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11/2012 <strong>Ratgeber</strong> <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
Backstube:<br />
Adventsbäckerei<br />
<strong>Ente</strong> <strong>gut</strong>,<br />
<strong>alles</strong> <strong>gut</strong><br />
€ 3,00<br />
Österreich: € 3,40<br />
Schweiz: SFR 4,60<br />
Kosmetik:<br />
Schön mit<br />
Meersalz,<br />
Milch <strong>und</strong><br />
Mandelöl<br />
Garten:<br />
Kräuter- <strong>und</strong><br />
Gewürzpflanzen<br />
Unser Reiseziel:<br />
Augsburg
6<br />
Adventsbäckerei<br />
Köstliche Plätzchen<br />
INHALT November 2012<br />
42<br />
Tolle Knolle<br />
Raffinierte<br />
Kartoffelrezepte<br />
64<br />
Natürliche Schönmacher<br />
Zaubernuss<br />
76<br />
Kuschelmaschen<br />
40<br />
Ganz edel<br />
104<br />
Sauna<br />
<strong>und</strong><br />
Dampfbad<br />
136<br />
Augsburg<br />
ESSEN, TRINKEN<br />
Alle Jahre wieder:<br />
Erstes Adventsgebäck 6<br />
Formvollendet:<br />
Stollen in Form <strong>und</strong> Glas gebacken 14<br />
Backen im November:<br />
Apfel-Eierlikör-Torte 20<br />
<strong>Ente</strong> <strong>gut</strong>, <strong>alles</strong> <strong>gut</strong> -<br />
Raffinierte <strong>Ente</strong>ngerichte 22<br />
Kulinarisches Quiz 29<br />
Kulinarische Reise: Allgäu 30<br />
Schätze im Glas: Liköre <strong>und</strong> Sirup 34<br />
Bestseller-Rezepte unserer Leser 36<br />
Marktbummel 38<br />
Ganz edel: Wildschwein 40<br />
Tolle Knolle: Herzhafte Kartoffelrezepte 42<br />
Küchenkalender 49<br />
Extra: Steckrüben 50<br />
Rezeptverzeichnis 54<br />
Büchertipps 54<br />
Übrigens: Kaffeezubereitung 55<br />
Herstellernachweis 153<br />
SCHÖNHEIT, WELLNESS<br />
Meersalz, Milch <strong>und</strong> Mandelöl 58<br />
Natürliche Schönmacher: Zaubernuss 64<br />
MODE, KREATIV<br />
Winter-Blues 68<br />
Wohlfühlwäsche 72<br />
Kuschelmaschen 76<br />
Advent, Advent … 82<br />
Kreativ-Werkstatt 88<br />
Herstellernachweis 153<br />
GESUNDHEIT, MEDIZIN<br />
Hydrotherapie 90<br />
Kleine Helfer: für Ihren Badetempel 97<br />
Balneotherapie 98<br />
Sauna <strong>und</strong> Dampfbad 104<br />
Aktiv gegen ... Vergesslichkeit 110<br />
Unser Kind: Taschengeld 112<br />
Krankheiten-ABC: H 114<br />
Hilfen für die Seele:<br />
Vom Umgang mit dem Schicksal 116<br />
FAMILIE, KIND, ALLTAG<br />
Roswitha Stemmer-Beer:<br />
Von der täglichen Trauer 120<br />
Blick in die Zeit: Neue Heimat Namibia 142<br />
WOHNEN, GARTEN, NATUR<br />
Mein schönes Zuhause:<br />
Hilfsmittel im Alter 124<br />
Aus aller Herren Länder:<br />
Exotische Kräuter <strong>und</strong> Würzpflanzen 126<br />
FREIZEIT, FERIEN, UNTERHALTUNG<br />
Tolle Prämien für unsere Leser 112–113<br />
Kurzgeschichte:<br />
Turnschuhe im Schnee 130<br />
Augsburg 136<br />
Neues vom <strong>Ratgeber</strong>-DINO:<br />
Riesenpech vor Weihnachten … 148<br />
Rätselauflösungen <strong>und</strong> Gewinner 154<br />
Sudoku 155<br />
Kreuzwort-Preisrätsel 56, 156<br />
<strong>Vorschau</strong> 158<br />
Impressum <strong>und</strong> Herstellernachweis 153<br />
4 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
5
ADVENTSBÄCKEREI<br />
Schoko-Macadamia-<br />
Plätzchen<br />
(Rezept für etwa 30 Stück)<br />
Zutaten:<br />
200 g Zartbitter-Schokolade,<br />
160 g Butter,<br />
125 g Zucker,<br />
1 Ei (M),<br />
Mark einer Vanilleschote,<br />
½ Päckchen Backpulver,<br />
2 TL Lebkuchengewürz,<br />
200 g Mehl,<br />
80 g gehackte Macadamien,<br />
2 cl brauner Rum,<br />
Puderzucker nach Belieben.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Ein Backblech<br />
mit Backpapier auslegen.<br />
Die Schokolade fein hacken. Die<br />
Butter mit dem Zucker cremig rühren,<br />
das Ei unterrühren. Schoko -<br />
stückchen, Vanillemark, Backpulver,<br />
Lebkuchengewürz, Mehl <strong>und</strong><br />
Macadamien mischen <strong>und</strong> mit<br />
dem Rum unter die Butter-Zucker-<br />
Ei-Masse rühren.<br />
Mit einem Teelöffel kleine Häufchen<br />
auf das vorbereitete Backblech<br />
setzen. Im vorgeheizten<br />
Backofen etwa 10 Minuten backen.<br />
Auf einem Kuchengitter abkühlen<br />
lassen. Nach Belieben mit Puderzucker<br />
besieben.<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 2 g Eiweiß,<br />
9 g Fett, 12 g Kohlenhydrate,<br />
135 kcal (565 kJ).<br />
Hildaplätzchen<br />
(Rezept für etwa 50 Stück)<br />
Zutaten für den Knetteig:<br />
200 g weiche Butter,<br />
80 g Zucker,<br />
1 Päckchen Vanillezucker,<br />
1 TL fein abgeriebene Schale<br />
einer Bio-Orange,<br />
300 g Mehl,<br />
1 Msp. Backpulver,<br />
100 g Crème fraîche.<br />
Außerdem:<br />
1 Eigelb (M),<br />
2 TL Milch,<br />
2 EL Hagelzucker,<br />
200 g rotes Johannisbeergelee.<br />
Die Butter cremig rühren. Nach<br />
<strong>und</strong> nach den Zucker, den Vanillezucker<br />
<strong>und</strong> die Orangenschale unterrühren.<br />
Das Mehl mit dem Backpulver<br />
mischen <strong>und</strong> die Hälfte davon<br />
im Wechsel mit der Crème<br />
fraîche unterrühren. Zum Schluss<br />
das übrige Mehl unterkneten. Den<br />
Teig zugedeckt im Kühlschrank<br />
mindestens 2 St<strong>und</strong>en ruhen lassen.<br />
Zwei Backbleche mit Backpapier<br />
auslegen. Den Backofen auf 175° C<br />
(Gas Stufe 2) vorheizen.<br />
Den Teig auf leicht bemehlter Arbeitsfläche<br />
2 − 3 mm dick ausrollen.<br />
Plätzchen mit gewelltem Rand<br />
<strong>und</strong> etwa 4,5 cm Ø ausstechen. Auf<br />
die vorbereiteten Backbleche legen,<br />
aus der Hälfte der Plätzchen<br />
ein Loch von etwa 1 cm Ø ausstechen.<br />
Das Eigelb mit der Milch verquirlen,<br />
die Ringe damit bepinseln. Mit<br />
Hagelzucker bestreuen. Im vorgeheizten<br />
Backofen 10 − 12 Minuten<br />
nach Sicht backen. Auf einem Kuchengitter<br />
auskühlen lassen.<br />
Das Gelee leicht erwärmen <strong>und</strong><br />
kräftig durchrühren. Jeweils einen<br />
Klecks auf die ganzen Plätzchen<br />
geben. Die Ringe auflegen <strong>und</strong><br />
vorsichtig andrücken. Fest werden<br />
lassen.<br />
Alle<br />
Jahre<br />
wieder ...<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e,<br />
zusätzlich Kühlzeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
1 g Eiweiß, 4 g Fett,<br />
9 g Kohlenhydrate,<br />
78 kcal (328 kJ).<br />
Genießen Sie die kommende Adventszeit <strong>und</strong><br />
planen Sie jetzt, welche unserer köstlichen<br />
Vorschläge Sie backen werden. Die Plätzchen auf<br />
diesen <strong>und</strong> den folgenden Seiten schmecken schon<br />
jetzt, sind aber auch noch länger haltbar.
ADVENTSBÄCKEREI<br />
Weihnachtswürfel<br />
(Rezept für etwa)<br />
85 Stück<br />
Zutaten für den Teig:<br />
100 g Orangeat,<br />
50 g Zitronat,<br />
50 g Sultaninen,<br />
50 g Zartbitter-Schokolade,<br />
6 Eier (L),<br />
4 EL lauwarmes Wasser,<br />
400 g brauner Zucker,<br />
4 cl Rum,<br />
1 TL gemahlene Nelken,<br />
1 TL gemahlener Zimt,<br />
2 TL Pottasche,<br />
100 g Honig,<br />
250 g gemahlene Haselnüsse,<br />
500 g Mehl.<br />
Zum Füllen:<br />
450 g schwarzes Johannisbeergelee,<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Orangeat, Zitronat <strong>und</strong> Sultaninen<br />
fein würfeln. Die Schokolade reiben.<br />
Ein Backblech mit Backpapier<br />
auslegen. Den Backofen auf 180° C<br />
(Gas Stufe 2 − 2 ½) vorheizen.<br />
Die Eier mit dem lauwarmen Wasser<br />
dickcremig aufschlagen. Nach<br />
<strong>und</strong> nach den Zucker zugeben <strong>und</strong><br />
weiterschlagen, bis die Masse sehr<br />
cremig geworden ist. Rum, Nelken<br />
<strong>und</strong> Zimt untermischen. Die Pottasche<br />
in wenig Wasser auflösen,<br />
ebenfalls unter die Eimasse rühren.<br />
Den Honig leicht erwärmen <strong>und</strong><br />
fließend in die Masse einrühren.<br />
Die Haselnüsse <strong>und</strong> die Früchte zugeben.<br />
Die Schokolade mit dem<br />
Mehl mischen, zugeben <strong>und</strong> <strong>alles</strong><br />
zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.<br />
Den Teig gleichmäßig auf dem vorbereiteten<br />
Blech verstreichen. Im<br />
vorgeheizten Backofen etwa 35 Minuten<br />
backen. Stäbchenprobe<br />
durchführen. Aus dem Ofen nehmen<br />
<strong>und</strong> auskühlen lassen.<br />
Die Teigplatte einmal quer durchschneiden,<br />
die untere Platte mit<br />
Zubereitungszeit:<br />
1 ¼ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
2 g Eiweiß, 3 g Fett,<br />
15 g Kohlenhydrate,<br />
93 kcal (391 kJ).<br />
dem Gelee bestreichen.<br />
Die<br />
obere Platte<br />
aufsetzen <strong>und</strong><br />
etwas andrücken.<br />
Aus der Kuchenplatte<br />
Würfel von 3,5 x 3,5 cm<br />
schneiden. Ringsum mit Puderzuckerbesieben.<br />
Dattel-Walnuss-<br />
Brötchen<br />
(Rezept für etwa 80 Stück)<br />
Zutaten:<br />
100 g Datteln,<br />
250 g Mehl,<br />
2 gestrichene TL Backpulver,<br />
1 Prise Salz,<br />
120 g brauner Zucker,<br />
120 g Butter,<br />
70 g gehackte Walnusskerne,<br />
1 Ei (L), 2 EL Milch.<br />
Außerdem:<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Die Datteln entkernen <strong>und</strong> in feine<br />
Würfel schneiden. Das Mehl mit<br />
dem Backpulver auf eine Arbeitsfläche<br />
sieben, in der Mitte eine<br />
Mulde formen. Salz, Zucker, die<br />
Butter in Stückchen <strong>und</strong> die Walnüsse<br />
auf dem Mehlrand verteilen,<br />
Ei <strong>und</strong> Milch in die Mulde geben.<br />
Alles rasch von außen nach innen<br />
zu einem Teig verkneten.<br />
Den Teig in drei Portionen teilen,<br />
daraus drei Rollen von etwa<br />
20 cm Länge <strong>und</strong> 2 cm Ø rollen. In<br />
Folie wickeln <strong>und</strong> im Kühlschrank<br />
etwas fest werden lassen. Wieder<br />
herausnehmen <strong>und</strong> nochmals<br />
nachrollen, bis die Rollen schön<br />
r<strong>und</strong> sind. Im Kühlschrank weitere<br />
2 − 3 St<strong>und</strong>en ruhen lassen.<br />
Backbleche mit Backpapier auslegen.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas<br />
Stufe 2 − 2 ½) vorheizen.<br />
Die Teigrollen in 3 − 4 mm dicke<br />
Scheiben schneiden.<br />
Auf die vorbereiteten<br />
Backbleche<br />
legen. Im vorgeheizten Ofen in<br />
8 − 10 Minuten goldbraun backen.<br />
Herausnehmen <strong>und</strong> auf einem Kuchengitter<br />
auskühlen lassen. Mit<br />
Puderzucker besieben.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e,<br />
zusätzlich Kühlzeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 1 g Eiweiß,<br />
2 g Fett, 5 g Kohlenhydrate,<br />
40 kcal (168 kJ).<br />
Hamburger<br />
braune Kuchen<br />
(Rezept für etwa 20 Stück)<br />
Zutaten:<br />
200 g Zuckerrüben sirup,<br />
75 g Butter,<br />
65 g brauner<br />
Zucker,<br />
360 g Mehl,<br />
½ Päck. Backpulver,<br />
je 30 g fein gehacktes<br />
Zitronat<br />
<strong>und</strong> Orangeat,<br />
30 g gehackte<br />
Mandeln,<br />
1 TL Zimt,<br />
1 TL geriebene Zitronenschale.<br />
Außerdem:<br />
250 g Puderzucker,<br />
2 − 3 EL Rum,<br />
2 − 3 EL Zitronensaft.<br />
Sirup, Butter <strong>und</strong> Zucker in einem<br />
Topf erwärmen <strong>und</strong> wieder abkühlen<br />
lassen. Ein Backblech mit Backpapier<br />
auslegen. Den Backofen auf<br />
175° C (Gas Stufe 2) vorheizen.<br />
Mehl <strong>und</strong> Backpulver mischen. Zit -<br />
ronat, Orangeat, Mandeln <strong>und</strong> Gewürze<br />
zufügen. Die Sirupmasse zugeben,<br />
<strong>alles</strong> mischen <strong>und</strong> <strong>gut</strong><br />
durchkneten. Den Teig anschließend<br />
dünn ausrollen <strong>und</strong> beliebige<br />
Plätzchen von etwa 8 cm Ø<br />
(Herzen, Blüten, Kreise) ausstechen.<br />
Auf das vorbereitete Backblech<br />
legen. Im heißen Backofen<br />
10 − 12 Minuten backen.<br />
Inzwischen den Puderzucker sieben,<br />
mit Rum <strong>und</strong> Zitronensaft<br />
glatt rühren. Die braunen Kuchen<br />
aus dem Ofen nehmen, mit dem<br />
Puderzuckerguss beträufeln. Vollständig<br />
auskühlen lassen.<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 2 g Eiweiß,<br />
4 g Fett, 39 g Kohlenhydrate,<br />
207 kcal (866 kJ).<br />
8 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
9
ADVENTSBÄCKEREI<br />
Walnussherzen<br />
(Rezept für etwa 80 Plätzchen)<br />
Zutaten für den Teig:<br />
200 g weiche Butter,<br />
125 g Puderzucker,<br />
1 Päckchen Vanillezucker,<br />
1 Eigelb,<br />
60 g gemahlene Walnüsse,<br />
300 g Mehl.<br />
Außerdem:<br />
400 g Marzipan-Rohmasse,<br />
Puderzucker zum Ausrollen,<br />
3 − 4 EL Aprikosenkonfitüre,<br />
400 g Zartbitter-Kuvertüre,<br />
etwa 80 Walnusshälften.<br />
Aus Butter, gesiebtem Puderzucker,<br />
Vanillezucker, Eigelb, gemahlenen<br />
Walnüssen <strong>und</strong><br />
10 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
Mehl rasch einen glatten Mürbeteig<br />
herstellen, zur Kugel formen<br />
<strong>und</strong> 1 − 2 St<strong>und</strong>en kalt stellen.<br />
Ein Backblech mit Backpapier auslegen.<br />
Den Backofen auf 180° C<br />
(Gas Stufe 2 − 2 ½) vorheizen.<br />
Den Teig auf einer leicht bemehlten<br />
Arbeitsfläche 3 − 4 mm dick<br />
ausrollen <strong>und</strong> Herzen ausstechen.<br />
Diese auf das Backblech legen <strong>und</strong><br />
im heißen Backofen 10 − 12 Minuten<br />
nach Sicht backen. Herausnehmen<br />
<strong>und</strong> auf einem Kuchengitter<br />
auskühlen lassen.<br />
Die Marzipan-Rohmasse auf einer<br />
leicht mit Puderzucker besiebten<br />
Arbeitsfläche kurz durchkneten,<br />
dann dünn ausrollen <strong>und</strong> gleich<br />
große Herzen wie die Nussherzen<br />
ausstechen.<br />
Die Nussherzen auf der Oberfläche<br />
mit der Aprikosenkonfitüre bestreichen.<br />
Jeweils ein Marzipanherz<br />
daraufsetzen <strong>und</strong> leicht andrücken.<br />
Die Kuvertüre nach Packungsaufschrift<br />
im Wasserbad schmelzen.<br />
Die Herzen mit der Kuvertüre bestreichen.<br />
Jeweils eine Walnusshälfte<br />
in die weiche Kuvertüre geben<br />
<strong>und</strong> leicht andrücken. Fest<br />
werden lassen.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e,<br />
zusätzlich Kühlzeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
2 g Eiweiß, 8 g Fett,<br />
10 g Kohlenhydrate,<br />
117 kcal (490 kJ).<br />
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Lebkuchen-Zitronat-<br />
Ecken<br />
(Rezept für etwa 50 Stück)<br />
Zutaten für den Teig:<br />
250 g flüssiger Honig,<br />
125 g Zucker,<br />
200 g Zitronat,<br />
200 g gehackte Mandeln,<br />
300 g Mehl,<br />
1 TL Lebkuchengewürz,<br />
1 TL Pottasche,<br />
2 EL warmes Wasser.<br />
Zum Glasieren:<br />
125 g gesiebter Puderzucker,<br />
2 − 3 EL Zitronensaft,<br />
100 g fein gewürfeltes Zitronat.<br />
Den Honig mit dem Zucker erwärmen,<br />
bis sich der Zucker gelöst hat.<br />
Wieder etwas abkühlen lassen. Das<br />
Zitronat mit den Mandeln im elektrischen<br />
Zerkleinerer fein mixen.<br />
Das Mehl mit dem Lebkuchengewürz<br />
mischen. Die Pottasche im<br />
Wasser auflösen.<br />
Die Hälfte des Mehls mit der Honigmasse,<br />
dem Zitronat-Mandel-<br />
Mix <strong>und</strong> der Pottasche verrühren,<br />
das restliche Mehl unterkneten.<br />
Den Teig zugedeckt etwa 1 St<strong>und</strong>e<br />
ruhen lassen.<br />
Ein Backblech mit Backpapier auslegen.<br />
Den Backofen auf 180° C<br />
(Gas Stufe 2 − 2 ½) vorheizen. Den<br />
Teig auf dem vorbereiteten Backblech<br />
etwa 1 cm dick ausrollen <strong>und</strong><br />
im vorgeheizten Backofen 20 − 25<br />
Minuten backen. Das Backblech<br />
aus dem Ofen nehmen, das Gebäck<br />
etwas abkühlen lassen, dann<br />
in Dreiecke schneiden. Das Gebäck<br />
vollständig auskühlen lassen.<br />
Den Puderzucker mit Zitronensaft<br />
zu einem glatten Guss verrühren.<br />
Die Dreiecke damit bestreichen<br />
<strong>und</strong> mit dem Zitronat bestreuen.<br />
Trocknen lassen.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e,<br />
zusätzlich Ruhezeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 1 g Eiweiß,<br />
2 g Fett, 17 g Kohlenhydrate,<br />
96 kcal (402 kJ).<br />
Mandel-Schoko-<br />
Brote<br />
(Rezept für)<br />
etwa 80 Stück<br />
Zutaten für den Teig:<br />
180 g Butter, 180 g Zucker,<br />
1 Päck. Bourbon-Vanillezucker,<br />
1 Msp. Salz,<br />
½ TL gemahlener Zimt,<br />
1 Eigelb (M),<br />
200 g gemahlene Mandeln,<br />
100 g geriebene Zartbitter-<br />
Schokolade,<br />
250 g Mehl.<br />
Außerdem:<br />
200 g Zartbitter-Kuvertüre.<br />
Die Butter mit dem Zucker, dem<br />
Vanillezucker, Salz, Zimt <strong>und</strong> dem<br />
Eigelb auf der Arbeitsfläche zu einer<br />
cremigen Masse verarbeiten.<br />
Die Mandeln <strong>und</strong> die Schokolade<br />
mit dem Mehl mischen <strong>und</strong> anschließend<br />
rasch unter die Buttermasse<br />
kneten. Den Teig in zwei<br />
gleich große Portionen teilen <strong>und</strong><br />
daraus zwei Stangen von 30 cm<br />
Länge formen.<br />
Diese Stangen<br />
mithilfe eines<br />
stumpfen<br />
großen Messers<br />
kantig<br />
formen, sodass sich<br />
beim Abschneiden rechteckige<br />
Scheiben ergeben. Die Stangen jeweils<br />
in Folie wickeln. Im Kühlschrank<br />
in 2 − 3 St<strong>und</strong>en, besser<br />
über Nacht, fest werden lassen.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Backbleche<br />
mit Backpapier auslegen. Von jeder<br />
Stange etwa 40 Scheiben<br />
schneiden. Mit genügend Abstand<br />
voneinander auf die vorbereiteten<br />
Backbleche legen. Im heißen Backofen<br />
10 − 12 Minuten backen. Aus<br />
dem Ofen nehmen <strong>und</strong> auf einem<br />
Kuchengitter vollständig<br />
auskühlen lassen.<br />
Die Kuvertüre nach Vorschrift<br />
schmelzen <strong>und</strong><br />
temperieren. Die Mandel-Schoko-<br />
Brote zur Hälfte in die Kuvertüre<br />
tauchen. Am Schüsselrand leicht<br />
abstreifen, dann auf Pergamentpapier<br />
legen <strong>und</strong> trocknen lassen.<br />
Zubereitungszeit:<br />
1 St<strong>und</strong>e, zusätzlich<br />
Kühl- <strong>und</strong> Wartezeiten.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
1 g Eiweiß, 5 g Fett, 6 g Kohlenhydrate,<br />
71 kcal (296 kJ).<br />
Mandel-Cantuccini<br />
(Rezept für)<br />
etwa 50 Stück<br />
Zutaten:<br />
3 Eiweiß (M),<br />
200 g Zucker,<br />
2 Eigelb (M),<br />
200 g Mehl,<br />
2 TL Backpulver,<br />
150 g gemahlene Mandeln,<br />
100 g gehackte Mandeln,<br />
40 ml Orangenlikör.<br />
Das Eiweiß<br />
sehr<br />
steif schlagen,<br />
dabei etwa ein Drittel<br />
des Zuckers einrieseln<br />
lassen. Die Eigelbe unterziehen.<br />
Das Mehl mit dem Backpulver,<br />
dem restlichen Zucker<br />
<strong>und</strong> den Mandeln mischen. Den<br />
Eischnee <strong>und</strong> den Orangen likör<br />
mit einem Teigschaber unterarbeiten,<br />
so dass ein glatter Teig entsteht.<br />
Ein Backblech mit Backpapier<br />
auslegen. Den Backofen auf<br />
190° C (Gas Stufe 2 ½ − 3) vorheizen.<br />
Den Teig auf das vorbereitete<br />
Backblech geben, mit etwas Mehl<br />
bestreuen <strong>und</strong> etwa 5 − 6 mm dick<br />
ausrollen. Im heißen Backofen<br />
12 − 15 Minuten backen.<br />
Das Gebäck noch heiß in<br />
6 − 7 cm breite Streifen, diese in<br />
etwa 1,5 cm breite Cantuccini<br />
schneiden. Auskühlen lassen.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 2 g Eiweiß,<br />
3 g Fett, 7 g Kohlenhydrate,<br />
65 kcal (272 kJ).
STOLLEN<br />
Müssen Stollen immer länglich <strong>und</strong> zusammengeklappt sein?<br />
Nein! Backen Sie Stollenteig in einer Sternform oder als<br />
Portionsgrößen im Einkochglas. Da haben Sie gleich doppelt<br />
Erfolg: Der Stollen behält zum einen garantiert seine Form.<br />
Und er bleibt von der ersten bis zur letzten Scheibe saftig<br />
<strong>und</strong> aromatisch, wenn Sie die Einkochgläser dann noch<br />
verschließen <strong>und</strong> den Stollen einkochen.<br />
Formvollendet<br />
Apfel-Birnen-Stollen<br />
(Rezept für etwa 20 Scheiben)<br />
Zutaten:<br />
125 g getrocknete Birnen,<br />
4 EL Apfeldicksaft (Reformhaus),<br />
½ Fläschchen Rum-Aroma,<br />
500 g Mehl,<br />
1 Prise Salz,<br />
2 TL Christstollengewürz,<br />
30 g frische Hefe,<br />
50 g Zucker,<br />
150 ml Milch,<br />
1 Ei (M),<br />
250 g Quark,<br />
175 g weiche Butter,<br />
50 g gehackte Mandeln,<br />
einige Tropfen Öl für die Form,<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Die getrockneten Birnen klein würfeln.<br />
Den Apfeldicksaft erhitzen,<br />
die Birnen zufügen <strong>und</strong> 1 Minute<br />
köcheln lassen. Das Rum-Aroma<br />
unterrühren. Zugedeckt 4 St<strong>und</strong>en<br />
durchziehen lassen.<br />
Das Mehl in eine Schüssel sieben,<br />
mit Salz <strong>und</strong> Christstollengewürz<br />
mischen. In die Mitte eine Vertiefung<br />
drücken, die Hefe hineinbröckeln,<br />
1 TL Zucker untermischen.<br />
Die Milch lauwarm erhitzen, über<br />
die Hefe gießen <strong>und</strong> mit etwas<br />
Mehl vom Rand zu einem Brei rühren.<br />
Den Vorteig mit etwas Mehl<br />
bestreuen. Zugedeckt an einem<br />
warmen Ort 10 − 15 Minuten gehen<br />
lassen, bis die Oberfläche Risse<br />
zeigt.<br />
Ei, Quark, weiche Butter <strong>und</strong> den<br />
restlichen Zucker zum Mehl geben.<br />
Alles mit den Knethaken<br />
des Handrührgerätes zu einem<br />
glatten Teig verarbeiten. Den<br />
Teig nochmals 30 Minuten gehen<br />
lassen.<br />
Eine beschichtete Sternbackform<br />
von etwa 30 cm Ø mit dem Öl auspinseln.<br />
Die Birnen <strong>und</strong> die ge-<br />
hackten Mandeln unter den Teig<br />
kneten. Den Teig mit bemehlten<br />
Händen in die Form drücken. Erneut<br />
20 Minuten gehen lassen.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen.<br />
Den Stollen im vorgeheizten Backofen<br />
bei 200° C (Gas Stufe 3) etwa<br />
15 Minuten backen, dann die Backofentemperatur<br />
auf 180° C (Gas<br />
Stufe 2 − 2 ½) reduzieren <strong>und</strong> den<br />
Stollen weitere 30 − 35 Minuten<br />
backen.<br />
Den Stollen 10 Minuten in der Form<br />
ruhen lassen, dann auf ein Kuchengitter<br />
stürzen, die Form entfernen.<br />
Mit Puderzucker besieben <strong>und</strong><br />
auskühlen lassen.<br />
Den Stollen in Alufolie wickeln <strong>und</strong><br />
vor dem Anschneiden 1 − 2 Tage<br />
ruhen lassen, damit sich sein Aroma<br />
voll entfalten kann.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¾ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich diverse Wartezeiten.<br />
Nährwert pro Scheibe ca.:<br />
6 g Eiweiß, 10 g Fett,<br />
27 g Kohlenhydrate,<br />
222 kcal (928 kJ).<br />
14 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012
STOLLEN<br />
STOLLEN<br />
Erdnuss-Stollen<br />
(Rezept für 12 WECK®-Gläser)<br />
Sturzform à 290 ml Inhalt<br />
Zutaten für die Stollen:<br />
150 g geröstete Erdnüsse<br />
ohne Salz,<br />
150 g Sultaninen,<br />
100 g gewürfeltes Orangeat,<br />
6 cl Rum,<br />
750 g Mehl,<br />
60 g frische Hefe,<br />
250 ml Milch,<br />
1 Ei (M), 150 g Zucker,<br />
1 Prise Salz,<br />
250 g Butter.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Semmelbrösel<br />
für die Gläser,<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Die Erdnüsse grob hacken. Die Sultaninen<br />
<strong>und</strong> das Orangeat in eine<br />
Schüssel geben, mit dem Rum mischen.<br />
Zugedeckt marinieren.<br />
Das Mehl in eine Schüssel sieben, in<br />
der Mitte eine Mulde formen. Die<br />
Hefe hineinbröckeln, mit der lauwarmen<br />
Milch auflösen <strong>und</strong> dabei<br />
mit etwas Mehl vom Rand vermischen.<br />
Den Vorteig mit etwas Mehl<br />
bestreuen. Mit einem Tuch zudecken<br />
<strong>und</strong> an einem warmen, zugfreien<br />
Ort gehen lassen, bis die<br />
Oberfläche deutliche Risse zeigt.<br />
Inzwischen das Ei mit dem Zucker,<br />
dem Salz <strong>und</strong> der weichen Butter<br />
verrühren. Zum Vorteig geben <strong>und</strong><br />
<strong>alles</strong> zu einem glatten, festen Teig<br />
verkneten. Zugedeckt an einem<br />
warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.<br />
Die Erdnüsse <strong>und</strong> die Rumfrüchte<br />
zum Teig geben <strong>und</strong> kurz unterkneten,<br />
nochmals 30 Minuten gehen<br />
lassen. Die Einkochgläser<br />
sorgfältig mit Butter ausstreichen<br />
<strong>und</strong> mit den Semmelbröseln<br />
ausstreuen.<br />
Den Teig in 12 gleich große Portionen<br />
von je etwa 160 g teilen. Jeweils<br />
zu einer Kugel formen <strong>und</strong> in<br />
die Gläser füllen. Zugedeckt weitere<br />
15 Minuten gehen lassen.<br />
Die Fettpfanne oder den Rost aus<br />
dem Backofen nehmen, den Backofen<br />
auf 180° C (Gas Stufe 2−2½)<br />
vorheizen.<br />
Die Gläser mit dem Stollenteig in<br />
die kalte Fettpfanne stellen <strong>und</strong> in<br />
den vorgeheizten Backofen schieben<br />
oder den Rost einschieben<br />
<strong>und</strong> die Gläser daraufstellen. Die<br />
Stollen 35 − 40 Minuten backen.<br />
Stäbchenprobe durchführen.<br />
Aus dem Ofen nehmen <strong>und</strong> etwas<br />
abkühlen lassen. Die Gläser mit<br />
Einkochring, Glasdeckel <strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen. Im<br />
100° C-heißen Wasserbad 30 Minuten<br />
einkochen. Die Stollen mit Puderzucker<br />
besiebt<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 2 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich 30 Minuten Einkochzeit<br />
bei 100° C.<br />
Nährwert pro Glas ca.: 12 g Eiweiß,<br />
28 g Fett, 75 g Kohlen hydrate,<br />
618 kcal (2584 kJ).<br />
Mini-Cranberry-<br />
Stollen<br />
(Rezept für 6 WECK®-Gläser)<br />
Sturzform à 165 ml Inhalt<br />
Zutaten:<br />
100 g getrocknete<br />
Cranberrys,<br />
50 g Orangeat,<br />
50 g getrocknete Mango,<br />
60 g gehackte blanchierte<br />
Mandeln,<br />
50 ml Orangensaft,<br />
2 cl Orangenlikör,<br />
250 g Mehl,<br />
30 g frische Hefe,<br />
60 ml lauwarme Milch,<br />
50 g Zucker,<br />
125 g zerlassene Butter.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Semmelbrösel<br />
für die Gläser,<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Die Cranberrys klein schneiden.<br />
Orangeat <strong>und</strong> Mango fein würfeln.<br />
Die Früchte mit den Mandeln,<br />
dem Orangensaft <strong>und</strong> dem Orangenlikör<br />
in einer kleinen Schüssel<br />
mischen <strong>und</strong> zugedeckt 2 − 3 St<strong>und</strong>en<br />
ziehen lassen. Die Einkochgläser<br />
sorgfältig mit weicher Butter<br />
ausstreichen <strong>und</strong> mit den Semmelbröseln<br />
ausstreuen.<br />
Das Mehl in eine Schüssel sieben,<br />
in der Mitte eine Mulde formen.<br />
Die Hefe hineinbröckeln, mit der<br />
Milch <strong>und</strong> etwas Mehl vom Rand<br />
zu einem Vorteig verrühren. Zugedeckt<br />
an einem warmen Ort etwa<br />
15 Minuten gehen lassen, bis die<br />
Oberfläche Risse zeigt. Den Zucker<br />
<strong>und</strong> die zerlassene Butter zugeben<br />
<strong>und</strong> <strong>alles</strong> zu einem glatten Teig<br />
verkneten. Nochmals etwa 20 Minuten<br />
gehen lassen, bis sich das<br />
Volumen verdoppelt hat. Die<br />
Früchte rasch unter den Teig kneten,<br />
diesen nochmals 10 Minuten<br />
gehen lassen.<br />
Den Teig in 6 Portionen à<br />
120 g teilen, zu Kugeln<br />
formen <strong>und</strong> in die<br />
vorbereiteten Gläser<br />
setzen. Nochmals zugedeckt<br />
30 Minuten<br />
gehen lassen.<br />
Die Fettpfanne oder<br />
den Rost aus dem<br />
Backofen nehmen,<br />
den Ofen auf 180° C<br />
(Gas Stufe 2−2½)<br />
vorheizen.<br />
Die Gläser mit dem<br />
Stollenteig in die<br />
kalte Fettpfanne<br />
stellen <strong>und</strong> in den<br />
vorgeheizten Backofen<br />
schieben oder<br />
den Rost einschieben<br />
<strong>und</strong> die Gläser<br />
daraufstellen. Die<br />
Stollen 35 − 40 Minuten<br />
backen. Unbedingt<br />
Stäbchenprobe<br />
durchführen.<br />
Aus dem Backofen<br />
nehmen, auf ein<br />
Tuch stellen <strong>und</strong><br />
etwas abkühlen<br />
lassen. Die Gläser<br />
mit Einkochring,<br />
Glasdeckel <strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen. Im<br />
100° C-heißen Wasserbad 30 Minuten<br />
einkochen.<br />
Die Stollen mit Puderzucker besiebt<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 2 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich 30 Minuten Einkochzeit<br />
bei 100° C.<br />
Nährwert pro Glas ca.: 12 g Eiweiß,<br />
28 g Fett, 75 g Kohlenhydrate,<br />
618 kcal (2584 kJ).<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
17
STOLLEN<br />
STOLLEN<br />
Christbrot mit Zimt<br />
(Rezept für 12 − 14 Scheiben)<br />
Zutaten:<br />
300 g Mehl,<br />
20 g frische Hefe,<br />
70 ml Milch,<br />
60 g Butter,<br />
1 Ei (M),<br />
40 g Zucker,<br />
1 Prise Salz,<br />
abgeriebene Schale einer<br />
halben Bio-Zitrone,<br />
½ TL gemahlener Zimt,<br />
60 g Sultaninen,<br />
50 g gehackte geschälte<br />
Mandeln,<br />
je 50 g gewürfeltes Zitronat<br />
<strong>und</strong> Orangeat,<br />
2 cl Rum.<br />
Außerdem:<br />
60 g Butter,<br />
50 g Zucker,<br />
1 Prise gemahlene Vanille.<br />
Das Mehl in eine Schüssel sieben,<br />
in der Mitte eine Vertiefung formen,<br />
die Hefe hineinbröckeln. Die<br />
Milch leicht erwärmen <strong>und</strong> zugießen,<br />
die Hefe darin verrühren, bis<br />
sie sich vollständig aufgelöst hat.<br />
Den Vorteig mit etwas Mehl bestreuen,<br />
mit einem Tuch bedecken<br />
<strong>und</strong> etwa 15 Minuten gehen lassen,<br />
bis die Oberfläche Risse zeigt.<br />
Die Butter schmelzen, sie darf nur<br />
lauwarm sein, dann in einer Schüssel<br />
mit dem Ei, dem Zucker, dem<br />
Salz, der Zitronenschale<br />
<strong>und</strong> dem Zimt verrühren. Diese Mischung<br />
zum Vorteig geben <strong>und</strong> <strong>alles</strong><br />
zu einem glatten Hefeteig<br />
schlagen. Nochmals etwa 20 Minuten<br />
gehen lassen, bis sich das Volumen<br />
etwa verdoppelt hat.<br />
Die Sultaninen, die Mandeln, das<br />
Zitronat <strong>und</strong> das Orangeat mit<br />
dem Rum übergießen <strong>und</strong> <strong>gut</strong><br />
durchziehen lassen. Dann rasch<br />
unter den <strong>gut</strong> gegangenen Hefeteig<br />
kneten <strong>und</strong> diesen wieder gehen<br />
lassen.<br />
Aus dem Hefeteig einen kleinen<br />
Laib formen <strong>und</strong> in ein etwa 20 cm<br />
langes Brotbackkörbchen legen.<br />
Mit einem Tuch bedeckt an einem<br />
warmen Ort gehen lassen, bis er<br />
deutlich an Volumen zugenommen<br />
hat.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Das Christbrot<br />
auf der unteren Schiebeleiste<br />
im vorgeheizten Backofen<br />
etwa 35 Minuten backen.<br />
Unbedingt Stäbchenprobe<br />
durchführen <strong>und</strong> überprüfen,<br />
ob der Teig wirklich durchgebacken<br />
ist, es darf nichts hängen<br />
bleiben.<br />
Das Brot etwas abkühlen lassen,<br />
dann aus dem Körbchen nehmen.<br />
Die Butter schmelzen, das Brot damit<br />
von allen Seiten bestreichen.<br />
Zucker <strong>und</strong> Vanille mischen <strong>und</strong><br />
das Christbrot damit einstreuen.<br />
Vor dem Servieren nach Belieben<br />
mit Puderzucker besieben.<br />
Zubereitungszeit: 2 ½ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Scheibe (bei 14<br />
Scheiben) ca.: 4 g Eiweiß, 10 g Fett,<br />
30 g Kohlenhydrate,<br />
231 kcal (968 kJ).<br />
Lebkuchenstollen<br />
mit Nüssen<br />
(Rezept für 12 WECK®-Gläser)<br />
Mini-Sturzform à 160 ml Inhalt<br />
oder 4 − 5 WECK®-Gläser<br />
Sturzform à ½ l Inhalt<br />
Zutaten:<br />
175 g Butter,<br />
250 g Zucker,<br />
1 Prise Salz,<br />
4 Eier (M),<br />
1 TL Lebkuchengewürz,<br />
25 g Kakaopulver,<br />
350 g Mehl,<br />
1 Päckchen Backpulver,<br />
250 ml Milch,<br />
25 g gehackte Pistazien,<br />
75 g gehackte Mandeln,<br />
75 g gehackte Haselnüsse.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Semmelbrösel für<br />
die Gläser,<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Die Einkochgläser sorgfältig mit<br />
Butter ausstreichen <strong>und</strong> mit den<br />
Semmelbröseln ausstreuen. Die<br />
Fettpfanne oder den Rost aus<br />
dem Backofen nehmen, den<br />
Backofen auf 175° C (Gas Stufe<br />
2) vorheizen.<br />
Die Butter mit dem Zucker <strong>und</strong><br />
dem Salz schaumig rühren.<br />
Nach <strong>und</strong> nach die Eier zugeben<br />
<strong>und</strong> unterrühren. Das Lebkuchengewürz<br />
<strong>und</strong> das Kakaopulver untermischen.<br />
Das Mehl mit dem<br />
Backpulver darübersieben <strong>und</strong> mit<br />
der Milch unterrühren. Die gehackten<br />
Nüsse zum Schluss untermengen.<br />
Den Teig jeweils bis zur Hälfte<br />
in die vorbereiteten Gläser füllen.<br />
Die Gläser mit dem Teig in die kalte<br />
Fettpfanne stellen <strong>und</strong> in den vorgeheizten<br />
Backofen schieben oder<br />
den Rost einschieben <strong>und</strong> die Gläser<br />
daraufstellen. Die Lebkuchenstollen<br />
in den kleinen Gläsern etwa<br />
30 Minuten backen, die Stollen in<br />
den großen Sturzgläsern etwa<br />
40 − 45 Minuten. Unbedingt Stäbchenprobe<br />
durchführen.<br />
Aus dem Ofen nehmen <strong>und</strong> etwas<br />
abkühlen lassen. Die Gläser mit<br />
Einkochring, Glasdeckel <strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen. Im<br />
100° C-heißen Wasserbad 30 Minuten<br />
einkochen.<br />
Vor dem Servieren mit Puderzucker<br />
besieben.<br />
Zubereitungszeit: ¾ − 1 St<strong>und</strong>e,<br />
zusätzlich 30 Minuten Einkochzeit<br />
bei 90° C.<br />
Nährwert pro Glas ca.: 9 g Eiweiß,<br />
25 g Fett, 49 g Kohlenhydrate,<br />
459 kcal (1923 kJ).<br />
18 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012
APFEL-EIERLIKÖR-KUCHEN<br />
BACKEN<br />
im November<br />
Herbe Schokolade <strong>und</strong> süß-säuerliche<br />
Äpfel verbinden sich mit dem feinen<br />
Aroma von Eierlikör, der sich sowohl<br />
in der Joghurtcreme zwischen den<br />
Schokoböden als auch im Guss auf<br />
den Äpfeln verbirgt.<br />
Apfel-Eierlikör-Torte<br />
(Rezept für 14 Stücke)<br />
Zutaten für den Boden:<br />
50 g bittere Schokolade,<br />
50 g Butter,<br />
3 Eier (L),<br />
100 g Zucker,<br />
3 TL Vanillezucker,<br />
75 g Mehl.<br />
Für die Apfelmasse:<br />
3 Blatt Gelatine,<br />
500 g Äpfel,<br />
400 ml Apfelsaft,<br />
60 g Zucker,<br />
Saft einer halben Zitrone,<br />
80 ml Eierlikör,<br />
50 g gehackte Walnüsse.<br />
Für die Eierlikör-Creme:<br />
4 Blatt Gelatine,<br />
150 g Naturjoghurt,<br />
100 ml Eierlikör,<br />
100 g Zucker,<br />
100 g Sahne.<br />
Außerdem:<br />
100 g Sahne, 1 TL Zucker,<br />
20 g geröstete Mandel -<br />
blättchen.<br />
Für den Boden die Schokolade<br />
grob zerkleinern, die Butter in<br />
Stücke schneiden. Zusammen auf<br />
einem warmen Wasserbad<br />
schmelzen, anschließend wieder<br />
etwas abkühlen lassen.<br />
Den Boden einer Springform von<br />
24 cm Ø mit Backpapier auslegen.<br />
Den Backofen auf 175° C (Gas Stufe<br />
2) vorheizen.<br />
Eier, Zucker <strong>und</strong> Vanillezucker<br />
weißschaumig aufschlagen, die<br />
Schokoladenbutter unterrühren.<br />
Das Mehl darübersieben <strong>und</strong> unterheben.<br />
Die Teigmasse in die vorbereitete<br />
Springform füllen, die<br />
Oberfläche glatt streichen. Im vorgeheizten<br />
Backofen 35 − 40 Minuten<br />
backen. Herausnehmen, den<br />
Boden aus der Form lösen <strong>und</strong> auskühlen<br />
lassen. Abgekühlt einmal<br />
waagerecht durchschneiden.<br />
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.<br />
Die Äpfel waschen, vierteln,<br />
das Kerngehäuse entfernen,<br />
die Viertel in etwa 5 mm dicke<br />
Spalten schneiden. Den Apfelsaft<br />
mit Zucker <strong>und</strong> Zitronensaft in einen<br />
Topf geben <strong>und</strong> aufkochen.<br />
Die Apfelspalten einlegen, darin<br />
2 − 3 Minuten garen, herausheben,<br />
<strong>gut</strong> abtropfen<br />
<strong>und</strong> auskühlen lassen.<br />
Den Saft auf die Hälfte<br />
einkochen. Die Gelatine<br />
ausdrücken <strong>und</strong> in<br />
dem heißen, nicht<br />
mehr kochenden Saft<br />
auflösen. Den Eierlikör<br />
unterrühren. Den Eier -<br />
likörguss etwas abkühlen<br />
lassen.<br />
Für die Creme die Gelatine in kaltem<br />
Wasser einweichen. Den Joghurt<br />
mit dem Eierlikör <strong>und</strong> dem<br />
Zucker in einer Schüssel verrühren.<br />
Die Gelatine tropfnass bei geringer<br />
Hitze auflösen, dann rasch unter<br />
die Creme rühren. Die Sahne steif<br />
schlagen <strong>und</strong> unterheben.<br />
Den ersten Tortenboden auf eine<br />
Tortenunterlage legen, mit einem<br />
Tortenring umschließen. Die Eier -<br />
likör-Creme auf den Schokoladenboden<br />
geben, die Oberfläche glatt<br />
streichen. Den zweiten Boden auflegen.<br />
Im Kühlschrank 20 Minuten<br />
angelieren lassen.<br />
1 Die Apfelspalten fächerförmig<br />
<strong>und</strong> im Kreis auf die Tortenoberfläche<br />
legen. Die gehackten Walnüsse<br />
darauf verteilen.<br />
2 Den Eierlikörguss gleichmäßig<br />
über den Apfelspalten verteilen,<br />
sollte er bereits zu fest geworden<br />
sein, auf dem heißen Wasserbad<br />
nochmals leicht erwärmen. Für<br />
weitere 2 − 3 St<strong>und</strong>en in den Kühlschrank<br />
stellen.<br />
Die Sahne mit dem Zucker steif<br />
schlagen. Die Torte aus dem Ring<br />
lösen. Den Tortenrand mit der Sahne<br />
bestreichen <strong>und</strong> mit den Mandelblättchen<br />
bestreuen.<br />
Zubereitungszeit: 2 St<strong>und</strong>en, zusätzlich<br />
2 − 3 St<strong>und</strong>en Gelierzeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
6 g Eiweiß, 15 g Fett, 37 g Kohlenhydrate,<br />
317 kcal (1325 kJ).<br />
1 2<br />
20 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012
Noch vor einigen Jahren wurden <strong>Ente</strong>n meist als Ganzes<br />
im Backofen gebraten <strong>und</strong> erst bei Tisch tranchiert.<br />
Heute, auch durch das Vorbild asiatischer Restaurants,<br />
hat dieses Geflügelfleisch neue Anhänger gef<strong>und</strong>en,<br />
denn gerade die Zubereitung im Wok macht das zarte<br />
Fleisch zu einer Delikatesse.<br />
Der Fettanteil ist beim <strong>Ente</strong>nfleisch besonders hoch, wobei das<br />
meiste Fett direkt unter der Haut liegt. Das macht die <strong>Ente</strong> bei<br />
der Zubereitung schön knusprig <strong>und</strong> schützt das Fleisch vor<br />
dem Austrocknen.<br />
<strong>Ente</strong><br />
<strong>gut</strong>, <strong>alles</strong> <strong>gut</strong><br />
Wasabi-<strong>Ente</strong><br />
aus dem Wok<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1 <strong>Ente</strong>nbrustfilet (300 g),<br />
4 Möhren,<br />
100 g Zuckerschoten,<br />
50 g Sojasprossen,<br />
1 TL Speisestärke,<br />
3 EL Sojaöl,<br />
50 ml Reiswein,<br />
150 ml <strong>Ente</strong>nfond (aus dem<br />
Glas),<br />
½ − 1 TL Wasabi-Paste<br />
(sehr scharfer japanischer<br />
Meerrettich),<br />
3 − 4 EL Sojasoße,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
einige Korianderblättchen.<br />
Die Haut von der <strong>Ente</strong>nbrust ablösen,<br />
das Fleisch in dünne Scheiben<br />
schneiden. Die Möhren schälen<br />
<strong>und</strong> schräg in dünne Scheiben<br />
schneiden. Die Zuckerschoten abbrausen<br />
<strong>und</strong> putzen, die Sojasprossen<br />
in einem Sieb mit kochendem<br />
Wasser übergießen, <strong>gut</strong><br />
abtropfen lassen.<br />
Die Fleischscheiben mit dem Stärkemehl<br />
besieben. Das Sojaöl in einem<br />
Wok erhitzen, die <strong>Ente</strong>nbrust<br />
darin anbraten. Das Fleisch an den<br />
Rand schieben. Die Möhren in die<br />
Mitte geben <strong>und</strong> 2 − 3 Minuten<br />
unter<br />
Rühren<br />
braten. Ebenfalls<br />
an den Rand schieben, die<br />
Zuckerschoten in die Mitte geben<br />
<strong>und</strong> 1 − 2 Minuten braten. Die Sojasprossen<br />
zugeben, <strong>alles</strong> mischen<br />
<strong>und</strong> mit dem Reiswein ablöschen.<br />
Den <strong>Ente</strong>nfond angießen, die Wasabi-Paste<br />
einrühren. Mit Sojasoße,<br />
Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken <strong>und</strong><br />
<strong>alles</strong> noch 2 − 3 Minuten ziehen<br />
lassen. Mit Korianderblättchen bestreuen<br />
<strong>und</strong> mit Reis servieren.<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.: 20 g Eiweiß,<br />
20 g Fett, 8 g Kohlenhydrate,<br />
298 kcal (1248 kJ); 0,7 BE.<br />
22 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012
ENTE<br />
<strong>Ente</strong> aus dem Ofen<br />
Titelrezept<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
2 küchenfertige Nantaiser <strong>Ente</strong>n<br />
(je etwa 800 g), ersatzweise<br />
1 kleine Flugente,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
100 g Schalotten,<br />
100 g Möhren,<br />
300 g kleine, mehligkochende<br />
Kartoffeln,<br />
120 g Flaschentomaten,<br />
100 g Lauch,<br />
60 g Staudensellerie mit Grün,<br />
200 g Kürbisfruchtfleisch,<br />
200 g Zucchini,<br />
1 Lorbeerblatt,<br />
3 Thymianzweige,<br />
2 EL Rapsöl,<br />
250 ml Gemüsefond.<br />
Außerdem:<br />
1 EL fein geschnittene Kräuter<br />
(Petersilie, Thymian).<br />
Die <strong>Ente</strong>n unter fließendem kalten<br />
Wasser innen <strong>und</strong> außen waschen,<br />
trockentupfen. Das sichtbare Fett<br />
mit den Fingern sorgfältig entfernen.<br />
Die <strong>Ente</strong>n mit einem scharfen<br />
Messer oder einer Geflügelschere<br />
der Länge nach halbieren. Salzen<br />
<strong>und</strong> pfeffern.<br />
Die Schalotten pellen <strong>und</strong> vierteln.<br />
Die Möhren <strong>und</strong> Kartoffeln waschen<br />
<strong>und</strong> schälen, die Möhren in<br />
Stifte schneiden, die Kartoffeln<br />
quer halbieren. Die Tomaten waschen,<br />
vierteln <strong>und</strong> quer halbieren.<br />
Den Lauch putzen <strong>und</strong> gründlich<br />
waschen. Lauch <strong>und</strong> Staudensellerie<br />
in etwa 3 cm lange Stücke<br />
schneiden. Das Kürbisfruchtfleisch<br />
in 2 cm große Würfel, die Zucchini<br />
in 1 cm dicke Scheiben schneiden.<br />
Den Backofen auf 200° C<br />
(Gas Stufe 3) vorheizen.<br />
Das Gemüse in einen entsprechend<br />
großen Bräter<br />
geben, salzen <strong>und</strong> pfeffern.<br />
Lorbeerblatt <strong>und</strong> Thymianzweige<br />
dazulegen. Die gewürzten<br />
<strong>Ente</strong>nhälften mit der<br />
Schnittfläche nach unten darauflegen<br />
<strong>und</strong> mit dem Öl bepinseln.<br />
Den Bräter in den vorgeheizten<br />
Backofen schieben, die <strong>Ente</strong>n<br />
etwa 40 Minuten braten. Nach 15<br />
Minuten den Gemüsefond angießen.<br />
Wenn die <strong>Ente</strong>n keine Kruste<br />
bekommen sollen, dann ab <strong>und</strong> zu<br />
mit dem Fond beschöpfen.<br />
Die <strong>Ente</strong> aus dem Ofen mit den<br />
fein geschnittenen Kräutern bestreut<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
48 g Eiweiß, 48 g Fett,<br />
17 g Kohlenhydrate,<br />
693 kcal (2900 kJ); 1,4 BE.<br />
Geschmorte<br />
<strong>Ente</strong>nkeulen mit Oliven<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
4 <strong>Ente</strong>nkeulen à 250 − 300 g,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
80 g Zwiebeln,<br />
300 g Tomaten,<br />
100 g Lauch,<br />
80 g Staudensellerie,<br />
100 g Möhren,<br />
3 EL Olivenöl,<br />
400 ml Geflügelfond,<br />
1 EL fein geschnittene Kräuter<br />
(Petersilie, Thymian, Rosmarin),<br />
100 g schwarze Oliven.<br />
Die <strong>Ente</strong>nkeulen mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
würzen. Die Zwiebeln pellen<br />
<strong>und</strong> fein hacken. Die Tomaten kurz<br />
in kochendem Wasser blanchieren,<br />
kalt abschrecken <strong>und</strong> häuten. Die<br />
Früchte halbieren, Stielansatz <strong>und</strong><br />
Samen entfernen. Die Samen in ein<br />
Sieb geben <strong>und</strong> passieren, den<br />
Saft beiseitestellen. Das Tomatenfruchtfleisch<br />
würfeln.<br />
Den Lauch putzen, waschen <strong>und</strong> in<br />
dünne Ringe schneiden. Den Staudensellerie<br />
putzen, eventuell vorhandene<br />
Fäden abziehen, den Sellerie<br />
in Scheiben schneiden. Die<br />
Möhren schälen <strong>und</strong> ebenfalls in<br />
Scheiben schneiden.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen.<br />
Das Öl in einem Bräter erhitzen, die<br />
<strong>Ente</strong>nkeulen darin von allen Seiten<br />
anbraten, anschließend wieder<br />
herausnehmen. Zwiebeln, Lauch,<br />
Sellerie <strong>und</strong> Möhren im verbliebenen<br />
Fett anbraten. Den Geflügelfond<br />
<strong>und</strong> den Tomatensaft angießen,<br />
mit den Kräutern, Salz <strong>und</strong><br />
Pfeffer abschmecken. Die Oliven<br />
zufügen. Alles aufkochen lassen,<br />
dann die <strong>Ente</strong>nkeulen einlegen.<br />
Den Bräter zudecken, die Keulen<br />
im heißen Backofen etwa<br />
1 ¼ St<strong>und</strong>en schmoren. In den<br />
letzten 20 Minuten die Tomaten<br />
zufügen. Offen fertig schmoren.<br />
Nochmals abschmecken.<br />
Zu den geschmorten <strong>Ente</strong>nkeulen<br />
mit Oliven Tagliatelle servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¾ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.: 36 g Eiweiß,<br />
57 g Fett, 7 g Kohlenhydrate,<br />
685 kcal (2865 kJ); 0,6 BE.<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
25
ENTE<br />
<strong>Ente</strong> mit Gemüse<br />
aus dem Wok<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1 <strong>Ente</strong>nbrustfilet (etwa 350 g),<br />
150 g Möhren,<br />
200 g Steckrüben,<br />
100 g Lauch,<br />
1 kleine rote Paprikaschote,<br />
10 g Zitronengras,<br />
20 g Ingwer,<br />
50 g Frühlingszwiebeln,<br />
1 Chilischote,<br />
100 g Shiitake-Pilze,<br />
3 EL Erdnussöl,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
250 ml Geflügelfond,<br />
4 EL helle Sojasoße,<br />
1 TL Speisestärke,<br />
1 EL fein geschnittenes Koriandergrün,<br />
Korianderblättchen zum<br />
Garnieren.<br />
Für den Reis:<br />
300 g thailändischer Duftreis<br />
(Langkornreis),<br />
600 ml Salzwasser.<br />
Die <strong>Ente</strong>nbrust häuten, das Fleisch<br />
in dünne Scheiben schneiden. Die<br />
Möhren <strong>und</strong> Steckrüben schälen,<br />
die Möhren in Scheiben, die Steckrüben<br />
in etwa 3 cm lange <strong>und</strong><br />
0,5 cm dicke Stifte schneiden. Den<br />
Lauch putzen, waschen <strong>und</strong> in<br />
schmale Ringe schneiden. Die Pap -<br />
rikaschote vierteln, den Stielansatz,<br />
die Samen <strong>und</strong> weißen Trennwände<br />
entfernen, das Fruchtfleisch in<br />
Streifen schneiden. Das Zitronengras<br />
putzen <strong>und</strong> fein hacken. Den<br />
Ingwer schälen <strong>und</strong> fein würfeln.<br />
Die Frühlingszwiebeln putzen <strong>und</strong><br />
in Ringe schneiden. Die Chilischote<br />
vom Stielansatz befreien, quer in<br />
dünne Ringe schneiden, dabei die<br />
Samen entfernen. Die Shiitake-Pilze<br />
von den harten<br />
Stielen befreien <strong>und</strong> die Hüte in<br />
Scheiben schneiden.<br />
Den Reis in einem Sieb unter fließendem<br />
kalten Wasser abbrausen,<br />
<strong>gut</strong> abtropfen lassen. Mit dem<br />
Salzwasser in einen Topf geben<br />
<strong>und</strong> zum Kochen bringen. Die Hitze<br />
reduzieren, den Reis zugedeckt<br />
bei schwacher Hitze 15 − 20 Minuten<br />
garen. Sobald die Flüssigkeit<br />
aufgesogen ist, den Topf vom Herd<br />
nehmen <strong>und</strong> den Reis noch 5 Minuten<br />
ausquellen lassen.<br />
2 EL Öl in einem Wok erhitzen, das<br />
<strong>Ente</strong>nfleisch darin portionsweise<br />
unter Wenden bei starker Hitze<br />
knusprig braten. Aus dem Wok<br />
nehmen, salzen <strong>und</strong> pfeffern <strong>und</strong><br />
zugedeckt warm stellen. Das vorbereitete<br />
Gemüse (ohne die Pilze),<br />
das Zitronengras, den Ingwer. die<br />
Frühlingszwiebeln <strong>und</strong> Chiliringe<br />
in den Wok geben <strong>und</strong> im restlichen<br />
Öl unter Rühren anbraten.<br />
Geflügelfond, Sojasoße, Salz, Pfeffer<br />
<strong>und</strong> Speisestärke miteinander<br />
verrühren. Das <strong>Ente</strong>nfleisch mit<br />
den Pilzen in den Wok geben, die<br />
Würzsoße zugießen, <strong>alles</strong> <strong>gut</strong><br />
verrühren <strong>und</strong> 2 − 3 Minuten<br />
bei mittlerer Hitze köcheln<br />
lassen. Mit dem Koriandergrün<br />
bestreuen <strong>und</strong> anrichten.<br />
Die <strong>Ente</strong> mit dem Reis anrichten,<br />
mit den Korianderblättchen<br />
garniert servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
37 g Eiweiß, 35 g Fett, 71 g Kohlenhydrate,<br />
749 kcal (3135 kJ); 5,9 BE.<br />
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<strong>Ente</strong>nbrust auf<br />
gebratener Ananas<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1 <strong>Ente</strong>nbrust (etwa 300 g),<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
100 g Marsala, ersatzweise<br />
roter Johannisbeersaft,<br />
250 ml <strong>Ente</strong>nfond (aus dem<br />
Glas),<br />
200 g frisches Ananasfruchtfleisch,<br />
1 B<strong>und</strong> Frühlingszwiebeln,<br />
2ELÖl,<br />
Cayennepfeffer.<br />
Außerdem:<br />
120 g Langkorn-Wildreis-<br />
Mischung,<br />
Salz.<br />
Die <strong>Ente</strong>nbrust häuten, das Fleisch<br />
mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen. In einer<br />
beschichteten Pfanne von beiden<br />
Seiten anbraten. Mit dem<br />
Marsala ablöschen, den <strong>Ente</strong>nfond<br />
angießen. Etwa 15 − 20 Minuten bei<br />
schwacher Hitze garen. Vor dem<br />
Anschneiden 5 Minuten zugedeckt<br />
ruhen lassen.<br />
Den Reis nach Anleitung in Salzwasser<br />
garen.<br />
Die Ananas in Scheiben schneiden.<br />
Die Frühlingszwiebeln putzen, kalt<br />
abbrausen <strong>und</strong> in Stücke schneiden.<br />
Das Öl in einer beschichteten<br />
Pfanne erhitzen. Die Ananasscheiben<br />
darin von jeder Seite anbraten.<br />
Die Frühlingszwiebeln zugeben<br />
<strong>und</strong> kurz schwenken, sodass sie<br />
noch Biss haben. Mit einer Prise<br />
Salz <strong>und</strong> Cayennepfeffer würzen.<br />
Die <strong>Ente</strong>nbrust in Scheiben schneiden,<br />
mit den Ananasscheiben, den<br />
Frühlingszwiebeln <strong>und</strong> dem Fond<br />
anrichten. Den Reis extra dazu<br />
reichen.<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
16 g Eiweiß, 19 g Fett,<br />
33 g Kohlenhydrate,<br />
393 kcal (1642 kJ); 2,8 BE.<br />
Kulinarisches<br />
QUIZ<br />
Testen Sie Ihr Wissen<br />
r<strong>und</strong> um die Küche.<br />
Wir stellen Ihnen einige<br />
Fragen zu verschie denen<br />
Themen dieses <strong>Ratgeber</strong>s.<br />
Sie suchen sich aus den<br />
drei möglichen Antworten<br />
die richtige heraus,<br />
nehmen den dazugehöri -<br />
gen Lösungs buchstaben<br />
<strong>und</strong> bilden damit das<br />
Lösungswort. Raten Sie<br />
mit <strong>und</strong> gewinnen Sie!<br />
1. Die Steckrübe ist am aromatischsten,<br />
wenn ...<br />
nP ... sie nicht mehr als<br />
150 Gramm wiegt.<br />
nN ... das Fruchtfleisch gelblich ist.<br />
nH ... die Schale schwarze Punkte<br />
aufweist.<br />
2. Was benötigt man für einen<br />
„Allgäuer Milchkuchen“?<br />
nE Pumpernickel<br />
nA Croissants<br />
nU Altbackenes Weißbrot oder<br />
Brötchen<br />
3. Was verfeinert das kräftige<br />
Aroma von Wildschweinfleisch?<br />
nN Flambieren mit weißem Rum<br />
nR Backen in der Salzkruste<br />
nD Einlegen in eine Buttermilchbeize<br />
Das können Sie im November<br />
gewinnen:<br />
16 „Les Secrets d’Emile“-<br />
Lasagne-Sets von Emile Henry<br />
Innerhalb kurzer Zeit <strong>und</strong> mit wenigen Zutaten kann man eine<br />
Lasagne zaubern. Zubereiten lässt sich das Gericht am besten in<br />
einer Gratinform. Das Lasagne-Set des französischen Keramik -<br />
herstellers besteht aus einer Gratinform, Lasagnepalette <strong>und</strong> einem<br />
Rezeptbüchlein mit den „Secrets“, den Küchengeheimnissen von<br />
Emile. Die Form ist aus ofenfester<br />
Keramik hergestellt, die die Wärme<br />
bestmöglich verteilt, sodass<br />
die Gerichte gleichmäßig durchgebacken<br />
werden.<br />
Gewinnen Sie eines von 16 „Les<br />
Secrets d’Emile“-Lasagne-Sets<br />
von Emile Henry im Wert von<br />
je 64 €.<br />
4. Mittelfeste, vorwiegend<br />
festkochende Kartoffeln<br />
eignen sich für die<br />
Zubereitung von ...<br />
nE ... Salz- <strong>und</strong> Pellkartoffeln sowie<br />
Aufläufen <strong>und</strong> Gratins.<br />
nA ... Kartoffelpüree <strong>und</strong> knusprigen<br />
Kroketten.<br />
nB ... Kartoffelklößen.<br />
5. Was bewirkt das unter der<br />
<strong>Ente</strong>nhaut liegende Fett?<br />
nL Die Haut wird beim Braten<br />
schön knusprig <strong>und</strong> das zarte<br />
Fleisch trocknet nicht aus.<br />
nM Die Garzeit des Geflügels verlängert<br />
sich um 10 − 15 Minuten.<br />
nS Das Fleisch braucht nicht mit<br />
Salz <strong>und</strong> Kräutern gewürzt zu<br />
werden.<br />
6. Für eine Lasagne verwendet<br />
man ...<br />
nA ... Linguine.<br />
nT ... Pappardelle.<br />
nN ... Nudelplatten.<br />
Lösungswort<br />
n 1 n 2 n 3 n 4 n 5 n6<br />
Es gilt das Lösungswort zu finden, das aus<br />
den Lösungsbuchstaben der richtigen<br />
Antworten zusam menzusetzen ist.<br />
Geben Sie uns dieses per Telefon unter<br />
der Nummer<br />
01378 9090 1011<br />
durch (ein Anruf aus dem deutschen<br />
Festnetz kostet 0,50 €, ggf. abweichende<br />
Tarife aus dem Mobilfunknetz).<br />
Sie können uns das Lösungswort auch auf<br />
einer ausreichend frankierten Postkarte<br />
schicken mit dem Kennwort<br />
„Kulinarisches Quiz 11“.<br />
Adresse, Teilnahmebedingungen sowie<br />
Einsendeschluss auf Seite 155.<br />
28 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012 <strong>Ratgeber</strong> 29
ALLGÄU<br />
Die vielseitige Natur- <strong>und</strong> Kulturlandschaft Allgäu zieht<br />
H<strong>und</strong>erttausende Gäste alljährlich an, zu Alpinsport im<br />
Sommer <strong>und</strong> Winter, Rad-, Wander- <strong>und</strong> Wassersport,<br />
aber auch zu den kulturellen <strong>und</strong> kulturgeschichtlichen<br />
Sehenswürdigkeiten der Gegend.<br />
Das Allgäu, begrenzt durch die Allgäuer Alpen im Süden, den<br />
Bodensee im Westen <strong>und</strong> den Lech im Osten, ist geprägt durch<br />
ein aus Moränenwällen bestehendes Berg- <strong>und</strong> Hügelland<br />
mit Seen <strong>und</strong> Hoch mooren, die in den Mulden zurück -<br />
geblieben sind. In der traditionellen Allgäuer Küche finden<br />
sich die Zutaten, die es in früheren, eher ärmlichen Zeiten<br />
in der Region ausreichend <strong>und</strong> preiswert gab.<br />
Das waren vor allem Eier, Mehl, Milch <strong>und</strong><br />
Fett sowie all das, was im Bauerngarten an<br />
Kräutern, Obst <strong>und</strong> Gemüse gewachsen ist.<br />
Ein breites Spektrum von Mehlspeisen <strong>und</strong><br />
anderen einfachen Gerichten, bei denen die<br />
Zutaten günstig sind, die aber äußerst<br />
köstlich schmecken,<br />
wartet auf Sie.<br />
Kulinarische<br />
Reise<br />
ins Allgäu<br />
Allgäuer Milchkuchen<br />
(Rezept für 12 Stücke)<br />
Zutaten:<br />
250 g altbackenes Weißbrot<br />
oder Brötchen,<br />
¾ l Milch,<br />
100 g brauner Zucker,<br />
Mark einer Vanilleschote,<br />
4 Eier (M),<br />
½ TL gemahlener Zimt,<br />
80 g Rosinen,<br />
100 g Butter,<br />
1 gehäufter EL brauner Zucker.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Brösel für die Form,<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Das altbackene Weißbrot in etwa<br />
1 cm große Würfel schneiden. In<br />
eine Schüssel geben. Die Milch mit<br />
Zucker <strong>und</strong> Vanillemark erhitzen,<br />
bis sich der Zucker aufgelöst hat,<br />
dann lauwarm abkühlen lassen.<br />
Die lauwarme Milch über die Brotwürfel<br />
gießen. Einige St<strong>und</strong>en einweichen,<br />
bis das Brot die Milch<br />
vollständig aufgenommen hat.<br />
Eine Springform von 26 cm Ø sorgfältig<br />
mit Butter ausstreichen<br />
<strong>und</strong> mit den Semmelbröseln<br />
ausstreuen. Den Backofen<br />
auf 200° C (Gas Stufe 3)<br />
vorheizen.<br />
Die Brotmasse in der<br />
Küchenmaschine zu<br />
einem Brei verrühren.<br />
Eier <strong>und</strong> Zimt unterrühren,<br />
die Rosinen unterheben.<br />
Den fast flüssigen<br />
Teig in die Springform<br />
füllen. Die Butter in kleinen<br />
Würfeln auf der Oberfläche verteilen,<br />
den braunen Zucker gleichmäßig<br />
darüberstreuen. Im heißen<br />
Backofen etwa 1 St<strong>und</strong>e backen.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Einweichzeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
6 g Eiweiß, 12 g Fett, 27 g Kohlen -<br />
hydrate, 242 kcal (1012 kJ).<br />
Grießkiachla mit<br />
Erdäpfel <strong>und</strong> Speck<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
250 ml Fleischbrühe,<br />
70 g Hartweizengrieß,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
200 g gekochte Salatkartoffeln,<br />
150 g gekochtes geräuchertes<br />
Wammerl (Bauchspeck),<br />
80 g Zwiebeln,<br />
1 Ei,<br />
2 EL Schnittlauchröllchen,<br />
1 EL fein geschnittene Petersilie,<br />
1 EL gerebelter Majoran,<br />
60 g Butter zum Braten.<br />
Die Fleischbrühe zum Kochen<br />
bringen, den Grieß unter ständigem<br />
Rühren einrieseln lassen. Bei<br />
geringer Hitze etwa 15 Minuten<br />
weiter köcheln <strong>und</strong> dabei öfter<br />
umrühren. Das Grießmus mit Salz<br />
<strong>und</strong> Pfeffer würzen, etwas abkühlen<br />
lassen.<br />
In der Zwischenzeit die Kartoffeln<br />
pellen <strong>und</strong> in 1 cm große Würfel<br />
schneiden. Den Bauchspeck in<br />
sehr kleine Würfel schneiden. Die<br />
Zwiebeln pellen <strong>und</strong> fein würfeln.<br />
Unter das Grießmus das Ei, die<br />
Zwiebelwürfel <strong>und</strong> die klein geschnittenen<br />
Kräuter rühren, dann<br />
erst die Kartoffel- <strong>und</strong> Speckwürfel<br />
untermischen. Aus der Masse etwa<br />
1 cm starke Küchle formen.<br />
Die Butter in einer Pfanne erhitzen,<br />
die Küchle darin von beiden Seiten<br />
knusprig braun braten.<br />
Die Grießkiachla mit einem frischen<br />
bunten Salat servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
16 g Eiweiß, 27 g Fett,<br />
20 g Kohlenhydrate,<br />
387 kcal (1622 kJ); 1,7 BE.<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
31
ALLGÄU<br />
Kässpätzle<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
500 g Mehl,<br />
5 Eier (L),<br />
1 TL Salz,<br />
etwa 100 ml Wasser,<br />
300 g frisch geriebener Hart -<br />
käse, z. B. Allgäuer Emmentaler<br />
oder Bergkäse,<br />
Pfeffer aus der Mühle.<br />
Außerdem:<br />
200 g Zwiebeln,<br />
80 g Butter.<br />
Das Mehl in eine Schüssel<br />
geben, in die Mitte eine Vertiefung<br />
drücken <strong>und</strong> die Eier <strong>und</strong><br />
das Salz hineingeben. Zunächst<br />
die Hälfte des Wassers zugeben<br />
<strong>und</strong> <strong>alles</strong> mithilfe eines Kochlöffels<br />
zu einem glatten Teig verrühren.<br />
Den Teig kräftig schlagen, bis er<br />
von glatter, zäher Konsistenz ist<br />
<strong>und</strong> in dicken Tropfen vom Löffel<br />
fällt. Bei Bedarf weiteres Wasser zugeben.<br />
Den Backofen auf 150° C (Gas Stufe<br />
1) vorheizen. In einem entsprechend<br />
großen Topf reichlich Salzwasser<br />
zum Kochen bringen. Den<br />
Teig portionsweise durch einen<br />
Spätzlehobel in das kochende<br />
Wasser hobeln. Sobald die Spätzle<br />
oben schwimmen, vorsichtig herausheben,<br />
<strong>gut</strong> abtropfen lassen<br />
<strong>und</strong> in einer vorgewärmten feuerfesten<br />
Form verteilen. Sofort mit<br />
etwas Käse bestreuen <strong>und</strong> mit<br />
Pfeffer würzen. So fortfahren, bis<br />
der gesamte Teig aufgebraucht ist.<br />
Die letzte Schicht Spätzle mit dem<br />
restlichen Käse bestreuen. Im vorgeheizten<br />
Backofen warm stellen.<br />
Die Zwiebeln pellen <strong>und</strong> in Scheiben<br />
schneiden. In der zerlassenen<br />
Butter kross braten. Die Kässpätzle<br />
aus dem Ofen nehmen <strong>und</strong> mit<br />
den Zwiebelringen garnieren. Mit<br />
einem Salat <strong>und</strong> nach Belieben mit<br />
Schnittlauchröllchen bestreut servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion (bei 6 Portionen)<br />
ca.: 30 g Eiweiß, 33 g Fett,<br />
61 g Kohlenhydrate,<br />
664 kcal (2778 kJ); 5,1 BE.<br />
ALLGÄU<br />
Krautkrapfen<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
300 g Mehl,<br />
Salz,<br />
3 Eier (L),<br />
1 EL Sonnenblumenöl,<br />
1 − 2 EL Wasser,<br />
150 g roh geräucherter<br />
durchwachsener Speck,<br />
1 Landjäger (luftgetrocknete<br />
<strong>und</strong> geräucherte Rohwurst),<br />
2 EL Butterschmalz,<br />
300 g Sauerkraut,<br />
1 TL Kümmel,<br />
Pfeffer aus der Mühle,<br />
1,5 l Fleischbrühe.<br />
Außerdem:<br />
1 Eiweiß zum Bestreichen,<br />
Butter für die Form.<br />
Das Mehl auf eine Arbeitsfläche<br />
häufen. Eine Vertiefung in die Mitte<br />
drücken, Salz, Eier, Öl <strong>und</strong> Wasser<br />
hineingeben <strong>und</strong> <strong>alles</strong> rasch zu<br />
einem glatten Teig verkneten. Zur<br />
Kugel formen, in Folie wickeln <strong>und</strong><br />
1 St<strong>und</strong>e ruhen lassen.<br />
Den Speck <strong>und</strong> die Wurst in kleine<br />
Würfel schneiden. In einem entsprechend<br />
großen Topf das Butterschmalz<br />
erhitzen, darin die Speck<strong>und</strong><br />
Landjägerwürfel anbraten.<br />
Das Sauerkraut etwas klein schneiden<br />
<strong>und</strong> zugeben. Mit Salz, Pfeffer<br />
<strong>und</strong> Kümmel herzhaft würzen. Unter<br />
Rühren etwa 10 Minuten garen.<br />
Vom Herd nehmen <strong>und</strong> etwas abkühlen<br />
lassen.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Einen backofengeeigneten<br />
Bräter mit Butter ausstreichen.<br />
Den Nudelteig auf einer<br />
leicht bemehlten Arbeitsfläche<br />
möglichst dünn zu einem lang gezogenen<br />
Rechteck ausrollen, das<br />
abgetropfte Kraut darauf verteilen,<br />
dabei ringsum einen schmalen<br />
Rand frei lassen. Den Rand mit<br />
dem Eiweiß bestreichen. Den Nudelteig<br />
von der Längsseite her<br />
straff aufrollen, den Rand andrücken.<br />
Die Teigrollen mit einem<br />
scharfen Messer in 4 cm dicke<br />
Scheiben schneiden. Die Scheiben<br />
mit der Schnittfläche nach unten<br />
in den vorbereiteten Bräter setzen.<br />
Die Fleischbrühe leicht erhitzen<br />
<strong>und</strong> die Krautkrapfen damit begießen,<br />
sie sollen von der Flüssigkeit<br />
knapp bedeckt sein.<br />
Alles bei starker Hitze aufkochen,<br />
dann zugedeckt im heißen Backofen<br />
auf der mittleren Schiebeleiste<br />
etwa 30 Minuten garen. Nach<br />
dieser Zeit den Bräter aufdecken<br />
<strong>und</strong> die Krautkrapfen in weiteren<br />
10 − 15 Minuten offen fertig garen,<br />
bis sie eine leichte Kruste bekommen<br />
haben.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¾ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Wartezeit.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
46 g Eiweiß, 44 g Fett,<br />
57 g Kohlenhydrate,<br />
815 kcal (3408 kJ); 4,8 BE.<br />
32 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
33
SCHÄTZE IM GLAS<br />
Manche Geschenke<br />
brauchen etwas Zeit,<br />
sie müssen „reifen“ wie<br />
dieser Gewürzlikör.<br />
Andere sind gleich<br />
genussbereit wie der<br />
Weihnachtslikör <strong>und</strong><br />
der Bratapfelsirup.<br />
Ob Sie den einen oder<br />
anderen Likör oder<br />
Sirup dann wirklich<br />
verschenken oder doch<br />
selbst genießen, liegt<br />
ganz bei Ihnen!<br />
Gewürzlikör<br />
(Rezept für 2 WECK®-Flaschen)<br />
à ½ l Inhalt<br />
Zutaten:<br />
1 TL Fenchelsamen,<br />
1 TL Anissamen,<br />
1 TL Wacholderbeeren,<br />
1 TL Korianderkörner,<br />
5 Gewürznelken,<br />
2 Zimtstangen,<br />
200 g brauner oder weißer<br />
Kandiszucker,<br />
800 ml Doppelkorn.<br />
Die Gewürze <strong>und</strong> den Kandiszucker<br />
in eine saubere 1-l-Flasche geben.<br />
Den Korn angießen.<br />
Die Flasche mit Einkochring, Glasdeckel<br />
<strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen. An einem warmen<br />
Ort 6 Wochen reifen lassen, dabei<br />
möglichst täglich schütteln.<br />
Nach dieser Zeit ein Sieb mit einem<br />
Mulltuch auslegen, den Likör abseihen.<br />
In zwei Saftflaschen à ½ l<br />
Inhalt abfüllen, wieder mit Einkochring,<br />
Glasdeckel <strong>und</strong> Einweck-<br />
Klammern verschließen. Kühl <strong>und</strong><br />
dunkel aufbewahren.<br />
Zubereitungszeit: 15 Minuten, zusätzlich<br />
6 Wochen Reifezeit.<br />
Nährwert pro Gläschen (2 cl) ca.:<br />
32 kcal (132 kJ).<br />
Bratapfelsirup<br />
(Rezept für etwa)<br />
1,2 l Sirup<br />
Zutaten:<br />
750 ml Apfelsaft<br />
(aus eigener<br />
Herstellung oder<br />
gekauft),<br />
1000 g Kölner weißer<br />
Kandis,<br />
20 g Zitronensäure,<br />
3 Zimtstangen,<br />
2 − 3 Tropfen Bittermandel -<br />
aroma,<br />
Zimtpulver nach Geschmack.<br />
Den Apfelsaft mit dem Kandis, der<br />
Zitronensäure <strong>und</strong> den Zimtstangen<br />
in einen Topf geben <strong>und</strong> zum<br />
Kochen bringen. In etwa 10 Minuten<br />
sirupartig einkochen.<br />
Den Topf vom Herd nehmen, die<br />
Zimtstangen entfernen. Den<br />
Sirup mit dem Bittermandel -<br />
aroma <strong>und</strong> Zimtpulver nach<br />
Geschmack aromatisieren.<br />
Den Sirup sofort heiß in vorbereitete<br />
saubere Flaschen füllen<br />
<strong>und</strong> diese fest verschließen.<br />
Kühl <strong>und</strong> dunkel aufbewahren,<br />
innerhalb 3 Monaten aufbrauchen.<br />
Zubereitungszeit: 25 Minuten.<br />
Nährwert pro EL (15 ml) ca.:<br />
14 g Kohlenhydrate,<br />
56 kcal (236 kJ).<br />
Schätze<br />
GLAS<br />
Weihnachtslikör<br />
(Rezept für 4 WECK®-Flaschen)<br />
à ½ l Inhalt<br />
Zutaten:<br />
120 g Zucker,<br />
15 g Gewürzmischung<br />
für Spekulatius,<br />
500 g Sahne,<br />
500 g Nuss-Nougat-Creme,<br />
800 ml Weinbrand.<br />
Bezugsquelle für Einkochgläser Seite 153<br />
Zucker, Gewürzmischung, Sahne, Nusscreme<br />
<strong>und</strong> Weinbrand in einen Mixer<br />
geben <strong>und</strong> kräftig durchmixen. In vorbereitete<br />
saubere Flaschen füllen, diese<br />
mit Einkochring, Glasdeckel <strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen.<br />
Kühl <strong>und</strong> dunkel aufbewahren. Vor Genuss<br />
kräftig schütteln. Innerhalb von<br />
3 Wochen genießen.<br />
Zubereitungszeit: 15 Minuten.<br />
Nährwert pro Flasche ca.: 8 g Eiweiß,<br />
79 g Fett, 111 g Kohlenhydrate,<br />
1650 kcal (6902 kJ).<br />
34<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
10/2012
BESTSELLER – REZEPTE<br />
Gudrun Kaanen aus<br />
Haldensleben<br />
Mohnkuchen<br />
Zutaten für den Boden:<br />
60 g Margarine,<br />
100 g Zucker,<br />
1 Ei,<br />
150 g Mehl.<br />
Für den 1. Belag:<br />
1 Päck. Vanille-Puddingpulver,<br />
½ l Milch,<br />
1 Päck. backfertiger<br />
Mohn,<br />
1 Becher Schmand,<br />
1 Päck. Vanillezucker.<br />
Für den 2. Belag:<br />
2 Eiweiß,<br />
1 Prise Salz,<br />
100 g Zucker,<br />
2 Eigelb,<br />
2 Becher Schmand.<br />
Den Boden einer Springform<br />
von 26 cm Ø mit<br />
Backpapier auslegen.<br />
Den Backofen auf 180° C<br />
(Gas Stufe 2 − 2 ½) vorheizen.<br />
Für den ersten Belag aus<br />
dem Puddingpulver <strong>und</strong><br />
der Milch nach Vorschrift<br />
einen Pudding kochen,<br />
abkühlen lassen.<br />
Für den Kuchenboden<br />
die Margarine mit dem<br />
Zucker, dem Ei <strong>und</strong> dem<br />
Mehl zu einer glatten<br />
Masse verrühren. In die<br />
vorbereitete Springform<br />
geben <strong>und</strong> gleichmäßig<br />
verteilen.<br />
Den Mohn, den Schmand<br />
<strong>und</strong> den Vanillezucker<br />
unter den abgekühlten<br />
Pudding rühren. Gleichmäßig<br />
auf dem Teigboden<br />
verteilen.<br />
Für den zweiten Belag<br />
das Eiweiß mit dem Salz<br />
<strong>und</strong> der Hälfte des Zuckers<br />
steif schlagen. Die<br />
Eigelbe mit dem restlichen<br />
Zucker schaumig<br />
rühren, den Schmand<br />
unterrühren. Den Eischnee<br />
unterheben. Die<br />
Masse auf den Mohnbelag<br />
geben <strong>und</strong> gleichmäßig<br />
verstreichen.<br />
Im heißen Backofen mindestens<br />
60 Minuten backen,<br />
Stäbchenprobe<br />
durchführen. Im Backofen<br />
abkühlen lassen.<br />
unserer Leser<br />
<strong>Frau</strong> Ursula Schönhardt<br />
aus Michelstadt<br />
Grapefruitkonfitüre<br />
Wintertraum<br />
Zutaten:<br />
1 Grapefruit,<br />
2 Äpfel,<br />
250 g Ananasfruchtfleisch,<br />
2 mittelgroße Möhren,<br />
6 EL Ananassaft,<br />
Saft von 1 ½ Zitronen,<br />
1 kg Gelierzucker 2 : 1,<br />
3 EL weißer Rum.<br />
Die Grapefruit dick schälen,<br />
die Filets aus den<br />
Häuten lösen, abtropfenden<br />
Saft auffangen. Die<br />
Äpfel schälen, vierteln<br />
<strong>und</strong> das Kerngehäuse<br />
Anni Schüler aus Naila<br />
Portugiesisches<br />
Nussbrot<br />
Zutaten:<br />
500 g Mehl,<br />
1 Päck. Backpulver,<br />
200 g Zucker,<br />
200 g Sultaninen,<br />
200 g gehobelte<br />
Haselnüsse,<br />
etwa ½ l Milch.<br />
Außerdem:<br />
Fett <strong>und</strong> Mehl für die<br />
Form.<br />
entfernen, das Fruchtfleisch<br />
klein schneiden.<br />
Das Ananasfruchtfleisch<br />
in Stückchen schneiden,<br />
die Möhren waschen,<br />
schälen <strong>und</strong> zerkleinern.<br />
Alles zusammen mit<br />
Grapefruit-, Ananas- <strong>und</strong><br />
Zitronensaft mit dem<br />
Mixstab zerkleinern.<br />
Die Masse mit dem Gelierzucker<br />
verrühren,<br />
zum Kochen bringen<br />
<strong>und</strong> nach Herstellerangabe<br />
4 Minuten sprudelnd<br />
kochen lassen.<br />
Ganz zum Schluss den<br />
Rum unterrühren. Kochend<br />
heiß in bereitgestellte<br />
saubere heiße<br />
kleine Gläser füllen <strong>und</strong><br />
sofort mit Schraubdeckel<br />
verschließen.<br />
Eine Kastenform ausfetten<br />
<strong>und</strong> mit Mehl ausstreuen.<br />
Den Backofen<br />
auf 175° C (Gas Stufe 2)<br />
vorheizen. Das Mehl mit<br />
dem Backpulver <strong>und</strong><br />
dem Zucker in einer<br />
Schüssel mischen, die<br />
Sultaninen <strong>und</strong> gehobelten<br />
Haselnüsse zugeben.<br />
So viel Milch unterrühren,<br />
bis der Teig schwer<br />
vom Löffel fällt. Den Teig<br />
in die vorbereitete<br />
Kastenform geben. Im<br />
vorgeheizten Backofen<br />
etwa 1 St<strong>und</strong>e backen.<br />
Kerstin Loges aus<br />
Hermannsburg<br />
Kartoffelauflauf<br />
Zutaten:<br />
1 kg Kartoffeln,<br />
Salz,<br />
7 mittelgroße<br />
Zwiebeln,<br />
300 g gekochter<br />
Schinken,<br />
100 g durchwachsener<br />
Räucherspeck,<br />
1 TL grob geschroteter<br />
Kümmel,<br />
¼ l Milch,<br />
2 Eier,<br />
1 Msp. weißer Pfeffer,<br />
1 Msp. frisch geriebene<br />
Muskatnuss,<br />
100 g geriebener<br />
Gouda<br />
50 g Butter.<br />
Außerdem:<br />
Fett für die Form,<br />
Tomatenviertel <strong>und</strong><br />
Petersilie zum<br />
Garnieren.<br />
Die Kartoffeln waschen<br />
<strong>und</strong> in Salzwasser garen.<br />
Abgießen, etwas ausdampfen<br />
lassen, dann<br />
pellen <strong>und</strong> in Scheiben<br />
schneiden. Die Zwiebeln<br />
pellen, halbieren <strong>und</strong> in<br />
halbe Ringe schneiden.<br />
In kochendem Salzwasser<br />
kurz aufkochen, abgießen<br />
<strong>und</strong> <strong>gut</strong> abtropfen<br />
lassen. Den Schinken<br />
<strong>und</strong> Räucherspeck in<br />
kleine Würfel schneiden.<br />
Eine entsprechend große<br />
Auflaufform ausfetten.<br />
Den Backofen auf 200° C<br />
(Gas Stufe 3) vorheizen.<br />
Alle vorbereiteten Zutaten<br />
in die Auflaufform<br />
schichten, die letzte<br />
Schicht sollen Kartoffelscheiben<br />
sein. Den geschroteten<br />
Kümmel darüberstreuen.<br />
Die Milch mit den Eiern,<br />
1 TL Salz, weißem Pfeffer<br />
<strong>und</strong> Muskat verquirlen<br />
<strong>und</strong> über die Zutaten in<br />
der Auflaufform gießen.<br />
Den geriebenen Käse<br />
darüberstreuen. Die Butter<br />
in Flöckchen auf der<br />
Oberfläche verteilen.<br />
Den Kartoffelauflauf im<br />
vorgeheizten Backofen<br />
45 − 50 Minuten garen.<br />
Mit Tomatenvierteln <strong>und</strong><br />
Petersilie garnieren.<br />
Mit einem bunten Salat<br />
servieren.<br />
Sabine Meyer aus<br />
Klipphausen<br />
Pfefferkuchen<br />
Zutaten:<br />
500 g Mehl,<br />
1 Päck. Schokoladen-<br />
Puddingpulver,<br />
½ TL Zimt<br />
½ TL Nelken,<br />
1ELKakao,<br />
je 200 g grob gehackte<br />
Haselnüsse <strong>und</strong><br />
Mandeln,<br />
200 g Rosinen,<br />
je 50 g fein gehacktes<br />
Orangeat <strong>und</strong> Zitronat,<br />
175 g Margarine,<br />
300 g Zucker,<br />
250 g Zuckerrübensirup,<br />
2 Eier,<br />
10 g Pottasche,<br />
10 g Hirschhornsalz,<br />
2 − 3 EL kalter Kaffee,<br />
schwarze Johannisbeerkonfitüre<br />
Kuvertüre.<br />
Die trockenen Zutaten<br />
einschließlich Rosinen,<br />
Orangeat <strong>und</strong> Zitronat in<br />
einer Schüssel mischen.<br />
In einer zweiten Schüssel<br />
die weiche Margarine<br />
mit dem Zucker, dem<br />
Zuckerrübensirup <strong>und</strong><br />
den Eiern verrühren. Die<br />
Pottasche <strong>und</strong> das<br />
Hirschhornsalz in dem<br />
kalten Kaffee auflösen.<br />
Alles vermischen <strong>und</strong><br />
kräftig verrühren. Den<br />
Teig zugedeckt 3 Wochen<br />
kalt stellen, am<br />
besten in einem kühlen<br />
Keller.<br />
Nach dieser Zeit den Teig<br />
Zimmertemperatur annehmen<br />
lassen. Ein<br />
Backblech mit Backpapier<br />
auslegen. Den Backofen<br />
auf 175° C (Gas<br />
Stufe 2) vorheizen.<br />
Den Teig halbieren, eine<br />
Hälfte in Backblechgröße<br />
ausrollen, auf das Blech<br />
legen. Mit der glatt gerührten<br />
Konfitüre bestreichen.<br />
Die zweite<br />
Teighälfte ausrollen <strong>und</strong><br />
als Deckel obenauf legen.<br />
Im heißen Backofen<br />
20 − 25 Minuten backen.<br />
Abkühlen lassen.<br />
Den Pfefferkuchen in<br />
etwa 4 cm große Würfel<br />
schneiden. Die Kuvertüre<br />
nach Anleitung<br />
schmelzen <strong>und</strong> temperieren,<br />
die Würfel damit<br />
überziehen.<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, haben Sie ein besonderes Rezept, das Sie anderen Lesern<br />
vorstellen wollen? Schicken Sie es uns doch zu! Da wir in der Redaktion bereits an die<br />
Themen des nächsten Frühjahrs denken, freuen wir uns über saison gerechte Rezepte. Jede<br />
Veröffent lichung wird honoriert (deshalb bitte Bankverbin dung angeben!).<br />
Legen Sie doch Ihr Passfoto bei oder auch ein Bild Ihres Rezeptes, am besten als digitale<br />
Daten (300 dpi).<br />
Bitte beachten Sie, dass wir aus rechtlichen Gründen keine Rezepte veröffent lichen können,<br />
die bereits anderweitig, u.a. auch im Internet, publiziert worden sind.<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
37
Marktbummel<br />
llllllllllllllllllllll<br />
Elegant<br />
Ganz auf Nostalgisches verzichten die Xmas-Artikel<br />
von ASA Selection. Dekorative, fast silbern wirkende<br />
Streifen auf weißem Gr<strong>und</strong> zieren Geschirrset, Kerzenleuchter<br />
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Würziger<br />
Advent<br />
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bis Z wie Zimtblüten <strong>und</strong> das<br />
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Edel <strong>und</strong> fein<br />
Nach einem alten norddeutschen Rezept<br />
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Stark <strong>und</strong> modern<br />
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Beerig<br />
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Bio-Aronia Glühwein erhält seinen<br />
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Geschmack durch die Zugabe einer<br />
speziell abgestimmten Gewürz -<br />
mischung <strong>und</strong> der Süße aus Bio-<br />
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Die vorgestellten Lebensmittel erhalten Sie im Lebensmittel-Einzel -<br />
handel. Den Herstellernachweis für die übrigen Artikel finden Sie<br />
auf Seite 153. Bei den in Klammern angegebenenProduktpreisen handelt<br />
es sich um die unverbindlichenPreisempfehlungen derHersteller.<br />
Genau dosiert<br />
Rapsöl <strong>und</strong> Butter vereint die<br />
flüssige Bratcreme „die feine“ von<br />
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Butterzusatz ist sie ideal zum Braten,<br />
Kochen, Backen <strong>und</strong> Verfeinern<br />
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Butter oder Öl beim Anbraten.<br />
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Ausstechformen gibt es<br />
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eine Anleitung dazu.<br />
(Erhältlich ab<br />
14. November 2012,<br />
ca. 11 €)<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
39
WILDSCHWEINBRATEN<br />
Das Fleisch vom Wildschwein ist<br />
kräftiger im Geschmack als das<br />
des Hausschweines. Um das<br />
Aroma zu verfeinern, wird es<br />
gerne eingelegt, z. B. in dieser<br />
Buttermilchbeize.<br />
Wildschweinbraten mit<br />
Pfifferlingsgemüse<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten für den Braten:<br />
10 Wacholderbeeren,<br />
2 Lorbeerblätter,<br />
1 TL weiße Pfefferkörner,<br />
½ TL gehackter Rosmarin,<br />
1 TL Thymianblättchen,<br />
800 g Wildschweinfleisch<br />
aus der Keule,<br />
500 ml Buttermilch,<br />
Salz,<br />
Pfeffer aus der Mühle,<br />
120 g Zwiebeln,<br />
75 g grüner Speck,<br />
250 ml Wildfond,<br />
250 ml Rotwein,<br />
Saft einer Orange,<br />
1 Prise gemahlener<br />
Piment.<br />
Für das Gemüse:<br />
50 g Zwiebeln,<br />
50 g roh geräucherter<br />
durchwachsener Speck,<br />
200 g Pfifferlinge<br />
(frisch oder TK),<br />
150 g Tomatenfruchtfleisch,<br />
½ gelbe Paprikaschote,<br />
20 g Butter,<br />
Salz,<br />
1 EL gehackte Kräuter<br />
(Rosmarin, Thymian,<br />
Basilikum),<br />
Pfeffer aus der Mühle.<br />
Außerdem:<br />
250 g Bandnudeln,<br />
Salz,<br />
200 g Kürbisfruchtfleisch,<br />
1 EL Butter,<br />
Pfeffer aus der<br />
Mühle.<br />
Für die Marinade die Wacholderbeeren,<br />
die Lorbeerblätter, die<br />
Pfefferkörner, die Rosmarinnadeln<br />
<strong>und</strong> Thymianblättchen in einem<br />
Mörser fein zerreiben. Das Fleisch<br />
<strong>gut</strong> damit einreiben. In eine entsprechend<br />
große Form legen, mit<br />
der Buttermilch begießen <strong>und</strong> zugedeckt<br />
über Nacht im Kühlschrank<br />
durchziehen lassen.<br />
Am nächsten Tag das Fleisch aus<br />
der Marinade nehmen, abtropfen<br />
lassen <strong>und</strong> mit Küchenpapier trockentupfen.<br />
Mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
würzen. Die Zwiebeln pellen <strong>und</strong><br />
grob hacken. Den grünen Speck<br />
klein würfeln.<br />
Den Backofen auf 175° C (Gas Stufe<br />
2) vorheizen. Die Speckwürfel in<br />
einem Bräter auslassen, das Fleisch<br />
darin r<strong>und</strong>herum kräftig anbraten.<br />
Die Zwiebelwürfel kurz mitbraten.<br />
Den Bräter in den vorgeheizten<br />
Backofen stellen <strong>und</strong> den Wildschweinbraten<br />
etwa 60 Minuten<br />
garen. Nach 15 Minuten mit dem<br />
Wildfond <strong>und</strong> dem Rotwein begießen.<br />
Während des Garens den Braten<br />
immer wieder mit Bratfond<br />
beschöpfen.<br />
In der Zwischenzeit die Zwiebeln<br />
schälen <strong>und</strong> fein würfeln. Den<br />
Speck ebenfalls in kleine Würfel<br />
schneiden. Frische Pfifferlinge putzen<br />
<strong>und</strong> je nach Größe halbieren<br />
oder ganz belassen, tiefgekühlte<br />
Pilze antauen lassen. Das Tomatenfruchtfleisch<br />
in kleine Würfel<br />
schneiden. Die Paprikaschote putzen,<br />
dabei Stielansatz, Samen <strong>und</strong><br />
weiße Trennwände entfernen, das<br />
Fruchtfleisch ebenfalls würfeln.<br />
Die Butter in einer Pfanne erhitzen.<br />
Zwiebel- <strong>und</strong> Speckwürfel darin anbraten,<br />
die Paprikawürfel zugeben<br />
<strong>und</strong> <strong>alles</strong> 2 − 3 Minuten braten.<br />
Die Pfifferlinge <strong>und</strong> die Tomatenwürfel<br />
zugeben <strong>und</strong> weitere 2 − 3<br />
Minuten braten. Die Kräuter einstreuen,<br />
das Pfifferlingsgemüse<br />
abschmecken.<br />
Reichlich Salzwasser zum Kochen<br />
bringen, die Bandnudeln darin<br />
bissfest kochen. Das Kürbisfruchtfleisch<br />
mit einem Sparschäler in<br />
Streifen schneiden. In den letzten<br />
3 − 4 Minuten zu den Bandnudeln<br />
geben <strong>und</strong> mitgaren.<br />
Den Braten nach der Garzeit aus<br />
dem Ofen nehmen, das Fleisch<br />
sollte eine Kerntemperatur von<br />
65 − 70° C haben. Den Braten in<br />
Alufolie wickeln <strong>und</strong> kurz ruhen<br />
lassen. Den Orangensaft <strong>und</strong> den<br />
Piment in den Bratenfond rühren,<br />
etwas einkochen lassen <strong>und</strong> durch<br />
ein Sieb passieren. Herzhaft abschmecken.<br />
Die Bandnudeln abgießen <strong>und</strong> abtropfen<br />
lassen. Die Butter in einer<br />
entsprechend großen Pfanne erhitzen,<br />
die Nudeln mit den Kürbisstreifen<br />
darin schwenken, mit Salz<br />
<strong>und</strong> Pfeffer abschmecken.<br />
Das Fleisch in Scheiben schneiden,<br />
mit Gemüse, Soße <strong>und</strong> Teigwaren<br />
anrichten.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Marinierzeit über<br />
Nacht.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
56 g Eiweiß, 24 g Fett,<br />
55 g Kohlenhydrate,<br />
699 kcal (2929 kJ); 4,6 BE.<br />
TIPP<br />
Wildschweinfleisch beim Metzger<br />
rechtzeitig vorbestellen<br />
oder beim Forstamt oder Jagdpächter<br />
nachfragen!<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
41
Knolle<br />
Tolle<br />
Von außen eher<br />
unscheinbar, unter der<br />
dünnen Schale köstlich!<br />
Kartoffeln sind heute<br />
eines der wichtigsten<br />
Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel<br />
<strong>und</strong> werden in vielen<br />
Teilen der Welt angebaut.<br />
Kartoffeln unterscheiden sich<br />
nicht nur in Form <strong>und</strong> Farbe,<br />
sondern auch hinsichtlich der<br />
Kocheigenschaften <strong>und</strong> des<br />
Einsatzes in der Küche. Für<br />
Salate, Pell- oder Bratkartof -<br />
feln sollten es auf jeden Fall<br />
festkochende Sorten sein.<br />
Mittelfeste, vorwiegend<br />
festkochende Sorten sind die<br />
richtigen für Salz- oder<br />
Pellkartoffeln, Aufläufe<br />
<strong>und</strong> Gratins.<br />
Mehligkochende<br />
Sorten eignen sich<br />
besonders für Pürees,<br />
Klöße, Reibe kuchen<br />
oder Kroketten.<br />
Kartoffelsalat mit<br />
Pfifferlingen<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
800 g festkochende Kartoffeln,<br />
Salz,<br />
80 g Zwiebeln,<br />
50 g roh geräucherter durchwachsener<br />
Speck,<br />
150 g Tomaten,<br />
200 g kleine Pfifferlinge,<br />
1 EL fein geschnittene Petersilie.<br />
Für das Dressing:<br />
125 ml warme Fleischbrühe,<br />
2 − 3 EL Weinessig,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
5 EL Sonnenblumenöl.<br />
Zum Garnieren:<br />
Schnittlauchspitzen.<br />
Die Kartoffeln gründlich waschen,<br />
in einen Topf geben, mit Wasser<br />
bedecken, leicht salzen <strong>und</strong> 20 − 25<br />
Minuten garen. Abgießen <strong>und</strong> ausdampfen<br />
lassen. Die Kartoffeln pellen<br />
<strong>und</strong> in Scheiben schneiden.<br />
Die Zwiebeln pellen <strong>und</strong> fein würfeln.<br />
Den Speck von Schwarte <strong>und</strong><br />
Knorpeln befreien, ebenfalls in<br />
kleine Würfel schneiden.<br />
Die Tomaten waschen, vierteln,<br />
Stielansatz <strong>und</strong> Samen entfernen,<br />
das Fruchtfleisch klein würfeln. Die<br />
Zutaten für das Dressing in einer<br />
Schüssel verrühren.<br />
Eine Pfanne erhitzen, die Speckwürfel<br />
darin auslassen. Die Zwiebeln<br />
zugeben <strong>und</strong> kurz mitbraten.<br />
Die Pfifferlinge zufügen <strong>und</strong> 3 Minuten<br />
braten.<br />
Die Kartoffelscheiben, Tomatenwürfel,<br />
die Pfifferlinge <strong>und</strong> die fein<br />
geschnittene Petersilie in die<br />
Schüssel zum Dressing geben <strong>und</strong><br />
vorsichtig mischen. Den Kartoffelsalat<br />
anrichten, mit Schnittlauchspitzen<br />
garniert servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
9 g Eiweiß, 20 g Fett,<br />
32 g Kohlenhydrate,<br />
347 kcal (1455 kJ); 2,7 BE.<br />
42 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
43
KARTOFFELN<br />
Kartoffel-Zucchini-Rösti<br />
auf Fischfilet<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
4 mittelgroße festkochende<br />
Kartoffeln,<br />
1 Zucchini,<br />
3 Stangen Lauch,<br />
3 EL Butter,<br />
3ELMehl,<br />
500 ml Milch,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
600 g weißes Fischfilet<br />
(Seehecht oder Schellfisch).<br />
Außerdem:<br />
Butter für die Form.<br />
Die Kartoffeln waschen,<br />
schälen <strong>und</strong><br />
auf einer Rohkostreibe<br />
reiben. Die Zucchini waschen,<br />
die Enden abschneiden, die<br />
Frucht ebenfalls reiben. Den Lauch<br />
putzen, der Länge nach einschneiden<br />
<strong>und</strong> gründlich waschen, in feine<br />
Streifen schneiden.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Eine entsprechend<br />
große Auflaufform mit Butter ausstreichen.<br />
1 EL Butter erhitzen, die Lauchstreifen<br />
darin andünsten. Mit dem<br />
Mehl bestreuen, anschließend mit<br />
der Milch ablöschen. Aufkochen<br />
lassen, mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzig<br />
abschmecken.<br />
Die Fischfilets kalt abbrausen, trockentupfen<br />
<strong>und</strong> in die Auflaufform<br />
legen. Die Lauchsoße darübergießen.<br />
Zucchini- <strong>und</strong> Kartoffelstreifen<br />
miteinander vermengen <strong>und</strong><br />
auf den Fischfilets verteilen. Die<br />
restliche Butter in Flöckchen daraufgeben.<br />
Im heißen Backofen<br />
etwa 30 Minuten garen.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
35 g Eiweiß, 12 g Fett, 23 g Kohlenhydrate,<br />
345 kcal (1442 kJ); 1,9 BE.<br />
Kartoffelröllchen mit<br />
Aubergine <strong>und</strong><br />
Mozzarella<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten für den Kartoffelteig:<br />
600 g mehligkochende<br />
Kartoffeln,<br />
1 EL Olivenöl,<br />
3 Eigelb (M),<br />
100 g Mehl,<br />
120 g frisch geriebener<br />
Parmesan,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
frisch geriebene Muskatnuss,<br />
1 TL fein geschnittener Thymian.<br />
Für die Füllung:<br />
4 Auberginen (je 180 g),<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
Olivenöl zum Beträufeln,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
1 EL fein geschnittener Thymian<br />
<strong>und</strong> Rosmarin,<br />
200 g Mozzarella,<br />
50 g getrocknete Tomaten,<br />
60 g Pinienkerne,<br />
50 g Ricotta,<br />
2 Eigelb (M),<br />
Weißbrotbrösel nach Bedarf.<br />
Außerdem:<br />
2 EL Olivenöl,<br />
30 g frisch geriebener Parmesan.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Die Kartoffeln<br />
gründlich waschen, längs halbieren<br />
<strong>und</strong> auf ein leicht geöltes Backblech<br />
legen. Die Auberginen für<br />
die Füllung waschen, längs halbieren,<br />
salzen <strong>und</strong> pfeffern. Mit der<br />
Schnittfläche nach oben mit auf<br />
das Backblech geben, großzügig<br />
mit Olivenöl beträufeln. Die Knoblauchzehe<br />
pellen <strong>und</strong> fein hacken.<br />
Die Auberginen mit Thymian, Rosmarin<br />
<strong>und</strong> Knoblauch bestreuen.<br />
Das Blech in den heißen Backofen<br />
geben, die Kartoffeln etwa 45 Minuten<br />
backen, die Auberginen herausnehmen,<br />
wenn das Fruchtfleisch<br />
weich ist.<br />
Die Kartoffeln aus dem Ofen nehmen,<br />
das Innere mithilfe eines Löffels<br />
herauslösen. Die Kartoffelmasse<br />
durch ein Sieb streichen, die Eigelbe<br />
unterrühren. Das Mehl mit<br />
dem Parmesan mischen, mit den<br />
Gewürzen <strong>und</strong> dem Thymian rasch<br />
unter die Kartoffelmasse mengen.<br />
Den Teig nicht länger als<br />
nötig bearbeiten.<br />
Die Auberginen aus<br />
dem Ofen nehmen,<br />
das Fruchtfleisch<br />
mit einem Löffel<br />
herausschaben,<br />
durch ein Sieb streichen<br />
<strong>und</strong> abkühlen<br />
lassen. Den Mozzarella<br />
<strong>und</strong> die Tomaten<br />
klein würfeln, die Pinienkerne<br />
fein hacken. Zusammen<br />
mit dem Ricotta <strong>und</strong><br />
den Eigelben unter die<br />
Auberginenmasse rühren.<br />
Sollte die Masse zu weich<br />
sein, noch Weißbrotbrösel einrühren.<br />
Die Füllung abschmecken<br />
<strong>und</strong> zugedeckt beiseitestellen.<br />
Den Kartoffelteig auf einer leicht<br />
bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen.<br />
In vier gleich große Rechtecke<br />
teilen. Die Auberginenmasse<br />
etwa 5 mm dick aufstreichen, die<br />
Teigplatten von der Längsseite her<br />
aufrollen. Die Rollen in etwas breitere<br />
Stücke Alufolie wickeln, die<br />
Enden mit Küchengarn festbinden.<br />
In leicht kochendem Wasser 20 Minuten<br />
garen.<br />
Die Rollen herausheben, etwas abkühlen<br />
lassen, aus der Folie wickeln<br />
<strong>und</strong> in etwa 2 cm breite<br />
Scheiben schneiden. Das Olivenöl<br />
in einer Pfanne erhitzen, die Scheiben<br />
darin von beiden Seiten braten.<br />
Auf Tellern anrichten <strong>und</strong> mit<br />
dem geriebenen Parmesan bestreut<br />
servieren.<br />
Die Kartoffelröllchen schmecken<br />
sehr <strong>gut</strong> zu Lamm- oder Fischgerichten.<br />
Zubereitungszeit: ca. 2 ¼St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
37 g Eiweiß, 52 g Fett,<br />
44 g Kohlenhydrate,<br />
795 kcal (3331 kJ); 3,7 BE.<br />
44 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
45
KARTOFFELN<br />
Rosmarinkartoffeln<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1 kg festkochende Kartoffeln,<br />
100 g Zwiebeln,<br />
3 − 4 EL Olivenöl,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
1 EL Rosmarinnadeln,<br />
100 g fein gewürfelter durchwachsener<br />
Speck.<br />
Die Kartoffeln waschen, schälen<br />
<strong>und</strong> in 2 cm große Würfel schneiden.<br />
Die Zwiebel pellen <strong>und</strong> würfeln.<br />
Das Öl in einer entsprechend großen<br />
beschichteten Pfanne erhitzen,<br />
die Kartoffeln zugeben <strong>und</strong><br />
r<strong>und</strong>herum anbraten. Die Hitze reduzieren,<br />
die Kartoffeln salzen <strong>und</strong><br />
pfeffern. Die Rosmarinnadeln einstreuen<br />
<strong>und</strong> in insgesamt etwa<br />
20 − 25 Minuten langsam braten.<br />
Nach 10 Minuten die Speckwürfel ,<br />
nach weiteren 5 Minuten die Zwiebelwürfel<br />
zugeben. Fertig garen.<br />
Nochmals abschmecken <strong>und</strong> servieren.<br />
Zubereitungszeit: 40 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.: 8 g Eiweiß,<br />
17 g Fett, 31 g Kohlenhydrate,<br />
310 kcal (1297 kJ); 2,6 BE.<br />
Ofenkartoffeln<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
8 mehligkochende Kartoffeln<br />
(je etwa 150 g),<br />
je 8 kleine Zweige Thymian<br />
<strong>und</strong> Rosmarin,<br />
1 EL Oreganoblättchen,<br />
grobes Meersalz.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen.<br />
Die Kartoffeln unter fließendem<br />
Wasser gründlich abbürsten.<br />
Jeweils eine<br />
Kartoffel mit den<br />
Kräutern auf ein<br />
ausreichend<br />
großes Stück<br />
Alufolie<br />
legen <strong>und</strong><br />
einwickeln. Im<br />
vorgeheizten Backofen<br />
etwa 60 Minuten garen.<br />
Die Folie öffnen, die Kartoffeln<br />
anrichten <strong>und</strong> mit grobem<br />
Meersalz bestreut servieren.<br />
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36 g Kohlenhydrate,<br />
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KARTOFFELN<br />
Schwedische Kartoffeln,<br />
Äpfel <strong>und</strong> Birnen<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
4 Kartoffeln,<br />
30 g Frühstücksspeck,<br />
50 g Frischkäse mit Kräutern<br />
der Provence,<br />
100 g Schlagsahne,<br />
1 EL geriebener Parmesan,<br />
6 Salbeiblätter,<br />
2 kleine Lorbeerblätter,<br />
2 Äpfel (je 150 g),<br />
2 Birnen (je 150 g).<br />
Außerdem:<br />
Fett für die Form.<br />
Die Kartoffeln waschen <strong>und</strong> schälen.<br />
Auf einen Löffel legen <strong>und</strong><br />
dicht an dicht einschneiden.<br />
Den Speck in Stücke schneiden.<br />
Frischkäse, Sahne <strong>und</strong> Parmesan<br />
verrühren. Eine Auflaufform ausfetten.<br />
Den Backofen auf 200° C<br />
(Gas Stufe 3) vorheizen.<br />
Die Kartoffeln in die vorbereitete<br />
Form setzen, mit jeweils einem<br />
Speckstück, Salbei- oder Lorbeerblatt<br />
belegen. Die Hälfte der Parmesanmischung<br />
darauf verteilen.<br />
Im heißen Backofen zunächst etwa<br />
30 Minuten backen.<br />
In der Zwischenzeit die Äpfel <strong>und</strong><br />
Birnen waschen. Die Deckel der<br />
Äpfel abschneiden. Das Kerngehäuse<br />
von Äpfeln <strong>und</strong> Birnen ausstechen.<br />
Die Birnen ebenfalls<br />
mehrmals einschneiden. Übrigen<br />
Speck <strong>und</strong> die Kräuter auf den<br />
Früchten verteilen, die Apfel-Oberteile<br />
aufsetzen.<br />
Die Äpfel <strong>und</strong> Birnen zu den Kartoffeln<br />
in die Auflaufform geben.<br />
Die übrige Parmesanmischung darauf<br />
verteilen. In weiteren 10 − 15<br />
Minuten fertig garen.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
7 g Eiweiß, 14 g Fett,<br />
39 g Kohlenhydrate,<br />
308 kcal (1288 kJ); 3,3 BE.<br />
KuchenKalender im November<br />
Do 1. Brokkolisuppe, Paillard vom Kalb,<br />
Kartoffelgratin, Rote-Bete-Salat,<br />
Vanilleflammeri<br />
Fr 2. Eierflöckchensuppe, Kartoffel-Zucchini-<br />
Rösti auf Fischfilet (S. 42), Linzer Torte<br />
Sa 3. Schwarzwurzel-Salat, Frikadellen, Möhrengemüse,<br />
Kartoffelpüree, Bratapfel<br />
So 4. Grießklößchensuppe, Sauerbraten,<br />
Spätzle, Rosenkohl,<br />
Vanilleeis mit heißer Schokoladensoße<br />
Mo 5. Nudelsuppe, pikanter Kohlstrudel, Feldsalat,<br />
Stracciatellajoghurt<br />
Di 6. Tomatensuppe mit Wirsingbeuteln,<br />
Cappuccinocreme<br />
Mi 7. gemischter Salat, Kürbis-Hack-Topf mit<br />
Paprika, Salzkartoffeln,<br />
Himbeerquark<br />
Do 8. Graupensuppe, Eier mit Tomaten <strong>und</strong><br />
Ingwer, Orange<br />
Fr 9. Tomatensalat, Rotbarschfilet auf Spinat-<br />
Risotto, rote Grütze<br />
Sa 10. Salatteller, Zwiebelwähe,<br />
Schokoladenflammeri mit Sahne<br />
So 11. Feldsalat, Hasenrückenfilet im Schinkenmantel,<br />
Polenta, Rosinen-Mascarpone-<br />
Creme<br />
Mo 12. Lauchsuppe, Allgäuer Milchkuchen (S. 30)<br />
Di 13. Spinatsuppe, Pfälzer Grumbeerpanne -<br />
kuchen mit Apfelmus, Cappuccino<br />
Mi 14. bunter Paprikasalat, Rindergulasch, Spätzle,<br />
Fruchtsalat<br />
Do 15. Kopfsalat, Zucchini-Champignon-Auflauf<br />
mit Pinienkern-Brösel-Kruste, Salzkartoffeln,<br />
Muffins<br />
Fr 16. Petersilienrahmsuppe, Schollenröllchen mit<br />
Ratatouille-Gemüse, Reis, Mandarine<br />
So 18. Variationen vom Lachs, Saltimbocca-<br />
Kalbsrouladen mit Schinken, Gnocchi,<br />
Quarkstollen<br />
Mo 19. Gemüsesuppe, Pellkartoffeln, Kräuterquark,<br />
Cremetörtchen aus Ligurien<br />
Di 20. Salatteller, Wurst-Cordon-Bleu,<br />
Pommes frites, Mango<br />
Mi 21. Zucchinisuppe, Berner Rösti,<br />
gemischter Salat, Profiteroles<br />
Do 22. Möhren-Kartoffel-Suppe,<br />
Quarkkeulchen mit Beerenkompott<br />
Fr 23. Zucchinisalat, Bandnudeln mit Lachs,<br />
Zitronengelee<br />
Sa 24. Frühlingsrolle,<br />
<strong>Ente</strong> mit<br />
Gemüse aus<br />
dem Wok<br />
(S. 26),<br />
Litschi<br />
So 25. Flädlesuppe,<br />
geschmorte<br />
Ochsenbacken<br />
mit Chicorée,<br />
Kartoffelpüree, dreifarbige<br />
Joghurt-Ricotta-Creme<br />
Mo26. Bohnensalat, Fenchel-Quiche,<br />
Cappuccino, Honiglebkuchen<br />
Di 27. Waldorfsalat, Couscous mit Pute <strong>und</strong><br />
Rosenkohl, Kiwi<br />
Mi 28. Gurkensalat, gefüllter Schweinebauch,<br />
Kartoffelknödel,<br />
Lebkuchenstollen mit Nüssen (S. 19)<br />
Do 29. grüner Salat, Spaghetti carbonara,<br />
Blutorangenjoghurt<br />
Fr 30. Chicoréesalat,<br />
Kabeljaufilet in Tomatensoße, Reis,<br />
Schokoladeneis<br />
Sa 17. Feldsalat, Maultaschen mit Kräuterfüllung,<br />
Bananen-Milchshake<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
49
Ganz zu Unrecht stehen<br />
Steckrüben so selten auf<br />
den Speiseplänen, denn<br />
die zarten Kohlrüben,<br />
die durch den Trauben -<br />
zucker gehalt leicht süß<br />
schmecken, sind sehr<br />
kalorienarm.<br />
Außerdem stecken<br />
große Mengen an<br />
Vitaminen <strong>und</strong><br />
Mineralstoffen in<br />
ihnen.<br />
Steckrüben, auch Wruken,<br />
Kohlrüben, Butterrüben, Erdoder<br />
Bodenkohlrabi genannt,<br />
hing lange Zeit der Ruf als Viehfutter<br />
nach. In Notzeiten, z. B.<br />
nach der Kartoffelmiss ernte 1916<br />
im sogenannten „Steckrüben -<br />
winter“, waren sie Nahrungs -<br />
reserve für weite Teile der<br />
Bevölkerung. Um diesen das<br />
ungeliebte Gemüse schmack -<br />
haft zu machen, entstanden<br />
bereits 1917 Steckrüben-Kochbücher.<br />
Aus dieser Zeit stammen<br />
auch die Bezeich nungen<br />
„Ostpreußische oder<br />
Mecklenburgische Ananas“.<br />
Steckrüben<br />
Putencurry mit<br />
Steckrüben<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
60 g Frühlingszwiebeln,<br />
10 g frische Ingwerknolle,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
10 g Zitronengras,<br />
1 Chilischote,<br />
600 g Putenbrust,<br />
450 g Steckrüben,<br />
200 g Kohlrabi,<br />
100 g Lauch,<br />
1 rote Paprikaschote,<br />
100 g Shiitake-Pilze,<br />
2 EL Rapsöl,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
1 EL mildes Curry-Pulver,<br />
300 ml Geflügelfond,<br />
400 ml Kokosmilch.<br />
Zum Garnieren:<br />
Koriandergrün.<br />
Die Frühlingszwiebeln putzen <strong>und</strong><br />
in feine Ringe schneiden. Den Ingwer<br />
schälen, die Knoblauchzehe<br />
pellen, beides fein hacken. Das<br />
Zit ronengras putzen <strong>und</strong> in feine<br />
Ringe schneiden. Die Chilischote<br />
längs halbieren, Stielansatz, Samen<br />
<strong>und</strong> Trennwände entfernen,<br />
das Fruchtfleisch fein würfeln. Das<br />
Putenfleisch in etwa 3 cm große<br />
Würfel schneiden.<br />
Die Steckrüben <strong>und</strong> Kohlrabi schälen,<br />
die Steckrüben in etwa 4 cm<br />
lange <strong>und</strong> 0,5 cm dicke Stifte, die<br />
Kohlrabi in 1 cm große Würfel<br />
schneiden. Den Lauch putzen,<br />
gründlich waschen <strong>und</strong> in dünne<br />
Ringe schneiden. Die Paprikaschote<br />
halbieren, Stielansatz, Samen<br />
<strong>und</strong> weiße Trennwände entfernen,<br />
das Fruchtfleisch in kleine Würfel<br />
schneiden. Von den Shiitake-Pilzen<br />
die harten Stiele entfernen, die<br />
Hüte vierteln.<br />
Das Öl in einem Wok oder einem<br />
entsprechend großen Topf erhitzen.<br />
Frühlingszwiebeln, Ingwer,<br />
Knoblauch, Zitronengras <strong>und</strong> Chili<br />
zugeben <strong>und</strong> anbraten. Das Putenfleisch<br />
zugeben <strong>und</strong> mit anbraten.<br />
Mit Salz, Pfeffer <strong>und</strong> Curry würzen.<br />
Den Geflügelfond angießen. 15 Minuten<br />
zugedeckt köcheln lassen.<br />
Steckrüben, Kohlrabi, Lauch <strong>und</strong><br />
Paprikaschoten zugeben, die Kokosmilch<br />
angießen <strong>und</strong> weitere<br />
20 Minuten garen. Die Shiitake-Pilze<br />
in den letzten 5 Minuten untermischen.<br />
Nochmals abschmecken,<br />
anrichten <strong>und</strong> mit dem Koriandergrün<br />
garniert servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¼ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.: 42 g Eiweiß,<br />
8 g Fett, 20 g Kohlenhydrate,<br />
322 kcal (1344 kJ); 1,7 BE.<br />
1<br />
3<br />
STECKRÜBEN<br />
Steckrüben<br />
Geerntet werden sie von September<br />
bis Ende November, im kühlen<br />
Keller oder in einer frostfreien Miete<br />
lassen sie sich mehrere Monate<br />
lagern. Die optimale Steckrübe ist<br />
r<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> etwa 1,5 kg schwer,<br />
größere Rüben sind gern holzig.<br />
Die Schale ist glatt, oben grün oder<br />
rot <strong>und</strong> unten gelblich.<br />
Rüben mit gelblichem Fruchtfleisch<br />
werden wegen des intensiveren<br />
Geschmacks in der Küche<br />
bevorzugt. Gegart oder gedünstet<br />
schmecken Steckrüben als Beilage,<br />
roh geraspelt als Salat.<br />
So wird’s gemacht<br />
1 Die Steckrüben gründlich waschen<br />
<strong>und</strong> abbürsten,<br />
2 mit einem Sparschäler schälen,<br />
3 erst in Scheiben,<br />
4 dann in Streifen <strong>und</strong> diese in<br />
Stifte oder Würfel schneiden.<br />
2<br />
4<br />
50 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
51
STECKRÜBEN<br />
STECKRÜBEN<br />
Quiche mit Steckrüben<br />
<strong>und</strong> Schwarzwurzeln<br />
(Rezept für 8 Stücke)<br />
Zutaten für den Teig:<br />
200 g Weizenmehl Type 405,<br />
100 g kalte Butter,<br />
1 Eigelb (M), ½ TL Salz,<br />
etwa 2 EL Eiswasser.<br />
Für den Belag:<br />
400 g Steckrüben,<br />
400 g Schwarzwurzeln,<br />
Salz,<br />
120 g Lauch.<br />
Für den Guss:<br />
200 ml Milch,<br />
5 Eier (M),<br />
150 g geriebener Käse, z. B.<br />
Emmentaler,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
frisch geriebene Muskatnuss.<br />
Außerdem:<br />
getrocknete Hülsenfrüchte<br />
zum Blind backen,<br />
1 EL fein geschnittener<br />
Schnittlauch.<br />
Für den Teig das Mehl auf eine Arbeitsfläche<br />
sieben, in die Mitte<br />
eine Mulde drücken. Die Butter,<br />
das Eigelb, das Salz <strong>und</strong> das Eiswasser<br />
hineingeben. Mit einer Palette<br />
oder einem großen Messer<br />
die Zutaten grob hacken, dann<br />
rasch, damit die Butter nicht zu<br />
weich wird, zu einem glatten Teig<br />
zusammenkneten. Zu einer Kugel<br />
formen, in Folie wickeln <strong>und</strong> etwa<br />
30 Minuten kühl stellen.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Den Teig etwas<br />
größer als die Quicheform von<br />
26 cm Ø ausrollen. Den Teig in die<br />
ungefettete Form legen, mit den<br />
Fingern oder einer Teigkugel den<br />
Rand andrücken, überstehenden<br />
Rand abschneiden. Ein entsprechend<br />
großes Stück Backpapier<br />
auf den Teigboden legen, die Hülsenfrüchte<br />
gleichmäßig darauf<br />
verteilen. Im vorgeheizten Backofen<br />
15 Minuten vorbacken. Die<br />
Form aus dem Ofen nehmen, das<br />
Backpapier mit den Hülsenfrüchten<br />
entfernen. Die Backofentemperatur<br />
auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) reduzieren<br />
In der Zwischenzeit die Steckrüben<br />
<strong>und</strong> Schwarzwurzeln<br />
schälen. Die Steckrüben<br />
in 1 cm große<br />
Würfel, die Schwarzwurzeln<br />
in etwa<br />
2 cm lange Stücke<br />
schneiden. In kochendem<br />
Salzwasser<br />
10 Minuten garen. In<br />
ein Sieb schütten <strong>und</strong><br />
abtropfen lassen. Den<br />
Lauch vom Wurzelansatz<br />
befreien, längs halbieren,<br />
gründlich waschen<br />
<strong>und</strong> <strong>gut</strong> abtropfen lassen. In<br />
Streifen schneiden.<br />
Für den Guss Milch <strong>und</strong> Eier in<br />
einer Schüssel <strong>gut</strong> miteinander<br />
verquirlen. Den Käse untermischen.<br />
Mit Salz, Pfeffer <strong>und</strong> Muskatnuss<br />
abschmecken. Die gegarten Steckrüben<br />
<strong>und</strong> Schwarzwurzeln sowie<br />
den Lauch zugeben <strong>und</strong> <strong>alles</strong> miteinander<br />
vermischen. Die Füllung<br />
auf dem vorgebackenen Boden<br />
verteilen. Im heißen Backofen<br />
etwa 45 Minuten backen.<br />
Die Quiche aus dem Ofen nehmen,<br />
etwas abkühlen lassen, dann aus<br />
der Form lösen. Die Quiche mit<br />
Schnittlauch bestreut servieren.<br />
Zubereitungszeit: ca. 2 St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
31 g Eiweiß, 46 g Fett, 47 g Kohlenhydrate,<br />
725 kcal (3034 kJ); 3,9 BE.<br />
Spaghetti mit<br />
Steckrübenragout<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
350 g Spaghetti, Salz.<br />
Für das Ragout:<br />
300 g Steckrüben,<br />
80 g Möhren,<br />
100 g Zwiebeln,<br />
1 kleine grüne Paprikaschote,<br />
200 g Champignons,<br />
2 EL Olivenöl,<br />
300 g gemischtes Hackfleisch,<br />
30 g Tomatenmark,<br />
1 Dose gehackte Tomaten<br />
(425 ml),<br />
300 ml Gemüsefond,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
1 EL fein geschnittene Petersilie,<br />
1 EL Thymianblättchen.<br />
Steckrüben <strong>und</strong> Möhren putzen<br />
<strong>und</strong> schälen, die Zwiebeln pellen,<br />
<strong>alles</strong> fein würfeln. Die Paprikaschote<br />
vierteln, Stielansatz, Samen <strong>und</strong><br />
weiße Trennwände entfernen. Die<br />
Schotenstücke in sehr feine Würfel<br />
schneiden. Die Champignons putzen<br />
<strong>und</strong> in dünne Scheiben<br />
schneiden.<br />
Das Öl in einem entsprechend großen<br />
Topf erhitzen, das Hackfleisch<br />
darin krümelig braten. Das Gemüse<br />
zugeben <strong>und</strong> 3 − 4 Minuten mitbraten.<br />
Das Tomatenmark untermischen<br />
<strong>und</strong> mitbraten.<br />
Die gehackten Tomaten zugeben,<br />
den Fond angießen. Mit Salz <strong>und</strong><br />
Pfeffer abschmecken. Das Ragout<br />
zugedeckt bei reduzierter Hitze<br />
30 Minuten köcheln lassen. Die<br />
Kräuter einstreuen <strong>und</strong> nochmals<br />
abschmecken.<br />
Die Spaghetti in kochendem Salzwasser<br />
bissfest kochen. Abgießen<br />
<strong>und</strong> <strong>gut</strong> abtropfen lassen. Die<br />
Spaghetti mit dem Steck -<br />
rüben-Ragout anrichten<br />
<strong>und</strong> servieren.<br />
Das Steckrübenragout können Sie<br />
auch in Portionen haltbar machen.<br />
Dazu das fertig gegarte Ragout in<br />
entsprechend große saubere Einkochgläser<br />
maximal bis 2 cm unter<br />
den Rand einfüllen. Die Gläser mit<br />
Einkochring, Glasdeckel <strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen. Im<br />
100° C-heißen Wasserbad 90 Minuten<br />
einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
31 g Eiweiß, 24 g Fett,<br />
72 g Kohlenhydrate,<br />
632 kcal<br />
(2646 kJ);<br />
6BE.<br />
Bezugsquelle für diese Einkochgläser Seite 153<br />
52 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012 <strong>Ratgeber</strong> 53
Buch-TIPPS<br />
November<br />
2012<br />
Apfel-Birnen-Stollen 14<br />
Apfel-Eierlikör-Torte 20<br />
Bratapfelsirup 35<br />
Christbrot mit Zimt 18<br />
Dattel-Walnuss-Brötchen 8<br />
<strong>Ente</strong> aus dem Ofen 24<br />
<strong>Ente</strong> mit Gemüse<br />
aus dem Wok 26<br />
<strong>Ente</strong>nbrust auf gebratener<br />
Ananas 28<br />
<strong>Ente</strong>nkeulen, geschmorte,<br />
mit Oliven 25<br />
Erdnuss-Stollen 16<br />
Gewürzlikör 34<br />
Grapefruitkonfitüre Wintertraum<br />
36<br />
Grießkiachla mit Erdäpfel<br />
<strong>und</strong> Speck 31<br />
verzeichnis<br />
Hamburger braune Kuchen 9<br />
Hildaplätzchen 7<br />
Kartoffel-Zucchini-Rösti auf<br />
Fischfilet 44<br />
Kartoffelauflauf 37<br />
Kartoffeln, Äpfel <strong>und</strong> Birnen,<br />
schwedische 48<br />
Kartoffelröllchen mit Aubergine<br />
<strong>und</strong> Mozzarella 44<br />
Kartoffelsalat mit Pfifferlingen 42<br />
Kässpätzle 32<br />
Krautkrapfen 33<br />
Lebkuchen-Zitronat-Ecken 12<br />
Lebkuchenstollen mit Nüssen 19<br />
Mandel-Cantuccini 13<br />
Mandel-Schoko-Brote 12<br />
Milchkuchen, Allgäuer 31<br />
Mini-Cranberry-Stollen 17<br />
Mohnkuchen 36<br />
Fernsehküche<br />
Neben vielen typischen<br />
Schwarzwälder<br />
Rezepten bietet dieses<br />
Kochbuch spannende<br />
Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />
zur erfolgreichen<br />
Fernsehserie<br />
„Die Fallers – Die SWR-<br />
Schwarzwaldserie“. Denn auch bei den Fallers<br />
spielt die regionale Küche eine große Rolle.<br />
Wer schon immer wissen wollte, welches <strong>Familie</strong>nmitglied<br />
welches Gericht besonders gerne isst<br />
<strong>und</strong> welche Rolle Kartoffelsalat in der Serie spielt,<br />
kommt hier auf seine Kosten.<br />
Bauer-Wörner/Carle/Wiesler:<br />
Die Schwarzwaldküche − Ländlich genießen<br />
mit den Fallers. Thorbecke Verlag, 112 S., 19,90 €,<br />
ISBN 378-3-7995-0769-1<br />
Hier finden Sie alle<br />
Rezepte dieser Ausgabe<br />
alphabetisch sortiert.<br />
Nussbrot, portugiesisches 36<br />
Ofenkartoffeln 46<br />
Pfefferkuchen 37<br />
Putencurry mit Steckrüben 51<br />
Quiche mit Steckrüben <strong>und</strong><br />
Schwarzwurzeln 52<br />
Rosmarinkartoffeln 46<br />
Schoko-Macadamia-Plätzchen 6<br />
Spaghetti mit Steckrübenragout<br />
53<br />
Walnussherzen 10<br />
Wasabi-<strong>Ente</strong> aus dem Wok 22<br />
Weihnachtslikör 35<br />
Weihnachtswürfel 8<br />
Wildschweinbraten mit<br />
Pfifferlingsgemüse 41<br />
Allerlei<br />
Geschenkideen<br />
Über 100 kreative Ideen<br />
zum Verschenken<br />
<strong>und</strong> selbst behalten<br />
präsentiert die Autorin<br />
<strong>und</strong> Designerin Marlies<br />
Busch in ihrem<br />
Buch. Die passenden<br />
Anlässe für die liebevollen <strong>und</strong> außergewöhnlichen<br />
Geschenkideen zu finden fällt dabei nicht<br />
schwer. Dabei dürfen kulinarische Köstlichkeiten<br />
genauso wenig fehlen wie schicke Handarbeiten,<br />
selbst gemachte Körperpflegeprodukte <strong>und</strong><br />
dekorative Gartenaccessoires.<br />
Marlies Busch: Mit Liebe selbst gemacht.<br />
Dort-Hagenhausen-Verlag, 168 S., 18,95 €,<br />
ISBN 978-3-86362-005-9<br />
..<br />
Ubrigens<br />
... erst durch das richtige Zubereiten<br />
<strong>und</strong> Servieren werden Kaffeespezialitäten<br />
zu einem Genuss.<br />
Mit knapp 150 Litern pro Person<br />
<strong>und</strong> Jahr ist Kaffee das am meisten<br />
konsumierte Getränk in<br />
Deutschland, noch vor Wasser<br />
mit 135 Litern <strong>und</strong> Bier mit 107 Litern.<br />
Kaffeezubereitung ist Ausdruck<br />
der Persönlichkeit. Ob in Ruhe von<br />
Hand gefiltert, in der praktischen<br />
Kaffeemaschine gebrüht, unkompliziert<br />
aus dem Pad-Automat gezogen<br />
oder mit der Designermaschine<br />
zubereitet, hier hat jeder<br />
seine eigenen Vorlieben.<br />
Damit Kaffee schmeckt, sollte man<br />
einige Gr<strong>und</strong>regeln beachten. Bei<br />
der Röstung entstehen das typische<br />
Aroma <strong>und</strong> der Röstkaffee-<br />
Geschmack: Hell gerösteter Kaffee<br />
ist milder im Geschmack, dunkel<br />
gerösteter deutlich kräftiger.<br />
Entscheidend für die Stärke des<br />
Kaffees sind außerdem Mahlgrad<br />
<strong>und</strong> Dosierung: Ist das Kaffeepulver<br />
zu fein gemahlen, kann der<br />
Kaffee streng schmecken, während<br />
der Kaffee bei einer zu groben<br />
Mahlung zu dünn wird. Am einfachsten<br />
dosiert man etwa einen<br />
Kaffeelöffel pro Tasse, je nach Geschmack<br />
mehr oder weniger, <strong>und</strong><br />
testet nach Kaffeesorte die passende<br />
Menge aus. Bei Pads <strong>und</strong> Kapseln<br />
ist die richtige Menge bereits<br />
vordosiert.<br />
Frisch gekochten Kaffee sollte man<br />
möglichst bald trinken <strong>und</strong> nicht<br />
lange warm halten, da das Aroma<br />
sich in kurzer Zeit verflüchtigt <strong>und</strong><br />
der Kaffee dann bitter schmeckt.<br />
Die Tasse<br />
,<br />
Auf die richtige Tasse kommt es an,<br />
denn ähnlich wie bei Weingläsern<br />
gibt es auch bei Tassen ganz bestimmte<br />
Formen, die für die jeweilige<br />
Kaffee-Spezialität maßgeschneidert<br />
sind.<br />
Da Espresso <strong>und</strong> Mokka bei etwa<br />
92°C gebrüht <strong>und</strong> so heiß wie<br />
möglich getrunken werden, ist<br />
hier eine kleine, schmale Tassenform<br />
ideal, die die Temperatur perfekt<br />
hält.<br />
Sobald Milch zum Kaffee kommt<br />
<strong>und</strong> die Portionen größer werden<br />
wie beim Cappuccino oder Café<br />
au Lait, muss die Tasse mehr Volumen<br />
haben wie etwa Frühstückstassen.<br />
Für den großen<br />
Durst gibt es unterschiedlich<br />
große Henkelbecher. Um<br />
die Schaumkrone vor dem<br />
Zusammenfallen zu schützen,<br />
nimmt man für Kaffee-<br />
Spezialitäten mit opulentem<br />
Milchschaum eine höhere Tasse.<br />
Latte Macchiato hingegen wird in<br />
einem hohen dickwandigen Glas<br />
serviert.<br />
Perfekter Milchschaum<br />
Schon die Zubereitung eines perfekten<br />
Milchschaums erfordert<br />
Übung <strong>und</strong> Geschick. Die Milch<br />
darf nicht zu heiß sein, sonst wird<br />
der Schaum zu grob. Und: Je höher<br />
der Fettanteil der Milch, desto cremiger<br />
wird der Schaum. Sicher gelingt<br />
er mit Milch mit mindestens<br />
3,5 Prozent Fett.<br />
Die Kunst des Barista<br />
Barista ist das italienische Wort für<br />
Barkeeper. Während ein Barista in<br />
Italien alle Arten von Getränken<br />
serviert, wird in Deutschland damit<br />
jemand bezeichnet, der Getränke<br />
auf der Basis von Espresso<br />
professionell zubereitet <strong>und</strong> serviert.<br />
Ein <strong>gut</strong>er Barista lässt durch<br />
geschicktes Gießen der aufgeschäumten<br />
Milch auf der Oberfläche<br />
des Kaffeegetränkes kleine<br />
Kunstwerke entstehen, Latte Art<br />
genannt.<br />
Foto: Villeroy & Boch<br />
54 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012
Flachland<br />
(Mz.)<br />
Inselgruppe<br />
im<br />
Atlantik<br />
Geiz<br />
eine<br />
Jahreszeit<br />
moralische<br />
Gesinnung<br />
aufreizend<br />
Bestleistung<br />
Handels<strong>gut</strong><br />
zweigliedrige<br />
Summe<br />
(math.)<br />
extrem<br />
Zeitabschnitt<br />
extrem<br />
starke<br />
Neigung<br />
Inselstaat<br />
im<br />
Pazifik<br />
Gesetzbuch<br />
der<br />
Juden<br />
Emirat<br />
am Persischen<br />
Golf<br />
markig<br />
jede,<br />
jeder<br />
Lösung<br />
Fahrzeugfracht<br />
Nachfrage<br />
großherzig<br />
kleine<br />
russische<br />
Münze<br />
Heiland<br />
fischen<br />
große<br />
Gartenfrucht<br />
Abschiedsgruß<br />
Halsschmuck<br />
(Mz.)<br />
dt. Militär<br />
† „Des<br />
Teufels<br />
General“<br />
nach<br />
oben<br />
offene<br />
Halle<br />
Körperfunktion<br />
grasartige<br />
Sumpfpflanze<br />
lateinische<br />
Vorsilbe:<br />
weg<br />
bestimmter<br />
Artikel<br />
griech.<br />
Wettkampfspiel<br />
Bewohner<br />
der<br />
„Grünen<br />
Insel“<br />
großes<br />
Raubtier<br />
Staatsdiener<br />
(Mz.)<br />
Fluss<br />
durch<br />
Gerona<br />
(Span.)<br />
eine<br />
griech.<br />
Rachegöttin<br />
sprachbegabter<br />
Singvogel<br />
Babykost<br />
Antitranspirant<br />
(Kw.)<br />
schweiz.<br />
Aktienindex<br />
(Abk.)<br />
auf<br />
diese<br />
Weise<br />
hinunter<br />
Abk.:<br />
Sankt<br />
Glaslichtbild<br />
(Kw.)<br />
US-<br />
B<strong>und</strong>esstaat<br />
Regal<br />
für die<br />
Musikanlage<br />
Oratorium<br />
von<br />
Händel<br />
Wintersportart<br />
WWP2011-13<br />
Hinweis<br />
englisch:<br />
eingeschaltet<br />
Monatsanfang<br />
ermüdend<br />
Gewichtseinheit<br />
(Abk.)<br />
Preis -<br />
rätsel<br />
11<br />
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Ausgewogene<br />
Proportionen<br />
<strong>und</strong> grazile Formen<br />
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„Flame“<br />
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modernen<br />
<strong>und</strong> klassischen<br />
Tischarrangements eine<br />
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liegt das Besteck besonders<br />
<strong>gut</strong> in der Hand. Das<br />
Messer verfügt über eine eingesetzte,<br />
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56 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012
SCHÖNHEIT<br />
SCHÖNHEIT<br />
Naturkosmetik<br />
selbst gemacht<br />
..<br />
Sie badete in Meersalz, Milch <strong>und</strong> Honig, parfümierte<br />
sich mit Rosenwasser <strong>und</strong> pflegte ihre Haut mit<br />
feinstem Mandelöl: Schon Cleopatra, die sagenhafte<br />
Traumfrau der Antike, wusste, was schön macht <strong>und</strong><br />
wie man aus einfachen, natürlichen Zutaten die besten<br />
Beautyrezepturen mixt.<br />
Milch<br />
Was heute ausgetüftelte Kosmetika mit<br />
Zutaten wie Urea, Panthenol oder Hyaluronsäure,<br />
waren in früheren Zeiten<br />
einfache Naturstoffe, die man im Alltag<br />
jederzeit zur Hand hatte oder sich problemlos<br />
besorgen konnte. Besonders<br />
hoch im Kurs stand frische Milch, ein<br />
Hautschmeichler par excellence <strong>und</strong><br />
selbst für den kleinen Geldbeutel erschwinglich.<br />
Man musste sie ja nicht,<br />
wie es Cleopatra einst tat, gleich eimerweise<br />
in den Badezuber schütten! Heute<br />
wie damals genügt ein einziger Liter<br />
der cremigen Flüssigkeit, um die Wanne<br />
in einen Wellness-Pool zu verwandeln.<br />
Milch ist reich an wertvollen Fetten<br />
<strong>und</strong> Eiweißstoffen, die die Haut vor<br />
Austrocknung schützen. Zudem enthält<br />
sie Vitamin A, B, C <strong>und</strong> E, wichtig<br />
für den Kollagen-Erhalt, die stete Zell -<br />
erneuerung sowie das Abfangen hautschädigender<br />
freier Radikale. Gerne<br />
rührt man vor dem Eingießen ins Badewasser<br />
noch vier bis sechs Esslöffel flüssigen<br />
Honig in die erwärmte Milch.<br />
Honig verstärkt die rückfettenden Eigenschaften,<br />
sodass sich insbesondere<br />
trockene Haut über ein Schönheitsbad<br />
à la Cleopatra freut.<br />
Zum Abschlecken<br />
lecker ist ein Lippenbalm<br />
mit Honig <strong>und</strong><br />
fruchtig-frischem<br />
Zitronengras-Aroma.<br />
Honigsüßer Lippenbalsam<br />
Zutaten: 125 ml Mandelöl, 1 – 2 EL getrocknetes<br />
Zitronengras (aus dem Gewürzregal), 1 EL Honig,<br />
8 g (ca. 1 EL) Bienenwachs.<br />
Honig<br />
Honig auf der Haut – eine recht klebrige<br />
Angelegenheit, möchte man meinen,<br />
doch dem ist ganz <strong>und</strong> gar nicht<br />
so. Sobald nur etwas Flüssigkeit mit ins<br />
Spiel kommt, zieht Honig erstaunlich<br />
<strong>gut</strong> in die Haut ein, klärt sie, strafft sie<br />
<strong>und</strong> macht sie gleichzeitig w<strong>und</strong>erbar<br />
weich. Eines seiner Pflegegeheimnisse<br />
ist der hohe Zuckeranteil. Bis zu 80 Prozent<br />
hydrophilen Frucht- <strong>und</strong> Traubenzucker<br />
enthält der süße Bienensaft –<br />
Zubereitung: Zitronengras in ein Schraubdeckelglas<br />
geben, mit Mandelöl übergießen <strong>und</strong> verschlossen<br />
im Wasserbad etwa 15 Minuten sanft<br />
köcheln lassen. Anschließend für 2 bis 4 Tage zum<br />
Durchziehen neben die Heizung stellen. Zitronengras<br />
mithilfe eines Papierkaffeefilters abseihen,<br />
Öl erneut im Wasserbad erhitzen <strong>und</strong> 1 EL Bienenwachs<br />
darin einschmelzen. Honig zufügen, <strong>gut</strong><br />
unterrühren, dann den noch flüssigen Balsam in<br />
vorbereitete Tiegelchen gießen. Während des<br />
Erkaltens wiederholt umrühren, damit sich der<br />
Honig nicht absetzt. Haltbarkeit: ca. 12 Monate.<br />
58 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
59
SCHÖNHEIT<br />
SCHÖNHEIT<br />
Ein Aroma-Peeling mit Meersalz<br />
<strong>und</strong> Olivenöl verfeinert das<br />
Hautbild <strong>und</strong> kurbelt sanft die<br />
Durchblutung an.<br />
Hornschicht auf, dringt tief ins Gewebe<br />
ein <strong>und</strong> regt hier die Durchblutung an.<br />
So werden die Hautzellen besser mit<br />
Nährstoffen versorgt, alte können sich<br />
regenerieren <strong>und</strong> neue bilden. Auch<br />
der äußersten Hautschicht tut Meersalz<br />
ausgesprochen wohl. Dank seiner antiseptischen<br />
Wirksamkeit hemmt es Entzündungen<br />
<strong>und</strong> fördert das Abklingen<br />
von Unreinheiten. Einziges Manko des<br />
bewährten Naturkosmetikums: Meersalz<br />
trocknet die Haut stark aus. Deshalb<br />
nach einem Salz-Bad sorgfältig<br />
eincremen beziehungsweise salzige<br />
Peeling-Pasten mit feuchtigkeitsspendenden<br />
Ölen mischen.<br />
Pflegendes Rosenblüten-Badesalz<br />
Zutaten: 200 g Meersalz, für angenehm<br />
weiches Badewasser: 150 g Soda<br />
(Natriumhydrogencarbonat, z. B. „Kaiser<br />
Natron“), 4 – 6 EL getrocknete, duftende Rosenblütenblätter,<br />
40 Tropfen (ca. 5 ml) ätherisches<br />
Rosengeranienöl.<br />
Zubereitung: Rosenblütenblätter fein mörsern.<br />
Zum Salz <strong>und</strong> Soda in eine große Schüssel<br />
geben <strong>und</strong> <strong>gut</strong> vermischen.<br />
Ätherisches Öl dazuträufeln, unterrühren <strong>und</strong><br />
das fertige Badesalz etwa 2 Wochen in einem<br />
verschlossenen Behältnis durchziehen lassen.<br />
Meersalz-<br />
Peeling<br />
Zutaten: 400 g feines Meersalz, 125 ml Olivenöl,<br />
2 EL getrocknete Minze, 2 EL klein geschnittener<br />
frischer Ingwer, abgeriebene Schale einer Bio-<br />
Zitrone.<br />
Zubereitung: Minze, klein geschnittenen Ingwer<br />
<strong>und</strong> Zitronenschale in einen Topf geben,<br />
mit Olivenöl übergießen <strong>und</strong> bei mittlerer Hitze<br />
für etwa 15 Minuten unter Rühren erwärmen<br />
(nicht sieden lassen!). Anschließend durch ein<br />
Küchentuch abfiltrieren. Meersalz <strong>und</strong> filtriertes<br />
Olivenöl in einer großen Schüssel gründlich<br />
durchmischen. Die fertige Peeling-Paste in ein<br />
unzerbrechliches Gefäß füllen <strong>und</strong> im Kühlschrank<br />
aufbewahren. Haltbarkeit: ca. 6 Monate.<br />
Anwendung beim Baden oder Duschen: Mit<br />
einer kleinen Portion die feuchte Haut sanft<br />
abreiben, dabei an rauen Stellen wie Füßen,<br />
Ellbogen oder Knie etwas stärker rubbeln.<br />
Kurz einwirken lassen - dann abspülen.<br />
perfekt, um jede Menge Feuchtigkeit in<br />
der Haut zu binden! Die Wirkstoffpalette<br />
komplett machen verschiedenste<br />
Enzyme, Polyphenole, Vitamine <strong>und</strong><br />
Mineralstoffe. Sie regen nicht nur die<br />
Durchblutung an <strong>und</strong> zaubern dadurch<br />
einen herrlich frischen Teint. Gemeinsam<br />
mit dem enthaltenen Zucker wirken<br />
Enzyme <strong>und</strong> Co. auch antibakteriell<br />
<strong>und</strong> entzündungshemmend, fördern<br />
das Abheilen kleiner wie größerer Fissuren,<br />
lassen Unreinheiten abklingen<br />
<strong>und</strong> beruhigen gestresste Haut.<br />
Meersalz<br />
Wie geschaffen für die Pflege von Pro -<br />
blemhaut ist auch Meersalz, ein erstklassiger<br />
Badezusatz <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erbares<br />
Peelingmittel. Meersalz besteht – wie<br />
übrigens auch Salinen- oder Steinsalz –<br />
zu 95 bis 98 Prozent aus Natriumchlorid.<br />
Daneben enthält es Spuren anderer<br />
Mineralstoffe, so etwa Kalium, Magnesium,<br />
Eisen <strong>und</strong> Mangan. Berühmt ist<br />
Meersalz vor allem für seine hauterneuernden<br />
Eigenschaften. Es quillt die<br />
Aloe Vera<br />
Heilmittel oder Kosmetikum? Die Aloe<br />
Vera, eine dickblättrige Wüstenpflanze<br />
Anwendung: Für ein Vollbad 6 – 8 EL der<br />
Mischung im einlaufenden, warmen Wasser<br />
auflösen.<br />
Regenerierende Aloe-Vera-Maske<br />
Zutaten: 1 großes, frisches Aloe Vera-Blatt (oder<br />
1 – 2 EL Aloe Vera-Gel aus dem Reformhaus),<br />
1 – 2 EL Sahnequark, 1 TL Honig, falls zur Hand:<br />
2 – 4 Tropfen ätherisches Lavendelöl,<br />
eventuell 1 TL zartschmelzende Haferflocken<br />
zum Andicken.<br />
Zubereitung: Aloe Vera-Blatt schälen (Längskante<br />
abschneiden, dann das Messer ober- <strong>und</strong><br />
unterhalb der grünen Rinde durchziehen <strong>und</strong><br />
das herausgelöste Gel-Stück unter fließendem<br />
Wasser abspülen). Gel durch ein feines Küchensieb<br />
streichen, Quark zufügen <strong>und</strong> <strong>gut</strong> verrühren.<br />
Honig <strong>und</strong> ätherisches Öl unterheben. Falls<br />
die Masse noch zu flüssig ist, mit Schmelz-Haferflocken<br />
andicken.<br />
Anwendung: Auf das zuvor gereinigte Gesicht<br />
streichen, etwa 20 Minuten einwirken lassen <strong>und</strong><br />
dann mit lauwarmem Wasser abspülen.<br />
60 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
61
SCHÖNHEIT<br />
SCHÖNHEIT<br />
Etwa 30 frische<br />
Rosenblüten<br />
sind nötig, um<br />
einen Tropfen<br />
ätherisches<br />
Rosenöl oder<br />
einen Liter<br />
Rosenwasser<br />
zu gewinnen.<br />
Reichhaltige Nacht- oder<br />
Wintercreme<br />
Zutaten: 6 EL Mandelöl, 1 ½ TL Bienenwachs,<br />
1 TL Rosenwasser.<br />
Zubereitung: 1 TL Rosenwasser in ein Tropffläschchen<br />
füllen. Bienenwachs zum Mandelöl<br />
geben <strong>und</strong> auf niedriger Stufe in der Mikrowelle<br />
oder im sanft köchelnden Wasserbad einschmelzen.<br />
Wachs-Öl-Mischung in eine Rührschüssel<br />
gießen <strong>und</strong> mit dem elektrischen<br />
Handmixer durchschlagen. Dabei das Rosenwasser<br />
zügig zuträufeln. Weiterrühren, bis die<br />
Creme auf Handwärme abgekühlt ist, dann in<br />
ein zuvor heiß ausgespültes Tiegelchen füllen.<br />
Haltbarkeit: ca. 6 Monate.<br />
aus dem Norden Afrikas, erfreut sich in<br />
beiden Metiers allergrößter Wertschätzung.<br />
In der Medizin überzeugt sie sowohl<br />
als hochwirksames Abführ- wie<br />
W<strong>und</strong>heilmittel. Derweil loben Kosmetiker<br />
ihre exzellente Fähigkeit, Feuchtigkeit<br />
in der Haut zu binden, Zellerneuerungsprozesse<br />
anzukurbeln <strong>und</strong><br />
die Produktion von Stützgewebe oder<br />
„Kollagen“ zu fördern – <strong>alles</strong>amt Eigenschaften,<br />
die die Aloe zum perfekten<br />
Anti-Aging-Pflegemittel machen! Für<br />
Selbstrührer bietet es sich an, die genügsame<br />
Pflanze auf der Fensterbank<br />
zu kultivieren <strong>und</strong> sie, je nach Bedarf,<br />
Blatt für Blatt zu ernten. Wer zum Mixen<br />
von Masken, Cremes oder Lotionen lieber<br />
auf fertige Rohstoffe zurückgreift,<br />
sollte sich an Aloe Vera-Gel aus dem<br />
Reformhaus halten. Dieses enthält – im<br />
Gegensatz zu den in Supermärkten<br />
häufig recht preisgünstig angebotenen<br />
Aloe Vera-Säften – alle Wirkstoffe,<br />
die auch in der frischen Pflanze vorkommen,<br />
in ausreichender, sprich<br />
hautpflegender Menge.<br />
Mandelöl<br />
Reichhaltige Pflanzenöle sind seit jeher<br />
die Basis vieler Kosmetika. Vor allem<br />
das zarte, fast durchscheinend klare Öl<br />
der Süßmandel hat sich in der Hautpflege<br />
hervorragend bewährt. Kein<br />
W<strong>und</strong>er, gilt es doch als sehr <strong>gut</strong> verträglich<br />
<strong>und</strong> eignet sich selbst für sensible,<br />
ja sogar für Babyhaut! Als „halb<br />
trocknend“ beschrieben, braucht Mandelöl<br />
ein wenig Zeit, um rückstandslos<br />
einzuziehen. Man nimmt es daher<br />
gerne zum Anrühren etwas fetterer<br />
Nacht- oder Wintercremes, für lange<br />
aufliegenden <strong>und</strong> dadurch intensiv<br />
pflegenden Lippenbalm oder aber als<br />
Massageöl. Ein weiterer Vorteil des angenehm<br />
duftenden Hautschmeichlers:<br />
Text <strong>und</strong> Fotos Seite 59 – 63: Stefanie Schäffer<br />
Mandelöl dringt zwar langsam, jedoch<br />
sehr tief in die Hornschicht ein. Mischt<br />
man es mit anderen wertvollen Zutaten<br />
wie beispielsweise Honig, fungiert<br />
es als prima „Einschleuser“ für deren<br />
hautpflegende Wirkstoffe.<br />
Rosenwasser<br />
Die Rose, Königin der Blumen, schenkt<br />
uns nicht nur ihren sagenhaften Duft.<br />
Auch als Kosmetikum hatte die Pflanze<br />
schon immer höchsten Stellenwert. So<br />
legte man bereits in der Antike Rosenblütenblätter<br />
in Quellwasser ein <strong>und</strong><br />
verwendete den so hergestellten, duftigen<br />
Auszug als hautpflegenden Badezusatz<br />
– ein <strong>gut</strong>er Behelf, bis um 1000<br />
n. Chr. das erste „echte“ Rosenwasser<br />
aus Destillation Einzug in die frühmittelalterlichen<br />
Küchen <strong>und</strong> Badestuben<br />
hielt. Immer feiner wurden die Techniken<br />
im Laufe der folgenden Jahrh<strong>und</strong>erte,<br />
immer konzentrierter die Essenzen,<br />
die man mithilfe von Wasserdampf<br />
aus frischen Blütenblättern gewann.<br />
Heute ist das dezent duftende Rosenwasser<br />
„nur“ noch ein Nebenprodukt,<br />
das bei der Destillation hochkonzentrierten,<br />
ätherischen Rosenöls literweise<br />
anfällt. Entsprechend günstig ist sein<br />
Preis. Statt 20 bis 30 Euro für einen Milli -<br />
liter Rosenöl, zahlt man für 100 Milliliter<br />
Rosenwasser gerade mal 2 bis 3 Euro.<br />
Nichtsdestotrotz besitzt Rosenwasser<br />
allerbeste Hautpflege-Qualitäten. Es<br />
wirkt entzündungshemmend <strong>und</strong> regenerierend,<br />
verengt die Poren, strafft<br />
die Haut, stabilisiert den natürlichen<br />
Säureschutzmantel – ist, kurzum, die<br />
ideale Basis für jedes selbst gemixte<br />
Gesichtstonikum.<br />
Tonisierendes Rosenwasser-Gel<br />
Zutaten: 100 ml Rosenwasser, je 1 EL getrocknete<br />
Eibischwurzeln <strong>und</strong> Ringelblumenblüten<br />
(erhältlich in Apotheken oder Teeläden),<br />
1 TL Glycerin (aus der Apotheke).<br />
Zubereitung: Eibischwurzeln im Mörser etwas<br />
zerstampfen. Dann alle Zutaten in ein verschließbares<br />
Gefäß geben <strong>und</strong> über Nacht im Kühlschrank<br />
durchziehen lassen. Am nächsten Tag ein Sieb mit<br />
einem zuvor kochend heiß durchgespülten <strong>und</strong> <strong>gut</strong><br />
ausgewrungenen Küchentuch auslegen <strong>und</strong> die<br />
Pflanzenreste abfiltrieren.<br />
Das fertige, dünnflüssige Hydrogel in ein Fläschchen<br />
füllen, in den Kühlschrank stellen <strong>und</strong> innerhalb<br />
von 10 Tagen aufbrauchen.<br />
62 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
63
SCHÖNHEIT<br />
SCHÖNHEIT<br />
Natürliche Schönmacher<br />
Wenn Unreinheiten wie von Zauberhand verschwinden,<br />
Entzündungen rasch abklingen <strong>und</strong> sich gereizte Haut in Windeseile<br />
regeneriert, ist nicht etwa Magie, sondern eine w<strong>und</strong>ersame<br />
Heilerin namens Hamamelis oder Zaubernuss im Spiel.<br />
Was lange währt …<br />
Wie die Zaubernuss wohl zu ihrem<br />
seltsamen Namen kam? Erklärungen<br />
hierfür gibt es viele, doch ist<br />
keine offiziell belegt. Die „Taufpaten“<br />
jedenfalls waren nordamerikanische<br />
Ureinwohner, Mohawk-,<br />
Potawatomi- <strong>und</strong> Menominee-Indianer,<br />
<strong>alles</strong>amt im Nordosten der<br />
heutigen USA beziehungsweise in<br />
Kanada daheim. In ihren Stammesgebieten<br />
wuchs <strong>und</strong> wächst die<br />
Zaubernuss noch heute wild, zumeist<br />
im Unterholz lichter Wälder,<br />
in Hecken, auf Dünen oder auch<br />
am Straßenrand.<br />
Während des Sommers ist der zwei<br />
bis drei Meter hohe Strauch im<br />
grünen Dickicht leicht zu übersehen.<br />
Erst im Spätherbst hat er seinen<br />
großen Auftritt. Dann schmücken<br />
sich die Zweige zur selben<br />
Zeit mit Büscheln leuchtend gel-<br />
ber Blütchen <strong>und</strong> goldgelb färbendem<br />
Laub. Auch die Samenbildung<br />
geht die Zaubernuss recht<br />
gemächlich an: Monatelang passiert<br />
gar nichts, ehe anstelle der<br />
längst verwelkten Blüten erste<br />
Fruchtkapseln erscheinen. Die<br />
werden im Laufe des folgenden<br />
Sommers immer dicker, sehen<br />
schließlich wie kleine, an der Spitze<br />
kreuzweise eingekerbte Haselnüsse<br />
aus. Wenn dann im Spätherbst<br />
wieder Blüten sprießen, platzen<br />
die Kapseln schließlich auf <strong>und</strong><br />
schleudern ihre Samen mit enor-<br />
mer Wucht meterweit heraus. Die<br />
ungewöhnlich lange Entwicklungszeit<br />
kam Botanikern gerade<br />
recht. Ruck, zuck hatte die Zaubernuss<br />
ihren offiziellen Namen weg:<br />
„Hamamelis“ wurde sie fortan<br />
genannt, abgeleitet aus den griechischen<br />
Worten „hama“ <strong>und</strong> „melon“,<br />
was frei übersetzt „zur gleichen<br />
Zeit reife Früchte (<strong>und</strong> neue<br />
Blüten) tragend“ heißt.<br />
W<strong>und</strong>ermittel der<br />
Indianer<br />
Warum aber „Zaubernuss“? Mutete<br />
etwa auch den Indianern die zeitgleiche<br />
Blüte <strong>und</strong> Samenreife seltsam<br />
oder gar magisch an? An<br />
Hexerei scheinen auch die enormen<br />
Heilkräfte der Pflanze zu<br />
grenzen. So stillen Abkochungen<br />
aus Zaubernuss in Windeseile<br />
Blutungen, säubern <strong>und</strong> kitten<br />
W<strong>und</strong>en, heilen Ekzeme, wirken<br />
innerlich wie äußerlich nach -<br />
haltig entzündungshemmend <strong>und</strong><br />
schmerzlindernd. Kein W<strong>und</strong>er,<br />
dass solch ein pflanzliches W<strong>und</strong>ermittel<br />
nicht lange das Geheimnis<br />
der Ureinwohner blieb. Schon<br />
bald nachdem die ersten weißen<br />
Siedler in Amerika angekommen<br />
waren, übernahmen sie das Wissen<br />
der Indianer, stellten aus Rinde<br />
<strong>und</strong> Blättern der Zaubernuss zunächst<br />
Tees, dann alkoholhaltige<br />
Tinkturen <strong>und</strong> schließlich einen<br />
Wasserdampfextrakt, das berühmte<br />
„Hamameliswasser“, her.<br />
Dieses gilt noch heute als eines der<br />
besten Naturkosmetika sowohl für<br />
normale, tendenziell fette, wie<br />
auch für sensible Haut. Dank der<br />
reichlich enthaltenen Flavonoide<br />
<strong>und</strong> ätherischen Öle wirkt Hamameliswasser<br />
mild adstringierend.<br />
Das heißt, es verengt die Poren,<br />
macht die Haut fester <strong>und</strong> damit<br />
widerstandsfähiger, hemmt das<br />
Wachstum von Keimen <strong>und</strong><br />
fördert das Abheilen von Unreinheiten.<br />
Gerne verwendet man<br />
Hamameliswasser pur als Gesichtstonikum<br />
oder dickt es mit Geliermitteln<br />
wie Agar-Agar zu einem<br />
angenehm kühlenden Pflegegel<br />
an. Auch als wässrige Phase in<br />
selbst gerührten Hautcremes, als<br />
Aftershave oder Erfrischungsspray<br />
leistet Hamameliswasser exzellente<br />
Dienste.<br />
Gerbstoffe für heile Haut<br />
Neben Hamameliswasser, das übrigens<br />
recht preisgünstig in jeder<br />
<strong>gut</strong> sortierten Apotheke zu haben<br />
ist, bieten sich getrocknete Blätter<br />
<strong>und</strong> Rindenstücke als Basis für<br />
selbst gemachte Pflegemittel an.<br />
Befüllen Sie hiermit beispielsweise<br />
ein Glasgefäß zur Hälfte <strong>und</strong> gießen<br />
Sie anschließend mit Wodka<br />
auf. Nach <strong>gut</strong> drei Wochen neben<br />
der Heizung oder auf der warmen,<br />
sonnigen Fensterbank hat sich ein<br />
Großteil der Wirksubstanzen – in<br />
diesem Falle vor allem entzündungshemmende<br />
Gerbstoffe – gelöst<br />
<strong>und</strong> die fertige Tinktur kann<br />
abfiltriert werden. Pur allerdings<br />
sollte man die stark alkoholhaltige<br />
Flüssigkeit nicht auf die Haut bringen<br />
– besser 1:4 mit stillem Mineralwasser<br />
verdünnen <strong>und</strong> als heilkräftiges<br />
Tonikum mehrmals täglich<br />
auf gerötete Stellen tupfen.<br />
Wer auf Alkohol sensibel reagiert,<br />
kann aus Zaubernussblättern oder<br />
Rindenstücken auch einen hautpflegenden<br />
Dekokt (Absud) herstellen.<br />
Hierfür lässt man 2 bis 3<br />
Esslöffel des getrockneten Pflanzenmaterials<br />
in einem halben Liter<br />
Wasser etwa 5 Minuten lang sanft<br />
köcheln <strong>und</strong> anschließend weitere<br />
15 Minuten ziehen. Der fertige,<br />
sehr gerbstoffreiche Teeauszug<br />
eignet sich prima als Anti-Schuppen-Haarspülung,<br />
als hautberuhigender<br />
Badezusatz oder auch als<br />
wirkverstärkende Beimischung für<br />
tonisierende Gesichtswasser.<br />
64 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
65
SCHÖNHEIT<br />
Von<br />
H<br />
erzen<br />
Tonisierendes<br />
Gesichtswasser<br />
Zutaten: 2 TL getrocknete Hamamelisrinde<br />
<strong>und</strong>/oder -blätter,<br />
1 TL getrocknete Rosengeranienblätter,<br />
Lavendel-, Rosen- oder<br />
Kamillenblüten (<strong>alles</strong>amt erhältlich<br />
in Apotheken oder <strong>gut</strong><br />
sortierten Teeläden), ca. 50 ml<br />
Hamameliswasser, 1 TL Melissengeist<br />
(bei Alkohol-Unverträglichkeit<br />
weglassen!).<br />
Zubereitung: Hamamelisrinde/-<br />
blätter mit 200 ml Wasser übergießen.<br />
Etwa eine halbe St<strong>und</strong>e sanft<br />
köcheln lassen, bis sich die Flüssigkeit<br />
auf ca. 50 ml reduziert hat.<br />
Dann die weiteren Kräuter zufügen<br />
<strong>und</strong> zugedeckt 2 Minuten<br />
mitkochen. Den Sud zugedeckt<br />
abkühlen lassen. Deckel vorsichtig<br />
abnehmen <strong>und</strong> beiseitelegen.<br />
Dann den Sud durch Kaffeefilterpapier<br />
abseihen <strong>und</strong> 1:1 mit Hamameliswasser<br />
verdünnen. Das mit<br />
ätherischen Ölen gesättigte Kondenswasser<br />
an der Deckelinnenseite<br />
vorsichtig dazuträufeln,<br />
Melissengeist unterrühren <strong>und</strong><br />
das fertige Gesichtswasser in ein<br />
Fläschchen abfüllen. Haltbarkeit<br />
im Kühlschrank mit Melissengeist<br />
ca. 2 Monate, ohne ca. 1 Monat.<br />
Anwendung: Morgens <strong>und</strong><br />
abends eine kleine Menge auf<br />
einen angefeuchteten Wattepad<br />
geben <strong>und</strong> damit sanft übers<br />
zuvor gereinigte Gesicht streichen.<br />
66 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
Erfrischendes Hautpflege-Gel<br />
Zutaten: 200 ml Hamameliswasser, ½ TL (ca. 1,5 g) Agar-Agar oder ein<br />
anderes Geliermittel, 2 TL Glycerin (erhältlich in Apotheken),<br />
5-10 Tropfen Ihres ätherischen Lieblingsöls.<br />
Zubereitung: Hamameliswasser mit Agar-Agar einmal aufkochen,<br />
anschließend unter gelegentlichem Rühren etwas abkühlen lassen.<br />
Glycerin sowie ätherisches Öl zugeben <strong>und</strong> rühren, bis die Mischung<br />
auf Handwärme abgekühlt ist. Dann in einen zuvor heiß ausgespülten<br />
Pumpspender abfüllen. Falls ein anderes Gefäß verwendet wird, sollte<br />
das Gel aus hygienischen Gründen stets mit einem Löffel oder Spatel<br />
entnommen werden.<br />
Haltbarkeit im Kühlschrank: ca. 2 Monate.<br />
Text <strong>und</strong> Foto Seite 66: Stefanie Schäffer<br />
<strong>Ratgeber</strong> Plus<br />
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großer Schrift.<br />
Format: 22,7x 30 cm<br />
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Coupon, dass ich<br />
die Bestellung<br />
innerhalb einer<br />
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gerechnet vom<br />
Bestelldatum,<br />
beim <strong>Ratgeber</strong>,<br />
Wehratalstraße 3,<br />
79664 Wehr,<br />
widerrufen kann.<br />
Zur Wahrung der<br />
Frist genügt die<br />
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Absendung des<br />
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Schicken Sie bitte den<br />
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"<br />
Postleitzahl/Ort<br />
Telefon-Nr. 11/2012
MODE<br />
MODE<br />
Winter<br />
4<br />
5<br />
Blues<br />
Sie waren die Lieblinge der Sommermode –<br />
jetzt begleiten sie uns durch den Frost.<br />
Blautöne werden im Winter gerne mit edlem<br />
Schwarz oder Grau kombiniert, lieben aber auch die<br />
Begleitung von Schoko, Cognac <strong>und</strong> dezentem Natur<br />
1<br />
6<br />
2<br />
3<br />
1 Businesstasche aus hochwertigem<br />
Leder, Größe 28 x 13 x 36 cm ca. 200 €,<br />
Tuch ca. 80 € <strong>und</strong> Pumps in den Gr.<br />
36 – 41 ca. 150 € bei Madeleine.<br />
2 Jacke ca. 465 € <strong>und</strong> Shirt ca. 179 €,<br />
in den Gr. 34 – 46 von Minx. 3 Viskose-Schal<br />
ca. 50 € <strong>und</strong> Top in den Gr.<br />
34 – 46 ca. 40 € von Oui, erhältlich<br />
bei Wenz. 4 Walk-Blazer ab ca. 200 €<br />
<strong>und</strong> Lederrock ab ca. 200 € in den<br />
Gr. 34 – 46 bei Madeleine. 5 Kleid<br />
ca. 408 €, in den Gr. 34 – 46 von Minx.<br />
6 Lederkleid in den Gr. 34 – 48 ca.<br />
279 € von Betty Barclay.<br />
68 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
69
1<br />
3<br />
7<br />
MODE<br />
4<br />
2<br />
5<br />
1 Mantel in den Gr. 32 – 48 ca. 350 €<br />
von Joseph Ribkoff. 2 Shirt im Materialmix<br />
ca. 60 € von Oui in den Gr. 34 –<br />
46 erhältlich bei Wenz. 3 Jacke ca. 637 €<br />
<strong>und</strong> 4 Jacke ca. 432 €, beide in den<br />
Gr. 34 – 46 von Minx. 5 Jacke ca. 220 €<br />
in den Gr. 32 – 48 von Joseph Ribkoff.<br />
6 Pumps in den Gr. 36 – 41 ca. 150 €<br />
bei Madeleine. 7 Blazer ab ca. 180 €,<br />
Seiden-Tunika ab ca. 130 € <strong>und</strong> Röhrenjeans<br />
ab ca. 90 €, in den Gr. 36 – 46<br />
bei Madeleine. 8 Tasche, Gr. 27 x 18 cm<br />
ca. 13 € bei Deichmann.<br />
6<br />
8<br />
70 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012
Wohlfühl-<br />
Wäsche<br />
Schalen-BH in den<br />
Gr. 75A – 85C ca.<br />
55 € <strong>und</strong><br />
Brasiliano-Slip in<br />
den Gr. 36 – 46 ca.<br />
35 € von Mey.<br />
Links: Raglantop ca.<br />
50 €, Top ohne Arm<br />
ca. 40 € <strong>und</strong> Leggings<br />
ca. 40 €, <strong>alles</strong><br />
aus superweichem,<br />
fließendem Micro<br />
Modal in den Gr.<br />
XXS – M von Calida.<br />
Rechts: Kissenhüllen<br />
<strong>und</strong> Plaids aus Zottelfell,<br />
Leinen <strong>und</strong><br />
Webpelz, zwischen<br />
ca. 25 € <strong>und</strong> 99 €<br />
bei Cyrillus.<br />
Unten: Pampuschen-Pantoffeln<br />
in<br />
den Gr. 36 – 42<br />
für 63 € bei<br />
desiary.de<br />
MODE<br />
Kuscheliger Lounge-Look<br />
<strong>und</strong> bildschöne Spitzen –<br />
beides harmoniert perfekt<br />
<strong>und</strong> ist genau richtig für<br />
gemütliche Winterabende<br />
zu Hause.<br />
Cape aus<br />
Baumwollmischgewebe<br />
ca. 159 €, Shirt<br />
aus Micro-<br />
Modal ca. 105 €,<br />
<strong>und</strong> Jersey<br />
Pants ca. 125 €,<br />
<strong>alles</strong> in den Gr.<br />
S – XL von<br />
Zimmerli,<br />
Switzerland.<br />
72
MODE<br />
MODE<br />
Links: Satin-Schlafbrille<br />
im Beutel<br />
(Handarbeit aus<br />
Deutschland), 20 x<br />
9 cm, ca. 32 € bei<br />
desiary.de<br />
Unten: Glanzvoll in Szene gesetzt: Ein Bodydress<br />
aus Viskose-Mischung mit Strass- <strong>und</strong><br />
Metallplättchen-Applikation, erhältlich in<br />
den Gr. 36 – 46, ca. 50 € von Mey.<br />
Rechts: Spaghetti-Top, ca.<br />
115 €, Cardigan, ca. 185 €,<br />
<strong>und</strong> Hüftslip, ca. 55 € aus<br />
Wolle/Seide in den Gr. S – XL<br />
von Zimmerli, Switzerland.<br />
Unten: Negligé <strong>und</strong> Panty<br />
aus gepunktetem Tüll <strong>und</strong><br />
opulenter Stickerei, in den<br />
Gr. XXS – M, ca. 60 € von<br />
Calida.<br />
Oben: Perfekt für die kalte<br />
Jahreszeit: Unkomplizierte<br />
Baumwollwäsche in Rot mit<br />
cremefarbener Spitze im<br />
20er-Jahre-Look: Spaghetti-<br />
Top ca. 28 €, Slip ca. 20 €,<br />
beides in den Gr. XS – L von<br />
Calida.<br />
74 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
75
MASCHEN<br />
-<br />
Wenn’s<br />
draußen nasskalt <strong>und</strong><br />
ungemütlich ist, sind warme<br />
Wollsachen heiß begehrt.<br />
Stricken Sie Ihre<br />
Lieblingsmodelle <strong>und</strong><br />
verwöhnen Sie damit sich selbst<br />
<strong>und</strong> Ihre Liebsten!<br />
76 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
77
MASCHENMODE<br />
Schal<br />
Größe: ca. 22 cm breit / 140 cm<br />
lang (ohne Fransen).<br />
MATERIAL<br />
Schachenmayr SMC Elements Mix<br />
(55 % Polyacryl, 18 % Polyamid,<br />
10 % Wolle, 10 % Polyester,<br />
6 % Mohair, 1 % metallisiertes<br />
Polyester, Lauflänge ca. 30 m/50 g),<br />
300 g in Sahara color Fb 00080.<br />
Stricknadeln Nr. 9 – 10, z. B.<br />
Homesocks<br />
Gr. 36/37, 38/39, 40/41, 42/43<br />
Die Angaben für die einzelnen<br />
Größen stehen von der kleinsten<br />
bis zur größten Größe hintereinander,<br />
jeweils durch Bindestriche<br />
getrennt. Steht nur eine Angabe,<br />
gilt diese für alle Größen.<br />
MATERIAL<br />
Schachenmayr SMC Boston (70 %<br />
Polyacryl, 30 % Schurwolle, Lauflänge<br />
ca. 55 m/50 g), 100 g in<br />
Mittelgrau Fb 00092 <strong>und</strong> 50 g in<br />
Natur Fb 00002.<br />
Nadelspiel Nr. 7 – 8, Häkelnadel<br />
Nr. 7, Wollnadel ohne Spitze.<br />
STRICKMUSTER<br />
Glatt rechts: In Rd alle M re str.<br />
Maschenprobe: 12 M <strong>und</strong> 18 R =<br />
10 x 10 cm.<br />
ANLEITUNG<br />
Mit dem Fersenkäppchen beginnen.<br />
Rd-Beginn ist in der Fersenmitte,<br />
im weiteren Verlauf ist der<br />
R<strong>und</strong>enbeginn in der Mitte der<br />
Sohle.<br />
8 M in Mittelgrau anschlagen<br />
(= 2 M je Nadel) <strong>und</strong> glatt rechts<br />
str. Dann 4x-4x-5x-5x in jeder 2. Rd<br />
78 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
Jackenstricknadeln aus Holz, Art.<br />
222 6316, <strong>und</strong> eine dicke Häkel -<br />
nadel zum Einknüpfen/Einziehen<br />
der Fransen.<br />
STRICKMUSTER<br />
Kraus rechts: In jeder R rechts str.<br />
Maschenprobe: 9 M <strong>und</strong> 16 R =<br />
10 x 10 cm.<br />
ANLEITUNG<br />
20 M anschlagen <strong>und</strong> kraus rechts<br />
nach der 1. M der 1. <strong>und</strong> 3. Nadel<br />
<strong>und</strong> vor der letzten M der 2. <strong>und</strong><br />
4. Nadel jeweils 1 M zunehmen (=<br />
rechts verschränkt aus dem Querfaden<br />
stricken). Für Größe 38/39<br />
<strong>und</strong> 42/43 in folgender 2. Rd nach<br />
der 1. M der 1. <strong>und</strong> 3. Nadel jeweils<br />
noch 1 M zunehmen = 24-26-28-<br />
30 M.<br />
Weitere 4 Rd stricken. Für das Einschlupfloch<br />
in folgender Rd die 6-<br />
7-7-8 M der 1. Nadel <strong>und</strong> die 1. M<br />
der 2. Nadel stricken, die folgenden<br />
10-11-12-13 M locker abketten,<br />
die letzte M der 3. Nadel <strong>und</strong> die<br />
6-6-7-7 M der 4. Nadel stricken.<br />
Die abgeketteten M in der folgenden<br />
Rd wieder locker anschlagen<br />
<strong>und</strong> in Rd weiterstricken.<br />
In 19-20,5-21-22 cm Höhe ab Anschlag<br />
die Spitze beginnen. In folgender<br />
Rd auf der 1. <strong>und</strong> 3. Nadel<br />
bis 3 M vor Nadelende stricken,<br />
2 M rechts zusammenstricken <strong>und</strong><br />
die letzte M rechts stricken; auf<br />
der 2. <strong>und</strong> 4. Nadel die 1. M rechts<br />
stricken, die folgende M rechts<br />
abheben, 1 M rechts stricken <strong>und</strong><br />
die abgehobene M überziehen;<br />
die M dazwischen rechts stricken.<br />
Diese Abnahmen in folgender<br />
3. Rd <strong>und</strong> 2x-2x-3x-3x in jeder 2. Rd<br />
stricken. In 140 cm Höhe alle M abk.<br />
Fertigstellung: Für die Fransen<br />
jeweils 2 Fäden von 50 cm Länge<br />
abschneiden, zur Hälfte legen, die<br />
entstandene Schlinge durch 1 M<br />
der Abkett- bzw. Anschlagkante<br />
ziehen <strong>und</strong> dann die Fadenenden<br />
durch die Schlinge ziehen. Franse<br />
festziehen.<br />
11 Fransen gleichmäßig verteilt<br />
je Seite einziehen <strong>und</strong> auf die<br />
gewünschte Länge kürzen.<br />
wiederholen = 8-10-8-10 M.<br />
Diese M mit einem Faden zusammenziehen.<br />
Gesamte Fußlänge: 23,5-25-26,5-<br />
27,5 cm.<br />
Beide Socken gleich stricken.<br />
Fertigstellung: Den Anschlagrand<br />
flach zusammennähen.<br />
Das Einschlupfloch mit Krebs-M<br />
(= feste M von links nach rechts<br />
gearbeitet) in Natur umhäkeln.<br />
Das Herz in Natur im Abstand von<br />
8 Rd zum Einschlupfloch im Maschenstich<br />
nach dem Zählmuster<br />
mittig auf die Oberseite sticken.<br />
Tipp: Die Homesocks können<br />
auch, wie auf dem Modellfoto<br />
gezeigt, als Pantoffeln getragen<br />
werden, wenn man das Fersenkäppchen<br />
umklappt.<br />
Zählmuster<br />
Zeichenerklärung<br />
<br />
<br />
Kissenhülle <strong>und</strong> Decke<br />
Kissengröße: ca. 55 cm x 65 cm.<br />
Deckengröße: ca. 128 cm x<br />
146 cm.<br />
MATERIAL<br />
SMC Select Alegretto (40 % Polyacryl,<br />
30 % Mohair, 30 % Polyamid,<br />
Lauflänge ca. 32 m/50 g), für das<br />
Kissen 300 g in Beige Fb 08504,<br />
je 100 g in Silber Fb 08516 <strong>und</strong><br />
Ecru Fb 08525; für die Decke<br />
1300 g in Beige Fb 08504.<br />
1 lange R<strong>und</strong>stricknadel Nr. 10.<br />
STRICKMUSTER<br />
Bündchenmuster: 1 M rechts, 1 M<br />
links im Wechsel stricken.<br />
Gr<strong>und</strong>muster: 1. R [Rückr] bis<br />
4. R: Glatt rechts [Rückr linke M,<br />
Hinr rechte M] stricken.<br />
Für die folgenden 2 R das Garn auseinanderziehen<br />
<strong>und</strong> zwischen<br />
jeder M ca. 1 cm des Garns übergehen.<br />
Schalkragenjacke<br />
Größe 36/38 (40/42 – 44/46)<br />
Die Angaben für Größe 40/42 stehen<br />
in Klammern vor, für Größe<br />
44/46 nach dem Gedankenstrich.<br />
Steht nur eine Angabe, so gilt sie<br />
für alle drei Größen.<br />
MATERIAL<br />
Lana Grossa-Qualität „Fauna”<br />
(70 % Schurwolle, 30 % Alpaka,<br />
LL = ca. 60 m/50 g): ca. 750 (800 –<br />
850) g Beige (Fb. 32); Stricknadeln<br />
Nr. 7 <strong>und</strong> 8; 1 Knebelverschluss<br />
zum Annähen von Union Knopf,<br />
Art. 59764, Gr. 001, Fb. 76 grau.<br />
STRICKMUSTER<br />
Kettenrand: Am Anfang der<br />
5. R [Rückr]: Rechts str, dafür das<br />
Garn hinter der Arbeit halten <strong>und</strong><br />
mit der rechten Nadel von vorn<br />
nach hinten durch die 1. M der linken<br />
Nadel einstechen, dann 2 bis<br />
3 Fäden des Garns erfassen <strong>und</strong><br />
die Schlinge von hinten nach vorn<br />
durch die M ziehen.<br />
6. R [Hinr]: Links str, dafür das<br />
Garn vor der Arbeit halten <strong>und</strong><br />
mit der rechten Nadel von hinten<br />
nach vorne durch die 1. M der<br />
linken Nadel einstechen, dann<br />
2 bis 3 Fäden des Garns erfassen<br />
<strong>und</strong> die Schlinge von vorn nach<br />
hinten durch die M ziehen.<br />
Die 1. bis 6. R stets wiederholen.<br />
Achtung: Beim Kissen die 1. bis 4. R<br />
in Beige, die 5. R in Ecru <strong>und</strong> die<br />
6. R in Silber str; dabei die Fäden in<br />
Ecru <strong>und</strong> Silber am Ende der R abschneiden<br />
<strong>und</strong> vernähen; den<br />
Faden in Beige locker mitführen.<br />
Maschenprobe: Im Gr<strong>und</strong>muster:<br />
7 M <strong>und</strong> 10 R = 10 cm x 10 cm.<br />
Hin-R den Arbeitsfaden nach vorn<br />
nehmen <strong>und</strong> die M wie zum<br />
Linksstr. abh., dabei den Faden<br />
vor der M weiterführen. Am Ende<br />
der Hin-R den Arbeitsfaden vor<br />
der Rand-M wieder nach vorn<br />
nehmen <strong>und</strong> die M wie zum<br />
Linksstr. abh. Am Anfang der<br />
Rück-R die Rand-M re verschränkt<br />
str., am Ende der<br />
Rück-R die Rand-M re str.<br />
Achtung: Alle Teile mit<br />
Kettenrand stricken!<br />
Strickschrift<br />
b<br />
23<br />
21<br />
19<br />
17<br />
15<br />
13<br />
11<br />
9<br />
7<br />
5<br />
3<br />
1<br />
a<br />
Zeichenerklärung:<br />
= 1 M re<br />
= 1 M li<br />
MASCHENMODE<br />
ANLEITUNGEN<br />
Kissenhülle: 40 M in Beige anschlagen<br />
<strong>und</strong> im Gr<strong>und</strong>muster str,<br />
mit einer Rückr beginnen.<br />
In 130 cm Höhe, nach 4 R in Beige,<br />
die M abketten, dabei links str.<br />
Das Teil der Länge nach zur Hälfte<br />
zusammenlegen <strong>und</strong> die Seitennähte<br />
schließen. Das Kissen<br />
einlegen, dann die untere Naht<br />
schließen.<br />
Decke: 91 M anschlagen <strong>und</strong> 2 R<br />
im Bündchenmuster str, die<br />
1. Rückr mit Randm, 1 M links beginnen<br />
<strong>und</strong> mit 1 M links, Randm<br />
enden.<br />
Weiter beidseitig je 3 M im Bündchenmuster<br />
wie bisher, über die<br />
mittleren 85 M im Gr<strong>und</strong>muster<br />
arbeiten.<br />
In 144 cm Höhe, nach einer 4. R,<br />
über alle M noch 2 R im Bündchenmuster<br />
str, dann die M abk.<br />
Rippen: 2 M re, 2 M li im Wechsel<br />
str.<br />
Glatt li: Hin-R li, Rück-R re str.<br />
Rippen-Zopf-Strukturmuster:<br />
Nach Strickschrift str. Die Zahlen<br />
re außen bezeichnen die Hin-R.<br />
In den Rück-R die M str., wie sie<br />
erscheinen.<br />
= 3 M nach li verkreuzen: 2 M auf 1 Hilfsnd. vor die<br />
Arbeit legen, die folg. M li str., dann die 2 M der Hilfsnd.<br />
re str.<br />
= 3 M nach re verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd. hinter<br />
die Arbeit legen, die 2 folg. M re str., dann die M der<br />
Hilfsnd. li str.<br />
= 4 M nach li verkreuzen: 2 M auf 1 Hilfsnd. vor die<br />
Arbeit legen, die 2 folg. M re str., dann die 2 M der<br />
Hilfsnd. re str.
16<br />
23<br />
38<br />
(39-<br />
40)<br />
MASCHENMODE<br />
Die genaue Mustereinteilung in<br />
der Breite wird in folg. Anleitung<br />
erklärt, den MS = 12 M zwischen<br />
Pfeil a <strong>und</strong> b fortl. str. In der Höhe<br />
1x die 1. – 24. R str., dann die 9. –<br />
24. R fortl. wdh.<br />
Maschenprobe: 15 M <strong>und</strong> 17 R<br />
Rippen-Zopf-Strukturmuster mit<br />
Nd. Nr. 8 gestrickt = 10 x 10 cm.<br />
ANLEITUNG<br />
Rückenteil: 70 (78 – 82) M mit Nd.<br />
Nr. 7 anschlagen.<br />
Für den B<strong>und</strong> 9 cm = 14 R Rippen<br />
str., dabei in 1. R nach der Rand-M<br />
mit 1 M li (li – re) beginnen, am R-<br />
Ende vor der Rand-M mit 1 M li (li<br />
– re) enden. In der letzten B<strong>und</strong>-R<br />
für Größe 40/42 am R-Anfang <strong>und</strong><br />
-Ende je 1 M abn. = 70 (76 – 82) M.<br />
Dann mit Nd. Nr. 8 in folg. Einteilung<br />
str.: Rand-M, 3 (6 – 9) M glatt<br />
li, 62 M = 5 MS <strong>und</strong> 2 M nach Pfeil<br />
b Rippen-Zopf-Strukturmuster,<br />
3 (6 – 9) M glatt li, Rand-M. Nach<br />
32 cm = 54 R ab B<strong>und</strong>ende beids.<br />
für die Armausschnitte 5 M abk. =<br />
8<br />
8<br />
4<br />
7<br />
12(14-16) 4<br />
Rückenteil,<br />
Hälfte<br />
Linkes<br />
Vorderteil<br />
19(21-23))<br />
6<br />
10<br />
20<br />
(21-22)<br />
32<br />
80 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
9<br />
4<br />
19<br />
19<br />
9<br />
7(8-9)<br />
60 (66 – 72) M. Danach gerade<br />
weiterstr. In 20 (21 – 22) cm = 34<br />
(36 – 38) R Armausschnitthöhe<br />
alle M gerade abk.<br />
Linkes Vorderteil: 53 (57 – 59) M<br />
mit Nd. Nr. 7 anschlagen. Für den<br />
B<strong>und</strong> 9 cm = 14 R Rippen str.,<br />
dabei in 1. R nach der Rand-M mit<br />
1 M li (li – re) beginnen, am R-Ende<br />
vor der Rand-M mit 2 M re enden.<br />
Hinweis: Stets den Kettenrand<br />
arbeiten! In der letzten B<strong>und</strong>-R für<br />
Gr. 40/42 am re Arbeitsrand 1 M<br />
abn. = 53 (56 – 59) M. Anschließend<br />
mit Nd. Nr. 8 in folg. Einteilung<br />
weiterstr.: Rand-M, 3 (6 – 9)<br />
M glatt li, 24 M = 2 MS Rippen-<br />
Zopf-Strukturmuster, 24 M Rippen<br />
wie bisher, dabei mit 2 M li beginnen,<br />
Rand-M. Den Armausschnitt<br />
am re Rand in gleicher Höhe wie<br />
am Rückenteil ausführen. Bereits<br />
nach 38 (39 – 40) cm = 64 (66 – 68)<br />
R ab Anschlag am li Rand für die<br />
Verbreiterung des Schalkragens<br />
1 M in den Rippen mehr <strong>und</strong> dafür<br />
1 M im Rippen-Zopf-Strukturmuster<br />
weniger str., also 1 M vor den<br />
letzten 25 M ab li Rand re str.<br />
Dann in jeder 6. R noch 5x je 1 M<br />
mehr folgerichtig in den Rippen<br />
<strong>und</strong> weniger im Muster str.<br />
20(21-22)<br />
Ärmel,<br />
Hälfte<br />
13<br />
51<br />
Hinweis: Die M-Zahl<br />
bleibt immer gleich.<br />
In 20 (21 – 22) cm =<br />
34 (36 – 38) R Armausschnitthöhe<br />
für<br />
die Schulter am re<br />
Rand 17 (20 – 23) M<br />
abk. Zu den restl. 31<br />
M am Schulterrand<br />
noch 1 Rand-M zun.<br />
= 32 M. Darüber für<br />
den Schalkragen folgerichtig<br />
in Rippen<br />
mit Kettenrand weiterstr.<br />
Nach 10 cm = 18 R ab Schulterende<br />
für die Schrägung des<br />
Kragens in verkürzten R weiterarb.<br />
Dafür am re Kragenrand in folg.<br />
Rück-R 4 M ungestrickt lassen,<br />
wenden <strong>und</strong> zurückstr., dann in<br />
jeder folg. 2. R noch 1x 4 M, 1x 5 M,<br />
2x je 6 M <strong>und</strong> die letzten 7 M stilllegen.<br />
Rechtes Vorderteil: Gegengleich<br />
zum li Vorderteil str.<br />
Ärmel: 42 M mit Nd. Nr. 7 anschlagen.<br />
Für den B<strong>und</strong> 9 cm = 14 R<br />
Rippen str., dabei in 1. R nach der<br />
Rand-M mit 1 M re beginnen, am<br />
R-Ende vor der Rand-M mit 1 M re<br />
enden.<br />
Anschließend mit Nd. Nr. 8 in folg.<br />
Einteilung weiterarb.: Rand-M, 1 M<br />
glatt links, 38 M = 3 MS <strong>und</strong> 2 M<br />
nach Pfeil b Rippen-Zopf-Strukturmuster,<br />
1 M glatt links, Rand-M.<br />
Für die Schrägungen beids. nach<br />
19 cm = in der 33. R ab B<strong>und</strong>ende<br />
1 M glatt li zun., dann in jeder 4. R<br />
5(3–1)x je 1 M <strong>und</strong> in jeder 2. R<br />
noch 4(8–12)x je 1 M glatt li zun. =<br />
62 (66 – 70) M. Nach 19 cm = 32 R<br />
ab 1. Zunahme beids.<br />
1 Markierung anbringen <strong>und</strong><br />
gerade weiterstr.<br />
Nach 4 cm = 8 R ab Markierung<br />
alle M abk.<br />
Ausarbeiten: Teile spannen,<br />
anfeuchten <strong>und</strong> trocknen lassen.<br />
Nähte schließen, die Ärmelnähte<br />
jeweils bis zur Markierung.<br />
Die stillgelegten Kragen-M im<br />
M-Stich verbinden. Den inneren<br />
Kragenrand eingehalten an den<br />
rückwärtigen Halsausschnittrand<br />
nähen. Ärmel einsetzen.<br />
Knebelverschluss ca. 24<br />
(25 – 26) cm ab Anschlagrand lt.<br />
Modellbild annähen.<br />
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Als neuer Abonnent bezahle ich im 1. Lesejahr per Überweisung.<br />
Achtung: Prämien mit Zuzahlung werden per Nachnahme versandt!<br />
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Diese Prämien gibt es bis Ende Januar 2013.
KREATIV<br />
KREATIV<br />
Advent, Advent<br />
24 kleine Schritte, bis das Christkind kommt:<br />
Was könnte niedlicher sein als ein Kalender<br />
aus Babysöckchen? Je nach Muße <strong>und</strong> Talent<br />
können Sie diese selbst stricken oder selbst<br />
kaufen. Danach einfach befüllen, beschriften<br />
<strong>und</strong> an einer Stuhllehne befestigen.<br />
Oben: Es muss nicht immer ein Stiefel<br />
sein. Auch unter einer süßen Mütze<br />
kann sich eine Nikolaus-Überraschung<br />
verstecken.<br />
Die niedlichen Mini-Mützen rechts<br />
wärmen Eier im Advent – oder sie verstecken<br />
kleine Geschenke. Versehen<br />
mit Zahlen-Etiketten von 1 – 24 geben<br />
sie einen tollen Adventskalender ab.<br />
Jetzt ist wieder Zeit zum<br />
Basteln, Schmücken,<br />
Schenken – <strong>und</strong> Zeit,<br />
um unseren Lieben eine<br />
besondere Freude zu<br />
bereiten. Selbst gemachte<br />
Kreationen zeigen den<br />
Beschenkten, dass wir<br />
uns Zeit für sie<br />
genommen haben<br />
<strong>und</strong> dass die Präsente<br />
von Herzen kommen.<br />
Fotos: Gaby Zimmermann für Ferrero, , Coats GmbH<br />
Adventssöckchen<br />
DAS BENÖTIGEN SIE<br />
V 24 Babysöckchen aus Wolle<br />
(gekauft oder selbst gestrickt,<br />
zum Beispiel nach der<br />
Anleitung auf Seite 87)<br />
V weißen Bastelkarton<br />
V Locher<br />
V Lackstift<br />
V schmales Schleifenband (pro<br />
Söckchen ca. 50 cm lang)<br />
V doppelseitiges Klebeband<br />
SO WIRD’S GEMACHT<br />
24 Söckchen mit kleinen Präsenten<br />
<strong>und</strong> Pralinen füllen. 24 Kreise<br />
in beliebiger Größe als „Etiketten“<br />
aus dem Bastelkarton ausschneiden<br />
<strong>und</strong> mit den Zahlen 1 bis 24<br />
beschriften (evtl. mithilfe von<br />
Stempeln oder Schablonen aus<br />
dem Bastelfachhandel), jeweils<br />
ein Loch stanzen <strong>und</strong> an den vorgezeichneten<br />
Flächen mit doppelseitigem<br />
Klebeband Pralinen anbringen.<br />
Schleifenband durch die<br />
Löcher der Etiketten, anschließend<br />
durch die Söckchen ziehen.<br />
Die gefüllten Söckchen können<br />
zum Beispiel an einer Stuhllehne<br />
befestigt werden, an einer Gardinenstange<br />
oder am Treppengeländer.<br />
82 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
83
KREATIV<br />
KREATIV<br />
Mister Rudi Rentier verkürzt<br />
mit seinen Späßen<br />
das Warten aufs Christkind.<br />
Die Handpuppe<br />
entsteht ruck, zuck aus<br />
einer alten Socke.<br />
Ein Riesenspaß, auch für<br />
die Jüngsten!<br />
Unten bezaubert eine<br />
himmliche Dekoration<br />
mit Engel, Moos, Stumpenkerzen<br />
<strong>und</strong> Sternlichten<br />
(z. B. von Wenzel).<br />
Letztere sind aus einem<br />
patentierten, nicht<br />
brennbaren Material <strong>und</strong><br />
können ohne Untersetzer<br />
direkt in die Dekoration<br />
integriert werden.<br />
Fotos: Frechverlag, Gütegemeinschaft Kerzen<br />
Süße Nikolaus-Mütze<br />
DAS BENÖTIGEN SIE<br />
V 100 g naturfarbene Wolle<br />
(z. B. Baumwollgemisch,<br />
Lauflänge 50 g / 95 m)<br />
V 25 g rote Kid-Mohairwolle<br />
(25 g / 250 m)<br />
V Häkelnadel Nr. 4<br />
V Pompon-Set<br />
Für die Dekoration:<br />
V doppelseitiges Klebeband<br />
V Bastelpapier<br />
V Gold- oder Lackstift<br />
Gestrickte Eierwärmer<br />
DAS BENÖTIGEN SIE<br />
V Regia 4-fädig (75 % Schurwolle,<br />
25 % Polyamid, Lauflänge ca.<br />
210 m / 50 g): Reste oder je 50 g<br />
Fb 02742 Rot meliert <strong>und</strong> Fb<br />
01992 Natur (pro Eierwärmer<br />
ca. 10 g je Fb).<br />
V 1 Milward Nadelspiel 2 – 3<br />
STRICKMUSTER<br />
Bündchenmuster: 2 M rechts, 2 M<br />
links im Wechsel.<br />
Glatt rechts: In R<strong>und</strong>en jede Rd<br />
rechts str.<br />
Handpuppe „Mister Rudi Rentier“<br />
DAS BENÖTIGEN SIE<br />
V Eine alte Norwegersocke<br />
V Bierdeckel r<strong>und</strong>, Ø ca. 11 cm<br />
V 2 Wattekugeln, Ø 4 cm<br />
V Pompon in Rot, Ø 4 cm<br />
V Fotokarton in Braun, A4<br />
V Bastelfilzrest in Braun<br />
V Füllwatte<br />
SO WIRD’S GEMACHT<br />
Mit dem Faden eine Schlinge legen<br />
<strong>und</strong> in diese acht feste Maschen<br />
häkeln. Für die Zunahmen in<br />
der folgenden zweiten R<strong>und</strong>e jede<br />
Masche verdoppeln. In der dritten<br />
R<strong>und</strong>e jede zweite Masche verdoppeln.<br />
In der vierten R<strong>und</strong>e jede<br />
dritte Masche verdoppeln usw. Ab<br />
der siebten R<strong>und</strong>e diese Zunahmen<br />
nur noch in jeder zweiten <strong>und</strong><br />
dritten R<strong>und</strong>e ausführen, bis nach<br />
der zwölften R<strong>und</strong>e insgesamt 80<br />
feste Maschen vorliegen. Ohne Zunahme<br />
weiterhäkeln. In 20 cm<br />
Höhe am R<strong>und</strong>enende die Arbeit<br />
Maschenprobe: Bei glatt rechts:<br />
30 M <strong>und</strong> 42 Rd = 10 x 10 cm.<br />
Über 30 fröhliche<br />
Ideen zum Basteln<br />
<strong>und</strong> Spielen für eine<br />
ausgelassene Weihnachtszeit<br />
präsentiert<br />
Pia Deges in „Knallbunte<br />
Weihnachten“,<br />
Frechverlag, Topp<br />
5767, 12,99 €.<br />
wenden <strong>und</strong> für die Krempe noch<br />
elf R<strong>und</strong>en feste Maschen häkeln,<br />
dann den Faden abschneiden <strong>und</strong><br />
vernähen. Mithilfe des Pompon-<br />
Sets einen Bommel aus Kid-Mohairwolle<br />
anfertigen <strong>und</strong> aufnähen.<br />
Dekoration: Auf die Krempe mit<br />
doppelseitigem Klebeband Pralinen<br />
kleben <strong>und</strong> ein auf einem Teller<br />
platziertes Nikolausgeschenk<br />
damit schmücken. „Etiketten“ in<br />
beliebiger Größe aus Bastelpapier<br />
ausschneiden. Einen Nikolausgruß<br />
auf das Etikett schreiben <strong>und</strong> das<br />
Geschenk damit dekorieren.<br />
SO WIRD’S GEMACHT<br />
Für einen Eierwärmer 52 M in Natur<br />
auf das Nadelspiel verteilt anschlagen<br />
(= 13 M je Nadel), zur<br />
R<strong>und</strong>e schließen <strong>und</strong> für das<br />
Bündchen 4 cm im Bündchenmuster<br />
str.<br />
Weiter in Rot meliert glatt rechts<br />
str, dabei in 1. Rd verteilt 2 M zunehmen<br />
(rechts verschränkt aus<br />
dem Querfaden str) = 54 M.<br />
Nach 8 cm ab Anschlag für die<br />
Abnahmen 9x jede 6. M markieren<br />
<strong>und</strong> jede markierte M mit der<br />
M davor rechts zusammenstricken.<br />
Noch 4x in jeder 2. Rd jede markierte<br />
M mit der M davor rechts<br />
zusammenstricken. Die restlichen<br />
9 M mit doppeltem Faden zusammenziehen,<br />
Faden vernähen.<br />
Einen Pompon mit ca. 2,5 cm<br />
Durchmesser in Natur anfertigen<br />
<strong>und</strong> auf die Spitze des Eierwärmers<br />
nähen.<br />
Das Bündchen zur Häfte nach<br />
außen umschlagen.<br />
Buchtipp<br />
84 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
85
KREATIV<br />
V Permanentmarker<br />
V Nähnadel <strong>und</strong> Faden<br />
V Cuttermesser, Alleskleber,<br />
Schere, Tacker<br />
SO WIRD’S GEMACHT<br />
Zuerst halbieren Sie den Bierdeckel.<br />
Drehen Sie die Norwegersocke<br />
auf links <strong>und</strong> dellen Sie sie<br />
vorne ein. Ober- <strong>und</strong> unterhalb<br />
der Delle kleben Sie mit Alleskleber<br />
die Bierdeckelhälften ein.<br />
Tipps für den Umgang mit Kerzen<br />
Kerzen erleuchten seit jeher die dunkelste Nacht<br />
<strong>und</strong> bewirken, was keine Glühlampe vermag –<br />
sie verzaubern einen Raum <strong>und</strong> sorgen für eine<br />
w<strong>und</strong>erbar warme <strong>und</strong> besinnliche Atmosphäre.<br />
Nicht nur in der Adventszeit setzen wir uns gerne<br />
vor eine Kerze, um zur Ruhe zu kommen.<br />
Mit den folgenden Tipps haben Sie noch mehr<br />
Freude an ihrem Schein:<br />
V Vermeiden Sie Zugluft, sonst wird die vollständige<br />
Verbrennung gestört. Die Kerze beginnt zu<br />
rußen <strong>und</strong> zu tropfen <strong>und</strong> brennt einseitig ab.<br />
V Einen brennenden Docht können Sie vorsichtig<br />
zur Seite biegen, wenn die Kerze einseitig<br />
Mr. Rudolf Rentier (Seite 90)<br />
Vorlagen Glücksklee-Seifenblasen für die<br />
(Seite 96)<br />
Handpuppe<br />
„Mister Rudi Rentier“<br />
Alles <strong>gut</strong> trocknen lassen <strong>und</strong> den<br />
Socken dann wieder auf rechts<br />
drehen.<br />
Jetzt kürzen Sie die beiden Wattekugeln<br />
mithilfe eines Cuttermessers<br />
um ein Drittel. Malen Sie mit<br />
einem Permanentmarker Augen<br />
auf die Wattekugeln <strong>und</strong> kleben<br />
Sie sie mit Alleskleber an die Ferse<br />
der Socke. Für die Nase nähen Sie<br />
mithilfe von Nadel <strong>und</strong> Faden den<br />
roten Pompon an.<br />
Bitte alle Vorlagen<br />
mit dem Faktor<br />
200% kopieren!<br />
Nun geht es ans Geweih:<br />
Übertragen Sie die Vorlage auf<br />
braunen Fotokarton <strong>und</strong> schneiden<br />
Sie sie sorgfältig aus. Die beiden<br />
Geweihe werden unten mittig<br />
zusammengetackert, mit einem<br />
Kreis aus braunem Bastelfilz<br />
verstärkt <strong>und</strong> ebenfalls an Ort <strong>und</strong><br />
Stelle festgeklebt. Zum Schluss<br />
wird Mr. Rudolf Rentier noch mit<br />
etwas Füllwatte gefüllt <strong>und</strong> los<br />
geht der Spielspaß.<br />
abbrennt. Einen erstarrten Docht nie biegen<br />
oder gar abbrechen.<br />
V Schneiden Sie den Docht mit der Schere etwas<br />
kürzer, falls die Flamme rußt.<br />
V Drücken Sie den weichen Kerzenrand ab <strong>und</strong> an<br />
leicht nach innen.<br />
V Löschen Sie die Kerze, indem Sie den Docht kurz<br />
in die flüssige Schmelzschüssel tauchen: so läßt<br />
sich der Docht auch wieder leichter anzünden.<br />
V Ideal für weihnachtliche Dekorationen sind<br />
selbstverlöschende Stumpenkerzen mit dem<br />
RAL-Gütezeichen: Denn ein spezielles Patent<br />
verhindert, dass heißes Wachs auslaufen <strong>und</strong> sich<br />
entzünden kann. Außerdem geht die Flamme von<br />
alleine aus <strong>und</strong> reduziert so das Brandrisiko<br />
erheblich.<br />
je 2x<br />
Verschluss<br />
Gabensack<br />
2x<br />
Vorlagen für die Paper-Ball-<br />
Weihnachtsmänner von Seite 88<br />
Bodenplatte<br />
stehender<br />
Weihnachtsmann<br />
Gr<strong>und</strong>anleitung<br />
Babysöckchen<br />
DAS BENÖTIGEN SIE<br />
V Reste Merinowolle in verschiedenen<br />
Farben (Lauflänge z. B.<br />
125 m / 50 g je Knäuel)<br />
V kurzes Nadelspiel Nr. 3<br />
V evtl. eine stumpfe Wollnadel<br />
SO WIRD’S GEMACHT<br />
Die folgende Anleitung erklärt<br />
das Gr<strong>und</strong>muster für ein gestricktes<br />
Babysöckchen. Diese können<br />
nach Belieben in verschiedenen<br />
Farben angefertigt, geringelt gestrickt<br />
oder mit im Maschenstich<br />
aufgestickten weihnachtlichen<br />
Motiven, zum Beispiel einem<br />
Weihnachtsbaum, verziert werden.<br />
Für ein Söckchen 36 Maschen anschlagen<br />
<strong>und</strong> auf vier Nadeln verteilen.<br />
Nun in R<strong>und</strong>en für das<br />
Bündchen über sechs R<strong>und</strong>en im<br />
Wechsel zwei Maschen rechts,<br />
zwei Maschen links stricken.<br />
Weiter glatt rechts in R<strong>und</strong>en stricken.<br />
Nach 22 R<strong>und</strong>en die Ferse<br />
stricken. Hierfür die Maschen der<br />
ersten <strong>und</strong> vierten Nadel in Hin<strong>und</strong><br />
Rückreihen abstricken.<br />
<br />
Nach 14 Reihen für das Käppchen<br />
die Maschen durch drei teilen. Auf<br />
der Vorderseite zehn Maschen<br />
stricken, eine überzogene Abnahme<br />
ausführen, eine Masche rechts<br />
stricken, Arbeit wenden. Eine Masche<br />
links abheben, fünf Maschen<br />
links stricken, zwei Maschen links<br />
zusammenstricken, eine Masche<br />
links stricken, wenden. Die Reihen<br />
stets auf diese Weise abstricken,<br />
bis noch zehn Maschen übrig<br />
sind. Nun in R<strong>und</strong>en weiterstricken.<br />
Dabei in der ersten R<strong>und</strong>e<br />
aus den Fersenkanten jeweils sieben<br />
Maschen auffassen (insgesamt<br />
42 Maschen). Für die Ristabnahme<br />
auf beiden Seiten der Ferse<br />
dreimal in jeder zweiten R<strong>und</strong>e<br />
eine Masche abnehmen (insgesamt<br />
36 Maschen).<br />
Für den Fuß 18 Reihen glatt rechts<br />
stricken. Die Spitze wie folgt stricken:<br />
1. R<strong>und</strong>e: jeweils drei Maschen<br />
rechts, zwei Maschen<br />
rechts zusammenstricken. Drei<br />
R<strong>und</strong>en ohne Abnahme stricken.<br />
5. R<strong>und</strong>e: jeweils zwei Maschen<br />
rechts, zwei Maschen rechts zusammenstricken.<br />
Zwei R<strong>und</strong>en<br />
ohne Abnahme stricken. 8. R<strong>und</strong>e:<br />
jeweils eine Masche rechts,<br />
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KREATIV<br />
zwei Maschen rechts zusammenstricken.<br />
Eine R<strong>und</strong>e ohne Abnahme<br />
stricken. 10. R<strong>und</strong>e: immer<br />
zwei Maschen rechts zusammenstricken.<br />
Den Faden abschneiden<br />
<strong>und</strong> zweimal durch die restlichen<br />
Maschen ziehen <strong>und</strong> vernähen.<br />
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86 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012
KREATIV<br />
KREATIV<br />
WEIHNACHTSMÄNNER<br />
Motivhöhe: ca. 13,5 cm<br />
Paper Balls<br />
zur Weihnachtszeit<br />
Kennen Sie schon den<br />
neuen Kreativ-Trend?<br />
Inspiriert vom New Yorker<br />
Papierkünstler Carlos N.<br />
Molina gestalten immer<br />
mehr Kreative zauberhafte<br />
kleine Bälle aus einfachen<br />
Papierstreifen, die sie dann<br />
fantasievoll dekorieren.<br />
Für die Standfestigkeit sorgt<br />
ein mit Perlen bestückter<br />
Draht in der Mitte.<br />
Zur Weihnachtszeit finden<br />
die bunten Bälle in vielerlei<br />
Gestalt tausend<strong>und</strong>eine<br />
Verwendungsmöglichkeit.<br />
Probieren Sie’s aus!<br />
MATERIAL für beide Figuren<br />
7 Tonkarton mit Leinenprägung<br />
in zwei Rottönen, jeweils A4<br />
7 Fotokartonreste in Weiß, Haut,<br />
Pink, Blau, Rosa <strong>und</strong> Schwarz<br />
7 Draht, Ø 0,8 mm, 2 x 20 cm<br />
lang<br />
7 24 Holzperlen in Rot, Ø 1 cm<br />
7 2 Pompons in Weiß, Ø 2 cm<br />
7 Vorlagen auf Seite 86<br />
7 Alleskleber <strong>und</strong> Heißkleber<br />
HÄNGENDER<br />
WEIHNACHTSMANN<br />
1 Für den Körper jeweils sechs<br />
rote Streifen (26 cm x 1,5 cm) zuschneiden,<br />
für die Mützenkugel<br />
sechs kleinere Streifen (16 cm x<br />
1 cm). Alle Streifen in der jeweiligen<br />
Mitte sowie je 5 mm von<br />
beiden Enden entfernt lochen.<br />
Jeweils drei gleiche Streifen zu<br />
einem Sechser-Stern zusammenlegen<br />
(Abb. 1) <strong>und</strong> um die mittleren<br />
Löcher herum mit wenig<br />
Klebstoff zusammenkleben. Beide<br />
Sterne wiederum versetzt zu<br />
einem Zwölfer-Stern zusammensetzen.<br />
Einen kleinen roten Kartonkreis<br />
zuschneiden <strong>und</strong> lochen.<br />
Buchtipp<br />
Lustige Schneemänner,<br />
Engel, Christbaumkugeln<br />
<strong>und</strong> vieles mehr<br />
zeigt Christiane Steffan<br />
in „Paper<br />
Balls für<br />
die Weihnachtszeit“.<br />
Frechverlag,<br />
Topp 3993,<br />
7,99 €.<br />
1<br />
2<br />
2 Die Schnittteile für Gesicht <strong>und</strong><br />
Arme abpausen, ausschneiden<br />
<strong>und</strong> nach Abbildung bemalen.<br />
Den weißen Bart mit dem mit Filz<strong>und</strong><br />
Buntstiften bemalten Gesicht<br />
bekleben <strong>und</strong> darüber den<br />
Schnurrbart <strong>und</strong> die rot schattierte<br />
Nase ergänzen. Die beiden<br />
Arme (einmal seitenverkehrt<br />
zugeschnitten) mit den Krempen<br />
bekleben <strong>und</strong> die mit weißen<br />
Lackmalstiftsternen bemalten<br />
Handschuhe darunter fixieren.<br />
3 Eines der Drahtenden mit der<br />
R<strong>und</strong>zange zu einer Öse biegen<br />
(Abb. 2) <strong>und</strong> die Streifensterne<br />
<strong>und</strong> Perlen gemäß der Aufsteckreihenfolge<br />
auf den Draht stecken<br />
(Abb. 3 <strong>und</strong> 4).<br />
3<br />
4<br />
AUFSTECKREIHENFOLGE<br />
Perle – roter Kartonkreis – großer<br />
Zwölfer-Stern – 7 Perlen – Spitzen<br />
des großen Zwölfer-Sterns – kleiner<br />
Zwölfer-Stern – 4 Perlen – Spitzen<br />
des kleinen Zwölfer-Sterns<br />
Wichtig: Beim Aufstecken des<br />
jeweiligen Kartonsterns sollte<br />
unbedingt folgende Reihenfolge<br />
eingehalten werden: Die beiden<br />
Spitzen des Streifens der oben<br />
aufliegt (der also als letztes aufgeklebt<br />
wurde), werden als erste<br />
wieder auf den Draht aufgesteckt.<br />
Danach kommen die Spitzen des<br />
darunterliegenden Streifens dran<br />
<strong>und</strong> so weiter. Die Spitzen des<br />
untersten Streifens werden<br />
folglich ganz zuletzt aufgesteckt.<br />
Am zweiten Drahtende eine<br />
weitere Öse biegen. Den Kopf mit<br />
Heißkleber nach Abbildung an<br />
Körper <strong>und</strong> Mütze fixieren. Die<br />
Arme etwas r<strong>und</strong> biegen, an den<br />
Enden mit Klebstoff versehen <strong>und</strong><br />
beidseitig zwischen dem großen<br />
<strong>und</strong> kleinen Paper Ball festkleben.<br />
Zuletzt den Pompon mit etwas<br />
Heißkleber vor der oberen Öse<br />
auf dem Paper Ball fixieren.<br />
STEHENDER<br />
WEIHNACHTSMANN<br />
Genauso arbeiten wie oben beschrieben.<br />
Damit der Weihnachtsmann<br />
aber stehen kann, wird das<br />
untere Drahtende zur Öse geformt<br />
<strong>und</strong> nochmals im rechten Winkel<br />
umgebogen. Statt der Perle <strong>und</strong><br />
dem Kartonkreis das gelochte<br />
schwarze Schuhteil aufstecken<br />
<strong>und</strong> dieses mit etwas Heißkleber<br />
am Paper Ball ankleben.<br />
88 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
89
Hydrotherapie<br />
HYDROTHERAPIE<br />
Ihr<br />
Ges<strong>und</strong>heitsprogramm<br />
für<br />
zu Hause<br />
Hydrotherapie<br />
(altgriechisch „hydor“<br />
für Wasser) gehörte<br />
schon in der Antike zur<br />
Entspannung <strong>und</strong><br />
Genesung <strong>und</strong> als<br />
„antikes Wellness-<br />
Programm“ zur<br />
Badekultur.<br />
Die positiven Effekte<br />
von therapeutisch<br />
genutztem Wasser sind<br />
auch in der heutigen<br />
Medizin unumstritten.<br />
Ein großer Vorteil ist:<br />
Man kann die<br />
Wassertherapie auch zu<br />
Hause durchführen.<br />
Populär geworden ist die Wassertherapie<br />
in Deutschland durch die<br />
Ärzte Sigm<strong>und</strong> Hahn (1664-1742)<br />
<strong>und</strong> seinen Sohn Johann Sigm<strong>und</strong><br />
Hahn (1696-1773), den Landwirt<br />
<strong>und</strong> autodidaktischen Naturheiler<br />
Vincenz Prießnitz (1799-1851) <strong>und</strong><br />
den Pfarrer Sebastian Kneipp<br />
(1821-1897). Sie erkannten die ges<strong>und</strong>heitsfördernde<br />
Reaktion des<br />
Organismus auf kaltes Wasser.<br />
Prießnitz-Wickel <strong>und</strong> Kneipp-<br />
Kuren sind noch heute fester<br />
Bestandteil der Hydro- <strong>und</strong> Bal -<br />
neotherapie.<br />
Unter Hydrotherapie versteht man<br />
die prophylaktische (vorbeugende)<br />
oder therapeutische Anwendung<br />
des Wassers im dampfförmigen,<br />
flüssigen oder festen (Eis)<br />
Zustand. Eng verb<strong>und</strong>en mit der<br />
Hydrotherapie ist die Balneotherapie<br />
– auch Bädertherapie genannt<br />
(griechisch balaneion, Bad). Sie<br />
basiert auf der Anwendung von an<br />
bestimmten Orten vorkommenden<br />
natürlichen Heilmitteln, zum<br />
Beispiel Heilquellen, Mineralien in<br />
gelöster Form oder Peloiden (zum<br />
Beispiel als Moorbäder <strong>und</strong> Packungen),<br />
Meerwasser (Thalassotherapie)<br />
sowie dem Klima.<br />
Die klassische<br />
Hydrotherapie<br />
Das Gr<strong>und</strong>prinzip basiert auf der<br />
Wasserwirkung mit thermischer<br />
Reizsetzung. Das bedeutet, dass<br />
die Wirkung auch von der Wassertemperatur<br />
abhängt, weil der<br />
Körper auf Kälte <strong>und</strong> Wärme unterschiedliche<br />
Reaktionen zeigt.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor ist<br />
die Behandlungsform. Vollwannenbäder<br />
sprechen Körpersysteme<br />
wesentlich stärker an als Fußbäder.<br />
Entsprechend dieser Wirkungen<br />
wird die Hydrotherapie in<br />
Dosierungsstufen mit milden,<br />
mittelstarken <strong>und</strong> starken Reizen<br />
eingeteilt.<br />
Den Effekt einer Behandlungsform<br />
oder der Temperaturstufe<br />
kann man zusätzlich mit mechanischen,<br />
chemischen <strong>und</strong> elektrischen<br />
Reizen erhöhen. Ein mechanischer<br />
Reiz ist zum Beispiel<br />
die Abreibung des Rückens während<br />
eines Bades oder der reizende<br />
Wasserdruckstrahl bei Güssen.<br />
Chemische Reize setzt man zum<br />
Beispiel mit Badezusätzen. Bei hydroelektrischen<br />
Bädern wird das<br />
im Wasser befindliche Körperteil<br />
oder der ganze Körper sogar mit<br />
medizinischem Strom durchflutet,<br />
zum Beispiel beim Stangerbad<br />
(Vollbad).<br />
Die Wassertemperatur<br />
Der thermische Reiz ist der wichtigste<br />
Reizfaktor in der Hydrotherapie.<br />
Auf seinen Auswirkungen<br />
basieren alle Behandlungsformen.<br />
Das Wasser dient als Temperaturträger<br />
<strong>und</strong> Vermittler. Folgende<br />
Temperatureinteilungen gelten<br />
allgemein als Richtlinie für eine Behandlung:<br />
brunnenkalt (10–15 °C),<br />
kalt (unter 30 °C), lau bis kühl (30–<br />
33 °C), indifferent (34–35 °C), warm<br />
(36–37 °C), sehr warm (37–40 °C)<br />
<strong>und</strong> heiß (40 °C). Die vom Körper<br />
ertragene Schmerzgrenze des heißen<br />
Wassers liegt bei etwa 45 °C.<br />
Allerdings muss man den Körper<br />
an diese Temperaturen erst langsam<br />
gewöhnen. Die indifferente<br />
Temperatur ist ein schwacher thermischer<br />
Reiz, da sie dem Körper<br />
keine großen Anpassungsreaktionen<br />
abverlangt. Da die Hydro -<br />
therapie mit Wärmezufuhr <strong>und</strong><br />
Wärmeentzug arbeitet, gehört sie<br />
eigentlich zur Thermotherapie.<br />
90 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
91
HYDROTHERAPIE<br />
HYDROTHERAPIE<br />
Einfluss der Hydrotherapie auf unseren Körper<br />
Atmungssystem<br />
Herz-Kreislauf-System<br />
Stoffwechsel<br />
Drüsenfunktion<br />
Steigerung der Frequenz <strong>und</strong> des Volumens, Entspannung<br />
spastischer Bronchialmuskeln, positive Beeinflussung bei<br />
schmerzbedingten Atemstörungen durch Erkrankungen der<br />
Wirbelsäule<br />
Verbesserung der Durchblutung <strong>und</strong> damit Reduzierung der<br />
Herzbelastung <strong>und</strong> des Blutdrucks<br />
Förderung der Ausscheidung von Stoffen über die Haut<br />
(Entgiftung)<br />
Unterstützung durch Dämpfung vermehrter Hormonproduktion<br />
oder Anregung bei Funktionsstörungen der Drüsen<br />
tende Wirkung hervor. Doch Vorsicht:<br />
Der Kaltreiz kann bei gefäßschwachen<br />
Patienten aber auch zu<br />
Fehlreaktionen führen oder zu einer<br />
paradoxen Reaktion. Paradox<br />
bedeutet, dass nur der Primär -<br />
effekt auftritt, der sich als<br />
schmerzhaft erweist.<br />
Die Kälteadaptation<br />
Kaltreize führen im Organismus zu<br />
einer Kälteanpassung. Das langsame<br />
Steigern des Kaltreizes bewirkt<br />
nicht nur eine Adaptation an Kälte,<br />
auch der Kreislauf <strong>und</strong> andere<br />
Organsysteme reagieren mit Anpassung:<br />
Anstieg der mittleren<br />
Hauttemperatur, Reduzierung der<br />
Kälteempfindlichkeit, schnellere<br />
Erwärmung nach Kälteeinfluss,<br />
Senkung der Infektanfälligkeit,<br />
Anregung der Atmung <strong>und</strong> der<br />
Kreislauffunktionen, Erhöhung der<br />
allgemeinen Leistungsfähigkeit,<br />
Reduzierung der Stressanfälligkeit<br />
mit stabilerer <strong>und</strong> leistungsfähigerer<br />
Psyche. Außerdem wirken Kaltanwendungen<br />
entzündungshemmend<br />
<strong>und</strong> schmerzstillend <strong>und</strong><br />
allgemein erfrischend. Mit Steigerung<br />
ist hier nicht Wasser in Minusgraden<br />
gemeint, sondern die<br />
Erweiterung der Körperregion,<br />
zum Beispiel vom kalten Fußbad<br />
über einen Unterschenkelguss bis<br />
zu Kaltmaßnahmen am ganzen<br />
Bein. Gut trainierte, ges<strong>und</strong>e Menschen<br />
vertragen mit der Zeit sogar<br />
die kalte Ganzkörperdusche.<br />
Wärmehaushalt<br />
Nervensystem<br />
Gewebezustand<br />
Hautzustand<br />
Immunsystem<br />
Training des Regulationssystems, Förderung der<br />
Durchblutung bei Störungen<br />
Funktionsanregung, Schmerzlinderung, Lösung von<br />
Verkrampfungen<br />
Verbesserung der Durchblutung, Lymphzirkulation,<br />
Ernährung <strong>und</strong> der Elastizität<br />
Verbesserung der Ernährung <strong>und</strong> der<br />
ganzen Hautfunktionen<br />
Anregung <strong>und</strong> Stärkung der<br />
körpereigenen Abwehrkräfte<br />
Auf thermische Reize reagieren<br />
insbesondere Kreislauf, Wärmehaushalt,<br />
Stoffwechsel, Nervensystem,<br />
das Muskelsystem <strong>und</strong> Drüsen.<br />
Ein weiterer Aspekt ist das<br />
psychologische Verhalten – thermische<br />
Reize können anregend<br />
oder beruhigend wirken. Die Empfindungen<br />
bei warmem oder<br />
kaltem Wasser richten sich nach<br />
dem thermischen Ausgangspunkt.<br />
Dabei werden lediglich die Temperaturunterschiede<br />
von der Haut<br />
registriert, die zwischen der körpereigenen<br />
<strong>und</strong> der Außenumgebung<br />
herrschen.<br />
Die Körperantwort auf<br />
Kaltreize<br />
Der Organismus reagiert besonders<br />
auf kaltes Wasser. Seine Anpassungs-<br />
<strong>und</strong> Reaktionsfähigkeit<br />
zeigt sich an der Gefäßreaktion. Bei<br />
Kaltreizen ziehen sich zunächst die<br />
Gefäße in dem Körperbereich zusammen,<br />
die mit dem kalten Wasser<br />
in Berührung gekommen sind.<br />
Dies zeigt sich durch Hautblässe,<br />
Gänsehaut <strong>und</strong> Kältegefühl. Als<br />
zweite Körperreaktion kommt es<br />
zu einer vermehrten Blutfüllung –<br />
Hyperämie genannt – mit Hautrötung<br />
<strong>und</strong> Wärmegefühl.<br />
Vergleichbar ist der Vorgang mit<br />
der Empfindung an den Händen,<br />
wenn man eine warme Wohnung<br />
betritt, nachdem man an einem<br />
eiskalten Wintertag ohne Handschuhe<br />
draußen war. Der Körper<br />
arbeitet verstärkt, um die unterkühlten<br />
Körperbereiche wieder<br />
warm zu bekommen.<br />
Das primäre <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre<br />
Gefäßverhalten ruft eine Blutverschiebung<br />
als sogenannte ablei-<br />
92 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
93
HYDROTHERAPIE<br />
HYDROTHERAPIE<br />
Zu den Kaltreizen gehört auch<br />
die Kryotherapie (Eisbehandlung<br />
mit Eiswasser, Cool-Packs, Ein -<br />
reibung mit Eis, Tiefkühlkompressen),<br />
bekannt als Erstmaßnahme<br />
bei Sportverletzungen.<br />
Kurzfristige lokale Eisbehand -<br />
lungen zwischen 5 <strong>und</strong> 15 Sek<strong>und</strong>en<br />
beschleunigen die Wärmeabgabe,<br />
beruhigen das Gewebe,<br />
dämpfen Schmerzen <strong>und</strong> fördern<br />
so die Kontraktionsbereitschaft<br />
eines geschwächten Muskels.<br />
Langzeitanwendungen zwischen<br />
5 <strong>und</strong> 30 Minuten wirken<br />
schmerzlindernd. Die Ganzkörper-Kryotherapie<br />
in einer Kältekammer<br />
wird bei chronisch<br />
entzündlichen Gelenkprozessen<br />
oder chronisch-entzündlichen<br />
<strong>und</strong> degenerativen Wirbelsäulenkrankheiten<br />
durchgeführt.<br />
Körperreaktionen auf<br />
Warmreize<br />
Warmreize sind einphasig: Es<br />
kommt sofort zu einer Gefäß -<br />
erweiterung mit Röte <strong>und</strong> Wärmegefühl<br />
sowie anhaltender<br />
Mehrdurchblutung <strong>und</strong> Senkung<br />
der Gewebespannung. Bei<br />
chronischen Erkrankungen wirken<br />
Warmreize entzündungshemmend,<br />
schmerzlindernd <strong>und</strong><br />
entspannend auf die Muskulatur.<br />
Beispiele sind die Wärmflasche<br />
bei schmerzhaften Gallenkoliken<br />
oder die Erwärmung bei verspannter<br />
Muskulatur. Eine kurzfristige<br />
Warmanwendung erhöht<br />
den Blutdruck, eine langfristige<br />
senkt ihn. Weitere Effekte sind<br />
Atemfrequenz- <strong>und</strong> Pulssenkung<br />
mit Ökonomisierung des Kreislaufs<br />
<strong>und</strong> verbesserter Füllung der Herzkranzgefäße.<br />
Vorsicht ist geboten<br />
bei Menschen mit Gefühlsstörungen:<br />
Sie spüren das warme oder<br />
heiße Wasser auf der Haut nicht; es<br />
besteht Verbrühung- beziehungsweise<br />
Verbrennungsgefahr. Schonender<br />
auf Herz <strong>und</strong> Kreislauf<br />
wirkt eine temperaturansteigende<br />
Anwendung (Bäder, Teilbäder).<br />
Bei Heißanwendungen ziehen sich<br />
die Gefäße zunächst kurzfristig zusammen,<br />
um sich dann gleich wieder<br />
zu erweitern. Diese den Organismus<br />
sehr belastende Behandlung<br />
dient vor allem zur intensiven<br />
Erwärmung an Teilbereichen des<br />
Körpers, zum Beispiel bei entzündlichen<br />
Prozessen oder Koliken. Vorsicht<br />
ist allgemein geboten bei<br />
Herz-Kreislauf-Krankheiten, insbesondere<br />
bei labilem Kreislauf oder<br />
schwerem Bluthochdruck.<br />
Wechselwarmes Training<br />
für die Gefäße<br />
Temperaturen zwischen warm <strong>und</strong><br />
kalt sind ein hervorragendes<br />
Gefäßtraining, zum Beispiel als<br />
Fußbad. Die Gefäße werden mehr<br />
beansprucht als bei Warmanwendungen<br />
in gleicher Form <strong>und</strong> Dosis,<br />
die gefäßerweiternde Wirkung<br />
entspricht dem Effekt der Kaltreize.<br />
Wechselwarme Anwendungen beginnt<br />
man immer mit dem warmen<br />
Wasser <strong>und</strong> beendet sie mit<br />
dem Kaltreiz – der Körper wird damit<br />
gezwungen, die Gefäße durch<br />
eine Mehrleistung aus eigener<br />
Kraft (ohne Unterstützung des<br />
warmen Wassers) wieder zu weiten<br />
<strong>und</strong> damit die Durchblutung zu<br />
verbessern. Diese Reihenfolge gilt<br />
für alle Kalt-Warm-Reize, zum Beispiel<br />
für Beingüsse sowie Ganzoder<br />
Teilduschen.<br />
Wechselwarme Behandlungen fördern<br />
den Gewebestoffwechsel,<br />
erhöhen den peripheren Gefäßwiderstand<br />
(wobei es zu einer geringen<br />
Blutdruckhebung <strong>und</strong> Kreislaufanregung<br />
kommt), unterstützen<br />
den ges<strong>und</strong>en Schlaf <strong>und</strong><br />
verbessern die Schleimhautdurchblutung<br />
der oberen Luftwege. Sie<br />
helfen daher vor allem bei einer<br />
unzureichenden Kälteadaptation,<br />
Infektanfälligkeit, Kälteempfindlichkeit,<br />
kalten Fingern <strong>und</strong> Zehen,<br />
bestimmten Gefäßerkrankungen<br />
<strong>und</strong> einem niedrigen Blutdruck.<br />
Diese Blutdruckanregung kann<br />
manche Tablettentherapie ersparen.<br />
Wasser hat viele<br />
Eigenschaften<br />
Mitbestimmend für die Auswahl<br />
einer Behandlungsform mit Wasser<br />
sind neben der Temperatur<br />
noch andere Reizfaktoren. Beispiele<br />
wären der hydrostatische Druck.<br />
Er wirkt auf den im Wasser befindlichen<br />
Körper beziehungsweise<br />
Körperteil <strong>und</strong> drückt die Gefäße<br />
zusammen, zum Beispiel bei einem<br />
Vollbad. Die Auftriebskraft<br />
des Wassers reduziert das Körpergewicht<br />
<strong>und</strong> erleichtert Bewegungen<br />
– ein <strong>gut</strong>er Gr<strong>und</strong> für ein<br />
Bewegungstraining im Wasserbecken<br />
(Bewegungsbad). Vor allem<br />
Menschen mit Lähmungen, Muskelschädigungen<br />
oder starken<br />
rheumatischen Beschwerden profitieren<br />
davon. Bei Bewegungen im<br />
Wasser entsteht Reibungswiderstand.<br />
Dieser Faktor ist wichtig zur<br />
Muskelkräftigung <strong>und</strong> zum Muskeltraining<br />
– ein weiterer Gr<strong>und</strong> für<br />
krankengymnastische Übungen<br />
im Bewegungsbad.<br />
Wasser entfaltet auch als Dampf<br />
eine ges<strong>und</strong>heitsfördernde Wirkung.<br />
Die bekanntesten Beispiele<br />
sind das Kopfdampfbad bei Erkältungen,<br />
das die Atemwege befreit,<br />
sowie die Sauna mit Aufguss oder<br />
das römisch-irische Dampfbad als<br />
Kreislauftraining <strong>und</strong> zur Abhärtung.<br />
Heiße Dampfduschen oder<br />
Dampfkompressen können die<br />
allgemeine Erregbarkeit <strong>und</strong> die<br />
Muskelspannung senken.<br />
Die lange Tradition der Wasseranwendungen<br />
hat eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Applikationsformen<br />
<strong>und</strong> Modifikationen hervorgebracht,<br />
die sich entsprechend<br />
der Krankheit <strong>und</strong> dem Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
<strong>gut</strong> dosieren lassen.<br />
Dadurch gibt es nur wenige Erkrankungen,<br />
die nicht wenigstens<br />
mit einer sehr milden Maßnahme<br />
angegangen werden können.<br />
Wassertraining für die<br />
Ges<strong>und</strong>erhaltung<br />
Sie leiden nicht unter einer Erkrankung?<br />
Das ist <strong>gut</strong>, <strong>und</strong> damit es so<br />
bleibt, können Sie Ihren Organis-<br />
94 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
95
HYDROTHERAPIE<br />
mus zu Hause mit Wasser trainieren.<br />
Eine <strong>gut</strong>e Möglichkeit ist zum<br />
Beispiel das wechselwarme Fußbad.<br />
Probieren Sie es aus: Beginnen<br />
Sie prinzipiell mit dem Eintauchen<br />
der Füße in warmes (nicht<br />
heißes) Wasser (Weitstellung der<br />
Gefäße). Danach tauchen Sie nur<br />
für einen kurzen Moment die Füße<br />
in kaltes Wasser (Zusammenziehen<br />
der Gefäße). Diesen Ablauf wiederholen<br />
Sie zwei- bis dreimal, wobei<br />
Sie immer mit dem kalten Wasser<br />
das Fußbad beenden <strong>und</strong> die Füße<br />
danach <strong>gut</strong> abtrocknen. Sie werden<br />
erstaunt sein, wie schnell die<br />
vom Wasser kalten Füße wieder<br />
warm werden. Zudem werden Sie<br />
sich frisch <strong>und</strong> fit fühlen.<br />
Wenn Ihnen das wechselwarme<br />
Fußbad zu viel Aufwand ist,<br />
können Sie sich ganz einfach angewöhnen,<br />
morgens nach der<br />
angenehmen warmen Dusche die<br />
Hände <strong>und</strong> Füße kurz mit kaltem<br />
Wasser abzuspülen. Beginnen Sie<br />
dabei mit den Füßen. Mit der Zeit<br />
weiten Sie Kaltabduschung auf<br />
Arme <strong>und</strong> Beine <strong>und</strong> letztendlich<br />
auch auf den Rücken aus. Kurzfristig<br />
gehen Sie auf diese Weise frisch<br />
in den Tag, langfristig erhöhen Sie<br />
deutlich Ihre Herz-Kreislauf-Leistung<br />
<strong>und</strong> damit die Durchblutung<br />
<strong>und</strong> stärken die körpereigene<br />
Immunabwehr.<br />
Wenn Sie nicht ganz so mutig sind:<br />
Ein leichterer Anfang für Kaltreize<br />
sind Abwaschungen, das heißt<br />
Hydrotherapeutische Reize<br />
milde Reize<br />
mittelstarke Reize<br />
starke Reize<br />
man wäscht zunächst Arme <strong>und</strong><br />
Beine <strong>und</strong> nach einer Gewöhnungsphase<br />
den ganzen Körper<br />
kurz mit einem nass-kalten Tuch<br />
ab. Wechselwarmes Training ist<br />
ideal für die Abhärtung zum Beispiel<br />
gegen Erkältungsviren. Erfolge<br />
werden Sie aber nur durch eine<br />
regelmäßige Durchführung erreichen<br />
– mit ein- bis zweimal pro<br />
Woche fordern Sie Ihren Organismus<br />
nicht heraus!<br />
Ob Sie sich als Ges<strong>und</strong>er einfach fit<br />
<strong>und</strong> gegen Erreger abwehrkräftig<br />
halten wollen oder als kranker<br />
Mensch Ihre Genesung fördern<br />
möchten: Die Hydrotherapie mit<br />
ihren vielen Anwendungsmöglichkeiten<br />
ist nicht nur eine Mono -<br />
therapie, sondern auch eine <strong>gut</strong>e<br />
Ergänzung zu schulmedizinischen<br />
Abreibungen, Waschungen, ansteigende<br />
Teilbäder bis zum Umfang des Unterarm<strong>und</strong><br />
Fußbades, wechselwarme Fußbäder,<br />
kalte Güsse bis zum Umfang des<br />
Kniegusses, Wassertreten, kleine warme<br />
<strong>und</strong> kalte Wickel, kleine Tuchauflagen mit<br />
feuchter Wärme, warmer Heusack<br />
ansteigende Bein-, Sitz- oder Halbbäder<br />
mit vorsichtiger Temperaturwahl, warme<br />
Halbbäder mit Badezusätzen,<br />
wechselwarme Sitzbäder, warme <strong>und</strong><br />
kalte Rumpfwickel, feuchte<br />
Dreiviertelwickel oder Packungen<br />
warme <strong>und</strong> kalte Vollbäder mit<br />
Badezusätzen, Überwärmungsbad,<br />
russisch-römisches Dampfbad, kalter <strong>und</strong><br />
heißer Vollblitzguss, langliegende<br />
feuchte Ganz- <strong>und</strong> Dreiviertelpackungen<br />
Behandlungen. Sprechen Sie doch<br />
mal mit Ihrem Arzt darüber, welche<br />
Reize Ihren Körper nicht zu<br />
stark fordern <strong>und</strong> was Sie ihm<br />
zumuten können.<br />
Krankengymnasten, medizinische<br />
Masseure <strong>und</strong> Bademeister arbeiten<br />
mit der Hydrotherapie sehr<br />
erfolgreich. Sie können Ihnen die<br />
korrekte Ausführung von einfachen<br />
Wasseranwendungen für den<br />
Hausgebrauch zeigen. Auch in Büchereien<br />
<strong>und</strong> im Internet finden<br />
Sie zum Thema Hydrotherapie<br />
interessante Informationen.<br />
Text: Martina Kasper<br />
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HELFER<br />
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Badetempel<br />
Macht müde Füße munter<br />
Der Tag war lang, die Füße brennen<br />
<strong>und</strong> sind müde? Dann tut ein Fuß-<br />
Sprudelbad <strong>gut</strong>! Gleich mit Wasser<br />
<strong>und</strong> eventuell Badezusatz befüllen<br />
<strong>und</strong> gewünschte Stufe einstellen,<br />
schon gibt’s Extra-Wellness für Ihre<br />
Füße. Als Pflegezusatz empfehlen wir<br />
Kneipp Ges<strong>und</strong>e Füße Fußbadekristalle.<br />
Sie enthalten pflegenden Ringel -<br />
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blutungsanregendes Rosmarinöl<br />
sowie naturreines Thermalsolesalz.<br />
Das Fuß-Sprudelbad<br />
ist erhältlich<br />
bei „Die moderne<br />
Hausfrau“<br />
Nr. 0458.4865.73.<br />
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badekristalle sind<br />
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neuen Schwung<br />
Wenn die tristen, kalten Tage uns<br />
träge <strong>und</strong> lustlos werden lassen,<br />
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Auszugs aus der Kastanienfrucht<br />
fühlt man sich leichter <strong>und</strong><br />
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Drogeriemärkten erhältlich.<br />
Wohltuend bei Erkältung<br />
Das tetesept Erkältungs Bad lindert mit<br />
natürlichen ätherischen Ölen Erkältungs -<br />
beschwerden wie Husten,<br />
Schnupfen <strong>und</strong><br />
Gliederschmerzen.<br />
Eukalyptus-, Thymian-,<br />
Kiefernadelöl <strong>und</strong> Kampfer<br />
befreien Nase <strong>und</strong> Atemwege<br />
<strong>und</strong> sorgen in<br />
Kombination mit dem<br />
warmen Wasser für neues<br />
Wohlbefinden.<br />
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Drogeriemärkten erhältlich.<br />
Einfach abtauchen<br />
Ein hektischer Alltag mit Stress <strong>und</strong><br />
Anspannung – schon die Aussicht<br />
auf das abendliche Bad beflügelt<br />
die Gedanken. Die harmonische<br />
Symbiose aus ätherischem Lavendelblütenöl<br />
<strong>und</strong> reinem Totes<br />
Meer Badesalz entfaltet in dem<br />
DermaSel® SPA Lavendel Bad ihre<br />
wohltuende <strong>und</strong> entspannende<br />
Wirkung.<br />
In Apotheken erhältlich.<br />
96 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
97
Balneotherapie<br />
Baden für<br />
dieGes<strong>und</strong>heit<br />
Besonders bei ungemütlichem, nass-kaltem Herbst -<br />
wetter sehnt man sich nach Wärme – da hilft ein<br />
warmes Bad. Doch Baden ist nicht nur ein Aufwärm -<br />
programm: Je nach Ausgestaltung <strong>und</strong> Badeform<br />
können Bäder entspannen, anregen, Krankheiten<br />
vorbeugen <strong>und</strong> lindern.<br />
Die meisten Menschen verbinden<br />
das Wort „Baden“ mit der<br />
Körperreinigung oder kosmetischer<br />
Hautpflege. Für medizinische<br />
Fachkräfte – besonders aus<br />
den Bereichen Physikalische Therapie,<br />
Rehabilitation <strong>und</strong> Kurwesen<br />
– sind Bäder ein Oberbegriff<br />
für Therapiemaßnahmen auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage von Hydrotherapie<br />
<strong>und</strong> Balneotherapie.<br />
Zu der Hydrotherapie gehören<br />
therapeutische <strong>und</strong> vorbeugende<br />
Wasseranwendungen in verschiedenen<br />
Temperaturstufen.<br />
Die Balneotherapie (griechisch<br />
balaneion – Bad) basiert auf der<br />
Anwendung von natrülichen<br />
Heilmitteln, die an bestimten Orten<br />
vorkommen. Beispiele dafür<br />
sind Heilquellen, das Meerwasser<br />
(Thalassotherapie) sowie das Klima<br />
(zum Beispiel Hochgebirgsoder<br />
Meerwasserluft). Hydro<strong>und</strong><br />
Balneotherapie lassen sich<br />
hervorragend kombinieren.<br />
Die beiden Begriffe Balneo -<br />
therapie (Bädertherapie)<br />
<strong>und</strong> Balneologie (Wissenschaft<br />
von Bädern)<br />
beziehen sich auf die<br />
Heilbäder <strong>und</strong> die<br />
Badekur, die heute<br />
auch als Kurort -<br />
therapie verstanden<br />
wird. Die<br />
Legitimation der<br />
Heilbäder basiert<br />
auf dem Vorkommen<br />
natürlicher<br />
Heilwässer<br />
mit Mineralien,<br />
Thermen<br />
<strong>und</strong> Peloiden.<br />
Die ges<strong>und</strong>heitliche Wirkung von<br />
Heilwässern <strong>und</strong> anderer Balneo -<br />
therapeutika muss wissenschaftlich<br />
erwiesen sein. Natürlich vorkommende<br />
Heilmittel sind jedoch<br />
nicht unbegrenzt <strong>und</strong> überall verfügbar.<br />
Darum verwendet man<br />
heute weitgehend technisch hergestellte<br />
Auszüge der Heilmittel.<br />
Ein Beispiel dafür sind Schwefel -<br />
bäder: Sie können mit natürlichem<br />
Wasser vor Ort, aber auch chemisch<br />
aufbereitet in jeder Klinik<br />
<strong>und</strong> sogar zu Hause durchgeführt<br />
werden.<br />
Balneotherapeutische<br />
Bäder<br />
Ein wichtiger Eckpfeiler der<br />
Balneo therapie sind die medizinischen<br />
Bäder mit Heilwässern besonderer<br />
Inhaltsstoffe. Sie können<br />
Mineralien oder Gase enthalten,<br />
wobei sie mindestens 1000 mg an<br />
festen gelösten Bestandteilen im<br />
Wasser aufweisen müssen. Die<br />
Anerkennung als Thermalwasser<br />
erfolgt bei einer Wassertemperatur<br />
von mehr als 20 °C <strong>und</strong> den<br />
entsprechenden Inhaltsstoffen. Zu<br />
den Heilwässsern gehören zum<br />
Beispiel Chlorid-, Sole-, Sulfat-,<br />
Hydrogencarbonat-, Thermal-, Radon-<br />
<strong>und</strong> Meerwasser. Wasser mit<br />
Gasen (Kohlensäure- <strong>und</strong> Sauerstoffbad)<br />
kann zum Beispiel die<br />
arterielle Durchblutung anregen<br />
oder Nervensystem <strong>und</strong> Muskelfunktionen<br />
beeinflussen.<br />
BALNEOTHERAPIE<br />
Peloide sind natürliche, durch geologische<br />
<strong>und</strong> biologische Prozesse<br />
entstandene Substanzen oder<br />
Gemische organischer (Kohlenstoffverbindungen)<br />
oder anorganischer<br />
(Mineralien) Art; zum Beispiel<br />
Lockersedimente wie Moor<br />
<strong>und</strong> Schlamm <strong>und</strong> terrestrische<br />
Lockersedimente (Lehm, Ton,<br />
mineralhaltige Ablagerungen aus<br />
Vulkangestein). Kalt <strong>und</strong> warm<br />
werden sie nicht nur als Packungen,<br />
sondern auch als Vollbad<br />
genutzt. Mineralien können in<br />
Peloiden <strong>und</strong> Heilwässern vorkommen<br />
<strong>und</strong> werden beim Baden<br />
über die Haut als chemischer Reiz<br />
in den Körper aufgenommen.<br />
Obwohl Heilpflanzen eher der<br />
Phytotherapie zugeordnet werden,<br />
wirken sie über ihre Anteile an<br />
ätherischen Ölen in Bädern <strong>und</strong><br />
werden oft als Kräuterbäder bezeichnet.<br />
Bekannt wurden sie vor<br />
allem durch den deutschen Pfarrer<br />
Sebastian Kneipp (1821 bis 1897)<br />
<strong>und</strong> den Pfarrer <strong>und</strong> Naturarzt<br />
Johann Künzle aus der Schweiz<br />
(1857 bis 1945). Beide waren sehr<br />
dem einfachen Landvolk zugetan<br />
<strong>und</strong> behandelten Kranke – damals<br />
zum Unmut der Ärzte – mit Wasseranwendungen<br />
<strong>und</strong> Kräutern.<br />
Die Wasserwirkung<br />
in einem Vollbad<br />
Eigentlich ist es herrlich: die Wanne<br />
voll warmem Wasser, einen schönen<br />
duftenden Badezusatz rein,<br />
den Körper bis zum Hals eintauchen<br />
<strong>und</strong> entspannen. Doch was<br />
Ihnen als wohltuend <strong>und</strong> angenehm<br />
erscheint, kann für einen<br />
herz- oder gefäßkranken Menschen<br />
entschieden zu viel sein. Der<br />
Gr<strong>und</strong> dafür ist, dass neben der<br />
Temperatur noch weitere Wassereigenschaften<br />
auf den Körper<br />
einwirken können.<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
99
BALNEOTHERAPIE<br />
Die Auftriebskraft des Wassers<br />
reduziert das Körpergewicht. Es ist<br />
bekannt, dass Salzwasser den Körper<br />
besser trägt als Süßwasser.<br />
Dies nutzt man in Therapiebecken<br />
zur Bewegungserleichterung zum<br />
Beispiel bei Muskelschädigung<br />
oder nach Lähmungen. Der Reibungswiderstand<br />
entsteht bei<br />
Bewegungen im Wasser. Dieser<br />
Faktor ist wichtig zur Muskelkräftigung<br />
– ein weiterer Gr<strong>und</strong> für<br />
krankengymnastische Übungen<br />
im Bewegungsbad oder für das<br />
Schwimmen als sportliche An -<br />
forderung.<br />
Die wichtigste Wassereigenschaft<br />
in einem Vollbad ist jedoch der hydrostatische<br />
Druck. Darunter versteht<br />
man die Last, die auf den im<br />
Wasser befindlichen Körper beziehungsweise<br />
das Körperteil einwirkt.<br />
Dieser Druck komprimiert<br />
die Gefäße, der Blutrückstrom zum<br />
Herzen nimmt zu <strong>und</strong> das Herz<br />
muss mehr Arbeit leisten. Ein ges<strong>und</strong>er<br />
Mensch spürt diesen Druck<br />
nicht, für Herzkranke kann er zu<br />
groß sein <strong>und</strong> die Herz-Kreislauf-<br />
Funktionen restlos überfordern. In<br />
diesen Fällen ist es ratsam, ein<br />
Dreiviertelbad (die Wasserhöhe in<br />
der Wanne lässt den Herzbereich<br />
frei) oder ein Halbbad (das Wasser<br />
reicht nur bis zum Bauchnabel) zu<br />
nehmen.<br />
Die Wassertemperatur<br />
Auch sie kann dem Körper in einem<br />
Bad mehr schaden als <strong>gut</strong>tun.<br />
Ein Ges<strong>und</strong>er fühlt sich in einem<br />
warmen Bad bei etwa 37 bis 38°C<br />
oder noch etwas wärmer sehr<br />
wohl. Bei bestehenden Gefäß- <strong>und</strong><br />
Herzschäden oder anderen schwereren<br />
Erkrankungen können zu<br />
warm temperiertes Wasser, der<br />
hydrostatische Druck <strong>und</strong> ein<br />
eventuell noch stark wirkender Badezusatz<br />
schnell zu bedrohlichen<br />
Herz- <strong>und</strong> Kreislaufattacken führen.<br />
Wie beeinflusst die Wassertemperatur<br />
den Körper? Hier gelten<br />
die Gr<strong>und</strong>sätze der Hydrotherapie.<br />
Natürliche <strong>und</strong><br />
chemische Badezusätze<br />
Sie beeinflussen über folgende<br />
Prozesse das Körperinnere: Die<br />
im Wasser gelösten Substanzen<br />
können die Haut durchdringen<br />
(Resorption) <strong>und</strong> in die Blutbahn<br />
gelangen, sich in der Haut <strong>und</strong> im<br />
Wasser ablagern (Deposition) <strong>und</strong><br />
Stoffe aus der Haut herauslösen.<br />
Durch diesen Stoffaustausch mit<br />
der Haut kann eine Substanz –<br />
auch ein wasserlösliches Medikament<br />
gegen Rheuma oder als<br />
Inhalationsbad bei Atemwegs -<br />
erkrankungen – bis in die inneren<br />
Organsysteme wirken.<br />
Ein Naturmoorbad (oder synthetisch<br />
hergestellt als Moorauszugsbad)<br />
enthält Huminsäure <strong>und</strong><br />
Gerbstoffe, die zum Beispiel bei<br />
Arthrosen <strong>und</strong> rheumatischen Leiden<br />
die entzündlichen Zustände<br />
lindern.<br />
Ein Kohlensäurebad regt die<br />
Durchblutung an, fördert die<br />
Heilung bei schlecht heilenden<br />
W<strong>und</strong>en <strong>und</strong> senkt den Blutdruck.<br />
Bei nervösen Erregungszuständen<br />
hilft ein Sauerstoffbad.<br />
Ein warmes mineralstoffhaltiges<br />
Thermalbad (Therme) schätzen<br />
Rheumatiker <strong>und</strong> Menschen mit<br />
Gelenkerkrankungen auch wegen<br />
der entspannenden Muskelwirkung.<br />
Bäder werden aber nicht nur<br />
in Kurorten oder Kliniken durchgeführt.<br />
Die synthetische Herstellung<br />
der Badezusätze ermöglicht in<br />
vielen Fällen die Badekur auch zu<br />
Hause.<br />
Entscheidend bei bestehenden Erkrankungen<br />
ist, welches medizinische<br />
Bad der Arzt für richtig <strong>und</strong><br />
verträglich hält <strong>und</strong> in welcher<br />
Form in Bezug auf den hydrostatischen<br />
Druck (Vollbad, Dreiviertelbad,<br />
Halbbad).<br />
Ein weiterer Punkt ist, mit welchen<br />
Temperaturen die Substanz wirkt<br />
<strong>und</strong> nicht schadet <strong>und</strong> welche<br />
Wassertemperatur man selbst<br />
verträgt. Zudem sollte ein Bad mit<br />
Zusätzen nur 10 bis 15, maximal 20<br />
Minuten dauern. Wichtige Hinweise<br />
zu allen Durchführungspunkten<br />
finden Sie immer auf dem Beipackzettel<br />
der vom Arzt verschriebenen<br />
oder vom Apotheker empfohlenen<br />
Badezusätze. Letztendlich<br />
sollten Sie nach einem Bad mit<br />
Zusätzen etwa 30 Minuten ruhen,<br />
damit es seine Wirkung entfalten<br />
kann.<br />
Heilpflanzen-Bäder<br />
für zu Hause<br />
Heilpflanzen als Entspannung oder<br />
Linderung bei Erkrankungen zu<br />
verwenden, ist schon seit Jahrtausenden<br />
bekannt. Für Inhalationen<br />
<strong>und</strong> Bäder kann man Pflanzen beziehungsweise<br />
ihre Anteile selbst<br />
trocknen <strong>und</strong> zu Sud oder Pflanzenöl<br />
verarbeiten – aber nur, wenn<br />
man sich die entsprechenden<br />
100 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
101
BALNEOTHERAPIE<br />
BALNEOTHERAPIE<br />
Kenntnisse angeeignet hat. Ansonsten<br />
können falsche Mischungen<br />
<strong>und</strong> ihre Verwendung mehr<br />
schaden als nutzen. Heute bieten<br />
Apotheken, Drogerien <strong>und</strong> unzählige<br />
Internetanbieter fertige ätherische<br />
Öle, Granulate oder Salze als<br />
Badezusatz an, die, in Voll- <strong>und</strong> Teilbädern<br />
über die Einatmung (bei<br />
Erkältungen) oder über die Haut<br />
aufgenommen, ihre Wirkung in<br />
den Körpersystemen entfalten.<br />
Ätherische Öle sind pflanzlich. Sie<br />
werden aus verschiedenen Pflanzenteilen<br />
gewonnen (aus Blättern,<br />
Blüten, Schalen, Holz,<br />
Wurzeln oder Rinde). Diese Öle<br />
sind hochkonzentrierte Substanzen.<br />
Pur können sie Haut <strong>und</strong><br />
Atemwege reizen. Deshalb sollten<br />
ätherische Öle immer nur verdünnt<br />
verwendet werden. Manche<br />
Substanzen können aller -<br />
gische Reaktionen auslösen,<br />
weshalb sich Allergiker vor der<br />
Verwendung in einem Bad von<br />
ihrem Arzt beraten lassen sollten.<br />
Dies gilt auch für kleine Kinder<br />
<strong>und</strong> Schwangere. Vorsicht ist prinzipiell<br />
bei allen chronischen <strong>und</strong><br />
schwereren Krankheiten geboten,<br />
bei denen ein Arzt nicht ausdrücklich<br />
den Badezusatz als<br />
mögliche Heilungshilfe empfiehlt.<br />
Die Qualität<br />
muss stimmen<br />
Es gibt heute von Pharmafirmen<br />
oder auf ätherische Öle spezialisierte<br />
Firmen sehr hochwertige<br />
Badezusätze. Doch es ist bei der<br />
Masse von Angeboten gar nicht so<br />
leicht, an <strong>gut</strong>e Qualität zu kommen<br />
– viele Öle sind leider minderwertig<br />
oder gestreckt. Zwar muss das<br />
Teuerste nicht gr<strong>und</strong>sätzlich das<br />
Beste sein, aber Qualität ist bei<br />
ätherischen Ölen auch nicht preiswert.<br />
Gute <strong>und</strong> hochwertige Produkte<br />
sind mit bestimmten Merkmalen<br />
ausgezeichnet.<br />
Achten Sie auf folgende Angaben<br />
in Bezug auf die Qualität:<br />
100 Prozent naturreines ätherisches<br />
Öl, deutscher <strong>und</strong> latei -<br />
nischer Pflanzenname, Anbauart<br />
(Wildsammlung, biologisch oder<br />
konventionell), Gewinnungsverfahren<br />
(Extraktion, Wasserdampfdestillation,<br />
Kaltpressung), Herkunftsland<br />
<strong>und</strong> Mindesthaltbarkeitsdatum.<br />
Ätherische Öle vermischen sich<br />
nicht mit Wasser – außer sie sind<br />
speziell als Badezusatz aufbereitet.<br />
Deshalb sollten Sie einen natürlichen<br />
Emulgator dem Badewasser<br />
beimischen (zum Beispiel ein bis<br />
zwei Esslöffel flüssige Sahne oder<br />
Honig). Badefertige Zusätze aus<br />
den Apotheken geben die Wassertemperatur,<br />
Badezeit, Badedauer<br />
<strong>und</strong> Dosierung für ein Vollbad an.<br />
Den Badezusatz sollten Sie dem<br />
Wasser erst beimischen, wenn Sie<br />
in die Wanne steigen.<br />
Denken Sie auch an die Ruhezeit<br />
danach!<br />
Machen Sie sich vorher<br />
schlau<br />
Häufig finden sich in medizinischen<br />
Badezusätzen durchblutungsfördernde,<br />
antirheumatische,<br />
entzündungshemmende, beruhigende,<br />
schmerzstillende oder<br />
belebende Substanzen. Darum<br />
werden meist rheumatologische<br />
<strong>und</strong> dermatologische Heilanzeigen<br />
beansprucht, auch Durchblutungsstörungen<br />
<strong>und</strong> nicht<br />
zuletzt allgemeine Befindlichkeitsstörungen.<br />
Deshalb werden<br />
medizinische Bäder bis auf einige<br />
Ausnahmen von Fachpersonen<br />
durchgeführt. Es macht aber auch<br />
Sinn, dass ein medizinischer Laie<br />
sich mit den heilungsfördernden<br />
Wirkstoffen der Badezusätze entsprechend<br />
auskennt, die für den<br />
Hausgebrauch frei verkauft werden.<br />
Erk<strong>und</strong>igen Sie sich daher bei Ihrem<br />
Arzt <strong>und</strong> Apotheker, worauf<br />
Sie achten müssen. Allergiker oder<br />
kranke Menschen mussten schon<br />
erleben, dass ihr Organismus auf<br />
einen Badzusatz sehr negativ<br />
reagiert hat. Das gilt auch für die<br />
Wellness- beziehungsweise Aroma-<br />
oder Kosmetikbäder: Wenn Ihr<br />
Organismus oder Ihre Haut einen<br />
Badezusatz nicht verträgt – oft ist<br />
es zum Beispiel die Kamille bei<br />
Allergikern, werden Sie keinen positiven<br />
Effekt erzielen.<br />
Deshalb: Beachten Sie immer Ihre<br />
aktuelle ges<strong>und</strong>heitliche Situation,<br />
die Empfindlichkeitsreaktionen<br />
Ihres Körpers <strong>und</strong> die Herstellerempfehlungen<br />
des Badzusatzes,<br />
damit Ihr häusliches Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />
Entspannungsprogramm sich<br />
nicht ins Negative verkehrt.<br />
Text: Martina Kasper<br />
Baldrian-Bad<br />
Bei Schlaflosigkeit <strong>und</strong> Nervosität. Wirkt beruhigend <strong>und</strong> entspannend.<br />
Eukalyptus-Bad<br />
Bei Erkältung, Schnupfen <strong>und</strong> Husten. Wirkt schleimlösend<br />
<strong>und</strong> entzündungshemmend.<br />
Fichtennadel-Bad<br />
Bei Erkältung, Schnupfen <strong>und</strong> Husten. Wirkt schleimlösend<br />
<strong>und</strong> entzündungshemmend.<br />
Heublumen-Bad<br />
Bei Krämpfen, Verdauungsschwäche <strong>und</strong> zur<br />
Erkältungs vorbeugung. Wirkt schleimlösend <strong>und</strong><br />
entzündungshemmend.<br />
Kamille-Bad<br />
Bei Entzündungen <strong>und</strong> Krämpfen.<br />
Wirkt entzündungshemmend, antibakteriell.<br />
Lavendel-Bad<br />
Bei Schlaflosigkeit, Nervosität, Hautentzündungen.<br />
Wirkt entspannend, beruhigend,<br />
entzündungshemmend.<br />
Meersalz-Bad<br />
Bei Hautproblemen, Juckreiz, trockener Haut.<br />
Wirkt entzündungshemmend, beruhigend <strong>und</strong><br />
reizlindernd.<br />
Melisse-Bad<br />
Bei Nervosität <strong>und</strong> Schlaflosigkeit.<br />
Wirkt entspannend,<br />
beruhigend, krampflösend.<br />
Rosmarin-Bad<br />
Bei Müdigkeit, schwachem Kreislauf,<br />
niedrigem Blutdruck. Wirkt belebend <strong>und</strong><br />
entzündungshemmend.<br />
Thymian-Bad<br />
Bei Erkältungen, Husten, schwacher Verdauung.<br />
Wirkt entzündungshemmend <strong>und</strong> antibakteriell.<br />
102 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012
SAUNA<br />
Schon die alten Römer<br />
schätzten die<br />
wohltuende Wirkung<br />
eines Dampfbades –<br />
Caldarium genannt.<br />
Bei uns hat sich<br />
mittlerweile das<br />
Römerbad, der<br />
türkische Hamam oder<br />
die Infrarotkabine<br />
ebenso etabliert wie<br />
die Sauna nach<br />
finnischer Art.<br />
Aber was ist so ges<strong>und</strong><br />
am Schwitzbad?<br />
Sauna <strong>und</strong> Dampfbad:<br />
Schwitzen<br />
ist ges<strong>und</strong><br />
zuletzt das psychologische Verhalten<br />
– thermische Reize können anregend<br />
oder beruhigend wirken.<br />
Ein weiterer positiver Effekt ist die<br />
Stärkung des Immunsystems beziehungsweise<br />
der Körperabwehr<br />
gegen Erreger, zum Beispiel Viren.<br />
Die Erkältungszeit geht an regelmäßigen<br />
Saunagängern oft spurlos<br />
vorüber (Senkung der Infektanfälligkeit).<br />
Das Schwitzen <strong>und</strong> die wiederholten<br />
Wasseranwendungen sind zudem<br />
eine sehr gründliche, aber<br />
schonende Körperreinigung: Die<br />
oberste Hornschicht der Haut<br />
quillt auf, verhornte Hautzellen<br />
werden gelockert <strong>und</strong> können<br />
leicht abgespült werden. Bei<br />
trockener Haut wird die Struktur<br />
durch Aktivierung der Schweißdrüsen<br />
<strong>und</strong> Wassereinlagerungen<br />
in die Hornschicht verbessert.<br />
In Russland haben Dampfbäder als<br />
„Banjas“ bereits eine lange Tradition.<br />
Die Finnen kommen aus der<br />
warmen Sauna, springen in eiskaltes<br />
Wasser oder reiben sich mit<br />
Schnee ab – <strong>und</strong> erkälten sich<br />
dabei nicht. Das hat seinen Gr<strong>und</strong>:<br />
Regelmäßige Saunabesuche entspannen<br />
nicht nur, sie härten den<br />
Organismus ab – man kann ihm etwas<br />
zumuten <strong>und</strong> bleibt ges<strong>und</strong>.<br />
Die Voraussetzung dafür ist, dass<br />
man das Warm-Kalt-Training richtig<br />
durchführt, denn nach jedem<br />
Schwitzgang muss der erhitzte<br />
Körper mit kaltem Wasser runtergekühlt<br />
werden.<br />
Wie reagiert der Körper<br />
auf die Sauna?<br />
Ein ges<strong>und</strong>er Körper hat eine <strong>gut</strong>e<br />
Durchblutung, <strong>und</strong> zwar vom Kopf<br />
bis in die Zehen. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass die Gefäße im<br />
Körper richtig arbeiten <strong>und</strong> auch<br />
Anreize dafür erhalten.<br />
Neben Bewegung <strong>und</strong> frischer Luft<br />
ist ein Warm-Kalt-Reiz nach dem<br />
Prinzip der Hydrotherapie (Wassertherapie,<br />
weitere Informationen<br />
ab Seite 90) ein sehr effektives Training<br />
für Ihre Gefäße. In der warmen<br />
Sauna- oder Dampfkabine<br />
weiten sich die Gefäße.<br />
Gibt man danach dem Körper<br />
einen Kaltreiz, ziehen sich die<br />
Gefäße als zweite Reaktion zusammen.<br />
Das ist für den Organismus<br />
der von uns gewollt gesetzte<br />
Anreiz, wieder mit vermehrter<br />
Anstrengung für eine Gefäß -<br />
erweiterung zu sorgen.<br />
Das Ergebnis der Gefäßerweiterung<br />
ist eine vermehrte Blutfüllung<br />
beziehungsweise Durchblutung.<br />
Auf diesen thermischen Reiz<br />
reagieren positiv: Herz-Kreislauf-,<br />
Atmungssystem, Wärmehaushalt,<br />
Stoffwechsel, Nervensystem, Muskelsystem<br />
<strong>und</strong> Drüsen <strong>und</strong> nicht<br />
Die Sauna nach<br />
finnischer Art<br />
Die Saunakabine ist ein Raum aus<br />
Holz zum Schwitzen bei extrem<br />
trockener Luft <strong>und</strong> Temperaturen<br />
je nach Einstellung zwischen etwa<br />
80°C bis 100°C. Auf der untersten<br />
Sitz- oder Liegebank ist die Temperatur<br />
wesentlich geringer als auf<br />
der obersten, weil trockene Wärme<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich nach oben steigt.<br />
Das Erhitzen beziehungsweise<br />
Einheizen des Raumes erfolgt<br />
entweder traditionell mit einem<br />
Holzofen oder modern mit einem<br />
Elektroofen. Die auf dem Ofenrost<br />
liegenden Steine erhitzen sich sehr<br />
stark <strong>und</strong> sind die Gr<strong>und</strong>lage für<br />
Aufgüsse. Eine <strong>gut</strong>e Be- <strong>und</strong> Entlüftung<br />
einer Saunakabine ist wichtig.<br />
104 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
105
SAUNA<br />
SAUNA<br />
Bevor Sie in die Saunakabine gehen:<br />
Legen Sie zuerst Uhren <strong>und</strong><br />
Schmuck ab, sie können sich stark<br />
erhitzen <strong>und</strong> die Haut verbrennen.<br />
Dann duschen Sie ausgiebig, um<br />
die Haut zu reinigen <strong>und</strong> die Poren<br />
frei zu machen. Trocknen Sie sich<br />
danach <strong>gut</strong> ab. In der Saunakabine<br />
sitzen Sie immer unbekleidet, aber<br />
bitte auf einem großen Handtuch<br />
wegen der Hygiene. Ungeübte<br />
Saunaanfänger beginnen am besten<br />
auf der untersten Sitzbank. Ein<br />
Saunagang dauert etwa 10 bis 15<br />
Minuten. Anfänger sollten mit<br />
maximal 10 Minuten beginnen. In<br />
Bezug auf die Zeit spielt natürlich<br />
Ihr persönliches Empfinden eine<br />
wichtige Rolle. Jeder Saunagang<br />
kann zwei- bis dreimal wiederholt<br />
werden. In der Sauna erhöht sich<br />
die Körpertemperatur auf ca. 38°C<br />
bis 40°C (künstliches Fieber genannt).<br />
Der Körper kann damit<br />
Schadstoffe abbauen.<br />
Der Aufguss mit<br />
<strong>und</strong> ohne Aromen<br />
Nicht alle Menschen schwitzen<br />
gleich schnell <strong>und</strong> viel. Bleiben Sie<br />
darum nicht länger in der Sauna,<br />
um den großen Schweißausbruch<br />
zu erleben. Wenn Sie im Allgemeinen<br />
wenig schwitzen: Eine Trockenbürstung<br />
des Körpers vor<br />
dem Saunagang fördert Schwitzprozesse.<br />
Für den Herz-Kreislauf ist<br />
es am besten, kurz <strong>und</strong> intensiv zu<br />
schwitzen.<br />
Für hartgesottene Saunagänger ist<br />
der Aufguss das Allergrößte. Wer<br />
den Schwitzreiz erhöhen möchte<br />
beziehungsweise durch ätherische<br />
Öle seiner Ges<strong>und</strong>heit etwas Gutes<br />
tun möchte, durchlebt beim Saunabesuch<br />
einen Aufguss. Hierbei<br />
wird mehrfach mit einem großen<br />
Holzschöpflöffel Wasser auf einen<br />
heißen Stein gegossen <strong>und</strong> damit<br />
die Luftfeuchtigkeit stark erhöht.<br />
Intensiver wird das Ganze, wenn<br />
dem Wasser vorher ätherische Saunaöle<br />
beigemischt werden, zum<br />
Beispiel Fichtennadel oder Eukalyptus.<br />
Doch Vorsicht: Beim Saunieren<br />
kommt es auf die Auswahl der Aufgussqualität<br />
an. Eine Untersuchung<br />
hat gezeigt, dass einige<br />
Sauna-Aufgussmittel Duft- oder<br />
Farbstoffe enthalten, die so in der<br />
Natur nicht vorkommen <strong>und</strong> nicht<br />
unbedingt die Ges<strong>und</strong>heit fördern.<br />
Deshalb achten Sie bei den Saunaaufgussprodukten<br />
auf Qualitätsprodukte<br />
mit Gütesiegel zum Beispiel<br />
aus der Apotheke – empfiehlt<br />
der Deutsche Sauna-B<strong>und</strong>. Sie enthalten<br />
naturidentische oder natürliche<br />
Aromen in <strong>gut</strong>er Qualität.<br />
Tatsache ist jedoch, dass ätherische<br />
Öle Körperfunktionen <strong>und</strong><br />
Stimmungslage positiv beeinflussen<br />
können (Aromatherapie).<br />
Zitruspflanzen zum Beispiel hellen<br />
die Stimmung auf, aktivieren <strong>und</strong><br />
lindern Nervosität. Ätherische Öle<br />
aus Eukalyptus <strong>und</strong> Fichten- oder<br />
Kiefernnadeln helfen bei Atemwegsproblemen,<br />
Myrte-, Eukalyptus-<br />
<strong>und</strong> Zitronenöl entkrampfen<br />
bei Muskelschmerzen. Geben Sie<br />
für den ersten Aufguss nur drei<br />
Tropfen in das Aufgusswasser. Pro<br />
Kubikmeter Rauminhalt in der Kabine<br />
nimmt man 10 bis 15 Milliliter<br />
Wasser. Probieren Sie zuerst diese<br />
Konzentration aus. Bei den nächsten<br />
Gängen können Sie bis auf fünf<br />
Tropfen erhöhen – mehr ist weder<br />
notwendig noch nützlich. Es ist<br />
wichtig, nie ätherisches Öl unverdünnt<br />
auf die Steine zu gießen<br />
(Stichflammen- <strong>und</strong> Brandgefahr!)<br />
Ab in die Kälte<br />
Der wärmste Saunagang verfehlt<br />
seinen positiven Trainingseffekt<br />
für Gefäße <strong>und</strong> Kreislauf, wenn der<br />
Kaltreiz fehlt. Sie sollten die Saunakabine<br />
nach einem Gang nicht erschöpft,<br />
sondern angenehm erhitzt<br />
verlassen <strong>und</strong> wenn möglich,<br />
ein paar Minuten an die frische<br />
Luft gehen. Die Atemwege können<br />
schnell abkühlen, die durch eine<br />
ständige Luftbewegung keine haftende<br />
Isolationsschicht wie die<br />
Haut haben. Zudem ist es <strong>gut</strong>,<br />
frischen Sauerstoff zu tanken.<br />
Anschließend kühlen Sie sich mit<br />
kaltem Wasser ab – aber nicht sofort<br />
im kalten Tauchbecken. Zuerst<br />
spülen Sie den Schweiß unter einer<br />
Dusche oder mit dem Gießschlauch<br />
ab. Das gibt Ihnen auch<br />
die Gelegenheit, langsam mit dem<br />
Kaltreiz an den Beinen <strong>und</strong> danach<br />
an den Armen anzufangen, bevor<br />
Sie sich ganz abgießen. Wer schon<br />
mehr Übung <strong>und</strong> keinen hohen<br />
Blutdruck hat, steigt danach ins<br />
eiskalte Tauchbad. Nach der Devise<br />
„kurz, aber kalt <strong>und</strong> nicht lau“<br />
reichen ein paar Sek<strong>und</strong>en. Die Alternative<br />
wäre ein in unmittelbarer<br />
Nähe befindliches Schwimmbad.<br />
Der Körper reagiert sofort mit<br />
seiner Gefäßreaktion auf die Kälte<br />
<strong>und</strong> läuft zu Hochtouren auf, um<br />
sich vor Auskühlung zu schützen.<br />
Vor dem nächsten Saunagang<br />
braucht der Organismus eine Pause.<br />
Legen Sie sich für mindestens<br />
20 Minuten auf eine Liege, <strong>und</strong><br />
zwar eingehüllt in einen Bademantel<br />
oder in große Handtücher<br />
– Sie werden sich herrlich entspannt<br />
fühlen <strong>und</strong> spüren, wie Ihr<br />
Organismus arbeitet.<br />
Dampfbäder<br />
Dampfbäder sind besonders bei<br />
Kindern <strong>und</strong> Älteren beliebt, die<br />
keine starke Hitze mögen, außerdem<br />
für Menschen mit ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Problemen wie Atemwegserkrankungen<br />
oder Herz-Kreislaufproblemen.<br />
In einem Dampfraum<br />
herrscht eine Temperatur zwischen<br />
35°C bis etwa 50°C, also viel<br />
niedriger als in der Sauna. Um<br />
Dampfschwaden zu erzeugen,<br />
muss allerdings die Luftfeuchtigkeit<br />
bei mindestens 70 Prozent liegen.<br />
Aber auch ein Dampfbad ist<br />
nicht für jeden geeignet, zum<br />
Beispiel bei Krampfaderleiden. Ein<br />
Zeitlimit gibt es für die Dampfkabine<br />
nicht. Sie sollten sich auf Ihr angenehmes<br />
Körpergefühl verlassen.<br />
Im Allgemeinen gelten hier die<br />
gleichen Regeln wie bei einem<br />
Saunabesuch.<br />
Eines ist jedoch ein Irrtum: Man<br />
schwitzt nicht schneller als in der<br />
Sauna. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit<br />
beschlägt der Körper,<br />
die mit Feuchtigkeit gesättigte<br />
Luft behindert das Schwitzen sogar.<br />
Die Wärmewirkung ist ähnlich<br />
für den Organismus zu bewerten,<br />
aber die entgiftenden Prozesse<br />
sind wegen der niedrigeren Temperaturen<br />
geringer. Dampfbäder<br />
sind also nicht gesünder, aber<br />
schonender für bestimmte Menschengruppen.<br />
Das Dampfbad<br />
wirkt auch gegen Erkältungen<br />
oder hilft als Prophylaxe. Die<br />
feuchte Luft gelangt in die Atemwege,<br />
entspannt sie <strong>und</strong> lockert<br />
Ansammlungen an den Schleimhäuten.<br />
Das Sanarium<br />
Wem die klassische Sauna zu warm<br />
ist oder die Luft im Dampfbad zu<br />
feucht, kann das Sanarium testen<br />
(Sanarium® ist ein eingetragener<br />
Markenname der Firma Klafs). Die<br />
auch Biosauna genannte Schwitzkabine<br />
ist eine kreislaufschonende<br />
Saunavariante mit einer Raumtem-<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
107
SAUNA<br />
SAUNA<br />
peratur von etwa 50°C oder leicht<br />
darüber <strong>und</strong> einer Luftfeuchtigkeit<br />
von ca. 50 Prozent. Die Aufenthaltsdauer<br />
in einem Sanarium<br />
kann je nach persönlicher Verträglichkeit<br />
wegen der milderen Bedingungen<br />
auch 20 Minuten <strong>und</strong><br />
etwas darüber betragen. Das Abkühlen<br />
<strong>und</strong> Ruhen danach sollten<br />
Sie jedoch wie in einer Sauna<br />
einhalten.<br />
In einem Sanarium spielen Farben<br />
an den Wänden eine Rolle. Sie sollen<br />
beruhigend auf den Besucher<br />
wirken. Während manche eingeschworenen<br />
Saunagänger auf aromatisierte<br />
Aufgüsse verzichten<br />
<strong>und</strong> nur auf die hohe Luftfeuchtigkeit<br />
setzen, gehören Duftstoffe bei<br />
einem Biosaunabesuch zur Entspannung<br />
dazu. Sanarien werden<br />
besonders von Menschen bevorzugt,<br />
die in Saunen aufgr<strong>und</strong> medizinischer<br />
Leiden zu Risikogruppen<br />
gehören.<br />
Infrarotkabinen<br />
Eine weitere den Kreislauf schonende<br />
Alternative sind Infrarot -<br />
kabinen – auch Infrarotwärme -<br />
kabinen genannt. Die etwa 50°C<br />
warme Kabine wird mit einer wohltuenden<br />
Strahlungswärme (Infrarot)<br />
betrieben. Das den Körper<br />
wärmende infrarote Licht gelangt<br />
von der Strahlerquelle direkt auf<br />
die Haut <strong>und</strong> von dort als Tiefenwärme<br />
bis in das Unterhautfettgewebe.<br />
Saunaliebhabern reicht diese<br />
Körpererwärmung oft nicht aus,<br />
weil der schweißtreibende Effekt<br />
viel niedriger ist. Menschen, die<br />
eine Sauna- oder Dampfbad -<br />
wärme aus medizinischen Gründen<br />
nicht <strong>gut</strong> vertragen, genießen<br />
diese der Sonne nachempf<strong>und</strong>ene<br />
Wärme.<br />
In Infrarotkabinen wird auf eine<br />
homogene Strahlenverteilung geachtet<br />
(keine Punktstrahlung).<br />
Strahlen bedeuten in diesem Zusammenhang<br />
auch nichts Schädliches:<br />
Infrarotstrahlung wird in der<br />
Medizin schon lange genutzt, zum<br />
Beispiel in einer physiotherapeutischen<br />
Praxis, um die Muskeln vor<br />
einer Massage aufzuwärmen, oder<br />
in der Sporttherapie, um Über -<br />
anstrengungssyndrome loszuwerden.<br />
Ges<strong>und</strong>heitliche Risiken<br />
Regelmäßige Saunabesuche fördern<br />
auch im Sommer die Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Wenn es draußen schwül <strong>und</strong><br />
heiß ist, hält die trockene Hitze der<br />
Sauna den Kreislauf in Schwung –<br />
der Körper kann sich nicht nur den<br />
winterlichen, sondern auch extrem<br />
warmen klimatischen Anforderungen<br />
besser anpassen. Oft empfehlen<br />
Ärzte vor Reisen in tropische<br />
Länder Saunabesuche als Vorbereitung.<br />
Es steht außer Frage, dass Saunieren<br />
die Abwehrkräfte stärkt, die<br />
Durchblutung fördert <strong>und</strong> bei<br />
vielen Erkrankungen zur Besserung<br />
beiträgt. Mit bestimmten<br />
Einschränkungen können sogar<br />
Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen<br />
<strong>und</strong> leichteren<br />
Herz-Kreislaufbeschwerden sowie<br />
Schwangere die Sauna besuchen.<br />
Entscheidend ist, dass Sie – wenn<br />
Ihr Leiden bekannt ist – vorher mit<br />
Ihrem Arzt darüber sprechen, welche<br />
Wärme <strong>und</strong> Aufenthaltsdauer<br />
oder welche Form einer Schwitzkabine<br />
er Ihnen empfiehlt oder ob<br />
er Ihnen aufgr<strong>und</strong> der ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Situation generell davon abrät.<br />
Dies gilt auch für bestimmte<br />
Zeiten in der Schwangerschaft <strong>und</strong><br />
für ältere Menschen, die das erste<br />
Mal saunieren wollen.<br />
Bei Entzündungen im Körper, akuten<br />
Infektionskrankheiten, schwereren<br />
Herz-Kreislaufbeschwerden,<br />
Krampfadern, Venenthrombosen,<br />
Epilepsie <strong>und</strong> Krebs wird vom Besuch<br />
einer Schwitzkabine abgeraten.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sollten Eltern<br />
bis zum Ende des ersten Lebensjahres<br />
ihre Kinder nicht mit in die<br />
Sauna nehmen. Die Gefahr des<br />
Kindstodes wächst, wenn die Kleinen<br />
unmittelbar nach dem Saunagang<br />
ins Bett gelegt werden.<br />
Ob Sie nun die Sauna, das Dampfbad<br />
oder die Infrarotkabine bevorzugen:<br />
Es ist eine Chance, die<br />
Ges<strong>und</strong>heit ohne Medikamente<br />
oder Chemie zu fördern – nicht zu<br />
vergessen der entspannende Effekt,<br />
der Sie schnell den Alltagsstress<br />
vergessen lässt. Wer Platz in<br />
seinem Keller hat, nicht mit seinen<br />
Mitmenschen in öffentlichen Saunen<br />
schwitzen möchte <strong>und</strong> handwerklich<br />
geschickt ist:<br />
Es gibt fertige Bausätze für Saunen<br />
in verschiedener Größen mit allem<br />
Zubehör, inklusive Ofen für die<br />
Heimsauna – ein erholsames<br />
Vergnügen!<br />
Text: Martina Kasper<br />
Sauna, Dampf oder Infrarot – ein Vergleich der Varianten<br />
Sauna nach finnischer Art<br />
Klimaverhältnisse: etwa 80°C bis 90°C <strong>und</strong> trockene Luft (ideal etwa 10 bis 20 Prozent<br />
Luftfeuchtigkeit, nach Aufguss Anstieg der Luftfeuchtigkeit auf etwa 30 Prozent).<br />
Einfluss auf die Ges<strong>und</strong>heit:<br />
Entspannung <strong>und</strong> Stressabbau,<br />
intensive Körperreinigung,<br />
positive Auswirkung auf die Haut <strong>und</strong> die Hautalterung,<br />
Stärkung des Immunsystems <strong>und</strong> damit der Abwehrkraft,<br />
sehr effektives Gefäßtraining durch den Warm-Kalt-Reiz,<br />
Anregung für Atemsystem, Herz- <strong>und</strong> Kreislauftätigkeit (Vorsichtig bei Bluthochdruck),<br />
Abbau von Schadstoffen, Schlafförderung,<br />
Unterstützung bei Muskel- <strong>und</strong> Gelenkbeschwerden,<br />
Steigerung von körperlicher, geistiger Fitness.<br />
Dampfbad<br />
Klimaverhältnisse: Im Gegensatz zur Sauna eine mildere Variante bei etwa 35°C bis 50°C<br />
<strong>und</strong> ca. 70 Prozent Luftfeuchtigkeit mit Dampfschwaden.<br />
Einfluss auf die Ges<strong>und</strong>heit:<br />
kreislaufschonend durch niedrige Temperaturen,<br />
Anregung des Stoffwechsels,<br />
Abbau von Schadstoffen,<br />
positive Wirkung bei Atemwegserkrankungen durch das Befeuchten der Schleimhäute<br />
durch feine Wassertropfen,<br />
Körperregeneration, Hautpflege <strong>und</strong> porentiefe Hautreinigung durch Schwitzen.<br />
Sanarium<br />
Biosauna als schonende Variante zwischen klassischer Sauna <strong>und</strong> Dampfbad mit<br />
Raumtemperaturen zwischen 50°C <strong>und</strong> leicht darüber bei einer relativ geringeren<br />
Luftfeuchtigkeit von etwa 50 Prozent. Angeboten werden beruhigende Farbeffekte,<br />
Aufgüsse mit Aromen <strong>und</strong> Bädervarianten (Themenbäder).<br />
Einfluss auf die Ges<strong>und</strong>heit: ähnlich wie bei Sauna <strong>und</strong> Dampfbad.<br />
Infrarotkabine<br />
Klimaverhältnisse: Direkte IR-Strahlungswärme auf den Körper bei etwa 50°C<br />
Raumtemperatur mit trockener Luft. Einige Hersteller bieten Kabinen mit<br />
Dampfeinstößen an, die Luftfeuchtigkeit bleibt jedoch gering.<br />
Einfluss auf die Ges<strong>und</strong>heit:<br />
Bessere Durchblutung <strong>und</strong> Gefäßerweiterung bei Wärmestrahleneinwirkung,<br />
kreislaufschonend durch niedrigere Temperaturen,<br />
positive Wirkung bei Muskelverspannungen <strong>und</strong> Gelenkentzündungen,<br />
verbesserte Stoffwechselaktivität – Minderung bei Erkältungskrankheiten,<br />
Abbau von Schadstoffen, Hautreinigung bei Schweißbildung,<br />
Entspannung.<br />
108 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
109
VERGESSLICHKEIT<br />
ße, die imExtremfall verstopfen<br />
<strong>und</strong> zu einer kritischen Störung der<br />
Blutversorgung im Gehirn führen<br />
können, also zu einem Schlaganfall.<br />
Lecithin, Cholin). Fragen Sie bei<br />
Ihrem Apotheker nach den verschiedenen<br />
Möglichkeiten.<br />
In unserem Gehirn<br />
sind Tausende Daten<br />
gespeichert – all unsere<br />
Erinnerungen <strong>und</strong><br />
Erfahrungen. So auch<br />
diverse Zahlencodes,<br />
die wir jederzeit<br />
abrufen können.<br />
Doch was ist, wenn das<br />
Gedächtnis nachlässt<br />
<strong>und</strong> wir uns nicht<br />
mehr erinnern<br />
können?<br />
Gr<strong>und</strong> genug,<br />
zeitig mit dem<br />
Gehirntraining zu<br />
beginnen.<br />
Im Zuge der normalen Alterung<br />
nimmt die Funktion des Gehirns<br />
etwa ab dem 40. Lebensjahr ganz<br />
langsam ab. Dies macht sich durch<br />
Nachlassen der Merk- <strong>und</strong> Konzentrationsfähigkeit<br />
bemerkbar. Das<br />
Kurzzeitgedächtnis ist früher betroffen<br />
als das Langzeitgedächtnis.<br />
Mit anderen Worten: Neue Eindrücke<br />
werden schneller vergessen<br />
oder gar nicht erst abgespeichert.<br />
Oft wissen wir nicht mehr, was wir<br />
gestern zum Abendbrot gegessen<br />
haben, aber die Erinnerungen aus<br />
der Kindheit sind uns sehr präsent.<br />
Typisch ist auch das Vergessen von<br />
Namen oder Geburtstagen. Und<br />
wo habe ich vorhin den Schlüssel<br />
oder die Brille hingelegt? Zudem<br />
lässt auch die Konzentration nach.<br />
Die Ursache für diese Veränderungen<br />
ist die Abnahme der Durchblutung<br />
infolge einer altersbedingten<br />
Arterienverengung (Arterienverkalkung).<br />
Dabei lagern sich Blutbestandteile<br />
an den Gefäßwänden<br />
der Arterien ab, zum Beispiel Cholesterin.<br />
Durch die Reduzierung<br />
der Durchblutung erhält das Gehirn<br />
weniger Nährstoffe <strong>und</strong> Sauerstoff.<br />
Je mehr Ablagerungen vorhanden<br />
sind, umso langsamer<br />
fließt das Blut <strong>und</strong> es lagern sich<br />
mehr Blutbestandteile ab. Besonders<br />
anfällig sind die kleinen Gefä-<br />
Risiken mindern<br />
Negativ auf die Blutgefäße wirken<br />
viele Faktoren: Stress, Über ge -<br />
wicht, Bewegungsmangel, Blut -<br />
hochdruck, erhöhte Blutfette,<br />
Diabetes <strong>und</strong> Rauchen. Sie fördern<br />
die Ablagerungen in den Gefäßen.<br />
Daher ist die oberste Priorität, die<br />
Risikofaktoren zu beseitigen. Eine<br />
ges<strong>und</strong>e Lebensweise mit ausreichend<br />
Bewegung <strong>und</strong> Entspannung<br />
ist die beste Empfehlung für<br />
einen ges<strong>und</strong>en Kreislauf. Zudem<br />
müssen die Blutfettwerte <strong>und</strong> der<br />
Zuckerspiegel kontrolliert werden.<br />
Verzichten Sie aufs Rauchen <strong>und</strong><br />
übermäßigen Alkoholkonsum.<br />
Das Nachlassen des Gedächtnisses<br />
gehört zum normalen Alterungsprozess.<br />
Dieser lässt sich nicht aufhalten,<br />
aber man kann ihn verzögern,<br />
zum Beispiel mit Wirkstoffen,<br />
die gegen die Gefäßverengungen<br />
<strong>und</strong> damit gegen die Minderdurchblutung<br />
wirken, wie die<br />
Pflanzenextrakte aus den Ginkgoblättern<br />
oder der Ginsengwurzel.<br />
Die Extrakte müssen über einen<br />
längeren Zeitraum eingenommen<br />
werden, um die volle Wirksamkeit<br />
zu erreichen. Auch Vitamine (zum<br />
Beispiel B, C, E) <strong>und</strong> Mineralstoffe<br />
(Kalzium, Magnesium) können die<br />
Gehirnfunktion anregen. Letztere<br />
umfassen sogenannte Mikronährstoffe,<br />
also alle Substanzen, die der<br />
Körper für sein Wohlbefinden <strong>und</strong><br />
nicht zur Energieverwertung benötigt<br />
(Vitamine, Spurenelemente,<br />
Gedächtnistraining<br />
für alle<br />
Bieten Sie Ihrem Gehirn jeden Tag<br />
eine neue Herausforderung. Es gibt<br />
eine Reihe von Möglichkeiten, die<br />
auch im alltäglichen Leben die Gehirnleistung<br />
fordern, zum Beispiel<br />
Theaterbesuche, Lesen, Rätsellösen,<br />
Pflegen von sozialen Kontakten,<br />
Beschäftigung mit Kindern, ehrenamtliches<br />
Arbeiten (zum Beispiel<br />
Vorlesen im Altenheim) oder etwas<br />
ganz Neues lernen<br />
wie eine Fremdsprache<br />
an der<br />
Volkshochschule.<br />
Nehmen Sie aktiv<br />
am Leben teil, dann<br />
bleibt auch Ihr Gehirn aktiv.<br />
Das Sprichwort „Wer rastet, der<br />
rostet“ gilt auch für das Gehirn: Bieten<br />
Sie Ihrem Gehirn ständig neue<br />
Aufgaben, damit es genug zu tun<br />
hat.<br />
Auf der anderen Seite benötigt das<br />
Gehirn auch eine Erholungsphase.<br />
Im Schlaf werden zum Beispiel die<br />
aufgenommenen Informationen<br />
verarbeitet <strong>und</strong> gespeichert. Deshalb<br />
schlafen Sie ausreichend <strong>und</strong><br />
entspannen Sie sich mit kleinen<br />
Pausen am Tag. Positiv sind zudem<br />
eine ges<strong>und</strong>e Ernährung mit Vitaminen<br />
<strong>und</strong> Mineralstoffen, ausreichende<br />
Flüssigkeitszufuhr sowie Bewegung.<br />
Körperlich aktive Menschen<br />
sind auch geistig aktiv. Sportarten<br />
wie Laufen <strong>und</strong> Schwimmen fördern<br />
die Ausdauer <strong>und</strong> die Durchblutung<br />
im ganzen Körper – auch im Gehirn.<br />
Text: Dr. Julijana Betzel<br />
110 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012 <strong>Ratgeber</strong> 111
Unser<br />
Kind<br />
Taschengeld<br />
Tipps für die<br />
häuslichen<br />
Tarifverhandlungen<br />
Taschengeld – für Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche ist es<br />
meist die einzige<br />
Geldquelle, mit der sie sich<br />
persönliche Wünsche<br />
erfüllen können. Manche<br />
Kinder sparen oft<br />
monatelang für einen<br />
Herzenswunsch, andere<br />
geben <strong>alles</strong> auf einmal aus<br />
<strong>und</strong> sind dann knapp bei<br />
Kasse. Wir verraten Ihnen,<br />
wie viel Geld angemessen<br />
ist, ab welchem Alter es<br />
sinnvoll ist <strong>und</strong> wie Sie<br />
Konflikte r<strong>und</strong> um die<br />
häuslichen Tarifverhand -<br />
lungen vermeiden.<br />
Den Umgang mit Geld sollten Kinder<br />
schon früh lernen, <strong>und</strong> zwar<br />
dann, wenn sie dem Geld einen<br />
gewissen Wert zuordnen können.<br />
Das ist mit etwa vier bis fünf Jahren<br />
der Fall, spätestens mit dem Schulanfang.<br />
Dabei ist es wichtig, dass<br />
sie das Taschengeld regelmäßig<br />
<strong>und</strong> pünktlich zu einem vereinbarten<br />
Termin erhalten. Bis zum zehnten<br />
Lebensjahr bekommen Kinder<br />
ihr Taschengeld am besten wöchentlich,<br />
denn wer unter zehn<br />
Jahre alt ist, hat meist noch<br />
Schwierigkeiten, über einen<br />
ganzen Monat hinweg zu<br />
planen. Älteren Kindern<br />
oder Jugendlichen können<br />
Eltern das Geld auch<br />
auf ein bereits vorhandenes<br />
Girokonto überweisen.<br />
Durch das Taschengeld bekommen<br />
Kinder ein Gefühl dafür, was<br />
preiswert <strong>und</strong> teuer ist. Sie lernen<br />
eigene Entscheidungen zu treffen,<br />
nämlich was vom Taschengeld gekauft<br />
wird <strong>und</strong> ob es sinnvoll ist<br />
oder ob für etwas gespart wird.<br />
Dabei lernen die Jungen <strong>und</strong> Mädchen,<br />
eigene Wünsche selbst zu<br />
realisieren, aber auch, dass Wünsche<br />
nicht unbegrenzt finanzierbar<br />
sind. Deswegen sollten Eltern<br />
das Taschengeld nicht erhöhen,<br />
wenn das Kind pleite ist, aber auch<br />
nicht zum Sparen verpflichten, damit<br />
der Lerneffekt nicht ausbleibt.<br />
Taschengeld ist gr<strong>und</strong>sätzlich zur<br />
freien Verfügung <strong>und</strong> sollte nicht<br />
für notwendige Anschaffungen<br />
wie Bekleidung oder Schulsachen<br />
verwendet werden. Deshalb sollten<br />
auch wertende Urteile über die<br />
Dinge, die das Kind von seinem<br />
Taschengeld kauft, vermieden<br />
werden. Eine Ausnahme gilt für<br />
Zigaretten <strong>und</strong> Alkohol: da haben<br />
die Eltern immer noch ein Wörtchen<br />
mitzureden.<br />
Vermeiden Sie Taschengelderhöhung<br />
als Belohnung beziehungsweise<br />
Taschengeldkürzung als<br />
Bestrafung.<br />
Geldgeschenke, die von Verwandten<br />
etwa zum Geburtstag kommen,<br />
dürfen nicht verrechnet<br />
werden.<br />
Die Höhe des Taschengeldes hängt<br />
vom Alter des Kindes ab <strong>und</strong> von<br />
der wirtschaftlichen Situation der<br />
<strong>Familie</strong>. Einen Rechtsanspruch auf<br />
das Taschengeld haben Kinder<br />
allerdings nicht.<br />
TASCHENGELD<br />
Orientierungswerte für<br />
Eltern<br />
An folgenden Beträgen – die auf<br />
Empfehlungen von Jugendämtern<br />
beruhen – können sich Eltern<br />
orientieren:<br />
Wöchentlich (ab etwa vier bis neun<br />
Jahren)<br />
Alter<br />
Betrag in Euro<br />
unter 6 Jahren 0,50 – 1<br />
6 – 7 Jahre 1 – 2<br />
8 – 9 Jahre 2 – 2,50<br />
Monatlich (ab zehn Jahren)<br />
Alter<br />
Betrag in Euro<br />
10 Jahre 12 – 13<br />
11 Jahre 13 – 15<br />
12 Jahre 15 – 18<br />
14 Jahre 22 – 23<br />
15 Jahre 25 – 28<br />
Taschengeld ab 16 Jahren ist für Jugendliche,<br />
die wirtschaftlich noch<br />
ganz von den Eltern abhängig sind<br />
wie Schüler.<br />
Alter<br />
Betrag in Euro<br />
16 Jahre 33 – 35<br />
17 Jahre 35 – 40<br />
18 Jahre 60 – 65<br />
112 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
113
H<br />
Hackenfuß: Fußfehlstellung mit<br />
hochgezogenem Fuß <strong>und</strong> nach<br />
außen gedrehter Fußsohle.<br />
Der Betroffene kann nur auf den<br />
Fersen gehen.<br />
Hagelkorn: Ein harter, nicht verschiebbarer<br />
Knoten, verursacht<br />
durch eine Entzündung des Augenlides<br />
(nicht schmerzhaft im<br />
Gegensatz zum Gerstenkorn).<br />
Hallux valgus: Schiefstand des<br />
Großzehs in Richtung der übrigen<br />
Zehen. Häufigste Ursache:<br />
zu enges Schuhwerk.<br />
Halluzination: Optische oder<br />
akustische Wahrnehmung eines<br />
real nicht vorhandenen Objektes.<br />
Die Betroffenen sind jedoch von<br />
der Realität ihrer Eindrücke überzeugt.<br />
Hämangiome (Blutschwämmchen):<br />
Gutartige Wucherungen<br />
oder Neubildungen von Blut -<br />
gefäßen, meist der Kapillaren<br />
(kleine Blutgefäße).<br />
A<br />
der<br />
KrankheitenC<br />
B<br />
Hämatom: Bluterguss durch Ansammlung<br />
von Blut in Körperhöhlen<br />
oder Geweben, zum Beispiel<br />
nach stumpfen Verletzungen.<br />
Typisch für das Haut- <strong>und</strong> Unterhautgewebe<br />
ist der blaue Fleck.<br />
Hämatothorax: Ansammlung von<br />
Blut in der Brustfellhöhle. Ursache:<br />
Verletzungen. Behandlung:<br />
Ableiten der Flüssigkeit durch<br />
Drainage oder Punktion.<br />
Hämaturie: Blut im Urin, nachweisbar<br />
durch rote Blutkörperchen<br />
im Urin.<br />
Hammerzehe: Dauerhafte Beugung<br />
des Endgelenks eines Zehs<br />
(zeigt hammerartig nach unten),<br />
eine Streckung ist nicht mehr<br />
möglich. Ursachen sind falsche<br />
Schuhe, Muskel- oder Nerven -<br />
verletzungen.<br />
Hämophilie (Bluterkrankheit):<br />
Erbkrankheit mit Störung der<br />
Blutgerinnung. Folgen: längere<br />
Blutungen bei Verletzungen,<br />
Spontanblutungen.<br />
Hämoptyse: Abhusten von Blut<br />
(auch Hämoptoe genannt).<br />
Ursachen sind zum Beispiel<br />
Lungenkrebs, Tuberkulose,<br />
Lungenembolie.<br />
Hämorrhoiden: Krankhafte Erweiterungen<br />
der Blutgefäße am After,<br />
die zum Beispiel bei stärkerem<br />
Pressen während des Stuhlgangs<br />
bluten können.<br />
Harninkontinenz: Unfähigkeit,<br />
den Urin bei Harndrang zurückhalten<br />
zu können.<br />
Harnleitersteine: Meist aus der<br />
Niere abgegangene Steine, die<br />
sich in den Harnleitern festsetzen.<br />
Harnwegsinfektion: Bakterielle<br />
Infektion der ableitenden Harnwege:<br />
Nierenbecken, Harnleiter,<br />
Harnblase oder Harnröhre.<br />
Hemiplegie: Halbseitenlähmung,<br />
z. B. nach einem Schlaganfall.<br />
Hepatitis: Akute oder chronische<br />
Leberentzündung z. B. durch<br />
Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten<br />
oder durch Medikamente <strong>und</strong><br />
Alkohol.<br />
Hernie: Vorwölbung (Ausstülpung)<br />
von Organen des Bauchraums<br />
durch eine Muskellücke der<br />
Bauchwand.<br />
Herpes: Infektionen durch das<br />
Herpes-simplex-Virus. Typ I befällt<br />
vor allem die Haut <strong>und</strong> M<strong>und</strong>schleimhaut<br />
(Fieberbläschen),<br />
Typ II die Genitalregion.<br />
Hirntod: Zustand, in dem das<br />
Gehirn seine Funktionen un -<br />
wiederbringlich eingestellt hat.<br />
HIV-Infektion: Befall mit dem<br />
menschlichen Immunschwäche-<br />
Virus (HI-Virus).<br />
Hohlfuß: Fehlstellung des Fußes<br />
mit übermäßig verstärktem Fußlängsgewölbe.<br />
Hörsturz: Sich plötzlich<br />
entwickelnde Schwerhörigkeit,<br />
beginnend mit Druckgefühl <strong>und</strong><br />
Ohrgeräuschen.<br />
Hüftgelenkluxation: Ausrenkung<br />
des Kopfes des Oberschenkelknochens<br />
aus der Hüftgelenkspfanne.<br />
HWS-Syndrom: Sammelbezeichnung<br />
für krankhafte Veränderungen<br />
der Halswirbelsäule (HWS)<br />
mit Schmerzausstrahlung <strong>und</strong><br />
Muskelverhärtung in Schultern <strong>und</strong><br />
Armen (Schulter-Arm-Syndrom).<br />
Hyperglykämie: Der Blutzuckerwert<br />
ist erhöht: nüchtern über<br />
126 mg/dl, 2 St<strong>und</strong>en nach dem<br />
Essen über 200 mg/dl.<br />
Hyperthyreose/Hypothyreose:<br />
Über- beziehungsweise Unterfunktion<br />
der Schilddrüse.<br />
Hypertonie/Hypotonie:<br />
Arterieller Bluthochdruck ab<br />
140/90 mmHg beziehungsweise<br />
arterieller Blutdruck unterhalb<br />
von 90/60 mm Hg.<br />
Hypoglykämie: Der Blutzuckerwert<br />
liegt unter 50 mg/dl.<br />
Hypoxie: Sauerstoffmangel des<br />
Gewebes. Anzeichen: blaue<br />
Lippen, blaue Finger. Ursache<br />
zum Beispiel Herzerkrankung,<br />
Venenleiden.<br />
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114 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
115
PSYCHOLOGIE<br />
Vom Umgang<br />
mit dem Schicksal<br />
Recht bedacht,<br />
hatten es unsere<br />
Vorfahren mit dem<br />
Schicksal <strong>und</strong> seinen<br />
Auswirkungen in<br />
gewisser Weise<br />
leichter als wir.<br />
Unglückliche<br />
Schickungen trafen<br />
sie natürlich<br />
genauso schlimm.<br />
Aber sie waren eher<br />
gewohnt, sich dem<br />
Unabänderlichen zu<br />
fügen. Es war für sie<br />
gottgewollt.<br />
Wie gehen wir heute allgemein mit<br />
der Botschaft von Schicksalsschlägen<br />
um? In einem Zeitalter, in dem<br />
fast <strong>alles</strong> von Menschenhand<br />
machbar erscheint? Das macht uns<br />
doch zu Meistern des Schicksals!<br />
Oder nicht? Wenn das Schicksal<br />
weltweit unüberhörbar zuschlägt<br />
wie 2011 im japanischen Fukushima,<br />
werden die Menschen doch<br />
daraus lernen <strong>und</strong> ihre Machtentfaltung<br />
hinterfragen? Lernt man<br />
aus Not <strong>und</strong> Elend, um etwas besser<br />
zu machen, dann hat der<br />
Schicksalsschlag wenigstens den<br />
Sinn gehabt, ein Umdenken zu bewirken.<br />
Lernt man nichts, sind die<br />
Folgen einer sinnlosen Katastrophe<br />
umso schwerer zu tragen.<br />
Das Schicksal des Alltags<br />
Viele Niederlagen <strong>und</strong> Unglücke<br />
im Leben machen uns innerlich<br />
klein. Wir bekommen Angst vor<br />
allem <strong>und</strong> jedem, geben auf <strong>und</strong><br />
fügen uns verbittert dem Schicksal<br />
in der Annahme, nichts gegen seine<br />
Macht tun zu können. Gewiss<br />
lenkt das Schicksal unser Leben<br />
von Anfang an in einer Weise, die<br />
wir nicht beeinflussen können. Wir<br />
bekommen eine Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />
an Genen <strong>und</strong> Talenten mit,<br />
werden in bestimmte familiäre<br />
<strong>und</strong> soziale Situationen hineingeboren;<br />
auch das Geburtsland mit<br />
den eminent wichtigen Lebensumständen<br />
können wir uns nicht<br />
aussuchen. Doch die Kräfte von<br />
Schicksal <strong>und</strong> individueller Persönlichkeit<br />
sind nicht so einseitig<br />
verteilt, wie es scheint.<br />
Seit jeher machen wir eine Macht<br />
außerhalb von uns verantwortlich<br />
für das, was mit uns geschieht: das<br />
Schicksal (oder Gott). Unseren eigenen<br />
Beitrag sehen wir als vernachlässigbar<br />
an. Ist er aber nicht!<br />
Wir sind auch als Einzelne dem<br />
Schicksal nicht so bedingungslos<br />
ausgeliefert, wie wir annehmen.<br />
Wir sind weder nur Marionetten<br />
noch Herrscher über unser Leben.<br />
Wir sind von beidem etwas. Es<br />
kommt darauf an, wie wir mit dem<br />
umgehen, was uns geschickt wird.<br />
Mit diesem ‚Wie’ können wir unser<br />
weiteres Leben, das heißt unser<br />
künftiges Schicksal, beeinflussen.<br />
Spagat zwischen Tun<br />
<strong>und</strong> Hingabe<br />
Der Psychologin <strong>und</strong> Autorin Eva<br />
Wlodarek scheint keine Not des Alltags<br />
fremd zu sein. Ihr Buch ist eine<br />
F<strong>und</strong>grube hilfreicher Tipps zur<br />
Selbsthilfe, auch zur Vorbeugung<br />
nur scheinbar unausweichlicher<br />
Unglückssituationen. Um das<br />
Wechselspiel von Schicksal <strong>und</strong><br />
persönlicher Aktion zu beleuchten,<br />
bedient sie sich eines Bildes:<br />
Schicksal <strong>und</strong> Mensch sind ein tan-<br />
zendes Paar. Doch anders als beim<br />
klassischen Paartanz wechselt die<br />
Führung: Einmal führt das Schicksal,<br />
<strong>und</strong> der Mensch hat sich anzupassen;<br />
das andere Mal ist der<br />
Mensch dran, den ersten Schritt zu<br />
tun, <strong>und</strong> das Schicksal kann reagieren.<br />
Das klingt vermessen.<br />
Doch braucht tatsächlich auch<br />
manches Geschenk des Schicksals<br />
meine Eigenleistung. Simpel gesagt:<br />
Bevor ich im Lotto gewinnen<br />
kann, muss ich den Schein ausfüllen<br />
<strong>und</strong> abliefern. Auch sonst sind<br />
glückliche Fügungen, die wir Zufälle<br />
nennen, nur dann erfolgreich,<br />
wenn wir die Gelegenheiten erkennen<br />
<strong>und</strong> nützen. Gleich, ob wir<br />
einen Partner suchen oder eine<br />
Wohnung, einen anderen Job,<br />
eine bessere Schule für die Kinder<br />
– Zusammentreffen glücklicher<br />
Umstände wollen wahrgenommen<br />
<strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />
Sonst läuft das Glück ins Leere.<br />
Gelegentlich scheint es, als ob das<br />
Schicksal höchstpersönlich uns<br />
einen Fingerzeig gibt, wie wir denken<br />
oder handeln sollen. Meist<br />
haben wir dann den Eindruck<br />
einer plötzlichen Eingebung. Doch<br />
liegt deren Ursprung sehr oft in<br />
uns selbst, in unserem inneren Wissen,<br />
das wir seit Langem versteckt<br />
mit uns herumtragen. Psychologisch<br />
lässt sich dies <strong>gut</strong> erklären,<br />
schreibt Eva Wlodarek in ihrem<br />
Buch über Schicksalsschläge: Indem<br />
wir die „Eingebung“, den Fingerzeig,<br />
überhaupt wahrnehmen<br />
<strong>und</strong> dann als Lösungstipp akzeptieren,<br />
aktivieren wir unser lang<br />
verborgenes Wissen <strong>und</strong> finden in<br />
der Folge eine Lösung, die zu uns<br />
passt. Ähnliches geschieht wahrscheinlich,<br />
wenn jemand sein<br />
Schicksal auf dem Weg über Orakel,Tarotkarten,Pendel<strong>und</strong>andere<br />
Hilfsmittel befragen will: Er erfährt,<br />
was er eigentlich schon weiß.<br />
Unglückliche Schickungen können<br />
wir nicht ungeschehen machen.<br />
Aber ihre Folgen können wir zu unseren<br />
Gunsten abmildern. Eine aus<br />
China stammende Schriftstellerin,<br />
Ami Tan, formuliert es so: „Wenn du<br />
das Schicksal nicht ändern kannst,<br />
dann ändere deine Einstellung.“<br />
Menschen verändern sich, wenn<br />
ein Schicksalsschlag sie trifft – eine<br />
schwere Krankheit, lebenslange<br />
Behinderung, ein verunglücktes<br />
Kind. Die Möglichkeiten von<br />
Schicksalsschlägen lassen sich<br />
nicht zählen. Veränderung braucht<br />
Zeit, die man sich unbedingt zugestehen<br />
muss. Wer seine mentale<br />
<strong>und</strong> emotionale Einstellung nicht<br />
zu ändern vermag, liefert sich<br />
selbst der Verbitterung aus, <strong>und</strong><br />
seine äußeren Umstände werden<br />
sich noch verschlechtern.<br />
116 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
117
PSYCHOLOGIE<br />
PSYCHOLOGIE<br />
Das Geschick(te)<br />
annehmen<br />
Wie sehr die eigene Haltung hilft<br />
ein schweres Schicksal zu tragen,<br />
kann ich oft beobachten. In einer<br />
Großstadt wohnend, bin ich viel<br />
mit der U-Bahn unterwegs. Auf<br />
einer bestimmten Linie sehe ich<br />
häufig Fahrgäste in Rollstühlen,<br />
denn in der Nähe einer Haltestelle<br />
gibt es ein besonderes Heim. Dort<br />
finden Menschen mit schwersten<br />
Behinderungen Pflege sowie Gelegenheit,<br />
allein oder mit einem<br />
Betreuer zu Ausbildungs- oder<br />
Arbeitsstätten zu gelangen. Manche<br />
dieser „Rollies“ fallen besonders<br />
auf durch fast unglaubliche<br />
angeborene Veränderungen oder<br />
offensichtlich erworbene extreme<br />
körperliche Einbußen.<br />
Ich übe mich darin, unauffällig zu<br />
beobachten, wie diese Menschen<br />
mit ihren Begleitern oder anderen<br />
Fahrgästen umgehen. Ich suche<br />
auch das Gespräch.<br />
Ich staune: Der harte Alltag <strong>und</strong><br />
der Kampf um die pure Existenz<br />
hat sicher manche Behinderten<br />
hart gemacht. Doch die meisten<br />
strahlen eine unerwartet fre<strong>und</strong>liche<br />
Selbstverständlichkeit <strong>und</strong> Gelassenheit<br />
aus. Sie lassen mich ahnen,<br />
dass sie in ihrem ungewöhnlich<br />
belasteten Leben einen Sinn<br />
finden konnten, der sie trägt. Der<br />
Sinn des Leidens kann sich wohl<br />
nur den Betroffenen selbst erschließen.<br />
Aber wenn sie den Sinn gef<strong>und</strong>en<br />
haben, können sie uns durch ihre<br />
pure Gegenwart bereichern <strong>und</strong><br />
uns etwas lehren: Bescheidenheit<br />
<strong>und</strong> Dankbarkeit für unser eigenes<br />
Leben sowie das Gefühl der Verantwortung<br />
für unsere Mitmenschen.<br />
Auf der Suche<br />
nach dem Sinn<br />
„Was wir wollen, was wir<br />
brauchen, ist nicht nur das<br />
Geld, von dem wir leben<br />
können, sondern in erster<br />
Linie etwas, für das wir leben<br />
können – etwas, was unserem<br />
Leben Sinn gibt.<br />
Es gibt also nicht nur einen<br />
Hunger nach Brot, sondern<br />
auch einen Hunger nach<br />
Sinn. … Die Sinnorientierung<br />
ist nicht nur lebenswichtig,<br />
sondern überlebens-wichtig.“<br />
Viktor Frankl (1905 – 1997).<br />
Dieser Wiener Neurologe <strong>und</strong><br />
Professor für Psychiatrie ist der<br />
Begründer einer neuen, positiv orientierten<br />
Psychotherapie. Frankl<br />
hatte als einziger seiner jüdischen<br />
<strong>Familie</strong> die Konzentrationslager<br />
überlebt. Was ihn damals aufrecht<br />
gehalten hatte, war die Erkenntnis,<br />
dass das Leiden für ihn eine Aufgabe<br />
bedeutete: inmitten der täglichen<br />
Grausamkeiten Würde <strong>und</strong><br />
Menschlichkeit zu erhalten <strong>und</strong><br />
damit die Mithäftlinge seelisch zu<br />
stärken. So konnte er seinem Leiden<br />
einen Sinn abringen. Er selbst<br />
wollte unbedingt überleben, um<br />
später seine Erfahrungen weitergeben<br />
zu können.<br />
Er tat dies in seinem Buch „Trotzdem<br />
Ja zum Leben sagen“. Damit<br />
legte er den Gr<strong>und</strong>stein zu seiner<br />
neuen Art der Psychotherapie. Er<br />
gab ihr den Namen „Logotherapie“<br />
(griechisch logos = Wort, Sinn). Sie<br />
wird auch die Psychologie der<br />
Sinnsuche genannt. Immer wieder<br />
verwies Frankl darauf, dass die<br />
Kraft zum Durchhalten aus dem<br />
Sinn erwächst, den der Mensch darin<br />
sieht. Jeder, der Schmerz <strong>und</strong><br />
Leid erlebt, muss selbst nach dem<br />
Sinn suchen, wenn er innerlich gefestigt<br />
sein <strong>und</strong> wachsen will. Ein<br />
Therapeut darf Hilfestellung leisten,<br />
doch letzten Endes muss jeder<br />
den Sinn für sich selbst entdecken.<br />
Sinnfindung ist eine höchst persönliche<br />
Angelegenheit, die nicht<br />
fremdbestimmt sein darf.<br />
Logotherapie<br />
praktisch angewandt<br />
Viele Menschen fürchten sich vor<br />
möglichen oder unvorhergesehenen<br />
Niederlagen so sehr, dass sie<br />
kaum mehr unbefangen leben<br />
<strong>und</strong> arbeiten können. Für sie spielt<br />
sich das Leben ohnehin chaotisch<br />
ab, scheinbar unbeeinflussbar. So<br />
können sie dem Geschehen weder<br />
einen Sinn geben noch einen Zusammenhang<br />
herstellen zwischen<br />
ihrem Tun <strong>und</strong> Denken einerseits<br />
<strong>und</strong> dem, was ihnen zufällt.<br />
Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor,<br />
eine angehende Chirurgin fürchtet<br />
jedes Mal, wenn der Klinikchef den<br />
Operationssaal betritt: „Hoffentlich<br />
zittern meine Hände nicht.“ Bald<br />
genügt allein diese Befürchtung,<br />
dass ihre Hände wirklich zittern.<br />
Die Angst lässt sie nicht mehr los,<br />
<strong>und</strong> das Zittern wird immer<br />
schlimmer. Sie sieht bereits ihre<br />
berufliche Zukunft in Gefahr.<br />
Kennen Sie ähnliche Situationen?<br />
Dass Sie sich verschreiben, sobald<br />
Ihnen jemand über die Schulter<br />
sieht? Dass Ihnen vor lauter Angst,<br />
etwas falsch zu machen, gerade<br />
dann eine Aufgabe misslingt,<br />
wenn es darauf ankommt? Manche<br />
fürchten sich so sehr, in wichtigen<br />
Situationen wieder einen<br />
Schweißausbruch zu bekommen,<br />
dass er sich prompt einstellt. Bald<br />
zittern oder schwitzen sie schon,<br />
wenn sie nur an eine solche Situation<br />
denken. Mit der Zeit geraten<br />
sie in einen Teufelskreis von Angst<br />
<strong>und</strong> Schweiß <strong>und</strong> vermehrter<br />
Angst, aus dem sie sich nicht mehr<br />
selbst befreien können.<br />
Angst ist eigentlich eine ges<strong>und</strong>e<br />
Eingebung der Natur, die uns<br />
bewahren soll, uns leichtfertig gefährlichen<br />
Situationen auszusetzen.<br />
Aber sie kann sich verselbstständigen:<br />
als Angst vor Spinnen,<br />
vor dem Fahrstuhl, vor großen<br />
Plätzen. Damit ist die „neurotische“<br />
Angst geboren. Vor einer Psychotherapie<br />
fürchten sich Betroffene<br />
oft aber noch mehr als vor ihrer<br />
Angst, weil sie es nicht ertragen<br />
würden, dass in ihrem Seelenleben<br />
herumgestochert würde. Die Logotherapie<br />
als positive Therapie<br />
„stochert“ nicht in der Vergangenheit.<br />
Sie lockt im Gespräch die positiven<br />
Kräfte hervor, die jedem<br />
Menschen innewohnen.<br />
Die List der<br />
paradoxen Intention<br />
Neben der philosophisch ausgerichteten<br />
Sinnsuche entwickelte<br />
Frankl einen einfachen <strong>und</strong> praktikablen<br />
Ansatz zur Selbsthilfe in<br />
den Nöten des Alltags. Er nannte<br />
ihn die „paradoxe Intention“. Sie<br />
hilft, erwartete Niederlagen zu vermeiden.<br />
Die paradoxe Intention<br />
(paradox = widersinnig, Intention<br />
= Absicht, Vorhaben) hilft den<br />
scheinbar Hilflosen, selbst ihre<br />
Ängste zu überwinden, statt sich<br />
ihnen auszuliefern. Sie hilft, die<br />
Erwartungsangst selber auszulöschen.<br />
Dafür ist ein bisschen Mut<br />
zur Selbstironie nötig. Ins alltägliche<br />
Deutsch übertragen bedeutet<br />
„paradoxe Intention“ so viel wie:<br />
o Wünsche dir, wovor du dich<br />
so fürchtest; meide, was du dir<br />
so sehr wünschst.<br />
Dieser Trick zeitigt oft verblüffenden<br />
Erfolg. Er lässt sich in nicht zu<br />
schweren Fällen sogar bei sich<br />
selbst anwenden. Wenn Menschen<br />
zum Beispiel mit Angst vor großen<br />
freien Räumen sich fest vornehmen<br />
können, sich zu fürchten,<br />
sobald sie sich auf einem großen<br />
freien Platz befinden; wenn sie es<br />
sich wünschen, auf der Straße<br />
ohnmächtig umzufallen – dann<br />
gelingt es ihnen natürlich nicht: Sie<br />
können sich nicht fürchten oder<br />
ohnmächtig werden.<br />
Heute setzen auch Verhaltenstherapeuten<br />
die Patienten den Auslösern<br />
ihrer Ängste aus. Das spezielle<br />
Buchtipp<br />
Eva Wlodarek: Tango vitale. Von Schicksalsschlägen<br />
<strong>und</strong> anderen glücklichen<br />
Umständen. 222 Seiten, 19,99 €.<br />
Campus Verlag, Frankfurt a.M. 2012.<br />
ISBN 978-3-593-39253-0<br />
Merkmal der paradoxen Intention<br />
ist aber, dass Sie sich dabei die<br />
Angst herbeiwünschen oder sogar<br />
noch eines draufsetzen müssen:<br />
„Jetzt werde ich dem Chef zeigen,<br />
wie stark ich meine Hände beim<br />
Operieren zittern lassen kann.“<br />
Der Angst wird der Wind aus den<br />
Segeln genommen.<br />
Sicher lässt sich mit dieser Methode<br />
nicht das ganze Feld psychischer<br />
Leiden abdecken. Aber<br />
eine Logotherapeutin oder ein Logotherapeut<br />
wird Ihnen sagen, ob<br />
diese Methode bei Ihrem Problem<br />
aussichtsreich ist. Für ihre Erfolge<br />
braucht die Logotherapie keine<br />
jahrelange Behandlung wie die<br />
Psychoanalyse oder eine Langzeitpsychotherapie.<br />
Überwiegend genügen<br />
6 bis 12 Sitzungen. Oft, vor<br />
allem wenn die Erkrankung noch<br />
nicht viele Jahre andauert, geht es<br />
sogar mit weniger Sitzungen ab.<br />
Als eigenständige Psychotherapierichtung<br />
wird die Logotherapie<br />
von den Gesetzlichen Krankenkassen<br />
gewöhnlich nicht übernommen.<br />
Text: Dr. Helga Kästner<br />
118 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012 <strong>Ratgeber</strong> 119
PSYCHOLOGIE<br />
Roswitha Stemmer-Beer<br />
Lebensberaterin, studierte Psychologie in Freiburg,<br />
lebt <strong>und</strong> arbeitet heute als freiberufliche Autorin in<br />
Eisenbach im Hochschwarzwald.<br />
Der Mann meiner<br />
Fre<strong>und</strong>in ist letztes Jahr<br />
gestorben, <strong>und</strong> nun erlebe<br />
ich mit ihr die Trauer.<br />
Wir sind seit vielen Jahren<br />
befre<strong>und</strong>et, <strong>und</strong> so habe<br />
ich Einblick in die tiefen<br />
Facetten ihrer Gefühle.<br />
Trauer ist ein so<br />
persönliches Gefühl,<br />
zeigt sich von Mensch zu<br />
Mensch unterschiedlich,<br />
da dachte ich mir, es wäre<br />
<strong>gut</strong>, einmal Trauergefühle<br />
<strong>und</strong> -gedanken aus einem<br />
persönlichen Blickwinkel<br />
zu beschreiben. Marie ist<br />
damit einverstanden.<br />
Marie: Nach diesen schweren Jahren<br />
der Pflege waren wir beide<br />
am Rand unserer Kräfte, <strong>und</strong> Fred<br />
hatte seinen Tod als ein schon<br />
längst ersehntes Ende erwartet.<br />
Ich habe ihn begleitet, so <strong>gut</strong> ich<br />
konnte. Wir waren nicht unvorbereitet,<br />
sondern hatten <strong>alles</strong> bis in<br />
alle Einzelheiten abgesprochen.<br />
Zu Anfang – nach seinem Tod –<br />
war ich stark, als ob er seinen<br />
Lebensimpuls, seine Dynamik<br />
<strong>und</strong> Energie wie einen Auftrag an<br />
mich weitergegeben hätte. Der<br />
Satz in meinem Nachruf: Es liegt<br />
im Tod eines geliebten Menschen<br />
große Trauer, aber auch eine konzentrierende<br />
Kraft – diesen Satz<br />
habe ich geglaubt, er war meine<br />
Richtschnur, mein Halteseil oder,<br />
wenn du so willst, mein Durchhalte-Programm,<br />
das ich mir verordnet<br />
habe.<br />
Ich frage: Viele hadern mit<br />
dem Verstorbenen, weil er uns<br />
allein zurückgelassen hat.<br />
Wie ist das bei dir?<br />
Marie: Ja, das geschieht natürlich<br />
besonders dann, wenn der Tod<br />
plötzlich <strong>und</strong> unerwartet eintritt.<br />
Ein solcher Tod verstört wahrscheinlich<br />
mehr als der Tod nach<br />
langer Krankheit. Aber eben – was<br />
ist hier mehr oder weniger? Gefühle<br />
kann man nicht werten oder<br />
vergleichen.<br />
Es tut weh, dass es ihn nicht mehr<br />
gibt. Ihm tut nichts mehr weh. Im<br />
Gegenteil. Er hätte sein Leben <strong>und</strong><br />
Leiden lieber schon früher beendet.<br />
Traure ich also aus Selbstmitleid?<br />
Wenn ich leide, dann leide ich<br />
um mich selbst? Um meiner selbst<br />
willen? Warum weine ich? Aus<br />
Trauer um den Toten? Aber er ist<br />
befreit, sage ich mir. Selbstmitleid<br />
<strong>und</strong> alle Schattierungen davon<br />
habe ich mir immer verboten.<br />
Ich vermisse ihn sehr. Ich bin allein,<br />
mir fehlen die Gespräche, seine<br />
Anerkennung, Schutz <strong>und</strong> Geborgenheit,<br />
mir fehlt vertraute Nähe,<br />
mir fehlt ganz normales Leben. Auf<br />
Reisen beziehe ich jetzt ein Einzel-<br />
zimmer! Plötzlich bin ich ein Single<br />
<strong>und</strong> stapfe allein durch die Welt!<br />
Du weißt, es ist nicht schwierig für<br />
mich, Kontakte zu knüpfen <strong>und</strong><br />
trotzdem: Ich sitze in der Kneipe,<br />
im Restaurant allein. Und niemand<br />
mehr, der zu Hause auf mich wartet,<br />
der mit mir redet, der auf mich<br />
eingeht, mich lobt, auch korrigiert.<br />
Ich frage:<br />
Wie fühlst du deine Trauer?<br />
Marie: Zu Anfang hatte ich Mut, in<br />
seinem Sinn weiterzumachen,<br />
dieses Gefühl hat sich schnell verflüchtigt.<br />
Aber du weißt ja, ich bin<br />
in meinem täglichen Leben <strong>gut</strong> organisiert,<br />
das bin ich ja gewohnt,<br />
aber es kamen Einbrüche von<br />
Trauer, manchmal kurz, manchmal<br />
länger. Manchmal täglich. Ein<br />
Gefühl, das kommt <strong>und</strong> geht.<br />
Wehmut nenne ich es oder Herzschmerz.<br />
Das ist ein ziehender Schmerz.<br />
Manchmal auch ein Stich ins Herz.<br />
Erinnerungen tauchen auf, schnelle<br />
Gedanken, seine Bemerkungen,<br />
die mir einfallen, flüchtige Bilder,<br />
ein Satz, ein Gefühl. Kürzlich ging<br />
ich unseren alten Waldweg, den<br />
ich seitdem schon öfter „gefahrlos“<br />
gegangen bin, <strong>und</strong> da überkam<br />
mich der Schmerz, nicht weil ich<br />
den Weg nun allein gehe, das habe<br />
ich auch früher schon gemacht,<br />
sondern, weil der Weg voller Erinnerungen<br />
steckt.<br />
Ich bin deswegen ganz allein in<br />
unser Ferienhaus gefahren, um<br />
mich der Erinnerung an frühere<br />
Zeiten auszusetzen. Überall weben<br />
Erinnerungen. Ich habe mir <strong>alles</strong><br />
ins Gedächtnis gerufen, die schönen,<br />
auch die schwierigen St<strong>und</strong>en,<br />
habe <strong>alles</strong> noch einmal in Gedanken<br />
durchlebt, betrachtet, für<br />
<strong>gut</strong> oder auch für nicht <strong>gut</strong> bef<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> dann als endgültig VOR-<br />
BEI abgesegnet. Ich habe mit den<br />
Pflanzen, die wir gemeinsam gepflanzt<br />
haben, mit den Steinen,<br />
mit der Mauer, die er einmal gesetzt<br />
hat, gesprochen <strong>und</strong> ihnen<br />
erzählt, dass er nicht mehr ist.<br />
Ich frage: Manche fühlen sich<br />
schuldig, weil sie glauben,<br />
sie hätten vieles versäumt,<br />
wie ist das bei dir?<br />
Marie: Ja, manchmal denke ich, ich<br />
hätte in seiner Leidenszeit – besonders<br />
in der letzten Phase – geduldiger<br />
sein müssen, hätte mir<br />
mehr Zeit nehmen müssen. Aber<br />
wirklich, du weißt, ich habe mein<br />
Bestes getan, mehr konnte ich<br />
nicht leisten <strong>und</strong> – niemand kann<br />
sich bis zur Selbstverleugnung aufgeben.<br />
Selbstaufgabe darf <strong>und</strong><br />
sollte nicht verlangt werden. Aber<br />
ich habe erfahren, wie schwierig<br />
die Gratwanderung ist.<br />
Es gibt in der Literatur zur<br />
Trauerbewältigung die vier<br />
verschiedenen Phasen zum<br />
richtigen Trauern. Man könnte<br />
meinen, wenn man diese vier<br />
Phasen systematisch durchläuft,<br />
dann sei das Ergebnis, dass<br />
man frei von Trauer ist.<br />
Marie: Ja, aber so geht das nicht,<br />
wenigstens bei mir nicht. Das suggeriert,<br />
man müsse nur das <strong>und</strong><br />
das „regelrecht“ absolvieren, <strong>und</strong><br />
dann sei <strong>alles</strong> vorbei. Das Vermissen<br />
wird nie vorbei sein. Ich erlebe,<br />
dass die Phasen sich abwechseln<br />
oder überlagern, manchmal täglich<br />
verschiedene, das ist dann ein<br />
120 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
121
PSYCHOLOGIE<br />
PSYCHOLOGIE<br />
Gefühlschaos, das ist nicht berechenbar.<br />
Eine „Häutung“ könnte<br />
man es aber schon nennen. Man<br />
spricht heutzutage immer von<br />
Trauerarbeit. Für mich ist dies ein<br />
Prozess der Ablösung, aber das ist<br />
eigentlich nicht richtig, ich würde<br />
lieber sagen, es ist eine Umorientierung<br />
in diesem Sinn, dass ich<br />
mein Leben umorganisiere, „umbaue“.<br />
Mir hat aber eine Meditation<br />
sehr geholfen: Zu einer bestimmten<br />
Zeit – morgens – meditiere ich<br />
<strong>und</strong> stelle mir ihn dabei intensiv<br />
vor, das ist traurig <strong>und</strong> ich muss dabei<br />
weinen. Ich nehme mir die Zeit,<br />
die ich brauche, ich lasse kommen,<br />
was kommt, <strong>und</strong> lasse <strong>alles</strong> ziehen.<br />
In mir entspannen sich dann trotz<br />
Wehmut <strong>und</strong> Weinen die Stimmungen.<br />
Und wenn ich das Gefühl<br />
habe, ich möchte mich jetzt aus<br />
dieser Gedankenreise lösen, tue<br />
ich etwas sofort <strong>und</strong> praktisch. Das<br />
habe ich mir vorneweg schon vorgenommen,<br />
<strong>und</strong> das wird dann<br />
getan.<br />
Ich frage:<br />
Kannst du weinen?<br />
Marie: Kann man trauern, ohne zu<br />
weinen? Bei mir steigen die Tränen<br />
schnell auf, die mich überfluten<br />
können. Als sich Todesnacht<br />
<strong>und</strong> Todestag zum ersten Mal<br />
jährten, habe ich intensiv an ihn<br />
gedacht <strong>und</strong> gewacht, Kerzen vor<br />
seinem Bild entzündet, schwermütige<br />
Gedanken gehabt <strong>und</strong><br />
Ströme von Tränen vergossen.<br />
Sozusagen habe ich meinen<br />
ganzen Lebensschmerz in dieser<br />
Nacht abgearbeitet. Das empfand<br />
ich als anstrengend, aber sehr<br />
wichtig.<br />
Ich frage: Glaubst du, dass du<br />
wieder glücklich wirst?<br />
Marie: Du weißt ja, dass wir fast unablässig<br />
über mein Leben nach seinem<br />
Tod gesprochen haben. Das<br />
war mir oft zu viel. Und war – wie<br />
sich jetzt herausstellt – eine vorweggenommene<br />
Trauer, ja wir<br />
haben zu zweit getrauert.<br />
Im Gr<strong>und</strong>e bin ich ja ein dem<br />
Leben zugewandter Mensch <strong>und</strong><br />
Trauer <strong>und</strong> Wehmut sind für mich<br />
kein Dauerzustand. Ich gehöre<br />
nicht zu denen, die ununterbrochen<br />
über ihren Verlust klagen,<br />
wenn ich ihn auch stark empfinde.<br />
Und ich bezeichne mich auch nicht<br />
als depressiv. Ja, Schwermut empfinde<br />
ich. Aber ich kann auch<br />
glücklich sein, das Leben freut<br />
mich, ich erlebe intensiver denn je<br />
die Natur, ich genieße ein Essen<br />
mit Fre<strong>und</strong>en, ich lache <strong>und</strong> kann<br />
vergessen, wir können sogar über<br />
Fred reden. Dann entsteht vielleicht<br />
eine kleine Wehmut, aber<br />
sonst ist nichts.<br />
Aber diese Reaktionen sind nicht<br />
sicher. Unter den gleichen Bedingungen,<br />
den gleichen Situationen,<br />
kann es sein, dass ich ganz anders<br />
reagiere. Der Schmerz ist heftig<br />
<strong>und</strong> tief. Ich kann also nicht sagen,<br />
ich hätte meine Reaktionen im<br />
Griff. Und das muss man wissen,<br />
ich für mich <strong>und</strong> andere über mich.<br />
Vorschläge zur<br />
Trauerbewältigung<br />
Lassen wir die persönlichen Aussagen<br />
von Marie <strong>und</strong> wenden wir<br />
uns den neueren Erkenntnissen<br />
der Wissenschaft zu. In Joachim<br />
Wittkowskis Buch „Sterben, Tod<br />
<strong>und</strong> Trauer“ mit seinen wissenschaftlich<br />
f<strong>und</strong>ierten Artikeln<br />
verschiedener Autoren aus dem<br />
Gebiet der Forschung über das<br />
Sterben <strong>und</strong> den Tod findet sich<br />
ein Kapitel von Therese A. Rando<br />
über den Prozess des Trauerns.<br />
Dort beschreibt sie einen „Trauerweg“,<br />
eine Auseinandersetzung als<br />
eine Empfehlung für Trauernde.<br />
Rando ist davon überzeugt, dass<br />
Trauerprozesse individuell unterschiedlich<br />
verlaufen. Ihr „Regularium“<br />
sei Anregung, <strong>und</strong> es bleibe<br />
frei, die Punkte in eigener Wahl<br />
aufzugreifen. Mag sein, der eine<br />
vernachlässigt einen Punkt, während<br />
ein anderer gerade diesen<br />
besonders lang bearbeitet.<br />
Sehr verknappt möchte ich Sie mit<br />
den Stationen der sechs Prozesse<br />
nach Rando vertraut machen. (Zitate<br />
von Rando sind kursiv gesetzt,<br />
nicht kursiv ist die gekürzte Bearbeitung<br />
der Autorin):<br />
1. Den Verlust erkennen:<br />
Zunächst muss der Trauernde erkennen,<br />
akzeptieren, dass der Tod<br />
stattgef<strong>und</strong>en hat. Der Trauernde<br />
muss sich damit auseinandersetzen<br />
<strong>und</strong> verstehen, was den Tod<br />
bewirkt hat: Wie kam es zum Tod?<br />
Ein Unglück? Oder ein Krankheitsablauf?<br />
Ursachen <strong>und</strong> Verlauf, „die<br />
Realität des Todes einer geliebten<br />
Person“ werden zunächst auf einer<br />
verstandesmäßigen Ebene reflektiert.<br />
Eine emotionale Verarbeitung<br />
braucht viel länger. „Emotional<br />
zu akzeptieren geschieht meist<br />
in einer wiederholten <strong>und</strong> schmerzlichen<br />
Konfrontation mit der Abwesenheit<br />
der geliebten Person.“<br />
2. Auf die Trennung reagieren:<br />
Nach Bewusstwerden des Todes<br />
muss auf die Realität reagiert werden:<br />
„1. Das Erleben des Schmerzes,<br />
das Spüren, Erkennen <strong>und</strong> Ausdrücken<br />
aller psychischen Reaktionen,<br />
auch das Gewahrwerden <strong>und</strong> Betrauern<br />
der Veränderungen in den<br />
alltäglichen Abläufen.“<br />
3. Rückbesinnung auf den<br />
Verstorbenen <strong>und</strong><br />
Nachempfinden der Beziehung:<br />
Wichtig wird eine realistische<br />
Rückbesinnung an den Verstorbenen,<br />
also Erinnerung an Erlebnisse<br />
mit ihm <strong>und</strong> Charaktereigenschaften,<br />
positiver wie auch negativer<br />
Art. Wichtig ist auch das Beleben<br />
aller Gefühle, die mit dem Verstorbenen<br />
verb<strong>und</strong>en waren.<br />
4. Die alten Bindungen an den<br />
Verstorbenen <strong>und</strong> an die alte<br />
angenommene Welt preisgeben:<br />
„Wenn die Bindungen an den Verstorbenen<br />
erst einmal hinreichend gelockert<br />
sind, müssen sie aufgegeben<br />
werden. Der Trauernde möchte diese<br />
Verbindungen zur geliebten Person<br />
nicht preisgeben; Loslassen verursacht<br />
schwerwiegende Verluste <strong>und</strong><br />
lässt ihn (den Trauernden, d. A.) unsicher<br />
<strong>und</strong> ängstlich in einer Welt ohne<br />
den Verstorbenen. Auch Sätze wie<br />
zum Beispiel „Er/sie wird immer für<br />
mich da sein.“ – „Wir werden gemeinsam<br />
alt werden“, stimmen nicht<br />
mehr. Zukunftsperspektiven, Pläne<br />
<strong>und</strong> Überzeugungen müssen überdacht<br />
oder aufgegeben werden.<br />
5. Sich neu ordnen, um sich<br />
anpassungsfähig in die neue<br />
Welt zu begeben, ohne die<br />
alte zu vergessen:<br />
„Wenn der Trauernde die alten Bindungen<br />
an den Verstorbenen <strong>und</strong><br />
die alte angenommene Welt gelöst<br />
hat, ist er frei, um neue Bindungen<br />
aufzubauen, die den eingetretenen<br />
Veränderungen entsprechen. Bei<br />
diesem Prozess unternimmt das<br />
Individuum aktiv Schritte, um den<br />
Verlust zu verarbeiten.“<br />
6. Der Trauernde muss neue<br />
Daseinsstrategien entwickeln:<br />
„Um den Verlust der geliebten<br />
Person zu kompensieren, muss er<br />
häufig neue Rollen einnehmen,<br />
neue Fertigkeiten <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />
erwerben <strong>und</strong> neue Beziehungen<br />
eingehen.“<br />
7. Der Trauernde muss sein<br />
Selbstbild entsprechend der<br />
veränderten Realität verändern:<br />
„Eine persönliche Neuorientierung<br />
ist erforderlich: Was verändert ist,<br />
muss erkannt <strong>und</strong> betrauert werden,<br />
was fortbesteht, muss bekräftigt<br />
werden, <strong>und</strong> was neu ist, muss<br />
einbezogen werden. Altes <strong>und</strong> neues<br />
Selbst müssen integriert werden.“<br />
8. Neu investieren:<br />
„Wenn neue Bindungen den Verstorbenen<br />
auch nicht ersetzen werden,<br />
können den Trauernden doch andere<br />
neue emotionale Beziehungen<br />
erfüllen, die mit dem Tod verloren<br />
gegangen waren. Die Neuinvestition<br />
muss nicht in eine Person mit<br />
derselben Rolle wie der des Verstorbenen<br />
erfolgen, <strong>und</strong> sie muss nicht<br />
einmal in einer Person erfolgen.<br />
Neue Rollen, Ideale <strong>und</strong> Ziele können<br />
dem Trauernden Befriedigung<br />
als Ertrag seines Engagements<br />
verschaffen.“<br />
Ihre<br />
Meine Anschrift:<br />
Roswitha Stemmer-Beer<br />
<strong>Ratgeber</strong> <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
79664 Wehr<br />
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Gefühle trainieren<br />
122<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
123
Mein schönes<br />
Zuhause<br />
Mit einem Treppenlift bleibt man auch im Alter in seiner<br />
gewohnten Umgebung mobil <strong>und</strong> unabhängig. Der Lifta<br />
Esprit ist das erste Modell des Marktführers für Treppenlifte in<br />
Deutschland, der nur eine schlanke Schiene benötigt. Durch<br />
die mit minimalem Abstand über den Boden geführte Schiene<br />
<strong>und</strong> den formschönen Sitz fügt sich der Lifta zurückhaltend-harmonisch<br />
in das wohnliche Umfeld ein. Lifta ist<br />
mit kompetenten Beratern <strong>und</strong> Technikern überall<br />
in Deutschland für Sie da.<br />
Auch im Alter in den eigenen<br />
vier Wänden – wer wünscht<br />
sich das nicht! Mit ein paar<br />
Hilfsmitteln lassen sich kleine<br />
oder auch große Hürden<br />
überwinden.<br />
Die Angst vor Einbrechern wird oft im Alter größer. Wer sie<br />
überlisten will, muss sich etwas Ungewöhnliches einfallen<br />
lassen: Dieser kleine TV-Simulator liefert täuschend echt<br />
die Lichteffekte eines Fernsehers. Von außerhalb Ihres<br />
Zuhauses ist der TV-Simulator nicht von einem echten Fernseher<br />
zu unterscheiden. Einbrecher meiden in den meisten<br />
Fällen belebt wirkende Häuser.<br />
Diese Fernsehattrappe ist sparsam<br />
im Verbrauch. Der TV-Simulator<br />
schaltet automatisch bei Dämmerung<br />
ein <strong>und</strong> die Laufzeit ist<br />
von 4 – 7 St<strong>und</strong>en wählbar. Erhältlich<br />
bei Wellsana.<br />
Haare waschen wird bei Senioren oftmals zum Problem. Mit dem Kopf<br />
im Waschbecken ist es sehr mühselig. Die Waschbecken-Dusche, bei<br />
Wellsana erhältlich, vereinfacht das Haarewaschen. Mit ihr wird es<br />
einfach <strong>und</strong> bequem! Die spezielle Waschbecken-Dusche ist praktisch<br />
für zu Hause <strong>und</strong> für unterwegs! Dank des Universal-Adapters eignet<br />
sie sich für alle Wasserhähne.<br />
Diese Sitz- <strong>und</strong> Aufstehhilfe<br />
erhältlich bei Wellsana ist ideal<br />
für Menschen mit Einschränkungen<br />
im Hüft- oder Kniebereich.<br />
Einfach hinsetzen <strong>und</strong> der Sitz<br />
führt Sie sicher in die gewünschte<br />
Position. Zum Aufstehen einfach<br />
den Körper etwas anheben – <strong>und</strong><br />
schon werden Sie komfortabel in<br />
den Stand geführt. Der hydraulische<br />
Mechanismus funktioniert<br />
automatisch, Strom oder Batterien<br />
sind nicht erforderlich. Die<br />
ergonomische Polsterung sorgt<br />
für hohen Sitzkomfort <strong>und</strong> kann<br />
auf jedem Stuhl oder Sessel<br />
benutzt werden.<br />
WOHNEN<br />
Für Menschen mit venösen Beinerkrankungen<br />
sind Kompressionsstrümpfe<br />
unerlässlich. Das Anziehen<br />
ist jedoch nur mit Geschick,<br />
Kraftaufwand oder Hilfe möglich,<br />
was für Senioren <strong>und</strong> Personen<br />
mit motorischer Beeinträchtigung<br />
ein Problem darstellt. Mit dieser<br />
Anziehhilfe lassen sich Kompressionsstrümpfe<br />
ganz einfach überstreifen.<br />
Der Strumpf wird über<br />
die halbkreisförmige Halterung<br />
gestülpt <strong>und</strong> der Fuß gleitet wie<br />
von selbst hinein. Auch über der<br />
Ferse <strong>und</strong> dem Spann sitzt der<br />
Strumpf sofort perfekt <strong>und</strong> faltenfrei.<br />
Erhältlich bei BADER.<br />
124 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012
EXOTISCHE KRÄUTER & WÜRZPFLANZEN<br />
Aus aller Herren Länder<br />
Exotische Kräuter<br />
& Würzpflanzen<br />
Wenn’s draußen von Tag zu Tag ungemütlicher wird, ist auch im<br />
Küchengarten nicht mehr viel zu holen. Auf frisch gezupftes Würzgrün<br />
muss dennoch niemand verzichten. Jamaika-Thymian, Puerto-Rico-<br />
Oregano <strong>und</strong> viele andere Kräuter aus wärmeren Gefilden gedeihen<br />
prima auf der Fensterbank <strong>und</strong> liefern den ganzen Winter lang die<br />
köstlichsten Aromen.<br />
Perfekt fürs kühle<br />
Treppenhaus<br />
Nichts gegen Gummibaum oder<br />
Birkenfeige. Doch wer selbst angebaute<br />
Gaumenfreuden liebt,<br />
wird mit herkömmlichem Zimmergrün<br />
kaum glücklich. Essbare<br />
Pflanzen auf der Fensterbank – das<br />
hingegen wär’s! Und es gibt sie tatsächlich:<br />
würzige Kräuter aus aller<br />
Welt, die im Zimmer hervorragend<br />
gedeihen <strong>und</strong> somit r<strong>und</strong> ums Jahr<br />
beerntbar sind. Für Einsteiger besonders<br />
<strong>gut</strong> geeignet ist der nahezu<br />
unverwüstliche Zimmerknoblauch,<br />
lat. Tulbaghia violacea. Seine<br />
grasartigen Blätter schmecken<br />
ebenso wie die im Sommer erscheinenden<br />
lila Blütchen intensiv<br />
nach Knoblauch, was ihn zu einer<br />
leckeren Spezialität für die pikante<br />
Küche macht. Wem der stets<br />
schnupperbare „Knofi-Duft“ im<br />
Wohnzimmer nicht ganz geheuer<br />
ist, verbannt die Pflanze kurzerhand<br />
ins kühlere Treppenhaus.<br />
Auch hier fühlt sich der Zimmerknoblauch<br />
pudelwohl, will dann<br />
allerdings so hell wie nur irgend<br />
möglich stehen. Ebenfalls einen<br />
lichten Fensterplatz im 10°C bis<br />
15°C kühlen Treppenhaus wünscht<br />
sich der Winter-Estragon „Yauhtli“,<br />
lat. Tagetes lucida, ein südamerikanisches<br />
Würzkraut mit feinem<br />
Anisaroma. Man kann die abgezupften<br />
Blätter wie Estragon verwenden,<br />
sie über Fisch- <strong>und</strong> Geflügelgerichte<br />
streuen oder – ganz<br />
traditionell – Kakaogetränke mit<br />
dem frischen Grün verfeinern. Damit<br />
sich die Pflanze <strong>gut</strong> verzweigt,<br />
werden, wie bei allen Kräutern, jeweils<br />
ganze Triebspitzen geerntet<br />
<strong>und</strong> die nicht sofort benötigten<br />
Blätter als Würzvorrat getrocknet.<br />
EXOTISCHE KRÄUTER & WÜRZPFLANZEN<br />
Manche mögen<br />
Küchendampf<br />
Ebenfalls ein sehr <strong>gut</strong>er Platz für<br />
Zimmerkräuter ist die Küchenfensterbank<br />
– <strong>und</strong> das nicht nur, weil<br />
man die frische Würze hier sogleich<br />
zur Hand hat! Wohltemperierte<br />
15°C bis 20°C <strong>und</strong> gelegentlicher<br />
Kochtopfdampf machen das<br />
Fensterbrett der Küche zum idealen<br />
Standort für Pflanzen, die es<br />
nur mäßig warm, dafür aber recht<br />
luftfeucht lieben. Vor allem das lecker<br />
nach Champignons schmeckende<br />
Pilzkraut, lat. Rungia klossii,<br />
gedeiht hier prächtig. Ebenso<br />
Stevia, lat. Stevia rebaudiana, <strong>und</strong><br />
Aztekisches Süßkraut, lat. Lippia<br />
dulcis, beides hervorragende Zuckerersatz-Pflanzen,<br />
die köstliche<br />
Süße für Tees ganz ohne Kalorien<br />
liefern. Während Stevia straff aufrecht<br />
wächst, eignet sich das Ranken<br />
bildende Aztekische Süßkraut<br />
prima für Ampeln oder Hängekörbe,<br />
sodass das Küchenfenster auch<br />
in der Höhe voll genutzt werden<br />
kann. Bleibt noch genügend Platz<br />
auf dem Sims, dürfen mit Apfelsalbei,<br />
lat. Salvia rutilans ‘Golden Delicious’,<br />
Zitronenverbene, lat. Lippia<br />
citriodora, <strong>und</strong> Strauchbasilikum,<br />
lat. Ocimum kilimandscharicum<br />
x basilicum Purpurascens<br />
‘African Blue’, drei weitere, ebenso<br />
schmackhafte wie wüchsige Zimmerkräuter<br />
in die Küche einziehen.<br />
Werden die Pflanzen mit der Zeit<br />
zu groß für die Fensterbank,<br />
schneidet man aus 10–15 cm langen<br />
Triebspitzen einfach ein paar<br />
Stecklinge als Ersatz <strong>und</strong> bewurzelt<br />
diese in einem Wasserglas.<br />
Aroma-Ecke im<br />
Badezimmer<br />
Ein paar Grade mehr oder weniger<br />
sind den meisten Zimmerkräutern<br />
einerlei. Viel wichtiger für <strong>gut</strong>es<br />
Wachstum ist ihnen stattdessen<br />
ausreichend Licht bei möglichst<br />
hoher Luftfeuchtigkeit. Rücken Sie<br />
Ihre grünen Aromaspender deshalb<br />
vor allem während der düste-<br />
126 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
127
EXOTISCHE KRÄUTER & WÜRZPFLANZEN<br />
EXOTISCHE KRÄUTER & WÜRZPFLANZEN<br />
Im Herbst bewurzelte<br />
Stecklinge des Strauchbasilikums<br />
lassen sich<br />
besonders <strong>gut</strong> auf der<br />
Fensterbank überwintern.<br />
ren Wintermonate ganz nah ans<br />
Fenster <strong>und</strong> ziehen Sie sämtliche<br />
lichtschluckenden Gardinen beiseite.<br />
Um die Luftfeuchte zu erhöhen,<br />
empfiehlt es sich, die Pflanzen<br />
auf wassergefüllte Kiesuntersetzer<br />
zu stellen. Auch gegen eine tägliche<br />
Nebeldusche aus der Sprühflasche<br />
haben Pilzkraut <strong>und</strong> Co.<br />
nichts einzuwenden. Zu den Zimmerkräutern,<br />
die es gleichzeitig<br />
kuschelig warm (etwa 20°C) <strong>und</strong><br />
besonders luftfeucht lieben, zählen<br />
der Vietnamesische Koriander,<br />
lat. Polygonum odoratum,<br />
das Zitronengras, lat. Cymbopogon<br />
citratus, <strong>und</strong> die Reisfeldpflanze<br />
„Rau Om“, lat. Limnophila<br />
aromatica. Reservieren Sie diesen<br />
dreien, wenn möglich, einen Platz<br />
auf dem Badezimmersims oder<br />
Im Spätherbst überrascht<br />
der Apfelsalbei mit feuerroten,<br />
überaus delikat<br />
schmeckenden Blütchen.<br />
gönnen Sie ihnen in heiztrockener<br />
Wohnzimmerluft mindestens eine<br />
„Sprüh-Spa“ pro Tag. Auch auf<br />
reichlich bemessene Gießwasserrationen<br />
legt das Trio großen Wert.<br />
So wachsen Zitronengras <strong>und</strong> Vietnamesischer<br />
Koriander am liebsten<br />
in sehr feucht, jedoch nicht<br />
staunass gehaltenen Erdsubstraten.<br />
Die Reisfeldpflanze topft man<br />
indes besser in luftiges Blähtonoder<br />
Seramis-Granulat <strong>und</strong> stellt<br />
sie in einen wassergefüllten Untersetzer.<br />
Immer rein in die <strong>gut</strong>e<br />
Stube!<br />
Von feuchter Luft <strong>und</strong> Wärme kann<br />
auch der Frucht- oder Zimmerlindensalbei,<br />
lat. Salvia dorisiana,<br />
kaum genug bekommen. Fürs Ba-<br />
Kurz mitgegart, kommt das<br />
feine Champignon-Aroma<br />
des Pilzkrauts besonders<br />
<strong>gut</strong> zur Geltung.<br />
dezimmersims ist die bis zu anderthalb<br />
Meter hoch wachsende<br />
Pflanze allerdings meist zu groß.<br />
So muss der lindgrüne Salbei-Exot<br />
letztendlich doch mit einem Platz<br />
auf der Wohnzimmerfensterbank<br />
oder direkt hinter der Balkonglastür<br />
Vorlieb nehmen. Damit seine<br />
großen, weichen Blätter hier nicht<br />
vertrocknen, sollten Sie sie möglichst<br />
oft in feinen Sprühnebel einhüllen.<br />
Als Dank für die besondere<br />
Aufmerksamkeit treibt das XXL-<br />
Kraut ab November die schönsten<br />
rosa Blüten.<br />
Wer nach etwas pflegeleichterem<br />
Würzgrün fürs Wohnzimmerfenster<br />
sucht, liegt derweil mit Mexikanischem<br />
Oregano, lat. Poliomintha<br />
longiflora, Jamaika-Thymian,<br />
lat. Coleus amboinicus, <strong>und</strong> Puerto-Rico-Oregano,<br />
lat. Plectranthus<br />
species, goldrichtig. Dank dicker,<br />
derber Blätter tolerieren diese<br />
drei Aromapflanzen sowohl trockene<br />
Heizungsluft als auch gelegentliche<br />
Gießpausen – vorausgesetzt,<br />
man mutet ihnen keinen allzu<br />
dusteren Standort zu. Einen<br />
weiteren Pluspunkt heimst das Trio<br />
für seine geringe Schädlingsanfälligkeit<br />
ein. Vor allem Spinnmilben,<br />
Blatt- <strong>und</strong> Schildläuse fürchten<br />
Zimmerkräuter-Gärtner. Ist die<br />
Luft recht trocken <strong>und</strong> stehen die<br />
Pflanzen nicht hell genug, nisten<br />
sich diese Schädlinge besonders<br />
gerne ein. Kontrollieren Sie die<br />
Blätter <strong>und</strong> Triebspitzen Ihrer würzigen<br />
Mitbewohner deshalb regelmäßig<br />
<strong>und</strong> duschen Sie sie bereits<br />
bei geringstem Befall mit einem<br />
kräftigen Wasserstrahl ab. Bemerkt<br />
man die vermehrungsfreudigen<br />
Plagegeister zu spät, hilft meist nur<br />
noch mehrmaliges tropfnasses<br />
Einsprühen mit handelsüblichen<br />
Bio-Pflanzenschutzmitteln (z. B.<br />
„Neudosan-Obst<strong>und</strong>Gemüse-<br />
Schädlingsfrei“ oder „BAYER Bio<br />
Schädlingsfrei Neem“) oder – etwas<br />
kostengünstiger – mit selbst<br />
angerührter Seifenlauge (1 L Wasser<br />
+ 2 EL Schmierseife + 1 Spritzer<br />
Spiritus).<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Stefanie Schäffer<br />
Bezugsadressen<br />
Neben <strong>gut</strong> sortierten Gärtnereien<br />
vor Ort bieten unter<br />
anderen folgende Versandhändler<br />
eine Auswahl der<br />
hier vorgestellten Pflanzen<br />
an:<br />
Die Blumenschule<br />
86956 Schongau<br />
Telefon: 08861 7373<br />
www.shop2.blumenschule.de<br />
Rühlemann’s Kräuter &<br />
Duftpflanzen<br />
27367 Horstedt<br />
Telefon: 04288 928558<br />
www.kraeuter-<strong>und</strong>-duftpflanzen.de<br />
Staudengärtnerei<br />
Gaissmayer<br />
89257 Illertissen<br />
Telefon: 07303 7258<br />
www.gaissmayer.de<br />
Die langen, blütenbesetzten<br />
Ranken des Aztekischen<br />
Süßkrauts machen<br />
sich <strong>gut</strong> in Ampeln <strong>und</strong><br />
Hängekörben.<br />
Dank seiner weichbehaarten,<br />
fleischigen<br />
Blätter verträgt der<br />
Puerto-Rico-Oregano<br />
sowohl Wärme als auch<br />
Trockenheit.<br />
Darf der Mexikanische<br />
Oregano den Sommer auf<br />
Balkon oder Terrasse<br />
verbringen, blüht er dort<br />
ohne Unterlass.<br />
Syringa Duftpflanzen<br />
<strong>und</strong> Kräuter<br />
78247 Binningen<br />
Telefon: 07739 1452<br />
www.syringa-pflanzen.de<br />
128 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
129
K<br />
opfschüttelnd sah Britta<br />
aus dem Taxifenster.<br />
Seit nunmehr 24 St<strong>und</strong>en schneite<br />
es ununterbrochen. Die Stadt<br />
versank nicht nur im Schnee,<br />
sondern allmählich auch im<br />
Chaos. Weil die Räumfahrzeuge<br />
nicht mehr nachkamen,<br />
waren viele Straßen<br />
unpassierbar. Die Straßenbahn<br />
hatte den Betrieb bereits<br />
eingestellt ebenso wie<br />
die Busunternehmen. Am<br />
Hauptbahnhof, an dem das<br />
Taxi gerade vorbeifuhr,<br />
drängten sich Menschenmassen,<br />
denn die Züge fuhren<br />
nur noch sporadisch. Diejenigen,<br />
die bereits aufgegeben<br />
hatten auf einen Zug oder ein Taxi<br />
zu warten, stapften mit missmutigem<br />
Gesichtsausdruck durch<br />
den Schnee, um zu Fuß nach<br />
Hause oder zumindest zum<br />
nächsten Hotel zu gelangen.<br />
„Ich fürchte, hier kommen wir nicht weiter.“ Die<br />
Stimme des Taxifahrers riss Britta aus ihren Betrachtungen.<br />
„Die Königsbrücke ist gesperrt.“ Er wendete<br />
den Wagen schlingernd. „Können wir es nicht über<br />
die Konradstraße versuchen?“, schlug Britta vor. „Versuchen<br />
können wir es, aber wenn wir dort auch nicht<br />
durchkommen, dann werden wir es nicht in die Alleestraße<br />
schaffen“, antwortete der junge Mann <strong>und</strong> kurbelte<br />
das Fenster herunter, um den Seitenspiegel<br />
vom Schnee zu befreien. Der kurze Moment reichte,<br />
um Schneeflocken <strong>und</strong> eisigen Wind ins Taxi zu blasen.<br />
Britta schauderte. Als sie ihre Wohnung heute<br />
Morgen verlassen hatte, war sie davon ausgegangen,<br />
im beheizten Bus nach Hause zu fahren. Stattdessen<br />
irrte sie im Taxi durch die Stadt, in der Hoffnung,<br />
irgendwie doch noch zu ihrer gemütlichen Wohnung<br />
zu gelangen, die ihr wie eine Oase in der Schneewüste<br />
erschien.<br />
Laut einer Modezeitschrift, in der Britta neulich im<br />
Wartezimmer beim Tierarzt geschmökert hatte, war<br />
Von<br />
Manuela Feiler<br />
sie mit ihren dunkelbraunen Haaren<br />
<strong>und</strong> den blauen Augen ein klassischer<br />
Sommertyp. Diese Feststellung traf nicht<br />
nur auf ihr Aussehen, sondern auch auf ihre jahreszeitlichen<br />
Vorlieben zu: Britta liebte den Sommer <strong>und</strong><br />
die Sonne. Dem Winter jedoch hatte sie noch nie etwas<br />
Positives abgewinnen können. Schnee <strong>und</strong> Eis<br />
machten die Straßen glatt. Dunkelheit <strong>und</strong> Nebel<br />
drückten auf die Stimmung <strong>und</strong><br />
Weihnachten ließ ihre Ersparnisse<br />
dahinschmelzen. Dann das Gedränge in<br />
den Straßen, die schlechte Luft in den Kaufhäusern<br />
<strong>und</strong> die Kälte, die Nasen <strong>und</strong> Ohren rot verfärbte<br />
<strong>und</strong> Zehen gefühllos werden ließ. Wenn sie nur schon<br />
zu Hause wäre, um in einem heißen Schaumbad zu<br />
versinken <strong>und</strong> im Reisekatalog zu blättern. Britta<br />
seufzte.<br />
Der junge Mann warf ihr einen kurzen Blick zu <strong>und</strong><br />
konzentrierte sich dann wieder auf die Straße, die in<br />
dem Gewirr von Schneeflocken kaum zu erkennen<br />
war. Die Scheibenwischer sausten auf höchster Stufe<br />
hin <strong>und</strong> her, doch sie schafften es nicht mehr, den<br />
Schneemengen beizukommen. Deshalb sah der Taxifahrer<br />
die Schneeverwehung erst, als es zu spät war.<br />
Der Motor heulte auf, die Räder drehten durch, dann<br />
stand das Taxi still.<br />
„Das darf doch nicht wahr sein!“ Schimpfend stieg<br />
der junge Mann aus, um den Schaden zu inspizieren.<br />
Britta sah, wie er um das Auto herumging, sich am<br />
Kopf kratzte, sodass seine roten Locken in alle Richtungen<br />
abstanden, <strong>und</strong> gleich darauf wieder einstieg.<br />
Erneut startete er den Motor<br />
<strong>und</strong> erneut drehten die Räder<br />
durch. Nach zwei weiteren vergeblichen<br />
Versuchen schaltete er den<br />
Zähler am Armaturenbrett aus <strong>und</strong><br />
drehte sich um. „Ich schätze, wir<br />
hängen fest.“„Bitte nicht“, stöhnte<br />
Britta.„Können Sie nicht den Pannendienst<br />
rufen?“„Leider nein.“ Er<br />
schüttelte den Kopf. „Die Zentrale hat vor einer St<strong>und</strong>e<br />
die Info herausgegeben, dass der Pannendienst<br />
die nächsten St<strong>und</strong>en keine Aufträge mehr annimmt.<br />
Bei dem Wetter kommen sie nicht mehr durch. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> war ich auch auf dem Nachhauseweg,<br />
als der Auftrag für diese Fahrt hier kam. Da Ihr Ziel auf<br />
dem Weg liegt, dachte ich es wäre eine <strong>gut</strong>e Idee,<br />
noch einen letzten Fahrgast mitzunehmen.“ Er zuckte<br />
mit den Schultern. „Ich schätze, uns bleibt nichts anderes<br />
übrig, als das Taxi stehen zu lassen <strong>und</strong> nach<br />
Hause zu laufen.“<br />
Britta musterte stirnrunzelnd ihre Wildlederstiefel, die<br />
perfekt zum Cordkleid passten, aber genau wie der<br />
Rest der Kleidung weder besonders warm noch wasserdicht<br />
waren. „Wir laufen einfach ein bisschen<br />
schneller, dann wird uns warm werden“, stellte der<br />
Taxifahrer, dem ihre Bedenken nicht entgangen waren,<br />
tröstend fest. Dann zog er den Zündschlüssel ab<br />
<strong>und</strong> öffnete die Autotüre. In Sek<strong>und</strong>enschnelle war<br />
der Wagen mit beißender Kälte gefüllt <strong>und</strong> Britta<br />
blieb nichts anderes übrig, als ebenfalls auszusteigen<br />
130 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
131
KURZGESCHICHTE<br />
KURZGESCHICHTE<br />
<strong>und</strong> hinter dem jungen Mann her zu stapfen, der entschlossenen<br />
Schrittes Richtung Stadtmitte lief. Die<br />
Alleestraße würde auf seinem Nachhauseweg liegen,<br />
hatte er vorhin gesagt. Zumindest würde sie nicht<br />
alleine durch den Schneesturm wandern müssen.<br />
Britta beschleunigte ihre Schritte, bis sie auf gleicher<br />
Höhe mit dem Taxifahrer war. Durch den eisigen Wind<br />
hatten seine Wangen mittlerweile dieselbe Röte<br />
angenommen wie die Locken auf seinem Kopf.<br />
„Wo wohnen Sie denn?“, schrie sie, um das Tosen des<br />
Schneesturms zu übertönen.<br />
„Beim alten Stadtweiher“, gab er zur Antwort <strong>und</strong> riss<br />
die Nickelbrille vom Gesicht. „Der Schnee klebt mir<br />
die Gläser zu. Hätte ich bloß Kontaktlinsen genommen!“<br />
„Die würden Ihnen bestimmt<br />
auch besser stehen als diese völlig veraltete<br />
Brille“, murmelte Britta. „Wie bitte?<br />
Ich habe Sie nicht verstanden.<br />
Der Sturm ist zu laut“, rief ihr Begleiter.<br />
Britta winkte ab. Noch nie<br />
war ihr der Weg bis zum Stadtpark<br />
so lang erschienen. Die<br />
Wildlederstiefel waren bereits<br />
durchnässt <strong>und</strong> die Strumpfhose<br />
klebte feucht an ihren Waden.<br />
Wenigstens schützten der<br />
Wollmantel <strong>und</strong> der Schal, den sie<br />
sich um den Kopf geschlungen hatte,<br />
etwas vor der Kälte.<br />
Ihr Begleiter hatte sich in einen Parka gehüllt<br />
<strong>und</strong> sich eine Wollmütze tief in die Stirn geschoben.<br />
Seine Beine steckten allerdings in sommerlich<br />
dünnen Jeans <strong>und</strong> die Füße in Turnschuhen. Was<br />
höchstwahrscheinlich der Gr<strong>und</strong> dafür war, dass er<br />
ständig wie ein Hase hin <strong>und</strong> hersprang, um Schneeverwehungen<br />
auszuweichen. „Wieso tragen Sie eigentlich<br />
im Dezember Turnschuhe?“, fragte Britta.<br />
„Wieso tragen Sie im Dezember einen Cordrock, der<br />
knapp über ihren Knien endet?“, lautete die mürrische<br />
Gegenfrage. „Der Rock bedeckt meine Knie“,<br />
stellte Britta klar. „Nicht wenn Sie sitzen“, kam zurück.<br />
Nun <strong>gut</strong>! So viel zum Thema Small Talk. Den Kopf<br />
gesenkt stampfte Britta missmutig durch den<br />
Schneesturm. Erst als sie in der Alleestraße ankamen,<br />
deren hohe Häuser vor dem Sturm schützten, sah sie<br />
wieder auf. Normalerweise pulsierte in der längsten<br />
Einkaufsstraße der Stadt das Leben, vor allem in der<br />
Adventszeit. Heute Abend jedoch war hier kein<br />
Mensch zu sehen. Die Schaufenster der Geschäfte<br />
waren genauso dunkel wie die Fenster in den umliegenden<br />
Wohnhäusern. Auch die Straßenlampen <strong>und</strong><br />
Weihnachtsbeleuchtungen brannten nicht. Anscheinend<br />
war mittlerweile der Strom ausgefallen. Lediglich<br />
vor dem Stadttor funkelte etwas. Als sie näherkamen<br />
erkannte Britta, dass es die großen Silberkugeln<br />
des Weihnachtsbaums waren, in denen sich das Licht<br />
des Vollmonds spiegelte.<br />
„Seit wann steht hier denn ein Weihnachtsbaum?“,<br />
fragte der Taxifahrer verw<strong>und</strong>ert. „Schon seit<br />
einigen Jahren. Ich schätze, wenn die<br />
Weihnachtsbeleuchtung der Geschäfte<br />
an ist, übersieht man ihn<br />
leicht“, antwortete Britta. „Vor<br />
allem, wenn man normalerweise<br />
Ende Dezember in der Sonne<br />
liegt“, antwortete ihr Begleiter.<br />
„Sie mögen den Winter nicht?“,<br />
fragte Britta überrascht. Der<br />
junge Mann schüttelte den<br />
Kopf. „Wenn ich genügend Geld<br />
hätte, wäre ich jetzt wieder in<br />
Thailand“, sagte er.<br />
„Ich wollte nach Fuerteventura. Sonne<br />
statt Schnee. Strand statt Stadt. Aber<br />
dann hat sich mein Fre<strong>und</strong> im Frühjahr von mir<br />
getrennt <strong>und</strong> ich musste mir eine neue Wohnung<br />
suchen. Der Umzug hat meine Ersparnisse ziemlich<br />
aufgebraucht. An einen Urlaub ist erst mal nicht zu<br />
denken. Also müssen Rufus <strong>und</strong> ich nun im kalten<br />
deutschen Winter ausharren <strong>und</strong> auf den Frühling<br />
warten“, seufzte Britta <strong>und</strong> wusste selbst nicht, wieso<br />
sie dem Unbekannten so viel von sich anvertraute.<br />
„Wie heißt du eigentlich? Ich bin Arne“, stellte der junge<br />
Mann sich vor <strong>und</strong> fügte hinzu: „Es ist doch okay,<br />
wenn ich Du sage? Zwei Wintermuffel, die sich im<br />
Schneesturm treffen, das verbindet doch irgendwie.“<br />
„Da hast du Recht. Ich heiße Britta.“ Eine Windböe<br />
wirbelte den Schnee in der Straße auf. „Wir sollten<br />
besser weitergehen“, rief Arne. Sie ließen die Ein-<br />
kaufsstraße <strong>und</strong> die Zollhalde hinter sich, schlitterten<br />
über die Kreuzung beim Münstermarkt <strong>und</strong> bogen<br />
kurz darauf in den Stadtpark ein.<br />
„Wahnsinn!“ Britta blieb stehen <strong>und</strong> sah sich fasziniert<br />
um. Auch hier war die Beleuchtung ausgefallen. Der<br />
Mond warf ein unwirkliches Licht auf die verschneite<br />
Landschaft. „Die perfekte Kulisse für eine Weihnachtsaufführung“,<br />
murmelte Arne <strong>und</strong> stützte die Hände in<br />
die Hüften. „Wie still es plötzlich ist“, fügte er nach einigen<br />
Sek<strong>und</strong>en hinzu. Jetzt erst fiel Britta auf, dass<br />
der Sturm sich gelegt hatte. Die Flocken rieselten<br />
sanft vom Himmel <strong>und</strong> kein Geräusch durchbrach die<br />
Stille der Nacht. „Wenn es nicht so kalt wäre, würde<br />
ich tatsächlich anfangen, diesen Spaziergang zu genießen“,<br />
stellte sie verw<strong>und</strong>ert fest. „Wer ist Rufus?“,<br />
fragte Arne.„Bitte?“ „Du hattest vorhin erwähnt, dass<br />
du dir mit Rufus eine Wohnung teilst. Seitdem frage<br />
ich mich, wer dieser Rufus ist. Entweder du wohnst in<br />
einer WG oder bei deinem Vater oder ich liege völlig<br />
falsch <strong>und</strong> Rufus ist ein hübscher dunkelhaariger<br />
Mann, der mit einem warmen Essen auf dich wartet.“<br />
Arne musterte sie neugierig.<br />
Britta lachte. „Ganz falsch liegst du nicht. Rufus ist<br />
zwar männlich <strong>und</strong> dunkelhaarig, aber das Essen, das<br />
er mir gelegentlich am Bett serviert, ist nicht nach<br />
meinem Geschmack. Ich esse zwar gerne exotisch,<br />
aber Mäuse sind mir doch zu gewagt. Ich teile mir die<br />
Wohnung mit einem alten, ziemlich neurotischen,<br />
aber doch irgendwie charmanten Kater.“ „Der jetzt<br />
bestimmt sehnsüchtig auf dich wartet“, meinte Arne.<br />
„Er wird wohl eher eingeschnappt sein, weil sein<br />
Essen nicht pünktlich auf dem Tisch steht. In dieser<br />
Hinsicht hat er sich zu viel von seinem früheren Herrchen,<br />
meinem Exfre<strong>und</strong>, abgeschaut“, lachte Britta.<br />
Dann rieb sie sich die klammen Hände. „Sollen wir<br />
weitergehen?“ Sie folgten dem Weg <strong>und</strong> kamen zum<br />
Stadtsee, dessen Eisdecke mittlerweile so mit Schnee<br />
bedeckt war, dass er sich kaum mehr von der Umgebung<br />
unterschied.<br />
„Was machst du eigentlich, wenn du nicht gerade Taxi<br />
fährst?“, nahm Britta das Gespräch wieder auf. „Ich<br />
studiere englische Geschichte. Taxi fahre ich, um<br />
finanziell über die R<strong>und</strong>en zu kommen. Ich habe<br />
zwar nur ein Zimmer in einer WG, aber auch das ist in<br />
dieser Stadt ziemlich teuer. Apropos, englische<br />
Geschichte: Sag mal, weißt du eigentlich, dass dein<br />
Kater nach einem englischen König benannt ist?“<br />
Britta nickte. „Nach Rufus dem Roten. Ein Glück benimmt<br />
er sich etwas anständiger als sein Namensvetter.“<br />
Arne blieb stehen <strong>und</strong> sah sie so überrascht an,<br />
dass Britta lachen musste. „Ich liebe historische<br />
Romane“, gestand sie.<br />
Der Rest des Heimwegs verging wie im Flug. Britta<br />
<strong>und</strong> Arne waren so tief in ein Gespräch über Bücher<br />
<strong>und</strong> historische Persönlichkeiten<br />
vertieft, dass beide<br />
überrascht aufsahen, als sie<br />
vor dem Hermannsbrunnen<br />
standen, dem gegenüber<br />
Britta wohnte. „Tja, da wären<br />
wir also“, stellte Arne fest.<br />
„Hmhm ...“, nickte Britta <strong>und</strong><br />
sah zu ihrer Wohnung hinauf,<br />
während Arne den Schnee zu seinen Füßen musterte.<br />
„Hoffentlich ist Rufus nicht beleidigt“, meinte er<br />
schließlich.<br />
„Hoffentlich ist dein Taxi morgen nicht total eingeschneit“,<br />
sagte Britta <strong>und</strong> versenkte die Hände unschlüssig<br />
in den Manteltaschen. Nun, da sie endlich<br />
vor ihrer Wohnung stand, hatte sie überhaupt keine<br />
Lust mehr, nach oben zu gehen. Der unfreiwillige<br />
Marsch hatte sich auf w<strong>und</strong>ersame Weise in einen<br />
netten Spaziergang gewandelt. Britta beschloss,<br />
nachher nicht in Reisekatalogen, sondern im Backbuch<br />
zu blättern. Und statt an den nächsten drei<br />
Adventssamstagen durch die Stadt zu hetzen, würde<br />
sie sich einen Vormittag freinehmen <strong>und</strong> an diesem<br />
in Ruhe einkaufen <strong>und</strong> zwar nicht im Cordrock, sondern<br />
in Hosen <strong>und</strong> Winterstiefeln. Was die dunklen<br />
Winterabende betraf ... Sie hob den Blick <strong>und</strong> sah,<br />
dass Arne sie forschend musterte.<br />
„Was hältst du davon, wenn wir den Spaziergang<br />
morgen Abend wiederholen? In angemessener Kleidung?“,<br />
fragte sie.<br />
„Du willst freiwillig noch einen Abend durch Eis <strong>und</strong><br />
Schnee stapfen?“ Arne lächelte. „Ich kann mir nichts<br />
Schöneres denken“, antwortete Britta <strong>und</strong> griff nach<br />
seiner Hand.<br />
132 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
133
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134 <strong>Ratgeber</strong> 11/2012<br />
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Ihr nächster <strong>Ratgeber</strong> <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong> erscheint am 30.11.2012<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
135
Augsburg<br />
die<br />
Fuggerstadt<br />
Reichtum <strong>und</strong> Macht der Fugger<br />
waren unvorstellbar. Anton Fugger<br />
galt damals als der reichste Mann<br />
der Welt. Sein Vorgänger Jakob<br />
Fugger war das Finanzgenie der<br />
Renaissance <strong>und</strong> schuf ein weltweites<br />
Handels-, Banken- <strong>und</strong> Industrie-Imperium.<br />
Der Einfluss<br />
der Fugger war riesig<br />
Die Brunnenfigur des<br />
Kaisers Augustus zeigt<br />
dorthin, wo Italien <strong>und</strong><br />
die Kunst des Südens<br />
liegen, also auf das<br />
Rathaus des Baumeisters<br />
Elias Holl, eines der<br />
imposantesten Beispiele<br />
deutscher Renaissance,<br />
in Richtung der Fuggerei,<br />
wo Jakob Fugger mit den<br />
Fugger-Häusern ein<br />
großartiges Renaissance-<br />
Ensemble errichten ließ,<br />
<strong>und</strong> auf die Alpen, über<br />
die jene Römer kamen,<br />
die die Stadt Augs burg<br />
vor über 2000 Jahren<br />
gründeten.<br />
Heute ist Augsburg eine<br />
der ältesten deutschen<br />
Städte <strong>und</strong> mit 265 000<br />
Einwohnern die<br />
drittgrößte Stadt Bayerns.<br />
Im 15. <strong>und</strong> 16. Jahrh<strong>und</strong>ert erreichte<br />
Augsburg seine wirtschaftliche<br />
Blüte. Vor allem die<br />
tüchtigen <strong>und</strong> weitblickenden<br />
Kaufmannsfamilien wie die Fug -<br />
ger <strong>und</strong> Welser waren Garanten<br />
für Reichtum <strong>und</strong> Wohlergehen.<br />
In dieser Zeit zählte Augsburg<br />
zu den wichtigsten Städten der<br />
Renaissance.<br />
Blick über die Stadt<br />
Die Fugger finanzierten Kaiserkronen<br />
der Habsburger, präg ten die<br />
Münzen der Päpste <strong>und</strong> bezahlten<br />
die Schweizergarde im Vatikan. Sie<br />
gaben dem König von England<br />
ebenso Kredit wie den Medici in<br />
Florenz. Sie handelten mit ganz<br />
Europa, mit Indien <strong>und</strong> Afrika.<br />
Doch die Fugger kannten nicht nur<br />
Reichtum <strong>und</strong> Macht, sie waren<br />
auch der Kunst gegen über sehr<br />
aufgeschlossen. Dürer, Tizian <strong>und</strong><br />
Luther waren Gäste in den Fuggerhäusern<br />
<strong>und</strong> Bellini, Burgkmair<br />
<strong>und</strong> Holbein d.Ä. haben für die<br />
Fugger gearbeitet. Die Fugger<br />
brachten Italiens Renaissance über<br />
Der Goldene Saal<br />
im Rathaus<br />
die Alpen <strong>und</strong> trugen so dazu bei,<br />
dass Augsburg das deutsche Florenz<br />
genannt wurde.<br />
Die beleuchtete Rathausfassade<br />
<strong>und</strong> der Dom<br />
Die Maximilianstraße<br />
Noch heute lässt die historische Innenstadt<br />
die glanzvollen Zeiten<br />
erahnen. Sehenswerte Zeugen<br />
sind Paläste entlang der Maximilianstraße,<br />
das Schaenzler-Palais mit<br />
dem berühmten Ro koko-Festsaal,<br />
das Renaissance-Rathaus mit dem<br />
Goldenen Saal, die prachtvollen<br />
Kirchen <strong>und</strong> die berühmte Fuggerei,<br />
die älteste Sozialsiedlung der<br />
Welt, wo der Mietpreis für eine<br />
Wohnung auch heute noch nur ein<br />
paar Cent beträgt.<br />
11/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
137
AUGSBURG<br />
AUGSBURG<br />
In der St. Anna-Kirche<br />
Die Wassertürme, links das<br />
Handwerker-Museum<br />
Augsburg ist eine<br />
Stadt der Museen<br />
In die Zeit nach dem 30-jährigen<br />
Religionskrieg fiel die Blüte des<br />
Kunsthandwerks. Viele Beispiele<br />
der Gold- <strong>und</strong> Silberschmiede <strong>und</strong><br />
der Buchdruckerkunst sind in den<br />
Museen der Stadt zu finden, z.B. im<br />
Maximilianmuseum im Zentrum<br />
der Altstadt, zwischen Rathaus<br />
<strong>und</strong> St. Anna-Kirche gelegen. Das<br />
Staatliche Tex til- <strong>und</strong> Industrie-<br />
Museum ’tim’ zeigt mit Maschinen,<br />
Mustern <strong>und</strong> einer Darstellung<br />
über die Entwicklung der Mode<br />
die einst europaweite Bedeutung<br />
der Industriestadt Augsburg. Hier<br />
waren vor h<strong>und</strong>ert Jahren bis zu<br />
30 000 Menschen allein in der Textilindustrie<br />
beschäftigt.<br />
Das Schwäbische Handwerker-<br />
Museum zeigt einen interessanten<br />
Überblick <strong>und</strong> die historische Entwicklung<br />
von über 40 Handwerksberufen,<br />
die es zum Teil heute gar<br />
nicht mehr gibt.<br />
Kinder <strong>und</strong> ihre Eltern werden bei<br />
einem Besuch in Augsburg vom<br />
weit über die Grenzen bekannten<br />
Mario net ten theater ’Augsburger<br />
Puppenkiste’ begeistert sein. Es<br />
befindet sich in der Altstadt, im<br />
his torischen Heilig-Geist-Spital ge -<br />
nau wie das Puppentheater-Museum<br />
’Die Kiste’.<br />
Zwei Gedenkstätten lohnen einen<br />
Besuch: das Bert-Brecht-Haus <strong>und</strong><br />
das Mozart-Haus. Die <strong>Familie</strong> der<br />
Mozarts stammt aus dem Landkreis<br />
Augsburg. Augsburg ist die<br />
Geburtsstadt von Leopold Mozart,<br />
dem Vater <strong>und</strong> Lehrer von Wolfgang<br />
Amadeus.<br />
Fugger-Häuser<br />
Hier leben Tradition <strong>und</strong><br />
Fortschritt<br />
Bei aller Tradition ist Augsburg<br />
heute eine moderne Industriestadt<br />
<strong>und</strong> einer der bedeutendsten<br />
Wirtschaftsstandorte Bayerns. International<br />
angesehene Firmen<br />
entwickeln hier moderns te Computertechnik<br />
<strong>und</strong> Elektronik. Auch<br />
Teile der Europa-Rakete ’Ariane’<br />
<strong>und</strong> des euro päischen ’Airbus’ werden<br />
in Augsburg gebaut, teilweise<br />
mit Robotern, die ebenfalls in<br />
Augsburg entwickelt wurden.<br />
Blick auf die Basilika<br />
St. Ulrich <strong>und</strong> Afra<br />
Dass Augsburg eine lebenswerte<br />
Großstadt ist, <strong>und</strong> neben Kultur<br />
<strong>und</strong> Historie noch mehr zu bieten<br />
hat, beweisen auch die vielen schicken<br />
Geschäfte <strong>und</strong> Einkaufspassagen.<br />
Zur Erholung laden viele Grünanlagen<br />
<strong>und</strong> gepflegte Parks ein. Der<br />
Naturpark ’Augsburg-Westliche-<br />
Wälder’ ist mit seinen kilometerlangen<br />
Wander- <strong>und</strong> Fahrradwegen,<br />
Naturlehrpfaden <strong>und</strong> Langlaufloipen<br />
Erholung pur.<br />
Und was die Gastronomie betrifft,<br />
ist man in der Fuggerstadt bestens<br />
aufgehoben. Vom Luxushotel bis<br />
zur einfachen Pension ist <strong>alles</strong><br />
geboten. Die kulinarische Palette<br />
beginnt mit der internationalen<br />
Sterneküche <strong>und</strong> reicht bis zum<br />
gemütlichen Gasthof mit typisch<br />
schwäbischen Spezialitäten.<br />
Augsburg ist außerdem Mittelpunkt<br />
der ’Romantischen Stra ße’.<br />
In nur einer Autost<strong>und</strong>e erreicht<br />
man z.B. von Augsburg aus die<br />
Schlösser des bayerischen Märchenkönigs<br />
Ludwig II. <strong>und</strong> andere<br />
bekannte Orte wie Rothenburg<br />
mit seinem mittelalterlichen Stadtbild.<br />
Text: W.P. Scholz, Fotos: Regio Augsburg<br />
Tourismus GmbH (6), Scholz (3)<br />
INFO:<br />
Regio Augsburg Tourismus GmbH<br />
Schießgrabenstraße 14<br />
86150 Augsburg<br />
Tel. 0821 50207-0, Fax 0821 50207-45,<br />
E-Mail: tourismus@regio-augsburg.de<br />
www.augsburg-tourismus.de<br />
Figuren der Augsburger<br />