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satellit EMPFANG + TECHNIK HDTV-Kracher (Vorschau)

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D: 2,70 ¤ 4/2010 Sept./Okt./November Das Magazin für digitalen Satellitenempfang<br />

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So installieren Sie Ihre<br />

Sat-Anlage selbst ab S. 24<br />

Freiheit vom Himmel<br />

Weg vom Kabel<br />

Einkabelsysteme erleichtern<br />

Umstieg ab S. 28<br />

Besserer Empfang<br />

LNB-Check<br />

Test: Fünf<br />

LNB-Serien<br />

verglichen<br />

ab S. 61<br />

Euro<br />

Aufnahmebereit<br />

<strong>HDTV</strong> am PC<br />

USB-TV-Karten im<br />

Expertentest ab S. 57<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

Sendersuchlauf<br />

So einfach finden Sie neue<br />

Sender auf Astra<br />

<strong>HDTV</strong>-<strong>Kracher</strong><br />

Acht Festplattenreceiver ab<br />

300 Euro für den <strong>HDTV</strong>-<br />

Empfang im großen<br />

Expertentest ab S. 36<br />

HD-Preisbrecher<br />

Test: So gut sind <strong>HDTV</strong>-Empfänger<br />

unter 100 Euro ab S. 47<br />

Nur noch 18 Monate<br />

Abschaltung<br />

Tipps und Tricks zum<br />

Umstieg von analogem zu<br />

digitalem Sat-TV ab S. 8<br />

Antennentest<br />

Sieben Empfangshelfer<br />

von Kathrein, Fuba<br />

und Co. im Vergleich<br />

SCHÜSSELVERSTECK<br />

Sat-Antennen unsichtbar<br />

montieren<br />

GEWINNSPIEL<br />

Sichern Sie sich einen <strong>HDTV</strong>-<br />

Empfänger fürs Heimkino<br />

FREQUENZEN<br />

Die wichtigsten Sender<br />

im Überblick


Licht aus<br />

Bei der Entrümpelung meines Dachbodens im Juli stieß<br />

ich auf meine letzten zwei analogen Receiver. Nach<br />

etwas Überlegung wurde mir klar, dass diese nun seit<br />

mehr als zehn Jahren auf dem Speicher schlummern. Allerdings<br />

ist das längst nicht bei allen Satellitenzuschauern der Fall.<br />

Knapp 25 Prozent aller Deutschen, die ihre TV-Programme via<br />

Satellit beziehen, sehen nach wie vor analog fern. Natürlich<br />

wollte ich auch wissen, ob die alten Empfangsgeräte – ein Modell<br />

von Morgans, einem Hersteller, von dem man im digitalen<br />

Zeitalter kaum etwas hört – noch funktionstüchtig sind. Ein<br />

Suchlauf auf Astra zeigte, dass dies sehr wohl der Fall ist. 36<br />

Sender in analoger Qualität tummelten sich nach absolviertem<br />

Suchlauf im Kanalspeicher. Gleich 15 davon stammten von<br />

den öffentlich-rechtlichen Anbietern. Deutschland zählt somit<br />

zusammen mit Frankreich zu den Schlusslichtern beim Digitalumstieg. Im Rest der Welt<br />

wurde analoges Sat-TV bereits längst ad acta gelegt. Neben der Astra-Position 19,2 Grad<br />

Ost glänzt lediglich Atlantic Bird 3 auf 5 Grad West mit Analogprogrammen.<br />

Doch auch in Deutschland ist die Abschaltung nun endlich geplant. Am 30. April 2012<br />

werden die letzten analogen Programme das Astra-Satellitensystem verlassen. Bis dahin<br />

müssen die 25 Prozent der bundesdeutschen Sat-Zuschauer, die noch keinen Digitalempfang<br />

besitzen, die Umrüstung ihrer Satellitenanlage vornehmen. Wie dies funktioniert und<br />

welche Kosten dabei entstehen, haben wir für Sie in dieser Ausgabe unseres Magazins<br />

unter anderem zusammengefasst.<br />

Die Tests kommen selbstverständlich ebenfalls nicht zu kurz. Acht <strong>HDTV</strong>-Festplattenreceiver<br />

und vier Einstiegsgeräte nehmen wir unter die Lupe. Darüber hinaus werden sechs<br />

Sat-Antennen und fünf LNB-Serien getestet.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

Herzlichst,<br />

Ricardo Petzold,<br />

Chefredakteur<br />

Gewinnspiel<br />

Gewinnen Sie einen <strong>HDTV</strong>-Empfänger von Opticum. Den Opticum 9400 HD zeichnen<br />

eine reichhaltige Ausstattung sowie eine einfache Bedienung aus. Dank der USB-<br />

Schnittstelle können multimediale Anwendungen genutzt werden. Mit Hilfe von CI-<br />

Modulen eignet sich das Gerät zudem auch zum Empfang von Pay-TV-Paketen. Die Teilnahme<br />

ist denkbar einfach: Lösen Sie das Kreuzworträtsel auf Seite 34 unseres Heftes<br />

und schicken Sie die Lösung an die angegebene Adresse. Mit etwas Glück gehört Ihnen<br />

schon bald der <strong>HDTV</strong>-Empfänger im Wert von knapp 200 Euro.<br />

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über zwei unabhängige Tuner und<br />

eine integrierte Festplatte.<br />

Damit lassen sich Standard-TVund<br />

Radio-Mitschnitte aufzeichnen<br />

und beliebig oft ohne Qualitätsverlust<br />

zeitgleich oder mit beliebigem<br />

Zeitversatz (Timeshift)<br />

wiedergeben.<br />

Mit der Ethernet-Schnittstelle kann<br />

der Receiver in ein Heimnetzwerk<br />

eingebunden und für Multimedia-<br />

Anwendungen genutzt werden.<br />

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Tel. 08031 184-0<br />

Fax 08031 184-306<br />

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INHALT<br />

September/Oktober/November 2010<br />

Neues<br />

Vier neue IDTV-Modelle von<br />

Sky Vision 5<br />

Vantage: Neue Sat-Antenne<br />

im Programm 5<br />

Inverto-Volksbox kommt auf den<br />

deutschen Markt 5<br />

Neue Sat-Antennen und LNBs<br />

von Triax-Hirschmann 5<br />

Smart-Hybridbox für HD Plus 6<br />

Humax bietet Update für iCord HD+ 6<br />

Weitere Sky-<strong>HDTV</strong>-Programme<br />

gestartet 6<br />

Über eine Million HD-Plus-Karten<br />

ausgeliefert 6<br />

Samsungs Blu-ray-HD-Rekorder mit<br />

CI Plus und 3-D 7<br />

Neue Slimsat-Modelle von Strong 7<br />

Spaun-UNiSEqC-Einkabelsystem 7<br />

Smart-Hybridbox für HD Plus 7<br />

Empfang<br />

Analogabschaltung leicht gemacht: So<br />

rüsten Sie erfolgreich um 8<br />

Sat-Empfang auf dem Balkon:<br />

Pfiffige Lösungen für den<br />

unsichtbaren Empfang 14<br />

Installation<br />

Satellitenantenne flach montiert 17<br />

Störungen an der Sat-Anlage finden<br />

und beheben – Teil 2 20<br />

F-Stecker-Montage: So einfach gehts! 24<br />

Sichere Leitung mit<br />

Überspannungsschutz 27<br />

Kabelanlagen mit Unicable auf<br />

Sat-Empfang umrüsten 28<br />

Empfang von Wetter<strong>satellit</strong>en 32<br />

Perfekt eingestellt:<br />

Der Sendersuchlauf 34<br />

Test<br />

Großer <strong>HDTV</strong>-Twin-Receiver-Test 36<br />

<strong>HDTV</strong>-Set-Top-Boxen für Einsteiger 47<br />

Satellitenantennen in der 85-Zentimeter-<br />

Größe im Vergleichstest 51<br />

<strong>HDTV</strong>-Sat-Karten für den PC 57<br />

Neue LNB-Serien im Test 61<br />

Frequenzen<br />

Astra 19,2 Grad Ost 65<br />

Standards<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Impressum 66<br />

Geräte im Test<br />

<strong>HDTV</strong>-Satellitenreceiver<br />

Atevio AV 7000HD PVR 37<br />

AZBox Premium HD + 38<br />

Homecast HS 9000 CIPVR 39<br />

Micro m100/2 HD 40<br />

Technotrend TT-select S950 HD PVR 41<br />

Topfield SRP-2410 42<br />

VU+ Duo 43<br />

Vantage VT-1 44<br />

Faval Mercury HS 100 48<br />

Ferguson Ariva 100 48<br />

Skymaster DXH 80 49<br />

Zehnder HX 7000 U 49<br />

Satellitenantennen<br />

Delta SAT 85 52<br />

Fuba DAA 850 52<br />

Triax-Hirschmann TDS 88 53<br />

Kathrein CAS 80 54<br />

Opticum F085 LH 54<br />

Wisi OA 85 55<br />

Maximum E-85 Multifocus 48° Dish 55<br />

PC-Sat-Karten<br />

Technotrend TT-connect S2-3650 CI 58<br />

Terratec S7 59<br />

LNBs<br />

Maximum XO-Serie 62<br />

Megasat Diavolo-LNB-Serie 62<br />

Smart IQ-Serie 63<br />

Vizyon VZ-Serie 63<br />

Inverto MultiConnect 64<br />

Im Heft<br />

<strong>HDTV</strong>-Satellitenreceiver<br />

mit Twin-Tuner<br />

Die Königsklasse steht im Blickpunkt dieser<br />

Ausgabe. Acht hochwertige Satellitenreceiver<br />

für den <strong>HDTV</strong>-Empfang mit Doppeltuner<br />

und Aufnahmefunktion haben<br />

wir für Sie getestet.<br />

Seite 36<br />

Sat-Antennen mit 85-<br />

Zentimeter-Durchmesser<br />

Eine gute Sat-Antenne ist die Basis eines<br />

hervorragenden Fernsehbildes. Wir haben<br />

die „Mittelklasse“, bestehend aus sieben<br />

Modellen, ins Labor bestellt und einen Sieger<br />

im Bereich der 85-Zentimeter-Modelle<br />

gekührt.<br />

Analogumstieg<br />

meistern<br />

Seite 51<br />

Am 30. April 2012 endet die Ausstrahlung analoger TV-Kanäle über<br />

Astra 19,2 Grad Ost. Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihre analoge Sat-Anlage<br />

auf digitalen Empfang umstellen.<br />

Seite 8<br />

+<br />

Störungen finden und beheben<br />

Fehler aufspüren, Stolperfallen ausräumen,<br />

Empfang verbessern Seite 20<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

4<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Inhalt<br />

Bilder Titel: ARD, Astra, Auerbach Verlag, Kabel Eins, RTL, Pro Sieben, Sat 1, Vox, ZDF


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Kopfstellen<br />

Die Marke Lenuss ist neu<br />

Flachbild-TV-Geräte mit Mehrfachtunern werden immer beliebter<br />

Vier neue IDTV-Modelle von Sky Vision<br />

Der Digitalspezialist Sky Vision liefert ab sofort<br />

die ersten Modelle seiner neuen und exklusiven<br />

Fachhandelsmarke Lenuss in vier<br />

unterschiedlichen Bildschirmgrößen aus. Alle<br />

vier Lenuss-Geräte mit einer Bildschirmdiagonale<br />

von 22, 26, 32 und 37 Zoll verfügen über<br />

je einen digitalen HD-fähigen DVB-T-, DVB-<br />

S- und DVB-C- sowie über einen Analogtuner.<br />

Zahlreiche Schnittstellen und Anschlüsse, wie<br />

u. a. USB, HDMI, Scart, S/P-DIF, S-Video und<br />

Common Interface, sorgen für eine perfekte<br />

Integration in jedes Heimkino. Durch den<br />

Anschluss einer Festplatte via USB können die<br />

Unicable-tauglichen Fernseher darüber hinaus<br />

als digitale Videorekorder verwendet werden.<br />

Die Modelle der Lenuss-Reihe sind ab sofort<br />

für 749 Euro (22 Zoll), 999 Euro (32 Zoll) und<br />

1 199 Euro (37 Zoll) exklusiv bei Sky Vision<br />

erhältlich. Das 26-Zoll-Modell ist ab KW 26 für<br />

899 Euro (UVP) erhältlich. TK<br />

Bilder: Inverto, Lenuss, Samsung, Smart, Spaun, Strong<br />

Vantage: Neue Sat-Antenne<br />

Der Receiver-Spezialist Vantage hat ab sofort<br />

eine Sat-Antenne im Programm, die neben der<br />

Verwendung für feste Anlagen auch für den<br />

mobilen Einsatz geeignet sein soll. Wie der<br />

Hersteller auf seiner Website mitteilt, soll die<br />

neue Stahlantenne sowohl für Ein- als auch<br />

Mehrteilnehmeranlagen geeignet sein. Die<br />

Oberfläche des neuen Spiegels ist glatt lackiert<br />

und bietet damit nach Unternehmensangaben<br />

Schutz vor Schmutzablagerungen. Die Sat-Antenne<br />

misst rund 80 Zentimeter. Ihr klappbarer<br />

Arm zur Befestigung des LNBs soll dem Nutzer<br />

die Montage erleichtern. So ist laut Vantage<br />

eine praktische Handhabung für den mobilen<br />

Einsatz z. B. an Campingfahrzeugen möglich.<br />

Die Feed-Aufnahme hat das Standardmaß von<br />

40 Millimetern. Die Masthalterung auf der<br />

Rückseite soll mit zwei Halteschellen besonders<br />

stabil sein. Diese Halteschellen garantieren<br />

laut Hersteller selbst bei hohen Windlasten<br />

eine optimale Stabilität der Antenne und ermöglichen<br />

dem Nutzer ein präzises Ausrichten.<br />

Ab sofort ist die Sat-Antenne im Fachhandel<br />

für 39,90 Euro (UVP) erhältlich. Als Zubehör<br />

können die LNB-Serien von Vantage oder<br />

Vantage-Multischalter genutzt werden. TK<br />

Invertos Volksbox<br />

Die „Volksbox“ getaufte Set-Top-Box Scena<br />

6n von Inverto ist nun auch in Deutschland,<br />

Österreich und Luxemburg erhältlich.<br />

Das Gerät ist nach Angaben des Herstellers<br />

ein fortschrittlicher Hybrid<strong>satellit</strong>enreceiver<br />

und für HD-Plus-Spezifikationen geeignet.<br />

In der Volksbox ist das Conditional-Access-<br />

System (CAS) von Nagravision integriert,<br />

hinzu kommt ein Wi-Fi-Interface. Die HD-<br />

Plus-Smartcard gibt es für zwölf Monate dazu.<br />

Der Hybridreceiver soll bequemen Zugang<br />

zum Internet garantieren. Scena 6n bietet<br />

zudem einen EPG und unterstützt Audiosowie<br />

Videoformate wie MP3. Durch den<br />

Linux-Browser ist der schnelle Zugang zu<br />

Internetdiensten wie Youtube, zu Internetradio<br />

oder persönlichen Lieblingsseiten<br />

gewährleistet. Software-Updates werden<br />

wahlweise über Astra 19,2 Grad Ost,<br />

Internet oder manuell über USB durchgeführt.<br />

Die Box ist ab sofort im Handel erhältlich, Preise<br />

nennt Inverto bislang allerdings nicht. TK<br />

Inverto stellt die Volksbox vor<br />

Der moderne <strong>HDTV</strong>-Receiver empfängt nicht nur Satellitenfernsehen,<br />

sondern auch Internet-TV<br />

Neu: HD-taugliche<br />

Twinkassetten<br />

für SKS-Kopfstellen<br />

<br />

<br />

SKT 2-01<br />

8-PSK/QPSK-COFDM<br />

(SAT in DVB-T)<br />

SKQ 2-01<br />

8-PSK/QPSK-QAM<br />

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Sat-Antennen und LNBs<br />

Zwei neue Satellitenantennen bietet nunmehr<br />

die Triax GmbH mit den Modellen Fesat<br />

85 HQ und Fesat 95 HQ an. Die Antennen<br />

haben einen Durchmesser von 85 respektive<br />

95 Zentimetern und sind in den Farben<br />

Lichtgrau, Schiefergrau und Ziegelrot erhältlich.<br />

Somit können Sie sie ideal mit der Farbe<br />

des Daches kombinieren. Laut Angaben der<br />

Triax GmbH verfügen die Antennen über<br />

hervorragende Empfangseigenschaften und<br />

eine hochwertige Verarbeitung. Die Reflektoren<br />

sind pulverbeschichtet und bestehen<br />

aus korrosionsbeständigem Aluminium. Im<br />

Lieferumfang befindet sich eine LNB-Halterung,<br />

bei welcher ebenfalls Alu als Material<br />

zum Einsatz kommt. Der Kunde erhält eine<br />

bereits vormontierte Antenne; Feedarm und<br />

Masthalter sind bereits werkseitig vorbereitet.<br />

Ideal für den Einsatz mit den beiden Fesat-Modellen<br />

sind die LNBs CS 40 HQ<br />

(Quattro) und CS 44 HQ (Quattro-Switch)<br />

geeignet. Die Universal-LNBs verfügen<br />

über vergoldete F-Anschlüsse, die für eine<br />

optimale Signalübertragung sorgen.<br />

Die unverbindliche Preisempfehlung für die<br />

Fesat 85 HQ liegt bei 115 Euro. Das Modell<br />

mit 95 Zentimetern Durchmesser kostet 131<br />

Euro. Die hochwertigen LNBs sind für 77,90<br />

Euro (CS 40 HQ) bzw. 81,40 Euro (CS 44 HQ)<br />

im Fachhandel erhältlich. Eineren ersten Test<br />

des 85ger Modells lesen Sie bereits in dieser<br />

Ausgabe ab Seite 51.<br />

TK<br />

Neue Slimsat-Modelle von Strong<br />

Humax bietet Update für iCord HD+<br />

Strong bringt zwei neue Satellitenantennen der<br />

Serie Slimsat auf den Markt, die unauffällig<br />

und schnell an Hauswänden angebracht werden<br />

können. Die rechteckigen Slimsat-Satellitenantennen<br />

sollen aufgrund ihrer dezenten<br />

weißen Farbgebung diskret zu montieren sein,<br />

so der Hersteller. Beim Modell SA61 ist ein<br />

Single-, beim SA62 ein Twin-LNB eingebaut.<br />

Mit gerade einmal 9 Zentimetern Tiefe seien<br />

die neuen Antennen besonders kompakt. Mit<br />

ihnen machen die Nutzer „Schluss mit großflächigen<br />

Satellitenschüsseln, die das Erscheinungsbild<br />

zumeist empfindlich stören“, teilt<br />

Strong mit. Die Antennen sollen trotz ihrer<br />

kompakten Abmessungen der Empfangsleistung<br />

einer 65-Zentimeter-Satellitenschüssel<br />

entsprechen und erfassen alle gängigen Satelliten,<br />

wie Astra 19,2 Grad und Hot Bird. Die<br />

neuen Strong-Slimsat sind ab sofort erhältlich.<br />

Die SA61 kostet 119,90 Euro (UVP), die SA62<br />

ist für 149,90 Euro (UVP) erhältlich. TK<br />

Humax stellt ab sofort ein Software-Update<br />

für den Hybridreceiver iCord HD+ bereit.<br />

Das Update soll die Funktionsweise und die<br />

Aufnahmefunktion des Geräts verbessern.<br />

Das aktuelle Software-Update Version 1.01.04<br />

kann ab sofort Over-the-Air geladen werden.<br />

Die Aktualisierung soll nicht nur die allgemeine<br />

Funktionsweise des Festplattenreceivers<br />

optimieren, sondern mit der Überarbeitung<br />

von drei Features auch eine Verbesserung<br />

der Aufnahmefunktionen bringen. Unabhängig<br />

vom Sendeformat (HD- oder SDTV) der<br />

einzelnen Sendungen können die Zuschauer<br />

laut Humax nun zwei Programme aufzeichnen<br />

und zeitgleich ein weiteres anschauen.<br />

Der Umgang mit Aufzeichnungen gestaltet<br />

sich laut Mitteilung ab sofort einfacher und<br />

komfortabler; Aufteilungen mithilfe von Startzeiten<br />

einzelner Sendungen sollen damit der<br />

Vergangenheit angehören. Ferner wurde das<br />

Umschalten von freien zu verschlüsselten TV-<br />

Sendern laut Humax beschleunigt. TK<br />

Smarte Lösung<br />

Der Smart CX 10 ist ein Hybridreceiver, der <strong>HDTV</strong>-Satellitenempfang mit Internet-TV verbindet<br />

6 4.2010 | NEUES<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

Smart-Hybridbox<br />

Der schwarzwälder Hersteller Smart Electronic<br />

hat einen neuen Hybridreceiver für HD<br />

Plus entwickelt. Der CX 10 ermöglicht den<br />

Nutzern den Empfang aller freien TV- und<br />

Radioprogramme in SD- sowie HD-Qualität.<br />

Beigefügt ist die für zwölf Monate freigeschaltete<br />

Smartcard für hochauflösende<br />

Programmangebote der privaten Sendergruppen.<br />

Der CX 10 gestattet zudem den<br />

Zugriff auf das Internet. Über das Smart-<br />

Portal können die Zuschauer laut Hersteller<br />

auf ein wachsendes Angebot an webbasierten<br />

Diensten, beispielsweise Mediatheken der<br />

öffentlich-rechtlichen Sender oder Communitys<br />

wie Twitter oder Facebook, zugreifen.<br />

Auch die Internetradio-Nutzung ist möglich.<br />

Über einen USB-Anschluss ist es möglich,<br />

den CX 10 mit einer externen Festplatte zu<br />

verbinden und als volltauglichen Videorekorder<br />

zu verwenden. Persönliche Film- und<br />

Serienhighlights können auf dem Speichermedium<br />

aufgezeichnet und archiviert werden.<br />

Der hybride <strong>HDTV</strong>-Satellitenreceiver<br />

Smart CX 10 ist ab sofort zu einem Preis von<br />

199,95 Euro (UVP) im Handel erhältlich. TK


Spaun-Einkabelsystem<br />

Bei der Aufrüstung vorhandener Verteilanlagen des Kabel-TVs macht das Spaun-System eine gute Figur<br />

Über eine Million HD-Plus-Karten ausgeliefert<br />

Acht Monate nach Start des HD-Plus-Angebotes,<br />

das über Satellit die Sender RTL, Sat 1,<br />

Pro Sieben, Vox und Kabel Eins in HD-Qualität<br />

auf die Bildschirme bringt, hat die Industrie<br />

über eine Million Empfangskarten bei<br />

HD Plus bestellt und abgerufen. Die Karten<br />

werden von den Herstellern mit ihren HD-<br />

Plus-Geräten gebündelt und sukzessive in<br />

den Handel gebracht. Dies sei der Beweis<br />

dafür, dass HD Plus sich „in kurzer Zeit als<br />

feste Größe im boomenden deutschen HD-<br />

Markt etabliert“ habe, so das Unternehmen.<br />

Laut der Gesellschaft für Konsumforschung<br />

(GfK) war im Mai 2010 fast jeder dritte verkaufte<br />

Sat-HD-Receiver ein HD-Plus-Gerät. Seit<br />

dem Marktstart von HD Plus im November<br />

2009 sind insgesamt rund 220000 HD-Plus-<br />

Receiver verkauft worden. Aktuell sind mehr<br />

als 20 Receiver-Modelle erhältlich, es kommen<br />

aber fast wöchentlich neue dazu.<br />

TK<br />

Einkabelsystem<br />

Mit dem SUS 5581/33 NF stellt Spaun einen<br />

neuen Einkabelmultischalter vor. Der SUS<br />

5581/33 NF dient zur Verteilung von vier<br />

Sat-ZF-Ebenen auf bis zu acht Endgeräte.<br />

Das Einkabelsystem lässt sich in klassischen<br />

Baumverteilanlangen einsetzen und eignet<br />

sich hervorragend zum Aufrüsten einer bestehenden<br />

Kabelfernsehverteilung auf Satellitenfernsehen.<br />

Wo zuvor die für den Satellitenempfang<br />

sonst notwendige und aufwendige<br />

Sternverteilung erforderlich war, kann nun<br />

die unkomplizierte Einkabellösung zum Einsatz<br />

kommen. Sie setzt die Sat-Signale auf bis<br />

zu acht Zwischenfrequenzen um, die über<br />

ein Kabel auf bis zu acht Endgeräte (genauer<br />

Sat-Tuner) weitergeleitet werden können.<br />

Somit steht an allen angeschlossenen Receivern<br />

das komplette Programmangebot eines<br />

Satelliten, etwa der in Deutschland sehr beliebten<br />

Position Astra 19,2 Grad Ost, bereit.<br />

Der Spaun 5581/33 NF ist kaskadierbar und<br />

lässt sich somit ideal auch etagenweise einsetzen,<br />

um so mehrere Wohnungen auf einem<br />

Stockwerk eines Mehrfamilienhauses mit Sat-<br />

Signalen zu versorgen. Der Spaun erlaubt<br />

dabei nicht nur die Weiterleitung der Signale<br />

über ein Kabel, sondern stellt alternativ an drei<br />

Anschlüssen jeweils drei Zwischenfrequenzen<br />

bereit. Dazu muss ein Schalter umgelegt werden.<br />

Perfekt ist dies für die Versorgung von<br />

drei Wohnungen auf einer Etage, da so pro<br />

Wohneinheit bis zu drei Satellitenreceiver eingebunden<br />

werden können. Damit wird dem<br />

Umstand Rechnung getragen, dass die angeschlossenen<br />

Haushalte einen Unicable-tauglichen<br />

Satellitenreceiver einsetzen müssen, um<br />

die Sat-Signale zu empfangen.<br />

TK<br />

Weitere Sky-<strong>HDTV</strong>-Sender<br />

Die Pay-TV-Plattform Sky hat ihr Programmangebot<br />

um drei weitere <strong>HDTV</strong>-Sender aufgestockt.<br />

Der Sendebetrieb startete am 13.<br />

August. Bei den neuen Kanälen handelt es<br />

sich um die Angebote Sky Action HD, Sky<br />

Cinema Hits HD und Sky Sport HD 2. Der<br />

Sender Sky Sport HD wurde nach dem Sendestart<br />

von Sky Sport HD 2 in Sport HD 1<br />

umbenannt. Die Angebote sind ohne weitere<br />

Zusatzkosten im Rahmen des Sky-Abonnements<br />

empfangbar. Sie werden über Satellit<br />

auf Astra 19,2 Grad Ost, Transponder 53 mit<br />

der Frequenz 10,773 Gigahertz horizontal<br />

(SR 22 000, FEC 2/3, DVB-S2/8PSK) verbreitet.<br />

Ein Highlight bei Sky Sport HD 2 stellt<br />

unter anderem die nun endlich hochauflösend<br />

übertragene Konferenz dar, welche<br />

alle ausgestrahlten Spiele zusammenfassend<br />

beleuchtet. Zusätzlich sollen weitere Sportveranstaltungen<br />

hochauflösend folgen. TK<br />

Samsungs Blu-ray-HD-Rekorder<br />

Mit dem BD-C8900S bringt Samsung einen<br />

<strong>HDTV</strong>-Rekorder, der über den integrierten 3-D-<br />

Blu-ray-Player auch dreidimensionale Inhalte<br />

wiedergibt, auf den Markt. Dank DVB-S2-Tuner<br />

und CI-Plus-Schnittstelle können Verbraucher<br />

digitales Fernsehen via Satellit ohne zusätzliche<br />

Set-Top-Box empfangen. Auf Knopfdruck<br />

speichert der Rekorder das hochauflösende<br />

Bildmaterial auf der 500 Gigabyte großen Festplatte.<br />

„Nach dem offiziellen Start von <strong>HDTV</strong><br />

in Deutschland ist die <strong>HDTV</strong>-Aufnahme der<br />

nächste Schritt zur vollständigen Etablierung<br />

des hochauflösenden Fernsehens zu Hause“,<br />

sagt Gerd Weiner, Director Sales & Marketing<br />

A/V bei Samsung. „Durch die Integration<br />

eines DVB-S2-HD-Tuners und CI Plus in unseren<br />

BD-C8900S machen wir Verbrauchern<br />

diesen Schritt besonders leicht – ohne extra<br />

Set-Top-Box und zweite Fernbedienung.“ Der<br />

3-D-Blu-ray-Bildprozessor aus eigener Entwicklung<br />

liefert plastische Bilder über die HDMI-<br />

1.4-Schnittstelle auf den Samsung-3-D-TV. TK<br />

Neues Multitalent<br />

Samsung wartet mit einem <strong>HDTV</strong>-Sat-Empfangsteil, Festplattenrekorder und 3-D-tauglichem Blu-ray-Player auf<br />

www.satdigital.de 7


8 | 4.2010 Empfang<br />

Jahr Tage Stunden Minuten Sekunden<br />

1 : 235 : 13 : 26 : 02<br />

Die neue Wohnung ist zweifellos ein halten bereits mehr als 21 Millionen digitalisiert.<br />

Davon empfangen 16,2 Millionen Haus-<br />

Traum. Kurzentschlossen greift Peter<br />

M. zu und unterschreibt den halte ihr TV-Signal via Satellit.<br />

Mietvertrag. Erst im Nachhinein bemerkt er,<br />

dass der Altbau keinen Anschluss ans TV-<br />

Kabelnetz hat, sondern über eine Sat-Anlage<br />

verfügt. Die schlechte Nachricht: Die Anlage ist<br />

so alt, dass sie ausschließlich für den analogen<br />

Empfang taugt. Und leider denkt der Vermieter<br />

Doch das Ende naht! Spätestens am 30. April<br />

2012 werden alle mit deutschen Programmen<br />

belegten analogen Transponder auf der Sat-<br />

Position Astra 19,2 Grad Ost abgeschaltet. Bis<br />

dahin werden bereits einige Spartensender –<br />

wie zuletzt Das Vierte das analoge Zeitalter beenden.<br />

gar nicht daran, sie in absehbarer<br />

Zeit digitaltauglich zu machen.<br />

Der saure Apfel<br />

Wenn man die aktuellen Zahlen<br />

betrachtet, hat der Vermieter<br />

gar nicht so Unrecht. Allein über<br />

Deutschlands populärste Orbitalposition<br />

19,2 Grad Ost werden<br />

zurzeit 35 deutsche Sender analog<br />

verbreitet, davon 15 gebührenfinanzierte<br />

öffentlich-rechtliche<br />

TV-Kanäle. Damit nimmt die<br />

Bundesrepublik in Europa eine<br />

Sonderstellung ein. Abgesehen<br />

von Frankreich senden in keinem<br />

anderen Land noch so viele TV-<br />

Anbieter auf analogem Weg aus<br />

dem All. Weil dies so ist, ist auch<br />

Röhrenfernseher<br />

Ältere TV-Geräte müssen nicht um jeden Preis gegen einen neuen Fernsehr getauscht werden. Bei den<br />

meisten Fernsehern lassen sich externe Receiver über Scartschnittstellen anschließen<br />

die Zahl der analogen Sat-Receiver,<br />

die unter deutschen Dächern stehen, im<br />

internationalen Vergleich ausgesprochen hoch.<br />

Bis zum Jahresende 2009 empfingen bereits<br />

Ab Mai 2012 empfangen also nur noch<br />

mit einer digitaltauglichen Satellitenanlage und<br />

einem digitalen Endgerät.<br />

mehr als die Hälfte der deutschen TV-Haushalte<br />

ihr Fernsehprogramm digital. Nach Angaben<br />

des Satellitenbetreibers Astra sind in<br />

Deutschland von den 37,4 Millionen TV-Haus-<br />

Umrüstung notwendig<br />

Der analoge Fernsehempfang unterscheidet<br />

sich grundlegend vom digitalen Verfahren.<br />

Abschaltung<br />

Analogzuschauer<br />

werden ab Mai 2012<br />

keine Programme<br />

über Astra 19,2 Grad<br />

Ost mehr sehen<br />

Das Ende naht – Analogsender werden abgeschaltet<br />

Nachdem der terrestrische TV-Empfang Ende 2008 komplett digitalisiert wurde, wird auch für den Sat-Empfang bald die Zeit<br />

der Umstellung kommen. Der Termin steht fest: Am 30. April 2012 wird das analoge TV-Signal über Satellit abgeschaltet.<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

Das schlägt sich vor allem in der verwendeten<br />

Technik nieder. Hervorzuheben sind der<br />

Low Noise Block Converter (LNB), der die<br />

Satellitensignale im Brennpunkt der Sat-Antenne<br />

empfängt, das Koaxialkabel und die Verteiltechnik<br />

(sofern viele Endgeräte an einem<br />

LNB angeschlossen sind). Natürlich darf der<br />

Satellitenempfänger selbst nicht vergessen<br />

werden, der entweder in Ihrem Fernsehgerät<br />

integriert ist oder als Set-Top-<br />

Box daherkommt.<br />

Alle Teile der Satellitenempfangsanlage<br />

müssen digitaltauglich sein.<br />

Bei diesem Thema wird allerdings<br />

viel Schindluder getrieben: Oft<br />

wird im Internet oder auf Umverpackungen<br />

mit der Digitaltauglichkeit<br />

von digitalfähigen Sat-Antennen<br />

oder <strong>HDTV</strong>-tauglichen LNBs<br />

besonders geworben, obwohl dies<br />

für alle Sat-Antennen oder digitalen<br />

LNBs gilt.<br />

Satellitenantenne<br />

Der Austausch der Sat-Antenne,<br />

auch Schüssel oder Spiegel genannt,<br />

ist beim Umstieg von analogem<br />

zu digitalem Satellitenempfang<br />

nicht zwingend notwendig.<br />

Wir empfehlen für den Empfang in unseren<br />

Breiten eine Antenne mit 60 Zentimetern (cm)<br />

Durchmesser, da Sie nur mit diesen Modellen<br />

auch bei schlechtem Wetter eine ausreichende<br />

Empfangsreserve haben. An der Ausrichtung<br />

der Antenne sind ebenfalls keine Änderungen<br />

nötig. Als Satellit wird weiterhin Astra auf 19,2<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Vantage, Thomas Riegler, SES Astra, Astro, Triax, Photocase/Wurly


Stacker in der Übersicht<br />

Stacker<br />

De-Stacker<br />

Mit einem System aus Stacker und De-Stacker sparen<br />

Sie sich das kostenintensive nachträgliche Verlegen von<br />

Koaxialkabeln<br />

Grad Ost angepeilt. Lange auf dem Dach Wind<br />

und Wetter ausgesetzte Sat-Schüsseln benötigen<br />

hin und wieder eine Feinjustage, die den<br />

Empfang spürbar verbessern kann. Es empfiehlt<br />

sich, dafür einen Fachbetrieb hinzuzuziehen.<br />

Installateure verfügen über die notwendige<br />

Messtechnik, um den Sat-Spiegel perfekt<br />

auszurichten. Das „Grieseln“, das durch einen<br />

schlechten Empfang entsteht, existiert beim Digitalempfang<br />

zwar nicht mehr, Bildstörungen<br />

sind in Form von Fragmenten oder Standbildern<br />

jedoch immer noch möglich.<br />

LNB-Tausch<br />

Oftmals können Sie als neuer Hausbesitzer<br />

nicht wissen, was Ihre Vorbesitzer alles installieren<br />

ließen. Das können Sie jedoch<br />

feststellen.<br />

Der Low Noise Block muss beim Umstieg von<br />

analog auf digital besonderer Begutachtung<br />

unterzogen werden, denn er muss für den digitalen<br />

Empfang tauglich sein. Einen analogen<br />

LNB, von dem landläufig gesprochen wird,<br />

gibt es nicht. Sie benötigen einen Universal-<br />

LNB. Doch wie stellen Sie fest, ob das verbaute<br />

Gerät digitaltauglich ist?<br />

Die einfachste Möglichkeit: Schauen Sie nach.<br />

Um an die Sat-Antenne und den LNB zu gelangen,<br />

müssen Sie auf das Dach steigen oder auf<br />

den Balkon gehen. Am Ende des Satellitenarms<br />

der Antenne ist der LNB montiert, in dem die<br />

Anschlusskabel enden.<br />

Schauen Sie sich den LNB genau an. Ist eine<br />

Firmenbezeichnung, ein Typenschild oder sogar<br />

der Frequenzbereich angegeben? Ist Letzteres<br />

der Fall, muss der Wert 12 750 Megahertz<br />

(MHz) auftauchen, damit der LNB tauglich<br />

für den digitalen Empfang ist. Fehlt der Wert,<br />

können Sie vielleicht den Hersteller und die<br />

Typenbezeichnung herausfinden. Mit diesen<br />

Angaben schlagen Sie im Internet nach und<br />

achten in den Suchergebnissen auf den Wert<br />

12 750 MHz in der Beschreibung der LNB-Daten.<br />

Nur wenn der LNB bis zu diesem Bereich<br />

arbeitet, ist der Digitalempfang möglich.<br />

Ist dies bei Ihnen nicht der Fall, müssen Sie<br />

den LNB austauschen. Ein preiswertes Gerät<br />

für einen Teilnehmer erhalten Sie schon für 10<br />

Euro. Beim Kauf eines neuen Universal-LNBs<br />

sollten Sie darauf achten, dass die Anzahl der<br />

Anschlüsse wenigstens so hoch ist wie bei<br />

dem bereits vorhandenen LNB. Wir empfehlen<br />

Ihnen, mindestens einen Quad-LNB zu kaufen,<br />

an dem Sie bis zu vier Satellitenreceiver<br />

anschließen können. Nicht genutzte Abgriffe<br />

verschließen Sie nach der Installation mit dem<br />

ausziehbaren Wetterschutz des LNBs. Planen<br />

Sie später eine Erweiterung der Sat-Anlage<br />

um weitere Teilnehmeranschlüsse, sind Sie mit<br />

einem Quad-LNB auf der sicheren Seite. Multischalter,<br />

die mit acht, zwölf, 16 oder gar 24<br />

Ausgängen viele weitere Teilnehmer mit dem<br />

Satellitensignal versorgen können, lassen sich<br />

später problemlos an einem solchen LNB anschließen.<br />

Dazu ist es nicht einmal notwendig,<br />

erneut zur Sat-Anlage aufs Dach zu steigen.<br />

Multischalter<br />

Die Weiterleitung der Satellitensignale kann<br />

entweder direkt vom LNB zum Sat-Receiver<br />

erfolgen oder über eine Verteilanlage, wenn<br />

mehrere Haushalte versorgt werden sollen.<br />

Soll in Ihrem Haus das Sat-Signal mehreren<br />

Wohnungen bereitgestellt werden, müssen Sie<br />

überprüfen, ob die Verteiltechnik, sprich der<br />

Multischalter, digitaltauglich ist.<br />

Führen nur zwei Zuleitungen zum Multischalter,<br />

ist es nötig, auch diesen gegen einen neuen,<br />

digitaltauglichen auszuwechseln. Am neuen<br />

Modell müssen vier Eingänge vorhanden sein<br />

(Low-Band horizontal, Low-Band vertikal,<br />

High-Band horizontal, High-Band vertikal).<br />

Es kommen Ausgaben in Höhe von ca. 150<br />

bis 300 Euro auf Sie zu, je nachdem, wie viele<br />

Haushalte versorgt werden sollen. Wichtig<br />

ist in diesem Zusammenhang die Anzahl der<br />

möglichen Abgriffe. Überprüfen Sie am zuvor<br />

eingesetzten Modell, wie viele Endgeräte angeschlossen<br />

werden können, also wie viele Kabel<br />

vom Multischalter abgehen und wie viele Anschlüsse<br />

noch frei sind. Das ist übrigens auch<br />

ein sehr guter Zeitpunkt, um an die Zukunft<br />

zu denken und ein Modell zu wählen, das über<br />

mehr Anschlüsse als unbedingt notwendig<br />

verfügt. So können später weitere Teilnehmer<br />

am Sat-Empfang teilhaben.<br />

Verkabelung<br />

Vorhandene Koaxialkabel müssen grundsätzlich<br />

nicht ausgetauscht werden, wenn auf<br />

Die Satellitenantenne<br />

Die Antenne ist das weithin sichtbare Zeichen für den Satellitenempfang.<br />

Normalerweise muss sie beim Digitalumstieg nicht ausgetauscht<br />

werden<br />

Im Bild: ein Vantage-Quad-LNB<br />

Für den digitalen Sat-Empfang benötigen Sie einen Universal-<br />

LNB. Im Bild sehen Sie einen Quad-LNB für den Anschluss von<br />

vier Endgeräten oder einem Multischalter<br />

Der Multischalter teilt die Sat-Signale auf<br />

Die Schaltzentrale für Satellitensignale ist der Multischalter. Mit<br />

ihm können alle angeschlossenen Haushalte mit nur einer Antenne<br />

fernsehen<br />

den digitalen Sat-Empfang umgestellt wird.<br />

Wichtig ist jedoch, dass die Koaxialkabel über<br />

ein Schirmmaß von mehr als 90 Dezibel (dB)<br />

verfügen. Nur dann sind sie ausreichend gegen<br />

Störstrahlung, etwa von Funktelefonen<br />

(DECT), geschützt.<br />

Bei einer analogen Mehrbenutzeranlage führen<br />

zwei Koaxialkabel vom Dach zum Verteiler,<br />

dem Multischalter. Sie benötigen beim digitalen<br />

Satellitenempfang jedoch vier Kabel. Das<br />

bedeutet, dass Sie zwei zusätzliche Koaxialkabel<br />

vom dann notwendigen Quattro- bzw.<br />

www.satdigital.de 9


<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

Eine praktische Erfindung<br />

Für ein Set aus Stacker und De-Stacker sind etwa 150 Euro einzukalkulieren<br />

einen Kabelstrang weiterleitet. Am anderen<br />

Ende, etwa dort, wo der neue Multischalter<br />

eingebaut werden soll, findet der De-Stacker<br />

seinen Platz, um das doppelte Signal wieder<br />

zu trennen. So lassen sich beide Polarisationen<br />

für das Low- und High-Band unkompliziert<br />

über nur ein Kabel übertragen, ohne das eine<br />

teure Nachinstallation neuer Koaxialkabel notwendig<br />

wird.<br />

Digitalreceiver<br />

Das digitale Satellitensignal bietet einige Vorteile:<br />

schärferes Bild, bessere Farben und vor<br />

allem mehr Programme. Bis zur Analogabschaltung<br />

können Sie auch nach der Umrüstung<br />

auf digitalen Empfang mit den bisherigen<br />

analogen Sat-Receivern fernsehen. Wird am<br />

30. April 2012 abgeschaltet, bleiben die Kanäle<br />

dunkel. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten Sie die<br />

analogen Endgeräte gegen digitale Empfänger<br />

ausgetauscht haben. In Haushalten mit mehreren<br />

analogen Satellitenempfangsgeräten ist so<br />

eine sukzessive Umstellung möglich, sodass Sie<br />

nicht alle Geräte auf einmal erneuern müssen.<br />

Notwendig ist fortan ein digitaler Sat-Receiver.<br />

Da der technische Fortschritt auch beim<br />

digitalen Empfang nicht haltmacht, sind für<br />

das hochauflösende Fernsehen <strong>HDTV</strong> taugliche<br />

Satellitenreceiver auf dem Vormarsch. Der<br />

Preisunterschied von Receivern für den digitalen<br />

Empfang und den digitalen HD-Empfang<br />

schrumpft immer mehr. Wir empfehlen, gleich<br />

zu einem <strong>HDTV</strong>-Satellitenreceiver zu greifen.<br />

Der neue Sat-Receiver ersetzt das bisher genutzte<br />

analoge Gerät eins zu eins. Die Anschlüsse<br />

sind gleichermaßen vorhanden. Nur<br />

an eine veränderte Benutzerführung im Bildschirmmenü<br />

und eine andere Fernbedienung<br />

muss ich Ihre Familie gewöhnen. Um im Betrieb<br />

von der gigantischen Senderliste nicht<br />

beinahe erschlagen zu werden, sollten Sie im<br />

Menü Ihre Lieblingsprogramme in Favoriten<br />

einsortieren. Außerdem müssen Sie sich – je<br />

nach Gerät – an längere Umschaltzeiten zwischen<br />

den einzelnen Kanälen gewöhnen.<br />

Besitzen Sie bereits einen modernen Flachbildfernseher,<br />

empfehlen wir den Einsatz eines<br />

neuen Anschlusskabels vom Typ HDMI. Dieses<br />

ermöglicht eine verlustfreie digitale Bildübermittlung<br />

vom Digitalreceiver zum TV-Gerät.<br />

Die Inbetriebnahme eines neuen Sat-Receivers<br />

Quad-LNB zum Multischalter führen müssen.<br />

Ist ein Austausch der alten Kabel gegen neue<br />

möglich, empfehlen wir Ihnen, dies durchzuführen.<br />

Einerseits können sehr alte Kabel an<br />

Leistung verlieren, andererseits ist ein Tausch<br />

hinsichtlich möglicher Störungen dann ratsam,<br />

wenn keine Angaben zum Schirmmaß vorliegen.<br />

Das Anschlusskabel zum Satellitenreceiver<br />

muss nicht erneuert werden.<br />

Können Sie diese zwei weiteren Koaxialkabel<br />

nicht oder nur unter größten Schwierigkeiten<br />

verlegen, hält die Sat-Technik für Sie eine Alternative<br />

bereit. Sogenannte Stacker ermöglichen<br />

die Übertragung von zwei Satellitensignalen<br />

über nur ein Kabel. Damit eignet sich diese<br />

Technik ausgezeichnet für den Umstieg von<br />

analogem auf digitalen Empfang. Vier Anschlusskabel<br />

vom LNB werden zum Stacker<br />

geführt, der die Signale „stapelt“ und über<br />

Das Kabel als Wachstumsbremse<br />

Der Empfang des Fernsehsignals geschieht<br />

in den meisten Haushalten immer noch auf<br />

dem analogen Weg. Die Signalzuführung<br />

erfolgt bei den Kabelanbietern klassisch per<br />

Satellit. Die analogen TV-Programme werden<br />

also direkt vom Satelliten abgenommen,<br />

umgesetzt und in die Kabelnetze eingespeist.<br />

Damit ist Ende April 2012 Schluss.<br />

Da die Kabelnetzanbieter jedoch keinen<br />

harten Umstieg hin zum Digitalfernsehen<br />

umsetzen können, stehen sie nun vor der<br />

Herausforderung, das digitale Signal aufwendig<br />

zu reanalogisieren.<br />

Ein digitaler <strong>HDTV</strong>-Sat-Receiver<br />

Beim Digitalumstieg benötigen Sie einen neuen, digitalen Satellitenreceiver, der die digitalen Sat-Signale empfängt und an<br />

den Fernseher ausgibt<br />

10 4.2010 | Empfang<br />

setzt kein technisches Spezialwissen voraus<br />

und ist von jedermann leicht zu bewerkstelligen.<br />

An der Rückseite eines Satellitenreceivers<br />

finden sich zahlreiche Buchsen, von denen<br />

jedoch stets nur ein Teil gebraucht wird. Diese<br />

wollen wir uns am Beispiel einer <strong>HDTV</strong>-Box<br />

genauer ansehen.<br />

Gerät anschließen<br />

Zuerst ist das Antennenkabel an den Sat-ZF-<br />

Eingang des Receivers anzuschließen. Dieser<br />

Eingang ist eine F-Buchse mit Außengewinde;<br />

Digitalboxen besitzen üblicherweise zwei davon.<br />

Der Antenneneingang – in der Regel die<br />

obere der beiden F-Buchsen – ist mit „Dish<br />

In“, „LNB In“, „13/18V 400 mA“ oder ähnlich<br />

beschriftet. Damit hochauflösendes Fernsehen<br />

auch wirklich am neuen Flachbildschirm sichtbar<br />

wird, ist dieser per HDMI-Kabel an den<br />

Receiver anzuschließen. Die HDMI-Buchse ist<br />

rund 1,5 × 0,5 cm groß und sechseckig. Nur über<br />

sie werden uneingeschränkt alle <strong>HDTV</strong>-Programme<br />

an das TV-Gerät weitergegeben.<br />

HD-Boxen verfügen auch über einen analogen<br />

Komponentenausgang, der ebenfalls <strong>HDTV</strong><br />

ausgibt. Er ist an der blauen (Pb), grünen (Y)<br />

und roten (Pr) Cinch-Buchse zu erkennen. Da<br />

diese Buchsen kein digitales Rechtemanagement<br />

unterstützen, kann es hier bei HD-Programmen<br />

zu Einschränkungen kommen.<br />

Zur Verbindung des Sat-Receivers mit der Dolby-Surround-Anlage<br />

ist ein digitaler Audioausgang<br />

an Bord, meist in Form einer optischen<br />

Buchse, die mit „S/P-DIF“ oder „Optical“<br />

beschriftet sein kann. Sie erfordert ein Lichtleiterkabel,<br />

das es im Fachhandel gibt.<br />

Zusätzlich haben die Geräte einen analogen<br />

Cinch-Audioausgang (weiß – linker Kanal;<br />

rot – rechter Kanal) eingebaut. Auch<br />

über ihn kann die Box mit der Stereoanlage<br />

verbunden werden.<br />

Über diesen Ausgang wird<br />

aber nur das Stereosignal<br />

ausgegeben.<br />

Weiter-<br />

Das Koaxialkabel leitet die Signale weiter<br />

Normalerweise ist es nicht nötig, alte Kabel auszuwechseln, manchmal<br />

müssen jedoch neue verlegt werden. Auch hier sollte man auf<br />

Qualität achten


hin finden sich an der Rückseite zwei Scartbuchsen,<br />

die mit „TV“ und „VCR“ gekennzeichnet<br />

sind. Die TV-Scartbuchse wird benötigt,<br />

wenn der Receiver an einen traditionellen<br />

Röhrenfernseher angeschlossen werden soll,<br />

denn dieser hat noch keine HDMI-Buchse an<br />

Bord. Über die VCR-Scartbuchse kann die Verbindung<br />

zum VHS- oder DVD-Rekorder hergestellt<br />

werden, damit auch Aufzeichnungen<br />

möglich sind. Scartbuchsen geben das TV-Bild<br />

nur in altbekannter Standardqualität wieder.<br />

Vermehrt finden sich an Digitalreceivern auch<br />

USB-Schnittstellen. An sie kann beispielsweise<br />

ein USB-Stick angeschlossen werden, über den<br />

man Fotos der eigenen Digitalkamera oder<br />

MP3s am Fernseher konsumieren kann. Neuere<br />

Receiver lassen auch den Anschluss einer<br />

externen Festplatte zu, auf die man sogar TV-<br />

Sendungen mitschneiden kann.<br />

Gerät einschalten<br />

Die meisten Digitalreceiver sind bereits vorinstalliert,<br />

womit man unmittelbar nach dem<br />

erstmaligen Einschalten fernsehen kann. Einige<br />

Geräte starten eine Autoinstallationsroutine,<br />

bei der der Nutzer durch alle relevanten Menüpunkte<br />

geführt wird. Bei diesem Vorgang werden<br />

u. a. Menüsprache, Anlagengrundkonfiguration<br />

und empfangbare Satelliten abgefragt.<br />

Die Autoinstallation schließt üblicherweise mit<br />

einem automatischen Sendersuchlauf ab.<br />

Meist sind danach noch einige Feineinstellungen<br />

vorzunehmen. So muss z. B. das Bildseitenverhältnis<br />

eingestellt werden; für moderne<br />

Flachbildfernseher ist beispielsweise „16 : 9“<br />

und „Pan & Scan“ zu wählen. Weiterhin müssen<br />

die Scartausgänge, sofern noch genutzt,<br />

auf RGB umgeschaltet werden, wodurch eine<br />

bessere Bildqualität erzielt wird. Auch der<br />

Das Einmaleins des Sat-Empfangs<br />

Wie funktioniert eine Parabolantenne?<br />

Das Prinzip einer Parabolantenne beschreibt<br />

sich in der optischen Grundlage. Durch die<br />

gewölbte Form des sogenannten Spiegels können<br />

die ansonsten sehr schwachen Signale eines<br />

Satelliten genügend gebündelt werden, um sie<br />

mit einem Low Noise Block Converter, kurz<br />

LNB, empfangen zu können. Bei dieser „analogen<br />

Verstärkung“ befindet sich im Zentrum der<br />

Antenne das stärkste Signal.<br />

Was ist eine Offset-Antenne?<br />

Die gebräuchlichste Variante einer Parabolantenne<br />

ist die Offset-Antenne. Bei dieser ist der<br />

Reflektor nicht mehr rund, sondern oval. Außerdem<br />

ist bei dieser Antennenart der Brennpunkt<br />

durch konstruktive Maßnahmen um rund 20<br />

Grad nach unten verschoben, weshalb Offset-<br />

Antennen steiler montiert werden können als<br />

Parabolantennen. Offset-Spiegel sind dadurch<br />

scheinbar nicht mehr direkt auf den Satelliten<br />

gerichtet. Auch der LNB befindet sich nicht<br />

mehr in der Mitte des Spiegels, sondern am<br />

unteren Rand. Dennoch müssen auch Offset-<br />

Schüsseln genauso wie Parabolantennen exakt<br />

auf den Satelliten ausgerichtet werden.<br />

Wie beeinflusst der Durchmesser den<br />

Empfang?<br />

Der Durchmesser einer Sat-Antenne ist für<br />

den Grad der Verstärkung verantwortlich. Das<br />

bedeutet im Grunde: Je größer der Durchmesser<br />

einer Antenne, desto besser ist der Grad der<br />

Verstärkung und damit verbunden der Empfang<br />

von signalschwachen Satelliten. Außerdem<br />

erhöht sich bei steigendem Antennendurchmesser<br />

die Signalreserve, das heißt, dass auch<br />

bei schlechtem Wetter das Signal ausreicht, um<br />

einen einwandfreien Empfang zu gewährleisten.<br />

Die Satellitenantenne<br />

Die typische Sat-Schüssel ist rund und nach innen gewölbt.<br />

Bei Parabolantennen (Bild) befindet sich der Brennpunkt exakt<br />

Groß und klein<br />

Je größer die Schüssel, umso besser der Empfang. Üblich sind<br />

hierzulande Größen von 60 oder 85 cm<br />

Was sind Azimut und Elevation?<br />

Als Azimut bezeichnet man die horizontale<br />

Position bzw. Ausrichtung eines Satelliten, nach<br />

der die Sat-Schüssel entsprechend nach links<br />

oder rechts gedreht werden muss. Null Grad<br />

beschreiben dabei die südliche Position. Ein<br />

anderer Begriff, den der Satellitennutzer kennen<br />

sollte, ist die Elevation. Sie beschreibt die<br />

Neigung der Antenne und sagt aus, wie schräg<br />

die Schüssel gen Himmel schauen muss. Beide<br />

Parameter richten sich nach dem Längen- und<br />

Breitengrad des Standortes der Sat-Antenne.<br />

Was bedeutet „geostationär“?<br />

Der Empfang von Fernsehprogrammen mit<br />

einer Satellitenantenne funktioniert ausschließlich<br />

über geostationäre Satelliten. Das bedeutet,<br />

dass der Satellit eine feste Position im Orbit<br />

einnimmt und sich mit der Drehung der Erde<br />

bewegt, sodass er seine Position nie ändert.<br />

Ansonsten wäre es unmöglich, den Orbiter mit<br />

einem Sat-Spiegel anzupeilen.<br />

Welchen Vorteil bieten Multifeed-<br />

Antennen?<br />

Eine sogenannte Multifeed-Antenne bietet<br />

den Vorteil, dass mit ihr mehrere Satelliten<br />

unterschiedlicher Positionen empfangbar sind.<br />

Vorn ist der LNB montiert<br />

Heute allgemein übliche Sat-Spiegel sind Offset-Antennen.<br />

Bei ihnen ist der Brennpunkt etwas nach unten verschoben<br />

Astra 1D am Boden<br />

Astra und Hot Bird beispielsweise sind geostationäre<br />

Satelliten<br />

Die Ausrichtung orientiert sich dabei auf die<br />

schwächste Position, die empfangen werden<br />

soll. Diese liegt dabei im Brennpunkt der<br />

Reflektorfläche. Durch den Einsatz von mehreren<br />

LNBs kann mit einer fix ausgerichteten<br />

Schüssel eine Vielzahl von Satelliten empfangen<br />

werden.<br />

Welchen Einfluss hat der Öffnungswinkel<br />

auf den Empfang?<br />

Der Öffnungswinkel beschreibt die Aufnahme<br />

anderer Satelliten in den Brennpunkt des<br />

Spiegels und macht sich durch die Wölbung<br />

bemerkbar. Je größer der Öffnungswinkel ist,<br />

desto mehr benachbarte Positionen werden<br />

ungewollt vom Spiegel eingefangen. Dies kann<br />

zu Übertragungsstörungen führen. Je kleiner<br />

der Antennendurchmesser, umso größer ist der<br />

Öffnungswinkel. Mit zunehmendem Durchmesser<br />

sinkt er, womit die Schüssel genauer<br />

auszurichten ist.<br />

www.satdigital.de 11


<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

Receiverinbetriebnahme<br />

Installationsmenü<br />

Das Einstellungsmenü<br />

Bevor man mit dem Receiver die Schüssel auszurichten versucht,<br />

ist die Antennenkonfiguration zu programmieren<br />

Einfach eingerichtet<br />

Viele Digitalreceiver bieten eine Autoinstallation an, die durch<br />

alle relevanten Einstellungen führt<br />

Bereits vorprogrammiert<br />

Zu ihnen zählt unter anderem die Festlegung, welche<br />

Satelliten empfangen werden sollen<br />

Manuelle Einstellungen nötig<br />

Anschließend ist das manuelle Sendersuchlaufmenü auszuwählen<br />

und mit einem Druck auf die OK-Taste zu bestätigen<br />

Detaileinstellungen<br />

Bei vielen Geräten sind die Audio- u. Videoeinstellungen an die<br />

vorhandenen Geräte (TV, Dolby-Surround-Anlage) anzupassen<br />

Rückansicht<br />

Rückwärtiges Anschlussfeld eines typischen <strong>HDTV</strong>-Receivers.<br />

Gut zu erkennen ist die HDMI-Schnittstelle rechts unten<br />

Digitalton ist bei manchen Boxen erst noch zu<br />

aktivieren. Nur Freak-Boxen erfordern eine<br />

vollkommene Erstinstallation. Auch in diesem<br />

Fall sind die Antennenkonfiguration sowie<br />

Sprach-, Video- und Audioeinstellungen vorzunehmen.<br />

Der Sendersuchlauf muss ebenfalls<br />

durchgeführt werden.<br />

Achten Sie auf die Daten<br />

Neujustage der Sat-Antenne<br />

In diesem Menü erfolgt die Einstellung des gewünschten<br />

Satellitenantennen funktionieren nur dann<br />

Satelliten und eines aktiven Transponders<br />

wirklich gut, wenn sie exakt ausgerichtet sind.<br />

Nur dann sorgen sie nämlich für ausreichende<br />

Schlechtwetterreserven. Diese benötigt man bei<br />

starkem Regen, dicken Gewitterwolken oder<br />

bei Schneefall. All jene und weitere Wetterphänomene<br />

behindern die freie Sicht zwischen<br />

Satellit und Schüssel und dämpfen das Signal,<br />

womit bei schlecht ausgerichteten Spiegeln Totalausfälle<br />

vorprogrammiert sind. Im Abstand<br />

einiger Jahre ist die Neujustage der Sat-Antenne<br />

daher ausgesprochen sinnvoll. Sofern Sie<br />

Optimierung möglich<br />

Die Balken signalisieren, dass man in der Nähe des gewünschten<br />

Satelliten ist<br />

den LNB austauschen müssen, ist nun ein guter<br />

Zeitpunkt gekommen.<br />

Hilfsmittel Receiver<br />

Digitalreceiver haben ein einfaches, aber überaus<br />

effektives Werkzeug zur genauen Ausrichtung<br />

der Antenne an Bord: zwei Balkenanzeigen,<br />

die umso weiter ausschlagen, je besser<br />

der Empfang ist. Zum Teil sind sie als Miniaturausführung<br />

in die Infobox eingearbeitet<br />

und so bei jedem Senderwechsel kurz sichtbar.<br />

Größer werden sie in der Regel im manuellen<br />

Der Weg zum perfekten Empfang<br />

Sendersuchlaufmenü dargestellt. Hier finden<br />

Durch langsame Feinjustage wird die Antenne auf Maximalpegel<br />

eingerichtet – fertig<br />

sich zwei Balkenanzeigen. Die obere zeigt die<br />

Signalstärke an; ihr Balken schlägt üblicher-<br />

12 4.2010 | Empfang<br />

weise weiter aus als der untere Balken, der die<br />

Signalqualität bewertet. Auf sie konzentrieren<br />

wir uns, da der Qualitätspegel entscheidend<br />

für den Empfang ist.<br />

Bevor man beginnt, die Schüssel auszurichten,<br />

sind im manuellen Sendersuchlaufmenü der<br />

gewünschte Satellit, zum Beispiel Astra 19,2<br />

Grad Ost, und ein aktiver Transponder dieses<br />

Satelliten auszuwählen. Für Astra empfehlen<br />

wir dazu 11,826 Gigahertz horizontal, wo Das<br />

Erste sendet.<br />

Schüssel richten<br />

Während man die Schüssel von links nach<br />

rechts dreht und die Neigung verändert, sind<br />

die Balkenanzeigen am Bildschirm zu überwachen.<br />

Sobald es zu einem schwachen Ausschlag<br />

beider Balken kommt, hat man den Satelliten<br />

gefunden. Anschließend muss die Antenne<br />

genauer ausgerichtet werden und die Anzeigen<br />

sind auf möglichst hohen Pegel zu bringen. Mit<br />

dem Erreichen des höchsten angezeigten Ausschlags<br />

ist die Schüssel optimal ausgerichtet.<br />

Noch zwei Hinweise: Die Balkenanzeigen reagieren<br />

mitunter etwas träge, weshalb man<br />

die Antenne nicht zu schnell schwenken und<br />

drehen sollte. Bei der Einrichtung ist somit<br />

Fingerspitzengefühl gefragt.<br />

Da die Signalanzeigen nur relative Werte anzeigen,<br />

sind die erreichten Prozentwerte wenig<br />

aussagekräftig. Bei den meisten Digitalboxen<br />

soll der Qualitätspegel für brauchbaren Empfang<br />

zumindest ca. 50 Prozent erreichen. Einige<br />

Boxen bringen auch erst ab 80 Prozent stabile<br />

Bilder auf die Mattscheibe.<br />

THOMAS KÖHRE


Analoger Sat-Empfang<br />

Am 30.04.2010 endet die Ära des analogen Satellitenempfangs. Wir zeigen Ihnen<br />

noch einmal kurz wie alles begann.<br />

Im Jahr 1985 konnten erstmals mit vertretbarem<br />

Aufwand Satellitensignale auch<br />

privat genutzt werden. Rauscharme LNBs<br />

ermöglichten den Einsatz kleiner Satellitenantennen,<br />

die in der damaligen BRD schnell<br />

erste Abnehmer fanden. In der DDR war der<br />

Empfang von Satellitensignalen zu dieser Zeit<br />

verboten, zudem fehlte das entsprechende technische<br />

Equipment. An Astra-Satelliten war zu<br />

dieser Zeit noch nicht einmal zu denken. Die<br />

ersten deutschsprachigen Sender verbreiteten<br />

ihre Signale über den Satelliten Eutelsat I-F1,<br />

der sich auf der heutigen Hot-Bird-Position 13<br />

Grad Ost befand.<br />

Zwei Jahre nach den ersten Erfolgen auf dem<br />

Direktempfängermarkt startete schließlich<br />

der erste deutsche Satellit ins All. TV-Sat 1<br />

trat am 21. November 1987 die Reise in den<br />

Orbit an, konnte aber aufgrund eines technischen<br />

Defekts am Solarpanel den Betrieb<br />

auf der angepeilten Position 19 Grad West<br />

nicht aufnehmen. Knapp zwei Jahre später<br />

ging TV-Sat 2 an den Start, der unter anderem<br />

die Fernsehkanäle Eins Plus, 3 Sat, RTL und<br />

Sat 1 übertrug.<br />

Ebenfalls 1989 beförderte der europäische Satellitenprovider<br />

Astra seinen ersten Satelliten ins<br />

All. Astra 1A wurde auf einer in Deutschland<br />

besser empfangbaren Position stationiert als<br />

TV-Sat. Schnell merkten das auch die Fernsehsender<br />

und so war es kein Wunder, dass nach<br />

der Aufschaltung englischer, skandinavischer<br />

und niederländischer Kanäle im Dezember<br />

1989 die deutschen Programme, die bisher<br />

ausschließlich über TV-Sat empfangbar waren,<br />

nachzogen und im PAL-Standard aufschalteten.<br />

In der Folge wurde schnell deutlich, dass der<br />

Durchbruch beim Satellitenfernsehen erfolgt<br />

war. Um weitere Kapazitäten auf 19,2 Grad<br />

Ost bereitzustellen, startete Astra in den Jahren<br />

1991, 1993 und 1994 weitere Satelliten, wodurch<br />

die Transponderzahl auf dieser Position auf<br />

68 erhöht wurde. Bis Ende der 1990er Jahre<br />

wurden somit über fünf Dutzend TV-Sender im<br />

analogen Übertragungsstandard auf 19,2 Grad<br />

Ost bereitgestellt. Auch der Astra-Mitbewerber<br />

Eutelsat stockte seine Kapazitäten auf. Über<br />

insgesamt fünf Satelliten des französischen Unternehmens<br />

wurden 1995 analoge TV-Signale<br />

übertragen.<br />

Die Hochzeit des analogen Sat-Empfangs war<br />

1996 erreicht. Weit über 100 TV-Kanäle waren<br />

damals europaweit in analoger Qualität über<br />

Satelliten diverser Provider zu sehen. Mit dem<br />

Start des digitalen Fernsehens in Europa im<br />

Jahre 1996 änderte sich dies schnell. Vor allem<br />

kleinere TV-Stationen mit geringer Reichweite<br />

entschieden sich für einen schnellen Umstieg<br />

auf den Digitalempfang, um Kosten zu sparen<br />

und Kapazität für weitere Sender freizugeben.<br />

Im April 2012 wird das analoge Satellitenfernsehen<br />

nach derzeitigem Stand endgültig<br />

zu Grabe getragen. Mit der Abschaltung der<br />

letzten analogen TV-Programme auf 19,2 Grad<br />

Ost wird eine Ära beendet. Auch Frankreich<br />

wird zu Beginn des Jahres 2012 die analoge Sat-<br />

Verbreitung einstellen.<br />

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13


Geheimer Sat-Empfang am Balkon<br />

Vor allem im städtischen Bereich sind viele Menschen nicht gerade zufrieden mit der Art, wie sie derzeit TV-Programme empfangen.<br />

Kabel-TV ist zwar weitverbreitet, aber nicht gerade die preiswerteste Variante, an bunte Bilder heranzukommen. Zudem<br />

mangelt es oft an der Programmvielfalt und immer wieder auch an der Bild- und Empfangsqualität.<br />

Andere haben es da besser. An ihrem<br />

Haus ist eine zentrale Sat-Anlage<br />

montiert, über die allen Bewohnern<br />

die via Astra ausgestrahlten Fernseh- und Radiosender<br />

zugänglich sind. Selbst ein uneingeschränktes<br />

Pay-TV-Abo und <strong>HDTV</strong> sind somit<br />

in greifbarer Nähe. Das Ganze hat nur einen<br />

Haken: Viele solcher Gemeinschaftsantennen<br />

sind zu klein bemessen und an schwer zugänglicher<br />

Stelle am Dach montiert. Liegt im Winter<br />

einmal Schnee in der Schüssel, hat sich der<br />

Fernsehempfang erledigt – mitunter vielleicht<br />

sogar für mehrere Tage.<br />

Rettungsanker<br />

Das digitale Antennenfernsehen stellt in vielen<br />

Regionen Deutschlands nur die Grundversorgung<br />

mit den wichtigsten zwölf öffentlichrechtlichen<br />

Kanälen bereit. Andernorts, wie<br />

etwa in Österreich, kommen via DVB-T abseits<br />

der großen Ballungsräume überhaupt nur drei<br />

Programme herein. Auch IPTV ist Kabelfernsehen,<br />

jedoch mit dem Unterschied, dass hier<br />

die Programme über den Breitbandanschluss<br />

hereinkommen. Das Programmangebot ist mit<br />

jenem des Kabels vergleichbar und beschränkt<br />

sich auf die für den deutschen Markt relevanten<br />

und einige wenige ausländische Sender.<br />

IPTV kann man nur nutzen, wenn in der Region<br />

bereits Breitband angeboten wird.<br />

Wunschlösung: Satellit<br />

Über Satellit wäre es möglich, die meisten<br />

Programme zu empfangen und zudem sogar<br />

mehrere Positionen anzupeilen. Somit könnte<br />

man aus der grenzenlosen Vielfalt und ausgezeichneten<br />

Bildqualität schöpfen. Doch die<br />

Sache hat einen Haken: Am Haus werden<br />

keine privaten Sat-Anlagen geduldet. Auch der<br />

Empfang durchs Fenster scheidet aus, da moderne<br />

Wärmeschutzgläser Sat-Signale so gut<br />

wie vollständig dämpfen. Einige unerschütterliche<br />

Naturen haben deshalb Vorrichtungen<br />

im Inneren der Wohnung installiert, die den<br />

Sat-Empfang zumindest bei geöffnetem Fenster<br />

erlauben, was vor allem im Winter zu einem<br />

sehr erfrischenden Erlebnis ausarten kann. Für<br />

zuverlässigen Sat-Empfang benötigt man einen<br />

Balkon, von dem freie Sicht zum Wunsch<strong>satellit</strong>en<br />

gegeben ist. Hier lässt sich die Antenne<br />

auch am besten verstecken, etwa indem man<br />

sie so tief montiert, dass sie vom Balkongeländer<br />

verdeckt wird. Da die Sat-Signale von<br />

schräg oben kommen, bietet sich diese simple<br />

Variante der Tarnung an, ohne dass man auf<br />

Komfort verzichten müsste.<br />

Spiegelgröße<br />

Die Größe einer Sat-Schüssel richtet sich bei der<br />

Balkonmontage nach dem zu empfangenden<br />

Satelliten und dem verfügbaren Platz. Größere<br />

Balkone lassen ohne Weiteres die Installation<br />

„normaler“ Schüsselgrößen zu. Für Astra 19,2<br />

Grad Ost empfehlen sich wenigstens 60 Zentimeter<br />

(cm) Durchmesser, für Doppelfeed-Anlagen,<br />

beispielsweise für den zusätzlichen Empfang<br />

von Hot Bird auf 13 Grad Ost, mindestens<br />

80 cm. Etwas schwieriger ist die Situation bei<br />

Türksat, da hier bereits 1-Meter-Antennen dringend<br />

anzuraten sind.<br />

Hat man nur wenig Platz, muss es auch eine<br />

kleine Schüssel tun. Typische Campinganten-<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Gottfried Gaisbauer, Werner Lex, Thomas Riegler, Stock.xchng<br />

14<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Empfang


nen haben einen Durchmesser von rund 40 cm.<br />

Ihre Tauglichkeit für Astra 19,2 Grad Ost haben<br />

sie bereits tausendfach seit den späten 1990er<br />

Jahren bewiesen – Digitalempfang vorausgesetzt.<br />

Freilich darf man von ihnen keine Wunder<br />

erwarten. Campingantennen mangelt es vor<br />

allem an Schlechtwetterreserven, weshalb sie<br />

bei starkem Regen oder Schneefall auf einigen<br />

Transpondern ausfallen können.<br />

Sat-Empfang möglich?<br />

Diese Frage wird die meisten beschäftigen, die<br />

im dicht bebauten innerstädtischen Bereich<br />

vom Kabel-TV loskommen wollen. Da nur die<br />

wenigsten einen nach Süden ausgerichteten<br />

Balkon haben, scheint der Wunsch nach Sat-<br />

TV unerfüllbar. Wie jedoch zahllose Beispiele<br />

zeigen, lässt sich in den meisten Fällen dennoch<br />

etwas machen. Es geht nur darum, den Mut zu<br />

beweisen, es einfach mal auszuprobieren – und<br />

sich letztlich grenzenlos über die neugewonnene<br />

Fernsehfreiheit zu freuen. Das wollen<br />

wir Ihnen an zwei scheinbar aussichtslosen<br />

Beispielen beweisen.<br />

Fall 1: Balkon gen Westen<br />

Die meisten Häuser sind nicht exakt an der<br />

Nord-Süd-Linie ausgerichtet. Viele Westbalkone<br />

zeigen genau genommen nach Südwesten<br />

und der deutsche Astra auf 19,2 Grad Ost<br />

strahlt durchaus noch von der Seite in sie ein.<br />

Das ist eigentlich gar nicht unpraktisch, da<br />

man so die Schüssel an der rechten Balkonseite<br />

platzsparend aufbauen kann. Sie schaut dabei<br />

über die Balkonlänge hinweg zum Satelliten.<br />

Durchmesser üblicher Größe lassen sich hier<br />

leicht unterbringen. Da man die Schüsseln<br />

von außen ohnehin nur von der Seite sieht,<br />

fallen sie so gut wie nicht auf, selbst wenn sie<br />

unmittelbar am Balkongeländer anstoßen und<br />

teilweise darüber hinausragen.<br />

In unserem konkreten Beispiel wurde mit einer<br />

75-cm-Antenne eine Doppelfeed-Lösung für<br />

den gemeinsamen Empfang von Astra 19,2<br />

Grad Ost und Hot Bird auf 13 Grad Ost realisiert.<br />

Der C/N-Wert beträgt rund 14 Dezibel<br />

(dB), was genügend Schlechtwetterreserven<br />

beinhaltet. Dies ist insofern bemerkenswert,<br />

als dass bei dieser Empfangsart der obere<br />

Rand des Reflektors bereits teilweise vom darüberliegenden<br />

Stockwerk verdeckt ist. Bei der<br />

Installation der Schüssel gilt es deshalb, die<br />

ideale Höhe mit dem höchsten Pegelausschlag<br />

zu finden.<br />

IPTV: Internet Protocol Television; diese<br />

Variante des Kabelfernsehens wird über<br />

die Telefonleitung übertragen und erfordert<br />

einen Breitbandanschluss.<br />

SD: Fernsehen in gewohnter<br />

Standardbildqualität.<br />

Feed, Überspielungsleitung: Feeds<br />

sind auf vielen Satelliten anzutreffen. Sie<br />

dienen den TV-Sendern zur Zuspielung<br />

von Ereignissen vom Ort des Geschehens<br />

(z. B. Fußballstadion) zum Studio.<br />

Fall 2: Dicht bebaute Gebiete<br />

An unserem zweiten Testort bot sich vom<br />

kleinen Südbalkon nur die Aussicht auf die<br />

gegenüberliegende Straßenseite mit beeindruckend<br />

hohen Häusern. Während unserer ersten<br />

Besichtigung meinten selbst wir, dass Sat-Empfang<br />

hier eher unwahrscheinlich sei. Wegen<br />

der zusätzlich am Balkon herrschenden engen<br />

Platzverhältnisse versuchten wir unser Glück<br />

mit einer kleinen Flachantenne. Zunächst fehlte<br />

von Astra 19,2 Grad Ost jede Spur. Der Erfolg<br />

stellte sich erst ein, nachdem der Standfuß um<br />

rund 0,5 Meter (m) verrückt wurde. Von hier<br />

schielte unser Wunsch<strong>satellit</strong> bereits neben<br />

dem gegenüberliegenden Hochhaus hervor.<br />

Wie weitere Tests ergaben, konnten keine weiter<br />

östlich gelegenen Satelliten zusätzlich gefunden<br />

werden. Zu ihnen war die freie Sicht<br />

definitiv durch die gegenüberliegenden Häuser<br />

verdeckt. Dafür bot sich in Richtung Westen<br />

etwas Platz, womit wir immerhin acht Satellitenpositionen<br />

anpeilen konnten. Grund genug<br />

für den Besitzer der Wohnung, die kleine Flachantenne<br />

mit einem DiSEqC-Motor auszustatten<br />

und so eine kleine Drehanlage zu realisieren.<br />

Nach einem Jahr wurde eine erste erfolgreiche<br />

Zwischenbilanz gezogen. Dabei wurden alle<br />

empfangenen Satelliten nach dem Schulnotensystem<br />

bewertet. Für Astra 19,2 Grad Ost<br />

wurden die besten Noten vergeben. Empfangsbeeinträchtigungen<br />

traten vor allem bei<br />

Regen auf einigen wenigen Transpondern auf,<br />

wobei mit unserer Testantenne besonders die<br />

HD-Plus-Sender der Pro-Sieben-Sat-1-Familie<br />

immer wieder ausfielen. Der Verlust ist aber<br />

verschmerzbar, da während der HD-Ausfälle<br />

auf die SD-Versionen der Sender gewechselt<br />

werden kann. Da wir von der verwendeten<br />

Technik entscheidet<br />

Die Empfangsleistungen sehr kleiner und<br />

besonders unauffälliger Sat-Antennen kommen<br />

nicht annähernd an jene großer Schüsseln<br />

heran. Um dennoch zuverlässigen Empfang zu<br />

gewährleisten, sollten alle anderen Komponenten<br />

von hoher Qualität sein. Dazu zählt zuerst<br />

der LNB, der von einem Markenhersteller<br />

stammen sollte. Denn nur eine geringe Rauschzahl<br />

allein ist kein Garant für guten Empfang.<br />

Vor allem vermeintliche No-Name-0,1-dB-<br />

Schnäppchen unter 5 Euro vom Baumarkt halten<br />

nicht annähernd, was sie versprechen, und<br />

sind meist der Grund, weshalb verschiedene<br />

Sender nicht oder nur mit Klötzchen zu empfangen<br />

sind.<br />

Auch die Antennen sind zu berücksichtigen.<br />

Für den guten Empfang auch bei widrigen<br />

Empfangsbedingungen, etwa schlechtem Wetter,<br />

ist eine ausreichend dimensionierte Satellitenantenne<br />

notwendig. In hiesigen Breiten sind<br />

Größen von 60 cm ausreichend. Die Qualität ist<br />

oftmals entscheidend. Hochwertigere Antennen<br />

liefern eine bessere Leistung als die durchschnittliche<br />

Baumarktware.<br />

Wie gut eine Mini-Schüssel (im Vordergrund mit 40 cm Durchmesser) empfängt, hängt maßgeblich von der Qualität des LNBs ab<br />

www.satdigital.de<br />

15


Antenne bessere Empfangsleistungen gewohnt<br />

sind, vermuten wir, dass Astra zumindest noch<br />

ein klein wenig an diesem Einsatzort vom<br />

gegenüberliegenden Haus verdeckt ist. Die<br />

Empfangsqualität der meisten anderen Satellitenpositionen<br />

(16, 10, 7 und 5 Grad Ost) wurde<br />

mit 2 benotet, wobei hier ausschließlich die<br />

Empfangsleistungen der Kleinstantenne verantwortlich<br />

zeichnen. Vor allem für die vielen<br />

auf diesen Positionen aufgeschalteten Feeds<br />

sind sie etwas zu leistungsschwach. So schaffen<br />

sie es auch nicht mehr, den Skandinavien-Beam<br />

auf 5 Grad Ost sichtbar zu machen. Bestnoten<br />

wurden für Hot Bird auf 13 Grad Ost und<br />

Eurobird auf 9 Grad Ost vergeben, wo jeweils<br />

alle Transponder zur vollen Zufriedenheit<br />

empfangen werden. Das westliche Ende ist mit<br />

1 Grad West erreicht, wo jedoch nur die stärksten<br />

Transponder zu sehen sind, weshalb für die<br />

Position die Note 4 vergeben wurde.<br />

Das Gesamtresultat kann sich jedenfalls sehen<br />

lassen. Neben der gewohnten deutschsprachigen<br />

Programmvielfalt kann man selbst unter<br />

scheinbar widrigen Umständen viele Stationen<br />

aus ganz Europa, dem arabischen Raum und<br />

viele Exoten von Japan über das subsaharische<br />

Afrika bis nach Südamerika sehen. Das multikulturelle<br />

Interesse des Anlagenbesitzers wurde<br />

bei Weitem übertroffen.<br />

bohren. Am leichtesten lässt sich das im Nahbereich<br />

der Balkontür bewerkstelligen, wobei<br />

sich insbesondere der Türrahmen nahe des<br />

Mauerwerks anbietet. Gleich mehrere Gründe<br />

sprechen dafür: Man braucht keinen langen<br />

Bohrer, wird nicht von der Hausinstallation<br />

Halterungen auf dem Balkon<br />

1. 2.<br />

Mit dieser 75-cm-Antenne werden Astra 19,2 Grad Ost und<br />

Hot Bird empfangen<br />

3. 4.<br />

Wie Antenne installieren?<br />

Der Fachhandel bietet eine breite Palette an<br />

Montagezubehör speziell für den Balkoneinsatz<br />

an, wie etwa kurze Masten oder Mastausleger,<br />

die am Balkongeländer anzuschrauben sind.<br />

Wer hätte gedacht, dass selbst unter solchen Voraussetzungen<br />

Sat-Empfang möglich ist?<br />

Von ihnen raten wir jedoch ab, da so die Antenne<br />

meist gut sichtbar über die Balkonbrüstung<br />

hinausragt und man damit den Anfeindungen<br />

des Vermieters ausgesetzt wäre.<br />

Wesentlich besser eignen sich sogenannte Balkonständer.<br />

Sie bestehen aus einem rund 1 m<br />

langen Rohr, das an einem Rahmen angeschweißt<br />

ist, in den eine Gehwegplatte mit<br />

einer Kantenlänge von 50 × 50 cm gelegt werden<br />

muss. Sie beschwert den Ständer und sorgt<br />

für sicheren Halt. Um auf Nummer sicher zu<br />

gehen, werden häufig mehrere Gehwegplatten<br />

übereinander gestapelt. So trotzt der Ständer<br />

mit der an ihm befestigten Schüssel auch starken<br />

Stürmen, ohne dass man ihn am Boden angeschraubt<br />

hätte. Hierzu trägt ferner der in der<br />

Regel windgeschützte Standort auf dem Balkon<br />

bei. Ein oder gar mehrere Antennenkabel durch<br />

ein geöffnetes Fenster zu führen, mag nicht mal<br />

im Sommer erstrebenswert sein. Allein der Straßenlärm<br />

würde das TV-Erlebnis empfindlich<br />

trüben. Abhilfe versprechen Flachbandantennenkabel,<br />

die im Fenster eingezwickt werden<br />

können. Dieses schließt dann noch erstaunlich<br />

gut, wenn auch nicht mehr so dicht.<br />

5.<br />

Antenne mit DiSEqC-Rotor im Detail. Selbst die hier eingesetzte<br />

Flachantenne ist motorisierbar<br />

5.<br />

6.<br />

6.<br />

Im Inneren wurde das Kabel in einem unauffälligen Installationsschacht<br />

versteckt<br />

Bohrungen?<br />

Mieter haben meist Bedenken, zur Bohrmaschine<br />

zu greifen und ein Loch durch die Wand zu<br />

(Strom, Heizung, Wasser) überrascht und kann<br />

das Loch, sollte es einmal nötig sein, leicht mit<br />

Silikon verschließen. Im Inneren lässt sich das<br />

Kabel dann in einem unauffälligen Installationsschacht<br />

verstecken.<br />

Thomas RiegleR<br />

Wegen der südwestlichen Lage schaut die Schüssel quer über<br />

den Balkon<br />

Die Flachantenne ist sogar mit einem DiSEqC-Motor ausgestattet,<br />

mit dem acht Satelliten angepeilt werden<br />

Hier wurde das Antennenkabel durch eine Bohrung am Rand<br />

des Türstocks in die Wohnung geführt<br />

Für guten Empfang muss die Antenne auf Signalmaximum<br />

ausgerichtet sein, was umso wichtiger wird, je kleiner die<br />

Schüssel ist


Sat-Schüssel fl ach montieren<br />

Antennenmontage<br />

So zeigt sich unsere<br />

60-cm-Multifeed-<br />

Schüssel von der<br />

Seite<br />

Üblicherweise werden Sat-Schüsseln an der Wand oder am Dach montiert. Da ihre Reflektoren senkrecht stehen, sind sie schon<br />

von Weitem sichtbar. Und gerade das stört den Vermieter, der seine Schäfchen lieber am Kabel angeschlossen wissen will.<br />

Das Recht auf Informationsfreiheit<br />

wirkt nur zum Teil und gilt als<br />

erfüllt, wenn ein Mindestangebot<br />

bestimmter Kanäle zur Verfügung steht.<br />

Zuschauer, die vor allem an ausländischen<br />

Programmen interessiert sind, müssen ihre<br />

Heimatsender für teures Geld über den Kabelbetreiber<br />

abonnieren. Dies schmerzt umso<br />

mehr, wenn man weiß, wie leicht und frei von<br />

Zusatzkosten der Weg zu wesentlich<br />

mehr Kanälen sein könnte.<br />

Geheimer Sat-Empfang<br />

Sat-Antennen lassen sich nicht nur<br />

in gewohnter Manier an die Wand<br />

schrauben, sondern können auch<br />

waagerecht installiert werden,<br />

wobei der Reflektor quasi auf dem<br />

Boden liegt und nur der LNB-<br />

Arm nach oben ragt. Ist eine so<br />

montierte Antenne hinter einem<br />

Balkongeländer versteckt, ist sie<br />

quasi unsichtbar. Der Vorteil: Es<br />

ist keine teure Spezialantenne erforderlich,<br />

da sich jede handelsübliche<br />

Schüssel dafür eignet. Auch<br />

in puncto Durchmesser sind theoretisch<br />

keine Grenzen gesetzt, womit<br />

man durchaus zu 60- bis 90-<br />

Zentimeter-Schüsseln greifen kann. Sie sorgen<br />

für hervorragenden Empfang der wichtigsten<br />

Satellitenpositionen und liefern auch ausreichende<br />

Schlechtwetterreserven. Neben Astra<br />

können mit solchen Antennen auch die Satellitensysteme<br />

Hot Bird auf 13 Grad Ost, Astra<br />

3 auf 23,5 Grad Ost und Thor auf 1 Grad West<br />

hereinbekommen werden. Dank immer besser<br />

empfangbarer Satelliten können sogar die<br />

wichtigsten türkischen Programme auf Türksat<br />

mit 60 Zentimeter (cm) großen Schüsseln<br />

empfangen werden.<br />

Antenne liegend montieren<br />

Zur liegenden Montage unserer Sat-Antenne<br />

benötigen wir eine normale Wandhalterung,<br />

Astra 1M<br />

Astra 1M ist einer von derzeit vier auf 19,2 Grad Ost plazierten Satelliten. Die Programme dieses Orbiters<br />

lassen sich in ganz Mitteleuropa mit Antennen von 60 cm Durchmesser störungsfrei empfangen<br />

die – etwas unüblich – am Boden zu befestigen<br />

ist. Der Ausleger ragt dabei nach oben, das<br />

kurze Rohr, an dem die Schüssel anzuschrauben<br />

ist, zeigt nach Süden. Die Halterung ist<br />

möglichst genau in der Nord-Süd-Achse und<br />

im Lot zu installieren, denn davon hängt ab,<br />

wie viele Satelliten Sie mit einer liegenden<br />

Multifeed-Anlage oder DiSEqC-Drehanlage<br />

anpeilen können. Selbst so ein Modell lässt<br />

sich „liegend“ verwirklichen.<br />

Da die wichtigsten Satelliten aus unserer Sicht<br />

ziemlich genau im Süden positioniert sind, genügt<br />

eine Halterung mit kurzem Ausleger, mit<br />

der wir die Schüssel knapp über dem Boden<br />

anbringen können. Bedenken Sie aber, dass<br />

Sie alle Einstellarbeiten, wie das Ausrichten<br />

auf die korrekte Elevation, unter<br />

der Schüssel vornehmen müssen.<br />

Auch mit Schraubenschlüssel<br />

und Co. müssen Sie unter dem<br />

Reflektor hantieren.<br />

Schieben Sie die Schüssel auf das<br />

Montagerohr auf. Der LNB-Arm<br />

muss dabei an der Nordseite des<br />

Reflektors nach oben ragen. Ziehen<br />

Sie nun die Muttern der Schüssel-<br />

Masthalterung so fest an, dass sich<br />

der Spiegel zwar noch nach links<br />

und rechts bewegen lässt, aber<br />

nicht mehr durch sein Eigengewicht<br />

von selbst zur Seite rutscht.<br />

Durch das Schwenken von links<br />

unten über die Mitte nach rechts<br />

unten bestimmen Sie die Himmelsrichtung,<br />

aus der der gewünschte<br />

Satellit empfangen wird. Dieser<br />

Arbeitsschritt entspricht dem Schwenken eines<br />

normal an der Wand montierten Spiegels von<br />

Ost nach West.<br />

Neben der Ost-West-Ausrichtung müssen<br />

Sie für optimalen Satellitenempfang auch die<br />

Schräge, mit der die Schüssel gen Himmel<br />

zeigt, einstellen. Die Elevation ist wohnortab-<br />

www.satdigital.de 17


hängig. In Südösterreich beträgt sie für Astra<br />

19,2 Grad Ost rund 34 Grad, für Norddeutschland<br />

etwa 27 Grad. Da die Antenne jedoch<br />

liegend, also um 90 Grad „falsch“ installiert<br />

werden soll, ist ein neuer Winkel auszurechnen.<br />

Dazu eine kleine Hilfestellung: Die Mastschelle<br />

der Schüssel schaut nach unten anstatt<br />

nach hinten. Der für Ihren Wohnort erforderliche<br />

Elevationswinkel, bei unserer Testanlage<br />

wären das 34 Grad, muss von 90 Grad subtrahiert<br />

werden. Daraus folgt: 90 Grad minus 34<br />

Grad ergibt 56 Grad. Weiter im Norden würde<br />

dieser Winkel bis auf 63 Grad ansteigen. Hier<br />

könnten wir bereits mit einer Herausforderung<br />

konfrontiert sein, denn bei Weitem nicht<br />

alle Sat-Schüsseln lassen das Einstellen derart<br />

großer Elevationswinkel zu. Zumindest bei<br />

unserer Antenne haben wir Glück. Bei ihr finden<br />

wir die Idealeinstellung nahe des oberen<br />

Elevations-Endausschlags von 60 Grad. Viele<br />

Sat-Spiegel lassen jedoch nur einen Einstellbereich<br />

von circa 15 bis 50 Grad zu und können<br />

damit nicht auf Astra 19,2 Grad Ost ausgerichtet<br />

werden. Sind wir damit am Ende unserer<br />

Bemühungen? Nein. Ein kleiner, simpler Trick<br />

hilft nämlich weiter. Um zur geforderten Elevationseinstellung<br />

zu gelangen, müssen Sie die<br />

Antenne schräg am Montagerohr befestigen.<br />

Schon eine größere Mutter kann helfen, die<br />

Sie einfach zwischen Halterung und den oben<br />

liegenden, hinteren (nördlichen) Teil der Mastschelle<br />

der Schüssel schieben. Sobald Sie ein Signal<br />

gefunden haben, müssen Sie nur noch die<br />

erforderlichen Feineinstellungen ausführen,<br />

um einen maximalen Pegel zu erreichen. Dabei<br />

müssen sowohl die Ost-West-Ausrichtung als<br />

auch die Elevation nachgebessert werden. Beachten<br />

Sie ferner, dass sich die Antenne beim<br />

festen Anziehen der Muttern der Mastschelle<br />

in eine Richtung und somit weg von der Idealausrichtung<br />

bewegen kann. Hier hilft ein<br />

abwechselndes Anschrauben der linken und<br />

rechten Muttern.<br />

Auf Empfang<br />

Die Empfangsleistungen einer Sat-Antenne<br />

sind nicht an deren Montageart gebunden.<br />

Es ist völlig egal, ob Sie Ihre Schüssel stehend<br />

oder liegend installieren. Über die Güte des<br />

Empfangs entscheidet ausschließlich die freie<br />

Sicht zum Satelliten und wie genau der Spiegel<br />

ausgerichtet wurde.<br />

Unsere Tests haben eindeutig belegt, dass bei<br />

liegender Montage exakt die gleichen Signalstärken<br />

erreicht werden wie bei der Installation<br />

an der Wand. Dies wird nun natürlich die<br />

Balkonbesitzer freuen, denn die Möglichkeit<br />

der liegenden Montage wird dank dieser Messung<br />

noch attraktiver. Auf Astra wurden mit<br />

unserer Testantenne C/N-Werte von deutlich<br />

über 10 Dezibel auch bei der liegenden<br />

Montage erreicht.<br />

Liegende Mehrfachfeed-Anlage<br />

Das ermuntert natürlich dazu, die liegende Antenne<br />

nicht nur für einen Satelliten zu nutzen,<br />

sondern sie gleich zur Mehrfachfeed-Anlage zu<br />

erweitern. Hier ist die Vorgehensweise exakt<br />

die gleiche wie bei der traditionellen Schüsselmontage.<br />

Die zusätzlichen LNBs werden mit<br />

einem Multifeed-Halter am fix an der Schüssel<br />

montierten LNB befestigt. Ist die Antenne<br />

beispielsweise auf Astra 19,2 Grad Ost ausgerichtet,<br />

sind die LNBs für alle weiter westlich<br />

gelegenen Satelliten rechts vom Astra-LNB<br />

und alle für weiter östlich bestimmte Satelliten<br />

links davon zu montieren. Wir betrachten für<br />

dieses Vorhaben die Antenne von ihrer Südrichtung<br />

aus. Wie gut der Multifeed-Empfang<br />

gelingt, richtet sich danach, wie exakt Sie die<br />

Wandhalterung nach Süden ausgerichtet befestigt<br />

haben. Sofern nur unmittelbar benachbarte<br />

Positionen, wie Hot Bird auf 13 Grad Ost und<br />

Astra auf 23,5 Grad Ost, empfangen werden,<br />

machen sich kleine Ungenauigkeiten bei der<br />

Mastausrichtung kaum bemerkbar.<br />

Auch für den Multifeed-Empfang gilt, dass bei<br />

der liegenden Schüsselmontage die gleichen<br />

Empfangsleistungen zu erwarten sind wie bei<br />

einer üblichen Sat-Antenne.<br />

Pro und Kontra<br />

Zu den vielen Vorteilen der liegenden Schüsselmontage<br />

zählt besonders, dass auf diese<br />

Weise selbst große 90-cm-Spiegel unauffällig<br />

am Balkon Platz finden können und so<br />

auch Mehr<strong>satellit</strong>enempfang möglich ist. Herkömmliche<br />

Antennen ab 60 cm Durchmesser<br />

bieten außerdem ausreichende Schlechtwetter-<br />

Workshop<br />

1. 2. 3.<br />

… sodass sie sich noch leicht von links nach rechts schwenken<br />

|<br />

Die Wandhalterung wird einfach am Boden angeschraubt.<br />

Zuerst befestigen wir die Schüssel locker, …<br />

18 4.2010 Empfang<br />

Achten Sie darauf, dass sie in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet<br />

lässt<br />

ist<br />

4. 5. 6.<br />

Der LNB-Arm muss an der „Nordseite“ des Reflektors nach<br />

oben ragen<br />

Eine Herausforderung stellt bei der liegenden Montage das<br />

Einstellen der Elevation dar. Nicht bei jedem Spiegel ist das<br />

ohne Tricks möglich<br />

Die Antenne wird mit dem Messempfänger auf Maximalpegel<br />

ausgerichtet<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong>


eserven, an denen es Mini-Schüsseln für den<br />

unauffälligen und geheimen Empfang meist<br />

mangelt. Damit stellt die liegend installierte<br />

Antenne eine vollwertige Alternative zu an der<br />

Wand befestigten Spiegeln dar. Somit ist auch<br />

kein Zweitempfangsweg – etwa DVB-T oder<br />

IPTV – für schlechte Witterungsverhältnisse<br />

erforderlich.<br />

Liegend montierte Sat-Antennen brauchen<br />

zwar nach oben hin wenig Platz, nehmen<br />

aber eine relativ große Fläche des Balkons in<br />

Anspruch. Es kann also schon mal etwas eng<br />

werden. Die Schüssel muss ferner so hoch angebracht<br />

werden, dass sie „über das Geländer<br />

schauen“ kann und ihr Reflektor nicht teilweise<br />

verdeckt wird.<br />

Empfangseinschränkungen durch Witterungseinflüsse?<br />

Selbst liegend installierte Sat-Antennen haben<br />

eine gewisse Neigung und sind somit nicht<br />

ganz flach. Ihre leichte Schräge sorgt beispielsweise<br />

dafür, dass Regenwasser gut vom Reflektor<br />

ablaufen kann und sich nicht in diesem<br />

sammelt. Empfangsbeeinträchtigungen sind<br />

somit ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass auf<br />

diese Weise versteckte Spiegel auch vor Schnee<br />

geschützt sind und es im Winter kaum zu<br />

Schneeablagerungen kommen dürfte.<br />

Einzig die Anschlüsse am LNB müssen etwas<br />

besser abgedichtet werden. Da diese nun von<br />

Regenwasser besser erreicht werden können,<br />

empfiehlt es sich, die Anschlüsse mit Isolierband<br />

oder selbstverschweißendem Montageband<br />

zusätzlich abzudichten.<br />

Südrichtung einhalten<br />

Liegend montierte Sat-Antennen lassen sich<br />

nur dann leicht auf den Satelliten ausrichten,<br />

wenn die am Boden befestigte Wandhalterung<br />

etwa in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet ist.<br />

Würde sie in Ost-West-Richtung zeigen, würde<br />

die Antenne durch das Schwenken von links<br />

nach rechts einen falschen Orbit anvisieren,<br />

auf dem keine Satelliten zu finden wären. Bei<br />

der Ost-West-Montage der Schüssel würde<br />

durch das Drehen der Antenne die Elevation<br />

justiert werden. Mit ihrer eigentlichen Elevationseinstellung<br />

müsste versucht werden,<br />

die Orbitalposition zu erreichen. Wegen des<br />

eingeschränkten Elevations-Einstellbereichs<br />

der Sat-Schüsseln würde sich ihre Ausrichtung<br />

überaus kompliziert gestalten. Es wäre<br />

überdies fraglich, ob man überhaupt zum Ziel<br />

gelangt. Damit man mit einer derart montierten<br />

Antenne überhaupt etwas empfängt,<br />

müsste auch der LNB um 90 Grad verdreht<br />

in der LNB-Halterung eingebaut werden, was<br />

prinzipiell möglich ist.<br />

Auch Wandmontage möglich<br />

„Liegende“ Sat-Antennen lassen sich auch<br />

an der Wand montieren. Dazu benötigt man<br />

lediglich ein einfaches Standrohr, so wie es bei<br />

einer gewöhnlichen Montage etwa im Garten<br />

Unser Test zeigt: Wasser läuft leicht von der liegend montierten<br />

Antenne ab und beeinträchtigt den Empfang nicht<br />

verwendet wird. Es ist an die Wand zu schrauben.<br />

Da die Mastschellen der Sat-Antennen in<br />

der Regel im unteren Bereich angebracht sind,<br />

muss das Rohr auch nicht übermäßig lang sein.<br />

Wer auf eine Bastellösung verzichten möchte,<br />

kann auch einen herkömmlichen Antennenhalter<br />

einsetzten. Die horizontale Strebe wird bei<br />

diesem einfach mit einer so genannten, Mastverlängerung<br />

etwas von der Wand entfernt. Ist<br />

dies geschehen stößt der Reflektor nicht mehr<br />

an die Wand an und kann selbst auf diese eigenartige<br />

Weise montiert werden.<br />

Thomas RiegleR<br />

Workshop<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

Nachdem erste schwache Signale gefunden sind, geht es an die<br />

Feineinstellung der Schüssel<br />

Wir erreichen auf Astra 19,2 Grad Ost einen Nutzsignalpegel<br />

von 12,4 Dezibel mit unserer 60-cm-Antenne<br />

Wie die weiteren Parameter zeigen, weist die am Boden montierte<br />

Antenne in den Empfangsleistungen exakt die gleichen<br />

Werte wie bei einer Wandinstallation auf<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

Auch die grafische Darstellung beweist, dass der Empfang<br />

hervorragend ist<br />

Danach richten wir noch die beiden LNBs für weitere Satellitenpositionen<br />

mit dem Messempfänger aus. Hier ist gerade<br />

Hot Bird auf 13 Grad Ost in Arbeit<br />

Unsere fertig eingestellte „Geheimantenne“ braucht nur noch<br />

verkabelt zu werden<br />

www.satdigital.de 19


KEIN SIGNAL<br />

Störungen fi nden und beheben<br />

Im zweiten Teil unserer Störungssuche beim Sat-Empfang wollen wir uns mit möglichen Fehlerquellen im Haus befassen. Sie<br />

hängen mit der Installation der Anlage nicht unmittelbar zusammen, können aber beispielsweise nach der Neuanschaffung<br />

eines Gerätes auftreten.<br />

Auch hier zeigt sich, dass potenzielle<br />

Fehlerquellen leicht ohne fremde<br />

Hilfe erkannt und beseitigt werden<br />

können. Im Folgenden gehen wir auf spezielle<br />

Störungen ein, die auch die Wechselwirkung<br />

mit anderen Geräten, die Bildausgabe und<br />

die moderne digitale Bildübertragung mittels<br />

HDMI-Schnittstelle umfassen.<br />

Problem: Telefon<br />

Funktioniert der Sat-Empfang auf beinahe allen<br />

Stationen bestens? Haben Sie einige wenige<br />

Programme, auf denen extreme Klötzchenbildungen<br />

auftreten oder die meist gar nicht zu<br />

sehen sind? Handelt es sich bei den Kanälen<br />

unter anderem um Tele 5, Rheinmain TV,<br />

Sport 1 und mehrere Call-in-Sender? Sofern Sie<br />

noch analog fernsehen, sind N-TV und CNN<br />

betroffen?<br />

In diesem Fall ist Ihr Empfang durch Schnurlostelefone,<br />

die unter anderem in Deutschland<br />

und Österreich nach dem DECT-Standard arbeiten,<br />

gestört. DECT-Telefone arbeiten im<br />

Frequenzbereich von 1 880 bis 1 900 Megahertz<br />

(MHz) und sind selbst dann aktiv, wenn mit<br />

ihnen gerade nicht telefoniert wird. Während<br />

der vermeintlichen Ruhepausen wird<br />

stets die Funkverbindung zwischen Basisstation<br />

und Mobilteil aufrechterhalten. Stellt sich<br />

nun die Frage, was das mit Satellitenfernsehen<br />

zu tun hat. Dazu etwas Theorie: Unsere<br />

TV-Satelliten senden im Bereich von 10,7<br />

bis 12,75 Gigahertz (GHz). Diese Frequenzen<br />

werden auch vom LNB empfangen. Da sich<br />

derart hohe Frequenzen jedoch nicht über<br />

längere Kabel leiten lassen, wandelt sie der<br />

LNB auf tiefere Frequenzen um, und zwar<br />

in den Bereich von 950 bis 2 150 MHz. Das<br />

Übersetzungsverhältnis wird durch die Zwischenfrequenz<br />

(ZF) bestimmt, die im unteren<br />

Ku-Band 9,75 GHz und im oberen Ku-Band<br />

10,6 GHz beträgt. Die Frequenz, mit der be-<br />

Koaxialkabel<br />

Koaxialkabel dämpfen alle über sie übertragenen<br />

im Freien verlegtes Kabel allmählich komplett<br />

Signale. Die Dämpfung steigt mit der Frequenz<br />

taub wurde und kein einziger Sender mehr zum<br />

und ist von der Kabellänge abhängig. Je minder-<br />

Receiver übertragen werden konnte. Das Beispiel<br />

wertiger ein Kabel, umso höher ist seine Dämp-<br />

zeigt, wie wichtig die Verwendung hochwertiger<br />

fung. Das macht sich besonders bei größeren<br />

Kabel ist, denn ihnen kommt mit zunehmender<br />

Entfernungen bemerkbar. Allerdings ist dies<br />

Leitungslänge eine steigende Bedeutung zu.<br />

nicht sofort der Fall, denn die Dämpfung steigt<br />

mit zunehmendem Alter. Das kann dazu führen,<br />

dass der Empfang von Kanälen auf hohen<br />

Frequenzen nach jahrelanger Nutzung einer<br />

bisher einwandfrei funktionierenden Anlage<br />

plötzlich nicht mehr gelingt. Wir mussten sogar<br />

erleben, wie ein rund 18 Jahre altes, weitgehend<br />

Alte, nicht mehr voll funktionsfähige Kabel sind<br />

durch neue zu ersetzen.<br />

Die Schwierigkeit besteht nun daran, die teils<br />

schon gefühlte Ewigkeiten verlegten Kabel möglichst<br />

ohne Beschädigung der Umgebung zu entfernen<br />

und gegen Neue zu ersetzen, um wieder<br />

die volle Leistung zu erzielen.<br />

Titanium-Koaxialkabel von Smart<br />

Achten Sie beim Kauf eines neuen Kabels darauf, dass ein<br />

möglichst hochwertiges Produkt gewählt wird<br />

Bilder: .. Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

20<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Installation


stimmte Satellitenprogramme vom LNB zum<br />

Receiver übertragen werden, wird errechnet,<br />

indem von der originalen Sendefrequenz die<br />

ZF abgezogen wird. Die gestörten Sender Tele<br />

5, Sport 1 usw. werden auf 12,480 GHz übertragen.<br />

Anhand der Rechnung 12,480 GHz –<br />

10,600 GHz = 1,880 GHz erkennt man, dass diese<br />

Kanäle exakt im Frequenzband von DECT<br />

liegen. Gleiches gilt für CNN (11,627 GHz)<br />

und N-TV (11,641 GHz), von deren Sendefrequenzen<br />

9,75 GHz abzuziehen sind, womit wir<br />

1,877 und 1,891 GHz erhalten.<br />

Am ehesten kommt es zu Störungen des Sat-<br />

Empfangs, wenn DECT-Telefon oder Feststation<br />

in unmittelbarer Nähe des Receivers aufgestellt<br />

sind. Hier hilft es schon, wenn Telefon<br />

und Sat-Receiver weiter voneinander entfernt<br />

aufgestellt werden. Grundsätzlich sollte man<br />

außerdem in Betracht ziehen, dass nicht unbedingt<br />

das eigene Schnurlostelefon stört, selbst<br />

das der Nachbarwohnung kann infrage kommen.<br />

DECT-Telefone strahlen ferner nicht nur<br />

in den Tuner des Sat-Receivers ein. Verfügt das<br />

Antennenkabel nur über eine unzureichende<br />

Schirmung, kann auch dieses die Beeinträchtigungen<br />

einfangen. Das ist in der Regel bei<br />

minderwertigen oder bereits sehr alten Kabeln<br />

der Fall. Um DECT-Störungen vorzubeugen,<br />

sollte ein hochwertiges, mindestens doppelt<br />

geschirmtes Sat-Antennenkabel mit einem<br />

Schirmungsmaß von mindestens 90 Dezibel<br />

(dB) verwendet werden. Der gesamte Kabelweg<br />

vom LNB zum Receiver muss dabei von<br />

der gleichen hohen Güte sein und darf nicht<br />

gestückelt werden.<br />

Weiterhin bieten viele moderne Schnurlostelefone<br />

einen „Öko-Modus“, in dem sie selbsttätig<br />

die notwendige DECT-Leistung an die<br />

Umgebungsumstände anpassen und somit zur<br />

Reduzierung der Funkemissionen beitragen.<br />

Kein Bild? Kein Ton?<br />

Herkömmliche Satellitenreceiver und TV-Geräte<br />

sind in der Regel über ein Scartkabel<br />

miteinander verbunden. Diese haben große,<br />

21-polige Stecker und sind allgemein recht unhandlich.<br />

Darüber hinaus haben die Stecker in<br />

den Gerätebuchsen häufig nicht jenen Halt, der<br />

notwendig wäre und den man erwarten würde.<br />

Der Grund liegt darin, dass die meist sperrige<br />

Strippe von der falschen Seite des Steckers<br />

abgeht und man so hinter dem entsprechenden<br />

Gerät Schlaufen legen muss. Kommt man in<br />

Kontakt mit dem Scartkabel oder verrückt<br />

Receiver bzw. Fernseher geringfügig, kann<br />

der Scartstecker teilweise oder ganz aus der<br />

Buchse herausrutschen. Die Folge: Entweder<br />

fehlen Bild bzw. Ton oder im schlimmsten Fall<br />

LNB: Low Noise Block Converter. Der<br />

LNB ist im Brennpunkt der Sat-Schüssel<br />

montiert und empfängt die Satellitensignale.<br />

Koaxialkabel: Es hat einen konzentrischen<br />

Aufbau und besteht aus Mittelleiter,<br />

Dielektrikum und Schirm.<br />

Ku-Band: Frequenzbereich von 10,7 bis<br />

12,75 GHz. Allgemeiner Standard für den<br />

Satellitendirektempfang.<br />

DECT: Digital Enhanced Cordless Telecommunications<br />

(digitale, verbesserte<br />

schnurlose Telekommunikation); aktueller<br />

Standard, nach dem Schnurlostelefone<br />

arbeiten.<br />

Scart: Scart ist ein europäischer Standard<br />

zur Übertragung analoger Audio- und<br />

Videosignale über ein 21-poliges Stecksystem.<br />

Scart kann keine HD-Signale<br />

übertragen.<br />

Schirmungsmaß: Es gibt an, wie gut<br />

ein Koaxialkabel gegen äußere Einstrahlungen<br />

resistent ist. Je höher das Schirmungsmaß,<br />

umso besser werden Störquellen, wie<br />

etwa DECT-Telefone, abgeschirmt.<br />

Anzeige<br />

www.satdigital.de 21


eides. Der Fehler tritt häufig nach dem Abstauben<br />

des Receivers auf, wobei dieser meist<br />

ein wenig verschoben oder angehoben wurde.<br />

Mit einem kurzen Griff an die Geräterückseite<br />

ist der Scartstecker wieder in die richtige Position<br />

gebracht und das Fernsehvergnügen kann<br />

weitergehen. Es sind dabei stets beide Kabelenden<br />

zu berücksichtigen, denn die Verbindung<br />

kann sich auch am Fernseher gelockert haben.<br />

Mängel dieser Art sind nicht auf den Sat-Receiver<br />

beschränkt, sondern können bei allen<br />

via Scart verbundenen Geräten auftreten, also<br />

beispielsweise am DVD-Player, Videorekorder<br />

oder an der DVB-T-Box.<br />

Billige Scartkabel weisen mitunter nur eine<br />

mangelhafte Verarbeitungsqualität auf; als<br />

Schwachstelle kristallisiert sich immer wieder<br />

der unzureichende Halt der einzelnen Kontaktstifte<br />

in den Steckergehäusen heraus. Werden<br />

Scartleitungen des Öfteren bewegt, z. B. indem<br />

man sie häufig an verschiedenen Geräten<br />

anschließt, können sich einzelne Kontaktstifte<br />

lockern. Sicheres Indiz dafür ist beispielsweise<br />

der Ausfall eines Audiokanals bzw. einzelner<br />

Grundfarben des Bildes.<br />

Beabsichtigt man, die Verkabelung mehrfach<br />

zu ändern, ist von Scartverbindungen mit<br />

einfachen Kabeln abzuraten. Bei intensiver<br />

Nutzung ist deren Lebensdauer mitunter auf<br />

nur wenige Monate begrenzt.<br />

Als Alternative bieten sich Cinch-Kabel an.<br />

Eine Cinch-AV-Verbindung besteht aus drei<br />

Leitungen, nämlich je einer für das Bild (gelbe<br />

Buchse) sowie für den linken und rechten Audiokanal<br />

(weiße und rote Buchse). Cinch bietet<br />

im Vergleich zu Scart zwar eine etwas schlechtere<br />

Bildqualität, ist aber äußerst stabil. Häufiges<br />

Umstecken kann ihnen nichts anhaben.<br />

Sollte dennoch ein Defekt an einer Leitung auftauchen,<br />

ist schnell für Ersatz gesorgt, denn ein<br />

gerade nicht benötigtes Cinch-Kabel der Hi-Fi-<br />

Anlage eignet sich ebenfalls.<br />

HDMI-Probleme<br />

<strong>HDTV</strong>-Receiver, die für extrascharfes Fernsehen<br />

sorgen, finden vermehrt Verbreitung.<br />

Die hochauflösenden TV-Bilder werden über<br />

eine neue digitale Schnittstelle – HDMI – ausgegeben,<br />

die mittelfristig Scart ersetzen wird.<br />

Über sie werden Bild und Ton in bislang ungekannter<br />

Qualität übertragen, wozu jedoch<br />

ein HDMI-Kabel nötig ist. Nach unseren Erfahrungen<br />

scheint nicht jedes HDMI-Kabel mit<br />

jedem Gerät zusammenzuarbeiten. So kann es<br />

durchaus sein, dass über ein entsprechendes<br />

Modell ein HD-Receiver zur vollsten Zufriedenheit<br />

am TV angedockt werden kann, während<br />

von einer anderen HD-Box weder Bild<br />

noch Ton zum Fernseher gelangen. Mit einem<br />

anderen HDMI-Kabel kann dem Nutzer indes<br />

sehr wohl Erfolg beschert sein.<br />

In seltenen Fällen verweigern Geräte untereinander<br />

die Kommunikation via HDMI. Gelingt<br />

es nicht, ein Bild des neuen Blu-ray-Players auf<br />

den HD-Schirm zu bekommen, kann die Ursache<br />

im Digitalen Rechtemanagement (DRM),<br />

einem Bestandteil der HDMI-Spezifikationen,<br />

liegen. DRM soll eigentlich das unberechtigte<br />

Kopieren geschützter Inhalte unterbinden. Per<br />

HDMI verbundene Geräte kommunizieren<br />

miteinander. Nur wenn zum Beispiel der Bluray-Player<br />

erkennt, dass er einen Film auf dem<br />

Fernseher wiedergeben darf, schaltet er das<br />

AV-Signal zu diesem durch. Funktioniert die<br />

Kommunikation zwischen den Geräten nicht,<br />

wird auch das Ansehen des Films verweigert.<br />

Da sich dieses Problem nicht ohne Weiteres<br />

beseitigen lässt, raten Techniker, das betroffene<br />

Gerät zurückzugeben und gegen ein anderes<br />

auszutauschen. Das kann der HD-Fernseher<br />

ebenso sein wie der Blu-ray-Player oder HD-<br />

Receiver. Da dieser Mangel unmittelbar bei<br />

Inbetriebnahme eines neu erworbenen Gerätes<br />

auftritt, sollte der Austausch gegen ein anderes<br />

Modell keine Schwierigkeit darstellen. Komplizierter<br />

wird dies natürlich, wenn das Gerät im<br />

Internet erworben wurde. Auch sind moderne<br />

Fernsehgeräte mit einer großen Bildschirmdiagonale<br />

deutlich schwerer und sperriger,<br />

sodass oftmals der Abtransport behindert<br />

wird und auf eine Spedition zurückgegriffen<br />

werden muss.<br />

So wird sich der Nutzer darauf einstellen, doch<br />

zunächst lieber das Internetangebot des Herstellers<br />

zu studieren, um sich dort nach einem<br />

Firmware-Update für sein neues oder auch<br />

altes Gerät umzuschauen, das womöglich das<br />

Sync-Problem behebt.<br />

ThomAs RiegleR<br />

Fehler finden und beheben<br />

1. 2. 3.<br />

Alle Kanäle werden auf diesem Satellitenreceiver einwandfrei<br />

hereinbekommen. Nur bei einigen wenigen klappt der Empfang<br />

kaum …<br />

… oder ist überhaupt nicht möglich. Was ist die Ursache des<br />

Problems? Nicht immer ist es der Receiver. Die Signalzuführung<br />

ist anfällig gegen Fremdeinstrahlung<br />

Kommt es auf einigen wenigen Programmen zu massiven<br />

Empfangseinbußen, sind meist DECT-Telefone in der Umgebung<br />

(Ihre oder die eines Nachbarn) die Störquelle<br />

4. 5. 6.<br />

Beliebter Fehler nach dem Putzeinsatz: teilweise herausgerutschter<br />

Scartstecker. Schieben Sie den Stecker wieder ein<br />

und lösen Sie so einfach das Problem<br />

Steckt man häufig an der Sat-Anlage um, erweisen sich<br />

Cinch-Verbindungen im Vergleich zu Scartsteckern als stabiler.<br />

Die kleinen Pins im Scartstecker sind eine Schwachstelle<br />

HDMI-Verbindungen sind zwar robust, gelegentlich funktioniert<br />

ein Kabel jedoch nicht mit den zu verbindenden Geräten.<br />

Ein Neueinstecken führt manchmal zu wiederkehrendem Bild<br />

Bilder: .. Auerbach Verlag<br />

22<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Installation


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F-Stecker und Antennensteckdose<br />

Um das Satellitensignal vom Spiegel zum Receiver zu bringen, müssen Antennenkabel verlegt werden, an deren Enden entweder<br />

F-Stecker oder Antennensteckdosen zu montieren sind. Sie stellen sicher, dass die himmlischen TV- und Radioprogramme<br />

in bester Qualität genutzt werden können.<br />

Bei der Montage ist behutsam vorzugehen.<br />

Nur ordnungsgemäß angeschlossene<br />

Komponenten garantieren eine<br />

einwandfreie Funktion. Hier wollen wir Ihnen<br />

zeigen, wie Sie dabei am besten vorgehen.<br />

F-Stecker montieren<br />

F-Stecker und Antennenkabel müssen zusammenpassen.<br />

Beides gibt es in verschiedenen<br />

Durchmessern. Der F-Stecker besteht aus einem<br />

festen und einem drehbaren Teil. Etwa drei<br />

Viertel der Gesamtlänge sind mit einem Innengewinde<br />

versehen, mit dem er auf das Kabel<br />

aufzuschrauben ist. An der Übergangsstelle<br />

zum drehbaren vorderen Teil, mit dem der Stecker<br />

etwa am LNB oder Receiver angeschraubt<br />

wird, ist eine relativ kleine Öffnung. Durch sie<br />

führt der Mittelleiter. Vor der Steckermontage<br />

(Abb. 1) ist das Antennenkabel vorzubereiten.<br />

Koaxialkabel sind mehrschichtig aufgebaut. Zuerst<br />

ist auf einer Länge von rund 10 Millimetern<br />

(mm) der äußere Mantel zu entfernen. Dazu<br />

schneiden Sie behutsam mit einem Messer<br />

mit flacher Klinge nur so weit in den Kunststoffmantel<br />

ein, dass das darunter liegende<br />

Schirmgeflecht nicht verletzt wird. Statt eines<br />

Messers können Sie dazu auch einen Seitenschneider<br />

verwenden. Anschließend stülpen<br />

Sie das Schirmgeflecht des Mantels (Abb. 2) fein<br />

säuberlich nach hinten.<br />

Entfernen Sie nun mit einer Abisolierzange das<br />

den Mittelleiter umgebende Dielektrikum auf<br />

einer Länge von etwa 7 bis 8 mm (Abb. 3). Sie<br />

können dazu auch ein Messer oder einen Seitenschneider<br />

verwenden. Achten Sie darauf, den<br />

Mittelleiter keinesfalls zu beschädigen, etwa indem<br />

Sie ihn mit dem Messer ankerben. An dieser<br />

Stelle könnte das Kabel leicht knicken und<br />

würde eine potenzielle Fehlerquelle darstellen.<br />

Überprüfen Sie vor dem Aufschrauben des F-<br />

Steckers, ob tatsächlich alle Litzen des Schirmgeflechts<br />

nach hinten gestülpt sind. Schon eine<br />

einzige Litze kann, wenn sie den Mittelleiter berührt,<br />

einen Kurzschluss verursachen und so die<br />

ganze Sat-Anlage lahmlegen (Abb. 4 und 5).<br />

Meist lässt sich der F-Stecker gut mit der Hand<br />

aufschrauben. F-Stecker gibt es mit verschiedenen<br />

Innendurchmessern. Sie sind den Abmessungen<br />

des Kabels entsprechend auszuwählen.<br />

Da vor allem Koaxialkabel mit gut ausgeprägtem<br />

Schirmgeflecht einen etwas größeren<br />

Durchmesser haben, lassen sich F-Stecker mitunter<br />

nur schwer mit der Hand auf das Kabel<br />

drehen. Hier kann eine Kombizange wertvolle<br />

Dienste leisten. Damit der Stecker viele Jahre<br />

seine Aufgabe zur Zufriedenheit erfüllt, muss<br />

er fest am Kabel sitzen (Abb. 6).<br />

Drehen Sie den Stecker so weit auf das Kabel,<br />

bis das vordere Ende des Dielektrikums bündig<br />

mit der Kante der Durchlassöffnung abschließt.<br />

Damit ist gewährleistet, dass der Mittelleiter<br />

keine leitende Verbindung mit dem Steckergehäuse<br />

eingehen kann. Stutzen Sie zuletzt noch<br />

den Mittelleiter auf Ideallänge. Er sollte etwa<br />

1 bis maximal 2 mm über die Steckerkante hinausragen.<br />

Das erleichtert später das Anschließen<br />

des Kabels an die F-Buchsen der diversen<br />

Geräte (Abb. 7).<br />

Bevor Sie das Kabel anschließen, überprüfen<br />

Sie, ob auch tatsächlich keine Litze des Schirms<br />

eine leitende Verbindung mit dem Mittelleiter<br />

eingegangen ist (Abb. 8).<br />

Antennendose anschließen<br />

Sollen über das Antennenkabel auch Signale der<br />

DVB-T- und UKW-Dachantenne verteilt werden,<br />

ist die Installation einer Antennen-steckdose<br />

erforderlich. Sie hat mehrere Buchsen, und<br />

Bilder: Auerbach Verlag/Thomas Riegler<br />

24<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Installation


zwar je eine für den Sat-Receiver, die DVB-T-<br />

Box und das UKW-Radio. Antennensteckdosen<br />

können einzeln oder zusammen mit einer Schukosteckdose<br />

in einem gemeinsamen Gehäuse<br />

montiert werden. Entfernen Sie vor Beginn<br />

der Arbeiten die Sicherung des betreffenden<br />

Stromkreises oder schalten Sie ihn mit dem<br />

Sicherungsautomaten ab. Zu den wesentlichen<br />

Fragen zählt, wie weit das Antennenkabel aus<br />

der Installationsdose herausschauen soll. Häufig<br />

wird hier der Fehler gemacht, dass man das<br />

Kabel mehr als kurz belässt. Schaut es nur rund<br />

5 bis 8 Zentimeter (cm) aus dem Installationsrohr<br />

heraus, haben Sie kaum noch eine Chance,<br />

die Steckdose anschließen zu können (Abb. 9).<br />

Sehen Sie eine Kabellänge von etwa 15 cm vor.<br />

Das erleichtert Ihnen das Abisolieren und Anschließen<br />

beträchtlich. Die überschüssige Kabellänge<br />

findet leicht in der Installationsdose hinter<br />

der Antennensteckdose Platz (Abb. 10).<br />

Schließen Sie das Antennenkabel sorgfältig an<br />

der Steckdose an. Beim Abisolieren des Koaxialkabels<br />

gehen Sie auf die gleiche Weise vor, wie<br />

schon bei der F-Stecker-Montage beschrieben.<br />

Je nach Steckdosenmodell kann die Länge des<br />

abisolierten Teils des Mittelleiters geringfügig<br />

variieren (Abb. 11). Antennensteckdosen verschiedener<br />

Hersteller sind bis auf kleine Details<br />

sehr ähnlich aufgebaut, weshalb die von uns<br />

gezeigte Vorgehensweise auch auf andere Produkte<br />

anwendbar ist. Nachdem Sie die mittlere<br />

Schraube gelöst haben, lässt sich der Montagedeckel<br />

abheben. Dahinter finden Sie die Klemme<br />

für den Mittelleiter des Antennenkabels, die Sie<br />

lockern (Abb. 12 und 13). Vor dem Anschrauben<br />

des Kabels ist dieses steckdosengerecht vorzubereiten.<br />

Wie weit es abzuisolieren ist und wie lang<br />

der Mittelleiter zu sein hat, ergibt sich aus der<br />

Konstruktion der Antennensteckdose (Abb. 14).<br />

Befestigen Sie zuerst den Mittelleiter. Dabei<br />

müssen Sie strikt darauf achten, dass keine Litze<br />

des Schirmgeflechts eine leitende Verbindung<br />

mit dem Mittelleiter oder metallenen Teilen, mit<br />

denen dieser direkten Kontakt hat, eingeht.<br />

Schrauben Sie das Antennenkabel nicht zu fest in<br />

der Steckdose an. Außerdem sind Fälle bekannt,<br />

bei denen zu festes Zudrehen der Schrauben die<br />

Signaldämpfung der Steckdose überproportional<br />

ansteigen ließ und TV- oder Radioempfang<br />

an ihr unmöglich machte (Abb. 15). Nachdem<br />

Sie den Mittelleiter befestigt haben, klappen Sie<br />

die Abdeckung zu und schrauben sie zu. Dabei<br />

wird gleichzeitig der Mantel des Antennenkabels<br />

eingeklemmt (Abb. 16 und 17).<br />

An beiden Seiten hat die Einbauantennendose<br />

je eine Kralle, die beide an der Vorderseite mit<br />

zwei seitlichen Schrauben zu spannen sind.<br />

Mit ihnen fixieren Sie die Antennensteckdose<br />

in der Installationsdose (Abb. 18). Doch zuerst<br />

verstauen Sie die überschüssige Kabellänge in<br />

der Dose. Ein Stück lässt sich oft auch in den<br />

Installationsschlauch zurückschieben (Abb. 19).<br />

Richten Sie nun die Antennensteckdose so ein,<br />

dass sie sich waagerecht in der Installationsdose<br />

befindet. Spannen Sie anschließend beide Krallen,<br />

sodass diese sicheren Halt in der Installationsdose<br />

haben (Abb. 20 und 21).<br />

Nun brauchen Sie nur noch den Rahmen und<br />

die Abdeckung der Antennensteckdose aufzusetzen,<br />

waagerecht auszurichten und fest<br />

Mittelleiter: Koaxialantennenkabel<br />

sind konzentrisch aufgebaut. In ihrer<br />

Mitte befindet sich der Mittelleiter (auch<br />

Innenleiter genannt), über den die Sat-<br />

Signale von der Schüssel zum Receiver<br />

geleitet werden.<br />

Dielektrikum: Der Mittelleiter wird<br />

vom Dielektrikum umgeben. Dies ist eine<br />

Isolierschicht zwischen Mittelleiter und<br />

dem äußeren Schirmgeflecht.<br />

Mantel, Schirm: Der Schirm des<br />

Antennenkabels befindet sich direkt unter<br />

der äußeren Isolierung. Er ist aus einem<br />

Schirmgeflecht und einer metallbedampften<br />

Folie aufgebaut. Der Schirm ist zugleich<br />

auch der Außenleiter des Antennenkabels.<br />

anzuschrauben. Anschließend ist in unserem<br />

Beispiel auch die Abdeckung der Schukosteckdose<br />

anzuschrauben (Abb. 22).<br />

Saubere Installation<br />

Wenn Sie bei der Installation der Kabel sowie<br />

der Dose sauber gearbeitet haben, kann das Netz<br />

nun komplett genutzt werden. Sollten trotzdem<br />

Störungen auftreten, empfiehlt es sich, zuerst<br />

in den F-Steckern zu überprüfen, ob eventuell<br />

kleine Äderchen des Mantels an den Innenleiter<br />

treffen und somit Kurzschlüsse verursachen. Ist<br />

dies nicht der Fall, muss zwangsläufig die Antennendose<br />

noch mal geöffnet werden.<br />

THomas RiegleR<br />

Tipps und Tricks zur Installation<br />

1. 2. 3.<br />

Zuerst ist der äußere Mantel des Antennenkabels auf einer<br />

Länge von rund 10 mm zu entfernen<br />

Das Schirmgeflecht ist nach hinten zu stülpen. Die Drähte des<br />

Geflechts sind sehr filigran<br />

Mit einer Abisolierzange wird das Dielektrikum auf einer<br />

Länge von etwa 7 bis 8 mm entfernt<br />

4. 5. 6.<br />

Nun ist das Kabel soweit vorbereitet, um den F-Stecker aufschrauben<br />

zu können<br />

Zuvor ist zu überprüfen, ob tatsächlich alle Litzen des Schirmgeflechts<br />

nach hinten gestülpt sind<br />

F-Stecker lassen sich mitunter nur schwer mit der Hand auf<br />

das Kabel drehen. Eine Kombizange hilft weiter<br />

www.satdigital.de<br />

25


Tipps und Tricks zur Installation<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

Der Mittelleiter ist soweit zu kürzen, dass er 1 bis 2 mm über<br />

die Steckerkante hinausragt<br />

4.<br />

Vor dem Anschließen des Kabels prüfen Sie, ob auch tatsächlich<br />

keine Litze eine Verbindung mit dem Mittelleiter hat<br />

5.<br />

Ein „beliebter“ Fehler ist, das Antennenkabel nur wenige<br />

Zentimeter aus dem Installationsrohr herausschauen zu lassen<br />

6.<br />

Kabellängen von rund 15 cm erleichtern das Abisolieren und<br />

Anschließen der Antennendose beträchtlich<br />

7.<br />

Nachdem die mittlere Schraube gelöst wurde, lässt sich der<br />

Montagedeckel abheben<br />

8.<br />

Die darunter befindliche Klemme für den Mittelleiter ist zu<br />

lockern<br />

9.<br />

Vor dem Anschrauben des Kabels ist es steckdosengerecht<br />

vorzubereiten<br />

10.<br />

Das Antennenkabel darf nicht zu fest in der Steckdose angeschraubt<br />

werden<br />

11.<br />

Nach dem Anschrauben des Mittelleiters ist die Abdeckung<br />

zuzuklappen<br />

12.<br />

Beim Zuschrauben wird zugleich der Mantel des Antennenkabels<br />

eingeklemmt<br />

13.<br />

Mit den beiden seitlichen Krallen wird die Steckdose beim Einbau<br />

in die Installations-dose fixiert<br />

14.<br />

Zuerst ist die überschüssige Kabellänge in der Dose zu verstauen<br />

15.<br />

Nun ist die Antennensteckdose waagerecht auszurichten.<br />

Richten Sie die Dose beim Einstecken vorsichtig aus<br />

Durch Zuschrauben der Krallen werden diese gespannt und<br />

verleihen der Antennensteckdose sicheren Halt<br />

Zuletzt sind der Rahmen und der Antennen-steckdosendeckel<br />

aufzusetzen und anzuschrauben<br />

26<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Empfang


Spitzenspannung<br />

Donnerwetter<br />

Blitz und Donner<br />

kündigen nichts<br />

Gutes für die moderne<br />

Technik an<br />

Gemütliches Kerzenlicht flutet das heimische Wohnzimmer mit einer kuscheligen Atmosphäre, draußen stürmt es und langsam<br />

beginnt der Regen zu plätschern. Genau richtig also für einen warmen Fernsehabend daheim. Doch auf einmal trifft ein Blitz<br />

das Wohnhaus und die Mattscheibe ist dunkel.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

Fällt das Fernsehprogramm aus, können<br />

viele Ursachen dafür verantwortlich<br />

sein, zum Beispiel ein Blitzschlag, der<br />

die heimische Stromleitung überlastet oder den<br />

Receiver mit einem satten Stromstoß ins elektronische<br />

Nirvana befördert. Wie können Sie sich<br />

davor schützen? Der Markt bietet eine Vielzahl<br />

an Überspannungsschutzgerätschaften und<br />

Steckdosenleisten, die vor einem plötzlichen<br />

Blitzschlag schützen sollen.<br />

Kleine Helfer<br />

Durch die Überspannung des Hausnetzes können<br />

nicht nur die Netzteile in die ewigen Jagdgründe<br />

der Elektronik eingehen, sondern vor<br />

allem die empfindlichen elektronischen Bauelemente<br />

beschädigt werden. Dies führt zwangsläufig<br />

zur Unbrauchbarkeit eines Receivers,<br />

Fernsehers oder anderen Unterhaltungsgeräts.<br />

Sind die Geräte erst einmal kaputt, bleibt nur<br />

noch der Weg zum Service oder die Neuanschaffung.<br />

Schnell können sich somit ein paar<br />

Hundert Euro in Luft auflösen.<br />

Damit ein plötzlicher Blitzschlag kein allzu<br />

großes Loch ins Portemonnaie reißt, sollte man<br />

bereits frühzeitig in ein paar Geräte zur Prävention<br />

investieren. Der Überspannungsschutz<br />

wird in Fachkreisen in zwei Gebiete unterteilt:<br />

zum einen in den Grobschutz, der Starkstromanlagen<br />

schützen soll, und zum anderen in den<br />

Feinschutz.<br />

Letzterer ist besonders für den Normalanwender<br />

interessant, denn er umfasst den Schutz<br />

der Mikroelektronik. Der Fachhandel bietet<br />

verschiedene Geräte, die ganz einfach in die<br />

Steckdose gesteckt werden können. Zusätzlich<br />

können mit manchen Geräten nicht nur Netzstecker<br />

sicher untergebracht werden, sondern<br />

auch Antennenstecker.<br />

Festplatte schützen<br />

Doch nicht nur die äußeren Einflüsse können<br />

der Technik daheim den Garaus machen, sondern<br />

auch plötzlich auftretende Spannungsspitzen<br />

oder ein ganz normaler Stromausfall. Die<br />

Kosten, die durch die Zerstörung der Geräte<br />

entstehen, werden in solch einem Extremfall<br />

von keiner Versicherung übernommen. Da<br />

werden die Probleme der Stromnetzbetreiber<br />

schnell zum kostenintensiven Nervenspiel<br />

für den Endverbraucher. Mit den Folgeschäden<br />

steht der Nutzer meist alleine da. Man<br />

denke nur an die unbrauchbar gemachte Festplatte<br />

eines Festplattenreceivers mit 500 Gigabyte<br />

Speicherkapazität, auf der sich Filme<br />

Beispiele für Überspannungsschutz<br />

Steckdosenüberspannungsschutz<br />

Dieser kompakte Überspannungsschutz bietet ausreichend Sicherheit<br />

für ein angeschlossenes Gerät<br />

Steckdosenleiste mit integriertem Überspannungsschutz<br />

Etwas edler ist die Form einer Steckdosenleiste. Gleich mehrere<br />

Geräte kann man so effektiv vor dem Blitzschlag bewahren<br />

F-Stecker-Überspannungsschutz<br />

Klein, aber oho. Der Überspannungsschutz wird zwischen LNB und<br />

Receiver in die Leitung geschraubt und verhindert somit die Überlastung<br />

empfindlicher Bauteile im Receiver<br />

und Videos der letzten drei Jahre befinden.<br />

Dieser Verlust bleibt meistens beim Nutzer<br />

hängen. Wer die Daten seiner Festplatte auf<br />

den PC ziehen kann, sollte regelmäßige Datensicherungen<br />

betreiben. Die meisten Festplattenreceiver<br />

bieten diese Möglichkeit jedoch<br />

nicht. Daher sollten ein paar Euro in einen<br />

vernünftigen Überspannungsschutz investiert<br />

werden. Ganz passable Lösungen bietet der<br />

Fachhandel bereits für unter hundert Euro. Die<br />

kleinen Helfer werden einfach in die normale<br />

Haussteckdose gesteckt.<br />

Bei plötzlichen Spannungsspitzen sorgen eine<br />

eingebaute Feinsicherung und der Netzfilter<br />

für konstanten Schutz. Nach einem Blitzschlag<br />

reicht es meistens aus, die eingebaute Sicherung<br />

für ein paar Cent zu ersetzen. Sorgenfreie Gewitternächte<br />

sind somit garantiert.<br />

RICARDO PETZOLD<br />

www.satdigital.de 27


Anschluss im Mehrfamilienhaus<br />

Satellitenempfang ist flexibel und bietet eine größere Programmvielfalt als ein Kabelanschluss. Doch bei der Umrüstung auf<br />

Sat-Empfang ist die bisherige Verteilstruktur hinderlich. Hier springt Unicable in die Bresche. Wir stellen vor, was dabei genau<br />

geschieht und worauf Sie achten müssen.<br />

Tipp<br />

Bastler werden mit den modernen mehrfach<br />

geschirmten Kabeln an die Grenzen<br />

ihrer „Aufdrehfertigkeiten“ stoßen; F-Stecker<br />

lassen sich nicht so einfach aufdrehen.<br />

Investieren Sie also einige Euro in eine passende<br />

Aufdrehhilfe.<br />

Wer als Hausbesitzer sich selbst oder<br />

seinen Mietern einen guten Fernsehempfang<br />

bereitstellen möchte,<br />

kann sich dabei nicht immer auf den Kabelnetzanbieter<br />

verlassen. Oftmals ist nicht genügend<br />

Flexibilität bei der Programmstruktur vorhanden<br />

und auch hohe Grundpreise stören viele<br />

Kunden. Eine Umstellung auf Satellitenempfang<br />

ist jedoch in vielen Fällen schwierig, wenn<br />

bei der Planung der Hauskabelverteilung nicht<br />

von Anfang an auf Satellit gesetzt wurde. Die<br />

bereits verlegten Koaxialkabel sind meist nicht<br />

in der für den Sat-Empfang nötigen Sternverkabelung<br />

vorhanden. Doch inzwischen ist die<br />

Technik fortgeschritten und es gibt eine interessante<br />

Alternative: Unicable. Diese pfiffige Lösung<br />

kann in Hausverteilanlagen nachträglich<br />

installiert werden und bindet dabei die bereits<br />

in den Wänden verlegten Koaxialkabel mit<br />

ein. Auch ein Kabelanschluss bleibt weiterhin<br />

nutzbar, denn die Schalter verfügen über einen<br />

Eingang im Bereich von 47 bis 862 Megahertz<br />

(MHz). Alternativ setzen Sie eine Dachantenne<br />

für terrestrischen Empfang ein, um DVB-T<br />

und UKW-Radio im ganzen Haus verfügbar zu<br />

machen. Die Einkabellösung nach dem Unicable-Protokoll<br />

(EN 50494) ist auf dem Markt von<br />

diversen Anbietern in vielfältiger Ausführung<br />

für den Endkunden sowie den Fachhandel<br />

erhältlich. Neben der Unicable-Installationstechnik<br />

in Form von kleinen Schaltkästen gibt<br />

es auch Unicable-Lösungen, die direkt im LNB<br />

integriert sind. Die Firmen Inverto, Kathrein,<br />

Smart Electronic oder Technisat beispielsweise<br />

bieten Unicable-Lösungen an. Dazu zählen die<br />

Schaltkästen, die als Unicable-Multischalter<br />

oder -Router bezeichnet werden, sowie dazu<br />

passende Anschlussdosen vielfältiger Art.<br />

Inzwischen sind sogar kaskadierbare Unicable-Multiswitches<br />

erhältlich, die eine noch fle-<br />

Hausverteilung erlauben. Ist in einem<br />

Mehrfamilienhaus der Umstieg von Kabel- auf<br />

Satellitenempfang geplant, soll einer Vielzahl<br />

von Wohneinheiten eine Empfangsmöglichkeit<br />

bereitgestellt werden, wobei sich die Finanzierungskosten<br />

auf einem möglichst niedrigen<br />

Niveau bewegen sollen. Eine Verteillösung ist<br />

in jedem Fall nötig, da die Satellitensignale –<br />

anders als beim Kabelanschluss – nicht ohne<br />

Weiteres an alle Teilnehmer gleichzeitig<br />

übertragen werden können. Die Sat-Block-<br />

Verteilung erfordert eine diskrete Verbindung<br />

zwischen Satellitenreceiver und LNB. Klassische<br />

Multischalterlösungen bauen ebenfalls<br />

auf dieses Verteilprinzip, indem sie auf den<br />

diskreten Signalpfad mit einer Schaltzentrale<br />

als Mittelpunkt setzen.<br />

Das Unicable-Prinzip<br />

Unicable geht hier einen spannenden Weg:<br />

Statt jedem Sat-Receiver über ein eigenes Koaxialkabel<br />

das ganze Empfangsspektrum zur<br />

Verfügung zu stellen, werden im Unicable-<br />

Unternetz maximal acht verschiedene Zwischenfrequenzen<br />

verwendet. Jeder Receiver<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

28<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Empfang<br />

xiblere


Auswahl von Unicable-Frequenzen einiger Hersteller<br />

Receiver/Tuner Smart/GSS Inverto/Hirschmann Axing Wisi<br />

1/0 1 284 1 076 1 280 1 178<br />

2/1 1 400 1 178 1 382 1 280<br />

3/2 1 516 1 280 1 484 1 382<br />

4/3 1 632 1 382 1 586 1 484<br />

5/4 1 748 1 484 1 688 1 586<br />

6/5 1 864 1 586 1 790 1 688<br />

7/6 1 980 1 688 – 1 790<br />

8/7 2 096 1 790 – 1 892<br />

besitzt eine eindeutige Empfangsfrequenz. Der<br />

Satellitenreceiver fordert per DiSEqC-Befehl<br />

vom Unicable-Router das gewünschte Signal<br />

unter Angabe der horizontalen und vertikalen<br />

Polarisation sowie des Low- und High-Bands<br />

an. Der Unicable-Schalter entnimmt dem LNB<br />

den anliegenden Signalstrom und setzt den gesamten<br />

Transponder auf die dem Sat-Receiver<br />

zugewiesene Frequenz um. Die Set-Top-Box<br />

empfängt nun die Signale und verarbeitet sie.<br />

Ein Suchlauf ist so ebenfalls möglich. Auch<br />

mit <strong>HDTV</strong> oder dem bevorstehenden 3-D-<br />

Fernsehen kommt Unicable zurecht. Ein veränderter<br />

Sat-Empfang ist für den Nutzer bei der<br />

Verwendung einer auf Unicable basierenden<br />

Verteilanlage nicht auszumachen.<br />

Für die Nutzung von Unicable sind im Verteilnetz<br />

nur Satellitenreceiver einzusetzen, deren<br />

Tuner Unicable-tauglich sind. Weiterhin<br />

sollte im Vornherein eruiert werden, ob das<br />

Gerät auch mit dem eingesetzten Verteilsystem<br />

zurechtkommt. In Einzelfällen kann es im<br />

Zusammenspiel mit den Einkabelroutern zu<br />

Schwierigkeiten kommen. Die auf dem Markt<br />

befindlichen Schalter verfügen oft über unterschiedliche<br />

Zwischenfrequenzbereiche, was<br />

zu Problemen führt, wenn der Receiver keine<br />

individuellen Einstellungen erlaubt.<br />

22-kHz-Signal: Steuersignal, welches<br />

zu analogen Zeiten zum Umschalten<br />

zwischen zwei angepeilten Sat-Positionen<br />

benutzt wurde. Inzwischen wird es nur<br />

noch zum Wechsel zwischen unterschiedlichen<br />

Frequenzbändern eines<br />

Satellitensystems verwendet. Hierfür<br />

sendet der Satellitenreceiver ein Signal<br />

aus, worauf sich der LNB auf den oberen<br />

Frequenzbereich einstellt.<br />

Abschirmung: Dient dem Schutz des<br />

zu übertragenden Signals vor äußeren<br />

Störungen, die die Übertragung verfälschen<br />

oder verhindern.<br />

Dämpfung: Das TV-Signal ist auf seinem<br />

Weg zum Fernseher ständig Störungen ausgesetzt,<br />

die es schwächen. Dies wird auch<br />

als Dämpfung bezeichnet.<br />

DiSEqC: Abkürzung für „Digital Satellite<br />

Equipment Control“. Vom Satellitenreceiver<br />

erzeugte Schaltsignale zur Steuerung und<br />

Umschaltung von LNBs und Verteilern.<br />

Ermöglicht, mehrere Satellitenpositionen<br />

mittels Dreh- und Multifeed-Anlagen<br />

(mehrere LNBs, die leicht versetzt auf einer<br />

Parabolantenne montiert sind) anzusteuern.<br />

DiSEqC gibt es in unterschiedlichen<br />

Ausbaustufen und Kompatibilitätsklassen,<br />

von DiSEqC 1.0 bis DiSEqC 2.3.<br />

Planungen<br />

Bei der Nachrüstung eines Hausnetzes muss<br />

bei der Verteiltopografie zunächst die Zahl<br />

der anzuschließenden Haushalte berücksichtigt<br />

werden. Entsprechend unterschiedlich ist der<br />

Ansatz bei der Planung der Unicable-Verteilanlage.<br />

Der klassische Fall der Umrüstung<br />

einer Baumverteilung bei Kabelanschluss auf<br />

Sat-Empfang mit Unicable basiert auf der Annahme<br />

einer oder mehrerer Stammleitungen.<br />

Diese führen ausgehend vom Haus-übergabepunkt<br />

des Kabelanschlusses im Keller oder<br />

Erdgeschoss in die einzelnen Etagen und zu<br />

den jeweiligen Anschlussdosen. Pro Stammleitung<br />

ist es dann möglich, mit einem Unicable-Umsetzer<br />

bis zu acht Endgeräte an allen<br />

nachfolgenden Anschlussdosen einzubinden.<br />

Da mit einer Unicable-Frequenz nur ein Tuner<br />

betrieben werden kann, benötigen Zweitreceiver<br />

oder Twin-Tuner in einer Wohneinheit<br />

mehrere Frequenzen, die sich an der Zahl der<br />

einzusetzenden Tuner orientieren. Viele Unicable-Umsetzer<br />

lassen sich in Reihe schalten, also<br />

kaskadieren, um mehrere Unicable-Bereiche<br />

zu etablieren. In der Praxis sind heutzutage<br />

Multischalter im Überblick<br />

Das Wunderwerk moderner Technik: die Unicable-Multischalter. Die Satellitensignale werden getrennt nach Ebenen und Frequenz zugeführt. Intern werden die Signale mit dem „terrestrischen“ Signal<br />

vermischt und über nur einen Kabelstrang wieder abgegeben. Die Satellitenreceiver müssen das Unicable-Protokoll beherrschen. Dann kommunizieren Sie mit dem Unicable-Multischalter und fordern<br />

die Satellitensignale an, die für den TV-Kanal benötigt werden, die dann über die Zwischenfrequenz gesendet werden. Momentan lassen sich nur bis zu 8 Tuner an einem Unicable-Schalter betreiben.<br />

www.satdigital.de<br />

29


eher zwei bis vier Zwischenfrequenzen pro um genügend Schlechtwetterreserven bereitzustellen.<br />

Abhängig von der Anzahl der Eingänge<br />

Wohneinheit einzuplanen. Das führt allerdings<br />

zu einem völlig neuen Problem und die „einfache“<br />

Sat-Aufrüstung mit Unicable stößt an Satelliten eingebunden werden. Aber auch der<br />

am Unicable-Schalter können ein oder zwei<br />

ihre Grenzen. Während das Ganze in kleinen terrestrische Empfangsweg bleibt nicht außen<br />

Wohnanlagen einfacher vonstatten geht, sind vor. Am terrestrischen Eingang findet eine<br />

Mehrfamilienhäuser mit vielen Wohneinheiten Außenantenne ihren Platz, wodurch DVB-Tdeutlich<br />

schwieriger zu versorgen. Eine große und UKW-Empfang im gesamten Verteilnetz<br />

Bedeutung kommt dabei der Zahl an Stammleitungen<br />

der Hausverteilung des Kabelanleitungen<br />

müssen zum Ausgangspunkt, also<br />

ermöglicht wird. Die vier oder acht Anschlussschlusses<br />

zu. Je mehr Leitungsstränge verlegt dem Hausübergangspunkt, neu verlegt werden.<br />

Durch den Einsatz eines Steuersignals zur<br />

sind, desto sinnvoller kann Unicable eingesetzt<br />

werden, allerdings bei steigendem Preis Anforderung der gewünschten Frequenz muss<br />

und Aufwand.<br />

das gesamte Koaxialnetz entsprechend ausgestattet<br />

sein. Vor allem bei der Umrüstung von<br />

Mit einer geschickten Kaskadierung der Unicable-Multischalter<br />

stellen selbst mehrere Endgeräte<br />

oder Twin-Tuner pro Wohneinheit kaum herrschen, sind somit Mehrkosten hinsichtlich<br />

Hausnetzen, bei denen Kabelanschlüsse vor-<br />

eine Schwierigkeit dar. Dazu müssen sich aber neuer Anschlussdosen einzuplanen.<br />

die Umgebung und die Netztopografie als<br />

tauglich erweisen.<br />

Einrichtung<br />

Die höheren Zwischenfrequenzen (ZF) erfahren<br />

Voraussetzungen<br />

zusätzlich zu den Signaldämpfungen durch Anschlussdosen<br />

und Koaxialkabel über den Kabel-<br />

Der Umstieg auf Satellitenempfang ist zunächst<br />

mit dem Anbringen einer Satellitenantenne weg hinweg eine stärkere Dämpfung. Deswegen<br />

verbunden. An dieser ist ein Quattro-LNB sollten die höheren Zwischenfrequenzen den<br />

zu montieren, der an vier Ausgängen alle Geräten zugewiesen werden, die sich am Anfang<br />

Bänder und Polaritäten zur Verfügung stellt. der Stammleitung befinden. Weiter entfernten<br />

Die meisten Unicable-Schalter kommen jedoch Geräten werden die kleinen ZF-Bereiche zugeteilt.<br />

Bei der Aufrüstung einer bestehenden<br />

ebenfalls mit Quad-LNBs zurecht. Die Sat-<br />

Schüssel sollte ausreichend dimensioniert sein, Verteil-anlage sollte man die Einflüsse der bereits<br />

Hausverteilung in der schematischen Darstellung<br />

30 4.2010 | Empfang <strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

Sprachregelung<br />

Switch, Multischalter oder Router: Der<br />

Unicable-Schalter wird oft unterschiedlich<br />

benannt, es handelt sich aber um den gleichen<br />

kleinen Unicable-Schaltkasten.<br />

verlegten Koaxialkabel einbeziehen. Je länger<br />

die Kabelwege sind, desto stärker wird das<br />

Signal gedämpft und desto schlechter fällt die<br />

Empfangsleistung aus. Ein Standardkabel von<br />

Conrad (Marke: Kabel Sterner) bietet beispielsweise<br />

eine Dämpfung von 49,1 Dezibel (dB) auf<br />

100 Meter (m) (20 Grad Celsius/ZF 2 050 MHz).<br />

Das Titanium-Kabel von Smart Electronic liefert<br />

hingegen 30,2 dB. Das nächste Problem kommt<br />

bei der Wahl der richtigen Dose auf Sie zu.<br />

Entsprechend dem geplanten Einsatzzweck und<br />

der Menge der zu nutzenden Anschlüsse müssen<br />

Sie andere, Unicable-taugliche Anschlussdosen<br />

einsetzen. Diese müssen den Gleichspannungsdurchlass<br />

über Sat-Anschluss ermöglichen, um<br />

die DiSEqC-Steuersignale weiterzuleiten. Über<br />

diese kommunizieren Sat-Receiver und Unicable-Router.<br />

Am Anfang der Koaxialstrecke in<br />

einer Wohneinheit ist darauf zu achten, dass diese<br />

korrekt vom übrigen Verteilsystem getrennt<br />

wird. Dazu werden spezielle Anschlussdosen<br />

mit Richtkoppler verwenden. Am Ende einer Ko-<br />

In diesem Beispiel sehen Sie eine Hausverteilanlage mit sechs<br />

Mietparteien. Im Keller befindet sich der Schaltkasten mit<br />

Hausübergabepunkt des Kabelanschlusses, zu dem Satellitenund<br />

terrestrische Signale zugeführt werden<br />

ZF 6: 1 864 Mhz<br />

ZF 5: 1 748 Mhz<br />

Die zu den einzelnen Wohneinheiten führenden Kabelstränge werden in ihrer Baumstruktur beibehalten und die einzelnen Tuner mit Satellitensignalen vom Unicable-Router auf vorgegebenen<br />

Zwischenfrequenzen versorgt


Mögliche Frequenzbereiche im Verteilnetz<br />

Satellitenreceiver<br />

Frequenzbereich Verfahren<br />

5 MHz – 47 MHz Ethernet über Koaxial (Netzwerklösung über Koaxialkabel)<br />

87,5 MHz – 108 MHz Ultrakurzwelle (UKW-Radio)<br />

113 MHz – 858 MHz Kabelfernsehen (analoger und digitaler Empfang, Internet)<br />

950 MHz – 2150 MHz Digitaler Sat-Empfang (Einkabel)<br />

axialkabelstrecke muss eine Terminierung mithilfe<br />

einer Durchgangsdose mit einem 75-Ohm-<br />

Abschlusswiderstand vorgenommen werden.<br />

Pegelspiel<br />

Die Herausforderung besteht nun darin, die<br />

gewünschten Signalpegel im Zielkorridor an<br />

den einzelnen Anschlussdosen im gesamten<br />

Anschlussbereich herzustellen. Für dieses<br />

Empfangsbeschränkungen<br />

Die Umverteilung der Sat-Signale auf die<br />

Zwischenfrequenzen beschränkt die maximale<br />

Zahl der Endgeräte. Pro Frequenz<br />

betreiben Sie nur einen Tuner. Unicable-<br />

Schalter stellen bis zu acht Frequenzen<br />

bereit. Entsprechend sind acht Single-Tuner-<br />

Satellitenreceiver oder vier Twin-Tuner-<br />

Geräte einsetzbar (vgl. Tabelle). Durch eine<br />

flexible Aufteilung der Frequenzen in einem<br />

Mehrfamilienhaus sind andere Lösungen<br />

vorstellbar. Im Hinblick auf mögliche Streitfälle<br />

bei Mieterwechsel oder Neuanschaffungen<br />

sollte man davon jedoch<br />

Abstand nehmen.<br />

Eine Alternative zum Satellitenfernsehen<br />

ist DVB-T. „Überallfernsehen“ ist in weiten<br />

Teilen Deutschlands, Österreichs und der<br />

Schweiz verfügbar. Nicht in allen Räumen<br />

(etwa Schlafzimmer oder Kinderzimmer)<br />

wird die gesamte Programmvielfalt benötigt.<br />

Durch die Einspeisung der digitalen terrestrischen<br />

Fernsehsignale sind TV-Geräte<br />

mit DVB-T-Empfänger oder separate DVB-<br />

T-Set-Top-Boxen die perfekte Ergänzung.<br />

Werden pro Wohneinheit nur ein bis zwei<br />

Unicable-ZF-Frequenzen vergeben, können<br />

zusätzliche Fernseher und Radiogeräte weiterhin<br />

mit einem Signal versorgt werden.<br />

Je nach Wohnregion können ungefähr ein<br />

Dutzend Fernseh- und Radioprogramme<br />

empfangen werden.<br />

Unicable-Schalter mit acht ZF-Frequenzen<br />

Single-Receiver 8 6 4 2 –<br />

Twin-Receiver – 1 2 3 4<br />

Unicable-Schalter mit vier ZF-Frequenzen<br />

Single-Receiver 4 2 –<br />

Twin-Receiver 2 3 4<br />

Vorhaben sind entsprechende Kenntnisse<br />

und die nötige Messausrüstung notwendig.<br />

Die Topografie vorhandener Koaxialverteilanlagen<br />

ist ebenso einzuplanen wie Dämpfungen<br />

oder Verstärkungen durch Zwischenelemente.<br />

Entsprechend kompliziert gestaltet<br />

sich in vielen Fällen die Umrüstung bestehender<br />

Hausverteilanlagen. Bei der Konzipierung<br />

der Unicable-Verteilanlage müssen die einzelnen<br />

Komponenten (also die kaskadierten<br />

Unicable-Schalter, die Anschlussdosen und<br />

Koaxialkabel) einbezogen werden, so an den<br />

jeweiligen Anschlussdosen ein Signalpegel<br />

bereitsteht, der für den Empfang durch den<br />

Receiver eine ausreichende Größe aufweist.<br />

Die Angaben der einzelnen Hersteller dazu<br />

unterscheiden sich. Smart Electronic gibt etwa<br />

55–65 Dezibel Mikrovolt an. Informationen<br />

finden Sie dazu in den Dokumentationen<br />

der Komponenten. Um einen störungsfreien<br />

Betrieb zu gewährleisten, sollten Sie sich an<br />

diese Daten halten. Es sollte zudem tunlichst<br />

vermieden werden, die durchgeschleiften<br />

Ausgänge von Satellitenreceivern in die Unicable-Verkabelung<br />

einzubeziehen.<br />

Installation nicht ohne<br />

Nun könnte man auf den Gedanken kommen,<br />

dass die Installation einer solchen Unicable-<br />

Verteilung problemlos vom versierten Bastler<br />

vorgenommen werden kann. Doch um eine<br />

existierende Hausverteilung normgerecht umzustellen,<br />

bedarf es eines höheren Aufwands<br />

und speziellen Fachwissens. Bestimmte Installationen,<br />

etwa die Impendanzanpassung, das<br />

Einpegeln der Signale, die Erdung, das Verlegen<br />

von Kabeln und Anschlussdosen sowie<br />

die Auswahl des richtigen Montagematerials,<br />

sind bei einem fachkundigen Handwerker in<br />

besseren Händen. Ansonsten könnten sich die<br />

Folgekosten durchaus summieren.<br />

Thomas Köhre<br />

Empfangstipp<br />

Findet der Sat-Receiver nicht den zugewiesenen<br />

Kanal, führen Sie zunächst eine<br />

Aktualisierung der Firmware durch. Auch<br />

finden nicht alle Receiver den Unicable-<br />

Channel auf der angegebenen Frequenz.<br />

Erhöhen Sie in einem solchen Fall die Frequenz<br />

nach und nach um 4 MHz, bis sich<br />

der Empfang einstellt.<br />

In den Einstellungen des Satellitenreceivers navigieren Sie in<br />

den Bereich „Installation“ und dort zur „Satellitensuche“<br />

Beginnen Sie mit der Einrichtung des Satellitenempfangs.<br />

Suchen Sie den Satelliten aus und wählen „Bearbeiten“<br />

Wählen Sie bei den LNB-Einstellungen als Zugangsart „Unicable“.<br />

Tragen Sie die Nummer der Frequenz ein,<br />

Passen Sie die DiSEqC-Einstellungen an. Werden mehr als<br />

zwei Satelliten genutzt, passen Sie die Zwischenfrequenz an<br />

Starten Sie den Kanalsuchlauf. Dieser wird nun wie gewohnt<br />

die Transponder durchsuchen und die Sender finden<br />

www.satdigital.de<br />

31


Wetter<strong>satellit</strong>enempfang<br />

Der umlaufende Wetter<strong>satellit</strong><br />

NOAA 18<br />

umkreist die Erde in<br />

seiner Umlaufbahn<br />

in einer Höhe von<br />

854 km<br />

Nur wenige Jahre, nachdem der erste künstliche Raumflugkörper, der russische Sputnik 1, am 4. Oktober 1957 startete,<br />

bestand eine der ersten Aufgaben der Satelliten in der Beobachtung der Erde vom Himmel aus. Wir stellen die Wetter<strong>satellit</strong>en<br />

vor und gehen auf die Empfangsmöglichkeiten ein.<br />

Die Flugkörper haben verschiedene<br />

Instrumente zur Erdbeobachtung<br />

an Bord. Für hochauflösende Bilder<br />

sorgt das abbildende Radiometer AVHRR<br />

(Advanced Very High Resolution Radiometer).<br />

Es empfängt die von der Erde reflektierte sichtbare<br />

und nahe dem Infrarotbereich liegende<br />

solare Strahlung sowie die von Land, Meer,<br />

Wolken und Atmosphäre abgestrahlte infrarote<br />

(thermale) Energie. Die räumliche Auflösung<br />

beträgt 1,4 Milliradiant, was bei digitaler<br />

Datenübertragung nach dem HRPT-Standard<br />

2 048 Punkte pro Linie bedeutet. Im Sub<strong>satellit</strong>enpunkt<br />

direkt unter dem Satelliten beträgt<br />

die Auflösung bei einer nominalen Flughöhe<br />

von 833 km rund 1,1 km. An den Rändern des<br />

circa 3 000 km breiten Aufnahmestreifens verringert<br />

sich die Auflösung aufgrund der Erdkrümmung<br />

bis auf etwa 6 km. Diese hochauflösenden<br />

Bilder werden im 1,7-Gigahertz-Bereich<br />

ausgestrahlt, was komplizierte nachführbare<br />

Antennen erforderlich macht.<br />

Für uns ist der APT-Modus spannender. Er<br />

arbeitet mit einer reduzierten Auflösung von<br />

4 km bei einer Abtastrate von 120 Zeilen pro<br />

Minute analog mit 1 024 Punkten pro Linie.<br />

Während der Sonnenstunden setzt sich das<br />

Satellitendaten im Überblick<br />

gesendete Bild aus visuellen und infraroten<br />

Informationen zusammen, Nachtaufnahmen<br />

beruhen auf infraroten Informationen. Die an<br />

den Rändern entzerrten APT-Bilder werden im<br />

137-Megahertz-Bereich übertragen und sind<br />

bereits mit einem Scanner zu hören.<br />

Je nachdem, wie gut die Sicht zum gerade<br />

überfliegenden Satelliten ist, können bei einem<br />

direkten Überflug bis über 5 500 Scan-Zeilen<br />

empfangen werden. Damit kann man das aktuelle<br />

Wettergeschehen von der Sahelzone bis<br />

Spitzbergen – das entspricht einer Luftlinie von<br />

etwa 7 100 km – sehen.<br />

Auf Empfang<br />

Der Empfang der niedrigauflösenden Wetterbilder<br />

im VHF-Bereich um 137 Megahertz<br />

(MHz) gelingt erstaunlich leicht. Bereits mit<br />

einem Handscanner mit aufgesteckter Teleskopantenne<br />

kann man zumindest direkte Überflüge<br />

aufnehmen. Das Linienstartsignal hat<br />

eine Tonhöhe von 840 Hertz (Hz). APT-NOAA-<br />

Signale werden mit einem Träger von 2 400 Hz<br />

in FM ausgestrahlt, auf denen die Bildinformation<br />

in AM aufmoduliert ist. Der Frequenzhub<br />

der analogen Signale beträgt +/–15 Kilohertz<br />

(kHz). Mit einer Gesamtbreite von 30 kHz sind<br />

Satellit VHF-Frequenz Modus L-Band-Frequenz Modus<br />

NOAA 15 137,5 MHz APT 1 702,5 MHz HRPT<br />

NOAA 17 137,62 MHz APT 1 707,0 MHz HRPT<br />

NOAA 18 137,1 MHz APT 1 698,0 MHz HRPT<br />

NOAA 19 137,9125 MHz APT 1 702,5 MHz HRPT<br />

die NOAA-Signale recht breitbandig. Scanner<br />

haben meist schmälere Bandbreitenfilter eingebaut<br />

– man kann die NOAAs somit zwar<br />

gut hören, wertvolle Informationen für das<br />

Decodieren am PC gehen jedoch verloren.<br />

Zumindest hochwertige Scanner, wie der stationäre<br />

Yaesu VR-5000, bieten ausreichend breite<br />

Filter, die eine gute Bildwiedergabe erlauben.<br />

Preiswerter wird es mit einem speziellen<br />

Wetter<strong>satellit</strong>enempfänger, beispielsweise dem<br />

R2FX, der auf sechs festgelegte Fixfrequenzen<br />

für den NOAA-Empfang voreingestellt ist.<br />

Da der R2FX nicht über einen eingebauten<br />

Lautsprecher verfügt, ist er an einen Rechner<br />

anzuschließen, über dessen Soundkarte die<br />

NOAA-Töne hörbar gemacht und gleichzeitig<br />

decodiert werden.<br />

Die NOAA-Satelliten arbeiten auf verschiedenen<br />

Frequenzen, wobei je eine im VHF-Bereich<br />

und im L-Band aktiv ist. Jene auf VHF<br />

sind mit einfachen Mitteln empfang- und decodierbar.<br />

Die Tabelle auf S. 98 gibt Aufschluss<br />

über die verwendeten Frequenzen.<br />

Für guten Wetter<strong>satellit</strong>enempfang im VHF-Bereich<br />

empfiehlt sich eine stationäre, ungerichtete<br />

Antenne. Das kann eine preiswerte Turnstile<br />

sein, die speziell für diesen Empfangsbereich<br />

ausgelegt ist, oder eine typische Scanner-Antenne,<br />

wie etwa eine Discone. Letztere hat den<br />

Vorteil, in der Regel sehr breitbandig zu sein,<br />

weshalb sie sich auch für den erfolgreichen<br />

Empfang auf anderen Frequenzbereichen anbietet.<br />

Entscheidend ist, dass die Antenne möglichst<br />

hoch montiert ist und freie Sicht in alle<br />

Richtungen bietet. Obwohl die Flugkörper für<br />

den Empfang der 137-MHz-Frequenzen nicht<br />

direkt angepeilt werden müssen, ist auch hier<br />

Bilder: Auerbach Verlag/Thomas Riegler, NOAA<br />

32<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Empfang


die direkte Sichtverbindung zwischen Antenne<br />

und Satellit Voraussetzung für den Empfang<br />

der Signale. Kleinere Hindernisse, beispielsweise<br />

ein Rauchfang oder einzelne Bäume, sind<br />

verschmerzbar, da die NOAAs ohnehin ständig<br />

ihre Position wechseln.<br />

Benötigte Software<br />

Eine sehr einfache und über die Jahre bewährte<br />

Software ist „WXSat“. Da das Programm in<br />

Echtzeit decodiert, muss man das Audiosignal<br />

live in den PC einspielen. Dabei ist auf die<br />

Lautstärke zu achten, mit der man das Signal<br />

in den Rechner spielt. Ist der Ton zu laut,<br />

wird das Bild zu hell oder gar weiß. Ist er zu<br />

leise, sitzt man mitunter vor einem schwarzen<br />

Schirm. Ein weiteres, umfangreicheres Programm<br />

ist „WXtoImg“. Es setzt schon etwas<br />

Übung voraus, überzeugt aber durch mehrere<br />

Wiedergabemodi und oft schönere Bilder, als<br />

sie mit „WXSat“ erreicht werden. Die Bilder<br />

umlaufender Wetter<strong>satellit</strong>en liegen grundsätzlich<br />

in Schwarz-Weiß vor. Die Softwares bieten<br />

allerdings auch Farbmodi an, mit denen die<br />

Bilder durchaus naturgetreu eingefärbt werden<br />

können. Farbdecodierungen helfen auch,<br />

Wolken, Land und Wasser besser voneinander<br />

unterscheiden zu können.<br />

Empfangspraxis<br />

Die Übertragung der Wetterbilder erfolgt mit<br />

hoher Signalstärke. Vor allem mit einer Dachantenne<br />

darf man sich an sehr guten Pegeln<br />

erfreuen, die auch für exzellente Bilder sorgen.<br />

Die hohe Sendeleistung der NOAAs gestattet<br />

es, mehrere Überflüge zu empfangen.<br />

Neben dem unserem Standort nahe Lienz in<br />

Österreich am nächsten positionierten sind<br />

auch die zuvor oder bei der nächsten Umrundung<br />

stattfindenden Überflüge weiter<br />

westlich bzw. östlich verfügbar. Auf diese<br />

Weise gewinnen wir am Testort einen guten<br />

Überblick über das Wettergeschehen im Bereich<br />

des Kaspischen Meeres bis weit in den<br />

Atlantik. Unter optimalen Bedingungen, also<br />

weithin freier Sicht nach Süden und Norden,<br />

zeigen NOAA-Bilder zudem ungefähr den<br />

Bereich von Spitzbergen bis in die Sahara.<br />

Damit sich das Audiosignal gut am Rechner<br />

decodieren lässt, ist der Scanner auf Breitband-FM<br />

zu schalten.<br />

Daneben verfügen die NOAA-Satelliten über<br />

eine Bake im VHF-Bereich, über die sie einen<br />

Pfeifton, der ihr Vorhandensein signalisiert,<br />

ausstrahlen. Wir konnten sie auf 137,35 MHz<br />

ausmachen. Diverse Quellen berichten auch<br />

von Baken auf 137,7 oder 137,77 MHz, die<br />

wir jedoch nicht hören konnten. Während die<br />

APT-Signale für Vollausschlag sorgen, kommen<br />

die Baken nur mit geringem Pegel. Mit<br />

der eingebauten Antenne eines Handscanners<br />

sind sie deshalb kaum noch aufzunehmen.<br />

Um sie an der stationären Antenne gut hören<br />

zu können, empfiehlt sich eine schmalbandige<br />

Betriebsart wie USB, LSB oder CW. Von den<br />

1,7-Gigahertz-Frequenzen heißt es, sie seien<br />

nur mit einer nachführbaren Antenne hereinzubekommen.<br />

Da unsere Scanner-Antenne bis<br />

in diesen Bereich hinein arbeitet, versuchen<br />

wir uns auch hier – allerdings ohne Erfolg.<br />

Weder ein Ausschlag der Feldstärke-Anzeige<br />

noch eine Änderung im Grundrauschen waren<br />

auszumachen.<br />

Zukunftsaussichten<br />

Die Ära des analogen NOAA-Empfangs mit einfachsten<br />

Mitteln für jedermann neigt sich dem<br />

Ende entgegen. NOAA beabsichtigt, künftige<br />

Wetterbeobachtungs<strong>satellit</strong>en nur noch digital<br />

zu betreiben. Solange die heute im Betrieb befindlichen<br />

NOAA-Flugkörper noch einsatzbereit<br />

sind, werden sie nach derzeitigem Wissensstand<br />

weiter im APT-Modus betrieben werden. Noch<br />

haben wir also einige Jahre Zeit. Ab 2013 aber<br />

soll die analoge Übertragung der NOAA-Signale<br />

über VHF allmählich beendet werden.<br />

Eine Umstellung auf das digitale LRPT-Übertragungsverfahren<br />

(Low Resolution Picture Transmission)<br />

wird angestrebt, wobei voraussichtlich<br />

mit 72 Kilobit pro Sekunde in QPSK-Modulation<br />

und mit RS-Coding gearbeitet werden wird.<br />

Daraus ergibt sich eine Bandbreite von rund<br />

150 kHz, die die 30 kHz bisheriger analoger NO-<br />

AA-Empfänger bei Weitem übertrifft. Immerhin<br />

soll auch künftig der 137-MHz-Bereich zum Einsatz<br />

kommen. Ferner sollen die LPRT-Signale,<br />

so wie derzeit APT, mit ungerichteten Antennen<br />

empfangbar bleiben. LRPT ist schon heute in<br />

Betrieb, zum Beispiel am umlaufenden europäischen<br />

Wetter<strong>satellit</strong>en Metop-A. Der Modus<br />

arbeitet mit einer Auflösung von 1 km pro Pixel<br />

bei sechs Scan-Zeilen pro Sekunde. Ob digitale<br />

NOAA-Signale auch künftig für uns frei verfügbar<br />

sein werden, ist noch nicht bekannt.<br />

THOMAS RIEGLER<br />

Wetter<strong>satellit</strong>en: Empfang und Ergebnisse<br />

Die Turnstile ist eine einfache, preiswerte und wirkungsvolle<br />

Antenne für den Empfang von Wetter<strong>satellit</strong>en<br />

Der R2FX ist ein kleiner Empfänger für Wetter<strong>satellit</strong>en, der<br />

über sechs voreingestellte Empfangsfrequenzen verfügt<br />

Direkte Überflüge werden mit einer einfachen stationären<br />

Antenne mit Maximalpegel empfangen<br />

Direkter Überflug des NOAA 19 am 9.2.2010 um 13.22 Uhr.<br />

Europa unter einer dicken Wolkendecke<br />

NOAA 15 am 9.2.2010 um 16.10 Uhr. Deutlich ist im Osten<br />

die hereinziehende Nacht zu erkennen<br />

Europa-Überflug des NOAA 19 am 11.2.2010 um 13 Uhr. Zu<br />

sehen: die Schneedecke in Skandinavien<br />

www.satdigital.de<br />

33


Bis auf wenige Ausnahmen werden digitale Sat-Receiver bereits mit einer eingespielten Senderliste ausgeliefert. Mehr als eine<br />

Anfangshilfe stellen die vorprogrammierten Kanäle jedoch nicht dar, denn laufend werden neue Sender aufgeschaltet, die in<br />

den bereits vorhandenen Listen nicht berücksichtigt werden.<br />

Der Sendersuchlauf<br />

Abhilfe schafft ein Suchlauf, den man tragungsparameter die meisten Receiver noch<br />

gelegentlich vornehmen sollte, um nicht kennen. Sie finden deshalb beim Auto<br />

zu gewährleisten, dass stets alle verfügbaren<br />

Stationen auch wirklich empfangen Auf diversen Satellitenpositionen ändern sich<br />

Scan auch keine Berücksichtigung.<br />

werden. Den Sendersuchlauf findet man üblicherweise<br />

im Receiver-Installationsmenü, in können, falls ein Receiver schon über ein Jahr<br />

die Übertragungsparameter relativ schnell. Sie<br />

dem man eine Überraschung erlebt, denn es alt ist, auf einzelnen exotischen Satelliten hoffnungslos<br />

veraltet sein. Daher wird man mit<br />

werden gleich mehrere Arten angeboten. Dabei<br />

zählen der automatische und manuelle Scan dem automatischen Sendersuchlauf kaum noch<br />

zur Mindestausstattung eines Receivers. Viele Programme finden.<br />

Modelle bieten weitere Möglichkeiten. Doch Verschiedentlich bietet der Auto Scan wählbare<br />

welcher Sendersuchlauf eignet sich wofür am Einschränkungen. So kann man bei höherwertigen<br />

Boxen zum Beispiel auswählen, ob nur frei<br />

besten? Wo liegen Stärken und Schwächen? Wir<br />

zeigen es Ihnen.<br />

Automatischer Suchlauf<br />

Unterschiedliche Philosophien<br />

Er ist die bequemste Variante, neue Kanäle<br />

zu finden. Im Receiver sind bereits die<br />

Diverse digitale Sat-Receiver geben sich mit<br />

einem einzigen Kanalsuchlaufmenü zufrieden.<br />

Transponderdaten der wichtigsten Satellitenpositionen<br />

vorprogrammiert. Startet man den<br />

Einen automatischen und manuellen Scan in<br />

mehreren Variationen scheinen sie nicht bereitzustellen.<br />

Vereinzelt werden sämtliche Suchläu-<br />

automatischen Scan, werden der Reihe nach<br />

alle diese Transponder nach neuen Stationen<br />

fe in einem einzigen Menü zusammengefasst.<br />

abgesucht, die dann an die bereits eingespielte<br />

Senderliste angehängt werden. Der Vorteil des<br />

automatischen Suchlaufs: Man braucht sich<br />

nicht um Übertragungsparameter zu kümmern,<br />

man muss nicht einmal wissen, welche<br />

neuen Sender es gibt. Der automatische<br />

Suchlauf berücksichtigt jedoch nur die dem<br />

Receiver bekannten Transponder. Auf dem<br />

„deutschen“ Astra auf 19,2 Grad Ost werden<br />

noch einige von ihnen zur analogen Ausstrahlung<br />

von Fernsehprogrammen genutzt. Diese<br />

werden im Laufe der nächsten Jahre schrittweise<br />

digitalisiert, womit weitere Digitaltrans-<br />

Hauptmenü ausgewählt werden kann<br />

Dieser Receiver bietet nur ein einziges Scan-Menü, des im<br />

ponder in Betrieb gehen werden, deren Über-<br />

34 4.2010 | Installation<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

Testbild<br />

Wenn Ihr Lieblingssender<br />

verschwunden<br />

ist, hilft oft ein Suchlauf,<br />

um ihn wiederzufinden<br />

empfangbare Sender, nur TV- oder Radiokanäle<br />

oder alle Stationen in die Senderliste übernommen<br />

werden sollen.<br />

Manueller Sendersuchlauf<br />

Während der automatische Scan alle einer Satellitenposition<br />

zugeordneten vorprogrammierten<br />

Transponder abarbeitet, berücksichtigt die manuelle<br />

Suche nur einzelne. Diese Form des Scans<br />

empfiehlt sich, wenn man gezielt nach einem bestimmten<br />

neu aufgeschalteten Kanal sucht. Um<br />

ihn zu finden, muss man seine Übertragungsparameter<br />

kennen. In der Menüoberfläche des<br />

In ihm ist dann etwa in einer Menüzeile auszuwählen,<br />

welche Scan-Art gewünscht wird.<br />

Damit bieten solche Geräte denselben Bedienungsumfang<br />

wie solche, die für jede Suchlaufvariante<br />

einen separaten Menüpunkt<br />

vorgesehen haben.<br />

In ihm ist die Art des Suchlaufs auszuwählen. Damit ist dieselbe<br />

Funktionalität wie bei den anderen Boxen gegeben<br />

Bilder: .. Stock.xchng, Thomas Riegler


manuellen Sendersuchlaufs ist der gewünschte<br />

Transponder aus der bereits vorprogrammierten<br />

Datenbank auszuwählen. Auch diese Suchroutine<br />

greift nämlich auf die gleiche Transponderliste<br />

zurück wie der Auto Scan, weshalb man in<br />

diesem Modus mit den gleichen Nachteilen wie<br />

bei der automatischen Suche konfrontiert ist.<br />

Neu aufgeschaltete Transponder oder geänderte<br />

Übertragungsparameter finden auch hier keine<br />

Berücksichtigung. Sofern dies vom Receiver unterstützt<br />

wird, lässt der manuelle Scan ebenfalls<br />

die Wahlmöglichkeit, ob zum Beispiel nur nach<br />

TV-Sendern gesucht werden soll. Dabei benötigt<br />

die Suche stets nur wenige Sekunden.<br />

Erweiteter Sendersuchlauf<br />

Diesen findet man nur noch bei älteren Digitalboxen<br />

als separaten Menüpunkt. Bei aktuellen<br />

Geräten ist er im normalen manuellen<br />

Suchlauf integriert. Der erweiterte Scan arbeitet<br />

ohne vorprogrammierte Transponderliste.<br />

Er erfordert daher die Eingabe der Sendefrequenz,<br />

Symbolrate und Polarisation des gewünschten<br />

Transponders. Bei <strong>HDTV</strong>-Receivern<br />

kommen noch einige weitere Parameter hinzu.<br />

Bei modernen Boxen ist die erweiterte Suche eine<br />

Zusatzfunktion des manuellen Scans. Besonders<br />

praktisch: Hier können neue Transponder<br />

hinzugefügt werden. Des Weiteren lassen sich<br />

Transponderdaten aktualisieren. Damit werden<br />

sämtliche Änderungen im Receiver gespeichert<br />

und er kann bei künftigen automatischen oder<br />

manuellen Scans auf die aktualisierten Daten<br />

zurückgreifen. Eine Sonderform des manuellen<br />

Scans ist die Suche nach PID-Adressen. Bei<br />

dieser wird gezielt nach einem bestimmten auf<br />

einem Transponder ausgestrahlten Programm<br />

gesucht. Auf Astra und Co. werden in einem<br />

gemeinsamen Datenstrom mehrere Stationen<br />

parallel übertragen, wobei jeder Sender mit<br />

unverwechselbaren PID-Adressen ausgestrahlt<br />

wird. Diese sind zusätzlich zu den bereits bekannten<br />

Parametern einzugeben. Bei der PCR-<br />

Suche wird nur der Sender aus dem Datenstrom<br />

herausgefischt, auf den die eingegebenen PID-<br />

Adressen zutreffen.<br />

Blindscan<br />

Diese Suchoption findet man bislang nur bei<br />

wenigen Receivern. Vereinfacht ausgedrückt ist<br />

der Blindscan eine Variante des automatischen<br />

Sendersuchlaufs. Anders als dieser benötigt er<br />

aber keine vorprogrammierten Transponderlisten.<br />

Es genügt, einen Satelliten anzupeilen<br />

und den Blindscan zu starten. Selbst wenn man<br />

nicht weiß, welche und wie viele Sender hier<br />

ausgestrahlt werden, wird vom Receiver alles<br />

gefunden, was empfangbar ist. Damit macht<br />

dieser Suchlauf die Pflege von Transponderlisten<br />

überflüssig. Einziger Nachteil: Da der Receiver<br />

selbst alle Übertragungsparameter ermitteln<br />

muss, dauert ein Blindscan deutlich länger als<br />

ein normaler automatischer Suchlauf.<br />

ThomaS RiegleR<br />

Tipps und Tricks<br />

Entscheidet man sich für den automatischen Suchlauf, ist<br />

zuerst der zu scannende Satellit auszuwählen<br />

Der Scan wird mit der OK-Taste gestartet, woraufhin alle auf<br />

den Transpondern sendenden Kanäle eingelesen werden<br />

Beim manuellen Scan ist der zu durchsuchende Transponder<br />

auszuwählen<br />

Innerhalb des Menüs für den manuellen Sendersuchlauf lassen<br />

sich in der Regel veraltete Transponderdaten aktualisieren<br />

Fast Scan sucht gezielt nach Kanälen eines bestimmten Programmanbieters<br />

Verschiedene Receiver bieten die Wahl, ob nur nach freien<br />

Sendern oder nur nach TV-Kanälen gesucht werden soll<br />

Unser automatischer Suchlauf dauerte annähernd 5 Minuten<br />

und fand über 1 000 TV- und Radiosender<br />

Der manuelle Suchlauf ist flott abgeschlossen. Es werden nur<br />

jene Kanäle eingelesen, die auf dem Transponder senden<br />

Eine Sonderform des manuellen Scans ist die Suche mit PID-<br />

Adressen<br />

In der Blindscan-Menüoberfläche müssen die Start- und Endfrequenz<br />

eingegeben werden<br />

www.satdigital.de 35


Multimedia und mehr<br />

Immer mehr Hersteller drängen mit neuen <strong>HDTV</strong>-Boxen auf den Markt. Auch die Anzahl an Twin-Festplattenreceivern steigt<br />

stetig. Wir nehmen in dieser Ausgabe gleich acht aktuelle Geräte für Sie unter die Lupe.<br />

Festplattenreceiver, die oft auch als Personal<br />

Video Recorder (PVR) bezeichnet<br />

werden, bieten gegenüber herkömmlichen<br />

Zapping- und CI-Geräten den Vorteil einer<br />

eingebauten Festplatte. Über diese können<br />

Sendungen direkt aufgezeichnet werden, ohne<br />

zusätzlich ein Medium in das Gerät einlegen<br />

zu müssen. Je nach Festplattengröße sowie<br />

Qualität der Aufnahmen können mehrere Hundert<br />

Stunden TV-Programm auf dem Rekorder<br />

Platz finden. Doch gegenüber Video- und sogar<br />

DVD-Rekordern gibt es noch weitere Vorteile<br />

bei Festplattenreceivern. Twin-Tuner-Geräte<br />

ermöglichen nicht nur den Fernsehgenuss und<br />

die Nutzung der Aufnahmefunktion zur gleichen<br />

Zeit, auch das Mitschneiden mindestens<br />

einer zweiten Sendung ist realisierbar.<br />

Zudem erlauben diese Geräte die sogenannte<br />

Time-Shift-Funktion. Time-Shift bedeutet in<br />

der Praxis, dass der Zuschauer durch einen<br />

Druck auf die Pause-Taste jederzeit das live<br />

übertragene Programm anhalten kann, um es<br />

später weiter anzuschauen. Diese Funktion<br />

ist besonders dann von Interesse, wenn das<br />

Telefon klingelt oder die Kinder ein Problem<br />

haben, bei dem sofort geholfen werden muss.<br />

Nachdem sich die Situation beruhigt hat, können<br />

Sie durch einen Druck auf die Play-Taste<br />

das Programm fortsetzen. Viele Receiver gehen<br />

an dieser Stelle noch einen Schritt weiter und<br />

bieten das sogenannte automatische Time-Shift<br />

an. Bei dieser Variante schneidet der Receiver<br />

automatisch eine bestimmte Zeit des aktuell<br />

laufenden Programms mit. Viele Geräte erlauben<br />

sogar die genaue Vorgabe dieser Zeit.<br />

So können Sie nach einer Unterbrechung des<br />

Fernsehgenusses einfach nach Ihrer Rückkehr<br />

die Rückspultaste betätigen und die Sendung<br />

weiterschauen, ohne dass zuvor auch nur ein<br />

Knopf gedrückt werden musste.<br />

Update-Prüfung sinnvoll<br />

Wie bei allen Receivern empfiehlt es sich, gerade<br />

bei den Flaggschiffen der Anbieter hin<br />

und wieder ein Update der Gerätesoftware<br />

durchzuführen. Leider arbeiten einige Hersteller,<br />

aber auch Zulieferer mit flinken Programmierfingern,<br />

wodurch die eine oder andere<br />

Funktion von vielen Geräten noch nicht immer<br />

hundertprozentig funktioniert. Mit Updates<br />

wollen die Gerätehersteller diese Mängel beseitigen.<br />

Dies ist allerdings nur möglich, wenn<br />

der Nutzer die Updates regelmäßig durchführt.<br />

Die meisten Receiver meistern dies über eine<br />

sogenannte OTA-Funktion, also ein Update via<br />

Satellit. Außerdem steht bei fast allen am Markt<br />

erhältlichen Geräten zusätzlich ein manuelles<br />

Update über die Serviceschnittstelle sowie USB<br />

zur Verfügung. Der technisch unbedarfte Nutzer<br />

sollte allerdings auf ein Update direkt vom<br />

Satelliten zurückgreifen, da hierbei die Gefahr<br />

gering ist, etwas falsch zu machen. Ungeduldige<br />

Anwender sowie Personen, die die Geräte<br />

beispielsweise nicht für den Empfang der Astra-Satelliten<br />

auf 19,2 Grad Ost nutzen, können<br />

auf die manuellen Updates setzen. Hierbei sollte<br />

man sich allerdings strikt an die Anleitung<br />

des jeweiligen Herstellers halten um das Gerät<br />

auch weiterhin nutzen zu können.<br />

Die Testkandidaten<br />

Insgesamt acht Receiver der Marken Atevio,<br />

AZBox, Homecast, Microelectronic, Technotrend,<br />

Topfield, VU+ und Vantage stehen in<br />

unserem Megatest auf dem Prüfstand. Dabei<br />

nehmen wir natürlich Funktionen im Alltagsbetrieb<br />

sowie Sonderfunktionen genau<br />

in Augenschein.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

36<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Test


Atevio AV 7000HD PVR<br />

Zum Lieferumfang des AV 7000HD PVR gehören<br />

die Anleitung sowie eine erstklassige Fernbedienung<br />

des österreichischen Herstellers Ruwido.<br />

Die Box selbst punktet durch eine reichhaltige<br />

Anschlussausstattung. An der Front befinden<br />

sich ein alphanumerisches Display, die<br />

Grundbedienelemente sowie eine Frontklappe,<br />

hinter der zwei CI-Schächte sowie zwei Conax-Kartenleser<br />

verbaut sind. Zudem verbirgt<br />

sich ein USB-Anschluss hinter dieser Klappe.<br />

Die Rückseite überzeugt mit zahlreichen Anschlüssen.<br />

Die HDMI- und YUV-Buchse sowie<br />

die optische Tonschnittstelle liefern die Daten<br />

in optimaler Qualität an Flachbildfernseher<br />

und AV-Receiver. Ältere Geräte können über<br />

Scart oder Cinch-Video betrieben werden. Zwei<br />

weitere USB-Buchsen, eine Ethernet- sowie eine<br />

SATA-Schnittstelle und eine integrierte 500 Gigabyte<br />

(GB) große Festplatte komplettieren die<br />

gute Ausstattung.<br />

Vorinstallation<br />

Da Atevio den AV 7000HD PVR selbst als sehr<br />

hochwertiges Gerät vertreibt, verwundert es<br />

nicht, dass der Hersteller seinen neuen <strong>HDTV</strong>-<br />

Receiver komplett vorinstalliert ausliefert. Ein<br />

optisch aufgeräumtes und edel wirkendes<br />

Menüdesign sticht nach dem Einschalten der<br />

Box sofort ins Auge. Mit 1,5 Sekunden (s) bei<br />

Free-to-Air-Programmen und knapp 2 s bei<br />

Pay- und HD-Kanälen überzeugt das Gerät<br />

bereits bei der Zapping-Geschwindigkeit. Der<br />

elektronische Programmführer (EPG) muss<br />

sich ebenfalls nicht verstecken. Die Ansichtenauswahl<br />

kann vom Nutzer selbst bestimmt<br />

werden und eine integrierte, sehr intelligente<br />

Suchfunktion bietet verschiedene Optionen an.<br />

Neben Titeln können Sie nach wichtigen Inhaltselementen<br />

oder einem Genre suchen. Mit<br />

dem Druck auf die OK-Taste auf dem entsprechenden<br />

Titel kann selbiger auch direkt in den<br />

Timer übernommen werden. Eine automatische<br />

Timer-Verlängerung bestimmt man dabei vorab<br />

im Menü „Aufnahme“.<br />

Parallel können bis zu zwei Sendungen aufgezeichnet<br />

werden, während eine dritte ange-<br />

schaut wird. Für aufgenommene Filme bietet<br />

der Receiver ferner Nachbearbeitungsoptionen<br />

an. So können Sie mit Sprungmarken unliebsame<br />

Stellen in Mitschnitten eliminieren.<br />

Tuner mit Sonderfunktion<br />

Der Tuner besitzt eine überzeugende Empfindlichkeit.<br />

Bis –87,5 Dezibel Milliwatt (dBm)<br />

können wir diesen herunterdrosseln, bevor es<br />

zu sichtbaren Störungen kommt. Auch bei der<br />

Protokollunterstützung trumpft der <strong>HDTV</strong>-<br />

Empfänger auf. Mit DiSEqC 1.0, 1.1, 1.2 und<br />

USALS sind die wichtigsten Protokolle bereits<br />

in der Software integriert. Weiterhin können<br />

Unicable-Anlagen mit diesem Receiver gesteuert<br />

werden.<br />

Der AV 7000HD PVR bietet mehrere Suchoptionen<br />

an. Neben der manuellen und der automatischen<br />

Suche, bei der alle voreingestellten<br />

Transponder abgescannt werden, kann ferner<br />

ein Blindscan genutzt werden.<br />

Pay-TV-Abonnenten können mithilfe der beiden<br />

CI-Schächte die Abokarte ihres Providers<br />

samt CI-Modul nutzen. Im Test zeigt sich,<br />

dass der Receiver problemlos alle gängigen<br />

Karten-Modul-Kombinationen erkennt und<br />

die entsprechenden Programme decodiert. So<br />

kann beispielsweise das blaue Giga-CAM in<br />

Verbindung mit einer V13-Karte von Sky im<br />

Atevio-Receiver verwendet werden. Wie die<br />

meisten Receiver entschlüsselt der neue Atevio-<strong>HDTV</strong>-Twin-Empfänger<br />

nur ein Programm<br />

zeitgleich. Codiert aufgenommene Sendungen<br />

können allerdings jederzeit bei eingestecktem<br />

Modul angeschaut werden.<br />

Geringer Stromverbrauch<br />

Die Bildwiedergabe des Atevio besticht durch<br />

scharfe, detailgetreue Bilder ohne Ruckel- und<br />

Nachzieheffekte. Alle eingespielten Sequenzen<br />

werden farbneutral angezeigt.<br />

Letztendlich punktet der Empfänger auch beim<br />

Stromverbrauch. Wird das Display abgeschaltet,<br />

beträgt die Stand-by-Aufnahme weniger<br />

als 1 Watt (W) und erfüllt somit die ab 2010<br />

geltende Stand-by-Verordnung.<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

sehr gut<br />

www.satdigital.de<br />

Wärmebild<br />

Maximal 55 Grad Celsius beträgt die Temperatur auf der<br />

Oberseite des Atevio-Receivers<br />

Screenshots<br />

Im EPG des Atevio-Receivers befindet sich eine Suchfunktion,<br />

um Lieblingssendungen aufzuspüren<br />

Das Hauptmenü besitzt eine übersichtliche Struktur. Die<br />

Unterpunkte sind aussagekräftig gegliedert<br />

An der Rückseite des Gerätes bleiben kaum Wünsche offen. Selbst eine Netzwerkschnittstelle ist vorhanden<br />

Vor-/Nachteile<br />

Vorinstallation<br />

Blindscan<br />

Bild-in-Bild-Funktion<br />

Festplatte nicht intern<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft www.satdigital.de 37


AZBox Premium HD+<br />

Die erste Besonderheit der AZBox ist das externe<br />

Netzteil. Der portugiesische Hersteller<br />

will damit bestens für verschiedene Märkte<br />

mit unterschiedlichen Netzspannungen vorbereitet<br />

sein. Die Rückseite hat aber noch mehr<br />

zu bieten: Moderne Flachbildfernseher können<br />

bequem per HDMI oder wahlweise über eine<br />

YUV-Verbindung an die AZBox angeschlossen<br />

werden. Für ältere Röhrenfernseher hält<br />

das Modell zwei Scartschnittstellen sowie ein<br />

Cinch-Set parat. Auf die Datenausgabe legt<br />

der Hersteller ebenfalls großen Wert. Über den<br />

RJ-45-Anschluss kann die Box ins heimische<br />

Netzwerk integriert werden. Eine weitere Datenaustauschmöglichkeit<br />

steht ferner über USB<br />

bereit. Doch auch WLAN-Freunde können die<br />

AZBox optimal zu Hause nutzen; eine entsprechende<br />

WLAN-Karte ist bereits integriert.<br />

Inbetriebnahme<br />

Ein Installationsmenü sucht man bei der AZBox<br />

vergebens. Zwar ist eine vorsortierte Kanalliste<br />

für den deutschen Markt bereits installiert, weitere<br />

Einstellungen wie etwa die Sprachwahl,<br />

Videoauflösung oder auch die Netzwerkeinstellungen<br />

müssen im Menü getätigt werden.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen Geräten, bei<br />

denen das Hauptmenü über die Menü- bzw.<br />

Setup-Taste erreicht werden kann, gelangt man<br />

bei der AZBox durch einen Druck auf die<br />

Home-Taste ans Ziel. Bei den Umschaltzeiten<br />

zeigen sich leichte Schwächen. Während bei<br />

der Umschaltung von einem SD-Kanal zum<br />

anderen rund 2 s vergehen, sind es bei <strong>HDTV</strong>-<br />

Sendern rund 2,5 s. Überzeugen kann uns der<br />

Programmführer, der in der freien Ansichtenwahl<br />

zur Verfügung steht.<br />

Multimedia pur<br />

Etwas mager fallen die Aufzeichnungsfunktionen<br />

der Linux-Box aus. Maximal ein Programm<br />

kann trotz Twin-Tuner parallel mitgeschnitten<br />

werden. Zwar ist es möglich, ein<br />

zweites Programm live zu schauen, die Aufnahme<br />

einer zweiten Sendung erlaubt die aktuelle<br />

Firmware allerdings nicht. Mitschnitte<br />

werden grundsätzlich mit der EPG-Kennung<br />

sowie dem verfügbaren Kurzinhalt abgespeichert.<br />

Zusätzliche Tonunterkanäle werden leider<br />

nicht gespeichert; einzig der während der<br />

Aufnahme aktive Tonkanal wird mitgeschnitten.<br />

Auch der Teletext wird nicht hinterlegt.<br />

Mehr Spaß macht da schon der Media-Player<br />

des Receivers. Er überzeugt durch eine reichhaltige<br />

Formatunterstützung. Dank des Netzwerkstreamings<br />

ist es möglich, JPEG-Bilder,<br />

MP3-Musikstücke sowie viele Videofilme unmittelbar<br />

an der Box wiederzugeben. Mithilfe<br />

der Youtube-Applikation können die Werbepausen<br />

noch optimaler überbrückt werden.<br />

Tuner<br />

Pluspunkte sammelt die AZBox nicht nur bei<br />

Nutzern, die von Multimedia begeistert sind,<br />

sondern auch bei der Gruppe der Sat-DXer.<br />

Da das oft von Feed-Kanälen genutzte 4 : 2 : 2-<br />

Videoformat unterstützt wird, können mit dem<br />

Gerät sehr viel mehr Feeds geschaut werden<br />

als mit einem herkömmlichen Receiver. Aus<br />

diesem Grund ist der Blindscan eine wichtige<br />

Zusatzfunktion, die den DXern beim Aufspüren<br />

neuer Sender hilft. Diese Suchmethode arbeitet<br />

im Test sehr zuverlässig. Darüber hinaus<br />

erfreut die Box mit perfekter DiSEqC-Verarbeitung.<br />

Neben 1.0 stehen die Protokolle 1.1, 1.2<br />

und USALS bereit, sodass die AZBox selbst mit<br />

Drehanlagen verwendet werden kann.<br />

Scharfe Bilder<br />

Als eine der ersten Boxen im Markt unterstützt<br />

das portugiesische Gerät mit dem Sigma-Prozessor<br />

das Format 1 080p. Die Box ist damit in<br />

der Lage, Videos aus dem Netzwerk in vollem<br />

<strong>HDTV</strong> zu übertragen. Fernsehsender werden<br />

hingegen hochgerechnet, da derzeit kein Programm<br />

im 1 080p-Modus angeboten wird.<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

Wärmebild<br />

Die meiste Wärme entsteht über der Festplatte, die direkt<br />

im Deckel der Box verankert ist<br />

Screenshots<br />

Bereits beim Aufruf des Menüs zeigen sich Unterschiede,<br />

da des über die Home-Taste erreicht wird<br />

Der EPG hat einen gelungenen Aufbau und überzeugt<br />

mit der zusätzlich integrierten Suchfunktion<br />

Die Rückseite weist alle wichtigen Anschlüsse auf. Dank des Wechseltuner-Konzeptes können Sie diesen beim Umzug gegen ein DVB-C oder<br />

DVB-T-Modell austauschen, auch eine Kombination zwischen zwei Empfangswegen ist möglich<br />

vorprogrammiert<br />

Multimedia-Funktionen<br />

internettauglich<br />

lange Umschaltzeiten<br />

nur eine Aufnahme<br />

parallel<br />

38<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Test<br />

Vor-/Nachteile


Homecast HS 9000 CIPVR<br />

Bei Homecast hat der Kunde die Wahl, ob ihm<br />

ein etwas preiswerteres Gerät mit 250 GB reicht<br />

oder ob es doch lieber die Aufnahmezentrale<br />

mit 1 Terabyte Fassungsvermögen sein soll.<br />

Dem Receiver selbst liegen im Lieferumfang<br />

gleich vier Anschlusskabel bei. Abgesehen vom<br />

HDMI-Kabel sind dies ein optisches Tonkabel,<br />

ein YUV- sowie ein Cinch-Kabel. Die Front der<br />

Set-Top-Box überzeugt mit einem Bedienrad,<br />

über das sowohl die Lautstärkeregelung als<br />

auch die Kanalumschaltung am Gerät gewährleistet<br />

werden. Die USB-Frontschnittstelle sowie<br />

zwei Common-Interface-Schächte befinden<br />

sich hinter der Frontklappe. Multimedia-Tauglichkeit<br />

schreibt Homecast bei diesem Modell<br />

groß. Es verwundert deshalb nicht, dass die<br />

Box neben einer Netzwerkschnittstelle über<br />

zwei USB-Anschlüsse an der Heckpartie verfügt.<br />

Doch auch die Standardanschlüsse Scart,<br />

HDMI, YUV und Cinch finden wir hier vor.<br />

Installation<br />

Im ersten Schritt müssen die Grundeinstellungen,<br />

das bedeutet die Festlegung der Menüsprache,<br />

die Satellitenauswahl und die Tuner-<br />

Anbindung, vorgenommen werden. Zugleich<br />

wird auch das Land, in dem der Empfänger<br />

betrieben wird, bestimmt, woraufhin der HS<br />

9000 CIPVR eine vorsortierte Programmliste<br />

lädt. Bei dieser sind wunschgemäß die <strong>HDTV</strong>-<br />

Programme von ARD und ZDF auf den ersten<br />

beiden Programmplätzen zu finden.<br />

Beim Zappen zeigen sich die Stärken der Box,<br />

schnelle Umschaltzeiten sowie die einfach zu<br />

sortierende Kanalliste zeichnen das Gerät aus.<br />

Auf vorangegangene Kritik in Bezug auf den<br />

EPG hat der Hersteller reagiert. Dieser steht<br />

nun auch in der übersichtlichen Einzelkanalvorschau<br />

zur Verfügung.<br />

Multimedia<br />

Aktive Timer werden auch nach temporären<br />

Stromausfällen uneingeschränkt aufgezeichnet.<br />

Dabei sind bis zu zwei Aufzeichnungen paral-<br />

lel möglich. Außerdem beherrscht die Box das<br />

automatische Time-Shift. Sie können somit jederzeit<br />

im laufenden Programm zurückspulen.<br />

Im Wiedergabemodus erleichtern Zusatzfunktionen,<br />

wie etwa die Marker-Setzung, den täglichen<br />

Betrieb. Wird beispielsweise zu Beginn<br />

und Ende einer Werbeeinblendung ein Marker<br />

gesetzt, kann bei einer zweiten Wiedergabe<br />

dieser Abschnitt mit der Jump-Taste in Windeseile<br />

übersprungen werden. Doch nicht nur<br />

aufgezeichnete Filme können wiedergegeben<br />

werden. Auch Bild- und MP3-Abspielmöglichkeiten<br />

bietet die Box an. Dazu müssen die<br />

Daten entweder per USB-verfügbar sein oder<br />

per Netzwerk eingespielt werden.<br />

Tuner<br />

Neben dem Standardprotokoll 1.0 stehen zusätzlich<br />

die Drehanlagenprotokolle 1.2 und<br />

USALS zur Verfügung. Bedauerlicherweise<br />

ist das DiSEqC-1.1-Protokoll nicht vorhanden.<br />

Doch auch bei der Drehanlagensteuerung geht<br />

der Receiver schnell in die Knie. Die Software<br />

erlaubt leider nur die gleichzeitige Nutzung<br />

von maximal 32 Satellitenpositionen.<br />

Wer die Box hingegen an einer Einkabelanlage<br />

nutzen möchte, kann beruhigt zugreifen. Das<br />

integrierte Unicable-Protokoll arbeitet mit allen<br />

verfügbaren Unicable-Schaltern zuverlässig.<br />

Ebenso zuverlässig werden auch die CI-Module<br />

erkannt. Mit keinem der 14 von uns getesteten<br />

Module hatte die Box Schwierigkeiten.<br />

Dank der Unterstützung der Sky-Optionskanäle<br />

können auch alle Programme des größten<br />

deutschen Pay-TV-Anbieters genutzt werden.<br />

Überzeugende Bilder<br />

Zu den wichtigsten Kriterien der <strong>HDTV</strong>-Receiver-Käufer<br />

zählt die Wiedergabequalität. Hier<br />

kann der Homecast über die digitalen Ausgänge<br />

HDMI und YUV punkten. Alle Testsequenzen<br />

werden scharf und mit hoher Detailgenauigkeit<br />

wiedergegeben, am Astro-HDMI-Analyzer diagnostizieren<br />

wir keine Schwächen.<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

sehr gut<br />

www.satdigital.de<br />

Wärmebild<br />

Mit knapp 46 Grad über dem Netzteil besitzt der<br />

Homecast die größte Wärmeentwicklung<br />

Screenshots<br />

Beim Bildschirmmenü setzt der Hersteller auf ein dezent<br />

gestaltete Design<br />

Homecast bietet den EPG jetzt auch in der Einzelkanalansicht<br />

an<br />

Multimediale Schnittstellen finden sich an der Heckpartie des Koreaners zur Genüge. So können beispielsweise externe Datenträger<br />

angeschlossen werden<br />

Vor-/Nachteile<br />

große Festplatte<br />

einfache Bedienung<br />

Installationsmenü mit<br />

Länderliste<br />

nur bis zu 32 Satelliten<br />

parallel nutzbar<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft www.satdigital.de 39


Micro m100/2 HD<br />

Preislich kann sich der Micro m100/2 HD<br />

wahrhaftig sehen lassen. Für gerade einmal<br />

knapp 300 Euro wird die Box bereits mit integrierter<br />

Festplatte von diversen Händlern<br />

angeboten. Bei der Ausstattung muss das Gerät<br />

keinen Vergleich fürchten. An der Front stehen<br />

die Grundbedienelemente, mit denen der Micro<br />

m100/2 HD auch komplett ohne Fernbedienung<br />

gesteuert werden kann, ein CI-Schacht,<br />

ein Mini-USB-Anschluss sowie ein alphanumerisches<br />

Display zur Verfügung. Zum komfortablen<br />

Anschluss von USB-Datenträgern legt<br />

Microelectronic allerdings ein Adpaterkabel<br />

bei. An der Rückseite finden wir im linken<br />

Bereich die Tuner vor. Hier ist allerdings beim<br />

Anschluss der Sat-Antenne Aufmerksamkeit<br />

angesagt, da der Hersteller die Empfangshelfer<br />

außergewöhnlich eingebaut hat. Zudem stehen<br />

die Videoschnittstellen HDMI, YUV, Scart und<br />

Cinch-Video zur Verfügung.<br />

Einrichtung<br />

Die Erstinstallation lässt sich von jedermann<br />

schnell und einfach auch ohne einen Blick<br />

in die mitgelieferte, übersichtliche Anleitung<br />

absolvieren. Im Alltagsbetrieb weist die Box<br />

durchschnittliche Umschaltzeiten auf. Während<br />

transponderintern kaum mehr als 1 s<br />

benötigt wird, kann es beim transponderübergreifenden<br />

Zappen schon einmal knapp 2 s<br />

dauern. Einfach, aber übersichtlich gehalten ist<br />

die Menüführung des preiswerten <strong>HDTV</strong>-Empfangsgerätes.<br />

Gut beschriftete Menüs überzeugen<br />

die Testredaktion. Einzig älteren Nutzern<br />

könnte das Bildschirmmenü etwas zu klein<br />

geraten sein.<br />

Der EPG wird in den Varianten Einzel- und<br />

Multikanalvorschau bereitgestellt. Aus dem<br />

Programmführer heraus können auch Timer<br />

bequem programmiert werden. Allerdings bietet<br />

die Software keine Möglichkeit zur Einstellung<br />

der Vor- und Nachlaufzeiten. Immerhin<br />

scheint der Hersteller aber eine solche Option<br />

fest integriert zu haben, da im Test die Aufnahme<br />

stets 3 Minuten (min) vor Beginn der<br />

eigentlichen Sendung startet. Zeitgleich lassen<br />

sich zwei Sendungen mit dem Festplattengerät<br />

mitschneiden, während ein drittes Programm<br />

geschaut wird. Allerdings muss dabei die Einschränkung<br />

gemacht werden, dass sich zwei<br />

der drei Programme auf einem Transponder<br />

befinden müssen. Aufnahmen werden vom<br />

Rekorder mit Videotext und allen verfügbaren<br />

Tonspuren mitgeschnitten. Somit kann der<br />

Nutzer am Ende selbst entscheiden, welche<br />

Sprache er hören will bzw. vorab auch noch<br />

einmal nachlesen, worum es in dem Film ging.<br />

Das Aufnahmemenü wird zudem über die<br />

Taste „Movies“ des Signalgebers erreicht. .<br />

Dank einer integrierten Editierfunktion können<br />

Aufnahmen nachbearbeitet werden.<br />

CI-Einschränkungen<br />

Einschränkungen müssen im CI-Betrieb bei der<br />

Aufnahme codierter Sendungen hingenommen<br />

werden. Da nur ein CI-Schacht zur Verfügung<br />

steht, werden während der Aufzeichnung eines<br />

Pay-TV-Programms sämtliche verschlüsselten<br />

Kanäle in der Senderliste gesperrt. Somit können<br />

in dieser Zeit nur uncodierte Sender geschaut<br />

werden. Bei der Entschlüsselung selbst<br />

arbeitet der Festplattenempfänger zuverlässig.<br />

Alle Module werden erkannt und die entsprechenden<br />

Programme zuverlässig decodiert.<br />

Nur die Sky-Optionskanalwahl vermissen wir.<br />

Der Receiver kann dank der DiSEqC-1.2- und<br />

USALS-Unterstützung auch an Drehanlagen<br />

genutzt werden. Einzig große Multifeed-Anlagen,<br />

die DiSEqC 1.1 voraussetzen, und Unicable-Anlagen<br />

können mit dem Gerät nicht<br />

genutzt werden.<br />

Bildqualität<br />

Überzeugen kann die Box mit detailgetreuen<br />

Bildern. Auch mit Laufbändern, wie sie beispielsweise<br />

beim Nachrichtensender N 24 zum<br />

Einsatz kommen, hat der Receiver keine Probleme.<br />

Bei allen Auflösungen wird das Laufband<br />

flüssig angezeigt. Als Auflösungen stehen<br />

720p, 1 080i sowie die Standardauflösung 576p.<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

Wärmebild<br />

Am wärmsten werden beim Micro m100/2 HD die Empfangstuner<br />

im hinteren linken Bereich<br />

Screenshots<br />

Die Schriftgröße im Menü ist etwas zu klein gewählt,<br />

wodurch ältere Personen Schwierigkeiten bekommen<br />

Im Standardmodus steht der EPG in der Einzelkanalvorschau<br />

zur Verfügung<br />

Vermisst werden weitere Datenschnittstellen an der Rückseite. Weder eine zusätzliche USB-Buchse noch einen Netzwerkanschluss finden<br />

Vor-/Nachteile<br />

geringer Preis<br />

einfache Bedienung<br />

Nachbearbeitung am<br />

Receiver möglich<br />

wir vor. Achtung ist zudem beim Antennenanschluss geboten da die Eingänge ausergewöhnlich angeordnet sind<br />

schlechte Suchfunktion<br />

nur ein Programm<br />

parallel decodierbar


Technotrend TT-select S950 <strong>HDTV</strong><br />

Neben zwei DVB-S2-Tunern finden wir am<br />

Heck der Box zwei Scartanschlüsse, einen<br />

HDMI-Ausgang sowie ein YUV-Set für die<br />

Weitergabe der TV-Signale vor. Der Ton kann<br />

digital wahlweise über HDMI oder über je<br />

einen optischen bzw. koaxialen Anschluss ausgegeben<br />

werden. Über den USB-Anschluss ist<br />

der Datentransfer mit externen Speichermedien<br />

möglich. Vorbereitet ist die Box ebenfalls für<br />

eine Einbindung ins heimische Netzwerk. Eine<br />

Aktivierung wurde diesbezüglich in der Software<br />

allerdings noch nicht vorgenommen.<br />

Dank der Hi-Fi-Rack-Maße passt sich das Gerät<br />

perfekt ins TV-Regal ein. Das alphanumerische<br />

Display ist gut lesbar und zeigt Kanalnamen<br />

oder wahlweise den Kanalplatz an. Hinter der<br />

Frontklappe ist der CI-Schacht untergebracht.<br />

Im Inneren der Box befindet sich, je nachdem,<br />

welche Ausführung gekauft wurde, eine 320<br />

GB große Festplatte oder ein Datenspeicher für<br />

160 GB Filmmaterial, mit dem sich bis zu 80<br />

Stunden SD-Material oder knapp 30 Stunden<br />

<strong>HDTV</strong> aufzeichnen lassen.<br />

Inbetriebnahme<br />

Wie vom deutschen Hersteller gewohnt, führt<br />

uns ein gut durchdachter Assistent durch die<br />

Erstinstallation. Diese dauert ca. 5 min und<br />

beinhaltet unter anderem die Einstellung der<br />

Bildausgabe. Abschließend lädt die Box eine<br />

vorsortierte Kanalliste. Etwas verwundert sind<br />

wir in diesem Zusammenhang, dass die öffentlich-rechtlichen<br />

<strong>HDTV</strong>-Programme nicht auf<br />

den beiden ersten Plätzen liegen, sondern erst<br />

auf den Plätzen 548 und 549 zu finden sind.<br />

Hier hätte uns der Tausch der SD- gegen die<br />

HD-Kanäle ab Werk besser gefallen. Im Alltagscheck<br />

überzeugt vor allem der Signalgeber<br />

mit großer Übersichtlichkeit und einem guten<br />

Nutzungswinkel. Die Umschaltgeschwindigkeit<br />

der Box stellt uns ebenfalls zufrieden. Für<br />

den Kanalwechsel innerhalb eines Satellitensystems<br />

müssen nur 1,25 s gewartet werden.<br />

Der EPG steht, wie von uns gewünscht, in<br />

den Ansichtsmodi Mehr- und Einzelkanal zur<br />

Verfügung. Timer – und davon hat die Box<br />

wahrhaftig genug – können mittels Rec-Taste<br />

direkt aus dem EPG übernommen werden. Die<br />

Einstellung der Vor- und Nachlaufzeit ist vorab<br />

im Menü möglich.<br />

Multimedia<br />

Zwei Aufnahmen können parallel durchgeführt<br />

werden, während ein drittes Programm,<br />

das sich allerdings auf einem der beiden Transponder<br />

befinden muss, geschaut wird. Im Test<br />

gelingt es uns, zwei <strong>HDTV</strong>-Sender aufzuzeichnen<br />

und ein drittes HD-Programm zu schauen.<br />

Über die Taste „Archiv“ des Signalgebers gelangen<br />

wir in das Aufnahmemenü, in dem alle<br />

Mitschnitte chronologisch aufgelistet werden.<br />

Als nützlich empfinden wir zudem die Sprungfunktionen,<br />

die über die „Goto“-Taste erreicht<br />

werden. Wir vermissen im Bereich Multimedia<br />

nur die Bild- und MP3-Wiedergabe.<br />

Tuner punkten<br />

Mit den Protokollen DiSEqC 1.0, 1.2 und USALS<br />

ist die Technotrend-Box bereits gut ausgestattet.<br />

Einzig DiSEqC 1.1 bleibt außen vor. Zudem<br />

fehlt bei dem Twin-Receiver die Unterstützung<br />

von Unicable-Protokollen. Somit müssen entweder<br />

zwei Antennen angeschlossen sein oder<br />

man setzt auf die Durchschleiffunktion, die<br />

Technotrend elegant intern gelöst hat.<br />

Bei der Decodierung können wir auf den ersten<br />

Blick keine Fehler feststellen. Mit Alphacryptoder<br />

Omegacrypt-Modulen werden die Sky-,<br />

Arena- und ORF-Kanäle ordnungsgemäß decodiert.<br />

Technotrend hat zudem mitgeteilt, dass<br />

der Receiver ab Herbst auch für den Empfang<br />

der privaten <strong>HDTV</strong>-Sender geeignet sein wird.<br />

Möglich macht dies die Unterstützung der Legacy-Module<br />

durch die Software des Gerätes.<br />

Detailgetreue Bilder<br />

Bei der Technotrend-Box müssen in Sachen<br />

Bildqualität keine Abstriche gemacht werden.<br />

Scharfe und detailgetreue Bilder überzeugen<br />

die Testredaktion. Auch bei den analogen Ausgängen<br />

diagnostizieren wir mit dem VSA der<br />

Firma Rohde & Schwarz keine Schwächen.<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

Wärmebild<br />

Das kühlste Gerät kommt von Technotrend und wird<br />

maximal 42 Grad warm<br />

Screenshots<br />

Im Infobalken werden die aktuelle und kommende Sendung<br />

angezeigt<br />

Der Wechsel der Ansicht erfolgt über mehrmaliges Drücken<br />

der EPG-Taste<br />

An der Rückseite befindet sich neben dem HDMI-Anschluss auch eine YUV-Schnittstelle, um beispielsweise parallel zum LCD-TV einen<br />

Beamer nutzen zu können<br />

Vor-/Nachteile<br />

übersichtliches<br />

Installationsmenü<br />

Zweifachaufnahme<br />

möglich<br />

einfache Bedienung<br />

Netzwerkanschluss nicht<br />

unterstützt<br />

JPEG- und<br />

Musikwiedergabe fehlt<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft www.satdigital.de 41


Topfi eld SRP-2410<br />

An der Front des Topfield befindet sich ein<br />

alphanumerisches Display, das neben dem Kanalnamen<br />

auch die Kanalnummer sowie eventuelle<br />

Informationen über Aufnahmen bereitstellt.<br />

Die Grundbedienelemente sind optisch<br />

stilvoll in der Mitte angeordnet. Zahlreiche<br />

Anschlüsse befinden sich an der Rückseite. Ein<br />

HDMI-Ausgang sowie ein YUV-Set sorgen für<br />

die Übertragung der hochauflösenden Inhalte<br />

auf Ihren Fernseher. Wer noch ein älteres Gerät<br />

sein Eigen nennt, kann dieses über einen<br />

der beiden Scartanschlüsse verbinden. Zu den<br />

Front-USBs kommt eine weitere Buchse an der<br />

Rückseite hinzu.<br />

Zügige Installation<br />

Dank einer kompletten Vorinstallation kann der<br />

Receiver innerhalb weniger Minuten in Betrieb<br />

genommen werden. Im ersten Schritt muss dabei<br />

die Menüsprache gewählt werden. Danach<br />

lädt die Box eine Programmliste. Der Hersteller<br />

liefert das Gerät mit einer vorprogrammierten<br />

Kanalliste aus, bei der uns einzig die Tatsache,<br />

dass die seit Februar im Regelbetrieb befindlichen<br />

<strong>HDTV</strong>-Programme von ARD und ZDF<br />

nicht auf den beiden ersten Programmplätzen<br />

zu finden sind, stört.<br />

Ihr komplettes Können im Alltagsbetrieb beweist<br />

die Box beim Zappen. Mit Umschaltzeiten<br />

von unter 1,5 s im SDTV-Betrieb und rund 2 s<br />

bei codierten <strong>HDTV</strong>-Sendern beeindruckt sie<br />

vor allem Zapping-Freunde. Der EPG steht<br />

zwar in zwei verschiedenen Ansichten zur Verfügung,<br />

leider handelt es sich aber bei beiden<br />

um eine Mehrkanalvorschau.<br />

Aufnahmen hoch vier<br />

Dank der vielen Anschlussmöglichkeiten ist der<br />

Betrieb externer Festplatten und USB-Sticks am<br />

neuen SRP-2410 problemlos möglich. Natürlich<br />

können Sie mit dem Receiver auch Filme<br />

ohne Anschluss eines externen Datenspeichers<br />

mitschneiden. Die integrierte 500 GB große<br />

Festplatte erlaubt den Mitschnitt von rund 250<br />

Stunden SDTV- bzw. rund 80 Stunden <strong>HDTV</strong>-<br />

Material – je nachdem, wie gut dessen Qualität<br />

ist. Parallel können bis zu vier Sendungen aufgezeichnet<br />

werden. Allerdings müssen die Programme<br />

auf zwei Übertragungstransponder<br />

verteilt sein, was aber oft kein echtes Problem<br />

darstellt, denn beispielsweise ARD und ZDF<br />

HD nutzen einen gemeinsamen Übertragungskanal.<br />

Auch RTL, Vox und RTL 2 befinden sich<br />

auf einem Transponder. Wenn Sie währenddessen<br />

noch ein weiteres Programm schauen<br />

wollen, ist dies ebenfalls möglich. Bei der Decodierung<br />

kann der Topfield in der Regel nur ein<br />

Programm zeitgleich bearbeiten. Wird also ein<br />

Pay-TV-Sender geschaut, erfolgt die Aufnahme<br />

codiert, sodass Sie auch bei der Wiedergabe<br />

ein CI-Modul im Receiver haben müssen. Eine<br />

nachträgliche Decodierung der Aufnahmen zu<br />

bestimmten Nachtzeiten ist ebenso vorgesehen.<br />

Dank Marker- und Schnittfunktionen können<br />

Sie Aufzeichnungen unkompliziert nachbearbeiten<br />

und somit Werbung eliminieren.<br />

CI-Erkennung<br />

Zuverlässig – wie von Topfield gewohnt – werden<br />

sämtliche CI-Module verarbeitet. Im Test<br />

gilt dies neben den gebräuchlichen Alpha- und<br />

Omegacrypt-Modulen auch für eher unbekannte<br />

CI-Module. Bei unserer Prüfung von<br />

insgesamt 20 Pay-TV-Providern stellen wir keinerlei<br />

Unregelmäßigkeiten fest. Der integrierte<br />

Tuner überzeugt ebenfalls: –86 dBm beträgt<br />

die Empfindlichkeit des Empfangsteils. Dank<br />

DiSEqC-1.0-, -1.1-, -1.2- und USALS-Unterstützung<br />

kann die Box auch an sämtlichen Außeneinheiten<br />

und Multischaltern genutzt werden.<br />

Einzig Unicable-Anlagen sind aufgrund des<br />

mangelnden Protokolls tabu.<br />

Gute Bildqualität<br />

Sowohl im HD-Livebetrieb als auch anhand<br />

spezieller Testsequenzen beweist die Box im<br />

Testlabor ihr Können. Dabei stellen wir bei<br />

allen Videoauflösungen keine Fehler fest. Die<br />

Sequenzen werden mit einer sehr guten Detailschärfe<br />

sowie ohne Bildruckler angezeigt.<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

Wärmebild<br />

Das Display des Topfield-Gerätes wird mit knapp 40<br />

Grad außergewöhnlich warm<br />

Screenshots<br />

Neben den Punkten „Systemeinstellungen“ finden wir<br />

im Menü auch den Punkt „Unterhaltung“ vor<br />

Der EPG steht leider nur in der Einzelkanalvorschau zur<br />

Verfügung<br />

Vor-/Nachteile<br />

Installationsmenü<br />

offene<br />

Netzwerkschnittstelle<br />

Vierfachaufnahme<br />

Eine eSATA-Schnittstelle sowie der Netzwerkanschluss untermauern die Multimedia-Ambitionen des Geräts<br />

42 4.2010 | Test <strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

EPG-Ansichten nicht<br />

optimal<br />

Beschriftung<br />

Fernbedienung


VU+ Duo<br />

Zu den Grundeigenschaften des VU+ Duo<br />

zählt die Linux-Software auf Basis von<br />

„Enigma 2“, die gleichermaßen von der Dreambox<br />

genutzt wird, eine integrierte Festplatte<br />

sowie der Twin-Tuner.<br />

An der Vorderseite überzeugt das Gerät mit<br />

seinem schicken Outfit, die grundlegenden Bedienfunktionen<br />

werden über ein einziges hier<br />

angebrachtes Bedienelement realisiert. VU+<br />

versteckt die CI- und Kartenleser hinter einer<br />

magnetischen Frontklappe. Je zwei Kartenleser<br />

und CI-Schächte finden wir hier vor, zudem<br />

steht eine Front-USB-Schnittstelle parat. Die<br />

Anschlüsse am Heck der Box überzeugen die<br />

Tester gleichfalls. Die Bildübertragung zum TV-<br />

Gerät kann wahlweise über HDMI oder YUV<br />

bei modernen Flachbildmonitoren oder über<br />

Scart bei Röhrengeräten erfolgen.<br />

Start<br />

Bei der Erstinbetriebnahme überzeugt der VU+<br />

Duo mit einem ausgereiften Erstinstallationsmenü<br />

sowie einer gut sortierten Kanalliste.<br />

Im Alltagsbetrieb punktet das Modell mit Umschaltzeiten<br />

von rund 1 s. Der EPG kann sich<br />

ebenfalls sehen lassen; er steht wahlweise in<br />

der Einzel- oder Multikanalansicht bereit. Sortierfunktionen<br />

sowie die direkte Timer-Übernahme<br />

untermauern den positiven Eindruck.<br />

Wer noch mehr will, kann den Auto-Timer-<br />

Plug-in installieren, der Sendungen, die entsprechend<br />

vorgegebene Schlagwörter enthalten,<br />

aufnimmt.<br />

Grenzenlose Aufnahme<br />

Den Broadcom-Hauptprozessor des VU+ Duo<br />

bringt auch unsere Testredaktion nicht aus der<br />

Ruhe. Mehrfachaufnahmen auf bis zu sechs<br />

Sendern beherrscht die Box ohne Probleme, die<br />

Kanäle müssen sich jedoch auf zwei Transponder<br />

verteilen.<br />

Im Wiedergabemodus besteht die Möglichkeit,<br />

die Aufzeichnungen mit Markern zu versehen,<br />

um beispielsweise Werbung schnell übersprin-<br />

gen zu können. Eine Schnittfunktion ist im<br />

Gerät leider nicht implementiert. Allerdings<br />

können Experten die nötigen Plug-ins zur Editierung<br />

der Aufnahmen unkompliziert herunterladen<br />

und auf der Box installieren. Natürlich<br />

ist es des Weiteren möglich, MP3-Musikstücke<br />

und Bilder mit dem Empfänger abzuspielen.<br />

Doch der VU+ Duo hat noch mehr Potenzial:<br />

Entsprechende Plug-ins erlauben darüber hinaus<br />

die Nutzung von Internetradiostationen,<br />

Youtube und anderen Multimedia-Diensten.<br />

Guter Tuner<br />

Die beiden integrierten Empfangstuner punkten<br />

mit einer soliden Leistung. Zwar kommen<br />

sie mit –86 dBm nicht an Atevio und Vantage<br />

heran, für die Nutzung mit einer entsprechend<br />

dimensionierten Antenne stellt dies allerdings<br />

kein Problem dar. Bei den DiSEqC-Protokollen<br />

setzt VU+ auf eine breite Auswahl. Neben dem<br />

Standard 1.0 sind 1.2, USALS sowie 1.1 implementiert.<br />

Eine Unicable-Nutzung ist ebenso<br />

möglich. Dabei besitzt der VU+ Duo eine<br />

lobenswerte Eigenschaft: Während in diesem<br />

Zustand bei anderen Geräten eine Kabelbrücke<br />

gesetzt werden muss, erledigt dies der Linux-<br />

Receiver selbstständig.<br />

Die Erkennung verschiedener CI-Module sowie<br />

die Decodierung von Pay-TV-Kanälen meistert<br />

der Twin-Festplattenreceiver problemlos. Die<br />

beiden Kartenleser arbeiten sehr zuverlässig<br />

mit den unterstützten Conax-Karten zusammen.<br />

Natürlich kann das Linux-Gerät gleichfalls<br />

mit den Unterkanälen von Sky umgehen.<br />

Mithilfe der grünen Farbtaste gelangt der Nutzer<br />

in die Auswahl der Unterkanäle bei Sky.<br />

Gestochen scharf<br />

Die Bildqualität bietet ebenfalls keinen Anlass<br />

zur Kritik. Die eingespielten Testsequenzen<br />

werden an unseren Testmonitoren ohne Mängel<br />

angezeigt. Laufbänder bzw. schnelle Bewegungen<br />

bewältigt der knapp 500 Euro teure<br />

<strong>HDTV</strong>-Empfänger ebenfalls mit Bravour.<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

sehr gut<br />

www.satdigital.de<br />

Wärmebild<br />

Mit 37 Grad Celsius ist der mit einem Broadcom-Prozessor<br />

bestückte VU+ Duo der „Coolste“ im Testfeld<br />

Screenshots<br />

Die gut gegliederte Aufteilung der Punkte überzeugt die<br />

Tester im Hauptmenü<br />

Eine EPG-Suche vermissen wir in der Grundversion. Sie<br />

kann mit Plug-ins implementiert werden<br />

Am Heck der Box stehen unter anderem die Datenschnittstellen USB, Netzwerk und eSATA zur Verfügung<br />

Vor-/Nachteile<br />

schnelle Installation<br />

erweiterbar per Plug-ins<br />

zuverlässig<br />

kein Blindscan<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft www.satdigital.de 43


Vantage VT 1<br />

Schon beim Auspacken wird klar, dass der VT-<br />

1 in einer eigenen Liga spielt. Sofort fallen uns<br />

die edel anmutende Alufront und das OLED-<br />

Diplay auf. Hinter einer Frontklappe finden<br />

wir gleich mehrere Highlights. Beispielsweise<br />

überzeugt der VT-1 mit je zwei Kartenlesern<br />

und CI-Einschüben und ist so optimal für<br />

den Empfang von Pay-TV geeignet. Zudem<br />

befindet sich in der rechten unteren Ecke ein<br />

Festplatteneinschub, der 2,5 Zoll große Wechseldatenträger<br />

aufnehmen kann.<br />

Die Rückseite stellt uns ebenfalls zufrieden.<br />

Dort befindet sich nicht nur ein HDMI-Ausgang,<br />

sondern auch ein weiterer Eingang. Somit<br />

kann man den DVD- oder Blu-ray-Player direkt<br />

anschließen. Daraus ergeben sich besonders für<br />

die Nutzung von Beamern oder Fernsehgeräten<br />

mit nur einem HDMI-Eingang Vorteile. Auch<br />

auf die analogen Schnittstellen Scart, Videocinch<br />

und S-Video wurde nicht verzichtet.<br />

Flotte Aktivierung<br />

Dank eines durchdachten Installationsmenüs<br />

wird die Erstinbetriebnahme des VT-1 ein Kinderspiel.<br />

Neben Sprach- und Zeiteinstellungen<br />

müssen ausschließlich die Antenneneingänge<br />

konfiguriert werden. Ist dies geschehen, speichert<br />

die Box eine vorprogrammierte Senderliste<br />

und ist einsatzbereit.<br />

Im Alltagsbetrieb fallen besonders die schnellen<br />

Umschaltzeiten sowie die modern wirkende<br />

Menüoberfläche positiv auf. Die Menüs<br />

wurden an die <strong>HDTV</strong>-Auflösungen angepasst,<br />

sodass sie erstmals bei einem Receiver in voller<br />

Auflösung zur Verfügung stehen. Der elektronische<br />

Programmführer beeindruckt mit<br />

schnellen Ladezeiten. Um diese auch nach<br />

dem Ausschalten des Geräts sicherzustellen,<br />

speichert er die wichtigsten EPG-Informationen<br />

auf der Festplatte ab. Die Ansicht des Programmführers<br />

kann frei gewählt werden. Die<br />

automatische Verlängerung lässt sich optional<br />

im PVR-Menü festgelegen. Das Einzige, was<br />

wir bei diesem Receiver-„Flaggschiff“ vermissen,<br />

ist eine EPG-Suchfunktion. Ein besonderes<br />

Highlight ist die integrierte Hilfe-Funktion, die<br />

von überall aus genutzt werden kann.<br />

Multimedia<br />

Mithilfe interner und externer Speichermedien<br />

können Sie aus dem VT-1 einen überzeugenden<br />

Festplattenrekorder mit Multimedia-Wiedergabe<br />

machen. Bis zu zwei Programme lassen sich<br />

zeitgleich mitschneiden, während ein drittes<br />

im Time-Shift-Modus zeitversetzt live geschaut<br />

wird. Der Vantage speichert alle Aufnahmen<br />

mit sämtlichen Zusatzdaten ab. Bei der Wiedergabe<br />

können daher alle Tonspuren, aber auch<br />

die EPG- und Videotextinformationen genutzt<br />

werden. Ein interner Editor erlaubt es zudem,<br />

Werbung und andere uninteressante Inhalte<br />

aus den Aufnahmen herauszuschneiden.<br />

Zusätzlich können JPEG-Bilddateien, MP3-<br />

Musiktitel und diverse Filmformate an dem<br />

<strong>HDTV</strong>-Receiver wiedergegeben werden.<br />

Blindscan an Bord<br />

Wie bereits die Vorgängermodelle verfügt auch<br />

der VT-1 über den sogenannten Hardware-<br />

Blindscan. Der integrierte Tuner ist mit einer<br />

Empfindlichkeit von –88,5 dBm hervorragend<br />

gerüstet. Doch nicht nur mit dem Blindscan<br />

kann der Tuner punkten. Auch die Protokollunterstützung<br />

ist perfekt. Egal ob DiSEqC 1.0,<br />

1.1, die Drehanlagenprotokolle 1.2 und USALS<br />

oder Unicable eingesetzt werden, der Vantage<br />

VT-1 meistert alle, und das an beiden Tunern.<br />

Bildqualität punktet<br />

Bei den Kriterien Detailschärfe, Farbtreue und<br />

Ruckelfreiheit kann der VT-1 erneut voll punkten.<br />

Neben den Standardauflösungen 576p,<br />

720p und 1 080i verarbeitet die Box auch 1 080p<br />

zuverlässig.<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

ausgezeichnet<br />

TESTSIEGER<br />

www.satdigital.de<br />

Wärmebild<br />

Die Hauptwärme entsteht oberhalb des netzteils des VT1-<br />

Receivers<br />

Screenshots<br />

Das Menüdesign ist nun in voller <strong>HDTV</strong>-Auflösung verfügbar<br />

und wirkt deshalb sehr übersichtlich<br />

Natürlich erlaubt der VT-1eine Timer-Programmierung<br />

aus dem Programmführer heraus<br />

Auch an der Heckpartie stehen zwei USB-Buchsen sowie ein Netzwerkanschluss für die optimale Nutzung multimedialer<br />

Vor-/Nachteile<br />

Wechselfestplatte<br />

1080p Unterstützung<br />

HDMI-Eingänge<br />

Anwendungen bereit<br />

Internetanbindung fehlt


Fazit<br />

Die Kandidaten zeigen Stärken und Schwächen<br />

im Test. Das Vantage-Gerät hat dabei insgesamt<br />

die Nase leicht vorn, nicht zuletzt behauptet<br />

sich der Receiver gegenüber den Mitbewerbern<br />

durch seine ausgeklügelte Ausstattung. Auf<br />

Platz zwei landet der VU+ Duo. Dank der Unterstützung<br />

der „Enigma 2“-Software kann dieser<br />

mit vielen Zusatzfunktionen auftrumpfen.<br />

Den dritten Platz sichert sich die Atevio-Box.<br />

Auch dieses Gerät besitzt eine gute Ausstattung<br />

und punktet vor allem mit seinem großen<br />

Funktionsumfang. Auf den weiteren Plätzen<br />

finden sich die Bewerber von Homecast, Topfield,<br />

AZBox und Technotrend ein. Der Homecast<br />

HS 9000 kann mit seinem Gesamtkonzept<br />

Details<br />

Testsieger<br />

Hersteller Vantage VU+ Atevio Homecast<br />

Modell VT-1 Duo AV 7000 HDPVR HS 9000 CIPVR<br />

Preis 649 Euro 509 Euro 499 Euro 390 Euro<br />

Größe (B/H/T) 430 × 60 × 240 mm 430 × 60 × 230 mm 430 × 60 × 230 mm 360 × 60 × 280 mm<br />

Gewicht 4,1 kg 4,5 kg 3,8 kg 2,6 kg<br />

Info www.vantage-digital.de www.hm-sat.de www.atevio.de www.homecast.de<br />

Ausstattung<br />

Display LED/LCD/OLED<br />

Auflösung 1080i/720p/576p/576i<br />

CVBS/RGB/S-VHS/YUV<br />

Verschlüsslung CI/embedded 2 ×/2 × Conax 2 ×/2 × CAS 2 ×/2 × Conax 2 ×/<br />

Sky-tauglich ( ) ( ) ( ) ( )<br />

Festplatte, Größe Wechselplatteneinschub/extern 500 GB/extern 500 GB/extern 1 TB<br />

Anschlüsse<br />

Scart TV/VCR/S-Video<br />

Dolby Digital Cinch/optisch<br />

RS-232/USB/Ethernet/Firewire/SATA<br />

RF Output/Cinch/YUV<br />

VGA-Ausgang<br />

DVI/HDMI<br />

Betrieb<br />

Speicherplätze unbegrenzt k. A. 10000 8000<br />

EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal<br />

Umschaltzeit >1,5 s 1,25 s 1,5 s ca. 1,5 s<br />

Videotext TV/Box<br />

Software-Download Sat/PC/Netzwerk<br />

Multifunktionale Fernbedienung<br />

Netzschalter Front/Rück<br />

Stromverbrauch Betrieb/Stand-by 31 W / 1 W 26 W / 1 W 28 W / 1 W 32 W / 3 W<br />

Testergebnisse<br />

Anzahl Tuner 2 2 2 2<br />

DiseqC 1.0/1.1/1.2/USALS<br />

Empfindlichkeit (gemessen) – 88,5 dBm – 86 dBm – 87 dBm – 85 dBm<br />

Weißbeleg 692 mV 709 mV 682 mV 691 mV<br />

Helligkeitsrauschen 77,2 dB 78 dB 73,1 dB 78,2 dB<br />

Farbrauschen 69,8 dB 65,1 dB 62,1 dB 70,2 dB<br />

Sauberkeit Hell-Dunkel 98,1 % 99,2 % 99,2 % 98,9 %<br />

Graustufenlinearität 99,1 % 99,1 % 99,1 % 98,0 %<br />

Farbabweichung 0,3 deg 0,4 deg 0,4 deg 0,4 deg<br />

Messdiagramme<br />

Bei den analogen Videoausgängen können vor<br />

allem die AZ-Box sowie der VU+ Duo mit hervoragdenen<br />

Werten überzeugen, doch auch die<br />

restlichen Geräte im Testfeld liegen in der Norm.<br />

YUV<br />

RGB<br />

FBAS<br />

Bewertung<br />

Installation 26/30 Pkt. 27,5/30 Pkt. 25,5/30 Pkt. 28/30 Pkt.<br />

Bedienung 52/60 Pkt. 53/60 Pkt. 51/60 Pkt. 51,5/60 Pkt.<br />

Ausstattung 41/50 Pkt. 40/50 Pkt. 39/50 Pkt. 36/50 Pkt.<br />

Tuner 19,5/20 Pkt. 19/20 Pkt. 17/20 Pkt. 17/20 Pkt.<br />

Darstellung 44/50 Pkt. 43,5/50 Pkt. 43/50 Pkt. 44/50 Pkt.<br />

PVR-Betrieb 35,5/40 Pkt. 34,5/40 Pkt. 34,5/40 Pkt. 34,5/40 Pkt.<br />

CI-Verarbeitung 22/25 Pkt. 23/25 Pkt. 23/25 Pkt. 22/25 Pkt.<br />

Auswertung 250/275 Pkt. 240,5/275 Pkt. 234/275 Pkt. 233/275 Pkt.<br />

90 % Ausgezeichnet 87 % Sehr gut 85 % Sehr gut 85 % Sehr gut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft www.satdigital.de 45


überzeugen. Zuverlässigkeit und eine einfache<br />

Bedienung stehen dabei im Vordergrund. Die<br />

AZBox punktet zwar im Multimedia-Modus,<br />

hat allerdings bei Alltagsfunktionen, wie etwa<br />

den Zapping-Zeiten, dem Menüaufbau und<br />

Details<br />

somit der Übersichtlichkeit der Bildschirmmenüs,<br />

noch Schwächen. Die Technotrend-Box,<br />

die ebenfalls eine große Zuverlässigkeit beweist,<br />

lässt noch einige Zusatzfunktionen, z. B.<br />

die Wiedergabe von MP3s und Bildmaterial,<br />

vermissen. Der Micro m100/2 HD muss sich<br />

keinesfalls verstecken. Für unter 300 Euro bekommt<br />

der Interessent einen überzeugenden<br />

<strong>HDTV</strong>-Festplattenreceiver.<br />

RICARDO PETZOLD<br />

Hersteller Topfield AZBox Technotrend Microelectronic<br />

Modell SRP-2410 AZBox Premium HD+ TT-select S850 HD PVR Micro m100/2 HD<br />

Preis 649 Euro 419 Euro 399 Euro 319 Euro<br />

Größe (B/H/T) 355 × 58 × 258 mm 342 × 65 × 245 mm 360 × 54 × 150 mm 350 × 70 × 265 mm<br />

Gewicht 2,6 kg 2,2 kg 2,4 kg 2,7 kg<br />

Info www.topfield-europe.de www.opensat.de www.ttgoerler.de www.microelectronic-gmbh.de<br />

Ausstattung<br />

Display LED/LCD/OLED<br />

Auflösung 1080i/720p/576p/576i<br />

CVBS/RGB/S-VHS/YUV<br />

Verschlüsslung CI/embedded 2 ×/ 2 ×/2 × MultiCAS 1 ×/ 1 ×/<br />

Sky-tauglich mit CI-Modul ( ) ( ) ( )<br />

Festplatte, Größe 500 GB optional intern / extern 300 GB 500 GB<br />

Anschlüsse<br />

Scart TV/VCR/S-Video<br />

Dolby Digital Cinch/optisch<br />

RS-232/USB/Ethernet/Firewire/SATA<br />

RF Output/Cinch/YUV<br />

VGA-Ausgang<br />

DVI/HDMI<br />

Betrieb<br />

Speicherplätze 10000 k. A. 4000 5000<br />

EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal<br />

Umschaltzeit ca. 2 s ca. 2 s ca. 1,5 s ca. 1,5 s<br />

Videotext TV/Box<br />

Software-Download Sat/PC/Netzwerk<br />

Multifunktionale Fernbedienung<br />

Netzschalter Front/Rück<br />

Stromverbrauch Betrieb/Stand-by 28 W / 6 W 34 W / 1,5 W 22 W / 1 W 28 W / 1 W<br />

Testergebnisse<br />

Anzahl Tuner 2 2 2 2<br />

DiseqC 1.0/1.1/1.2/USALS<br />

Empfindlichkeit (gemessen) – 86 dBm – 87 dBm – 86,5 dBm – 86 dBm<br />

Weißbeleg 692 mV 712 mV 704 mV 715 mV<br />

Helligkeitsrauschen 79,7 dB 71,8 dB 73,1 dB 72,4 dB<br />

Farbrauschen 68,7 dB 66,9 dB 63,1 dB 64,5 dB<br />

Sauberkeit Hell-Dunkel 99,5 % 99,1 % 98,0 % 97,9 %<br />

Graustufenlinearität 98,8 % 97,9 % 98,7 % 99,1 %<br />

Farbabweichung 0,3 deg 0,4 deg 0,5 deg 0,6 deg<br />

Messdiagramme<br />

Bei den analogen Videoausgängen können vor<br />

allem die AZ-Box sowie der VU+ Duo mit hervoragdenen<br />

Werten überzeugen, doch auch die<br />

restlichen Geräte im Testfeld liegen in der Norm.<br />

YUV<br />

RGB<br />

FBAS<br />

Bewertung<br />

Installation 23,5/30 Pkt. 24/30 Pkt. 28/30 Pkt. 27/30 Pkt.<br />

Bedienung 48/60 Pkt. 46/60 Pkt. 51,5/60 Pkt. 46/60 Pkt.<br />

Ausstattung 38/50 Pkt. 38/50 Pkt. 33,5/50 Pkt. 31/50 Pkt.<br />

Tuner 16/20 Pkt. 18/20 Pkt. 14/20 Pkt. 17,5/20 Pkt.<br />

Darstellung 43/50 Pkt. 42/50 Pkt. 44/50 Pkt. 42/50 Pkt.<br />

PVR-Betrieb 35,5/40 Pkt. 35/40 Pkt. 29,5/40 Pkt. 31/40 Pkt.<br />

CI-Verarbeitung 21/25 Pkt. 21/25 Pkt. 19/25 Pkt. 17/25 Pkt.<br />

Auswertung 225/275 Pkt. 224/275 Pkt. 219,5/275 Pkt. 211,5/275 Pkt.<br />

82 % Gut 81 % Gut 80 % Gut 77 % Gut<br />

46<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Test


<strong>HDTV</strong>-Preisbrecher im Vergleich<br />

Nicht nur die Preise für HD-Fernseher sind im Sinkflug, auch das nötige Empfangsequipment in Form von <strong>HDTV</strong>-Receivern ist<br />

immer preiswerter zu bekommen. Wir zeigen Ihnen, ob die Geräte der Einstiegsklasse wirklich das hochauflösende Vergnügen<br />

auf den heimischen Bildschirm zaubern.<br />

Noch vor zwei Jahren war kaum ein<br />

<strong>HDTV</strong>-Receiver unter 200 Euro im<br />

Handel zu finden. Dies hat sich in<br />

den letzten Monaten stark geändert. Besonders<br />

Discounter wie Real, Aldi oder auch Flächenmärkte<br />

wie Media Markt und Saturn versuchen,<br />

die <strong>HDTV</strong>-Interessenten mit günstigen<br />

Angeboten zu ködern. <strong>HDTV</strong>-Receiver werden<br />

mittlerweile für unter 100 Euro angeboten.<br />

Was den Kunden freut, ärgert natürlich eine<br />

Reihe von Herstellern. Speziell Firmen, die<br />

ihre Modelle im Fachhandel vertreiben, sind<br />

deprimiert. Fest steht: Große Gewinne lassen<br />

sich mit Geräten der Einstiegsklasse längst<br />

nicht mehr machen. Wenn man bedenkt, dass<br />

sich die Lizenzgebühren für derartige Produkte<br />

auf circa 20 Euro belaufen und zudem Steuern<br />

sowie anderweitige Abgaben geleistet werden<br />

müssen, wird schnell klar, dass kaum noch<br />

Geld für die Hardware übrig bleibt. Dumping-<br />

Angebote von 70 Euro und weniger für einen<br />

<strong>HDTV</strong>-Receiver sind daher mit Vorsicht zu<br />

genießen, da in diesen Fällen oft die nötigen<br />

Lizenzen nicht bezahlt wurden. Zwar kann<br />

der Endkunde diesbezüglich nicht haftbar gemacht<br />

werden, Unannehmlichkeiten können<br />

sich im Nachhinein trotzdem ergeben. Wird<br />

beispielsweise ein Hersteller nachträglich aufgefordert,<br />

Lizenzen zu zahlen, ist dazu jedoch<br />

nicht imstande und muss in Insolvenz gehen,<br />

wird natürlich auch der Support der Geräte<br />

eingestellt. Das Ausmerzen eventueller Fehler<br />

oder Erweiterungen in der Software sind dann<br />

nahezu ausgeschlossen.<br />

Preisgünstige Prozessoren<br />

Ein Grund, warum <strong>HDTV</strong>-Receiver derzeit<br />

überhaupt so preiswert angeboten und vertrieben<br />

werden können, sind kostengünstige Prozessoren<br />

aus Fernost. Vor allem der chinesische<br />

Chiphersteller ALI trumpft hier auf. Nahezu<br />

alle Einstiegsmodelle nutzen einen Chipsatz<br />

dieses Anbieters. Das hat gleich mehrere Vorteile,<br />

denn an der weiterführenden Hardware<br />

kann ebenfalls gespart werden. Beispielsweise<br />

kann beim ALI-Chipsatz der Empfangstuner<br />

entfallen, da das Tunen direkt vom Hauptprozessor<br />

übernommen wird. Hier findet sich eine<br />

der Ursachen, warum viele Einstiegsreceiver<br />

den im DX-Bereich so begehrten Blindscan integriert<br />

haben – die ALI-Prozessoren meistern<br />

diesen von Haus aus. Abstriche gegenüber<br />

den teureren Chips von ST oder Broadcom<br />

müssen vor allem beim grafischen Interface<br />

hingenommen werden, denn in diesem Bereich<br />

hinken die Prozessoren aus Fernost noch<br />

etwas hinterher.<br />

Der Test<br />

In unserer Testreihe nehmen wir vier Receiver<br />

der Marken Skymaster, Ferguson, Faval und<br />

Zehnder in Augenschein. Drei Hersteller setzen<br />

bei ihren Einstiegsmodellen auf die ALI-Prozessorlösung,<br />

weshalb sich die Menüdesigns<br />

ähneln. Einzig Faval nutzt einen MIPS-Prozessor.<br />

Trotz allem unterscheiden sich die Geräte<br />

in der Ausstattung, dem Funktionsumfang<br />

und der täglichen Bedienung. Auch wenn die<br />

Testkandidaten der Einstiegssparte angehören,<br />

müssen Kunden keine Nachteile befürchten,<br />

denn alle Receiver verfügen über die<br />

nötigen Lizenzen.<br />

www.satdigital.de<br />

47


Faval Mercury HS 100<br />

Der kleinste Receiver im Testfeld kommt von Box alle Timer-Aufnahmen auf, schade nur,<br />

Faval und ist PVR-ready. Die Box überzeugt dass eine automatische Verlängerung nicht zur<br />

durch eine funktionale Ausstattung. Für die Verfügung steht.<br />

Bildausgabe steht neben HDMI auch ein Scartausgang<br />

zum Anschluss älterer TV-Geräte übersichtlich angezeigt. Schnitte oder das Set-<br />

Im Wiedergabemenü werden die Mitschnitte<br />

bereit. Die USB-Schnittstelle ermöglicht die zen von Marken ist allerdings in der aktuellen<br />

Nutzung externer Datenspeicher. An der Front Software noch nicht möglich.Der Clou am<br />

verfügt der Winzling über eine Viersegmentanzeige<br />

sowie den Aus-Schalter.<br />

Tauglichkeit. Ob TS-Datei, AVI, MKV, MP3<br />

Mercury HS 100 ist aber seine Multimedia-<br />

Die Einrichtung verläuft gewohnt einfach, oder Bilder, der kleine Receiver kommt mit<br />

viele Satelliten sind voreingestellt, eine aktuelle<br />

Senderliste für Astra 19,2 Grad ost ist verlässig ab.<br />

(fast) allen Medien zurecht und spielt sie zu-<br />

vorhanden. Dank flotter Umschaltzeiten macht Bei der Faval-Box müssen in Sachen Bildqualität<br />

keine Abstriche gemacht werden. Scharfe<br />

das Zappen mit der Box viel Spaß. Knapp 1<br />

Sekunde (s) wird für den Kanalwechsel benötigt.<br />

Auch der elektronische Programmführer<br />

und detailgetreue Bilder überzeugen die Testwie<br />

der Möglichkeit der direkten Timer-Über-<br />

(EPG) agiert zügig. Zudem hat sich Faval<br />

für die übersichtlichere Einzelkanalvorschau<br />

entschieden. Somit lassen sich Sendungen, die<br />

direkt in den Timer übernommen werden können,<br />

einfach aufspüren. Zuverlässig nimmt die<br />

4.2010<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

gut<br />

SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />

www.satdigital.de<br />

Vor-/Nachteile<br />

kleine Bauform<br />

keine Timer-Verlängerung<br />

Einzel-EPG<br />

hohe Zapping-<br />

Geschwindigkeit<br />

Ferguson Ariva 100<br />

An der Front befinden sich eine Viersegmentanzeige<br />

sowie ein Conax-Kartenleser. Mithilfe nahme. Vermisst wird hingegen eine automatische<br />

Timer-Verlängerung. Mitschnitte können<br />

der USB-Schnittstelle können sogar digitale<br />

Aufnahmen mit dem Receiver durchgeführt auf allen USB-Datenträgern mit FAT32 oder<br />

werden. Die Rückseite weist mit einem HDMI- NTFS--Formatierung durchgeführt werden. Im<br />

sowie YUV-Set die wichtigen Anschlüsse für Datenträgermenü erweist sich die Box als Multimedia-Wunder:<br />

Es können neben Aufnahmen<br />

moderne Flachbildfernseher auf. Auf analoge<br />

Schnittstellen hat Ferguson ebenfalls noch nicht auch MP3-Musikdateien, Bilder sowie DivXverzichtet:<br />

Sowohl ein Scartanschluss als auch Filme angezeigt werden.<br />

ein Cinch-Set stehen bereit.<br />

Die Bildqualität des Empfängers kann mit der<br />

Kundenfreundlich geht es bei der Erstinstallation<br />

zu. Dank einer für den deutschen Markt vorserem<br />

Messequipment sowie anhand der Refe-<br />

der anderen Kandidaten mithalten. Mit uninstallierten<br />

Senderliste kann der Receiver nach renztrailer stellen wir keine Schwächen fest.<br />

Anschluss alle Kabel direkt genutzt werden.<br />

Schnelle Umschaltzeiten, die sich kaum mehr<br />

von denen eines SDTV-Receivers unterscheiden,<br />

überzeugen die Testredaktion im Alltagsmodus.<br />

Rund 1 s wird für den Kanalwechsel<br />

bei frei empfangbaren Programmen benötigt.<br />

Der Menüaufbau wirkt gut strukturiert. Der<br />

EPG überzeugt dank freier Ansichtenwahl so-<br />

Vor-/Nachteile<br />

gute Ausstattung keine Timer-Verlängerung<br />

einfache Bedienung<br />

schnelle Zapping-<br />

Geschwindigkeit<br />

48 4.2010 | Test <strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

Screenshot<br />

TV-Geräte können wahlweise per HDMI oder Scartkabel mit dem Minireceiver verbunden werden<br />

Das EPG-menü wirkt sehr aufgeräumt. Timer werden<br />

mit der grünen Taste programmiert<br />

Screenshot<br />

Multimedia pur bietet die Rückseite. Der Netzwerkanschluss bindet die kleine Box ins Hausnetzwerk ein<br />

redaktion. Auch bei den analogen Ausgängen<br />

diagnostizieren wir mit dem VSA der Firma<br />

Rohde & Schwarz keine Schwächen.<br />

Während der Multi-EPG über die EPG-Taste erreicht<br />

wird, steht Einzellansicht über die Info-Taste bereit<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

TESTSIEGER<br />

www.satdigital.de


Skymaster DXH 80<br />

An der Front des Modells stehen drei Tasten<br />

sowie eine Viersegmentanzeige zur Verfügung.<br />

Einen USB-Anschluss oder einen Kartenleser<br />

sucht man vergebens. Die Rückseite überzeugt<br />

mit einer HDMI-Schnittstelle, dem YUV-Set<br />

sowie einem Scartanschluss. Auch eine USB-<br />

Buchse steht hier parat.<br />

In Windeseile gelingt es, den Skymaster-Empfänger<br />

in Betrieb zu nehmen. Dank eines Installationsmenüs<br />

sowie der vorkonfigurierten<br />

Kanalliste kann dies selbst ohne fachmännische<br />

Unterstützung erfolgen. Im Alltagsbetrieb<br />

überzeugt der kleine HD-Zapper mit<br />

raschen Umschaltzeiten und einer übersichtlichen<br />

Menüstruktur, die nicht zuletzt wegen<br />

des integrierten Kinderschutzes durchdacht<br />

wirkt. Beim Programmführer steht leider auch<br />

beim Skymaster nur die Mehrkanalansicht bereit.<br />

Nachteilig ist diese vor allem bei der<br />

Timer-Programmierung: Wird eine bestimmte<br />

Sendung gesucht, kann sie nur mühsam und<br />

durch mehrmaliges Drücken der Vorspultas-<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

Screenshot<br />

Im Programmführer wird in der oberen rechten Ecke das<br />

aktive TV-Programm abgespielt<br />

fernseher ausgegeben. Auch mit Laufschriften<br />

oder Texteinblendungen hat die Box keine Probleme;<br />

diese werden ruckelfrei dargestellt.<br />

Vor-/Nachteile<br />

vorinstallierte<br />

Senderliste<br />

schnelle Umschaltzeiten<br />

unübersichtlicher EPG<br />

fehlende alphanumerische<br />

Anzeige<br />

Über den HDMI-Anschluss gibt der Receiver Bilder in den Videoauflösungen 720p, 576p und 1 080i aus<br />

Zehnder HX 7000 U<br />

Auch Zehnder setzt bei seinem Einstiegsmodell<br />

auf eine abgespeckte Hardware und verzichtet<br />

auf Zusatzequipment. An der Front des größten<br />

Geräts im Testfeld stehen ausschließlich<br />

drei Grundbedienelemente zur Verfügung. Weder<br />

ein Display noch eine Frontklappe finden<br />

wir vor. Die Rückseite ist etwas umfangreicher<br />

ausgestattet; eine digitale Anschlussmöglichkeit<br />

über HDMI ist beispielsweise vorhanden.<br />

Ältere TV-Geräte können zudem optional über<br />

Scart betrieben werden. Dank der USB-Schnittstelle<br />

kann auch diese Box multimediale Zusatzfunktionen<br />

bereitstellen. Mithilfe einer gut<br />

sortierten Kanalliste, bei der sich die öffentlichrechtlichen<br />

<strong>HDTV</strong>-Programme auf den ersten<br />

beiden Plätzen befinden, kann die Box schnell<br />

in Betrieb genommen werden.<br />

Für den Kanalwechsel wird 1 s benötigt. Somit<br />

steht fest, dass alle vier Receiver für Zapping-<br />

Freunde geeignet sind. Nutzer des EPGs müssen<br />

mit Abstrichen leben, denn der Programmführer<br />

steht ebenfalls nur in der Mehrkanal-<br />

te auf dem Signalgeber erreicht werden. Die<br />

USB-Festplattenunterstützung ermöglicht es<br />

Ihnen, Standard- und <strong>HDTV</strong>-Aufnahmen gleichermaßen<br />

zu tätigen, wobei diese wahlweise<br />

direkt oder vom Timer gesteuert vorgenommen<br />

werden können. Bei der Wiedergabe der<br />

aufgenommenen Inhalte besteht die Option,<br />

zumindest Marker zu setzen. Dadurch ist es<br />

beispielsweise möglich, beim erneuten Abspielen<br />

Werbung zu überbrücken. Multimedial<br />

unterstützt die Box zudem die Wiedergabe von<br />

JPEG- und MP3-Dateien.<br />

In puncto Bildqualität kann der preiswerte<br />

<strong>HDTV</strong>-Receiver mithalten. Über HDMI werden<br />

scharfe, detailgetreue Bilder an den Flachbildansicht<br />

parat. Allerdings können Timer per<br />

Tastendruck direkt aus dem EPG übernommen<br />

werden. Das Format der Aufnahme können Sie<br />

beim Zehnder-Gerät selbst bestimmen. Neben<br />

TS wird MPG unterstützt. Insgesamt kann ein<br />

Programm aufgenommen werden, während<br />

ein zweites angeschaut wird. Zudem lassen<br />

sich Diashows und MP3s abspielen.<br />

Zu den wichtigsten Kriterien bei <strong>HDTV</strong>-Boxen<br />

zählt zweifellos die Bildqualität. Beim Zehnder<br />

stellen wir in diesem Punkt keine gravierenden<br />

Mängel fest. An unserem Referenz-LCD von<br />

Samsung zeichnen sich keine Schwächen ab.<br />

Screenshot<br />

Kleine Fehler zeigen sich beim EPG. Die Daten werden<br />

beim Zappen aus dem Zwischenspeicher gelöscht<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

Vor-/Nachteile<br />

schnelle Umschaltzeiten<br />

einfache Bedienung<br />

zuverlässige Aufnahme<br />

Aufnahme ohne EPG-<br />

Zusatzdaten<br />

keine Timer-Verlängerung<br />

<strong>HDTV</strong>-Signale können ausschließlich über HDMI ausgegebenen werden da Zehnder auf die YUV-Schnittstelle verzichtet hat<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

www.satdigital.de<br />

49


Ähnliche Geräte<br />

Bedingt durch den ähnlichen Funktionsumfang<br />

sowie die bei drei Kandidaten identischen<br />

Hauptprozessoren ist es kaum verwunderlich,<br />

dass das Testfeld eng beieinander liegt. Vor<br />

allem bei der Hardware-Ausstattung werden<br />

trotzdem Unterschiede deutlich. In Bezug auf<br />

die Anschlüsse überzeugt der Ferguson Ariva<br />

100 am deutlichsten: Neben dem Conax-Kartenschacht<br />

weist er als einziges Gerät im Testfeld<br />

den zukunftssicheren Netzwerkanschluss<br />

auf. Dies ist einer der Gründe, warum sich der<br />

Ferguson mit vier Punkten vor der Konkurrenz<br />

platzieren kann. Zudem unterstützt er das<br />

DiSEqC-1.1-Protokoll und ermöglicht somit die<br />

Steuerung großer Multifeed-Anlagen. Auf dem<br />

zweiten Rang landet der Faval-Receiver. Er<br />

überzeugt in erster Linie mit seinen Multimedia-Eigenschaften<br />

sowie der einfachen Bedienung.<br />

Platz drei belegt die Skymaster-Box. Insbesondere<br />

das alphanumerische Display sowie<br />

der YUV-Ausgang sind für die Platzierung vor<br />

dem Modell von Zehnder verantwortlich. Possitiv<br />

fällt das Hauptmenü auf. In die wichtigen<br />

Unterpunkte, wo Einstellungen getroffen werden<br />

können, gelangt der Nutrzer nur über ien<br />

Passwort, somit ist diese Box optimal auch fürs<br />

Kinderzimmer geeignet. Doch auch der viertplatzierte<br />

Kandidat muss sich nicht verstecken.<br />

Im TV-Betrieb überzeugte er die Testredaktion<br />

ebenso wie die übrigen Probanden. Dank des<br />

geringen Stromverbrauchs muss die Box nicht<br />

am Netzschalter abgeschaltet werden.<br />

RICARDO PETZOLD<br />

Details Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />

Hersteller Ferguson Faval Skymaster Zehnder<br />

Modell Ariva 100 Mercury HS 100 DXH HX 7000 U<br />

Preis 119 Euro 89 Euro 90 Euro 109 Euro<br />

Größe (B/H/T) 260 × 54 × 150 mm 170 × 54 × 120 mm 266 × 40 × 170 mm 280 × 55 × 210 mm<br />

Gewicht 1,3 kg 1,0 kg 1,5 kg 1,8 kg<br />

Info www.ferguson.pl www.faval.de www.skymaster.de www.zehnder-sat.de<br />

Ausstattung<br />

Display LED/LCD/OLED<br />

Auflösung 1080i/720p/576p/576i<br />

CVBS/RGB/S-VHS/YUV<br />

Verschlüsslung CI/embedded /Conax / / /<br />

Sky-tauglich<br />

Festplatte, Größe optional/extern optional/extern optional/extern optional/extern<br />

Anschlüsse<br />

Scart TV/VCR/S-Video<br />

Dolby Digital Cinch/optisch<br />

RS-232/USB/Ethernet/Firewire/SATA<br />

RF Output/Cinch/YUV<br />

VGA-Ausgang<br />

DVI/HDMI<br />

Betrieb<br />

Speicherplätze 8000 4000 3000 5000<br />

EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal<br />

Umschaltzeit ca. 1 s ca. 1 s ca. 1 s ca. 1 s<br />

Videotext TV/Box<br />

Software-Download Sat/PC/Netzwerk<br />

Multifunktionale Fernbedienung<br />

Netzschalter Front/Rück<br />

Stromverbrauch Betrieb/Stand-by 13 W/1 W 13 W/1 W 14 W/1 W 13 W/1 W<br />

Testergebnisse<br />

Anzahl Tuner 1 1 1 1<br />

DiseqC 1.0/1.1/1.2/USALS<br />

Empfindlichkeit (gemessen) – 86,5 dBm – 86,5 dBm – 86,5 dBm – 86,5 dBm<br />

Weißbeleg 709 mV 709 mV 712 mV 689 mV<br />

Helligkeitsrauschen 74,1 dB 74,1 dB 73,5 dB 74,8 dB<br />

Farbrauschen 63,1 dB 63,1 dB 63,3 dB 63,1 dB<br />

Sauberkeit Hell-Dunkel 99,0 % 99,0 % 98,7 % 98,1 %<br />

Graustufenlinearität 97,9 % 97,9 % 98,4 % 97,8 %<br />

Farbabweichung 0,3 deg 0,3 deg 0,4 deg 0,3 deg<br />

Bewertung<br />

Installation 26,5/30 Pkt. 26,5/30 Pkt. 26/30 Pkt. 25/30 Pkt.<br />

Bedienung 51/60 Pkt. 51/60 Pkt. 49/60 Pkt. 50/60 Pkt.<br />

Ausstattung 32/50 Pkt. 26/50 Pkt. 30/50 Pkt. 27/50 Pkt.<br />

Tuner 18/20 Pkt. 17/20 Pkt. 16/20 Pkt. 16/20 Pkt.<br />

Darstellung 42/50 Pkt. 43/50 Pkt. 42/50 Pkt. 42/50 Pkt.<br />

CI-Verarbeitung 18/30 Pkt. 18/30 Pkt. 18/30 Pkt. 18/30 Pkt.<br />

Auswertung 187,5/240 Pkt. 181,5/240 Pkt. 181/240 Pkt. 178/240 Pkt.<br />

78 % Gut 75 % Gut 75 % Gut 74 % Gut<br />

50<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Test


Antennenvergleich<br />

Die Anfang der 1990er Jahre sehr verbreiteten Antennen der Einstiegsklasse sind<br />

besonders an Wohnhäusern immer seltener anzutreffen. Die 80 bis 85 Zentimeter<br />

großen Schüsseln haben den kleinen Empfangshelfern den Rang abgelaufen. Doch<br />

sind diese Modelle wirklich besser? Der Test von insgesammt sieben Antennen verschiedener<br />

Preisklassen wird es zeigen.<br />

Dass Satellitenantennen in verschiedenen<br />

Qualitätsstufen anzutreffen<br />

sind, ist schon länger bekannt. Dabei<br />

zeigte sich bereits in der Vergangenheit,<br />

dassdie Unterschiede vor allem beim Material<br />

immer gravierender werden. Während Premiumanbieter<br />

auf verzinkte Stahlteile setzen<br />

und an der Reflektorstärke nicht sparen, sind<br />

Antennen und Anbauteile von Herstellern,<br />

die vorrangig im Baumarkt aktiv sind, von<br />

eher minderer Qualität. Bereits im vorherigen<br />

Heft hatten wir auf die Veränderungen am<br />

Material hingewiesen, die insbesondere bei<br />

Plastikbauteilen auftreten können. Doch auch<br />

Metallbauteile haben Schwachstellen. So bringen<br />

z. B. unbehandelte Stahlschrauben des Öfteren<br />

spätestens nach dem ersten Winter böse<br />

Überraschungen mit sich: Durch Korrosion<br />

bildet sich Rost. Dieser sorgt u. a. dafür, dass<br />

sich Muttern und Schrauben nicht mehr lösen<br />

lassen und eine Nachrichtung der Antenne unmöglich<br />

wird. Helle Fassaden leiden indirekt<br />

unter dieser Korrosion. Wer seine Antenne an<br />

der Hauswand befestigt hat und auf eine zu<br />

preisgünstige Schüssel setzt, findet schnell<br />

unschöne Rostspuren an der Wand. Kalkuliert<br />

man die Kosten für die zur Ausbesserung der<br />

Antenne benötigte Farbe mit ein, zeigt sich<br />

schnell, dass bei einem billigen Reflektor an<br />

der falschen Stelle gespart wurde.<br />

Der Test<br />

In unserem Testfeld befinden sich diesmal<br />

insgesamt sechs Antennen der Hersteller<br />

DCT Delta, Fuba, Triax-Hirschmann,<br />

Kathrein, Opticum und Wisi. Zudem haben<br />

wir uns entschieden, mit der Maximum-ET85-<br />

Antenne der dänischen Firma Kjaerulff 1 noch<br />

eine Sonderbauform zu testen, die speziell<br />

für den Multifeed-Einsatz geeignet ist. Somit<br />

werden insgesamt sieben Empfangshelfer<br />

von uns nicht nur auf die Installation,<br />

sondern auch auf ihre Leistungsfähigkeit geprüft.<br />

Mithilfe unseres Referenz-LNBs von<br />

Inverto und dem Rover DM16Q Digimax<br />

ermitteln wir pro Antenne 15 Messwerte.<br />

Als Satellit nutzen wir das Hot-Bird-System<br />

auf 13 Grad Ost.<br />

Messaufbau<br />

Als Messgerät kommt der Rover<br />

DM 16Q Digimax zum Einsatz. Gemessen<br />

werden die Antennen mit dem Inverto-<br />

Referenz-LNB. Dieser LNB überzeugte<br />

die Redaktion bisher am deutlichsten und<br />

wird daher grundsätzlich als Referenzgerät<br />

genutzt. Die Antennen samt LNB werden<br />

auf Hot Bird 13 Grad Ost ausgerichtet.<br />

Dank kurzer Zuleitungen von nur 3 Metern<br />

werden Kabelverluste gering gehalten.<br />

Zudem verwenden wir ein 120 Dezibel<br />

geschirmtes Kabel des Herstellers Smart.<br />

Die Messung wird am Standort Leipzig bei<br />

wolkiger Wetterlage und 15 Grad Celsius<br />

Außentemperatur durchgeführt.<br />

Sat-Antenne<br />

75 cm ø<br />

LNB<br />

Hot Bird 13<br />

Grad Ost<br />

Messgerät<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

www.satdigital.de 51


Delta SAT 85<br />

Unser erster Testkandidat kommt aus Bodmann<br />

am Bodensee. Die Firma Delta hat neben<br />

Kabelkopf- und Verteilertechnik das passende<br />

Empfangsequipment für den Außenbereich im<br />

Programm. Die Antenne mit der Bezeichnung<br />

SAT 85 besitzt eine angemessene Verpackung,<br />

die das Gerät auch vor Beschädigungen schützt.<br />

Nach dem Öffnen des Kartons finden wir eine<br />

fast komplett montierte Schüssel vor. Einzig<br />

der LNB-Arm muss noch angebracht werden.<br />

Dies ist allerdings problemlos möglich, da er<br />

mithilfe eines Clips befestigt wird und nur<br />

eine Arretierungsschraube festgezogen werden<br />

muss. Werkzeug ist ebenso wie bei der Mastmontage<br />

nicht nötig, denn Delta nutzt – ganz<br />

wie der Installateur es sich wünscht – große<br />

Flügelmuttern, die sich bequem per Hand festziehen<br />

lassen. Wer allerdings etwas kraftlos ist,<br />

nachdem er den knapp 5 Kilogramm schweren<br />

Spiegel auf den Dachfirst befördert hat, kann<br />

die Schrauben genauso mit einem 13er-Mutternschlüssel<br />

festziehen. Ebenfalls mit Flügelmuttern<br />

hat der Hersteller die Elevationseinstellung<br />

versehen, sodass der Installateur auch<br />

hier leichtes Spiel hat. Die Skala befindet sich<br />

bei diesem Modell an beiden Seiten und kann<br />

somit jederzeit eingesehen werden. Im Praxistest<br />

überzeugt uns die Antenne mit sehr guten<br />

Vor-/Nachteile<br />

einfache Montage<br />

sehr gute Verarbeitung<br />

stabile Empfangswerte<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

sehr gut<br />

www.satdigital.de<br />

Zusammen mit dem angebauten<br />

Inverto-Black-Ultra-Referenz-LNB werden Daten<br />

für das C/N-Verhältnis von knapp 14 Dezibel<br />

(dB) auf dem Hot-Bird-Satellitensystem<br />

erreicht. Beim Extremempfang gelingt uns am<br />

Standort Leipzig sogar der störungsfreie TV-<br />

Genuss von BBC HD mit der für diese Aufgabe<br />

doch recht kleinen Antenne.<br />

nur mit Standard-LNBs<br />

mit 40-Millimeter-Fassung<br />

nutzbar<br />

Fuba DAA 850<br />

Fuba ist schon seit einigen Jahren für die Produktion<br />

guter Antennen bekannt. Seit Mitte<br />

dieses Jahrzehnts bietet Fuba die DAA 850 an.<br />

Nun hat der Hersteller sein Modell erneut weiterentwickelt.<br />

Grund genug für uns, zu testen,<br />

ob die neue 85 Zentimeter (cm) große Antenne<br />

mit der Version mithalten kann.<br />

Auch Fuba liefert seine Spiegel in einer ansprechenden,<br />

mit vielen Stabilisatoren versehenen<br />

Verpackung aus. Der Aufbau der Antenne geht<br />

schnell von der Hand, denn der Reflektor muss<br />

nur in die entsprechende Halterung eingehängt<br />

und mit vier Schrauben arretiert werden. Im Anschluss<br />

wird der LNB-Halter am Arm montiert.<br />

Der Hersteller hat uns das Zusatzequipment<br />

gleich mitgeliefert. Es stehen zusätzlich eine<br />

Multifeed-Schiene sowie ein zweiter LNB-Halter,<br />

der wahlweise für Hot Bird 13 Grad Ost oder<br />

eine andere Astra-Position eingesetzt werden<br />

kann, bereit. Die Multifeed-Schiene lässt sich<br />

einfach installieren und besitzt zudem eine Abstandskala,<br />

wodurch die Einrichtung erleichtert<br />

wird. Einzig eine Höhenverstellung der LNBs ist<br />

nicht möglich. Die von ihnen kommenden Kabel<br />

können mit entsprechenden Kabelclips professionell<br />

am Arm befestigt werden. Ein Highlight<br />

befindet sich an der Rückseite: Hier finden wir<br />

ein kleines Fach vor, in dem DiSEqC-Schalter<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

ausgezeichnet<br />

TESTSIEGER<br />

www.satdigital.de<br />

versteckt werden können. Dies ermöglicht eine<br />

sehr saubere Installation, bei der eine unsichtbare<br />

Unterbringung aller Kabel und Schalter<br />

möglich ist. Bei der Messwertermittlung kann<br />

sich auch der zweite Testkandidat sehen lassen.<br />

Die mit dem Referenz-LNB empfangenen Signale<br />

liegen allesamt im guten Bereich. Durchschnittlich<br />

erreichen wir circa 14 dB.<br />

Vor-/Nachteile<br />

einfache Installation<br />

gute Verarbeitung<br />

Halter für DiSEqC-Schalter<br />

nur mit Standard-LNBs<br />

mit 40-Millimeter-Fassung<br />

nutzbar<br />

52<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Test<br />

Messwerten.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft


Triax-Hirschmann Fesat 85 HQ<br />

Die Antenne von Triax-Hirschmann ist eine<br />

komplette Neuentwicklung und wird daher<br />

erst seit wenigen Wochen über den Fachhandel<br />

ausgeliefert. Einses der ersten Modelle<br />

landete im Testlabor des Auerbach-Verlages<br />

und wurde hier ausgibig getestet.<br />

Auch das deutsch-dänische Unternehmen<br />

legt Wert auf eine zügige Montage. Reflektor<br />

und LNB-Arm bilden deshalb bereits im<br />

Karton eine Einheit. Der Arm lässt sich mit<br />

wenigen Handgriffen nach unten drücken<br />

und mit zwei Inbusschrauben arretieren, ein<br />

entsprechender Inbusschlüssel liegt bei. Diese<br />

Montageform hat darüber hinaus Vorteile<br />

bei der Installation der Antenne, immerhin<br />

kann der Installateur die Schüssel mit angeklapptem<br />

Arm wesentlich besser zum Montageort<br />

transportieren. Die Gesamtverarbeitung<br />

des Parabolspiegels ist sehr gut. Scharfe<br />

Kanten finden wir – genauso wie bei den<br />

Modellen von Fuba, Delta und Kathrein –<br />

nicht vor. Die Verletzungsgefahr ist bei all<br />

diesen Geräten also längst nicht so hoch,<br />

wie es bei den „kleinen“ Antennen des vorangegangenen<br />

Tests der Fall war. Zudem<br />

sind alle nicht aus Aluminium bestehenden<br />

Teile verzinkt, sodass Korrosion verhindert<br />

wird. Natürlich setzt auch Hirschmann<br />

beim LNB-Halter auf Qualität, der Alu-Halter<br />

neigt nicht zur Verwitterung und hält<br />

den LNB bei allen Temperaturen fest. Für<br />

die Impusschraube liefert Hirschmann den<br />

passenden Schlüssel gleich mit.<br />

Die Messwerte ähneln im weitesten Sinne<br />

denen des vorher geprüften Fuba-Reflektors.<br />

BBC und ITV-Programme können mit<br />

dem Hirschmann auf Astra 2D bei gutem<br />

Wetter empfangen werden. Regenreserven<br />

sind dabei natürlich nicht vorhanden.<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

sehr gut<br />

www.satdigital.de<br />

Vor-/Nachteile<br />

einfache Installation<br />

gute Verarbeitung<br />

werkzeugfreier Aufbau<br />

nur mit Standard-LNBs<br />

mit 40-Millimeter-Fassung<br />

nutzbar<br />

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53


Kathrein CAS 80<br />

Kathrein gehört seit jeher zu den Marktführern,<br />

wenn es um Satellitenantennen geht. Die CAS<br />

80 ist eine der kleinsten Schüsseln im Testfeld<br />

und wird wie ihre Mitbewerber sehr gut verpackt<br />

sowie fast komplett montiert geliefert.<br />

Der Reflektor muss bei der Endmontage nur<br />

auf das Grundgerüst gesetzt werden. Danach<br />

können die vier Arretierungsschrauben mit<br />

dem mitgelieferten Inbusschlüssel festgezogen<br />

werden und die Installation ist beendet. Wie<br />

von Kathrein gewohnt, ist auch die CAS 80 für<br />

die hauseigenen LNBs angedacht. Wer diese<br />

nicht nutzen will oder kann, hat die Möglichkeit,<br />

im Fachhandel einen Adapter zu erwerben,<br />

mit dem herkömmliche Low Noise Blocks<br />

verwendet werden können. Auch wir greifen<br />

zu diesem Trick, um den Testprobanden mit<br />

unserem Referenz-LNB auszustatten.<br />

Für die Installation der Antenne wird zumindest<br />

bei der Mastmontage kein Werkzeug benötigt,<br />

da Flügelmuttern zum Einsatz kommen.<br />

Die Arretierung der vier Schrauben zur Änderung<br />

der Elevation kann mit dem im Lieferumfang<br />

enthaltenen Inbusschlüssel gelöst werden.<br />

Kabel lassen sich mithilfe der acht Kabelclips<br />

perfekt im LNB-Arm befestigen – ein optisch<br />

überzeugendes Ergebnis, wie schon bei den drei<br />

vorangegangenen Testkandidaten. Im Emp-<br />

Vor-/Nachteile<br />

einfache Installation<br />

gute Verarbeitung<br />

werkzeugfreier Aufbau<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

sehr gut<br />

www.satdigital.de<br />

Bei der Opticum-Antenne handelt es sich um ein<br />

Einstiegsmodell. Dieses liegt mit einer UVP von<br />

rund 40 Euro deutlich unter dem Testschnitt.<br />

Dass bei dem geringeren Preis Einschränkungen<br />

gemacht werden müssen, liegt auf der Hand.<br />

Schon die Montage dauert mit knapp 20 Minuten<br />

(min) erheblich länger. Dies liegt nicht nur an<br />

der dürftigen Anleitung, sondern auch an den<br />

vielen Einzelteilen, die im Paket zu finden sind.<br />

Ein Kreuzschlitzschraubendreher und ein 13er-<br />

Mutternschlüssel werden für die Montage benötigt.<br />

Positiv fällt auf, dass Opticum trotz des<br />

geringen Preises scharfe Kanten vermieden hat.<br />

Die Verletzungsgefahr bei der Installation wird<br />

minimiert. Schwächen zeigen sich jedoch nicht<br />

nur bei der Montage: Nur bei diesem Modell im<br />

Testfeld erlaubt es der LNB-Arm der Antenne<br />

nicht, die vom LNB abgehenden Kabel unsichtbar<br />

unterzubringen. Eine Befestigung der Antennenkabel<br />

ist mit Kabelbindern möglich. Den<br />

aus Plastik bestehenden LNB-Halter empfinden<br />

wir als nicht optimal, da dieser mit der Zeit verwittert<br />

und der Kunstoff spröde wird. Im Empfangstest<br />

sind weitere Schwächen zu finden: Die<br />

von uns ermittelten C/N-Werte liegen zwischen<br />

0,5 und 1 dB unter denen der restlichen Kandidaten.<br />

Was beim Astra-Empfang keine große<br />

Rolle spielt, ist bei empfangsschwachen Sys-<br />

fangstest stellen wir nur sehr leichte Einbußen<br />

gegenüber den anderen Prüflingen fest. Obwohl<br />

der Durchmesser der Antenne circa 4 cm kleiner<br />

ausfällt, sind die Werte sehr gut. Der BBC-Empfang<br />

gelingt in Leipzig allerdings nicht mehr.<br />

Am Messgerät stellen wir hier etwas zu geringe<br />

Werte fest. Mit einem C/N von 5,8 dB wird die<br />

Bildschwelle nicht ganz erreicht.<br />

Adapter zur Standard-<br />

LNB-Nutzung nötig<br />

Opticum F085 LH<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

temen ein großer Nachteil. Als Beispiele seien<br />

Astra 2D (im Osten Deutschlands sowie in ganz<br />

Österreich), Badr auf 26 Grad Ost oder Nilesat<br />

genannt. Die BBC-Programme beispielsweisebekommen<br />

wir mit dieser Antenne in Leipzig nicht<br />

herein. Hierzu wäre das nächstgrößere Modell<br />

von Opticum zu wählen, welches leider nicht<br />

jeder auf seinem Balkon montieren kann.<br />

Vor-/Nachteile<br />

preiswert<br />

stabile Bauform<br />

großer Montageaufwand<br />

Schwächen bei den<br />

Empfangsergebnissen<br />

54<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Test


Wisi OA 85<br />

Wie die Fuba-Antenne ist die Wisi OA 85 eine<br />

„alte Bekannte“ und auch an ihr wurden<br />

leichte Veränderungen seit dem ersten Test<br />

2008 durchgeführt. Die Montage verläuft sehr<br />

einfach. Einzig ein Schraubendreher wird benötigt,<br />

um den Reflektor mit dem Grundgerüst<br />

inklusive LNB-Arm zu verbinden. Dank der<br />

Verwendung von Flügelmuttern wird die Installation<br />

auf dem Dach zum Kinderspiel. Vorab<br />

empfiehlt es sich, den LNB jedoch schon am<br />

Boden zu montieren. Wisi stellt – wie Fuba –<br />

für Multifeed-Nutzer eigens entwickelte Halter<br />

zur Verfügung, womit nicht auf Montagelösungen<br />

Marke Eigenbau ausgewichen werden<br />

muss. Zudem lassen sich im LNB-Arm bis zu<br />

acht Kabel mit speziellen Clips befestigen. Ist<br />

die Antenne erst einmal auf dem Dach, stehen<br />

die Chancen sehr gut, dass sie dort eine Weile<br />

bleiben kann, denn der süddeutsche Hersteller<br />

gibt bis zu 15 Jahre Garantie auf seinen<br />

Empfangshelfer. Dies ist sehr lobenswert und<br />

wird von uns mit einem Zusatzpunkt belohnt.<br />

Untermauert wird die hohe Qualität durch die<br />

ausschließliche Verwendung von verzinkten<br />

Schrauben sowie einem hochwertigen LNB-<br />

Halter. Bei der Ausrichtung ist die gut lesbare<br />

Elevationsskala sehr hilfreich.<br />

Auch bei den Empfangsergebnissen stellen wir<br />

Vor-/Nachteile<br />

einfache Installation<br />

gute Verarbeitung<br />

sehr guter Empfang<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

sehr gut<br />

www.satdigital.de<br />

keinerlei Unregelmäßigkeiten fest. Die Wisi-<br />

Antenne überzeugt mit stabilen C/N-Werten<br />

von rund 14 dB auf Hot Bird 13 Grad Ost. Der<br />

BBC-Empfang ist ebenso möglich, wenngleich<br />

keinerlei Regenreserven in Leipzig zur Verfügung<br />

stehen.<br />

nur mit Standard-LNBs<br />

mit 40-Millimeter-<br />

Fassung nutzbar<br />

Maximum E-85 Multifocus 48˚ Dish<br />

Manchmal soll es doch etwas mehr als eine<br />

reine Astra-Antenne sein. Multifeed-Empfang<br />

ist unter anderem mit der Fuba-Antenne<br />

und dem Spiegel von Wisi möglich. Wer<br />

allerdings größere Abstände als 10 Grad<br />

überwinden will, muss auf eine Multifokusantenne<br />

ausweichen. Ein Vertreter dieser Kategorie<br />

ist die T-85 des dänischen Herstellers<br />

Maximum, die wir außer Konkurrenz unter die<br />

Lupe nehmen. Der Aufbau ist aufgrund der<br />

Multifeed-Schiene schwieriger als bei den meisten<br />

Testkandidaten. Der LNB-Arm sowie die<br />

Masthalterung müssen ebenfalls erst montiert<br />

werden. Insgesamt benötigen wir ungefähr 20<br />

min für die Montage unseres Multifeed-Testprobanden.<br />

Im Lieferumfang befinden sich fünf<br />

LNB-Halter, zusätzliche Halter können für wenig<br />

Geld hinzugekauft werden. Theoretisch sind<br />

Satellitenpositionen bis zu einem Abstand von 50<br />

Grad mit dieser Schüssel nutzbar. Da die „Randgebiete“<br />

der Antenne allerdings starke Empfangseinbußen<br />

aufweisen, empfiehlt es sich, nur<br />

Satelliten innerhalb eines Abstands von maximal<br />

40 Grad zu nutzen. Trotzdem ist beispielsweise<br />

der parallele Empfang von Türksat auf 42 Grad,<br />

Astra 19,2 Grad und Hot Bird 13 Grad Ost möglich.<br />

In unserem Praxistest beweist die Antenne<br />

hier ihr volles Können. Immerhin gelingt es uns,<br />

alle Transponder des Türksat-Westbeams einzufangen,<br />

und auch die Astra-Signale sind dabei<br />

mit einem C/N von rund 11,5 dB empfangbar.<br />

Die Maximum-Antenne stellt somit für Hausanlagen<br />

mit multikulturellen Programminhalten<br />

eine wahre Alternative dar. Leider nicht möglich<br />

ist der störungsfreie Empfang der Astra-2D-Signale<br />

sowie des arabischen Badr-Satelliten. Hierfür<br />

ist der Reflektor doch zu klein, schließlich ist<br />

er nur 75 cm hoch. Wer allerdings Astra 3A oder<br />

Sirius mit anpeilen will, wird bestens versorgt.<br />

Vor-/Nachteile<br />

Multifeed-Empfang bis<br />

zu 50 Grad<br />

einfache Ausrichtung<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

Montage<br />

komplizierte Ausrichtung<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

www.satdigital.de<br />

55


<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

Fazit<br />

56 4.2010 | Test<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

Das Ergebnis des Antennentests hat auch Empfangsergebnisse der Modelle von Delta und Kathrein verlassen den Vergleich<br />

die Testredaktion überrascht. Fünf der sechs Fuba, Wisi, Hirschmann, Delta und Kathrein ebenfalls mit einem sehr guten Testergebnis.<br />

regulären Testkandidaten überzeugten sehr gut. Den Testsieg holt sich die Fuba- Einzig der preiswerte Empfangshelfer von<br />

durch eine sehr gute Verarbeitung sowie<br />

eine einfache Montage. Vor allem die Tatsache,<br />

dass nicht mehr jede Schraube eigenhändig<br />

an den Antennen montiert werden<br />

muss, ist erfreulich. Zudem sind die<br />

Antenne, die mit ausgefeilten Raffinessen<br />

wie etwa der eigens entwickelten Multifeed-Halterung<br />

oder dem Versteck für<br />

DiSEqC-Schalter am deutlichsten überzeugt.<br />

Die Kandidaten von Wisi, Hirschmann,<br />

Opticum kann nicht ganz mithalten, wofür<br />

insbesondere der schwierige Aufbau sowie<br />

die leichten Empfangseinbußen ausschlaggebend<br />

sind.<br />

RICARDO PETZOLD<br />

Details Testsieger<br />

Hersteller Fuba Delta Kathrein Triax-Hirschmann<br />

Modell DAA 850 SAT 85 CAS 80 Fesat 85 HQ<br />

Preis 99 Euro 109 Euro 145 Euro k. A.<br />

Farbe Weiß, Anthrazit Grau, Rot Grafit, Weiß, Ziegelrot Beige, Grau, Rot Anthrazit, Grau<br />

LNB-Aufnahme 40 mm 40 mm 40 mm<br />

Durchmesser 850 × 850 mm 850 × 900 mm 750 × 800 mm 850 × 950 mm<br />

Mastaufnahme 32 – 80 mm 32 – 80 mm 38 – 90 mm 32–60 mm<br />

Material Reflektor Aluminium Aluminium Aluminium Aluminium<br />

Info www.fuba.de www.dct-delta.de www.kathrein.de www.triax-hirschmann.de<br />

Messdiagramm<br />

Bewertung<br />

Verarbeitung 19/20 Pkt. 17/20 Pkt. 17/20 Pkt. 17/20 Pkt.<br />

Montage 13/15 Pkt. 13/15 Pkt. 14/15 Pkt. 14/15 Pkt.<br />

Beschreibung 4/5 Pkt. 4/5 Pkt. 5/5 Pkt. 2,5/5 Pkt.<br />

Empfangsergebnisse 56/60 Pkt. 55/60 Pkt. 53/60 Pkt. 56/60 Pkt.<br />

Auswertung 92/100 Pkt. 89/100 Pkt. 89/100 Pkt. 89/100 Pkt.<br />

92 % Ausgezeichnet 89 % Sehr gut 89 % Sehr gut 89 % Sehr gut<br />

Details<br />

Messgeräte<br />

Hersteller Wisi Maximum Opticum<br />

Die Güte der Antenne wird von Modell OA 85 Maximum E-85 Multifocus 48° Dish F085 LH<br />

uns mit modernster Messtechnik<br />

Preis 99 Euro 85 Euro 39 Euro<br />

bestimmt. Der Messempfänger<br />

Farbe Lichtgrau, Grafitgrau, Ziegelrot Hellgrau Grau<br />

LNB-Aufnahme 40 mm 40 mm 40 mm<br />

Rover S2-Scout kommt bei der Durchmesser 850 × 820 mm 750 × 900 mm 825 × 875 mm<br />

Justierung des Parabolspiegels Mastaufnahme 32–80 mm 38–60 mm 32–50 mm<br />

zum Einsatz. Mit dem Rover DM Material Reflektor Aluminium Aluminium Aluminium<br />

16Q Digimax ermitteln wir die<br />

Info www.wisi.de www.kjaerulff1.com www.opticum-gmbh.de<br />

Messwerte Neben dem Pegelwert<br />

Messdiagramm<br />

steht der Träger-Rauschabstand<br />

im Vordergrund. Insgesamt nehmen<br />

wir je 15 Messwerte für den<br />

Pegel sowie das C/N-Verhältnis<br />

auf Hot Bird 13 Grad Ost auf und<br />

vergleichen diese mit den Werten Bewertung<br />

unserer Referenzantenne.<br />

Verarbeitung 17/20 Pkt. 15/20 Pkt. 14/20 Pkt.<br />

Montage 13/15 Pkt. 11/15 Pkt. 9/15 Pkt.<br />

Beschreibung 4/5 Pkt. 2,5/5 Pkt. 1,5/5 Pkt.<br />

Empfangsergebnisse 55/60 Pkt. 52/60 Pkt. 48/60 Pkt.<br />

Auswertung 89/100 Pkt. 81/100 Pkt. 73/100 Pkt.<br />

89 % Sehr gut 81 % Gut 73 % Gut


<strong>HDTV</strong>-Satellitenempfang am PC und Mac<br />

Das Thema <strong>HDTV</strong> verfolgt uns inzwischen überall hin. Auch am heimischen Computer empfangen Sie Satellitensignale mit speziellen<br />

Boxen für den USB-Anschluss. Wir stellen Ihnen entsprechende Geräte vor und begutachten Betrieb und Empfang.<br />

Bei der Recherche zum Thema stießen<br />

wir zunächst auf ein sehr schwieriges<br />

Marktumfeld. Zwar gibt es Sat-Karten<br />

und Zusatzkästchen in großer Zahl, doch<br />

schränkt man das Testfeld mit den geforderten<br />

Ausstattungsparametern ein, reduziert sich die<br />

Menge der infrage kommenden Geräte leider<br />

sehr. Zum einen stellten wir die Anforderung,<br />

dass das Modell einen DVB-S2-Tuner besitzen<br />

muss, da die in deutscher Sprache empfangbaren<br />

Kanäle fast allesamt auf DVB-S2-Transpondern<br />

ausgestrahlt werden. Auf der anderen<br />

Seite werden die meisten <strong>HDTV</strong>-Sender verschlüsselt<br />

übertragen, nur Das Erste HD, ZDF<br />

HD, Arte HD und Servus TV HD sowie Anixe<br />

HD sind unverschlüsselt über Astra 19,2 Grad<br />

Ost zu empfangen. Die privaten Sender RTL<br />

HD, Vox HD, Pro Sieben HD, Sat 1 HD und<br />

Kabel Eins HD sind ebenso wie die sieben HD-<br />

Kanäle des Bezahlfernsehanbieters Sky nur mit<br />

einer Smartcard hereinzubekommen, die die<br />

Verschlüsselung aufhebt und so das Programm<br />

sichtbar macht. Für unsere österreichischen<br />

Nachbarn ist das alles kein Neuland, denn für<br />

den Empfang von ORF 1 und ORF 2 benötigt<br />

man seit jeher eine Smartcard. Das gilt auch für<br />

die beiden Kanäle ORF 1 HD sowie ORF 2 HD.<br />

Verschlüsselung<br />

Was für andere Länder in Europa gang und gäbe<br />

ist, versetzt deutsche TV-Zuschauer oftmals<br />

noch in Erstaunen. Doch Fernsehanbieter investieren<br />

viel Geld in Programminhalte und die<br />

entsprechende Technik dahinter, so verwundert<br />

es nicht, dass alternative Finanzierungsmodelle<br />

zunehmend umgesetzt werden. Der Bezahlsender<br />

Sky verlangt für das Sehen des eigenen<br />

Programms bereits einen monatlichen Obolus,<br />

dessen Höhe sich nach der gewünschten Programmauswahl<br />

richtet. Dann stören aber auch<br />

keine Werbeunterbrechungen den Spielfilm<br />

oder die Serie. Seit Ende 2009 werden private<br />

Sender auch über die HD-Plus-Plattform übertragen.<br />

Für den HD-Empfang der Kanäle RTL<br />

HD, Vox HD, Pro Sieben HD, Sat 1 HD und<br />

Kabel Eins HD wird ein jährlicher Betrag von<br />

knapp 50 Euro fällig. Die HD-Plus-Smartcard,<br />

die der Kunde dafür erhält, ist bereits für ein<br />

Jahr freigeschaltet. Die Folgejahre kosten dann<br />

jedoch weiterhin Gebühren.<br />

Nach diesem kurzen Exkurs gibt es für Sie<br />

zunächst eine gute und eine weniger gute<br />

Nachricht: Problemlos werden Sie im Moment<br />

nur die öffentlich-rechtlichen Programme empfangen,<br />

bei Abschluss eines Sky-Abonnements<br />

benötigen Sie allerdings ein Zusatzmodul für<br />

das Common Interface der Karte. Es eignen<br />

sich hier gängige Module wie Alphacrypt,<br />

Gigacam Blue und Diablo. Die scheckkartengroßen<br />

Smartcards werden dann in das CI-<br />

Modul und dieses in den Einschub an der Karte<br />

bzw. in die Adapterbox eingeführt. Bei HD Plus<br />

sieht die Situation leider nicht so rosig aus.<br />

Das offizielle CI-Modul für HD Plus war bis<br />

zum Redaktionsschluss noch nicht erhältlich<br />

und keines der getesteten Geräte verfügt über<br />

einen CI-Plus-Schacht, dessen Module erst im<br />

Sommer erwartet werden. Eine solche Lösung<br />

benötigen Sie aber auf jeden Fall, um mit einer<br />

HD-Plus-Karte den Empfang freizuschalten.<br />

Auf der Seite www.hd-plus-modul.de finden<br />

Sie bisher keinerlei Sat-Karten. Und das ist nicht<br />

das einzige Problem: Separat sind HD-Plus-<br />

Karten nicht im Handel erhältlich. Besitzen Sie<br />

jedoch einen der zertifizierten HD-Plus-Satellitenreceiver,<br />

wäre es denkbar, dessen Karte auch<br />

am PC einzusetzen. HD-Plus-Karten werden<br />

nur im Paket mit einem offiziellen CI-Modul<br />

für HD Plus zu einem Preis von unter 100 Euro<br />

verkauft.<br />

Die Teilnehmer<br />

Zwei Geräte nehmen wir in diesem Test unter<br />

die Lupe. Die Technotrend TT-connect S2-<br />

3650 CI und die Terratec S7 sind zwei externe<br />

Adapter für den USB-Anschluss am PC und<br />

Mac. Beide verfügen über einen integrierten<br />

CI-Anschluss und laufen sowohl mit den mitgelieferten<br />

Software-Paketen als auch mit dem<br />

„Windows Media Center“ von Microsoft. Sie<br />

sind außerdem <strong>HDTV</strong>-fähig, verfügen über<br />

einen DVB-S2-Tuner und sind ab circa 100 Euro<br />

im Fachhandel erhältlich.<br />

www.satdigital.de 57


Technotrend TT-connect S2-3650 CI<br />

Die S2-3650 CI ist eine externe Sat-Karte für den<br />

Windows-PC. Sie wird über den USB-2.0-Anschluss<br />

mit dem Computer verbunden. Die Karte<br />

ist in einem grau lackierten Aluminiumgehäuse<br />

untergebracht. Front- und Rückpartie des Gehäuses<br />

sind in Klavierlackoptik ausgeführt und<br />

wirken edel. Auf der Rückseite befinden sich der<br />

Stromanschluss für das externe Steckernetzteil,<br />

die USB-Buchse und natürlich der Sat-Anschluss.<br />

An der Vorderseite ist ein Einschub für ein CI-<br />

Modul untergebracht. Nach dem Einschieben<br />

schaut nur noch ein ca. 2 Zentimeter langes Stück<br />

aus dem Steckplatz heraus.<br />

Das Innere der Technotrend wirkt aufgeräumt.<br />

Der Tuner vom Typ STB6100 ist DVB-S2-tauglich<br />

und ermöglicht so den Empfang von <strong>HDTV</strong>-<br />

Kanälen, von denen viele im DVB-S2-Verfahren<br />

über Satellit ausgestrahlt werden. Eine Metallabschirmung<br />

schützt den kleinen Tuner-Chip vor<br />

störenden Einflüssen von außen. Zur Seite steht<br />

ihm der STB0899 von ST Microelectronics, der als<br />

Demodulator eingesetzt wird.<br />

Nach dem Anschließen über die USB-2.0-Buchse<br />

versorgen Sie die Box mithilfe des beiliegenden<br />

Steckernetzteils mit Strom. Nun wechselt die<br />

LED in der Frontplatte auf Gelb (angeschlossen)<br />

und es fehlt nur noch die Verbindung mit einer<br />

Satellitenantenne. Der erste Weg führt Sie, wie<br />

bei allen PC-Karten, auf die Website des Herstellers,<br />

um nach neuen Treibern Ausschau zu halten.<br />

Auf der Homepage www.tt-pc.de finden Sie<br />

im Servicebereich unter „Tools & Downloads“<br />

ein aktuelles Treiber- und Software-Paket für<br />

Windows XP und Windows Vista (32 und 64 Bit).<br />

Auch erste Windows-7-Treiber stehen – jedoch<br />

noch im Beta-Stadium – bereit. Schwierigkeiten<br />

Wie vom Sat-Receiver gewohnt:<br />

Ein/Aus-Schalter, Stumm-Taste<br />

und Ziffernblock<br />

Gut strukturiert ist der Mittelblock<br />

mit dem Steuerkreuz<br />

PVR-Funktionen stehen dank<br />

im PC eingebauter Festplatte<br />

im unteren Drittel bereit<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

bereiteten diese im Testbetrieb unter Windows 7<br />

(64 Bit) jedoch nicht. Sind die Treiber eingebunden<br />

und ist die Karte funktionsfähig, wechselt<br />

die LED in der Box auf Grün. Nun geht es darum,<br />

die Wiedergabesoftware einzurichten.<br />

Software nicht perfekt<br />

Die Software ist in Blau gehalten, die Bedienelemente<br />

sind in Symbolform rund um das Wiedergabefenster<br />

angeordnet. Man kann Symbolleiste<br />

und TV-Fenster abdocken und frei auf dem<br />

Arbeitsplatz positionieren. Leider werden einige<br />

Symbole auf großen Bildschirmdiagonalen sehr<br />

klein dargestellt und nicht alle sind eindeutig<br />

ihren Funktionen zuzuordnen. Positiv sind die<br />

Einstelloptionen hervorzuheben, die für eine<br />

optimale Bildqualität bei Windows sorgen. Nach<br />

dem Programmstart wählen Sie den DVB-Tuner –<br />

so sind auch mehrere Technotrend-Sat-Karten in<br />

einem System mit nur einer Software nutzbar.<br />

Danach erscheint eine Kanalliste. Diese war<br />

jedoch bei unserem Testbetrieb nicht aktuell.<br />

Ein Sendersuchlauf (Fernglas-Symbol am linken<br />

Fensterrand) führte daraufhin zu den aktuellsten<br />

Senderdaten. Alle Programme wurden wie<br />

gewünscht gefunden und auch die Bildqualität<br />

konnte überzeugen. Zu langsam waren allerdings<br />

die Umschaltzeiten. Bis zu 4 Sekunden<br />

(s) beim Wechsel von einem HD-Sender zum<br />

anderen sind nicht mehr zeitgerecht. Eine Videorekorderfunktion<br />

ist integriert. Die Aufnahmen<br />

landen entweder als Transportstream oder als<br />

MPEG-Datei auf der Festplatte. Ebenfalls enthalten<br />

ist eine Timer-Funktion. Die Bedienung<br />

des „TT-Media Center“ ist eigentlich nicht zeitgemäß.<br />

Das Screen-Design sollte optimiert werden,<br />

denn die Benutzerschnittstelle (engl. User<br />

Interface) ist unübersichtlich und macht in der<br />

Form keinen Spaß. Alternativ kann der Benutzer<br />

auf eine Fremdsoftware (etwa „ProgDVB“ oder<br />

„DVBViewer“) umsteigen.<br />

Screenshots<br />

Tauglich für USB-Hubs: Dank zusätzlicher<br />

Stromversorgung ist eine sichere<br />

Speisung der Satellitenanlage gegeben<br />

Das OSD ist nicht zeitgemäß und der EPG nicht für die<br />

Vollbilddarstellung optimiert<br />

Praktisch gelöst: Die Suchparameter lassen sich komfortabel<br />

einstellen. Auch die Signalstärke wird angezeigt<br />

Vor-/Nachteile<br />

sehr gute Verarbeitung lange Umschaltzeiten<br />

CI-Schacht<br />

unmoderne Windows-<br />

Software<br />

In einem stabilen Aluminiumgehäuse kommt die S2-3650 CI daher. Am Heck gibt es Anschlüsse, an der Vorderseite liegt der CI-Schacht<br />

58 4.2010 | Test<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong>


Terratec S7<br />

Die Fernbedienung liegt sehr<br />

gut in der Hand. Am oberen<br />

Ende befinden sich der Ein/<br />

Aus-Schalter und der Nummernblock<br />

Unter dem üblichen Steuerkreuz<br />

sind sinnvoll die<br />

Umschalter und Lautstärkeknöpfe<br />

postiert<br />

Nur sechs Tasten sind für die<br />

Videorekorderfunktion reserviert.<br />

Die Kapitelsprungtasten<br />

sind doppelt belegt<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

TESTSIEGER<br />

www.satdigital.de<br />

Der Nettetaler Hersteller Terratec setzt bei der<br />

S7 auf ein ähnliches Konzept. Obwohl sie fast<br />

die gleichen Ausmaße wie die Technotrend<br />

S2-3650 besitzt, ähneln sich beide hinsichtlich<br />

des Platinenlayouts überhaupt nicht. Lediglich<br />

die DVB-S2-Tuner-Chips und der Demodulator<br />

von ST Microelectronics werkeln auch bei der S7<br />

im Inneren. Ähnliche Tuner-Empfindlichkeiten<br />

bestätigen dies. Ihr komplexeres Platinenlayout<br />

wird von einer dünnen Aluminiumplatte abgedeckt,<br />

die gleichzeitig als Heatspreader und<br />

Schutz vor äußeren Störeinflüssen dient. Das<br />

Vollplastikgehäuse macht trotz eines Verzichts<br />

auf Chrom oder Metall einen hochwertigen Eindruck.<br />

Die Oberseite ist mit einer Klavierlackoptik<br />

versehen. Die beiliegende Fernbedienung<br />

gehört zu den praktischeren Vertretern ihrer Art.<br />

Sie liegt gut in der Hand und die Aufteilung der<br />

Tasten wirkt aufgeräumt. Auch der Reaktionswinkel<br />

gibt keinen Grund zur Klage.<br />

Die mitgelieferte Software und die Treiber<br />

werden gut gewartet. Inzwischen sind auch<br />

Windows-7-Treiber verfügbar. Als Windows-<br />

Software wird das „Terratec Home Cinema“<br />

mitgeliefert. Mac-Nutzer freuen sich über<br />

Elgatos „EyeTV“. Die S7 ist auch für die kleine<br />

Satellitenanlage zu Hause geeignet und unterstützt,<br />

wie die Technotrend auch, DiSEqC 1.0<br />

und Mini-DiSEqC (Tone Burst).<br />

Schon bei der Installation wird klar: Das „Home<br />

Cinema“ ist modern. Das TVTV-Abo für ausführlichere<br />

Programminformationen im elektronischen<br />

Programmführer (EPG) kann probeweise<br />

bestellt werden. Sparsame Zeitgenossen<br />

können aber auch auf den Standard-EPG zurückgreifen.<br />

Nach der Installation der Software<br />

starten Sie „Terratec Home Cinema“ und werden<br />

sogleich in das Menü mit dem Sendersuchlauf<br />

geleitet. Nach Angabe der Einstellungen<br />

der Satellitenanlage beginnen Sie den Suchlauf.<br />

Danach lassen sich bis zu vier Favoritenlisten<br />

verwalten. Nachbessern sollte man jedoch die<br />

Lesbarkeit des Bildschirmmenüs.<br />

Das „THC“ überzeugt mit einer schlichten,<br />

ganz in Schwarz gehaltenen Benutzerführung.<br />

Sie erreicht leider nicht das edle Äußere von<br />

„EyeTV“. Die Bildqualität ist hervorragend.<br />

Weitere Einstellungen sind im reichhaltigen,<br />

aber nicht unübersichtlichen Optionsmenü vorzunehmen.<br />

In den Aufnahmeeinstellungen kann<br />

man zwischen TS (samt konfigurierbaren, abwählbaren<br />

Unterstreams) oder MPEG wählen.<br />

Experimentell lassen sich auch Aufnahmen als<br />

AVI oder WMV freischalten. Bastler sollten unbedingt<br />

einen Blick in die erweiterten Optionen<br />

werfen, denn das Optionsmenü hält mannigfaltige<br />

Einstellmöglichkeiten bereit. Neu ist bei<br />

Terratec auch die Einbeziehung der ZDF-Mediathek,<br />

über die sich ausgewählte Sendungen<br />

aus dem Internet streamen lassen. Spannend:<br />

„Terratec Home Cinema“ ist für den Empfang<br />

von Multicast-Signalen vorbereitet, wie sie etwa<br />

beim IPTV eingesetzt werden.<br />

Die Umschaltzeiten bewegen sich auf gutem<br />

Niveau. Innerhalb eines Transponders lagen<br />

sie kaum über 1 s. „EyeTV“ bot jedoch kürzere<br />

Umschaltzeiten als die Windows-Wiedergabesoftware.<br />

Auch Freunde des Bezahlfernsehens<br />

werden mit der Terratec S7 zufrieden sein. Der<br />

Empfang von Pay-TV gelingt mit den getesteten<br />

CI-Modulen (Alphacrypt, Gigacam Blue und<br />

Diablo) problemlos.<br />

Screenshots<br />

Die Optik der Terratec S7<br />

überzeugt. Die Verarbeitung<br />

ist trotz des Einsatzes von<br />

Plastik tadellos<br />

In elegantem Schwarz kommt das „Terratec Home<br />

Cinema“ daher. Dank TVTV ist der EPG umfangreich<br />

Ein Media-Center unter Mac OS. „EyeTV“ macht einfach<br />

Spaß und ist die Mac-TV-Software schlechthin<br />

Vor-/Nachteile<br />

gute Software-Beilagen<br />

CI-Schacht<br />

lange Umschaltzeiten<br />

keine PC-Videobearbeitungssoftware<br />

Selbst Linux ist bedacht. Experimentierfreudige Linux-Anwender können auf der Terratec-Linux-Website zuschlagen<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft www.satdigital.de 59


<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

|<br />

Fazit<br />

Details Testsieger<br />

60 4.2010 Test<br />

Die Kandidaten für den <strong>HDTV</strong>-Empfang am PC hatten<br />

wir in den letzten Wochen ausgiebig im Testlabor<br />

im Praxiseinsatz. Empfangsschwierigkeiten oder Darstellungsprobleme<br />

gab es mit keinem der Geräte im<br />

Testfeld. Die TV-Darstellung konnte überzeugen. Alle<br />

Geräte sind für den Einsatz mit dem „Windows Media<br />

Center“ tauglich und lassen sich – zumindest unter<br />

Microsoft Windows – mit einem Media-Center-PC Modell S7 S2-3650 CI<br />

Hersteller Terratec Technotrend<br />

im Wohnzimmer nutzen. Beide Karten unterscheiden Empfangsart Satellit Satellit<br />

sich hinsichtlich der Tuner-Empfindlichkeit kaum.<br />

Preis 129 Euro 105 Euro<br />

Größe (B/H/T) 105 × 26 × 142 mm 104 × 32 × 154 mm<br />

Der Technotrend S2-3650 CI überzeugt mit einer<br />

Gewicht 226 g 312 g<br />

soliden Verarbeitungsqualität. Das graue Gehäuse Anschluss USB 2.0 USB 2.0<br />

wirkt wertig. Die Software enttäuscht jedoch. Das Info www.terratec.de www.tt-pc.de<br />

„TT-Media Center“ ist nicht auf dem Stand der<br />

Computer öffnen zum Einbau<br />

Zeit. Die Programmliste ist unübersichtlich und die<br />

Treiber-CD/-Software/<br />

Bearbeitungssoftware<br />

gesamte Software verwirrt mit ihren Icons. In den Treiber (Windows, Mac OS, Linux,<br />

Optionen sind einige Dinge anzupassen: Der EPG<br />

64 Bit)<br />

Altern. Software (ProgDVB, Windows<br />

muss voreingestellt, die automatische Umschaltung Media Center, BDA-Treiber)<br />

auf Dolby-Digital-Ton aktiviert, die Videobeschleunigung<br />

Prozessorleistung 2 GHz 2 GHz<br />

eingeschaltet werden. Alles in allem sollte<br />

Hardware<br />

das Programmpaket überarbeitet werden, um einen<br />

Tuner-Zahl 1 1<br />

Tuner-Art DVB-S2 DVB-S2<br />

besseren Komfort zu bieten.<br />

DiSEqC 1.0 1.0<br />

Die Terratec S7 macht alles richtig. Das Gehäuse<br />

Tuner-Empfindlichkeit –81,5 dBm –82,2 dBm<br />

vermittelt einen soliden und schicken Eindruck,<br />

Fernbedienung (externer Empfänger) ( ) ( )<br />

außerdem ist das Software-Paket vollständig. Die<br />

Common Interface<br />

Videoeingang<br />

Windows- wie die Mac-Software wirken sehr durchdacht.<br />

Software<br />

Selbst die ZDF-Mediathek ist im „Terratec Installationsassistent<br />

Home Cinema“ enthalten. Des Weiteren hält die Vorsortierte Kanalliste/Favoriten<br />

Fernbedienung den Anspruch an Funktionalität und<br />

Zapping-Geschwindigkeit 2,05 s 2,2 s<br />

Bedienbarkeit – ein seltener Fall bei PC-Lösungen.<br />

Videotext<br />

EPG (Zusatz-EPG) ( ) ( )<br />

<strong>HDTV</strong>-Sender und Bezahlfernsehen wurden mit der Aufnahme („als“) (TS, MPEG) (TS, MPEG)<br />

S7 genau wie mit der S2-3650 CI ohne Probleme dargestellt.<br />

Time-Shift („abschaltbar“) ( ) ( )<br />

Wichtig für die Linux-Gemeinde: Terratec<br />

Timer (mit EPG) ( ) ( )<br />

Screenshot-Funktionen<br />

stellt für die Media-Center-Bastler eine eigene Treiberhomepage<br />

bereit und bietet so einen guten Support.<br />

Bewertung<br />

Installation 26,5/30 Pkt. 27/30 Pkt.<br />

An der Frontseite befindet sich bei beiden Geräten<br />

Bedienung 27,5/34 Pkt. 25,5/34 Pkt.<br />

eine CI-Schnittstelle. Sie ist nicht CI-Plus-tauglich,<br />

Hardware 10/15 Pkt. 11/15 Pkt.<br />

sodass keine offiziellen CI-Plus-Module für HD Plus<br />

Software 20,5/23 Pkt. 13/23 Pkt.<br />

eingeführt werden können. Alternativmodule, die<br />

Empfang 5/14 Pkt. 6/14 Pkt.<br />

etwa den Empfang des Sky-Pakets oder anderer verschlüsselter<br />

Programme ermöglichen, können einge-<br />

Darstellung 18/20 Pkt. 18/20 Pkt.<br />

Aufnahme 18/22 Pkt. 14/22 Pkt.<br />

setzt werden. Bei unserem Test konnten beide Geräte<br />

Decodierverhalten 15/25 Pkt. 13/25 Pkt.<br />

überzeugen und die verschlüsselten Programme auf<br />

Auswertung 140,5/183 Pkt. 127,5/183 Pkt.<br />

dem Computermonitor darstellen.<br />

THOMAS KÖHRE<br />

Wiedergabesoftware optimal eingerichtet<br />

Moderne TV-Software bietet Ihnen in den Optionen<br />

stabilität wird zudem erhöht, da der „EVR“ Teil<br />

die notwendigen Einstellmöglichkeiten. So der in Windows Vista eingeführten Prozessstabilität<br />

aktivieren Sie bei unseren Testkandidaten den struktur ist. Stürzt ein Task mit einer Videowiedergabe<br />

„Enhanced Video Renderer“. Er ist Bestandteil<br />

ab, reißt er nicht das gesamte Windows<br />

der „Media Foundation“ genannten Multimedia- mit in den Abgrund. Beachten Sie bitte, dass<br />

Bibliothek von Windows Vista und Windows 7 als Mindestvoraussetzung Windows Vista oder<br />

und bietet Unterstützung von bis zu 16 gleichzeitig<br />

Windows 7 erforderlich ist.<br />

darstellbaren Videoschichten. Der „EVR“ Nicht perfekt ist die Integration des „Windows<br />

kann direkt auf die Videobeschleunigungsfunktionen<br />

Media Center“ gelöst. Die Technotrend verweilicht<br />

von Grafikkarten zugreifen und ermöggerte<br />

im Test den Dienst. Hier ist grundlegender<br />

auf diese Weise eine störungsfreie und flüssige<br />

Nachholebedarf bei allen TV-Karten festzustel-<br />

Wiedergabe von Videodaten. Die Systemlen,<br />

Microsoft muss<br />

optimieren.<br />

60<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

77 % Gut 70 % Gut


So gut sind die LNB-Serien des Jahres 2010<br />

Der Low Noise Block gehört zum Herzstück jeder Satellitenanlage. Er empfängt die von der Antenne gebündelten Strahlen und<br />

leitet diese an den Digital- oder <strong>HDTV</strong>-Receiver weiter. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf die Empfangsqualität des LNBs zu<br />

achten. Wir nehmen erneut insgesamt fünf Serien unter die Lupe.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

Der längste Winter seit Jahren hat auch<br />

an der einen oder anderen Satellitenanlage<br />

genagt. Vor allem die tiefen<br />

Temperaturen sorgen immer wieder dafür, dass<br />

die Abdeckkappe des LNBs brüchig wird und<br />

sich in Wohlgefallen auflöst. Da durch dieses<br />

Manko ungehindert Feuchtigkeit in den Empfangskonverter<br />

eindringen kann, bemerken Sie<br />

schnell eine Signalverschlechterung bis hin<br />

zum Komplettausfall des TV-Signals. In diesem<br />

Fall kann dem Konverter nicht mehr geholfen<br />

werden: Ein neuer muss her. Doch welcher<br />

LNB ist der richtige? Äußerlich lässt sich dies<br />

nur schwer diagnostizieren. Zwar kann man<br />

auf eine gute Verarbeitung achten, doch beinahe<br />

jeder LNB macht mittlerweile optisch<br />

einen nahezu perfekten Eindruck. Letztendlich<br />

zählen bei den Konvertern nur die Empfangsergebnisse.<br />

Diese lassen sich mit normalen<br />

Endgeräten oft erst in Extremsituationen, wie<br />

lang anhaltendem Regen, schwachen Satellitensignalen<br />

oder sehr kleinen Antennendurchmessern,<br />

bewerten. Allerdings kann bei jeder<br />

Wetterlage und Empfangssituation die Empfangsgüte<br />

mit entsprechendem Messequipment<br />

festgestellt werden. Unsere Redaktion hat sich<br />

deshalb die neuesten LNB-Serien genauer angeschaut<br />

und durchgemessen.<br />

Der Test<br />

In unserem Test nehmen wir die neuesten Serien<br />

der Marken Inverto, Maximum, Megasat,<br />

Smart und Vizyon unter die Lupe. Mithilfe<br />

von modernem Messequipment der Firmen<br />

Rover und KWS prüfen wir die Empfangsstärke<br />

der LNBs. Pro LNB wird dazu je eine<br />

Messkurve von 15 Werten über das gesamte<br />

Frequenzband für das C/N-Verhältnis, den<br />

Empfangspegel sowie die Bitfehlerrate aufgenommen.<br />

Bevor dies geschehen kann, müssen<br />

wir die LNBs allerdings erst einmal in unserer<br />

Referenzantenne justieren. Dazu nutzen wir in<br />

diesem Test die Humax 75. Als Satellitenposition<br />

kommt Hot Bird auf 13 Grad Ost zum Einsatz.<br />

Diese Position hat den Vorteil, dass über<br />

das komplette Frequenzband digitale Signale<br />

empfangbar sind. Neben der theoretischen<br />

Messwertaufnahme werden die Single-LNBs<br />

jeder Serie auch noch im praktischen Test an<br />

einer Drehanlage genutzt.<br />

Doch nicht nur die messtechnischen Daten fließen<br />

in unseren Test ein. Mit der Garantiezeit bewerten<br />

wir erstmals ein weiteres Kriterium der<br />

Low Noise Block Converter. Bis zu sieben Jahre<br />

geben die Hersteller mittlerweile Garantie. Da<br />

die LNBs Wind und Wetter ausgesetzt sind, kann<br />

es schon vorkommen, dass ein Gehäuse diesen<br />

äußeren Einflüssen nicht standhalten kann.<br />

Anhand der Garantie lässt sich des Weiteren<br />

feststellen, wie hoch das Vertrauen der Hersteller<br />

in ihre Produkte ist. Zusätzlich bewerten wir<br />

den Lieferumfang sowie die Verpackung. Wetterschutzkappen<br />

und eine gute Beschriftung –<br />

vornehmlich der Quattro-LNBs – erzielen die<br />

bestmögliche Punktzahl.<br />

Unser Test wird zeigen, ob es in den letzten<br />

Monaten erneut Verbesserungen bei den LNBs<br />

gegeben hat und welche der fünf Serien wir<br />

Ihnen am meisten empfehlen können.<br />

www.satdigital.de<br />

61


Maximum XO-Serie<br />

Der dänische Hersteller Kjaerulff 1 geht fast<br />

schon traditionell unter der Marke Maximum<br />

auch 2010 wieder mit einer verbesserten LNB-<br />

Serie an den Start. Wie gewohnt umfasst diese<br />

Serie eine große Anzahl an verschiedenen<br />

Konvertern. Mit insgesamt 13 unterschiedlichen<br />

LNB-Typen ist die XO-Serie dabei eine<br />

der größten. Unser Hauptaugenmerk im Test<br />

liegt allerdings auf den Konvertern für eine Satellitenposition.<br />

Bereits der Karton überzeugt<br />

die Testredaktion. Neben den technischen Daten<br />

wird für jeden LNB ein Anschlussschema<br />

abgebildet. Zudem wirbt der Hersteller nicht<br />

mit mysteriösen Rauschmaßangaben, wel-<br />

che den Interessenten mittlerweile mehr<br />

verunsichern als aufklären. Die arbeitung der Geräte ist sehr gut. Ein<br />

helles Design verhindert eine Ver-<br />

starke<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

sehr gut<br />

TESTSIEGER<br />

www.satdigital.de<br />

Aufheizung selbst bei direkter Sonneneinstrahlung.<br />

Alle Konverter werden zudem mit<br />

ordnungsgemäßen Wetterschutzabdeckungen<br />

ausgeliefert. Wie bei jeder LNB-Serie zählt<br />

bei der XO-Serie von Maximum natürlich in<br />

erster Linie die Empfangsleistung. Der Single-Konverter<br />

kann die Redaktion bereits mit<br />

guten Messergebnissen von durchschnittlich<br />

13 Dezibel (dB) beim Träger-Rauschabstand<br />

überzeugen. Die geringe Bitfehlerrate überzeugt<br />

gleichfalls. Jedoch können sowohl der<br />

Quad- als auch der Octo-LNB diese Werte<br />

noch einmal überbieten: Während der Quad-<br />

LNB durchschnittlich um 0,7 dB bessere<br />

Empfangswerte erzielt, ist es beim Octo-<br />

LNB sogar der sagenhafte Wert von<br />

1 dB gegenüber dem Single-Konverter.<br />

Dabei fallen vor allem besonders gute<br />

Ergebnisse im oberen und unteren<br />

Frequenzbereich auf, wodurch sich<br />

der LNB bestens für den BBC-<br />

Empfang eignet. Am von 85 Zentimetern (cm)<br />

Durchmesser möglich.<br />

Teststandort<br />

Leipzig ist mit<br />

diesem Konverter der<br />

BBC-Empfang bereits<br />

mit einer Antennengröße<br />

Diagramme<br />

Vor-/Nachteile<br />

sehr gute<br />

Messergebnisse<br />

gute Verarbeitung<br />

aussagekräftige<br />

Beschriftung<br />

Megasat Diavolo-LNB-Serie<br />

Bunt gestaltet, aber trotzdem mit aussagekräftiger<br />

Kartonbeschriftung erreichen uns die LNBs<br />

der Marke Megasat. Zur Serie gehören neben<br />

einem Single-, Twin-, Quattro- und Quad-LNB<br />

auch Monoblock-Konverter sowie ein Octo-<br />

LNB. Für unseren Test haben wir uns allerdings<br />

entschieden, uns auf die vier Standard-konverter<br />

sowie den Octo-LNB zu konzentrieren. Die<br />

Geräte selbst besitzen eine außergewöhnliche<br />

Farbgebung. Während der Rumpf in dunklem<br />

Anthrazit gehalten ist, hat der LNB-Kopf<br />

eine rote Farbe. Speziell die dunkle Farbwahl ist<br />

allerdings keineswegs optimal: Sie sorgt für eine<br />

größere Erhitzung der Konverter bei direkter<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

Sonneneinstrahlung, was die Empfangswerte<br />

in diesem Fall drosselt. Gut gelöst hat Megasat<br />

hingegen die Wetterschutzabdeckung an den<br />

Twin-, Quad-, Quattro- und Octo-Konvertern.<br />

An diesen kann die Wetterschutzkappe nach<br />

unten gezogen werden und die empfindlichen<br />

Anschlüsse werden so vor Feuchtigkeit geschützt.<br />

Der Single-Konverter erfordert allerdings<br />

eine ungewöhnliche Montage. Während<br />

bei den meisten LNBs der Ausgang nach unten<br />

zeigt, muss dieser beim Megasat-Single ca. 45<br />

Grad seitlich liegen.<br />

Bei der Messung der Empfangswerte kann der<br />

Single-Konverter die Redaktion nicht komplett<br />

begeistern. Vor allem die Ergebnisse im oberen<br />

Frequenzbereich können mit<br />

denen der anderen Testkandidaten<br />

nicht mithalten.<br />

Besser schneiden hier<br />

die übrigen Konverter<br />

der Serie ab. Diese überzeugen<br />

uns mit sehr guten<br />

Empfangsergebnissen.<br />

Wie bereits bei der<br />

Maximum-Serie beeindruckt<br />

uns auch hier die<br />

sehr gute Empfangsstärke<br />

des Octo-LNBs im Test.<br />

Diagramme<br />

Vor-/Nachteile<br />

gute Verpackung<br />

ordnungsgemäße<br />

Beschriftung<br />

dunkle Farbgebung<br />

außergewöhnliche<br />

Montage bei Single-<br />

Konverter<br />

62<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Test


Smart IQ-Serie<br />

Im Fachhandel sind die LNBs der Smart-IQ-<br />

Serie zu finden. Diese zeichnet sich durch eine<br />

perfekte Verarbeitung und eine lange Garantiezeit<br />

von fünf Jahren aus. Vergoldete Anschlüsse<br />

lassen die LNBs edel wirken und sichern zudem<br />

eine bestmögliche Signalweiterleitung. Smart<br />

setzt ebenfalls auf den Wetterschutz: Die Twin-,<br />

Quattro- und Quad-Konverter sind mit einem<br />

ausziehbaren Spritzwasserschutz versehen. Dieser<br />

kann (wie bei den anderen Serien im Test)<br />

nach dem Aufschrauben der F-Stecker nach<br />

unten gezogen werden. Wieder einmal weicht<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

sehr gut<br />

www.satdigital.de<br />

der Wetterschutz beim Single-LNB ab. Hier<br />

liegt dem Karton eine Gummitülle bei, welche<br />

vor der Montage des F-Steckers über das Kabel<br />

gezogen wird.<br />

Bei der Messung überzeugt die hochwertige<br />

LNB-Serie mit soliden Ergebnissen. Diese können<br />

zwar nicht ganz mit den extrem guten Werten<br />

des Maximum-Octo-LNBs mithalten, sind<br />

aber gleichauf mit unserer bisherigen Referenz,<br />

dem Inverto Black Ultra. Das Träger-Rauschverhältnis<br />

beträgt an unserer 75 cm großen Antenne<br />

durchschnittlich 13,5 dB. Normalwerte diagnos-<br />

tizieren wir bei der Prüfung der Twin- und<br />

Quad-Konverter. Anders als bei den vorher<br />

gemessenen Serien erreichen wir hier erwartete<br />

Werte, welche rund 0,2 bis 0,4 dB unter denen<br />

des Single-Konverters liegen. Die Vorzüge der<br />

Smart-Konverter beim Empfang finden sich<br />

in erster Linie im oberen Frequenzband. Hier<br />

können sie komplett mit den Ergebnissen des<br />

Maximum-Octo-Konverters mithalten. Allerdings<br />

sind auch die Messwerte im unteren<br />

und mittleren Frequenzbereich keinesfalls<br />

schlecht. Wer den Konverter an der Drehanlage<br />

einsetzen möchte, kann dies bedenkenlos<br />

tun. Ab 90 cm Durchmesser gelingt<br />

in Leipzig auch der BBC-Empfang mit dem<br />

Single-LNB bei gutem Wetter problemlos.<br />

Diagramme<br />

Vor-/Nachteile<br />

sehr gute Verarbeitung<br />

stabile Empfangswerte<br />

fünf Jahre Garantie<br />

nicht als Octo lieferbar<br />

Vizyon VZ-Serie<br />

Sein erstes LNB-Set hat Vizyon mit der VZ-Serie<br />

im Markt positioniert. Auch dieser Hersteller<br />

setzt auf Vollkommenheit und bietet neben<br />

Single-, Twin-, Quad- und Quattro-LNB des<br />

Weiteren Monoblock-Konverter an. Ein Blick<br />

auf den Karton der LNBs zeigt, dass Vizyon<br />

weiterhin offensiv mit dem Rauschmaß wirbt.<br />

Der Abdruck dieser Angabe ist zwar legitim,<br />

wird allerdings von den meisten Herstellern<br />

nicht mehr verwendet, da das Rauschmaß in<br />

der Regel nur sehr aufwendig nachgeprüft<br />

werden kann und keine detaillierten Angaben<br />

zum Empfang bietet. Zudem wurde in<br />

den letzten Jahren sehr viel Schundluder mit<br />

den Angaben des Rauschmaßes getrieben. Die<br />

weitere Beschriftung der LNBs<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

sowie der Verpackung überzeugt jedoch. Die<br />

Verarbeitung der Konverter ist ebenfalls gut.<br />

Ein Wetterschutz ist an allen Low Noise Blocks<br />

der Serie vorhanden, ebenso ist die Farbwahl<br />

der Twin-, Quattro- und Quad-LNBs optimal.<br />

Einzig der Single-LNB hat einen negativen Beigeschmack,<br />

da Vizyon bei ihm auf ein anthrazitfarbenes<br />

Gehäuse setzt, welches sich während<br />

der Sonneneinstrahlung stärker erhitzt als das<br />

Hellgrau der drei anderen Konverter.<br />

Stabile Messwerte von rund 13 dB überzeugen<br />

uns auch beim Empfangstest. Obwohl<br />

die Werte rund 0,2 bis 0,4 dB unter denen der<br />

besten LNB-Serie im Testfeld von Maximum<br />

liegen, stellen sie durch eine hohe Konstanz<br />

und geringe Bitfehlerrate zufrieden. Maximal<br />

0,5 von 10 000 übertragenen Bits werden<br />

fehlerhaft zum kleinen Fehler lassen<br />

sich zudem nicht<br />

im TV-Bild erkennen.<br />

Problematisch<br />

sind<br />

erst Bitfehlerraten von<br />

1 × 10<br />

-3 bei denen 1 von<br />

1 000 Bits fehlerhaft Empfänger<br />

transportiert.<br />

Dies sind gute<br />

Werte und solche<br />

ist.<br />

Diagramme<br />

Vor-/Nachteile<br />

gute Messergebnisse<br />

gute Verarbeitung<br />

aussagekräftige<br />

Beschriftung<br />

dunkle Farbgebung bei<br />

Single-Konverters<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft www.satdigital.de 63


Inverto MultiConnect<br />

Inverto gehört von jeher zu einer der größten<br />

Marken, wenn es um LNBs geht. Unser derzeit<br />

eingesetzter Referenz-LNB kommt ebenfalls von<br />

der luxemburgischen Marke des Herstellers<br />

FTA. Bereits seit einiger Zeit beschäftigt man<br />

sich in diesem Unternehmen auch mit der<br />

Realisierung von Multifeed-Einheiten, welche<br />

kleine Abstände zwischen den Positionen erlauben.<br />

Um dies zu verwirklichen, müssen<br />

sogenannte Raketenfeeds zum Einsatz kom-<br />

men. Diese haben einen schmaleren LNB-Hals,<br />

einen raketenförmigen LNB-Kopf und können<br />

somit enger nebeneinander platziert werden.<br />

Bisher waren diese ausschließlich in der Single-Variante<br />

zu erwerben. Dank intensiver Weiterentwicklungen<br />

stehen die LNBs des soge-<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010<br />

gut<br />

www.satdigital.de<br />

nannten MultiConnect-Systems nun auch als<br />

Twin-, Quattro- bzw. Quad-Konverter zur Verfügung.<br />

Die Geräte erreichen uns ordnungsgemäß<br />

verpackt im edlen schwarzen Karton. Jedem<br />

Konverter liegt eine Wetterschutztülle bei. Im<br />

Gegensatz zu den anderen Serien setzt man bei<br />

der Marke Inverto auf Gummitüllen bei allen<br />

LNBs. Die Besonderheit bei den MultiConnect-LNBs<br />

findet sich an der Rückseite: Die<br />

Abdeckkappe kann entfernt werden. Mithilfe<br />

einer MultiConnect-Schiene können so die<br />

LNBs nebeneinander platziert werden. Bei der<br />

Messung der Empfangsqualität überzeugen die<br />

Konverter mit guten Ergebnissen. Trotz der<br />

sehr schmalen Bauweise müssen gegenüber<br />

herkömmlichen LNBs kaum Abstriche gemacht<br />

werden. Durchschnittlich 13,2 dB werden bei der<br />

C/N-Messung erreicht. Auch die Bitfehlerrate<br />

gibt keinen Anlass zur Kritik. Maximal<br />

3 von 10 000 Bits werden fehlerhaft<br />

übertragen. Durchschnittlich sind<br />

es sogar weniger<br />

als 0,5 von 10000<br />

übertragenen Bits.<br />

Dank einer geringen<br />

Leistungsaufnahme müssen Sie<br />

zudem bei der Verwendung an Drehanlagen<br />

keine Bedenken haben.<br />

Diagramme<br />

Vor-/Nachteile<br />

gute Messergebnisse<br />

gute Verarbeitung<br />

geringe BER<br />

spezielle Multifeed-Halter<br />

nötig, da kleiner<br />

LNB-Hals<br />

Fazit<br />

Der Eindruck der letzten Jahre, dass sich die<br />

LNB-Serien jährlich verbessern, setzt sich 2010<br />

fort. Den Testsieg des großen Vergleichs sichert<br />

sich die XO-Serie der Marke Maximum. Diese<br />

Serie hat im Test mit den besten Ergebnissen<br />

überzeugt. Besonders überrascht hat die<br />

Testredaktion dabei die Leistungsfähigkeit der<br />

Quad- und Octo-Konverter. Diese stehen dem<br />

Single-LNB keinesfalls nach, sondern können<br />

die durchaus guten Ergebnisses sogar noch<br />

überbieten. Doch auch die vier anderen Serien<br />

stellen die Redaktion zufrieden. Den zweiten<br />

Platz sichert sich die Serie von Smart.. Platz drei<br />

teilen sich Vizyon und Inverto. Beide Serien<br />

überzeugen mit sehr guten Messergebnissen<br />

bei der Bitfehlerrate. Einen guten fünften Platz<br />

sichert sich die Megasat-Serie.<br />

RICARDO PETZOLD<br />

Details<br />

Testsieger<br />

Hersteller Maximum Smart Vizyon Inverto<br />

Megasat<br />

Modell XO-Serie IQ-Serie VZ-Serie MultiConnect Diavolo-LNB-Serie<br />

Straßenpreis<br />

ab 15 Euro bis 50 Euro<br />

(je nach Typ)<br />

ab 15 Euro bis 45 Euro<br />

(je nach Typ)<br />

ab 10 Euro bis 49 Euro<br />

(je nach Typ)<br />

ab 15 Euro bis 55 Euro<br />

(je nach Typ)<br />

ab 9 Euro bis 39 Euro<br />

(je nach Typ)<br />

Erforderliche Aufnahme 40 mm 40 mm 40 mm 22 mm 40 mm<br />

Info www.kjarulff1.com www.smart-electronic.de www.fmp-int.de www.inverto.tv www.megasat.tv<br />

Garantiezeit 3 Jahre 5 Jahre 2 Jahre 5 Jahre 2 Jahre<br />

Stromaufnahme 70 mA bis 195 mA 66 mA bis 156 mA 85 mA bis 207 mA 77 mA bis 175 mA 85 mA bis 207 mA<br />

ZF-Frequenzbereich 10,7–12,75 GHz 10,7–12,75 GHz 10,7–12,75 GHz 10,7–12,75 GHz 10,7–12,75 GHz<br />

Bewertung<br />

Empfangsergebnis 57/60 Pkt. 53/60 Pkt. 55/60 Pkt. 53/60 Pkt. 49/60 Pkt.<br />

Verarbeitung 8/10 Pkt. 9/10 Pkt. 8/10 Pkt. 8/10 Pkt. 6,5/10 Pkt.<br />

Zubehör 8/10 Pkt. 8/10 Pkt. 8/10 Pkt. 8/10 Pkt. 8/10 Pkt.<br />

Garantie 7/10 Pkt. 9/10 Pkt. 5/10 Pkt. 9/10 Pkt. 5/10 Pkt.<br />

Verpackung 8/10 Pkt. 8/10 Pkt. 8/10 Pkt. 8/10 Pkt. 8/10 Pkt.<br />

Auswertung 88/100 Pkt. 87/100 Pkt. 84/100 Pkt. 84/100 Pkt. 76,5/100 Pkt.<br />

88 % Sehr gut 87 % Sehr gut 84 % Gut 84 % Gut 76,5 % Gut<br />

64<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2010 | Test<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft


Frequenzübersicht<br />

ausgewählter Kanäle auf Astra 19,2 Grad Ost<br />

Bouquet Frequenz Pol. SR FEC<br />

Vollprogramme<br />

Das Erste 11837 hor 27500 3/4<br />

Das Erste HD 11362 hor 22000 2/3<br />

Kabel Eins 12545 hor 22000 5/6<br />

Pro Sieben 12545 hor 22000 5/6<br />

RTL 12188 hor 27500 3/4<br />

RTL 2 12188 hor 27500 3/4<br />

Sat 1 12545 hor 22000 5/6<br />

Sixx 12460 hor 27500 3/4<br />

Tele 5 12481 ver 27500 3/4<br />

Vox 12188 hor 27500 3/4<br />

ZDF 11954 hor 27500 3/4<br />

ZDF HD 11362 hor 22000 2/3<br />

Regionalprogramme<br />

Bayerisches Fernsehen 11837 hor 27500 3/4<br />

HR Fernsehen 11837 hor 27500 3/4<br />

MDR Fernsehen 12109 hor 27500 3/4<br />

NDR Fernsehen 12109 hor 27500 3/4<br />

ONTV 12246 ver 27500 3/4<br />

RBB 12109 hor 27500 3/4<br />

Rhein-Neckar Fernsehen 12148 hor 27500 3/4<br />

SR Fernsehen 12266 hor 27500 3/4<br />

SWR Fernsehen 11837 hor 27500 3/4<br />

WDR 11837 hor 27500 3/4<br />

ORF 2 Europe 12692 hor 22000 5/6<br />

Kinderprogramme<br />

Kika 11954 hor 27500 3/4<br />

Nickelodeon/Comedy 11973 ver 27500 3/4<br />

Super RTL 12188 hor 27500 3/4<br />

Nachrichteninformation<br />

DAF (8–18 Uhr) 12246 ver 27500 3/4<br />

Eins Extra 10744 hor 22000 5/6<br />

Euronews 12226 hor 27500 3/4<br />

N 24 12545 hor 22000 5/6<br />

N-TV 12188 hor 27500 3/4<br />

ZDF Infokanal 11954 hor 27500 3/4<br />

Doku/Kultur<br />

3 Sat 11954 hor 27500 3/4<br />

Arte 10744 hor 22000 5/6<br />

Arte HD 11362 hor 22000 2/3<br />

BR Alpha 12266 hor 27500 3/4<br />

DMAX 12246 ver 27500 3/4<br />

Eins Festival 10744 hor 22000 5/6<br />

Eins Plus 10744 hor 22000 5/6<br />

Phoenix 10744 hor 22000 5/6<br />

Servus TV 12663 hor 22000 5/6<br />

Servus TV HD 11303 hor 22000 2/3<br />

ZDF Neo 11954 hor 27500 3/4<br />

ZDF Theaterkanal 11954 hor 27500 3/4<br />

Sport<br />

Eurosport 12226 hor 27500 3/4<br />

ORF Sport/TW 1 12663 hor 22000 5/6<br />

Sport 1 12481 ver 27500 3/4<br />

Musik/Unterhaltung<br />

Deluxe Music 12246 ver 27500 3/4<br />

Go TV 12663 hor 22000 5/6<br />

I Music 1 12460 hor 27500 3/4<br />

MTV Deutschland 11973 ver 27500 3/4<br />

Viva 11973 ver 27500 3/4<br />

Yavido Clips 12148 hor 27500 3/4<br />

Shopping<br />

1-2-3 TV 12460 hor 27500 3/4<br />

9 Live 12545 hor 22000 5/6<br />

Astro TV 12481 ver 27500 3/4<br />

Channel 21 Express 12148 hor 27500 3/4<br />

Channel 21 Shop 12188 hor 27500 3/4<br />

Das Vierte 12460 hor 27500 3/4<br />

Equi 8 12481 ver 27500 3/4<br />

HSE 24 12481 ver 27500 3/4<br />

HSE 24 Extra 12226 hor 27500 3/4<br />

JML Direct 12148 hor 27500 3/4<br />

Media Shop 12148 hor 27500 3/4<br />

Media Shop 12481 ver 27500 3/4<br />

Mein TV Shop 12481 ver 27500 3/4<br />

QVC Germany 12552 ver 22000 5/6<br />

QVC Plus Test 12552 ver 22000 5/6<br />

Sonnenklar TV 12481 ver 27500 3/4<br />

Religion<br />

ERF Eins 12460 hor 27500 3/4<br />

Bibel TV 12552 ver 22000 5/6<br />

K-TV Fernsehen 12633 hor 22000 5/6<br />

Bouquet Frequenz Pol. SR FEC<br />

englischsprachige Kanäle<br />

Arirang World 11508 ver 22000 5/6<br />

Al Jazeera Int. 11508 ver 22000 5/6<br />

NHK World 11508 ver 22000 5/6<br />

Russia Today 11538 ver 22000 5/6<br />

France 24 Int. 11538 ver 22000 5/6<br />

EWTN Europe 11538 ver 22000 5/6<br />

CCTV News 11538 ver 22000 5/6<br />

CNBC Europe 11597 ver 22000 5/6<br />

BBC World News 11597 ver 22000 5/6<br />

Bloomberg TV Europe 11597 ver 22000 5/6<br />

The Hope Channel 12148 hor 27500 3/4<br />

The God Channel 12148 hor 27500 3/4<br />

Luxe TV 12552 ver 22000 5/6<br />

Sky News International 12604 hor 22000 5/6<br />

Press TV 12460 hor 27500 3/4<br />

Daystar TV 12460 hor 27500 3/4<br />

Sky (verschlüsselt)<br />

13th Street 12070 hor 27500 3/4<br />

AXN Deutschland 11876 hor 27500 3/4<br />

Beathe Uhse 11758 hor 27500 3/4<br />

Big Brother 10 12031 hor 27500 3/4<br />

Blue Movie 1 12070 hor 27500 3/4<br />

Blue Movie 2 12070 hor 27500 3/4<br />

Blue Movie 3 12070 hor 27500 3/4<br />

Blue Movie Info 12031 hor 27500 3/4<br />

Boomerang Deutschland 11876 hor 27500 3/4<br />

Cartoon Network 11876 hor 27500 3/4<br />

Classica Deutschland 11758 hor 27500 3/4<br />

Discovery Channel 12031 hor 27500 3/4<br />

Discovery HD 11914 hor 27500 9/10<br />

Disney Channel 11758 hor 27500 3/4<br />

Disney Cinemagic 11719 hor 27500 3/4<br />

Disney Cinemagic HD 11023 hor 22000 2/3<br />

Disney XD 11758 hor 27500 3/4<br />

Eurosport HD 11914 hor 27500 9/10<br />

Fox Deutschland 12070 hor 27500 3/4<br />

Goldstar TV 11758 hor 27500 3/4<br />

Heimatkanal 11758 hor 27500 3/4<br />

Historie Channel 11876 hor 27500 3/4<br />

History Channel HD 11023 hor 22000 2/3<br />

Junior 11758 hor 27500 3/4<br />

Kinowelt TV 11876 hor 27500 3/4<br />

Motovision TV 12070 hor 27500 3/4<br />

National Geographic 12031 hor 27500 3/4<br />

National Geographic HD 11023 hor 22000 2/3<br />

National Geographic Wild 12031 hor 27500 3/4<br />

Passion 12070 hor 27500 3/4<br />

Playhouse Disney 11758 hor 27500 3/4<br />

Romance TV 11876 hor 27500 3/4<br />

RTL Crime 12070 hor 27500 3/4<br />

Sci Fi Deutschland 11758 hor 27500 3/4<br />

Sky Action 11797 hor 27500 3/4<br />

Sky Action HD 10773 hor 22000 2/3<br />

Sky Bundesliga 12031 hor 27500 3/4<br />

Sky Cinema 11797 hor 27500 3/4<br />

Sky Cinema + 1 11797 hor 27500 3/4<br />

Sky Cinema 24 11797 hor 27500 3/4<br />

Sky Cinema HD 11914 hor 27500 9/10<br />

Sky Cinema Hits 11719 hor 27500 3/4<br />

Sky Cinema Hits HD 10773 hor 22000 2/3<br />

Sky Comedy 11797 hor 27500 3/4<br />

Sky Emotion 11797 hor 27500 3/4<br />

Sky Krimi 12070 hor 27500 3/4<br />

Sky Nostalgie 11719 hor 27500 3/4<br />

Sky Select 12031 hor 27500 3/4<br />

Sky Sport 1 12031 hor 27500 3/4<br />

Sky Sport 1 HD 11914 hor 27500 9/10<br />

Sky Sport 2 12031 hor 27500 3/4<br />

Sky Sport 2 HD 10773 hor 22000 2/3<br />

Sky Sport Info 11719 hor 27500 3/4<br />

Spiegel TV Geschichte 12031 hor 27500 3/4<br />

Sportdigital TV 11876 hor 27500 3/4<br />

The MGM Channel 11719 hor 27500 3/4<br />

TNT Film 11876 hor 27500 3/4<br />

TNT Serie 12070 hor 27500 3/4<br />

Animax Deutschland 12441 ver 27500 3/4<br />

Eurosport 2 12441 ver 27500 3/4<br />

RTL Living 12441 ver 27500 3/4<br />

Biography Channel 12441 ver 27500 3/4<br />

ESPN America 12663 hor 22000 5/6<br />

Sat 1 Comedy 12545 hor 22000 5/6<br />

Kabel Classic 12545 hor 22000 5/6<br />

MTV Music 11973 ver 27500 3/4<br />

MTV Entertainment 11973 ver 27500 3/4<br />

Nicktoons Deutschland 11973 ver 27500 3/4<br />

www.satdigital.de 65


Gewinnspiel<br />

Gewinnen Sie einen <strong>HDTV</strong>-Empfänger von Opticum.<br />

Einfach das Rätsel lösen, Lösungswort aufschreiben und uns zusenden. Viel Glück!<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Pumpe<br />

f. die<br />

Frequenz<br />

Linear<br />

Tape<br />

Open<br />

Goldmünze<br />

US-amer.<br />

Filmpreis<br />

WM-Sieger<br />

2006<br />

(Fußball)<br />

Chefredaktion:<br />

Ricardo Petzold<br />

ehem.<br />

Pay-TV-<br />

Anbieter<br />

Satellitensystem<br />

Ausruf<br />

Redaktion:<br />

Thomas Riegler, Thomas Köhre, Dennis Schirrmacher<br />

Personal<br />

Video<br />

Recorder<br />

(Abk.)<br />

Kfz-Z.f.:<br />

Oberallgäu<br />

Weltraumbahnhof<br />

(Kasachstan)<br />

Kfz.-<br />

Kennz.<br />

für Aalen<br />

Römisch:<br />

551<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Verena Rottmann<br />

Bundesnetzagentur<br />

(Abk.)<br />

Kfz.-<br />

Kennz.<br />

für<br />

Antillen<br />

Halbwüchsiger<br />

Abitur<br />

(Abk.)<br />

Kfz.-<br />

Kennz.<br />

für Alderney<br />

Kristall-<br />

Bildschirm<br />

(Abk.) 4<br />

Kfz.-<br />

Kennz.<br />

für Kenia<br />

Lektorat:<br />

Thilo Neubacher, Katharina Neumann<br />

Fisch,<br />

Fischart<br />

Kfz.-<br />

Kennz.<br />

für Spanien<br />

ägypt.<br />

Sonnengott<br />

franz.<br />

Seele<br />

Bundesliga<br />

Rechte-<br />

Inhaber<br />

ital.:<br />

gestern<br />

TVTotal<br />

Moderator<br />

Satellitensystem<br />

1<br />

Gibbon<br />

Lebensmittel<br />

Ort der<br />

Winterspiele<br />

2006<br />

Nachen<br />

Erstes<br />

Deutsches<br />

Fernsehen<br />

Abk. für:<br />

im<br />

Auftrag<br />

Dünnfilmtransistor<br />

(engl.)<br />

Kfz.-<br />

Kennz.<br />

für Köln<br />

Television<br />

(Abk.)<br />

Programmiersprache<br />

Grafikdesign:<br />

Tobias Heymann, Steffi Köhler, Stefan Kretzschmar, Stefan<br />

Mitschke, Katharina Schreckenbach (Ltg.), Kim Trank,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Str. 20,<br />

04229 Leipzig<br />

<strong>satellit</strong>@auerbach-verlag.de,<br />

www.digitalfernsehen.de,<br />

www.auerbach-verlag.de<br />

Abk. für<br />

Oberbürgermeister<br />

5<br />

Ausruf<br />

Gerate-<br />

Softw are<br />

Satellitensystem<br />

"Nur-<br />

Lese-<br />

Speicher"<br />

(Abk.)<br />

Erfinder<br />

des<br />

Telefons<br />

norweg.<br />

Dichter,<br />

Schriftsteller<br />

Nahrungsmittel<br />

Stadt<br />

in<br />

Österreich<br />

Kfz.-<br />

Kennz.<br />

Waldshut<br />

Kfz.-<br />

Kennz.<br />

für Ennepe<br />

Zeichen<br />

für:<br />

Natrium<br />

drahtlose<br />

Netz<br />

werkverbindung<br />

Rundfunksender<br />

(Abk.) 2<br />

Goldmünze<br />

der USA<br />

Bild-in-<br />

Bild<br />

Funktion<br />

(Abk.)<br />

Kfz.-<br />

Kennz.<br />

für Augsburg<br />

6<br />

Satellitsystem<br />

Adelstitel<br />

Kfz. für<br />

Gewichtseinheit<br />

Frankfurt<br />

a.M.<br />

Hersteller<br />

Frauen-<br />

Dehnungslaut<br />

(<strong>HDTV</strong>- name<br />

Receiver)<br />

Kfz.-<br />

Kennz.<br />

Rendsburg<br />

3<br />

Compact<br />

Disc<br />

(Abk.)<br />

Anzeigen:<br />

Claudia Fritzsch, Simone Läßig, Katleen Lösch,<br />

Benjamin Mächler, Carsten Philipp (Ltg.)<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0,<br />

Fax. (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@auerbach-verlag.de<br />

Vertrieb:<br />

IPS Pressevertieb,<br />

Carl-Zeiss-Straße 5<br />

53340 Meckenheim<br />

ISSN: 1868-4831<br />

Einzelpreis: 2,70 Euro<br />

(Deutschland)<br />

Druck:<br />

RR Donnelley Europe sp. z o.o.,<br />

Krakow<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Einsendeschluss ist der 30. Oktober 2010. Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter des<br />

Auerbach Verlags sowie deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Keine Barauszahlung möglich. Gewinner der letzten Ausgabe:<br />

Alexander Geiling (Thundorf). Senden Sie das Lösungswort mit dem Stichwort: „SET-Gewinnspiel“ an: Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

Kultursender<br />

geographischer<br />

Begriff<br />

Die nächste Ausgabe SATELLIT <strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

erscheint am 19. November 2010.<br />

Die Themen der Ausgabe lauten unter anderem:<br />

© 2010 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Leipzig.<br />

Vervielfältigung und Verbreitung von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes<br />

Medium ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlags<br />

gestattet. Die Interviews geben die Meinungen der Interviewpartner wieder.<br />

Diese müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die<br />

Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.<br />

Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz<br />

sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des<br />

Autors oder des Verlags für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität<br />

nicht übernommen werden kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung<br />

übernommen für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die<br />

direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen Inhalte entstehen. Es<br />

ist nicht beabsichtigt, mit diesem Haftungsausschluss gegen geltendes<br />

nationales Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materialien auszuschließen,<br />

für die nach diesem Recht die Haftung nicht ausgeschlossen<br />

werden darf. Schutzrechte auf Produktnamen oder Produkte sind in den<br />

einzelnen Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos<br />

übernimmt der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum Abdruck wird<br />

vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der Einsendung von Material, dass<br />

dieses frei von Rechten Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten,<br />

Fotos und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte daran.<br />

Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

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66<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

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