AUDIO TEST High-End-Einstieg (Vorschau)
NR. 3 MAI/JUNI 2011 www.audio-test.at Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90 AUDIO TEST AUDIO TEST Ihr Ratgeber für guten Ton Plus: Die besten Produkte zur HIGH END High-End-Einstieg Stereopaare im Test Bowers & Wilkins, Burmester, 4Isophon und Vienna Acoustics Noch mehr Tests: B.M.C. Audio Vollverstärker, KSdigital KSD 2020 Aktivlautsprecher, Teufel MF 520 Standlautsprecher, Marantz Network Audio Player, Linn Akurate DS Netzwerk Player, 4 Phono-Preamps + die besten Audio Blu-rays 5 AV-Receiver Heimkinozentralen von Denon, Harman Kardon, Marantz, Onkyo und Sony im Test SCHWARZES GOLD 3 Plattenspieler im Test DIGITALISIEREN Von der Platte auf die Platte APPS IM TEST Audiosteuerung mit Smartphone
- Seite 2 und 3: LESERWAHL 2011 Applaus für das Kla
- Seite 4 und 5: 06 | Große Gala Die besten Produkt
- Seite 6 und 7: Glanzvolle Leserwahl In der Ausgabe
- Seite 8 und 9: Zu den vielen Gästen zählten auch
- Seite 10 und 11: Wann beginnt eigentlich Um diese Fr
- Seite 12 und 13: Welche Neuheiten zeigen Sie auf der
- Seite 14 und 15: Auf welche Produkte dürfen sich Hi
- Seite 16 und 17: Heißt High End auch „High End-Pr
- Seite 18 und 19: Heißt High end auch „High End- P
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- Seite 22 und 23: Anschluss Verkabelung Die Audioausg
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- Seite 42 und 43: Moderne Alleskönner Die aktuellen
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- Seite 48 und 49: Marantz SR7005 AUSGABE 3.2011 Maran
- Seite 50 und 51: Onkyo TX-NR5008 TESTSIEGER AUSGABE
NR. 3 MAI/JUNI 2011<br />
www.audio-test.at<br />
Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Ihr Ratgeber für guten Ton<br />
Plus:<br />
Die besten Produkte<br />
zur HIGH END<br />
<strong>High</strong>-<strong>End</strong>-<strong>Einstieg</strong><br />
Stereopaare im Test<br />
Bowers & Wilkins, Burmester,<br />
4Isophon und Vienna Acoustics<br />
Noch mehr Tests: B.M.C. Audio Vollverstärker,<br />
KSdigital KSD 2020 Aktivlautsprecher, Teufel MF 520<br />
Standlautsprecher, Marantz Network Audio Player,<br />
Linn Akurate DS Netzwerk Player, 4 Phono-Preamps<br />
+ die besten Audio Blu-rays<br />
5 AV-Receiver<br />
Heimkinozentralen von Denon,<br />
Harman Kardon, Marantz,<br />
Onkyo und Sony im Test<br />
SCHWARZES GOLD<br />
3 Plattenspieler im Test<br />
DIGITALISIEREN<br />
Von der Platte auf die Platte<br />
APPS IM <strong>TEST</strong><br />
Audiosteuerung mit Smartphone
LESERWAHL 2011<br />
Applaus für das<br />
Klangwunder<br />
Bei der großen Leserwahl 2011 haben Sie entschieden und den RS 180<br />
mit seinem exzellenten Klangbild mit hervorragender Basswiedergabe zur<br />
Nummer 1 in der Kategorie Kopfhörer gewählt. Herzlichen Dank!<br />
Sennheiser ist seit vielen Jahren ein Synonym für guten Klang. Genießen Sie<br />
mit dem Sennheiser RS 180 die völlige Bewegungsfreiheit beim Hören Ihrer<br />
Musik oder Filme. Dieser offene, kabellose Kopfhörer mit digitaler, unkomprimierter<br />
Übertragungstechnologie verspricht einen äußerst detailgetreuen<br />
und reinen Klang, der Ihnen gefallen wird. Die lange Akkulaufzeit (ca. 24<br />
Std.) sowie die große Reichweite von bis zu 100 m bieten darüber hinaus<br />
maximalen alen Komfort.<br />
1.Platz<br />
Sennheiser<br />
RS 180<br />
Audiobereich<br />
Kopfhörer<br />
RS 180<br />
Das offene, ohrumschließende Design des RS 180 bietet<br />
ein exzellentes Klangbild mit hervorragender Basswiedergabe.<br />
Mit diesem Digitalkopfhörer erleben Sie perfekten Klanggenuss<br />
und eine hohe kabellose Reichweite. Der RS 180 ist damit die<br />
ideale Wahl für höchsten Musik und Filmgenuss!
Lieb und teuer<br />
... sind uns unsere Hobbies. Doch wie „teuer“ im<br />
monetären Sinne darf ein solches Steckenpferd sein?<br />
Damit beschäftigen wir uns in dieser Audio Test. Wir<br />
werfen einen Blick auf hochwertigste Komponenten<br />
– vom Lautsprecher bis zum Vollverstärker. Diese<br />
schönen Dinge des Lebens haben ihren Preis, auch<br />
wenn dieser für klassisches „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“, wie diese Geräteklasse<br />
gerne genannt wird, noch recht bescheiden<br />
ausfällt. Die von uns getesteten vier Lautsprecherpaare<br />
erreichen mit maximal rund 8 000 Euro<br />
noch nicht die Preise eines Mittelklassewagens, bieten<br />
aber bereits ein wirklich ausgezeichnetes Hörerlebnis. Erstmals haben wir<br />
so in der Bewertung eines Lautsprechers 95 Punkte vergeben – und das obwohl<br />
wir in der Punktevergabe traditionell eher zurückhaltend sind. Die passenden<br />
Zuspieler für diese edlen Schallwandler liefern wir Ihnen in dieser Ausgabe<br />
gleich mit: Vom modernen Netzwerk – Audioplayer bis hin zum wiederentdeckten<br />
Schallplattenspieler. Wir wissen, dass viele von Ihnen noch eine schöne<br />
Plattensammlung ihr eigen nennen und haben uns deshalb in dieser Ausgabe<br />
dem Vinyl näher gewidmt – vom Test der Plattenspieler der 1 000 Euro –<br />
Klasse, klassischen Phono-Preamps bis hin zur Schallplattenwaschmaschine,<br />
wo wir zum Teil gravierende Qualitätsunterschiede feststellen mussten. Alles in<br />
dieser Ausgabe ist ein wenig „teurer“, ein Schritt in Richtung „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“ – passend<br />
zur parallel stattfindenden Messe. Den Begriff „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“ füllen wir mit<br />
25 Branchenvertetern mit Leben und wagen eine allgemeingültige Definition<br />
dessen, was eigentlich immer im Auge des Nutzers liegen sollte. Folgen Sie uns<br />
auf einer Reise durch den Klang!<br />
PS:<br />
Ich persönlich möchte Ihnen die vielfältigen Meinungen der Branche ab Seite<br />
14 als Lektüre ans Herz legen. Für mich waren die unterschiedlichen Ansätze,<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> in Worte zu fassen, sehr überraschend. Doch in einem sind sich alle<br />
einig: <strong>High</strong> <strong>End</strong> – das ist ein Stück Lebensgefühl – ganz gleich zu welchem Preis.<br />
Insofern: Genießen Sie Ihre Musik. Bei den passenden Komponenten können<br />
Sie sich auf den folgenden Seiten inspirieren lassen.<br />
STEFAN GOEDECKE,<br />
HERAUSGEBER/CHEFREDAKTEUR<br />
Schreiben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und Kritik an:<br />
leserbriefe@audio-test.at oder<br />
Auerbach Verlag, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />
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Editorial 3
06 | Große Gala<br />
Die besten Produkte des Jahres<br />
20 | Qualität gegen Quantitättät<br />
So digitalisieren Sie Ihre Platten<br />
56 | Titelthema: Klang auf höchstem Niveau<br />
Vier Standlautsprecher von B&W, Burmester, Isophon und Vienna Acoustics<br />
30 | Ferngesteuert<br />
Der iPod im Heimkino<br />
42 | Heimkinomittelpunkt<br />
Großes Kino für zu Hause<br />
82 | Zukunftsmusik<br />
Mit 192 kHz durchs Netzwerk<br />
NEWS<br />
06 // Leserwahl 2011<br />
Die schönsten Impressionen des<br />
Abends<br />
12 // Produktneuheiten<br />
Produkttrends und Neuigkeiten<br />
zur <strong>High</strong> <strong>End</strong> 2011<br />
INHALTE<br />
20 // Schallplattendigitalisierung<br />
Ob besonders schnell oder sehr hochwertig<br />
– so wird die Platte digital<br />
26 // Schallplatten editieren<br />
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für<br />
eine saubere Aufnahme<br />
28 // Plattenwaschanlagen<br />
Von Fingerabdrücken, Fett und Staub<br />
befreit<br />
30 // AV-Receiver-Apps<br />
Bedienung via Telefon. Was die<br />
Hersteller-Apps bereits leisten<br />
WISSEN<br />
34 // Dr. Sound<br />
Mit dem Klangdoktor auf Wissensreise:<br />
Die Bedeutung von Verzerrungen<br />
38 // Workshop<br />
Schritt für Schritt zum eigenen Kabel<br />
(Teil 2)<br />
<strong>TEST</strong><br />
41 // Testnotizen<br />
Ein Testalltag in unserer Audioredaktion<br />
42 // AV-Receiver<br />
Fünf ausgewachsene AV-Receiver von<br />
Denon, Harman Kardon, Marantz,<br />
Onkyo und Sony im direkten Vergleich<br />
56 // Stereo-Standlautsprecher<br />
<strong>High</strong>-<strong>End</strong> mit B&W, Burmester,<br />
Isophon und Vienna Acoustics<br />
64 // Hybridlautsprecher<br />
Subwoofer inklusive<br />
Beitrag zum Platz sparen<br />
66 // Aktiv-Standlautsprecher<br />
Studioprofi im Wohnzimmer:<br />
KSdigital sorgt für maximalen Klang<br />
zu Hause<br />
68 // Schallplattenspieler<br />
Acoustic Solid, Clearaudio und Music<br />
Hall machen die Schallplattenwiedergabe<br />
erschwinglich<br />
74 // Phonovorverstärker<br />
Ohne sie geht‘s nicht: Acoustic Signature,<br />
B.M.C. Audio, Clearaudio und<br />
Sutherland verschaffen den Plattenspielern<br />
Gehör<br />
78 // Vollverstärker<br />
Technisches Knowhow komprimiert in<br />
einem Gehäuse: der B.M.C. Amp C1<br />
80 // Monoblockendstufen<br />
Individualität mit Kraftreserven: AVM<br />
und seine Monoblockendstufen<br />
82 // Netzwerkplayer<br />
Linn und Marantz beweisen, was<br />
die modernste Geräteklasse heute<br />
leisten muss<br />
4 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
Titelbild: Apple, Auerbach Verlag, Bowers & Wilkins, Burmester, Denon, Isophon, Onkyo, Stock.xchng, Vienna Acoustics
www.marantz.de<br />
LASSEN SIE SICH KEINE<br />
NOTE ENTGEHEN<br />
68 | Vinyl-Revival<br />
Im Vergleich: Schallplattenspieler von Acoustic Solid, Clearaudio und Music Hall<br />
Der neue NA 7004. Der erste Netzwerk-<br />
Player, der Musiker begeistert.<br />
88 | Livemusik<br />
Die aktuellen Konzert <strong>High</strong>lights des Frühlings<br />
MUSIK<br />
88 // Musik-Blu-rays<br />
Reamonn – Eleven<br />
Les Misérables<br />
Heart – Night At Sky Church<br />
Jeff Beck – Rock ’n’ Roll Party<br />
Honouring Les Paul<br />
Mega Deth<br />
Feuertanz Festival 2010<br />
Richard Strauss – Elektra<br />
Gustav Mahler –<br />
Symphony No. 4/Rückert-Lieder<br />
Moulin Rouge!<br />
Das Phantom der Oper<br />
The Sound Of Music<br />
Hairspray<br />
STANDARDS<br />
03 // Editorial<br />
92 // Glossar<br />
94 // Fachhandelsverzeichnis<br />
96 // Testübersicht<br />
98 // V orschau / Impressum<br />
66 | Studioprofi<br />
Aktives Hi-Fi mit KS Digital<br />
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Inhalt: Acoustic Signature, Auerbach Verlag, Burmester, Denon, Eagle Records, Edel MusicIsophon,<br />
KS Digital, Stock.xchng, Universal Music, Vienna Acoustics, Warner Home, Zyx Music In dieser Ausgabe 5
Glanzvolle Leserwahl<br />
In der Ausgabe Februar/März der Audio Test hatten Sie die Möglichkeit, die besten<br />
Audio- und Heimkinoprodukte des Jahres 2011 zu küren. Mitte April hatte der Auerbach<br />
Verlag geladen, um die Leserpreise zu überreichen. Die schönsten Impressionen<br />
des Abends haben wir für Sie festgehalten.<br />
VON TORSTEN PLESS UND STEFAN GOEDECKE<br />
Die glücklichen Gewinner des Abends: Gunter Kürten von Denon<br />
und Jürgen Imandt von Bose freuen sich über ihre Leserpreise<br />
Alte Bekannte: Die Audiobranche trifft sich in Leipzig: Siegfried Amft (T+A Elektroakustik), Peter Schippers<br />
(Audiodata), Lutz Jebe (linn), Ulrich Michaelik (Linn) und Andreas Kayser (Music Line) (v.l.n.r.)<br />
6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Auch Hermann Noch und Mark Sellmann vom der TAD Audiovertrieb<br />
feierten auf der Auerbach-Leserwahl 2011<br />
Berliner Audiorunde: Bettina Blees von Teufel im Gespräch mit<br />
Christian Hindemith von ADAM Audio<br />
Leserwahl 2011: Die Produkte des Jahres<br />
Kategorie Audio<br />
AV-Receiver bis 1500 Euro<br />
Denon AVR-3311<br />
2. Platz: Onkyo TX-SR608<br />
3. Platz: Marantz SR5005<br />
AV-Receiver bis 3000 Euro<br />
Denon AVR-4311<br />
Roland Spiegler von Nubert bekam einen der begehrten Leserpreise<br />
an diesem Abend verliehen<br />
2. Platz: Marantz SR7005<br />
3. Platz: Onkyo TX-NR5008<br />
Stereolautsprecher<br />
Teufel Ultima 800<br />
2. Platz: B&W 684<br />
3. Platz: Backes & Müller BM Prime 14<br />
Surroundlautsprecher<br />
Nubert nuBox 681 Set<br />
2. Platz: KEF KHT 3005 SE<br />
3. Platz: Bose Acoustimass 15<br />
Stereoverstärker<br />
T+A Elektroakustik V10 MK II<br />
Mit Enthusiasmus dabei: Isabel Halbauer von Audiovox und Oliver Winklmeier<br />
von Oehlbach freuen sich über ihren Preis in der Kategorie Lautsprecherkabel<br />
2. Platz: Denon PMA-2010 AE<br />
3. Platz: Krell S300i<br />
News 7
Zu den vielen Gästen zählten auch Berndt Stark und Dina Hoenge<br />
von Burmester Audiosysteme<br />
Leserwahl 2011: Die Produkte des Jahres<br />
Kategorie Audio<br />
Phono<br />
Thorens TD-309 Tri-Balance<br />
2. Platz: Transrotor Avorio<br />
3. Platz: Clearaudio Plug & Play Concept<br />
Netzwerkplayer<br />
Linn Majik DS-I<br />
2. Platz: Logitech Squeezebox Touch<br />
3. Platz: Naim HDX<br />
Lautsprecherkabel<br />
Oehlbach Bi Tech 4<br />
Aus Kassel angereist, um an der Preisverleihung<br />
teilzunehmen, kamen Bernd Hugo...<br />
2. Platz: Goldkabel LS 440<br />
3. Platz: Silent Wire LS 16<br />
Kopfhörer<br />
Sennheiser RS 180<br />
2. Platz: Bose AE2<br />
3. Platz: Beyerdynamic T5p<br />
Innovationspreis Audio<br />
Bose VideoWave<br />
Entertainment System<br />
...und Manfred Penning (links) von BMC Audio<br />
8 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Preise, Preise, Preise: <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>-Chefredakteur Stefan Goedecke überbringt<br />
als Botschafter für die Leser die begehrten Trophäen an die Preissieger<br />
iPAL<br />
239 €<br />
Die Bose-Produkte kamen wie immer bei den Lesern besonders gut an. Herausgeber Florian Pötzsch<br />
(rechts) freut sich die Preise und Urkunden an Birgit Paff und Jürgen Imandt überreichen zu dürfen<br />
Der Frühling kommt mit frischen Farben –<br />
das tragbare Outdoor-Radio iPAL verbreitet<br />
mit silberfarbenem Korpus und auffällig<br />
lackierter Front fröhliche Lebensfreude –<br />
und überzeugt mit vollem Klang. Nicht nur<br />
als Radio, denn auch die auf iPod oder<br />
iPhone gespeicherten Musikstücke können<br />
überall und jederzeit über den Stereo-AUX-<br />
Eingang des iPAL abgehört werden. Mit<br />
dem leistungsstarken Akku viele Stunden<br />
lang. Und wer keine Farbe mag, bekommt<br />
das iPAL auch in schwarz oder weiß!<br />
distributed by<br />
tad-audiovertrieb.de<br />
radiowelten.de<br />
+ + + Technik + Audio + Design + + + +<br />
Florian Szigat, Bettina Blees und Roman Katzer<br />
(v.l.n.r) genossen die Preisverleihung sichtlich<br />
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www.blog.radiowelten.de<br />
radiowelten tivoli audio<br />
News 9<br />
iPod und iPhone sind eingetragene Warenzeichen der Apple Computer Inc.
Wann beginnt eigentlich<br />
Um diese Frage zu beantworten, definieren drei Audio-Gurus für die Leser der Audio Test<br />
zunächst den Begriff „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“. Denn was für den einen schlicht die Königsklasse des Hifi-<br />
Genusses ist, ist für den anderen vor allem das „gewisse Etwas“ des Musikerlebnisses, das<br />
nicht primär auf ausschließlich feinstem Materialeinsatz beruht. Während München wieder<br />
zum Mekka der Audiophilen wird, Lautsprecherpaare zum Preis eines Mittelklassewagens<br />
den Besitzer wechseln, fragen wir die Branche, ob sich die Kunden nach Jahren der gefühlten<br />
Wirtschaftskrise diesen Luxus wieder gönnen können und wollen. Dr. Roland Gauder<br />
von Isophon, Andreas Kayser von music line und Hifi-Urgestein Dieter Burmester erklären<br />
Ihnen ihre Sicht auf das sensible und wunderschöne Thema „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“.<br />
STEFAN GOEDECKE<br />
Dr. Roland Gauder, Isophon<br />
Was ist für Sie <strong>High</strong> <strong>End</strong> bzw. wann<br />
fängt <strong>High</strong> <strong>End</strong> an?<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> ist eine Idee, eine Fantasie, die<br />
über das allgemein übliche Maß hinaus<br />
geht, die auch mal Geld kosten darf, die<br />
aber auf jeden Fall die Musikwiedergabe<br />
auf eine neue Ebene hebt und die auch<br />
ästhetischen Ansprüchen genügt.<br />
Welchen Stellenwert hat die <strong>High</strong><br />
<strong>End</strong> Messe für die Einführung neuer<br />
Produkte aus Ihrem Hause?<br />
Für uns ist jedes Jahr die <strong>High</strong> <strong>End</strong>-Messe<br />
etwas Besonderes und ein ganz entscheidender<br />
Termin. Auch bei uns gilt:<br />
Nach der <strong>High</strong> <strong>End</strong> ist vor der <strong>High</strong> <strong>End</strong>.<br />
Welche Neuheiten werden<br />
Sie zeigen?<br />
Wir haben mit der Berlina-Serie etwas<br />
völlig Neues im Bereich Gehäusebau und<br />
Frequenzweichentechnologie zu bieten.<br />
Wir werden deshalb die Berlina RC 7<br />
spielen und die große Berlina<br />
RC 11 vorstellen.<br />
Darf es 2011 Ihrer Meinung nach<br />
für den Verbraucher wieder ein<br />
bisschen„mehr“ sein?<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> hört nie auf, die Suche nach<br />
„mehr“ endet nie. Wer aufhört, einen<br />
Traum und entsprechend gute Ideen zu<br />
haben, ist schon morgen „out“.<br />
Ist <strong>High</strong> <strong>End</strong> Ihrer Meinung nach<br />
auch ein Stück Lebensgefühl und<br />
Verständnisdes Kunden?<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> heißt höchstmögliche Emotion<br />
und Gänsehaut, eben ein echtes musikalisches<br />
Erlebnis, das weit über das normale<br />
Maß hinausgeht. „<strong>High</strong> <strong>End</strong>er“ sind<br />
Kunden mit Niveau und Anspruch, mit<br />
hohem Anspruch, denen Musik genauso<br />
wichtig ist wie uns. Ein „<strong>High</strong> <strong>End</strong>er“<br />
lebt und kämpft für seine Ideologie und<br />
seinen Traum. Ein <strong>High</strong> <strong>End</strong>er gibt sich<br />
nie mit Mittelmaß ab. Dementsprechend<br />
ist <strong>High</strong> <strong>End</strong> sowohl Lebensgefühl als<br />
auch Selbstverständnis.<br />
Andreas Kayser, music line<br />
Ist <strong>High</strong> <strong>End</strong> Ihrer Meinung nach ein<br />
Stück Lebensgefühl und<br />
Verständnis des Kunden?<br />
Die Begeisterung fürs Musikhören kann<br />
man grundsätzlich auch ohne <strong>High</strong> <strong>End</strong>-<br />
Produkte ausleben – das wissen wir alle aus<br />
der Jungendzeit, als uns ein schlichter Kassettenrekorder<br />
überglücklich machte. Viele<br />
Kunden sagen, dass sie zum „ernsten“<br />
Musikhören wenig Zeit oder Ruhe haben.<br />
Aber auch, wenn man sich nur einmal in<br />
der Woche vor seine Anlage setzt, kann<br />
das eine lohnenswerte Erfahrung sein –<br />
ähnlich wie ein Konzertbesuch, von dem<br />
man noch Tage später schwärmt. Guter<br />
Sound ist immer gut und für uns ganz klar<br />
von morgens bis abends ein Stück Lebensgefühl.<br />
Welchen Stellenwert hat für Sie die<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe?<br />
Die <strong>High</strong> <strong>End</strong> gehört zu den wichtigsten<br />
Hifi-Messen weltweit. Die Messe ist zudem<br />
ein wichtiger Treffpunkt für die Branche:<br />
Es gibt in Europa keine Veranstaltung, auf<br />
der man so viel Gelegenheit hat, sich mit<br />
anderen Herstellern auszutauschen.<br />
Isophon hat mit dem Berlina RC7 seine Referenzstandlautsprecherserie<br />
um ein neues<br />
Modell erweitert. Seine einzigartige Rippenbauweise<br />
schmeichelt nicht nur dem<br />
Auge, sondern soll vielmehr für einen einzigartigen<br />
Klanggenuss sorgen. Mit einer<br />
eigenen Bassanpassung bedient der Lautsprecher<br />
jeden Raum.<br />
Die Naim Ovator S-400 kann getrost als<br />
die kleine Schwester der S-600 bezeichnet<br />
werden, hat sie sich doch (Design-)technisch<br />
einiges von ihr abgeschaut. Der geschlossene<br />
Zwei-Wege-Standlautsprecher<br />
verfügt über den neu entwickelten Balanced<br />
Mode Radiator, der bei dem S-400 für<br />
eine besonders breite Bühnendarstellung<br />
bei günstigen Preis sorgen soll.<br />
www.isophon.de – ab 24 000 Euro<br />
www.music-line.biz – 4 200 Euro<br />
10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
„<strong>High</strong> <strong>End</strong>“?<br />
Dr. Roland Gauder,<br />
Isophon<br />
Andreas Kayser,<br />
music line<br />
Dieter Burmester,<br />
Burmester Audiosysteme<br />
Dieter Burmester, Burmester Audiosysteme<br />
Worauf dürfen sich Ihre Kunden<br />
freuen?<br />
In diesem Jahr präsentieren wir zwei Neuheiten<br />
von Naim Audio. Der Streamingplayer<br />
NDX ist eine hochwertige Quelle<br />
für Musik aus dem Netzwerk, hochauflösende<br />
Musikdateien und Radioprogramme<br />
aus dem Internet. Der Standlautsprecher<br />
Ovator S-400 nutzt ein neuartiges Breitbandchassis<br />
als Mittel-/Hochtöner, das<br />
eine detailreiche, ausgesprochen verfärbungsfreie<br />
Wiedergabe ermöglicht.<br />
Was ist für Sie <strong>High</strong> <strong>End</strong> bzw. wann<br />
fängt <strong>High</strong> <strong>End</strong> an?<br />
Auch wenn wir den Begriff „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“<br />
gelegentlich selbst verwenden, stehen wir<br />
ihm skeptisch gegenüber – er wird häufig<br />
überstrapaziert. Ein außergewöhnliches<br />
Hifi-Produkt muss unserer Meinung nach<br />
das gewisse Etwas vermitteln, das man<br />
von live gespielter Musik kennt. Dazu<br />
gehört neben einem sauberen Frequenzgang<br />
vor allem rhythmische und dynamische<br />
Präzision. Hoher Materialeinsatz<br />
und tolles Design allein machen für uns<br />
aber noch kein echtes <strong>High</strong> <strong>End</strong> aus.<br />
Was ist für Sie <strong>High</strong> <strong>End</strong> bzw. wann<br />
fängt <strong>High</strong> <strong>End</strong> an?<br />
Für uns bedeutet es, dass unsere<br />
Produkte höchste Ansprüche an die<br />
Klangqualität, an Funktionalität und<br />
Zuverlässigkeit im Gebrauch sowie an<br />
Formschönheit im Design erfüllen. <strong>High</strong><br />
<strong>End</strong> ist bei uns gleichbedeutend mit<br />
State-of-the-Art Technologie in Kombination<br />
mit reinem, unverfälschtem Klang –<br />
und das über einen langen Zeitraum.<br />
Wenn wir über <strong>High</strong> <strong>End</strong> reden –<br />
reden wir damit auch zwangsläufig<br />
über „<strong>High</strong> <strong>End</strong> – Preise“?<br />
Burmester Audiosysteme verwendet ausschließlich<br />
höchstwertige Komponenten<br />
in der Fertigung, um Materialfehlern oder<br />
negativen Auswirkungen auf den Klang<br />
von vornherein entgegenzuwirken. Es<br />
ist für uns selbstverständlich, dass die<br />
verwendeten Bauteile und die Verarbeitungsqualität<br />
dem Konzept und dem<br />
musikalischen Anspruch unserer Geräte<br />
ebenbürtig sind. Wir betreiben einen<br />
außerordentlichen Aufwand, um nicht<br />
nur die Güte des Klanges, sondern auch<br />
die geschmeidige Funktion der Bedienelemente<br />
über viele Jahre zu gewährleisten.<br />
Diese Qualität hat selbstverständlich ihren<br />
Preis. Ob ein Gerät seinen Preis wirklich<br />
wert war, merkt man meist aber erst<br />
nachdem es viele Jahre für unbeschwerten<br />
und hochwertigen Musikgenuss gesorgt<br />
hat. Wir fertigen alle unsere Geräte in<br />
Berlin. Das fängt beim Bestücken der<br />
Leiterplatten an und endet bei der Qualitätskontrolle.<br />
Wir beziehen sämtliche<br />
Burmester-spezifischen Bauelemente ausschließlich<br />
aus Deutschland. Unsere Kunden<br />
weltweit bestehen auf unser Gütesiegel<br />
„Handmade in Germany“. Das hat<br />
seinen Preis, denn auch wir können nicht<br />
zaubern. Dass wir mit unserem Ansatz seit<br />
34 Jahren richtig liegen, erkennen wir an<br />
den eingesendeten Garantie Zertifikaten:<br />
Wer einmal mit Burmester angefangen<br />
hat bleibt meist dabei.<br />
Ist <strong>High</strong> <strong>End</strong> Ihrer Meinung nach auch<br />
ein Stück Lebensgefühl und Verständnis<br />
des Kunden?<br />
Selbstverständlich ist es auch ein Stück<br />
Lebensqualität, wenn man seine musikalischen<br />
Leidenschaft mit Hilfe höchstwertiger<br />
Audio Komponenten ausleben kann.<br />
Um die digitale Welt mit den hochwertigen<br />
Burmester-Produkten zu verbinden, haben<br />
die Berliner den neuen Classic Line Preamp<br />
009 entwickelt. Mit sechs digitalen Eingängen<br />
und einer anwählbaren Samplerate<br />
von bis zu 192 Kilohertz bei 24 Bit trifft das<br />
neue System genau den Nerv der Zeit.<br />
www.burmester.de – 5 990 Euro<br />
News 11
Welche Neuheiten zeigen Sie auf der<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe?<br />
Wir werden das Update<br />
für den DAC1/DAC1 PRE<br />
mit der asynchronen USB<br />
2.0-Schnittstelle präsentieren.<br />
Weiterhin zeigen<br />
wir die Kabelserie MSI als<br />
monokristallines Silberkabel.<br />
Bernd Hugo, B.M.C. Audio<br />
In diesem Jahr liegt der<br />
Schwerpunkt im Elektronikbereich<br />
auf dem 7.1<br />
BluRay Receiver K8 und<br />
bei den Lautsprechern<br />
auf der neuen Solitaire-<br />
Serie CWT mit 3 neuen Modellen CWT<br />
2000, CWT 1000 und CWT 500.<br />
Britta ter Wint, T+A<br />
Den Schwerpunkt bildet<br />
unsere Top-Linie nuVero<br />
und die Dipol/Direkt-<br />
Kompaktbox nuVero 3.<br />
Als Neuheit werden wir<br />
die Aktivlautspecher<br />
nuPro A-10 und A-20 präsentieren.<br />
Roland Spiegler, Nubert<br />
T+A mit neuer <strong>High</strong>-<strong>End</strong> Lautsprecherserie<br />
Die neuen Solitaire-Lautsprecher sind bewusst<br />
für sehr anspruchsvolle audiophile Musikfreunde<br />
entwickelt worden. Dabei geht es<br />
keinesfalls nur um tonale Ausgewogenheit,<br />
sondern um viel schwierigere Anforderungen<br />
wie Feindynamik, Auflösung, Analytik<br />
und korrektes Einschwingverhalten bei völlig<br />
unterschiedlichen Pegeln. Im Streben nach<br />
dem perfekten Lautsprecher hat T+A seinen<br />
Entwicklern im Streben nach dem perfkten<br />
Lautsprcher keine Einschränkungen auferlegt,<br />
weder hinsichtlich des Preises noch der<br />
Gehäusegröße oder Konstruktion.<br />
Gerätename:<br />
CWT 2000, CWT 1000, CWT 500<br />
Preis:<br />
7 000–15 000 Euro pro Paar<br />
Naim zeigt neues Racksystem<br />
„Fraimlite“ heißt das neue Naim Rack und<br />
ist die <strong>Einstieg</strong>svariante des beliebten Fraim.<br />
Das System ist modular aufgebaut, kann also<br />
mit der Zeit an Ihre Bedürfnisse angepasst<br />
werden, wenn die Signalkette um ein weiteres<br />
Gerät erweitert wird. Ein Fraimlite-Rack<br />
setzt sich aus einer Basisebene und mehreren<br />
Aufbauebenen zusammen, die jeweils durch<br />
drei Spikes entkoppelt sind. Die Seitenteile<br />
des Fraimlite sind (wie beim Fraim) in Alu natur<br />
und Schwarz erhältlich, die Rahmen gibt<br />
es in Esche hell, Esche schwarz und Kirsche.<br />
Gerätename:<br />
Fraimlite<br />
Preis:<br />
1 350 Euro (vier Ebenen)<br />
Internet:<br />
www.ta-hifi.com<br />
Internet:<br />
www.music-line.biz<br />
Wir stellen erstmalig<br />
in Europa unsere neue<br />
Elektroniklinie „Corona<br />
Line“ vor. Bei den<br />
Vorführungen legen wir<br />
den Fokus auf die neue<br />
Corona Line samt passenden Lautsprechern<br />
mbl 126, mbl 120, mbl 116F.<br />
Christian Hermeling, MBL Akustikgeräte<br />
Light-Kabelserie.<br />
Die komplette „Soulution“<br />
Serie, Isoteks neuer<br />
„SuperTitan“. Magnepan<br />
MG 3.7, Cambridge-<br />
Audio Netzwerkplayer<br />
NP-30, Cardas Clear-<br />
René Troemner, Taurus<br />
Marantz wird sich tief in<br />
die Karten blicken lassen.<br />
Eine neue AV-Receiver-<br />
Generation meldet sich<br />
an und eine feine Stereo-<br />
Kombi, die in ihrer Klasse<br />
Maßstäbe setzen wird.<br />
Heiko Panzer, Marantz<br />
T+A zeigt Music Receiver der E-Serie<br />
Dieser Alleskönner hat die Gene der Einzelkomponenten<br />
Power Plant und Music Player<br />
erhalten. Er vereint klassische Analogtechnik<br />
mit modernsten Digitalkonzepten und wird<br />
damit zur universellen Schaltzentrale einer<br />
hochwertigen und modernen Stereoanlage.<br />
An der Rückseite stehen nicht nur die<br />
<strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Analog Ein- und Ausgänge zur<br />
Verfügung, sondern auch ein jitterfreier Digitalausgang<br />
und fünf hochwertige digitale<br />
Eingänge (Cinch u. optisch). Der LAN- und<br />
der W-LAN Anschluss stellen die Verbindung<br />
Gerätename:<br />
T+A E-Serie Music Receiver<br />
Preis:<br />
2 690 Euro<br />
Denon: vernetzte Welten mit bestem Klang<br />
Denon zeigt auf der <strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe clevere<br />
Streaming-Lösungen auf großartigem<br />
Klangniveau. Neben umfangreicher Anschlussvielfalt<br />
steht dabei besonders die<br />
Unterstützung und Aufwertung von iPod-/<br />
iPhone-/iPad-Musikbibliotheken im Vordergrund.<br />
Mit der drahtlosen AirPlay Technologie<br />
kann Musik durch das ganze Haus<br />
gestreamt werden. Dank ihrer Implementierung<br />
in alle netzwerkfähigen Produktneuheiten<br />
verbindet Denon Computertechnologie<br />
und HiFi auf gewohnt hochklassige Art<br />
und Weise und erfüllt gleichzeitig audiophile<br />
zum Streaming Client her, die USB Eingänge<br />
sind für iPod bzw. Harddisk vorgesehen.<br />
Alle Cinchbuchsen und die Lautsprecheranschlussklemmen<br />
sind hartvergoldet und aus<br />
reinem amagnetischem Messing hergestellt.<br />
Internet:<br />
www.ta-hifi.com<br />
Ansprüche an die Wiedergabe digitaler Musikarchive.<br />
Infoformationen finden Sie unter<br />
www.denon.de<br />
12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Audio Reference präsentiert edle Amati Futura<br />
Weltweit zum ersten Mal zeigt der Audiospezialist<br />
Audio Reference auf der <strong>High</strong> <strong>End</strong><br />
Messe den neuen, traumhaft verarbeiteten<br />
Lautsprecher Sonus faber Guarneri Futura,<br />
der über viele der Technologien verfügt, die<br />
im Zuge des Projektes „The Sonus faber“ mit<br />
dem gleichnamigen Superlautsprecher entrichtet<br />
wurden. Einblick gibt Audio Reference<br />
auch in die neue Sonus faber Amati Futura,<br />
die als erstes von den Erkenntnissen des Projektes<br />
„The Sonus faber“ profitiert hat und<br />
noch vor der Guarneri Futura auf den Markt<br />
kommen wird. Als Inhaltequelle empfiehlt<br />
sich aus demselben Vertrieb der neue und<br />
besonders leise Media Core 200 vom britischen<br />
Digitalpionier Meridian, der mit seinen<br />
sooloos Netzwerk-Audioprodukten eine<br />
große Fangemeinde hat. Der Media Core<br />
bietet Platz für 1 000 unkomprimierte CD-<br />
Alben und direkte Anschlussmöglichkeit für<br />
digitale und analoge Aktivlautsprecher, oder<br />
Gerätename:<br />
Sonus Faber Amati Futura<br />
Preis:<br />
13 450 Euro (Stück)<br />
TAD liefert neuen Rega DAC D/A-Wandler aus<br />
PC und Mac sind mittlerweile als Speicherort<br />
und für das Streaming von Musik akzeptiert.<br />
Um aus diesen digitalen Quellen eine perfekte<br />
Musikwiedergabe zu erzielen, braucht<br />
es einen perfekten D/A-Wandler. Für diesen<br />
Zweck hat Rega den DAC entwickelt – einen<br />
16/20/24-Bit Digital/Analog-Wandler.<br />
Bei Verwendung von hochwertigen verlustfreien<br />
Dateien wie WAV u. ä. bietet der DAC<br />
ein gleich gutes, und in manchen Fällen besseres<br />
musikalisches Ergebnis als die CD. Die<br />
Eingangsstufe besteht aus einem Wolfson<br />
Digital-Receiver mit einer hohen Stabilität<br />
und niedrigem Jitter. In der DAC-Stufe arbeitet<br />
ein Paar parallel geschalteter Wolfson<br />
WM8742 DACs. Der Ausgangsverstärker ist<br />
mit einer hohen Grenzfrequenz für höhere<br />
Abtastraten ausgelegt. Jitter wurde durch<br />
synchrone Taktung der digitalen Daten mit<br />
der Receiver PLL (entfernt Jitter aus dem<br />
Eingangssignal) minimiert. Alle Kondensa-<br />
entsprechende Elektronikkomponenten. Dabei<br />
bietet Netzwerkaudioplayer die bekannte<br />
und komfortable Steuerung zum Beispiel<br />
via iPad oder über einen sooloos Controller<br />
mit großem Touchscreen.<br />
Internet:<br />
www.audio-reference.de<br />
toren des DAC, die dem analogen Signalweg<br />
zugeordnet sind, stammen von Nichicon<br />
FG. Niederohmig leitende Polymer-Kondensatoren<br />
sind die Entkopplung verwendet<br />
worden. Die Stromversorgung erfolgt durch<br />
einen Ringkerntrafo, schnelle Gleichrichterdioden<br />
und Nichicon FG Kondensatoren. Die<br />
Stromversorgung für die Mikrocontroller-<br />
Steuerung ist völlig getrennt von den digitalen<br />
und analogen Audio-Stufen. Der Rega<br />
DAC ist in silber und schwarz-satin lieferbar.<br />
Welche Neuheiten zeigen Sie auf der<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe?<br />
Wir werden unter anderem<br />
neue, spannende Home<br />
Entertainment-Lösungen vorstellen,<br />
die es ermöglichen,<br />
Musikdateien im ganzen<br />
Haus zu verteilen und in<br />
hochwertiger Wiedergabequalität zu genießen.<br />
Gunter Kürten, Denon<br />
Wir werden Neuheiten von<br />
Krell, Sonus faber und Audio<br />
Research zeigen. Zudem<br />
zeigen wir die aktuellsten<br />
Produkte von Meridian /<br />
sooloos, Velodyne, Van den<br />
Hul und EAT Plattenspieler.<br />
Mansour Mamaghani, Audio Reference<br />
Wir zeigen den neuen<br />
FAZON F5, der durch seine<br />
einzigartige Konzeption<br />
auch den audiophilen Hörer<br />
beindrucken wird. Weiterhin<br />
zeigen wir erstmals die neue<br />
<strong>Einstieg</strong>sserie ZENSOR.<br />
Frank Hagemann, Dali<br />
Beyerdynamic zeigt zwei<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong>-Kopfhörer mit<br />
Tesla-Technologie: T 70<br />
für den Anschluss an die<br />
heimische Stereoanlage und<br />
T 70 p für den Einsatz an<br />
mobilen Abspielgeräten.<br />
Ursula Hinkel, beyerdynamic<br />
Wir werden mit dem<br />
Re:system M100 ein sehr<br />
hochwertiges Audio System<br />
präsentieren.<br />
Markus Halbig, Revox<br />
Gerätename: TAD Rega DAC Preis: 700 Euro Internet: www.tad-audiovertrieb.de<br />
Anzeige<br />
It’s all about music!<br />
www.calion-deluxe.de<br />
info@calion-deluxe.de<br />
Fon: +49 7261 9236 55
Auf welche Produkte dürfen sich<br />
Hi-Fi-Fans 2011 besonders freuen?<br />
Wir werden die Imagine<br />
Mini, einen kleinen,<br />
hochwertigen Regallautsprecher<br />
und einen audiophilen,<br />
wetterfesten<br />
Universallautsprecher,<br />
den CS1000 zeigen.<br />
Klaus Stahl, PSB Lautsprecher<br />
ASW stellt eine Neuheiten<br />
der Genius-Serie<br />
vor: einen großen, kraftvollen<br />
und dynamischen<br />
3-Wege-Lautsprecher<br />
und einen leistungsstarken<br />
Subwoofer.<br />
Thomas Kemper, ASW Lautsprecher<br />
Wir machen auf eine<br />
ganz besondere Weise<br />
den außergewöhnlichen<br />
Klang unseres<br />
Spitzenkopfhörers HD<br />
800 erlebbar: In unserer<br />
Vorführkabine tritt der Sennheiser HD 800<br />
in Kombination mit dem Kopfhörerverstärker<br />
EternalArts KHV gegen einen EternalArts<br />
Lautsprecher an.<br />
Gerhard Tammen, Sennheiser<br />
Wir präsentieren das<br />
neue HDMI-Kabel XXL<br />
Carb Connect, was mit<br />
einem zusätzlichen Ethernet-Kanal<br />
den Anschluss<br />
von internetfähigen AV-<br />
Komponenten ermöglicht. Ein Schwerpunkt<br />
wird unsere neue i-Connect-Serie für MP3/<br />
Portable-Audio sein. Ein neues <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-<br />
Netzwerkkabel werden wir ebenfalls zeigen.<br />
Oliver Winklmeier, Oehlbach<br />
Wir fokussieren die<br />
LINEA-S und stellen dazu<br />
eine Idee zur Dekor-<br />
Individualisierung vor.<br />
Thomas Sauer,<br />
German Maestro<br />
Wir zeigen eine konzeptionell<br />
sehr interessante<br />
Neuheit der RipNAS<br />
ebenso wie puristische<br />
aber dennoch sehr smarte<br />
DAC- und Digitalverstärker<br />
von Calyx.<br />
Carsten Hicking, <strong>High</strong>end Digital<br />
Oehlbach mit neuem HDMI Kabel – Ethernet inkludiert<br />
Der Kabelspezialist Oehlbach hat für Heimkino-Liebhaber<br />
mit dem XXL Carb Connect<br />
ein neues <strong>High</strong> Speed HDMI Referenzkabel<br />
entwickelt, das allerhöchsten Ansprüchen<br />
gerecht wird. Ein zusätzlicher Datenkanal<br />
(Ethernet-Kanal) ermöglicht den Anschluss<br />
von internetfähigen AV-Komponenten<br />
ohne die Verwendung eines zusätzlichen<br />
Netzwerk-Kabels. Im Kabel sorgt ein besonders<br />
sauerstofffreier Kupfer-Innenleiter mit<br />
einem extrem hohen Reinheitsgrad für bislang<br />
ungeahnt niedrige Eigenwiderstände.<br />
Beim angewandten HPOCC-Herstellungs-<br />
Gerätename:<br />
Oehlbach XXL® Carb Connect<br />
Preis:<br />
80–279 Euro<br />
Octave Audio mit Stereoendstufe RE 290<br />
Octave präsentiert die neueste Evolutionsstufe<br />
der seit Jahren erfolgreichen und bewährten<br />
Stereoendstufe RE 280. Gebaut seit<br />
1980, erfuhr dieses <strong>End</strong>stufenkonzept im<br />
Laufe der Jahre immer wieder Detailverbesserungen<br />
und soll dadurch ein idealer Spielpartner<br />
moderner Lautsprecher sein.<br />
Die neu entwickelte Röhrenendstufe RE 290<br />
profitiert von einer ebenfalls neu entwickelten<br />
Leistungspentode. Diese ermöglicht<br />
eine maximale Ausgangsleistung von circa<br />
100 Watt mit zwei Röhren im Gegentaktmodus.<br />
Im Verbund mit den eigens dafür<br />
entwickelten Ausgangstrafos konnte Octa-<br />
Gerätename:<br />
Octave Audio RE290<br />
Preis:<br />
6 900 Euro<br />
Regallautsprecher der Quantum-Serie<br />
Magnats Toplinie Quantum 1000 erhält<br />
Nachwuchs. Erstmals gibt es in Form der<br />
Quantum 1003 in dieser Serie eine Box in<br />
regalkompatibler Größe. Das Innenleben beherbergt<br />
die Technik der erprobten 1000er<br />
Serie des Herstellers. Die Quantum 1003<br />
verfügen über ein Aludruckguss-Chassis,<br />
das mit einem 170 mm Tiefmitteltöner und<br />
einer 25 mm Hochtonkalotte ausgestattet<br />
ist. Der handbeschichtete Hochtöner und<br />
die aufwändige Weichen- und Gehäusekonstruktion<br />
orientiert sich dabei an der 1000er<br />
Serie. Der Schallwandler arbeitet nach dem<br />
Zweiwege-Bassreflexsystem im Frequenzbereich<br />
von 28 – 75 000 Hz an einer Impedanz<br />
von 4 – 8 Ohm. Die Quantum wird in diversen<br />
verfahren werden dabei nahezu monokristalline<br />
Übergänge innerhalb des Kupfers<br />
erreicht. So entsteht eine außergewöhnlich<br />
nahtlose Struktur des Innenleiters, was eine<br />
verlustfreie Signalübertragung bei Signalen<br />
mit 10,2 Gbps und 340 MHz Bandbreite ermöglicht.<br />
Die mehrfach geschirmten und<br />
separierten Innenleiter gewährleisten einen<br />
optimalen Signaltransfer bis zu einer Auflösung<br />
von 2 160p. Massive Vollmetallstecker<br />
mit Carbon-Inlays und ein strapazierfähiger,<br />
schwarz-grauer Gewebemantel unterstreichen<br />
die Qualität dieses Kabels.<br />
Internet:<br />
www.oehlbach.de<br />
ve diese <strong>End</strong>stufe mit noch höherer Stabilität<br />
an schwierigen, niederohmigen Lautsprechern<br />
entwickeln.<br />
Internet:<br />
www.octave.de<br />
Furnieren angeboten. Unser Favorit ist eine<br />
Kombination aus Nussbaum für die Seitenteile<br />
und einem Hochglanzlack weiß.<br />
Gerätename: Quantum 1003 Preis: 699 Euro (Stück) Internet: www.magnat.de<br />
14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Aufgeschraubt und Reingehört<br />
Rotel in 3D<br />
HIGH END®<br />
2011<br />
DER BESTE TON * DAS BESTE BILD<br />
Auch die audiophilsten Geräte ihrer Klasse versperren sich i nicht den neuesten Trends und werden an die aktuellsten<br />
Anforderungen und Bedürfnisse der Branche angepasst. So<br />
auch der fünfkanalige AV-Receiver RSX-1550 von Rotel, dessen<br />
Faroudja-Videochip für die 3D-Darstellung fit gemacht<br />
wurde. Damit nehmen die vier HDMI-1.3-Schnittstellen entsprechende<br />
Quellgeräte an und versetzen den Zuschauer in<br />
die dritte Dimension. Wer bereits in Besitz eines RSX-1550 ist,<br />
sollte die Versionsnummer seiner Mainboard- und DSP-Sektion<br />
etwas genauer unter die Lupe nehmen. Per Software-Update<br />
lassen sich nämlich auch<br />
jüngere Modelle an die<br />
3D-Wiedergabe anpassen.<br />
Für die nahe Zukunft<br />
sind zudem einige Hardware-Updates<br />
in Planung<br />
so auch die von uns noch<br />
vermisste Netzwerkfunktion,<br />
wie Rotel gegenüber<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> mitteilte.<br />
(www.rotel.com) TP<br />
Digitale Posaune<br />
Der französische Hersteller Parrot zeigt mit dem<br />
Zikmu eine iPod-Docking-Station mit ten Lautsprechern, die untereinander r kabellos<br />
integrier-<br />
kommunizieren. Während einer der beiden<br />
Klangstrahler als Basisstation dient und den<br />
iPod aufnimmt, empfängt der andere reo-Partner dessen Signale per Funk. Wei-<br />
Stetere<br />
Handy-Formate können via Bluetooth,<br />
Audiogeräte über zwei Cinch-Anschlüsse<br />
eingebunden werden. Selbst der Computer<br />
verbindet sich kabellos mit den Klangsäulen.<br />
Die Steuerung und Quellenanwahl erfolgen<br />
über eine externe Fernbedienung oder direkt<br />
an einem der beiden Säulen. Im Praxistest<br />
setzten die Zikmus auf ein kräftiges men, das durch den nach unten gerichteten<br />
Bassreflexkanal klanglich hervorstach. h. Das<br />
Volu-<br />
Abstrahlverhalten ist über den kompletten<br />
Frequenzbereich mit 360 Grad weitest-estgehend<br />
raumfüllend und überzeugte<br />
mit einer offen Abbildung. TP<br />
DIE ERLEBNIS-MESSE<br />
FÜR EXZELLENTES<br />
HIFI UND HOMECINEMA<br />
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TÄGLICH VON 10-18 UHR<br />
FACHBESUCHERTAG 19.5.2011<br />
Info: www.<strong>High</strong><strong>End</strong>Society.de Tel: 0202-70 20 22
Heißt <strong>High</strong> <strong>End</strong> auch „<strong>High</strong> <strong>End</strong>-Preise“?<br />
Der Preis sollte ein<br />
vernünftige Symbiose<br />
zwischen Nutzen und<br />
Freude sein. Überzogene<br />
Preise werden sie bei uns<br />
nicht finden. Wir bleiben<br />
unserem Motto treues: So genanntes <strong>High</strong>-<br />
<strong>End</strong> zum bezahlbaren Preis anzubieten.<br />
Bernd Hugo, B.M.C. Audio<br />
Im Grunde genommen<br />
schon. Denn man kann<br />
nur absolute Spitzenprodukte<br />
bauen, wenn man<br />
sehr viel investiert, sowohl<br />
in Entwicklung als auch in<br />
Material, und das kostet nun mal Geld.<br />
Britta ter Wint,<br />
T+A elektroakustik GmbH & Co. KG<br />
Sehr gute Bild- und Tonwiedergabe<br />
im Sinne von<br />
HiFi sollte grundsätzlich<br />
unabhängig vom Preis gelten.<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> darf niemals<br />
zum Mainstream werden,<br />
aber sollte sich auch nicht ausschließlich über<br />
den, in der Regel, sehr hohen Preis definieren.<br />
Oliver Winklmeier, Oehlbach<br />
Der Konsument ist bereit,<br />
für sehr gute Qualität<br />
auch mehr Geld zu<br />
bezahlen. <strong>High</strong> <strong>End</strong> sollte<br />
in meinen Augen stets<br />
bezahlbar bleiben.<br />
Gunter Kürten, Denon<br />
Ich denke, dass <strong>High</strong><strong>End</strong><br />
nicht nur teuer sein muss.<br />
Mansour Mamaghani,<br />
Audio Reference<br />
Wir reden über Premium-<br />
Produkte, die bestimmte<br />
Bedürfnisse des Konsumenten<br />
erfüllen müssen<br />
– ohne Kompromisse.<br />
Sie bieten die optimalen<br />
Features und Funktionen, sodass der<br />
Kunde spürt, etwas Besonderes erworben<br />
zu haben.<br />
Gerhard Tammen,<br />
Sennheiser<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> muss möglichst<br />
vielen Verbrauchern<br />
zugänglich gemacht<br />
werden muss, Daher<br />
achten wir schon bei der<br />
Entwicklung der Komponenten<br />
auf ein außergewöhnlich gutes<br />
Preisleistungsverhältnis.<br />
Quadral vertreibt neue Elektronikmarke<br />
Der Lautsprecherhersteller aus Hannover<br />
setzt neben der eigenen Produktpflege auf<br />
zusätzliche Produkte. Mit der Übernahme<br />
des Vertriebes der französischen Hi-Fi-Marke<br />
Advance Acoustic kann nun die gesamte<br />
Wiedergabekette angeboten werden. Dazu<br />
gehören: Das CD-Laufwerk MCD-404 (899<br />
Euro) mit drei separaten Netzteilen. Eine<br />
Vor- und <strong>End</strong>verstärkerkombination, wobei<br />
der Vorverstärker MPP-506 DA (949 Euro)<br />
alle modernen Schnittstellen beherrscht<br />
und auch mit USB-Eingang dem aktuellen<br />
Trend zum Audiostreaming unterstützt. Die<br />
Monoblock-<strong>End</strong>stufen MAA-706 (999 Euro)<br />
ist mit bis zu 300 W an 4 Ohm sehr leistungs-<br />
Gerätename:<br />
Advance Acoustic MAA-706<br />
Aktivlautsprecher im Programm von Higoto<br />
Von Calyx gibt es ein neues Aktivlautsprechersystem<br />
die kleine, aber feine Lösung.<br />
Die Gehäuse sind mit 2-Wege-Systemen<br />
aus einem 12,7 Zentimeter (cm) großen<br />
Tiefmitteltöner und einem 2,5-cm-Kalottenhochtöner<br />
mit Seidenmembran bestückt.<br />
Jedem Aktivlautsprecher stehen<br />
30 Watt RMS-Leistung zu Verfügung. Die<br />
handgefertigten Gehäuse sind in rot oder<br />
in schwarz bzw. weiß erhältlich. Da die<br />
Lautsprecher paarweise verkauft werden,<br />
befindet sich an einem Modell auf der<br />
Vorderseite ein Lautstärkeregler für beide.<br />
Gerätename:<br />
Audioenergie Calyx AL 2<br />
Preis:<br />
999 Euro<br />
Preis:<br />
299 Euro (Paar)<br />
stark und arbeitet in Hybridtechnologie mit<br />
Class-A-Betrieb bis 40 W und darüber hinaus<br />
automatisch in Class-AB. Ein kleiner Vollverstärker<br />
MAP-102 (599 Euro), ebenfalls ein<br />
Hybrid bietet zusätzlich die Wiedergabe von<br />
USB-Medien an, der Tuner MAT-601(299<br />
Euro) und der CD-Player MCD-200 (299<br />
Euro) runden die Line ab.<br />
Internet:<br />
www.quadral.com<br />
Ebenfalls werden ein Stereoeingang und ein<br />
USB-Anschluss bereitgestellt. Damit sind<br />
die Calyx AL 2 der perfekte Partner für alle<br />
mobilen Audioplayer.<br />
Internet:<br />
www.digital-highend.de<br />
Stefan Eisenhardt, Quadral<br />
Nein, zumindest nicht bei<br />
Nubert-Produkten. Das<br />
Ziel von Günther Nubert<br />
war und ist es, für jede<br />
Box und jedes Gerät ein<br />
bestmögliches Preis-<br />
Leistungsverhältnis zu bieten.<br />
Roland Spiegler,<br />
Nubert<br />
„Ja“ und „Nein“, Sprechen<br />
wir über Effektivität in<br />
unseren Arbeitsprozessen,<br />
sind wir sehr darauf bedacht,<br />
kosteneffizient zu<br />
arbeiten. Bei der Auswahl<br />
von Teilen und Material fällt unsere Entscheidung<br />
stets zugunsten der Qualität aus.<br />
Christian Hermeling, MBL Akustikgeräte<br />
<strong>High</strong>-<strong>End</strong> gibt es in<br />
unserer westlichen Welt<br />
in fast allen Konsumbereichen.<br />
Auch die<br />
Curry-Wurst der Sansibar<br />
kann „<strong>High</strong>-<strong>End</strong>“ sein und<br />
kostet weniger als so mancher Stecker.<br />
René Troemner,<br />
Taurus<br />
16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Ja und Nein – Qualität<br />
hat natürlich ihren Preis,<br />
der Preis sollte aber nicht<br />
Selbstzweck sein um<br />
„<strong>High</strong> <strong>End</strong>“ zu definieren.<br />
Carsten Hicking,<br />
<strong>High</strong>end Digital<br />
Der Preis und die Masse<br />
sind nicht immer entscheidend,<br />
aber wenn<br />
hochwertige Bauteile<br />
benutzt werden, haben<br />
diese nun mal Ihren Preis,<br />
drücken sich aber in Qualität aus.<br />
Veronika Koch-Suchy,<br />
clearaudio<br />
Kompakte Aktivboxen von Nubert<br />
nuPro heißt der neueste Streich aus der<br />
schwäbischen Lautsprecherschmiede Nubert.<br />
In der neuen Linie präsentiert Nubert<br />
zwei hochwertige und vollaktive Lautsprecher.<br />
Der nuPro A-10 ist klein und klangstark.<br />
Mit seiner ausgeklügelten DSP-Elektronik<br />
und dem 12-cm-Chassis spielt der A-10 beeindruckende<br />
Bassfrequenzen um 50 Hertz.<br />
Die großzügig dimensionierten 60-Watt-<br />
Digital-Verstärker sorgen für satte Pegelreserven.<br />
Der nuPro A-20 verfügt über eine<br />
exzellente Klangwiedergabe, monitorhafte<br />
Neutralität und eine umwerfende Bassperformance.<br />
Die aktive DSP-Elektronik und das<br />
leistungsfähige 15-cm-Chassis realisieren<br />
Bassfrequenzen um die 40 Hertz. Die beiden<br />
80-Watt-Digital-Verstärker für den Hochtonund<br />
den Tiefmitteltonbereich lassen den<br />
vollaktiven Zwei-Wege-Lautsprecher auch<br />
bei höheren Pegeln ganz locker aufspielen.<br />
Gerätename:<br />
nuPro A-20<br />
Preis:<br />
285 Euro (Stück)<br />
Internet:<br />
www.nubert.de<br />
Calion wird digital<br />
Nach dem der deutsche Hersteller Calion<br />
Deluxe unsere Testredaktion bereits mit dem<br />
passiven Regallautsprecher The Brisbane<br />
überzeugen konnte, liefert er nun eine digitale<br />
Variante im Kompaktformat. Auch das<br />
neueste Produkt ist komplett handgefertigt<br />
und wird in zahlreichen Echtholzfurnieren<br />
sowie sämtlichen RAL-Farben erhältlich sein.<br />
Die Zwei-Wege-Konstruktion befindet sich<br />
in einem geschlossenen Gehäuse und kann<br />
bei Bedarf um einen aktiven Subwoofer ergänzt<br />
werden. Der passende Sub Out befindet<br />
sich direkt auf dem Anschlussterminal,<br />
das neben den Audioeingängen, dem Netzschalter<br />
und einer Stereo-Link-Verbindung<br />
noch über einen USB-Anschluss verfügt.<br />
Gerätename: Brisbane DSP 1.0 Preis: 1 299 Euro (Paar) Internet: www.calion-deluxe.de<br />
Der Preis ist im Grunde<br />
sekundär, bei <strong>High</strong> <strong>End</strong><br />
geht es um ein stimmiges<br />
Gesamtkonzept, Verarbeitungstiefe,<br />
ausgereifte<br />
taugliche Erfahrung und<br />
eine Bauteilauswahl, die zusammen Spielfreude<br />
entwickelt.<br />
Heiko Panzer, Marantz<br />
Leider ist das wohl so. Es<br />
wird viel über Preis und<br />
technische Daten gesprochen,<br />
aber relativ wenig<br />
über „Faszination durch<br />
Klang“!<br />
Wolfgang John,<br />
Elac<br />
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vergoldete Stecker-Kontakte<br />
hochwertige Innenleiter aus HPOCC ® -Kupfer<br />
aufwendige Mehrfach-Schirmung<br />
Ethernet-Kanal 3D-TV 4k Aufl ösung<br />
OEHLBACH ® Kabel GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 9 | D-50259 Pulheim<br />
Tel.: + 49 22 34 / 80 72 20
Heißt <strong>High</strong> end auch „<strong>High</strong> <strong>End</strong>-<br />
Preise“?<br />
Gute Qualität und gute<br />
Ideen haben wohl ihren<br />
Preis. Allerdings sollte<br />
der Preis der Leistung<br />
entsprechend sein.<br />
Carsten Straub,<br />
CALION GmbH<br />
Auf gar keinen Fall.<br />
Gerade psb zeigt, mit<br />
seinem Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis, das <strong>High</strong> <strong>End</strong><br />
nicht zwangsläufig, die<br />
Geldbörse Über Gebühr<br />
strapazieren muss.<br />
Klaus Stahl,<br />
PSB Lautsprecher<br />
Burmester zeigt flache „InWall“ Lautsprecher<br />
Einbaulautsprecher bzw. „Inwall Speakers“<br />
sind eine beliebte Alternative zu frei platzierbaren<br />
Lautsprecherboxen. Hinsichtlich ihrer<br />
akustischen Leistungsfähigkeit sollten die<br />
Einbauvarianten den konventionell aufgebauten<br />
Lautsprecherboxen ebenbürtig sein.<br />
Burmester will das mit dem B 11 (2- Wege-)<br />
und dem B 21 (3-Wege-Einbaulautsprecher<br />
beweisen. Deshalb setzen die Burmester In-<br />
Walls im Hochtonbereich auf die AMT-Technologie.<br />
Eine gefaltete, temperaturfeste und<br />
sehr leichte Folie dient als Membran, die in<br />
einem hocheffizienten Magnetfeld schwingt.<br />
Auf diese Weise erzielen die AMT-Hochtöner<br />
ihre musikalische Leichtigkeit, überragende<br />
Transparenz und eine explosive Dynamik.<br />
Im Tiefmitteltonbereich kommen besonders<br />
feste und leichte Konusmembranen aus<br />
geflochtener und geschwärzter Glasfaser<br />
zum Einsatz.<br />
Gerätename: B11 InWall<br />
(2-Weg)/B 21 InWall (3-Weg)<br />
Preis: auf Anfrage, da kundenspezifische<br />
Anfertigung<br />
Internet:<br />
www.burmester.de<br />
„MP3 ist akustische Umweltverschmutzung“<br />
Die <strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe feiert in diesem Jahr ihr 30jähriges Jubiläum. Audio Test sprach mit Branko Glisovic des Ausrichters <strong>High</strong><br />
<strong>End</strong> Society über den Wandel der Zeiten und das Beständige daran: Die Musik. Ganz nebenbei haben wir vom Experten<br />
erfahren, warum MP3 akustische Umweltverschmutzung ist, was genau <strong>High</strong> <strong>End</strong> ausmacht und wie sich <strong>High</strong> <strong>End</strong> von Produkten<br />
aus dem Elektronikmarkt unterscheidet. Aber lesen Sie selbst...<br />
Branko Glisovic,<br />
HIGH END SOCIETY<br />
Sie feiern in diesem<br />
Jahr 30 Jahre<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> – Gratulation!<br />
Wie hat<br />
sich die Messe im<br />
Laufe der Jahre<br />
gewandelt?<br />
Die Messe hat sich<br />
in gleicher Weise<br />
gewandelt, wie die<br />
Technologien, die<br />
genutzt werden, um hochwertige Musik<br />
zu konservieren und zu konsumieren. Es<br />
kann also gesagt werden, dass einerseits<br />
die Ziele der Messe stringent und unverändert<br />
die beste Musikqualität in den Vordergrund<br />
stellt, unsere innovative Branche<br />
aber alle neuen Technologien ganz selbstverständlich<br />
aufgreift und entsprechende<br />
Geräte dem Markt zur Verfügung stellt.<br />
Mit wie vielen Ausstellern und Besuchern<br />
rechnen Sie im Jubiläumsjahr?<br />
Wir werden in diesem Jahr über 320<br />
Aussteller begrüßen dürfen (Vorjahr 258).<br />
Interessant zu sehen ist, dass es ich vornehmlich<br />
um kleine und mittelständische<br />
Unternehmen handelt, die wirklich high<br />
endige Produkte anbieten. Insofern war<br />
die HIGH END noch nie zuvor derart<br />
high endig – trotz der immensen Zunahme.<br />
Der Fachbesuchertag wird mit über<br />
2 000 Profis aus aller Welt belegen, dass<br />
die HIGH END der zentrale Marktplatz<br />
Europas ist, wo man sich trifft und austauscht.<br />
Wer die HIGH END als Insider<br />
nicht besucht, verliert sehr schnell die<br />
Übersicht und damit seine Kompetenz.<br />
Die <strong>End</strong>kunden sind uns an den Publikumstagen<br />
selbstverständlich ebenso<br />
herzlich willkommen, um sich zu informieren<br />
und um sich an der Auswahl der<br />
über 800 Marken zu erfreuen. Über 120<br />
geschlossene Räume stehen für attraktive<br />
Vorführungen zur Verfügung, so dass<br />
unvergessliche Erlebnisse garantiert sind.<br />
Fühlen Sie sich in München wohl?<br />
Unabhängig davon, dass München immer<br />
eine Reise wert ist und den Besuchern<br />
der Stadt einiges zu bieten hat, fühlen<br />
wir uns in erster Linie deswegen mehr<br />
als nur „wohl“, weil eben unserer Branche<br />
eine räumliche und architektonische<br />
Möglichkeit geboten wird, ihre Pretiosen<br />
in eben jenem hellen Licht strahlen zu<br />
lassen, die unsere Branche auch verdient<br />
hat. Alle internationalen Partner beneiden<br />
uns jedenfalls um diese Lokalität und<br />
wir sollten uns darüber ebenso freuen.<br />
Ein produktgeprägter Blick zurück:<br />
Was war „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“ im Jahr 1982,<br />
für was steht Ihrer Meinung nach<br />
der Begriff heute?<br />
Natürlich haben sich aber in den drei<br />
Jahrzehnten die Technologien und die<br />
relevanten Produkte geändert. Von der<br />
reinen Analog-Technologie mit Plattenspieler<br />
und Röhren Verstärker über die<br />
diversen Digital-Derivate bis zu heutigem<br />
Streaming- und Servern mit Festplatten,<br />
die körperlose Musik verfügbar machen.<br />
Ist der Preis auch ein Merkmal eines<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong>-Produktes?<br />
Ja und nein. Teures muss nicht zwangsläufig<br />
auch gut sein, aber Gutes kann<br />
nicht billig sein. Preiswert ja, aber nicht<br />
billig. „Es wird immer jemanden geben,<br />
der etwas schlechter machen und billiger<br />
verkaufen kann. Und jene Menschen,<br />
die sich nur am Preis orientieren, sind die<br />
gerechte Beute solcher Machenschaften“<br />
(Zitat John Ruskin, 19Jh.)<br />
Was kennzeichnet ein typisches<br />
<strong>High</strong>-<strong>End</strong> Produkt, wo liegen die<br />
Unterscheidungsmerkmale zu den<br />
durch Großmärkte vertriebenen<br />
Produkte?<br />
Der Hauptunterschied liegt darin, dass ein<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> Produkt entwickelt und gebaut<br />
wurde, um ein perfektes Ergebnis der<br />
dem Produkt zugedachten Aufgabe erfüllen<br />
zu können. Also eine gute Musikwiedergabe<br />
zu erreichen. Ein Massenprodukt<br />
wurde gestaltet, entwickelt und hergestellt,<br />
um es den Menschen „schmackhaft“<br />
zu machen. Um gekauft zu werden<br />
also. Deswegen die vielen Knöpfchen<br />
und Schildchen, deswegen die tollen,<br />
marktschreierischen, technischen Daten.<br />
Die Qualität der zu erbringenden Funktion<br />
spielt eine untergeordnete Rolle.<br />
18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Von Ambientone zu Ambienart<br />
Dass großer Klang nicht immer sichtbar sein muss, bewies Inakustik<br />
bisher eindrucksvoll mit ihren Einbaulautsprechern und<br />
versteckten Kabelführungen der Ambientone- und Ambientrack-Serie.<br />
Mit Ambienart wird der Hörraum nun im wahrsten<br />
Sinne des Wortes ins rechte Licht gerückt und bietet der<br />
Raumgestaltung völlig neue Möglichkeiten. Das modulare System<br />
bietet allein mit seinen Basiselementen unzählige Kombinationen<br />
und fügt sich sowohl in modernste Architekturen als<br />
auch sanierten Altbau ein. Wand, Boden und Decke werden<br />
zur Projektionsfläche für programmierbare Lichtspiele. Bei all<br />
der Farbenpracht setzt Inakustik ebenso auf Energieeffizienz<br />
dank LED-Technologie und Fernbedienbarkeit via Controller.<br />
(www.in-akustik.com)<br />
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Ort:<br />
Termin:<br />
Fachbesuchertag:<br />
Geöffnet:<br />
Fachbesucher:<br />
Publikum:<br />
Katalog:<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe 2011<br />
M,O,C, Messe München<br />
19. – 22. Mai<br />
19. Mai 2011 (nur mit Vorab-Registrierung)<br />
Täglich 10:00 bis 18:00 Uhr<br />
Preise:<br />
20,00 EUR bei Vorabregistrierung (gültig für alle Tage)<br />
10,00 EUR / Tageskarte<br />
An der Tageskasse 10,00 EUR/Per Versand im Inland 15,00 EUR<br />
Ich räume allerdings ein, dass „Mensch“ die Möglichkeit<br />
haben muss, die bessere Qualität in seinem Leben überhaupt<br />
einmal kennen gelernt zu haben, um ein Gefühl<br />
dafür zu entwickeln, was überhaupt möglich ist, denn was<br />
man nicht kennt, vermisst man nicht. Hier liegt ja auch die<br />
große Gefahr, dass eine Generation heranwächst, für die<br />
ein MP3-File eben DER akustische Standard ist. Dass es<br />
sich aber im Grunde um akustische „Umweltverschmutzung“<br />
handelt, kann nur der wissen, der den Unterschied<br />
einschätzen kann.<br />
nuBox 681 Set<br />
<br />
<br />
<br />
„Gigantische Bass- und<br />
Grundtongewalt“<br />
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<br />
30 Jahre <strong>High</strong> <strong>End</strong> als Messeplatz zeigen ein großes<br />
Potenzial für die Branche. Sind Sie und Ihre Aussteller<br />
zufrieden mit der Marktentwicklung?<br />
Ich glaube fest daran, dass unsere Branche ein wenig<br />
privilegiert ist, weil sie mit etwas handeln darf, worauf<br />
Menschen nicht verzichten können: Die Musik. Es ist ein<br />
„Lebensmittel“ im wahrsten Sinne des Wortes und wird es<br />
immer bleiben. Deshalb wird es immer Entwicklungen und<br />
Produkte geben, die diesem Grundbedürfnis der Menschheit<br />
Rechnung tragen und folglich wird es auch immer<br />
eine Messe geben bei der sich Menschen treffen, um diesem<br />
gemeinsamen „Laster“ zu frönen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Weiterführendes<br />
Noch mehr Meinungen, noch mehr Interviews, noch mehr<br />
Marken und Produkte: Besuchen Sie ab dem 19. Mai www.<br />
digitalfernsehen.de und erleben Sie die neuesten Entwicklungen<br />
von der <strong>High</strong> <strong>End</strong> Messe.<br />
Anzeige<br />
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Ehrliche Lautsprecher
Quick and dirty<br />
oder Nice and smooth<br />
Die neuen Schlagwörter der Audiobranche sind Streaming und Mediaserver. Die Vokabeln<br />
der Hi-Fi-Enthusiasten sind Phono-Abtastsysteme, Phono-Preamp oder 180<br />
Gramm Vinyl. Doch das Neue braucht Inhalte, das Alte kann sie liefern. Wir zeigen wie.<br />
Eine Langspielschallplatte (LP) kann je<br />
nach Schnitt und Pressung bis zu 20<br />
Minuten Spielzeit auf einer Seite bieten.<br />
Wer länger hören will, muss die Platte vom<br />
Plattenteller nehmen und umdrehen. Den<br />
absoluten Vinylliebhaber stört das nicht,<br />
weil es zum Ritual gehört. Auf der anderen<br />
Seite bedeutet jeder Abspielprozess<br />
einen geringfügigen Verschleiß an der<br />
Plattenrille und an der Abtastnadel. Dies<br />
ist bei sauber justierten Systemen weniger<br />
ausgeprägt, findet aber doch statt.<br />
Ein Ansatz zur dauerhaften Konservierung<br />
Ihrer Schätze ist die Überspielung auf ein<br />
Medium, das keiner mechanischen Abnutzung<br />
unterliegt. Eine Festplatte in einem<br />
VON JENS VOIGT UND TORSTEN PLESS<br />
Medienserver oder Audioplayer, die über<br />
eine Back-up-Lösung vor Datenverlust<br />
geschützt ist, kann dieses leisten. Dieses<br />
System ist für künftige Projekte erweiterbar,<br />
denn Ihre Aufnahmen werden je nach<br />
dem Grad der Sorgfalt, mit der sie erstellt<br />
wurden und der Qualität, mit der sie wiedergegeben<br />
werden, immer wieder gefallen.<br />
Ihr Abspielsystem können Sie nach<br />
Belieben ausbauen. Damit ist in erster Linie<br />
der D/A-Wandler* gemeint.<br />
Wir haben uns in diesem Workshop entschieden,<br />
Ihnen zwei mögliche Wege<br />
aufzuzeigen, wie Sie von der analogen<br />
Schallplatte auf die digitale Festplatte<br />
gelangen. Dabei bieten wir eine besonders<br />
ressourcenschonende Variante mit<br />
einem USB-Schallplattenspieler und eine<br />
aufwendigere, qualitativ anspruchsvollere<br />
Aufnahmevariante an. Beide Wege nutzen<br />
ein Freeware-Aufnahmeprogramm,<br />
um die Musik in Daten zuwandeln bzw.<br />
zu bearbeiten. Für ein möglichst optimales<br />
Ergebnis sollten Schallplatten nur in einen<br />
sauberen Zustand digitalisiert werden. Aus<br />
diesem Grund bietet Audio Test in dieser<br />
Ausgabe auf den Seiten 28-29 Informationen<br />
zu mehreren Plattenwaschmaschinen<br />
an. In einem weiteren Artikel auf Seite 26-<br />
27 erfahren Sie, wie die Aufnahmen von<br />
Störgeräuschen befreit und auf Ihrer Festplatte<br />
abgespeichert werden.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
Quick‘n‘Dirty<br />
Wer nach einer einfachen und schnellen<br />
Variante sucht, um seine Schallplattensammlung<br />
zu digitalisieren, wird in unserer<br />
ersten Workshop-Variante fündig.<br />
Diese ist kostengünstig und zeitsparend,<br />
auch ohne Tonmeister-Studium zu verstehen<br />
und bietet ein qualitativ gutes Ergebnis.<br />
An Arbeitsmaterialien benötigen<br />
Sie einen Mac,- Linux- oder Windows-<br />
Computer, einen USB-Schallplattenspieler<br />
sowie eine Abhörmöglichkeit etwa in<br />
Form aktiver Lautsprecher. Für unseren<br />
Workshop haben wir uns für den Plattenspieler<br />
Omnitronic DD-2520 entschieden.<br />
Aufgrund seines Phonovorverstärkerausgangs,<br />
seiner USB-Schnittstelle und dem<br />
kostengünstigen Anschaffungspreis bietet<br />
er ein ideales Komplettpacket für diese<br />
Arbeit. Weitere nützliche Eigenschaften<br />
des direkt angetriebenen Plattenspielers<br />
sind unter anderem sein mitgeliefertes<br />
Tonabnehmersystem von Audio Technica,<br />
ein einstellbares Anti-Skating und eine<br />
Geschwindigkeitsanpassung. Die korrekte<br />
Einrichtung und Justierung des Tonarms<br />
sollte für einen Phono-Kenner kein einfach<br />
von der Hand gehen und wird für<br />
Einsteiger im Handbuch noch einmal ausführlich<br />
erläutert. Vor der Inbetriebnahme<br />
muss der Plattenspieler auf einer stabilen<br />
Unterlage positioniert sowie Plattenteller<br />
und Gummimatte aufgelegt werden.<br />
Nach der Installation der Staubschutzhaube<br />
wird das Tonabnehmersystem am Tonarm<br />
befestigt. Mit der Ausbalancierung<br />
des Tonarms und der Anti-Skating-Korrektur<br />
auf das Tonabnehmergewicht sind<br />
die wichtigsten Einstellungen getroffen<br />
und die USB-Verbindung zum Computer<br />
kann hergestellt werden. Im Lieferumfang<br />
des Omnitronic befindet sich bereits die<br />
Sequenzer-Software Audacity, die für die<br />
Digitalisierung von Schallplatten benötigt<br />
wird. Die Installation geht einfach von<br />
der Hand und verlangt weder technischen<br />
Background noch zusätzliche Audiotreiber.<br />
Der Omnitronic DD-2520 wird direkt als<br />
USB-Eingabegerät sowohl vom Computer<br />
als auch Audacity erkannt. Die einzige<br />
Beschränkung während der Aufnahme<br />
ist seine festgesetzte Maximalauflösung<br />
von 16 Bit und 44,1 beziehungsweise 48<br />
Kilohertz (kHz). Wenn die Aufnahmen<br />
für eine CD-Audio bestimmt sind, entfällt<br />
somit zusätzliche Konvertierungsarbeit.<br />
Zum Abhören während der Aufnahme<br />
entschieden wir uns für die so genannte<br />
Hinterbandkontrolle und griffen das Audiosignal<br />
nicht vom Plattenspieler, sondern<br />
vom Computer ab. Etwaige Fehleinstellungen<br />
und Probleme auf der Aufnahme<br />
werden so direkt erkannt. Abgehört wird<br />
am besten über ein aktives Lautsprecherpaar,<br />
das an den Line-Ausgang des Computers<br />
angeschlossen wird. Aber auch ein<br />
USB-Stereo-Lautsprecherset oder die Weitergabe<br />
an einen Stereo-Receiver mittels<br />
Klinken-zu-Cinch-Adapter sind möglich.<br />
Wie die mitgelieferte Software funktioniert<br />
und was man bei der Digitalisierung<br />
beachten muss, erfahren Sie im Abschnitt<br />
„Audacity erklärt“.<br />
Der Omnitronic DD-2520 bietet alles was man für eine Digitalisierung<br />
braucht. Die USB-Leitung verbindet man direkt mit dem Computer<br />
Die <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Variante besteht aus einem Technics-Plattenspieler, einem<br />
Acoustic-Signature-Phono-Preamp sowie einem alternativen Abtastsystemen<br />
Schön langsam Bitte!<br />
Der Weg zur perfekten Aufnahme beginnt<br />
mit einer durchdachten Aufnahmekette.<br />
Am Anfang steht die Wahl des Abtastsystems.<br />
Wir haben uns für ein MC-System<br />
von Denon, den DL 103R entschieden, weil<br />
es im Klang sehr ausgeglichen ist und eine<br />
hohe Kanaltrennung bietet. Als Alternative<br />
können wir noch das Benz Micro Gold mit<br />
erhöhter Ausgangsspannung empfehlen. Es<br />
bietet gegenüber dem Denon einen etwas<br />
strafferen Klangcharakter und eignet sich<br />
unserer Meinung nach für schnell gespielte<br />
Musik mit modernen Instrumenten. Das Denon<br />
DL103R klingt etwas weicher und runder.<br />
Er überträgt subjektiv tiefere Bässe. Eine<br />
gute Figur macht das System vor allem aber<br />
bei ernster Musik.<br />
Montiert ist das System an einem bewährten<br />
Rundfunkprofi, der nur durch seine<br />
hohe Zuverlässigkeit und Robustheit schon<br />
vor mehr als 20 Jahren Einzug in die Clubkultur<br />
fand – damals ein Technics SL1200<br />
MK2 mit S-förmigen Tonarm und abnehmbarer<br />
Systemhalterung. Bevor Diskussionen<br />
zur Antriebsart und Tonarmresonanz aufkommen,<br />
möchte wir darauf verweisen,<br />
dass schon vor 16 Jahren Fachpublikationen<br />
feststellten, dass dieses Laufwerk mit anderen<br />
Größen von EMT oder den älteren<br />
Thorens-Laufwerken locker mithalten kann.<br />
Aber Sie haben die freie Wahl. Die Vorverstärkung<br />
übernimmt ein Phono-Preamp von<br />
Acoustic Signature Tango MK2, weil er neben<br />
seinen klanglichen Eigenschaften eine<br />
sehr gut von außen zugängliche Umschaltung<br />
der Eingangsanpassung für das Abtastsystem<br />
besitzt und damit kleine Variationsmöglichkeiten<br />
für die Aufnahme bietet.<br />
Für die Aufnahme auf ein beliebiges Rechnersystem<br />
wählten wir das RME Fireface<br />
UC aus, das viele Vorteile bietet. Zu diesen<br />
gehören der Klang, die hohe Stabilität der<br />
Treiber – egal ob für MAC oder PC, die momentan<br />
fast einzigartige Möglichkeit mit<br />
192 kHz via USB-Schnittstelle aufzunehmen<br />
und die Flexibilität der Ausstattung. Zuerst<br />
noch einige Tipps: Um Resonanzen und<br />
Mikrofonieeffekte am gesamten System<br />
für den Aufnahmevorgang auszuschließen,<br />
sollte das Abhören sehr leise, am besten<br />
mit Kopfhörer, stattfinden. Lautsprecher<br />
würden zu einem zu großen Übersprechen<br />
auf die Aufnahme führen. Zudem können<br />
Sie zum Staubschutz auch die Abdeckung<br />
des Plattenspielers schließen. Die Bilder auf<br />
Seite 22 sollen Aufbau, Verkabelung und<br />
Interfacesettings illustrieren.<br />
Ein Teil der Audioverbindungen findet wie<br />
gewohnt statt, indem wir den Plattenspieler<br />
an den Eingang des Phono-Preamps anschließen<br />
und dessen Ausgang mit den Inputs<br />
3 und 4 des Fireface UC verbinden. An<br />
dieser Stelle sind Adapter oder fertige Cinch<br />
auf 6,3 mm Mono Klinkenkabel notwendig.<br />
Ein symmetrischer Anschluss ist ebenfalls<br />
möglich, mit XLR auf Stereoklinke alternativ<br />
können auch direkt die Eingänge 1 und 2<br />
genutzt werden, die eine höhere Eingangsempfindlichkeit<br />
aufweisen.<br />
Inhalte 21
Anschluss Verkabelung<br />
Die Audioausgänge<br />
Die Verkabelung der Geräte<br />
Das RME-Mixer-Set-up<br />
1 2 3<br />
Zuerst klicken Sie auf das Schraubenschlüssel-Symbol<br />
von Kanal 3 (Bild 1). In dem sich<br />
seitlich öffnenden Bedienfeld klicken Sie<br />
auf den Schalter „Pad“ um die Eingangsempfindlichkeit<br />
abzusenken (Bild 2) und auf<br />
den Schalter „Stereo“ (Bild 3) um die beiden<br />
Kanäle 3 und 4 zu einem Stereopaar zu<br />
verkoppeln. Die Aktivierung der Felder wird<br />
mit einer roten Einfärbung bestätigt.<br />
4 5 6<br />
Der Pfeil zeigt den Knopf für den Inputlevel<br />
des ausgewähtlen Eingangskanals<br />
Digicheck bietet mehrere Funktionen zur Wahl,<br />
die für die genaue Aussteuerung hilfreich sind<br />
Hier die Eingangs- und Kanalauswahl-Einstellungen<br />
für unseren Workshop<br />
Jetzt ist es möglich, den Eingangspegel (Bild<br />
4) an die Empfindlichkeit der A/D-Wandler<br />
anzupassen. Vermeiden Sie auf jeden Fall<br />
eine Übersteuerung, denn eine Anpassung<br />
können Sie später im Aufnahmeprogramm<br />
ausführen. Die Wandlung erfolgt am Audiointerface<br />
mit 24 Bit. Aufgrund der hohen<br />
Auflösung ist es vernünftig, die Aussteuerung<br />
nur bis maximal minus 5 dBFs auf der Anzeige<br />
zu fahren. Dabei kann die Digichecksoftware<br />
von RME (Bild 5 und 6) hilfreich sein. Das RME<br />
Fireface UC bietet verschiedene Monitoringmöglichkeiten<br />
an. Zum einen können Sie auf<br />
der Frontseite einen Kopfhörer anschließen<br />
oder die rückseitigen analogen oder digitalen<br />
Ausgänge mit Ihrer Hi-Fi-Anlage verbinden.<br />
Dazu werden aufgrund der professionellen<br />
Anschlüsse Adapter oder Kabel mit 6,3-mm-<br />
Monoklinke auf Cinch nötig. Alternativ dazu<br />
kann auch der Kopfhörerausgang des Computers<br />
genutzt werden.<br />
Welche Samplingfrequenz* ist sinnvoll?<br />
Hohe Samplingfrequenzen* erweitern nicht<br />
nur prinzipbedingt den nutzbaren Frequenzbereich.<br />
Viel interessanter ist die feinere<br />
zeitliche Auflösung des Signals. Genauso<br />
interessant ist die Bit-Auflösung, je höher sie<br />
ist, desto mehr einzelne Spannungswerte stehen<br />
zur Rekonstruktion des analogen Signals<br />
zur Verfügung. Zusammen mit einer hohen<br />
Samplingfrequenz multipliziert sich also die<br />
darstellbare Informationstiefe. Bei sehr hochwertiger<br />
Technik kann sich daraus ein großer<br />
Vorteil für die Darstellung der räumlichen Dimensionen<br />
in einer Aufnahme ergeben, denn<br />
technisch-musikalische Impulse werden weniger<br />
verfälscht. Aber auch Aufnahmen, die in<br />
16 Bit 44,1 kHz also dem Standard CD-Format<br />
vorliegen, können hervorragend klingen. Sehr<br />
oft wurden diese Produktionen mit analogem<br />
Equipment durchgeführt und erst im Masteringprozess<br />
in das Format konvertiert. Für die<br />
Aufnahme in ein Rechnersystem ist es sinnvoll,<br />
die höchste mögliche Auflösung auszuschöpfen,<br />
wenn man weiß, dass nach der Aufnahme<br />
weitere Bearbeitungen erfolgen sollen. Wenn<br />
Sie nichts nachbearbeiten wollen, speichern<br />
Sie in dem Format (z. B. bis 24 Bit 96 kHz) in<br />
dem später gehört wird. Doch warum weisen<br />
wir explizit darauf hin? Die meisten Rechner<br />
arbeiten zurzeit mit 32 Bit Datenwörtern.<br />
Ist die Aufnahme im 32-Bit-Float-Format<br />
angelegt, ist sie dafür gut geeignet. Der<br />
Grund: Jede geringere Bit-Tiefe verlangt<br />
dem Prozessor zusätzliche Arbeitsschritte ab,<br />
bei denen bildlich betrachtet, so viele Bits<br />
ergänzt werden, bis 32 erreicht sind. Nach der<br />
Bearbeitung durch z. B. „Klicks entfernen“,<br />
„Entrauschen“ oder „Pegelanpassung“, wird<br />
die fertige Datei nur in dem Format gespeichert,<br />
das vorher ausgewählt wurde. Im<br />
schlechtesten Fall 16 Bit – Sie verlieren so 16<br />
Bit an Informationen, die hinzugefügt wurden<br />
durch endliches Löschen, weil der Prozessor<br />
ein 32-Bit-Datenwort ausgibt. Eine vertretbare<br />
Lösung ist das Dithering, das auch Audacity<br />
bietet. Audacity nimmt Audioformate bis 24<br />
Bit/96 kHz an, wer höher gehen möchte und<br />
noch mehr Bearbeitungsmöglichkeiten sucht,<br />
dem empfehlen wir Wavelab von Steinberg.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
Aufnahmeformate<br />
Es gibt für die verlustfreien Formate WAV<br />
und AIFF verschiedene Modi. Da Speicherkapazität<br />
so günstig wie nie zuvor ist, sind<br />
die audiophilsten Aufnahmen in diesen Formaten<br />
vorzunehmen. Alle anderen Formate<br />
sind Exportformate wie Ogg, MP3 oder<br />
FLAC*. Diese beanspruchen bei der Wiedergabe<br />
etwas Prozessorleistung, da sie für die<br />
Wiedergabe über einen D/A-Wandler* erst<br />
wieder in einen Datenstrom gewandelt werden<br />
müssen, die der Wandler versteht. Hier<br />
haben es die beiden Formate WAV und AIFF<br />
leichter, da sie keiner so aufwendigen Decodierung/<br />
Aufbereitung bedürfen. Audio mit<br />
hoher Auflösung beansprucht Speicherplatz,<br />
hier einige Werte, die der Kalkulation dienen<br />
können. Die Exportformate können drastisch<br />
Speicherplatz sparen, der zum Teil bis<br />
auf ein Zehntel des CD-Formates abnimmt.<br />
Aufgrund der verschiedenen Datenreduktionsverfahren<br />
ist eine allgemeine<br />
Kalkulation schwierig.<br />
16 Bit/44,1 kHz, 1 min 2 CH: ca. 10.6 MByte<br />
16 Bit/48 kHz, 1 min 2 CH: ca. 11.5 MByte<br />
24 Bit/48 kHz, 1 min 2 CH: ca. 17.3 MByte<br />
24 Bit/96 kHz, 1 min 2 CH: ca. 34.6 MByte<br />
24 Bit/192 kHz, 1 min 2 CH: ca. 69,1 MByte<br />
32 Bit/96 kHz, 1 min 2 CH: ca. 46 MByte<br />
Achtung Aufnahme!<br />
Audacity ist eine sogenannte Sequencer-<br />
Software, ein Programm um digitale Audioaufnahmen<br />
anzufertigen und diese zu bearbeiten.<br />
Das Programm ist kostenfrei über<br />
die Hersteller-Website zu beziehen und liegt<br />
unserem Testgerät Omnitronic DD-2520 bereits<br />
bei. Die Software unterstützt die Betriebssysteme<br />
Windows, Mac sowie Linux/<br />
Unix. Nach der Programminstallation und<br />
dem Öffnen der Software wird automatisch<br />
ein neues Projekt angelegt. Speichert man<br />
das Projekt, bleiben alle digitalisierten Dateien<br />
zur späteren Weiterverarbeitung im<br />
Programm erhalten. Vor der eigentlichen<br />
Aufnahme müssen einige Grundkonfigurationen<br />
in der Menüleiste unter Bearbeiten –<br />
Einstellungen vorgenommen werden. In<br />
dem sich geöffneten Fenster wählt man den<br />
ersten Reiter „Audio E/A“ zur Eingangs- und<br />
Ausgangswahl. Für unsere Quick‘n‘Dirty-<br />
Variante nutzen wir die interne Soundkarte<br />
zur Wiedergabe und wählen diese im ersten<br />
Menüpunkt aus. Bei einem Standard-Windows-PC<br />
wird diese meist als Realtek-HD-<br />
Audio-Output angezeigt. Benutzen Sie eine<br />
externe USB-Soundkarte wie das Fireface<br />
UC unserer Nice‘n‘Smooth-Version, ist diese<br />
auszuwählen. Im Punkt Aufnahmegerät<br />
wird nun der Zuspieler ausgewählt. Der<br />
Omnitronic DD-2520 wird hier nicht mit seinem<br />
eigentlichen Namen, sondern mit USB-<br />
Audio-CODEC angezeigt, da Windows hier<br />
nur einen Standard-USB-Zuspieler erkennt.<br />
Das Fireface UC wird hingegen dank eigener<br />
Treiber mit vollem Namen dargestellt.<br />
Anschließend wählt man unter Anzahl der<br />
Kanäle Zwei (Stereo). Mit dem Häckchen<br />
für Software-Playtrough sagen wir dem<br />
Programm, dass parallel zur Aufnahme die<br />
Audioausgabe erfolgen soll. Im zweiten Reiter<br />
unter Qualität werden die Samplerate*<br />
und Bitauflösung* eingestellt. Generell<br />
gilt: je höher die Auswahl desto besser die<br />
Qualität und so größer der Speicherplatzbedarf.<br />
Für unsere Quick‘n‘Dirty-Variante<br />
wählen wir die vom Schallplattenspieler<br />
angegebenen Höchstraten 48 kHz für die<br />
Samplefrequenz und 16 Bit als Sampleformat.<br />
Unserer Nice‘n‘Smooth-Digitalisierung<br />
gönnen wir hingegen die volle Auflösung<br />
mit 32-Bit-Fließkomma und dem Audacity-<br />
Anzeige<br />
CEOL. Netzwerk-Musik-System. Es ist Zeit, Musik neu zu entdecken: mit der CEOL von Denon. Dieses System der nächsten<br />
Generation schenkt Ihnen die Freiheit, den Original Denon Sound zu genießen – und das von nahezu jeder erhältlichen Medienquelle.<br />
Dabei liefert die CEOL immer genau das, was Sie von Denon erwarten: „The exact sound as intended by the artist.“ Fragen<br />
Sie doch mal die schwedischen Gitarren-Helden von Royal Republic. Die können ihre Ohren nämlich kaum mehr davon lassen.<br />
Und seit sie die CEOL Remote App fürs iPhone entdeckt haben, sind auch ihre Hände ständig in Action!<br />
Entdecken Sie CEOL – The Freedom of Sound: Weitere<br />
Informationen zum AirPlay-Upgrade erhalten Sie unter www.denon.eu/airplay/de<br />
Denon ist ein Warenzeichen oder eingetragenes Warenzeichen von D&M Holdings, Inc.<br />
Da machen Ihre Ohren<br />
Augen:<br />
der kraftvolle Verstärker<br />
schickt kristallklaren<br />
Sound an die stylishen<br />
Lautsprecher.<br />
Wissen 23
Höchstwert 96 kHz. Die voreingestellten<br />
Dithering-Settings (betreffen den rechnerinternen<br />
Umgang mit der Datenwortbreite)<br />
behalten wir bei, um eine originalgetreuere<br />
Wiedergabe zu ermöglichen. Der dritte Reiter<br />
legt das Exportformat fest, auf das wir<br />
im Kasten Aufnahmeformate etwas näher<br />
eingehen. Mit Klick auf OK bestätigen wir<br />
unsere Auswahl. Um direkt von der Software<br />
aus zu hören, klickt man auf das Mikrofonsymbol,<br />
das sich unter der Eingangsaussteuerungsanzeige<br />
befindet und wählen<br />
„Eingangssignal hören“. Ist der Plattenspieler<br />
in Betrieb gesetzt, kann die Aufnahme<br />
über den großen roten Aufnahme-Button in<br />
der oberen Auswahlzeile gestartet werden.<br />
Audacity legt dafür eine neue Stereospur<br />
an und zwei große durchlaufende Wellenformen<br />
sind bei entsprechendem Eingangssignal<br />
auf dem Computerbildschirm<br />
zu sehen. Dies ist Ihr erster digitalisierter<br />
Schallplattentitel. Da verschiedene Schallplatten<br />
unterschiedlich ausgesteuert sind,<br />
sollten diese anschließend im Pegel aneinander<br />
angepasst werden. Mit strg + A wird<br />
die komplette Stereodatei markiert und anschließend<br />
in der Menüleiste unter Effekte –<br />
Normalisieren im Pegel angepasst. Wie Sie<br />
ungewollte Nebengeräusche aus der Aufnahme<br />
entfernen und aus einer 20-minütigen-Stereodatei<br />
einzelne Titel exportieren,<br />
erfahren Sie in unserem fortführenden Artikel<br />
auf den Seiten 26–27.<br />
Hier wird das Aufnahmegerät ausgewählt Die Formateinstellung für die Aufnahme Die Einstellung des Exportformates<br />
So wird das Eingangssignal abgehört Die Pegelanpassung – Normalisierung Die rote Schaltfläche ist der Aufnahme-Button<br />
Klangliches Fazit<br />
Die Aufnahme der USB-Variante mit 16 Bit/48<br />
kHz klingt deutlich lauter, mit einer geringeren<br />
Abbildung der tiefsten und höchsten<br />
Frequenzen. Die Referenzaufnahmen, die in<br />
das 24 Bit/96 kHz Exportformat gewandelt<br />
und mit dem Denon oder Benz Micro Abtastsystem<br />
erstellt wurden, haben dagegen<br />
einen wirklich hohen Auflösungscharakter<br />
in der räumlichen Dimension. Was bei der<br />
USB-Lösung vordergründig im Klangbild<br />
lag, konnte sich in der audiophilen Variante<br />
eindeutig besser staffeln. Denn hier waren<br />
Bässe tiefreichender und konturierter abgebildet.<br />
In den höchsten Frequenzen erreichte<br />
die Zeichnung einen viel weicheren und natürlicheren<br />
Klangeindruck; das Gleiche gilt<br />
auch für den Präsenzbereich. Hier waren<br />
keine Härten oder Schärfen bei Bläsern oder<br />
Gesangstimmen zu vernehmen. An dieser<br />
Stelle zeigte sich die USB-Lösung etwas grober,<br />
aber nicht vordergründig negativ. Es<br />
beschlich uns etwas das Gefühl, als ob hier<br />
ein Dynamikkompressor wie ein Limiter vor<br />
der A/D-Wandlung zum Einsatz kommt. Das<br />
deutlich lautere Gesamtergebnis unterstützt<br />
diese Annahme.<br />
Auch Plattenknistern kann schnelle Pegelsprünge<br />
hervorrufen und zur Übersteuerung<br />
führen. Dies war nicht der Fall, weil eine<br />
„Limiterschaltung“ in der USB-Variante dies<br />
es verhindert hat. In der hochauflösenden<br />
Formaten haben wir für solche Sprünge<br />
etwas Aussteuerungsreserve gelassen, um<br />
sie dann in der leichten Nachbearbeitung<br />
anzugleichen. Abschließend können wir<br />
sagen, dass das Ergebnis des USB-Plattenspielers<br />
für diejenigen ein enormer Gewinn<br />
ist, die ihre Platten schnell und ohne großen<br />
Ressourcenaufwand auf die Festplatte<br />
bannen wollen. Wer aber Vinylschätze hat<br />
und diese auch in keiner anderen neuen<br />
medialen Veröffentlichung erwerben<br />
kann oder will, der ist mit der audiophilen<br />
Lösung am besten bedient – zumal diese<br />
noch steigerbar ist und von uns hier nur in<br />
einer Beispielkonstellation bearbeitet wurde.<br />
Bild A zeigt den Frequenzgang einer<br />
A<br />
B<br />
aufgenommenen Schallplattenpassagemittels<br />
der USB-Lösung mit 16 Bit/48 kHz. In<br />
der unteren Grafik ist nahezu die gleiche<br />
Passage abgebildet nur mit der audiophilen<br />
Aufnahmemethode. Der deutlichste<br />
und objektiv messbare Unterschied liegt<br />
rechts außen in den Grafiken: Bild B zeigt<br />
noch deutliche Signalanteile im Frequenzgang<br />
20 kHz bis 30 kHz, eine Hörbarkeit<br />
dieser Obertonanteile sei dahingestellt und<br />
trotzdem haben sie für das gesamte Klangereignis<br />
eine Bedeutung. In der oberen<br />
Grafik endet der Signalverlauf sehr abrupt<br />
bei ca. 24 kHz aufgrund der Samplingrate<br />
von 48 kHz.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
Wir bedanken uns bei Ihnen, den Lesern,<br />
die sich bei der Preisvergabe der Leserwahl 2011<br />
wieder für innovative Bose Technologien<br />
entschieden haben.<br />
Wir bedanken uns<br />
bei den Redakteuren des Auerbach Verlages,<br />
die den Innovationspreis 2011<br />
an das Bose ® VideoWave ®<br />
Entertainment System<br />
vergeben haben.<br />
Wir verstehen diese besonderen Auszeichnungen<br />
als Verpflichtung für die Zukunft.<br />
Bose GmbH • Max-Planck-Str. 36 • D-61381 Friedrichsdorf • Tel.: (0 61 72) 71 04-0 • Fax: (0 61 72) 71 04-19 • Internet: www.bose.de<br />
Bose Ges.m.b.H. • Wienerbergstraße 7 • A-1100 Wien • Tel.: (01) 6 04 04 34-0 • Fax: (01) 6 04 04 34-23 • Internet: www.bose.at
Der goldene Schnitt<br />
Um eine selbst angefertigte Tonaufnahme oder Schallplattendigitalisierung sauber zu<br />
bekommen, bedarf es nicht all zu viel. Wir zeigen auf verständliche Weise, wie dies<br />
funktioniert.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Sie haben es geschafft. Die ersten Schallplatten<br />
befinden sich als digitale Datei<br />
auf Ihrem Computer und warten nun darauf,<br />
über das Netzwerk gestreamt oder auf<br />
CD verewigt werden. Dies ist zwar bereits<br />
möglich nur den Luxus einer separaten Titelanwahl,<br />
wie man sie von der CD gewohnt<br />
ist, bieten die Dateien jetzt noch nicht. Je<br />
nach Digitalisierungsvariante, äußeren Störeinflüssen<br />
und dem Alter der Vinyls können<br />
einige unschöne Knackser und Rauschen<br />
mit in die digitale Welt übernommen worden<br />
sein, die es nun zu entfernen gilt. Dazu<br />
bedienen wir uns wieder des Freeware-Programmes<br />
Audacity, das bereits in unserem<br />
Digitalisierungsworkshop näher vorgestellt<br />
wurde. Nach dem Programmstart wählen<br />
wir unter Projekt – „Audio Importieren“<br />
und geben den Pfad der zu bearbeitenden<br />
Audiodatei an. Diese erscheint in einer eigenständige<br />
Spur und wird als Wellenform<br />
dargestellt. Die Namensvergabe sowie den<br />
Abgleich von Bitauflösung* und Samplerate*<br />
zum Aufnahmeprogramm nehmen<br />
wir vor dem Speichern des Projektes<br />
im Spurenkopf vor. Um etwas näher in die<br />
Wellenform hineinzuschauen, ziehen wir<br />
diese am unteren <strong>End</strong>e der Wellenform<br />
mit der Maus einfach auf. Mit ausgewähltem<br />
Lupen-Werkzeug aus der Tool-Kiste<br />
am linken oberen Bildschirmrand können<br />
wir einen Bereich markieren, um ihn automatisch<br />
zu vergrößern. Bei gedrückter<br />
Umschalttaste erhält der Lupen-Cursor ein<br />
Minus-Symbol, wodurch sich die Wellenform<br />
wieder beliebig verkleinern lässt. Zum<br />
Abspielen, Unterbrechen und Bewegen<br />
durch die Datei, dienen die sechs kreisrunden<br />
Buttons am oberen Bildschirmrand. Um<br />
Störgeräusche, die während der Aufnahme<br />
entstanden sind zu entfernen, greifen wir<br />
erneut auf die Tool-Kiste zu und wählen<br />
das Auswahlwerkzeug. Jetzt markieren wir<br />
per Mausklick den Störbereich und löschen<br />
diesen mit der Korrektur- oder Entfernen-<br />
Taste der Computertastatur. Die einzelnen<br />
Schritte sind jederzeit unter Bearbeiten/<br />
Rückgängig widerrufbar.<br />
Ausgerauscht<br />
Sind erst einmal die gröbsten Schnitzer entfernt,<br />
bietet Audacity weiterhin die Möglichkeit<br />
den ungewollten Rauschteppich in<br />
Ruhepassagen zu entfernen. Dazu markieren<br />
wir den störenden Bereich und wählen<br />
unter Effekt / Rauschentfernung aus. Nachdem<br />
wir im neuen Fenster das Rauschprofil<br />
ermittelt haben, können wir die Intensität<br />
der Bearbeitung regulieren und vor dem<br />
Anwenden probehören. Je nach gewähltem<br />
Grad der Bearbeitung bleiben nur noch vereinzelte<br />
Klickgeräusche zurück, die nach bereits<br />
genannter Methode entfernt werden<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at * Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
können. Sind die Audiodateien erst einmal<br />
von ihren Nebengeräuschen befreit, kann<br />
die mitunter 20-Minütige-Aufnahme in ihre<br />
einzelnen Titel zerlegt werden. Dazu setzen<br />
wir an allen Song-Übergängen sogenannte<br />
Schnittpunkte. Wir klicken dafür mit dem<br />
Auswahlwerkzeug auf den entsprechenden<br />
Bereich und drücken auf der Computertastatur<br />
die Tastenkombination „Ctrl + B.“ Übersichtshalber<br />
werden alle Schnittpunkte auf<br />
einer separaten Textspur unterhalb der Wellenform<br />
angezeigt. Diesen Punkt wiederholen<br />
wir für jede gewünschte Auftrennung.<br />
Soll eine bereits gesetzte Markierung wieder<br />
gelöscht werden, ist dies mit „Ctrl + L“<br />
möglich. Als nächsten Schritt gehen wir<br />
in das Dateimenü und wählen „Mehrere<br />
Dateien exportieren“. In einem neuen<br />
Fenster wählen wir eines der folgenden<br />
Exportformate aus: WAV, MP3 und Ogg.<br />
Wer seine Dateien anschließend auf eine<br />
Audio-CD brennen möchte, sollte hier das<br />
WAV-Format auswählen. Nun setzen wir<br />
ein Häkchen bei Textmarken, da unsere Da-<br />
tei an den zuvor erstellten Schnittpunkten<br />
geteilt werden soll. Bei der Namensvergabe<br />
empfiehlt sich eine durchgehende Nummerierung,<br />
um zu einem späteren Zeitpunkt<br />
noch den Überblick zu behalten. Mit Klick<br />
auf Export werden die Dateien nach unseren<br />
Einstellungen exportiert und in den<br />
angegeben Pfad abgespeichert. Wie Sie<br />
die Dateien betaggen, bebildern und mit<br />
Zusatzinformationen versehen, erfahren Sie<br />
im zweiten Teil unseres Workshops in der<br />
folgenden Ausgabe der Audio Test.<br />
Befinden sich mehrere Audiospuren in einer<br />
Session, können ausgewählte Spuren mit dem<br />
Solo-Button angehört werden<br />
Die Audiospuren lassen sich an ihrem unteren<br />
<strong>End</strong>e über den kompletten Bildschirmbereich<br />
aufziehen<br />
Mit einer herangezoomten Ansicht gelingt das<br />
Bearbeiten der Audiotracks noch komfortabler<br />
und augenfreundlicher<br />
Die vergrößerte Wellenformdarstellung<br />
erlaubt es Markierungen und Schnitte exakt<br />
zu setzen<br />
Die Wiedergabe,- Stop- und Skip-Funktionen<br />
unterhalb der Menüleiste sind bereits von gängigen<br />
Hi-Fi-Abspielgeräten her bekannt<br />
Um einzelne Bereiche zu entfernen, werden<br />
diese nacheinander mit dem Auswahlwerkzeug<br />
markiert und über die Tastatur gelöscht<br />
Wie in jedem Bearbeitungsprogramm lassen<br />
sich die einzelnen Arbeitsschritte einfach<br />
widerrufen<br />
Audacity bietet bereits ein eigenes Rauschunterdrückungs-Tool,<br />
das die Schneidearbeit<br />
übernimmt<br />
Der Grad der zuvor gewählten Rauschunterdrückung<br />
entscheidet über die Intensität des<br />
Ergebnisses<br />
Um eine digitalisierte Schallplattenseite in ihre<br />
einzelnen Musiktitel zu zerlegen, werden die<br />
Songübergänge mit Lesemarkern versehen<br />
Das Setzen der Marker am Anfang und <strong>End</strong>e<br />
der Spur ist für den folgenden Exportforgang<br />
von Bedeutung<br />
Bei einer Schallplattendigitalisierung empfehlen<br />
wir, die abgebildeten Einstellungen<br />
vorzunehmen<br />
Inhalte 27
Schwarzes Gold waschen<br />
Im Plattenschrank schlummern die Schätze sicher verwahrt in Klarsichthüllen und mit<br />
Samthandschuhen geführt landen Sie regelmäßig auf dem Plattenteller. Knisternd<br />
drehen Sie ihre Runden und dienen neben der Unterhaltung leider auch als Staubfänger.<br />
Wir haben drei Plattenwaschmaschinen ausprobiert.<br />
Plattenwaschmaschinen für Einsteiger und Profis im Überblick<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Gerät<br />
Bürste/<br />
Reinigungsflüssigkeit<br />
Absaug-<br />
Funktion<br />
Bedienung<br />
Besonderheiten<br />
Reinigungsgrad<br />
Anleitung<br />
Maße<br />
(B × H × T)<br />
Gewicht<br />
Preis<br />
Clear Audio Double<br />
Matrix Professional<br />
Okki Nokki MK II<br />
Knosti Disco-Antistat<br />
ja/ja<br />
(antistatisch)<br />
ja/ja<br />
(antistatisch)<br />
ja/ja<br />
(antistatisch)<br />
ja<br />
(Vacuum-<br />
Ansatz)<br />
ja<br />
(Vacuum-<br />
Ansatz)<br />
automatisch<br />
Drehrichtung<br />
umschaltbar,<br />
Geschwindigkeit<br />
anpassbar,<br />
reinigt<br />
doppelseitig<br />
halbautomatisch<br />
Tellerdrehrichtung<br />
umschaltbar<br />
nein manuell Abtropfständer<br />
inklusive<br />
sehr g ut sehr g ut 38,5 × 26,5 ×<br />
41 cm<br />
16,5 kg 2 500 Euro<br />
sehr gut befriedigend 36 × 23 × 36 cm 7 kg 399 Euro<br />
befriedigend befriedigend 33,6 × 17,9 ×<br />
8,3 cm<br />
2,3 kg 49,90 Euro<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Clear Audio, Knosti, Okko Nokki<br />
28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
In der Regel haben viele Schallplatten<br />
schon ein paar Jährchen auf<br />
dem Buckel und das von Fingerabdrücken<br />
abgesonderte Fett zieht Staub<br />
magisch an, der sich beim Abspielen<br />
durch den Druck der Nadel immer<br />
tiefer in die Rillen frisst. Das kommt<br />
der Klangqualität natürlich nicht zugute<br />
und das charakteristische Knistern<br />
kann liebgewonnene Songs<br />
gänzlich verstümmeln. Aufgrund der<br />
statischen Eigenschaften von Vinyl<br />
gestaltet sich eine effiziente Säuberung<br />
aber schwerer als gedacht.<br />
Erst mit einer Plattenwaschmaschine<br />
können Sie Ihre Schätze wirkungsvoll<br />
reinigen. Wir haben uns drei Ansätze<br />
näher angeschaut und zeigen Ihnen,<br />
was Sie von der <strong>Einstieg</strong>s-, Mittel- und<br />
Profiklasse erwarten können.<br />
Der richtige Dreh<br />
Seit <strong>End</strong>e der Siebziger Jahre haben<br />
die Zubehör-Spezialisten von Knosti<br />
das Disco-Antistat-Schallplatten-<br />
Waschgerät im Programm. Das Set kostet<br />
rund 50 Euro und bringt alles mit,<br />
was Sie für eine Reinigung benötigen.<br />
Neben der eigentlichen Anlage inklusive<br />
der Reinigungsflüssigkeit (Etylalkohol)<br />
findet sich noch ein Abtropfständer<br />
und ein Trichter im Karton –<br />
so können Sie die Flüssigkeit wieder<br />
zurück füllen und öfter verwenden.<br />
Der Prozess gestaltet sich jedoch als<br />
problematisch und Sie sollten mehrere<br />
Lagen Papiertücher griffbereit<br />
haben, denn ohne Verschütten geht<br />
das Ganze nicht vonstatten. Im Inneren<br />
der Wascheinheit sorgen mehrere<br />
Bürsten aus Ziegenhaar für die Reinigung.<br />
Die Schallplatte wird durch<br />
eine simple Vorrichtung eingehängt<br />
und so bis zur Hälfte in die Flüssigkeit<br />
eingetaucht. Um den Reinigungsprozess<br />
zu starten, müssen Sie die Platte<br />
mit der Hand mehrmals durch das<br />
Bad drehen und sie anschließend einige<br />
Minuten trocknen lassen. Da die<br />
Konstruktion komplett aus Plastik ist,<br />
fühlt sich alles ein wenig wackelig an<br />
und zudem lässt sich ein Handkontakt<br />
mit der streng riechenden Flüssigkeit<br />
nicht vermeiden. Die Schallplatte sah<br />
nach der Reinigung aus wie neu, bei<br />
genauerem Hinsehen konnten wir jedoch<br />
noch Mikropartikel in den Rillen ausmachen<br />
und leider hat die Flüssigkeit trotz<br />
korrekter Montage der Etikettendichtschale<br />
das Label der Platte durchgeweicht.<br />
Für echte Musikliebhaber: Die Double Matrix Professional<br />
von Clearaudio glänzt mit hochwertiger Verarbeitung und<br />
die Reinigung läuft beidseitig inklusive Absaugprozess auf<br />
Knopfdruck statt<br />
Bei der Plattenwaschmaschine Okki Nokki MK II müssen Sie die<br />
Reinigungsflüssigkeit mit der mitgelieferten Bürste manuell<br />
auftragen und die Absaugvorrichtung sorgt für eine echte<br />
Tiefenreinigung<br />
Die Etikettendichtschale der Disco-Antistat Schallplattenwaschmaschine<br />
verfügt leider über keine Gummidichtung und<br />
schließt nur unzureichend ab. Im Test wurde ein Label mit der<br />
Reinigungsflüssigkeit durchnässt<br />
Auf Knopfdruck<br />
Die Okki Nokki MK II sieht aus wie ein<br />
hochgewachsener Plattenspieler und neben<br />
der Anlage liegt noch eine Bürste und<br />
die Reinigungsflüssigkeit bei. Diese müssen<br />
Sie mit Wasser ansetzen, das mitgelieferte<br />
Fläschchen soll für rund einen Liter reichen.<br />
Etwaige Adapter für Singles oder<br />
eine Abdeckhaube müssen Sie separat<br />
erwerben. Nach dem Sie die Schallplatte<br />
auf dem Teller platziert haben, kann die<br />
angesetzte Flüssigkeit mithilfe der Bürste<br />
vorsichtig aufgetragen werden. Auf Knopfdruck<br />
dreht sich der Plattenteller vor- oder<br />
rückwärts und die Flüssigkeit wird effektiv<br />
in die Rillen verteilt. Um die Reinigung<br />
abzuschließen, platzieren Sie den Absaugarm<br />
über der Platte und aktivieren die Vakuumfunktion.<br />
So wird der von der<br />
Flüssigkeit gebundene Schmutz ohne<br />
Rückstände abgesaugt und die Okki<br />
Nokki MK II bietet eine echte Tiefenreinigung.<br />
Die gesammelte Flüssigkeit<br />
können Sie bei Bedarf über einen Abflussschlauch<br />
ablassen. Umständlich:<br />
Der Waschvorgang findet immer nur<br />
für eine Seite der Schallplatte statt<br />
und für eine Komplettreinigung müssen<br />
Sie die Platte umdrehen.<br />
Wundermaschine<br />
Die Double Matrix Professional von<br />
Clearaudio ist der Mercedes unter<br />
den Plattenwaschanlagen. Das Gerät<br />
ist vorbildlich verarbeitet und bringt<br />
mit seinen 16,5 Kilogramm ein staatliches<br />
Gewicht auf die Waage. Der<br />
Ersteindruck bleibt auch beim Lesen<br />
der Anleitung erhalten, die Sie anhand<br />
vieler Abbildungen mit dem<br />
Reinigungsprozess vertraut macht.<br />
Die Double Matrix Professional arbeitet<br />
nahezu vollautomatisch und<br />
Sie können neben der Drehrichtung<br />
auch die Geschwindigkeit stufenlos<br />
anpassen. Die Reinigungsflüssigkeit<br />
wird direkt in das Gerät gefühlt und<br />
auf Knopfdruck auf der Schallplatte<br />
verteilt. Die mitgelieferte Menge<br />
soll für mehr als 100 Reinigungsvorgänge<br />
ausreichen. Neodymmagnete<br />
sorgen dabei stets für den korrekten<br />
Auflagedruck. Natürlich bietet auch<br />
das <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Modell eine Absaugfunktion<br />
– sauberer und schonender<br />
können Sie eine Schallplatte nicht<br />
reinigen. Die gebrauchte Flüssigkeit<br />
können Sie bei Bedarf bequem über<br />
einen Schlauch ablassen. Besonders<br />
praktisch: Der Reinigungsvorgang findet<br />
für beide Seiten der Schallplatte<br />
gleichtzeitig statt.<br />
Klangrestauratoren<br />
Wenn Sie Ihrem Schallplattenarchiv<br />
eine echte Tiefenreinigung spendieren<br />
wollen, kommt nur die Okki<br />
Nokki MK II respektive Double Matrix<br />
Professional von Clearaudio infrage.<br />
Letztere erweist sich zudem als noch<br />
komfortabler und präsentiert sich<br />
auch optisch beeindruckend. Der<br />
Beitrag von Knosti richtet sich eher<br />
an Gelegenheitshörer und kann auch bei<br />
der Bedienung nicht vollends überzeugen.<br />
Die Problematik der statischen Aufladung<br />
können hingegen alle Anlagen nur für<br />
den Augenblick der Reinigung lösen, denn<br />
diese Eigenschaft liegt in der Natur des Vinyls<br />
– auch wenn die Hersteller uns vom<br />
Gegenteil überzeugen wollen. Aber so ist<br />
eine Plattenwaschmaschine eben eine Anschaffung<br />
für die Zukunft, mit der Sie die<br />
Klangqualität Ihrer Schätze dauerhaft aufrechterhalten<br />
können.<br />
Inhalte 29
Modern bedient<br />
Moderne AV-Receiver bieten inzwischen vielfältigste Optionen. Dazu gesellt sich<br />
nunmehr auch die Möglichkeit, die Heimkinoverstärker mittels iPhone, iPod Touch<br />
oder iPad zu bedienen. Wir stellen Apps für AV-Receiver von Onkyo, Marantz und<br />
Sony vor, gehen auf die Bedienung ein und zeigen unsere Praxiseindrücke auf.<br />
VON THOMAS KÖHRE<br />
Zu modernen Haushalten gehören inzwischen<br />
immer mehr Mobilgeräte. Ob<br />
Smartphone oder Tablet-PC, mit den Mobilgeräten<br />
gelangen nicht nur aktuelle Informationen<br />
aus dem Internet einfach und<br />
bequem auf den Bildschirm. Das Gerät hält<br />
aber noch weitere Interaktionsmöglichkeiten<br />
bereit. Der Schlüssel dazu liegt in den Zusatzanwendungen,<br />
die aus dem Internet auf<br />
das Mobilgerät geladen werden können.<br />
iOS im Vorteil<br />
Die bekanntesten Geräte sind sicherlich<br />
iPhone und iPad von Branchenprimus Apple.<br />
Sie erfreuen sich einer weiterhin ungebrochenen<br />
Nachfrage. Das Mobiltelefon iPhone<br />
verfügt über einen berührungsempfindlichen<br />
Bildschirm und kann ebenso wie der<br />
mit einem 9,7 Zoll großen Bildschirm ausgestatteten<br />
Tablet-Computer iPad auf eine Bibliothek<br />
von Millionen Anwendungen (sogenannte<br />
Apps) zugreifen und herunterladen.<br />
Apple hat dazu einen eigenen Marktplatz<br />
geschaffen, über den freie wie kostenpflichtige<br />
Apps bezogen werden können. Der<br />
Grund für diese gigantische Auswahl ist klar:<br />
Inzwischen sind weit mehr als 50 Millionen<br />
iPhones verkauft. Mehr als 10 Millionen Geräte<br />
sind vom iPad bei den Kunden. Allein im<br />
1. Quartal 2011 sollen mehr als 6 Millionen<br />
weitere iPads weltweit über die Ladentische<br />
wandern. Schon bald wird die 100-Millionen-Marke<br />
überschritten. Der Markt ist also<br />
von exorbitanter Größe. Den preiswerten<br />
<strong>Einstieg</strong> in die Nutzung von Apps stellt ein<br />
MP3-Player dar. Der iPod Touch von Apple in<br />
der Generation 4 bietet bis auf den Telefon-<br />
Teil gleiche Funktionalitäten. Preislich dringt<br />
das 8-GByte-Modell in die Bereiche vor, die<br />
hochwertigen Universalfernbedienungen<br />
vorbehalten bleiben. Oftmals verfügen diese<br />
jedoch über keine Zusatzfunktionalität wie<br />
ein großer farbenfroher Touchscreen oder<br />
gar eines App-Stores. Diese lassen sich via<br />
App-Store auf den ipod Touch laden.<br />
Keine klassische Fernbedienung<br />
Einen Nachteil haben die mobilen Begleiter<br />
jedoch im Laufe der Zeit gewonnen: die fehlende<br />
Infrarot-Schnittstelle. Diese gehörte<br />
bis vor einigen Jahren noch zur Standard-<br />
Ausstattung eines Mittelklasse-Mobiltelefons.<br />
Über die gleiche Schnittstelle, nämlich<br />
über Infrarot, gelangen die Signale von der<br />
klassischen Fernbedienung zum AV-Receiver<br />
wie auch zu fast jeder anderen Unterhaltungselektronik.<br />
In diesem Bereich ist das<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
Qualität im App-Store zählt<br />
Eine App muss, bevor die Entwickler an die<br />
Implementation vieler Funktionen gehen, zunächst<br />
stabil laufen und die Grundfunktionen<br />
zuverlässig zur Verfügung stellen. Dies ist bei<br />
den Apps der Fall. Selten kam es zu Verbindungsproblemen<br />
in unserem gut gefüllten<br />
Testnetzwerk. Doch Diagnosemöglichkeiten<br />
sind bei den Apps rar. Gerade im Anfangs-<br />
Stadium einer langen Entwicklungsphase von<br />
iOS-Apps, sollten die Entwickler dem Nutzer<br />
Möglichkeiten an die Hand geben, tiefer<br />
gehende Einstellungen vorzunehmen. Das<br />
erlaubt bei Auftreten von Verbindungsproblemen<br />
eine genauere Fehlerdiagnose und eine<br />
einfachere Lösungsfindung. Denn eines wird<br />
beim Einstellen von Apps immer wieder vergessen:<br />
unzufriedene Nutzer können auf kurzem<br />
Weg ihr Missfallen über nicht funktionierende<br />
Apps und Funktionen kundtun. Eine schlechte<br />
Bewertung von unausgereiften Apps sind im<br />
App-Store Gang und Gebe.<br />
Thema Infrarot noch üblich. Inzwischen bieten<br />
findige Unternehmen spezielle Adapter<br />
an, die angeschlossen an den Kombi-Anschluss<br />
eines iPhone, iPad oder iPod Touch<br />
eine IR-Schnittstelle hinzufügen. Mit einer<br />
passenden App ist dann eine Steuerung<br />
von Unterhaltungselektronik umsetzbar. Die<br />
Funktionen entsprechen dann meist denen<br />
der Originalfernbedienung. Doch diese Variante<br />
der Steuerung von AV-Receivern soll<br />
nicht im Mittelpunkt dieses Artikels stehen.<br />
Bildschirmgröße begrenzt. Noch sind für die<br />
Apps nur die Bildschirm-Auflösung von iPhone<br />
und iPod Touch vorgesehen. Für das iPad<br />
sind noch keine speziellen Varianten vorhanden.<br />
So könnten mehr Funktionen etabliert<br />
werden, als es die Standardfernbedienung<br />
zulässt und auch das Design und die Optik<br />
der Tasten berücksichtigt werden.<br />
Als Nachteil ist natürlich die höhere Empfindlichkeit<br />
der Geräte zu sehen. Auch die beschränkte<br />
Akkulaufzeit ist nicht mit der Ausdauer<br />
von mehreren Monaten von üblichen<br />
IR-Fernbedienungen vergleichbar. Zudem ist<br />
eine Mehrnutzerlösung nur mit dieser App<br />
schwierig. Jeder Anwender muss die App<br />
auf seinem Mobilgerät laden. Eine gleichzeitige<br />
Nutzung ist hingegen oft vorgesehen.<br />
Voraussetzungen<br />
Die Übermittlung der Eingabedaten erfolgt<br />
via Netzwerk. Über diesen Weg werden<br />
Informationen vom Receiver zur Fernbedienungs-Anwendung<br />
und zurückübertragen.<br />
Deshalb ist es notwendig, dass der AV-Receiver<br />
mit dem Heimnetzwerk verbunden ist.<br />
Eine Internet-Anbindung ist nicht zwingend<br />
erforderlich, jedoch bieten unsere Test-AV-<br />
Receiver vielfältige Internetfunktionen. In<br />
der Regel befindet sich ein DSL-Router mit<br />
im Netzwerk. Eine automatische Adressvergabe<br />
per DHCP erleichtert die Einrichtung.<br />
Die IP-Adresse kann bei allen AV-Receivern<br />
mit Netzwerkschnittstelle auch manuell eingestellt<br />
werden. Das iPhone, das iPad oder<br />
der iPod Touch muss ebenfalls in das gleiche<br />
Netzwerk (mit den gleichen Daten) eingebunden<br />
werden.<br />
Onkyo Remote<br />
Die erste App in diesem Vergleich stammt<br />
von Onkyo. Die „Onkyo Remote“ ist im App-<br />
Store unter der gleichnamigen Bezeichnung<br />
zu finden und kostenlos zu haben. Sie ist für<br />
die Bildschirmauflösung des iPhone und des<br />
iPod Touch optimiert. IPad-Nutzer können<br />
die App aufzoomen. Es werden Geräte ab<br />
Generation 3 und iOS 4.2 vorausgesetzt.<br />
Die Steuerdaten werden über das Netzwerk<br />
an den Receiver geleitet. Eine IR-Steuerung<br />
ist nicht vorgesehen. Wir haben die App in<br />
Verbindung mit dem Onkyo TX-NR5008 getestet.<br />
Sie ist aber auch für rund ein Dutzend<br />
weiterer Geräte aus den Modelljahren 2009,<br />
2010 und 2011 geeignet. Vor der Einrichtung<br />
der App, müssen einige Einstellungen mithilfe<br />
der mitgelieferten Fernbedienung im Geräte-Menü<br />
vorgenommen werden. Dazu navigieren<br />
Sie über das „Setup“ zu „Hardware<br />
Setup“/ „Netzwerk“. Hier muss zunächst der<br />
Receiver mit Daten für das Heimnetzwerk<br />
versorgt werden, bevor Sie auf der zweiten<br />
Seite dieses Menü die „Steuerung“ aktivieren.<br />
Die „Port Nummer“ behalten Sie gleich.<br />
Bestätigen Sie die Einstellungen zuletzt.<br />
Starten Sie nun die „Onkyo Remote“. Die<br />
Anwendung ist nur in englischer Sprache<br />
Die bessere Fernbedienung<br />
Großer Beliebtheit erfreuen sich All-in-<br />
One-Fernbedienungen. Sie ermöglichen die<br />
Bedienung verschiedener Unterhaltungselektronik-Komponenten<br />
mit nur einem Signalgeber.<br />
Grundsätzlich ist Ähnliches auch<br />
mit iPhone & Co. möglich, jedoch müssen<br />
Sie eines bedenken: Für jedes Ihrer Geräte<br />
benötigen Sie eine eigene App. Nicht für jedes<br />
Gerät ist eine solche verfügbar. Zudem<br />
ist echtes Multitasking – also schnelles Umschalten<br />
zwischen den Anwendungen – nur<br />
auf Umwegen erreichbar. Drücken Sie bei<br />
laufender App die Home-Taste, können Sie<br />
eine weitere App starten, die im Hintergrund<br />
weiter läuft. Ein einfaches Umschalten ist im<br />
Gegensatz zu Android-basierten <strong>End</strong>geräten<br />
(noch) nicht realisiert.<br />
Nahezu unbeschränkt sind die Möglichkeiten,<br />
die eine App bietet. Begrenzt wird<br />
die Funktionsvielfalt nur von den Fähigkeiten<br />
des AV-Receivers und der Umsetzung in der<br />
Gerätesoftware. Die Kommandos werden<br />
über das (Drahtlos-)Netzwerk an den AV-<br />
Receiver übertragen. Die Bedienung hängt<br />
einzig von den Gegebenheiten und dem Geschick<br />
und Designwillen der Entwickler ab.<br />
Vom Drücken der Tasten ist auch das „Wischen“<br />
über den Touchscreen zu abstrahieren,<br />
große Menüfelder einzubinden und mit<br />
Farben und individuellen Symbolen zu versehen.<br />
Man muss die Möglichkeiten ausnutzen,<br />
die eine App ausmachen. Leider ist die<br />
Onkyo TX-NR5008 und Onkyo Remote<br />
Für unseren Test stand uns der Onkyo TX-NR5008 zur Verfügung. Er bietet wie die anderen<br />
Testprobanten einen Mediaplayer und Netzwerkeinbindung<br />
Vier Bildschirme erlauben<br />
die Steuerung von Onkyo-<br />
Receivern. Die Auswahl der<br />
Quelle geschieht per Tipp<br />
Der Mediaplayer des Onkyo<br />
zeigt alle Medientypen an.<br />
Unsere Test-MP3-Datei wurde<br />
mit ID3-Tags geladen<br />
Vielfältig ist die Formatunterstützung:<br />
MP3, WMA,<br />
AAC und FLAC* stehen etwa<br />
zur bequemen Wahl bereit<br />
Wissen 31
verfügbar. Wählen Sie nun „Input Address“<br />
und tragen Sie hier die korrekten Daten ein.<br />
Dazu gehören in unserem Beispiel „Area“<br />
(„Europe“), „Category“ („AV Receiver“),<br />
„Model“ („TX-NR5008“) und „IP Address“<br />
(etwa „192.168.233.205“). Die Portnummer<br />
belassen Sie bei den Standard-Einstellungen.<br />
Mit dem Bestätigen dieser Parameter ist die<br />
Einrichtung abgeschlossen. Was sich hier zunächst<br />
kompliziert und umständlich anfühlt,<br />
ergibt durchaus einen Sinn, denn ausgeprägte<br />
Automatismen erschweren die Fehlersuche<br />
bei einer gescheiterten Verbindungsaufnahme.<br />
Die „Onkyo Remote“ kann die mitgelieferte<br />
Fernbedienung nicht vollständig ersetzen,<br />
sondern erlaubt nur eine einfachere<br />
Bedienung verschiedener Bereiche und stellt<br />
so eine sinnvolle Ergänzung dar. Die App ist<br />
schnörkellos und übersichtlich gestaltet. Der<br />
Start-Bildschirm zeigt verknüpfte Geräte an.<br />
Drei weitere Menüknöpfe am unteren Rand<br />
lassen die Auswahl zwischen „Network“,<br />
„Input“ und „Control“ zu. Die Quellen wählen<br />
Sie mit „Input“ aus. Sie enthalten auch<br />
die Netzwerk-Fähigkeiten, wie Internetradio,<br />
Last.fm und Napster und den DLNA-Zugriff.<br />
Weitere Funktionalitäten sind allesamt unter<br />
„Network“ gruppiert. Die Abspielfunktion<br />
und Auswahl der Inhalte erfolgt direkt über<br />
die App. Tippen Sie dazu auf den Titeleintrag<br />
um ihn zu starten oder einen anderen auswählen.<br />
Die Einbindung von Musikdateien<br />
über den USB-Anschluss ist ebenfalls sehr<br />
Marantz SR 7005 und Wizz App<br />
gut gelöst. Mit einem Wechsel in das Untermenü<br />
„Control“ erreichen Sie das virtuelle<br />
Steuerkreuz der Fernbedienung. Dieses ist<br />
mit den wichtigsten Funktionen versehen<br />
und erlaubt das Navigieren in jeden einzelnen<br />
Bereich. Auf einem angeschlossenen<br />
TV-Gerät können Sie den Navigationsbalken<br />
auf dem Bildschirm mit einer kurzen Verzögerungszeit<br />
wie von Geisterhand bewegt<br />
verfolgen. Hier schalten Sie auch den Receiver<br />
aus dem Standby-Betrieb wieder ein.<br />
Marantz Wizz App<br />
Marantz bietet im Apple App-Store ebenfalls<br />
eine kostenlose App an. Wie bei den<br />
Apps von Onkyo und Sony ist die Auflösung<br />
für iPhone und iPod Touch optimiert. Bisher<br />
werden nur die Modelle AV/SR 7005 von<br />
Marantz unterstützt, sofern die Betriebssoftware<br />
eingespielt wurde, die seit <strong>End</strong>e<br />
September 2010 als Online-Aktualisierung<br />
erhältlich ist. Eine Nutzerbeschränkung für<br />
den Zugriff per App ist im Gerät nicht vorgesehen.<br />
Auf dem Startbildschirm erscheint<br />
sofort der Name des AV-Receivers und<br />
kann auch sofort angetippt werden. Die<br />
App kontaktiert den Receiver im Netzwerk<br />
und stellt die Verbindung her. Alternativ<br />
ist auch die Direkteingabe der IP-Adresse<br />
möglich. Schwierigkeiten hatten wir beim<br />
Test der App mit der Verbindungsherstellung,<br />
die in einigen Fällen aus nicht nachvollziehbarem<br />
Grund scheiterte. Hier sollte<br />
Der Marantz SR 7005 fällt durch sein extravagantes Design auf. Sein vTuner-Internet-Radio<br />
lässt sich komfortabel per App steuern<br />
Die App bietet schnellen<br />
Zugriff auf die „Stumm“-<br />
Funktion, die Lautstärke<br />
und den Medienabspieler<br />
Die Surround-Einstellungen<br />
ändern Sie im entsprechenden<br />
Bereich. Das „X“<br />
schließt das Fenster<br />
Bequeme MP3-Bedienung<br />
bei Marantz: Songtitel,<br />
Interpret, Album und Coverbild<br />
blendet die App ein<br />
Kompatible AV-Receiver<br />
Onkyo Remote<br />
Modelljahr 2009: TX-NR807, TX-NR1007, TX-<br />
NR3007, TX-NR5007, HT-RC180, PR-SC5507<br />
Modelljahr 2010: TX-NR708, TX-NR808, TX-<br />
NR1008, TX-NR3008, TX-NR5008, HT-RC270,<br />
PR-SC5508<br />
Modelljahr 2011 : TX-NR509, TX-NR579,<br />
TX-NR609<br />
Sony<br />
AV-Receiver ab Modelljahr 2011<br />
Marantz<br />
AV/SR 7005<br />
darauf geachtet werden, dass das Drahtlosnetzwerk<br />
stabil läuft und nicht durch andere<br />
WLAN-Netze beeinflusst wird. Steht<br />
die Verbindung präsentiert sich die „Wizz<br />
App“ in einem modernen Design, das nahezu<br />
schwarz gehalten ist und mit Blau akzentuiert<br />
wird. Sie ist klarer gegliedert und<br />
„fernbedieniger“ als die Onkyo-App. Die<br />
Sprache der App ist wie bei Onkyo Englisch.<br />
Zunächst muss der Marantz eingeschaltet<br />
werden und auf den virtuellen (noch) roten<br />
Einschaltknopf getippt werden. Am unteren<br />
Bildschirmrand ist der Lautstärkeregler<br />
mit links angebrachter Stumm-Taste zu<br />
sehen, die menüübergreifend zu sehen ist.<br />
Die Auswahl der Signalquelle folgt daraufhin<br />
per Tippen auf „Zone Select“. Ein kleiner<br />
grauer Punkt darüber gibt Auskunft, ob<br />
noch ein weiteres Menü durch eine Links-<br />
Rechts-Wischbewegung erreicht werden<br />
kann. Über den Menü-Button „Source<br />
Select“ erreichen Sie nicht nur die an die<br />
Eingänge angeschlossenen Geräte, sondern<br />
greifen auch auf die integrierten Netzwerk-<br />
und Internetfähigkeiten zu. Ebenfalls<br />
schnell erreichbar sind die Einstellungen für<br />
den Surround-Modus und die Auswahl der<br />
Wiedergabe-Zone („Zone Select“). Bei einigen<br />
Fehlermeldungen steckt man im Menü<br />
fest und muss durch das Umschalten auf<br />
den Cursor-Modus diese wieder entfernen.<br />
Bei der Bedienung kann die App hinsichtlich<br />
des Aktionsflusses noch besser an die<br />
Möglichkeiten des iPad angepasst werden.<br />
Die Bedienelemente „Zurück“ und „Schließen“<br />
könnten ebenso wie die Menüführung<br />
optimaler umgesetzt werden. Sehr<br />
schön gelöst ist die Bedienung der Musikwiedergabe.<br />
Der Medienplayer lässt sich<br />
aus der Wizz App heraus bedienen und<br />
macht so das Einsetzen des TV-Gerätes zur<br />
Song-Auswahl überflüssig. Die Anzeige<br />
von Zusatzinformationen wie ID3-Tags auf<br />
dem i-Gerät ist sehr praktisch. Eine Anzeige<br />
von in MP3-Dateien eingebetteten Cover-<br />
Bildern ist vorgesehen.<br />
Grandios ist zudem die Möglichkeit, Bluray-<br />
oder CD-Player von Marantz mitzubedienen,<br />
die mithilfe des Marantz Remote-D-<br />
Bus-System angeschlossen wurden. Leider<br />
stehen nicht alle Funktionen einer Fernbe-<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
dienung, wie eine Titeldirektwahl oder Kamerawinkel-Auswahl<br />
zur Nutzung bereit.<br />
Sony STR-DA5600ES und AV Receiver Remote<br />
Sony AV Receiver Remote<br />
Ebenfalls im Test sollte die App „AV Receiver<br />
Remote” sein, der die Bedienung der<br />
AV-Receiver-Modelle STR-DA5600ES, STR-<br />
DA4600ES, STR-DA3600ES und STR-DN2010<br />
mit dem iPhone, iPod Touch oder iPad ermöglicht.<br />
Während des Tests stand uns der Sony<br />
STR-DA5600ES zur Verfügung. Doch schon<br />
die Beschaffung der „AV Receiver Remote”<br />
gestaltete sich im Gegensatz zu den beiden<br />
anderen Apps von Onkyo und Marantz als<br />
deutlich schwieriger. Im deutschen App-Store<br />
sucht man die „AV Receiver Remote” vergebens.<br />
Erst auf dem US-Marktplatz konnten<br />
wir die App herunterladen. Der zweite Ernüchterung<br />
kam nach der Installation und<br />
der ersten Verbindungsaufnahme. Unsere<br />
App wollte sich partout nicht mit dem Sony-<br />
AV-Receiver verbinden. Klare Sache für uns,<br />
beim Hersteller nachzufragen: Nach Auskunft<br />
von Sony liegt Ursache darin, dass die App<br />
zunächst nur für den US-Markt freigegeben<br />
ist. Das bedeutet für Sie, dass der Umweg<br />
über den US-Marktplatz unnötig ist. Immerhin<br />
können wir bereits eine Vorausschau der<br />
„AV Receiver Remote”-App bieten und aufzeigen,<br />
was die nächste Generation von Sony<br />
für Sie bereithält.<br />
Anders als bei Onkyo und Marantz offeriert<br />
das Menü eine spezielle Option zur Kontrolle<br />
der Apps. Die automatische Anmeldung der<br />
Mobilgeräte mit der „AV Receiver Remote”-<br />
App ist standardmäßig aktiviert. Die App<br />
selbst wiederum anders gestaltet und bietet<br />
auch kein ideal auf die Plattform “iPhone”<br />
zugeschnittenes Gesamtkonzept. Die Gestaltung<br />
der App ist einfach und wartet mit einem<br />
klaren Bedienkonzept auf. Ein Druck auf eine<br />
der virtuellen Taste befördert Sie in eine der<br />
16 Unterkategorien. Das letztgenutzte Menü<br />
wird oben rechts zur schnellen Navigation vorgehalten.<br />
Die Farbgestaltung in Schwarz und<br />
grau ist schlicht und funktional gehalten. Nur<br />
der Kontrast im Home-Bildschirm könnte besser<br />
sein. Das eingesetzte Foto eines Wohnzimmers<br />
wirkt rustikal. Auch mit dem AV-Receiver<br />
verbundene Blu-ray-Player lassen sich mit<br />
der „AV Receiver Remote” steuern. Der Sony<br />
STR-DA5600ES wird wie seine Nachfolger in<br />
dieser Preisklasse über mehrere Wiedergabezonen<br />
verfügen. Diese stehen über die App im<br />
praktischen Zugriff bereit. Die „AV Receiver<br />
Remote” hält sich eng an die klassischen Vorgaben<br />
einer IR-Fernbedienung und verbessert<br />
Die Apps im Überblick<br />
Der Sony STR-DA5600ES ist ein Spitzenmodell und wartet neben dem DLNA-Medienserver<br />
auch über einen 4-fach Fast-Ethernet-Switch<br />
Die einzelnen Symbole auf<br />
dem virtuellen Wohnzimmer<br />
führen zu den einzelnen<br />
Unterbereichen<br />
Eine Nachbildung des<br />
Steuerkreuzes der Fernbedienung<br />
imitiert die<br />
bekannten Funktionen<br />
vor allem die direkten Zugriffsmöglichkeiten.<br />
Gut gelungen ist auch hier die Einbindung des<br />
Medienabspielers. MP3-Musikdateien erscheinen<br />
mit ID3-Tags und Coverbild, selbst Fotos<br />
und Videos lassen sich per DLNA auf das kleine<br />
Display streamen. Hier liegt ein besonders<br />
großer Vorteil gegenüber den klassischen<br />
Fernbedienungen. Als verbesserungswürdig<br />
empfinden wir den Lautstärke-Regler. Dieser<br />
lässt nur eine Wahl von lauter und leiser zu<br />
und nicht eine schnelle Direktwahl der Lautstärke<br />
mit einem Slider. So tippen Sie im Akkord,<br />
um die Lautstärke schnell zu erhöhen<br />
und wieder zu senken. Sony bietet schon<br />
seit Längerem Smartphones mit Android-Betriebssystem<br />
an, bietet aber nur Apps für die<br />
Konkurrenz iOS an.<br />
Fazit<br />
Abschließend müssen wir feststellen, dass die<br />
Receiver-Apps als Monitor-Ersatz durchweg<br />
nur Teilbereichen überzeugen können. Alle<br />
Apps besitzen im Moment noch viel Raum für<br />
Verbesserungen und Innovationen. Vor allem<br />
Onkyo Marantz Sony<br />
Name Onkyo Remote Wizz App AV Receiver Remote<br />
iOS/Android/RIM/WM +/–/–/– +/–/–/– +/–/–/–<br />
Preis kostenlos kostenlos kostenlos<br />
Verfügbarkeit + + – (ab neuer Generation)<br />
MP3-Navigation/ID3 +/+ +/+ +/+<br />
Quelle/Lautstärke/Stumm +/+/+ +/+/+ +/+/+<br />
Shoutcast wird unterstützt.<br />
Der Lautstärkeregler am<br />
unteren Bildschirmrand<br />
reagiert nur auf Tippen<br />
das Gesamtkonzept, weniger die Funktionen,<br />
ist doch etwas enttäuschend. Wir haben uns<br />
etwas mehr erhofft. Der App-Store hält so<br />
viele pfiffige und spannende Programme bereit.<br />
Von ihnen sollten sich die Hersteller sich<br />
inspirieren lassen, anstelle bestehende Fernbedienungskonzepte<br />
zu optimieren auf das<br />
kleine Display eines iPhones zu portieren. Ausbaufähig<br />
und durchaus sinnvoll ist die Ausnutzung<br />
eines Rückweges, etwa zur Datenübermittlung<br />
vom Mediaplayer. Die in MP3s<br />
verborgenen Zusatzdaten lassen sich jetzt<br />
schon auslesen und auch die Navigation durch<br />
die Musiksammlung ist eine sinnvolle Erweiterung.<br />
Doch eine App ist zu mehr im Stande:<br />
eine Verknüpfung mit dem iTunes-Music-<br />
Store, Wikis, Liedtext-Servern oder sozialen<br />
Netzwerken wären unsere Empfehlungen.<br />
Eine Musikverwaltung wäre für uns ebenfalls<br />
wünschenswert. Ebenso ist eine Sortierung<br />
der MP3s und Gruppierung von Alben eine<br />
sinnvolle Option, zumal die Hersteller auf ihre<br />
Erfahrung von anderen Medienabspielgeräten<br />
bauen können. Eine „Gesamt-App“ über alle<br />
Geräte eines Herstellers wäre zu wünschen.<br />
Ob AV-Receiver, Blu-ray-Player oder Fernseher,<br />
alle Geräte des Heimkinos waren so mit<br />
einer App steuerbar. Die Möglichkeiten der<br />
Technik, insbesondere hinsichtlich Funktion<br />
und Bedienkonzept müssen ausgenutzt werden,<br />
damit das Thema App-Steuerung nicht<br />
nur eine Nische für Technikfreunde bleibt,<br />
sondern auch der Allgemeinheit einen deutlichen<br />
Mehrnutzen bringt.<br />
Wissen 33
Dr. Sound klärt auf<br />
Verzerrungen in Maßen sind gut!? Was sind Verzerrungen, welche Bedeutung haben<br />
sie, wie schätzt man sie richtig ein oder interpretiert eine Messgrafik? Das sind die<br />
Fragen, mit denen wir uns in dieser Ausgabe für Sie beschäftigen wollen.<br />
Egal ob ein Musiksignal seinen Weg durch<br />
einen CD-Player oder einen Verstärker<br />
nimmt bzw. durch einen Lautsprecher wiedergegeben<br />
wird – das Eingangssignal sollte<br />
mit dem Ausgangssignal identisch sein. Ist<br />
dies nicht so, dann erlitt das Signal eine Verzerrung.<br />
Eine reine Änderung der Amplitude<br />
oder eine zeitliche Verzögerung der Wellenform<br />
ist noch keine Verzerrung.<br />
Skalen richtig lesen!<br />
Zur Beurteilung der von uns veröffentlichten<br />
Messgrafiken ist für ein richtiges Verständnis<br />
die Betrachtung der angetragenen Skalenwerte<br />
und Einheiten unumgänglich. Denn die<br />
abgebildete Kurve kann von Gerät zu Gerät<br />
unterschiedlich hoch im Bild liegen und trotzdem<br />
ein anderes messtechnisches Zeugnis<br />
ausstellen, als bei einem anderen Gerät. Die<br />
numerische Bewertung erfolgt im Bereich<br />
20 Hz bis 20 kHz und wird in der Tabelle angegeben.<br />
Die allgemeine Erfassung erfolgt aber<br />
breitbandig bis hinauf zu 80 kHz und wird in<br />
der Messgrafik abgebildet. Kurventeile die<br />
über 20 kHz hinaus im Betrag ansteigen, bewirken<br />
bei der automatischen Skalierung der<br />
Messgrafik eine horizontale Verschiebung<br />
der Kurve.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Wie und was sind Verzerrungen?<br />
Wenn also ein Musiksignal ein Gerät der Unterhaltungselektronik<br />
durchläuft, dann entstehen<br />
bedingt durch das Schaltungslayout<br />
oder durch physikalische Gesetzmäßigkeiten,<br />
die sehr stark an Lautsprechern wirken Veränderungen.<br />
Das Ziel aller Entwickler ist es,<br />
diese so gering wie möglich zu halten. Doch<br />
treten immer mehr oder weniger stark Veränderungen<br />
im zeitlichen Verlauf des Wiedergabesignals<br />
auf, die sich im Frequenz- und/<br />
oder im Amplitudenverlauf widerspiegeln. Es<br />
werden zwei Hauptarten von Verzerrungen<br />
unterschieden, die hier in einem Überblick<br />
ohne den Anspruch auf nachrichtentechnische<br />
Detailsachlichkeit aufgeführt werden.<br />
Eine besondere Beachtung, gilt den klanglichen<br />
Auswirkungen von linearen und nichtlinearen<br />
Verzerrungen.<br />
Bild 1<br />
Das Bild 1 sieht auf dem ersten Blick<br />
besser aus als Bild 2, weil die Kurven<br />
weiter unten in der Grafik liegen. Aber<br />
die an der linken Seite angetragene<br />
Skalierung sagt genau das Gegenteil<br />
aus. Denn der rötlich eingefärbte Bereich<br />
befindet sich oberhalb von 0,5 %<br />
THD, der gelbliche Bereich beginnt<br />
ab 0,1 % THD. Darunter schließt sich<br />
der grünliche Bereich unter 0,1 % THD<br />
an. Die Kurven in Bild 2 befinden sich<br />
weit unter diesem Bereich und zeigen<br />
Verzerrungen von 0,007 % THD auf, die<br />
mit dem menschlichen Ohr nicht mehr<br />
zu erfassen sind<br />
Bild 2<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Lineare Verzerrungen<br />
Lineare Verzerrungen entstehen durch eine<br />
unterschiedliche Verstärkung oder Dämpfung<br />
eines Frequenzbereiches und beeinflussen<br />
die lineare, also unveränderte Übertragung.<br />
Diese Beeinträchtigung kann auf<br />
dem Wege der Elektronik erfolgen oder bei<br />
der Übertragung über den Luftschall unter<br />
dem Einfluss der Raumakustik. In allen Fällen<br />
führt eine Messung des Frequenzganges zur<br />
Aufdeckung dieser Veränderungen, wenn<br />
ein System seinen linearen Arbeitsbereich<br />
verlässt. Hörbare Auswirkungen dieses Effektes<br />
sind dann zum Beispiel ein dumpferer<br />
Klang, wenn die hohen Frequenzen eine<br />
stärkere Dämpfung erfahren. Ein hellerer<br />
Klang entsteht durch eine Verstärkung hoher<br />
Frequenzen. Änderungen im Präsenzbereich<br />
(Mitten) können je nach Frequenzbereich<br />
bzw. musikalischer Lage auf der<br />
Klaviatur oder der menschlichen Stimme<br />
zu Verfärbungen führen, die sich entweder<br />
als bedeckter Klang oder in unangenehmer<br />
Forcierung einzelner Noten hörbar machen.<br />
Veränderungen in den Tiefmitten und Bässen<br />
wirken sich je nach Verstärkung oder<br />
Absenkung positiv oder negativ auf die<br />
Durchsichtigkeit des Klanggeschehens aus.<br />
Interessanterweise sind geringfügige Abweichungen<br />
von plus minus 1 bis 3 dB (Dezibel)<br />
für ungeübte Ohren ohne einen direkten<br />
Vergleich zur linearen Übertragung schwer<br />
zu beurteilen. Am einfachsten ist immer<br />
eine Beurteilung mit Sprache, denn im Allgemeinen<br />
sind hier die Hörerfahrungen jedes<br />
Menschen am größten. Am einfachsten<br />
können Sie zu Hause lineare Verzerrungen<br />
mit der Klangregelung (Bass/HöhenIhrer Hi-<br />
Fi-Anlage nachvollziehen und, wenn nötig,<br />
in gewissen Grenzen ausgleichen.<br />
Bild 3<br />
Bild 3: Eine horizontal verlaufende, nahezu<br />
ebene Linie des Graphen weist auf einen sauberen,<br />
linear nicht verzerrten Frequenzgang<br />
hin. Bild 4: Der Graph der Messung ist keine<br />
Linie mehr und weist deutliche Abweichungen,<br />
lineare Verzerrung auf<br />
Bild 4<br />
Nichtlineare Verzerrungen<br />
Die nichtlinearen Verzerrungen sind die komplexesten<br />
Beeinträchtigungen, die in einer<br />
Übertragungskette vorkommen können. Es<br />
gibt weitere Begrifflichkeiten wie Klirrfaktor<br />
oder Total Harmonic Distortion (THD),<br />
die im gleichen Zusammenhang gebraucht<br />
werden. Im Unterschied zu den linearen Verzerrungen<br />
entstehen bei den nichtlinearen<br />
Verzerrungen Veränderungen an der Wellenform<br />
eines Signals. Die klanglichen Auswirkungen<br />
können nicht eindeutig beschrieben<br />
werden. Verursacht werden diese Veränderungen<br />
durch pegelabhängige Verstärkung<br />
oder Dämpfungen des Signals in Geräten<br />
der Unterhaltungselektronik. In diesem Zusammenhang<br />
kennt der Techniker lineare,<br />
quadratische und kubische Kennlinien, die<br />
elektronische Schaltungen aufweisen und<br />
dem eigentlichen Musiksignal aufmoduliert<br />
werden. Die Ursache für nichtlineare Verzerrungen<br />
liegt zusammenfassend formuliert<br />
darin, dass der Bereich der linearen Arbeitsweise<br />
überfordert und verlassen wird, Bauteile-Gruppen<br />
nicht optimal arbeiten oder<br />
durch äußere Einflüsse Wechselwirkungen<br />
auftreten. Daraus resultiert: Das Ausgangssignal<br />
stimmt in der Wellenform nicht mehr<br />
absolut mit dem Eingangssignal überein.<br />
Pegelunterschiede und gesamte Laufzeitunterschiede<br />
sind damit nicht gemeint. Nichtlineare<br />
Verzerrungen können am Lautsprecher<br />
genauso zu wie an einen klassischen Verstärker<br />
auftreten. Aber auch andere Geräte können<br />
an verschiedenen Stellen dazu neigen,<br />
wie z. B. D/A-Wandler in jedem digital arbeitenden<br />
Gerät. Selbst ältere Geräte hatten<br />
und haben einen gewissen Anteil an Verzerrungen<br />
inne, wie Phonoabtastsysteme- und<br />
Vorverstärker oder analoge Magnetbandgeräte.<br />
Wichtig ist zu wissen, dass lineare und<br />
nichtlineare Verzerrungen häufig gemeinsam<br />
auftreten können.<br />
Die Arten der nichtlinearen Verzerrungen<br />
unsymmetrisch<br />
verzerrt<br />
symmetrisch<br />
verzerrt<br />
Ue: Eingangspannung,Ua: Ausgangsspannung, t: Zeit<br />
Wenn eine idealisierte Sinusschwingung<br />
(stellvertretend<br />
für Musik) mit der Frequenz f<br />
eine Schaltung oder Lautsprecher<br />
durchläuft, entstehen<br />
ganzzahlige Vielfache der Ausgangsfrequenz<br />
2f, 3f, 4f, 5f als<br />
harmonische neue Anteile,<br />
sogenannte Obertöne aus der<br />
verzerrten Sinusschwingung<br />
f1. Rein quadratische Kennlinien<br />
erzeugen nur geradzahlige<br />
Anteile 2f, 4f, 6f etc.<br />
(sogenannte unsymmetrische<br />
nichtlineare Verzerrungen).<br />
Im Gegenzug erzeugen die<br />
kubischen Kennlinien nur ungeradzahlige<br />
Anteile 3f, 5f, 7f<br />
etc. (symmetrische nichtlineare<br />
Verzerrungen). Die Stärke<br />
dieser harmonischen bzw.<br />
Schwingungsanteile nimmt<br />
mit steigender Ordnungszahl<br />
und auch Frequenz ab. Die<br />
Begriffe symmetrisch und unsymmetrisch<br />
beziehen sich auf<br />
die Veränderung der beiden<br />
Halbwellen einer Schwingung.<br />
An dieser Stelle sollen die<br />
mathematisch-physikalischen<br />
Termini nicht weiter vertieft<br />
werden. Die abgebildete Grafik<br />
soll die Zusammenhänge<br />
veranschaulichen.<br />
Wissen 35
Ein Beispiel<br />
Die linke Abbildung (Bild 5) zeigt ein 1kHz Sinussignal<br />
mit einem THD-Wert von 0,005 %.<br />
In der mittleren Abbildung (Bild 6) ist das<br />
gleiche Sinussignal bis auf einen THD-Wert<br />
von 3,5% „übersteuert“. Es ist deutlich zu<br />
erkennen, dass die Spitzen der Wellenberge<br />
abgeflacht sind. Der klangliche Eindruck ist<br />
von einer hohen Aggressivität geprägt. Dies<br />
ist ein Beispiel für eine symmetrische, einer<br />
kubischen Kennlinie folgenden nichtlinearen<br />
Verzerrung. Im rechten Bild (Bild 7) wird das<br />
resultierende Verzerrungsproduktverhältnis<br />
mit deutlich erhöhten Balken im Diagramm<br />
gezeigt. Zu erkennen ist, dass die ungeradzahligen<br />
harmonischen Anteile dominieren.<br />
Bild 5 Bild 6 Bild 7<br />
Gemessen<br />
In der abgebildeten Messgrafik ist das Verhältnis<br />
der einzelnen Verzerrungsprodukte<br />
zu erkennen. Sie entstehen bei der Anregung<br />
des Übertragungssystems, mit einer Grundfrequenz<br />
von f=1 kHz. Darauf aufbauend<br />
entstehen in der Gesamtheit der Elektronik<br />
Verzerrungen im geradzahligen Verhältnis<br />
auch harmonische Verzerrungen genannt (2f,<br />
4f, 6f, 8f, 10f) und solche mit ungeradzahligem<br />
Verhältnis ( 3f, 5f, 7f, 9f ). Ein möglichst<br />
ausgeglichenes Verhältnis zwischen geradzahligen<br />
wie ungeradzahligen harmonischen<br />
Verzerrungen ist klanglich sehr erstrebenswert.<br />
Ein jeweiliges Übergewicht beeinflusst<br />
den Klangcharakter nachhaltig.<br />
Auch in diesen Messgrafiken sind<br />
die angetragenen Skalenwerte von<br />
Bedeutung, denn es ist wichtig zu<br />
erkennen in welchem Pegelbereich die<br />
Verzerrungsprodukte anfallen. Das<br />
nahezu ausgeglichene Verhältnis in Bild<br />
8 befindet sich auf einem sehr niedrigem<br />
Pegelniveau und nimmt damit<br />
keinen wahrnehmbaren Einfluß auf die<br />
Klangqualität. In Bild 9 dagegen, sind<br />
deutliche Anhebungen ungeradzahliger<br />
(3f, 5f, 7f, 9f) Oberwellen auf einem<br />
erhöhten Pegelniveau zu erkennen.<br />
Ein klanglicher Einfluß ist bei erhöhter<br />
Abhörlautstärke nicht auszuschließen.<br />
Bild 8 Bild 9<br />
Klangliche Auswirkungen<br />
Bevor über die Wahrnehmbarkeit von nichtlinearen<br />
Verzerrungen gesprochen wird,<br />
sind einige physiologische Grundlagen von<br />
Bedeutung. Die Empfindlichkeit ist subjektiv<br />
und je nach Vorbildung unterschiedlich ausgeprägt.<br />
Nicht unbedeutend sind die vom<br />
Gehör selbst „produzierten“ Verzerrungen,<br />
die mit steigender Abhörlautstärke zunehmen<br />
und schon bei mittleren Lautstärken<br />
mitwirken. Diese Gehörverzerrungen maskieren<br />
zum Teil die Verzerrungen, die in<br />
der Wiedergabekette entstehen können.<br />
Im Allgemeinen werden nichtlineare Verzerrungen<br />
erst dann zunehmend wahrgenommen,<br />
wenn sie frequenzabhängig<br />
deutlich über der Hörschwelle stattfinden.<br />
An dieser Stelle wirken dem durch das unverzerrte<br />
Signal noch Verdeckungseffekte<br />
entgegen, sodass erst bei größeren Lautstärken<br />
die Wahrnehmbarkeit steigt. Natürlich<br />
ist bei einem reinen Sinuston 1 %<br />
THD hörbar, in komplexen musikalischen<br />
Arrangements können mehrere Prozent<br />
unerkannt bleiben. Auch hier ist die eigene<br />
Obertonstruktur der Musik- und Instrumente<br />
für die Wahrnehmung entscheidend.<br />
Noch viel schwieriger wird es, wenn sich<br />
mehrere solcher Oberwellen verschiedener<br />
Instrumente miteinander mischen. Für eine<br />
bessere, der Wahrnehmung ähnlicheren<br />
messtechnischen Beurteilung eignen sich<br />
hier Intermodulation- und Differenztonfaktor<br />
(IMD, DFD) – Messungen an den Geräten.<br />
Ein Wort an den Musikfreund: Es sind<br />
zuweilen die kleinen Fehler, die das Interesse<br />
wecken. So werden häufig elektronische<br />
Komponenten für ihre hohe Musikalität geschätzt,<br />
die einen deutlichen Anteil (meist<br />
unter 1 % THD) geradzahliger Oberwellen<br />
hinzufügen. Es wird ihnen meist ein glatter,<br />
sanghafter oder die Plastizität fördernder<br />
Klangcharacter zugeschrieben, wobei bei<br />
ungeradzahligen harmonischen Verzerrungen<br />
eine Verstärkung von geräuschhaften<br />
Klangeigenschaften zu beobachten<br />
ist. Dies wird dann von manchem Musikfreund<br />
als Verstärkung des Ortungsreizes<br />
empfunden wird. In der Tonproduktion sind<br />
diese Hilfsmittel bekannt. Besonders innovative<br />
Entwickler integrieren Schaltungen<br />
in der Heimelektronik, die einen leichten<br />
Anteil von Oberwellen hinzufügen. Wichtig<br />
ist dabei, dass nur Oberwellenanteile mit<br />
niedriger Ordnungszahl (2f, 3f) zugemischt<br />
werden, denn höhere Anteile können leicht<br />
zu einem scharf klingenden Effekt führen.<br />
Aber wie überall ist die Dosis entscheidend.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Messverfahren<br />
Für die Messung ist wichtig festzulegen,<br />
bei welchem Eingangspegel bzw. welchem<br />
Ausgangspegel die Bewertung erfolgt, weil<br />
die nichtlinearen Verzerrungen entscheidend<br />
davon abhängen.<br />
Die nichtlinearen Verzerrungen werden am<br />
häufigsten als Total Harmonic Distortion<br />
plus Noise (THD+N) erfasst. Hier wird das<br />
Verhältnis der Effektivwerte der neuen harmonischen<br />
Anteile (ohne der Stimulationsfrequenz)<br />
zum Eingangssignal erfasst und<br />
in Prozent angegeben. Dabei wird nur ein<br />
definierter Frequenzbereich analysiert. Das<br />
N für Noise gibt außerdem an, dass aus<br />
praktischen Gründen gleichzeitig alle weiteren<br />
Störungen wie Brummen und Rauschen<br />
ebenfalls erfasst werden. Mit dem Zusatz P<br />
wird angegeben, mit welchem effektiven<br />
Pegel die erfassten Werte gemessen wurden.<br />
Weitere Messverfahren für Verzerrungen<br />
sind der Intermodulation- und Differenztonfaktor<br />
(IMD, DFD), da mit Ihnen<br />
besonders störende Summ- und Differenztöne<br />
eines Frequenzgemisches, so wie es<br />
grundsätzlich auch in der Musik vorkommt,<br />
ermittelt werden. Bei diesen Verfahren<br />
werden dem Prüfling mindestens zwei unterschiedliche<br />
Frequenzen zugeführt, um<br />
dann mit unterschiedlichen Bewertungsverfahren,<br />
die durch die Elektronik erzeugten<br />
Summen-und Differenztöne auszuwerten.<br />
Dies geschieht zum Teil mit bis zu fünf Modulationsprodukten,<br />
die in die Auswertung<br />
kommen.<br />
Messtechnik ist die Reduktion der Wissenschaft<br />
auf die Evaluierung von Qualitätsmerkmalen,<br />
sie sagt selten etwas über ein<br />
emotionales Erlebnis aus. Musik ist etwas<br />
Lebendiges, Emotionen und schöpferische<br />
Kraft, die der Erbauung des Menschen dienen.<br />
Trauen Sie Ihren Ohren und nicht blind<br />
den Messdaten.<br />
Diese großen Balken zeigen die Pegel<br />
der Frequenzen an, mit denen der Prüfling<br />
gespeist wird.<br />
Die kleinen dunkleren Balken sind die<br />
Summen- und Differenztöne bzw.<br />
Modulationsprodukte. Je kleiner diese<br />
Balken ausfallen, desto geringer ist der<br />
Einfluß auf den Klang<br />
Bild 10 Bild 11<br />
Das <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>-Labor erfasst alle Messwerte mit Audio Precision, Tektronix und Rohde & Schwarz<br />
Wissen 37
Do it yourself oder besser<br />
fertig kaufen? (Teil 2)<br />
Ein Standard-Lautsprecherkabel oder eine selbst gebaute Audioleitung, was ist besser?<br />
Mit dieser Frage hat sich schon jeder Hi-Fi-Freund beschäftigt. Noch nie zuvor war<br />
das Angebot an konfektionierten Kabeln so groß. Wenn Sie wissen, auf welcher Seite<br />
man einen Lötkolben anfasst, bauen Sie sich Ihre Kabel doch mal selbst!<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Steckerinstallation für Lautsprecherkabel<br />
XLR-Kabel<br />
1.<br />
Im zweiten Teil unseres Workshops beschäftigen<br />
wir uns mit der Konstruktion<br />
eigener Audioleitungen. Nachdem wir in<br />
der vorangegangenen Ausgabe bereits eigene<br />
Lautsprecherkabel hergestellt und die<br />
korrekte Verwendung der benötigten Arbeitsmaterialien<br />
geklärt haben, bauen wir<br />
nun auf diese Kenntnisse auf und widmen<br />
uns der Montage von Steckverbindern. Die<br />
Verbinder unterscheidet man in männlich<br />
und weiblich. Die männliche Variante, die<br />
sogenannten Stecker, erkennt man an ihren<br />
hervorstehenden Stiftkontakten. Die weiblichen,<br />
auch als Kupplungen bezeichnet<br />
haben hingegen Löcher oder Schlitze. In<br />
unserem Workshop zeigen wir dieses Mal<br />
die korrekte Montage von Cinch- und XLR-<br />
Steckern. Grundsätzlich unterscheiden sich<br />
die beiden Arten in unsymmetrische und<br />
symmetrische Steckverbinder. Die unsymmetrische<br />
Cinch-Variante ist in der Regel<br />
zweipolig ausgeführt und hat sich als die<br />
gängigste Steckverbindung im Hi-Fi-Bereich<br />
durchgesetzt. Der Mittelkontakt des<br />
Cinch-Steckers führt das eigentliche Signal<br />
und der Außenring die Masse. Die Cinch-<br />
Ein- und -Ausgänge an Hi-Fi-Komponenten<br />
werden konsequent als Buchsen ausgelegt.<br />
Für unseren Workshop bedeutet das, das<br />
an beide Kabelenden jeweils ein Stecker angebracht<br />
werden muss. Über die benötigte<br />
Länge des Cinch-Kabels sollte man sich also<br />
bereits von vornherein Gedanken machen,<br />
da sich das Kabel später nur noch mit Adaptern<br />
verlängern lässt.<br />
Die zweite Steckverbindung die wir in<br />
diesem Workshop anbieten ist die symmetrische<br />
Steckverbindung. Sogenannte<br />
XLR-Kabel benötigen drei Anschlüsse zur<br />
korrekten Signalübertragung. Diese Art der<br />
2.<br />
Steckverbindung ist meist im professionellen<br />
Audiobereich vorzufinden, in dem sie zum<br />
Beispiel als Mikrofonkabel genutzt werden.<br />
Aber auch im Hi-Fi-Umfeld setzt sich diese<br />
Steckerart zunehmend durch. <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Audiogeräte<br />
schwören auf die symmetrische<br />
Signalübertragung und Aktivlautsprecher<br />
wollen diese Steckerart meist nicht mehr<br />
missen. Im Gegensatz zum Cinch-Kabel divergieren<br />
Ein- und Ausgänge voneinander.<br />
Die Ausgänge sind männlich, die Eingänge<br />
weiblich und ein Standard-XLR-Kabel hat<br />
in der Regel an beiden Seiten einen dieser<br />
Anschlüsse. Das Besondere daran ist der<br />
vorlaufende Massekontakt, den sowohl<br />
Buchsen als auch Kupplungen haben. Ein<br />
Brummen beim Ein- und Ausstecken wird<br />
somit wirkungsvoll vermieden. Wie Sie die<br />
jeweilige Kabelart herstellen, zeigt unsere<br />
ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung.<br />
Der erste Schritt besteht darin, die Kabeltülle über das Kabel zu führen, da<br />
dieser Schritt zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr möglich ist. Anschließend<br />
benutzen wir ein Cutter- oder Kabelmesser um den Mantel vom Schirm<br />
abzuisolieren<br />
Der Schirm wird nun vom Innenleiter getrennt und zu einer eigenen<br />
Ader verdrillt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
t t
3.<br />
Anzeige<br />
Quantum 650 - “Eine runde Sache”<br />
Auch die beiden freigelegten Innenleiter werden ein Stück abisoliert, worauf alle drei Aderenden<br />
verzinnt werden<br />
4.<br />
Die XLR-Stecker-Lötstellen werden verzinnt und anschließend mit den Adern verlötet. Dabei<br />
ist auf eine korrekte Platzierung der Leiter zu achten. Die Masse gehört auf Pin eins,<br />
der rote Leiter auf zwei und der weiße auf Pin drei. Je nach Kabel kann sich die Farbgebung<br />
dabei unterscheiden. Stecker- und Kupplung sind nummeriert<br />
5.<br />
Im folgenden Schritt wiederholen wir den Vorgang mit dem anderen <strong>End</strong>e des Kabels. Zur<br />
besseren Stabilisierung haben wir den XLR-Stecker und die Kupplung miteinander verbunden.<br />
Die jeweilige Leiterfarbe muss mit der gleichen Nummer übereinstimmen<br />
6.<br />
Vor der eigentlichen Montage empfiehlt es sich, die einzelnen Lötstellen noch einmal zu<br />
überprüfen und auf deren korrekte Anordnung zu achten<br />
Die neue Quantum 650 Serie wurde gegenüber<br />
ihrer Vorgängerserie in allen relevanten Punkten<br />
verbessert. Viele Merkmale finden normalerweise<br />
erst in weitaus teueren Produkten Verwendung.<br />
Im Tief-Mitteltonbereich werden neuentwickelte<br />
F.E. Dynamics Chassis mit sehr stabilen Alu-<br />
Keramik Membranen eingesetzt. Im Hochtonbereich<br />
gibt es ein weiteres technisches <strong>High</strong>light:<br />
der komplett neu konstruierte „Harmonic-<br />
Radiation-Horn“-Hochtöner.<br />
Die Lautsprecher der Quantum 650 Serie<br />
überzeugen, nicht nur durch ihren konsequenten<br />
technischen Aufwand. Die klaren, modernen<br />
Formen und die hochwertige Verarbeitung machen<br />
aus einem akustischen <strong>High</strong>-Tech-Produkt ein<br />
Jetzt ist das Gehäuse bereit, mit<br />
Elektronik bestückt zu werden.<br />
Neben extrem aufwendigen Frequenzweichen<br />
mit steilflankigen,<br />
phasenstarren Filtern inklusive<br />
Zeitkorrektur spendiert Dr.<br />
Gauder seinen Zöglingen spezielle<br />
Dämmwolle für verschiedene Frequenzbereiche<br />
und greift bei den<br />
Membranen zumeist auf Keramikund<br />
Diamantchassis zurück<br />
edles Möbelstück.<br />
Die Serie gibt es in vier verschiedenen Farben<br />
- in Schwarz, Mocca, Kirsche und Calvados -<br />
inklusive 25 mm dicker hochglanzlackierter Schallwand.<br />
Weitere Informationen und die ausführlichen<br />
Testberichte finden Sie unter www.magnat.de.<br />
7.<br />
Zur Montage wird der Kabelmantel etwas nach oben verschoben, die Zugentlastung aufgesetzt<br />
und mit dem Stecker verkoppelt. Die Hülse wird nun auf den Stecker aufgesetzt und<br />
mit der in Schritt 1 aufgeschobenen Kabeltülle verschraubt. Dabei wird die Zugentlastung<br />
automatisch zusammengepresst und hält Kabel und Stecker ausreichend zusammen<br />
Fortsetzung auf nächster Seite<br />
Wissen 39
Cinchkabel<br />
1.<br />
2.<br />
Der erste Arbeitsschritt besteht darin, die Kabeltülle des Steckers<br />
über das eigentliche Kabel zu ziehen. Dieser Schritt sollte nicht vergessen<br />
werden, da die Tülle später nicht mehr über den angelöteten<br />
Stecker passt. Ist dies geschehen, wird der Kabelmantel mit einem<br />
geeigneten Messer abisolert<br />
Der dabei freigelegte Schirm wird zunächst verdrillt und vor seiner<br />
weiteren Verwendung leicht beiseitegelegt<br />
4.<br />
3.<br />
Um den Kontakt zum Stecker herzustellen, wird der Innenleiter mit<br />
Lötzinn und einem Lötkolben verzinnt<br />
Ebenso wird die verdrillte Aderleitung von uns verzinnt<br />
5.<br />
6.<br />
Anschließend wird die Halterung für den Massekontakt verzinnt<br />
Im nächsten Arbeitsschritt wird die Lötstelle des Cinchsteckers mit<br />
Lötzinn versehen<br />
8.<br />
7.<br />
Anschließend werden die zusammengelöteten Adern des Schirms in<br />
den Stecker geführt und angelötet<br />
Als nächstes folgt der Innenleiter, der wie zuvor mit dem Cinchstecker<br />
verbunden wird<br />
9.<br />
Ausblick<br />
Zur Montage wird zunächst die Zugentlastung aufgesetzt. Anschließend<br />
ziehen wir die Hülse über den Stecker und verschrauben diese<br />
mit der Kabeltülle<br />
Im nächsten Heft zeigen wir die fast unsichtbare Verlegung von<br />
Lautsprecherleitungen<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Notizen aus dem Testlabor<br />
In den vergangenen Wochen haben unsere Testredakteure<br />
eine Reise, in die Vergangenheit und in die Zukunft<br />
unternommen. Dass sich beide Welten miteinander verbinden<br />
lassen, zeigt diese Ausgabe der Audio Test.<br />
Als uns die ersten Plattenspieler und Phonovorverstärker<br />
erreichten, erwachten<br />
bei uns gleich wieder nostalgische Erinnerungen,<br />
die je nach Geburtsjahr des Redakteurs<br />
unterschiedlich stark geprägt waren.<br />
Zu den drei Testkandidaten von Acoustic<br />
Solid, Clearaudio und Music Hall gesellten<br />
sich zudem vier Phono-Preamps, die das<br />
Testfeld rund um das Vinyl abrunden. Mit<br />
steigender Teilnehmerzahl pro Einzeltest<br />
wird die Beurteilung der Audiogeräte und<br />
deren Vergleichbarkeit jedoch zunehmend<br />
schwieriger. Im Falle der Phonogeräte haben<br />
wir uns deshalb für eine bessere und<br />
fortwährendere Vergleichbarkeit professioneller<br />
Aufnahmetechnik bedient. Alle<br />
Audiostücke der Schallplattenspieler und<br />
Phonopreamps wurden mit einer Auflösung<br />
von 24 Bit und 192 Kilohertz (kHz) unter unseren<br />
Laborbedingungen aufgenommen.<br />
Dabei kamen immer dieselben Schallplatten<br />
mit denselben Testtiteln zum Einsatz.<br />
Um Unterschiede in den Lautheiten der<br />
einzelnen Geräte aufzuspüren, wurde von<br />
uns immer der gleiche Vorverstärkungswert<br />
am Analog-zu-Digital-Wandler* eingehalten.<br />
Diese Methode ließ zudem eine<br />
spätere messtechnische Bestimmung des<br />
Relativpegels zu, den wir intern für die Evaluierung<br />
unseres Höreindruckes heranzogen.<br />
Bei auftretenden Unsicherheiten zwischen<br />
den Hörsessions konnten diese dank<br />
der angefertigten Aufnahmen schnell aus<br />
dem Weg geräumt und die Hörvergleiche<br />
rekonstruiert werden. Dazu wurden die einzelnen<br />
Audiospuren im Programm an exakt<br />
der gleichen Titelposition erneut abgehört.<br />
Zurück in die Zukunft hieß es, als wir uns<br />
zusammen mit den Netzwerk-Audioplayern<br />
durch das weltweite Datennetz begaben.<br />
Für deren optimalen Funktionstest haben<br />
wir einen Audiocomputer kurzerhand zum<br />
Streaming-Server werden lassen. Mit den<br />
Streaming-Standards Windows-Media-Player<br />
und dem Twonky-Media-Server griffen<br />
wir auf zwei bewährte UPnP-Server zurück,<br />
um Audiodateien durch das Datennetzwerk<br />
zu schicken. Mit selbst erstellten Audiofiles<br />
der verschiedensten Formate und Auflösungen<br />
bis zu 24 Bit und 192 kHz mussten<br />
unsere Testkandidaten beweisen, was in ihnen<br />
steckt. Um neben deren Funktionsumfang<br />
auch die Qualität der Audioausgänge<br />
zu ermitteln, griffen wir auf unseren Messgerätepark<br />
von Audio Precision, Rhode und<br />
Schwarz sowie Tektronix zurück. Als abschließendes<br />
Glied der Signalkette gab sich<br />
dieses Mal die <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Riege der Lautsprecher<br />
die Ehre und besuchte uns in unseren<br />
Test- und Hörräumen. Mit einem Aktiv- und<br />
Hybridmodell haben sich auch wieder zwei<br />
Exoten in unser Testumfeld geschlichen,<br />
um deren Vorverstärkung sich die beiden<br />
Erstplatzierten der vergangenen Ausgabe<br />
kümmerten. Die passiven Modelle wurden<br />
unter anderem von B.M.C. Audios AMP C1<br />
verstärkt, der uns dieses Mal mit seiner Ausstattung,<br />
Bedienbarkeit und Wiedergabequalität<br />
überzeugte.<br />
TORSTEN PLESS<br />
Produkt Bewertung Seite<br />
AV-Receiver<br />
Denon<br />
AVR-4311<br />
Harman Kardon<br />
AVR-660<br />
Marantz<br />
SR7005<br />
Onkyo<br />
TX-NR5008<br />
Sony<br />
STR-DA3600ES<br />
Standlautsprecher<br />
Isophon<br />
Vescova<br />
B&W<br />
804<br />
Burmester<br />
B25<br />
Vienna Acoustics<br />
Beethoven<br />
Concert Grand<br />
Hybridlautsprecher<br />
Teufel<br />
M 520 F<br />
Aktivlautsprecher<br />
KSdigital<br />
KSD 2020<br />
Schallplattenspieler<br />
Acoustic Solid<br />
Solid 111<br />
Music Hall<br />
mmf_5.1<br />
Clearaudio<br />
Concept MM<br />
Phonovorverstärker<br />
Acoustic Signature<br />
Tango MK2<br />
Clearaudio<br />
Symphono Plus<br />
Sutherland<br />
Ph3D<br />
B.M.C. Audio<br />
Phono MCCI<br />
Vollverstärker<br />
B.M.C. Audio<br />
AMP C1<br />
Monoblockendstufe<br />
AVM<br />
M3<br />
Netzwerkplayer<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Gut<br />
74<br />
Referenzklasse<br />
95<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Ausgezeichnet<br />
92,5<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
92,5<br />
44<br />
46<br />
48<br />
50<br />
52<br />
58<br />
59<br />
60<br />
62<br />
64<br />
66<br />
69<br />
70<br />
71<br />
75<br />
75<br />
76<br />
76<br />
78<br />
80<br />
Linn<br />
Akurate DS (2010)<br />
Marantz<br />
NA7004<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
87<br />
82<br />
85<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92<br />
Test 41
Moderne Alleskönner<br />
Die aktuellen Tugenden der gehobenen Generation von AV-Receivern heißen 3D-<br />
Wiedergabe, Netzwerkstreaming und 11.2-Surround-Sound. Warum also jedes Jahr<br />
einen günstigen AV-Receiver kaufen, wenn man auch mit einem Mal ein solides<br />
und zukunftsträchtiges Gerät erwerben kann?<br />
VON TORSTEN PLESS UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />
42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Das Kino ist ein Ort, der uns aus dem<br />
hektischen Alltag entführt und Emotionen<br />
weckt. Freude, Trauer, Wohlbefinden<br />
und Wut spielen auf der gesamten<br />
emotionalen Klaviatur der Gefühle. Die<br />
Kombination aus großflächiger Leinwand,<br />
mitreißenden Bildern und raumfüllender<br />
Musikuntermalung entführt den Zuschauer<br />
rund zwei Stunden lang in eine andere<br />
Welt. Eine Welt, die man sich dank des<br />
technischen Fortschritts auch in das eigene<br />
Wohnzimmer holen kann, um sich je nach<br />
Stimmungslage von dem passenden Film<br />
oder einem aufgezeichneten Livekonzert<br />
begeistern zu lassen. Um das Kinospektakel<br />
ebenbürtig in die eigenen vier Wände<br />
zu transportieren, darf eine Schlüsselzutat<br />
nicht fehlen: der AV-Receiver. Der AV-Receiver<br />
ist Heimkinomittelpunkt, er sammelt<br />
die Signale verschiedenster Quellgeräte auf<br />
und gibt sie an Ausgabemedien weiter. Ob<br />
Blu-ray-Player, Spielekonsole oder Camcorder,<br />
Bild- und Tonformate werden von ihm<br />
intern decodiert, zum Teil aufgewertet und<br />
anschließend an einen Beamer oder parallel<br />
an ein Fernsehgerät weitergegeben.<br />
Die passende akustische Bühne liefert ein<br />
Surround-Lautsprecherset, das direkt mit<br />
dem AV-Receiver verbunden wird. Die moderne<br />
Geräteklasse ist dank Matrizierungsverfahren<br />
in der Lage, zusätzliche Kanäle<br />
zu den herkömmlichen Tonspuren zu generieren.<br />
Damit werden frontale Höhen- und<br />
Weitenkanäle angeboten, die ein 11.2-Surround-System<br />
nicht unüblich werden lassen.<br />
Zu den jüngsten Innovationen der AV-<br />
Receiver-Evolution gehören die Bedienung<br />
sowie Bild- und Tonübertragung über das<br />
Netzwerk. Mit nur einem Kabel verbindet<br />
sich der Receiver mit dem weltweiten Datennetz<br />
und empfängt Internetradiostationen,<br />
die über den ganzen Globus verteilt<br />
senden und jeden erdenklichen Geschmack<br />
bedienen. In unserem Vergleichstest haben<br />
wir fünf aktuelle AV-Receiver der gehobenen<br />
Klasse durch unsere Testlabore geschickt,<br />
die beweisen, wie man sich großes<br />
Kino auch nach Hause holt.<br />
Test 43
Denon AVR-4311<br />
Denon AVR-4311<br />
„Bereit für die Zukunft“<br />
<strong>TEST</strong>SIEGER<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Der Denon AVR-4311 hat von allem ein<br />
bisschen mehr. Das Verhältnis der HDMI-<br />
Eingänge zu seinen -Ausgängen beträgt<br />
sieben zu zwei, wodurch gleich zwei Räume<br />
parallel mit einem Videosignal versorgt werden<br />
können. Den passenden Ton liefern die<br />
elf Lautsprecheranschlüsse in Verbindung<br />
mit den neun integrierten <strong>End</strong>stufen. Entweder<br />
erweitert man sein 7.1-Surround-Set<br />
um zwei Höhen- oder Weitenlautsprecher<br />
oder man ergänzt seinen Heimkinoraum<br />
um zwei weitere Stereozonen. Der audiophile<br />
Anwender wird sich besonders über<br />
den analogen Mehrkanaleingang freuen.<br />
Auch die Vorverstärker-Ausgangssektion<br />
ist mit zwei Subwoofer-Anschlüssen sowie<br />
den Höhen- und Weitenkanälen üppig bestückt.<br />
Im Preamp-Modus umgeht der AVR<br />
seine eigene <strong>End</strong>stufensektion und bietet<br />
sich externen <strong>End</strong>stufen an. Die Vielzahl<br />
an Anschlussmöglichkeiten wird noch um<br />
einen Phonovorverstärker ergänzt, der sich<br />
auf MM-Schallplattenspieler spezialisiert<br />
hat. Ist der Receiver an ein Bildausgabegerät<br />
angeschlossen, zeigt sich Denons<br />
typisches User-Interface als Overlay-Menü.<br />
Die Steuerung erfolgt über eine neue Fernbedienung,<br />
die auf ihrer Aluminiumfront<br />
ein LCD-Display zur Quellenanwahl trägt.<br />
Denon trifft Apple<br />
Wird der Receiver mit dem Netzwerk<br />
verbunden, eröffnen sich völlig neue<br />
Möglichkeiten. Im Test konnten wir JPEG-<br />
Bilder von der Fotodatenbank Flickr sowie<br />
vom Computer aus auf einen angeschlossenen<br />
Fernseher streamen. Auch<br />
die kabellose Musikübertragung via UPnP-Protokoll<br />
und über das kostenpflichtige<br />
Apple-Airplay-Update funktionierte<br />
tadellos. iTunes erkannte den Denon-<br />
Receiver sofort und die abgespielten Titel<br />
wurden auf dem Fernseher angezeigt.<br />
Die Musikbibliothek wird zukünftig auch<br />
vom iPod und iPhone anwählbar sein,<br />
während die kostenfreie Denon-Remote-<br />
App bereits jetzt die Receiver-Steuerung<br />
ermöglicht. Einziger Wermutstropfen des<br />
Netzwerkreceivers ist die fehlende Unterstützung<br />
von Last.fm in Deutschland.<br />
Um musikalisch trotzdem auf dem Lau-<br />
Dank seiner umfangreichen Ausstattung steht der Anschlusskreativität nichts im Weg. Der AV-Receiver eignet sich sowohl für die<br />
3-Zonen-Beschallung sowie für ein komplettes Surround-System mit Höhen- und Weitenkanälen<br />
44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
fenden zu bleiben, bieten sich die Vielzahl<br />
an Internetradios wie beispielsweise<br />
Radiodenon.com und der kostenpflichtige<br />
Musikdienst Napster an.<br />
Videoverwalter<br />
Der AVR-4311 ist auch im Videobereich<br />
auf dem aktuellsten Stand der Technik<br />
und leitet 3-D-Zuspielungen problemlos<br />
weiter. Für die Videoverarbeitung zeichnet<br />
ein Anchor-Bay-ABT2015-Chip verantwortlich,<br />
der mit nahezu durchweg<br />
sehr guter Leistung überzeugt. So werden<br />
SD-Zuspielungen sichtbar aufgewertet.<br />
Neben der Skalierung auf die Full-HD-<br />
Auflösung ist auch das De-Interlacing<br />
auf hohem Niveau. Video- und Filmzuspielungen<br />
werden automatisch erkannt,<br />
lediglich komplexe Szenen bringen den<br />
Chip aus dem Tritt. Die Rauschunterdrückung<br />
arbeitet leider zu zaghaft und verringert<br />
Bildrauschen nur bedingt. Bei der<br />
Bildbearbeitung gefiel uns der sogenannte<br />
Erweiterungsregler am besten, denn<br />
über diesen erscheinen Bilder um einiges<br />
schärfer. Ein exzessiver Einsatz provoziert<br />
jedoch Doppelkonturen.<br />
Neue Einmessung<br />
Neben der neunkanaligen <strong>End</strong>stufe sorgen<br />
nicht zuletzt die vielen kleinen Bauteile für<br />
den Klang des Receivers. Die AL24-Processing-Plus-Technologie<br />
soll den Abstand<br />
zum Quantisierungsrauschen vergrößern<br />
und die Denon-Link-4-Verbindung stabilisiert<br />
digitale Taktschwankungen. Eine der<br />
größten Innovationen des Receivers ist sein<br />
neues Einmesssystem Audyssey XT32. Hatte<br />
der Vorgänger noch die eine oder andere<br />
Schwäche, soll nun der Denon AVR-4311<br />
zeigen, was eine automatische Einmessung<br />
zu leisten vermag. Zu Beginn müssen –<br />
sofern angeschlossen – beide Subwoofer<br />
auf einen Schalldruckpegel von maximal<br />
75 Dezibel (dB) begrenzt werden. Ist dies<br />
geschehen, geht der weitere Einmessverlauf<br />
wie gewohnt vonstatten. Wurden die<br />
gemessenen Abstände noch mit äußerster<br />
Genauigkeit ermittelt, erhielt unsere<br />
Begeisterung im anschließenden Hörtest<br />
Das Übersprechen zwischen den einzelnen<br />
Kanälen ist sehr gut und äußert sich in einer<br />
klanglichen Weitläufigkeit<br />
wieder einen Dämpfer. Der bereits lineare<br />
Frequenzverlauf in unserem Hörraum wies<br />
nach der Einmessung eine Absenkung der<br />
unteren Mitten auf und brachte den Subwoofer<br />
zum leichten Dröhnen. Ähnlich wie<br />
Audyssey XT scheint auch die Neuauflage<br />
eher auf bombaastische Effekte denn auf<br />
Linearität ausgelegt zu sein. Denons Erweiterung<br />
um das Dynamikbegrenzungstool<br />
Dolby Volume empfanden wir hingegen als<br />
äußerst lobenswert. Im direkten Vergleichstest<br />
mit Audysseys Dynamic Volume konnte<br />
uns auch dieses Mal die Dolby-Variante mit<br />
einem zurückhaltenderen Bassbereich mehr<br />
überzeugen. Bei Deaktivierung sämtlicher<br />
Klang- und Dynamikveränderungen erfuhren<br />
wir ein weitgehend ausgeglichenes<br />
Frequenzbild ohne drastische Ausbrüche.<br />
Details wurden fein aufgelöst wiedergegeben,<br />
ohne dabei zu präsent zu wirken.<br />
Das Verzerrungsproduktverhältnis zeugt von<br />
Neutralität, formt den Klang jedoch mit einem<br />
leichten Hang zu den Unharmmonischen<br />
Besonders Bewegungsabläufe ließen sich<br />
exakt nachvollziehen, selbst über die Breite<br />
der Lautsprecher hinaus. In unserem Messlabor<br />
wurde der Klangeindruck mit einem<br />
referenzverdächtigen Wert von –83 dB bei<br />
der Übersprechdämpfung bestätigt. Bassimpulse<br />
wurden kräftig und dabei trocken<br />
reproduziert, ohne den Raum zu stark anzuregen.<br />
Nur eine leichte tiefmittige Färbung<br />
zog sich durch unseren Hörtest, die<br />
dem Receiver etwas an Natürlichkeit nahm.<br />
Auch im zweikanaligen Betrieb steht der<br />
AVR-4311 seinen Mann und profitiert dabei<br />
von den hervorragenden Übersprechungswerten,<br />
die für eine weitläufige Bühne<br />
sorgten. Wer es noch audiophiler mag,<br />
kann dank des integrierten HDMI-Decoders<br />
seinen SACD-Player direkt mit dem Denon<br />
verbinden und im Pure-Audio-Modus<br />
unverfälschtes Stereo genießen.<br />
Der AV-Receiver wird dank Apple Airplay auch<br />
vom Musikverwaltungsprogramm iTunes auf<br />
jedem Windows- und Mac-Computer erkannt<br />
Der Denon-Receiver zeigt sich im Inneren sehr aufgeräumt und besticht mit einem symetrischen<br />
Aufbau. Die neunkanalige <strong>End</strong>stufe kann bis zu einem 11.2-System erweitert werden<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 45
Harman Kardon AVR-660<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Harman Kardon AVR-660<br />
„Netzwerkreceiver mit ausgezeichnetem Klang“<br />
Im Jahr 2009 brachte der US-amerikanische<br />
Unterhaltungselektronikhersteller<br />
Harman Kardon seine erste Netzwerk-<br />
AV-Receiver-Reihe auf den Markt. Der<br />
AVR-660 ist Teil dieser Serie und präsentiert<br />
sich optisch im typisch eleganten<br />
Harman-Kardon-Design. Hinter der aufklappbaren<br />
Frontblende verbergen sich<br />
die wichtigsten Steuerelemente sowie<br />
Schnellanschlüsse für vorübergehende<br />
Verbindungen. Die Zugabe einer HDMI-<br />
Schnittstelle wäre jedoch wünschenswert<br />
gewesen. Diese befinden sich in ausreichender<br />
Anzahl auf der Geräterückseite<br />
im Eingangs-zu-Ausgangs-Verhältnis von<br />
4 : 1. Bis zu sieben Lautsprecher werden<br />
von der internen <strong>End</strong>stufe versorgt, die<br />
im Bassbereich durch zwei Subwoofer ergänzt<br />
werden können. Alternativ lassen<br />
sich die Surround-Back-Kanäle als 2.1-Stereopaar<br />
in einer weiteren Hörzone betreiben.<br />
Damit rechnet sich das Surround-Set<br />
im Hauptraum jedoch auf eine herkömmliche<br />
5.1-Wiedergabe herunter. Auf eine<br />
Erweiterung um Höhen- oder Weitenkanäle<br />
muss verzichtet werden, da der AV-<br />
Receiver nicht über die dazu benötigten<br />
Decoder verfügt. Die USB-Schnittstelle<br />
dient zur Datenwiedergabe von externen<br />
Festplatten, ein iPhone muss über eine<br />
zusätzliche Dockingstation angeschlossen<br />
werden. Der Name Netzwerkreceiver<br />
klingt verheißungsvoll, doch der Umgang<br />
mit den Neuen Medien steckt beim AVR-<br />
660 noch in den Kinderschuhen. Software-Updates<br />
müssen immer noch über<br />
einen USB-Stick aufgespielt werden und<br />
die Streaming-Format-Vielfalt ist mit MP3<br />
und WMA doch recht eingeschränkt. Auf<br />
Bild- und Videostreaming wurde komplett<br />
verzichtet. Auch Fans der beliebten Musikdienste<br />
Last.fm und Napster kommen<br />
beim AVR-660 nicht auf ihre Kosten und<br />
müssen sich mit reiner Internetradiowiedergabe<br />
zufriedengeben. Diese funk-<br />
Alle AV-Anschlüsse wurden hochwertig verarbeitet. Die <strong>End</strong>stufe bietet Platz für sieben Lautsprecher die um zwei Subwoofer ergänzt<br />
werden können. An den Bridge-Port kann eine iPod-Dockingstation angeschlossen werden und am USB-Port finden Festplatten Anschluss<br />
46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
tioniert dafür tadellos und wird durch<br />
umfangreiche Senderlisten- und eine umfassende<br />
Genreauswahl abgerundet. Für<br />
die Bearbeitung von Videosignalen zeichnet<br />
ein Faroudja-DCDi-Cinema-Chip verantwortlich<br />
und wertet SD-Zuspielungen,<br />
etwa von einer DVD, sichtbar auf. Der<br />
De-Interlacer erkennt das Anliegen von<br />
Film- und Videomaterial automatisch, nur<br />
bei Filmbildern in 60 Hertz griff die Automatik<br />
nicht und wir mussten die 3 : 2-Erkennung<br />
manuell aktivieren. Einmal eingerastet<br />
meistert die Vollbildwandlung<br />
auch komplexe Szenen und bei Videomaterial<br />
müssen Sie nur mit minimalem<br />
Bildflimmern leben. Die Skalierung auf<br />
die Full-HD-Auflösung (1 920 × 1 080 Pixel)<br />
gelingt ansprechend scharf und mittels<br />
Schärferegler können Sie Bilder noch<br />
plastischer erscheinen lassen. Ein übertriebener<br />
Einsatz provoziert vor allem bei<br />
einer SD-Zuspielung jedoch Artefakte.<br />
Die Rauschunterdrückung greift effektiv,<br />
kann ein Bildrauschen aber nicht vollends<br />
verhindern. Im Gegenzug bleibt die<br />
Bildschärfe gleichwohl in höchster Stufe<br />
weitestgehend erhalten. Im Test kam es<br />
ärgerlicherweise zu vereinzelten Bildaussetzern<br />
und wir mussten das HDMI-Kabel<br />
entfernen und wieder einstecken. Alsdann<br />
lief die Verbindung stets stabil. Wie<br />
Harman Kardon gegenüber <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
mitteilte, kann der verbaute Chipsatz um<br />
volle 3D-Kompatibilität erweitert werden.<br />
Das Update zur plastischen Bildwiedergabe<br />
soll in Kürze als Download zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Räumliche Weiten<br />
Für die klangliche Anpassung des AV-Receivers<br />
an seine Umgebung greift Harman<br />
Kardon auf das selbst entwickelte EzSet/<br />
EQ-System zurück. Der Einmessvorgang<br />
dauert verglichen mit anderen Systemen<br />
zwar etwas länger, dafür überzeugen<br />
die Ergebnisse mit nur geringen Abweichungen.<br />
Während des Testverfahrens<br />
überraschte uns der AV-Receiver mit sehr<br />
hohen Leistungsaufnahmewerten. Allein<br />
im Stand-by-Betrieb benötigt der AVR-<br />
660 29 Watt (W). Im Bereitschaftsmodus<br />
Die Messung des Übersprechungswertes lieferte<br />
ein Traumergebnis, das sich in einem weiten<br />
Klangpanorama widerspiegelt<br />
ohne weiteres Zutun steigt der Wert auf<br />
beachtliche 129 W. Die Überprüfung der<br />
automatischen Frequenzgangkorrektur<br />
zeigte im Test ein sehr gut ermitteltes<br />
Ergebnis. Akustisch anspruchsvolle Räume<br />
profitieren vom EzSet/EQ-System in<br />
jeder Hinsicht. Auch klanglich lieferte der<br />
Receiver ein sehr ausgeglichenes Ergebnis,<br />
das seine Priorität auf Linearität und<br />
nicht auf Effekthascherei legt. Zwar verzichtet<br />
der Harman-Kardon-Receiver auf<br />
einen Pure-Audio-Modus, der sämtliche<br />
Bearbeitungstools deaktiviert, dafür spielt<br />
das System auch bei abgeschaltetem<br />
Einmesssystem groß auf. Bassimpulse<br />
wurden in Filmkampfszenen äußerst trocken<br />
reproduziert ohne nennenswerte<br />
Raumanregung. Der Mittenbereich versprühte<br />
eine angenehme Natürlichkeit,<br />
Die harmonischen und unharmonischen Verzerrungen<br />
verhalten sich sehr ausgeglichen<br />
zueinander<br />
die Sprecherstimmen zu einer realitätsnahen<br />
Wiedergabe verhalf. Details kamen<br />
ebenso feinfühlig aus unseren Surround-<br />
Lautsprechern und klangen zu keiner Zeit<br />
überzogen. Hatte uns der AV-Receiver mit<br />
seiner hohen Linearität bereits überzeugt,<br />
setzte die räumliche Wiedergabequalität<br />
dem AVR-660 noch das i-Tüpfelchen auf.<br />
Unser ermittelter Übersprechungswert<br />
von –85 Dezibel zwischen den Kanälen<br />
attestierte dem Testgerät auch im Messlabor<br />
eine enorme Weite. Bewegungen<br />
durch den Raum nahmen wir um unseren<br />
Hörplatz herum so weitläufig wahr, dass<br />
wir uns direkt in das Filmgeschehen hineinversetzt<br />
fühlten. Fehlt es dem Receiver<br />
an der einen oder anderen Stelle noch<br />
an Ausstattungsmerkmalen, macht dies<br />
seine klangliche Qualität mehr als wett.<br />
Das On-Screen-Menü wurde übersichtlich als<br />
Overlay programmiert. Das Lautsprecher-Setup<br />
bietet umfangreiche Möglichkeiten<br />
Die siebenkanalige <strong>End</strong>stufe bietet die Möglichkeit, ein Stereo-Lautsprecherpaar inklusive Subwoofer<br />
in einem weiterem Raum zu beschallen. Die Ein-Raum-Variante ist 7.2<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 47
Marantz SR7005<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Marantz SR7005<br />
„Marantz trumpft auf“<br />
Jüngst wurde Marantz‘ SR-Serie um den<br />
neuen AV-Receiver SR7005 erweitert, der<br />
nun die Spitzenposition der Reihe einnimmt.<br />
Seine Verarbeitung zeugt von hoher Qualität<br />
und bis auf die seitlich angebrachten<br />
geschwungenen Kunststoffteile ist das<br />
Chassis aus Aluminium gefertigt. Optisch<br />
hervorstechend ist das Marantz-typische<br />
Bullseye, das den Quelleneingang und die<br />
eingestellte Lautstärke anzeigt. Dadurch erscheint<br />
der AV-Receiver schlicht und elegant<br />
zugleich. Das vollwertige Display versteckt<br />
sich ebenso wie einer der der sechs HDMI-<br />
Eingänge, eine USB-Schnittstelle sowie weitere<br />
AV-Schnellanschlüsse hinter der Blende.<br />
Die Gerätesteuerung erfolgt entweder über<br />
die hintergrundbeleuchtete Fernbedienung<br />
oder über Marantz‘ kostenfreie iPod-App<br />
„Wizz“. Ist der Apple-MP3-Player einmal mit<br />
dem USB-Port verbunden, werden darauf<br />
Musikinhalte durch Zusatzinformationen wie<br />
Titel, Interpret und Albumcover ergänzt.<br />
Kostenpflichtiges Update<br />
Über die Ethernet-Schnittstelle nimmt der AV-<br />
Receiver Kontakt zum weltweiten Datennetz<br />
auf und streamt Bilder und Musikfiles von<br />
DLNA-spezifizierten Geräten. Mit passender<br />
Software wird der Computer zum UPnP-<br />
Server und die digitale Musikbibliothek lässt<br />
sich auf den Marantz SR7005 übertragen. Die<br />
Kooperation zwischen Marantz und Apple<br />
ermöglicht es, auf eine iTunes-Bibliothek zuzugreifen,<br />
egal ob sich diese auf einem Mac,<br />
PC oder Handy befindet. Die neue Streaming-<br />
Technologie hört auf den Namen Apple Airplay<br />
und ist für 49 Euro per Software-Update<br />
zu erwerben. Damit kann die fehlende Gapless-Funktion<br />
des AV-Receivers während des<br />
UPnP-Streamings wirkungsvoll umgangen<br />
werden. Zusätzlich bietet der Marantz SR7005<br />
eine umfangreiche Liste an Internetradiostationen,<br />
die sich nach Genre und Region<br />
ordnen lassen und in eigenen Favoritenlisten<br />
abgespeichert werden können. Alternativ<br />
dazu werden die Onlinedienste Napster und<br />
Last.fm unterstützt. Während Ersterer einen<br />
kostenpflichtigen Account erfordert, wird<br />
Letzterer von Marantz in Deutschland leider<br />
nicht unterstützt.<br />
3-D-Weiterleitung<br />
Das Anschlussterminal des Marantz SR7005<br />
nimmt bis zu elf Lautsprecher auf, die je nach<br />
Das Anschlussterminal des SR7005 ist reichhaltig bestückt. Bis zu elf Lautsprecher nimmt der Receiver auf, von denen sieben als<br />
diskrete Kanäle behandelt werden. Bei zwei HDMI-Ausgängen fällt auch die fehlende S-Video-Schnittstelle nicht ins Gewicht<br />
48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Konfiguration über die sieben <strong>End</strong>stufen<br />
betrieben werden. Das klassische 5.1-Surround-Set<br />
kann entweder über jeweils zwei<br />
Back-Surround-, Höhen- oder Weitenkanäle<br />
ergänzt werden. Ermöglicht wird dies unter<br />
anderem durch die Surround-Formate Audyssey<br />
DSX und Dolby Pro Logic IIz. Bis zu<br />
zwei Subwoofer finden an den Vorverstärkerausgängen<br />
Anschluss. Die beiden werden<br />
jedoch parallel betrieben und können nicht<br />
unabhängig voneinander angesteuert und<br />
eingemessen werden. Die reine Audiodatendecodierung<br />
übernimmt ein 32-Bit-DSP-Prozessor<br />
von Analog Devices, während für die<br />
Videosignale ein ABT2015 von Anchor Bay<br />
zum Einsatz kommt. Im Videobereich schlägt<br />
sich der SR7005 wacker und leitet dank HD-<br />
MI-1.4-Schnittstelle auch 3-D-Signale an Ihren<br />
Fernseher weiter. SD-Quellen werden zudem<br />
sichtbar aufgewertet, bei der Skalierung<br />
auf die Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080<br />
Bildpunkten vermissten wir dennoch das letzte<br />
Quäntchen Schärfe. Der De-Interlacer arbeitet<br />
verlässlich und erkennt die Zuspielung<br />
von Film- und Videomaterial automatisch. Bei<br />
Letzterem kommt es allerdings zu leichtem<br />
Kantenflimmern und bei komplexen Filmszenen<br />
greift der Ansatz nicht stabil ein. Bei der<br />
weiteren Bildverarbeitung kann vor allem die<br />
Enhance-Funktion überzeugen, denn so lassen<br />
Sie Zuspielungen spürbar schärfer erscheinen.<br />
In hohen Stufen bilden sich jedoch Doppelkonturen.<br />
Die Rauschunterdrückung arbeitet<br />
zu zaghaft, wenig dynamisch und somit<br />
nur selten effizient.<br />
Kraftvolle Wiedergabe<br />
Der Audioeinmessvorgang beruht auf dem<br />
MultEQ-XT-Verfahren von Audyssey. Die<br />
ermittelten Werte werden zwar nicht direkt<br />
nach der Messung zur Bearbeitung freigegeben,<br />
können aber im Menü noch nachjustiert<br />
werden. Auch die tonale Balance kann<br />
durch den 9-Band-Equalizer manuell angeglichen<br />
werden. Das Ergebnis der Messung<br />
zeigte sich in klanglich gewohnter Qualität,<br />
mit leichten Anhebungen der Präsenzen und<br />
unteren Mitten. Im Hörtest fiel dies nicht negativ<br />
ins Gewicht und unterstrich besonders<br />
actionreiche Szenen mit zusätzlichem Nachdruck.<br />
Deaktiviert man den MultEQ-XT, zeigt<br />
Das Übersprechen zwischen den Kanälen ist<br />
sehr homogen. Dennoch könnte der Crosstalkwert<br />
etwas geringer ausfallen<br />
sich das wahre Gesicht des Marantz, welches<br />
uns im Hörtest sogar noch besser gefiel. Im<br />
Surround-Betrieb baute sich ein Klangbild auf,<br />
das den Hörer vollkommen umgibt und weit<br />
über die einzelnen Lautsprecher hinausragt.<br />
Vom leichten Hang eines verstärkten Höhenbereichs<br />
profitiert vor allem die Detailgenauigkeit<br />
und Transparenz in der Wiedergabe.<br />
In einer Jackie-Chan-typischen Kampfszene<br />
konnten zudem die Bassimpulse überzeugen,<br />
die gewitterartig auf den Hörer einschlagen.<br />
Eine leichte Anhebung im Grundtonbereich<br />
verlieh vor allem Sprecherstimmen eine<br />
angenehme Klangfarbe. Allgemein ist der<br />
Frequenzgang aber sehr ausgeglichen,<br />
was sich in einem neutralen Klangverhalten<br />
äußert. Lediglich das Dynamikverhalten<br />
ist bei höherpreisigeren Geräten noch etwas<br />
besser. Preisklassenunüblich steht der<br />
Klangeindruck im Stereobetrieb der Mehrkanaldarbietung<br />
in nichts nach. Vor allem<br />
Der Klang ist deutlich von harmonischen Verzerrungen<br />
geprägt. Neben seiner Detailgenauigkeit<br />
besticht er auch mit eigenem Charakter<br />
im Pure-Sound-Modus merkt man, dass der<br />
Marantz SR7005 nicht versucht, mit einer<br />
übertriebenen Bassanhebung modern zu<br />
klingen, sondern schön ausgeglichen spielt.<br />
SACD-Besitzer müssen leider mit gewandelten<br />
PCM-Klängen vorliebnehmen, denn der<br />
Marantz verarbeitet den DSD-Datenstrom<br />
nicht. Sollte die tonale Balance bereits von<br />
vornherein durch schlecht aufgelöste MP3-<br />
Files unterbunden werden, profitieren diese<br />
vom MDAX2-Modus, der den Audiodateien<br />
zu mehr Lebendigkeit verhilft. Freunde des<br />
kreisenden Vinyls kommen mit dem Marantz<br />
ebenfalls auf ihre Kosten, denn der Phono-<br />
Vorverstärkereingang eignet sich ideal für<br />
Plattenspieler. Der Marantz SR7005 versteht<br />
es, alte und neue Audio-Technologien in hervorragender<br />
Qualität wiederzugeben und<br />
setzt sich erfolgreich damit dem Trend entgegen,<br />
eine Videozentrale mit beiläufigen<br />
Audiofunktionen zu sein.<br />
Über den Marantz-Webcontroller lässt sich der<br />
AV-Receiver auch sehr bequem vom Computer<br />
aus steuern<br />
Übersichtlich und gut aufgeräumt präsentiert sich der SR7005 beim Blick in sein Innerstes. Trotz der<br />
11.2-Möglichkeiten und Decoder bietet der Receiver nur sieben <strong>End</strong>stufenkanäle<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 49
Onkyo TX-NR5008<br />
<strong>TEST</strong>SIEGER<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Onkyo TX-NR5008<br />
„THX für zu Hause“<br />
Der Onkyo TX-NR5008 ist das aktuelle<br />
l<br />
Flaggschiff gsch<br />
des hauseigenen AV-Receiver-<br />
eive<br />
Programmportfolios. o Im Aluminiumgehäuse<br />
mit aufklappbarer Frontblende unterliegt<br />
der Receiver dem Onkyo-typischen Design,<br />
das auch dieses Mal für eine hervorragende<br />
Verarbeitung steht. Auch am Gewicht wurde<br />
nicht gespart, mit 25 Kilogramm gesellt sich<br />
ein wahres Schwergewicht ins Heimkino. Ist<br />
der AV-Receiver erst einmal platziert, können<br />
bis zu acht Zuspielgeräte an die dafür vorgesehenen<br />
HDMI-Eingänge angeschlossen werden.<br />
Die digitale Bildausgabe erfolgt parallel<br />
über die beiden HDMI-Ausgänge. Alle Anschlüsse<br />
se haben den Audio-Return-Channel<br />
nel<br />
implementiert, en<br />
der Bild und Ton gleichzeitig<br />
vom und zum Fernsehgerät transportiert. rt<br />
Für<br />
Filmliebhaber bieten die Anschlüsse sse volle 3D-<br />
Kompatibilität, ilität<br />
die in Verbindung mit einem<br />
passenden Blu-ray-Player und TV-Gerät das<br />
Heimkinoerlebnis plastisch macht. Der dafür<br />
unabdingbare Surround-Klang wird mit einer<br />
neunkanaligen <strong>End</strong>stufe realisiert. Bei Bedarf<br />
können die Surround-Back-Lautsprecher mit<br />
Höhen- oder Weitenkanälen ausgetauscht<br />
oder mit einem weiteren Verstärker auf bis zu<br />
elf Kanäle ausgebaut werden. Das THX-Ultra-<br />
2-Plus-Zertifikat erweitert den Funktionsumfang<br />
nicht nur um zahlreiche he Klangpresets<br />
und Dynamikmodi, i, es erlaubt auch<br />
die<br />
trennte nte Ansteuerung zweier er Subwoofer.<br />
ge-<br />
Feine Details<br />
Auf den ersten Blick ist der<br />
Onkyo TX-<br />
NR5008 08 kaum vom nächstkleineren Modell<br />
TX-NR3008 zu unterscheiden. Die Differenzen<br />
liegen jedoch im Detail: Das stecker-kompatible kompatible Anschlussterminal wurde<br />
komplett vergoldet und macht einen noch<br />
Bananen-<br />
wertigeren Eindruck. Zudem wurde der<br />
frontseitige USB-2.0-Port um einen weiteren<br />
auf der Geräterückseite ergänzt. Beide<br />
Ob digital oder analog, der Onkyo TX-NR5008 hält für fast jedes Heimkinogerät den passenden Anschluss parat. Mit seinen acht<br />
HDMI-Eingängen setzt der AV-Receiver ebenso auf Zukunftssicherheit<br />
50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
sind iPod-kompatibel und geben Musik und<br />
Albencover von Apples MP3-Player wieder.<br />
Auch im Inneren hat sich etwas getan, der<br />
TX-NR5008 wurde mit einem Ringkerntrafo,<br />
größeren Kondensatoren und einen 32-Bit-<br />
Digital-zu-Analog-Wandler von Burr Brown<br />
ausgestattet. Dank des DLNA-1.5-Zertifikats<br />
ist es dem Receiver möglich, vom Computer<br />
aus gestreamte Musik zu empfangen<br />
und wiederzugeben. Beschränkungen gibt<br />
es lediglich in hochauflösenden Files, denn<br />
bei WAV-Dateien mit 24 Bit und 96 Kilohertz<br />
ist die oberste Qualitätsgrenze erreicht.<br />
Komprimierte Audiodateien von FLAC* bis<br />
MP3 nimmt der Receiver problemlos an,<br />
Bild- und Videomaterial bleibt jedoch außen<br />
vor. Ergänzt wird das Streaming-Angebot<br />
durch eine selbst konfigurierbare Internetradioliste<br />
via vTuner sowie die Musikdienste<br />
Last.fm und Napster.<br />
Zertifiziertes Bild<br />
Im Videosektor kommt ein HQV-Reon-VX-<br />
Chip zur Skalierung und Vollbildkonvertierung<br />
zum Einsatz. DVDs werden dadurch deutlich<br />
aufgewertet und erstrahlen in einer vorher<br />
nicht dagewesenen Schärfe. Beim De-Interlacing<br />
werden Film- und Videozuspielungen<br />
automatisch erkannt, nur sehr anspruchsvolle<br />
Szenen bringen den Videochip etwas aus<br />
dem Takt. Die Vollbildwandlung gelingt sehr<br />
gut, das Bild wirkt durch die Kantenglättung<br />
jedoch leicht unscharf. Schlechte Bildquellen<br />
wertet der Onkyo mit seiner Rauschunterdrückung<br />
ansehnlich auf, ohne dabei die Bildplastizität<br />
einzuschränken. Durch das ISF-Zertifikat<br />
soll das ausgegebene Bild so erstrahlen<br />
wie einst vor den Augen des Regisseurs. Erreicht<br />
wird dies mit für jeden Kanal getrennt<br />
regelbaren Kontrast-, Farb- und Helligkeitsverhältnissen.<br />
Neue Messung<br />
Das automatische Raumeinmesssystem wurde<br />
einem Update unterzogen und soll nun<br />
genauere Ergebnisse als die Vorgängerversion<br />
erzielen. Neu ist, dass gleich zu Beginn<br />
des Audyssey-MultEQ-XT32-Vorgangs die<br />
Pegel der beiden Subwoofer auf maximal 75<br />
Dezibel (dB) begrenzt werden müssen. Damit<br />
wird ein falscher Umgang mit den tief-<br />
Die Übersprechdämpfung (Crosstalk) zwischen<br />
den einzelnen Kanälen ist gut, könnte aber<br />
durchaus noch besser ausfallen<br />
frequenten Klangstrahlern von vornherein<br />
ausgeschlossen. Der weitere Einmessverlauf<br />
und die ermittelten Ergebnisse unterschieden<br />
sich jedoch kaum von der bisher bekannten<br />
Audyssey-Routine. Unserem sonst linearen<br />
Frequenzgang wurden einige unnötige Wellenberge<br />
hinzuaddiert. Im deaktivierten Zustand<br />
zeigte sich dann das wahre Gesicht des<br />
Onkyo, der ohne klangliche Überbetonungen<br />
sehr detailfreudig agierte. Bewegungen um<br />
den Haupthörplatz herum bildete der Receiver<br />
sehr weitläufig ab, was in unserem Messlabor<br />
mit einem guten Übersprechungswert<br />
von –58 dB bestätigt wurde. Gewaltige Actionszenen<br />
wurden mit straffen Bassimpulsen<br />
untermalt, die uns zu keiner Zeit undefiniert<br />
erschienen. Auch Sprecherstimmen<br />
Die unharmonischen Verzerrungen überwiegen<br />
und sorgen für das ausgeglichene Klangbild<br />
des AV-Receivers<br />
klangen aus dem Center-Kanal sehr ausgeglichen,<br />
was auf den sehr linearen Frequenzverlauf<br />
zurückzuführen ist. Soll der AV-Receiver<br />
auch zu späterer Stunde kinoähnliche Klänge<br />
in die eigene Wohnung bringen, bieten sich<br />
die beiden Dynamikbegrenzungstools von<br />
Audyssey und Dolby an. Auch bei diesem AV-<br />
Receiver bestätigte sich unsere Präferenz für<br />
Dolby Volume, das tiefe Frequenzen etwas<br />
zurückhaltender anbietet. Im Stereomodus<br />
profitiert der Onkyo-Receiver ebenfalls von<br />
den genannten Eigenschaften und gibt Höhen<br />
und Bässe mit angenehmer Zurückhaltung<br />
wieder. Bindet man einen SACD-Player<br />
ins Heimkinogespann mit ein, lässt sich die<br />
Zweikanal-Wiedergabe dank implementierter<br />
SACD-Decoder sogar noch steigern.<br />
In einem Heimnetzwerk wird der Receiver<br />
sofort erkannt und nimmt ohne weiteres Zutun<br />
sämtliche Einstellungen vor<br />
Der innere Aufbau ist gut strukturiert, die Leistungssektion wird mit dem großen Kühlkörper von<br />
den <strong>End</strong>stufen getrennt. Der neue Digital-zu-Analog-Wandler ist 32-Bit fähig<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 51
Sony STR-DA3600ES<br />
Sony STR-DA3600ES<br />
„Bilder, Musik und Videos aus dem Netzwerk“<br />
Auf der IFA 2010 präsentierte der japanische<br />
Unterhaltungselektronikhersteller<br />
Sony seine neue AV-Receiver-Generation,<br />
die das aktuelle Pflichtprogramm an Ausstattung<br />
enthält. Die Gehäuseverarbeitung<br />
des STR-DA3600ES ist von ausgezeichneter<br />
Qualität geprägt und verleiht dem<br />
Receiver mit der aluminiumgeschliffenen<br />
Frontblende ein edles Auftreten. Der massive<br />
Lautstärkensteller liegt angenehm griffig<br />
in der Hand und hebt sich damit von<br />
den weiteren Plastikreglern deutlich ab.<br />
Die Kombination aus vier HDMI-Eingängen<br />
und einem -Ausgang bietet im Heimkinoverbund<br />
Platz für die wichtigsten Geräte,<br />
fällt jedoch nicht so üppig aus wie bei der<br />
Konkurrenz. Tonsignale können entweder<br />
digital oder über den analogen Mehrkanaleingang<br />
entgegengenommen werden,<br />
was den Einsatz eines separaten Surround-<br />
Vorverstärkers ermöglicht. Ebenso lässt<br />
sich die <strong>End</strong>stufensektion über die Vorverstärkerausgänge<br />
gegen eine externe<br />
Variante austauschen. Die verbaute 7-Kanal-<strong>End</strong>stufe<br />
bietet jedoch ausreichend<br />
Leistungsreserven, um ein 7.1-Surround-<br />
Lautsprecherset mit heimkinoverträglichen<br />
Pegeln zu füttern. Die Surround-Back-Kanäle<br />
können wahlweise zu Höhenkanälen<br />
oder als Stereopärchen für eine weitere<br />
Hörzone umfunktioniert werden. Wer neben<br />
dem Surround-Set noch ein eigenständiges<br />
Stereolautsprecherpaar sein Eigen<br />
nennt, kann dies an den zweiten Front-<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Speaker-Ausgang anschließen. Zwischen<br />
beiden Paaren lässt sich auf komfortable<br />
Weise hin- und herschalten. Dabei sollte<br />
man jedoch beachten, dass auch ein nicht<br />
angeschlossener Lautsprecher auf den<br />
Klang Einfluss nehmen kann, indem er kurzerhand<br />
zum Helmholtz-Resonator wird.<br />
3D-ready<br />
Dank HDMI-1.4-Schnittstelle leitet Sonys<br />
STR-DA3600ES auch 3D-Zuspielungen<br />
weiter und Sie können den Audio Return<br />
Channel (ARC) nutzen. Bei der Videobearbeitung<br />
separiert der AV-Receiver und<br />
bearbeitet lediglich analog zugespieltes<br />
Material. Die Skalierung auf die Full-HD-<br />
Auflösung gelingt fehlerfrei, das Ergeb-<br />
Die größte Auffälligkeit it ist der Vierfach-Ethernet-Port, t t der die Internetverbindung t an weitere Geräte weiterleitet. t Mit Mehrkanaleingang<br />
und -ausgang können einzelne Sektionen auf Wunsch ausgetauscht werden<br />
52 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
nis fällt jedoch sichtbar unscharf aus.<br />
Der De-Interlacer braucht stets kurze<br />
Zeit, um zu erkennen, ob Film- oder Videomaterial<br />
anliegt, leistet dann aber<br />
gute Arbeit. Hochwertigere Videochips<br />
garantieren dennoch ein ausgearbeiteteres<br />
Ergebnis. Auf Wunsch leitet der AV-Receiver<br />
auch ausgeschaltet Bilder an den<br />
Fernseher weiter. Dies funktioniert jedoch<br />
allein per HDMI-Schnittstelle, da der Videochip<br />
im Stand-by-Betrieb deaktiviert ist.<br />
Der Leistungsbedarf pendelt sich im Zuge<br />
der Weiterleitung bei üppigen 47 Watt ein.<br />
Netzwerkverteiler<br />
Ein besonderes <strong>High</strong>light des Receivers ist<br />
die Möglichkeit, ihn als Ethernet-Hub verwenden<br />
zu können. Mit seinen vier Verbindungen<br />
integriert er sich nicht nur problemlos<br />
ins eigene Heimnetzwerk, sondern<br />
kann das Routersignal auch noch an weitere<br />
Geräte verteilen. Mit einer passenden<br />
UPnP-Serversoftware werden Musik-, Bildund<br />
selbst Videofiles vom Computer oder<br />
einer Netzwerkfestplatte an den Receiver<br />
gestreamt. Die kabellose Datenübertragung<br />
funktionierte anstandslos, mittlerweile<br />
etablierte Formate wie FLAC* und<br />
AVI werden vom AV-Receiver jedoch nicht<br />
unterstützt. Auch wenn die Auswahl der<br />
streambaren Videoformate noch nicht allzu<br />
groß ist, ist allein die Möglichkeit Videos<br />
über das Datennetz zu streamen ein absolutes<br />
Alleinstellungsmerkmal. Im Test war<br />
es uns jedoch leider nicht möglich, über den<br />
„Windows Media Player 12“ einen Trailer<br />
in Microsofts proprietärem WMV-Format<br />
in SD-Auflösung abzuspielen. Selbst das<br />
im DLNA-Standard verankerte MPEG-2<br />
wurde abgewiesen.<br />
Eigenes Konzept<br />
Entgegen den meisten Mitbewerbern setzt<br />
der Sony STR-DA3600ES nicht das Audyssey-System<br />
zur automatischen Raumanpassung<br />
ein. Sony vertraut hier lieber auf<br />
eigene Entwicklungen. Wird der Einrichtungsvorgang<br />
im Menü ausgewählt, beginnt<br />
der Receiver mit einer kurzen musikalischen<br />
Sequenz aus allen angeschlossenen<br />
Lautsprechern, gefolgt von einzelnen Klan-<br />
Der Crosstalk-Wert könnte deutlich niedriger<br />
ausfallen. Klanglich zeigt sich der Sony etwas<br />
eingeengt<br />
gimpulsen. Die ermittelten Messergebnisse<br />
wiesen Abweichungen von maximal 10<br />
Zentimetern auf, was im direkten Vergleich<br />
eher als mittelmäßig bewertet werden<br />
muss. Die Anhebung des Center-Speakers<br />
um drei Dezibel (dB) machte sich im Hörtest<br />
mit zu dominanten Sprecherstimmen<br />
bemerkbar. Einzelne Effekte, die in der<br />
klanglichen Mitte platziert wurden, überdeckten<br />
zum Teil das klangliche Geschehen.<br />
Der Bassbereich neigte in unserem<br />
Hörraum zum leichten Dröhnen, was aber<br />
mit einer Anpassung der Pegelverhältnisse<br />
in beiden Fällen regulierbar war. Die weiteren<br />
Messergebnisse zeigten sich von<br />
einer hohen Linearität, die in jedem akustisch<br />
unzulänglich bearbeiteten Raum zu<br />
besseren Klangerlebnissen führen wird. Ist<br />
der Hörraum bereits ausreichend akustisch<br />
optimiert, empfiehlt es sich dennoch, die<br />
Der hohe Anteil an unharmonischen Verzerrungen<br />
sorgt für einen etwas kühlen<br />
Klangeindruck<br />
Einmessung zu deaktivieren. Ohne Beeinflussung<br />
des Frequenzgangs wurden<br />
Bassimpulse trocken repräsentiert und<br />
hochfrequente Signalanteile sehr direkt<br />
wiedergegeben, ohne dabei zu spitz oder<br />
vordergründig zu klingen. Der allgemein<br />
leicht kühle Klangeindruck ist dem hohen<br />
Anteil an unharmonischen Verzerrungen<br />
geschuldet. Die Weitläufigkeit der akustischen<br />
Bühne ist eher eingeschränkt und<br />
lässt Bewegungsabläufe kaum über die<br />
Lautsprecher hinaus verfolgen. Im Messlabor<br />
wurde der Klangeindruck mit einem<br />
nur unbefriedigendem Übersprechungswert<br />
unter 50 dB bestätigt. Im Stereobetrieb<br />
versprühte der kühle Eindruck des Receivers<br />
seinen ganz eigenen Charme, der<br />
besonders modernen Musikproduktionen<br />
gut steht. Nur das eingeengte Stereopanorama<br />
ist nicht überhörbar.<br />
Die grafische Gestaltung der Einmessautomatik<br />
ist Sony sehr gut gelungen. Auch die Einstellmöglichkeiten<br />
sind vielfältig<br />
Das Geräteinnere ist übersichtlich gestaltet, nur die Kabelführung könnte etwas eleganter verlaufen.<br />
Die <strong>End</strong>stufe verfügt über sieben Kanäle<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 53
Fazit<br />
Den ersten Rang unserer AV-Receiver-Vergleichstests<br />
teilen sich gleich zwei Receiver:<br />
der Denon AVR-4311 und der Onkyo TX-<br />
NR5008. Beide Geräte lieferten sich eine<br />
wahre Materialschlacht, was die Qualität der<br />
verwendeten Bauteile und die Anschlussmöglichkeiten<br />
angeht. Der Onkyo-Receiver<br />
hat acht HDMI-Eingänge im Angebot, wo<br />
selbst wir uns fragen, wie man diese alle<br />
sinnvoll ausfüllen soll. Dank vorhandener<br />
Decoder lassen sich beide Receiver zu einem<br />
11.2-Surround-Set ausbauen. Der Onkyo ist<br />
zudem THX-zertifiziert, was unter anderem<br />
die getrennte Ansteuerung zweier Subwoofer<br />
ermöglicht. Auch der Denon-Receiver erreicht<br />
zu recht ein „ausgezeichnetes“ Testurteil. Unser<br />
Testgerät war bereits mit der neuen Streaming-Technologie<br />
Apple Airplay ausgestattet,<br />
die sich vorzüglich mit dem Receiver verstand.<br />
Den beiden dicht auf den Fersen ist der Marantz<br />
SR7005, der sich als guter Allrounder<br />
im Testfeld präsentierte. Dafür muss man auf<br />
zwei <strong>End</strong>stufenkanäle verzichten, sodass ohne<br />
weiteres Zutun „nur“ sieben Lautsprecher betrieben<br />
werden können. Doch auch dafür hält<br />
er eine Lösung parat: Mithilfe der Vorverstärkerausgänge<br />
und zweier zusätzlicher Stereoendstufen<br />
lassen sich bis zu elf Lautsprecher<br />
und zwei Subwoofer gleichzeitig betreiben.<br />
Im Testlabor überzeugte der AV-Receiver mit<br />
guten Messergebnissen und spielte sowohl im<br />
Audio- als auch im Videosektor groß auf.Den<br />
dritten Platz sicherte sich der Harman Kardon<br />
AVR-660, der sich klanglich locker mit den<br />
vorderen Plätzen messen kann. In der räumlichen<br />
Wiedergabe spielt er sich sogar ganz<br />
nach vorne an die Spitze. Leider merkt man<br />
dem AV-Receiver an, dass er nicht mehr der<br />
Jüngste ist. Das Wort „Netzwerk“ hat er sich<br />
zwar groß auf die Front geschrieben, dies ist<br />
jedoch nur recht eingeschränkt nutzbar. Den<br />
preisgünstigsten AV-Receiver des Vergleichstests<br />
lieferte Sony mit dem STR-DA3600. Die<br />
Preisspanne zu den Top-Platzierten spiegelt<br />
sich letztlich auch in der komprimierteren<br />
Ausstattung wieder. Dennoch verfügt auch<br />
er über Funktionen, die seine Mitbewerber<br />
nicht integriert haben. Der AV-Receiver ist ein<br />
wahrer Vorreiter bezüglich der Netzwerkkompatibilität.<br />
Als einziger streamt er auch Videodateien<br />
aus dem Netzwerk.<br />
Ausstattung Testsieger Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Denon Onkyo Marantz Harman Kardon Sony<br />
Modell AVR-4311 TX-NR5008 SR7005 AVR-660 STR-DA3600ES<br />
Preis 2 199 Euro 2 599 Euro 1 699 Euro 1 999 Euro 1 199 Euro<br />
Maße B/H/T 434 × 171 × 414 mm 435 × 198,5 × 463,5 mm 440 × 187 × 406 mm 440 × 165 × 420 mm 430 × 157,5 × 388 mm<br />
Gewicht Gesamtsystem 17,3 kg 25 kg 13 kg 18,6 kg 13 kg<br />
Informationen www.denon.de www.eu.onkyo.com/de/ www.marantz.eu/de www.harmankardon.de www.sony.de<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
Eingänge 6 3 2 2 15 8 3 3 4 14 6 4 2 2 13 4 3 4 4 11 4 3 3 4 14<br />
Ausgänge 2 1 – 1 16 2 1 – – 11 2 2 – 1 10 1 1 1 1 9 1 2 – 1 9<br />
sonstige Anschlüsse Dock Control, UKW, LAN Remote Control, Trigger Out,<br />
Dock Control, UKW, LAN The Bridge, UKW Remote Control, Trigger Out, UKW<br />
Universal Port<br />
Datenschnittstellen RS-232C, USB Ethernet, RS-232, 2 × USB, VGA RS-232C, USB Ethernet, RS-232, USB 4 x Ethernet, RS-232<br />
Features<br />
AV-Receiver<br />
Klangregelung + + + + +<br />
Lausprecher-Set-up + + + + +<br />
Einmessautomatik + + + + +<br />
Audyssey DSX/Pro Logic IIz +/+ +/+ +/+ –/– –/+<br />
LAN/WLAN +/– +/– +/– +/– +/–<br />
Onlineradio/Musikdienste +/+ +/+ +/+ +/– +/–<br />
Streaming/DLAN +/+ +/+ +/+ +/– +/+<br />
Streaming Formate<br />
WAV (24 Bit/96 kHz), WMA, MP3,<br />
FLAC* (24 Bit/96 kHz), AAC, Ogg Vorbis<br />
WAV (24 Bit/96 kHz), WMA (Lossless),<br />
MP3, FLAC*, AAC, Ogg Vorbis<br />
WAV (24 Bit/96 kHz), WMA, MP3, FLAC*<br />
(24 Bit/96 kHz), AAC, Ogg Vorbis, PCM<br />
– WAV (16 Bit/44,1 kHz), WMA,<br />
MP3, AAC<br />
Messdaten<br />
Frequenzabweichung +/–0,48 dB +/–0,022 dB +/–0,037 dB +/–0,22 dB +/–0,022 dB<br />
SNR bei –20 dB HDMI-Strecke 74 dB 86 dB 75 dB 76 dB 76 dB<br />
Übersprechen HDMI-Strecke –83 dB –58 dB –67 dB –85 dB –47,5 dB<br />
Vertstärkerleistung Stereo 85 W 120 W 80 W 96 W 85 W<br />
Dynamikverhalten nach AES 17 74 dB 86 dB 79 dB 78 dB 76 dB<br />
Mehrkanalausgangsleistung 208 W 190 W 195 W 190 W 190 W<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Audyssey MultEQ XT32<br />
· Analoger Mehrkanaleingang<br />
· SACD-Decodierung<br />
· Audio-Netzwerkstreaming<br />
· THX-Zertifi kat<br />
· Skalierung + Vollbildkonvertierung<br />
· sehr guter Klang<br />
· schickes Design<br />
· vielfältige Streaming-Möglichkeiten<br />
· sehr gute Räumlichkeit<br />
· Qualität des De-Interlacers<br />
· edles Design<br />
· Ethernet Hub<br />
· Netzwerk-Videostreaming<br />
· Anschluss von zwei Stereopaaren<br />
Nachteile · keine HDMI-Signale in Zone 2/3<br />
· Bild-Rauschunterdrückung<br />
· keine HDMI-Signale in Zone 2/3<br />
· kein Foto- und Videostreaming<br />
· kein SACD-Decoder<br />
· Bild Rauschunterdrückung<br />
· eingeschränkte Netzwerkfunktionen<br />
· Bildaussetzer über HDMI<br />
· keine USB-Schnittstelle<br />
· geringe Streaming-Formatvielfalt<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 21/25 20,5/25 19,5/25 21/25 16,5/25<br />
Videomessergebnisse 18/21 20,5/21 18/21 19,5/21 11/21<br />
Basswiedergabe 5/6 5/6 5/6 5/6 4,5/6<br />
Mittenwiedergabe 5/6 5/6 5/6 5/6 4,5/6<br />
Höhenwiedergabe 5,5/6 5/6 5/6 5/6 4,5/6<br />
Qualität<br />
Mehrkanalaufbereitung<br />
6/6 6/6 5,5/6 5/6 5/6<br />
Wiedergabequalität 60,5/70 62/70 58/70 60,5/70 46/70<br />
Bedienung/Installation 30/32 30,5/32 29/32 28/32 23/32<br />
Ausstattung/Verarbeitung 53/58 51/58 53/58 47/58 49/58<br />
Gesamt 143,5 von 160 Punkten 143,5 von 160 Punkten 140 von 160 Punkten 135,5 von 160 Punkten 118 von 160 Punkten<br />
Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Sehr gut Sehr gut Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
Ausgezeichnet 90/100 Ausgezeichnet 90/100 Sehr gut 87,5/100 Sehr gut 85/100 gut 74/100<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
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sich aus Materialverwendung und konstruktiven<br />
Aufwand ableiten lassen. Daraus ergeben<br />
sich zum Teil Wertanlagen ideeller<br />
oder pekuniärer Art, das liegt ganz daran<br />
ob Sie ein Hobbyist oder ein Liebhaber solch<br />
besonderer Sachen sind. Diese Standlautsprecher<br />
sind aus verschiedenen Blickrichtungen<br />
betrachtet etwas Besonderes,<br />
am schwierigsten ist aber die Beurteilung<br />
der klanglichen Eigenschaften. Denn die<br />
Unterschiede fallen hier nicht mehr so<br />
auffällig aus wie in weitaus günstigeren<br />
Regionen. Für viele Hi-Fi Freunde wird ein<br />
Lautsprecher zur persönlichen Identifizierung<br />
mit einem Klangideal, einer Philosophie<br />
und das erscheint persönlich dehnbar<br />
zu sein. Wie geht man an so etwas heran?<br />
Natürlich sind Beurteilungen klanglicher Natur<br />
immer von einer gewissen subjektiven<br />
Vorbildung betroffen. Wenn man sich mit<br />
dem psychologischen Schlüssel-Schloss-<br />
Prinzip beschäftigt, wird einem schnell klar,<br />
dass man nur die Wahrnehmung auswerten<br />
kann, die sich einem bekannten, erlernten<br />
Muster zuordnen lässt, so wie das „Erkennen“<br />
musikalischer Formen, Gattungen oder<br />
Rhythmen nur über einen vorangegangen<br />
kognitiven Prozess zu leisten ist. Es ist damit<br />
immer wieder der Abgleich zwischen<br />
Hörereignisgedächtnis und Wahrnehmung<br />
notwendig, um in einem Vergleich zwischen<br />
Lautsprechern bewertbare Unterschiede zu<br />
evaluieren. Wir können nicht ausschließen,<br />
dass eine Person mit einer anderen Vorbildung<br />
oder anderen physiologischen Voraussetzungen<br />
zu einem anderen Ergebnis<br />
gelangt. Nicht zu unterschätzen sind psychoakustische<br />
und psychologische Faktoren,<br />
die den Wahrnehmungsprozess beeinflussen<br />
können. Hier sind raumakustische Faktoren<br />
zu nennen oder einfach nur rein menschliche<br />
Sympathie Erwägungen. Nicht ohne Grund<br />
spricht man von Hörerfahrung. Denn wer<br />
diese hat, weiß auch um die äußeren Einflüsse,<br />
die eine Wahrnehmung stimmungsabhängig<br />
verändern können – einmal ganz<br />
abgesehen von physiologischen Faktoren<br />
wie Erkrankungen oder der Genuss von<br />
Koffein, Alkohol, Nikotin oder Medikamenten.<br />
Somit stellt sich mit jeder Bewertung<br />
eines Lautsprechers auch die Frage, ob die<br />
getroffene Entscheidung an einem anderen<br />
Tag unter den gleichen Bedingungen wieder<br />
zum gleichen Ergebnis führt. Sie sehen vielleicht,<br />
das bei uns keine voreiligen Schlüsse<br />
gezogen werden und das Verfolgen unserer<br />
Arbeit für Sie lohnenswert sein kann.<br />
56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Test 57
Anschlussfreudig: WBT-Terminals<br />
Die Bassabstimmung auf der Unterseite<br />
Isophon Vescova<br />
„Formschön und ehrlich“<br />
Wenn Passion auf Wissenschaft trifft, dann<br />
entstehen Dinge von besonderer Qualität.<br />
Der Standlautsprecher Vescova von Isophon<br />
gilt als Eintritt in die Isophon-Welt. Das<br />
exklusive Membranmaterial für den Hoch-<br />
Tiefmittel- und Tieftöner ist Keramik von<br />
der deutschen Lautsprecherfirma Accuton.<br />
Ein Material, das hier sehr massearm ist<br />
und eine hohe Steifheit besitzt. Dadurch<br />
entfallen zwar Partialschwingungen, im<br />
Gegenzug treten aber Eigenresonanzen<br />
auf. Durch sehr steilflankige Frequenzweichenfilter<br />
werden diese Resonanzen ausgeblendet<br />
und jedes Chassis arbeitet in einem<br />
optimalen Bereich. In das formschöne, sauber<br />
verarbeitete und sich zur Rückwand<br />
verjüngende Gehäuse ist in diese ein WBT-<br />
12 dB<br />
3 dB<br />
0 dB<br />
–3 dB<br />
–12 dB<br />
Isophon Vescova<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />
Lautsprecherterminal integriert.<br />
Die Gehäusekonstruktion des<br />
2,5-Wege-Standlautsprechers<br />
bietet Resonanzbedämpfungen<br />
im Detail. Der mehrschichtige<br />
Aufbau besteht aus flexibler<br />
3-lagiger Tischlerplatte und geschlitztem<br />
MDF. In die Schlitze<br />
wird Quarzsand eingefüllt, um<br />
jegliche Schwingungsneigung<br />
zu unterdrücken. Zusammen<br />
mit der Krümmung der Oberfläche<br />
entsteht ein vergleichsweise leichtes<br />
Gehäuse mit hoher Steifigkeit, das eine<br />
maximale Resonanzdämpfung besitzt. Im<br />
Inneren sorgt das geschlossene Gehäusevolumen<br />
für den oberen 178 mm Tiefmitteltöner<br />
mit einer Mischung aus Twaron und<br />
Schafwolle für eine optimale Klangperformance<br />
der Keramikmembran. Im eigentlichen<br />
Bassreflexprinzip arbeitet nur der<br />
untere 178 mm Tieftöner, der einen großen<br />
Teil des inneren Luftvolumens für die Entsendung<br />
sauberer, tiefster Frequenzen in<br />
den Raum nutzt. Die Reflexöffnung befindet<br />
sich dabei auf der Unterseite der Vescova,<br />
genauso wie die Spikes zur akustischen<br />
Entkopplung und eine Bassanpassung via<br />
Steckbrücke. Die Position der Reflexöffnung<br />
sorgt für eine gleichmäßigere Raumanregung<br />
und die Steckbrücke bestimmt neben<br />
einem linearen Verhalten eine Anhebung<br />
bzw. Absenkung des Basses, für die wir uns<br />
in unserem Hörraum entschieden haben.<br />
30 40 50 70 100 Hz<br />
200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />
Der Isophon Vescova ist in seinem Übertragungsverhalten sehr linear, was auch zu hören ist<br />
Der Klang des Standlautsprechers Vescova<br />
hat die positive Vorliebe, den Zuhörer etwas<br />
weiter in die hinteren Reihen des Konzertsaales<br />
zu versetzen. Das ist der Platz, wo<br />
die Ortung der Instrumente mit der Umhüllung<br />
des Raumklanges besonders in Interaktion<br />
tritt. Ein besonderes Lob gibt es<br />
von uns an die Entwickler der Vescova für<br />
die beeindruckende Räumlichkeit in allen<br />
Dimensionen. Mit eleganter Vitalität zeichnen<br />
die Lautsprecher Instrumente mit hoher<br />
Körperlichkeit in den Raum des so oft geschmähten<br />
Stereodreiecks. Die Dynamikfähigkeit<br />
für unverzerrte Bassimpulse ist sehr<br />
groß, hat aber ihre Grenzen bei der Auslenkbarkeit<br />
der Sicken. Die feinfühlige und<br />
detailtreue Wiedergabe komplexer Klangstrukturen,<br />
so wie sie in Werken ernster<br />
Musik zu finden sind, waren mit diesen<br />
nahezu verfärbungslosen Lautsprechern ein<br />
Hochgenuss. Saubere Klangfarben ohne<br />
zusätzliche Patina für Bläser und Streicher,<br />
hervorragende präzise Impulse für Percussion<br />
ohne Überspitzungen kennzeichnen<br />
den Lautsprecher. Dies wirkt sich ebenfalls<br />
in Sprache und Gesang auf die Abbildung<br />
von S-Lauten und Konsonanten positiv aus.<br />
Am Beispiel unsere Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />
war festzustellen, dass es kaum einen<br />
schöneren Vortrag geben konnte. Eindeutig<br />
ortbar artikulierte sie absolut klirrfrei<br />
bis in ihre höchste Gesangslage und der<br />
Orgelton umhüllte sie sanft im großen Kirchenraum.<br />
Somit wurde ein kleines Hüsteln<br />
und das Knarren der Sitzbank zum organischen<br />
Detail der Realität. Der Vescova ist<br />
ein Lautsprecher, der ohne Übertreibungen<br />
reproduziert. Er kennt keine musikalischen<br />
Genregrenzen – egal ob dynamischer Konzertflügel<br />
oder ein sanft geführter Besen<br />
auf der Snare. Selbst den verzerrten Sound<br />
von E-Gitarren meistert er mit Leichtigkeit<br />
ohne angesterengt zu klingen.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
B&W 804<br />
„Klang und Design“<br />
Die Erfolgsgeschichte der Serie 804 währte<br />
schon lange und seit einiger Zeit wurde<br />
auch dieses Modell mit dem viel besprochenen,<br />
mit Diamantenstaub besetzten Kalottenhochtöner<br />
versehen. Seine Kalotte ist<br />
sehr steif, um über einen breiten Frequenzbereich<br />
ein nahezu kolbenförmiges Bewegungsprinzip<br />
einzuhalten. Im Design und<br />
den Details folgt dieser vollendete Standlautsprecher<br />
dem 3-Wege-Bassreflexprinzip<br />
mit der Öffnung auf der Vorderseite. Seine<br />
Lautsprecherabdeckung ist magnetisch und<br />
verziert deshalb das Gehäuse nicht mit den<br />
bekannten Buchsen. Zwei Rohacell-Tieftöner<br />
mit 165 mm Durchmesser bilden das Tieftonfundament<br />
ab. Das Membran-material<br />
ist ein geschlossenzelliger Hartschaum, der<br />
eine enorme Einsatzbandbreite und auch<br />
hervorragende Eigenschaften für den Lautsprecherbau<br />
in Bezug auf Masse und Verformungssteifigkeit<br />
bietet. Für den Mittelton<br />
wird ein 150 mm FST-Mitteltöner beschäftigt,<br />
der nach B&W Tradition aus Kevlar mit<br />
Harzbeschichtung besteht. Dieser bringt in<br />
seiner Konstruktion ebenfalls eine Besonder-<br />
heit mit, denn er kommt ohne eine Sicke aus.<br />
12 dB<br />
3 dB<br />
0 dB<br />
–3 dB<br />
–12 dB<br />
Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />
30 40 50 70 100 Hz<br />
200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />
In den Mitten ist eine leichte Überhöhung zu erkennen, die aber zum Klangideal von B&W gehört<br />
Das ist kein neues aber ein äußerst selten angewendetes<br />
Prinzip, was ihm zu ungebremster,<br />
verfärbungsarmer Agilität verhelfen soll.<br />
Ein Ring aus aufgeschäumtem Kunststoff am<br />
Rand der Membran unterdrückt Biegewellen<br />
und hält die Bewegungen der Membran in<br />
Zaum. Damit dieser Lautsprecher beim Transport<br />
nicht beschädigt wird, hat er eine Transportsicherung,<br />
die unbedingt vor Inbetriebnahme<br />
zu entfernen ist. B&W setzt in seinen<br />
Lautsprechern relativ kleine und effektive<br />
Neodymmagneten für den Antrieb ein, die<br />
Tieftöner besitzen doppelte Magnete, die gegensätzlich<br />
polarisiert sind zur Reduzierung<br />
von Verzerrungen, die bei hohen Lautstärken<br />
die Bassdynamik reduzieren können.<br />
Es ist nicht zu verachten, dass der<br />
804 trotz seiner schlanken<br />
Linie 27 Kilogramm wiegt<br />
und damit nicht ohne Hilfe<br />
zu handhaben ist, vor allem,<br />
wenn es darum geht, ihn mit<br />
den mitgelieferten Spikes<br />
oder Gummifüßen zu versehen.<br />
Am Bi-Wiring Terminal<br />
befinden sich formvollendete<br />
Anschlüsse, die jede Verbindung<br />
annehmen - selbst<br />
60 mm WBT-Kabelschuhe.<br />
Mitgeliefert werden sehr<br />
hochwertige Kabelbrücken<br />
mit Bananas. Aus klanglicher<br />
Sicht zeigt sich durchweg<br />
ein sehr gutes Ergebnis, es<br />
gibt keine Ecken und Kanten,<br />
ein wahrhafter Hi-Fi-Lautsprecher<br />
im positiven Sinne.<br />
Die Lautsprecherbestückung<br />
lässt annehmen, dass hier Extrembass vorherrscht.<br />
Alles bleibt wohl kontrolliert mit<br />
ernsthaft weitreichendem Tiefgang. Mitunter<br />
fehlt es ein wenig an der saubersten<br />
Kontur für Bassinstrumente. Die Dynamik im<br />
Bass und im Groben scheint auch ein wenig<br />
zurückhaltend. Der Hochtöner beweist dafür<br />
an anderer Stelle seine Qualitäten für Gesang<br />
und Sprache mit nicht überzeichneten S-Lauten<br />
oder Konsonanten. Allenfalls stimmlose<br />
F-Laute zeigten leichte Obertöne an. Unsere<br />
Sopranistin mit Orgelbegleitung wurde sehr<br />
luftig in einem weiten detaillierten Kirchenraum<br />
abgebildet, eine plastischere Abbildung<br />
hätte den Vortrag in seiner Emotionalität<br />
absolut gekrönt. Dass die 804 zu keinerlei<br />
Schärfe im Klang neigt, offenbart sich dem<br />
Gehör auch in der Ouvertüre „Der fliegende<br />
Holländer“. Eine wunderschöne Breite akustische<br />
Bühne, die sich vom Lautsprecher<br />
löst und eine Illusion erzeugt, die in der Tiefe<br />
nicht ganz so gegliedert erscheint. Es mag die<br />
leichte Klangfärbung zwischen 400 und<br />
600 Hz sein, die die Streicher in der Tiefe<br />
des Orchesters einhüllt und in lauten Passagen<br />
den Eindruck verstärkt. Gleichermaßen<br />
wirkt sich dies auf die Blechbläser aus, denen<br />
damit ein wenig Glanz und Biss fehlt - aber<br />
auch das ist Geschmack. In einem Jazztrio<br />
oder bei Rock und Popmusik tritt dies<br />
weniger zutage. Die 804 Diamond wußte<br />
uns auf breitem akustischen Terrain<br />
zu begeistern.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
Bowers&Wilkins 804 Diamond<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Bi-Amping fähige Anschlüsse<br />
Ein Blick auf den „Diamanten“-Hochtöner<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 59
Für Bi-Amping gerüstet<br />
Bändchenhochtöner mit leichtem Hornansatz<br />
Burmester B25<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Burmester r B25<br />
„Raffiniert im Detail”<br />
Der Burmester B25 Standlautsprecher ist in<br />
der Gesamtproduktlinie einer der kleinsten<br />
Sprösslinge, auch wenn er in natura nicht<br />
so wirkt. Dazu tragen das Design und die<br />
erhältlichen Korpusoberflächen bei. Der<br />
Kunde kann sich für Echtholz, Silbermetalliclack<br />
oder Sonderanfertigungen entscheiden.<br />
Dieser 3-Wege-Bassreflexlautsprecher<br />
besitzt zudem eine große Reflexöffnung auf<br />
der Rückseite, die für eine bessere Raumanpassung<br />
mit einem Schaumstoffpfropfen<br />
verschließbar ist. Darunter sind sehr massive<br />
Lautsprecherterminals in Bi-Wiring-Anordnung<br />
ausgeführt, die wir je sahen. Es sind<br />
die vielen kleinen Details wie die Edelstahlspikes<br />
und ihre Montage, der seitlich montierte<br />
ovale Tieftöner mit großem Hub, die<br />
12 dB<br />
3 dB<br />
0 dB<br />
–3 dB<br />
–12 dB<br />
Abstand: 1 Meter,SPL: 74 dB(C)<br />
Innenverkabelung und das<br />
resonanzbedämpfte Gehäuse,<br />
das innen vollständig mit<br />
einem dicken Filz ausgekleidet<br />
ist, die uns bereits begeistern,<br />
bevor der Schallwandler<br />
auch nur den ersten Ton<br />
wiedergegeben hat. Das Gehäuse<br />
verfügt zudem nicht<br />
nur über Stabilisierungen,<br />
sondern es bietet dem Tieftöner<br />
sein eigenes Volumen.<br />
Auch Mitteltöner mit 130 mm<br />
und der Hochtöner teilen sich eine eigene<br />
Kammer. Der Hochtöner, der als Air Motion<br />
Transformer schon durch Oskar Heil Bekanntheit<br />
erlangte, entspricht einem weiterentwickelten<br />
gefalteten Bändchen, dessen<br />
Vorzüge wir schon oft besprochen haben. Er<br />
ist besonders impulsfreudig bei niedrigsten<br />
Verzerrungen und bietet einen sehr weiten<br />
Übertragungsbereich. Der Mitteltöner kann<br />
mit seiner ebenfalls sehr schnell beschleunigbaren<br />
Membran aus Harz getränkten Kevlarfasern<br />
in Verbindung mit dem kräftigen Neodym-Magnet-Antrieb<br />
an die Vitalität des<br />
Hochtöners anschließen. Beide Lautsprecher<br />
sind in der Schallwand laufzeitoptimiert<br />
montiert und besitzen eine eigene Schallführung,<br />
die beim Hochtöner schon einem<br />
ausgewachsenen Hornansatz ähnelt. Das<br />
sind optimale Voraussetzungen, um im modernen<br />
Wohnambiente mit großen, reflektierenden<br />
Flächen eine bessere räumliche<br />
Abbildung ohne Verschmierungen in der<br />
Ortung zu gewährleisten. Hinzu kommt,<br />
dass die B25 einen hohen Wirkungsgrad im<br />
Bass hat. Deshalb verschlossen wir für den<br />
Hörtest die Reflexöffnung. Daraus ergaben<br />
sich sehr gut konturierte Bässe mit glaubwürdigem<br />
Tiefgang, die in Einheit mit den<br />
sehr sauber reproduzierten Mitten und den<br />
schnellen Impulsen des Hochtöners immer<br />
ein stimmiges Gesamtklangbild aufzeigten.<br />
Im Einzelnen erreichten Gesangsdarbietungen<br />
eine sehr hohe Plastizität der Stimme<br />
bei denen S-Laute und Konsonanten<br />
sehr organisch erklangen. Im Klangbeispiel<br />
unserer Sopranistin mit Orgelbegleitung bedeutete<br />
das eine akustisch fest fokussierte<br />
Stimme im großen Kirchenraum über einen<br />
sich ausbreitenden Orgeltonteppich, selbst<br />
Details im Raum waren hörbar, genauso<br />
wie die realitätsnahe Artikulation. Die B25<br />
verfügt über eine Detailtreue, die nicht ins<br />
Übersteigerte mündet oder in stark dynamikkomprimierter<br />
Musik zum Hervorstechen<br />
von Hi Hat und Becken führt. So konnten<br />
auch Rockgitarren eine mitreißende Wirkung<br />
erzielen, ohne nervig zu klingen. In Tiefe<br />
und Breite der akustischen Bühne erreichten<br />
die Schallwandler nahezu das Maximum<br />
und so war es eine Freude in der Wagner<br />
Ouvertüre „Der fliegende Holländer“ den<br />
Orchesterraum in seiner gesamten Ausprägung<br />
anhand der Instrumentengruppen zu<br />
erkennen. Keine mulmigen Tiefmitten oder<br />
übersteigerten Bässe trübten hier die Durchsichtigkeit,<br />
die von glanzvollen Bläsern und<br />
strahlenden Streichern erzeugt wurde. Auch<br />
in den leisesten Passagen war das Grummeln<br />
der Pauken sauber hörbar. Es zeigte<br />
sich, dass die Feindynamik noch besser ist,<br />
als die Grobdynamik. Ein Lautsprecher, der<br />
auch bei Cembalo und Flügel eine emotionale<br />
Anregung erzeugte und das trotz der<br />
hohen Neutralität, die ihm inne ist.<br />
Eignungsempfehlung<br />
30 40 50 70 100 Hz<br />
200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />
Ein ebener Frequenzverlauf mit leichter Bassreflexresonanz die nicht negativ zu Gehör kommt<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
Diese Leser haben gewonnen:<br />
1. Platz Kategorie Video<br />
2. Platz Kategorie Video<br />
3. Platz Kategorie Video<br />
Sharp Aquos LC-46LE925E, BDH-P90S<br />
Samsung UE40C8790, BD-C6900<br />
Loewe Connect 32 LED (mit Tischfuß)<br />
Lutz Klenner<br />
Serba<br />
Hans-Peter de Boer<br />
Kleve<br />
Ingrid Brandt<br />
Osnabrück<br />
1. Platz Kategorie Audio<br />
Teufel System 8<br />
THX Ultra 2<br />
2. Platz Kategorie Audio<br />
3. Platz Kategorie Audio<br />
Bose Lifestyle T20<br />
Philips HTS9540<br />
Thomas Kalscheid<br />
Hamburg<br />
Gardy Stöhr<br />
Burghausen<br />
Sven H. Petersen<br />
Krusaa<br />
1. Platz Kategorie Sat<br />
2. Platz Kategorie Sat<br />
3. Platz Kategorie Sat<br />
Dream DM8000<br />
Vantage VT-1<br />
HM-Sat, VU+ Duo HDTV PVR<br />
DF-Forenmitglied HSV1964<br />
Hamburg<br />
Dietmar Rüdel<br />
München<br />
Simon Sura<br />
München<br />
Weitere Gewinner:<br />
Dieter Kirchner<br />
Hans-Rainer Bötticher<br />
Michael Pitrowski<br />
Hans Steinbach<br />
Uwe Hannich<br />
Hans-Peter Fischer<br />
Klaus Eikel<br />
Heribert Giesen<br />
Herbert Kalser<br />
Joachim Kemp<br />
Joachim Schmidt<br />
Torsten Fortsch<br />
Georg Sitzberger<br />
Friedbert Laier<br />
Gabriele Winter<br />
Irmtraud Simshäuser<br />
Günter Hackert<br />
Michael Wachler<br />
Hermann Sahnlter<br />
Martin Pfeffer<br />
Walter Dieckmann<br />
Mark Mitulla<br />
Arnstadt<br />
Lahntal<br />
Eberswalde<br />
Aidlingen<br />
Karlsdorf-Neuthard<br />
Memmingen<br />
Düsseldorf<br />
Wachtberg<br />
Hausleiten<br />
Stralsund<br />
Darmstadt<br />
Marktrodach<br />
Regen<br />
Angelbachtal<br />
Aschersleben<br />
Worms<br />
Castrop-Rauxel<br />
Offenbach<br />
Hannover<br />
Freyung<br />
Nürnberg<br />
Mainz<br />
Klaus Speyer<br />
Thomas Wachter<br />
Margret Karzell<br />
Viktor Babulenko<br />
Dietmar Will<br />
Dr. Michael Reinisch<br />
Torgrim Zorn<br />
Peter Rieger<br />
Horst Buchberger<br />
Andreas Wäsch<br />
Andreas Hinze<br />
Wolfgang Rauscher<br />
Maike Lindemann<br />
Fred Peter<br />
Clemens Hauschka<br />
Florian Finck<br />
Evelyn Schnaible<br />
Andrea Uschmann<br />
Horst Raßer<br />
Edith Nero-Freund<br />
Erwin Ritzer<br />
Martin Van Ooyen<br />
Bad Kissingen<br />
München<br />
Mönchengladbach - Rheydt<br />
Ilsfeld<br />
Oberstaufen<br />
Berlin<br />
Saulheim<br />
Tauberbischofsheim<br />
Amberg<br />
Raguhn<br />
Lübeck<br />
Nürnberg<br />
Flensburg<br />
Bad Neustadt<br />
Regensburg<br />
Weißenhorn<br />
Seeheim<br />
Herdecke<br />
Nürnberg<br />
Freiburg<br />
München<br />
Bad Nauheim<br />
Franz Eichstädter<br />
Werner Apolph<br />
Detlef Rosendorff<br />
Viktor Pospischil<br />
Barbara Woitkuhn<br />
Andrej Zlender<br />
Benjamin Sebastian<br />
Tino Inglese<br />
Andreas Goltz<br />
Uwe Gronert<br />
Alexandra Dreibach<br />
Semra Kümpel<br />
Kai Bauer<br />
Günther Grötzner<br />
Kai-Jens Müller<br />
Thomas Wachter<br />
Karl-Josef Weisgerber<br />
Marco Kalus<br />
Torsten Pechstein<br />
Reinhard Zipper<br />
Abensberg<br />
Gera<br />
Gotha<br />
Weilrod<br />
Hamm<br />
Rauenberg<br />
Frankfurt<br />
Ober-Ramstadt<br />
Himmelpforten<br />
Oestrich-Winkel<br />
Großrosseln<br />
Weinstadt<br />
Herzogenaurach<br />
Bodenkirchen<br />
Reilingen<br />
München<br />
Saarloius<br />
Arnsberg<br />
Grimma<br />
Studensen<br />
News 61
Konsequent ohne Bi-Amping<br />
Ein Blick auf den Hochtöner von Scan Speak<br />
Vienna Acoustics –<br />
Beethoven Concert Grand<br />
„Großes Concert““<br />
Eine große schlanke Erscheinung aus der<br />
altehrwürdigen Musikstadt Wien ist der<br />
Standlautsprecher Beethoven Concert<br />
Grand, dessen erster Blickfang die durchsichtigen<br />
Membranen der drei 170 mm Tieftöner<br />
und des 150 mm Mitteltöners ist. Der<br />
Konstruktion liegt das 3-Wege-Bassreflexprinzip<br />
zugrunde, die Rückseite des liebevoll<br />
verarbeiteten Gehäuses, das es in verschiedenen,<br />
ansprechenden Holzoberflächen<br />
oder Klavierlack gibt, beherbergt zwei unterschiedlich<br />
große Reflexöffnungen und<br />
die Anschlüsse. Diese sind in einer griffigen<br />
Form ausgeführt, die alle Anbindungsmöglichkeiten<br />
bereitstellen. Von hier aus geht es<br />
zur Frequenzweiche, die für den Bass einen<br />
impulsoptimierten Butterworth ähnelnden<br />
12 dB<br />
3 dB<br />
0 dB<br />
–3 dB<br />
–12 dB<br />
Vienna Acoustics „Beethoven Concert Grand“<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />
Filter und für die anderen Wege<br />
Besselfilter mit 6 dB bzw. 12 dB<br />
Flankensteilheit bereitstellt. Damit<br />
werden die Chassis optimal<br />
in ihrem Arbeitsbereich versorgt,<br />
so wie der 28-mm-Seidenkalottenhochtöner<br />
aus der Fertigung<br />
von Scan Speak oder der Mitteltöner<br />
mit XPP Membranmaterial,<br />
einem polypropylenbasierten<br />
Kunststoffmix mit hoher Partialschwingungsdämpfung<br />
und geringer<br />
Masse für beste Kontrolle und Neutralität<br />
sorgen. Den Tieftönern wurden, für<br />
eine noch größere Stabilität, 16 zusätzliche<br />
XPP-Streben auf die Membran aufgebracht.<br />
Zusätzlich verfügen die Treiber über invertierte<br />
Sicken, die zu einer Verminderung von<br />
Kantenreflexionen beitragen sollen. Bemerkenswert<br />
ist die gewichtige resonanzarme<br />
Gehäusekonstruktion des österreichischen<br />
Vertreters hoher Wiener Klangkultur. Es ist<br />
eine 40 mm Wandstärke, die die langen Seitenwände<br />
gegen Schwingungen stabilisiert.<br />
Der Umgang mit Dämmmaterial erscheint<br />
dagegen sparsam, was aber nicht zu deutlich<br />
hörbaren Artefakten führte. Im unteren<br />
Gehäusebereich besteht eine horizontale<br />
Trennung, daraus ergibt sich für den unteren<br />
Tieftöner ein eigenes Volumen, ein kleineres<br />
besteht auch für den Hoch- und Mitteltöner<br />
im oberen Gehäuseteil. Die Basis des<br />
Standlautsprechers bildet eine massive Aluminiumdruckgusseinheit,<br />
an der Spikes für<br />
30 40 50 70 100 Hz<br />
200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />
Der Frequenzgang der Vienna Acoustics bleibt in den Abweichungsgrenzen der Hi-Fi-Norm<br />
die akustische Entkopplung eingeschraubt<br />
werden. Im klanglichen Sinne ist der Standlautsprecher<br />
ein großer Konzertmeister,<br />
nimmt er doch den Zuhörer mit und platziert<br />
ihn mit gebührendem Abstand zum<br />
musikalischen Geschehen. Dieses Verhalten<br />
ist nicht für jedes musikalische Genre<br />
von Vorteil. So leidet ein wenig die Abbildung<br />
der räumlichen Tiefe unter dem leicht<br />
abgedunkelten Klang in den Mitten, genauso<br />
wie der Glanz von Blechbläsern und<br />
Streichern in unserer Lieblingsouvertüre.<br />
Den Streichern fehlt damit im Vergleich ein<br />
wenig Durchsetzungsvermögen, was sich<br />
besonders bei sehr dichten Arrangements<br />
bemerkbar macht. An anderer Stelle zeigt<br />
sich, dass diese nicht übersteigerte Impulsfreudigkeit<br />
für Sprache und Gesang eine<br />
sehr gute Abbildung von S-Lauten und<br />
Konsonanten liefert. Möglicherweise vermisst<br />
mancher Zeitgenosse eine gewisse<br />
Plastizität, die sich an dieser Stelle ergeben<br />
kann. Unsere Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />
konnte mit größter Klirrarmut in den<br />
höchsten Noten ihrer Lage agieren und<br />
sich dabei noch akustisch freischwebend<br />
über dem Orgelton sauber artikulieren. Die<br />
dynamischen Fähigkeiten sind besonders<br />
in der Übertragung wuchtiger Attacken<br />
ausgeprägt, in der Feindynamik fehlt es<br />
aus den oben genannten Eigenheiten ein<br />
wenig an Auflösung. All dem steht eine<br />
fulminant Breite akustische Bühne gegenüber,<br />
die nicht immer direkt auf dem<br />
Lautsprecher endet und damit einen sehr<br />
räumlichen Eindruck unterstützt. An dem<br />
konturierten und weitreichenden Bass<br />
gibt es in unserem Hörraum nichts zu<br />
bemängeln. Somit bleibt das Fazit, dass<br />
diesem Lautsprecher kaum ein Genre<br />
verwehrt bleibt, wenn man nicht immer<br />
den maximalen Aufmerksamkeitsreiz<br />
herauskitzeln möchte.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Fazit<br />
Wir haben es schon festgehalten – Vergleichen<br />
in dieser Klasse der Lautsprecher<br />
ist schon eine sehr vielschichtige Angelegenheit.<br />
Mehrmaliges Vergleichshören und<br />
Kollegendiskussion bildeten zusammen mit<br />
dem Aufschrauben der Gehäuse und der<br />
Bewertung der inneren Ausstattung die<br />
harten Fakten für den Findungsprozess.<br />
Einen fulminanten <strong>Einstieg</strong> in die Referenzklasse<br />
der Standlautsprecher erzielte der<br />
Vescova von Isophon. Zu seinen klanglichen<br />
Qualitäten zählt u. a. eine saubere, ungeschönte<br />
und räumliche Wiedergabe in Verbindung<br />
mit einem besonderen materiellen<br />
und konstruktiven Einsatz. Und genau diese<br />
Herangehensweise sichert den besten Ton,<br />
denn Gehäuseresonanzen oder Fehlabstimmungen<br />
in der Bassreflex-Resonanz führen<br />
immer zu klanglichen Beeinträchtigungen.<br />
Diese Konstruktion vereint eine geschlossene<br />
Bauweise mit einer offenen; somit bedient<br />
er sich aus beiden Spähren mit deren<br />
Vorzügen in Verbindung mit sehr gut kontrollierten<br />
fragilen Lautsprechermembranen.<br />
Nur knapp dahinter und in der Wiedergabequalität<br />
nur geringfügig, geschmacksabhängig<br />
weniger hoch bewertet platziert sich die<br />
Burmester B25. Es ist eine Frage der Bewertung<br />
für den konstruktiven und materiellen<br />
Aufwand, der diesem Lautsprecher den<br />
Sprung in die nächste Liga noch verwehrte.<br />
Das unterscheidet ihn von der Isophon: der<br />
Ansatz den Zuhörer etwas näher an das musikalische<br />
Geschehen heranzulassen. Somit<br />
ergeben sich für beide Modelle unterschiedliche<br />
Hörpräferenzen für diejenigen, die sich<br />
mit der Thematik schon auseinandergesetzt<br />
haben. Es ist so, wie mit den beiden Seiten<br />
der Medaille. Damit sollte an dieser Stelle<br />
klar werden, dass eigentlich beide die klanglichen<br />
Meister im Vergleich sind. Es gibt ein<br />
hohes Maß an Übereinstimmungen zwischen<br />
beiden. Ein Fakt ist, das der Vescova<br />
ein tieferes Low <strong>End</strong> erreicht und das bei<br />
der gleichen Kontur im Bass wie bei dem<br />
B25. Etwas weiter dahinter gruppieren sich<br />
der Vienna Acoustics Beethoven Concert<br />
Grand und der B&W 804 Diamond. Beide<br />
erreichten eine ausgezeichnete Wertung.<br />
Der Lautsprecher von Vienna Acoustics hat<br />
gegenüber allen Mitbewerbern eine leicht<br />
klanglich dunklere Abstimmung im Bereich<br />
der oberen Mitten und bietet ein sehr gutes<br />
Verhalten im Bass- und im Hochtonbereich<br />
an. Etwas anders dagegen präsentiert sich<br />
der Bowers und Wilkins. Auch er kann im<br />
Bass und in der räumlichen Wiedergabe<br />
mit der Vienna Acoustics mithalten, bei ihm<br />
klingt der Mittenbereich wiederum anders.<br />
Um es musikalisch auszudrücken, herrscht<br />
hier eine typisch warme Färbung in den Mitten.<br />
B&W Kenner werden sie hören können.<br />
Was nicht unbedingt immer Anklang findet,<br />
ist vielleicht das besondere Verhalten des<br />
Hochtöners. Dieser ist maximal optimiert<br />
worden und trotzdem für unsere Ohren<br />
nicht ganz frei von Eigenheiten. Solche Verhaltensauffälligkeiten<br />
sind es, die einem super<br />
Gesamtauftritt etwas Nachhaltiges geben.<br />
Damit soll keine Kritik geübt werden,<br />
es ist vielmehr die Anerkennung für das<br />
Beibehalten einer klanglichen Tradition.<br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Isophon Burmester B&W Vienna Acoustics<br />
Modell Vescova B 25 804 Diamond Beethoven Concert Grand<br />
Paarpreis (UVP) 7998 Euro mit Keramikhochtöner 7000 Euro 7000 Euro 5100 Euro<br />
Information www.isophon.de www.burmester.de www.bowers-wilkins.de www.audio-reference.de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T); Gewicht 22 × 106 × 41 cm; 26 kg 20 × 98 × 35 cm 26 kg 102 × 23,8 × 35,1 cm; 27 kg 113 × 240 × 45 cm; 32,5 kg<br />
Anzahl eingebauter Lautsprecher 3 3 4 5<br />
Erhältliche Farben<br />
Buche, Palisander, Zebrano, Makassar, Echtholz Elsbeere, Makassar, Cherrywood, Nussbaum rot, Ahorn, Kirsch, Piano Black, Rosenholz<br />
Lacke u. Furniere gg. Aufpreis<br />
Silbermetallic-Lack<br />
Piano Black Gloss<br />
Technische Daten<br />
Regallautsprecher<br />
Arbeitsweise 2,5-Wege, passiv 3-Wege , passiv 3-Wege, passiv 3-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
Bassreflex mit Öffnung auf dem<br />
Boden<br />
Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnungen auf<br />
Vorderseite<br />
Bassreflex mit Öffnung<br />
auf Rückseite<br />
Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 8 Ohm 4 Ohm<br />
Frequenzgang nac h Herstellerangaben 35 – 45000 Hz 35–45000 Hz (+/–3 dB) 38 – 28000 Hz (+/–3 dB) 28–22000 Hz<br />
Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 30 – 1000 W 30 – 200 W 50 – 200 W 50 – 300 W<br />
Kennschalldruck nach<br />
Angabe/gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
k. A./85,5 dB@ 4 Ohm/2 Vrms<br />
(1 W/1 m)<br />
· ausgezeichnete saubere,<br />
ungeschönte und räumliche<br />
Wiedergabe<br />
· weiter Übertragungsbereich im<br />
Bass und den Höhen<br />
· eignet sich für jegliche Anwendung,<br />
bei heimischer<br />
Nutzung<br />
· konstruktiver und materieller<br />
Aufwand<br />
k. A./85,5 dB@ 4 Ohm/2 Vrms<br />
(1 W/1 m)<br />
· offenes und präsentes Klangbild<br />
· ausgezeichnete<br />
räumliche Abbildung<br />
seigenschaften<br />
· sehr weiter, lebendiger<br />
Übertragungsbereich mit<br />
der Möglichkeit den Bassb<br />
ereicht mit einem Bassrefelx<br />
verschluß zu ändern<br />
90 dB/87 dB @ 8 Ohm/<br />
2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />
· sehr gute Basswiedergabe<br />
· sehr gute räumliche Abbildung<br />
· solide Verarbeitung<br />
· konstruktiver und<br />
matereielle Aufwand<br />
Nachteile · keine · keine · typische B&W Klangfäbung in<br />
den Mitten<br />
Bewertung<br />
91 dB/86 dB @ 4 Ohm/2 Vrms<br />
(1 W/1 m)<br />
· sehr gutes Verhalten im Bass<br />
und Hochtonbereich<br />
· sehr gute Räumlichkeit<br />
· sehr große Dynamik im Bass<br />
· leicht dunklere Abstimmung<br />
in den oberen Mitten<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 11,50/12 10,50/12 10,5/12 10,5/12<br />
Mittenwiedergabe 11/12 11/12 9,5/12 9,5/12<br />
Höhenwiedergabe 10,5/12 11/12 10/12 11/12<br />
Räumlichkeit 11/12 11/12 10,5/12 10,5/12<br />
Neutralität 11/12 11/12 10/12 10/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 10,50/11 10,50/11 9/11 9/11<br />
Dynamikverhalten 10/11 10/11 9,5/11 9,5/11<br />
Wiedergabequalität 75,5/82 75/82 69/82 70/82<br />
Ausstattung 9/9 7/9 9/9 9/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 7/9 9/9 8/9 8/9<br />
Zwischenergebnis 91,5 von 100 Punkten 91 von 100 Punkten 86 von 100 Punkten 87 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/Materialaufwand +3,5 +3 +4 +3<br />
Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Gut Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Referenzklasse 95/100 Ausgezeichnet 94/100 Ausgezeichnet 90/100 Ausgezeichnet 90/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 63
Teufel M 520 F<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Hybrid mit gratis Sub<br />
Getreu dem Motto weniger ist mehr präsentiert Teufel einen schlanken Standlautsprecher<br />
für Stereo und Surround. Mit einem versteckten Subwoofer in der Hinterhand<br />
und aktiver Hybridtechnik ist jedoch schnell Schluss mit der Ruhe im Heimkino.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
mit Subwoofer<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
ohne Subwoofer<br />
Mit aktiviertem Subwoofer ist ein deutlicher<br />
Anstieg des Bassbereiches zu hören. Der weitere<br />
Frequenzverlauf ist linear<br />
Der Berliner Lautsprecherhersteller<br />
Teufel ist vor allem dafür bekannt,<br />
Surround-Lautsprecherkombinationen zu<br />
entwickeln, die sie aufgrund ihres Direktvertriebes<br />
zu fairen Preisen anbieten. Ein<br />
großes Stereo-Standlautsprecherpaar wie<br />
das M 520 F stellt auf den ersten Blick einen<br />
Bruch der bisherigen Firmenphilosophie dar.<br />
Fragt man jedoch Teufel selbst, wird das mit<br />
115 Zentimetern programmgrößte Modell<br />
immer noch als Satellit gehandelt. Alles<br />
eine Frage der Betrachtungsweise, denn<br />
das Hybrid-Modell ist die Kombination aus<br />
einem senkrecht aufgestellten Center-Speaker<br />
M 520 C und einem aktiven Subwoofer.<br />
Zusammen in einem akustisch voneinander<br />
getrennten Gehäuse verpackt, entsteht der<br />
Standlautsprecher M 520 F. Der hochgewachsene<br />
Klangstrahler mit 35 Kilogramm<br />
Gewicht und einem halben Meter Tiefe<br />
besticht durch gute Verarbeitung und den<br />
ansprechenden Folienauflagevarianten Teak<br />
und Kirsch. In die silberne oder schwarze<br />
Gehäusefront sind drei Chassis eingelassen.<br />
Diese sind nach dem Prinzip des Amerikaners<br />
Joseph D‘Appolito angeordnet, das die<br />
Platzierung des Hochtöners zwischen zwei<br />
Tiefmitteltönern beschreibt. Der darin eingeschlossene<br />
25-Millimeter-Hochtontreiber<br />
besteht aus einer Gewebekalotte, die von<br />
einem Neodymmagneten angetrieben wird.<br />
Ein langer Hub sorgt für eine kompressionsfreie<br />
und dynamische Wiedergabe. Den<br />
Hochtöner ummanteln zwei Tiefmitteltöner<br />
mit jeweils einem Durchmesser von 160 Millimetern<br />
(mm), deren Antrieb mittels zweier<br />
Ferritkern-Magneten gelingt. Auf den beiden<br />
aus Kohlefasern geschaffenen Memb-<br />
64 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
anen wurde jeweils ein Phase-Plug<br />
angebracht, die die Wärmeabfuhr der<br />
Schwingspulensysteme begünstigen.<br />
Genau mittig geteilt beginnt die aktive<br />
Hälfte der M 520 F. Dieser arbeitet<br />
nach der selbst betitelten Phasen-<br />
Umkehr-Technik und beschreibt damit<br />
das Bassreflex-Prinzip. Anstelle eines<br />
herkömmlichen Bassreflexrohres setzen<br />
die Teufel-Entwickler auf eine<br />
schlitzartige-Öffnung mit größerem<br />
Querschnitt. Durch deren kürzeren<br />
Aufbau und einer rückseitigen Platzierung<br />
werden Strömungsgeräusche<br />
vernachlässigbar gering. Damit der<br />
schlanke Standlautsprecher gar nicht<br />
erst den Ruf bekommt ebenso zu klingen,<br />
wurde er mit einem seitlichen<br />
Tieftöner mit einem beachtlichen<br />
Durchmesser von 300 mm ausgestattet.<br />
Der Subwoofer nimmt den Tiefmitteltönern<br />
ab 80 Hertz ihre Arbeit<br />
ab und wird dabei von einer eigenen<br />
190-Watt-<strong>End</strong>stufe angetrieben.<br />
Automatischer Ruhemodus<br />
Je nach Einsatzgebiet, als reines Stereo-Lautsprecherpaar<br />
oder Surround-<br />
Front, wird eine entsprechende<br />
Auswahl direkt am Lautsprecher<br />
getroffen. Bei Wahl „AV-Receiver“<br />
werden die Subwoofer-Vorverstärker-<br />
Ausgänge am Receiver über ein Y-<br />
Kabel mit den Klinkeneingängen der<br />
Lautsprecher verbunden. Eine Pegelkonfiguration,<br />
Übernahmefrequenz<br />
und Abstandskorrektur wird im Menü<br />
des AV-Receivers vorgenommen.<br />
Möchte man den Tieftönern der M<br />
520 F hin und wieder eine Auszeit<br />
gönnen, empfiehlt es sich den Auto-<br />
Regler zu aktivieren. Die Auswahl<br />
zwischen Dauerbetrieb und Wiedergabe<br />
auf Abruf weckt den Subwoofer<br />
nur bei tieffrequenten Signalen aus<br />
dem Stand-by. Zur akustischen Raumanpassung<br />
hat Teufel seinen Stand-<br />
Boliden eine Tieftonpegelanpassung<br />
von +/– drei Dezibel mit auf den Weg<br />
gegeben. Wurden weitergehende<br />
Eingriffsmöglichkeiten nicht bereits<br />
Kippschalter auf der Rückseite bieten die<br />
Möglichkeit der Raumanpassung<br />
am AV-Receiver vorgenommen,<br />
bietet sich damit eine gute Regulierungsmöglichkeit<br />
für den Zweikanal-<br />
Betrieb. Je nach Art und Umfang der<br />
akustischen Absorptionsmaßnahmen<br />
empfehlen wir eine Absenkung des<br />
Subwoofers. In einem 40 bis 50<br />
Quadratmeter großen Raum mit kurzer<br />
Nachhallzeit bietet der M 520 F<br />
selbst mit einer Bassabsenkung noch<br />
enormen Tiefgang. Die Lautsprecherbuchsen<br />
nehmen die gängigsten<br />
Kabelvarianten entgegen, verzichten<br />
dabei jedoch auf eine Bi-Wiring-<br />
Option, was fast schon Seltenheitscharakter<br />
genießt.<br />
Bass und Bässer<br />
Nimmt man den M 520 F als das was<br />
er ist ein Frontlautsprecher und Subwoofer<br />
aus einem Surround-Paket,<br />
erfüllt er seine Aufgabe bravourös.<br />
Die räumliche Wiedergabe gelingt<br />
ihm dank der D‘Appolito-Treiberanordnung<br />
ausgezeichnet und filmisch<br />
weitläufige Szenen werden ebenso<br />
akustisch untermalt. Auch Musikinstrumente<br />
stehen weit Außen und<br />
lassen sich dennoch im inneren Kern<br />
einer vollen Orchesterbesetzung<br />
sehr gut lokalisieren. Quer über die<br />
akustische Bühne wandernde Solo-<br />
Tanzeinlagen bewiesen flüssige Bewegungsabläufe<br />
und sprachen auch<br />
der Raumtiefe eine gelungene Darstellung<br />
zu. Auch actionreiche und<br />
angsteinflößende Subbässe wusste<br />
der M 520 F eindrucksvoll zu reproduzieren<br />
und trifft mit seiner Bassgewalt<br />
direkt auf den Hörer. Was<br />
im Heimkino mit explosionsartigen<br />
Szenen funktioniert, trifft jedoch<br />
in der Stereo-Wiedergabe nicht immer<br />
den audiophilen Nerv. Selbst<br />
mit einer Basspegelabsenkung am<br />
Lautsprecher um drei Dezibel ist die<br />
Basswiedergabe mitunter zu dominant<br />
und vordergründig. Kräftige Impulse<br />
könnten noch definierter sein,<br />
um Raumanregungen zu minimieren.<br />
Verfügt der Stereo-Verstärker über<br />
einen tieffrequenten Shelving-Filter,<br />
darf dieser je nach Geschmack und<br />
Vorliebe auch gern zum weiteren Absenken<br />
eingesetzt werden. Der Frequenzverlauf<br />
zwischen den unteren<br />
Mitten bis hin zum Präsenzbereich<br />
verläuft sehr ausgeglichen und zeigt<br />
keine drastischen Ausbrüche. Gesangsstimmen<br />
profitierten von einer<br />
angenehmen Konsonanten-Wiedergabe,<br />
bei der nur sehr explosive Laute<br />
zum Teil etwas hervorstachen. Eine<br />
leichte Färbung im oberen Mittenbereich<br />
verlieh den Standlautsprechern<br />
eine leicht distanzierte Note, die bei<br />
vollem Einsatz den positiven Gesamteindruck<br />
jedoch nicht trübt.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Teufel<br />
Modell<br />
M 520 F<br />
Paarpreis (UVP)<br />
1098 Euro<br />
Information<br />
www.teufel.de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />
22 × 115 × 45 cm, 33,5 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 4<br />
Erhältliche Farben<br />
Kirsche, Teak<br />
Technische Daten<br />
Standlautsprecher<br />
Arbeitsweise<br />
3-Wege, hybrid<br />
Bauform<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der Rückseite<br />
Impedanz<br />
4 Ohm<br />
Frequenzgang<br />
28 – 22000 Hz +/–3 dB<br />
nach Herstellerangaben<br />
Empfohlene Verstärkerleistung<br />
20 – 200 W<br />
des Herstellers<br />
Kennschalldruck nach Angabe/ 91 dB/91 dB@4 Ohm/2 Vrms (1 W/1 m)<br />
gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· schlanker Aufbau durch Sidewoofer<br />
· Hybrid-System mit aktivem Bass<br />
· weitreichendes räumliches<br />
Darstellungsvermögen<br />
Nachteile<br />
· kräftiger Bass nicht für jedes<br />
Musikgenre geeignet<br />
· Spikes müssen separat<br />
erworben werden<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 9,5/12<br />
Mittenwiedergabe 9,5/12<br />
Höhenwiedergabe 10/12<br />
Räumlichkeit 10,5/12<br />
Neutralität 10/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 9,5/11<br />
Dynamikverhalten 9,5/11<br />
Wiedergabequalität 68,5/82<br />
Ausstattung 6/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />
Zwischenergebnis<br />
82,5 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/Materialaufwand +2,5<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 85/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 65
KSdigital KSD2020<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Profi im Wohnzimmer<br />
Aktive Lautsprecher erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit. Die Gründe dafür<br />
sind von Hörer zu Hörer unterschiedlich. KSD bringt eine langjährige Erfahrung auf<br />
dem Gebiet mit. Ein neues Produkt beweist bei uns seine Stärken.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Der aktive Standlautsprecher KSD 2020<br />
von KSdigital hat seine technischen<br />
Wurzeln in dem Studiomontior C55 aus<br />
gleichem Hause. Das äußere Erscheinungsbild<br />
ist von einem Softlook geprägt. Ein<br />
mattes Grafitgrau sowie abgerundete Gehäusekanten<br />
lenken nicht durch eine exorbitante<br />
Optik vom Klanggeschehen ab.<br />
Der schlanke Standlautsprecher ruht auf<br />
einer Basis. Die mit Spikes zur Entkopplung<br />
versehen ist. Und die Entwickler gönnten<br />
dem neuen Sprössling ein nach Thiele und<br />
Small optimierteres Bassreflexgehäuse mit<br />
der Öffnung auf der Rückseite. Seine Resonanzfrequenz<br />
ist auf eine breitere Abstrahlung<br />
von tieferen Bassanteilen bis unter<br />
38 Hertz (Hz) optimiert. Im Lieferumfang<br />
sind Verschlussstopfen für den Reflexkanal<br />
enthalten, um eine bessere Anpassung an<br />
raumakustische Verhältnisse zu erreichen.<br />
Für Ortsanpassungen an wandnahe Aufstellung<br />
oder reflektierende Wandoberflächen<br />
sind analoge elektronische Low- und<br />
<strong>High</strong>-Shelf Filter integriert. Von Haus aus<br />
wird der Standlautsprecher als 2,5-Wege-<br />
Lautsprecher bezeichnet, obwohl er drei<br />
eigenständige Class A/B <strong>End</strong>stufen zur<br />
Verfügung stellt. Das bedeutet, dass der<br />
17 Zentimeter (cm) Tieftöner mit starkem<br />
Antrieb und strukturierter laminierter Carbonmembran<br />
aufgrund seiner eigenen<br />
Trennfrequenz doch mehr leistet als nur<br />
einen halben Weg für die unterste Oktave<br />
zu ergänzen. Alle Lautsprecher verfügen<br />
über leistungsstarke Neodym-Magnet-<br />
Antriebe mit schmalen Luftspalten, damit<br />
die Schwingspulen die Flussdichte optimal<br />
ausnutzen können. Die klanglichen<br />
Hauptaufgaben übernimmt das ebenfalls<br />
17 cm im Querschnitt messende Coaxialchassis<br />
aus deutscher Fertigung. Dieses<br />
wurde zwei Jahre zusammen mit dem Lieferanten<br />
entwickelt und verfügt über die<br />
gleiche masseleichte und resonanzarme<br />
Carbonmembran wie der Tieftöner, nur<br />
das hier im eigentlichen Konus eine 2,5 cm<br />
Seidenkallotte für den Hochton integriert<br />
ist. Diese Gewebekalotte ist eine extrem<br />
verzerrungsarme Vertreterin ihrer Gattung<br />
und ebenfalls mit einem Höchstmaß an<br />
Die Rückansicht bietet einen XLR- Anschluss<br />
und eine regelbare Ortsanpassung<br />
Bilder: KS-digital, Auerbach Verlag<br />
66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)<br />
3 dB<br />
0 dB<br />
–3 dB<br />
–12 dB<br />
30 40 50 70 100 Hz<br />
200 300 400 500 700 1 kHz 2 3 4 5 7 10 kHz 20 kHz<br />
Die geringen Welligkeiten im Frequenzgang korrespondieren mit unserer Raumakustik<br />
konstruktiven Aufwand entwickelte<br />
Lösung, deren Einzelheiten noch nicht<br />
nach Außen dringen dürfen. Was dagegen<br />
offensichtlich und hörbar ist,<br />
dass die Membranform des Tiefmitteltöners<br />
einem Horn ähnelt und damit<br />
in Zusammenspiel mit den technischakustischen<br />
Eigenheiten des Hochtöners<br />
ein perfektes Waveguide bildet.<br />
Daraus ergibt sich eine breitere Abstrahlcharakteristik<br />
und damit in den<br />
seitlichen Bereich fernab der Hauptabstrahlrichtung<br />
eine verfärbungsarme<br />
Wiedergabe hoher Frequenzen. Dies<br />
stellt einen Unterschied dar zu anderen<br />
koaxialen Systemen und zu einer<br />
sehr hohen räumlichen Abbildung<br />
führt. Alle Trennfrequenzen werden<br />
über laufzeitoptimierte Bessel-Filter<br />
auf analoger Ebene erreicht, die zudem<br />
noch ein optimales Impulsverhalten<br />
bei einem weichen Filterknie in<br />
Verbindung mit geringen Phasenänderungen<br />
bieten.<br />
Die Ergebnisse in unserem Hörraum<br />
bestätigen die zugesicherten Eigenschaften.<br />
Das nichts beschönigende<br />
Verhalten im Bassbereich veranlasste<br />
uns schnell, die Bassreflexöffnung zu<br />
verschließen, um eine tieffrequente<br />
modale Anregung unseres 41 Quadratmeter<br />
großen Raumes nicht zu<br />
provozieren. Den Entwicklern nach ist<br />
die KSD 2020 für kleinere Räume konzipiert,<br />
vor allem für eine Basisbreite/<br />
Hörabstand bis maximal drei Meter.<br />
Unter unseren Bedingungen ergab sich<br />
im Test eine ausgezeichnete räumliche<br />
Abbildung in der Breite und Tiefe der<br />
akustischen Bühne. Bemerkenswert ist<br />
die unangestrengt wirkende Loslösung<br />
vom Lautsprecher als solches. Instrumentengruppen<br />
und Solisten wurden<br />
mit fast greifbarer Plastizität abgebildet,<br />
Naturgeräusche wie zerplatzende<br />
Regentropfen und Donnergrollen erreichten<br />
einen hohen Realitätswert.<br />
Stark in der Dynamik eingeschränkte<br />
Musik wie Rockmusik konnte von dem<br />
hohen Auflösungsvermögen profitieren,<br />
während es bei sehr dynamischen<br />
Aufnahmen mit mehr als 20 dB Dynamik<br />
schon mal die gelbe Karte<br />
gibt, wenn lauter gehört wird. Doch<br />
diese Lautstärken werden Sie zu Hause<br />
eher selten erreichen. Nahezu süchtig<br />
machen die laufzeitoptimierten Gesamtimpulse<br />
des Coaxialchassis, denn<br />
dadurch wurden starke Impulse wie<br />
von hart angespielten Kesselpauken<br />
oder gezupften Gitarrensaiten sehr lebendig<br />
ohne klangfärbende Verschleppungen<br />
in den Frequenzbereichen<br />
wiedergegeben. Das Gleiche gilt für<br />
die exzellente Wiedergabe von S-Lauten<br />
und Konsonanten in Sprache und<br />
Gesang, wie es sich im Klangbeispiel<br />
unserer Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />
darstellte: absolute Klirrarmut in<br />
der höchsten Lage und ausgezeichnete<br />
Artikulation über dem üppigen Orgelton.<br />
Alle Details im Raum wurden<br />
abgebildet, lediglich die tiefsten Orgeltöne<br />
bildeten im Zusammenspiel aus<br />
Lautsprecher und Raummoden eine<br />
geschmacksabhängige Verstärkung.<br />
Die Klangtreue eines Studiomonitors,<br />
der hier Pate stand, ist verantwortlich<br />
für die ungeschönte Wiedergabe sauberer<br />
Aufnahmen. So waren in großen<br />
Orchesterwerken keine auffälligen<br />
Veränderungen an den Instrumentenklangfarben<br />
zu vernehmen. Der<br />
klangliche Glanz von Bläsern und das<br />
Obertonspektrum von Streichern wurden<br />
nicht zusätzlich verfärbt. Lediglich<br />
die Tiefe des Raumes konnte zeitweilig<br />
nicht sauber definiert werden, wenn<br />
in den Tiefmitten, also dem Grundtonbereich<br />
vieler Instrumente eine<br />
hohe Dichte herrschte. Das geht auch<br />
Im Inneren arbeitet die Aktivelektronik<br />
Ein dezentes Äußeres lässt Raum für <strong>High</strong>-Tech im Inneren<br />
anders. Dies kann aber auch eine Folge der oben<br />
schon erwähnten Raumwechselwirkungen sein. Die<br />
KSD 2020 gibt jedes musikalische Genre adäquat<br />
wieder. Besonders beachtenswert fanden wir dabei<br />
die Nahfeldqualitäten des Schallwandlers.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
KSdigital<br />
Modell<br />
KSD2020<br />
Paarpreis<br />
3998 Euro<br />
Information<br />
www.ksdigital.de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht<br />
220 × 100 ×260 cm, 17,7 kg<br />
Anzahl Lautprecher 3<br />
Erhältliche Farben<br />
Anthrazit Grau-Schwarz<br />
Technische Daten<br />
Standlautsprecher<br />
Arbeitsweise<br />
Bauform<br />
Anschlüsse<br />
Frequenzgang nach Herstellerangaben<br />
Verstärkerleistung Hoch-/ Mittel-/ Tiefton<br />
Leistungsaufnahme ohne Wiedergabe<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Bewertung<br />
2,5-Wege, aktiv<br />
Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite<br />
XLR-symmetisch<br />
38 − 24 000 Hz +/−3 dB<br />
80/170/170 W<br />
26 W<br />
· ausgezeichnetes räumliches Abbildungsvermögen<br />
durch saubere Impulse<br />
· ausgezeichnete Hochtonzeichnung<br />
· neutrale Klangfarben<br />
· bester Klang im Nahfeld<br />
· leichte Raumresonanzwechselwirkung<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 10/12<br />
Mittenwiedergabe 10,5/12<br />
Höhenwiedergabe 11/12<br />
Räumlichkeit 11/12<br />
Neutralität 10,5/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 10/12<br />
Dynamikverhalten 9,5/12<br />
Wiedergabequalität 72,5/82<br />
Ausstattung 7/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 8/9<br />
Gesamt<br />
87,5 von 100 Punkten<br />
Konstruktions/Materialaufwand + 5<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 92,5/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 67
Schwarzes Gold<br />
Auch wenn die Hi-Fi-Branche zunehmend digitaler wird, gibt es ein Medium, das<br />
sich seit jeher nicht verdrängen lässt. Die Schallplatte überlebte bisher jede Krise<br />
und erfährt wie in der Mode ein regelmäßiges Comeback. Wir zeigen den aktuellen<br />
Stand der Technik.<br />
VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />
D ie magnetische Schallaufzeichnung lau<br />
lässt sich bis auf<br />
das Jahr 1877 zurückverfolgen, in dem der Franzose<br />
Charles Cros seine Idee eines Phonographen vorstellte. Unabhängig<br />
davon entwickelte el<br />
te zur gleichen Zeit der Amerikaner<br />
Thomas Edison ebenfalls enfa<br />
einen Phonographen und<br />
stellte lte damit das erste Tonaufnahme- und Wiedergabegerät<br />
der Weltöffentlichkeit fent<br />
lic vor. Was einerseits einen<br />
enormen n Entwicklungsschritt in der Geschichte der<br />
Schallaufzeichnung aufz<br />
chnu<br />
n bedeutete, hatte seinerzeit<br />
aber<br />
auch einen entscheidenden Nachteil. Die<br />
Technik bot keinerlei Möglichkeit einer mechanischen<br />
chen<br />
Vervielfältigung. Um mehrere Tonträger<br />
zu erstellen, elll<br />
mussten die Musiker ihre<br />
Stücke<br />
immer wieder neu vortragen. Erst der<br />
deutsche Emil Berliner legte mit der Entwick-<br />
lung<br />
des<br />
Grammophons m den Grundstein der<br />
heutigen en mechanischen Schallaufzeichnung, in<br />
dem er runde Scheiben als Tonträger einsetzte.<br />
Der entscheidende Vorteil des heute verwende-<br />
ten Vinyls ist<br />
seine einfache Reproduzierbarkeit und<br />
eine<br />
damit verbundene enee<br />
kostengünstigere Herstellung.<br />
Die Qualität der Schallplattenwiedergabe l<br />
ist maßgeb-<br />
lich von<br />
der<br />
des Wiedergabegerätes, dem Plattenspieler,<br />
abhängig. Das Laufwerk sowie das dabei verwendete Tonabnehmersystem<br />
stem<br />
gehören en mit zu den wichtigsten Baugrup-<br />
pen.<br />
Sie<br />
sind entweder eder individuell zusammenstellbar oder,<br />
wie es unser Vergleichstest zeigt, bereits in kompletten<br />
Systemen en erhältlich. Unsere<br />
Testkandidaten verfügen alle<br />
über einen e Schwenktonarm narm<br />
mit passivem Drehgelenk,<br />
das es erlaubt, den Tonarm<br />
an jeder beliebigen Stelle der<br />
Platte zu positionieren. n. Dabei wird der Tonarm jedoch automatisch<br />
t in Richtung der innenliegenden Rillenflanke gedrückt,<br />
was zu abweichenden n Pegelverhältnissen zwischen<br />
den Kanälen führt. Aus<br />
diesem Grund verfügen unsere<br />
Plattenspieler er<br />
über eine Anti-Skating-Vorrichtung, die mit<br />
einem entsprechenden eche<br />
nden Gewicht eine Gegenkraft bildet.<br />
Als klanglich einflussreichstes Element<br />
dürfen wir jedoch das Tonabnehmersystem<br />
benennen, das bei unseren<br />
Testkandidaten bereits im<br />
Lieferumfang e mit enthalten ist. Es<br />
wandelt die Auslenkung der Rille<br />
in eine Spannung um, die nach<br />
der<br />
Verstärkung über die RIAA-<br />
Kennlinie angehört wird. Auch<br />
diesem Element der analogen<br />
Wiedergabekette haben wir uns<br />
in einem aktuellen Vergleichstest<br />
auf den Seiten 74–77 gewidmet.<br />
Welche Qualität man heutzutage<br />
im Preisbereich um 1000 Euro<br />
erwarten kann, zeigen uns<br />
unsere Testteilnehmer von<br />
Acoustic Solid, Clear Audio<br />
und Music Hall.<br />
68 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
ww.au<br />
t.at
Acoustic Solid Solid 111<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Acoustic Solid – Solid 111<br />
„Durchsichtig in Klang und Design“<br />
Ein Plattenspieler ist auch immer ein Designobjekt<br />
und hat sich dementsprechend oftmals<br />
der Wohnumgebung anzupassen.<br />
Was wäre da naheliegender als ein fast<br />
durchsichtiges Modell, wie es Acoustic Solid<br />
mit dem Solid 111 anbietet. Das Laufwerkschassis<br />
besteht aus einer 20-Millimeter<br />
(mm) starken Plexiglasplatte, die von<br />
drei Säulen mit einstellbarer Höhe getragen<br />
wird. Sämtliche Hardware des Laufwerks<br />
ist aus reinem Aluminium gefertigt<br />
und optional in einer edel anmutenden polierten<br />
Variante erhältlich. Zur akustischen<br />
Entkopplung ist der Solid 111 auf drei<br />
Spikes gelagert, die bei Bedarf auf die mitgelieferten<br />
Unterlegscheiben positioniert<br />
werden können. Bei einer hochwertigen<br />
Abstellfläche wird dies nicht nur aufgrund<br />
der akustischen Entkopplung dringend<br />
empfohlen. Der externe Antriebsmotor des<br />
Plattenspielers, der an der ausgefrästen<br />
Chassisstelle hinten links aufgestellt wird,<br />
bietet eine zusätzliche Besonderheit. Anstelle<br />
eines handelsüblichen Steckernetzteils<br />
liefert Acoustic Solid eine Mikrocontroller-Steuerung<br />
in Form eines handlichen<br />
Chromkästchens. Damit lässt sich das System<br />
An- und Abschalten, zwischen den<br />
Drehzahlen 33,33 und 45 Umdrehungen<br />
pro Minute (U/min) wechseln sowie eine<br />
exakte Geschwindigkeitsanpassung vornehmen.<br />
Je nach Betriebszustand wird<br />
dies mit einer farbigen LED signalisiert. Der<br />
hauchdünne Antriebsriemen wird mit dem<br />
Antriebsring des Motors und dem 30-mmstarken<br />
und massiv gefertigten Plattenteller<br />
verbunden. Der solide gestaltete Tonarm<br />
WTB 100 wird vom Hersteller Rega geliefert<br />
und das MM-Tonabnehmersystem<br />
kommt aus dem Hause des Phono-Spezialisten<br />
Grado. Auch hier ist die Tonarmhülse<br />
höhenverstellbar und mit weiteren Modellen<br />
wie etwa dem Acoustic Soild WTB211<br />
austauschbar. Vom Tonarm aus geht das<br />
festmontierte Audiokabel in Standardqualität<br />
ab. Dank der aufwendigen Motorisierung<br />
wusste der Solid 111 auch klanglich<br />
zu gefallen. Zwar bleibt auch hier noch<br />
Platz nach oben, der von Acoustic Solids<br />
Der Tonarm des Acoustic Solid ist ein WTB 100<br />
Model vom Hersteller Rega. Acoustic Solid<br />
setzt alternativ auch andere Modelle ein<br />
Spitzenmodellen eingenommen wird, dennoch<br />
überzeugte uns das <strong>Einstieg</strong>smodell<br />
mit angenehmer Durchsichtigkeit und<br />
Liebe zum Detail. Auf eine Eigenfärbung<br />
wurde hier bewusst verzichtet und vielmehr<br />
auf eine ausgeglichene Wiedergabe<br />
fast über den kompletten Frequenzbereich<br />
hingearbeitet. Wem das Preis-Leistungs-<br />
Konzept überzeugt aber dennoch etwas<br />
mehr aus dem Solid 111 heraus kitzeln will,<br />
dem sei ein höherwertigeres Abtastsystem<br />
empfohlen, das das System zusätzlich<br />
aufwerten kann.<br />
Am WTB 100 montierte Acoustic Solid ein MM-<br />
System von Grado. Auch hier bietet Acoustic<br />
Solid Alternativen an<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 69
Music Hall mmf-5.1<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Music Hall mmf-5.1<br />
„Vinyl auf zwei Ebenen“<br />
Firmengründer Roy Hall geht mit seinen<br />
Music Hall-Plattenspielern auf bereits gepflasterten<br />
Pfaden und greift dabei auf<br />
etablierte Produkte zurück. Mit einem<br />
langjährig erfahrenen Partner besteht eine<br />
Kooperation aus Entwickler und Ideengeber<br />
Hall sowie Materialzulieferer Pro-Ject.<br />
Dass es sich hierbei nicht einfach nur um<br />
eine Kopie bereits etablierter Produkte<br />
handelt, beweist Music Hall mit seiner<br />
mmf-Serie. Für diese Serie typisch, stapelt<br />
man auch bei unserem vorliegenden<br />
Testmodell weit nach oben und spendiert<br />
dem mmf-5.1 gleich zwei Ebenen zur<br />
akustischen Entkopplung. Größere Familienmitglieder<br />
bieten hier sogar noch mehr.<br />
Das Sandwichchassis wird von drei höhenverstellbaren<br />
Standfüßen zur akustischen<br />
Trittschallentkopplung getragen, was den<br />
Plattenspieler eine hohe Aufstellungsvielfalt<br />
zuschreibt. Unter dem Basischassis<br />
befindet sich der Antriebsmotor sowie ein<br />
Kippschalter für dessen Inbetriebnahme.<br />
Die akustische Entkopplung zwischen den<br />
beiden Platten wird mit sechs gummierten<br />
Füßen realisiert, die etwaige Schwingungsübertragungen<br />
wirkungsvoll unterbinden.<br />
Auf der oberen Plattform des Sandwich-<br />
Konstrukts befinden sich ein schwerer, aus<br />
Aluminiumguss gefertigter Plattenteller mit<br />
15 Millimeter Höhe sowie der Tonarm. Der<br />
Antrieb des Plattentellers erfolgt klassisch<br />
mittels eines Flachriemens, der mit dem<br />
Motor und einem Kunststoff-Subchassis<br />
verbunden ist. Die Entkopplung von Plattenteller<br />
und dem aufgelegten Vinyl übernimmt<br />
die beigelegte Filzmatte. Wer schon<br />
einmal einen Pro-Ject-Tonarm aus nächster<br />
Nähe gesehen hat, wird auch den des mmf-<br />
5.1 problemlos identifizieren können. Der<br />
Neuneinhalb-Zoll-Tonarm wird mit dem<br />
MM-Tonabnehmersystem G 1012 GX des<br />
britischen Herstellers Goldring ausgestattet,<br />
das weit entfernt der <strong>Einstieg</strong>sklasse<br />
spielt. In Kombination mit der mehrtägigen<br />
akustischen Entkopplung stellte sich das<br />
Komplettpaket während unseres Hörtests<br />
als sehr laufruhig und ausgeglichen heraus.<br />
Die tonale Balance zwischen kräftigen Bassimpulsen,<br />
einer durchsetzungsfähigen<br />
Mittendarstellung und nicht übertriebenen<br />
Der renomierte Tonarmhersteller Pro-Ject<br />
ist der Zulieferer für die Erstausrüstung des<br />
mmf-5.1<br />
Präsenzen gelang dem mmf-5.1 tadellos.<br />
Eine leichte Mittenbetonung verhalf einzelnen<br />
Instrumenten und Gesangsstimmen<br />
zu mehr Grundton und verlieh dem mmf-<br />
5.1 seinen eigenen warmen Charakter.<br />
Die Weitläufigkeit der akustischen Bühne<br />
gefiel uns sehr gut, dennoch erschien uns<br />
der Blick in die Tiefe als ausgeprägter. Nicht<br />
nur Konstruktion und klanglicher Eindruck<br />
beweisen, dass sich der mmf-5.1 weit entfernt<br />
der <strong>Einstieg</strong>sklasse aufhält und das<br />
sich mit marktbewährten Materialien und<br />
frischen Ideen ein sehr gutes Produkt entwerfen<br />
lässt.<br />
Ein Blick auf das MM-Tonabnehmersystem des<br />
britischen Herstellers Goldring, das zur Standardausstaung<br />
des Music Halls gehört<br />
70 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Clearaudio Concept MM<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Clearaudio Concept MM<br />
„Auspacken und spielen“<br />
Der Concept von Clearaudio ist ein „Easy<br />
to use“ – Plattenspieler. Für einen sicheren<br />
Stand steht dieser auf drei in der Höhe verstellbaren<br />
Spikes. Das Laufwerkschassis ist in<br />
einer resonanzoptimierten Leichtbauweise<br />
ausgeführt, die mit einem schwarz-matten<br />
und Aluminium - silbernem Design das Auge<br />
besticht. Eine Staubschutzabdeckung ist<br />
nicht vorhanden und kann somit nicht zu<br />
unerwünschten Resonanzen bei lauterem<br />
Musikgenuss führen. Der schwere, präzisionsgefräste<br />
Aluminiumplattenteller gibt<br />
dem Laufwerk mit seiner hohen Masse die<br />
nötige Laufruhe. Er ruht auf einer Achse mit<br />
einem polierten, gehärteten Stahllager in einer<br />
Bronzebuchse, das auf einem Teflonspiegel<br />
läuft. Seinen Antrieb erhält er über einen<br />
Riemen, der von einem schwingungsentkoppelten<br />
DC-Motor mit Gleitlager angetrieben<br />
wird. Serienmäßig ist an dem magnetisch<br />
gelagerten Tonarm, der eine Seltenheit ist<br />
und keine Reibungsverluste aufweist, ein<br />
MM-System installiert. Damit sind für die<br />
Wiedergabe der räumlichen Abbildung einer<br />
LP die besten Voraussetzung gegeben. Bei<br />
dem Model Concept sind alle Einstellungen<br />
des Abtastsystems und des Tonarmes vor<br />
Auslieferung vorgenommen wurden. Auflagekraft,<br />
Tonarmhöhe und Antiskatingkraft<br />
sind sehr gut gegen ein Verstellen durch eine<br />
kleine Schraube gesichert. Somit ist der Plattenspieler<br />
nach der Installation, die unmissverständlich<br />
in der Anleitung dokumentiert<br />
ist, einsatzbereit. Vor der ersten Inbetriebnahme<br />
ist mit der mitgelieferten Wasserwaagelibelle<br />
auf dem Plattenteller an mehreren<br />
Stellen eine waagerechte Aufstellung zu<br />
Eine Besonderheit ist der magnetisch gelagerte<br />
Tonarm am Clearaudio Concept MM. Er arbeitet<br />
ohne Reibungskräfte in der Aufhängung<br />
justieren, was über die höhenverstellbaren<br />
Spikes erfolgt. Dies ist wichtig, um die Abtastparameter<br />
ordnungsgemäß einzuhalten,<br />
denn das Antiskating – was physikalisch eine<br />
Seitenführungskraft darstellt – kann nur bei<br />
einem sich in Waage befindlichen Plattenspieler<br />
korrekt seine Aufgabe übernehmen.<br />
Bei Nichtbeachtung kann es zum Springen<br />
der Nadel in der Plattenrille oder zu Abbildungsfehlern<br />
in der räumlichen Wiedergabe<br />
kommen. Ein kleines Manko ist die fehlende<br />
Betriebsanzeige, denn ob sich der schwarze<br />
Teller mit der Filzauflage dreht, ist auf den<br />
ersten Blick nicht zu erkennen. Der Clearaudio<br />
Concept ist eines der wenigen Laufwerke<br />
am Markt, das neben den üblichen Umdrehungsgeschwindigkeiten<br />
auch eine schellacktypische<br />
Umdrehungszahl von 78 Umdrehungen<br />
pro Minute zur Verfügung stellt.<br />
Der einzige Punkt, der den Puristen dabei irritiert,<br />
ist das die heutigen Abtastsysteme für<br />
Schellackplatten nicht die beste Wahl sind.<br />
Das Laufwerk von Clearaudio vermittelt mit<br />
großer Präzision und einem ruhigen Lauf ein<br />
sehr detailliertes Klangbild. Das MM-System<br />
liefert ein kräftiges, druckvolles Signal mit<br />
einer guten Kanaltrennung zwischen den<br />
Kanälen von mehr als 20 dB.<br />
Der Clearaudio Concept MM ist wie hier abgebildet<br />
mit einem MM-Tonabnehmersystem<br />
ausgerüstet<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 71
Fazit<br />
Ziehen wir ein abschließendes Resümee<br />
der getesteten Schallplattenspieler, lässt<br />
sich festhalten, dass man bereits in der<br />
1 000 Euro-Klasse viel für sein Geld geboten<br />
bekommt. Darf es dann in ein paar Jahren<br />
etwas mehr sein, lassen sich die Komplettsysteme<br />
immer noch in ihre Einzelteile zerlegen<br />
und punktuell aufwerten. Ein neues<br />
Tonabnehmersystem kann bereits zu einem<br />
Aha-Erlebnis führen. Unser Testfeld überzeugt<br />
aber bereits in seiner Grundausstattung<br />
mit wohldurchdachten Konzepten und<br />
Konstruktionen. Bei der akustischen Entkopplung<br />
greifen alle drei Kandidaten auf<br />
eigene Konzepte zurück. Unser Testsieger,<br />
der Solid 111 von Acoustic Solid, lagert seinen<br />
Antriebsmotor etwa komplett aus, um<br />
unnötige Schwingungen auf Gehäuse und<br />
Tonabnehmersystem von vornherein zu unterbinden.<br />
Die Idee ist nicht neu, das Gerät<br />
wusste uns jedoch mit seinem ruhigen und<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
ausgeglichenen Lauf zu überzeugen. Besonders<br />
bei der Steuerung und dem ebenfalls<br />
ausgelagerten Steckernetzteil haben sich die<br />
Entwickler von Acoustic Solid etwas einfallen<br />
lassen. Dies unterstreicht die außergewöhnliche<br />
Optik und macht zudem Spaß beim<br />
Umschalten. In klanglicher Hinsicht bietet der<br />
Solid 111 mit seinem Grado-Tonabnehmer<br />
eine ebenso angenehme Neutralität. Fast<br />
auf Augenhöhe mit seinem Mitstreitern hat<br />
auch Music Hall mit dem mmf-5.1 einen ausgereiften<br />
Schallplattenspieler im Programm.<br />
Zur akustischen Entkopplung greift der mmf-<br />
5.1 auf das Sandwich-Prinzip zurück, was<br />
in diesem Fall aus zwei getrennten Lagen<br />
besteht. Wenn es noch mehr sein soll, hilft<br />
ein Blick in das weitere Produktportfolio des<br />
amerikanischen Herstellers. Aber bereits bei<br />
unserem Testmodel war die akustische Chassisentkopplung<br />
überzeugend und wurde mit<br />
Spikes auf der Bodenplatte und zwischen<br />
Testsieger<br />
den Chassis ergänzt. Das wirkliche Sahnehäubchen<br />
bietet Music Hall mit dem Goldring-Tonabnehmer,<br />
der im Klangtest sehr<br />
gut aufspielte. Auch Clearaudio konnte uns<br />
während des Testlaufs mit seinem sehr guten<br />
Concept überzeugen. Der Phono-Spezialist<br />
setzt vor allem auf Design und versucht mit<br />
Aussehen und einfacher Bedienbarkeit somit<br />
auch die jüngere Generation vom schwarzen<br />
Gold zu überzeugen. Nach nur kurzer Installationszeit<br />
ist der Plattenspieler einsatzbereit.<br />
Besonders der magnetisch gelagerte Tonarm<br />
wusste zu gefallen. Mit der Dreingabe<br />
der schellacktypischen Umdrehungszahl von<br />
78 U/min werden auch die Puristen bedient.<br />
Egal, für welchen der Schallplattenspieler<br />
man sich entscheidet, jedes der vorliegenden<br />
Testmodelle weiß durch ein individuelles<br />
Konzept zu überzeugen. In diesem Test gibt<br />
es keinen Verlierer. Plattenliebhaber werden<br />
an diesen Geräten Ihre Freude haben.<br />
Hersteller Acoustic Solid Music Hall Clearaudio<br />
Modell Solid 111 mmf-5.1 Concept MM<br />
Preis/Straßenpreis 1 080 Euro 800 Euro 1 100 Euro<br />
Maße B/H/T 450 × 190 × 340 mm 465 × 155 × 338 mm 420 × 140 × 350 mm<br />
Gewicht Gesamtsystem 13 kg 8,5 kg 7,5 kg<br />
Farben Alu Pur, Poliert schwarz schwarz-silber<br />
Anschlüsse Cinch-Ausgang mit fixiertem Kabel Cinch-Ausgang Cinch-Ausgang mit fixiertem Kabel<br />
Informationen www.acoustic-solid.de www.phonar.de www.clearaudio.de<br />
Garantie 2 Jahre 2 Jahre 2 Jahre<br />
Technischa Daten<br />
Schallplattenspieler<br />
Plattentellerhöhe 30 mm 15 mm 30 mm<br />
Laufwerkchassishöhe 20 mm 2 × 20 mm 30 mm<br />
Tonarm WTB 100 Pro-Ject-Tonarm Clearaudio-Tonarm<br />
Motor Synchron-Motor Antriebsmotor unter Basischassis Antriebsmotor unter Chassis<br />
Motor Intern/extern extern intern intern<br />
Steuerung Mikrokontroller gesteuertes Netzteil am Gerät am Gerät<br />
Antrieb Riemenantrieb in separaten Gehäuse Riemenantrieb Riemenantrieb<br />
Anti-Skating + + +<br />
Drehzahlbereich 33,33/45 RPM 33,33/45 RPM 33,33/45/78 RPM<br />
Konstruktionsprinzip resonanzoptimiertes Laufwerkchassis Sandwichchassis resonanzoptimiertes Laufwerkchassis<br />
Tonarmeinstellung sind selbst vorzunehmen sind selbst vorzunehmen komplett voreingestellt<br />
Tonabnehmerdaten nach Herstellerangabe<br />
Tonabnehmer Grado Black Goldring G 1210 GX Concept-MM<br />
MM/MC MM MM MM<br />
Frequenzgang 10 – 50 000 Hz 20 – 20 000 Hz (+/– 2 dB) 20 – 20 000 Hz<br />
Ausgangsspannung 4,0 mV 6,5 mV 3,3 mV<br />
Abschlussimpedanz 47 kOhm 47 kOhm 47 kOhm<br />
empfohlenes Auflagegewicht 1,5 g 1,5 – 2,5 g 1,9 – 2,5 g<br />
Kanaltrennung bei 1 Kilohertz >30 dB >25 dB >20 dB<br />
Nadelschliff elliptisch Gyger II elliptisch<br />
Eigengewicht 5,5 g 6,3 g 8 g<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· externer Antriebsmotor<br />
· externes Netzteil mit Steuermöglichkeiten<br />
· resonanzoptimiertes Sandwichchassis<br />
· Goldring Abtastsystem<br />
· magnetisch gelagerter Tonarm<br />
· einfache Installation<br />
· Umdrehungszahlen bis 78 U/min möglich<br />
· optionale Staubschutzabdeckung (129 Euro)<br />
Nachteile<br />
· Tonabnehmer könnte noch hochwertiger sein<br />
· keine Staubchutzabdeckung<br />
· der mmf-5.1 kommt „nur“ mit zwei Chassis daher<br />
· keine Staubchutzabdeckung<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Wiedergabequalität 52,5/60 50/60 49/60<br />
Ausstattung 18/20 19/20 18/20<br />
Benutzerfreundlichkeit 18,5/20 19/20 20/20<br />
Gesamt 89 von 100 Punkten 88 von 100 Punkten 87 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung Sehr gut Ausgezeichnet Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr Gut 89/100 Sehr gut 88/100 Sehr gut 87/100<br />
72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend,<br />
54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
NR. 3 MAI/JUNI 2011 www.audio-test.at<br />
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Entzerrt<br />
Phonovorverstärker, -preamp oder einfach nur Entzerrer, selten wurde einem Produkt<br />
mit so vielen Bezeichnungen vergleichsweise so wenig Beachtung geschenkt.<br />
Dabei würden wir einen Schallplattenspieler ohne passenden Phonovorverstärker gar<br />
nicht erst hören können.<br />
Wer schon einmal versucht hat,<br />
seinen Schallplattenspieler direkt<br />
mit einem herkömmlichen Cinch-Eingang<br />
seines Verstärkers zu verbinden, hat vermutlich<br />
nichts gehört. Selbst der teuerste<br />
Vertreter der <strong>High</strong>-<strong>End</strong>-Klasse wird dieses<br />
Problem nicht ohne weiteres lösen können.<br />
Grund dafür ist die zu niedrige Spannung,<br />
die das Tonabnehmersystem ausgibt<br />
und die zu hohe Erwartungshaltung<br />
des Cinch-Eingangs. Abhilfe schafft an<br />
dieser Stelle nur ein Phonovorverstärker,<br />
der zwischen dem Abspielgerät Plattenspieler<br />
und dem eigentlichen Verstärker<br />
geschaltet wird. Doch solch ein Phonovorverstärker<br />
kann auch noch mehr, weshalb<br />
er ebenso als Entzerrer bekannt ist.<br />
Wie jedes Speichermedium ist auch die<br />
Schallplatte in ihrer Aufnahmefähigkeit<br />
begrenzt. Tiefe Frequenzen benötigen<br />
zudem eine höhere Rillenauslenkung und<br />
VON JENS VOIGT UND TORSTEN PLESS<br />
verbrauchen daher zusätzlichen Platz. Um<br />
dann den begrenzten Datenraum sparsam<br />
zu nutzen, wird der Frequenzgang<br />
bereits vor der Schallplattenaufzeichnung<br />
verzerrt. Die höchsten Frequenzen<br />
bis 20 Kilohertz werden um bis zu 20<br />
Dezibel (dB) angehoben und die tiefen<br />
ab 20 Hertz um circa 20 dB abgesenkt.<br />
Für eine korrekte Wiedergabe wird der<br />
Frequenzgang wieder entzerrt. Damit<br />
dies systemübergreifend funktioniert,<br />
wurde eine Entzerrkennlinie entwickelt,<br />
die vom amerikanischen Verband der<br />
Musikindustrie RIAA (Recording Industry<br />
Association of America) festgelegt<br />
wurde. Diese RIAA-Kennlinie findet zur<br />
Entzerrung in den Phonovorverstärkern<br />
ihren Einsatz und ist das exakte Pendant<br />
zur Aufnahmeverzerrung.<br />
Vor dem Kauf eines Phonovorverstärkers<br />
sollte man jedoch auf die richtige Tonabnehmerunterstützung<br />
achten. Die am<br />
häufigsten verwendeten Systeme hören<br />
auf die Namen Moving Magnet (MM)<br />
und Moving Coil (MC). Beide wandeln<br />
die Auslenkung der Rille in eine Spannung<br />
um, die anschließend an den Phonovorverstärker<br />
weitergegeben wird; ihr<br />
Unterschied liegt jedoch im Detail: Beim<br />
MM-Prinzip ist ein Dauermagnet an der<br />
Plattennadel befestigt, dessen Magnetfeld<br />
eine Spule durchflutet. Beim MC-<br />
System ist die Spule hingegen direkt an<br />
der Nadel befestigt, die sich im Magnetfeld<br />
eines Dauermagneten bewegt. Beide<br />
Systeme liefern unterschiedliche und<br />
sehr geringe Ausgangsspannungen, die<br />
es zu verstärken gilt. Jedoch verträgt sich<br />
nicht jeder Phonovorverstärker mit beiden<br />
Systemen. Wir haben für unseren Test<br />
vier Allrounder herausgesucht, die beide<br />
Disziplinen beherrschen.<br />
74 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Acoustic Signature Tango MK2<br />
Der Phono-Preamp Tango MK2 von<br />
Acoustic Signature ist in einem schweren<br />
Aluminiumgehäuse untergebracht, das<br />
scheinbar aus einem Block gefräst wurde.<br />
Der Betriebszustand wird auf der Frontseite<br />
mit dem Leuchten einer blauen LED angezeigt.<br />
Um das Gerät in diesen Zustand zu<br />
versetzen, ist es notwendig das mitgelieferte<br />
Netzteil anzuschließen. Das Netzteil wird<br />
vom Hersteller eingekauft und liefert eine<br />
doppelte Wechselspannung. Diese wird im<br />
Tango MK2 via Brückengleichrichter mit<br />
zwei Spannungsreglern für eine symmetrische<br />
Betriebsspannung und eine Netzteil-<br />
Gesamtkapazität von 8400 Mikrofarad für<br />
die Versorgung der insgesamt sechs Operationsverstärker<br />
(OPV) aufbereitet.<br />
Etwas mehr als weitere 8000 Mikrofarad<br />
sorgen in unmittelbarer Nähe zu<br />
den OPVs für eine saubere und stabile<br />
Betriebsspannung mit hoher Stromlieferfähigkeit,<br />
ganz so, wie sie eine<br />
Batterie liefern kann. Das doppelseitige<br />
Platinenlayout ist die Grundlage<br />
für möglichst kurze Signalwege, die<br />
bei den geringen Signalspannungen,<br />
die die Abtastsysteme liefern, von<br />
klangbeeinflussender Wichtigkeit<br />
Die Vorderseite des Acoustic Signature zeigt<br />
sich sehr spartanisch mit nur einer blauen LED<br />
sind. Eng tolerierte Widerstände und<br />
Folienkondensatoren von WIMA unterstützen<br />
den hohen Anspruch, sodass der<br />
Hersteller mit der Ansage zu den geringstmöglichen<br />
Abweichungen von der RIAA-<br />
Entzerrungskurve erreichen will. Ein eingebauter<br />
Subsonicfilter beseitigt wirksam<br />
sehr tiefe Frequenzen, die nachgeschaltete<br />
Verstärker und Lautsprecher nur unnötig<br />
belasten. An den Stellen, wo Elektrolytkondensatoren<br />
den Signalweg treffen, fügt sich<br />
Bei einem Blick ins Innere, zeigt sich der mehrstufige Verstärkungsaufbau<br />
mit ausgewählten Bauteilen<br />
Die Rückseite dagegen ist mit reichlich Anpassungsmöglichkeiten<br />
bestückt<br />
parallel dazu ein Teil dieser Folienkondensatoren<br />
ein, um für eine bessere Impulsübertragung<br />
zu sorgen. Auf der Rückseite des<br />
Preamps sind neben den unsymmetrischen<br />
Ein- und Ausgängen sowie der Erdungsschraube<br />
auch sogenannten Dip-Schalter<br />
untergebracht. Im streng kanalgetrennten<br />
Design existieren diese Schalter für jeden<br />
Phonokanal. Sie dienen der korrekten Einstellung<br />
der „Eingangskapazität“<br />
bzw. des „Eingangswiderstandes“<br />
für die beiden Abtastsystemarten MC<br />
und MM. Das Handbuch klärt in seinen<br />
Ausführungen sehr detailliert über die<br />
möglichen Schaltungskombinationen<br />
auf, gleichzeitig sind die Änderungen<br />
auch hörbar. Der Umgang mit dem<br />
Gerät gestaltet sich sehr einfach und<br />
benutzerfreundlich es gibt nichts was<br />
man wirklich verkehrt machen kann.<br />
Im Hörtest konnte uns Der Tango<br />
MK2 mit MC und MM Systemen<br />
durchweg überzeugen.<br />
Clearaudio Symphono +<br />
Phonopreamp und Netzteil übereinandergestellt<br />
ergeben einen massiven Aluminiumblock<br />
Hochwertiger Schaltungsaufwand im Inneren, die Bezeichnung<br />
auf den OPVs wurde von Clearaudio entfernt<br />
Wir haben uns dazu entschieden, den<br />
Preamp Symphono + etwas näher zu<br />
beleuchten, da dieser noch vielfältig<br />
erweiterbar ist. Der Symphono + besteht<br />
aus zwei kleinen komplett aus<br />
Aluminium gefrästen Kästchen, von<br />
denen eines für die Spannungsversorgung<br />
und das zweite zur Phonoentzerrung<br />
zum Einsatz kommt. Auch<br />
wenn die beiden Geräte dazu designt<br />
scheinen, sie aufeinander zustellen, raten<br />
wir zu einer größeren räumlichen<br />
Trennung von Netztrafo und Phonoentzerrer.<br />
Zusätzlich bietet Clearaudio<br />
die Möglichkeit, ein Akkumodul zwischenzuschalten,<br />
wie das + im Namen verrät.<br />
Clearaudio verspricht damit eine nochmals<br />
gesteigerte Kanaltrennung sowie einen erhöhten<br />
Signal-zu-Rauschabstand. Zur akustischen<br />
Entkopplung steht der Symphono +<br />
auf vier gummierten Standfüßen, die den<br />
Phonovorverstärker weitestgehend schockresistent<br />
machen. Neben einem Cinch-Eingang<br />
bietet der Preamp die Wahl zwischen<br />
einem symmetrischen XLR- und einem unsymmetrischen<br />
Cinch-Ausgang. Beide Outputs<br />
laufen parallel eine Umschaltung ist<br />
somit nicht nötig. Zwei Schalter finden sich<br />
dann doch noch am Gerät. An der Unterseite<br />
des Gehäuses. Die beiden Wahlschalter zur<br />
An Anschlüssen mangelt es hier nicht. Das<br />
externe Netzteil sorgt für sauberen Klang<br />
MM-/MC-Tonabnehmeranpassung für<br />
den linken und rechten Kanal sind eingelassen,<br />
sodass ein versehentliches<br />
Umschalten nicht möglich ist. Die<br />
Phonoplatine zeugt von hoher Qualität,<br />
die beiden Kanäle sind komplett<br />
identisch aufgebaut und jeder von<br />
ihnen wurde mit jeweils sechs Operationsverstärkern<br />
ausgestattet. Letztere<br />
wurden hingegen komplett unkenntlich<br />
gemacht. Dennoch hat Clearaudio<br />
bei der Qualität der verwendeten<br />
Materialien keinen Fehlgriff gemacht.<br />
Um auf zusätzliche Kondensatoren im<br />
Signalverlauf zu verzichten, wird die eingehende<br />
Gleichspannung noch einmal von zwei<br />
der ICs stabilisiert. Ein Phonovorverstärker<br />
ist immer vom Klang der vorangegangenen<br />
Komponenten abhängig und verrichtet gute<br />
Arbeit, wenn er diesen originalgetreu wiedergibt.<br />
Was die räumliche Darstellung des<br />
Symphono + betrifft, bleiben kaum mehr<br />
Wünsche offen, denn sowohl seine Tiefendarstellung<br />
als auch die Stereobreite wurden<br />
sehr gut präsentiert. Die Bassimpulse waren<br />
für unseren Geschmack etwas straff und der<br />
Klang wirkt ein wenig hell. Ein wenig mehr<br />
Ausgewogenheit würde dem Symphono +<br />
noch besser stehen. Dennoch hörten wir unsere<br />
Tonabnehmersysteme und Schallplatten,<br />
wie wir sie kannten.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 75
Sutherland PH3D<br />
Wer beim Phonovorverstärker Sutherland<br />
PH3D an eine kleine Kiste denkt, die komfortabel<br />
neben den Schallplattenspieler<br />
gestellt werden kann, hat weit gefehlt. Der<br />
PH3D hat die typische 19-Zoll-Rack-Größe<br />
mit einer Höheneinheit und gehört deshalb<br />
direkt ins Hi-Fi-Rack hinein. Sein Aussehen<br />
kommt im schlichten schwarzen Stahlblechgehäuse<br />
daher. Die Rückseite ist besetzt mit<br />
einem Cincheingang für den Plattenspieler,<br />
einen Ausgang zur direkten Verbindung mit<br />
einem passenden Verstärker sowie einer<br />
Masseschraube. Auch die Gerätevorderseite<br />
zeigt sich mit einem Kippschalter und dazugehöriger<br />
LED recht unspektakulär. Eine<br />
Netzbuchse sucht man vergebens. Ein Blick<br />
in sein Innerstes offenbart des Rätsels<br />
Lösung. Sauber von der Phonoplatine<br />
getrennt befinden sich gleich sechszehn<br />
Monobatteriezellen der Baugröße<br />
D, die jedes weitere Netzteil überflüssig<br />
machen. Wer nun befürchtet<br />
ständig die Batterien wechseln zu<br />
müssen und für eine umwelt- und<br />
sachgerechte <strong>End</strong>sorgung immer den<br />
nächsten Elektronikmarkt aufsuchen<br />
zu müssen, darf beruhigt werden.<br />
Sutherland gibt eine Betriebsdauer<br />
von ungefähr 1 200 Stunden an, ein<br />
ordentlicher Zeitraum also um die<br />
Eine aufgeräumte Vorderseite mit Betriebsschalter<br />
und roter LED, das wird hier geboten<br />
Plattensammlung komplett durchzuhören.<br />
Einen Batteriewechsel zeigt eine dann erlöschende<br />
LED an. Strikt mittels einer eigenen<br />
Kammer abgetrennt befindet sich auf der<br />
gegenüberliegenden Gehäuseseite die eigentliche<br />
Phonoplatine. Die beiden Kanäle<br />
sind symmetrisch und komplett identisch<br />
aufgebaut, die integrierten Schaltkreise<br />
sind keine geringeren als Burr-Browns<br />
Das Innere offenbart das Schaltungskonzept mit der ausgesuchten<br />
Bauteilbestückung samt Batteriespeisung<br />
Das Anschlussfeld auf der Rückseite bietet das,<br />
was vorrangig benötigt wird<br />
OPA134PA. Diese Operationsversträker<br />
sind bekannt dafür, besonders rauscharm<br />
zu. Dank des leicht zu entnehmenden Gehäusedeckels<br />
ist auch der Zugriff auf die<br />
Steckbrücken mit Verstärkungs- und Eingangsimpedanzanpassung<br />
gegeben. Der<br />
Phonovorverstärker ist sowohl für MC- als<br />
auch MM-Tonabnehmersysteme ausgelegt.<br />
Im Hörtest stellte sich der Sutherland PH3D<br />
als ehrlich analytisch dar, ohne Schallplatten<br />
und Abtastsystem klanglich<br />
zu verbiegen. Vielmehr deckt der<br />
Preamp Probleme im vorangestellten<br />
Teil der Signalkette auf, anstatt sie<br />
zu verdecken. Eine Eigenschaft, die<br />
man nicht jedem Gerät dieser Preisklasse<br />
zusprechen kann. Auch in der<br />
räumlichen Darstellung überzeugte<br />
uns der PH3D und ließ eine gute Lokalisation<br />
in der Bühnenbreite und<br />
Tiefenstaffelung zu. Das batteriegeladene<br />
Konzept konnte klanglich<br />
vollends überzeugen.<br />
B.M.C. Audio MCCI Phonopreamp<br />
Der typisch dominate Netzschalter in der Mitte<br />
prägt das Design der Vorderseite<br />
Der technische Aufwand im Inneren ist bemerkenswert, die<br />
klanglichen Fähigkeiten ebenfalls<br />
Die Besonderheiten des B.M.C Audio<br />
MCCI Phonopreamps ergeben eine<br />
lange Liste. Das Wichtigste zuerst: Dieser<br />
Vorverstärker ist nur für den Betrieb<br />
mit MC-Systemen ausgelegt. Der Tonabnehmer<br />
wird auch nur symmetrisch<br />
via XLR-Anschluss verbunden, denn<br />
er ist Teil der gegenkopplungsfreien,<br />
sehr aufwendig gestalteten, extrem<br />
rauscharmen Schaltung. Hier wird das<br />
Ausgangssignal des MC-Systems in<br />
einer Strom-zu-Spannungswandlung,<br />
„Current Injection“ genannt, sehr<br />
breitbandig, dynamisch und verzerrungsarm<br />
aufbereitet. Dabei helfen 10 Transistoren,<br />
die parallel und nicht nacheinander<br />
arbeiten, um in der Verstärkung das statische<br />
Rauschen auf geringstem Niveau zu<br />
halten. Dies erfolgt durchweg symmetrisch<br />
bis zum Ausgang des Preamps. Denn auch<br />
die symmetrische Betriebsspannung vom<br />
audiophil optimierten Schaltnetzteil, mit eigenem<br />
abgeschirmten Gehäuseteil und HF-<br />
Filterung unterstützt den besten Klang. Alle<br />
Rückwirkungen aus den Verstärkerschaltungen<br />
verteilen sich somit gleichmäßiger<br />
auf die Betriebsspannungen. Eine weitere<br />
Besonderheit ist das eigene Schaltungskonzept,<br />
das bei B.M.C. Audio auch an anderer<br />
Stelle eingesetzt wird. Dabei handelt es sich<br />
Die Rückseite verrät wie es im Inneren weitergeht,<br />
ein modulares Konzept<br />
um ein LEF (Load Effect Free) Single-<br />
<strong>End</strong>ed Class-A- Schaltungsdesign, das<br />
sich dadurch auszeichnet, dass der den<br />
Ausgang des Preamps treibende Transistor<br />
seinen optimalen Kennlinienbereich<br />
nicht verlässt und keine typischen<br />
Transistorverzerrungen im Grenzlastbereich<br />
entstehen. Auch hier wird der<br />
Effekt durch die symmetrische Schaltung<br />
unterstützt. Dies erfolgt alles<br />
auf vergoldeten 4-Layer-Platinen für<br />
kürzeste Signalwege, die mit induktionsfreien<br />
Polystyren Kondensatoren<br />
und eng tolerierten Metallfilmwiderstände<br />
neben zahlreichen der rauschärmsten<br />
Transistoren bestückt sind. Die eigentliche<br />
RIAA-Entzerrung wird zweistufig und<br />
somit fast passiv vorgenommen. Die bessere<br />
Neumann Entzerrung ist genauso schaltbar<br />
wie ein zusätzlicher Subsonicfilter. Zusätzlich<br />
sind drei verschiedene Verstärkungen<br />
einstellbar, wenn die automatische Verstärkungsanpassung<br />
nicht ausreicht. Durch<br />
das aufwendig optimierte Schaltnetzteil<br />
ergibt sich eine verbesserte Abbildung der<br />
räumlichen Klangdimensionen mit mehr<br />
„Ruhe“ im Klangbild. Der Effekt: Dynamiksprünge<br />
werden lebendiger ausgeführt,<br />
mit tiefreichendem Bass und kristallklaren<br />
Höhen, wobei der Mittenbereich<br />
absolut sauber bleibt.<br />
76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Fazit<br />
Die Qualität der hier getesteten Phono-Preamps<br />
ist durchweg sehr hoch. So ist es nicht<br />
verwunderlich, dass sich die klanglichen Qualitäten<br />
sehr gleichen und es nur einen wirklichen<br />
Ruck nach vorn gab – allerdings auch bei dem<br />
mit Abstand terersten Gerät im Testfeld. Dieser<br />
kommt von B.M.C. Audio. Durch seinen gehobenen<br />
Schaltungsaufwand hebt er sich von<br />
seinen Testkollegen ab. Seine klanglich ausgeglichenen<br />
und in der räumlichen Darstellung<br />
sehr überzeugenden Fähigkeiten veranlassten<br />
uns, ihm zusammen mit der gebotenen Benutzerfreundlichkeit<br />
und seinen Ausstattungsmerkmalen<br />
das Prädikat „ausgezeichnet“ zu<br />
verleihen. Auf dem zweiten Platz konnte sich<br />
der Acoustic Signature mit einem sehr guten<br />
Ergebnis eingruppieren. In puncto Ausstattung<br />
und Benutzerfreundlichkeit bot er von allen<br />
Mitbewerbern die höchste Flexibilität in der<br />
Bedienung, zusammen mit unbestechlichen<br />
klanglichen Eigenschaften. Dem ambitionierten<br />
Vinylfan, der möglicherweise mehrere Plattenspieler<br />
oder Abtastsysteme nutzt, stehen mit<br />
diesem Preamp sehr schnelle Anpassungsoptionen<br />
zur Verfügung, denn alle Einstellungen<br />
lassen sich von Außen vornehmen. Ihm im<br />
Klang ein wenig überlegen ist der Sutherland.<br />
Er vermittelt ein noch ruhigeres Klangbild. Wir<br />
vermuten die Ursache im Batteriebetrieb der<br />
Spannungsversorgung. In Ausstattung und Benutzerfreundlichkeit<br />
steht er etwas nach, weil<br />
sein Gehäusedeckel geöffnet werden muss, um<br />
Anpassungen an ein anderes System vorzunehmen.<br />
Doch er bietet noch mehr Optionen als<br />
der Clearaudio, der ihm im Klang zwar kaum<br />
nachsteht, doch zum Teil immer einen Hauch<br />
heller klingt als die anderen Teilnehmer im Testfeld.<br />
Es soll nicht so erscheinen, als wäre er im<br />
Klang weniger vorteilhaft bei den die anderen<br />
Bewerbern, der Klang ist reine Geschmacksfrage.<br />
Doch im Bereich der Ausstattung ist er<br />
mit einer reinen MM/MC-Umschaltung weniger<br />
anpassungsfreudig als die anderen Kandidaten.<br />
Dafür kann er mit einem aufwendigeren externen<br />
Netzteil aufwarten und seine zusätzlichen<br />
XLR-symmetrischen Ausgänge sind für den<br />
wissenden Anwender in mancher Situation<br />
eine Bereicherung.<br />
Zum Einsatz kamen für die Tests MC-Systeme<br />
von: Denon DL103R, Benz Micro Gold und<br />
ein einfacher MM-Vertreter vom Typ Ortofon<br />
Super OM 10.<br />
<br />
<br />
MM-System<br />
Nadel<br />
Magnetpole<br />
<br />
Spule<br />
Die beiden Grafiken zeigen die Funktionsprinzipien<br />
von einem MM-System (links) und einem<br />
MC-System (rechts)<br />
<br />
MC-System<br />
<br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller B.M.C. Audio Acoustic Signature Sutherland Clearaudio<br />
Modell Phono MCCI tango MK2 Ph3D Symphono plus<br />
Preis 1 998 Euro 1 000 Euro 1 000 Euro 1 350 Euro<br />
Maße B/H/T 435 × 91 × 320 mm 50 × 160 × 160 mm 430× 60 × 300 mm 182 × 56 × 145 mm<br />
Gewicht 8 kg 2 kg 4,2 kg 2,6 kg (Preamp u. Netzteil zusammen)<br />
Informationen www.bmc-audio.de www.tad-audiovertrieb.de www.axxis-europe.de www.clearaudio.de<br />
Anschlüsse<br />
XLRsymmetrisch<br />
Cinch<br />
unsymmetrisch<br />
XLRsymmetrisch<br />
Phonoeingänge 1 – – 1 – 1 – 1<br />
Audioausgänge 1 1 – 1 – 1 1 1<br />
Features/(+) für ja, (–) für nein<br />
Phonopreamp<br />
Arbeitet mit MM-System – + + +<br />
Arbeitet mit MC-System + + + +<br />
Umschaltbarer Abschlußwiderstand – + + –<br />
Umschaltbare Eingangskapazität – + – –<br />
Umschaltbare Verstärkung + – – –<br />
Schaltbare Neumann- Entzerrungskennlinie + – – –<br />
Schaltbares Subsonicfilter 10 Hz – 6 dB – – –<br />
Netzteil integriert + – – –<br />
Netzteil extern/ Steckernetzteil –/– –/+ +(optional)/– +/–<br />
Leistungsaufnahme in Watt 12 W 2,7 W nicht messbar 6 W<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Cinch<br />
unsymmetrisch<br />
XLRsymmetrisch<br />
Cinch<br />
unsymmetrisch<br />
XLRsymmetrisch<br />
Cinch<br />
unsymmetrisch<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
· ausgezeichnete klangliche und<br />
räumliche Abbildungseigenschaften<br />
· Schaltungstechnologie macht<br />
Verstärkungsanpassungen unnötig<br />
· schaltbare Neumannkennlinie<br />
· kein MM-Betrieb vorgesehen<br />
· nur symmetrischer MC-Systemanschluss<br />
· klanglich sehr ausgeglichen ohne<br />
Überbetonungen<br />
· sehr gute räumliche Aufgliederung<br />
des Klangbildes<br />
· externe Umschaltmöglichkeiten für<br />
die Anpassungen<br />
· das Klangbild profi tiert von der Ruhe<br />
im Hintergrund, aufgrund der<br />
Batteriespeisung<br />
· keinerlei negative Klangeigenschaften<br />
· ganz neu ist ein optionales Netzteil<br />
· kein Netzschalter · für Systemanpassungen muss das<br />
Gerät geöffnet werden<br />
· leicht helles, sehr klares Klangbild<br />
mit straffen Bässen<br />
· sehr gute räumliche Aufbereitung<br />
des Tonabnehmersignales<br />
· optional ist das Accu-Plus-Netzteil<br />
erhältlich<br />
· keine weiteren Systemanpassungen<br />
Bewertung<br />
Wiedergabequalität 54/60 50/60 50,5/60 50/60<br />
Benutzerfreundlichkeit 19/20 20/20 19/20 18/20<br />
Ausstattung/Verarbeitung 18/20 19/20 18,5/20 17/20<br />
Gesamt 91 von 100 Punkten 89 von 100 Punkten 88 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Sehr gut Gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 91/100 Sehr gut 89/100 Sehr gut 88/100 Sehr gut 85/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 77
B.M.C. Audio AMP C1<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Klang & Leistung pur<br />
B.M.C. Audio ist ein Aushängeschild für das gebündelte Know-how von drei Herren,<br />
die sich in der Hi-Fi und <strong>High</strong> <strong>End</strong> Szene schon seit Jahren einen guten Ruf erworben<br />
haben. Zahlreiche Detailinnovationen gingen von ihnen aus. Ein Ergebnis dieser ist<br />
der AMP C1.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Alle Innovationen aus dem Hause<br />
B.M.C. Audio hier aufzuzählen, würde<br />
den Rahmen dieses Artikels sprengen.<br />
Viel wichtiger ist Ihr neues Konzept, das<br />
auf Spitzentechnologie in Modulbauweise<br />
beruht. Dabei machen die Herren kein Geheimnis<br />
daraus, wo sie fertigen lassen. Denn<br />
zur Philosophie gehört es, Spezifikationen<br />
für die Fertigung vorzugeben und hochwertige<br />
Bauteile zu verwenden, denn diese<br />
kommen heute zum größten Teil in Spitzenqualität<br />
aus Fernost. Die Gründe dieser Herangehensweise<br />
sind die Kostenersparnis,<br />
die auch an den <strong>End</strong>verbraucher weitergegeben<br />
wird und die maschinell auf dem<br />
höchsten Stand der Technik machbare Fertigung.<br />
Es ist branchenintern längst bekannt,<br />
wo die modernsten Fertigungsanlagen der<br />
Welt zu finden sind.<br />
Der Vollverstärker AMP C1 ist ein Teil einer<br />
ganzen Signalkette, die B.M.C. Audio<br />
erfolgreich am Markt platziert hat. Es ist<br />
ein gewichtiges Gerät mit einer tadellosen<br />
äußeren wie inneren Verarbeitung. Die eloxierte,<br />
gerippte Aluminiumoberfläche des<br />
AMP C1 agiert auch als passiver Kühlkörper,<br />
obwohl im Inneren noch ein sehr leiser<br />
Lüfter arbeitet. Die Rückseite bietet XLR-<br />
und Cinch-Anschlüsse, für die Lautsprecher<br />
gibt es die bekannten WBT-Terminals. Das<br />
imposante Erscheinungsbild ziert eine 1,5<br />
Zentimeter starke Frontplatte. Auf dieser<br />
sind neben dem schon bekannten großen<br />
runden, drehbaren Netzschalter eine noch<br />
größere Anzeige, die Auskunft über den gewählten<br />
Eingang und den Pegel gibt. Dazu<br />
korrespondierend hat der Hersteller zwei<br />
Drehspulinstrumente untergebracht. Hinzu<br />
kommt der große und griffige Lautstärkesteller,<br />
der mit einem gewichteten Drehmoment<br />
eine der wichtigsten Eigenheiten steuert,<br />
ein Digital Intelligent Gain Management<br />
(DIGM). Das direkte Eingangssignal wird<br />
nicht wie üblich an einem Potenziometer<br />
in der Spannung geteilt, sondern der Verstärkungsfaktor<br />
der <strong>End</strong>stufe wird in 1 dB-<br />
Schritten an den gewünschten Level für<br />
die Lautsprecher angepasst. Das Ziel: durch<br />
weniger dauerhaft hohe Verstärkung die<br />
Anfälligkeit für Verzerrung und Grundrauschen<br />
zu minimieren. Dies geschieht alles<br />
unter Nutzung des eigentlichen Eingangssignals<br />
über einen niederohmigen Stromeingang<br />
(Current Injection). Im Unterschied<br />
zu anderen Verstärkerschaltungen, die das<br />
Eingangssignal über verschiedene Arten der<br />
Spannungsverstärkung „spiegeln“, wird hier<br />
das Eingangssignal genutzt. Lastwirkungs-<br />
Das Gehäuse besticht nicht nur durch sein ausergewöhnliches Design, sondern ist mit seinen Kühlrippen<br />
auch noch funktional. Das Terminal bietet ausreichend analoge Anschlussmöglichkeiten<br />
78 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Das Verzerrungsproduktverhältnis nimmt in<br />
diesem Pegelbereich keinen hörbaren Einfluss<br />
Ausstattung<br />
Das Innere des C1 wird bestimmt von dem 2 kW Ringerntransformator, der von einer Armada echter<br />
stromsymmetrischer Siebkondensatoren umringt ist. Der Aufbau ist konsequent symmetrisch<br />
frei oder Load Effect Free (LEF), wird das Signal<br />
nun in den getrennten Spannungs- und<br />
Stromausgangschaltungen der <strong>End</strong>stufe für<br />
den Lautsprecher angepasst. Wichtig ist<br />
dabei zu wissen, dass der klangwirksame<br />
Schaltungsteil nicht die Ausgangslast antreibt<br />
und damit den optimalen Kennlinienbereich<br />
der Transistoren nicht verlässt, wodurch<br />
hier deutlich weniger Verzerrungen<br />
entstehen. Schwierige Lautsprecher haben<br />
damit kaum eine Chance, auf die <strong>End</strong>stufe<br />
rückzuwirken. B.M.C. Audio bezeichnet dies<br />
als Single-<strong>End</strong>ed-Class-A-Betrieb mit hoher<br />
Verzerrungsfreiheit und Ausgangsleistung<br />
im Vergleich zu reinem Class-A-Betrieb.<br />
Dazu wird an keiner Stelle eine Gegenkopplung<br />
zur Hilfe genommen, weil diese<br />
in dem Schaltungskonzept unnötig ist. Ein<br />
Blick auf die von uns erfassten Messwerte<br />
unterstützt die Angaben des Herstellers.<br />
Der gesamte Aufwand wird genährt von<br />
einer ausgeregelten Netzteiltechnologie,<br />
die sich als Kraftzentrale einen 2000-Watt-<br />
Ringkerntransformator leistet. Unterstützt<br />
wird es dabei von einer Armada schnell<br />
ladender Siebkondensatoren, welche eine<br />
hohe Symmetrie in der Ladungsabgabe für<br />
beide Polungen bereitstellen. Diese Typen<br />
finden übrigens auch in allen Bereichen des<br />
Schaltungsdesigns ihren Einsatz. Der erste<br />
Eindruck in unserem Hörraum zeigte eine<br />
enorme Ausgeglichenheit im Klangbild,<br />
ohne hektisch aggressiv zu klingen, sollte<br />
die Abhörlautstärke einmal steigen. Wenn<br />
sich der Bass dynamisch entladen will, dann<br />
liefert der C1 ab, bis der Lautsprecher mit<br />
Verzerrungen nachgibt. Das spricht für Leistung<br />
satt, die aber auch sehr feinfühlig<br />
eingesetzt wird, wie unsere Testmusiken es<br />
mit hohem Detailgehalt zu Gehör brachten.<br />
Die hervorragende Trennung zwischen den<br />
Stereokanälen lässt eine üppige Breite und<br />
Tiefe der akustischen Bühne entstehen, die<br />
sehr klar, plastisch und definiert wirkt. Mit<br />
feingliedrigen Streichern und nicht scharf<br />
klingenden Bläsern begeisterte uns die<br />
Wiedergabe der Wagner Ouvertüre „Der<br />
Fliegende Holländer“. Der AMP C1 verändert<br />
keine Klangfarben, sondern bleibt stets<br />
sauber ohne aufgesetzte Euphorie. Das<br />
macht ihn universell, denn egal ob Gesang,<br />
feinfühlige Soloinstrumente oder komplexe<br />
Arrangements, sie klingen nicht zu hell oder<br />
abgedunkelt. In der Verbindung mit nahezu<br />
jedem vernünftigen Lautsprecher ergibt sich<br />
eine wirklich empfehlenswerte Anlage.<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
B.M.C. Audio<br />
AMP C1<br />
3998 Euro<br />
435 × 450 × 150 mm<br />
40 kg<br />
www. bmc-audio.de<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Eingänge – – 3 2 –<br />
Kopfhörer<br />
Ausgänge – – – – –<br />
sonstige Anschlüsse<br />
WBT-Lautsprecheranschlüsse<br />
Messdaten –20 dB vor Vollaussteuerung<br />
Signal-Rauschabstand<br />
87 dB<br />
(SNR)<br />
Dynamik<br />
79 dB<br />
nach AES 17<br />
Übersprechen<br />
–99 dB<br />
bei 10 kHz<br />
THD+N 0,013 %<br />
THD+N Pegel<br />
–84 dBV<br />
DFD (IMD)-Distortion<br />
–86 dB<br />
(IEC60118/<br />
IEC60268)<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
0,044 dB<br />
Leistung (1 kHz<br />
179 W<br />
Sinus@ 1 % THD)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· sauberer unbeeinfl usster Klang auch im<br />
Grenzlastbereich ohne Schärfen und Härten<br />
· die räumliche Abbildung erleidet keinerlei<br />
Einschränkungen<br />
· große Leistungsausbeute für anspruchsvolle<br />
Lautsprecher<br />
Nachteile<br />
· etwas hohe Erwärmung<br />
· 114 W Leistungsaufnahme im Leerlauf<br />
Die harmonischen Verzerrungen nehmen mit<br />
den höchsten Frequenzen ohne Hörbarkeit zu<br />
Der Frequenzverlauf ist sehr weitläufig und<br />
fällt nur unhörbar ab<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 18/20<br />
Neutralität 7,5/8<br />
Dynamik 7,5/8<br />
Basswiedergabe 7/8<br />
Mittenwiedergabe 7,5/8<br />
Höhenwiedergabe 7/8<br />
Wiedergabequalität<br />
54,5/60<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
19/20<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
17,5/20<br />
Gesamt<br />
91 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 91/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 79
AVM M3<br />
AUSGABE 3.2011<br />
AVM M3<br />
Monoblockkraftwerk<br />
Wer braucht Monoblockendstufen? Stereo- und Heimkinoenthusiasten mit einem<br />
Sinn für höchste Kanaltrennung, Kraftreserven für sauberen Klang und dem Wunsch<br />
nach Individualität. Die M3 von AVM musste sich dazu bei uns bewähren.<br />
JENS VOIGT<br />
Das Prinzip der Monoblockendstufen ist<br />
einfach und bringt Vorteile mit sich.<br />
Jede <strong>End</strong>stufe verstärkt nur einen Kanal<br />
einer Übertragungskette und verlangt trotzdem<br />
einen vergleichbaren konstruktiven<br />
Aufwand wie ein Vollverstärker in Bezug<br />
auf das Netzteil, Verstärkerschaltung und<br />
Chassisstabilität. Dadurch kann sich das<br />
Klangbild frei entfalten ohne das der Nutzer<br />
Rückwirkungen auf den benachbarten<br />
Stereo- oder Surroundkanal befürchten<br />
muss. Schließlich entfallen induktive und<br />
kapazitive Kopplungen komplett. Beste<br />
Voraussetzungen also zur optimalen Abbildung<br />
der akustischen Bühne. Die Nachteile<br />
ergeben sich aus den Geräten, die davor und<br />
dahinter geschaltet werden. Davor geschaltet<br />
werden idealweise Vorverstärker, so wie wir<br />
sie in Audio Test März/April getestet haben.<br />
Diese bestimmen maßgeblich den Klang, genauso<br />
wie der angeschlossene Lautsprecher<br />
hinter der <strong>End</strong>stufe. Der Vorverstärker ist<br />
notwendig, um Signalquellen auswählenund<br />
die Lautstärke regeln zu können. Alternativ<br />
kann dies auch eine Surround-Vorstufe<br />
sein, um ein <strong>High</strong> <strong>End</strong> Heimkinosystem mit<br />
großen Standlautsprechern für alle Übertragungskanäle<br />
zu schaffen. Idealerweise wird<br />
der Monoblock in unmittelbarer Nähe zum<br />
Lautsprecher aufgebaut, um die Vorteile des<br />
hohen Dämpfungsfaktors nicht durch zu lange<br />
Leitungen zu verlieren. Dabei erlangt die<br />
Anbindung an den Vorverstärker größere Bedeutung.<br />
Denn eine Cinchverbindung sollte<br />
selbst mit den besten Kabeln nicht über 2<br />
Meter (m) lang sein, weil bei geringen Lautstärken<br />
die Signalspannungen sehr gering<br />
und anfällig für Störungen sind. Eine XLRsymmetrische-Verbindung<br />
ist dann die beste<br />
Wahl. Die M3 <strong>End</strong>stufen von AVM bieten<br />
beide Anschlussarten, genauso wie der hauseigene<br />
Vorverstärker V3. In dem massiven,<br />
sauber gefertigten und gebürsteten Aluminiumgehäuse<br />
der M3 steckt in einem abgetrennten<br />
Teil das potente Netzteil mit einem<br />
leistungsstarken, vergossenen Ringkerntrafo<br />
mit einer Leistungsfähigkeit von 500 VA<br />
(Volt Ampere, umgangssprachlich auch mit<br />
Watt gleichgesetzt, deutet genauer auf die<br />
Leistungsfähigkeit an einer angeschlossenen<br />
sich ändernden ohmschen Last hin) für die<br />
Class A/B <strong>End</strong>stufe mit Feldeffekttransistoren<br />
SFP 9640 und IRF 640 und einem kleinen<br />
Ringkerntrafo mit 30 VA für die Treiberstufenschaltung.<br />
Die <strong>End</strong>stufe wird mit sechs<br />
Mal 10 000 Mikrofarad und damit mit schnell<br />
ladenden ROE Siebkondensatoren gepuffert,<br />
für die Treiberstufe stehen eigene 10 000 Mikrofarad<br />
zu Verfügung. Das Platinenlayout<br />
ist auf kurze Wege für schnelles Ansprechverhalten<br />
und zum Teil mit doppelt dicker<br />
Kupferschicht für geringe Widerstände/hohe<br />
Ströme und damit optimalen Dämpfungs-<br />
Die Rückansicht bietet alle Anschlüsse die eine Monoblockendstufe benötigt. Interessant ist der<br />
Regler Tonal Balance ganz links neben dem XLR-Anschluss. Er dient der Oberwellensteuerung<br />
Bilder: Auerbach Verlag, AVM<br />
80 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Die Neutralstellung der Oberwellenregelung<br />
zeigt schon harmonischen Charakter an<br />
Ausstattung<br />
Strickt getrennt von der Verstärkerelektronik befinden auf der rechten Seite im Bild die beiden<br />
Netzteile. Sehr gut zu erkennen sind die Ladekondensatoren in unmittelbarer Nähe der MOSFETs<br />
faktor optimiert. In der Schaltung teilen sich:<br />
OPAs von Burr-Brown wie der 2134 und der<br />
134 einzelne Bereiche der Signalaufbereitung<br />
mit schnell schaltenden, rauscharmen<br />
bipolaren Transistoren in Class A-Schaltung<br />
zur Ansteuerung der MOS-FETs, mit den<br />
beliebten WIMA MKS Kondensatoren. Wir<br />
erlebten ein durchdachtes, effizientes Schaltungsdesign,<br />
das gleichzeitig gegen Überhitzung,<br />
Kurzschluss und Hochtönersterben<br />
durch übermäßige Ultraschallverstärkung<br />
schützt und einen konstanten Ruhestrom im<br />
Betriebstemperaturbereich erreicht.<br />
Die klangliche Varianz hängt sehr stark von<br />
der vorgeschalteten Vorstufe ab, doch es<br />
gibt eindeutig gleichbleibende klangliche Attribute.<br />
Dynamikkompressionen durch eine<br />
zu träge Leistungsbereitstellung erfolgen bei<br />
dieser 2 Ohm stabilen <strong>End</strong>stufe nicht. Der<br />
Bassbereich ist stets sauber kontrolliert, konturiert<br />
und in der Tiefe unkomprimiert. Dank<br />
des hohen Dämpfungsfaktors werden auch<br />
schwierige Lautsprecher mit deutlich schwankenden<br />
Impedanzverläufen gut in Zaum gehalten.<br />
Einen Betrag für die hohe Laufruhe<br />
scheinen auch die getrennten Netzteile zu leisten.<br />
Der Hochton und Mitteltonbereich hat<br />
eine leicht helle Abstimmung, die sich nicht<br />
negativ in den Vordergrund rückt. Wichtig<br />
ist hier, die dezente Änderbarkeit der harmonischen<br />
Oberwellenstruktur zu erwähnen. Im<br />
Einzelnen wird hier mit einem Regler an der<br />
M3 das harmonische Verzerrungsverhalten<br />
in der Eingangstufe voreingestellt zwischen<br />
einem ausgeglichenen (Stellung Bright) und<br />
einem betont K2 – lastigen Klangverhalten,<br />
als „Smooth“ bezeichnet. Da diese Regelung<br />
sauber ausgeführt ist, außer dem Regler, der<br />
bei seiner Betätigung kurzzeitig Artefakte im<br />
Klang erzeugt, ist das Ergebnis angenehm<br />
subtil. Die Stellung Bright versetzt die <strong>End</strong>stufe<br />
M3 in ein Verhalten, das als vorzüglich ausgeglichen<br />
in der klanglichen Wiedergabe zu<br />
bezeichnen ist. Die Absicht des Entwicklers,<br />
eine der Liveperformance ähnliche Plastizität<br />
und Ortung in der Wiedergabe zu erreichen,<br />
indem der erste geradzahlige Verzerrungsanteil<br />
subtil, aber der steigenden Lautstärke<br />
folgend mit ansteigt, ist gelungen. Der Anteil<br />
bleibt stets hintergründig, also weit deutlich<br />
unter dem vordergründigen Prozentbereich.<br />
Es lohnt sich, diesen Effekt mit verschieden<br />
Musiken anzuhören. Eine allgemeingültige<br />
Empfehlung wäre unseriös.<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
AVM<br />
Evolution M3NG<br />
2245 Euro<br />
250 × 95 × 380 mm<br />
12 kg<br />
www.avm-audio.com<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Eingänge – – 1 1 –<br />
Ausgänge – – – – –<br />
sonstige Anschlüsse<br />
2 WBT-Lautsprecherpaare, Trigger In<br />
Features<br />
Einstellung<br />
Klangcharakter, Fernschaltbar<br />
Kopfhörer<br />
Messdaten<br />
Signalrauschabstand<br />
(SNR)<br />
88 dB<br />
Dynamik<br />
92 dB<br />
nach AES 17<br />
Übersprechen<br />
n.V.<br />
bei 10 kHz<br />
THD+N 0,0046%<br />
THD+N Pegel<br />
–78 dBV<br />
DFD (IMD)-Distortion<br />
(IEC60118/<br />
–99 dB<br />
IEC60268<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
+/– 0,1 dB<br />
Leistung (1 kHz<br />
176 W am 8 Ohm<br />
Sinus@1 %THD)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· kraftvoller Grundklang auch an schwierigen<br />
Lautsprecherlasten<br />
· klangliche Variabilität durch Oberwellentunig<br />
· Audiomesswerte via XLR noch etwas besser<br />
Nachteile<br />
· keine<br />
Im gesamten Hörbereich ist der Frequenzgang<br />
sehr ausgeglichen, darüber hinaus steigt er an<br />
Im allgemeinen spielt der hier abgebildete<br />
harmonische Verzerrungsanteil keine Rolle<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 18,5/20<br />
Neutralität 7/8<br />
Dynamik 7,5/8<br />
Basswiedergabe 7,5/8<br />
Mittenwiedergabe 7/8<br />
Höhenwiedergabe 7,5/8<br />
Wiedergabequalität<br />
55/60<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
18,5/20<br />
Ausstattung/<br />
19/20<br />
Verarbeitung<br />
Gesamt<br />
92,5 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 92,5/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 81
Linn Akurate DS (2010)<br />
AUSGABE 3.2011<br />
Akurate Neuauflage<br />
Als sich Linn vor einigen Jahren dazu entschloss mit dem Akurate DS dem physischen<br />
Abspielmedium den Rücken zuzukehren, galt dies als gewagter Schritt. Längst hat<br />
sich die Technologie auf dem Markt etabliert. Doch Linn packt wieder einmal ein<br />
Update drauf.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Gleiche Hülle mit neuem Kern. Linn verwendet bei seinem 2010er-Modell des Akurate DS das gleiche hochwertige und edel anmutende Gehäuse wie bei<br />
seinem Vorgängermodell. Die Fronttasten beschränken sich auf das Wesentliche. Das Display bietet eine große Anzeigefläche<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
Mit altem Namen jedoch in neuem<br />
Gewand präsentiert Linn die<br />
2010er-Version des Akurate DS. Das Gehäusedesign<br />
hat dabei ein deutliches<br />
Facelifting erhalten, bleibt jedoch klassisch<br />
schlicht nach gewohnter Manier. Auch das<br />
Anschlussfeld arbeitet nach dem Leitsatz<br />
Qualität statt Quantität und verzichtet dabei<br />
auf sämtliche Audioeingänge. Wozu<br />
auch, denn für einen Netzwerkplayer<br />
reicht eine einfache Netzwerkverbindung,<br />
um mit dem Streaming zu beginnen. Mit<br />
einem vierfachen Switch an Bord wird der<br />
Akurate DS zudem zu einem Router und<br />
verteilt eingehende Netzwerkströme bereitwillig<br />
an weitere Linn-Geräte. Mit seinen<br />
koaxialen sowie symmetrischen und<br />
unsymmetrischen Analogausgängen sind<br />
die verschiedensten Verbindungsmöglichkeiten<br />
vom Aktivlautsprecher bis zum<br />
Vollverstärker gegeben. Alle weiteren<br />
Zuspielungen und Einstellungen erfolgen<br />
über das Netzwerk.<br />
Nicht nur das Platinenlayout zeugt von höchster Qualität sondern auch die farbliche Abstimmung<br />
und das eingeprägte Linn-Logo passen sich der äußeren Hülle an.<br />
Der auf den ersten Blick übersichtliche Innenaufbau ist bei genauerem Hinsehen prall bestückt. Mit<br />
Xilinx-Prozessor und Wolfson-D/A-Wandler ist der Akurate DS ein Audiocomputer im 19-Zoll-Format<br />
Die computerbasierte Linn-Konfigurationssoftware bietet Auskunft über die Netzwerkeinstellungen<br />
des Netzwerkplayers. Sämtliche Linn Media-Renderer und UPnP-Medien-Server werden<br />
erkannt<br />
HD-Wiedergabe<br />
Neben einer Stand-by-Taste mit Sleep-<br />
Aufschrift kann sich der Akurate DS mit<br />
einem Netzschalter unter dem Gehäuse<br />
jeglicher Leistungsaufnahme entziehen.<br />
Ist der Netzwerkplayer erst einmal aus<br />
dem Schlaf erwacht und mit einem LAN-<br />
Kabel versehen, beginnt die erste Grundeinrichtung<br />
über den PC. Linn verzichtet<br />
dabei auf jegliche CD-Beigaben und stellt<br />
die Konfigurationssoftware zum kostenfreien<br />
Download bereit. Nach erfolgreicher<br />
Installation erkennt Linn-Konfig<br />
sämtliche eingebundenen Netzwerkgeräte<br />
wie Medien Server, Netzwerkfestplatten<br />
und Linn-Streaming-Clients. Die<br />
über den Vierfach-Switch bereitgestellte<br />
Hausverbindung wird nach einer Ansichtsaktualisierung<br />
ebenfalls dargestellt. Die<br />
Organisation der Audiothek übernimmt<br />
ähnlich Apples iTunes Linns Musikverwaltungsprogramm<br />
Kinsky Desktop. Dabei<br />
werden eigene Playlisten erstellt und<br />
Internetradiostationen nach beliebigen<br />
Auswahlkriterien angezeigt. Besonders<br />
empfehlenswert sind die Stationen Classical,<br />
Jazz und Radio vom hauseigenen Musiklabel<br />
Linn Records. Mit einer Übertragungsrate<br />
von 320 Kilobit pro Se-kunde<br />
(kbps) übersteigt dies herkömmliche Internetradiostationen<br />
bei Weitem und bietet<br />
eine doppelt so hohe Auflösung wie<br />
klassisches DAB. Die unterstützte Formatauswahl<br />
enthält alle gängigen Vertreter<br />
und scheut sich nicht, HD-Audio-Files mit<br />
einer Bitauflösung* von 24 Bit und einer<br />
Samplerate* von 192 Kilohertz über das<br />
Netzwerk zu streamen. Auch hier bietet<br />
Linn Records Dateien in HD-Qualität, die<br />
auf dem freien Markt bisher noch schwer<br />
zu bekommen sind. Der Akurate DS ist<br />
einem Großteil seiner Konkurrenz auch in<br />
Sachen Bedienung einen Schritt voraus.<br />
Denn neben dem iPhone lässt sich der<br />
Netzwerkplayer mit der passenden Applikation<br />
auch über Android- und Windows-<br />
Mobile-Smartphones aus steuern. Die besten<br />
Apps dazu haben wir in der Audio<br />
Test 2/10 vorgestellt.<br />
Aufgeräumt<br />
Sollte es der Blick von außen noch nicht<br />
verraten, wird spätestens bei der Innenansicht<br />
deutlich, was der Akurate DS<br />
wirklich ist – ein hochwertiges Rechnersystem<br />
das komplett auf Streaming getrimmt<br />
wurde. Zwar haben wir durchaus<br />
schon voller bepackte Geräte gesehen,<br />
Test 83
Das Verzerrungsproduktverhältnis ist auf sehr<br />
gutem Niveau und klanglich sowie messtechnisch<br />
sehr ausgeglichen<br />
dennoch zeigt sich das hier Gebotene<br />
rund um die Xilinx-Prozessoren<br />
auf höchstem Niveau, angerichtet<br />
mit technischem Know-how. Rund<br />
um den Xilinx-Virtex-4-DSP befinden<br />
sich ausreichend Zwischenspeicherchips<br />
und mehrere Quarze, die<br />
eine korrekte Wiedergabe der HD-<br />
Audiofiles ermöglichen. Die Digital-zu-Analog-Wandlung*<br />
wird<br />
von zwei getrennten Wolfson-WM-<br />
8741-Chips übernommen, die gern<br />
in hochwertigen Hi-Fi-Produkten<br />
verwendet werden. Die Netzspannungsaufbereitung<br />
befindet sich<br />
löblicherweise in direkter Nähe zu<br />
den beiden Wandlern, die Ausgangsstufe<br />
ist mit zwei kräftigen<br />
Kondensatoren ausgestattet. Auch<br />
beim Schaltnetzteil treffen wir auf<br />
einen alten Bekannten, denn das an<br />
der Gehäuseseite angeordnete Dynamik-Power-Netzteil<br />
kommt ebenfalls<br />
in Linns <strong>End</strong>stufen zum Einsatz.<br />
von Sologesangsstimmen und obertonreichen<br />
Präsenzbereich zählt der Akurate DS (2010) zu<br />
einem der klangstärksten Netzwerkplayer unserer<br />
Zeit.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Linn<br />
Modell Akurate DS (2010)<br />
Preis<br />
5 500 Euro<br />
Maße B/H/T<br />
380 × 91 × 380 mm<br />
Gewicht<br />
5,6 kg<br />
Gesamtsystem<br />
Farben<br />
Schwarz, Silber<br />
Stand-by<br />
8,7 W<br />
Leistungsaufnahme<br />
Leistungsaufnahme<br />
11,7 W<br />
Betrieb<br />
Netzschalter<br />
ja<br />
Informationen<br />
www.linn.co.uk<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Kopfhörer<br />
Eingänge – – – – –<br />
Ausgänge 1 – 2 1 –<br />
sonstige<br />
–<br />
Anschlüsse<br />
Datenschnittstellen<br />
Ethernet, 4-fach LAN-Switch<br />
Der Frequenzgang ist sehr weitreichend und<br />
läuft über den kompletten hörbaren Frequenzbereich<br />
und darüber hinaus linear<br />
Die harmonischen Verzerrungen sind sehr<br />
gering und steigen erst sehr weit über den<br />
Hörbereich an<br />
Originalgetreu<br />
Genauso aufgeräumt wie das Innenleben<br />
des Akurate DS (2010)<br />
präsentierte sich auch sein Klangbild<br />
während unseres Hörtests. Unstimmigkeiten<br />
oder verfärbte Frequenzbereiche<br />
suchten wir vergebens<br />
und stießen dafür auf ein absolut<br />
durchsichtiges Klangbild. Zuvor von<br />
CD gerippte Audiodateien zeigten<br />
sich keinesfalls blasser als ihr Original,<br />
ganz im Gegenteil: Denn ohne<br />
physisches Laufwerk klangen die<br />
Audiotitel fast noch näher an der<br />
Realität. Besonders beeindruckte<br />
uns das wohlgeordnete Klangbild,<br />
das Instrumente exakt von der Stelle<br />
wiedergab, wo sie einst bei der Abmischung<br />
platziert wurden. Feinste<br />
Details waren jederzeit ortbar, sowohl<br />
in Bühnenbreite als auch Tiefe.<br />
Der Akurate DS verbietet es sich, Einfluss<br />
auf den Klang zu nehmen und<br />
liefert reine Durchsichtigkeit in jeder<br />
Situation. Mit definierten Bassimpulsen,<br />
intimer Mittendarstellung<br />
Features<br />
Netzwerkplayer<br />
Fernbedienung/<br />
+/+<br />
Systemsteuerung<br />
iPod-Steuerung +<br />
Serverprotokoll<br />
DLNA, UPnP<br />
Gapless*<br />
+<br />
(lückenlose<br />
Wiedergabe)<br />
LAN/WLAN +/+<br />
Freies Onlineradio +<br />
Musikdienste<br />
Linn Radio<br />
Audioformate<br />
AAC, Aiff, ALC, FLAC*, MP3, Ogg Vorbis,<br />
WAV (24 Bit/192 kHz), WMA<br />
Messdaten ermittelt bei: 24 Bit / 96 kHz bei -20 dBFs<br />
SNR<br />
87 dB<br />
Crosstalk<br />
102 dB<br />
THD Ratio 0,01 %<br />
THD Pegel<br />
–88,6 dBV<br />
Ausgangspegel<br />
5,9 dBV<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
0,013 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· ausgezeichnete Klangqualität<br />
· Aufl ösung bis 24 Bit/192 kHz<br />
· Linn Radio mit 320 kbps<br />
Nachteile<br />
Bewertung<br />
· kein WLAN<br />
· keine USB-Schnittstelle<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 15/16<br />
Dynamik<br />
5/6<br />
(messtechnisch)<br />
Dynamik<br />
11/12<br />
(klanglich)<br />
Neutralität<br />
5/6<br />
(messtechnisch)<br />
Neutralität<br />
11,5/12<br />
(klanglich)<br />
Basswiedergabe 11,5/12<br />
Mittenwiedergabe 11,5/12<br />
Höhenwiedergabe 11,5/12<br />
Die Jitter- oder auch Taktschwankungen am digitalen<br />
Ausgang sind im Pegel- und Zeitbereich<br />
kaum klangrelevant<br />
Die Kinsky-Desktop-Software bietet Zugriff<br />
auf alle gespeicherten Audiofiles<br />
und Internetradiostationen<br />
Wiedergabequalität<br />
Bedienung/<br />
Installation<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
Gesamt<br />
Preis/Leistung<br />
Ergebnis<br />
82/88<br />
25/28<br />
32/39<br />
139 von 155 Punkten<br />
Sehr Gut<br />
Ausgezeichnet 90/100<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
Marantz NA7004<br />
AUSGABE 3.20011<br />
Fünf in einem<br />
Dem anspruchsvollen Kunden von heute verlangt es nach mehr als „drei in einem“<br />
und Marantz erfüllt diesen Wunsch mit einem wahren Schweizer Streamingmesser.<br />
Ob die Qualität dabei auch der Quantität entspricht?<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon<br />
Wie der Blick auf die Rückeite zeigt sind die Anschlüsse sehr vielseitig und lassen den Netzwerkplayer auch zum Audiointerface und Digital-zu-Analog-<br />
Wandler werden. Über die digitalen Ausgänge bietet sich selbst die Möglichkeit eigene Aufnahmen zu erstellen<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 85
Das Thema Netzwerk-Audio setzt sich<br />
immer weiter durch und nach und<br />
nach springen die Hersteller auf den unaufhaltsamen<br />
Zug auf. Auch eine Branchengröße<br />
wie Marantz verschließt sich<br />
nicht dem neuesten Trend und stellt uns<br />
mit dem NA7004 seinen ersten Netzwerkplayer<br />
vor. Gewohnt bleibt das Design, das<br />
sich, wie ein schwarzer oder silbergoldener<br />
Faden durch die Produktlinie zieht. Was<br />
aber ist der NA7004 genau? Er ist sowohl<br />
Netzwerk-Streamer, D/A-Wandler*, USB-<br />
Interface sowie Digital,- Analog- und Internetradio<br />
in einem Gerät. Auch in puncto<br />
Steuerung setzt der Hersteller auf Zukunftssicherheit.<br />
Neben der klassischen Fernbedienung<br />
ist die Bedienung über ein eigenes<br />
Web-Interface sowie über die hauseigene<br />
iPod-App „Wizz“ ebenso möglich. Besonders<br />
Letztere überzeugte uns während der<br />
Testphase mit guter Übersichtlichkeit und<br />
direktem Zugriff auf sämtliche On- und<br />
Offline-Quellen. Die Fernsteuerung am Gerät<br />
ist selbsterklärend und gelingt über die<br />
Cursor-Tasten auf ebenso einfache Weise.<br />
Besonderer Blickfang ist das neu gestaltete<br />
Display, das besonderen Wert auf Übersichtlichkeit<br />
legt. Wählt man eine Internetradiostation,<br />
wird diese per Icon dargestellt und<br />
mit Zusatzinformationen wie Titel, Empfangsqualität<br />
und Gesamtlaufzeit ergänzt.<br />
Weitere Hinweise verlaufen ansprechend<br />
über das Display; eine automatische Schriftvergrößerung<br />
ermöglicht den Blick von<br />
größeren Sitzabständen.<br />
Hochgestuft<br />
die volle Funktionsentfaltung gelingt dem<br />
NA7004, der sich mit getätigter Router-Verbindung<br />
automatisch einrichtet,<br />
im Heimnetzwerk.<br />
Die in gleicher Umgebung eingerichteten<br />
Festplatten und Computer werden vom<br />
Audio-Streamer fortan erkannt und gewähren<br />
ihm Zugang. Bei verlustbehaftet<br />
komprimierten Audioformaten von AAC<br />
bis WMA (Lossless) bis zur bitgenauen<br />
FLAC*-Kopie erweist sich der Player als<br />
wahres Formatwunder. Auch zu hochauflösenden<br />
Wav-Files bis zu einer Auflösung<br />
von 24 Bit und 96 Kilohertz (kHz) zeigt er<br />
sich kompatibel, verwehrt jedoch 192-kHz-<br />
Dateien den Dienst, die derzeit mangels<br />
Angebot ohnehin kaum genutzt werden.<br />
Einen deutlichen Funktionszuwachs erfährt<br />
der Netzwerkplayer mit dem kostenpflichtigen<br />
Apple-AirPlay-Upgrade. Wer das<br />
Verwaltungsprogramm iTunes vorrangig<br />
zum Musikhören nutzt, kann von nun an<br />
direkt aus dem Programm heraus streamen.<br />
Installation und Einbindung erfolgen<br />
problemfrei und die Geräteanwahl erfolgt<br />
über die Statusleiste.<br />
Wer nach einer Abwechslung der eigenen<br />
Musiksammlung sucht, wird beim kostenpflichtigen<br />
Musikdienst Napster sowie den<br />
unzähligen vTuner-Onlineradiosendern<br />
und -Podcasts fündig. Aber auch fernab<br />
der Internetwelt bietet der Netzwerkplayer<br />
mit UKW- und DAB-Radio bis hin zur<br />
Wiedergabe von iPod und USB-Festplatte<br />
vielfältige Möglichkeit fern des Netzwerkes.<br />
Mit passendem Recorder, lassen<br />
sich über die digitalen Ausgänge sogar<br />
eigene Mitschnitte erstellen oder über die<br />
Der innere Aufbau des Netzwerkplayers ist gut bestückt.Der Audioprozessor von Analog Devices<br />
wird nicht ohne Grund auch in der professionellen Tontechnik gern eingesetzt<br />
Marantz‘ iPhone-App „Wizz“ bietet den komfortablen<br />
Zugang zu sämtlichen Quellen...<br />
digitalen Eingänge Signale bis zu 192 kHz<br />
zuspielen. Ein Blick ins Innere und dessen<br />
komplett diskreten Aufbau bescheinigt Marantz,<br />
dass sie ihre Produkte auch abwärts<br />
der KI-Pearl-Serie mit viel Liebe zum Detail<br />
verarbeiten. Dies wird nicht zuletzt bei<br />
den säuberlich mit Gummikleber schwin-<br />
Das neue Display bietet gute Übersichtlichkeit sowohl in Bild als auch Schrift. Mit Durchlauffunktion<br />
und automatischer Vergrößerung bietet die Darstellung eine sehr angenehme Lesbarkeit<br />
...und zeigt die im Netzwerk abgespeicherte<br />
Audiothek in alphabetischer Form an<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon<br />
86 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 92
Die Kanaltrennung zwischen linken und<br />
rechten Stereokanal ist mit unter 100 Dezibel<br />
ausgezeichnet<br />
Der NA7004 hat ein sehr ausgeglichenes<br />
Verzerrungsverhältnis zwischen harmonischen<br />
und unharmonischen Verzerrungen<br />
Die Impulsantwort des Marantz NA7004 ist bei<br />
zugefügten Signalen sehr sauber und wird vom<br />
Netzwerkplayer kaum beeinflusst<br />
Ein Frequenzverlauf wie mit dem Lineal gezeichnet.<br />
Bei 20 Kilohertz nimmt der Frequenzgang<br />
gerade einmal um 0,5 Dezibel ab<br />
gungsbedämpften Kondensatoren<br />
deutlich. Auch die Netzteile, jeweils<br />
für die Analog- und Digitalsektion mit<br />
eigenen Netzfiltern sind in dieser Preisklasse<br />
nicht unbedingt Standard. Der<br />
leistungsstarke Analog-Devices-Prozessor<br />
Sharc-Adsp-21367 kommt selbst<br />
in professioneller Tonstudio-Peripherie<br />
zum Einsatz. Was für die Profis funktioniert<br />
kann in den eigenen vier Wänden<br />
auch nicht so verkehrt sein. Mit ausgezeichneten<br />
Verzerrungswerten und<br />
einer hochwertigen Übersprechdämpfung<br />
von unter 100 Dezibel zwischen<br />
den beiden Kanälen weiß der NA7004<br />
messtechnisch zu überzeugen. Im Hörraum<br />
bestätigten sich die Werte mit einer<br />
sehr breiten akustischen Bühne, die<br />
den über den gesamten Raum verteilten<br />
Instrumente viel Platz bot. Den freien<br />
Platz zur Entfaltung nutzen jedoch<br />
nicht alle Instrumente aus und so blieb<br />
mitunter ein etwas zurückhaltender<br />
Klangeindruck. Hektische Musikstücke<br />
klangen etwas entspannter und trägere<br />
noch ein bisschen mehr. Der empfindliche<br />
Sprachbereich von Sologesangsstimmen<br />
und Sprechern wies geringe<br />
Konsonantenbetonungen auf, während<br />
sehr helle Instrumente wie Becken<br />
und Triangeln nicht zu vordergründig<br />
agierten. Bassimpulse waren kurz und<br />
prägnant könnten jedoch noch zusätzlichen<br />
Schub vertragen. Der Frequenzverlauf<br />
ist allgemein sehr sauber und<br />
fällt bei 20 kHz lediglich um ein halbes<br />
Dezibel ab, was dem NA7400 seinen<br />
neutralen Klangcharakter verleiht.<br />
Werden komprimierte Audio-Dateien<br />
und Internetdatenstreams des unteren<br />
Kilobit-Bereiches auf den Netzwerkplayer<br />
gestreamt, bietet der M-DAX-Modus<br />
eine klangliche Auffrischung an.<br />
Die Technik beruht auf einer dreistufigen<br />
Exciter-Schaltung, die dem Signal<br />
neue Obertöne hinzuaddiert. Je nach<br />
Komprimierungsgrad empfehlen sich<br />
die Stufen Low und Mid, die beim Test<br />
mit entsprechendem Material zu einer<br />
deutlichen Auffrischung beitrugen. Der<br />
Im Inneren des Netzwerkplayers steckt<br />
ein hoher konstruktiver Aufwand mit viel<br />
Liebe zum Detail<br />
<strong>High</strong>-Modus sollte hingegen nur sparsam unter<br />
extremen Kompressionsbedingungen zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Gesamtsystem<br />
Farben<br />
Stand-by<br />
Leistungsaufnahme<br />
Leistungsaufnahme<br />
Betrieb<br />
Netzschalter<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
Marantz<br />
NA7004<br />
800 Euro<br />
440 × 353 × 106 mm<br />
6,5 kg<br />
Schwarz, Silbergold<br />
5,3 W<br />
17 W<br />
nein<br />
www.marantz.de<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Eingänge 1 1 – – –<br />
Ausgänge 1 1 1 – 1<br />
sonstige<br />
DAB, UKW<br />
Anschlüsse<br />
Datenschnittstellen<br />
Ethernet, M-XPort, Remote Control,<br />
RS232C, USB (2×)<br />
Features<br />
Nachteile<br />
Bewertung<br />
· nicht Gapless-Fähig<br />
· keine WLAN-Schnittstelle<br />
Kopfhörer<br />
Netzwerkplayer<br />
Fernbedienung/<br />
+/+<br />
Systemsteuerung<br />
iPod-Steuerung +<br />
Serverprotokoll +<br />
Gapless*<br />
–<br />
(lückenlose<br />
Wiedergabe)<br />
LAN/WLAN +/–<br />
Freies Onlineradio +<br />
Musikdienste<br />
Last.FM (nicht in D), Napster, vTuner<br />
Audioformate<br />
AAC, FLAC*, MP3, Ogg Vorbis,<br />
WAV (24 Bit/96 kHz), WMA<br />
Messdaten<br />
AES17<br />
110 dB<br />
SNR<br />
90 dB<br />
Crosstalk<br />
98 dB<br />
THD Ratio 0,0031 %<br />
THD Pegel<br />
–103 dBV<br />
Ausgangspegel<br />
7,5 dBV<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
0,269 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· neu gestaltetes Display<br />
· umfangreiche Audio-Formatsauswahl<br />
· vielfältige Anschlussmöglichkeiten<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 14/16<br />
Dynamik<br />
(messtechnisch)<br />
5,5/6<br />
Dynamik<br />
(klanglich)<br />
10,5/12<br />
Neutralität<br />
(messtechnisch)<br />
4/6<br />
Neutralität<br />
(klanglich)<br />
10/12<br />
Basswiedergabe 10,5/12<br />
Mittenwiedergabe 10,5/12<br />
Höhenwiedergabe 11/12<br />
Wiedergabequalität<br />
76/88<br />
Bedienung/<br />
Installation<br />
25/28<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
34/39<br />
Gesamt<br />
135 von 155 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr Gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr Gut 87/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 87
Reamonn – Eleven<br />
Viele Fans waren im August 2010 erschüttert, als<br />
Frontmann und Sänger Rea Garvey in einem Interview<br />
verkündete, dass sich die Band Reamonn<br />
aufl ösen wird. Zwar wurde diese Aussage später<br />
vom Management der Gruppe dementiert, jedoch<br />
werden Reamonn erst einmal auf unbestimmte Zeit<br />
eine Schaffenspause einlegen. Umso wertvoller<br />
die Blu-ray zum neuen Album „Eleven“. Der Konzertmitschnitt<br />
erfolgte im März 2010 im Baden-<br />
Badener Club Casino: Die Gruppe eröffnet den Gig<br />
mit dem Song „The Island“ und legt einen denkwürdigen<br />
Auftakt hin, der an den Einmarsch bei<br />
einem Boxturnier erinnert. Die zunächst traurige<br />
und nachdenkliche Stimmung<br />
wird mit Reamonns<br />
bekanntestem Hit „Supergirl“<br />
aufgelöst. Das Publikum<br />
beginnt zu toben und<br />
spendet spontanen Beifall.<br />
Diese elektrisierende<br />
Grundstimmung steigert<br />
sich von Song zu Song und erreicht bei „Serpentine“<br />
und „Alright“ ihren absoluten Höhepunkt.<br />
Ursache dafür ist einerseits Rea Garveys Talent,<br />
mit viel Charisma für das nötige Entertainment zu<br />
sorgen. Andererseits hat sich die Band auch grandiose<br />
Gäste zur Unterstützung eingeladen. Zur<br />
Klangbrillanz bei „Josephine“ trägt Jazzmusiker<br />
Roger Cicero wesentlich bei und bei „Tonight“ gibt<br />
sich die Schauspielerin und Frontfrau der Gruppe<br />
Silly, Anna Loos, die Ehre – mit Interpretationen,<br />
die den bekannten Reamonn-Titeln ganz neue Seiten<br />
abgewinnen. Visuell wird der Schmuse-Rock<br />
mit verfremdeten Nahaufnahmen im Pop-Art-Stil<br />
aufgewertet. Jedoch ist das Bildmaterial teilweise<br />
verrauscht, der Kontrast zu hoch eingestellt, sowohl<br />
Schwarzwert als auch Schärfe schwanken.<br />
Dafür überzeugt der DTS-HD-5.1-Ton durch sehr<br />
gute Qualität. Durch einen leichten Widerhall auf<br />
den hinteren Boxen wird für eine atmosphärische<br />
Räumlichkeit gesorgt, die wahres Konzertfeeling<br />
aufkommen lässt.<br />
LF<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Universal Music<br />
Genre Pop-Rock<br />
Preis<br />
22 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Les Misérables<br />
Les Misérables ist das wohl bekannteste französische<br />
Musical überhaupt. Dieses musikalische<br />
Meisterwerk wurde von Claude-Michel Schönberg<br />
komponiert und die Handlung basiert auf Victor<br />
Hugos berühmtem Roman „Die Elenden“. Anlässlich<br />
des 25. Bühnenjubiläums des faszinierenden<br />
Bühnenstücks über den Häftling, der nach 19 Jahren<br />
wieder Teil der Gesellschaft werden will, fanden in<br />
der ausverkauften Londoner O2-Arena zwei Galavorstellungen<br />
statt, die weltweit von zahllosen<br />
Kinogängern live mitverfolgt werden konnten. Auf<br />
Blu-ray können Sie die Aufführung nun in HD-Qualität<br />
miterleben. Das Ensemble besteht aus internationalen<br />
Stars, die von über<br />
500 Darstellern und Musikern<br />
unterstützt werden.<br />
Darunter fi nden sich auch<br />
Künstler wie Roger Allam<br />
und Alun Armstrong, die<br />
bereits bei der Uraufführung<br />
1985 im Cast waren.<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Universal Pictures Home<br />
Genre Musical<br />
Preis<br />
17 Euro<br />
Bild VC-1, 1 .78 : 1<br />
Ton<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Da es sich hier um eine reine Bühnenaufzeichnung<br />
handelt, wurden zwar nur wenige Soundeffekte<br />
eingesetzt, aber durch die begeisterten Beifallsstürme<br />
des Publikums wird eine angenehme Konzertatmosphäre<br />
erzeugt. Gerade die kämpferischen<br />
Songs der Befreiungsbewegung entfl ammen die Zuschauer<br />
und sorgen für reichlich Gänsehaut. Auch<br />
das Bildmaterial ist von hoher Qualität. Besonders<br />
lobenswert ist die Schärfe, die auch kleinste Details<br />
mit bloßem Auge erkennen lässt.<br />
LF<br />
Heart – Night At Sky Church<br />
Wieder einmal zeigen Ann und Nancy Wilson der<br />
Welt, dass auch Frauen kräftig in die Saiten hauen<br />
können und die von Männern stark dominierte<br />
Rockszene durch einzigartigen Sound gewaltig aufmischen<br />
können. Dabei umfasst die sehr ausgewogene<br />
Setliste nicht nur emotionale poppig-angehauchte<br />
Balladen, sondern auch zünftigen Hard-Rock. Aufgrund<br />
einer perfekten Bild-Ton-Komposition droht bei<br />
der blauen Scheibe keine Langeweile aufzukommen.<br />
Leider ist das Bildmaterial sehr kontrastarm, sodass<br />
der Schwarzwert eher einem Grau gleicht. Dafür<br />
überzeugt der Sound mit einer hohen Qualität. Der<br />
Gesang wird optimal verteilt über die vorderen Boxen<br />
ausgegeben. Durch einen<br />
leichten Widerhall über die<br />
hinteren Lautsprecher sowie<br />
dem Applaus des Publikums,<br />
entsteht eine angenehme<br />
Konzertatmosphäre,<br />
die Gänsehaut-Feeling aufkommen<br />
lässt. LF<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Eagle Records<br />
Genre Rock-Musik<br />
Preis<br />
26 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Bilder: Universal Music, Universal Pictures Home<br />
88 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Jeff Beck – Rock ’n’ Roll Party: Honouring Les Paul<br />
Einer der begnadetsten Gitarristen überhaupt ist<br />
wohl Jeff Beck. Dieser wiederum wurde maßgeblich<br />
durch den Begründer der amerikanischen Gitarrenszene,<br />
Les Paul, geprägt. Kein Wunder also, dass<br />
Beck es sich nicht nehmen lässt, eine Rock-’n’-Roll-<br />
Party zu Ehren des 95. Geburtstags der vor einem<br />
Jahr verstorbenen Gitarrenlegende Les Paul zu veranstalten.<br />
An zwei Tagen im Juni 2010 feierte der<br />
Brite gemeinsam mit der irischen Rockabilly-Sängerin<br />
Imelda May, dem Rock-’n’-Roll-Urgestein Gary U.S.<br />
Bonds und anderen Größen des Genres diesen Ehrentag<br />
im New Yorker Iridium Jazz Club, in dem Paul<br />
bis zu seinem Tode wöchentlich auftrat. Dabei geben<br />
die Protagonisten nicht nur<br />
Stücke von Les Paul zum Besten,<br />
auch bekannte Rock-<br />
’n’-Roll-Hits sorgen für eine<br />
wahrhaftige Partystimmung.<br />
Von gefühlvollen<br />
Titeln wie „I’m A Fool To<br />
Care“ bis hin zum schmissigen<br />
„Train Kept A Rollin“ ist für jeden Geschmack<br />
etwas dabei. Langeweile ist bei der 27 Tracks umfassenden<br />
Setlist faktisch ausgeschlossen. Die Bildqualität<br />
der Scheibe weist eine unglaubliche Brillanz auf,<br />
sodass der Eindruck entsteht, live dabei zu sein. Nur<br />
wenige Unschärfen sowie leichte Detailarmut stören<br />
das Gesamtbild. Dafür überzeugt der Ton umso mehr<br />
und erreicht fast Referenzniveau. Im Menü kann<br />
man sich entweder für die unkomprimierte PCM-2.0-<br />
Tonspur oder den DTS-HD-5.1-Sound entscheiden.<br />
Durch die fast perfekte Aufteilung der akustischen<br />
Signale entsteht eine angenehme Konzertatmosphäre,<br />
die anregt, das Tanzbein zu den rockigen Klassikern<br />
zu schwingen. Als Extrabonbon enthält die<br />
wertvolle Scheibe ein Interview mit Jeff Beck und ein<br />
Behind-the Scences-Featurette. Außerdem besucht<br />
ihn das Filmteam zu Hause, wo er seine wertvolle<br />
Gitarrensammlung vorstellt Als <strong>High</strong>lights befi nden<br />
sich auf der Disc noch alte Aufnahmen von Beck „At<br />
The Chicken Shak“ sowie eine Aufzeichnung des Geburtstagskindes<br />
Les Paul.<br />
LF<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Edel Music<br />
Genre Rock ’n’ Roll<br />
Preis<br />
26 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Mega Deth<br />
Das erfolgreichste Album von Megadeth ist auch<br />
nach über 25 Jahren Band-Geschichte immer noch<br />
„Rust In Peace“ und gilt als Höhepunkt ihres Schaffens.<br />
Ein Grund mehr für die Pioniere des Thrash Metals,<br />
das 20-jährige Jubiläum des einstigen Chartstürmers<br />
gebührend und ausgiebig zu feiern. Doch<br />
damit nicht genug – noch bevor die Band überhaupt<br />
ihre Konzertreihe antrat, wurden die Fans mit einer<br />
weiteren Überraschung verblüfft: Der Originalbassist<br />
David Ellefson kehrte nach über acht Jahren in<br />
die Truppe zurück, ein Comeback, mit dem nach den<br />
großen Streitigkeiten innerhalb der Band niemand gerechnet<br />
hätte. Der fi nale Auftritt ihrer Nordamerika-<br />
Tour fand in Los Angeles<br />
im Hollywood Palladium<br />
statt und wurde für die<br />
Veröffentlichung auf Bluray<br />
mitgeschnitten. Die<br />
Songs von „Rust In Peace“<br />
handeln alle von Politik,<br />
Krieg und Umweltproblemen<br />
– Themen, die auch nach 20 Jahren immer noch<br />
brandaktuell sein werden. Über all dem Schauspiel<br />
thront Megadeths Maskottchen, Vic Rattlehead, der<br />
durch Metallversieglung an Ohren, Augen und Mund<br />
ähnlich den drei Affen. Das Bildmaterial der Blu-ray<br />
ist teilweise etwas unscharf, dafür überzeugt die verspielte<br />
Art der Kameraführung. Auch tontechnisch<br />
ist die blaue Scheibe eher suboptimal. Der metallene<br />
Sound wirkt sehr dumpf und der Gesang ist nur bei<br />
hohem Lautstärkepegel verständlich.<br />
LF<br />
Feuertanz Festival 2010<br />
Burg Abenberg, eine imposante Wehranlage mit tausendjähriger<br />
Geschichte. Seit nunmehr zehn Jahren<br />
reisen jeden Sommer die sogenannten Spielluten und<br />
Vaganten zu dem historischen Gemäuer und nehmen<br />
am „Feuertanz Festival“ teil – Eine Veranstaltung,<br />
bei der die Größen des Genres ihre Kreationen für<br />
Dudelsack, Fiedel oder Zupfgeige zum Besten geben.<br />
Mit von der Partie: Bands wie Omnia, Eluveitie,<br />
Feuerschwanz, Furunkulus und Subway To Sally. Allerdings<br />
will bei der Blu-ray kein richtiges Konzertfeeling<br />
aufkommen. Grund dafür ist die extreme Bearbeitung<br />
der originalen Audiokomponente durch den<br />
Toningenieur. Bei den Liveaufzeichnungen wurde z.<br />
B. der Beifall des Publikums<br />
stark herausgemischt, wodurch<br />
es wie eine Studioaufnahme<br />
klingt. Dennoch<br />
liegt der PCM-2.0-Sound<br />
in einer guten Qualität vor<br />
und weist keinerlei Störsignale<br />
auf.<br />
LF<br />
Bilder: Edel Music, Universal Music<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Universal Music<br />
Genre Thrash Metal<br />
Preis<br />
23 Euro<br />
Bild VC-1, 1 .85: 1<br />
Ton DTS-HD 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Zyx Music<br />
Genre Mittelalterrock<br />
Preis<br />
18 Euro<br />
Bild MPEG-2, 1.85 : 1<br />
Ton PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Anzahl der Blu-ray Discs Musik 89
Richard Strauss – Elektra<br />
Christian Thielemann dirigiert die „Elektra“ – allein<br />
diese Kombination wäre schon Grund genug<br />
für eine Aufzeichnung und spätere Veröffentlichung<br />
im HD-Format auf Blu-ray. Der gebürtige<br />
Berliner und ausgewiesene Strauss-Experte gilt<br />
nicht erst seit Bekanntwerden seines spektakulären<br />
Wechsels von München nach Dresden<br />
(zur Saison 2012/2013) als einer der gefragtesten<br />
und prägendsten Dirigenten unserer Zeit.<br />
Wenn dann noch begnadete und Bayreuth-gestählte<br />
SängerInnen wie Linda Watson (Elektra)<br />
oder René Kollo (Aegisth) in den entscheidenden<br />
Partien hinzukommen, stehen die Chancen für<br />
großartigen Kunstgenuss<br />
und eine unvergessliche<br />
Inszenierung<br />
natürlich umso besser.<br />
Die musikalische Komponente<br />
dieser Veröffentlichung<br />
ist dann auch über<br />
jeden Zweifel erhaben:<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Naxos<br />
Genre Oper<br />
Preis<br />
36 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Die Münchner Philharmoniker spielen sich die<br />
Seele aus dem Leib, machen die ganze visionäre<br />
Kraft dieser im besten Sinne des Wortes modernen<br />
Musik, die sich weder um althergebrachte<br />
Formen noch starre Tonalität schert, zu jeder<br />
Sekunde fühlbar. Klassik-Liebhaber kommen<br />
daher wohl kaum an dieser Scheibe vorbei.<br />
Linda Watson, die man bisher eher mit Wagner<br />
assoziierte, brilliert in ihrer ersten „Elektra“ mit<br />
einer stimmlichen Sicherheit und emotionalen<br />
Überzeugungskraft, die den Eindruck macht,<br />
als würde sie die Rolle bereits seit Jahren regelmäßig<br />
ausfüllen. Die Wiederaufnahme der<br />
Inszenierung von Herbert Wernicke ist sehr klar<br />
strukturiert, arbeitet mit starken Kontrasten zwischen<br />
riesigen Schwarz- und Rotfl ächen, was bei<br />
der düsteren und bluttriefenden Grundstimmung<br />
des Werkes auch kein überragend innovativer<br />
Einfall ist, auch wenn sich die Farbwirkung in<br />
brillanter Qialität entfaltet. Die Simplizität mag<br />
im Opernhaus eine hypnotische Sogwirkung entfalten<br />
– auf dem heimischen Bildschirm jedoch<br />
wird eher das Gegenteil erreicht, es passiert<br />
einfach zu wenig auf und mit der Bühne. Doch<br />
dadurch kann man sich umso intensiver auf die<br />
auch soundtechnisch mustergültig umgesetzte<br />
Musik konzentrieren, die einem eine wunderbar<br />
ausdifferenzierte Abmischung zwischen frontaler<br />
Direktheit und gelegentlichen Raumklangakzenten<br />
(besonders bei den Fortissimo-Stellen)<br />
fi ndet.<br />
TW<br />
Gustav Mahler – Symphony No. 4 / Rückert-Lieder<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Naxos<br />
Genre Klassik<br />
Preis<br />
40 Euro<br />
Bild MPEG-2, 1.85 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Die Saison 2010/2011 steht ganz im Zeichen<br />
von Gustav Mahler. Nachdem man im letzten<br />
Jahr seinen 150. Geburtstag mit diversen<br />
Aufführungen und Werkschauen feierte, jährt<br />
sich am 18. Mai sein Todestag zum 100. Mal,<br />
was erneut ein guter Grund ist, sich intensiv<br />
mit seinem Schaffen auseinanderzusetzen.<br />
Gelegenheit dazu bietet zum Beispiel die Aufnahme<br />
eines Konzertes des Festivalorchesters<br />
Luzern unter Claudio Abbado aus dem Sommer<br />
2009. Auf dem Programm der umjubelten<br />
Veranstaltung standen Mahlers Symphonie<br />
Nummer vier in G-Dur sowie fünf Lieder nach<br />
Gedichten von Friedrich<br />
Rückert. Wie bei Schubert<br />
und Wilhelm Müller<br />
oder Strauss und Hugo<br />
von Hofmannsthal hat<br />
hier ein Komponist „seinen“<br />
Dichter gefunden<br />
und ihm mit seinen kongenialen<br />
Vertonungen zur Unsterblichkeit<br />
verholfen. Ähnlich untrennbar verbunden<br />
sind Mahlers Lieder inzwischen mit dem<br />
amerikanischen Bariton Thomas Hampson.<br />
Seine feinfühligen und leidenschaftlichen Interpretationen<br />
haben einen Standard etabliert,<br />
an dem sich andere Sänger mittlerweile<br />
wohl oder übel messen lassen müssen.<br />
Die tschechische Mezzosopranistin Magdalena<br />
Kožená (übrigens verheiratet mit Sir Simon<br />
Rattle) hatte also an diesem Abend die nicht<br />
ganz leichte Aufgabe, Thomas Hampson erst einmal<br />
vergessen zu machen, um sich das Publikum<br />
nicht nur zu erobern, sondern zurückzuerobern.<br />
Doch das scheinbar Unmögliche gelingt: Mühelos,<br />
schwerelos, technisch auf allerhöchstem<br />
Niveau und emotional unglaublich mitreißend<br />
und bezaubernd liefert sie eine Bravourleistung<br />
ab, die sich im anschließenden minutenlangen<br />
Applaus des Publikums deutlich widerspiegelt.<br />
Obwohl das Material nur im veralteten<br />
MPEG-2-Standard vorliegt, überzeugt das Bild<br />
im Großen und Ganzen – leichte Einbußen bei<br />
Schärfe, Detailgrad und Schwarzwert sind zu<br />
verschmerzen. Die entscheidende technische<br />
Disziplin glänzt dann wirklich: der Sound dringt<br />
auf der Stereo-PCM-Spur sehr direkt und griffi g<br />
und doch passend fi ligran aus den Boxen. Das<br />
beigelegte Booklet enthält schöne Fotos von<br />
der Aufführung und eine fundierte Einführung<br />
zu Komponist und Werk.<br />
TW<br />
Bilder: Naxos<br />
90 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Moulin Rouge!<br />
Der mittellose Schriftsteller Christian (Ewan Mc-<br />
Gregor) verliebt sich in die schöne Satine (Nicole<br />
Kidman), die Hauptattraktion des legendären und<br />
anrüchigen Nachtclubs „Moulin Rouge“. Doch auf<br />
die Kurtisane hat auch der Duke of Worchester ein<br />
Auge geworfen, der den Club vor dem fi nanziellen<br />
Ruin bewahren soll. Audiovisuell wird der Zuschauer<br />
durch schnelle Schnitte, rasante Kamerafahrten<br />
und zeitgenössische Musik mit Reizen überfl utet –<br />
hauptsache laut und schrill. Anstelle von zeitgenössischer<br />
klassischer Musik setzt Luhrman auf Elemente<br />
bekannter Musicals und moderner Pop- und<br />
Rocksongs wie „Smells Like Teen Spirit“ und „Lady<br />
Marmalade“. Soundtechnisch<br />
ist die Disc stark auf<br />
die Front abgemischt, nur<br />
ein leichter Widerhall wird<br />
von den hinteren Boxen erzeugt.<br />
Spektakuläre Soundeffekte<br />
sorgen dennoch<br />
für Abwechslung. LF<br />
Das Phantom der Oper<br />
Nach dem großen Erfolg von „Moulin Rouge“ entschied<br />
sich Joel Schumacher, das weltberühmte Musical<br />
von Andrew Lloyd Webber auf die Kinoleinwand<br />
zu bringen. Gemeinsam mit Webber schrieb er das<br />
Drehbuch und schuf so eine märchenhafte Inszenierung,<br />
die sich stark an das Original anlehnt. Der Film<br />
überzeugt vor allem durch prächtige, detailreiche<br />
Kulissen sowie aufwendige Kostüme. Eine derartige<br />
Ausstattung ist auf einer „normalen“ Theaterbühne<br />
nicht so einfach möglich. Das düstere Thema des<br />
Musicals begleitet den Zuschauer durch die komplette<br />
Handlung und auch die anderen Songs wissen mit<br />
ihrer ergreifenden Emotionalität zu begeistern. Die<br />
Bild- und Tonqualität der<br />
Blu-ray entsprechen einem<br />
hohen Niveau und weisen<br />
kaum Mängel auf. Abzüge<br />
gibt es beim Sound, der<br />
hauptsächlich frontal über<br />
den Center-Lautsprecher<br />
ausgegeben wird. LF<br />
The Sound Of Music<br />
Salzburg der 1930er: Die Nonne Maria wird von<br />
ihrer Oberin in die Familie des verwitweten Kapitäns<br />
von Trapp geschickt, um auf dessen siebenköpfi<br />
ge Kinderschar aufzupassen. Doch die selbst<br />
noch sehr junge Maria lässt sich nicht entmutigen.<br />
Sie sorgt mit ihrer munteren und fröhlichen Art für<br />
Freude und Gesang im Haus. Der Film ist hier zwar<br />
kaum bekannt, aber dafür umso mehr die Songs<br />
„Edelweiß“, gefolgt von „Do-Re-Mi“ und schließlich<br />
dem titelgebenden Song: „The Sound Of Music“.<br />
Aufgrund des hohen Alters von mittlerweile<br />
45 Jahren ist die Tonqualität eher suboptimal. Die<br />
Ausgabe des leicht angestaubten Gesangs erfolgt<br />
nur über den vorderen<br />
Center-Lautsprecher.<br />
Deshalb ist es empfehlenswert,<br />
die englische,<br />
remasterte Tonspur vorzuziehen,<br />
da der Gesang hier<br />
einfach viel klarer und sauberer<br />
daherkommt. LF<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih 20th Century Fox Home<br />
Genre Musical<br />
Preis<br />
13 Euro<br />
Bild MPEG-4, 2.20 : 1<br />
Ton DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Concorde Home<br />
Genre Musical<br />
Preis<br />
16 Euro<br />
Bild VC-1, 2.41 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih 20th Century Fox Home<br />
Genre Musical<br />
Preis<br />
14 Euro<br />
Bild MPEG-4, 2.20 : 1<br />
Ton DTS 5.1, DTS-HD MA 7.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Bilder: Concorde Home, Warner Home, 20th Century Fox Home<br />
Hairspray<br />
Wollten Sie schon immer mal John Travolta, verkleidet<br />
als Frau und im Fettsuite sehen? In der<br />
Musical-Verfi lmung „Hairspray“ erleben Sie den<br />
tanz- und gesangserprobten Schauspieler („Grease“,<br />
„Saturday Night Fever“), wie er mit silikongefüllter<br />
Maske in einem 15 Kilogramm schweren<br />
Anzug fi ligran als Elfe über die Leinwand<br />
schwebt. Erzählt wird die Geschichte der jungen,<br />
jedoch auch stark übergewichtigen, Tracy Turnblad<br />
(Nikki Blonsky), die davon träumt, eines Tages<br />
in ihrer Lieblingsserie „Corny Collins Show“<br />
(gesponsert von Ultra Clutch Hairspray) als Tänzerin<br />
auftreten zu dürfen. Wie es der Zufall so<br />
will, sucht die Sendung<br />
ein neues Gesicht für die<br />
„Nicest Kids in Town“, da<br />
eine Darstellerin voraussichtlich<br />
neun Monate<br />
lang verhindert ist ... Tracy<br />
sieht ihre Chance, ein<br />
Star zu werden und will<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Warner Home<br />
Genre Musical<br />
Preis<br />
17 Euro<br />
Bild VC-1, 2 .35: 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
an dem Casting teilnehmen – sehr zum Unmut<br />
ihrer ebenfalls äußerst korpulenten Mutter (John<br />
Travolta), die schon seit Jahren, aus Scham vor<br />
ihrer Fettleibigkeit, das Haus nicht mehr verlassen<br />
hat. Doch Tracy lässt sich von dieser Besorgnis<br />
nicht beirren und kämpft um einen Platz in<br />
der TV-Show. Dies geschieht allerdings sehr zum<br />
Ärger der Velma von Tussle (Michelle Pfeiffer),<br />
die lieber ihre schlanke Tochter Amber (Brittany<br />
Snow) als „Mrs. Hairspray“ sehen möchte und<br />
alles daransetzt, Tracy aus der Show zu werfen.<br />
Nicht nur der Filminhalt überzeugt durch seine<br />
erfrischende Art, auch Bild und Ton der Blu-ray<br />
sind auf hohem Niveau. Songs wie „Good Morning<br />
Baltimore“ und „I Can Hear the Bells” ziehen<br />
das Publikum sofort in den Bann und erzeugen<br />
Gute-Laune-Feeling. Wirkungsvolle Soundeffekte<br />
sorgen für entspannte Kinoatmosphäre; allerdings<br />
ist die englische Tonspur der deutschen<br />
vorzuziehen, da diese weitaus kraftvoller und<br />
dynamischer klingt.<br />
LF<br />
Anzahl der Blu-ray Discs Musik 91
Lexikon<br />
In den Hintergrund,- Wissens- und Testartikeln der Audio Test finden Sie immer wieder<br />
Fachbegriffe, die durch kursive und fette Schriftart gekennzeichnet sind. An dieser Stelle<br />
möchten wir diese erklären und mit Hintergrundinformationen zum besseren Verständnis<br />
der Themen beitragen.<br />
FLAC<br />
Der Free Lossless Audio Codec, kurz<br />
FLAC, ist ein verlustfrei komprimiertendes<br />
Datenformat. Entwickelt wird<br />
das Format seit dem Jahr 2000 von der<br />
Xiph Org Foundation, die bereits zuvor<br />
das Ogg-Format hervorbrachte. Im Gegensatz<br />
dazu handelt es sich bei FLAC<br />
um eine verlustfreie Komprimierung,<br />
sprich ohne theoretische Qualitätseinbußen<br />
während der Wiedergabe.<br />
Der Kompressionsvorgang ist mit dem<br />
Archivieren von Zip-Dateien vergleichbar,<br />
bei dem die Datenmengen einfach<br />
reduziert werden. Im Gegensatz zu<br />
den verlustbehaftet komprimierten<br />
Audiodateien wie MP3 ist die Datengröße<br />
jedoch um ein Vielfaches höher.<br />
Je nach Arrangement und Komplexität<br />
liegt die Komprimierung zwischen 30<br />
und 60 Prozent des Ursprungssignals.<br />
Weitere Vorteile, die das FLAC-Format<br />
bietet, ist seine Streambarkeit über<br />
das Netzwerk, die Einbindung von Metadaten<br />
samt Albencovern sowie seine<br />
Mehrkanalunterstützung von bis zu<br />
acht Audiokanälen. Da es sich bei FLAC<br />
um ein Open-Source-Audioformat<br />
handelt, ist es zudem für jegliche Betriebssysteme<br />
offen. Nach FLAC komprimierfähig<br />
sind maximale Bitauflösungen<br />
von 32 Bit bei einer Samplerate<br />
von 655 Kilohertz (kHz).<br />
D/A-Wandler<br />
Der Digital-zu-Analog-Wandler (D/A-<br />
Wandler), kurz DAC, ist für die Rekonstruktion<br />
der analogen Ausgangsspannung<br />
der digitalen Zahlenwerte<br />
verantwortlich. Bis zu seiner Befreiung<br />
am analogen Ausgang durchläuft das<br />
digitale Signal verschiedene Arbeitsstufen.<br />
Typische Konverter arbeiten nach<br />
dem Wäge,- R-2R- oder Delta-Sigma-<br />
Wandlerprinzip. Nach der Wandlung<br />
erhält man ein analoges Ausgangssignal,<br />
das weitestgehend dem Original<br />
entspricht und von jedem Vollverstärker<br />
aufgenommen wird. Die Wandler<br />
befinden sich in den meisten digitalen<br />
Hi-Fi-Geräten vom CD-Player, AV-Receiver<br />
bis zum Netzwerkplayer. DACs<br />
befinden sich aber nicht nur innerhalb<br />
dieser Geräte, sondern können auch<br />
völlig eigenständig erworben werden.<br />
Verfügen diese über eine USB-Schnittstelle,<br />
können sie auch die Computersoundkarte<br />
ersetzen.<br />
Bitauflösung<br />
Die Bitauflösung beschreibt bei der<br />
Analog-zu-Digital-Wandlung, mit wie<br />
vielen binären Zahlenstellen die Amplitude<br />
eines analogen Signals digitalisiert<br />
werden soll. Das heißt, dass das analoge<br />
Signal zu bestimmten Zeitabständen<br />
abgetastet wird, wonach der dabei<br />
gemessene Pegel in Zahlenwerten<br />
abgespeichert werden kann. In der<br />
Hi-Fi-Branche begegnen wir meist Auflösungen<br />
mit 16 oder 24 Bit. Die 16-Bit-<br />
Auflösung ist der festgelegte Standard<br />
der CD-Audio. Weil die Digitalisierung<br />
in Form von binären Zahlen erfolgt, hat<br />
die Konvertierung immer eine Anzahl<br />
möglicher Werte, die einer Potenz von<br />
Zwei entspricht. Demnach ergeben sich<br />
bei 16 Bit 216 = 65 536 unterschiedliche,<br />
diskrete Zahlenwerte. Bei einem 24-Bit-<br />
Signal sind dies bereits 224 = 16 777 216<br />
Werte, also rund 16,8 Millionen Stufen.<br />
Samplerate<br />
Während die Bitauflösung bei der<br />
Quantisierung die Höhe der Amplitudenwerte<br />
beschreibt, bezeichnet die<br />
Samplerate oder auch Abtastrate genannt,<br />
die Häufigkeit, mit der einem<br />
analogen Signal in einem bestimmten<br />
Zeitintervall Proben entnommen<br />
werden. Jedes dieser Samples wird<br />
als digitaler Wert gespeichert, der die<br />
Amplitude des Signals zum jeweiligen<br />
Zeitpunkt repräsentiert. Die häufig<br />
verwendete Samplefrequenz von 44,1<br />
Kilohertz (kHz) stammt noch aus den<br />
Anfängen der digitalen Audiotechnik,<br />
in der digitale Audioaufnahmen auf<br />
Videoband vorgenommen wurden. Bei<br />
der Entwicklung der CD-Audio wurde<br />
die Samplerate von 44,1 kHz übernommen<br />
und ist bis heute Standard für dieses<br />
Trägermedium.<br />
U<br />
Mit doppelter Samplerate erhöht sich auch<br />
die Genauigkeit des digitalen Signals<br />
t<br />
Gapless<br />
Gapless-Playback heißt zu deutsch lückenlose<br />
Wiedergabe und beschreibt<br />
den Übergang zwischen zwei Musiktiteln<br />
ohne Pause. Diese Funktion ist bei<br />
kompositorischen Übergängen wie bei<br />
einer Sinfonie oder einem Live-Konzert<br />
Voraussetzung. Ohne Gapless entstehen<br />
unschöne Pausen zwischen den<br />
Übergängen. Für diese Lücken sind die<br />
Frame-Größen verantwortlich und wie<br />
diese von den unterschiedlichen Audioformaten<br />
beschrieben werden. Wird<br />
das letzte Frame nicht exakt ausgefüllt,<br />
sondern mit Stille ergänzt, entsteht die<br />
ungewollte Pause. Nur wenige Dateien<br />
schreiben ihre genaue Länge in den<br />
Header und vervollständigen das letzte<br />
Frame passgenau. Hardware-Geräte,<br />
die das Gapless-Playback unterstützen,<br />
arbeiten hier mitunter mit faulen<br />
Tricks. So kommen anstatt der lückenlosen<br />
Wiedergabe Überblendungen,<br />
sogenannte Crossfades zum Einsatz<br />
oder die Lücken werden einfach Stumm<br />
geschaltet. Sind die Audiotitel bereits<br />
von der Produktion mit Fade-Outs versehen,<br />
erhält der Anwender eine doppelte<br />
Ausblendung.<br />
Rippen<br />
Im Audio- beziehungsweise Hi-Fi-Bereich<br />
bezeichnet „Rippen“ das Auslesen<br />
der Daten einer CD und deren Speicherung<br />
auf eine Festplatte. Dieser Vorgang<br />
wird auch als Exact Audio Copy bezeichnet.<br />
Das Überspielen eines Signals von<br />
einer analogen oder digitalen Audioverbindung<br />
zählt nicht zu diesem Prozess.<br />
Grundvoraussetzung des Rippens ist ein<br />
CD-Laufwerk, das mit einer seriellen To-<br />
Host-Schnittstelle mit einem Computersystem<br />
verbunden ist. Ob es sich dabei<br />
um ein internes oder externes Laufwerk<br />
handelt, spielt keine Rolle. Eine Ripp-<br />
Software, wie Exact Audio Copy, liest<br />
die Daten in mehrfachen Portionen aus<br />
und ermöglicht so ein nahezu fehlerfreies<br />
Ergebnis. Selbst zerkratzte CDs<br />
können so wieder einwandfrei rekonstruiert<br />
werden. Die Qualität des <strong>End</strong>ergebnisses<br />
hängt vom Laufwerk und<br />
dessen Verbindung, der Ripp-Software<br />
sowie dem gewählten Speicherformat<br />
ab. Ein Gerät wie die RipNAS vereint die<br />
grundlegenden Eigenschaften und stellt<br />
die gerippten Dateien direkt dem Netzwerk<br />
zur Verfügung.<br />
92 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Audiomesswerte<br />
Zur objektiven Beurteilung der Audioqualitäten gehören<br />
neben ausgiebigen Hörtests Messwerte, die eine objektive<br />
Bewertung und Vergleichbarkeit zulassen. Wir erklären<br />
die wichtigsten Begriffe und Messungen.<br />
HINTER EINEM<br />
ERFOLGREICHEN<br />
NETZWERKSPIELER<br />
STEHT OFT EIN<br />
STARKES RipNAS<br />
Der Kennschalldruck<br />
Der Kennschalldruck gibt an, welchen Schalldruckpegel<br />
ein Lautsprecher in einem Meter<br />
Entfernung erzeugen kann. Gemessen wird<br />
unter den Bedingungen, die der angegebenen<br />
Lautsprecherimpedanz entsprechen. Dem<br />
Schallwandler wird ein bandbegrenztes rosa<br />
Rauschen zugeführt, bis an den Anschlüssen<br />
eines zum Beispiel 4-Ohm-Lautsprechers<br />
zwei Volt (effektiv) erreicht sind. Daraufhin<br />
wird der Schalldruck ermittelt. Ein 8-Ohm-<br />
Lautsprecher muss 2,83 Volt erreichen.<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
Zu dem eingespeisten Testsignal erzeugt eine<br />
Audioschaltung weitere Verzerrungen. Diese<br />
können geradzahlig (harmonisch) oder ungeradzahlig<br />
(unharmonisch) sein. Sie prägen<br />
den Klang.<br />
RipNAS Statement<br />
Ausgabe 11/2009<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />
85 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Harmonische Verzerrungen<br />
Mit dieser Messung wird bestimmt, in welchem<br />
Verhältnis die harmonischen Verzerrungen<br />
zu dem eingespeisten Audiosignal<br />
entstehen. Verantwortlich sind die verwendeten<br />
Bauteile.<br />
Übersprechen (Crosstalk)<br />
Die Messung gibt an, mit welchem elektrischen<br />
Pegel ein Audiokanal in den benachbarten<br />
Kanal überspricht. Je höher die Trennung<br />
ist, desto besser die Audioperformance.<br />
RipNAS Z-1000<br />
ODER FÜR<br />
SELBST-RIPPER:<br />
Jitter<br />
Die Messung und Beurteilung des Jitters<br />
von digitalen Signalen erfolgt nach vorgeschriebenen<br />
Kriterien und gibt an, wie stark<br />
Signalverunreinigungen im Digitalsignal das<br />
korrekte Auslesen beim Empfängergerät<br />
beeinfl ussen können.<br />
Impulsantwort<br />
Die Impulsantwort eines Audiosystems kann<br />
an verschiedenen Geräten bestimmt werden,<br />
an D/A-Wandlern, Lautsprechern und<br />
Verstärkern. Dabei wird ersichtlich, wie ein<br />
zugeführter Signalimpuls vom nachfolgenden<br />
System verändert oder beibehalten wird.<br />
Asset NAS<br />
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A38<br />
Yamaha<br />
A-S1000<br />
Marantz<br />
PM-15S2<br />
Denon<br />
PMA-2010AE<br />
Harmann Kardon<br />
HK 990<br />
AVM<br />
Evolution A3NG<br />
T+A<br />
Power Plant MKII<br />
Röhrenvollverstärker<br />
Canor<br />
TP 106 VR<br />
Luxman<br />
SQ-N100<br />
T.A.C.<br />
K-35<br />
Vorverstärker<br />
T+A<br />
P 1260 R<br />
Accustic Arts<br />
Preamp I MK3<br />
AVM<br />
V3 Next Generation<br />
Rotel<br />
RC-1580<br />
AV-Receiver<br />
Arcam<br />
AVR600<br />
Harman Kardon<br />
AVR 760<br />
Onkyo<br />
TX-NR5007<br />
Denon<br />
AVR 3311<br />
Standlautsprecher<br />
Elac<br />
FS 247<br />
KEF<br />
Reference 203/2<br />
LUA<br />
Con Espressione<br />
Teufel<br />
Ultima 800<br />
Nubert<br />
nuVero 11<br />
KEF<br />
Q700<br />
Infinity<br />
C336<br />
PSB Speakers<br />
Image T6<br />
Canton<br />
Karat 790.2 DC<br />
Bowers & Wilkins<br />
684<br />
Quadral<br />
Platinum M4<br />
Piega<br />
Smart 3<br />
Canton<br />
Karat 770.2 DC<br />
1/2010 1 999 Euro www.arcam.de<br />
1/2010 1 000 Euro www.yamaha-online.de<br />
1/2011 1 799 Euro www.marantz.eu<br />
1/2010 1 999 Euro www.denon.de<br />
2/2011 1 699 Euro www.harmannkardon.com<br />
2/2011 2 990 Euro www.avm-audio.com<br />
1/2010 1 600 Euro www.taelektroakustik.de<br />
1/2011 3 000 Euro www.empire-hifi.de<br />
1/2011 2 500 Euro www.luxman.de<br />
1/2011 1 999 Euro www.vincent-tac.de<br />
2/2011 2 390 Euro www.taelektroakustik.de<br />
2/2011 3 490 Euro www.accusticarts.de<br />
2/2011 2 590 Euro www.avm-audio.de<br />
2/2011 1 199 Euro www.rotel-hifi.de<br />
1/2010 4 399 Euro www.arcam.de<br />
1/2010 2 399 Euro www.harmankardon.de<br />
1/2010 2 000 Euro www.onkyo.de<br />
2/2010 1 399 Euro www.denon.de<br />
2/2011 1 996 Euro www.elac.de<br />
1/2010 7 000 Euro www.kef-audio.de<br />
1/2011 6 000 Euro www.lua.de<br />
1/2010 3 000 Euro www.teufel.de<br />
1/2009 2 690 Euro www.nubert.de<br />
2/2011 1 398 Euro www.kef.com/de<br />
2/2011 1 198 Euro www.infinitysystems.com<br />
2/2011 1 500 Euro www.psbspeakers.de<br />
1/2011 2 498 Euro www.canton.de<br />
1/2010 1 000 Euro www.bowers-wilkins.de<br />
1/2010 1 400 Euro www.quadral.com<br />
2/2011 2 000 Euro www.piega.ch<br />
2/2011 1 998 Euro www.canton.de<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
91,5<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Gut<br />
79<br />
Gut<br />
78,5<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Gut<br />
84<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
85,5<br />
Sehr gut<br />
85,5<br />
Gut<br />
84<br />
Gut<br />
84<br />
Gut<br />
80,5<br />
Gut<br />
79,5<br />
Stereovollverstärker mit hervorragender Verarbeitungsqualität<br />
und Haptik. Wahrer Meister der Abbildung komplexer Strukturen.<br />
Stereovollverstärker mit Transistorklang. Vollsymmetrisches<br />
Schaltungsdesign. Gute Übersprechungswerte.<br />
Vollverstärker mit Class-D-Digitalendstufe. Loudness-Funktion.<br />
Lebendiger Klang. Besonders für moderne Musik geeignet.<br />
Ausgezeichneter Klang gepaart mit anspruchsvollen Audiodaten<br />
und besonderer Ausstattung.<br />
Große Leistungsausbeute für anspruchsvolle Lautsprecher bei<br />
sehr gutem Klang. Enormer Ausstattungsvorteil.<br />
Sehr guter Klang, sehr gute Bedienung und modulares Erweiterungskonzept.<br />
Vollverstärker mit Class-D-Digitalendstufe. Loudness-Funktion.<br />
Lebendiger Klang. Besonders für moderne Musik geeignet.<br />
Klangvoller Röhrenverstärker, der nicht nur Einsteiger überzeugt.<br />
Top Verarbeitung.<br />
Kleiner, aber feingeistiger Röhrenverstärker mit Ausstattung<br />
und klanglichem Esprit.<br />
Hohe Ausgangsleistung und massive Verarbeitung treffen auf<br />
ein röhrentypisches, druckvolles Klangideal.<br />
Sauberster Klang und super Messwerte machen diesen Vorverstärker<br />
zur analogen Schaltzentrale.<br />
Sehr hohe klangliche Güte trifft hier auf eine audiophile Grundphilosofie<br />
vom kurzen Signalweg.<br />
Sehr guter Klang und viele Anschlüsse in der Grundausstattung<br />
machen das modular erweiterbare Gerät aus.<br />
Ausstattung und Klang im Zusammenspiel mit den Routingund<br />
Fernsteuermöglichkeiten, sind die Pluspunkte.<br />
7-Kanal-AV-Receiver, bis zu drei Subwoofer anschließbar. Gefällig<br />
neutrales Klangbild in Stereo wie Mehrkanal. Dolby Volume.<br />
7-Kanal-AV-Receiver. Leistungsstarke <strong>End</strong>stufen. Dolby Volume,<br />
keine Höhenkanäle. Hoher Stromverbrauch und vorlauter Lüfter.<br />
9.2-Netzwerk-AV-Receiver. Acht HDMI-Eingänge, zwei Ausgänge.<br />
Sehr saubere Surround-Abbildung. Sehr guter Videochip.<br />
7-Kanal-AV-Receiver mit Audiostreaming via Netzwerk oder<br />
iPod über USB. Warmer Klang und sehr gute Messwerte.<br />
Ausgezeichnetes räumliches und dynamisches Aufl ösungsvermögen,<br />
trockene und konturierte Bässe.<br />
3-Wege-Bassrefl exsystem. Magnetisch abgeschirmt. Tri-Amping/<br />
-Wiring. Akustische Ortsanpassung des Hochton-Bassbereiches.<br />
Ein ausdrucksstarker Lautsprecher, der feinfühlig aufspielt und<br />
einen hohen Wirkungsgrad aufweist.<br />
3-Wege-Lautsprecher ohne Bassrefl exöffnung. Vierstufi ge<br />
Bassanpassung. Heller Klang mit ordentlichem Bassfundament.<br />
Glasfaserbestückte Membran. 3-Wege-Konstruktion. Raumanpassung.<br />
Ausbalancierte Tonalität bis jenseits der 35 Hertz.<br />
Sehr gute räumliche Wiedergabe, straffe Bässe, im Klang frei<br />
von Härten und sehr viel Ausstattung.<br />
Neutrales und feinaufgelöstes Klangbild ohne Übertreibungen<br />
im Klang.<br />
Warmer Grundton und trotzdem neutraler Ansatz, sehr gute<br />
Impulstreue und viel Austattung.<br />
Solider und klanglich ausgewogener Standlautsprecher, der sich<br />
auch für Surround-Sets eignet.<br />
2,5-Wege-Bassrefl exkonstruktion mit guter Hochtonaufl ösung<br />
und Mittenwiedergabe. Geringer Tiefbass. Massive Anschlüsse.<br />
Passiver Bassrefl ex-Standlautsprecher in 3-Wege-Konstruktion.<br />
Warme Mittenwiedergabe. Etwas opulenter Bassbereich.<br />
Gutes räumliches Aufl ösungsvermögen, leichte dunkle Färbung<br />
in den Mitten.<br />
Große Dynamik und straffe Tiefmitten. Spikes und Gummiklebefüße<br />
inklusive<br />
96 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />
Quadral<br />
Rhodium 70<br />
German Maestro<br />
HD-PF 200<br />
Kompaktlautsprecher<br />
Adam Audio<br />
A8X<br />
Elac<br />
AM 150<br />
JBL<br />
LSR4328P<br />
Swans<br />
M200MKII<br />
Quadral<br />
Aurum Altan VIII<br />
T+A<br />
CM Active<br />
Vor-/<strong>End</strong>stufe<br />
Onkyo<br />
PR-SC 5507 (Vorstufe)<br />
Blu-ray-Player<br />
Marantz<br />
UD9004<br />
SACD-Player<br />
Denon<br />
DCD-2010AE<br />
Marantz<br />
SA-15S2<br />
Marantz<br />
SA-KI Pearl Lite<br />
Medienserver<br />
Mcubed<br />
RipNAS Z1000<br />
Naim<br />
HDX<br />
Olive<br />
4 HD<br />
Reson<br />
rh4<br />
Audio-Netzwerkplayer<br />
Linn<br />
Majik DS-I<br />
Arcam<br />
Solo Neo<br />
Logitech<br />
Transporter<br />
Logitech<br />
Squeezebox Touch<br />
D/A-Wandler<br />
Arcam<br />
rDAC<br />
Lindemann<br />
USB-DAC 24/192<br />
Musical Fidelity<br />
M1DAC<br />
Music Hall<br />
dac25.3<br />
Advance Acoustic<br />
MDA-503<br />
2/2011 798 Euro www.quadral.de<br />
1/2011 598 Euro www.german-maestro.de<br />
2/2011 1 198 Euro www.adam-audio.de<br />
2/2011 498 Euro www.elac.de<br />
2/2011 1 899 Euro www.jblpro.com<br />
2/2011 648 Euro www.swans-europe.eu<br />
2/2010 1 400 Euro www.aurumspeaker.de<br />
2/2011 1 990 Euro www.taelektroakustik.de<br />
2/2010 1 799 Euro www.onkyo.de<br />
1/2010 5 499 Euro www.marantz.de<br />
1/2010 2 000Euro www.denon.de<br />
1/2011 1 799 Euro www.marantz.eu<br />
2/2011 1 199 Euro www.marantz.eu<br />
1/2011 1 095 Euro www.hfx.at<br />
2/2010 6 500 Euro www.naim.com<br />
2/2010 2 498 Euro www.olivehifi.com<br />
1/2011 2 250 Euro www.reson.de<br />
2/2010 2 975 Euro www.linn.co.uk<br />
2/2010 1 799 Euro www.arcam.de<br />
2/2010 1 999 Euro www.logitech.com<br />
2/2010 299 Euro www.logitech.com<br />
1/2011 399 Euro www.arcam.de<br />
Gut<br />
79<br />
Gut<br />
73,5<br />
Ausgezeichnet<br />
91,5<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
84<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Referenzklasse<br />
96<br />
Referenzklasse<br />
95,5<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Gut<br />
80<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
83<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
1/2011 690 Euro www.lindemann-audio.com Ausgezeichnet<br />
92<br />
1/2011 499 Euro<br />
www.reichmann-audiosysteme-vertrieb.de<br />
1/2011 700 Euro www.phonar.de<br />
1/2011 849 Euro www.domino-design.de<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Gutes Impulsverhalten, keine übertriebenen Bässe, sehr gute<br />
räumliche Aufl ösung.<br />
Junger, dynamischer Lautsprecher, an dem Ansprüche noch<br />
gedeihen können. Teil eines Sortimentes, das zum Surround-Set<br />
wachsen kann.<br />
Linearer, Hochtonbereich, Ausgeprägte räumliche Darstellung,<br />
sehr gutes Impulsverhalten<br />
Anschlussvielfalt, integrierter D/A-Wandler,<br />
sehr gute Klangeigenschaften<br />
Direkte Computerverbindung via USB, vielfältige Anschlussmöglichkeiten,<br />
HiQnet zur digitalen Mehrkanalverbindung<br />
Schickes Äußeres, sehr gute Klangeigenschaften und hochwertige<br />
Verarbeitung.<br />
Tiefreichende Basswiedergabe mit guten, leicht warmen Mitten<br />
und fast sehr guter räumlicher Auflösung.<br />
Saubere Mittenabbildung, edles Gehäusedesign und sehr gute<br />
Verarbeitung. Einschaltautomatik integriert.<br />
AV-Surround-Controller mit Audiostreaming via Netzwerk.<br />
Hervorragender Klang und sehr gute Videofunktionalität. Sehr<br />
gute Bedienbarkeit.<br />
Blu-ray-Player mit fantastischer Bild- und Klangqualität. Profile<br />
2.0. Unterstützt DVD-Audio und SACD. Analoge Ausgänge mit<br />
guter Klangbalance.<br />
Hochwertiger Schaltkreis. Digitale Ein- und Ausgänge. Wiedergabequalität<br />
bewegt sich konstant auf hervorragendem Niveau.<br />
Sehr gute Messwerte.<br />
Überzeugend klangstarker SACD-Player mit zusätzlicher D/A-<br />
Wandler-Funktion und schaltbaren Filtern.<br />
Hervorragende Klangeigenschaften durch sauberes Schaltungsdesign<br />
und D/A-Wandler mit sehr gutem Rekonstruktionsfilter<br />
Sehr fl exibler CD-Ripper, der schnell und unkompliziert die<br />
Daten in verschiedenen Formaten zur Verfügung stellt.<br />
Klanglich feinfühlig und dynamisch. Sehr gute räumliche<br />
Abbildung komplexer Arrangements. Einfaches CD-Rippen und<br />
Bedienen.<br />
Komfortable Bedienung und einfache Netzwerkintegration in<br />
Verbindung mit sehr guten klanglichen Ergebnissen machen<br />
dieses Gerät aus.<br />
Musikserver, CD-Ripper, Internetradio und digitales Aufnahmegerät<br />
in einem, mit beeindruckendem Klang.<br />
Ausgezeichnete Klangqualität und hervorragende räumliche<br />
Abbildung sind die Hauptkriterien. Sehr gute Bedienung via<br />
Software.<br />
Sehr gut klingender Netzwerkplayer mit integriertem Vollverstärker,<br />
Radiotuner, USB und CD-Spieler. Einfachste Bedienung<br />
und rDock.<br />
Sehr gute Klangqualität trifft auf gute Bedienbarkeit. Die Software<br />
erweitert den Funktionsumfang für die Onlineangebote.<br />
Eine große Audioformatvielfalt und eine gute Audioperformance<br />
vereinen sich mit einer sehr guten Bedienbarkeit.<br />
Klangliche und dynamische Qualitäten auf sehr hohem Niveau,<br />
in Verbindung mit zukunftsweisendener Ausstattung.<br />
Sehr gute klangliche und dynamische Eigenschaften und die<br />
Möglichkeit, 192-kHz-Audio via USB wiederzugeben.<br />
Hohe klangliche Qualitäten in Einheit mit einem starken<br />
Ausgangssignal.<br />
Warmes und weites Klangbild mit Röhre im Ausgang. Zusätzlich<br />
regelbarer Kopfhörerausgang.<br />
Aufwendige Elektronik für Sample-Raten bis 384 Kilohertz mit<br />
der Würze von ausgeprägtem Röhrenklang.<br />
Test 97
„<strong>High</strong> <strong>End</strong> bedeutet, das derzeit Bestmögliche<br />
zu nutzen“<br />
Es muss nicht immer der hohe Preis sein, damit ein Produkt „<strong>High</strong> <strong>End</strong>“ ist. Das zumindest<br />
meint Bernd Hugo (B. M. C. Audio), der Audio Test auch erklärt, was Spitzenköche und echte<br />
Hifi-Fans gemeinsam haben.<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Stefan Goedecke<br />
Bernd Hugo,<br />
B. M. C. A udio<br />
Was ist für Sie <strong>High</strong><br />
<strong>End</strong> bzw. wann<br />
fängt <strong>High</strong> <strong>End</strong> an?<br />
Warum verwendet ein<br />
Spitzenkoch ein extrem<br />
aufwändig handgeschmiedetes<br />
Messer<br />
aus 300-lagigem Torsionsdamaststahl?<br />
<strong>High</strong><br />
<strong>End</strong> bedeutet einfach<br />
nur, das Beste derzeit<br />
Mögliche zu nutzen.<br />
Genau daran arbeiten<br />
wir.<br />
Welchen Stellenwert hat dabei die<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong> als Messe für Sie?<br />
Einen sehr hohen. Die Möglichkeit, mit so vielen<br />
Gleichgesinnten zu sprechen, ist für uns der<br />
Anreiz zu weiteren Entwicklungen. Denn hier<br />
werden konkrete Wünsche und Anregungen<br />
geäußert. Keine Theorie, sondern Praxis. Das<br />
ist der entscheidende Unterschied.<br />
Welche Neuheiten werden Sie zeigen?<br />
Das Update für den DAC1 PRE und den<br />
DAC1 mit der asynrchone USB 2.0-Schnittstelle.<br />
Ein weiteres Novum wird die Kabelserie<br />
MSI als Monokristallines Silberkabel sein.<br />
Das letzte Bindeglied auf dem Weg zum<br />
perfekten Klang.<br />
Darf es 2011 Ihrer Meinung nach für<br />
den Verbraucher wieder ein bisschen<br />
„mehr“ sein?<br />
Das muss jeder für sich selbst entscheiden.<br />
Letztlich wird sich aber nur eine Sache durchsetzen<br />
können – Qualität. Nicht nur in 2011,<br />
sondern dauerhaft.<br />
Wenn wir über <strong>High</strong> <strong>End</strong> reden – reden<br />
wir damit auch zwangsläufig über<br />
„<strong>High</strong> <strong>End</strong>-Preise“?<br />
Nicht unbedingt. Es geht auch im absoluten<br />
<strong>High</strong> <strong>End</strong>-Sektor anders. Eine entsprechende<br />
Produktpolitik vorausgesetzt.<br />
Ist <strong>High</strong> <strong>End</strong> Ihrer Meinung nach auch<br />
ein Stück Lebensgefühl und Verständnis<br />
des Kunden<br />
Uneingeschränkt: Ja! Denn ansonsten würden<br />
wir alle das nicht machen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Redaktion:<br />
Christian Hill, Thomas Köhre, Torsten Pless,<br />
Dennis Schirrmacher, Jens Voigt (VDT)<br />
Grafikdesign:<br />
Bianca Graf, Tobias Heymann,<br />
Stefan Kretzschmar, Julia Schmenger,<br />
Jenny Schmidt, Katharina Schreckenbach<br />
(Leitung), Kim Trank, Isabell Ulitzka,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Verena Rottmann (Leitung)<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@audio-test.at<br />
www.audio-test.at<br />
Anzeigen:<br />
Claudia Fritzsch, Simone Läßig,<br />
Katleen Lösch, Benjamin Mächler,<br />
Carsten Philipp (Leitung)<br />
Tel. (0341) 14955-0<br />
Fax (0341) 14955-11<br />
anzeigen@av.de<br />
Abonnenten:<br />
Nadine Helbig<br />
Tel. (0341) 14955-13<br />
Fax (0341) 14955-11<br />
abo@av.de<br />
Vertrieb:<br />
MZV Moderner Zeitschriften<br />
Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />
Tel. (089) 31906-0, Fax: (089) 31906-113<br />
info@mzv.de, www.mzv.de<br />
ISSN: 1861-1737<br />
Erscheinungsweise: 4-mal im Jahr<br />
Einzelpreis Deutschland: 4,99 Euro<br />
Jahresabo Deutschland: 17,90 Euro<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />
Kassel<br />
4. 2011<br />
Surroundklang<br />
Stereo und Heimkinoklang zu vereinen,<br />
muss nicht die Quadratur<br />
des Kreises bedeuten. Wir zeigen<br />
verschiedene Installationsvarianten<br />
und geben Empfehlungen –<br />
von Raumakustik über moderne<br />
Zuspieler aus dem Netzwerk bis<br />
zum Lautsprecher.<br />
Im Test<br />
AV-Receiver<br />
AV-Vorstufen<br />
7.1 Sets<br />
Stereopaare<br />
Audiostreamer<br />
Plus: Neue Informationen zu<br />
Surroundformaten<br />
Ausgabe 4.2011 erscheint<br />
am 30. September 2011<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />
Bilder: BMC, Denon, KEF, TAD<br />
© 2011 von Auerbach Verlag und<br />
Infodienste GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />
und Verbreitung von Artikeln,<br />
Grafiken, Fotos durch jedes Medium ist nur<br />
mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet.<br />
Die Interviews geben die Meinungen der<br />
Interviewpartner wieder. Diese muss nicht<br />
der Meinung des Verlages entsprechen. Für<br />
die Aussagen des Interviewpartners wird<br />
keine Haftung übernommen.<br />
Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine<br />
Gewähr für die Richtigkeit der Angaben<br />
übernommen werden. Schutzrechte auf<br />
Produktnamen oder Produkte sind in den<br />
einzelnen Artikeln nicht zwingend<br />
erwähnt. Namentliche oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
wieder. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Datenträger und Fotos<br />
übernimmt der Verlag keine Haftung. Die<br />
Zustimmung zum Abdruck wird vorausgesetzt.<br />
Der Autor erklärt mit der Einsendung<br />
von Material, dass dieses frei von Rechten<br />
Dritter ist. Mit der Honorierung von<br />
Manuskripten, Fotos und anderem<br />
Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />
daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
98 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 3.2011 | www.audio-test.at
Wir machen die<br />
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Mark Knopfler und seine Jungs auf einem frühen<br />
Höhepunkt ihrer Karriere: Das legendäre „Alchemy“-<br />
Konzert in London, überarbeitet in Bild und Ton.<br />
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schon ab 10,99 EUR<br />
Ein Angebot der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH. Dieses Angebot ist unverbindlich, die Cover können abweichen.<br />
diese und mehr als 1 550 weitere Blu-rays zu Top-Preisen bei<br />
Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22
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