der

aufgeräumten Fernbedienung innerhalb weniger

Momente. Zwei Bezeichnungen sind indes

etwas gewöhnungsbedürftig: Zum einen ist

das bei der Taste „Guide“ der Fall, die die

Funktion des Menü-Buttons hat, zum anderen

bei „DVD-Menü“, das die Standardfunktion

des Top-Menüs übernimmt.

Apropos Fernbedienung: Zwar mag diese für

manche Augen etwas altbacken aussehen,

die Qualität samt Druckpunkten ist jedoch

wirklich gelungen.

Das Upscaling funktioniert wie erwartet,

schafft es aber nicht, aus DVDs noch einmal

deutlich mehr visuelle Brillanz herauszukitzeln.

Die Uhrzeit, Kapitel und weitere wichtige

Eingaben stellt das dimmbare Dot-Matrix-Display

sehr sauber und klar dar. Das eigentliche

Augenmerk neben dem DVD-Player – und

das macht das „3·2·1“ so einzigartig – liegt

bei der intelligenten Musikbibliothek namens

„uMusic“.

Musikalisch

Das patentierte System ist in zwei der drei

„3·2·1“-Sets integriert. Wir haben uns die

größte Variante für einen Preis von 2 300

Euro genauer angeschaut. Das „GSXL“ kann

bis zu 320 Stunden Musik speichern, kommt

aber bereits mit zig Stunden vorinstallierter

Musik bekannter Interpreten zum Käufer.

Doch was ist so besonders an diesem System?

Es speichert auf Wunsch nicht nur die

private CD-Sammlung auf dem integrierten

Speicher, sondern ermöglicht darüber hinaus

eine personalisierte Wiedergabe der Titel. Der

Anwender kann dem System per Knopfdruck

Die beiden kompakten „Gemstone Speaker Arrays“

gibt es in den Farben Schwarz und Silber. Das

große Acoustimass-Modul kann unsichtbar platziert

werden

mitteilen, ob ihm das gespielte Musikstück

gut oder weniger gut gefällt. Diese Angaben

merkt sich „uMusic“, wertet sie in Sekundenschnelle

aus und überspringt den Song oder

spielt ihn erneut bzw. sucht in der Bibliothek

nach vergleichbaren Stücken. In der Praxis

funktioniert dieser Vorgang ohne Probleme.

Wir ließen einige Musik-CDs durch Knopfdruck

auf „Store“ am Media-Center speichern.

Dieses beinhaltet eine Gracenote-Datenbank,

wodurch bekannte CDs direkt mit korrekten

Angaben versehen werden. Das Speichern

geht recht flott vonstatten, nach dem Vorgang

lassen sich die Titel mit der hochwertigen

Fernbedienung aufrufen. Dies geschieht entweder

über eine Alben-, Interpreten- oder

Genreauswahl. Somit ist das „uMusic“-System

der ideale Partner für schöne Anlässe und

Abende, die selten ohne Hintergrundbeschallung

auskommen.

Die wie gewohnt kleinen Lautsprecher sorgen

in Verbund mit dem kräftigen Acoustimass-

Modul für erstaunlich vollen Klang, ohne

dabei den typischen Bose-Touch vermissen

zu lassen. Sie werden mit dem Bassmodul

Acoustimass verbunden, das auch das Media-

Center mit Strom versorgt. Die in Silber oder

Schwarz erhältlichen Schallwandler können

mit einer optionalen Halterung sogar an der

Wand befestigt werden, was aufgrund der geringen

Maße und des fast schon federleichten

Gewichts ideal erscheint. Demnächst werden

sich nicht nur Bose-Lautsprecher in unserem

neuen Hörraum beweisen müssen, wir sind

gespannt, wie sich die „Winzlinge“ dort schlagen

werden.

Ausgefallenes Paket

Mit der interessant arbeitenden Musikverwaltung

fokussiert Bose bei dem „3·2·1“-Set das

Entertainment-Erlebnis. Dank des DVD-Players

und Radios wird das Media-Center darüber

hinaus zum optimalen Heimkinopaket. Die

zusätzlichen Audioeingänge sorgen für die

Erweiterbarkeit mit anderen Geräten und nicht

zuletzt das ansprechende Design der Lautsprecher

und der zentralen Einheit macht das

nicht ganz billige Set zu einer abwechslungsreichen

Erscheinung am Markt. Wir hoffen nun

sehr, dass Bose nicht zu spät auf den inzwischen

wachsenden Blu-ray-Markt aufspringt

und zur rechten Zeit ein „hochauflösendes“

Modell präsentieren wird. 1

FAZIT

Bose unterstreicht mit dem „3·2·1

GSXL SIII“ erneut seine Philosophie:

Der Anwender soll Ton und Bild erleben,

was nicht nur dank „uMusic“

funktioniert.

Florian Kriegel

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

31


test

VIDEO

DVD-HDD-KOMBIS VON PANASONIC, SONY UND FUNAI

Rekorder-Trio

Wer seinen Tagesablauf nicht nach dem TV-Programm ausrichten und trotzdem seine Lieblingssendung ansehen

will, nutzt generell einen Rekorder. Drei Geräte mit DVD- sowie Festplattenaufzeichnung hat DIGITAL

TESTED diesmal im Testlabor.

Aufnehmen und abspielen nach eigenem

Wunsch – das versprechen

moderne digitale DVD-Festplattenrekorder,

umfangreiche Speicherkapazität für

stundenlange Unterhaltung. Darüber hinaus

besitzen aktuelle Modelle alle die Fähigkeit,

das Bild für die angesagten Full-HD-Flachbild-

TVs aufzubereiten. Upscaling bis 1 080p beherrschen

sämtliche unserer drei Kandidaten.

Damit erreichen die Testprobanden, zumindest

was die physikalische Auflösung betrifft,

High-Definition-Dimensionen. Fehlende Bildpunkte

werden vom Upscaler hinzugerechnet

und so wird die Auflösung von DVD-typischen

720 × 576 Pixeln auf HD-Niveau (1 920 × 1 080

Pixel) angehoben. Interpolation nennt sich

das Verfahren, das Quellmaterial analysiert

und zu jedem Punkt weitere farblich passende

Elemente addiert. Weitere implementierte Bildverbesserer

relativieren den Verlust an Schärfe

oder die Entstehung von Artefakten. Wie gut

das gelingt, liegt hauptsächlich an den integrierten

Prozessoren. Im Test sind diesmal der

Panasonic „DMR-EH495“, der Sony „RDR-AT

105“ sowie die DVD-VHS-Festplatten-Kombination

Funai „T5A-A8482DB“. Preislich ist jedes

Gerät bereits für unter 300 Euro im Handel erhältlich.

Die Ausstattung und der Lieferumfang

des Trios fallen ebenfalls sehr ähnlich aus. Das

Testergebnis gibt‘s auf den folgenden Seiten.

Bilder: Funai, Panasonic, Sony

32

DIGITAL TESTED 3.2009


PANASONIC DMR-EH495

Öko-Check

www.digitaltested.de

3.2009

gut

Panasonic

DMR-EH495

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

Mit den Ausmaßen 43 × 5,9 × 28,9 Zentimeter

inklusive eines Gewichts von knapp 3,7 Kilogramm

gehört der „DMR-EH495“ zu den kompakten

Vertretern im Segment der DVD-Festplattenrekorder.

Das Gehäuse wirkt gewohnt

solide, wobei die Stabilität der Frontpartie

allerdings unter ihrer Kunststoff-Leichtbauweise

leidet. Die Laufwerkslade schiebt sich

überdies zu weit nach vorne und blockiert eine

Schiene, hinter welcher sich verschiedene Bedienelemente

sowie Schnittstellen verstecken.

Insgesamt ein eher schmucklosfunktionales

Design. Ein weiteres Manko sind deutlich herausragende

Platinenschrauben an der Unterseite.

Im Sammelsurium der Anschlüsse finden

sich die üblichen Verdächtigen, darunter das

obligatorische HDMI-Interface. Bemerkenswert

sind zwei S-Video-Anschlüsse (In/Out), der

Firewire-Eingang und der optische digitale Audioausgang.

Ein USB-2.0-Eingang existiert an

der Vorderseite. Das Gerätedisplay ist selbst

aus größerer Entfernung gut lesbar.

Komfortable Oberfläche

Während der Installationsphase kann der Nutzer

diverse persönliche Einstellungen vornehmen.

Für technisch unversierte Verbraucher erschließen

sich leider nicht alle Setup-Optionen

sofort. Als intuitiv erfassbar kann hingegen

die allgemeine Menüstruktur bezeichnet werden.

Nach kurzer Eingewöhnungsphase gelingt

der Bedienvorgang ohne Schwierigkeiten. Die

Oberfläche reagiert schnell auf Befehle und

erscheint ebenfalls stilistisch unkompliziert.

Die Steuerung der Aufnahme umfasst sämtliche

wünschenswerten Funktionen. Sofortaufnahme,

Timer-Programmierung mit oder

ohne VPS, Showview, Time-Shift (Pause Live

TV) – das komplette Sortiment. Sorgenfreiheit

garantiert der elektronische Programmführer

(EPG) „Gemstar Guide Plus+“. Das System

benötigt aber mindestens 24 Stunden, bis

es vollständige Informationen empfängt. 32

Timer-Plätze lassen sich vorprogrammieren.

Vier Qualitätsstufen ermöglichen theoretisch

mehrere Hundert Stunden gespeichertes TV-

Material auf der verbauten 160-Gigabyte-Harddisk

bzw. auf DVD. Wir empfehlen mindestens

den normalen Modus, da die Komprimierung

sonst zu Klötzchenbildung neigt. Aufgenommene

Sendungen sind nachträglich editierbar,

wenngleich das Menü hier dezente Darstellungsschwächen

zeigt. Wer will, kann trotzdem

recht einfach Schnittmarken setzen, Kapitel

erstellen oder lästige Werbeunterbrechungen

terminieren. Das Laufwerk verarbeitet gängige

DVD-Formate wie DVD-RW/-R, DVD+RW/+R sowie

DVD-RAM. Außerdem können CDs, CD-R/-

RWE sowie MP3- bzw. JPEG-Daten abgespielt

werden. Schnelle Zugriffszeiten sowie ein maximal

sonores Betriebsgeräusch zeichnen den

„DMR-EH495“ aus. Kein sonderliches Prädikat

verdient die Disc-Fehlerkorrektur. Kratzer von

mehr als einem Millimeter Fehlerbreite nimmt

das Gerät persönlich.

Viel Bild, viel Strom

Für Technikfans bietet der Rekorder ein implementiertes

Upscaling-System bis 1 080p an.

Das Ergebnis unter Testbedingungen erweist

sich als durchaus passabel. Flimmerfreie

Szenen und eine ordentliche Kantenglättung

sorgen für ein ansprechendes Bilderlebnis,

zumindest sofern das Gerät via HDMI-Schnittstelle

mit dem Fernseher verbunden wird.

Außerdem verbessern die Deep-Color-Unterstützung

und die 12-Bit-Videoverarbeitung das

Ergebnis. Andererseits vermitteln auch die

analogen Messwerte ordentliche Resultate.

Lediglich das Farbrauschen zeigt eine mittelprächtige

Ausgabe. Unschön finden wir den

Stand-by-Verbrauch von mehr als 14,8 Watt.

Im Betrieb liegt der Verbrauch bei akzeptablen

21,3 Watt.

Musikmaschine

Die beiliegende Fernbedienung verfügt über

angenehm griffige Tasten, eine übersichtliche

Gestaltung und liegt gut in der Hand. Praktischerweise

kann ein angeschlossener Viera-

Flachbildfernseher ebenfalls damit bedient

werden. An Audioenthusiasten hat Panasonic

auch gedacht, weshalb der „DMR-EH495“ sogar

DTS-Ton wiedergibt. Eine Besonderheit

WÄRMEBILD

Panasonic: Der Prozessor braucht Kühlung

des Rekorders ist im gleichen Zusammenhang

die „Musik-Jukebox“, die CD-Inhalte in unkomprimiertem

LPCM-Format auf die Festplatte

kopiert. Album, Interpreten und Titelinformationen

sind bereits als Datenbank auf der Festplatte

vorinstalliert. Im freien Handel liegen

die Anschaffungskosten des Panasonic-DVD-

Festplattenrekorders bei unter 300 Euro –

ein fairer Preis für ein bequem bedienbares,

vielseitiges Gerät.

PANASONIC DMR-EH495

Preis/Straßenpreis

329 Euro/270 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

günstig

Editiermenü sehr schlicht

gutes Upscaling

hoher Stand-by-Verbrauch

Jukebox-Funktion

mäßige Fehlerkorrektur

ERGEBNIS

400

Übersichtliche Anordnung,

große Tasten und

ordentliche Druckpunkte.

Die Fernbedienung

von Panasonic ist

komfortabel

Rund um das Steuerkreuz

liegen alle wichtigen

Buttons für die

Aufnahmebedienung

Sonderfunktionen sowie

die Sofortaufnahme-

Tasten sind am unteren

Ende rasch auffindbar

83 %

Gut

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

33


test

VIDEO

SONY RDR-AT 105

Öko-Check

www.digitaltested.de

sehr gut

3.2009

Schwarz, dunkel und wuchtig erscheint die

glatte Front der Sony-DVD-Festplatten-Kombination.

Im Vergleich mit dem Konkurrenten

von Panasonic sind die Ausmaße (Größe:

43 × 6,6 × 28,5 Zentimeter/Gewicht: 4,4 Kilogramm)

etwas voluminöser ausgefallen. Das

schadet dem Design allerdings nicht, sondern

unterstreicht die solide Verarbeitungsqualität.

Am oberen Rand sitzen die stabilen Bedientasten

des DVD-Players, versteckt unterhalb der

Frontlade liegen Steuerbuttons und Schnittstellen.

Darunter befinden sich ein USB-2.0-

Anschluss, Firewire-, Video-, S-Video-Eingang,

Audio-Cinch-Set sowie der für Sony typische

G-Link (erlaubt den Kontakt zu externen Set-

Top-Boxen) und die PictBridge (Druckerverbindung).

Hinten findet sich das normale Sortiment

inklusive S-Video, HDMI- und digitalem

Audioausgang (koaxial). Die LED-Anzeige ist

ausführlich und deutlich lesbar.

Leiser Betrieb

Beim Installationsvorgang kann kaum etwas

schiefgehen. Jeder Schritt wird kurz am Display

erklärt und muss nur bestätigt werden.

Das benötigt natürlich etwas Zeit. Gleichsam

geht der Sendersuchlauf extrem langsam vor

sich, aber mit gründlichem Ergebnis. Die Menüstruktur

eröffnet diverse Möglichkeiten,

persönliche Einstellungen vorzunehmen,

bleibt jedoch einfach und intuitiv erfassbar.

Fast vorbildlich, denn wer will schon ständig

das 180-seitige Handbuch durchblättern? Das

DVD-Laufwerk fährt leise aus dem Gehäuse

Die Tastenfelder sind

leicht bedienbar und

sitzen am richtigen Fleck

und schließt ebenso geräuschlos. Beim Betrieb

sind sowohl Laufwerk als auch Lüfter

störtechnisch vernachlässigbar. Die Fehlerkorrektur

arbeitet gut und verkraftet sogar Kratzer

von fast drei Millimetern Breite. Lediglich bei

der Zugriffszeit könnte Sony nachbessern,

obwohl sämtliche Messungen im akzeptablen

Rahmen blieben. Beim elektronischen Programmführer

(„Gemstar Guide Plus+“) setzt

der japanische Hersteller auf bewährte Kost.

Kein Fehler, wie das Bedienkonzept überhaupt

tendenziell ohne Aussetzer komfortabel

funktioniert. Sony setzt offensichtlich auf

Pioneer-Technik, denn optisch gleichen die

Menüs den bekannten Pioneer-Modellen aufs

Haar. Alle programmierten Aufzeichnungsaufgaben

löste der „RDR-AT 105“ fehlerfrei. VPS,

Time-Shift, Sofortaufnahme, Easy Timer oder

Überspieloption von HDD auf DVD sind gänzlich

vorhanden. Die Qualität der TV-Inhalte ist

in mehreren Stufen regulierbar, wobei starke

Kompression unvermeidlich schlechteres

Bildmaterial fördert. Insgesamt 160 Gigabyte

umfasst die Kapazität der Harddisk. Im Test

der DVD-Speicherung akzeptiert der „RDR-AT

105“ auch Double-Layer-Varianten und die

meisten Formate. DivX-, JPEG- oder VCD/SVCD-

Wiedergabe legt Sony obendrauf.

über die Tastenbelegung zu erhalten. Um das

Fernbedienungschaos rund um den Wohnzimmertisch

einzudämmen, kann der geeignete

Flachbildfernseher ebenso über das beiliegende

Exemplar gesteuert werden.

Energie sparen

Die Leistungsaufnahme liegt in Stand-by-

Phasen bei niedrigen 2,6 Watt, während der

Aufzeichnung saugt der Rekorder 25,7 Watt.

Im Handel kostet der „RDR-AT 105“ knapp

280 Euro – ein preiswertes Angebot für ein

in vielerlei Hinsicht gutes Gerät, das sowohl

Einsteigern als auch fortgeschrittenen Nutzern

gerecht wird. Letztlich fehlt uns nur ein integrierter

Digitaltuner, wobei die alternative Verbindung

per G-Link ähnliche Aufgaben erfüllt.

Im Vergleich der drei Kandidaten erreicht der

Sony das insgesamt beste Ergebnis. Umfangreicher

Funktionsumfang, intuitive Steuerung,

angenehm bequeme Einrichtung.

WÄRMEBILD

3.2009

Sony

RDR-AT 105

TESTSIEGER

sehr gut

SIEGER PREIS/LEISTUNG

400

Gute Druckpunkte,

lediglich manche Buttons

etwas zu klein geraten.

Sony besitzt dafür

eine sehr aufgeräumte

Bedienoberfläche

Wer seinen Fernseher

mit der selben Fernbedienung

steuern will,

kann dies dank der

unteren Tasten

Übersichtliche Bedienung

Das Full-HD-Upscaling gehört zu den Stärken

des Sony-DVD-Festplattenrekorders. Wählbar

sind die Auflösungen 576p, 720p, 1 080i und

1 080p. Beim Testlauf verursacht das hochskalierte

Bild kaum Kanten oder Unschärfen.

Die Vollbildkonvertierung agiert sauber,

wobei selbst schnelle Bewegungen nahezu

fehlerlos erscheinen. Interne Bildverbesserer

sorgen für eine gute Performance, d. h., selbst

Heimkinofans können mit der Darstellung zufrieden

sein. Die analogen Ausgänge erreichen

ordentliche Messwerte. Geringe Abzüge

nehmen wir nur bei der Farbwiedergabe vor,

die ein wenig künstlich überstrahlt. Klanglich

ist die digitale Ausgabe inklusive DTS-5.1-Ton

zu empfehlen. Die Fernbedienung liegt gut in

der Hand und erfüllt problemlos ihren Dienst.

Anfänger brauchen kaum Übung, um Übersicht

Sony: Wenig Platz, da staut sich die Wärme

TESTSIEGER

SIEGER PREIS/LEISTUNG

SONY RDR-AT 105

Preis/Straßenpreis

339 Euro/280 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

Formatvielfalt

Menü für Fortgeschrittene

viele Anschlüsse

analoge Wiedergabe durchschnittlich

leiser Betrieb

ERGEBNIS

Sehr gut

87 %

Bilder: Auerbach Verlag, Funai, Sony

34 DIGITAL TESTED 3.2009


FUNAI T5A-A8482DB

Mehr Funktionen für günstiges Geld bietet der

Kombirekorder von Funai. Im Vergleich mit der

Testkonkurrenz spendiert der japanische Hersteller

neben dem DVD-Player auch ein VHS-

Laufwerk sowie gleich 250 Gigabyte Kapazität

auf der Harddisk. Das umfangreiche Angebot

benötigt allerdings etwas mehr Platz, weshalb

das Gehäuse mit 43,5 × 9,9 × 38,8 Zentimetern

größere Ausmaße einnimmt. Mit fast sechs

Kilogramm gehört die Box zudem nicht gerade

zu den Leichtgewichten. Äußerlich entspricht

die Verarbeitung normalen Standards. Keine

Designschönheit, jedoch funktional und übersichtlich.

Sämtliche notwendigen Bedienelemente

sind schnell erreichbar an der Frontseite

implementiert, indes fühlen sich die Tasten

aufgrund der durchgehenden Kunststoffverwendung

eher lose an. Insgesamt bleibt die

Übersichtlichkeit aber gewährleistet. Eine

kleine Klappe rechts verbirgt analoge Videound

Audioschnittstellen. Extras wie USB-2.0-

Schnittstelle oder Kartenleser sucht der Nutzer

hingegen vergeblich. In dieser Hinsicht

ist der „T5A-A8482DB“ selbst in der Rückansicht

spartanisch ausgestattet. Zwar verfügt

das Gerät über das übliche Sortiment an

Ausgängen (HDMI, Scart, YUV), andererseits

existieren weder S-Video-, Firewire- noch digitale

Tonschnittstellen. Für Heimkinofans eine

ziemlich schlichte Ausrüstung. Dafür dürften

Einsteiger rasch mit dem schwarzen Allrounder

zurechtkommen.

Wenige Formate

Das VHS-Laufwerk mit 6-Kopf-System ist für

alle interessant, die noch Kassetten zu Hause

haben. Die gesammelten Werke können digitalisiert

und langfristig auf DVD gesichert werden.

Für die Aufzeichnung aktueller TV-Inhalte

eignet sich ungeachtet dessen besonders die

große Festplatte.

Rund hundert Stunden Material in annehmbarer

Qualität sind speicherbar, wobei wir von

den stärker komprimierten Varianten abraten.

Letztere weisen deutliche Artefakte und mangelnde

Schärfe auf. Die Verwendung des DVD-

Brenners zeigt bei der Funai-Kombi ebenfalls

seine Tücken. Lediglich herkömmliche 4,7-Gigabyte-Discs

lassen sich als Speichermedium

verwenden. Double-Layer-Versionen verweigern

in dieser Hinsicht ihren Dienst, sind aber

zumindest abspielbar. Überhaupt darf kaum

von Formatvielfalt beim „T5A-A8482DB“ geredet

werden. Wiederholt verweigerte das

Gerät die Annahme von wiederbeschreibbaren

Scheiben im Aufnahmemodus. Die Abspielmöglichkeiten

sind gleichfalls begrenzt,

d. h. keine SVCD oder Audio-DVDs. Schlichter

Purismus herrscht. Die Laufwerke sind beide

gut verarbeitet, jedoch im Betrieb nichts

sonderlich leise. Der enorme Lüfter, der äußerlich

verbaut wurde, rauscht überdies. Von

Geräuscharmut keine Spur. Bei der Prüfung

der DVD-Fehlerkorrektur schneidet der Player

durchschnittlich ab. Maximal Kratzer von ca.

1,2 Millimetern werden noch toleriert. Die

Zugriffszeiten entsprechen normalen Werten.

Negativ fällt die Fernbedienung auf. Schwammige

Druckpunkte, gewöhnungsbedürftige

Anordnung, einfache Ausführung – das leichte

Stück Plastik agiert auf Befehle recht träge

und längere Eingaben strapazieren die Nerven.

Außerdem neigt die Oberfläche zu Abnutzungserscheinungen.

Das Installationsmenü

ist überschaubar, ohne viele Einstellmöglichkeiten.

Abzüge gibt’s für den unordentlichen

Sendersuchlauf, der nachträgliche Sortierung

verlangt. Der Timer kann praktisch nur per

Hand programmiert werden: Es fehlt ein elektronischer

Programmführer (EPG). VPS und

Time-Shift funktionieren gut. Während des

Betriebs verbraucht der „T5A-A8482DB“ fast

30 Watt, was gerade innerhalb der Grenzen

liegt. Der Stand-by-Verbrauch von 26 Watt ist

aber deutlich zu hoch.

Günstige Alternative

Obwohl VHS-DVD-Festplattenrekorder bildtechnisch

kaum die Ansprüche von Heimkinobesitzern

erfüllen, schneidet das aktuelle

Modell von Funai dank Progressiv Scan auch

in dieser Disziplin ordentlich ab. Das Full-

HD-Upscaling bis 1 080p gelingt unter den

gegebenen Umständen ordentlich. Nur gelegentliches

Kantenflimmern und verwischende

Konturen bei rasanten Bewegungen kann das

WÄRMEBILD

Funai: Die Wärmeentwicklung hält sich in Grenzen

Gerät selten ausgleichen. Die minimal körnige

Bildqualität geht im normalen Modus in Ordnung.

Die analogen Messwerte unterscheiden

sich kaum von den Mitkandidaten. Audioanhänger

müssen auf DTS-5.1-Sound verzichten,

da der „T5A-A8482DB“ die Daten nicht verarbeiten

kann. Im Preis-Leistungs-Verhältnis

überzeugt der Funai allerdings, was ihn zur

interessanten Alternative macht.

FUNAI T5A-A8482DB

Preis/Straßenpreis

399 Euro/299 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

integrierter VCR

lautes Betriebsgeräusch

große HDD

fehlender EPG

gute analoge Bildübertragung

keine Double-Layer-DVD

ERGEBNIS

Öko-Check

www.digitaltested.de

3.2009

Befriedigend

69 %

3.2009

befriedigend

Funai

T5A-A8482DB

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

Kleine Tasten und mäßige

Druckpunkte. Die

Funai-Fernbedienung ist

höchstens funktionell zu

nennen. Komfort sieht

anders aus

Das Steuerkreuz ist zwar

übersichtlich, aber äußerst

schwammig

Quadratisch und auf

schnell zerkratztem

Grund: Die Bedienfelder

des Rekorders sind etwas

eintönig

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

35


test

VIDEO

Beim Easy-Timer-Modus des Sony sieht der Nutzer

einen Balken, der die Aufnahmedauer exakt anzeigt

Das „Gemstar Guide+“-Aufnahmesystem bei

Panasonic: einfach die Sendung auswählen und fertig

Das Programmiermenü des Funai: Einsteigerfreundlich,

aber echter 80er-Jahre-Look

Heimkinorekorder

Drei Kandidaten, drei unterschiedliche Ergebnisse.

Alle Geräte verfügen über ihre Vorzüge, wobei die

Stärken auf unterschiedlichen Gebieten liegen. Das

beste Paket liefert der „RDR-AT 105“ von Sony, der

dank intelligenter Menüführung, schneller Installation

und umfangreicher Einstellungsoptionen sowohl

Profis als auch Anfänger überzeugt. Überzeugend

fällt auch das solide Upscaling-System aus,

welches den Player sogar als Alternative im Heimkino

interessant macht. Viel Platz auf der Festplatte,

Formatvielfalt sowie leiser Betrieb gibt’s obendrein.

Das angenehm progressive Design transportiert

die inneren Stärken zudem auch optisch. Für handelsübliche

280 Euro eine echte Kaufempfehlung.

Der „DMR-EH495“ des japanischen Herstellers Panasonic

entspricht in seinem Funktionsumfang und

der Bedienung weitestgehend dem erstgenannten

Konkurrenten. Lediglich kleinere Mankos wie die

unpraktische DVD-Ladeklappe oder die mäßige

Fehlerkorrektur führen zum schlussendlichen Wertungsunterschied.

Wer diesen DVD-Festplattenrekorder

ersteht, macht aber keinen Fehler und spart

eventuell sogar ein paar Euro. Das Modell von

Funai, der „T5A-A8482DB“, kann zwar qualitativ

nicht mit den beiden anderen Vertretern mithalten,

punktet jedoch durch sein zusätzliches Laufwerk.

Außerdem erhält er deshalb einen Bonus im Preis-

Leistungs-Verhältnis. Das Gerät macht insgesamt

keine schlechte Figur, gehört indes eher in Hände

derer, die noch ein paar VHS-Bänder verwenden

wollen. In jener Hinsicht ein passabler Vertreter mit

leicht spartanischer Ausstattung und einem zwar

antiquierten, jedoch funktionellen Setup-Menü.

Der Aufnahmemodus ist dafür einsteigerfreundlich

gestaltet. Einzig die Fernbedienung sollte tatsächlich

komplett überdacht werden.

Unser Fazit: Die Unterschiede zwischen dem „RDR-

AT 105“ und dem „DMR-EH495“ sind marginal. Für

jeweils weniger als 300 Euro bekommen Sie die

Geräte, wobei der Testsieger von Sony dank des

größeren Funktionsumfangs unsere Empfehlung

darstellt. Der Funai „T5A-A8482DB“ beseitigt die

noch vorhandenen VHS-Bänder, ist allerdings eher

spartanisch ausgestattet. 1

FAZIT

Sonys Version macht normale Verbraucher

und Heimkinofans glücklich, Panasonic

steht dem in fast nichts nach und Funai

sorgt für günstige Rundumbetreuung für

Anwender, die ein paar Euro sparen wollen.

Mario Hess

AUSSTATTUNG TESTSIEGER

Allgemein

SIEGER PREIS/LEISTUNG

Hersteller Sony Panasonic Funai

Modell RDR-AT 105 DMR-EH495 T5A-A8482DB

Preis/Straßenpreis 339 Euro/280 Euro 329 Euro/270 Euro 399 Euro/299 Euro

Größe (B/H/T) 430 × 66,5 × 285,5 mm 430 × 59 × 289 mm 435 × 99,5 × 388 mm

Gewicht 4,4 kg 3,7 kg 5,8 kg

Informationen www.sony.de www.panasonic.de www.funai.de

Anschlüsse

HDMI

Scart

Cinch

S-Video

Optisch

In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out

digitales Video / / / / / / / / / / / / / / /

RGB / / / / / / / / / / / / / / /

YUV / / / / / / / / / / / / / / /

FBAS / / / / / / / / / / / / / / /

S-Video / / / / / / / / / / / / / / /

digitales Audio / / / / / / / / / / / / / / /

analoges Audio / / / / / / / / / / / / / / /

USB/Ethernet/Firewire/SATA / / / / / / / / /

Videosignalarten 576 p, 720 p, 1080i, 1080p 576 p, 720 p, 1080i, 1080p 576 p, 720 p, 1080i, 1080p

Anzahl Tuner 1 1 1

Antennenausgänge 1 1 1

Formate

DVD Video/Audio/SACD / / / / / /

CD Video/Audio / / /

DivX

Bilder CD/MP3 / / /

Aufnahme

DVD-R/-RW / / /

DVD+R/+RW / / /

Merkmale

Display LED/LCD / / /

Festplattenkapazität 160 GB 160 GB 250 GB

16 : 9-Umschaltung

EPG

Showview-Programmsystem

Aufnahme Qualitätsstufen 9 5 5

Aufnahmetimer/Time-Shift / / /

Besonderheiten G-Link, PictBridge VCR

Energiekosten/Jahr* 11,46 Euro/Jahr 30,23 Euro/Jahr 50,97 Euro/Jahr

BEWERTUNG

Praxis (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)

Installation sehr gut 8,5/10 ausgezeichnet 9/10 gut 7,5/10

Bedienung gut 28,5/34 gut 27,5/34 befriedigend 23,5/34

Stromverbrauch

Stand-by:

Betrieb:

2,6 W

25,7 W 1,5/2

Stand-by:

Betrieb:

14,6 W

21,3 W 0,5/2

Stand-by:

Betrieb:

26 W

29,8 W 0,5/2

Ausstattung ausgezeichnet 18,5/20 sehr gut 17,5/20 befriedigend 12,5/20

Wiedergabequalität

Weißbeleg 699,3 mV 5/5 709,3 mV 5/5 697 mV 5/5

Helligkeitsrauschen

78 dB

69 dB

68,6 dB

3,5/5

3/5

Farbrauschen

69,4 dB

64,4 dB

63 dB

3/5

Sauberkeit hell/dunkel 99,7 %

98,8 %

99,6 %

5/5

4/5

Graustufenlinearität

98,6 %

97 %

97,3 %

4/5

Farbabweichung 0,1 deg 5/5 0,3 deg 5/5 0,5 deg 5/5

Skalierung sehr gut 6/7 sehr gut 6/7 befriedigend 4/7

Vollbildkonvertierung gut 5,5/7 gut 5/7 befriedigend 4/7

Bildverbesserer gut 3/4 befriedigend 2,5/4 mangelhaft 1/4

Bildqualität sehr gut 33/38 gut 30,5/38 befriedigend 26/38

Tonqualität ausgezeichnet 4,5/5 ausgezeichnet 4,5/5 sehr gut 4/5

Gesamt 93 von 107 Pkt. 89 von 107 Pkt. 73,5 von 107 Pkt.

Preis/Leistung sehr gut gut gut

ERGEBNIS

Sehr gut Gut Befriedigend

HDMI

Scart

Cinch

S-Video

Optisch

HDMI

Scart

Cinch

87 % 83 % 69 %

* Die Berechnung der Energiekosten erfolgt innerhalb unseres „Öko-Checks“ (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)

S-Video

Optisch

36 DIGITAL TESTED 3.2009

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft


test

VIDEO

VANTAGE „HD 8000C TWIN PVR“ IM TESTLABOR

Der Kabelzwilling

sehr gut

Vantage

HD 8000C Twin PVR

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

Öko-Check

www.digitaltested.de

3.2009

Nicht ganz so lange wie auf die „DM 8000“, dafür aber mit ebenso viel Ungeduld warteten viele Kabelkunden

auf das Erscheinen des HDTV-Twin-Kabelreceivers von Vantage, den „HD 8000C Twin PVR“. DIGITAL

TESTED hatte die Gelegenheit, sich eines der ersten Modelle ins Testlabor einzuladen.

Optisch gleicht der Kabelreceiver mit

Twin-Tuner seiner gleichnamigen

Schwester mit zwei Tunern für den

Sat-Empfang sowie seinem Bruder für den

Empfang von Kabel- und Satellitenfernsehen

aufs Haar. Auch der „HD 8000C Twin PVR“

verfügt über die edle verspiegelte und gleichzeitig

als Klappe fungierende Front, das mittig

angelegte alphanumerische Display und die

blau beleuchteten, berührungsempfindlichen

Neben den Ziffernstehen

die Farbtasten

mit Zusatzfunktionen

zur Verfügung. Die

Anordnung oberhalb

des Steuerkreuzes lässt

eine angenehme Bedienung

zu

Das Steuerkreuz inklusive

wichtiger Funktionstasten

überzeugt. Der

EPG kann mithilfe der

Guide-Taste aufgerufen

werden

Das untere Drittel hat

Vantage für die Aufnahmesteuerung

reserviert.

Zusätzlich befinden sich

hier die Lautstärke- und

Programmregler

Bedienfelder, um den Receiver optional ohne

Fernbedienung nutzen zu können. Hinter der

Front verbergen sich zwei Common-Interface-

Schnittstellen, zwei Conax-Smartcard-Einschübe

sowie ein USB-Anschluss.

Die Unterschiede zu seinen namensgleichen

Familienmitgliedern werden auf der Rückseite

sichtbar, denn die Kabelbox besitzt lediglich

je einen Antenneneingang und -ausgang.

Wie bitte? Nur ein Antennenein- bzw. -ausgang?

Bei einem Twin-Receiver?! Keine Sorge,

Vantage hat sich an dieser Stelle etwas Besonderes

einfallen lassen, da die Geräte der

meisten Kabelkunden nur über ein Kabel verfügen

und weniger variabel als die der Satellitennutzer

sind. Das Durchschleifen zum

zweiten Tuner findet im Inneren des Receivers

statt, sodass der Anschluss eines Kabels genügt,

um dennoch in den Genuss der Vorzüge

eines Twin-Receivers zu kommen. Ansonsten

hält der Vantage die bewährten Features der

8000er-Reihe bereit: eine HDMI-Schnittstelle,

Ethernet, zwei Scartbuchsen, USB, einen optischen

digitalen Tonausgang, YUV und vieles

mehr. Hier bleiben kaum Anschlusswünsche

offen.

Installation

Doch wenden wir uns der Installation zu.

Der Anschluss erfolgt denkbar einfach, denn

sowohl erfahrene Nutzer als auch Neulinge

werden von Vantage intuitiv geführt. Die gut

beschrifteten Anschlüsse sowie die reich bebilderte

und verständlich geschriebene Bedienungsanleitung

leisten hier gute Dienste.

Bei der Erstinstallation enttäuscht Vantage

auch dieses Mal nicht, denn der Receiver

präsentiert das gewohnt einladende Menü,

in dem die Sprache gewählt und die erste

Kanalsuche ausgeführt werden kann. Diese

geht zügig und verlässlich vonstatten, sodass

binnen Minuten nach dem Erstanschluss ferngesehen

werden kann.

Alltagsbetrieb

Aufseiten der Software besitzt der „HD 8000C

Twin PVR“ ganz das Aussehen der 8000er-

Reihe. Das Menü präsentiert sich aufgeräumt

und schlüssig angelegt, sodass ohne große

Umwege zum gewünschten Ziel bzw. Menüpunkt

gelangt werden kann. Der elektronische

Programmführer (EPG) im bewährten Design

verfügt über eine akzeptable Ladezeit der

Inhalte, obwohl der Vorgang bei manchen

Sendern länger dauern kann. Da die Informationen

jedoch senderseitig als Datenstrom

zur Verfügung gestellt werden, ist die kurze

Wartezeit bis zur vollständigen Anzeige kein

Software-Problem, sondern ein Zeichen für

eine geringe Bitrate (und damit Geschwindigkeit)

des Kanals.

Nach wie vor begeistert sind wir von der

praktischen Last-Taste im oberen Drittel der

Fernbedienung, mit deren Hilfe eine Liste der

zuletzt angeschauten Sender angezeigt wird.

Die meisten anderen Receiver bieten lediglich

den Wechsel zum zuletzt eingeschalteten Programm

an.

Die Entschlüsselung der gängigen Kabelabos

ist mit dem neuen Vantage ebenfalls kein

Problem, sofern die Smartcard mit dem passenden

Modul in einen der CI-Schächte einge-

38 DIGITAL TESTED 3.2009


FAZIT

Lang ersehnt, ist der

Twin-PVR nun endlich da.

In Anbetracht der HDTV-

Tests ab August eine lohnenswerte

Anschaffung.

Franziska Drache

führt wird. Unsere verwendeten Testmodule

wurden nach dem Einschieben alle initialisiert

und flüssig verarbeitet. Die Angebote von

Premiere werden mithilfe eines Alphacrypt-

Moduls und einer Abokarte zuverlässig entschlüsselt,

wobei Optionskanäle wie z. B. das

Sportportal kein Hindernis sind.

Aufnehmen und wiedergeben

Der „HD 8000C Twin PVR“ kann wahlweise

über USB an einer externen Festplatte betrieben

werden. Alternativ ist der Einbau einer

handelsüblichen 2,3- oder 3,5-Zoll-SATA-Festplatte

möglich. Den Einbaurahmen und die

notwenigen Anschlusskabel hat Vantage wie

gewohnt dem Lieferumfang seiner Kabelbox

beigelegt. In unserem Test entscheiden wir

uns für die Nutzung einer externen Festplatte.

Die Erkennung derselben erfolgt nach einem

ersten Fehlanlauf dann doch problemlos und

die erste Testaufnahme kann beginnen. Positiv

zu erwähnen ist der schnelle Zugriff auf

die externe Festplatte, wodurch die Aufnahme

ohne nennenswerte Verzögerung startet, was

das Modell von manch anderen Receivern

abhebt.

Dank des Twin-Tuners lassen sich nicht nur

zwei Sendungen gleichzeitig aufnehmen, es

kann auch noch ein drittes Programm auf

einer der Aufnahmefrequenzen oder eine Aufnahme

per Time-Shift zeitversetzt angesehen

werden. Mit der automatischen Time-Shift-

Funktion ist es jederzeit möglich, eine spannende

Stelle erneut anzuschauen, falls man

diese verpasst hat oder überraschenderweise

das Telefon klingelt. Im Klartext bedeutet

das: Unabhängig von der Sendefrequenz der

ersten laufenden Aufnahme kann ein zweiter

beliebiger Kanal aufgenommen und zusätzlich

ein frequenzgleicher Sender angesehen

werden. Bei diesem ist dann ebenfalls Time-

Shift möglich. Welche Kanäle auf gleichen Frequenzen

senden, kann Ihnen Ihr Kabelnetzbetreiber

mitteilen. Zudem lässt der Vantage

nach der zweiten Aufnahme sowieso nur noch

frequenzgleiche Programme zu.

Aufnahmen können mit bis zu 64-facher Geschwindigkeit

wiedergegeben werden. Außerdem

ist es möglich, bei laufendem Time-Shift

in der momentan angesehenen Sendung mit

gleicher Geschwindigkeit zurückzuspringen.

Wie auch bei den anderen Geräten der

Vantage-HD-Reihe werden EPG-Informationen

der Aufnahmen angezeigt und können noch

vor Ort bearbeitet werden. Dazu gehört das

Umbenennen ebenso wie das Setzen von

Sprungmarken oder das Entfernen von nicht

benötigtem Filmmaterial.

Doch kommen wir zum Ethernet-Anschluss,

der zum Beispiel Streaming ermöglicht. Dabei

kann auf Daten eines firmwaregleichen

Receivers mit Ethernet der Vantage-Familie

(„HD 1000“, „HD 7100“ und „HD 8000“) zugegriffen

werden, sodass künftig beispielsweise

im Schlafzimmer Filme angeschaut werden

können, die mit dem „HD 8000C Twin PVR“

im Wohnzimmer aufgenommen wurden. So

muss das ältere Modell nicht entsorgt werden,

sondern leistet weiterhin wertvolle Dienste in

einem anderen Raum. Bedingung ist allerdings

eine ausreichend hohe Bandbreite, sonst ruckelt

das Bild und der Receiver ist überfordert.

In DSL-Netzwerken ist diese Voraussetzung

jedoch zumeist gegeben. Das Streaming mit

dem „HD 8000C Twin PVR“ funktioniert nach

Eingabe der passenden IP-Adressen sowie

der Zuordnung von Master- und Slave-Gerät

einwandfrei. In unseren Versuchen konnten

wir so auf Daten des „HD 8000S“ zugreifen

und Aufnahmen abspielen.

Scharfes Bild

Das Videosignal erweist sich auf unserem

Referenzmonitor als angenehm kontrastreiches

Bild, und zwar sowohl bei

SD-Material als auch bei HDTV-Sendern. Bei

unseren Messungen am Videoanalyzer von

Rohde & Schwarz stellen wir kleine Unregelmäßigkeiten

fest. So ist der ermittelte Wert

des Helligkeitsrauschens nicht optimal, sondern

fällt ein wenig zu niedrig aus. Allerdings

liegt diese Abweichung nicht im sichtbaren

Bereich, sodass diese Abweichung vernachlässigt

werden kann.

Der Kabel-Vantage weist eine Tuner-Leistung

von –58 Dezibel Millivolt (dBm) auf, die im

Kabel jedoch nur unwesentlich ins Gewicht

fällt, da es hier vor allem auf die Stärke und

Qualität des vom Kabelnetzbetreiber bereitgestellten

Signals ankommt.

Abschließend können wir feststellen, dass

sich das Warten auf den „HD 8000C Twin PVR“

Kaum ein Receiver bietet solch eine Vielfalt an Anschlussmöglichkeiten. Besonders die Einbindung ins Netzwerk

über Ethernet sowie die gute USB-Bestückung sind praktisch

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Modell (Version)

Preis/Straßenpreis

Größe (B/H/T)

Gewicht

Informationen

Anschlüsse

digitales Video

RGB

YUV

FBAS

S-Video

HDMI

Vantage

HD 8000C Twin PVR

529 Euro/–

37,5 × 5,2 × 21 cm

3,0 kg

www.vantagedigital.de

Scart

Ausgänge

Cinch

digitales Audio (koaxial/optisch) /

RS-232/USB/Ethernet/SATA / / /

Videosignalarten

S-Video

576 i, 576 p, 720 p, 1 080 i

Anzahl Tuner 2

Antennenausgänge 1 ~

Pay-TV-geeignet (CI/CA)

Premiere-tauglich

2 ~/2 ~ (Conax)

Merkmale

Display LED/LCD/OLED / /

Festplatte

optional intern/extern

Programmspeicherplätze 20000

16 : 9-Umschaltung automatisch

EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal /

Aufnahmetimer/Time-Shift /

Bild-in-Bild/Zoom-Funktion /

Umschaltgeschwindigkeit


test

VIDEO

DVB-T-USB-STICKS VON HAUPPAUGE UND TREKSTOR

Eine Frage der Software

DVB-T rühmt sich vor allem seiner Mobilität und dadurch auch der Tatsache, das derzeit flexibelste Empfangsmodell

zu sein. USB-Sticks für DVB-T sind die wohl platzsparendste Art und Weise, digitales Antennenfernsehen

zu nutzen.

DVB-T – das digitale terrestrische Fernsehen

– wird durch die kleinen USB-

Sticks, die sich großer Beliebtheit erfreuen,

vielfältig nutzbar. Wenn die Kinder am

Sonntagnachmittag mal wieder den Fernseher

blockieren, kann sich das Familienoberhaupt

ins Arbeitszimmer zurückziehen und mit so

einem DVB-T-USB-Stick Fußball am Computer

schauen. Auch auf Geschäftsreise macht sich

ein solcher bezahlt, wenn die angemietete Pension

mal wieder keinen Fernseher bereithält.

Und für viele Studenten ist diese Empfangsmöglichkeit

oft die einzige, die sich finanzieren

lässt. Alles was zum Empfang notwendig ist,

sind ein Computer oder Notebook, eine DVB-

T-Antenne sowie ein DVB-T-USB-Stick, der in

einen freien USB-Port gesteckt wird.

Klein, aber oho

Von der Größe der USB-Sticks sollte man sich

nicht täuschen lassen, denn mit der passenden

Software stehen sie den großen DVB-T-Empfängern

in nichts nach. Egal ob elektronischer Programmführer

(EPG), Videotext, Favoritenlisten

oder sogar Time-Shift und Aufnahmemöglichkeiten

– die auf dem Markt befindlichen DVB-

T-USB-Sticks halten eine Fülle an Funktionen

bereit. Die Leistungsfähigkeit des Tuners ist

für die Größe der Sticks, die bei einem Durchmesser

von rund zwei Zentimetern meist nicht

länger als sieben Zentimeter sind, beachtlich.

Die optische und akustische Umsetzung der

Optionen obliegt allein der Software, mit der

der jeweilige Datenträger läuft.

So mancher Käufer von DVB-T-Equipment

staunt jedoch nicht schlecht, wenn er daheim

keine oder nur sehr wenige Kanäle empfängt.

Je nach Standort steht ein bestimmtes Programmangebot

zur Verfügung und je weiter

man von der jeweiligen Sendestation entfernt

ist, desto schlechter ist der Empfang. In vielen

Fällen hilft es, die mitgelieferte passive Mini-

Antenne gegen ein größeres, aktives Modell

auszutauschen. Eine aktive Antenne verstärkt

das DVB-T-Signal und sorgt so für eine bessere

Empfangsqualität.

Vor dem Kauf ist es daher ratsam, einen Blick

auf eine DVB-T-Karte oder auf die DVB-T-Homepage

www.ueberallfernsehen.de zu werfen, um

herauszufinden, ob der Empfang problemlos

realisierbar ist. In der Senderübersicht lässt

sich auch schnell ermitteln, ob man mit den

angebotenen Kanälen zufrieden ist und sich

die Investition lohnt. Generell gilt: Je größer die

Stadt, umso besser, je ländlicher die Gegend,

desto karger das DVB-T-Angebot.

Testkandidaten

In unserem Test wollen wir zwei DVB-T-USB-

Sticks unter die Lupe nehmen, die im Handel

für weniger als 50 Euro erhältlich sind. Dabei

handelt es sich zum einen um den kleinsten

Spross der DVB-T-Stick-Familie von Hauppauge

und zum anderen um das Modell von Trekstor.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Installation

des Sticks sowie der mitgelieferten Software,

wobei auch PC-Laien berücksichtigt werden

sollen. Weitere wichtige Aspekte sind natürlich

die Bedienung der Software sowie das

TV-Erlebnis am PC. Da sich mit beiden DVB-

T-Sticks Aufnahmen realisieren lassen, wird

auch darauf geachtet, dass Time-Shift, Sofortaufnahmen

sowie die Wiedergabe problemlos

vonstattengehen.

Die getesteten USB-Geräte wurden zusammen

mit der mitgelieferten Software bewertet, also

so, wie jeder Käufer das Produkt vor sich liegen

hat. Die DVB-T-Sticks können jedoch auch

mit einer anderen Software betrieben werden,

sofern sie über einen BDA-Treiber (Broadcast

Driver Architecture) verfügen.

Sowohl das Produkt von Trekstor als auch der

Stick von Hauppauge sind für den Betrieb mit

Fremdsoftware geeignet. Mit der passenden

Firmware lassen sie sich sogar unter Linux

installieren.

Zum Ende des Tests werden wir beide DVB-

T-USB-Sticks mit dem Programm DVBViewer

Pro betrachten, um etwaige softwarebedingte

Schwächen herauszufiltern.

40 DIGITAL TESTED 3.2009


HAUPPAUGE WINTV-MINISTICK

Der erste Eindruck ist auffallend groß und negativ,

denn der kleine USB-Stick samt Antenne,

Kabeln und Software wird in einer Verpackung

verkauft, deren Größe in keinem Verhältnis

zum Inhalt steht. Umweltfreundlichkeit sieht

anders aus!

Die hauseigene Software WinTV v7 lässt sich

innerhalb weniger Minuten installieren und ist

aufgrund ihrer PC-Optik Geschmackssache.

Computerversierte müssen so beim Handling

nicht umlernen und für Neulinge ist die Bedienung

recht gut strukturiert. Mit der Software

kann sofort losgelegt und WinTV gestartet

werden.

Hier wird zunächst die Installation komplettiert

und ein Sendersuchlauf durchgeführt. Angenehm

überrascht wurde das Testteam von einer

Suche, die sich nach Regionen eingrenzen ließ,

was die Suchdauer auf knapp vier Minuten verkürzte.

Mit der mitgelieferten Antenne konnte

kein akzeptables Ergebnis erzielt werden, erst

nach Anschluss einer größeren Zimmerantenne

präsentierte sich eine vollständige Senderliste.

In unserem Fall wurden sogar Programme

eines anderen Antennenstandorts eingelesen,

die anschließend ebenfalls problemlos angesehen

werden konnten. Nach dem Erstellen der

Kanalliste steht dem Empfang nichts mehr im

Wege. Time-Shift, das zeitversetztes Fernsehen

ermöglicht, funktioniert sowohl manuell

als auch automatisch. Eine Sofortaufnahme ist

natürlich möglich.

Die Anwahl des EPGs und weitere Features lassen

sich durch Drücken der rechten Maustaste

über den PC-Bildschirm realisieren. Die flache,

durch ihre Bauart unhandliche Fernbedienung

ist dagegen gewöhnungsbedürftig, denn nicht

alle Funktionen lassen sich mit ihr aufrufen

(z. B. der EPG) und manches reagiert verzögert.

Bei einer Umschaltdauer von knapp fünf

Sekunden ist Geduld gefragt.

TESTSIEGER

SIEGER PREIS/LEISTUNG

HAUPPAUGE WINTV-MINISTICK

Preis/Straßenpreis

VORTEILE/NACHTEILE

angenehme Installation

Bedienung

ERGEBNIS

45,99 Euro/37,95 Euro

Fernbedienung

Umschaltzeit

71 %

gut

Gut

TESTSIEGER

3.2009

Hauppauge

WinTV-MiniStick

gut

SIEGER PREIS/LEISTUNG

TREKSTOR DVB-T-STICK

TREKSTOR DVB-T-STICK

Unglückliche Umstände wollten es, dass auf

unserem Testcomputer bereits eine aktuelle

Version der überaus gängigen Nero-Software

installiert war. Leider läuft der DVB-T-Stick

von Trekstor nur mit der mitgelieferten Nero-

Version 7, sodass vor der Installation deren

Komplettinstallation notwendig war. Zwar lässt

sich der Stick auch mit einer Open-Source-

Software betreiben, unseren Tests legen wir

jedoch zunächst die von den Herstellern empfohlene

und mitgelieferte Software zugrunde.

Nach Installation derselben sollte zudem das

Programm für die Fernbedienung installiert

werden, da diese sonst nicht funktioniert.

Nach dieser längeren Prozedur erwartet den

Nutzer ein 15- bis 20-minütiger Sendersuchlauf,

da man nur nach Ländern geordnet suchen

kann, sodass der Trekstor-Stick alle für

Deutschland zugelassenen DVB-T-Frequenzen

absucht. Eine regionale Eingrenzung wäre wünschenswert,

denn obwohl alle Fernseh- und Radiosender

gefunden werden, ist die Suchdauer

doch recht lang.

Ruft man in der Nero-Software den Menüpunkt

„Live-TV“ auf, gelangt man in die nun

eingelesene Senderliste und kann mit dem

Fernsehkonsum beginnen. Neben diesem sind

u. a. automatisches sowie manuelles Time-

Shift und die Direktaufnahme möglich. Negativ

ist die Tatsache, dass man im laufenden

Programm nicht zum EPG gelangt, sondern

zunächst den Fernsehbildschirm verlassen

und ins TV-Programm-Menü wechseln muss.

Bei der ersten Nutzung des EPGs muss dieser

installiert werden, was etwa zehn Minuten dauert.

Ein Schnellzugriff über die Fernbedienung

ist nicht möglich. Der Controller ist ein kleines

Highlight unter den Fernbedienungen von USB-

Sticks, erscheint er doch als Zwergenvariante

seiner groß gewachsenen Kollegen. Über die

Darstellung lässt sich nur Positives vermelden,

allerdings wäre es schön, wenn der DVB-T-Stick

von Trekstor künftig mit einer gut zu bedienenden

Software ausgeliefert werden würde.

Preis/Straßenpreis

VORTEILE/NACHTEILE

zuverlässiger Empfang

Fernbedienung

ERGEBNIS

60 %

Installation

Bedienung

39 Euro/36,98 Euro

Befriedigend

TESTERGEBNIS

3.2009

befriedigend

Trekstor

DVB-T-Stick

befriedigend

PREIS/LEISTUNG

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

41


test

VIDEO

Fazit

Der USB-Stick von Hauppauge geht

zwar als Sieger aus dem Test hervor,

aber auch hier könnte die eine

oder andere Funktion verbessert

werden. Positiv am Modell von

Hauppauge ist, dass eine gelungene

Kurzanleitung die Installation

und die anschließende Bedienung

vereinfacht, sodass der Blick ins

PDF-Handbuch nicht notwendig

ist. Die Nero-Software lässt sich

dagegen nur sehr umständlich installieren

und bedienen, sodass

man beim Stick von Trekstor am

Handbuch auf der mitgelieferten

CD-ROM nicht vorbeikommt. Alles

in allem sind Installation sowie

Bedienung des Trekstor-Produkts

für PC-Unkundige sehr verwirrend

und die wenigsten Funktionen sind

selbsterklärend. Hier wird vom Nutzer

ein wenig zu viel Eigeninitiative

verlangt. Man kann sich in der

Kleinteiligkeit der Menüstruktur

nämlich durchaus verirren, da man

sich stets Schritt um Schritt in andere

Untermenüs begeben muss,

ohne einen wirklichen Gesamtüberblick

zu erhalten.

Die Wiedergabe der getätigten

Aufnahmen lässt sich am einfachsten

mit der Software von WinTV

realisieren, denn diese bietet per

Rechtsklick auf der Maus „Datei

öffnen“, womit man in ein Untermenü

gelangt, in dem alle Aufnahmen

abgelegt werden. Diese werden mit

Senderkennung, Datum und Uhrzeit

automatisch abgespeichert. Dank

der PC-Struktur ist eine Umbenennung

einfach möglich.

Im Falle der Nero-Software muss

zunächst im Menü zurückgegangen

werden, um anschließend in den

Aufnahmeordner zu gelangen. Wie

bereits erwähnt ist die Bedienung

Gewöhnungssache.

Aufnahmen können bei beiden

DVB-T-Sticks auf dem PC archiviert

bzw. mit passender Software nachbearbeitet

und auf DVD gebrannt

werden. Mit dem Programm DVB-

Viewer Pro werden die Schwächen

beider mitgelieferter Software-Programme

sichtbar. So verwandelt

sich der Hauppauge-Stick jetzt in

einen regelrechten Zapper mit einer

Umschaltzeit von maximal zwei Sekunden.

Obendrein sind bei beiden

Sticks nun etliche Einstellungen,

wie z. B. Angabe der Datenrate,

Bild- sowie Toneinstellungen, möglich,

die von der Originalsoftware

nicht unterstützt werden. 1

AUSSTATTUNG

TESTSIEGER

Allgemein

SIEGER PREIS/LEISTUNG

Hersteller Hauppauge Trekstor

Modell WinTV-MiniStick DVB-T-Stick

Preis/Straßenpreis 45,99 Euro/37,95 Euro 39 Euro/36,98 Euro

Informationen www.hauppauge.de www.trekstor.de

Ausstattung

Tuner DVB-T/DVB-C/DVB-S / / / /

Aktivitätsanzeige

Antenne

Fernbedienung

sonstiges Zubehör

Software, USB-Verlängerungskabel,

Anleitung

Software, USB-Verlängerungskabel,

Koax-Antennenadapter

Systemvoraussetzungen

USB 1.1/2.0 / /

Betriebssystem

Windows XP (ab SP2), Windows

Vista (32 Bit/64 Bit)

Windows XP (ab SP2/32 Bit),

Windows Vista (32 Bit), DirectX

9.0b (oder höher)

Prozessorleistung mind. ab 1,2 GHz 800 MHz (oder höher)

Betrieb

Favoritenlisten/EPG / /

Einzelbildaufnahme

Videotext

Time-Shift automatisch/manuell / /

Sofortaufnahme/Timer / /

Nachbearbeitung möglich ( ) ( )

BEWERTUNG

Installation sehr gut 21,5/25 befriedigend 14/25

Bedienung befriedigend 17/25 befriedigend 14,5/25

Ausstattung befriedigend 6/10 befriedigend 6,5/10

Empfang befriedigend 6/10 befriedigend 6/10

Darstellung gut 10/15 gut 10/15

Gesamt 60,5 von 85 Pkt. 51 von 85 Pkt.

Preis/Leistung gut befriedigend

ERGEBNIS

Gut Befriedigend

71 % 60 %

SCREENSHOTS HAUPPAUGE

Der elektronische Programmführer von WinTV v7

erinnert an die klassische Receiver-Optik

Die Benutzeroberfläche ist für PC-Nutzer gut zu bedienen,

natürlich ist auch Vollbildmodus möglich

Nur einen Klick entfernt ist der Aufnahmeordner,

angezeigt in gewohnter PC-Manier

SCREENSHOTS TREKSTOR

Auch wenn das Aussehen peppiger ist, führt leider

nur ein Umweg zum EPG der Nero-Software

Der gewählte Sender erscheint zunächst im Kasten,

er lässt sich darüber hinaus im Vollbild anzeigen

Das PVR-Menü lässt verschiedene Anzeigeoptionen

sowie Sortiermöglichkeiten zu

42 DIGITAL TESTED 3.2009


Apple-Trendsetter vs.

Cowon „S9“ ab Seite 65

A: 4,80 €

BeNeLux:

4,80 €

I: 5,60 €

E: 5,60 €

CH: sfr 7,90

+ OLED: TV der Zukunft? + Workshop: TV-Feintuning + Bose-Sounddock + Blu-ray-Player +

Die Winterkracher „Hellboy II“ und

„Wanted“ im Test ab Seite 80

Canon „HF11“ und

Sanyo „HD1010“

im Check ab Seite 44

Gewinnen Sie Preise im

Wert von über

A: 4,80 € I: 5,60 €

BeNeLux: E: 5,60 €

4,80 € CH: sfr 7,90

+ Technik-Highlights 2009 + Workshop: Einmesssysteme + Dreambox „8000“ im Test +

Filmhits, Klassiker und aktuelle Blockbuster

auf DVD und Blu-ray ab Seite 70

Ausgabe verpasst?

GLÜCK GEHABT! JETZT UNSEREN NACHBESTELLSERVICE NUTZEN!

Ich bestelle die angekreuzten Hefte der

DIGITAL TESTED und bezahle je

Exemplar fünf Euro per Vorkasse:

bar (den Betrag habe ich in bar

beigelegt)

Banküberweisung (den Betrag habe ich

auf folgendes Konto überwiesen:

Hypovereinsbank Leipzig,

BLZ: 860 200 86, Konto-Nr.: 357 721 300)

Ihre Daten

AUSGABE 3.2007 AUSGABE 4.2007 AUSGABE 5.2007 AUSGABE 6.2007

Name

Vorname

Straße, Hausnummer

AUSGABE 1.2008 AUSGABE 2.2008 AUSGABE 3.2008

1.2009 Februar/März D: 3,99 €

184 TESTS

HEISSE TECHNIK

FÜR KALTE TAGE

IPOD TOUCH 2G

www.digital-tested.de

BLU-RAY-VORABTEST

37 Zoll und 40 Zoll – LCD, LED und 200Hz getestet ab Seite 16

BLU-RAY-SETS

Komplettanlagen von

2.1 bis 7.1 im Vergleich ab Seite 25

FLAGGSCHIFF

Onkyos Alleskönner

„TX-SR876“ im Test ab Seite 50

HD-CAMCORDER

AUSGABE 5.2008 AUSGABE 6.2008 AUSGABE 1.2009

AUSGABE 4.2008

2.2009 April/Mai D: 3,99 €

184 TESTS

LESERUMFRAGE

11 000 Euro ab Seite 13

KLANGWELTEN

Drei AV-Receiver mit HD-

Decoder im Vergleich ab Seite 48

www.digital-tested.de

ENTERTAINMENT PUR

GALAKTISCH!

42-Zoll-LCDs von Toshiba, Philips und LG ab Seite 19

Multimedial

Aktuelle Media-Player von

Samsung und Sony ab Seite 66

HDTV-Camcorder

Neue HD-Modelle 2009 in

der Übersicht ab Seite 10

FOCAL DÔME

Sound aus Frankreich

ab Seite 58

AUSGABE 2.2009

Einfach Coupon ausschneiden, in Druckschrift ausfüllen und per Post einsenden.

PLZ, Ort

Datum, Unterschrift

Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen

2005

1.2005

3.2005

5.2005

2006

1.2006

2.2006

3.2006

5.2006

6.2006

2007

1.2007

2.2007

3.2007

4.2007

5.2007

6.2007

2008

1.2008

2.2008

3.2008

4.2008

5.2008

6.2008

Bitte einsenden an

Auerbach Verlag

und Infodienste GmbH

– Leserservice –

Lauchstädter Straße 20

04229 Leipzig

2009

1.2009

2.2009


test

VIDEO

MEDIA-PLAYER VON POPCORN HOUR UND WESTERN DIGITAL

Klein, aber oho

Der Anwender wird heutzutage mit immer mehr Formaten konfrontiert. Von DivX bis MP3, von SD bis HD –

zahlreiche Medieninhalte schreien förmlich danach, im heimischen Kino wiedergegeben zu werden. Doch

was tun, wenn Bilder, Musik und Videos auf dem PC schlummern? Hier schaffen sogenannte Media-Player

Abhilfe. DIGITAL TESTED hat zwei interessante Modelle für Sie getestet.

Bilder: Auerbach Verlag, Popcorn Hour, Western Digital

Die Idee, mediale Inhalte aus der PC-

Welt auch auf den großformatigen

Flachbildfernseher und die Surround-Anlage

im Wohnzimmer zu transportieren,

ist eine logische Entwicklung. Betrachtet

man die Bereiche der klassischen Unterhaltungselektronik

und die der PC-Sparte, so ist

immer mehr eine Verschmelzung festzustellen.

Viele Onlineangebote sind inzwischen gar in

hochauflösendem Material gespeichert, Bilder

werden archiviert und Musikstücke in verschiedenen

Formen gespeichert und konsumiert.

Wenn es darum geht, diese Dateien im Heimkino

wiederzugeben, bietet sich der Einsatz

von Media-Playern an. Die von uns getesteten

Geräte von Popcorn Hour und Western Digital

unterstützen nicht nur alle gängigen Formate,

sie ermöglichen auch eine komfortable Wiedergabe

jener Inhalte und praktische Zusatzfunktionen.

Je nach Preisregion bieten diese neuartigen

Produkte aber auch weitere Features,

wie Netzwerkschnittstellen und Onlinedienste.

Doch wie zuverlässig arbeiten die Player, wenn

es um durchaus komplexe Aufgaben wie HD-

Videos und Surround-Sound in verschiedenen

Codecs geht? Wir haben beide Probanden

auf die Praxistauglichkeit mit den gängigsten

Formaten und Einsatzgebieten untersucht und

sind zu einem einstimmigen Fazit gelangt.

44

DIGITAL TESTED 3.2009


POPCORN HOUR NMT A-110

sehr gut

Popcorn Hour

NMT A-110

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

Optisch erinnert der „NMT A-110“

an ein externes Festplattengehäuse

Die Fernbedienung ist recht

beladen, ermöglicht so aber

das direkte Aufrufen vieler

Funktionen. Außerdem kann

die Verarbeitung der selbst

leuchtenden Tasten überzeugen

Die Firma Popcorn Hour dürfte kaum jemandem

bekannt sein, der Name passt jedoch wie

die Faust aufs Auge, denn mit dem „Networked

Media Tank“ will der Anbieter das optimale

Heimkinoerlebnis schaffen. Dabei sollen keine

Medienformate außen vor gelassen werden.

So verspricht der „NMT A-110“ die Wiedergabe

nahezu aller bekannten Video-, Audio- und

Bilddateien und darüber hinaus die Anbindung

an Onlinedienste. Dass dies alles möglich sein

soll, vermag die Optik des Geräts nicht direkt

zu vermitteln, denn der „Media Tank“ erinnert

eher an ein etwas biederes externes Festplattengehäuse.

Unser Modell ist von Haus aus mit

einer 250-Gigabyte-Platte ausgestattet, doch

auch ohne fest installierten Speicher kann

der Player volltauglich eingesetzt werden und

schlägt dabei mit 240 Euro zu Buche.

Installationsroutine

Nach dem Öffnen des Kartons erwartet den

Käufer nicht nur das passende USB-Kabel,

auch ein hochwertiges HDMI-Kabel zum Anschluss

an den TV oder AV-Receiver ist enthalten.

Beim ersten Einschalten bekommt

man zunächst einen Boot-Bildschirm zu Gesicht.

Übrigens lassen sich sämtliche Menüs

verändern, somit ist der „A-110“ auch

ideal für Individualisten geeignet. Zunächst

sollte man diverse Einstellungen vornehmen,

dafür befindet sich sogar ein Setup-Knopf

auf der umfassenden Fernbedienung. Neben

Videoeinstellungen – sogar verschiedene

1 080p24-Formate sind möglich – lassen sich

auch Audioeigenschaften verändern. Selbst

DTS-HD MA kann das Gerät durchschleifen.

Da ein umfangreicher Netzwerkzugriff u. a.

per FTP und SMB möglich ist und sich Inhalte

sogar per Browser streamen lassen,

sind hier auch zahlreiche Netzwerkoptionen

vorzufinden.

Neben einer evtl. verbauten Festplatte sind

das bis zu zwei USB-Medien sowie im Netzwerk

gefundene UPnP-Server. In unserem

Test funktionierte die Erkennung tadellos.

Ist eins der Laufwerke ausgewählt, werden

dem Anwender vier verschiedene, große

Icons (Video, Fotos, Musik, Dokumente)

angezeigt, wonach die Medien durchsucht

werden können. Optisch erinnert das User-

Interface an die Media-Center-Edition von

Windows und ist sehr übersichtlich gehalten.

Nachfolgend werden die entsprechenden

Ordnerstrukturen angezeigt und Dateien

können direkt wiedergegeben werden. Wir

waren überrascht, wie viele Formate der Popcorn

Hour abspielt. Selbst eher selten unterstützte

Quicktime-HD-Videos vermag das

Gerät wiederzugeben. Dabei gefällt uns das

umfassende zuschaltbare On-Screen-Display,

welches detaillierte Video- und Audioinformationen

anzeigt. Dennoch hätten wir

uns eine etwas modernere und schickere Optik

gewünscht. Die gefühlte Geschwindigkeit

ist angenehm, zwar dauert es zum Teil einige

Sekunden, bis komplexe Formate gelesen

werden, doch selbst größere Bilder sind für

das Gerät kein Problem und sehen sogar im

Zoom noch knackscharf aus.

Neben allen erdenklichen Formaten verfügt

der „A-110“ auch noch über den Zugang

zu Onlinediensten wie Youtube oder Picasa.

Diese sind optisch sehr schön aufbereitet.

Firmware-Updates oder zusätzliche Plug-ins

lassen sich bequem über das Internet laden,

wenn der „NMT“ mit einem Router verbunden

ist. Mit einem WLAN-Stick kann das Gerät

sogar kabellos mit entsprechender Hardware

verbunden werden.

Süßes Popcorn

Insgesamt konnte uns das Konzept des

„Media Tanks“ überzeugen. All diejenigen,

die die ultimative Möglichkeit zur Wiedergabe

diverser Medienformate suchen und diese

zusätzlich auch noch im Netzwerk nutzen

möchten, können bedenkenlos zugreifen. Sicherlich

sind 240 Euro ein nicht unerheblicher

Betrag, der Funktionsumfang ist aber dafür

entsprechend hoch. Weniger optimal sind

die lockeren Lochbleche an der Seite, die

bei einer verbauten Festplatte gern einmal

anfangen zu vibrieren. Ansonsten ist die Verarbeitung

gut. Die Anschlüsse sind logisch

beschriftet und für den Stromsparer ist sogar

ein hochwertiger Netzschalter verbaut.

POPCORN HOUR NMT A-110

Preis/Straßenpreis

239,95 Euro/–

VORTEILE/NACHTEILE

vielseitige Formatunterstützung

teilweise biedere Optik (OSD)

Onlineanbindung

ERGEBNIS

Sehr gut

Herr der Formate

Das Hauptmenü zeigt zunächst alle Speichermedien

an, die der „A-110“ aktuell erkennt.

Dank zahlreicher Anschlussmöglichkeiten lassen sich diverse Geräte verbinden. Der Ethernet-Anschluss erlaubt

die Einbindung ins Heimnetzwerk. Dank HDMI 1.3a kann sogar DTS-HD durchgeschliffen werden

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

45


test

VIDEO

WESTERN DIGITAL WD TV HD MEDIA PLAYER

Der durch Festplatten bekannte Hersteller

bietet einen reinen Media-Player an, d. h., es

sind keinerlei Speicher integriert. Sämtliche

Dateien müssen also auf einer separaten

externen Festplatte oder einem USB-Stick

gespeichert werden. Dadurch fallen die Maße

des Geräts aber sehr kompakt aus. Praktisch:

Es können z. B. ein USB-Stick und eine

2,5-Zoll-Festplatte parallel betrieben werden

– zwei USB-Anschlüsse machen es möglich.

Ansonsten fällt die Konnektivität übersichtlich

aus. Ein HDMI-Anschluss (der lüfterlose

Player unterstützt alle wichtigen Auflösungen

bis hin zu 1 080p24), ein optischer Ausgang

sowie analoge Verbindungen schmücken die

Rückseite. Die digitale Verbindung ist natürlich

vorzuziehen. So lassen sich HD-Inhalte

darstellen und der Ton kann gleich mit über

dasselbe Kabel übertragen werden.

Die Installation ist mit dem Kabelanschluss

eigentlich schon erledigt. Nach dem Anschalten

erscheint innerhalb weniger Sekunden

das durchgestylte Hauptmenü. Ist eine Festplatte

angeschlossen, so durchsucht der „WD

TV“ diese eigenständig und indiziert unterstützte

Inhalte, sodass diese bequem über

das Menü ausgewählt werden können. Für

alle Ordnungsfanatiker: In den Einstellungen

lässt sich auch eine Ordneransicht aktivieren.

Je nach Menge der Dateien kann das Indizieren

durchaus einige Minuten in Anspruch

nehmen, im Regelfall handelt es sich dabei

aber um einen einmaligen Prozess.

Bedienkomfort

Die mitgelieferte Fernbedienung ist sehr kompakt

und beherbergt die wichtigsten Funktionen.

Dazu gehören neben den klassischen

Start/Stopp-Tasten auch noch ein Navigationskreuz

sowie einige Optionstasten. Die

Druckpunkte sind gut und dank der sinnvollen

Anordnung fällt das Navigieren leicht.

Das Menü teilt sich in die jeweiligen Hauptbe-

gut

3.2009

Western Digital

WD TV

TESTERGEBNIS

sehr gut

PREIS/LEISTUNG

reiche „Video“, „Musik“ und „Bilder“, die vertikal

angeordnet sind. Die jeweiligen Inhalte

werden dann in der Horizontalen dargestellt.

Sind in MP3s z. B. alle wichtigen ID-Tags,

also Informationen über den Song-Titel und

den Künstler, abgespeichert, werden diese

entsprechend dargestellt. Sogar Cover-Abbildungen

lassen sich zuordnen. Die Navigation

reagiert meist sehr flink auf Tastenbefehle

und auch während der Wiedergabe ermöglicht

ein spartanisches, aber optisch wirklich

gelungenes Menü am oberen Bildschirmrand

gewisse Funktionen. So lassen sich Bilder

und Videos z. B. aufzoomen, Tonspuren umschalten

oder die Laufzeit darstellen.

Schluckt fast alles

Eine schicke Optik und intuitive Bedienung

bringt wenig, wenn der Hauptnutzen eines

Geräts nicht gegeben ist. Doch auch hier

schlägt sich der „WD TV“ wacker. Die unterstützte

Formatvielfalt kann sich sehen lassen.

HD-Videoformate, darunter Quicktime

und Windows-Media, gibt der Player ohne

Murren wieder. MPEG-4 in verschiedenen

Variationen, DivX, Xvid und VOBs unterstützt

der Spieler ebenfalls. Wer seine privaten

Urlaubs-DVDs stets griffbereit auf einen

Festspeicher laden will, wird leider etwas

enttäuscht. Zwar spielt das Gerät MPEG-2 in

DVD-Form ab, dabei muss aber auf sämtliche

Menüstrukturen verzichtet werden. Dadurch

wird das Navigieren erschwert. Ob diese

Funktion noch nachgeliefert wird, ließ sich

leider nicht in Erfahrung bringen. Ansonsten

kann das Gebotene überzeugen. Neuerdings

unterstützt der Player auch 1 080p24, ein

Bug sorgt allerdings noch für ein Ruckeln alle

paar Sekunden, vermutlich deshalb, weil die

Frequenz nicht exakt 23,976 FPS beträgt,

sondern glatte 24. Ein Firmware-Update sollte

hier Abhilfe schaffen.

Auch Musik und Bilder stellt das Gerät sauber

dar, wobei vor allem die schicke Menüoberfläche

modernes Flair vermittelt. Verschiedene

Wiedergabemodi und Dia-Funktionen werten

die Darbietung auf. Problematisch wird

es allerdings, wenn die Bilder eine gewisse

Größe überschreiten. Aufnahmen mit über

drei Megabyte sind aufgrund pixelstarker

Digitalkameras keine Seltenheit mehr. Eine

flüssige Darstellung, wie zum Beispiel der

Diashow-Funktion, gerät dann ins Schwanken

und die Bedienung wird etwas zäh.

Günstige Alternative

Mit einem Verkaufspreis von rund 100 Euro

stößt Western Digital auf den recht überschaubaren

Markt der Media-Player. Zwar

verzichtet der Hersteller auf die Möglichkei,

einen Festspeicher zu verbauen und das

Gerät ins Netzwerk einzubinden, günstige

Kombipakete mit den hauseigenen externen

Festplatten hat die Firma aber auch im Angebot.

Der Player kann dank umfangreicher

Medienformate die Funktionen des Heimkinos

deutlich erweitern. Sollte Western Digital

noch Funktionen per Firmware-Update nachliefern,

wird der Mehrwert weiter erhöht.

WESTERN DIGITAL WD TV

Preis/Straßenpreis

99,95 Euro/90 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

günstig

kein Netzwerkanschluss

spielt nahezu alle

Ladezeiten u. U. etwas lang)

HD-Formate

einfache Bedienung

ERGEBNIS

Gut

Der „WD TV“ bringt die nötigsten Anschlüsse mit. Dank zweier USB-Slots können mehrere Speicher parallel

eingesetzt werden. HD-Inhalte lassen sich über den HDMI-Anschluss wiedergeben

Bilder: Auerbach Verlag, Popcorn Hour, Western Digital

46 DIGITAL TESTED 3.2009


Fazit

Die von uns getesteten Media-Player

beweisen eindrucksvoll, dass

diese Art von Geräten keineswegs

mehr Zwitterprodukte oder Spielereien

sind. Es ist enorm, welches

Potenzial in den kleinen Kästen

steckt und wie dieses bereits in

vielerlei Hinsicht ausgereizt wird.

In Zeiten diverser Audio-, Foto- und

Videoformate ist es sehr hilfreich,

wenn man diese lokal auf einem

Player wiedergeben kann. Zwar

sind heute die meisten DVD- und

Blu-ray-Player – neuerdings auch

immer mehr Fernseher – in der Lage,

weiterführende Medien abzuspielen,

doch mangelt es noch an

der breiten Unterstützung der zum

Teil komplexen Formate.

Im Test haben sowohl der „WD TV“

von Western Digital, als auch der

„NMT A-110“ von Popcorn Hour

gezeigt, wozu sie imstande sind.

Und sie sind sich ähnlicher, als die

Funktionen und die Optik vermuten

lassen. Denn in beiden Modellen

werkelt der „SMP8635“-Chip

der Firma Sigma Designs. Aufgeschraubt

zeigen die Geräte eine

sehr überschaubare Platine, umso

erstaunlicher, dass selbst aufwendige

HD-Videos von Quicktime sowie

H.264- und MPEG-4-AVC-Filme

ohne Ruckeln dargestellt werden –

laut Popcorn Hour mit einer Datenrate

von bis zu 40 Megabit pro

Sekunde. Beide Probanden haben

unsere Erwartungen größtenteils

erfüllt, nur in mancherlei Hinsicht

erwarten wir noch Besserungen.

Abgesehen von technischen Makeln,

wie beispielsweise die fehlerhafte

24p-Darstellung des „WD

TV“, die mittels Firmware-Update

behoben werden können, wäre

eine raschere Darstellung großer

Fotos wünschenswert. Trotz alledem

überrascht es, was die kleinen

verbauten Platinen und Chips

SCREENSHOTS

an Leistung bereitstellen und wie

sie dem Anwender eine unkomplizierte

Wiedergabe ermöglichen.

Einsatzgebiete

Wer mit seinem Blu-ray- oder DVD-

Spieler restlos glücklich ist, für den

ist der Einsatz eines solchen Media-Players

sicherlich überflüssig.

Immer mehr Anwender sind aber

ebenso foto- oder filmaffin, wollen

ihre komprimierte Musik auch auf

dem heimischen Surround-System

erleben und diverse Videoformate,

wie z. B. eigens gedrehte AVCHD-

Clips, wiedergeben. Und genau hier

gleichen die getesteten Modelle die

Makel von herkömmlichen Geräten

aus. Sie können nämlich sämtliche

Dateien abspielen und beschränken

sich nicht auf gängige Formate wie

MP3 und DivX. Gerade im HD-Zeitalter

ist der Mehrwert damit nicht zu

verachten. Welches Produkt für Sie

das richtige ist, entscheidet das gewünschte

Einsatzgebiet. Möchten

Sie an das Gerät ausschließlich externe

Speichermedien anschließen

und können auf eine Anbindung ans

Netzwerk und das Internet verzichten,

so bietet der „WD TV“ erstaunlich

viel fürs Geld.

Für rund das Doppelte erhält der

Käufer beim „NMT A-110“ von

Popcorn Hour deutliche Mehrwerte.

Zum einen ist die Formatunterstützung

im Detail besser, sodass z. B.

auch DVD-Menüs dargestellt werden

können, zum anderen werden

deutlich mehr Funktionen geboten.

Dazu zählen die äußerst praktische

Netzwerkanbindung sowie die Anbindung

an Onlinedienste wie Youtube.

Schließlich lässt sich auch

noch eine 2,5- oder 3,5-Zoll-SATA-

Festplatte verbauen, sodass man

den „Networked Media Tank“ als

speicherstarken Medienserver einsetzen

kann. 1

FAZIT

Popcorn Hour bietet mit dem „Networked Media Tank“ das fast

perfekte Multimedia-Erlebnis für alle wichtigen Medienformate.

Der „WD TV“-Player bietet für deutlich weniger Geld auch merklich

weniger Funktionen. Preislich sind beide Geräte entsprechend

ihres Umfangs interessant.

Florian Kriegel

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller Popcorn Hour Western Digital

Modell (Version) NMT A-110 WD TV HD Media Player

Preis/Straßenpreis 239,95 Euro/– Euro 99,95 Euro/90 Euro

Größe (B/H/T) 270 × 32 × 132 mm 125,5 × 40 × 100 mm

Gewicht 1000 g 303 g

Informationen www.popcorn-hour.de www.wdc.com/de/

Anschlüsse

Ausgänge (Video)

HDMI, Komponente,

HDMI, FBAS

S-Video, FBAS

Ausgänge (Audio)

HDMI, digitales Audio (optisch),

Analog 2ch

HDMI, digitales Audio (optisch),

Analog 2ch

Datenschnittstellen

2 × USB-A, USB-B,

2 × USB-A

Ethernet, SATA-intern

Speicher

intern 2,5- oder 3,5-Zoll-SATA

USB

(optional), USB

Auflösung (Auszug) 570p, 720p, 1080p24 570p, 720p, 1080p24

Formate

Audioformate

WMA, WMA Pro, AAC (DRM-free),

MP1, MP2, MP3, LPCM, FLAC

Videoformate Xvid SD/HD, DivX 3/4/5/6/7,

MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4.2,

WMV9, H.264, VC-1

MP3, WMA, OGG,

WAV/PCM/LPCM, AAC, FLAC,

Dolby Digital, AIF/AIFF, MKA

MPEG-1/2/4, WMV9, AVI

(MPEG-4, Xvid, AVC), H.264,

MKV, MOV (MPEG-4, H.264)

Bildformate JPEG, BMP, PNG, GIF JPEG, GIF, TIF/TIFF, BMP, PNG

Sonstiges

VOB, ISO, IFO (DVD mit Menüs),

VOB, ISO, AVCHD,

MKV, MOV, AVCHD,

MPEG-2 Transport Stream

MPEG-2 Transport Stream

Sonstiges

Zubehör

Fernbedienung, HDMI-Kabel,

USB-Kabel, Schrauben für 2,5-

und 3,5-Zoll-Festplatten

Fernbedienung, Software

(ArcSoft MediaConverter 2.5)

Stromverbrauch

0,3 W/18 W 7,5 W/10,2 W

(Stand-by/Betrieb)

Energiekosten/Jahr* 5,53 Euro 15,15 Euro

Preis/Leistung gut sehr gut

ERGEBNIS

Sehr Gut Gut

* Die Berechnung der Energiekosten erfolgt innerhalb unseres „Öko-Checks“ (Erklärung siehe Rubrik „So bewertet DIGITAL TESTED“)

LEXIKON

Container und Codecs

Diese beiden Begriffe werden oft in einem Atemzug genannt. Codecs,

wie zum Beispiel der berühmte DivX-Codec, sind Verfahren, um u. a.

Videos zu codieren und decodieren. Dabei kann je nach verwendetem

Codec der Speicherbedarf des Quellmaterials deutlich reduziert werden,

ohne dabei unbedingt die Qualität negativ zu beeinflussen. Container

sind in erster Linie die verwendeten Dateitypen und -endungen. So

kann ein DivX-codiertes Video z. B. sowohl als AVI- wie auch MKV-Datei

gespeichert werden.

Optisch ansprechendes Menü des „WD TV“ Übersichtliche Speicherauswahl beim „A-110“ Detaillierte Formatinfos während der Wiedergabe

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

47


test

AUDIO

„RX-V1900“ VON YAMAHA MUSIC

Frühlingsgefühle

Yamaha frischt seinen Vorzeigereceiver für das nächste Modelljahr auf. Schon der Vorgänger des „RX-

V1900“ zeichnete sich durch immense Ausstattungsfülle und gute Klangeigenschaften aus. Die diesjährige

Modellpflege beschert dem 1 200-Euro-Receiver Detailverbesserungen in Bezug auf die Pure-Direct-Schaltung

sowie erweiterte DTS-HD-Master-Kompatibilität. Komplett neu ist lediglich ein USB-Anschluss, mit dem

man Musikdateien von portablen Speichermedien abspielen kann.

gut

Yamaha

RX-V1900

TESTERGEBNIS

sehr gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

Der typische Aufbau ist

geblieben. Die Eingänge

lassen sich im oberen

Drittel aufrufen. Dort

prangt auch blau beleuchtete

Display

Im Zentrum befinden

sich das Navigationskreuz,

sowie die

Hauptbedienelemente

für ebenfalls steuerbare

Heimkinogeräte

Die zahlreichen DSP-

Programme lassen sich

im unteren Teil der Steuereinheit

anwählen

Angesichts der Tatsache, dass schon

der „RX-V1800“ ein Rundum-wunschlos-glücklich-Paket

in seinem hochwertig

verarbeiteten Gehäuse eingebaut hatte,

fallen die eher kosmetischen Verbesserungen

beim aktuellen Modell sehr dezent aus. Der

„RX-V1900“ verfügt sowohl akustisch als auch

visuell über Funktionen, die sogar manch weitaus

hochpreisigere Mitbewerber nicht bieten

können.

Die Erfüllung aller Klangwünsche

Über vier HDMI-1.3a-kompatible Eingänge

nimmt der „RX-V1900“ sämtliche aktuellen

Tonformate entgegen. Da beim „RX-V1900“

nun auch das Decoding von DTS-HD-Master-

Audio-Streams mit 192 Kilohertz (kHz) möglich

ist, darf sich der Yamaha-Receiver mit

einer allumfassenden Formatkompatibilität

schmücken. Hinter der massiven Frontklappe

wartet eine USB-Buchse auf Fütterung mit

WAV-, MP3- und WMA-Dateien. Für Besitzer

von Apple-Portables empfiehlt sich die Nachrüstung

eines Yamaha-iPod-Universaldocks,

über den der „RX-V1900“ die komplette Steuerung

vornehmen kann. Für die Anpassung an

Raum und Lautsprecher kommt eine spezielle

Einmessung zum Einsatz. Yamahas Eigenentwicklung

„YPAO“ kann sowohl für eine Einzelplatzmessung

benutzt werden wie für eine

komplette Hörzonenoptimierung mit bis zu

acht Messpunkten.

Neben der Ermittlung von Basisparametern, wie

Entfernung, Boxengröße und Kanallautstärke,

berechnet YPAO auch gleich Equalizereinstellungen

für sämtliche Lautsprecher, um negative

Raumeinwirkungen auszugleichen. Der

Einmessvorgang geht recht schnell vonstatten

und liefert exakte Ergebnisse. Der Bass-Manager

arbeitet mit einer zentralen Trennfrequenz

für alle auf „small“ gestellten Lautsprecher,

welche sich auf neun Werte zwischen 40 und

200 Hertz (Hz) verteilen. Sämtliche Einstellungen

lassen sich auf Wunsch selbstverständlich

auch manuell vornehmen, wobei man hierfür

auch die gemessenen YPAO-Daten als Basis

nehmen kann.

Während die automatische Raumkorrektur im

Hintergrund mit einem vollparametrischen

Equalizer arbeitet, steht für manuelle Eingriffe

lediglich ein grafischer 7-Band-EQ zur Verfügung.

Beim Subwoofer beschränkt sich die

Bilder: Lars Mette, Stock.xchng, Yamaha Music Europe

48 DIGITAL TESTED 3.2009


manuelle Frequenzgangkorrektur sogar nur auf

die beiden Frequenzen 63 sowie 160 Hz – dies

können einige Mitbewerber besser

Vorsprung durch Technik

Hinsichtlich der DSP-Operationen bleibt

Yamaha unangefochtener Spitzenreiter: Der

„RX-V1900“ beherrscht Dutzende Soundfeldprogramme,

mit denen verschiedete Örtlichkeiten

nachgebildet werden können. Hierbei lassen

sich teilweise sehr viele Variablen inklusive

DSP-Intensität und Laustärkeempfindlichkeit

programmieren. Bei den meisten DSP-Programmen

ist der japanische Rechenkünstler sogar in

der Lage, Mehrkanalsignale entsprechend zu

bearbeiten.

Mithilfe seiner Soundfelder verfügt der „RX-

V1900“ bereits über eine 9.1-Wiedergabemöglichkeit,

welche sich zudem auch noch feiner

justieren lässt. Anderen beliebten Konkurrenzfunktionen,

wie z. B. „Dynamic Volume“, kann er

ebenfalls entsprechende Eigenentwicklungen

von Yamaha entgegenhalten. Trotz des großen

Funktionsumfangs hat Yamaha erfreulicherweise

auch die Klangqualität nicht vergessen. Im

klangentscheidenden Digital-Analog-Konverter

finden sich hochwertige Burr-Brown-Komponenten

und auch hinsichtlich der Netzsektion bzw.

Stromversorgung zeichnet sich der „RX-V1900“

durch ein leistungsfähiges Grundkonzept aus.

Videosektion auf hohem Niveau

Yamahas 1 200-Euro-Receiver schöpft auch in

puncto Videoverarbeitung aus dem Vollen: Er

wandelt Signale nicht nur auf analoger Ebene,

Folgen der Funktionsvielfalt: Zahlreiche verlegte

Kabel zeugen nicht von kurzen Signalwegen

sondern bietet auch eine Konvertierung auf

HDMI an. In diesem Schritt kann der „RX-V1900“

auf Wunsch auch gleich eine Skalierung (bis

zu 1 080p) mitsamt De-Interlacing vornehmen.

Beim Bildcheck erwiesen sich jene Funktionen

als exzellent ausgeführt. Von den nicht vorhandenen

Feineinstellungsmöglichkeiten (Kontrast,

Farbe etc.) mal abgesehen, bietet er die

beste Videosektion seiner gesamten Klasse.

Insbesondere das Umwandeln in Vollbildsignale

gelingt dem Yamaha-Receiver extrem sauber

und flüssig.

Die Videofunktionen innerhalb der HDMI-Sektionen

beschränken sich auf das Durchschleifen,

wobei sich der „RX-V1900“ durch seine hohe

Signalkompatibilität inklusive 1 080p-, 24-Hzund

Deep-Color-Unterstützung auszeichnet.

Einzig der Umstand, dass nur ein HDMI-Ausgang

zur Verfügung steht, könnte man dem

„RX-V1900“ ankreiden, doch angesichts der

insgesamt umfangreichen und hochqualitativen

Videoausstattung kann man hier durchaus ein

Auge zudrücken.

SCREENSHOT

Das Menü ist schlicht gehalten, aber sehr übersichtlich.

Einstellungen lassen sich auch durch

das Geräte-Display vornehmen.

Preisklassenübliche Anschlussvielfalt mit vier HDMI-Eingängen und variabler Endstufenzuweisung

Genuss für die Ohren

Der Yamaha „RX-V1900“ ist der richtige Receiver

für Anwender, die eine effektreiche Wiedergabe

zu schätzen wissen. Mit leicht anschiebendem

Bassbereich und einer prägnanten Spielweise

in den oberen Frequenzen werden actionreiche

Blockbuster zum spektakulären Erlebnis. Dabei

bleibt der Receiver stets sauber und kontrolliert,

zumal er auch mit einer exzellenten Pegelfestigkeit

punkten kann. Detailreichtum und

Klangdurchzeichnung befinden sich im oberen

Bereich seiner Preisklasse, womit der Mittelklassereceiver

auch die akustischen Vorteile

von HD-Abmischungen andeuten kann. Im Stereobetrieb

gefällt der „RX-V1900“ ebenfalls mit

seiner offenen, direkten Spielweise. Der temperamentvolle,

dynamische Klang sorgt bei Rockund

Popmusik für großen Hörspaß. Yamaha

liefert also auch mit dem neuen Modell den fast

perfekten Receiver für das heimische Kino. 1

FAZIT

Yamahas „RX-V1900“ zählt zu den akustisch

versiertesten Receivern der aktuellen

Generation und besticht zudem

mit einer Ausstattung, die fast keine

Wünsche offen lässt.

Lars Mette

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Modell (Version)

Preis/Straßenpreis

Gewicht

Informationen

Anschlüsse

Eingänge

Ausgänge

sonstige Anschlüsse

Datenschnittstellen

HDMI

FEATURES

AV-Receiver

Klangregelung

Lautsprecher-Setup

Einmessautomatik

Tuner

Mehrkanalausgangsleistung

Handhabung und Verarbeitung

Installation

Bedienung

Verarbeitung

Fernbedienung

Bedienungsanleitung

VORTEILE/NACHTEILE

umfangreiche DSP-Nachbearbeitungen

möglich

gute YPAO-Einmessung

hervorragande Videosektion

BEWERTUNG

Yamaha Music Europe GmbH

RX-V1900

1 199 Euro/1 000 Euro

23,3 kg

www.yamaha-hifi.de

Komponente

dig. Audio

koaxial

dig. Audio

optisch

analoges

Audio

USB, iPod-Schnittstelle,

Presence-Lautsprecher,

Preamp-Out, Mehrkanaleingang,

Kopfhörer, 12-V-Trigger

RS-232

7 × 130 W (8 Ohm)

manuelles Equalizing

ungenau

kein Video-Equalizer

sehr gut

gut

sehr gut

gut

sehr gut

Musik/Allgemein gut 16/21

Film gut 15/19

Videoverarbeitung

Skalierung ausgezeichnet 3,5/4

Vollbildkonvertierung ausgezeichnet 3/3

Bildnachbearbeitung sehr gut 1,5/3

Wiedergabequalität sehr gut 39/50

Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 38,5/44

Benutzerfreundlichkeit sehr gut 13/15

Gesamt

90,5 von 109 Pkt.

Preis/Leistung

sehr gut

ERGEBNIS

83 %

Gut

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

49


test

AUDIO

DREI GÜNSTIGE AV-RECEIVER MIT HD-SOUND IM WETTSTREIT

Einsteigen bitte!

Immer mehr Hi-Fi-Freunde haben mittlerweile aufgerüstet und beschallen ihr Heimkino mit hochauflösendem

und verlustfreiem Audiomaterial. Stetig sinkende Preise locken zunehmend auch Nachzügler in die

HD-Welt. Wir testeten, wie gut man für wenig Geld einsteigen kann.

HDMI-Zuspieler, neue HD-Tonformate,

noch mehr Speaker dank „Pro Logic

IIz“ – die Halbwertszeit von AV-Receivern

ist aufgrund häufiger Innovationen recht

gering. Mit Panasonics „SA-BX 500“, Onkyos

neuem „TX-SR607“ und Sonys „STR-DA2400ES“

standen bei uns drei aktuelle Geräte auf dem

Prüfstand. Die Ausstattungslisten der Geräte

sind eindrucksvoll. Sonys Gerät und vor allem

der Onkyo „TX-SR607“ geben vor, nahezu alle

Fähigkeiten ihrer großen Brüder auch zu beherrschen.

Stolz präsentiert sich der Faroudja-

Schriftzug auf der Vorderseite beider Geräte. Die

ganze Show kann einen zu Recht skeptisch werden

lassen: Es wäre nicht das erste Mal, dass

ein günstiges Gerät mit sehr umfangreichen

Funktionen auf den Markt kommt und sich dann

an der schweren Aufgabe hoffnungslos überhebt.

Panasonics Versprechungen erscheinen

deutlich bodenständiger. Der „SA-BX 500“ zeigt

sich puristisch und verzichtet auf Spielereien

wie z. B. ein OSD-Menü. Stattdessen werden

sinnvolle Funktionen wie das Bi-Amping der

Frontlautsprecher beworben. Auch Panasonics

Ansatz scheint durchaus Sinn zu machen: Man

konzentriert sich aufs Wesentliche und implementiert

keine Funktionen, die man zu dem

Preis ohnehin nicht zufriedenstellend realisieren

könnte. Welche Theorie sich bewahrheitet,

lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo, Panasonic, Sony, Stock.xchng

50

DIGITAL TESTED 3.2009


PANASONIC SA-BX 500

Mit einem Kampfpreis von unter 500 Euro bietet

Panasonics AV-Receiver einen überaus günstigen

Einstieg ins HD-Zeitalter. Der Hersteller

bewirbt das Gerät als perfekten Partner für den

Blu-ray-Player. Dementsprechend sind HDMI

und 7.1-HD-Sound mit an Bord. Die sieben Endstufen

produzieren eine stattliche Leistung von

jeweils bis zu 150 Watt. Neben der Einmessautomatik

wartet der „SA-BX 500“ außerdem mit Bi-

Amping oder A-B-Funktion für die Frontlautsprecher

auf. Upscaling oder Vollbildkonvertierung

beherrscht das Gerät nicht. Glückliche Besitzer

eines Blu-ray-Players oder einer Spielkonsole

der letzten Generation dürfte das nicht allzu

sehr stören. Wer hingegen hauptsächlich DVDs

schaut, wird die benannten Aufbereitungsmethoden

vermissen.

Panasonic

SA-BX 500

TESTERGEBNIS

3.2009

befriedigend

befriedigend

PREIS/LEISTUNG

Understatement

Optisch kommt der schwarze Kasten eher

schlicht daher und lässt sich mit nur 15 Zentimeter

(cm) Höhe platzsparend im TV-Rack unterbringen.

Bescheidenheit ist bekanntermaßen

eine Tugend, das nüchterne Design des Receivers

wirkt allerdings äußerst schmucklos.

Die Installation geht einfach vonstatten. Wünschenswert

wären allerdings Kombianschlüsse,

mit denen man Lautsprecherkabel entweder

anklemmen oder per Bananenstecker verbinden

kann – beim „SA-BX 500“ kommt man um

die fummelige Schraubarbeit nicht herum. Das

gut bebilderte Handbuch hilft einem bei Startschwierigkeiten

schnell auf die Sprünge.

Ebenso sachlich wie das Gerät selbst ist auch

die Fernbedienung. Die Tasten sind groß, sinnvoll

angeordnet und gut beschriftet – die Kontrolle

des Receivers dürfte niemanden vor große

Schwierigkeiten stellen. Auch externe Geräte

lassen sich bei Bedarf fernsteuern. Panasonic-

Fernseher, -Blu-ray- oder -DVD-Player reagieren

auf Anhieb, für andere Hersteller kann die Fernbedienung

programmiert werden.

Ein On-Screen-Display sucht man beim „SA-BX

500“ vergebens, die Menüführung wird lediglich

auf dem Frontdisplay angezeigt. Nichtsdestotrotz

lässt es sich relativ sicher durch die Untermenüs

navigieren.

Bei den Audioformaten und Anschlussmöglichkeiten

zeigt sich das Gerät gut ausgestattet –

für neue Zuspielgeräte stehen drei HDMI-Eingänge

zur Verfügung. Neben koaxialen, optischen

und analogen Buchsen findet man hier

auch den „Option“-Port. Dieser Anschluss erlaubt

(in Verbindung mit einer entsprechenden

Dockingstation) die Synchronisation mit einem

iPod. Die Steuerung des MP3-Players kann man

dann mit der Fernbedienung des „SA-BX 500“

vornehmen. Des Weiteren ist der Receiver gerüstet

für die kabellose Signalübertragung. Wer

das Zusatzpaket „SH-FX67“ besitzt, kann die

Surround-Boxen bequem „anfunken“. Das Gerät

zeigt sich also durchaus kontaktfreudig, lässt

allerdings Preamp-Ausgänge vermissen. Auf der

Liste der Audioformate fehlt Dolbys neuester

Streich Pro Logic IIz.

Lauschangriff

Wie bei den meisten seiner Klasse steht uns

auch bei Panasonics Gerät eine Einmessautomatik

zur Verfügung. Der Vorgang nimmt nur wenig

Zeit in Anspruch und die Werte lassen sich

im Nachhinein einsehen und manuell justieren.

Leider beschränken sich die berücksichtigten

Aspekte auf Lautsprechergröße, Abstand und

Polarität. Den wichtigeren Zweck, nämlich per

Equalizer-Kurve den akustischen Unzulänglichkeiten

des Systems entgegenzuwirken, erfüllt

der „SA-BX 500“ nicht. Wer manuell auf den

Frequenzgang einwirken will, dem steht nur ein

grobschlächtiger Zweiband-EQ zur Verfügung.

Trotz dieser Mängel in der Ausstattung klingt

das Gerät nicht unbedingt schlecht – die Wiedergabe

des gesamten Frequenzbandes gelingt

gut. Im Hi-Fi-Bereich begegnet man oft dem

Phänomen, dass die Mitten zwischen den stark

überbetonten hohen und tiefen Frequenzen

untergehen. Der „SA-BX 500“ leidet nicht an

dieser weitverbreiteten Krankheit und liefert angenehm

präsente Mitten ab. Die Mehrkanalaufbereitung

findet entweder mithilfe von Pro Logic

IIx, Neo:6“ oder Panasonics „SFC“ (Sound Field

Control) statt. Leider lässt sich die Intensität der

Effekte nicht beeinflussen. Mit SFC stehen dem

Nutzer Presets für verschiedene Wiedergabesituationen

zur Verfügung.

Auf Videoskalierung oder De-Interlacing hat

man bei Panasonic verzichtet.

Im oberen Drittel finden

Nummernblock, Lautstärke-

und Kanalsteuerung

Platz

Navigationstasten und

Cursor sind mittig auf

der gut sortierten Fernbedienung

platziert

Sound- und Bildmodi

steuert man vom unteren

Teil der Fernbedienung

PANASONIC SA-BX 500

Preis/Straßenpreis

649 Euro/460 Euro

Übersichtlich angeordnete Buchsen bei Panasonics „SA-BX 500“

VORTEILE/NACHTEILE

einfach zu bedienen

kein OSD-Menü

Verstärkerleistung

mangelhafte Einmessautomatik

keine Bildkonvertierung

ERGEBNIS

Befriedigend

64 %

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

51


test

AUDIO

ONKYO TX-SR607

Der topaktuelle „TX-SR607“ wird als preisgünstiger

Alleskönner angepriesen. In der Tat ist die

Features-Liste des Herstellers beeindruckend.

Mit nicht weniger als sechs HDMI-Eingängen

werden hier neue Maßstäbe in der Einstiegsklasse

gesetzt. Überdies beherrscht das Gerät

als erstes das neue zehnkanalige Format Pro

Logic IIz. Das Verstärkersystem „WRAT“ soll für

neutrale Signalwiedergabe im Bereich von fünf

Hertz bis 100 Kilohertz (!) sorgen. In Kombination

mit den hohen Abtastraten der HD-Tonformate

durchaus sinnvoll. Die neun Endstufen

produzieren jeweils bis zu 140 Watt. Zusätzlich

ist der Receiver mit den neuen Audyssey-Technologien

„Dynamic Volume“ und „Dynamic EQ“

ausgerüstet.

Auch in puncto Videoverarbeitung hat man sich

ins Zeug gelegt. So werkelt im „TX-SR607“ ein

Faroudja-Prozessor, der sich um die Hochskalierung

bzw. Vollbildkonvertierung von Videomaterial

kümmert.

Bekanntes Gesicht

Onkyos Einsteigermodell hebt sich nicht wesentlich

von der restlichen Produktpalette ab.

Den Kunden erwartet die gewohnt markante

Das obere Drittel enthält

Tasten zur Quellenauswahl

sowie die Lautstärke-

und Kanalsteuerung

Navigations- und Transportbefehle

gibt man

vom Mittelteil der handlichen

Fernbedienung

Den Nummernblock hat

man bei Onkyo nach

unten verbannt

gut

Onkyo

TX-SR607

TESTSIEGER

sehr gut

3.2009

SIEGER PREIS/LEISTUNG

Front. Überraschenderweise befindet sich hier

ein HDMI-Eingang. Warum auch nicht? Wenn der

beste Kumpel samt Xbox zum Spieleabend vorbeikommt,

muss man so nicht mehr hinter das

TV-Rack kriechen oder den AV-Receiver samt

Verkabelung aus dem Regal zerren. Die Einrichtung

des Gerätes geht dank der selbsterklärenden

Beschriftung leicht von der Hand. Die sechs

HDMI-Eingänge sind zukunftsweisend, leider

vermisst man dafür Mehrkanaleingänge und

Preamp-Ausgänge. Mit der kompakten Fernbedienung

beweist Onkyo eindrucksvoll, dass

sich auch ein äußerst vielseitiges Gerät intuitiv

kontrollieren lässt. Der Schalter liegt sehr gut in

der Hand und auch die Tastenanordnung bedarf

keiner langen Eingewöhnungszeit. Das OSD-Menü

macht den Zugang zu den zahlreichen Funktionen

noch einfacher. Einziger Wermutstropfen:

Die Menü-Auflösung kommt recht grobkörnig

daher. Wer mit der Onkyo-Fernsteuerung externe

Geräte bedienen will, erlebt eine angenehme

Überraschung – die Code-Datenbank ist im AV-

Receiver gespeichert und kann bei Bedarf nach

Herstellern sortiert angezeigt werden.

Auftrumpfen kann das Gerät weiterhin mit

einem zweiten Subwoofer-Ausgang und einem

Anschluss für iPod-Dockingstations.

Performance

Bevor man seine Lieblingsscheibe einlegt, sollte

man das System durch die bewährte Audyssey-

Einmessautomatik kalibrieren lassen. Das ausgereifte

Programm gibt einem die Möglichkeit,

mehrere Hörpositionen vermessen zu lassen.

Leider ist es nicht möglich, eine „einfache“

Messung durchzuführen – drei Positionen sind

das Minimum. Das Ergebnis hingegen kann

sich hören lassen, in guter Audyssey-Manier

wird dem Raum wirkungsvoll das Rumpeln ausgetrieben.

Leider lässt uns der Onkyo nicht

auf die entstandene EQ-Kurve zugreifen. Wer

selbst Hand anlegen will, bedient sich des

Fünfband-EQs. Es wäre wünschenswert, dass

zumindest diese fünf EQ-Regler die Werte der

Audyssey-Messung annähmen und man somit

leichte Abweichungen vornehmen könnte.

Die Werte für Lautsprecherdistanz, Größe und

Polarität hingegen lassen sich im Nachhinein

manipulieren.

Der kräftige Sound des „TX-SR607“ überzeugt

selbst in größeren Räumen. Zwar konnten wir

keine wesentliche Verbesserung der WRAT-

Technologie gegenüber herkömmlichen Schaltungen

erkennen, der Klang ist aber über jeden

Zweifel erhaben. Das gesamte Spektrum wird

relativ unverfälscht wiedergegeben und bei den

zahlreichen Soundmodi wird sicher jeder seinen

Wunschklang finden.

Auch visuell hat das Gerät mit seinem Faroudja-

Prozessor einiges zu bieten. Allerdings mussten

wir feststellen, dass die Ergebnisse dem großen

Namen nicht gerecht werden. Analoge Signale

können nicht auf 1 080p, sondern lediglich

auf 1 080i aufbereitet werden. Die allgemeine

Bildqualität ist auch eher mittelmäßig – nach

Möglichkeit sollte man auf die Funktionen verzichten

und HD-Signale vom Blu-ray-Player oder

der Spielkonsole einfach durchschleifen. Beim

Hochskalieren von DVD-Videomaterial erfüllt

die Technik aber durchaus ihren Zweck.

TESTSIEGER

SIEGER PREIS/LEISTUNG

ONKYO TX-SR607

Preis/Straßenpreis

599/550 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

sehr gut ausgestattet

keine Mehrkanalein- oder

ausgänge

Pro Logic IIz integriert

keine 1080p-Konvertierung

sechs HDMI-Eingänge

ERGEBNIS

78 %

Gut

Sechs HDMI-Eingänge sind in der Preisklasse eine Seltenheit. Mehrkanalausgänge fehlen leider

Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo, Panasonic, Sony

52 DIGITAL TESTED 3.2009


SONY STR-DA2400ES

Sony beschreibt den „STR-DA2400ES“ als den

perfekten Partner für das moderne HD-Heimkino.

Sämtliche aktuellen HD-Tonformate zu beherrschen,

gehört dementsprechend zur Pflichtübung

des Receivers. Des Weiteren beherrscht

das Gerät aber auch Videokonvertierung auf

volle 1 080p. Die sieben Endstufen erzeugen

jeweils 100 Watt, die an einem 8-Ohm-Widerstand

gemessen wurden. Die Einmessautomatik

„DCAC“ (Digital Cinema Auto Calibration) kümmert

sich um die Systemoptimierung.

Erster Eindruck

Die Gerätefront wirkt aufgeräumt und sachlich.

Mit vier Drehreglern und zahlreichen Tasten bestückt,

lassen sich die wichtigsten Funktionen

problemlos auch ohne Fernbedienung steuern.

Apropos steuern: Für Puristen kommt der

„STR-DA2400ES“ mit einer Zweitfernbedienung

daher, die sich aufs Wesentliche beschränkt.

Der kleine Schalter verzichtet auf die platzaufwendige

Quellenauswahlsektion und auf die

zahlreichen Tasten für sekundäre Funktionen,

die man erfahrungsgemäß nur sehr selten benutzt.

Somit ist die Zweitfernbedienung nur ca.

halb so groß wie das Hauptmodell und liegt daher

wunderbar in der Hand. In Kombination mit

dem hochauflösenden OSD-Menü lässt sich der

Receiver komfortabel und intuitiv steuern.

Auch auf der Rückseite leistet sich Sony keine

größeren Schwächen. Dank guter Beschriftung

und Kombiklemmen für die Lautsprecherkabel

sind alle wichtigen Verbindungen schnell hergestellt.

Erfreulicherweise findet man neben

gut

Sony

STR-DA2400ES

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

vier HDMI- und zahlreichen anderen Anschlüssen

auch einen Mehrkanaleingang sowie einen

Preamp-Ausgang. Damit sichert sich der „STR-

DA2400ES“ in unserem Vergleich ein Alleinstellungsmerkmal.

Wie bei den Mitstreitern ist auch

hier ein Sonderanschluss vorhanden: Über den

DMP (Digital Media Port) lassen sich PCs, MP3-

oder Multimedia-Player via Bluetooth mit dem

Receiver vernetzen.

Reingehört

Sonys Einmesssystem DCAC gibt wahrlich interessante

Töne von sich, die uns ein wenig an die

Videospiele der ersten Stunde erinnern. Dazu

kann man die Grafiken des hochauflösenden

On-Screen-Displays genießen. Nach gerade mal

30 Sekunden ist der Vorgang abgeschlossen. Im

A-B-Vergleich konnten wir in unserem Hörraum

jedoch keine großen Unterschiede im Frequenzgang

feststellen. Leider sind die Veränderungen

im internen Sechsband-EQ für den Nutzer auch

nicht ersichtlich – lediglich Distanz, Größe und

Polung der Lautsprecher können verändert werden.

Manuelle Änderungen im Frequenzgang

können über den Zweiband-EQ vorgenommen

werden. Die grafische Darstellung hierzu hätte

sich Sony wohl sparen können: Bei einer Anhebung

des Bassbereiches um nur ein Dezibel

wird die linke (also die tieffrequente) Hälfte

des Klangspektrums nahezu gleichförmig angehoben.

Die Visualisierung gefällt, die plumpe

Wirkungsweise des Equalizers hingegen nicht.

Ansonsten gibt es klanglich nichts am „STR-

DA2400ES“ auszusetzen. Die Frequenzverfär-

bungen der Verstärkerschaltung sind gering,

sodass man guten Gewissens dem Ursprungsmaterial

seiner CD/DVD/Blu-ray lauschen kann.

Klangtüftler finden aber auch hier Soundfield-

Programme sowie die üblichen Verdächtigen

Pro Logic IIx und DTS Neo:6. Auf dem Chip

des Sony befindet sich aber noch eine andere

Software: Mit „Neural-THX Surround“ steht hier

ein eher seltener Vertreter der Mehrkanalaufbereitung

zur Verfügung. Das Programm ist darauf

spezialisiert, 5.1-Mixe (DVD, Spielkonsolen) auf

7.1-Sound zu erweitern und somit ein den Hörer

umschließendes Klangbild zu erzeugen.

Die Videobearbeitung liefert wie auch beim

Onkyo mittelmäßige Ergebnisse. Der Vorteil

des „STR-DA2400ES“ gegenüber seinem Kontrahenten

ist die Konvertierung auf 1 080p. Man

kann also das Potenzial eines Full-HD-Fernsehers

gänzlich ausschöpfen. Die Aufbereitung

funktioniert allerdings nur bei analogen Videosignalen.

Liegt per HDMI z. B. ein 720p-Signal

an, so kann dieses nicht konvertiert werden.

Unser Test zeigt, dass der Schriftzug „Faroudja“

nicht zwangsläufig für hohe Qualität steht –

unsere Testgeräte erledigen zwar einen ganz

ordentlichen Job, von der beworbenen großartigen

Bildkonvertierung sind sie aber weit

entfernt.

Auch beim Sony-Schalter

findet man die Quellenanwahl

oben. Optional

dienen die Tasten als

Nummernblock

Die Cursor-Tasten teilen

sich mit den Transportfunktionen

die mittlere

Sektion

Lautstärke und Kanalwahl

sitzen unten

SONY STR-DA2400ES

Preis/Straßenpreis

799 Euro/500 Euro

Sony hat auf der Rückseite des „STR-DA2400ES“ gut aufgeräumt

VORTEILE/NACHTEILE

Preamp-Ausgänge

praktische Zweitfernbedienung

hochauflösendes OSD-Menü

ERGEBNIS

zweifelhafte Einmessautomatik

Keine Bildkonvertierung

über HDMI

74 %

Gut

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

53


AUDIO

FAZIT

Onkyo überflügelt die Konkurrenz mit seiner

umfangreichen Ausstattung. Wer auf

Pro Logic IIz verzichten kann, ist auch mit

dem Sony gut beraten. Panasonics Gerät

kommt als letztes ins Ziel.

Christoph Hüther

End-Qualität kann man aber auch hier nicht

erwarten. Besonders im Videobereich schlägt

sich der günstige Preis nieder. Auch mehr

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

TESTSIEGER

SIEGER PREIS/LEISTUNG

Onkyo Sony Panasonic

Modell (Version) TX-SR607 STR-DA2400ES SA-BX 500

Preis/Straßenpreis 599/550 Euro 799 Euro/500 Euro 649 Euro/460 Euro

Gewicht 11 kg 12,5 kg 5 kg

Informationen www.onkyo.de www.sony.de www.panasonic.de

Anschlüsse

Eingänge

Ausgänge

sonstige Anschlüsse

Datenschnittstellen

HDMI

Fazit

Unser Test zeigt, dass „günstig“ und „gut“ nach wie

vor schwer unter einen Hut zu bekommen sind. Wer

so wenig Geld wie möglich in einen HD-Audioreceiver

investieren will, kann beim „SA-BX 500“ zugreifen.

Das Gerät klingt gut, mehr als die absolute

Grundausstattung bekommt man hier für sein Geld

allerdings nicht geboten. Ein On-Screen-Display, Videokonvertierung

oder Systemkalibrierung per EQ-

Kurve sind selbst in der Einstiegsklasse heute keine

Seltenheit mehr – bei Panasonics Gerät sucht man

danach vergebens. Diese Ausstattungsmängel lassen

den Receiver in unserem Test weit zurückfallen.

Sony hat die Aufgabe „viele Funktionen für wenig

Geld“ besser gelöst. Der „STR-DA2400ES“ ist sehr

gut ausgestattet, einfach zu bedienen und besitzt

als einziger unserer Testkandidaten Preamp-Ausgänge.

Wer auf die Option, das Signal vor den

Verstärkern abgreifen zu können, nicht verzichten

möchte, kommt um den Sony also nicht herum. Die

Schwachstelle des Gerätes ist die Einmessautomatik,

von der wir im Test nicht allzu viel gehört haben.

Die generierte Einstellung des Sechsband-Equalizers

kann auch nicht eingesehen werden.

Onkyo setzt sich in unserem Vergleich mit knappem

Vorsprung an die Spitze. Schon beim Blick auf die

Features-Liste kann man in Anbetracht des günstigen

Preises ins Staunen geraten: Alle gängigen

Tonformate, die neuesten Audyssey-Technologien

und sogar Pro Logic IIz sind mit an Bord. Wer also

up to date mit der neuesten Technik sein will, sollte

hier zuschlagen. Erfreulich ist auch die angenehm

kompakte Fernbedienung, mit der man sich durch

das nicht gerade hübsche, aber dennoch hilfreiche

OSD-Menü klickt.

Der „SA-BX 500“ kann den beiden Kontrahenten

nicht das Wasser reichen. Sony und Onkyo liefern

sich ein knappes Rennen. Ob man zum „STR-

DA2400ES“ oder zum „TX-SR607“ greift, ist mehr

oder weniger Geschmackssache – beide sind gut

ausgestattet und recht benutzerfreundlich. Hightest

Komponente

dig. Audio

koaxial

dig. Audio

optisch

analoges

Audio

Component (2/1); Composite

(5/2); Universal Port

Flexibilität bei den Equalizern würde die

ohnehin schon guten Produkte noch weiter

aufwerten. 1

HDMI

Komponente

dig. Audio

koaxial

dig. Audio

optisch

analoges

Audio

Component (3/1); Composite

(5/2); Mehrkanaleingang; Preamp-Ausgang;

DM-Port

HDMI

Komponente

dig. Audio

koaxial

dig. Audio

optisch

analoges

Audio

Component (3/1); S-Video (6/2);

Composite (6/2); Mehrkanaleingang;

Option Port; Wireless

Transmitter

FEATURES

AV-Receiver

Klangregelung

Lautsprecher-Setup

Einmessautomatik

Mehrzonenunterstützung

Upscaling/Vollbildkonvertierung

HD-Audio

Pro Logic IIz

Mehrkanalausgangsleistung 9 × 140 W 7 × 100 W 7 × 150 W

Handhabung und Verarbeitung

Installation gut gut gut

Bedienung sehr gut gut ausreichend

Verarbeitung sehr gut ausgezeichnet gut

Fernbedienung ausgezeichnet sehr gut ausgezeichnet

Bedienungsanleitung gut befriedigend befriedigend

BEWERTUNG

Audio

Neutralität gut 5,5/7 sehr gut 6/7 gut 5,5/7

Pegelfestigkeit/Dynamik Referenzklasse 7/7 Referenzklasse 7/7 sehr gut 6/7

Basswiedergabe ausgezeichnet 6,5/7 ausgezeichnet 6,5/7 gut 5/7

Mittenwiedergabe ausgezeichnet 6,5/7 gut 5,5/7 ausgezeichnet 6,5/7

Höhenwiedergabe ausgezeichnet 6,5/7 ausgezeichnet 6,5/7 gut 5/7

Videoverarbeitung

Skalierung ausreichend 3/7 befriedigend 4/7 n/a 0/7

Vollbildkonvertierung ausreichend 3/7 befriedigend 4/7 n/a 0/7

Bildnachbearbeitung mangelhaft 1/7 mangelhaft 1/7 n/a 0/7

Bildqualität gut 50/70 gut 50,5/70 befriedigend 40/70

Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 46,5/57 gut 43/57 befriedigend 39,5/57

Benutzerfreundlichkeit sehr gut 27/32 gut 24,5/32 gut 22,5/32

Gesamt 123,5 von 159 Pkt. 118 von 159 Pkt. 102 von 159 Pkt.

Preis/Leistung sehr gut gut befriedigend

ERGEBNIS

Gut Gut Befriedigend

78 % 74 % 64 %

LEXIKON

A-B-Schaltung

Die meisten AV-Receiver verfügen über die Möglichkeit,

ein zweites Paar Front-Stereoboxen anzuschließen.

Während der Wiedergabe kann man

dann jederzeit zwischen den Sets hin- und herschalten.

Somit kann in einem bestehenden 5.1-

System zum Beispiel ein hochwertiges Paar Standlautsprecher

für die Stereowiedergabe genutzt

werden. Ist ein 7.1-System angeschlossen, so fällt

die Option der A-B-Schaltung bei den meisten Geräten

weg. Will man die Funktion nebst 7.1-System

nutzen, benötigt man insgesamt neun Endstufen.

Beim günstigen Onkyo „TX-SR607“ z. B. stehen

neun Verstärkerausgänge zur Verfügung.

Bi-Amping, Bi-Wiring

Viele Boxen verfügen über separate Anschlüsse

für den hohen (HF) und den niedrigen (LF) Frequenzbereich.

Sind am AV-Receiver die entsprechenden

Verstärkerausgänge vorhanden, so kann

man den Vorteil des Bi-Ampings bzw. Bi-Wirings

nutzen. Der Verstärker gibt an den jeweiligen

Ausgängen nur die hoch- bzw. tieffrequenten

Signalanteile aus – es handelt sich quasi um eine

aktive Frequenzweiche. Gegenüber dem passiven

Verfahren geht die Signaltrennung hier exakter

vonstatten. Auch hier gilt: Ist ein komplettes 7.1-

System angeschlossen, fällt diese Funktion für

gewöhnlich weg.

Pro Logic IIz

Die neueste Mehrkanaltechnologie aus dem Hause

Dolby. Zum 5.1- oder 7.1-System kommen zwei

weitere Lautsprecher hinzu, die dem Klang eine

„dritte Dimension“ verleihen sollen. Sie werden

oberhalb des Front-Stereopaares in ca. zwei Meter

Höhe angebracht. Theoretisch ist es möglich, die

zwei zusätzlichen diskreten Spuren auf einer Bluray

Disc unterzubringen. Vorerst aber übernimmt

Dolbys Software die Hochrechnung und ordnet

den Boxen anhand des Originaltons adäquate

Signalanteile zu. Mit viel Bass werden die neuen

Kanäle nicht beschickt, weshalb man getrost zu

einem Paar kompakter Satelliten greifen kann.

Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo, Panasonic, Sony

54 DIGITAL TESTED 3.2009


ei hai-end.com

Demnächst auch mit Ladengeschäft

Wir sind autorisierter Händler für:

Canton, Premiere, Quadral, Technisat,

Oehlbach und WMF

Hotline: Montag – Freitag, 9.00 – 18.00 Uhr

Versand deutschlandweit!

Finanzierung ab 500 Euro:

10,9 % eff. Zinssatz, Laufzeit bis 36 Monate,

ohne Anzahlung

Telefon (01805) 875 578 *

Fax (01805) 875 579 * I www.hai-end.com

Zur Viehbörse 5 I 39108 Magdeburg

* 0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz


test

AUDIO

gut

Teufel

LT3

TESTERGEBNIS

sehr gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

TEUFELS TITAN-SET „LT3“

5.1 ganz schlank

Für ein gutes Soundsystem kann man bekanntermaßen ein Vermögen ausgeben. Wer das nicht will, der

muss wohl oder übel ein Geschäft mit dem Teufel abschließen. Wir haben das neue „LT3“-Set aus Berlin

für Sie getestet.

Der kleine Bruder der „LT4“-Serie

kommt im schlanken Metallgehäuse

sehr elegant daher. Die vier Säulen

erstrahlen in gebürstetem, recht dunklem

Aluminium – ein angenehmer Kontrast zu den

sonst so gerne benutzten Silbertönen. Der

dezente Titan-Farbton und die platzsparende

„Hairline“-Bauweise machen die Lautsprecher

zur geeigneten Lösung für bereits relativ voll -

gestellte Räume. Die vier Standboxen lassen

sich schnell auf die dazugehörigen Glasplatten

montieren und auch die restliche Installation

geht einfach vonstatten. Der Subwoofer muss

noch mit Spikes zur akustischen Entkopplung

versehen werden und der Center findet Platz

auf einem Standsockel in Gehäusefarbe.

So grazil die Säulen und der Center sind, so

wuchtig ist der Subwoofer. Mit den Abmessungen

von ca. 29 × 44 × 50 Zentimetern (cm)

genehmigt sich dieser Tieftöner einiges an

Platz im Wohnzimmer. Im Großen und Ganzen

wirkt das „LT3“-Set edel und unaufdringlich. So

viel zu den Äußerlichkeiten.

Anschluss finden

Die Stand- und Center-Lautsprecher verfügen

über gut zugängliche Terminals mit vergoldeten

Anschlussklemmen, die auch mit Bananensteckern

verbunden werden können.

Auf der Rückseite des Tieftöners findet man

sowohl Eingang als auch Ausgang für Stereo-

Line-Signale. Das Gleiche gilt für hochpegelige

Lautsprechersignale. Somit ist „LT3“ auch für

ältere Systeme ohne dedizierten Subwoofer-

Ausgang geeignet. Ein Automatik-Modus sowie

der obligatorische Phasendreher sind ebenfalls

vorhanden. Übergabefrequenz und Lautstärke

des Subwoofers lassen sich entweder

am Gerät selbst oder über die mitgelieferte

Fernbedienung regeln.

Bandprobe

Im Zeitalter der winzig kleinen Satellitenlautsprecher

lohnt es sich immer, ein Ohr auf die

Stereokompatibilität der Systeme zu werfen.

Obwohl Teufels Standsäulen stattliche 110 cm

an Höhe aufweisen, werkeln im Inneren recht

kleine 80-Millimeter-Tiefmitteltöner. Dass diese

trotz Reihenanordnung den Tiefbassbereich

nicht abdecken können, weiß auch der Hersteller

–20 Hertz (Hz)sind als Untergrenze der Lautsprecher

angegeben. Wohl deshalb befindet

sich der Ratschlag in der Bedienungsanleitung,

die Boxen in Wandnähe aufzustellen. Dies

Bilder: Auerbach Verlag, Teufel

56 DIGITAL TESTED 3.2009


führt aus physikalischen Gründen in der Tat zu

deutlich mehr Bass, ist aber vom raumakustischen

Standpunkt her nicht zu empfehlen. Die

zusätzlichen tiefen Frequenzen sind von Raum

zu Raum unterschiedlich und klingen in den

meisten Fällen matschig oder rumpelig. Etwas

verwunderlich ist auch, dass der Subwoofer

sich nicht an der 120-Hz-Grenze „trennen“

lässt, sondern man sich für 110 oder 140 Hz

entscheiden muss. Am besten belässt man die

Übergabefrequenz bei den maximalen 140 Hz

und lässt den AV-Receiver die exakte Trennung

vornehmen. Zum Musikgenuss ist der Subwoofer

also unentbehrlich. Mit seinem kräftigen

25-cm-Chassis sorgt er für „echten“ Bass bis

in tiefe Gefilde, das große Bassreflexrohr hilft

zusätzlich nach. Die Komponenten sind hörbar

gut aufeinander abgestimmt. Die Wiedergabe

sämtlicher Frequenzbereiche gelingt bestens,

die Höhen stechen hierbei jedoch aus dem

Klangbild heraus. Auch Transparenz und Impulstreue

sind in Ordnung.

Teufel bewirbt das „LT3“-Set mit sehr weitläufiger

Klangabstrahlung. Theoretisch gesehen

ist das dank der relativ kleinen Treiber

auch der Fall. Die benannte Reihenanordnung

unterstützt dieses Verhalten – in der Livebeschallung

bedient man sich derselben Technik.

Im „Line Array“ werden mehrere gleichartige

Boxen in einer senkrechten Reihe installiert.

Somit kann ein sehr breites Gebiet beschallt

werden. Nach oben und unten geht bei diesem

Setup deutlich weniger Schallenergie verloren

als bei Einzelboxen. Dieses Konzept geht bei

Teufels Heimkinoset in der Tat auf. Wir stellten

fest, dass man außerhalb des Stereo- oder

Surround-Sweetspots lediglich mit kleinen Absenkungen

des Höhen- und Präsenzbereiches

zu rechnen hat.

Ohnehin sucht man nach klanglichen Schwächen

fast vergebens. Im mittleren Frequenzband

könnte es etwas transparenter zugehen,

ansonsten ist der Sound über jeden Zweifel

erhaben. Die Lautsprecher können dauerhaft

mit 100 Watt „befeuert“ werden und auch die

200 Watt des Subwoofers reichen für den Musikgenuss

aus.

Film ab

Die geringen Membrangrößen in den Stand- und

Center-Boxen eignen sich gut für die Sprachwiedergabe.

Der oben angeführte kräftige Präsenzund

Höhenbereich zeigt sich beim Filmgenuss

als nützlich und verleiht Stimmen oder Soundeffekten

eine hohe Brillanz. Die Speaker vermitteln

auch ein ordentliches Maß an Räumlichkeit

– dass der Sound aus Boxen kommt, bleibt

jedoch stets hörbar.

Das zweitkleinste System der LT-Serie verfügt

über eine 200 Watt starke Subwoofer-Endstufe.

Für den extrem leistungshungrigen Tiefbassbereich

ist das nicht gerade viel. Bei Filmtonmischungen,

die es ordentlich krachen lassen,

stößt der Tieftöner schon mal an seine Grenzen.

Für einen ausgewogenen Klang ist die Leistung

ausreichend, aber wer sein Wohnzimmer gerne

so richtig zum Brummen bringt, sollte nach

Möglichkeit im Laden vorhören.

Unterm Strich steht „LT3“ für ein gutes und

kompaktes Movie-Set für kleine bis mittelgroße

Räume, das so einigen Satellitensystemen in

seiner Preisklasse den Rang ablaufen dürfte. 1

Die schlanken Standboxen finden auf gläsernen Füßen sicheren Halt. Der Subwoofer zeigt sich kontaktfreudig

und ist dank High-Level-Eingängen auch für ältere Systeme geeignet

Der Center nimmt entweder auf dem Tischsockel

Platz oder wird an der Wand montiert

FAZIT

Zu der gelungenen Optik gesellt sich

ein guter, leicht höhenlastiger Sound.

Der Bass arbeitet gut mit den restlichen

Boxen zusammen, stößt aber bei starker

Belastung an seine Grenzen.

Christoph Hüther

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Teufel

Modell

LT3

Preis/Straßenpreis

999 Euro/–

Gewicht Satelliten

5,5/2,1 kg

Gewicht Subwoofer

19,5 kg

Informationen

www.teufel.de

Lautsprecher

Größe Satelliten (B/H/T)

103 × 1 120 × 109 mm

Größe Subwoofer (B/H/T)

290 × 445 × 507 mm

Anzahl Lautsprecher

6 inklusive Subwoofer

Arbeitsweise aktiv/passiv /

Wandlerprinzip

dynamisch

Typ

geschlossen (Stereo, Center,

Surround), Bassreflex (Sub)

Impedanz

Satelliten

4–8 Ohm

Untere Grenzfrequenz

Satelliten

120 Hz

Subwoofer

30 Hz

Nennbelastung

Satelliten

100 W

VORTEILE/NACHTEILE

schicke, platzsparende

Säulen

höhenlastig

Subwoofer-Leistung begrenzt

weiträumige

Klangabstrahlung

BEWERTUNG

Bässe gut 8/10

Mitten sehr gut 8,5/10

Höhen sehr gut 8,5/10

Räumlichkeit gut 7/10

Neutralität gut 7/10

Wiedergabequalität Musik gut 39/50

Wirkung/Atmosphäre sehr gut 8,5/10

Authentizität gut 7/10

Surround-Abbildung gut 8/10

Wiedergabequalität Film gut 23,5/30

Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 8,5/10

Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 9/10

Gesamt

80 von 100 Pkt.

Preis/Leistung

sehr gut

ERGEBNIS

80 %

Gut

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

57


test

AUDIO

gut

Monitor Audio

Vector-Serie

TESTERGEBNIS

sehr gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

GÜNSTIGES 5.1-SET VON MONITOR AUDIO

First-Class-Hörvergnügen in der

Einstiegsklasse?

Bislang erlangte Monitor Audio vornehmlich mit klassisch geschnittenen Einzellautsprechern zwischen

Mittel- und Oberklasse Bekanntheit in der Branche. Dies soll sich nun ändern, denn mit der „Vector“-Serie

mischt der britische Boxenhersteller nun auch in günstigeren Gefilden mit.

Mit technischen Innovationen und

sorgfältiger Feinabstimmung

möchte man nun auch Kunden mit

weniger Investitionsbereitschaft ansprechen.

Erklärte Zielgruppen sind preisbewusste Heimkinofreunde,

wie z. B. Schüler oder Studenten.

Unser Testsystem besteht aus vier identischen

Kompaktlautsprechern vom Typ „Vector 8“, als

Center-Speaker fungiert das Modell „Vector

10“. Beide Lautsprecher weisen eine identische

Chassis-Bestückung auf und besitzen eine

magnetische Abschirmung, um auch in direkter

FAZIT

Für wenig Geld bietet die „Vector“-

Serie ein recht natürliches und erwachsenes

Klangbild. Besonders der

feinzeichnende Hochtonbereich ist ein

Novum in dieser Preisklasse.

Lars Mette

Nähe von empfindlichen Bildwiedergabegeräten

platziert werden zu können. Als Subwoofer

packt Monitor Audio den bassreflexbeatmeten

„VW8“ in das Paket. Sämtliche Modelle sind

zu Preisen zwischen 130 und 400 Euro auch

einzeln erhältlich.

Technik im Detail

Im Gegensatz zum bestehenden Portfolio

verzichtet Monitor Audio bei den „Vector“-

Lautsprechern auf Holzgehäuse und nimmt

stattdessen mit einer speziellen Kunststoffzusammensetzung

vorlieb. Damit aber trotzdem

keine Gehäuseresonanzen den Hörgenuss

schmälern, setzen die Briten auf einen hoch

verdichteten Polymer-Werkstoff. Zusammen

mit der hochglanzlackierten MDF-Schallwand

ergibt sich ein ausgeklügelter Materialmix.

Einzig der Subwoofer fällt diesbezüglich aus

der Rolle. Damit die vibrationskritischen

Tiefbässe möglichst sauber wiedergegeben

werden, kommen beim „VW8“ massive MDF-

Platten mit zusätzlichen Versteifungen zum

Einsatz. Bei den Chassis zeigt sich die Verwandtschaft

zu den höher platzierten Serien:

„Vector 8“ und „Vector 10“ verfügen nämlich

über einen keramikbeschichteten 25 Millimeter-Metallhochtöner,

aus Aluminium und

Magnesium, der in ähnlicher Form auch in der

Oberklasseserie „Gold Signature“ vorzufinden

ist. Die integrierten Mittel- und Tieftöner

basieren auf der MMPII-Technologie. Hierbei

werden die Membranen mittels Hochdruckverfahren

hergestellt, um an den entscheidenden

geometrischen Punkten der Oberfläche eine

jeweils ideale Materialstärke zu erhalten.

Monitor Audio verspricht durch diese Technik

eine bessere Steifheit und deutlich niedrigere

Produktionstoleranzen, als dies bei anderen

Verfahren der Fall ist. Sämtliche Satelliten arbeiten

nach dem Bassreflexprinzip, wobei der

Center-Speaker „VW10“ seinen Luftaustausch

nicht über einen rückwärtsgerichteten Schlitz

nach hinten vornimmt, sondern auf eine Öff-

Bilder: Lars Mette, Monitor Audio, Stock.xchng

58 DIGITAL TESTED 3.2009


nung in der Schallwand zurückgreift. Auf diese

Weise ergibt sich nicht nur eine symmetrische

Optik, sondern auch eine bessere Akustik

bei wandnaher Installation. Die Frequenzweichenbestückung

fällt recht puristisch aus – im

„Vector 8“ sitzen ganze sechs Bauteile. Trotzdem

weisen die Satelliten mit 85 dB/1 W/1 mM

keinen sonderlich günstigen Wirkungsgrad

auf. Der aktive Subwoofer greift auf einen

100-Watt-Verstärker zurück, um die langhubige

8-Zoll-Membran anzutreiben. Rutschfeste

Kunststofffüße sorgen für sicheren Halt,

während der 10,8-Kilogramm-Subwoofer dank

automatischer Signalerkennung, schaltbarer

Phasenlage sowie fein justierbarer Lautstärkeund

Crossover-Regelung auch den Bedienkomfort

nicht vernachlässigt.

Überraschung beim Hörtest

Kaum angeschlossen, verblüfften die sechs

Testkandidaten mit einem überraschend erwachsenen

Klangbild. Nasale Verfärbungen,

blecherne Hochtondurchzeichnung oder schlaffe

Bässe sind in der vorliegenden Preisklasse

durchaus keine Seltenheit, doch für das „Vector“-System

absolute Fremdwörter. Mit Ausnahme

einer minimalen Betonung im Bass- und

Höhenbereich agieren die Schallwandler recht

ausgewogen und natürlich. Der mittlere Frequenzbereich

wird mit überdurchschnittlicher

Sauberkeit erfasst, wobei man immer noch

einen Klassenunterschied zu den Referenzen

aus den nächsthöheren Preisregionen hört. Dies

kann man vom Hochtonbereich keinesfalls

behaupten, der mit seiner hohen Brillanz und

Klarheit sogar manch weitaus teurere Mitbewerber

auf die Plätze verweist. Im Gegensatz zu

vielen Artgenossen aus derselben Preisklasse

erweisen sich die Satelliten als recht basskräftig

und klingen keineswegs zu dünn. Sicherlich

wird hier nicht der Bassdruck eines stattlichen

Standlautsprechers geboten, doch in Anbetracht

der Gehäusegröße können sowohl Tiefgang

als auch Präzision überzeugen. Wer z. B.

ein Paar „V10“ für musikalische Beschallungen

DETAILS

Schnörkellos, aber mit allen wichtigen Funktionen

präsentiert sich das Bedienpanel des

Subwoofers

einsetzen möchte, bekommt bei niedrigen bis

mittleren Pegeln auch ohne Subwoofer einen

kompletten Klang geboten. Für Heimkinoanwendungen

sollte man den „VW8“ hingegen

unbedingt einplanen. Er setzt die Tiefbasseffekte

kraftvoll um und bringt viel Volumen

in die Gesamtwiedergabe ein. Weil die Satelliten

bis weit unter die 100-Hertz-Marke hinabreichen,

ist eine feine Abstimmungsarbeit ratsam,

um ideale Homogenität innerhalb der

Basswiedergabe zu erreichen. In den höheren

Frequenzen erweist sich die identische Chassis-Bestückung

bei Center- und Kompaktlautsprecher

als segensreiche Lösung. Beide Lautsprecher

klingen fast gleich und sorgen für

nahtlose Übergänge innerhalb der Surround-

Kulisse. Feine Dynamikabstufungen differenzieren

die britischen Klangspender zwar nicht

mit allerhöchstem Engagement, überflügeln

diesbezüglich aber die meisten ihrer direkten

Mitbewerber. In Bezug auf die Raumabbildung

Die „Vector“-Lautsprecher kommen mit hochwertigen

Terminals daher. Über die Inbusschrauben werden

die Chassis fixiert, wodurch sich der Hersteller

mechanische Vorteile verspricht

Im Gegensatz zu seinen Kollegen residiert der

Subwoofer in einem massiven Holzgehäuse

halten sich die Lautsprecher etwas zurück.

Während die Hochtondarstellung sehr luftig

und weitläufig vonstatten- geht, dürften sich

vokale Elemente durchaus etwas mehr vom

Lautsprecher lösen. Andererseits wird dadurch

auch keine Pseudo-Räumlichkeit mit hoher

Diffusität erzielt, wie sie häufig vorzufinden

ist. Die gebotene Pegelfestigkeit reicht für

gehobene Lautstärke in Räumen bis 25 Quadratmeter

locker aus. Mit sehr schwachen

AV-Receivern der Einstiegsklasse sollte man

das „Vector“-System übrigens nicht betreiben.

Aufgrund des gehobenen Leistungsbedarfs

und auch des Klangniveaus empfehlen sich

gute Geräte der 600-Euro-Klasse für ideale

Ergebnisse. 1

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Monitor Audio

Modell

Vector-Serie

Preis/Straßenpreis

799 Euro/–

Gewicht Front

2,17 kg

Gewicht Center

2,66 kg

Gewicht Subwoofer

10,8 kg

Informationen

www.monitoraudio.de

Lautsprecher

Größe Front + Rear (B/H/T)

23,5 × 14,5 × 17 mm

Größe Center (B/H/T)

14,5 × 35,5 × 17 mm

Größe Subwoofer (B/H/T)

32 × 28 × 28 mm

Anzahl Lautsprecher

6 inklusive Subwoofer

Arbeitsweise aktiv/passiv /

Wandlerprinzip

elektrodynamisch

Typ

2-Wege-Bassreflex (Satelliten),

Frontfire-Bassreflex (Subwoofer)

Impendanz

Satelliten

8 Ohm

Untere Grenzfrequenz

Front

65 Hz (–3 dB)

Center

60 Hz (–3 dB)

Subwoofer

28 Hz (–3 dB)

Nennbelastung

Front

80 W

Center

80 W

Surround

80 W

VORTEILE/NACHTEILE

hervorragender Hochtonbereich

gute Homogenität

gute Neutralität für ein Sub/

Sat-Set

Subwoofer weicht optisch

etwas von Satelliten ab

durchschnittlicher

Wirkungsgrad

BEWERTUNG

Bässe befriedigend 6,5/10

Mitten befriedigend 6/10

Höhen gut 7,5/10

Räumlichkeit befriedigend 6/10

Neutralität befriedigend 6,5/10

Wiedergabequalität Musik befriedigend 32,5/50

Wirkung/Atmosphäre gut 7/10

Authentizität gut 7/10

Surround-Abbildung gut 7,5/10

Wiedergabequalität Film gut 21,5/30

Ausstattung/Verarbeitung gut 7/10

Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 9/10

Gesamt

70 von 100 Pkt.

Preis/Leistung

sehr gut

ERGEBNIS

70 %

Gut

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

59


test

MULTIMEDIA

3.2009

gut

Harman/Kardon

GO+PLAY

TESTERGEBNIS

HARMAN/KARDON „GO+PLAY“

Mobile Soundmaschine

Dock-Systeme erfreuen sich steigender Beliebtheit. Nicht zuletzt dank der weiten Verbreitung von Apples

Klassenprimus iPod bieten immer mehr Hersteller entsprechende Soundlösungen an. Harman/Kardon

versucht mit dem „GO+PLAY“, den satten Sound auch für den mobilen Einsatz bereitzustellen.

FAZIT

Durch gewagtes Design, hochwertige

Verarbeitung und vor allem überzeugenden

Klang liefert das „GO+PLAY“

von Harman/Kardon eine glanzvolle

Darbietung ab.

Florian Kriegel

Der Absatz von Musik erfolgt zunehmend

online. Entsprechend viele

MP3-Player werden verkauft und

passend dazu drängen immer mehr Zusatzgeräte

auf den Markt. Sogenannte Dock-Systeme

werden in erster Linie für die wahrscheinlich

bekannteste Musikplayer-Serie der Welt, den

iPod, entworfen. Sie können in der Regel aber

ebenfalls mit Geräten anderer Hersteller verwendet

werden. Harman/Kardon will mit dem

„GO+PLAY“ die ultimative Soundmaschine für

zu Hause und unterwegs vorstellen. Zentraler

Punkt ist das iPod-Dock, das auch mit dem aktuellen

iPhone „3G“ arbeitet, dieses aber nicht

mit Strom versorgt. Für alle anderen Produkte

befindet sich an der Rückseite des Geräts ein

Audio-In-Stecker, sodass sich Musik mittels

3,5-Zoll-Klinkenstecker zuspielen lässt.

Optisch setzt sich das „GO+PLAY“ gekonnt

in Szene und erinnert mit seinem markanten

Design an wiederkehrende Sci-Fi-Muster. So

prangt eine aus Edelstahl gefertigte, leicht

runde Stange über dem gesamten Gerät und

ermöglicht den mobilen Trageeinsatz. Dadurch

wird das iPod-Dock allerdings etwas

bedeckt, wodurch die Bedienung des verbundenen

Musikspielers erschwert wird. Andere

MP3-Player lassen sich praktisch in einem

ausfahrbaren Fach an der Rückseite unterbringen.

Ein weiteres zentrales Designmerkmal

stellen die durch Edelstahlringe umfassten

silbernen Membrangitter dar, von denen insgesamt

vier Stück an der mobilen Soundbox

untergebracht sind. Der Rest des Gerätes ist

aus mattschwarzem Kunststoff gefertigt. Löblich:

Selbst feine Details, wie beispielsweise

die Schrauben des Batteriefachs, können

durch eine hochwertige Materialanmutung

punkten.

Mit der mitgelieferten Fernbedienung lässt

sich der bzw. das im Dock steckende iPod/

iPhone auch von der Couch aus bedienen.

Durch Umschalten des Bedienmodus ist das

Klicken durch die Menüs ebenfalls möglich,

was ohne Sicht auf das Gerät allerdings Fehleingaben

provoziert. Die Lautstärke kann außerdem

durch zwei Edelstahlknöpfe direkt am

Gerät geregelt werden.

Klangaspekte

Zwei der Lautsprecher sind zur Rückseite hin

angeordnet. Hier kommen zwei Tieftonchassis

zum Einsatz. Die Schallwandler für die

Mitten und Höhen sind hingegen zur Front,

also auf den Hörer ausgerichtet. Im Test mit

verschiedenen Musikgenres zeigte sich das

„GO+PLAY“ von einer wider Erwarten kraftvollen

Seite. Tiefe Frequenzen gibt das doch

recht kompakte Gerät erstaunlich satt und

klar wieder. Teils wird ein Niveau erreicht, bei

dem der Klang dann doch zu basslastig ausfällt.

Dem kann man mit abgesenkten Bässen,

z. B. durch den Equalizer im iPod, entgegenwirken.

Uns hat dieses Merkmal vor allem

bei Musikstücken, die von dieser Anwendung

profitieren, überzeugt. Durch die sinnvolle

Positionierung der Lautsprecher werden aber

auch die Mitten und Höhen fast optimal dargestellt.

Selbst bei hohen Lautstärken spielt

das „GO+PLAY“ ohne Verzerrungen und äußerst

potent die zugespielte Musik. Die gute

Verarbeitung und das nicht unerhebliche Gewicht

beugen Dröhnen, Klappern oder einer

schlechten Resonanz vor.

Letztlich überzeugt das „GO+PLAY“ durch

seinen souveränen klanglichen Auftritt. Designtechnisch

dürfte das Gerät polarisieren,

was jedoch nichts am praktischen Nutzen des

mobilen Sounddocks ändert. 1

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Modell (Version)

Preis/Straßenpreis

Größe Front (B/H/T)

Gewicht

Informationen

Anschlüsse

Eingänge

Ausgänge

Datenschnittstellen

Sonstige Anschlüsse

FEATURES

Klangregelung

Lautsprecher-Setup

Tuner

Lautsprecher

Ausgangsleistung (Sinus)

Frequenzbereich

Sonstiges

Zubehör

Harman/Kardon

GO+PLAY

349 Euro/235 Euro

230 × 240 × 500 mm

3,9 kg

www.harman-kardon.de

Audio-In, USB-B

S-Video

iPod-Dock

40 W

40 Hz – 20 kHz

Acht iPod-Dock-Adapter,

Fernbedienung, Klinkenkabel

VORTEILE/NACHTEILE

satter, pegelfester Klang Dock nicht optimal

positioniert

für alle Player geeignet

hochwertige Verarbeitung

ERGEBNIS

Gut

Bilder: Auerbach Verlag, Harman/Kardon, Yamaha Music Europe

60 DIGITAL TESTED 3.2009


3.2009

gut

Yamaha Music Europe

PDX-50

TESTERGEBNIS

YAMAHA MUSIC „PDX-50“

Völlig losgelöst

Kabellose Geräte erobern immer mehr den Markt. Nun versucht Yamaha Music mit einem Wireless-Dock-

System, die Käuferschaft auf sich aufmerksam zu machen. Inwieweit iPod, iPhone und das „PDX-50“ harmonieren,

haben wir im Praxistest genauer überprüft.

In Zeiten mobiler Multimedia-Player, die

neben Musik inzwischen auch zahlreiche

andere Medien wiedergeben können, erscheint

die Idee, ein ebenso mobiles Dock-

System anzubieten, nur logisch. Der „PDX-50“

von Yamaha Music gleicht optisch seinem

kleineren Bruder, dem Modell „PDX-30“. Der

einzige Unterschied besteht darin, dass auf

dem iPod-Dock ein Wireless-Modul installiert

ist und der Player nicht am Soundsystem

angesteckt werden muss (anders als beim

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Modell (Version)

Preis/Straßenpreis

Größe Front (B/H/T)

Gewicht

Informationen

Anschlüsse

Eingänge

Ausgänge

Datenschnittstellen

Sonstige Anschlüsse

FEATURES

Klangregelung

Lautsprecher-Setup

Tuner

Lautsprecher

Ausgangsleistung (Sinus)

Frequenzbereich

Sonstiges

Zubehör

Yamaha Music Europe GmbH

PDX-50

249 Euro/210 Euro

350 × 128 × 125 mm

1,7 kg

www.yamaha-hifi.de

iPod-Dock per Air Wired

15 W

60 Hz–20 kHz

Air-Wired-Dongle,

Ladestation

VORTEILE/NACHTEILE

kabellose Musik übertragung nur mit iPod/iPhone nutzbar

bis zu 20 m

guter Klang

ERGEBNIS

Gut

30er-Modell). Im Lieferumfang des rund 250

Euro teuren Geräts befindet sich neben der

eigentlichen Soundstation ein sogenannter

Air-Wired-Dongle für iPod bzw. iPhone. Erfreulicherweise

wird auch das aktuelle iPhone

„3G“ unterstützt. Dieser Dongle dient als

mobiler Adapter und wird am Dock-Ausgang

des jeweiligen Musikplayers angesteckt. Eine

weitere Befestigungsmöglichkeit ist am

Halter nicht gegeben, dafür kann der Abstand

zum iPod/iPhone dank einer großen Schraube

justiert werden, um einen schiefen Sitz

zu vermeiden. Der Verbund aus Player und

Dongle lässt sich dann recht bequem in der

Hand halten. Sämtliche Eingabebefehle geschehen

über den Media-Player selbst, an der

Soundstation befinden sich nur noch Tasten

für die Lautstärkesteuerung. Leider fehlen

jegliche Optionen zur Klangregulierung, was

bei Dock-Systemen aber eher die Regel als die

Ausnahme ist.

Im Praxistest reichte die Verbindung zwischen

Dongle und Station mehrere Meter, auch dünne

Wände waren kein Problem. So lässt sich der

Player bequem vom Sofa aus bedienen. Bei

steigender Entfernung kam es jedoch hin und

wieder zu Ausfällen, für eine nicht allzu große

Wohnung sollte aber eine mobile Bedienung

möglich sein. Dank mitgelieferter Ladestation

ist es sogar möglich, den Dongle dauerhaft abseits

des Sounddocks zu installieren. Die sehr

filigrane Ausführung sorgt für ein seichtes Eingleiten

des Dongles. Dieser sitzt sogar leicht

angeschrägt und gewährleistet daher weiterhin

eine gute Bedienung des Players.

Solider Klang

Bei der ersten Inbetriebnahme überrascht die

problemlose Funktionsweise. Ist der Dongle

mit dem iPod verbunden und wird Musik abgespielt,

wird diese ohne Verzögerung von der

Soundstation wiedergegeben. Gleiches gilt

für eine Veränderung der Lautstärke. Klanglich

präsentiert sich das „PDX-50“ grundsolide

und bis zu einem gewissen Pegel auch

räumlich präsent.

Sowohl Mitten- als auch Höhendarstellung

gehören zu den Stärken des Geräts, beim

Bass hätten wir uns wiederum etwas mehr

Kraft gewünscht. Andererseits birgt eine recht

kompakte Bauweise hier auch ihre Grenzen.

Je nach Musikstück klingt der Bass zum Teil

etwas „wummernd“, was wiederum Material

und Größe geschuldet sein kann. Tests mit

lauten Passagen meisterte das Dock bis zu

einem gewissen Maß mit Gelassenheit, in

sehr lauten Momenten quittierte der „PDX-50“

die Versuche aber auch mit Verzerrungen.

Hier sei angemerkt, dass der verwendete

Equalizer im iPod eine große Rolle spielt. Abhängig

vom Musikgenre lassen sich hier direkt

am Player Optimierungen erzielen. Durch die

interessante kabellose Bauart und die Idee,

den Player in den Händen zu halten, eignet

sich das Gerät auch als Tonunterstützung bei

der Videowiedergabe. Wünschenswert wäre

zudem die Wahl zwischen Wireless- und normalem

Dock-Betrieb. 1

FAZIT

Yamaha Music präsentiert ein spannendes

Wireless-Konzept, das trotz

klanglicher Einbußen bei hohen Lautstärken

optimal für iPod und iPhone

geeignet ist.

Florian Kriegel

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

61


test

MULTIMEDIA

INTERNETRADIO: PHILIPS „STREAMIUM NP2900“

Power-Riegel

Hörfunk aus dem weltweiten Datennetz ist eine Alternative zur drögen deutschen Radiolandschaft. Mit dem

aktuellen Gerät aus der Philips-“Streamium“-Reihe gelingt der Zugang zudem ausgesprochen komfortabel.

Für Internetradios fast ein Novum. Der Clou: Es klingt auch noch gut.

Das Internetradio „Network Music

Player Steamium NP2900“ beeindruckt

optisch durch sein ergonomisches

Design sowie die hochwertige Verarbeitung.

Silbern umrundet ein Metallrahmen

den mattschwarz polierten Gehäusekörper.

Der ebenfalls metallische Standfuß verleiht

dem Gerät Stabilität und trägt nicht unerheblich

zum stattlichen Gewicht von rund 1,5

Kilogramm bei. Wer mag, kann das Radio per

Steckhalterung an einer Wand montieren. Die

Frontpartie dominiert der Vollfarb-TFT-Bildschirm,

welcher gut lesbar die Einstellungen

wiedergibt. An der Oberseite sitzt eine Schalterleiste

mit Stand-by-Button samt Lautstärkeregulierung/Lautlos-Taste.

Weitere Parameter

lassen sich lediglich über die beiliegende

Fernbedienung steuern. Die Rückseite weist

diverse Überraschungen auf. Standardmäßig

liegen dort folgende Schnittstellen: Ethernet,

Kopfhörer (3,5 Milimeter), Aux-In (zwei Cinch-

Eingänge), koaxialer Digitalausgang. Zusätzlich

integrierte der niederländische Hersteller

sowohl rechts als auch links zwei ergänzende

Lautsprecher und daneben ein Bassreflexrohr.

Letzteres sorgt für mehr Druck und verleiht

den tiefen Frequenzen satten Anschub.

Netzwerkeinrichtung

Die verbaute Antenne ist im 180-Grad-Winkel

drehbar. Schwierigkeiten bereitet oft die Einrichtung

des Netzwerkanschlusses. Philips

FAZIT

Das Internetradio von Philips ist einfach

bedienbar, klanglich respektabel

und außerdem preislich angemessen.

Sofern Sie nicht alle Sender der Welt

brauchen, absolut empfehlenswert.

Mario Hess

löst jenes Problem durch konsequente Hilfestellung.

Allerdings benötigt der Nutzer trotzdem

ein paar Hintergrundkenntnisse. Je nach

Wunsch kann die Anbindung via Kabel oder

WLAN geschehen. Die WAP-Schlüsseleingabe

gelingt mithilfe der Fernbedienungstastatur im

SMS-Prinzip. Wenn der „NP2900“ keinen DH-

CP-Server findet, bietet das Gerät automatisch

die statische Zuweisung einer IP-Adresse an.

Nach knapp fünf Minuten (inklusive Aufbau)

steht der fertige Internetkontakt. Dank UPnP

(Universal Plug and Play) darf der Player überdies

auf Musikdateien vom entfernten Musikserver

bzw. PC zugreifen.

Im Menü sind alle notwendigen Funktionen

rasch erfassbar. Unterhalb des Punkts „Internetradio“

ordnet das Gerät sämtliche Sender,

z. B. sortiert nach Genre, Land oder Popularität.

Die zugehörige Suchfunktion ist immerhin

so komfortabel, dass sich persönliche Favoriten

ohne Umstände aufstöbern lassen. Negativ:

Vertikales Scrollen im Senderspeicher

sorgt regelmäßig für Unterbrechungen. Drei

bis vier Anbieter, danach fordert das Gerät

mehr Informationen an. Bei längeren Listen

schlicht störend. Wecker, Sleeptimer und die

Option der Vollabschaltung (längerer Druck

auf den Stand-by-Knopf) heben den Eindruck

wieder.

Vitaler Klang

Bemerkenswert ist die ansprechende Gestaltung

der Programme samt buntem Logo auf

dem Display – die Anzahl bleibt indes überschaubar.

Um musikalischen Schluckauf zu

unterbinden, puffert das Radio die ankommenden

Daten. Neben den Sendern können

übliche Standardformate von MP3, WMA (ohne

DRM) bis AAC oder Ogg Vorbis abgespielt

werden. Obwohl designtechnisch eher schmal

gehalten, entwickelt der „Streamium NP2900“

beim Soundcheck ungeahnte Talente. Digitale

Optimierungsmaßnahmen gibt’s nämlich jede

Menge. Living-Sound-Technologie erweitert

den Raumklang, der Fullsound-Algorithmus

verbessert die Wiedergabe komprimierter

MP3s. Ansonsten stehen ein DBB-Bass-Booster

sowie vier Equalizer (Rock/Pop/Jazz/Klassik)

zur Verfügung. Wir empfehlen den Betrieb

mit Living-Sound-Funktion. In der Praxis erscheint

das Gerät dadurch sehr bassstark und

erstaunlich weitläufig. Aufgrund der hinteren

Lautsprecher gelingt eine ausgesprochen ausbalancierte

Rundumakustik. Für die Größe des

„NP2900“ ungewöhnlich vital, wenngleich dezent

„schöngefärbt“. Ein zufriedenstellendes

Ergebnis. Preislich liegt der Philips sowieso im

erschwinglichen Bereich. 1

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Modell (Version)

Preis/Straßenpreis

Software-Version

Größe (B/H/T)

Gewicht

Informationen

Ausstattung

Anschlüsse

Funktion

Audioformate

sonstige Audioformate

Extras

MP3

VORTEILE/NACHTEILE

exzellenter Sound

leichte Integration ins Netz

WLAN-Anbindung

gute Fernbedienung

BEWERTUNG

Philips

Streamium NP2900

299,99 Euro/220 Euro

V5.75S

346,5 × 69 × 99 mm

1,48 kg

www.philips.de

Ethernet, Kopfhörer (3,5 mm),

Aux-In (2 Chinch), koaxialer

Digitalausgang

WMA

WAV

AAC

FLAC, Ogg Vorbis

WLAN (802.11g/802.11b),

Fernbedienung

lädt häufig nach

gelegentlich

Senderdopplung

Sehr gut

Bilder: Philips

62 DIGITAL TESTED 3.2009


test

MULTIMEDIA

TOUCHSCREEN-MULTIMEDIA-PLAYER IRIVER „P7“

Kühle Klarheit

Noch ein Modell mit berührungssensitivem Display. Der „P7“ von Iriver punktet aber vor allem durch das

originelle Menüdesign. Visuelle Innovation à la Iriver.

gut

Iriver

P7

TESTERGEBNIS

gut

3.2009

PREIS/LEISTUNG

Oberflächlich betrachtet ist das formale

Konzept des „P7“ ziemlich

schlicht gehalten. Das kantig-steife

Aluminiumgehäuse sorgt für robuste Stabilität,

während sich die Ober- und Unterseite aus

massivem Kunststoff übergangslos in den Gerätekörper

einfügt. Der silbrig weiße Farbton verstärkt

jenen kühlen, sehr modernen Eindruck.

Im Rahmen sind überdies die Lautstärkeregler

unsichtbar verbaut. Ein Menü-Button sowie

die On/Off-Taste vervollständigen die externen

Steuerungsfelder. Abdeckungen schützen

die Anschlüsse vor Verschmutzung. Integriert

wurden eine USB- und eine Micro-SD-Karten-

Schnittstelle. Die übliche Speicherkapazität

des „P7“ beträgt bei unserem Testmodell acht

Gigabyte. Im Fokus liegt natürlich der 4,3-

Zoll-WQVGA-Touchscreen (480 × 272 Pixel), der

eine ordentliche Bildschärfe liefert, insgesamt

jedoch etwas blässlich bleibt. Im Tageslicht

spiegelt der empfindliche LCD-TFT bisweilen

deutlich. Nach exakter Kalibrierung reagiert das

Display generell gut. Wir empfehlen allerdings

den Einsatz des beiliegenden Stylus-Pen, da

Befehle per Finger rasch schmierige Folgen

zeigen. Leider ist der dünne Metallstift nirgends

im Player verstaubar. Der eigentliche Clou des

„P7“: das magazinähnliche Interface. Die komplette

Menüstruktur erinnert an Zeitungslayout.

FAZIT

Äußerlich futuristisch schlicht, das Innenleben

stimmig. Nach fünf Minuten

will der Nutzer die intelligent designte

Oberfläche und das komfortable Bedienkonzept

nicht mehr missen.

Mario Hess

Wem sich diese Optik erschließt, der findet ohne

Umstände die gewünschte Funktion. selbst

ohne deutsche Anleitung, die der Testvariante

fehlte. Obwohl die visuelle Tafel nicht frei gestaltbar

ist, überzeugt der innovative Look.

Abspielbar sind unter anderem die üblichen

Formatverdächtigen von MP3 bis WAV inklusive

OGG- bzw. FLAC-Videos (AVI, MP4, DAT, MPG,

VOB, WMV) und Bilder lassen sich problemlos

sowie in angenehmer Qualität darstellen. Für

weitere Unterhaltung sorgen ein FM-Radio, ein

exzellentes Textfeature und die Sprachaufnahme

via Mikrofon. Bei Dauerbetrieb reicht die Akku-Energie

für zwei Tage Musikbeschallung oder

alternativ sieben Stunden bewegte Szenen.

Nüchterne Ausgabe

Akustisch gelingt dem südkoreanischen Kleinod

eine nüchtern-eloquente Performance. Im

Normalmodus agiert der „P7“ soundtechnisch

transparent, wenngleich basslastig. Die Stärken

liegen hörbar in den mittleren Tonbereichen.

Höhen klingen mitunter künstlich. Sechs Equalizer-Varianten

plus eine persönliche EQ-Einstellung

stehen als Klangverbesserer zur Verfügung.

Empfehlenswert ist die Zuschaltung des

SRS-WOW-HD-Systems, eines elektronischen

Soundmanipulators, der eine harmonischere

Wiedergabe ermöglicht. Abzüge verbucht der

Player aufgrund zu starker Verzerrungswerte.

Frequenzgang sowie Pegelmessung verlaufen

indes fast ideal. Vor dem Gebrauch sollte der

Iriver-Kopfhörer gegen ein adäquateres, komfortableres

Modell ausgetauscht werden. Der

hinten verbaute Lautsprecher klingt sauber,

aber zu leise. Unser Resümee: ein innovativer

Begleiter, der durch sein interessantes Bedienkonzept

und das puristisch-futuristische Design

aus der Masse heraussticht. 1

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Modell (Version)

Preis/Straßenpreis

Größe (B/H/T)

Gewicht

Informationen

Lieferbar seit

Ausstattung

Speicher

Display

Display-Auflösung

Größe Display

Energieversorgung

Akkulaufzeit

Anschlüsse

Ladegerät

Funktion

Audioformate

sonstige Audioformate

Videoformate

Extras

MP3

VORTEILE/NACHTEILE

innovatives Menüdesign

großes Display

lange Laufzeit

BEWERTUNG

Iriver

P7

169 Euro/130 Euro

112 × 73,2 × 13 mm

175 g

www.iriver.de

erhältlich

8/16 GB

TFT-LCD-Touchscreen

480 × 272 Pixel

4,3 Zoll

Li-Polymer

50 h

Kopfhörer,

USB-Anschluss, Micro-SD

(optional)

WMA

WAV

AAC

OGG, FLAC, ASF, RA

AVI, MP4, RM/RMVB, WMV, DAT/

MPG, 3GP/K3G, FLV

Text, Aufnahme, Radio, Kalender

keine Halterung für Stylus

kein WLAN

durchschnittlicher Klang

Praxis

Installation gut 12/15

Optik/Verarbeitung gut 14,5/18

Akkulaufzeit ausgezeichnet 5/5

Wiedergabequalität gut 33/40

Menüführung sehr gut 14,5/17

Gesamt

79 von 95 Pkt.

Preis/Leistung

gut

ERGEBNIS

83 %

Gut

Bilder: Auerbach Verlag, Iriver

64 DIGITAL TESTED 3.2009


gut

Cowon

O2PMP

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

TOUCHSCREEN-MULTIMEDIA-PLAYER COWON „O2PMP“ MIT 32 GIGABYTE

Flash-Box

Berührungssensitive Oberflächen liegen im Trend. Nun zeigt der koreanische Hersteller Cowon mit dem

Modell „O2PMP“, dass die Möglichkeiten schier grenzenlos sind, zumindest was die Formatvielfalt betrifft.

Allerdings hätten wir manchmal gerne einen Stylus zur einfachen Bedienung.

Bilder: Cowon

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Modell (Version)

Preis/Straßenpreis

Größe (B/H/T)

Gewicht

Informationen

Lieferbar seit

Ausstattung

Speicher

Display

Display-Auflösung

Größe Display

Energieversorgung

Akkulaufzeit

Anschlüsse

Ladegerät

Funktion

Audioformate

sonstige Audioformate

Videoformate

Extras

MP3

VORTEILE/NACHTEILE

präziser Touchscreen

unzählige Formate

guter Klang

BEWERTUNG

Cowon

O2PMP

349 Euro/329 Euro

1195 × 734 × 18 mm

205 g

www.cowon-germany.com

erhältlich

32 GB

TFT-LCD-Touchscreen

480 × 272 Pixel

4,3 Zoll

Li-Polymer

18 h

Kopfhörer, USB-Anschluss,

Netzteil, SD-Karten-Slot

WMA

WAV

AAC

FLAC, OGG, Apple Lossless,

MKV, True Audio,

Monkey Audio, MusePack

AVI, WMV, ASF, MP4, MATROSKA

(MKV), OGM,

MPG/MPEG, DAT, MTV, JPG, GIF,

PNG, TIF, BMP, RAW

Aufnahme, Text,

Lautsprecher, Software

Lautsprecher mäßig

kein WLAN oder Bluetooth

schlechte Kopfhörer

Praxis

Installation sehr gut 13/15

Optik/Verarbeitung gut 14/18

Akkulaufzeit befriedigend 3/5

Wiedergabequalität gut 33,5/40

Menüführung gut 14/17

Gesamt

77,5 von 95 Pkt.

Preis/Leistung

gut

ERGEBNIS

82 %

Gut

Pragmatisch, quadratisch, schwarz oder

weiß – der „O2PMP“ (Portable Media-

Player) von Cowon gehört in Bezug auf

das äußerliche Erscheinungsbild zu den eher

schlichten Vertretern seiner Art. Designtechnisch

packt der koreanische Hersteller sein aktuelles

Premiumprodukt in ein robustes, sauber

verarbeitetes Kunststoffgehäuse. Die Schale

aus poliertem Plastik (11,95 × 7,34 × 1,8 Zentimeter)

wirkt von der Optik her wuchtig, was

die knapp 200 Gramm Gewicht unterstreichen.

Kurzum: Eher ein Fall für eine Extratasche, die

leider nicht beiliegt. Blickfang ist der 4,3-Zoll-

Touchscreen (Auflösung: 480 × 272 Pixel), über

den sämtliche Steuerungseingaben erfolgen.

Die Oberfläche spiegelt stark und funktioniert

unter Sonnenlicht oder bei schräger Ansicht nur

beschränkt optimal. Andererseits entspricht

das hochwertige LCD-Display allen Anforderungen.

Sämtliche Zeichen sind gut lesbar,

die Leuchtstärke ist angemessen. Der berührungsempfindliche

Bildschirm reagiert präzise

und lässt sich nach kurzer Gewöhnungsphase

intuitiv verwenden.

Formatvielfalt

Der kurze Blick ins Handbuch bleibt dennoch

obligatorisch, da der „O2PMP“ über sehr viele

Einstellmöglichkeiten verfügt. Das flashbasierte

Menü zeigt sich indes aufgeräumt und klar

strukturiert. Minuspunkt: Die Ordner behalten

ihre englische Beschriftung, selbst wenn die

Sprache verändert wird. Das Problem dürfte

aber mit einem Software-Update lösbar sein.

Wer seine Musiksammlung auf den Player transferieren

will, kann fast alle bekannten Formate

nutzen, vom klassischen MP3 bis hin zu echten

Exoten. Im Videosegment sieht die Auswahl

ähnlich umfangreich aus (siehe Tabelle), lediglich

die Unterstützung für MOV- und VOB-Dateien

fehlt. Abspielbar sind bewegte Bilder bis

zu einer maximalen Auflösung von 1 280 × 720

Pixeln (30 fps). Das ganze Vergnügen kann

aufgrund des stabilen, nicht austauschbaren

Lithium-Polymer-Akkus rund sieben Stunden

dauern. Bei reinem Gebrauch im Musikmodus

schafft der Entertainer sogar 18 Stunden. Positiv:

Geladen wird über eine handelsübliche

Mini-USB-Schnittstelle. Wem die Kapazität von

acht, 16 oder 32 Gigabyte nicht ausreicht darf

überdies mit einer SD-Karte nachrüsten. WLAN

oder Bluetooth wurden nicht integriert.

Equalizer nach Wunsch

Soundtechnisch gehört der „O2PMP“ zur Oberklasse

der mobilen Gemeinde, zumindest sofern

beim Gebrauch von Kopfhörern das beiliegende

Modell gegen eine Alternative ausgetauscht

wird. Der Hörtest vermittelt einen blanken,

ausbalancierten Eindruck mit harmonischer

Ausgabe. Pop- oder Rockfans sind bestens

aufgehoben. Der Klirrfaktor liegt bei 0,008 Prozent.

Ein persönlich justierbarer 10-Band-Equalizer

sowie diverse EQ-Presets modifizieren das

Klangbild wunschgemäß. In die gleiche Rubrik

fallen digitale Klangaufbereiter wie VBBE,

Mach3Bass, MP Enhance und 3-D-Surround.

Dem verbauten Monolautsprecher mangelt es

hingegen an Lautstärke sowie allgemeiner Dynamik.

Eine Aufnahmemöglichkeit, Bilder- und

Textdarstellung sowie User-Programme runden

das Paket ab. Kein spektakulärer, jedoch ein

vertrauenswürdiger Player. 1

FAZIT

Top-Touchscreen-Display, viele Formate,

harmonischer Sound mit zahllosen EQ-

Einstellungen vs. mäßige Sortierfunktionen

und viel Gewicht. Kurzum: Ein

Premiumbegleiter für Technikfans.

Mario Hess

Mario Hess

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

65


test

MULTIMEDIA

KURZTESTS

APPLE IN-EARS

Pünktlich zu den neuen iPods stellte Apple im

September 2008 auch die aktualisierten In-

Ears vor. Anders als bei den Vorgängern sollen

die Entwickler nun gute Arbeit geleistet haben,

so Apple-Mitbegründer Steve Jobs. Klanglich

konnten die alten In-Ears von Apple nämlich

nur bedingt überzeugen. Die 79 Euro teuren

Ohrhörer sind kein Schnäppchen, bieten aber

vor allem für iPod- und iPhone-Besitzer praktische

Vorteile. Am Kabel des rechten Ohrsteckers

ist nämlich eine kleine Bedieneinheit

verbaut, mit der sich verschiedene Grundfunktionen

aufrufen lassen. Beim iPod sind dies

neben der Lautstärke auch Befehle wie Play,

Stopp oder Skip. Für das neue iPhone fällt die

Lautstärkeregelung leider weg, hier hätten

Apples Ingenieure vorher etwas weiter denken

können. Dafür lassen sich alle anderen Befehle

nutzen.

Sehr praktisch ist zudem das verbaute, sehr

winzige Mikrofon. So lassen sich auch Gespräche

führen, wenn das Gerät in der Tasche

verweilt. Die iPod-Funktionen kann man durch

mehrmaliges Bestätigen der Taste steuern, so

sorgt ein zweimaliges Drücken für ein Vorskippen

in der Wiedergabeliste. Für die nächste Version

der In-Ears würden wir uns abgerundete

Komponenten am Bedienelement wünschen,

denn leider kann es passieren, dass man hin

und wieder hängen bleibt und so unter Umständen

der Stecker verrutscht. Im Allgemeinen

sitzen die Hörer sehr gut. Apple liefert drei

verschieden große Silikonaufsätze mit. Besonderer

Clou: die mitgelieferten Ersatzschutzkappen

aus Edelstahl. Somit sind die Ohrhörer

sehr langlebig und lassen sich gut reinigen.

Zusätzlich befinden sich für die Hörer selbst

sowie für die Silikonaufsätze passende Transportmöglichkeiten

im Lieferumfang. Klanglich

erzielt Apple mit den neuen Schallwandlern

ein gutes Ergebnis: merklich besser als die

alten In-Ears und klanglich anders ausgeprägt

als viele typische Ohrhörer. So überzeugt der

Sound vor allem bei der Mitten- und Höhenwiedergabe,

schwächelt aber etwas beim Bass.

Dieser ist deutlich dezenter, als man es von In-

Ears eigentlich kennt, und ist daher gerade für

diejenigen geeignet, die auf übertönte Bässe

verzichten wollen. Aufgrund der Steuereinheit

und des Designs bieten sich Apples In-Ears

gerade für den Einsatz mit den hauseigenen

Musik-Playern an. 1

Florian Kriegel

gut

Apple

In-Ears

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

APPLE IN-EARS

Preis/Straßenpreis

79 Euro/75 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

bequemer Sitz

Bass teils etwas schwach

ausgewogener Klang

ERGEBNIS

81 %

Gut

MONSTER CABLE BEATS TOUR

Erst vor wenigen Ausgaben testeten wir die

neuen „Beats by Dr. Dre“-Kopfhörer, nun stellt

Monster Cable mit der „Tour“-Edition die In-

Ear-Variante der neuen Marke vor, für die

der weltberühmte Musikproduzent mit seinem

Namen einsteht. Mit einem Verkaufspreis von

knapp 150 Euro begibt sich der Hersteller

schon in den Bereich des Premiummarktes,

was bei In-Ears nicht nur klanglich eine spürbare

Distanz zu günstigeren Modellen bedeuten

muss. Im Lieferumfang des hochwertigen

Kartons befinden sich neben den Ohrhörern

insgesamt fünf verschiedene Silikonadapter,

darunter zwei Paar im sogenannten Tannenbaumdesign.

Diese ragen besonders weit in

den Ohrkanal. Außerdem sorgt eine hochwertige

Schutzhülle für die sichere Aufbewahrung

der Hörer.

Optisch setzen sich die „Beats“ gekonnt in

Szene und heben sich dabei locker von anderen

Pendants der Mitbewerber ab. Dafür sorgt

nicht nur das markante Rot der Kabel, auch

die Ohrstecker können einen ansprechenden

Auftritt für sich verbuchen. Die Kabel kommen

in flacher Bauweise daher und sind mit einem

knappen Millimeter sehr dünn. Durch die ungewöhnliche

Form wird hartnäckiger Kabelsalat

und Verknoten verhindert. Der 3,5- Zoll-Stecker

ist vergoldet und vermittelt eine hochwertige

Verarbeitung. Dies kann man von den Ohrhörern

nur bedingt behaupten, denn im Detail

wirken deren Materialien eine Spur zu einfach.

Anstelle von Metall kommen am Kabelübergang

z. B. nur Plastikkappen in Chromoptik

zum Einsatz und auch die Plättchen, an denen

das „Beats“-Logo prangt, können nur bedingt

überzeugen. Bei einem derart selbstbewussten

Preis wünschen wir uns dann auch eine bis ins

Detail überzeugende Materialanmutung. Bis

man zum optimalen Sitz der „Beats“ gelangt,

kann es unter Umständen etwas dauern. Leider

sind auch die Silikonaufsätze nicht beschriftet,

sodass man diese erst einmal nebeneinander

legen muss, um die Größen zu vergleichen.

Der Sitz ist dann aber gut, auch wenn er etwas

ungewohnt ist. Klanglich orientiert sich dieser

„Beats“-Ableger vom originalen „Beats by Dr.

Dre“ an eher basslastiger Musik. Denn vor

allem tiefe Frequenzen vermag der Ohrhörer

imposant wiederzugeben. Je nach Musikstück

ist es erstaunlich, wie tief die „Beats“ gehen

können, ohne dabei zu verzerren. Wie bei

vielen In-Ears sind die Mitten und Höhen eine

Spur zu unausgeglichen. Nach einer gewissen

Einhörphase ist das Ergebnis auf jeden Fall

gut, das letzte Quäntchen Abstimmung lassen

die Monster-Hörer dennoch vermissen. Der

Mix aus Lifestyle-Produkt und Qualität ist trotz

allem gelungen, auch wenn der Preis etwas zu

hoch ausfällt. 1

Florian Kriegel

gut

3.2009

Monster Cable

Beats Tour

TESTERGEBNIS

befriedigend

PREIS/LEISTUNG

MONSTER CABLE BEATS TOUR

Preis/Straßenpreis 149,95 Euro/ –

VORTEILE/NACHTEILE

satter Bass

Detailverarbeitung nicht

optimal

markantes Design

ERGEBNIS

80 %

Gut

Bilder: Apple, Monster Cable, Philips

66 DIGITAL TESTED 3.2009 Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft


LESERUMFRAGE

Gewinnen Sie Preise im

Wert von über

11000 Euro ab Seite 13

Drei AV-Receiver mit HD-

Decoder im Vergleich ab Seite 48

A: 4,80 € IPOD I: 5,60 € TOUCH 2G

BeNeLux: E: 5,60 € www.digital-tested.de

4,80 € CH: sfr 7,90

Apple-Trendsetter vs.

Cowon „S9“ ab Seite 65

ENTERTAINMENT PUR

Filmhits, Klassiker und aktuelle Blockbuster

auf DVD und Blu-ray ab Seite 70

Aktuelle Media-Player von

Samsung und Sony ab Seite 66

Neue HD-Modelle 2009 in

der Übersicht ab Seite 10

+ Technik-Highlights 2009 + Workshop: Einmesssysteme + Dreambox „8000“ im Test +

A: 4,80 € I: 5,60 €

BeNeLux: E: 5,60 €

4,80 € CH: sfr 7,90

www.digital-tested.de

„Wanted“ im Test ab Seite 80

+ OLED: TV der Zukunft? + Workshop: TV-Feintuning + Bose-Sounddock + Blu-ray-Player +

„X-Men Origins: Wolverine“ jetzt im Kino

A: 4,80 € I: 5,60 €

BeNeLux: E: 5,60 €

4,80 € CH: sfr 7,90

FOCAL DÔME

Sound aus Frankreich

ab Seite 58

AKTUELLE FILMHITS

„The Spirit“, „Sieben Leben“, „Tintenherz“

und viele mehr im Test ab Seite 70

AV-RECEIVER-VERGLEICH

Brandneu: Onkyos „TX-SR607“

ab Seite 50

Trend: Fernseher mit

Sanyos „PLV-Z700“-Projektor

im Praxis-Check ab Seite 24

5.1-LAUTSPRECHER

Teufels „LT3“ im Hörtest

ab Seite 56

Die aktuellen Einstiegsmodelle von

Samsung und Panasonic ab Seite 26

+ DVB-C: Vantage „HD 8000“ + Media-Player fürs Heimkino + DVD-Rekorder im Härtetest +

HD-CAMCORDER

Canon „HF11“ und

Sanyo „HD1010“

im Check ab Seite 44

ab Seite 18

PHILIPS GOGEAR SPARK

Alles drin, alles dran. Die „GoGear“-Reihe von

Philips war bisher eher für komplexe, etwas anfällige

Produkte bekannt. Das ändert der niederländische

Hersteller mit dem Modell „Spark“,

das trotz quadratisch-kompakter Bauweise

(4,4 × 4,4 × 1,2 Zentimeter) eine umfangreiche

Funktionspalette vorweist. Äußerlich besteht

der schwarz glänzende Begleiter aus solide

verarbeitetem Kunststoff, die Lautstärkewippe

am Rand ist leicht greifbar und der Mini-USB-

Anschluss vorbildlich verschließbar. Wer die

Steuerung sucht, findet jene unter dem farbstarken

OLED-Display (1,46 Zoll, 128 × 128 Pixel).

Den Bildschirm in die gewünschte Richtung

drücken – fertig. Allerdings zeigt die Oberfläche

deshalb auch schnell eine stattliche Sammlung

unschöner Fingerabdrücke. Der Schirm reagiert

außerdem auf Sonnenlicht allergisch, d. h., er

spiegelt stark. Praktisch: Ein beiliegender Gummiüberzug

schützt den „Spark“ vor Stürzen und

ermöglicht die Befestigung an der Kleidung.

Voll aufgeladen schafft die 4-Gigabyte-Variante

knapp 24 Stunden Dauerbetrieb. Eine zusätzliche

Software wird übrigens nicht benötigt,

da die Daten schlicht per Drag and Drop übertragbar

sind. Die Menüführung erschließt sich

intuitiv. Neben reinen Musikfunktionen können

kurze Sprachaufnahmen erstellt sowie JPEG-Bilder

wiedergegeben werden. Akustisch verfügt

der „Spark“ über ansprechende Fähigkeiten,

wenngleich die normale Standardeinstellung etwas

steril klingt. Eine Verbesserung ruft Philips’

Fullsound-Technologie hervor, die den Ton dynamischer

und detailreicher macht. Im Testlauf

bewirkt das Verfahren moderatere Klangverläufe

samt optimierten Höhen. Die Verzerrung liegt

bei angemessenen 0,005 Prozent. Sechs Equalizer-Presets

sind integriert, um den Sound an

das jeweilige gespielte Genre (Funk, Hip-Hop,

Jazz, Rock, Techno, Klassik) anzupassen. Insgesamt

eine ordentliche Performance. Puristisch

ist einzig die Anzahl an Formaten. MP3, WMA,

WAV – schon ist das Ende der Fahnenstange

erreicht. Einen Pluspunkt verdient sich das Gerät

durch die Anzeige von Titel, Interpret sowie

CD-Cover während der Wiedergabe. Die Kennzeichnung

als bleifrei gelötetes Produkt erfreut

die Ökobilanz. Selbst wenn der letzte Funke der

Begeisterung aufgrund fehlender Videos bzw.

mangels Radios ausbleibt, so überzeugt der

„Spark“ als feiner MP3-Würfel zum adäquaten

Preis. 1

Mario Hess

PHILIPS GOGEAR SPARK 4GB

Preis/Straßenpreis

69,99 Euro/59 Euro

VORTEILE/NACHTEILE

kompakt, mit vielen Extras Display spiegelt stark

guter Sound

Fingerabdrücke

unvermeidlich

unkompliziert

kein Radio

ERGEBNIS

72 %

gut

3.2009

Philips

GoGear Spark

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

Gut

NIMM 3, BEZAHL 2!

1.2009 Februar/März D: 3,99 €

BLU-RAY-VORABTEST

Die Winterkracher „Hellboy II“ und

2.2009 April/Mai D: 3,99 €

184 TESTS

HEISSE TECHNIK

FÜR KALTE TAGE

37 Zoll und 40 Zoll – LCD, LED und 200Hz getestet ab Seite 16

BLU-RAY-SETS

Komplettanlagen von

2.1 bis 7.1 im Vergleich ab Seite 25

Ich abonniere die DIGITAL TESTED ab der nächsten Ausgabe/ab Ausgabe ____ /frei Haus für 3 Ausgaben zum Preis von 2 für nur 7,98 Euro

(Dieses Angebot gilt nur für Deutschland). Abonnement gilt für 3 Ausgaben und verlängert sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr zu den dann gültigen Konditionen,

wenn nicht binnen 7 Tagen nach Erhalt des 2. Heftes per Post oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.

Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:

184 TESTS

GALAKTISCH!

42-Zoll-LCDs von Toshiba, Philips und LG ab Seite 19

FLAGGSCHIFF

Onkyos Alleskönner

„TX-SR876“ im Test ab Seite 50

KLANGWELTEN

3.2009 Juni/Juli D: 3,99 €

169 TESTS

Multimedial

FLACHBILD-TVs

Samsungs 6000er-LED-Fernseher gegen LCD und Plasma

HDTV-Camcorder

FULL-HD-Einstieg

BLU-RAY-PLAYER

3 „DIGITAL TESTED“-Ausgaben

zum Preis von 2

für 7,98 ¤

Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von 2

Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei

der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post

oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag

der Absendung (Poststempel genügt).

Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an (03 41) 1 49 55-11 oder mit der Post senden.

www.digitalfernsehen.de

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

67


test

MULTIMEDIA

DVB-T-VIDEO – KOMBIBOX IM MINI-FORMAT

Camping-TV

Wer unterwegs nicht auf sein Fernsehprogramm verzichten möchte,

braucht einen mobilen DVB-T-Empfänger. Von Hauppauge gibt es für

solche Zwecke nun den „myTV Player“.

Ein DVB-T-Begleiter für die Westentasche:

12,2 × 7,8 × 1,84 Zentimeter misst

der kompakte Mini-Fernseher, dessen

Gehäuse sehr solide wirkt. Äußerlich sorgt

ein mattschwarzer Kunststoffüberzug für eine

rutschfeste Handhabung, der metallische

Rahmen bietet Stabilität. Mit 200 Gramm

Gewicht ist das Gerät zudem vergleichsweise

leicht. Designtechnisch bleibt „myTV Player“

eher schlicht. Im Mittelpunkt steht natürlich

das 3,6-Zoll-TFT-LCD-Display. Die Auflösung

beträgt 320×240 Pixel, entspricht also einem

4 : 3-Bild. Kritikpunkt: Zwar lässt sich das Format

per Knopfdruck auf TV-Widescreen umschalten,

das Ergebnis wirkt jedoch gestaucht.

Die Bedienelemente sind frontal angebracht

und deutlich beschriftet. Im Metallrahmen

stecken überdies eine ausziehbare, flexible

Antenne, eine externe Antennenschnittstelle,

der SD/MMC-Speicherkarten-Slot, die

Tastensperre sowie vier weitere Anschlüsse

(Kopfhörer, Stromversorgung, USB, AV-Out).

Praktisch sind die beiliegende Tasche und

die zusätzliche Antenne samt magnetischem

Standfuß.

FAZIT

Für alle, die gerne ihr TV-Gerät mitnehmen:

Der „myTV Player“ ist eine benutzerfreundliche

Lösung, die neben

dem DVB-T-Empfang auch Video- und

MP3-Funktionen integriert.

Mario Hess

Einfache Kanalsuche

Dank aufgeräumter Menüoberfläche und intuitiver

Benutzerführung gelingt die Steuerung

ohne Schwierigkeiten. Direkt beim Start des

TV-Modus beginnt das Gerät mit dem automatischen

Sendersuchlauf. Per OK-Button wird

die Senderliste aktualisiert, später ist der Vorgang

beliebig oft wiederholbar. Eine Einzelanalsuche

existiert nicht. Je nach Wunsch sind

die Sender sortierbar. Während des laufenden

Fernsehbetriebs besteht die Möglichkeit, zusätzliche

Parameter zu verändern bzw. den

elektronischen Programmführer (EPG) einzusehen.

Im Abschnitt „Systemeinstellungen“

finden sich unter anderem die Optionen für

Sprache/Region, Sound-Setup und Zeiteinstellung.

Als Negativmerkmal fiel auf, dass

manche Beschreibungen wie „Software-Aufsteigen“

Stilblüten aus schlechten Übersetzungen

der englischen Vorlage sind. Gemeint

ist hier ist übrigens „Upgrade“. Die Akustik

aus den integrierten Stereoboxen klingt leicht

blechern, aber insgesamt ordentlich.

Multifunktionale Anwendung

Neben der eigentlichen TV-Funktion kann

der „myTV Player“ MPEG-/AVI-Videos, MP3-

und WAV-Dateien sowie JPEG-Bilder von SD-

Karten nutzen. Steuervorgänge reagieren

dann auf die Tasten an der Gerätoberseite.

Werden nur Videos abgespielt, reicht der

Lithium-Ionen-Akku knapp vier Stunden, der

TV-Betrieb reduziert die Dauer auf drei Stunden.

Über ein Adapterkabel agiert das Gerät

zusätzlich als DVB-T-Decoder für normale

Fernseher. Beim Testlauf in Leipzig wurden

die Sender im VHF- sowie im UHF-Frequenzband

problemlos gefunden. Der Tuner eignet

sich sogar für schwächere Empfangszonen.

Leider fehlen Fernbedienung und Kopfhörer

im Lieferumfang. Der Sichttest ergab ein zufriedenstellendes

Bild, das keine Pixelfehler

aufwies, aber angesichts der geringen Auflösung

schnelle Bewegungen mit minimaler

Unschärfe quittierte. Sonneneinstrahlung

mag das spiegelnde Display indes kaum.

Für den Campingausflug oder den Besuch im

Park reicht die Qualität trotzdem. Der zweite

Zuschauer darf von der Seite einen ebenfalls

ungetrübten Blick riskieren. 1

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Hauppauge

Modell (Version) myTV Player, Modell 352

Preis/Straßenpreis

149,99 Euro/120 Euro

Größe (B/H/T)

122 × 78 × 184 mm

Gewicht

200 g

Informationen

www.hauppauge.de

Lieferbar seit

erhältlich

Ausstattung

Analogtuner

Aktivitätsanzeige

Antenne/Fernbedienung

Tuner

sonstiges Zubehör

DVB-T

DMB

DVB-H

Tasche, TV-Adapterkabel,

Antenne mit Magnetfuß

Display

LCD

Display-Auflösung 320 × 240

Größe Display

Energieversorgung

Akkulaufzeit (Stunden)

Anschlüsse

Tuner-Emfindlichkeit

Ladegerät

Funktion

Audioformate

3,6 Zoll

Lithium-Ionen

3–4 h

Kopfhörer, Mini-USB,

SD-Karten-Slot, AV-Out, ANT.ENT

MP3

WMA

WAV

–70 dB

AAC

sonstige Audioformate –

Videoformate

Bildformate

Extras

VORTEILE/NACHTEILE

Video-, MP3-Funktion

ordentlicher Empfang

einfache Bedienung

BEWERTUNG

MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4/ISO

MP4, DivX 4.0/5.0, Xvid

JPEG

DVB-T-Radio, Spiele, EPG

keine Fernbedienung

dürftige Lautsprecher

unhandliche Anleitung

Praxis

Installation sehr gut 8,5/10

Bedienung gut 10/15

Ausstattung gut 11/15

Wiedergabequalität gut 21/30

Empfang befriedigend 6/10

Gesamt

56,5 von 80 Pkt.

Preis/Leistung

gut

ERGEBNIS

71 %

gut

Hauppauge

myTV Player Modell 352

TESTERGEBNIS

gut

3.2009

PREIS/LEISTUNG

Gut

Bilder: Hauppauge, Stock.xchng

68 DIGITAL TESTED 3.2009


Bilder: Toshiba, Stock.xchng

gut

Thoshiba

JournE M400

TESTERGEBNIS

gut

PREIS/LEISTUNG

3.2009

MEDIA-PLAYER MIT DVB-T: TOSHIBA „JOURNE M400“

Bild im Rahmen

Digitaler Bilderrahmen oder portabler Multimedia-Player? Beim

„JournE M400“ konnte sich Toshiba nicht wirklich entscheiden und packte

beides in ein Gerät – inklusive DVB-T für den mobilen TV-Empfang.

Auf den ersten Blick wirkt das Gehäuse

des „JournE M400“ tatsächlich

wie eine fortschrittliche Variante

des digitalen Bilderrahmens. Eingefasst von

einer schwarz glänzenden Frontumrandung

liegt ein 4,3-Zoll-Touchscreen-LCD mit einer

Auflösung von 480 × 272 Pixeln (WQVGA). An

den Seiten sind Mini-USB-, Kopfhörer- sowie

Micro-SD-Schnittstellen auffindbar. Innerhalb

des Gehäuses (12 × 8 × 1,72 Zentimeter)

verstecken sich zudem eine ausziehbare

DVB-T-Antenne und ein Mono-Lautsprecher.

Dementsprechend tendiert Toshibas Entwicklung

wohl eher in Richtung multifunktionaler

Allrounder.

Sprachliche Mankos

Primär agiert der Player als Empfangsbasis für

das digitale terrestrische Fernsehen, kurz DVB-

T. Ein automatischer Suchlauf verschafft dem

„M400“ Zugang zu den TV-Programmen im

Sendegebiet. Beim Testlauf vor Ort in Leipzig

wurden sämtliche 16 Sender (VHF- und UHF-

Frequenzband) ohne Schwierigkeiten gefunden.

Ebenso die ortsansässigen Radioinhalte.

Für Randgebiete ist er aber nicht wirklich geeignet.

Die Bildqualität ist insgesamt akzeptabel

bis gut. Aufgrund der leicht matten Display-

Oberfläche entstehen nur tolerable Reflexionen

des Sonnenlichts, sodass der Außeneinsatz

gewährleistet bleibt. Positiv: Ein komfortabler

Programmführer präsentiert je nach Angebot

eine übersichtliche Einzelkanalvorschau. Bis

zu sechs Sender lassen sich alternativ in einer

Übersicht samt Bild nebeneinander visualisieren.

Wer mag, kann per „Herz“-Button seine

persönliche Favoritenliste erstellen. Als obligatorisch

erweisen sich unter anderem TV-Zoom,

Kindersicherung, Kanalsperre oder Untertitelanzeige.

Manko des Geräts ist die bisweilen

ärgerliche Beschriftung bestimmter Menüangaben.

Textliche Informationen werden mit

abgebrochenen Meldungen quittiert, Umlaute

im EPG zeitweise gänzlich ignoriert. Uns fehlen

zudem ein paar Modifizierungsoptionen für

Kontrast bzw. Farbwiedergabe. Andererseits

verfügt der „M400“ über diverse Zusatzfeatures

wie Video-, Foto- und Musikmodus. Leider

existiert keine interne Speicherkapazität,

weshalb die Funktionen nur mit eingelegter

SD-Karte anwählbar sind.

Für Durchschnittszuschauer

Videos und TV-Bild können variabel als

4 : 3-Version (Letterbox/Panscan) oder 16 : 9-

Variante angesehen werden. Die Bedienfelder

sind angenehm groß, allerdings optisch puristisch

gehalten. Der Touchscreen selbst reagiert

zügig und nach der Kalibrierungsphase präzise

auf die Kommandos. Trotzdem bedarf die Steuerung

eines gewissen Feingefühls – nichts

für Grobmotoriker. Akustisch überrascht die

kräftige, kaum verzerrte Ausgabe des hinteren

Lautsprechers. Die Wiedergabe per Kopfhörer

(nicht beiliegend) kommt eher durchschnittlichen

Hörgewohnheiten entgegen, klingt

transparent und unaufdringlich. Abspielbar

sind normale Formate wie MP3 und AVI. Den

angebrachten Ständer aufklappen, Antenne

raus – dank unkomplizierter Handhabung sowie

des umfangreichen Funktionsumfangs ist

der „JournE M400“ eine gute Lösung für sommerlichen

Outdoor-TV-Spaß, sofern der Besitzer

sich im DVB-T-Kerngebiet aufhält. 1

FAZIT

Der Bilderrahmen, der ein schnörkelloser

Multimedia-Player ist. Überall einsetzbar

und optisch wie akustisch ein idealer

Sommerbegleiter. Sprachlich darf die

Software aber nachgebessert werden.

Mario Hess

AUSSTATTUNG

Allgemein

Hersteller

Toshiba

Modell (Version)

JournE M400

Preis/Straßenpreis

169 Euro/140 Euro

Größe (B/H/T)

120 × 80 × 17,2 mm

Gewicht

166 g

Informationen

www.toshiba.de

Lieferbar seit

erhältlich

Ausstattung

Analogtuner

Aktivitätsanzeige

Antenne/Fernbedienung /

Tuner DVB-T/DMB/DVB-H / /

sonstiges Zubehör

1-GB-Micro-SD-Karte,

SD-Adapter, Handgurt

Display

Touchscreen-LCD

Display-Auflösung

480 × 272 Pixel

Größe Display

4,3 Zoll

Energieversorgung

Lithium-Ionen

Akkulaufzeit

3 h

Anschlüsse

Kopfhörer, Mini-USB,

SD-Kartenslot

Tuner-Emfindlichkeit

–60 dB

Ladegerät

Funktion

Audioformate

sonstige Audioformate

Videoformate

Bildformate

Extras

MP3

VORTEILE/NACHTEILE

multifunktionell

günstig

präziser Touchscreen

BEWERTUNG

WMA

WAV

AAC

AVI

JPEG, BMP

DVB-T-Radio, Video, MP3-Player,

Foto, EPG

Textfehler

lange Umschaltzeiten

kein externer Antennenanschluss

Praxis

Installation gut 8/10

Bedienung gut 11/15

Ausstattung gut 12,5/15

Wiedergabequalität gut 23/30

Empfang befriedigend 6/10

Gesamt

60,5 von 80 Pkt.

Preis/Leistung

gut

ERGEBNIS

76 %

Gut

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

69


entertainment

Aktuelle DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen

EINFACH MAL BLAUMACHEN

Sicherlich wollen wir Sie nicht dazu

auffordern, sofort alles stehen und

liegen zu lassen. Stattdessen widmet

sich diese Ausgabe verstärkt dem künftigen

DVD-Nachfolgeformat, der Blu-ray Disc. Inzwischen

erscheinen die meisten aktuellen

Filmtitel parallel auf dem klassischen Medium

und auf der blauen Scheibe. Das ist

insbesondere für Besitzer des notwendigen

Equipments eine erfreuliche Tatsache. Wer

demnach über einen Full-HD-Fernseher sowie

das passende 5.1-Audiosystem verfügt, sollte

eventuell jetzt den Player aufrüsten. Nur

mit dem richtigen Ausgangsmaterial macht

die höhere Auflösung bzw. der Surround-

Klang richtig Sinn. Keine Sorge, die alten Silberlinge

sind weiterhin abspielbar. Welche

Blu-rays in den folgenden Wochen das Beste

aus dem Format herausholen, verraten wir Ihnen

auf insgesamt acht Spezialseiten. Unter

anderem finden Sie dort die Comicadaption

„The Spirit“, die sich visuell an Frank Millers

„Sin City“ anlehnt. Ausgerechnet der genannte

Zeichner übernahm selbst die Regie. Ob

das eine gute Entscheidung war? Ebenfalls

frisch eingetroffen: Die originale UK-Version

der Guy-Ritchie-Räuberpistole „RocknRolla“.

Gerade noch im deutschen Kino, jetzt schon

auf Blu-ray in englischer Sprache erhältlich.

Sofern Sie britisch-coolen Humor inklusive

einer rasanten Inszenierung mögen, liegen

Sie mit dieser stilistischen Fingerübung exakt

richtig. Selbstverständlich darf Baz Luhrmanns

Epos „Australia“ nicht fehlen. Wo,

wenn nicht im Heimkino, kommen die breit

bebilderten Landschaftsaufnahmen derart

effektvoll zur Geltung? Für alle, die dennoch

lieber bewährte DVD-Kost erwerben wollen,

hat unsere Redaktion diesmal das Actionund

Science-Fiction-Segment geplündert.

Jason Statham tritt mächtig das Gaspedal

durch, Horror-Ikone Bruce Campell verfilmt

sein Leben und die „Futurama“-Crew durchquert

letztmalig den Weltraum. Für jeden

dürfte etwas dabei sein. Wir wünschen einen

angenehmen Sommerbeginn mit viel blauem

Himmel! 1

Mario Hess

DEMNÄCHST AUF DVD

Nach Erscheinen dieser Ausgabe sind folgende

DVDs im Handel erhältlich:

Vicky Christina Barcelona 18. Mai 2009

Der seltsame Fall des

Benjamin Button

25. Mai 2009

Saw V – Unrated 1. Juni 2009

Transporter 3 5. Juni 2009

Twilight 8. Juni 2009

Bolt –

Ein Hund für alle Fälle

18. Juni 2009

DIGITAL TESTED bewertet DVDs und Blu-rays in den Disziplinen „Bild“, „Ton“ und „Extras“. In jedem Teilbereich können insgesamt

maximal zehn Punkte erreicht werden. Somit ergibt sich eine Gesamtpunktzahl aus allen drei Disziplinen von höchstens 30

Punkten. Das Ergebnis bewertet die technische Ausstattung der Disc. Den Film beurteilen wir per Fünfsterne-System. Bei der

Filmwertung werden keine Punkte vergeben. Verteilt wird wie folgt:

Filmwertung:

STERNE

Punkte Sehr gut Gut Befriedigend Ausreichend Mangelhaft Ungenügend

SO BEWERTEN WIR

TONTEST

Dolby Digital und DTS bieten heute schon

bis zu acht Kanäle (7.1), die, richtig genutzt,

tollen Raumklang erzeugen können.

DIGITAL TESTED prüft Tonformat und Klang,

wobei nicht gemessen, sondern gehört wird.

Schließlich geht es beim Thema Heimkino

um den Spaß am Erlebnis. Dabei berücksichtigen

wir in jedem Fall die Originalmischung

eines Films. Liegt von einem Film, der 30

Jahre alt ist, nur eine Mono-Mischung vor,

so ist dies das Format, das die DVD oder

Blu-ray bieten sollte. In Fällen von Klassikern

bewerten wir dementsprechend nur die

zutreffenden Kategorien. Zum Testen ziehen

wir jeweils die deutsche Tonspur und die

Originalsprache heran. Die Disc muss sich

in fünf Kategorien bewähren: Je zwei Punkte

sind maximal zu erreichen bei „Tonformat“

(also z. B. DTS und Dolby Digital Surround),

„Raumklang/Raumtiefe“ (Wird das Heimkino

mehrdimensional ausgenutzt?), „Rauschen“,

„Dynamik“ (Erleben wir beim Test

einen lebendigen Ton, der die Lautsprecher

entsprechend der Filmhandlung belastet?)

und „Verständlichkeit der Dialoge“.

BILDTEST

Die DVD oder Blu-ray wird im Bildtest nicht nur am klassischen Fernseher

geprüft, sondern auch auf einem hochauflösenden HDTV-Beamer mit digitaler

Signalzuführung an einer Leinwand mit einer Bilddiagonale von 3,35

Meter. Wir prüfen wiederum fünf Kategorien, wobei jeweils maximal zwei

Punkte zu erreichen sind. Insgesamt kann die Disc im Bildtest also zehn

Punkte erhalten. DIGITAL TESTED achtet auf „Kontrast“ und „Schärfe“,

„Nachzieheffekte/Artefakte“ (also Ruckler, Standbilder, digitale Fehler,

doppelte Konturen), „Farbdarstellung“ (feine Farbabstufungen sollten

zur Geltung kommen) und „Schwarzwert“ (d. h. am Fernseher wird getestet,

wie tief das Schwarz in dunklen Szenen wirklich ist). Bei Klassikern

schaut DT besonders bei der Farbdarstellung auf eine sorgfältige Restaurierung.

Auch hier bewerten wir nur zutreffende Kategorien.

EXTRAS

DVDs und Blu-rays machen viel Spaß, weil sie Zusatzmaterial mit einem

echten Mehrwert enthalten. DIGITAL TESTED schaut nach, ob ein informatives

Booklet vorhanden ist und bewertet die „Gestaltung des Menüs“. Maximal

zwei Punkte sind hierbei zu erreichen, wenn es animiert ist oder sonstige Besonderheiten

aufweist. Statische Menüs erhalten einen Punkt. Der „Umfang

des Bonusmaterials“ wird ebenfalls mit maximal zwei Punkten bewertet.

Beim „Inhalt“ achtet die Redaktion darauf, ob das Material interessant und

vielschichtig ist, dann gibt es zwei Punkte. Zudem honorieren wir das Fehlen

von „Werbung“. Hier gibt es Punktabzug, wenn das Bonusmaterial lediglich

aus Werbung für diesen oder andere Filme besteht. Insgesamt sind, wie auch

im Bild- und Tontest, zehn Punkte zu erreichen.

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng

70

DIGITAL TESTED 3.2009


ALLES IN BLAU

Blu-ray – Hintergründe, Produkte, Tests

NEU

am Kiosk!

Jetzt neu am Kiosk

und täglich aktuell unter www.bluray-vision.de


entertainment

DVD

LAKEVIEW TERRACE Regie: Neil LaBute, US 2008

DRAMA

FILMINHALT:

Vertrieb: Sony Pictures

Bildformat: Widescreen (2,40:1),

anamorph

Tonformate: Dolby Digital 5.1

Darsteller: Samuel L. Jackson, Kerry

Washington

Laufzeit: 106 min

FSK:

ab 12 Jahren

Preis: 18 Euro

Veröffentlichung: 19. Mai 2009

Handlung: Der urbane Albtraum beginnt für Chris

(Patrick Wilson) und seine afroamerikanische

Ehefrau Lisa beim Umzug ins San Fernando Valley,

Los Angeles. Beide beziehen ihr Traumhaus,

geraten allerdings unversehens mit Nachbar

Abel Turner (Samuel L. Jackson) aneinander.

Der schwarze Cop wacht über die allgemeine

Ordnung der Gemeinde. Seine eigenen Kinder

erzieht er streng. Von der gemischtrassigen

Beziehung des ankommenden Paars sowie deren

linksliberaler Einstellung hält Turner jedoch

schon von Anfang an nichts. Jene Ablehnung

bekommen die beiden Neuankömmlinge deutlich

zu spüren. Zunächst formuliert Turner seine

Prinzipien höflich, später provoziert er öffentlich

Streit. Turner überschreitet die letzte Grenze.

Als Chris und Lisa ihre Privatsphäre schützen,

eskaliert die Situation.

Film: Nach dem gescheiterten Ausflug ins Horrorgenre

(„Wicker Man“) kehrt Regisseur Neil

LaBute („Besessen“) glücklicherweise ins ernste

Fach zurück – mit einem schweren Rassismus-

Stoff samt vertauschten Rollen. Die Rolle des

erzkonservativen Polizisten wird diesmal durch

einen schwarzen Darsteller vertreten. Überhaupt

lösen sich viele Figuren von üblichen Klischees.

Ganz behutsam steigert LaBute die Spannung,

bis der Thriller leider erstaunlich konventionell

endet. Wissenswert: Im Distrikt „Lakeview Terrace“

verprügelten 1991 weiße Polizisten den

Afroamerikaner Rodney King an einer Tankstelle.

Der spätere Verlauf der Gerichtsverhandlung

löste starke Unruhen in L.A. aus.

DVD: Nicht ein sonnig-gelber, sondern ein grünlicher

Farbton beherrscht die Darstellung des

US-Westküstenstaats. Häufig überstrahlt das

Bild. Audiotechnisch liegt der Schwerpunkt auf

den Dialogen, wobei die wenigen Akustikeffekte

gefällig wirken. Der Score unterstreicht die Dramatik.

Im Bonusmaterial sind insbesondere der

Blick hinter die Kulissen sowie entfallene Szenen

interessant. Audiokommentar und Trailer

beschließen die Scheibe. 1

BEWERTUNG DVD

Bildqualität 7/10

Tonqualität 7/10

Bonusmaterial 6/10

Kurzfazit: Sprödes Rassismus-Drama mit

vertauschten Rollen und vorhersehbarem

Ende. Trotzdem sehenswert, vor allem dank

Samuel L. Jackson.

MY NAME IS BRUCE – LIMITED EDITION Regie: Bruce Campell, US 2008

DVD- NEUHEITEN

HORROR

FILMINHALT:

Vertrieb: Alive AG

Bildformat: Widescreen (2,35:1),

anamorph

Tonformate: Dolby Digital 5.1

Darsteller: Bruce Campbell, Janelle

Farber, Adam Boyd

Laufzeit: 81 min

FSK:

ab 16 Jahren

Preis: 23 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: Am Set seines nächsten Videotheken-Blockbusters

„Cave Alien 2“ lief gerade

noch alles (mehr oder weniger) rund, als sich

Darsteller Bruce Campell plötzlich in Gold Lick,

Oregon wiederfindet. Deren Einwohner entführten

den egozentrischen Star kurzerhand, da sie

ihn im Kampf gegen einen China-Dämon auf dem

benachbarten Friedhof benötigen. Jener tötet –

schaurig, schaurig – alle Anwesenden ohne

Gnade. Warum ausgerechnet Bruce das Problem

lösen soll? Weil Gothic-Teen Jeff, der größte existierende

Campell-Fan, mit dem Unterschied zwischen

Realität und Fiktion schwer klarkommt.

Freibier sowie das tiefe Dekolleté von Jeffs Mama

halten den Leinwandhelden zunächst zurück.

Doch als der bärtige Untote erscheint rennt

Bruce um sein Leben!

Film: Eine satirische Huldigung von Bruce

Campell, mit Bruce Campell, an Bruce Campell.

Im Grunde reicht jene Inhaltsangabe, um die

Zielgruppe exakt zu definieren. Wer das bisherige

Gesamtwerk des Schauspielers („Evil

Dead“, „Bubba-Ho-Tep“) mag, darf sich auch

hier gut unterhalten fühlen. Selbst wenn manche

Gags (z. B. das Trinken aus einer Flasche

voll Urin) gründlich in die Hose gehen und sich

andere Scherze nur eingeweihten Anhängern

erschließen, gefällt das Resultat durch die ordentliche

Portion Selbstironie. Außerdem haben

wir ein Herz für Gummi-Bösewichte.

DVD: Qualitativ reichen weder Bild noch Ton

über den normalen Standard einer Low-Budget-Produktion

hinaus. Kompressionsartefakte

sowie stetiges Bildrauschen begleiten die Ereignisse.

Beim Klang empfehlen wir die originale

Tonspur, obwohl diese nur geringfügig ausgewogen

ausfällt. Indes hören sich die Stimmen deutlich

besser an. Überzeugend ist hingegen das

witzige Bonusmaterial, darunter ein launiger Audiokommentar,

das abgedrehte Making-of und

Extras zu „Cave Alien 2“. Fans kaufen übrigens

die Limited Edition mit zwei DVDs. 1

BEWERTUNG DVD

Bildqualität 5/10

Tonqualität 6/10

Bonusmaterial 8/10

Kurzfazit: Lang lebe der Trash-König!

Diese Bruce-Campell-Horror-Show ist unentbehrlich

für Fans und leidlich amüsant

für den Rest der Menschheit.

Bilder: Alive AG, Sony Pictures, Universal Pictures

72

DIGITAL TESTED 3.2009


DEATH RACE Regie: Paul W. S. Anderson, US 2008

ACTION

FILMINHALT:

Vertrieb: Universal Pictures

Bildformat: Widescreen (2,35:1)

anamorph

Tonformate: Dolby Digital 5.1

Darsteller: Jason Statham, Joan

Allen, Ian McShane

Laufzeit: 106 min

FSK:

ab 18 Jahren

Preis: 24 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: Im Jahr 2012 ist die amerikanische

Wirtschaft am Boden, profitgierige Konzerne

beuten ihre Arbeitskräfte aus und ein faschistisches

Regime regiert die Staaten. Flucht vor

der Realität bieten lediglich brutale Wettkämpfe,

die gegen hohe Gebühren live im Internet

übertragen werden. Das bekannteste Spektakel

ist derzeit ein Wagenrennen auf der Gefängnisinsel

Terminal Island: Death Race. Schwer

gepanzerte Autos, bewaffnet mit einem gigantischen

Arsenal an Schnellfeuergewehren oder

Flammenwerfern, drehen ihre Runden, bis kein

Fahrer mehr übrig bleibt. Hinter den Steuerrädern

sitzen ausgewählte Häftlinge, denen nach

fünf siegreichen Einsätzen die Freiheit winkt

– oder vorher ein Begräbnis. Augenblicklich

benötigt die skrupellose Gefängnisdirektorin

Hennessey (Joan Allen) jemanden, der in die

Maske des verstorbenen Favoriten Frankenstein

(David Carradine) steigt. Ihr potenzielles Opfer

ist der ehemalige Speedway-Champion Jensen

Ames (Jason Statham), der kürzlich neben

seiner ermordeten Frau aufgefunden wurde.

Frankenstein trennte nur noch ein Sieg von der

Entlassung und ohne diese Attraktion sinken

die Einschaltquoten. Unterstützung findet Ames

bei dem stoischen Mechaniker „Coach“ (Ian

McShane) sowie seiner Beifahrerin Elizabeth

(Natalie Martinez). Die Ampel schaltet auf Grün!

Fahr oder stirb!

Film: Weshalb Regisseur Paul W. S. Anderson

(„Resident Evil“) ausgerechnet dem Trash-Klassiker

„Death Race“ ein Remake verpasste, war

Cineasten lange ein Rätsel. Schließlich war

der Vorgänger ein satirisch-komödiantischer

Low-Budget-Streifen aus der Schmiede von Roger

Corman. Der aktuelle Film destilliert lediglich

das testosteronhaltige Material und dreht

mächtig an der Temposchraube. Humorige Einlagen

streicht Anderson gänzlich. Stattdessen

setzt er wie gewohnt auf visuelle Effekte sowie

jede Menge Blechschäden. Krawallkino ohne

Schnörkel oder Sentimentalität. Überraschenderweise

gelang eine adäquate, schauspielerisch

hochwertige Besetzung, unter anderem

mit dem britischen Edelmimen Ian McShane

(„Deadwood“) und Joan Allen („Pleasantville“).

In der Hauptrolle darf idealerweise „Transporter“-Ikone

Jason Statham den coolen Fahrzeugpiloten

geben. Ein Beleg dafür, dass er momentan

den einzig echten Actionhelden des Filmbusiness

darstellt. Obwohl die Handlung kaum

mehr als ein Aufhänger für benzingetränkte

Stunts sein soll und ansonsten Klischee an

Klischee reiht, kommt genügend Spannung auf.

Mitunter erinnert die Inszenierung an Videospiele:

Wenn Statham und Co. über Symbole am

Boden brettern, die ihre Waffen oder das Verteidigungsequipment

freischalten, dann grinsen

Konsolen-Junkies breit. Brennendes Vollgummiprofil,

stählerne Boliden, Outlaw-Charaktere –

im Dauerfeuer der Maschinengewehre, das die

Story zerlegt, hilft nur das Abschalten des Gehirns.

Hartes Popcornkino für Männer.

DVD: Das futuristische Design der Gefängnisinsel

wirkt grau und heruntergekommen. Ein

kontrastiv überzogener Optikstil mit nur sehr

wenigen bzw. schwachen Farben. Bisweilen

scheint sich auch die Kamera an PC-Vorbildern

zu orientieren. Heulen die Motoren auf,

beginnt überdies schon das nächste Rennen

mit wummernden Zusammenstößen und Explosionen,

die lautstark aus dem 5.1-System

krachen. Im Grunde staucht der Geräuschpegel

den Zuschauer während der Wettkampfphasen

auf dem Sofa zusammen. Dynamisch, wuchtig,

kraftvoll. Die Abmischung ist ebenfalls dynamisch

und äußerst gelungen. Das Bonusmaterial

entspricht der soliden Standardausstattung,

wobei besonders das Making-of „Wie man ein

Death Race macht“ inhaltlich überzeugt. Des

Weiteren existieren ein angenehm informativer

Audiokommentar sowie eine Stunt-Analyse. Genügend

Stoff für den zwischenzeitlichen Boxenstopp.

Trailer gibt’s obendrauf. 1

BEWERTUNG DVD

Bildqualität 7/10

Tonqualität 8/10

Bonusmaterial 5/10

Kurzfazit: Ready, set, go! Abgefahrene

Action mit adrenalinhaltigen Stunts. Bitte

Hirn abschalten und von der dröhnenden

Inszenierung in den Sitz drücken lassen.

DVD- NEUHEITEN

WWW.DIGITAL-TESTED.DE 73


entertainment

DVD

FUTURAMA: LEELA UND DIE ENZYKLOPODEN Regie: Peter Avanzino, US 2008

ANIMATION

FILMINHALT:

Vertrieb: 20th Century Fox

Bildformat: Widescreen (1,78:1)

anamorph

Tonformate: Dolby Digital 5.1

Laufzeit: 85 min

FSK:

ab 12 Jahren

Preis: 15 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: Bye bye, Mars Vegas. Das Spielerparadies

hat ausgedient und wird umgehend durch

eine modernere Version ersetzt. Ökologisch

gesehen ist der Bau allerdings eine Katastrophe.

Gott sei Dank gibt’s die notwendige Unbedenklichkeitsstudie

von Professor Hubert J.

Farnsworth gegen geringen Aufschlag. Die restliche

Planet-Express-Crew verfolgt das korrupte

Treiben skeptisch. Am Rande skandieren aktive

Öko-Feministinnen „Haltet den Roten Planeten

grün!“, während Leela den letzten Wüstensandegel

rettet. Fry entdeckt zwischenzeitlich, dass

er plötzlich Gedanken lesen kann, und Bender

bändelt mit der Geliebten des ortsansässigen

Roboter-Mafia-Chefs an. Verwirrend? Kein Wunder,

denn schließlich ist das hier „Futurama“.

Schlussendlich treffen sich alle bekannten Gesichter

des Comicuniversums auf dem intergalaktischen

Golfplatz, um einen Kampf uralter

Mächte zu entscheiden.

Film: Es heißt wohl Abschied nehmen von Matt

Groenings Science-Fiction-Satire. Zumindest

vorerst ist dies der letzte abendfüllende Spielfilm.

Vor dem endgültigen Finale entzünden die

Macher jedoch nochmals ein gelungenes Gag-

Feuerwerk. Fry, Bender und Co. treffen einen

ausgeflippten Geheimbund mit Silberfolie auf

den Köpfen, Zapp Brannigans Libido geht auf die

Jagd nach Leela und Snoop Doggs eingemachte

Präsenz darf den Richter mimen. Anspielungen

auf die Tatsache, dass es sich um die finale Folge

handelt, dürfen natürlich nicht fehlen. Planet

Express verkündet per Banner: „Going Out Of

Business Forever! Again!”, also „Geschäftsaufgabe!

Schon wieder!“ Tröstlicherweise lässt die

Geschichte aber immerhin noch Raum für eine

sechste Staffel.

DVD: Das Glücksrad des Bonusmaterials ist bis

zum Rand vollgestopft. Ein recht belangloser

Audiokommentar und das animierte Storyboard

gehören zu den vernachlässigbaren Extras, während

„Bender’s Kino Knigge“, entfallene Szenen

oder „Zapp’s Liebestipps“ das Zwerchfell reizen.

Die Bildqualität überschreitet selten die übliche

TV-Performance und neigt zu kleineren Artefakten.

1

BEWERTUNG DVD

Bildqualität 7/10

Tonqualität 6/10

Bonusmaterial 8/10

Kurzfazit: Unendliche Gag-Weiten. Bevor

die Planet-Express-Crew im schwarzen

Loch der TV-Geschichte verschwindet, drehen

Bender und Co. letztmalig richtig auf.

SCREAMERS: THE HUNTING

Regie: Sheldon Wilson, US 2009

DVD- NEUHEITEN

SCIENCE-FICTION

FILMINHALT:

Vertrieb: Sony Pictures

Bildformat: Widescreen (1,78:1)

anamorph

Tonformate: Dolby Digital 5.1

Darsteller: Gina Holden, Jana

Pallaske, Greg Bryk

Laufzeit: 91 min

FSK:

ab 16 Jahren

Preis: 20 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: 13 Jahre nach der Flucht von Colonel

Joe Hendricksson vom Planeten Sirius 6B wird ein

Sonderkommando auf jene Welt geschickt, um

einen später empfangenen Notruf zu überprüfen.

Allerdings dürfte dort kein menschliches Leben

mehr existieren, da nach dem vergangenen Bürgerkrieg

zwischen Bergbaugesellschaft und Wissenschaftlern

nur verbrannte Erde zurückblieb.

Im Sand versteckt sich zudem eine tödliche

Gefahr: die Screamers. Vernichtungsmaschinen,

die erbarmungslos ihre Opfer zerstören. Als die

Crew der „Medusa“ landet, findet sie bald eine

Bunkeranlage mit verlassenen Produktionsstätten.

Welches Geheimnis verbirgt Sirius 6B?

Film: Adaptionen der Stoffe von Science-Fiction-

Autor Philip K. Dick versprechen normalerweise

gute Unterhaltung und hintergründige Inhalte.

Aus seiner Feder stammen unter anderem die

Vorlagen für „Blade Runner“ oder „Total Recall“.

Auch „Screamers“ (anhand der Originalgeschichte

„Variante Zwei“) wurde bereits 1995 als mittelprächtiger

B-Movie verfilmt. Die Fortsetzung ist

eine Direct-to-DVD-Produktion und erreicht leider

bestenfalls das Niveau einer Doppelfolge „Outer

Limits“. Günstige Sets, künstliche CGI-Effekte

sowie recht rabiate, wenngleich spärliche SFX:

Insgesamt ein eher innovationsloses Vergnügen.

Aus der Schauspielerriege sticht lediglich Altstar

Lance Henriksen („Aliens“) heraus.

DVD: Der Trailer und ein einigermaßen interessantes

Making-of sind alles, was das Bonusmaterial

hergibt. Sonstige Extras? Fehlanzeige!

Optisch sorgt ein unterkühlt-künstliches Bild

für TV-Atmosphäre. Die mechanischen Effekte

wirken bisweilen drastisch, die computeranimierten

Sequenzen durchschnittlich. Die DVD

macht nichts falsch, allerdings wirkt nichts berauschend.

Letzteres gilt ebenso für die frontlastige

Akustik. 1

BEWERTUNG DVD

Bildqualität 6/10

Tonqualität 5/10

Bonusmaterial 3/10

Kurzfazit: Metzelnde Roboter und flüchtende

Darsteller. Eine mäßig gespielte

Sci-Fi-Belanglosigkeit, die aus ihrem niedrigen

Budget das Maximale herausholt.

Bilder: 20th Century Fox, Kinowelt, Sony Pictures

74

DIGITAL TESTED 3.2009


THE STRANGERS (UNRATED) Regie: Bryan Bertino, US 2008

HORROR

FILMINHALT:

Vertrieb: Kinowelt

Bildformat: Widescreen (2.35:1)

anamorph

Tonformate: Dolby Digital 5.1

Darsteller: Liv Tyler, Scott

Speedman, Glenn Howerton

Laufzeit: 84 min

FSK:

ab 18 Jahren

Preis: 18 Euro

Veröffentlichung: 8. Mai 2009

Handlung: Nach der Hochzeitsfeier von gemeinsamen

Bekannten zieht sich das junge Paar

Kristen und James (Liv Tyler und Scott Speedman)

in eine abgelegene Sommerresidenz zurück, um

eine romantische Nacht zu verleben. Während

James kurz Zigaretten holen geht, klopft eine

fremde Frau an die Haustür. Trotz Kristens Versicherung,

dass sie sich in der Adresse geirrt haben

müsse, schleicht die Unbekannte weiterhin

unermüdlich ums Haus. Der Psychoterror nimmt

ausufernde Züge an, als noch zwei weitere

maskierte Personen auf Kristen einwirken, alle

Fluchtwege abschneiden und heimlich Dinge im

Haus verändern. Selbst James‘ Rückkehr scheint

die Situation nicht zu verbessern. Eher zieht sich

die Panikschlinge sogar noch weiter zusammen.

Motiv und Gesinnung der drei Täter bleiben unbekannt.

Ein Horrorszenario, das zunächst noch

schockt, nach der Hälfte des Films aber leider

etwas an Reiz verliert.

Film: Viele Filme hat der 31-jährige Regisseur

Bryan Bertino noch nicht gemacht. Doch seinen

Zuschauern eine Heidenangst einjagen,

das kann er! Mit nur einer Handvoll Darstellern

inszeniert er „The Strangers“ als puren Psychoterror.

Dabei nimmt sich Bertino weniger das

Splatter-Genre zum Vorbild, sondern bedient

sich stattdessen größtenteils an klassischen

Suspense- und Psychoelementen, um die Bedrohung

durch die Fremden fühlbar werden zu

lassen. Im Mittelpunkt der Darstellung steht

zweifelsohne Liv Tyler. Ohne ihre überzeugende

Gestik und Mimik würde dem Ganzen der entscheidende

Angstfaktor fehlen. Das gehörige

Entsetzen steht ihr sprichwörtlich ins Gesicht

geschrieben. Dementsprechend kann sich der

Zuschauer in die hineinversetzen und steht die

Situation mit ihr bis zum Schluss aus.

In Schriftform wird ausdrücklich darauf hingewiesen,

dass die Handlung auf wahren Begebenheiten

beruht. Laut Bertino stammen diese

aus seiner Kindheit, sind allerdings wesentlich

unspektakulärer, als man zunächst annehmen

möchte. Ein Fremder klopfte an die Tür seines

Elternhauses und fragte nach jemandem, der

dort nicht wohnte. Im Nachhinein stellte sich

heraus, dass es genau zu diesem Zeitpunkt eine

Einbruchserie in der Nachbarschaft gab. Aus

dieser Begegnung der unheimlichen Art und womöglich

auch dem Mordfall der Manson-Familie,

der in dem Krimi „Helter Skelter“ geschildert

wird, strickte Bertino ein eigenes Skript, das

sich ganz und gar dem Moment des Bewusstwerdens

widmet. Der Schrecken, wenn man der

Eindringlinge gewahr wird, ist der schlimmste –

„The Strangers“ zeigt ihn gleich mehrmals. Die

Unrated-Variante ist zwei Minuten länger als

die normale Fassung und zeigt zum einen, wie

James den Truck der Fremden durchsucht, und

verlängert zum anderen den Schluss um Kristens

verzweifelten Fluchtversuch.

DVD: Für die bedrückende Atmosphäre setzte

man akustischen Horror par excellence ein. Tom

Hajdus und Andy Milburns (Musik: „The Hills Have

Eyes“) metallisches Geschrammel jagt einem

mit Frequenzen im Tieftonbereich Angst und

Schrecken ein. Wohl platzierte Schockeffekte

zerren an den Nerven. Und selbst die Stille nach

dem unerwarteten Klopfen wirkt beängstigend.

Ganz dynamisch schleichen die Täter hörbar um

den Zuschauer herum, lassen Windspiele klimpern

und zerkratzte Platten laufen.

Erwartungsgemäß ist die Atmosphäre sehr düster.

Gelegentliche Unschärfen und wenig Farben

sprechen nicht gerade für visuellen Hochgenuss.

Das gemütliche Wohnzimmer, das mit einem

Schlag jegliche Sicherheit verliert, funktioniert

aber trotzdem. Vielleicht sogar gerade durch die

geringe Ausleuchtung. Über den Beitrag „The

Elements Of Terror“ erfährt man mehr über die

Angst vor dem Unbekannten im eigenen Wohnraum.

Drei Interviews und zwei zu Recht getilgte

Szenen bilden den Rest des recht spärlichen

Bonusmaterials. 1

BEWERTUNG DVD

Bildqualität 7/10

Tonqualität 9/10

Bonusmaterial 4/10

Kurzfazit: Theoretisch könnten die Fremden

auch an die Tür des Zuschauers klopfen.

Die Hilflosigkeit der Opfer macht die

simple Handlung absolut angsteinflößend.

DVD- NEUHEITEN

WWW.DIGITAL-TESTED.DE 75


entertainment

BLU-RAY

THE SPIRIT Regie: Frank Miller, US 2008

COMICVERFILMUNG

FILMINHALT:

Vertrieb: Sony Pictures Home Ent.

Bildformat: 2.40 : 1

Tonformate: Dolby True HD 5.1

Darsteller: Gabriel Macht, Samuel

L. Jackson, Eva Mendes,

Scarlett Johansson

Laufzeit: 103 min

FSK:

ab 16 Jahren

Preis: 25 Euro

Veröffentlichung: 16. Juli 2009

Handlung: „The Spirit“ (Gabriel Macht) ist ein

von den Toten auferstandener Cop, der aus

der Schattenwelt heraus gegen das Verbrechen

in Central City kämpft. Sein Erzfeind ist der

Octopus (Samuel L. Jackson), der die gesamte

Stadt auslöschen will. Neben vielen exotischen

Schönheiten bekommt Spirit es beim Kampf gegen

das Böse auch mit der Juwelendiebin Sand

Saref (Eva Mendes) zu tun, der Liebe seines

Lebens, die sich dem Bösen verschrieben hat.

Film: Frank Millers erster Regieversuch geht

gehörig in die Hose. Auch wenn „The Spirit“

zunächst v. a. durch die von „Sin City“ bekannte

Optik überzeugen kann, fragt sich der

Zuschauer doch recht schnell, was der Regisseur

mit diesem Film eigentlich erreichen will.

Die zusammengestückelt wirkende Inszenierung

sorgt bald für das Verlangen, vorzuspulen bzw.

seine Zeit einer spannenderen Beschäftigung

zu widmen.

Blu-ray: Über den Inhalt lässt sich streiten, über

die hohe Qualität der Disc allerdings nicht. Der

durch Stilmittel markant in Szene gesetzte Film

kann vor allem durch ein hohes Schärfeniveau

überzeugen. Feine Strukturen, wie etwa die

Hautporen der Darsteller, werden filigran gezeichnet.

Alle anderen Faktoren präsentieren

sich sehr verfälscht. Die Kontraste sind sehr

stark, die Farben sehr blass und eingeschränkt.

Störendes Rauschen oder Artefakte sind dank

einer hohen Datenrate Fremdworte. Auch akustisch

kann sich der Film gut behaupten. Die

True-HD-Spuren klingen sehr dynamisch und

sorgen oft für ein räumliches Abbild des Geschehens,

das gelegentlich von satten Bässen

begleitet wird. Die Extras enthalten z. B. einen

Kommentar mit Frank Miller. Außerdem gibt es

eine Doku über den Comicstrip von Will Eisner

und eine Einschätzung des Regisseurs zu seiner

eigenen Person in Bezug auf das Film- und

Comicbusiness. „Grüne Welt“ ist ein Making-of

und bezieht sich auf die Greenscreens, vor

denen fast der ganze Film produziert wurde.

Ein alternatives Ende und ein Trailer runden die

durchschnittliche Ausstattung ab. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 8,5/10

Tonqualität 8,5/10

Bonusmaterial 6/10

Blu-ray-Effekt 5,5/10

Kurzfazit: Mit „The Spirit“ macht sich

Frank Miller keine Freunde. Zumindest

technisch kann das optische Spektakel

überzeugen.

AUSTRALIA

Regie: Baz Luhrmann, AU/US 2008

BLU- RAY- NEUHEITEN

LIEBESDRAMA

FILMINHALT:

Vertrieb: 20th Century Fox

Bildformat: 2,35 : 1

Tonformate: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1

(engl.)

Darsteller: Nicole Kidman, Hugh

Jackman, David Wenham

Laufzeit: 165 min

FSK:

ab 12 Jahren

Preis: 20 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: Getrieben von dem Verdacht, ihr

Ehemann betrüge sie, begibt sich Lady

Sarah Ashley (Nicole Kidman) aus der Sicherheit

ihres englischen Landguts in das wilde

Australien der 1940er Jahre. Dort angekommen,

entdeckt sie auf der gemeinsamen Farm, dass

ihr Gatte bereits verstorben ist und der Großrancher

King Carney nach dem alleinigen Rindermonopol

strebt. Mit der Hilfe des Viehtreibers

Drover (Hugh Jackman) und des kleinen Aborigine-Jungen

Nullah (Brandon Walters) setzt sie

sich jedoch gegen Carneys Schergen zur Wehr.

Als die Zerstörungswut des Weltkriegs auch

nach Australien dringt, wird die neu gewonnene

Familie womöglich für immer auseinandergerissen.

Film: Was hat man von einem Film namens

„Australia“ zu erwarten, dessen Werbeplakate

ganz groß die Hauptdarsteller Hugh

Jackman und Nicole Kidman in einer innigen

Umarmung zeigen? Nun, zunächst einmal weite

Panoramaaufnahmen unberührter Naturgebiete,

in deren Weiten sich die beiden Protagonisten

finden und auf dramatische Weise

wieder aus den Augen verlieren. Die Blu-ray

bietet all das, was das Cover verspricht: Romantik,

Drama, Australien und noch mehr

Drama. Vom Kitschfaktor ganz zu schweigen.

Blu-ray: Es fällt auf, dass sich ein Großteil des

Films aus künstlich wirkenden Greenscreen-

Aufnahmen und CGI-Effekten zusammensetzt.

Die ausgesprochen hohe Schärfe legt dabei

alle visuellen Mogeleien offen. Einige wenige

Zeitlupenaufnahmen zeigen zudem Nachzieheffekte

und stellenweise lässt der schwankende

Schwarzwert den Kontrast so staubig

wie die australische Wüste aussehen. Während

der Stampede sowie dem Luftangriff auf die

Darwin-Siedlung zeigt der Soundmix Ambitionen

eines Actionfilms.

Jenseits dieser Szenen sorgt die epochale Musik

für ansprechende Lauschangriffe, wenn sie

nicht gerade die überdramatisierten Abschiedssequenzen

untermalt. Zwei nicht verwendete

Szenen und neun Featurettes (ca. 70 Minuten)

zum Dreh bilden das Bonusmaterial. Der Umfang

ist also alles andere als imposant und hätte

noch eine Erweiterung vertragen können. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 8/10

Tonqualität 8,5/10

Bonusmaterial 5/10

Blu-ray-Effekt 4,5/10

Kurzfazit: Baz Luhrmanns großes Dramen-

Epos über den fünften Kontinent sollte

unbedingt auf einer großen Leinwand

geschaut werden, es lohnt sich.

Bilder: 20th Century Fox, Warner Home Video

76

DIGITAL TESTED 3.2009


DER TAG, AN DEM DIE ERDE STILLSTAND Regie: Scott Derrickson, US/CA 2008

SCIENCE-FICTION

FILMINHALT:

Vertrieb: 20th Century Fox

Bildformat: 2.35 : 1

Tonformate: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1

(engl.)

Darsteller: Keanu Reeves, Jennifer

Connelly, Jaden Smith

Laufzeit: 103 min

FSK:

ab 12 Jahren (beantragt)

Preis: 23,95 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Inhalt: Die Menschheit ist dem Untergang geweiht.

Das geschieht ihr auch ganz recht,

denn schließlich trägt sie die Hauptschuld an

dem Umweltdilemma. Als extraterrestrischer

Botschafter kommt Klaatu (Keanu Reeves) auf

die Erde, um über die Einstellung zur grünen

Problematik zu verhandeln. Seine neutrale

Haltung zu dem Thema könnte die letzte Chance

der Menschen sein. Lenken sie nicht ein,

bedeutet das ihre vollständige Auslöschung.

Kaum setzt Klaatu seinen Fuß auf irdischen

Boden, wird ihm eine Kugel verpasst. Die Meinung

des Außerirdischen jetzt noch umzuwerfen,

dürfte schwierig werden. Astrobiologin Dr.

Helen Benson (Jennifer Connelly) und ihr Sohn

Jacob (Jaden Smith) versuchen ihr Bestes.

Kritik: Scott Derrickson, seines Zeichens Regisseur

von Low-Budget-Produktionen wie

„Hellraiser: Inferno“, versetzte die Handlung

des Robert-Wise-Klassikers von 1951 in die

heutige Zeit. Statt der drohenden Nuklearkatastrophe

beinhaltet der Film eine angedeutete

Öko-Botschaft. Diese Idee wird jedoch

nicht konsequent durchgezogen, weshalb die

sowieso schon recht flache Handlung auf ein

für Hollywood typisches Bombast-Ende hinausläuft.

Aber das kennen wir ja bereits aus

anderen Science-Fiction-Produktionen wie „I

Am Legend“ und „I, Robot“. Schauspielerisch

gibt es ebenso keine Glanzlichter, weshalb

eine karge Erinnerung an einen belanglosen

Film zurückbleibt.

Technik: Zumindest die technischen Knalleffekte

wirken, denn der Subwoofer wummert

insbesondere bei Klaatus Landung in den tiefsten

Frequenzen. Im krassen Gegensatz dazu

gibt Klaatus Wachroboter Gort ohrenbetäubend

hohe Töne von sich. Es wird also die

volle Bandbreite des Klangspektrums bedient.

Etwas düster und teils auch vernebelt präsentiert

sich das Bild zunächst wenig spektakulär.

Einige Nachtszenen, wie Helens Eskorte ins

Militärlabor (neunte Minute), weisen leider

einen milchigen Kontrast auf. Klaatus Landung

ist jedoch das beste Beispiel für eine jedoch

visuell zutiefst beeindruckende Szene mit nur

knapper Beleuchtung. Beim Anblick der zahlreichen

Großstadtlichter dürfte wohl jedem

die Kinnlade herunterklappen, wenn auch nur

kurz. Es sind aber hauptsächlich die Aufnahmen

vom Tage, die durch ihre Detailvielfalt,

kräftigen Farben und exzellente Schärfe bestechen.

Besonders zum Ende hin werden noch

einmal alle Register aufgefahren und die überragende

Detailschärfe wird mit einem riesigen

Heuschreckenschwarm ausgereizt.

Während des Films lassen sich über die Farbtasten

der Audiokommentar von Drehbuchautor

David Scarpa oder das Bild-in-Bild-Feature

aktivieren. Letzteres präsentiert Storyboards

und Previsualisierungen aus dem Computer.

Erklärt wird nichts, weshalb im Hintergrund

nur der Originalton läuft. Ein optionaler Audiokommentar

vom Regisseur hätte hier wie

die Faust aufs Auge gepasst. Sieht man von

den drei belanglosen Alternativsequenzen und

dem eigenbrötlerischen „Wir haben diesen

Film so grün wie möglich produziert“ ab, sind

die HD-Beiträge zur Neuauflage des Klassikers

doch recht informativ. Der Einblick in die

SETI-Forschung könnte einer „Galileo“-Folge

entsprungen sein. „Die Entstehung von Gort“

widmet sich der Designfrage des CGI-Riesen

und wird durch Gorts Workshop ergänzt. Warum

der selbst gebastelte Roboter jedoch immer

wieder zu Staub zerfällt, nachdem man die

„Fertig“-Taste gedrückt hat, weiß niemand. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 8,5/10

Tonqualität 9/10

Bonusmaterial 6/10

Blu-ray-Effekt 7/10

Kurzfazit: Oh Gort! Warum ist dieser Film

nicht in sich schlüssiger und warum hat

Keanu Reeves so eine steinerne Miene? Für

kurzweilige Unterhaltung reicht’s!

BLU- RAY- NEUHEITEN

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

77


entertainment

BLU-RAY

KRABAT

Regie: Marco Kreuzpaintner, US 2008

FANTASY

FILMINHALT:

Vertrieb: 20th Century Fox

Bildformat: 2,35 : 1

Tonformate: DTS-HD MA 5.1

Darsteller: David Kross, Daniel Brühl,

Anna Thalbach, Christian

Redl

Laufzeit: 120 min

FSK:

ab 12 Jahren

Preis: 30 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: In den Wirren des Dreißigjährigen

Krieges treibt ein Ruf den hungernden Waisenknaben

Krabat (David Kross) an die Pforte

der dunklen Mühle im Koselbruch. Dahinter

erwartet ihn der Müller (Christian Redl), der den

Jungen als Burschen aufnehmen will. Krabat

übersteht das erste Probejahr, muss jedoch

erkennen, wo er wirklich gelandet ist – in einer

Zauberschule. Der finstere Mann mit der Augenklappe

lehrt neben dem üblichen Handwerk

auch die schwarzen Künste. Krabat versteht

ebenfalls bald, dass er für diese Macht seine

Freiheit opfert. Manchen der Gesellen kostet

die Magie sogar das Leben. Als Krabat das

Bauernmädchen Kantorka (Paula Kalenberg),

kennenlernt, findet er in ihr eine noch stärkere

Zauberkraft: die Liebe.

Film: Der Film basiert auf dem 1971 erschienenen

und mehrfach ausgezeichneten Jugendbuchklassiker

von Otfried Preußler sowie einer

alten sorbischen Volkssage. Obwohl diverse Änderungen

bzw. Auslassungen durch Regisseur

Marco Kreuzpaintner vorgenommen wurden,

bleibt das Resultat dicht am Stoff. Vor allem die

ländlichen Sets sind sehr atmosphärisch. Lediglich

die Kampfszene zwischen Müllerburschen

und Soldaten enttäuscht durch unübersichtlich

rasante Schnittfolgen. Über den unpassenden

Soundtrack von Polarkreis 18 während des Abspanns

legen wir den Mantel des Schweigens.

Blu-ray: Die Bilder wirken milchig grau bis tiefschwarz

und wie von wenigen Kerzen erleuchtet,

wobei das Rauschen verschmerzbar bleibt.

Sanfter Weichzeichner verfremdet die gesamte

Optik gelegentlich. Schärfe sowie Kontrast bleiben

durchschnittlich. Kräftig, dynamisch und

imposant unterstreicht die Musik das Geschehen.

Ein satter Mehrkanalmix mit dämmrigen,

nichtsdestotrotz wuchtigen Klängen. Fast optimal:

Bonusmaterial in Hülle und Fülle. Entfernte

Szenen ergänzen fehlende Elemente, die der

Leser des Buchs aus der Geschichte kennt. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 8/10

Tonqualität 8,5/10

Bonusmaterial 8/10

Blu-ray-Effekt 5/10

Kurzfazit: Der Jugendbuchklassiker als

stimmungsvolle Leinwandadaption. Wir

empfehlen das fast magische Bonusmaterial

der Blu-ray Disc.

NORDWAND

Regie: Philipp Stölz, DE 2008

BLU- RAY- NEUHEITEN

DRAMA

FILMINHALT:

Vertrieb: Majestic Home

Entertainment GmbH

Bildformat: 2,35 : 1

Tonformate: DTS-HD MA 5.1

Darsteller: Benno Fürmann, Florian

Lukas, Johanna Wokalek

Laufzeit: 120 min

FSK:

ab 12 Jahren

Preis: 27 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: Die Freunde Toni Kurz (Benno

Führmann) und Andy Hinterstoisser (Florian Lukas)

haben schon so manchen Berg erklommen.

Ihr größter Traum ist die noch unbezwungene

Eigernordwand, die sie im Sommer 1936 mit einer

eigenen Route überwinden wollen. Ihr Vorhaben

ruft nicht nur die österreichische Konkurrenz

auf den Plan, sondern sorgt international für

großes Aufsehen. Auch Tonis Geliebte Luise (Johanna

Wokalek) beobachtet mit gemischten Gefühlen

den abenteuerlichen Aufstieg ihrer zwei

Freunde. Als das Wetter umschlägt, spitzt sich

die Situation dramatisch zu und alle Beteiligten

müssen schwere Opfer erbringen.

Film: Die tragische Geschichte an der berühmtberüchtigten

Eigernordwand beruht auf wahren

Tatsachen und fesselt ungemein. Der Film nimmt

den Zuschauer mit auf die Reise in eine Zeit, als

es noch echte Abenteuer ohne Hightech-Ausrüstung

und Rettungshubschrauber gab. Dies ist

neben dem Drehbuch und dem dramaturgisch

gut ausgeloteten Schnitt auch dem Ton zu verdanken,

denn dieser zieht den Betrachter regelrecht

ins Geschehen hinein.

Blu-ray: Die ausgewogene Abmischung überzeugt

von der ersten Minute an und lastet das

5.1-System gut aus. Positiv zu vermerken ist an

dieser Stelle auch die sehr aufwendig gestaltete

Hörfilmfassung. Bildtechnisch ist die Blu-ray

leider nur im Mittelfeld einzuordnen, denn Kontrast

und Schärfe lassen allzu oft zu wünschen

übrig. Durch den atmosphärischen Ton und die

spannende Geschichte werden diese Unzulänglichkeiten

jedoch gut kaschiert. Die Extras sind

mit reinem SD-Material etwas enttäuschend,

halten dafür aber unter anderem ein ausführliches

Making-of des Films sowie Dokumentationen

zur Eigernordwand bereit. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 6,5/10

Tonqualität 9/10

Bonusmaterial 7/10

Blu-ray-Effekt 6,5/10

Kurzfazit: Spannung pur bei bestem

Sound. Diese Blu-ray ist für all jene

empfehlenswert, die echtes Abenteuer

wollen.

Bilder: 20th Century Fox, Majestic Home Entertainment GmbH, pixelio.de/Irene Wyrsch, Warner Home Video

78

DIGITAL TESTED 3.2009


TINTENHERZ Regie: Ian Softley, US 2008

FANTASY-ABENTEUER

FILMINHALT:

Vertrieb: Warner Home Video

Bildformat: 2.35 : 1

Tonformate: DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)

Darsteller: Brendan Fraser, Paul

Bettany, Helen Mirren,

Andy Serkis

Laufzeit: 106 min

FSK:

ab 12 Jahren

Preis: 26 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: Mortimer „Mo“ Folchart (Brendan

Fraser) kann durch lautes Lesen Romanfiguren

zum Leben erwecken. Jedes Mal, wenn eine

Figur dem Buch entsteigt, muss jedoch ein realer

Mensch in der Geschichte verschwinden.

Als er eines Tages seiner kleinen Tochter Meggie

aus dem mystischen Werk „Tintenherz“ vorliest,

stehen plötzlich der böse Capricorn (Andy

Serkis) und seine Schergen sowie der Feuerjongleur

Staubfinger (Paul Bettany) im Haus. Sie

stehlen das Buch – und Meggies Mutter Resa

(Sienna Guillory) ist spurlos verschwunden. Mo

glaubt seine Frau in der Welt des Buches gefangen

und sucht fortan verzweifelt nach einem weiteren

Exemplar, um sie zu befreien. Jahre später stoßen

er und die zwölfjährige Meggie in einem Antiquariat

auf ein verstaubtes Exemplar. Gemeinsam mit

einer bunten Truppe aus realen und fiktiven Verbündeten

versuchen die beiden, Resa zu befreien.

Film: Cornelia Funkes „Tintenwelt“-Trilogie ist von

den Bestseller-Listen nicht mehr wegzudenken.

Regisseur Ian Softley nahm sich mit Herzblut der

Verfilmung des ersten Buches „Tintenherz“ an.

Frühzeitig sicherte sich die Autorin anteilige Produktionsrechte,

was zur Folge hat, dass Softleys

Film ihren persönlichen Vorstellungen sehr nahe

kommt. Vorrangig eine Abenteuergeschichte mit

fantastischen Elementen, sind die Figuren dabei

exzellent besetzt: Vor allem Andy Serkis („Der

Herr der Ringe“) brilliert als Fiesling. Brendan

Fraser, der Funke bereits während des Arbeitsprozesses

am Buch als Vorbild für die Figur des

Mo diente, spielt seine Rolle solide und lässt

auch ernstere Züge nicht missen. Herausragend

ist allerdings Paul Bettany als Staubfinger, der

durch seine Trauer und innere Zerrissenheit dem

Film ein gewisses Maß an überschaubarer Tragik

verleiht.

Film: „Tintenherz“ ist ein unterhaltsamer und dem

Buch zumindest im Bereich der Ausstattung in

nichts nachstehender Film. Allerdings belegt er

auch dies: Nichts geht über die Macht der individuellen

Fantasie. Denn obwohl optisch und inhaltlich

ansprechend, kann die Qualität der literarischen

Vorlage nicht erreicht werden. Vor allem die Beziehungen

zwischen den Figuren bleiben oberflächlich.

Auch fallen einige Nebenhandlungsstränge –

wie bei Literaturverfilmungen üblich – der Komprimierung

zum Opfer, was eingefleischte Fans

enttäuschen könnte. Dennoch funktioniert

„Tintenherz“ als eigenständiger Film.

Blu-ray: Optisch fällt das Bild bis auf einen durchschnittlichen

Schwarzwert allemal positiv auf. Gelegentlich

gibt es jedoch Unschärfen zu bemängeln,

die vermutlich einem schusseligen Transfer

zu verdanken sind. Trotzdem ist der Film ein

Augenschmaus, denn auch die Farbdarstellung ist

realistisch, zudem wird eine große Detailfülle geboten.

Die Spezialeffekte sind gut integriert, was

man vor allem im Showdown erleben kann, wenn

der „Schatten“ seinen Auftritt hat. Beim Ton vermisst

man vor allem eine gewisse Dynamik. Umgebungsgeräusche

wirken zwar realistisch, aber

auch bewegungsarm. Warner hat sich für einen

deutschen Ton in Dolby Digital entschieden, hier

wird daher zum englischen Original in Dolby True

HD geraten. Neben BD-Live bietet „Tintenherz“

Extras in HD, allerdings hätte es auch hier ein

wenig mehr sein dürfen. Neben dem Making-of

und einer Fülle an entfallenen Szenen wird sich

zumindest in einem gesonderten Beitrag näher

mit dem Spannungsfeld zwischen Literatur und

Film beschäftigt. Im letzten Feature liest Eliza

Hope Bennett, Schauspielerin der Meggie, ihre

Lieblingspassage aus dem Buch, welche es nicht

in den Film geschafft hat. Eine interessante Idee,

dennoch ohne sonderlichen Mehrwert. Alles in

allem eine adäquate Umsetzung, die Genrefans

zufriedenstellen dürfte. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 8/10

Tonqualität 6/10

Bonusmaterial 4,5/10

Blu-ray-Effekt 5/10

Kurzfazit: „Tintenherz“ erwacht nun auch

im Heimkino zum Leben. Gelungenes Plädoyer

für die Macht der Fantasie auf einer

angemessenen Blu-ray.

BLU- RAY- NEUHEITEN

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

79


entertainment

BLU-RAY

DER MANN, DER NIEMALS LEBTE Regie: Ridley Scott, US 2008

POLITTHRILLER

FILMINHALT:

Vertrieb: Warner Home Video

Bildformat: 2.35 : 1

Tonformate: Dolby Digital 5.1, Dolby

True HD 5.1 (engl.)

Darsteller: Leonardo DiCaprio, Russell

Crowe, Mark Strong

Laufzeit: 128 min

FSK:

ab 16 Jahren

Preis: 29 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: Roger Ferris (Leonardo DiCaprio) operiert

als CIA-Agent undercover im Nahen Osten.

Er spricht fließend Arabisch und verfügt über

ein nicht zu ersetzendes Insider-Wissen, was

die dortigen Kulturen betrifft. Seine Einsätze

führen ihn nach Pakistan, Afghanistan oder in

den Jemen. Als eine Serie von islamistisch-fundamentalistisch

motivierten Bombenanschlägen

Westeuropa in Angst und Schrecken versetzt,

wird Ferris von seinem Chef Ed Hoffman

(Russell Crowe) damit beauftragt, die Drahtzieher

zu finden und zu liquidieren. Eine Spur führt

den abgebrühten Agenten nach Jordanien, wo er

die verantwortliche Terrororganisation vermutet.

Um die feindlichen Kreise zu infiltrieren, sucht er

den Kontakt zum zwielichtigen jordanischen

Geheimdienstchef Hani Salaam (Mark Strong).

Doch bevor Ferris Erfolge vorweisen kann, gerät

er zwischen die verschiedenen Machtinteressen

und die Grenzen zwischen Freund und Feind

verschwimmen ...

Film: Die Krise zwischen dem Westen und den

Gotteskriegern der arabischen Welt ist auch

heute noch ein hochgradig sensibles Thema.

Trotz einer tollen Besetzung, einer grandios

realistischen Inszenierung und einer hochgradig

brisanten Story ging der Actionfilm kommerziell

unter. Doch nun könnte die Stunde des Glücks

für Ridley Scotts („Alien“, „Blade Runner“)

spannenden Politthriller gekommen sein, denn

Warner Bros. bringt eine Blu-ray auf den Markt,

die deutlich über dem Durchschnitt liegt.

Blu-ray: Die grandiose Schärfe erfasst selbst

kleinste Details. Vor allem die Massenszenen

in den arabischen Metropolen wie Amman sind

eine Wucht. Auch die Farbdarstellung spricht

für den Film: Regieveteran Scott arbeitet wie gewohnt

mit größter Raffinesse, um seine Drehorte

so realistisch wie möglich einzufangen. Trotz

der Tatsache, dass der deutsche Ton „nur“ in

Dolby Digital 5.1 vorliegt, kann die Disc auch auf

dem auditiven Sektor punkten. Klangaffine Menschen

kommen hier durch eine vorzügliche Abmischung

auf ihre Kosten: Bombenexplosionen

oder Schießereien gehen auf den Boxen in die

Vollen. Insgesamt tragen die rund zwei Stunden

Zusatzmaterial zum positiven Gesamtbild bei. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 8,5/10

Tonqualität 8,5/10

Bonusmaterial 7,5/10

Blu-ray-Effekt 6/10

Kurzfazit: So schön und aufregend

zugleich war der Nahe Osten noch nie!

Spannender Streifen auf einer Pflichtkauf-

Blu-ray.

SIEBEN LEBEN Regie: Gabriele Muccino, US 2008

BLU- RAY- NEUHEITEN

DRAMA

FILMINHALT:

Vertrieb: Sony Pictures Home Ent.

Bildformat: 2.40 : 1

Tonformate: Dolby True HD 5.1

Darsteller: Will Smith, Rosario Dawson,

Michael Ealy, Barry Pepper,

Woody Harrelson

Laufzeit: 123 min

FSK:

ab 12 Jahren

Preis: 26 Euro

Veröffentlichung: 19. Mai 2009

Handlung: Ben Thomas (Will Smith) fühlt sich

aus irgendeinem Grund berufen, sieben fremden

und in irgendeiner Art bedürftigen Menschen

zu helfen. Er ist sichtlich von Selbstzweifeln

geplagt und scheint ein schicksalhaftes

Geheimnis zu hüten, welches mit dem Tod seiner

Frau zusammenhängen scheint. Ben bricht

auf zu einer außergewöhnlichen Reise, auf der

Suche nach Wiedergutmachung, an deren Ende

sich sein Leben und das von sieben Fremden für

immer verändern wird.

Film: Das Team von „Das Streben nach Glück“

liefert mit „Sieben Leben“ erneut eine emotionale

Geschichte ab, die bereits im Trailer für

Neugierde sorgte, der in Bezug auf die Handlung

aber nur Spekulationen zuließ.

Auch im Film selbst bleibt lange Zeit unklar,

worum genau sich die Handlung dreht und

wieso Ben Thomas darauf bedacht ist, sieben

fremden Menschen zu helfen. Darstellerisch

beweist Will Smith ein weiteres Mal, dass er

nicht nur überzeugende Actionhelden abgeben

kann, sondern auch mit komplexeren Charakteren

zurechtkommt. Der dramaturgische

Aufbau ist wahrlich gelungen und endet in

einer mitreißenden Auflösung, die zwar nicht

für extreme Überraschungsmomente sorgt,

dafür aber einen runden Abschluss bildet.

Blu-ray: Leider erreicht die Disc kein sehr hohes

Qualitätsniveau. Die Schärfe ist zwar gut, lässt

aber das letzte Quäntchen Durchzeichnung vermissen,

so wirken manche Einstellungen etwas

weich. Die Farbgebung ist recht warm und zeigt

oft bräunlich-gelbliche Töne. Dank eines guten

Schwarzwertes zeigt sich der Film auch bei

dunklen Aufnahmen mit vielen Details. Der Ton

kann trotz unkomprimierter True-HD-Tonspur

nur bedingt gefallen. Dies wird aber schon

durch das eher ruhige Dramen-Genre begünstigt.

Immerhin können die dominante Musik

und der gefühlsbetonte Score für dynamische

Momente sorgen.

Die Extras beinhalten neben einem Audiokommentar

u. a. sieben kurze Interview-Zusammenschnitte,

in denen auch das Geheimis um die

Idee für die Geschichte gelüftet wird. Entfallene

Szenen und weitere kurze Featurettes runden

die durchschnittliche Ausstattung ab. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 7/10

Tonqualität 6,5/10

Bonusmaterial 5,5/10

Blu-ray-Effekt 3,5/10

Kurzfazit: „Sieben Leben“ ist ein mitreißendes

Drama, das auf Blu-ray gut

aussieht, aber keine überragende Qualität

aufweist.

Bilder: Sony Pictures Home Entertainment, Warner Home Video

80

DIGITAL TESTED 3.2009


ROCKNROLLA (IMPORT) Regie: Guy Ritchie, UK 2008

ACTION/KOMÖDIE

FILMINHALT:

Vertrieb: Warner Home Video

Bildformat: 2.40 : 1

Tonformate: Dolby True HD 5.1 (engl.)

Darsteller: Tom Wilkinson, Thandie

Newton, Gemma Arterton,

Gerard Butler, Ludacris

Laufzeit: 115 min

FSK:

ab 16 Jahren

Preis: 20 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: In London herrscht Lenny Cole (Tom

Wilkinson) über das Baugewerbe und den kriminellen

Morast unter der Stadt. Momentan plant

er einen Deal mit dem Milliardär Uri Omovich

(Karel Roden). Im Gegenzug für eine Baugenehmigung

erhält Cole sieben Millionen Euro sowie

das glückbringende Lieblingsgemälde des

russischen Oligarchen als Leihgabe obendrauf.

Vor der Übergabe wird das Geld dummerweise

gestohlen. Hinter dem Raub steckt Omovichs

attraktive Buchhalterin Stella (Thandie

Newton), die ihrerseits den Kleinganoven One

Two (Gerard Butler) und Mumbles (Idris Elba)

einen Tipp gab. Dem Duo steht das Wasser

gerade bis zum Hals, da sie Cole zwei Millionen

schulden. Jener ließ die Verbrecher bei einer

Grundstücksspekulation gewaltig auflaufen. Ein

Ende der Story ist aber nicht abzusehen. Zunächst

verschwindet Omovichs Lieblingsbild,

dann erfährt Cole aus der Zeitung, dass sein

drogensüchtiger Stiefsohn Johnny Quid (Toby

Kebbell) offenbar gestorben ist. Der abgehalfterte

Punkrockstar ist aber durchaus lebendig

und das Kunstwerk in seinem Besitz. Nun wird

die Lage richtig kompliziert.

Film: Was ist nur aus Guy Ritchie geworden? Nach

zwei äußerst verqueren Gangsterkomödien galt

der Engländer als künftige Regiehoffnung mit

Kultpotenzial. Kurz vor der Jahrtausendwende

präsentierte er nacheinander den rabenschwarzen

Thriller „Bube, Dame, König, grAs“ sowie

das groteske Ensemblestück „Snatch“. Beide

Filme sind flott inszenierte Räuberpistolen vor

dem Hintergrund des Londoner Untergrundmilieus.

Schräge Dialoge und schrullige Charaktere

inklusive. Alles erinnerte an englisches Kino à

la Quentin Tarantino. Danach ging’s allerdings

bergab. Statt weiterer Hits produzierte Ritchie

lediglich Schlagzeilen durch seine inzwischen

geschiedene Ehe mit Musik-Ikone Madonna.

Doch das Leben geht weiter: Das Ehe-Desaster

ist beendet, das Comeback fest im Visier.

Der Startschuss dafür heißt „RocknRolla“ und

ist eine Rückkehr zu den Wurzeln. Wiedererkennungswert

besitzen viele Elemente aus

„RocknRolla“, da Regisseur Guy Ritchie überwiegend

seine Erstlinge inhaltlich variiert. Gleicher

Ort, absurde Personenkonstellationen, sogar die

stilisierte Gestaltung verspricht bewährte Kost.

Kritisch betrachtet fehlt der innovative Funke.

Andererseits: Warum sollte der ramponierte Regisseur

nicht machen, was er am besten kann?

Das Ganze ist schwungvoll inszeniert, mit rasanten

Schnitten versehen, unterlegt mit Gitarrensound

– perfektionierte Coolness. Zumindest

während der ersten Hälfte sprudelt der Film über

vor witzigen Einfällen. Wenn das Gaunerduo

Butler/Elba ein Auto ohne Waffengewalt klaut,

dann aber fast an den Tücken der Diebstahlsicherung

scheitert, darf gegrinst werden. Später quasseln

sich die Darsteller oft fest, was die Geschichte

nachhaltig bremst. Spätestens zum Finale wirken

die strapazierten Handlungstwists und gewalttätigen

Endladungen außerdem überkonstruiert.

Blu-ray: Die britische Hauptstadt strahlt keinerlei

Wärme aus. Ein silbern bedampfter Stahlmoloch,

der nur die grau-, braun- oder grünstichigen

Reflexionen der Umgebung widerspiegelt. Selbst

weiße Flächen leuchten gedämpft, sodass eine

synthetische Atmosphäre entsteht. Der Mangel

an Farbe ist natürlich gewollt und unterstreicht

überdies die karrikaturhaften Komponenten.

Aus den Lautsprechern dringen hauptsächlich

Dialoge an das Ohr des Zuschauers. Neben

den Gesprächen klingt der räumliche Anteil des

englischen Dolby-True-HD-5.1-Sounds häufig

unpräzise und verwaschen. Sobald jedoch z. B.

zwei Gangster beim Zusammenstoß mit einem

Lastwagen einen „zufälligen Unfall“ erleben,

donnert die Anlage kräftig. Ganz oder gar nicht.

Im Bonusmaterial fehlen bemerkenswerte Extras

gänzlich. Der Audiokommentar ist launig, die

gelöschte Szene zu Recht nicht enthalten. Zwei

kurze Features (15 bzw. acht Minuten lang) zeigen

die Entstehung von „RocknRolla“ sowie die

britische Metropole als Hauptdarsteller. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 7,5/10

Tonqualität 7,5/10

Bonusmaterial 5/10

Blu-ray-Effekt 4/10

Kurzfazit: Der Comeback-Versuch Guy

Ritchies ist eine stilistische Fingerübung

mit flotter Sounduntermalung. Kein großer

Wurf, aber immerhin unterhaltsam.

BLU- RAY- NEUHEITEN

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

81


entertainment

BLU-RAY

KURZTESTS

EVENT HORIZON–AM RANDE DES UNIVERSUMS

BABYLON A.D.

CHIKO

Land/Jahr: US 1997

Land/Jahr: US, FR 2008

Land/Jahr: DE 2008

Vertrieb:

Paramount Home Entertainment

Vertrieb:

Concorde

Vertrieb:

Universum Film

Bildformat: 2.35 : 1

Bildformat: 2,35 : 1

Bildformat: 1,85 : 1

Tonformate:

DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)

Tonformate: DTS-HD MA 5.1

Tonformate: DTS-HD HR 5.1

Regie:

Paul W. S. Anderson

Regie:

Mathieu Kassovitz

Regie:

Özgür Yildirim

Laufzeit:

96 min

Laufzeit:

100 min

Laufzeit:

93 min

FSK:

ab 16 Jahren

FSK:

ab 16 Jahren

FSK:

ab 16 Jahren

Veröffentlichung: erhältlich

Veröffentlichung: erhältlich

Veröffentlichung: erhältlich

FILMINHALT:

FILMINHALT:

FILMINHALT:

Paul Andersons Höllentrip einer Rettungsmission,

die sich auf dem Weg zu einem verschollenen

Raumschiff gegenseitig dezimiert, ist gespickt

mit etlichen Anspielungen auf andere

Genre-Filme. Durch passende Schockmomente

und eine detailreiche Inszenierung weiß „Event

Horizon“ dennoch zu unterhalten. Vom mäßigen

Schwarzwert abgesehen überzeugt die Optik

durch einen hohen Schärfe- und Detailgrad. Der

Soundmix ist qualitativ hochwertig, aber weitestgehend

unspektakulär. Ein fast zweistündiges

fünfteiliges Making-of beleuchtet unter

anderem das Set-Design. Bis auf den Kinotrailer

sind die Boni in SD. 1

Bildqualität 6/10

Tonqualität 5,5/10

Bonusmaterial 6/10

Kurzfazit: Düsterer, leicht trashiger Weltraum-Thriller

mit viel Liebe zum Detail. Fans

sollten zuschlagen!

Irgendwo in einem dystopischen Osteuropa wird

Söldner Toroop jäh aus seinem überlebenskämpferischen

Einerlei gerissen und beauftragt,

die junge, hinter Klostermauern aufgewachsene

Aurora nebst Aufpasserin nach Amerika zu eskortieren.

Neben üblichem Gesindel wird die

lange Reise auch durch die wachsenden Zweifel

Toroops an der Richtigkeit seines Auftrages belastet.

Qualitativ weiß das Spektakel auf Blu-ray

durchaus zu überzeugen. Mit Ausnahme einiger

Kompressionsfehler und der etwas zu flach wirkenden

Tonabmischung kommt „Babylon A. D.“

in HD richtig gut. Leider bewegen sich die wenigen

Extras der Disc nur auf DVD-Niveau. 1

Bildqualität 7/10

Tonqualität 8/10

Bonusmaterial 5/10

Kurzfazit: Solide Actionkost und eine Paraderolle

für Vin Diesel. Leider fehlt es der BD-

Umsetzung jedoch an lohnenswerten Extras.

Chiko und Tibet leben in einem Hamburger

Problemviertel und wollen als Drogendealer

das große Geld machen. Um dies zu

erreichen, muss Chiko die Kiezgröße Brownie

(Moritz Bleibtreu) von sich überzeugen. Sein

Freund Tibet handelt jedoch zu impulsiv und

gerät zwischen die Fronten. Özgür Yildirim liefert

ein hartes Drama ab, das zwar manche Klischees

bedient, dabei aber auch die Kehrseite

der Medaille zu zeigen versucht. Optisch hat der

Film leider nur wenig zu bieten, denn aufgrund

vieler eingesetzter Stilmittel bleibt von HD-Feeling

nicht viel übrig. Der Ton präsentiert sich

allerdings dem Genre angemessen. 1

Bildqualität 5/10

Tonqualität 6,5/10

Bonusmaterial 3,5/10

Kurzfazit: Denis Moschitto überzeugt als

beinharter Drogendealer. Die Blu-ray schwächelt

hingegen in allen Belangen.

LOST (4. STAFFEL)

Regie: Tucker Gates, J. J. Abrams, Jack Bender, US 2008

THRILLER/SERIE

Vertrieb: Walt Disney Studios Home

Entertainment

Bildformat: 1,78 : 1

BLU- RAY- NEUHEITEN

FILMINHALT:

Tonformate: DTS 5.1, DD 5.1, PCM 5.1 (engl.)

Darsteller: Naveen Andrews, Matthew

Fox, Josh Holloway

Laufzeit: ca. 590 min

FSK:

ab 16 Jahren

Preis: 64 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: Mit der vierten Staffel ist die Serie

quasi über den Berg und statt der bisherigen

Blicke zurück werden jetzt sogenannte Flash

Forwards in die Filmhandlung eingebaut. Der Zuschauer

erfährt also schon eine Menge von dem,

was die Zukunft den Protagonisten bringen wird.

Aber keine Angst, es werden dadurch mindestens

genau so viele Fragen aufgeworfen wie

beantwortet. Es bleibt gewohnt mystisch und

gleichzeitig nehmen Tempo und Zielstrebigkeit

der Handlung wieder etwas zu.

Film: Im Kern steht die Frage, ob das angekommene

Schiff tatsächlich die Rettung bringt, und

falls nicht, was dann? Locke (Terry O’Quinn)

offenbart Teile seiner Vergangenheit, was seit

Langem gestellte Fragen beantwortet. Jacks

(Matthew Fox) eingeblendete Zukunft dagegen

verweist zurück auf die Insel und stellt den Zuschauer

vor neue Rätsel.

Blu-ray: Die technische Seite der Blu-ray lässt

hingegen kaum eine Frage offen. Ein gestochen

scharfes Bild offenbart kleinste Bartstoppeln

und einzelne Grashalme. Allerdings wird die exzellente

Bildqualität nicht ganz durchgehalten,

ab und an fällt ein leichtes Bildrauschen auf. Die

Farben wirken gesättigt und zugleich natürlich,

der Schwarzwert ist durchgehend sehr gut. Auch

der deutsche DTS-5.1-Ton ist für eine Fernsehserie

mehr als gut. Zumeist ist er zwar frontlastig,

dafür sind die Stimmen sehr gut verständlich.

Von den zahlreichen Extras sei hier nur auf die

Funktion des „Season Play“ und die Sammlung

der Vorblenden „Der Lauf der Zukunft“ verwiesen,

die man sich allerdings erst einmal freispielen

muss. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 9/10

Tonqualität 7,5/10

Bonusmaterial 9/10

Blu-ray-Effekt 4/10

Kurzfazit: Die Handlung ist extrem spannend,

das Bild extrem scharf – Referenzqualität

für eine Fernsehserie auf Blu-ray,

auch was das Bonusmaterial angeht.

Bilder: 20th Century Fox, Concorde, Paramount Home Entertainment, Universum Film, Walt Disney Studios Home Entertainment

82

DIGITAL TESTED 3.2009


X-MEN-TRILOGIE Regie: Bryan Singer, Brett Ratner, US 2000, 2003, 2006

COMICVERFILMUNG

FILMINHALT:

Vertrieb: 20th Century Fox

Bildformat: 2.35 : 1, 2.40 : 1

Tonformate: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1

(engl.)

Darsteller: Hugh Jackman, Halle

Berry, Ian McKellen

Laufzeit: 341 min

FSK:

ab 12 Jahren

Preis: 51 Euro

Veröffentlichung: erhältlich

Handlung: Die Actionfilmreihe mit den „etwas

anderen Helden“ startete vor neun Jahren und

gilt als Wegbereiter für den nachfolgenden

Boom der Comicadaptionen. Durch genetische

Veränderungen entstehen Mutanten mit speziellen

Fähigkeiten. Potenzielle Gefahr oder

Segen? Viele in der Bevölkerung reagieren

ängstlich und fordern die Registrierung sämtlicher

Betroffenen. Öffentlich tritt der demagogische

Senator Kelly (Bruce Davison) dafür

ein. Gleichzeitig entstehen zwei Richtungen

innerhalb der Mutantengemeinde. Professor

Xavier (Patrick Stewart) will die gewonnenen

Gaben zum Wohle der Menschen einsetzen.

Sein ehemaliger Freund Eric Lensherr alias

Magneto (Ian McKellen) schlägt radikalere Töne

an. Wenn Mutanten nicht unter „Normalen“ leben

können, müssen jene eben weichen. Für die

Durchführung seines Plans benötigt Magneto

allerdings die junge Rogue (Anna Paquin),

die die Kräfte anderer Mutanten absorbiert.

Film: Insgesamt zehn Charaktere führt die Handlung

zusammen, wobei sich Regisseur Bryan

Singer für die Expositionsphase sehr viel Zeit

lässt. Die eigentliche Geschichte ist überdies

intelligent genug, um nicht in einer Fülle von

Effekten bzw. Schauwerten unterzugehen.

Glaubwürdigkeit verleiht das nachvollziehbare

Szenario. Sicherlich ist „X-Men“ kein besonders

innovatives Konglomerat aus Sci-Fi- und Comicfilm,

aber im Ergebnis macht der Streifen nahezu

alles richtig – die perfekte Overtüre.

„X-Men 2“ geht konsequent den nächsten

Schritt zur finalen Konfrontation zwischen Mutanten

und Menschen. Gleichfalls übertrumpft

Singer den Vorgänger in Sachen Action, Spezialeffekte

sowie selbstredend in der Anzahl der

Mitwirkenden. Schon die Eröffnungsszene (der

„Teleporter“ Nightcrawler unternimmt einen Anschlag

auf den US-Präsidenten im Oval Office)

zeigt den agileren Erzählrhythmus. Für Fans

offensichtlich, bereitet „X-Men 2“ den Boden für

die beliebte „Dark Phoenix“-Saga.

Im dritten Abschnitt wechselt der Regiestuhl an

den Experten in puncto Hochglanzvideo, Brett

Ratner. Wie erwartet veränderte dieser jedoch

die inhaltlichen Elemente nicht, sondern legte

lediglich eine weitere Schippe drauf: noch mehr

Mutanten und explosiver Krawall.

Blu-ray: Der Transfer auf Blu-ray Disc sieht ordentlich

aus, kann die durchschnittliche Qualität

des Ausgangsmaterials indes nicht verleugnen.

Kleine Kratzer und erkennbare Körnigkeit

sind stetige Begleiter. Überhaupt fällt das Bild

durch seine überwiegend dunkle Farbgebung

auf, das Ganze wird intensiviert durch einen

vorhandenen Blaustich. Die Kontrastwerte sind

passabel. In Bezug auf den Sound gefallen die

X-Men aufgrund des kräftigen Mehrkanalmixes.

Das deutsche DTS-5.1-Material steht seinem

weniger verlustbehafteten englischen HD-Pendant

kaum nach. Positiv: Parallel zum Film kann

der Nutzer Produktionsfotos und Aufnahmen

vom Dreh einblenden. Darüber hinaus existieren

unter anderem ein Interview mit Bryan Singer,

Audiokommentare, ein (unterhaltsames) Fox-

Special sowie entfernte Szenen. Wer mag, kann

diese im erweiterten Modus in die Story implementieren.

Grandios gelungen ist das animierte

Menü, das auch die weiteren Teile schmückt.

Technisch entspricht die zweite Disc dem ersten

Part. Erneut wurden dezente Kratzer vom Master

übernommen, das Szenario ist blaustichig,

der Look aber über weite Strecken etwas heller

gewählt. Teil drei wirkt bildtechnisch sehr körnig

und rauschend, besitzt aber den besseren

Schwarzwert. Die Farben wurden aufpoliert,

der Farbstich wurde entfernt sowie der Kontrast

heraufgesetzt. Abgesehen von strapazierten Pixeln

eine scharfe Optik. Mehrere Stunden an

zusätzlichem Bonusmaterial vervollständigen

die Trilogie, wobei sich die Anzahl an hochauflösenden

Aufnahmen leider in Grenzen hält. Stattdessen

erfährt der Comic- bzw. Filmfan alles

Wissenswerte über die Schöpfung der nächsten

Kino-Superheldengeneration. Spezialeffekte,

Blicke hinter die Kulissen, entfallene Szenen sowie

jede Menge Interviews runden die Extras. 1

BEWERTUNG BLU-RAY

Bildqualität 7,5/10

Tonqualität 8/10

Bonusmaterial 9/10

Blu-ray-Effekt 5/10

Kurzfazit: Die Evolution des Comicfilms in

der ultimativen Blu-ray-Box. Jede Menge

Extras und Hintergrundmaterial. Genau

richtig zum Start der „Origins“-Reihe.

BLU- RAY- NEUHEITEN

WWW.DIGITAL-TESTED.DE

83


praxis

WORKSHOP

FUNAI T5A-A8482DB

Achtung, Aufnahme!

Meist können die Innenleben aktueller Heimkino-Geräte nur noch selten

für Staunen sorgen. Oft ist die Elektronik extrem optimiert und nur

noch wenige Platinen verbaut. Nicht so beim Kombigerät von Funai.

DVD-Rekorder haben den guten alten Videorekorder

inzwischen so gut wie abgelöst.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Dank einer

Festplatte können Aufnahmen geschnitten,

archiviert und wieder gelöscht werden und

die Qualität übersteigt einer der analogen

Aufnahme deutlich. Inzwischen werden VHS-

Kassetten nicht einmal mehr hergestellt, sodass

diese eine immer seltenere Erscheinung

werden. Doch in fast jedem Haushalt befinden

sich noch entsprechende Kassetten, z. B. mit

dem Lieblingsfilm oder einem Urlaubsvideo.

Nicht ohne Grund gibt es einige DVD-/HDD-