CAR-Modell American way of drive (Vorschau)
04 12 € 4,90 [D] € 5,10 [EU] sfr 9,70 ISSN 2190-0590 E 18159 JUNI JULI RC-Car Technik und Sport Short Course einmal anders Losi XXX-SCB von Horizon AMERICAN WAY OF DRIVE Team Associated TC6.1 Team Associated TC6.1 Once upon a time Toyota TOM’s 84C von Tamiya Faszination Hot Rod Ein außergewöhnliches Modell Das Kult-Modell Optima Mini-Z Buggy von Kyosho Spitzenregler zum halben Preis LRP Sphere Competition TC Spec
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04<br />
12<br />
€ 4,90 [D]<br />
€ 5,10 [EU]<br />
sfr 9,70<br />
ISSN 2190-0590<br />
E 18159<br />
JUNI<br />
JULI<br />
RC-Car Technik und Sport<br />
Short Course<br />
einmal anders<br />
Losi XXX-SCB von Horizon<br />
AMERICAN WAY<br />
OF DRIVE Team Associated TC6.1<br />
Team Associated TC6.1<br />
Once upon a time<br />
Toyota TOM’s 84C von Tamiya<br />
Faszination Hot Rod<br />
Ein außergewöhnliches<br />
<strong>Modell</strong><br />
Das Kult-<strong>Modell</strong><br />
Optima Mini-Z Buggy von<br />
Kyosho<br />
Spitzenregler zum<br />
halben Preis<br />
LRP Sphere Competition<br />
TC Spec
DAS EINZIGE DAS SO BESTÄNDIG IST<br />
WIE DER 22T...<br />
...IST SEIN GUTER RUF.<br />
Aus dem Stand heraus hat der 22T vier der Top-7 Spots der 2011er ROAR Electric Nationals für sich entscheiden können<br />
– und ist damit schon jetzt eines der am heißesten diskutierten Geschosse der Szene. Vielleicht liegt es an seiner<br />
wettbewerbsgestählten 22 Plattform, vielleicht auch daran, dass es der erste Truck ist, der serienmäßig mit Mittel- oder<br />
Heckmotor ausgebaut werden kann. Was auch immer der Grund ist, wenn du gewinnen willst – hier ist dein Fahrzeug.<br />
1/10 22T 2WD Race Truck Kit (TLR0023)<br />
- Hart eloxiertes Aluminium-Chassis<br />
- 12 mm Big Bore Stoßdämpfer<br />
- Komplett metrisch<br />
®<br />
<br />
horizonhobby.de<br />
©2011 Horizon Hobby, Inc. 22, 22T, Team Losi, the TLR logo and the Horizon Hobby logo are<br />
trademarks or registered trademarks <strong>of</strong> Horizon Hobby, Inc. 35297<br />
TLRACING.COM
EDITORIAL<br />
Die Verlagsleitung<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
Sie kennen das sicherlich aus eigener Erfahrung: Manchmal gibt es Dinge zu tun oder zu sagen, die<br />
einem mehr als unangenehm sind. Und genau so geht es dem Neckar-Verlag mit dieser Ausgabe der<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>.<br />
Vor zwei Jahren starteten Verlag und Redaktion das „Projekt <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>“: Ein primär technisch<br />
orientiertes Magazin für alle Freunde des Car-<strong>Modell</strong>baus und des Car-<strong>Modell</strong>sports. Dank dieses<br />
Konzepts hatte die neue Zeitschrift dann auch recht schnell eine ganze Menge interessierter Leser<br />
gefunden. In Gesprächen auf Veranstaltungen und Messen, aber auch schriftlich wurde uns immer<br />
wieder mitgeteilt, dass die inhaltliche Mischung, die Qualität der Artikel und auch die optische Gestaltung<br />
bei vielen RC-Car-Piloten gut ankommt.<br />
Kein Wunder, denn das zuständige Redaktions-Team, bestehend aus Heiner Martin und Benjamin<br />
Schleich, sorgte Ausgabe für Ausgabe für einen absolut stimmigen Auftritt der <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>.<br />
Doch letztlich muss der Verlag nach einer gewissen Anlaufzeit für eine neue Zeitschrift entscheiden,<br />
ob diese sich auch langfristig gesehen wirtschaftlich produzieren lässt. Und genau hierfür fehlten der<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> trotz qualitativer Berichterstattung und ansprechender Aufmachung zwei Jahre nach<br />
der Präsentation leider doch noch etliche Leser bzw. Abonnenten.<br />
Somit musste sich der Verlag schweren Herzens entschließen, das Erscheinen der <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />
mit diesem Heft, sprich der Ausgabe 4/2012 einzustellen. Diejenigen Leser, die die <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> im<br />
Abonnement beziehen, bekommen den für die nun nicht mehr erscheinenden Hefte zu viel bezahlten<br />
Abonnements-Betrag selbstverständlich unaufgefordert zurückerstattet.<br />
Bleibt heute nur noch, Ihnen, unseren treuen Lesern zu danken und Ihnen weiterhin viel Spaß bei<br />
Ihrem Hobby zu wünschen. Unser Dank gilt ebenso den beiden Redakteure und den Anzeigenkunden<br />
aus der <strong>Modell</strong>bauindustrie.<br />
Die Verlagsleitung<br />
04<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Knut Purwin<br />
<strong>Modell</strong>autos sammeln & restaurieren<br />
Viele <strong>Modell</strong>aut<strong>of</strong>reunde und -sammler besitzen<br />
das eine oder andere Automodell,<br />
welches im Laufe der Jahrzehnte etwas<br />
gelitten hat. Leider gibt es seitens der verschiedenen<br />
Automodell-Hersteller kaum<br />
Möglichkeiten, Originalersatzteile für alte<br />
Exemplare nachzuliefern.<br />
Mit den in diesem Buch beschriebenen Anleitungen<br />
erhält der Leser erprobte Informationen,<br />
um selber Hand an sein <strong>Modell</strong><br />
legen zu können, ohne erst viel „experimentieren“<br />
zu müssen. Der Ratgeber enthält<br />
zahlreiche Tipps und Ratschläge, wie man<br />
bei der Rekonstruktion und Beschaffung<br />
von Ersatzteilen am einfachsten vorgehen<br />
kann, damit das Endergebnis ohne Umwege<br />
wirklich ungetrübte Freude bereitet.<br />
ISBN 978-3-7883-2162-8<br />
Umfang 128 Seiten<br />
Abbildungen 126<br />
Best.-Nr. 162<br />
Preis 14,60 [D]<br />
Gerhard O. W. Fischer<br />
RC-Trucks aus Bausätzen<br />
Ferngesteuerte Trucks und Nutzfahrzeuge<br />
werden inzwischen immer beliebter, auch<br />
bei <strong>Modell</strong>bauern anderer Sparten. Dies<br />
liegt sicherlich mit daran, dass man auch<br />
als Einsteiger ohne große Vorkenntnisse<br />
schon sehr attraktive <strong>Modell</strong>e verhältnismäßig<br />
schnell und einfach aus gut ausgestatteten<br />
Bausätzen montieren kann.<br />
In diesem Buch werden primär RC-Truckmodelle<br />
im Maßstab 1:16 bzw. 1:14 vorgestellt.<br />
Durch die umfangreich bebilderten<br />
Baubeschreibungen wird nicht nur der Aufbau<br />
der vorgestellten Trucks, sondern auch<br />
der von vergleichbaren <strong>Modell</strong>en erleichtert.<br />
Die Erwähnung artverwandter Fahrzeuge<br />
(Ketten- und Amphibienfahrzeuge) rundet<br />
den Inhalt ab.<br />
ISBN 978-3-7883-3103-0<br />
Umfang 120 Seiten<br />
Abbildungen 240 in Farbe<br />
Best.- Nr. 103<br />
Preis 14,60<br />
Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-38 / -48 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />
E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • Internet: www.neckar-verlag.de<br />
Hintergrund: © Willi217 / PIXELIO
MegaE<br />
RAIDER8<br />
XL<br />
Der Raider XL ist das<br />
neue <strong>Modell</strong> in der<br />
MegaE 8 Serie. Mit<br />
fast 60 cm Länge<br />
und 40 cm Breite sind<br />
die Ausmaße<br />
gewaltig.<br />
1:8<br />
BRUSHLESS<br />
Boden<br />
Freiheit<br />
45mm<br />
www.himoto-krick.de<br />
Auf Basis des bekannten MegaE 8<br />
Buggychassis modifizierter Short Course<br />
Truck mit Front- und Heckrammer<br />
und originalgetreuer<br />
Bereifung.<br />
SLC 8<br />
Die Fakten der<br />
MegaE 8 Serie:<br />
• 80 A Brushless Regler für<br />
bis zu 4S LiPo-Akkus<br />
• RTR - komplett montiert<br />
• 2,4 GHz Fernsteuerung mit FailSafe<br />
• leichter und robuster 4WD Antrieb<br />
• Metalldifferentiale<br />
Fordern Sie die aktuellen RC-Car-Unterlagen<br />
an oder holen Sie sie bei Ihrem Fachhändler.<br />
krick<br />
<strong>Modell</strong>bau vom Besten<br />
Klaus Krick <strong>Modell</strong>technik<br />
Postfach 1138 · 75434 Knittlingen<br />
www.himoto-krick.de
<strong>Modell</strong><br />
INHALT<br />
SZENE<br />
8 <strong>Vorschau</strong> Kyosho World-Cup<br />
Elektro-Weltmeisterschaften in Heemstede/NL<br />
NEWS<br />
SZENE<br />
77 Neuheiten vom Markt<br />
Die<br />
italienische Firma WRC ist vor<br />
allem<br />
im großen Rennsport für die<br />
Ferti-<br />
gung hochwertiger Kohlefaserteile bekannt.<br />
Seit einiger Zeit beschäftigt sich die kleine Manufaktur mit<br />
der Fertigung von RC-Cars. Nun ist auch ein sehr aufwendiges<br />
Formel-<strong>Modell</strong> erschienen, der F-One.<br />
TEST<br />
10 Das Kult-<strong>Modell</strong><br />
Optima Mini-Z Buggy von Kyosho<br />
16 Spitzenregler zum halben Preis<br />
LRP Sphere Competition TC Spec<br />
20 <strong>American</strong> <strong>way</strong> <strong>of</strong> Drive<br />
Team Associated TC6.1<br />
28 Short Course einmal anders<br />
Losi XXX-SCB von Horizon<br />
44 Once upon a time - es war einmal …<br />
Toyota TOM’s 84C von Tamiya<br />
52 Schlanke Linie<br />
Losi 22 RTR von Horizon<br />
58 Trendy<br />
Torment Short Course RTR von Horizon<br />
64 Alle ACHTung<br />
1:8 Brushless-Antriebssystem „iX8/Dynamic 8“<br />
von LRP electronic<br />
68 It’s a Blast<br />
S10 Blast SC Short Course von LRP electronic<br />
72 The Italian Stallion<br />
WRC F-One von VIP-Performance<br />
NEWS<br />
TEST<br />
TECHNIK<br />
„Volt, Ampere, Watt... Wie geht das?“ Auch im RC-<strong>Modell</strong>bau<br />
(unter den Einsteigern) bedarf es anfangs häufig Hilfe für das<br />
richtige Messen. Insbesondere wenn die Fehlersuche bei einem<br />
RTR-<strong>Modell</strong> beginnt und man feststellen muss, ob es nun der<br />
Motor, der Regler, der Empfänger oder der Fahrakku ist, der<br />
nicht so richtig will.<br />
TECHNIK<br />
38 Faszination Hot Rod<br />
ein außergewöhnliches <strong>Modell</strong><br />
48 Volt Ihr Watt messen<br />
Richtiges Messen von Spannung und Strom<br />
TUNING<br />
TUNING<br />
32 Von der Grünanlage auf die Rennstrecke<br />
Losi TLR Kit für den XXX-SCB/SCT<br />
RACING<br />
34 Back on track<br />
LRP-HPI-Challenge in Höckendorf am 29.4.2012<br />
80 Saisoneröffnung in Potsdam<br />
Offroad-Team-Rennen<br />
RACING<br />
Losi bewies bereits in der Vergangenheit mit dem 8ight,<br />
dass man auch mit fahrfertigen <strong>Modell</strong>en im Wettbewerb<br />
antreten kann. Der neueste Schachzug in dieser Richtung<br />
ist der Losi 22 RTR.<br />
<strong>CAR</strong>-MODELL-TIPPS<br />
finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten:<br />
12, 18, 23, 28, 47, 53, 61, 66, 71 und 74<br />
51 Impressum<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 07
SZENE<br />
Heiner Martin<br />
Kyosho-World-Cup<br />
Die beliebte Firmenrennserie geht in eine<br />
neue Runde. Highlight ist in diesem Jahr<br />
das Superfinale in Lostallo/CH, zu dem<br />
wieder die besten Kyosho-Fahrer Europas<br />
erwartet werden.<br />
Die bisher feststehenden Termine:<br />
23.-24. Juni Mühlau/KWC<br />
Gruppe Ost<br />
04.-05. August Köditz bei H<strong>of</strong>/KWC<br />
Masters Süd<br />
18.-19. August Leipzig/KWC<br />
Masters Ost<br />
13.-15.September Lostallo/Schweiz/KWC<br />
Superfinale<br />
29.-30.September Zwönitz/KWC<br />
Gruppe Ost<br />
Erstmals wird in diesem Jahr bei einigen<br />
Rennen die neue Klasse Rallyecross<br />
gefahren. Rechtzeitig vor der KWC-<br />
Rennsaison sind bei Kyosho auch die<br />
neuen OS-Max-Motoren lieferbar (Best.-Nr.<br />
KWC-5000). Ein absolut sauberes Laufverhalten<br />
und einfaches Einstellen zeichnen<br />
diesen Motor aus. Zugelassen ist der Motor<br />
im KWC für die Klassen GP Sport und GP<br />
Race. Die Resorohranlagen CRF88008 und<br />
CRF88009 komplettieren den Motor und<br />
sind ab s<strong>of</strong>ort zugelassen.<br />
Weitere Infos zum KWC sind im Internet<br />
unter www.kyosho.de.<br />
Elektro-Weltmeisterschaft in Heemstede<br />
Vom 21. Bis 28. Juli finden in Heemstede/NL<br />
die Weltmeisterschaften der<br />
Elektro-Klassen 1:12 und Tourenwagen<br />
statt. Die Klasse 1:12 wird im Kennemer<br />
Sportzentrum in IJsbaanlaan 4a, NL-<br />
2024 AV Haarlem ausgetragen, während<br />
sich die Tourenwagen auf der permanenten<br />
Rennstrecke des Model Auto Club<br />
Heemstede messen. Die Anschrift der<br />
Rennstrecke lautet: Cruquiusweg 45, NL-<br />
2102 LS Heemstede.<br />
Der vorgesehene Terminplan:<br />
21. Juli 1:12 Registrierung<br />
22. Juli 1:12 Training<br />
23. Juli 1:12 Vorläufe<br />
24. Juli 1:12 Finale und Siegerehrung<br />
25. Juli Tourenwagen Registrierung<br />
26. Juli Tourenwagen Training<br />
27. Juli Tourenwagen Vorläufe<br />
28. Juli Tourenwagen Finale und Sieg<br />
erehrung<br />
Auf diesen Weltmeisterschaften werden<br />
sich die besten Elektro-Fahrer der Welt<br />
treffen. Aus Deutschland haben der amtierende<br />
Tourenwagen-Weltmeister Marc<br />
Rheinard sowie der amtierende Tourenwagen-Indoor-Europameister<br />
Ronald<br />
Völker ihre Teilnahme<br />
zugesagt. Insgesamt<br />
werden in 1:12 ca. 100<br />
Fahrer und 150 bei<br />
den Tourenwagen an<br />
den Start gehen.<br />
Informationen zu den<br />
Weltmeisterschaften<br />
sind im Internet<br />
unter www.ifmar-<br />
2012worlds.com zu<br />
finden. Die Ergebnisse<br />
werden aktuell<br />
auf www.myrcm.ch<br />
veröffentlicht.<br />
In dieser Halle finden die 1:12-Rennen statt<br />
Die permanente Rennstrecke des Model Auto Club Heemstede<br />
Extra für die Weltmeisterschaften wurde eine neue Schikane in der Rennstrecke eingebaut<br />
08<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
FÜR ECHTE MODELLBAUFANS<br />
Seien Sie dabei:<br />
• Tolle Live-Events<br />
• Noch 4 Termine in 2012<br />
Mehr Infos: adrenalin-tage.de<br />
13./14. Juli Conrad Electronic Filiale Bremen<br />
10./11. August Conrad Electronic Filiale München Moosach<br />
08./09. September Conrad Electronic Filiale Regensburg<br />
06./07. Oktober Conrad Electronic Filiale Hannover<br />
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Filialen
Das Kult-<br />
Das Kult-<br />
TEST<br />
Heiner Martin<br />
Der Optima Mini-Z Buggy von Ky<br />
Optima – das war eins der ersten<br />
wettbewerbsfähigen Offroad-<br />
<strong>Modell</strong>e von Kyosho. Dieses<br />
Elektro-Fahrzeug im Maßstab<br />
1:10 besaß einen wirkungsvollen<br />
4WD-Antrieb über eine Kette. Erschienen<br />
ist der originale Optima<br />
im Jahr 1985. Mit dem Turbosowie<br />
dem Mid-Optima folgten in<br />
späteren Jahren weitere Tuning-<br />
<strong>Modell</strong>e. Mit einer Ausgabe im<br />
Mini-Z-Format möchte Kyosho<br />
nun an die früheren Erfolge des<br />
Optima anknüpfen.<br />
10<br />
Im Maßstab 1:24 sind die Freiheiten<br />
des Konstrukteurs natürlich wesentlich<br />
eingeschränkter als bei größeren <strong>Modell</strong>en.<br />
Es muss alles auf kleinstem Raum<br />
untergebracht werden. Und so präsentiert<br />
sich der kleine Optima auch im typischen<br />
Mini-Z-Zuschnitt. Mit dem MB-010 wurde<br />
ein völlig neues Chassis für diese kleinen<br />
Buggy-<strong>Modell</strong>e entwickelt, die nicht nur<br />
mit der Optima-Karosserie erhältlich sind.<br />
Lieferumfang<br />
Geliefert wird der Mini-Z-Optima fertig<br />
montiert und ist wahlweise auch komplett<br />
mit Sender erhältlich. Mit dabei, wie bei<br />
Mini-Z-Fahrzeugen üblich, sind einige<br />
Zubehörteile wie verschiedene Ritzel, ein<br />
weiteres Zahnrad, Motor-Halteplatten für<br />
die verschiedenen Untersetzungen sowie<br />
diverse Werkzeuge aus Kunstst<strong>of</strong>f, was<br />
bei der Größe aber durchaus ausreicht.<br />
Ebenfalls mitgeliefert werden einige Klipse<br />
für die Höheneinstellung der Federung und<br />
das für die Stoßdämpfer benötigte Öl. Auch<br />
beim RTR mit Sender sind die Batterien/<br />
Akkus nicht im Lieferumfang enthalten. Die<br />
Lexan-Karosserie ist schon im Stil der 80er-<br />
Jahre des letzten Jahrhunderts lackiert.<br />
Natürlich auch dabei ist eine ausführliche<br />
mehrsprachige Bedienungsanleitung sowie<br />
eine Explosionszeichnung mit Ersatzteilnummern.<br />
Die Empfangsanlage in dem Fahrzeug<br />
ist in 2,4-GHz-Technik und passt zu den<br />
bekannten Sendern für die Mini-Z-<strong>Modell</strong>e.<br />
Der beim RTR beiliegende Sender ist<br />
ein 2-Kanal-Drehknopfsender ohne viel<br />
Schnickschnack. Lenkung und Gas können<br />
getrimmt werden, mehr ist für so ein<br />
kleines Fahrzeug auch nicht unbedingt<br />
notwendig.<br />
Konstruktion<br />
Das Chassis besteht aus mehreren aufwändigen<br />
Kunstst<strong>of</strong>f-Spritzteilen, die Mini-<br />
Z-typisch miteinander verschraubt und<br />
gesteckt sind. Dabei sind die Akkus/Batterien<br />
für den Betrieb ganz unten angeordnet.<br />
Der Motor (durchaus leichter als die<br />
Akkus) musste dafür nach oben wandern.<br />
Die komplette Elektronik liegt über den<br />
Akkus/Batterien. Das Lenkservo ist voll im<br />
Chassis integriert.<br />
Standesgemäß besitzt auch der Mini-<br />
Z-Optima einen Allradantrieb. Nur eine<br />
Kette und einen hinter der Hinterachse<br />
liegenden Motor wie beim originalen<br />
Optima sucht man vergeblich. Das Mini-Z-<br />
<strong>Modell</strong> folgt hier modernen Konstruktionsprinzipien.<br />
Der 4WD-Antrieb erfolgt über<br />
eine zentrale Kardanwelle, die über ein<br />
einstufiges Zahnradgetriebe vom Motor<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
<strong>Modell</strong><br />
<strong>Modell</strong><br />
osho<br />
Das mitgelieferte Zubehör<br />
TEST<br />
angetrieben wird. Sowohl an Vorder- wie<br />
Hinterachse verrichtet ein Kegelrad-Differenzial<br />
seinen Dienst, bevor die Kraft über<br />
Knochen an die Räder übertragen wird.<br />
Erfreulich: Alle wichtigen drehenden Teile<br />
sind kugelgelagert.<br />
Die Radaufhängungen sind als Doppel-<br />
Querlenker ausgebildet, wobei unten ein<br />
H-Lenker und oben ein einzelner Lenker<br />
eingesetzt wird. Die Vorspur an der Hinterachse<br />
wird fest durch den unteren Querlenker<br />
bestimmt. Die vorderen Spurstangen<br />
sind in der Länge nicht verstellbar. Auch die<br />
oberen Lenker sind nicht verstellbar, sodass<br />
der Sturz der Räder fest vorgegeben ist.<br />
Federbeine mit richtigen kleinen Öldruckstoßdämpfern<br />
stützen die Räder ab.<br />
Fahrtest<br />
Bevor es losgehen kann, sind noch die<br />
Stoßdämpfer mit Öl zu befüllen. Das geht<br />
recht einfach, Vorsicht ist nur mit den<br />
kleinen schwarzen Diaphragmen geboten.<br />
Diese befinden sich schon in den<br />
Stoßdämpfern und fallen beim ersten<br />
Öffnen gerne heraus. Wer dabei nicht aufpasst,<br />
sucht sie dann auf dem Basteltisch.<br />
Ansonsten ist das Befüllen der Dämpfer<br />
problemlos.<br />
Dann sind noch die geladenen Akkus oder<br />
eben Batterien einzusetzen und der ersten<br />
Fahrt steht nichts mehr im Wege, wenn<br />
man auch noch das kleine Vorderteil der<br />
Karosserie zur optischen Komplettierung<br />
auf das Chassis geklebt hat.<br />
Schon auf den ersten Metern überraschte<br />
der Mini-Z-Optima mit einem ausgewogenen<br />
Fahrverhalten. Es ist schon<br />
erstaunlich, wie es Kyosho immer wieder<br />
gelingt, auch RTR-<strong>Modell</strong>e mit einer guten<br />
Abstimmung auszurüsten. Aber man<br />
sieht das dem Fahrzeug ja schon an – so<br />
weisen die Hinterräder eine Vorspur auf,<br />
was gerade bei einem 4WD-Fahrzeug Sinn<br />
macht. Auf Teppichboden wie auch auf den<br />
meisten anderen Untergründen schob das<br />
Fahrzeug am Kurveneingang leicht, um im<br />
weiteren Kurvenverlauf dann recht kräftig<br />
einzulenken, ohne jedoch gleich mit dem<br />
Heck zu kommen.<br />
Gas kann sehr gefühlvoll gegeben werden,<br />
sodass mit dem <strong>Modell</strong> auch auf engstem<br />
Raum kontrolliert gefahren werden konnte.<br />
Erst wenn man den Hebel am Sender<br />
wirklich durchzieht, entwickelt der Mini-<br />
Z-Optima seine volle Geschwindigkeit. Für<br />
die Wohnung war das meist schon zu viel.<br />
Etwas gewöhnungsbedürftig war der Rück-<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 11
TEST<br />
Das Kult<br />
www.car-modell.de<br />
Der optimale Getriebeabstand<br />
wird mithilfe von Distanzplatten<br />
eingestellt, die auf<br />
den Motor gesteckt werden<br />
Die Hinterachse<br />
Die zentrale Antriebswelle mit<br />
dem Heck-Differenzial<br />
Das Chassis in der Übersicht<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Störungen bei 2,4-GHz-Fernsteuerungen<br />
12<br />
Den 2,4-GHz-Fernsteuerungen wird allgemein eine Unempfindlichkeit gegen Störungen<br />
nachgesagt. Das ist aber nur dann richtig, wenn alle Sender, die an einem Ort<br />
betrieben werden, relativ nahe beieinander sind. Wird ein Sender zum Bespiel weit<br />
weg vom Fahrerstand eingeschaltet und der Fahrer geht dann mit dem eingeschalteten<br />
Sender zum Fahrerstand, kann es in unglücklichen Fällen (je nach örtlichen<br />
Gegebenheiten und je nach den verwendeten Sendern) zu Störungen kommen. Hier<br />
hilft dann meist, das Auto und den Sender aus- und wieder einzuschalten, wobei der<br />
Sender dann unbedingt in der Nähe der anderen Sender sein muss. Grundsätzlich sollte<br />
vermieden werden, sich mit dem Sender weit weg von dem Standort zu bewegen, an<br />
dem der Sender eingeschaltet wurde.<br />
Das K<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
ult-Mode<br />
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<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 13<br />
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Die Lenkung mit im Chassis integrierten<br />
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Die hintere Radaufhängung im Detail<br />
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Doppelquerlenker-Vorderachse mit den<br />
langen Stoßdämpfern<br />
Die vorderen Achsschenkel sind in<br />
C-Hubs geführt
s Kult-Mo<br />
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
groß aber sollte die Strecke nicht sein,<br />
denn dann verliert sich der kleine Optima<br />
etwas in der Landschaft.<br />
Auch Sprünge meisterte das Fahrzeug sehr<br />
gut. Er blieb, wenn man auf einen geraden<br />
Absprung achtete und mit dem Gas etwas<br />
aufpasste, immer in stabiler Fluglage und<br />
landete auf allen vier Rädern. Beim Landen<br />
kam es dann schon einmal vor, dass das<br />
Chassis durchschlug, aber selbst die Kratzer<br />
am Chassisboden hielten sich in Grenzen.<br />
14<br />
Das Chassis von unten mit geöffneten<br />
Akkuschächten<br />
Technische Daten<br />
Fahrzeug Mini-Z Buggy Optima<br />
Klasse<br />
Offroad<br />
Maßstab 1:24<br />
Länge<br />
165 mm<br />
Breite<br />
115 mm<br />
Radstand<br />
115 mm<br />
Spurbreite<br />
99 mm<br />
Gewicht 203 g kpl. fahrfertig<br />
mit Akkus<br />
Antrieb<br />
Allrad über<br />
Kardanwelle<br />
Radaufhängungen<br />
Doppel-Querlenker<br />
Stromversorgung 4 AAA-Zellen<br />
Sender 2-Kanal-Drehknopfsender<br />
Vertrieb Kyosho Deutschland,<br />
Kaltenkirchen, www.kyosho.de<br />
Bezugsquelle Fachhandel<br />
Empf. Verkaufspreis 239,– Euro<br />
(RTR-<strong>Modell</strong> mit Sender)<br />
wärtsgang. Wird nach Vorwärtsfahrt der<br />
Gashebel zum ersten Mal zurückgezogen,<br />
bremst das Fahrzeug. Erst beim zweiten<br />
Mal zurückziehen wird auf Rückwärtsgang<br />
geschaltet. Dieser ließ sich auch feinfühlig<br />
regeln, allerdings muss man dennoch aufpassen,<br />
da nicht s<strong>of</strong>ort auf „voll rückwärts“<br />
zu gehen.<br />
Aufgrund der höheren Spannung von<br />
normalen Batterien war das Fahrzeug<br />
schon mit der normalen Motorisierung<br />
auch für eine geräumige Wohnung mehr<br />
als ausreichend schnell. Für aufladbare Akkus<br />
bietet sich der X-Speed-Tuningmotor<br />
an, der auch im Testmodell seinen Platz<br />
fand. Im freien Gelände aber kann man<br />
durchaus den Speed der Batterien auch mit<br />
dem Tuningmotor vertragen. Die Motoren<br />
sind übrigens mit einer Überlast-Sicherung<br />
versehen, die aber während der Testfahrten<br />
nie auslöste.<br />
Ein Buggy aber gehört ins Freie und so<br />
fanden die nächsten Testfahrten auf<br />
festem Lehmboden, feinem Kies, Beton<br />
und grobem Asphalt statt. Dabei setzte die<br />
Bodenfreiheit von ca. 11 mm zwar Grenzen,<br />
die Reifen mit recht großen Spikes halfen<br />
hier aber in einigen Situationen. Also bewies<br />
der Mini-Z-Optima auch hier seine<br />
Qualitäten. Die Geländegängigkeit ist<br />
für so ein kleines Fahrzeug durchaus<br />
beachtlich. Das Fahrverhalten war ähnlich<br />
gutmütig wie auf Teppichboden, es machte<br />
richtig Spaß, das <strong>Modell</strong> zu bewegen. Zu<br />
Defekte traten während der ganzen<br />
Testfahrten keine auf. Auch eine Prüfung<br />
auf Verschleiß danach brachte nichts<br />
Außergewöhnliches zutage: Die Reifen<br />
waren etwas abgefahren, sonst aber war<br />
nichts festzustellen. Dabei machten sich<br />
natürlich die Kugellager positiv bemerkbar.<br />
Tuning<br />
Vor allem für die optische Verschönerung<br />
bietet Kyosho eine ganze Reihe farbig<br />
eloxierter Aluteile an. In Bezug auf das<br />
Fahrverhalten sind hier besonders die<br />
Lenkplatten interessant. Dann gibt es<br />
auch einen Kreisel, der das Ausbrechen bei<br />
Kurvenfahrt minimieren kann, wenn man<br />
es denn will. Wer mehr Leistung fordert,<br />
ist mit dem X-Speed-Motor gut bedient,<br />
der als einziges Tuningteil im Testfahrzeug<br />
eingebaut wurde. Mit dem ASF-Manager<br />
(siehe <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 1/12) lassen sich zudem<br />
einige Parameter für Fahrtregler und<br />
Empfänger einstellen. Damit lassen sich die<br />
Fahreigenschaften auf bestimmte Strecken<br />
einstellen. Während des Tests aber kam der<br />
Wunsch danach nie auf. Der Mini-Z-Optima<br />
ist einfach ein rundherum gelungenes<br />
Paket.<br />
Fazit<br />
Der Optima Mini-Z Buggy ist ein zuverlässiges<br />
Spaßmodell ersten Ranges. Die<br />
Fahrleistungen und auch das Fahrverhalten<br />
überzeugen. Ob er sich auch zu einem<br />
Kult-<strong>Modell</strong> entwickelt, wird wohl erst die<br />
Zukunft zeigen. Man darf jetzt auch schon<br />
auf die ersten Offroad-Rennen im Mini-Z-<br />
Format gespannt sein.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Beantworten Sie die Frage auf unserer Homepage!<br />
Gewinnen nen<br />
Sie jeden e<br />
Monat!!<br />
!<br />
Im Juni:<br />
ein Bausatz Suchoi SU34, im Gesamtwert von ca. EUR 179,–<br />
Gesponsert von Krick, Knittlingen<br />
SUCHOI SU-34<br />
NATO-CODENAME:<br />
”FULLBACK”<br />
als Exportversion unter der<br />
Bezeichnung Su-32, ist ein<br />
noch in der Sowjetunion<br />
entwickelter zweisitziger<br />
Jagdbomber aus dem<br />
Konstruktionsbüro Suchoi,<br />
dessen Serienproduktion im<br />
April 2006 angelaufen ist.<br />
Lieferumfang:<br />
• Rumpf lackiert und dekoriert. Impeller mit Motoren<br />
eingebaut. Servo für das lenkbare Bugrad<br />
schon eingebaut. Außerdem ist der Fahrtregler<br />
komplett verdrahtet und eingebaut.<br />
• Tragfläche lackiert und dekoriert, Querruder<br />
angeflanscht und 2 Servos eingebaut.<br />
• Höhen- und Seitenleitwerk sind lackiert und<br />
dekoriert. Ruder sind angeflanscht<br />
• Tank-Attrappen lackiert<br />
• Dreibein-Fahrwerk mit lenkbarem Bugfahrwerk.<br />
Einfach zu demontieren, sodass mit und ohne<br />
Fahrwerk geflogen werden kann.<br />
Technische Daten:<br />
Material EPO<br />
Spannweite 640 mm<br />
Länge 990 mm<br />
Fluggewicht 650 g<br />
Antrieb Impeller<br />
J-Power Brushless Motor:<br />
D2520 4300KV neue Version<br />
Akku RFI LiPo 11,1V 3S 1500mAh*)<br />
Regler J-Power 2x ESC 20 A<br />
Servos 3 J-Power 8 g 1,2 kg/cm<br />
*) nicht im Lieferumfang enthalten<br />
Im Juli:<br />
ein Produkt der Firma playmobil, Zirndorf<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
Villingen-Schwenningen
TEST<br />
Nicolas Gyra<br />
Spitzen<br />
ha<br />
Der<br />
werden. Der Powerkondensator wurde<br />
mit doppelseitigem Klebeband auf die<br />
untere Chassisplatte geklebt. Aufgrund der<br />
Bauform des Kondensators ist die Klebefläche<br />
jedoch sehr klein. Hier wäre eine<br />
Kunstst<strong>of</strong>fschelle für eine bessere Montage<br />
sehr hilfreich.<br />
16<br />
für das Sensorkabel. Alles<br />
ist sauber maschinell verlötet,<br />
nur die Kabel für den Lüfter scheinen<br />
nachträglich von Hand angebracht<br />
Wenn<br />
worden zu sein.<br />
man<br />
die<br />
Schachtel<br />
des TC<br />
Auf der oberen Platine finden wir die<br />
Spec öffnet, sieht man den Regler Powerkabel (für Akku und Motor) und<br />
gut in Szene gesetzt auf einem blauen<br />
Hintergrund im Riffelblech-Design. Die<br />
Anschlusskabel (die aus dem schönsten<br />
Regler ein Kabelmonster machen), die<br />
Anleitungen, das Befestigungsmaterial und<br />
das Sensorkabel befinden sich im unteren<br />
Teil der Verpackung. Weiter wünscht uns<br />
eine gewisse Ulrike, die in der Qualitätssicherung<br />
den Packungsinhalt überprüft<br />
die Transistoren der Endstufe. Sie werden<br />
durch einen blau-eloxierten Kühlkörper<br />
und einen 25-mm-Lüfter gekühlt. Das erlaubt<br />
die Verwendung von Brushlessmotoren<br />
ab 3,0 Turns. Leider ist die Stromversorgung<br />
des Lüfters auf der unteren Platine<br />
gelötet, da wäre eine Steckverbindung<br />
wegen der einfacheren Demontage des<br />
Lüfters zu bevorzugen.<br />
hat, „viel Spaß beim Fahren“. Das finden wir<br />
nett, und es verleiht dem Hightech-Produkt<br />
eine persönliche Note.<br />
Einbau<br />
Konstruktion<br />
Der TC Spec besteht aus zwei aufeinandergesteckten<br />
Platinen, einer Kühleinheit und<br />
einem Gehäuse. Auf der unteren Platine<br />
befinden sich die Spannungsversorgung<br />
für den Empfänger, die Ansteuerung für die<br />
Endstufe, alle dünnen Anschlusskabel, die<br />
Taster zum Programmieren und der Stecker<br />
Der TC Spec wurde in den LRP S10 Blast SC<br />
(4WD-Short-Course-Truck) eingebaut und<br />
an einen GM-Evo3-7,5T-Motor angelötet.<br />
Die Anschlüsse sind mit 25 cm (Powerkabel),<br />
21 cm (Sensorkabel und Empfängerkabel)<br />
und 10 cm (Schalterkabel) für die<br />
meisten <strong>Modell</strong>e im Maßstab 1:10 ausreichend<br />
lang. Der Einbau verlief zügig und<br />
problemlos, lediglich die Einbauhöhe von<br />
ca. 36 mm inklusive Lüfter sollte beachtet<br />
Einstellungen<br />
Senderwege<br />
Neutral, Vollgas,<br />
Vollbremse<br />
LiPo-Abschaltung<br />
Ein/Aus<br />
Powerpr<strong>of</strong>ile 1-8 Brushless, 1-6<br />
Brushed<br />
Bremskraft 0 - 6<br />
Automatikbremse 0 - 6<br />
Raketenstart<br />
Ein/Aus<br />
Legalität bei Rennserien<br />
IFMAR, EFRA, DMC<br />
ja<br />
LRP HPI Challenge nur Formel<br />
Zero-Boost-Rennen<br />
nein<br />
Andere Rennserien und Freundschaftsrennen<br />
ja, außer Zero-Boost<br />
Bezugsquelle Fachhandel<br />
Vertrieb<br />
LRP Electronic<br />
Remshalden, www.lrp.cc<br />
Empf. Verkaufspreis 104,99 Euro<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
egler zum<br />
lben Preis<br />
LRP Sphere Competition TC Spec<br />
Fahrtest<br />
Der Fahrtest wurde zur einen Hälfte auf<br />
Teppichrennstrecken und zur anderen „<strong>of</strong>f<br />
the road“, also auf Rasen und Sand und<br />
etwas Asphalt durchgeführt. Die Regelbarkeit<br />
von Gas und Bremse ist gefühlt<br />
„super“. Dank der Hall-Sensoren im Motor<br />
hat man eine sehr gute Kontrolle bei<br />
niedrigen Geschwindigkeiten. Gemessen<br />
wurde ein Geschwindigkeitsbereich von<br />
3,3 bis 48,8 km/h. Die Bremse packt in<br />
der stärksten Einstellung so stark zu, dass<br />
selbst auf Teppich die Reifen blockieren.<br />
Weiter ist der Einstellbereich von Bremse<br />
und Autobremse sinnvoll gewählt und<br />
Veränderungen in der Regel s<strong>of</strong>ort spürbar.<br />
Bei den unterschiedlichen Powerprogrammen<br />
dagegen waren die Veränderungen<br />
kaum zu spüren und konnten auch nicht<br />
messbar erfasst werden. Dies ist definitiv<br />
kein Regler, um Höchstleistungen aus<br />
Stockmotoren herauszupressen.<br />
Die Sphere-Fahrtregler der Firma LRP sind seit<br />
vielen Jahren bekannt, beliebt und haben schon<br />
unzählige nationale und internationale Pokale<br />
gewonnen. Vor der Einführung des Nachfolgers<br />
SXX war der TC Spec das LRP-Flaggschiff im Tourenwagenbereich.<br />
Nur weil die Zeit vergeht, wird<br />
der TC Spec nicht schlechter – Fahrtregler haben<br />
schließlich kein Mindesthaltbarkeitsdatum – aber<br />
dafür preiswerter.<br />
TEST<br />
Die Bedienbarkeit werten wir als befriedigend.<br />
Man kann damit gut arbeiten, aber<br />
es gibt inzwischen bedienungsfreundlichere<br />
Konzepte, z. B. Programmiergeräte.<br />
Die LiPo-Abschaltung gefiel gar nicht, weil<br />
sie sehr spät abschaltet: Nachdem ein LiPo<br />
bis zum Stillstand leergefahren wurde,<br />
zeigt das Multimeter 0,8 V weniger an als<br />
zum Beispiel beim Genius 90, der bei 6,4<br />
Volt abschaltet. Wie allgemein bekannt ist,<br />
sollte die Abschaltspannung möglichst<br />
hoch sein, damit die Zellen ihren Druck<br />
behalten.<br />
Als Nächstes wurden die Temperaturen des<br />
Reglers im Fahrbetrieb überprüft: Nach 10<br />
Minuten ordentlichem Tempobolzen auf<br />
einem Parkplatz wurden 29 °C am Kühlkör-<br />
Der TC Spec nach dem Auspacken<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 17
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Technische Daten<br />
per (bei 18 °C Außentemperatur) bei einem<br />
Motor mit guten 400 Watt gemessen! Der<br />
interne Temperatur-Check des Reglers<br />
zeigte an, dass erst 152 °C später die Temperaturabschaltung<br />
eingreifen würde. Der<br />
kleine Lüfter leistet große Arbeit, und der<br />
TC Spec hat viel Luft nach oben.<br />
Der LRP Sphere TC Spec ist ein Top-<br />
Fahrtregler, dessen besondere Stärke<br />
beim Einsatz leistungsstarker Motoren<br />
zur Geltung kommt. Im Test überzeugte<br />
er durch gute Regelbarkeit und sehr gute<br />
Betriebstemperaturen. Im Rennalltag sollte<br />
man jedoch darauf achten, den LiPo nicht<br />
ganz leer zu fahren oder zusätzlich einen<br />
LiPo-Wächter einzusetzen. Wer den TC Spec<br />
im 4WD-Short-Course mit 550er-Motoren<br />
einsetzen will, für den gibt es von LRP<br />
Regler-Motor-Combos mit 4,5 (80487), 5,0<br />
(80486) und 5,5 (80485) Wicklungen. Der<br />
Knaller kommt zum Schluss: Im Newsletter<br />
vom 7. März hat LRP den Preis des TC<br />
Spec bei teilnehmenden Fachhändlern auf<br />
104,99 Euro gesenkt. Da heißt es zuschlagen,<br />
solange der Vorrat reicht!<br />
Regler LRP Sphere Competition<br />
TC Spec<br />
Regelbereich Vorwärts und<br />
Bremse<br />
Motortypen Brushed (540)<br />
über 4 Turns, Brushless (540) ab<br />
3 Turns (nur mit Sensorkabel!),<br />
Brushless (550) ab 4,5 Turns (nur<br />
mit Sensorkabel!)<br />
Akkutypen 4 - 6 Zellen NiMH, Li-<br />
Po 2s, alle zwischen 4,8 bis 7,4 V<br />
BEC<br />
6,0 V/3,0 A<br />
Anzeige (durch zwei LEDs)<br />
alle programmierten Werte, max.<br />
erreichte Reglertemperatur<br />
Gehäusegröße (mit Lüfter)<br />
33 x 38 x 33-mm-Regler, Ø 14 x<br />
22-mm-Kondensator<br />
Gewicht<br />
ca. 75 g mit<br />
Original-Kabeln<br />
Die obere Platine<br />
Fazit<br />
Der TC Spec im 4WD-Short-Course-Truck – dank des Lüfters eine “coole” Sache. Der Kondensator ist<br />
unter den Kabeln zum Empfänger versteckt<br />
Die untere Platine<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Powerprogramme sind mit Brushless-Motoren mit 5,5 Windungen und weniger auf<br />
jeden Fall vorsichtig einzusetzen. Die Hitzeentwicklung (sowohl im Regler wie beim<br />
Motor) wird sehr schnell sehr groß und kann dann zu Defekten führen. Deshalb sind in<br />
vielen Reglern für solche Motoren die Powerprogramme sehr zahm ausgelegt. Selbst<br />
wenn man einzelne Features in einem Regler verstellen kann (z. B. über Programmierboxen),<br />
empfiehlt es sich, diese Einstellungen immer nur wenige Runden zu testen und<br />
dann die Wärmeentwicklung zu kontrollieren.<br />
18<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Sandwich-Cap <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />
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<strong>American</strong> Wa<br />
TEST<br />
Bernd Klar<br />
Nichts ist so konstant wie die Veränderung! Gerade in der Sparte der Wettbewerbsmodelle<br />
trifft dieser Leitspruch den Nagel auf den Kopf. In einem absatzstarken<br />
Markt entscheiden mitunter Nuancen in der Fahrwerksgeometrie über die entscheidenden<br />
Zehntelsekunden. Fortlaufende Weiterentwicklungen sind<br />
mittlerweile ganz natürlich, um seine Spitzenposition am Markt<br />
auch weiterhin behalten zu können. Ähnlich spontan<br />
drängten nun die Amerikaner mit ihrem aktuellen<br />
Tourenwagen auf den Markt,<br />
wenngleich sie mit dem TC6.1-<br />
<strong>Modell</strong> einen etwas<br />
anderen Weg einschlugen.<br />
20<br />
War Team Associated bisher<br />
eigentlich eher für ruhiges<br />
Agieren in der Szene bekannt, hat<br />
man nun auch bei den Amerikanern die<br />
Notwendigkeit der Aktualisierung erkannt.<br />
„Stealth“ hieß das ganz früher, als nur eine<br />
kleine Gruppe auserwählter Teamfahrer<br />
vor wichtigen Events mit erstklassigen,<br />
teilweise handgeschnitzten Fahrzeugen<br />
versorgt wurde. Heutzutage ist die amerikanische<br />
RC-Car-Schmiede deutlich endkundenfreundlicher<br />
eingestellt! Trotzdem<br />
war die Präsentation des TC6.1 im Spätherbst<br />
2011 alles andere als vorhersehbar<br />
für das ansonsten eher behutsam agierende<br />
Unternehmen!<br />
Generationswechsel?<br />
Nein! Der TC6.1 ist, wie die Kürzelbezeichnung<br />
schon vermuten lässt, eher als eine<br />
Weiterentwicklung zu betrachten. Genauer<br />
gesagt baut der Neuling auf dem schlanken<br />
Kohlefaserchassiskonzept seines<br />
Vorgängers auf, der Antriebstrakt wird<br />
mit einem Kegeldifferenzial zwischen den<br />
Hinterrädern und einem starren Spool<br />
zwischen den Vorderrädern der aktuellen<br />
Antriebstechnik angeglichen. Komplett<br />
überarbeitet und neu gestaltet zeigt sich<br />
am TC6.1 dann aber die Fahrwerksaufhängung<br />
mit massiveren und auch etwas<br />
längeren Querlenkern. Neben der dadurch<br />
veränderten Fahrwerksgeometrie und<br />
der verbesserten Haltbarkeit steckt der<br />
eigentliche Clou in der neuen Stoßdämpferaufnahme<br />
an den Schwingen: Ähnlich<br />
wie an den Dämpferbrücken mit ihren<br />
gestuften „Langlochbohrungen“ besitzen<br />
die neuen Schwingen drei eng aneinanderliegende<br />
Montagebohrungen für die<br />
Kugelköpfe und bieten so im Gegensatz zu<br />
den herkömmlichen Schwingen mit zwei<br />
Bohrungen eine zusätzliche Zwischenposition<br />
für besseres Feintuning an. Ein zusätzliches<br />
Montageplättchen fixiert hierbei<br />
nochmals die genaue Position des Kugelkopfes<br />
und trägt auch zur Haltbarkeit der<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
y <strong>of</strong> Drive!<br />
Team Associated TC6.1<br />
Technische Daten<br />
Fahrzeug Team Associated TC6.1<br />
Maßstab 1:10<br />
Klasse Elektro-Tourenwagen<br />
Länge<br />
423 mm<br />
Breite<br />
188 mm<br />
Höhe<br />
128 mm<br />
Gewicht<br />
1339 g<br />
Gewichtsverteilung v/h 50/50%<br />
Radstand 262 mm (einstellbar)<br />
Spurweite vorne<br />
162 mm<br />
Spurweite hinten 161 mm<br />
Bezugsquelle Fachhandel<br />
Vertrieb<br />
Thunder Tiger Europe, Dasing,<br />
www.thundertiger-europe.com<br />
Empf. Verkaufspreis 399,– Euro<br />
TEST<br />
Die Riemenspannung wird auch am neuen TC6.1 über Exzenteraufnahmen<br />
am Diff bzw. Spool vorgenommen<br />
Der neue Stabilisator mit dem verwindungssteifen Alu-Mittelstück<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 21
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Montagebohrungen bei. Nicht neu, aber<br />
pfiffig sind auch die massiver gestylten<br />
Radträger mit Einlegestückchen für die<br />
Querlenkerstifte. Über diese Einlegestückchen<br />
wird am vorderen C-Hub der Nachlauf<br />
auf die üblichen 4 Grad gestellt, bzw.<br />
an der Hinterachse besteht neben der<br />
grundsätzlichen Vorspureinstellung über<br />
die Montageposition an den Bulkheads<br />
Downsizing<br />
die vielen gefrästen Aluteile, die durch<br />
die blaue Eloxalschicht nicht nur optisch<br />
punkten, sondern auch für die notwendige<br />
Steifigkeit an den richtigen Stellen im <strong>Modell</strong><br />
sorgen, passen gut. Vordere und<br />
hintere Bulkheads sind dabei vom TC6<br />
übernommen und halten somit die Ersatzteilliste<br />
für den späteren Wettbewerbseinsatz<br />
klein. Von dem etwas speziellen<br />
Hauptzahnrad sollten sicherheitshalber ein<br />
bis zwei Reserveteile angelegt werden.<br />
Auch die guten VCS3-Ölis aus dem Vorgänger<br />
dürfen im TC6.1 ihren Dienst verrichten.<br />
Die unverändert übernommenen<br />
VCS3-Dämpfer arbeiten auch im TC6.1 satt<br />
und leichtgängig<br />
Die glatte Chassisunterseite<br />
22<br />
Das hochwertige Kegeldifferenzial<br />
Aus ökologischen Gesichtspunkten<br />
schneidet der upgedatete TC6 auch etwas<br />
besser ab, kommt er doch in einem ultrakleinen<br />
Verpackungskarton, der eigentlich<br />
eher für die 1:12er- <strong>Modell</strong>e von AE<br />
gedacht war! Entsprechend voll, und zwar<br />
randvoll gepackt ist er, und die Bauanleidie<br />
zusätzliche Beeinflussung der Vorspurwerte<br />
von -1, 0, +1 über die Radträger.<br />
Auch die Haltbarkeit kam nicht zu kurz.<br />
Die Radträger, Lenkhebel und C-Hubs sind<br />
etwas massiver (verstrebter) ausgefallen.<br />
Wurden die guten VCS3-Dämpfer auch im<br />
aktuellen <strong>Modell</strong> unverändert übernommen,<br />
gibt es im Bereich der Stabilisatoren<br />
am TC6.1 eine eigenwillige, aber technisch<br />
durchaus interessante Neuerung! Anstelle<br />
der herkömmlich gebogenen Drahtstabis<br />
setzt man bei Team Associated im Tourenwagensektor<br />
auf ein stabiles Mittelstück<br />
aus gefrästem Alu, in dessen beide Enden<br />
lediglich noch die entsprechend abgelängten<br />
Drahtenden mit einer Madenschraube<br />
montiert werden. Präzise gefertigt macht<br />
dies am Testmodell einen guten Eindruck<br />
und verspricht theoretisch eine etwas<br />
knackiger ansprechende Stabifunktion.<br />
Auch kann man nun relativ einfach mit<br />
kostengünstigen Stahldrahtstücken seine<br />
Stabisammlung erweitern.<br />
tung hat gerade noch so Platz. In Zeiten der<br />
reglementsbedingten Einheitsbereifung<br />
vermisst man den üblichen Felgensatz bzw.<br />
gar eine Karosserie bei diesem reinen Wettbewerbsmodell<br />
nicht. Dafür gibt’s zwei<br />
kleine aktualisierte Aufkleberbögen und<br />
neben den üblichen einfach gehaltenen<br />
Werkzeugschlüsseln auch die notwendigen<br />
Fette und Öle für den Zusammenbau und<br />
die spätere Wartung. Jetzt nur noch ein<br />
Fläschchen mittelfester Schraubensicherungslack<br />
besorgt, und schon kann’s mit<br />
der Montage losgehen.<br />
Rohbau<br />
Mit der englischsprachigen, exakt bebilderten<br />
Anleitung plus einem zusätzlichen<br />
hochwertigen Werkzeugset kommt man<br />
recht zügig und dabei recht entspannt zum<br />
Ziel. Die Passgenauigkeit der Einzelteile ist,<br />
abgesehen vom üblichen Verschleifen der<br />
scharfen Kanten an den Kohlefaserplatten<br />
und dem Entfernen etwaiger Spritzgussreste<br />
an den faserverstärkten Plastikteilen,<br />
als absolut unkritisch zu bewerten. Auch<br />
Zur Feinabstimmung auf die Streckenverhältnisse<br />
liegen jeweils zwei zusätzliche<br />
Sätze Kolbenplättchen bei. Trotzdem gab<br />
es bei der Dämpfermontage einen Grund<br />
zur Verwirrung: Nach Anleitung sollte wie<br />
am TC6 ein grünes Federpaar an die Hinterachsdämpfer<br />
verbaut werden, während<br />
an der Vorderachse die etwas härteren<br />
silberfarbenen Federn zum Einsatz kommen<br />
sollten. Im Baukasten lagen aber nur 4<br />
Stück der silberfarbenen Federn, und auch<br />
auf der anhängenden Grundsetup-Liste<br />
waren diese silbernen Federn rundherum<br />
eingebaut.<br />
Schwenken derzeit alle Konkurrenzfirmen<br />
auf die Doppel-Arm-Anlenkung der<br />
Vorderräder um, bleibt Associated „seinem“<br />
Konzept zumindest momentan noch treu.<br />
Ausgestattet mit einem einstellbaren<br />
Federservosaversystem, zwei Ackermannwinkelplatten<br />
und einer einfachen<br />
Verstellmöglichkeit der Hebellänge über<br />
eine Verzahnung ergibt sich eine leichtgängige<br />
weil konstruktionsbedingt simple<br />
Ansteuerungsmöglichkeit.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Präzise umgesetzt wurde die Konstruktion<br />
des hauseigenen Kegeldifferenzials. Aus<br />
einer Vielzahl von Einzelteilen ergibt sich<br />
ein wunderbar arbeitendes kraftschlüssiges<br />
Differenzial. Speziell die Abdichtung<br />
der beiden Out<strong>drive</strong>s über einen kleinen<br />
O-Ring direkt auf der Lauffläche der Out<strong>drive</strong>s<br />
sowie einem zweiten O-Ring an der<br />
Außenseite des Differenzialgehäuses lässt<br />
auf entsprechende Wartungsintervalle h<strong>of</strong>fen.<br />
Durch die notwendige Passscheibe am<br />
äußeren O-Ring wird dieser aber recht stark<br />
gepresst und bremst trotz guter Schmierung<br />
die Leichtgängigkeit des Diffs dadurch<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Die Kombination Kunstst<strong>of</strong>f-Kugelpfanne und Stahl-Kugelkopf neigt manchmal zum<br />
Klemmen. Man kann versuchen, dies mit einer behutsamen Quetschung im montierten<br />
Zustand mittels Kombizange zu beheben. Dabei sollten in die Kombizange glatte<br />
Metallstücke eingelegt werden, damit die Riffelung nicht den Kunstst<strong>of</strong>f beschädigt.<br />
Meist reicht eine einmalige Aktion, ein nochmaliges Nachquetschen nach der ersten<br />
Fahrt kann aber auch schon mal vorkommen.<br />
Bei den Kardans setzt man auf die<br />
madenschraubenfreie Gelenkverbindung<br />
TEST<br />
unnötig stark. Mag sein, dass sich dieses<br />
Problem nach ein paar Akkus Einlaufzeit<br />
von selber behebt. Am Testmodell wurden<br />
dagegen einfach die beiden Shimscheiben<br />
entfernt, und prompt lief auch das neue<br />
Differenzial seidenweich!<br />
Sorgenfalten trieben dagegen die vom<br />
TC6 stammenden schwarzen Kugelköpfe<br />
mit den Kunstst<strong>of</strong>fpfannen auf die Stirn.<br />
Bei den an den Radträgern des TC6.1<br />
verwendeten silberfarbenen Kugelköpfen<br />
entstand eine spielarme und trotzdem<br />
leichtgängige Verbindung. Auf den<br />
minimal stärkeren schwarzfarbenen<br />
Kugelköpfen neigten die Kugelpfannen<br />
aber größtenteils zum Klemmen und<br />
erfordern eine nachträgliche behutsame<br />
Quetschung im montierten Zustand mittels<br />
Kombizange. Mitunter reicht eine einmalige<br />
Aktion, eine zweite Überprüfung bzw.<br />
ein nochmaliges Nachquetschen nach<br />
den ersten Akkus kann aber auch schon<br />
mal vorkommen. Eigentlich der einzige<br />
wirkliche Kritikpunkt am TC6.1, der mit der<br />
Verwendung der silberfarbenen Kugelköpfe<br />
locker hätte umgangen werden können.<br />
Absolut keinen Grund zur Klage gab es<br />
schlussendlich bei der Komplettierung des<br />
<strong>Modell</strong>s mit der Elektronik. Hochwertige<br />
und aktuelle Anriebs-Technik aus dem<br />
Hause Nosram, dazu noch ein Low-Pr<strong>of</strong>ile-<br />
Servo (wobei auch ein Lenkservo herkömmlicher<br />
Bauart zwischen die Aluservohalter<br />
passt) und ein kleiner Empfänger können<br />
locker auf der Elektronikseite untergebracht<br />
werden, während der LiPo-Akku<br />
zwischen den beiden in zwei Positionen<br />
versetzbaren Akkuhaltern auf der rechten<br />
Fahrzeugseite sitzt.<br />
Zu guter Letzt noch einen Satz aktueller<br />
Vtec-Reifen auf die Radmitnehmer aufgeschraubt<br />
plus einen leichten Wettbewerbsdeckel<br />
angepasst und lackiert. Apropos<br />
leicht: Zwischen TC6 und TC6.1 liegen im<br />
Rohbau nur knapp 4 bis 5 Gramm – kein<br />
schlechter Wert. Nach einem kurzen Setupund<br />
Elektronik-Check ging es dann rauf auf<br />
die Piste.<br />
Die Langloch-Ausführung der Dämpferkugelaufnahme<br />
ermöglicht ein zusätzliches<br />
Feintuning der Stoßdämpferposition<br />
Ab durch die Mitte<br />
Trotz der nicht unbedingt griffigsten<br />
Streckenverhältnisse auf der gerade aus<br />
dem Winterschlaf erwachten Asphaltstrecke<br />
zeigte sich der TC6.1 bereits<br />
während der ersten Einführungsrunden für<br />
die Actionfotos mit ungeschmierten Reifen<br />
recht gut kontrollierbar. Grund dafür war<br />
sicherlich die gutmütig ausgelegte weiche<br />
Baukastenabstimmung, die verbunden mit<br />
dem Flex des TC6-Chassiskonzepts ausreichend<br />
mechanischen Grip produzierte,<br />
um den Racer sicher und kontrolliert auf<br />
der Piste halten zu können. Hierbei spielte<br />
sicherlich auch das neue leichtgängige<br />
Kegeldiff am Heck eine Rolle, das zusammen<br />
mit dem durchzugsstarken Spool für<br />
ein sicheres Handling sorgt – vorausgesetzt<br />
das <strong>Modell</strong> wird auch immer leicht auf Zug<br />
bewegt. Und Zug war dank des aktuellen<br />
Pure2-Nosram 4,5T-Motors in Kombination<br />
mit einem 6900er-LiPo auch vorhan-<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 23
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
den. Trotz feinfühligen Regelverhaltens<br />
ist schon ab Halbgas Alarm auf der Piste<br />
angesagt, und es kostete zu Anfang schon<br />
etwas Überwindung, den Gashahn auf der<br />
langen Geraden komplett durchzuziehen.<br />
Doch mit etwas Voraussicht hinsichtlich der<br />
Gasbetätigung fühlte sich der Tourer auch<br />
bei forcierter Fahrweise trotz wenig Grips<br />
durchaus wohl. Leicht auf Zug gehalten<br />
ging es spektakulär im leichten Querdrift<br />
um die beiden Spitzkehren, nachdem<br />
TC6.1 wie am Gummiband gezogen auf<br />
eine irrsinnige Höchstgeschwindigkeit<br />
beschleunigt. Der 4.5T-Motor machte es<br />
möglich und sorgte dann am Ende der<br />
Geraden in Verbindung mit dem Regler<br />
für eine ordentliche Verzögerung, bevor<br />
es in eine enge, knifflige S-Schikane ging.<br />
Spätestens hier schob der TC6.1 aber etwas<br />
zu viel über die Vorderräder bzw. wurde<br />
das Heck des Fahrzeugs angesichts der<br />
Motorpower etwas zu unruhig. Zurück in<br />
dem Fahrzeughandling beherrschbar am<br />
Limit bewegen. Es schien fast so, dass das<br />
Fahrzeug umso besser lag, je forcierter<br />
es bewegt wurde. Unterm Fahren wurde<br />
noch etwas der Lenkeinschlagsbegrenzer<br />
geöffnet und dadurch ein etwas aggressiveres<br />
Lenkverhalten erzeugt. Schon ging<br />
es, wenngleich auch etwas auf Kosten des<br />
Hinterachsgriffs, noch mal deutlich zügiger<br />
durch die enge S-Schikane am Ende der<br />
Geraden. Spätestens jetzt hörte man das<br />
bei engen Kurvenradien typische Rattern<br />
der vorderen Kardans! Grund, sich Sorgen<br />
zu machen, gibt es aber nicht! Der verbaute<br />
Klemmring zur Fixierung des Kardanpins<br />
blieb die ganze Zeit sicher in seiner Posi-<br />
Auch an der Hinterachse fallen die<br />
verstärkten Schwingen etwas länger aus<br />
Die überarbeitete Vorderachse<br />
Der großvolumige Schaumst<strong>of</strong>frammer<br />
schützt die Vorderachse wirkungsvoll<br />
zu Anfang diese Stellen eher behutsam<br />
angebremst worden sind, was der TC6.1<br />
dank der Kombi Spool/Kegeldiff ohne<br />
Ausschwenken der Hinterachse problemlos<br />
meisterte. Aus der Kurve heraus wieder<br />
leicht den Gashebel betätigt, und schon<br />
zog sich das <strong>Modell</strong> mithilfe des Spools<br />
zwischen den Vorderrädern und einer<br />
leichten Lenkkorrektur zurück auf die<br />
Ideallinie. Vorausgesetzt die Reifen fanden<br />
genügend Haftung, was speziell eingangs<br />
der langen Geraden anfing, langsam Spaß<br />
zu machen. Kurz das <strong>Modell</strong> aus der Kurve<br />
heraus geradestellen, Gashebel aufklappen<br />
und entspannt zusehen, wie der<br />
der Box wurden die Reifen ordentlich mit<br />
Schmiermittel behandelt.<br />
30 Minuten später sah das Fahrverhalten<br />
mit den behandelten Reifen merklich<br />
anders aus. Die Reifen boten speziell in<br />
der ersten Hälfte der Fahrzeit deutlich<br />
mehr Grip, was ein wesentlich exakteres<br />
Fahren auf der Ideallinie und nicht zuletzt<br />
im Grenzbereich ermöglichte. Driftete das<br />
Fahrzeug mit unbehandelten Reifen in<br />
Grenzsituationen mitunter ungewollt auf<br />
die Curbs, war damit nun Schluss. Der TC6.1<br />
ließ sich auch bei forcierter Fahrweise mit<br />
am Kurveneingang leicht untersteuerntion.<br />
Wird ab und an das Gelenk gesäubert<br />
und mit dem beiliegenden Fett nachgeschmiert,<br />
sollte für eine lange Haltbarkeit<br />
gesorgt sein.<br />
Mit dem Baukastensetup ließ sich der<br />
TC6.1 auch bei forcierter Fahrweise gut<br />
beherrschen, ohne aber dadurch in den<br />
engen Kurven wieder Zeit zu verlieren. Erst<br />
gegen Ende der Laufzeit, wenn sich die<br />
Reifen mit Staub zusetzten bzw. ihren Griff<br />
abgefahren hatten, sollte man einen Gang<br />
zurückschalten. In geübten Händen macht<br />
der TC6.1 auch im Querdrift großen Spaß.<br />
Geht man von normalen Streckenverhält-<br />
24<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
nissen mit gutem Griff aus, ist das Basissetup<br />
sicherlich eine gute Ausgangsposition.<br />
Für deutlich mehr Grip sorgte ein weiterer<br />
Test auf einer permanenten Indoorstrecke.<br />
Auf der schwarz gezeichneten Ideallinie<br />
der Nadelfilzstrecke lag der TC6.1 – ausgestattet<br />
nun mit einem etwas milderen<br />
13,5T-BL-Motor – annähernd wie das<br />
sprichwörtliche Brett auf der Piste und<br />
ließ sich sehr exakt mit neutralem Fahrverhalten<br />
um den Kurs zirkeln. Erst wenn man<br />
es mit dem Gas deutlich übertrieb, ließ<br />
sich der Wettbewerbs-Tourer am Kurveneingang<br />
zu leichten Untersteuer- bzw. am<br />
Kurvenausgang zu beherrschbaren<br />
serie und den typischen Rillen in den<br />
Reifen gab’s auch am Fahrwerk hier und<br />
da Verschleißerscheinungen. Erwähnt<br />
werden muss hier die, wenn auch leichte,<br />
Spielzunahme an den C-Hubs im Bereich<br />
der Schwingenstiftaufnahme. Entgegen<br />
der Anleitung wurden weder vorne noch<br />
hinten die Schwingenstift-Einlegeblöcke<br />
eingeklebt. Nach einem Austausch beider<br />
Teile war dann aber auch im Neuzustand<br />
trotz Verklebung ein leichtes Spiel vorhanden,<br />
was sich aber im Fahrverhalten nicht<br />
negativ auswirkte!<br />
Fazit<br />
Mit dem auf Basis des TC6-Vorgängermodells<br />
weiterentwickelten TC6.1 bleibt Team<br />
Associated an der sich immer noch in der<br />
Entwicklung befindlichen Wettbewerbstourenwagenklasse<br />
an der Konkurrenz nah<br />
dran! Die Kombination aus bewährtem<br />
Chassis mit neuer Aufhängungsgeometrie<br />
scheint aufzugehen. Mit den beiden<br />
Innovationen Stabilisator-Brücke plus den<br />
feinjustierbaren Kugelkopfaufnahmen in<br />
der Schwinge könnten die amerikanischen<br />
Entwickler vielleicht auch einen zukünftigen<br />
Trend losgetreten haben!<br />
TEST<br />
Upgrade-Tourer: Der passgenau gefertigte TC6.1 ist eine Weiterentwicklung basierend auf<br />
dem Chassis seines Vorgängers<br />
Die Lenkhebelgeometrie wurde unverändert<br />
im 6.1 übernommen<br />
Übersteuereskapaden hinreißen. „Rund“<br />
gefahren brauchte er sich aber vor der<br />
anwesenden Konkurrenz nicht zu verstecken.<br />
Noch ein paar kleine Änderungen<br />
am Setup zum Anpassen des <strong>Modell</strong>s an<br />
den persönlichen Fahrstil, und schon war<br />
man schnell mitten drin im Kampf um die<br />
goldene Ananas im Trainingsgeschehen!<br />
Halbwertzeit<br />
Die harten Trainingseinsätze hinterließen<br />
am TC6.1 natürlich auch Spuren. Neben<br />
den üblichen Schrammen an der Karos-<br />
Der TC6.1 ready to race<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 25
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Frintroper Str. 407 - 409<br />
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70174 Stuttgart<br />
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<strong>Modell</strong>bau Hasselbusch<br />
Landrat-Christians-Str. 75<br />
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Bastler Zentrale Drescher<br />
Lindenstr. 12<br />
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<strong>Modell</strong>-Klein<br />
Inh. Bernd Mehlin<br />
Hauptstr. 291<br />
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Echter Service statt 08/15<br />
In diesen Fachgeschäften erhalten Sie <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />
<strong>Modell</strong>bau Schöllhorn<br />
<strong>Modell</strong>bau Schöllhorn<br />
Memminger Str. 147<br />
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<strong>Modell</strong>bau Vordermaier<br />
Inh. Hildegard Bachmann<br />
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85521 Ottobrunn<br />
Das <strong>Modell</strong>sport-Team GmbH<br />
H. Weitenthaler - K. Reinisch<br />
Liebochstr. 11<br />
A - 8143 Dobl<br />
FJM-Racing<br />
M.-Luther-King-Allee 37<br />
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auch Teile wie Empfänger, Servos<br />
etc., sowie Originalkartone dazu.<br />
Angebote bitte an Tel. 0821/5439391<br />
oder E-Mail: eolo1@web.de 802<br />
Suche ältere <strong>Modell</strong>motoren, auch<br />
defekt oder in Teilen sowie ältere<br />
<strong>Modell</strong>bauliteratur (inkl. Hefte), auch<br />
Tausch & Infos. H. D. Tegtmeier,<br />
Versbacher Str. 11, 97078 Würzburg,<br />
Tel. 0931/23531, Fax 0931/23579.<br />
901
einmal a<br />
Der Losi XXX-SCB von Horizon<br />
TEST<br />
Kasaboe<br />
Short C<br />
Die ORE-Welt ist fest in der Hand der Short-Course-<br />
Trucks. Kotflügel an Kotflügel rempeln sie sich durch die<br />
Kurven aller Offroad-Rennstrecken. Nur Trucks? Nein,<br />
ganz scheu und selten erblickt man auch wieder Fahrzeuge<br />
mit großen, freistehenden Rädern – die Short-<br />
Course-Buggys kommen …<br />
Losi konstruierte ein neues, schmales<br />
(Wannen-)Chassis, packte ein<br />
paar Teile vom SCT und Speed-T<br />
hinzu und verhüllte das Ganze mit einer<br />
Buggy-Karosserie und einem verkleideten<br />
Heckrammer. Als Ergebnis kam der<br />
Losi XXX SCB in aktuell drei sponsorlackierten<br />
Varianten raus. Von der Optik her<br />
erinnern diese Fahrzeuge an die Baja-<br />
Buggies, nur fehlen ihnen die obligatorischen<br />
Ersatzreifen für die Langstreckenrennen.<br />
Wie auch bei den Originalen<br />
wurde auf jedes Spoilerwerk verzichtet,<br />
der in die Karosserie integrierte Überrollbügel<br />
endet seitlich in sogenannten<br />
Nervbars. Schade, dass man diese nicht<br />
weiter über die Laufflächen gezogen hat,<br />
um Schwingen und Dämpfer zu schützen.<br />
An (oder besser in) der Karosserie<br />
wurde dann mit Freuden ein lang vergessenes<br />
Relikt gefunden: eine Fahrerfigur!<br />
Und die seitlichen Sicherheitsnetze im<br />
Käfig sind sogar aus flexiblem Gummi!<br />
Wer seine <strong>Modell</strong>e auch gerne bei<br />
Dunkelheit bewegt, kann in die vorinstallierten<br />
Lampengehäuse LEDs einsetzen.<br />
So ist also das <strong>Modell</strong>, welches man aus<br />
dem Karton entnimmt, schon mal eine<br />
optische Abwechslung zu allem, was<br />
sonst auf den Rennstrecken (oder in den<br />
Parkanlagen) herumfährt.<br />
Da das <strong>Modell</strong> als RTR ausgeliefert wird,<br />
liegen im Karton natürlich auch noch<br />
der Sender, Kleinwerkzeug und eine<br />
(viersprachige) Anleitung. Die Anleitung<br />
enthält Hinweise zum Betrieb, zur<br />
Einstellung und Wartung sowie eine<br />
Explosionszeichnung mit Teileliste. Auf<br />
den hinteren Seiten sind natürlich auch<br />
die Setup-Sheets, einmal ausgefüllt und<br />
eines als Kopiervorlage, angehängt.<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Die Ausstattung<br />
Der kleine LSR-Pistolensender arbeitet<br />
im 2,4-GHz-ISM-Band mit Spektrum-<br />
DSM-Protokoll und ist bei Losi inzwischen<br />
als Standardsender allen RTR-<br />
Baukästen (größer 1:10) beigelegt.<br />
Neben den Trimmfunktionen hat der<br />
Sender nur Servoreverse und eine Dual-<br />
Grundsätzlich weisen Brushed- und Brushless-Motoren eine etwas unterschiedliche<br />
Charakteristik auf. Während Brushed-Motoren gerade im unteren Drehzahlbereich<br />
viel Drehmoment besitzen, liegen die Stärken bei den Brushless-Motoren mehr im<br />
mittleren und oberen Drehzahlbereich. Wenn man ein RTR-<strong>Modell</strong> auf Brushless<br />
umrüsten will, sollte man dies berücksichtigen und lieber einen Brushless-Motor mit<br />
etwas niedrigerer Drehzahl wählen, damit die Beschleunigung nicht auf der Strecke<br />
bleibt.<br />
28<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
ourse<br />
nders!<br />
TEST<br />
Die Hinterachse im Detail Eng geht es zu im Short-Course-Buggy Die aufwendig mit Gitterrohrrahmen verstärkte<br />
Karosserie des SCB<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 29
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Rate-Funktion für die Lenkung. Netterweise<br />
liegen auch die nötigen vier Trockenbatterien<br />
der Größe AA bei. Eine Ladebuchse<br />
für den Betrieb mit Akkus ist leider nicht<br />
vorhanden. Der Sender ist schon mit dem<br />
im XXX-SCB verbauten Spektrum-SR300-<br />
Empfänger gebunden. Wer bereits einen<br />
Sender mit Spektrumprotokoll (nur Drehknopf)<br />
nutzt, kann natürlich den XXX-SCB<br />
auch mit seinem Sender binden.<br />
Den beiliegenden Beutel mit Werkzeug<br />
sollte man auch als langjähriger <strong>Modell</strong>bauer<br />
aufheben: Die Radmuttern haben<br />
die nicht ganz geläufige 3/8“-Größe. Der<br />
Radmutternschlüssel ist aber trotz seiner<br />
Ausführung in Kunstst<strong>of</strong>f sehr massiv und<br />
durfte somit <strong>of</strong>fiziell in die Werkzeugkiste.<br />
Für den Betrieb des SCB werden noch ein<br />
Fahrakku (6-Zellen-NiMh oder 2s-LiPo) und<br />
das passende Ladegerät benötigt.<br />
Die Konstruktion<br />
Der SCB ist auf einem Wannenchassis aufgebaut,<br />
wie es lange für ORE10 Standard<br />
war. Das Chassis ist so schmal ausgeführt,<br />
dass selbst der kleine SR300-Empfänger<br />
hochkant eingebaut werden muss, für<br />
einen Drehzahlsteller gab es erst gar<br />
keinen Platz – er sitzt oberhalb des Fahrakkus<br />
auf einer Halterung. Mit zum Chassis<br />
zählen sollte man den in die Karosserie<br />
integrierten Überrollbügel. Dieser wird<br />
mit Zapfen und Halterungen im Chassis<br />
abgestützt und versteift dieses damit.<br />
Ausrüstung des Testfahrzeugs<br />
Motor<br />
Losi 32K Brushed<br />
Drehzahlsteller<br />
Losi 12T<br />
Akku<br />
2s-LiPo bzw.<br />
6-Zellen-NiMh<br />
Bezugsquelle Fachhandel<br />
Vertrieb Horizon Hobby GmbH,<br />
Elmshorn, www.horizonhobby.de<br />
Empf. Verkaufspreis 249,99 Euro<br />
Die Vorderachse ist im typischen Stil der<br />
2WD-ORE-Fahrzeuge aufgebaut. Sie wird<br />
mit einem konstruktiven Kick-Up-Winkel<br />
an dem Chassis verschraubt, die unteren<br />
Querlenker aus Kunstst<strong>of</strong>f tragen C-Hubs<br />
und Lenkhebel. Die oberen Querlenker<br />
sind Rechts-/Links-Gewindestangen mit<br />
Kugelköpfen zur Radsturzeinstellung. Die<br />
flache Dämpferbrücke trägt auch die Karosseriehalter<br />
und hat natürlich mehrere Befestigungspunkte<br />
für die Stoßdämpfer. Die<br />
Öldruckstoßdämpfer in normaler Baugröße<br />
sind im für Losi typischen Kartuschendesign<br />
ausgeführt, die Federvorspannung,<br />
also die Bodenfreiheit, wird über Klemmschrauben<br />
justiert. Auf der Werkbank<br />
fühlt sich die Vorderachse stark unterdämpft<br />
an, im Fahrbetrieb aber lag das<br />
<strong>Modell</strong> sehr ruhig und sauber abgestimmt.<br />
Die Lenkung verfügt über einen einstellbaren<br />
Servosaver und wird mit einem<br />
Standard-Servo betrieben (3,3 kg/0,17 sec).<br />
Auch an der Hinterachse warten keine<br />
Überraschungen, dazu haben sich die vorliegenden<br />
Konstruktionen einfach zu gut<br />
bewährt. Breite Querlenker unten, Rechts-/<br />
Links-Gewindestangen als obere Querlenker<br />
und eine große Dämpferbrücke, die<br />
auch als Karosseriehalter und Getriebestütze<br />
dient. Das Getriebe hat eine Primärstufe<br />
mit 48DP-großem Ritzel/Zahnradpaket. Am<br />
Zahnrad ist eine einstellbare Slipperkupplung<br />
mit zwei Reibscheiben verbaut. Im<br />
Getriebegehäuse sitzen (die üblichen …)<br />
drei Zahnräder, im untersten ist das Differenzial<br />
mit den Abtrieben verbaut. Der SCB<br />
hat ein Kegelraddifferenzial mit vier Satellitenrädern.<br />
Das Differenzialgehäuse ist<br />
leider nicht vollständig dichtend, man kann<br />
das Differenzial also nur fetten, aber nicht<br />
mit Silikonöl füllen und damit einstellen.<br />
Laut beiliegender Anleitung soll man dieses<br />
vor den ersten Fahrten einlaufen lassen,<br />
dies ist auch eine gute Gelegenheit, auf die<br />
beiden Gleitlager des verbauten Motors ein<br />
paar Tropfen Lageröl zu geben.<br />
Die Kraftweitergabe zu den Hinterrädern<br />
erfolgt erfreulicherweise mit CVD-Kardanwellen,<br />
als Mitnehmer (nur Hinterachse)<br />
werden 12-mm-Sechskant verwendet. Die<br />
Getriebeeinheit wird mit einem Gitterrohrrahmen<br />
verkleidet, an dem noch zwei<br />
Lexanplatten (für Sponsoraufkleber …)<br />
verschraubt sind. Die beim Truck üblichen<br />
großen Spritzlappen an den Hinterrädern<br />
gibt es beim Buggy nicht. Die Räder hat der<br />
SCB aber wieder mit den Trucks gemeinsam.<br />
Die Felgen haben den typischen<br />
Bewährte Technik im Getriebe, inkl. Slipper-<br />
Rutschkupplung<br />
Durchmesser 2,2“/3,0“ mit verklebten<br />
„Eclipse“-Pr<strong>of</strong>ilreifen. Die Zierringe im<br />
„Bead-Loc-Design“ sind nur aus optischen<br />
Gründen von innen in den Felgen verschraubt.<br />
Die vorderen Felgen laufen auf<br />
zwei Kugellagern, sodass zwei verschiedene<br />
Felgentypen zum Einsatz kommen.<br />
Zum Thema Lager: Bis auf den verbauten<br />
Motor und die Lenkung sind alle drehenden<br />
Teile vorbildlich kugelgelagert.<br />
Der auf einer Plattform montierte Drehzahlsteller<br />
mit LiPo-Abschaltung hat vier<br />
Fahrmodi (V/R, V/B, Einsteiger & Crawler),<br />
kann mit Bürstenmotoren bis minimal 12<br />
Turn betrieben werden und ist schon auf<br />
den beiliegenden Sender eingestellt. Über<br />
den ventilierten Motor „32K“ sind nicht<br />
viele Daten zu finden. Er wird mit 14 Turns<br />
angegeben, scheint aber viel Leistung in<br />
den verbauten Drosselspulen zu verlieren.<br />
Die Aufkleber „Hot“ auf den Spulen sind<br />
übrigens nach dem Fahren sehr ernst zu<br />
nehmen.<br />
Fahrtest<br />
Schnell ein paar Akkus geladen und ab<br />
auf die permanente Lehmstrecke des MSC<br />
Karlsfeld. Nachdem die Standfotos und<br />
auch die Fahrfotos mit einem Fahrer meines<br />
Vertrauens erledigt waren, durften erst<br />
alle Vereinsmitglieder und danach auch ein<br />
paar überrumpelte Zaungäste den XXX-<br />
SCB über die Strecke scheuchen. Der XXX-<br />
SCB überlebte alle Stufen des Fahrkönnens!<br />
Der erste Kommentar, als der XXX-SCB<br />
zwischen den (Renn-)Buggies und<br />
Short-Course-Trucks auf der Strecke war:<br />
Der sieht ja aus wie ein Insekt! Obwohl<br />
die Abmessungen zu den SCT nahezu<br />
identisch sind, wirkt das <strong>Modell</strong> sehr hochbeinig<br />
und „staksig“. Trotz der recht kurzen<br />
Baukastenübersetzung beschleunigt das<br />
<strong>Modell</strong> im Vorwärts-/Rückwärtsprogramm<br />
des Drehzahlstellers recht „gemütlich“.<br />
Die Höchstgeschwindigkeit ist mit dem<br />
Bürstenmotor aber absolut ausreichend,<br />
allerdings war die erreichte Fahrzeit deutlich<br />
kürzer als erwartet. Der Steller bleibt<br />
kalt, der Motor ist handwarm, aber die<br />
Drosselspulen in den Zuleitungen bringen<br />
fast den Schrumpfschlauch zum Schmelzen.<br />
Die Lenkung des SCB<br />
30<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Technische Daten<br />
Fahrzeug<br />
Losi XXX-SCB<br />
Maßstab 1:10<br />
Klasse<br />
ORESC 2WD<br />
Länge<br />
515 mm<br />
Breite<br />
284 mm<br />
Höhe (im Fahrzustand) 179 mm<br />
Radstand<br />
334 mm<br />
Spurweite<br />
260 mm<br />
Reifendurchmesser 110 mm<br />
Typ SC 2,2“/3,0“<br />
Reifenbreite<br />
44 mm<br />
Bodenfreiheit ~30 mm einstellbar<br />
Gewichtsverteilung VA/HA<br />
29/71 abhängig von der Akkulage<br />
Vorderachse Doppelquerlenker,<br />
oberer einstellbar<br />
Vorspur VA +1° einstellbar (l/r)<br />
Nachlaufwinkel VA 30°<br />
Lenkhebelwinkel VA 35°<br />
Sturz VA -1° einstellbar (l/r)<br />
Hinterachse Doppelquerlenker,<br />
oberer einstellbar<br />
Vorspur HA 3° fest durch Bauteile<br />
Sturz HA -2° einstellbar (l/r)<br />
Chassis<br />
Kunstst<strong>of</strong>f-Wannenchassis<br />
Getriebe Kegeldifferenzial, mit<br />
Fettbefüllung<br />
Gewicht Testfahrzeug fahrfertig<br />
1936g<br />
Karosserie<br />
Typ Short-Course-Buggy/<br />
Überrollbügel<br />
Die Vorderachse im Detail<br />
Der Team Losi XXX-SCB in der Übersicht<br />
Das extrem schmale Chassis von unten<br />
TEST<br />
Das Fahrverhalten des XXX-SCB ist mit<br />
dem Bürstenmotor und dem verbauten<br />
Standardservo sehr neutral. Ein Übersteuern<br />
muss mutwillig provoziert werden,<br />
Untersteuern gibt es nur ganz kurz nach<br />
oder bei Vollgaspassagen. Das Flugverhalten<br />
ist mit mittig platziertem Akku<br />
ganz leicht hecklastig – kurzum, das Auto<br />
ist absolut einsteigerfreundlich. Im V/R-<br />
Modus des Stellers schaltet er zur Getriebeschonung<br />
erst nach Stillstand in den<br />
Rückwärtsgang, und auch erst nach einer<br />
kurzen Verzögerung wieder nach vorwärts.<br />
Diese verhindert leider das Ausnivellieren<br />
des Fahrzeugs bei längeren Flugphasen<br />
mit der Bremse an Doppelsprüngen o. Ä.<br />
Bei Nutzung auf einer Rennstrecke ist also<br />
der reine Vorwärtsmodus (mit s<strong>of</strong>ortiger<br />
Bremse) die bessere Einstellung.<br />
Die Slipperkupplung kann beim verbauten<br />
Motor sehr weit geöffnet werden, was eine<br />
sehr lange Laufzeit aller Antriebskomponenten<br />
verspricht. Der in die Karosserie<br />
integrierte Überrollbügel treibt deren<br />
Gewicht annähernd an das einer großen<br />
Short-Course-Truck-Karosserie. Demzufolge,<br />
und auch wegen der fehlenden Stabilisatoren,<br />
neigt sich der XXX-SCB in den<br />
Kurven eindrucksvoll. Wenn es dann zum<br />
Überschlag gekommen ist, verhakt sich die<br />
scharfe Kante des Daches im Untergrund<br />
und der XXX-SCB bleibt fast immer auf dem<br />
Dach liegen. Man läuft also etwas mehr als<br />
beim Betrieb eines Trucks.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 31<br />
Fazit<br />
Die verwendete Technik ist langjährig<br />
erprobt und haltbar, der Betrieb ist<br />
problemlos und ohne Tücken – eigentlich<br />
entscheidet nur die Optik, ob man im<br />
Short-Course zum Buggy oder zum Truck<br />
greift. Der Fahrspaß bleibt der gleiche. So<br />
gehört der Losi XXX-SCB von Horizon zur<br />
ersten Wahl, wenn man ein entsprechendes<br />
Einsteigermodell sucht.
TUNING<br />
Kasaboe<br />
Der TLR-Tuning-Kit enthält 24 Teile (Sätze), um das<br />
RTR-Equipment gegen hochwertigste TLR-Teile zu<br />
ersetzen. Die Hauptbaugruppen sind Getriebe/Diff,<br />
Schwingen und Dämpfer.<br />
Nachdem der XXX-SCB (bzw.<br />
XXX-SCT) nur als Ready-to-Run<br />
ausgeliefert wird, darf man das<br />
ganze <strong>Modell</strong> zerlegen und mit den TLR-<br />
Teilen neu aufbauen. Eine Bauanleitung<br />
liegt nur für das Kugeldifferenzial bei,<br />
alle weiteren (De-)Montageschritte muss<br />
man über die Explosionszeichnung des<br />
XXX-SCB nachlesen.<br />
Der Umbau<br />
Als Erstes wird die Lenkung kugelgelagert.<br />
Die Lagergröße ist aber sehr<br />
klein gewählt, man sollte die Lager<br />
regelmäßig kontrollieren. Die vier<br />
Dämpfer bekommen neue, gehärtete<br />
Aluminiumgehäuse mit Rändelmutter<br />
zur Einstellung der Bodenfreiheit. Die<br />
neuen Kolbenstangen sind Titan-Nitrid<br />
beschichtet und haben deshalb auch<br />
Laut Anleitung war im RTR 35 wt Öl in<br />
den Dämpfern, im Testmodell wurde<br />
nach dem Umbau vorn 40 und hinten<br />
27,5 wt verwendet. Das vordere und<br />
hintere Bulkhead werden durch eloxierte<br />
Aluminiumbauteile ersetzt, die vier unteren<br />
Querlenker durch Graphitbauteile.<br />
Durch solche „versteifenden“ Maßnahmen<br />
spricht das Fahrwerk besser an und<br />
gibt genauere Rückmeldungen bei Änderungen<br />
an der Einstellung. Die sechs<br />
Rechts-/Linksgewindestangen werden<br />
durch Titan-Varianten ersetzt. Auch wenn<br />
diese goldfarben eloxiert (s.o.) sind, geht<br />
es hier aber ausschließlich um das geringere<br />
Gewicht.<br />
Das Getriebe wird bis auf das mittlere<br />
Kunstst<strong>of</strong>f-Zahnrad komplett getauscht<br />
und verteilt nun die Leistung über ein<br />
einstellbares Kugeldifferenzial. Die<br />
Getriebeeingangswelle muss exakt<br />
Nach dem Einbau sämtlicher Teile des<br />
TLR-Kits wurden am SCB noch weitere<br />
Änderungen vorgenommen. Da selten<br />
nachts auf der Rennstrecke gefahren<br />
wird, wurden die Lampenhalterungen<br />
demontiert. Sie haben zwar kaum Gewicht,<br />
aber nach einer „Rolle“ bleibt jede<br />
Menge Streckenuntergrund an ihnen<br />
hängen. Gleiches gilt für die angedeuteten<br />
„Bead-Loc“-Ringe an den Felgen.<br />
Da sie nur optische Gründe haben und in<br />
Verbindung mit Lehm/Sand/Steinchen<br />
nur für Unwucht an den Rädern sorgen,<br />
blieben sie auf der Werkbank. Auch<br />
wenn man im Short-Course-Bereich eher<br />
Losi-TLR-Kit<br />
Von der Grün<br />
auf die Renns<br />
den beliebten „Teuer & Gut“-Goldglanz.<br />
Diese Oberflächenhärtung sorgt bei<br />
normaler Verschmutzung für eine geringere<br />
Riefenbildung an den Kolbenstangen,<br />
verlängert somit die Lebensdauer.<br />
Topfahrer werden auch noch vom verringerten<br />
Losbrechmoment schwärmen,<br />
aber belassen wir es mal bei der<br />
Haltbarkeit.<br />
Die Kolbenplatten und Dichtungskartuschen<br />
werden vom RTR übernommen.<br />
nach Vorgabe mit Unterlegscheiben<br />
ausgeglichen werden, da sonst schnell<br />
die Abdeckung am Primärtrieb schleift.<br />
Die Motorplatte wird durch ein leichteres<br />
Exemplar mit eingefrästen Kühlrippen<br />
(und TLR-Logo) ersetzt und die hinteren<br />
Kunstst<strong>of</strong>fradträger durch Aluminiumbauteile<br />
abgelöst. Nachdem der XXX-SCB<br />
so viele Alu-Bauteile mit „TLR“-Logo hat,<br />
liegen auch noch zwei TLR-Aufkleber für<br />
die Karosserie bei …<br />
mit starken Brushlessmotoren unterwegs<br />
ist, wurde zum Vergleich noch der Baukastenmotor<br />
beibehalten. Allerdings<br />
wurden die Steckverbinder und die<br />
Drosselspulen gegen eine niederohmige<br />
Verkabelung gewechselt. Der Drehzahlsteller<br />
wurde in den Vorwärts-/Bremse-<br />
Modus programmiert und der Sender<br />
neu abgeglichen. Gerne hätte der Autor<br />
auch noch eine reine Lexankarosserie<br />
ohne den schweren Überrollbügel<br />
gehabt, um den Schwerpunkt zu senken,<br />
32<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Der Inhalt des TLR-Kits<br />
Die ersetzten Teile nach Umbau<br />
für den XXX-SCB/SCT<br />
anlage<br />
trecke<br />
aber die Zubehörindustrie wird wohl<br />
noch nachlegen.<br />
Fahrtest<br />
Genug gebastelt, ab auf die Strecke:<br />
Slipperkupplung erst mal zu, ein paar<br />
gemütliche Runden drehen und dann<br />
das eingelaufene Kugeldiff nachstellen.<br />
Danach die Slipperkupplung auf den<br />
trockenen Lehmuntergrund einstellen<br />
und dann geht es gegen die Stoppuhr<br />
bzw. Zeitnahme. Auch ohne Blick auf<br />
die Rundenzeiten ist an den Doppelsprüngen<br />
eine deutliche Verbesserung<br />
zu erkennen. Die Kombination aus<br />
besserem Fahrwerk und dem direkter<br />
ansprechenden Motor lässt den SCB<br />
etwas höher springen und damit auch<br />
sicherer landen. Die Lenkung hat nach<br />
den Umbauten so weit zugenommen,<br />
dass nun auch gezieltes Übersteuern<br />
möglich ist. Der Gasfinger wandert jetzt<br />
häufig und lange zum Endanschlag. Man<br />
wünscht sich nun doch eine Brushless-<br />
Motorisierung mit höherer Leistung.<br />
Fazit<br />
Normalerweise werden bei RTR-<strong>Modell</strong>en<br />
defekte Bauteile nach und nach<br />
Die getunte hintere Radaufhängung<br />
Produkt<br />
Technische Daten<br />
Losi-TLR-Kit für den<br />
XXX-SCB/SCT<br />
Bezugsquelle Fachhandel<br />
Vertrieb Horizon Hobby GmbH,<br />
Elmshorn, www.horizonhobby.de<br />
Empf. Verkaufspreis 149,99 Euro<br />
gegen Tuningteile getauscht. Die „Rennabteilung“<br />
von Losi, TLR ändert diese<br />
Vorgehensweise und packt einfach ALLE<br />
erhältlichen Tuningteile in eine Box. Der<br />
Preis für dieses Kit kommt schon nahe<br />
an den Fahrzeugpreis, liegt aber deutlich<br />
unter den Einzelpreisen der Bauteile. Das<br />
Fahrzeug, bzw. das Fahrverhalten, wird<br />
ohne Zweifel aufgewertet – die Entscheidung<br />
trifft letztendlich der Geldbeutel.<br />
TUNING<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 33
Back on<br />
LRP-HPI-Challen<br />
RACING<br />
Karsten Hartinger<br />
Klasse 17.5T<br />
Name Fahrzeug Akku Karosserie Fernbedienung Servo<br />
Christian Wehrmann Sakura XI DH Orion 6500 HB Mazda 6 Sanwa M11X Sanwa<br />
Arnold Lorenz TOP Photon Team Powers 6200 HB Mazda MPS Sanwa MT4 Power HD<br />
Pascal Scholz Xray T3 2011 Team Powers 6200 HB 09X Sanwa M11X Sanwa<br />
Johann Thiersch Xray T3 2011 LRP 6200 HB Mazda MPS Sanwa MT4 Power HD<br />
Lucas Fischer HB TCX LRP 6200 HB 09X Sanwa M11X Sanwa<br />
Klasse Stock<br />
Name Fahrzeug Akku Karosserie Fernbedienung Servo<br />
Tony Streit Xray T3 2012 LRP 6700 HB Subaru Typ C Sanwa M11X Sanwa<br />
Peter Stein HB TCX LRP 6200 HB Subaru Typ C Sanwa M11X Futaba<br />
Martin Wünsche TOP Photon EX Team Powers 6200 HB 09X DX 3R Savöx<br />
Karsten Hartinger HB TCX LRP 6200 HB Mazda MPS KO Eurus Sanwa<br />
Steffen Stein HB TCX LRP 6200 HB Mazda MPS Sanwa M11X Futaba<br />
Eine lange Gerade, einige schnelle<br />
Kurven, langsame Kurven und<br />
knifflige S-Kurven bietet die<br />
Strecke. Mit am Start unter den<br />
75 Fahrern war auch der mehrfache und<br />
aktuelle deutsche Meister Stock, Tony<br />
Streit. Zur DM holte er sich samstags die<br />
Pole, und sonntags stand er nach drei<br />
turbulenten Finalen auf dem Podest<br />
ganz oben.<br />
Rookie<br />
Seit dieser Saison greifen nunmehr<br />
Rookie-Fahrer zur Fernsteuerung. Die<br />
Höckendorfer sind hier stark vertreten.<br />
Die veranstaltete DM sorgte wohl für<br />
gesteigertes Interesse in der Umgebung.<br />
Nirgendwo hat man bei einem<br />
Regionallauf im Osten eine derart große<br />
Teilnehmerzahl bei dieser Klasse sehen<br />
können.<br />
12 Fahrer nahmen in dieser Klasse teil.<br />
Die meist sehr jungen Fahrer kämpften<br />
mit viel Ehrgeiz. Mit drei Vorlaufsiegen<br />
stand Julia Krause klar auf der Poleposition.<br />
Dahinter folgten zwei Nachwuchsfahrer<br />
mit Felix Bienek (Startplatz 2) und<br />
Tom Janik (Startplatz 3). Nach drei Finalläufen<br />
über je fünf Minuten gewann<br />
souverän Julia Krause vor Felix und Tony<br />
Schmidt, der sich von Startplatz 5 nach<br />
vorne fuhr.<br />
Formel<br />
Für diese Klasse gibt es nun <strong>of</strong>fiziell ein<br />
Ablaufdatum. Einige Fahrer reisten nach<br />
Höckendorf nicht mehr an, und andere<br />
schauten bereits nach Alternativen.<br />
Immerhin starteten noch 6 Teilnehmer.<br />
Die Vorläufe sind meist nicht so spannend,<br />
dafür gibt es in dem 20-Minuten-<br />
Finale Rennaction pur. Oft sah man<br />
schwächelnde Akkus in den letzten Mi-<br />
nuten, und ein gutes Endresultat wurde<br />
in den letzten Runden noch verloren.<br />
In den drei Vorläufen holte sich Falk<br />
Scott die Pole vor seinem stärksten<br />
Konkurrenten Tino Kilian. Beide schafften<br />
als einzige 13 Runden. Startplatz 3<br />
ging an den jungen Marius Isar, dahinter<br />
folgten Michael Hase und Lokalmatador<br />
Uwe Dietrich.<br />
Traditionell wurde das 20-minütige<br />
Finale nach dem 2zweitenA-Finale Stock<br />
ausgetragen. Die Fahrer und Helfer<br />
schmolzen in der prallen Nachmittagssonne.<br />
Den kühlsten Kopf behielt<br />
Scott Falk. Überzeugend schnell und<br />
zuverlässig drehte sein Formula Ten<br />
schnelle Runden. Nach 11 Minuten verlor<br />
Tino Kilian, aussichtsreich auf Platz<br />
2 liegend, einen E-Clip in der Radachse.<br />
Trotz schneller und pr<strong>of</strong>essioneller<br />
Reparatur konnte man sein rechtes<br />
34<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
LRP S10TC in liebevollem Classictrimm<br />
vom Sieger Tom Gehler<br />
Vorderrad nicht retten. Er entschloss<br />
sich, das Rennen mit drei Rädern zu<br />
beenden, verlor jedoch in den Linkskurven<br />
viel Zeit. Letztendlich landete er<br />
noch auf Platz 4. Scott fuhr durch diesen<br />
Vorfall ungefährdet einem Sieg entgegen.<br />
Platz 2 erbeutete sich Uwe Dietrich,<br />
der durch seine ruhig-unspektakuläre<br />
Fahrweise Platz um Platz gutmachte.<br />
Classic<br />
Die Pace machten die üblichen<br />
Verdächtigen bei den Retrocars. Mit drei<br />
Vorlaufsiegen eroberte Tom Gehler die<br />
Pole. Dahinter rangen sich Dirk Schmidt,<br />
Steve Jäger und Steffen Riemer um den<br />
zweiten Startplatz. Alle drei hatten zwei<br />
Punkte auf ihrem Konto – das bessere<br />
Ende hatte der routinierte Steffen, da er<br />
den schnelleren Lauf gefahren hatte.<br />
In allen Finalen fuhr Tom einen lupenreinen<br />
Start-Ziel-Sieg heraus. Seine<br />
penible Vorarbeit hatte sich gelohnt.<br />
Der Photon EX, wie ihn Martin Wünsche<br />
in den Vorläufen einsetzte<br />
Steffen hatte im ersten Finale technische<br />
Probleme und beendete den<br />
Lauf nur auf Platz 8, während sich Rene<br />
Pollnick den zweiten Platz schnappte.<br />
In Finallauf 2 und 3 war es aber nur Steffen,<br />
der halbwegs mit Tom mithalten<br />
konnte. Er belegte zwei Mal den zweiten<br />
Platz, den er dann auch in der Endrangliste<br />
belegte. Mit drei konstanten Läufen<br />
und je drei drei Plätzen sprang Steve<br />
Jäger noch aufs Podest vor Dirk Schmidt<br />
und Rene Pollnick.<br />
17,5 T<br />
Eng umkämpft wie immer waren die<br />
Plätze im A-Finale. Ein Großteil der 32<br />
gemeldeten Fahrer war samstags schon<br />
auf der Strecke. Sie nutzten die Gelegenheit<br />
für das Erarbeiten eines Setups.<br />
Von Beginn an gut unterwegs waren<br />
Pascal Scholz, Tobias Dietrich, Christian<br />
Wehrmann, Lucas Fischer und Arnold<br />
„Arne“ Lorenz. Jeder dieser Fahrer<br />
vertraute bei seiner Fahrzeugwahl<br />
Thomas Nitschke mit neuem<br />
Boomerang-LiPo 6800mAh und eigenem<br />
Kohlefaserchassis<br />
auf ein anderes Fabrikat. Das zeigt<br />
die Konkurrenzfähigkeit der vielen am<br />
Markt befindlichen Chassis.<br />
Durch seinen zweiten neuen Reifensatz<br />
im dritten Vorlauf schob sich Arnold<br />
Lorenz mit seinem TOP Photon auf Platz<br />
1. Seine Taktik ging also bis zum Mittag<br />
voll auf. Ihm folgten Christian Wehrmann<br />
(Sakura XI) und Tobias Dietrich<br />
(Tamiya TRF 415MSXX).<br />
Gleich nach dem ersten Final-Start war<br />
die erste Kurve zu eng für die 11 A-Finalisten.<br />
Es gab sehr viele Kollisionen. Die<br />
meisten Positionen verloren Arnold und<br />
Tobias. Christian hatte nach der ersten<br />
Runde bereits einen recht großen Vorsprung.<br />
Arnold konnte sich noch auf Position<br />
7 vorfahren, während zwei weitere<br />
Karosserieklemmer Tobias weiter ins<br />
hintere Feld katapultierten. Die Chance<br />
auf ein gutes Ergebnis nutzten Pascal<br />
Scholz mit Platz 2 und Thomas Nitschke<br />
mit Platz 3, die je vier Plätze gutmachen<br />
konnten. In den anderen zwei Final-<br />
Neun Monate nach dem Challengeendlauf fanden sich die Fahrer der Gruppe Ost<br />
wieder auf der kurvenreichen Strecke in Höckendorf ein. Der erste Outdoorlauf in<br />
2012 stand für die Challengefahrer auf dem Programm. Es wurde wieder die ursprüngliche<br />
Strecke der DM gefahren, die den Fahrern wohl am besten gefällt. Sie<br />
bietet 196 Meter pures Fahrvergnügen und ist damit auch die längste der 40 theoretischen<br />
Streckenvarianten.<br />
RACING<br />
track<br />
ge in Höckendorf am 29.4.2012<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 35
RACING<br />
www.car-modell.de<br />
nicht möglich, und Steffen sicherte<br />
sich mit nur wenigen Zehntelsekunden<br />
den dritten Platz.<br />
läufen kam wieder Christian als Erster<br />
über die Ziellinie, aber Arnold machte es<br />
ihm diesmal schwerer. Hinter Platz 1 für<br />
Christian und Platz 2 für Arnold Lorenz<br />
komplettierte Pascal Scholz das Podest.<br />
Danach folgten Johann Thiersch (Xray<br />
T3) und Lucas Fischer (Hotbodies TCX).<br />
Vier verschiedene Fahrzeuge bei den<br />
ersten fünf Plätzen sprechen für die<br />
hohe Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge.<br />
Stock<br />
Ein Stück schneller auf der Geraden und<br />
aus der Kurve heraus als bei 17,5 T ging<br />
es in dieser Klasse zu. Die Linkskurve am<br />
Ende der Geraden durfte nicht verpasst<br />
werden, da man sonst abseits der Ideallinie<br />
viel weniger Griff hatte.<br />
Mit zehn Startern war Stock recht gut<br />
besucht, was sicher an der schönen<br />
Strecke und der recht zentralen Lage<br />
in der Gruppe Ost liegt. Das Maß der<br />
Dinge in den Vorläufen war Tony Streit,<br />
der amtierende deutsche Meister in<br />
dieser Klasse, mit seinem Xray T3 2012.<br />
Er gewann alle Vorläufe. Dicht dahinter<br />
folgten mit jeweils zwei Punkten Peter<br />
Stein vor Steffen Stein und Karsten<br />
Hartinger.<br />
Das erste A-Finale musste aber mit<br />
acht Fahrzeugen gestartet werden, da<br />
sich in der Aufwärmrunde bereits zwei<br />
Fahrzeuge mit technischen Defekten<br />
verabschiedeten. Steffen Stein und<br />
Philipp Neugebauer konnten nicht<br />
starten, und das machte den Weg frei<br />
für Martin Wünsche, der sich mit einem<br />
frischen Satz Reifen nach der ersten<br />
Runde gleich auf Platz 2 vorfuhr. Peter<br />
hatte Pech im Startgetümmel und kam<br />
im Mittelfeld nicht weiter vor. Vorne<br />
kämpften Karsten, Martin und Tony<br />
um die Spitze. Ein Fehler von Tony<br />
erlaubte es Martin, für einige Runden<br />
die Führung zu übernehmen, aber ca.<br />
zwei Minuten vor Laufende überholte<br />
Tony wieder Martin. Er gewann also vor<br />
Martin, Karsten und Peter.<br />
Das zweite und dritte Finale gewann<br />
Tony mit Start-Ziel-Siegen. Peter hatte<br />
etwas mehr Glück beim Start und<br />
konnte seinen Startplatz verteidigen. So<br />
konnte er den zweiten Gesamtplatz mit<br />
vier Punkten erreichen. Die spannendsten<br />
Positionskämpfe gab es um Platz<br />
3 bis 5. Im zweiten Finale kämpfte sich<br />
Karsten mit alten Reifen an Steffen heran<br />
und setzte ihn die letzten Minuten<br />
noch stark unter Druck. Trotz einiger<br />
Versuche war ein faires Überholmanöver<br />
Das dritte Finale wurde wieder vom<br />
Duell von Karsten und Steffen geprägt.<br />
Tony und Peter nutzten die Gelegenheit,<br />
dem Feld davonzuziehen. Im Kampf um<br />
Platz 3 machte Steffen nach ungefähr<br />
vier Minuten einen Fehler und Karsten<br />
konnte vorbeiziehen. Steffen musste<br />
dann auch noch Martin vorbeilassen.<br />
Dieses Finale gewann Tony vor Peter,<br />
Karsten und Martin. Auf dem Podium<br />
landeten Tony Streit vor Peter Stein<br />
und Martin Wünsche, der durch seinen<br />
zweiten Platz im ersten Finale noch<br />
vorm punktgleichen Karsten landete.<br />
Lady-Challenge<br />
Seit einiger Zeit wird zu den bekannten<br />
Challengeklassen für die mitgereisten<br />
Fahrerfrauen eine eigene Klasse in<br />
der Gruppe Ost ausgerichtet. Diese<br />
kommt recht gut. Die stolzen Männer<br />
unterstützen ihre Damen, und während<br />
der Läufe gibt es anfeuernde Rufe von<br />
den Zuschauern. Es gibt kein striktes<br />
Reglement für diese Klasse. Man hat<br />
sich auf einfache Chassis und Elektronik<br />
beschränkt. Meist wird ein LRP S10TC<br />
eingesetzt mit Standardelektronik in<br />
Form eines Büchsenmotors und eines<br />
7,2-V-Stickpacks.<br />
Von ihrem Heimvorteil und dem Doppelstart<br />
in der Rookie-Challenge pr<strong>of</strong>itierte<br />
Julia Krause. Sie startete verdient<br />
von der Pole und setzte sich gleich nach<br />
dem Start vom restlichen Fahrerinnenfeld<br />
ab. Um Platz 2 stritten sich<br />
noch Franziska Wendtland und Nadine<br />
Hannemann. Am Ende hatte Nadine das<br />
glücklichere Händchen und kam auf<br />
Platz 2 vor Franziska.<br />
Technik<br />
Sieger Classic (v.l.n.r.): Steffen<br />
Riemer (2.), Tom Gehler (1.), Steve Jäger (3.)<br />
Sieger Rookie (v.l.n.r.): Felix Bienek<br />
(2.), Julia Krause (1.), Tony Schmidt (3.)<br />
Sieger Stock (v.l.n.r.): Peter Stein (2.),<br />
Tony Streit (1.), Martin Wünsche (3.)<br />
Sieger 17,5 T (v.l.n.r.): Arnold Lorenz (2.),<br />
Christian Wehrmann (1.), Pascal Scholz (3.)<br />
Chassis- und akkuseitig wurde<br />
größtenteils bekanntes und bewährtes<br />
Material eingesetzt. Die beliebtesten<br />
Chassis sind der HB TCX und der Xray T3<br />
in seinen bekannten Jahresausgaben.<br />
Gefolgt werden diese vom TOP Photon,<br />
Tamiya TRF und Asso TC6.1. Etwas weniger<br />
Verbreitung genießen Schumacher<br />
MI4CX, Kyosho TF6 und Serpent S411,<br />
die vereinzelt zu sehen sind.<br />
Die Entwicklung bei den Tourenwagen<br />
geht stetig voran. Besonders fällt es<br />
beim Sakura auf. Der neue hört auf<br />
den Namen Sakura XI D.H.Edition. Sein<br />
Vorgänger ist gerade einmal ein dreiviertel<br />
Jahr erhältlich. Die neueste Version<br />
besticht durch ein neues Hauptchassis<br />
36<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2011
aus Kohlefaser mit einer Vielzahl an<br />
Schlitzen und Öffnungen, die das Flexverhalten<br />
noch mehr verbessern sollen.<br />
Auch kann man nun die Zweiarmlenkung<br />
mit der quer zur Fahrtrichtung<br />
stehenden Servoposition verbauen.<br />
Ganz so eilig hatten es die Entwickler<br />
bei T.O.P. nicht. Die Gerüchte um einen<br />
Nachfolger des Photons wurden in den<br />
letzten Monaten immer dichter. Jetzt<br />
ist die Serienproduktion des Neuen mit<br />
kleinen Änderungen an der Stabihalterung<br />
und den Querlenkeraufnahmen<br />
angelaufen. Zwei Fahrzeuge waren in<br />
Höckendorf im Serienzustand zu sehen.<br />
Jeder Photon EX konnte sich im A-Finale<br />
(Stock und 17,5 T) gut in Szene setzen.<br />
Ein langes durchgehendes Oberdeck,<br />
ein Kegeldifferenzial und eine Zweiarmlenkung<br />
sind die deutlichsten Veränderungen<br />
zum Vorgänger.<br />
Bei den Akkus wurden <strong>of</strong>t LRP (6200-<br />
und die neuesten 6700- und 6900-mAh-<br />
Varianten), Team Powers (6200 mAh)<br />
und Orion (6500 mAh) eingesetzt. Neu<br />
im Einsatz war der Team Boomerang<br />
mit 6800 mAh und 70 C. Er hinterließ in<br />
den umkämpften Tourenwagenklassen<br />
einen guten Eindruck.<br />
Die Motoren hielten den anfallenden<br />
Belastungen durch die hohen Außentemperaturen<br />
von fast 30 Grad stand.<br />
Bei den Karosserien vertraut man immer<br />
häufiger denHotbodies Subaru Typ C.<br />
09X und Mazda MPS sind trotzdem immer<br />
noch eine gute Wahl. Besonders die<br />
Mazda ist immer noch die Karosserie,<br />
die durch ihre Ausgewogenheit für jede<br />
Strecke passt.<br />
Die Tks verrichteten mit vielen Akkuspannungsprüfungen<br />
und Unterstützung<br />
bei der Fahrzeugabnahme<br />
ihre Arbeit sorgsam. Zusätzlich zum<br />
normalen Prozedere markierte man die<br />
eingesetzten Reifensätze. Jeder Fahrer<br />
darf zwei Sätze am Renntag einsetzen.<br />
Die überwiegende Mehrheit der Fahrer<br />
war von dieser Änderung angetan.<br />
Interessant ist es, wie mit dem Reifenpoker<br />
umgegangen wird. Wann fährt<br />
wer einen neuen Satz?<br />
Interview mit Tony Streit<br />
(Deutscher Meister HPI<br />
Stock 2006 & 2011<br />
Deutscher Meister HPI<br />
Superstock 2008,<br />
mehrfacher A-Finalist bei TCM,<br />
DHI-Cup, ETS und DMC-DM)<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>: Hallo Tony, einige Leser<br />
kennen dich sicher bereits, kannst du<br />
dich trotzdem noch mal kurz vorstellen?<br />
Wie war dein Weg zum RC-Car?<br />
Tony: Hallo. Ich bin aus Kamenz hier<br />
zum Rennen angereist, das liegt östlich<br />
von unserer Landeshauptstadt Dresden,<br />
wo ich seit 20 Jahren wohne. Ich bin<br />
22 Jahre jung und treibe neben dem<br />
RC-Car-Fahren noch recht viel Sport,<br />
fungiere unter anderem als Judotrainer<br />
im Polizeisportverein Kamenz. Dort trainiere<br />
ich selber natürlich auch. Ich denke,<br />
Sport ist ein guter Ausgleich zur Arbeit<br />
bzw. Schule und zum RC-Racing. Ich interessierte<br />
mich schon in jungen Jahren<br />
für RC-Autos. Deshalb schenkte mir mein<br />
Opa zum 10. Geburtstag einen Tamiya<br />
Fighter Buggy, mit dem ich fast jeden<br />
Tag auf einem Parkplatz fuhr. Eine richtige<br />
Strecke haben wir leider bis heute<br />
nicht in der Gegend. Mit 11 Jahren fuhr<br />
ich dann die ersten Rennen im Tamiya<br />
Fighter Cup. Mein Weg ging dann weiter<br />
über den Euro Cup, und 2005 startete ich<br />
erstmals schon recht erfolgreich beim<br />
ETS und schließlich auch in der LRP-HPI-<br />
Challenge, wo ich gleich in meiner ersten<br />
Saison den Titel in der Stockklasse (heute<br />
17,5 T) verbuchen konnte.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>: Tony, wie fühlt es sich an,<br />
nach deinem Triumph bei der letzten DM<br />
in der Stockklasse wieder hier zu sein?<br />
Es wird ja die gleiche Streckenvariante<br />
gefahren. Kommen da die Gedanken an<br />
den DM-Sieg wieder?<br />
Tony: Ja, ich freue mich sehr, wieder<br />
auf dieser tollen Anlage zu fahren,<br />
besonders weil die Strecke so viel Spaß<br />
macht. Da kommen die Erinnerungen<br />
natürlich schnell wieder.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>: Beim TCM Ende März bist<br />
du von Startplatz 7 auf Platz 2 vorgefahren,<br />
und auch bei ETS-Rennen bist du<br />
immer für einen vorderen Rang gut. Was<br />
war das Rezept zur großen Aufholjagd?<br />
Wie bereitest du dich für solche Rennen<br />
vor? Was rätst du ambitionierten Racern?<br />
Tony: Grundstein für den TCM-Erfolg<br />
waren einige Setupänderungen gegenüber<br />
den Vorläufen und natürlich<br />
ein kühler Kopf in den Finalen. Bei solch<br />
großen Events beginnt das Rennen<br />
schon in den Trainingsläufen. Deshalb<br />
muss das Auto im Vorfeld bereits perfekt<br />
vorbereitet sein, um während der Läufe<br />
nur noch kleine Veränderungen am<br />
Setup durchzuführen. Und besonders<br />
auf solch schwierigen Strecken sollte die<br />
Konzentration aufs fehlerfreie Fahren<br />
gelegt werden.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>: Welches waren deine<br />
größten Augenblicke im RC-Bereich und<br />
welches Rennen möchtest du gerne<br />
noch gewinnen? Gibt es Vorbilder oder<br />
Menschen, denen du zu besonderem<br />
Dank verpflichtet bist?<br />
Tony: Meine größten Augenblicke waren<br />
meine drei DM-Titel in der LRP-HPI-<br />
Challenge. Vor allem 2006, wo ich im<br />
entscheidenden dritten A-Finale mit<br />
0,01! Sekunden Vorsprung gewonnen<br />
habe. Mein Jugendmeistertitel beim<br />
DMC im Jahr 2007 macht mich stolz.<br />
Aber auch an das diesjährige TCM erinnere<br />
ich mich gerne, denn von Grid 7 auf<br />
Platz 2 am Ende, das gibt es nicht so <strong>of</strong>t.<br />
Mein besonderer Dank gilt natürlich meiner<br />
Familie, die mich stets unterstützt.<br />
Besonderen Dank bin ich auch Stefan<br />
Köhler (LRP) verpflichtet, der mich 2006<br />
ins LRP-Team aufnahm und mich immer<br />
toll unterstützt hat.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>: An welchen Rennen wirst<br />
du in nächster Zukunft teilnehmen? Wo<br />
liegen deine Prioritäten?<br />
RACING<br />
Fazit<br />
Es war wieder eine Freude, die<br />
anspruchsvolle Strecke des MSC Höckendorfs<br />
zu fahren. Diese wird absolut in<br />
Topzustand gehalten, und in Verbindung<br />
mit der lockeren Art der Vereinsmitglieder<br />
wurde es ein absolut erinnerungswürdiger<br />
Renntag. Zum Ende des<br />
Aprils zeigte sich auch das Wetter von<br />
seiner besten Seite.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>: Welche Setupänderungen<br />
hast du heute durchgeführt? An welchen<br />
Stellen weichst du von der Baukasteneinstellung<br />
des Xrays ab?<br />
Tony: Verändert habe ich heute nicht viel,<br />
habe lediglich das neue 2-mm-Chassis<br />
in Verbindung mit verschiedenen Top<br />
Decks getestet. Ansonsten habe ich noch<br />
die neuen progressiven Xray-Federn<br />
gefahren, welche auf Asphalt sehr gut zu<br />
funktionieren scheinen.<br />
Tony: Meine Prioritäten liegen neben<br />
den ETS-Rennen auch in der LRP-HPI-<br />
Challenge, wo ich meinen Titel verteidigen<br />
möchte.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>: Danke für die ganzen<br />
Antworten. Wir wünschen dir noch viel<br />
Spaß beim heutigen und den nächsten<br />
Rennen.<br />
Tony: Ich bedanke mich auch, hat sehr<br />
viel Spaß gemacht. See you on the track!<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 37
TECHNIK<br />
Text Jochen Brenzei, Fotos Jörg Wicht<br />
Vorderachse CNC-gefertigt mit Achsschenkeln 30-ccm-Motor mit komplettem Riementrieb<br />
„Bar Kit“, Spurstange und Anlenkung der Vorderachse<br />
Faszinatio<br />
Ein außergewöhnliches <strong>Modell</strong><br />
Der Bau eines außergewöhnlichen Fahrzeugs wie eines Hot Rod 32 Ford Five Window<br />
Coupé im Maßstab 1:5 erfordert eine genaue Vorarbeit. Ein Buch, Titel „Hot Rod“, ein<br />
<strong>Modell</strong> im Maßstab 1:18 wurden geordert, und an den langen Winterabenden wurden<br />
Fachzeitschriften nach Hot Rods durchforstet. Zuletzt soll noch das Internet genannt<br />
werden, wo man mit einer wahren Flut von Informationen ver-<br />
sorgt wird.<br />
Bevor der eigentliche Bau beginnt,<br />
sollte man als Erstes verschiedene<br />
Kriterien und Komponenten<br />
festlegen (Motor, Antrieb, Vorderachse,<br />
usw.). Ganz wichtig war, dass der Hot Rod<br />
zum Cruisen auf dem Boulevard und zum<br />
Fahren auf dem Dragstrip (80 m geradeaus)<br />
konzipiert werden sollte. Ein wichtiger<br />
Abschnitt ist auch das Anfertigen von<br />
Zeichnungen und Skizzen, denn eine CNC-<br />
Maschine muss nach der Zeichnung programmiert<br />
werden, sonst geht gar nichts.<br />
Das Chassis<br />
Das gewählte Chassis ist eine Alu-Platte mit<br />
einer Stärke von 5 mm. Die Außenkonturen<br />
richten sich nach der Form der späteren<br />
Karosserie. Die Alu-Platte bekommt Aussparungen<br />
(Langlöcher) zur Kühlung des<br />
Auspuffs und eines für das große<br />
Zahnriemenrad. Das Chassis ist<br />
gelasert worden, und der Laser<br />
hat für die später anfallenden<br />
Bohrungen einen Körnerschlag<br />
produziert. Ein lästiges Messen<br />
und Anzeichnen der vielen<br />
Bohrungen entfiel hiermit.<br />
Um noch mehr Festigkeit<br />
und Steifigkeit zu bekommen,<br />
ist am hinteren Teil<br />
des Chassis beidseitig<br />
ein Alu-Winkel<br />
verschraubt. Die<br />
beiden vorderen<br />
Chassisenden<br />
(Aluminium) haben<br />
38<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />
04/2012
auch viel Feilarbeit gekostet, verbunden<br />
sind sie mit einem Alurohr (Durchmesser<br />
10 mm) und am Chassis festgeschraubt.<br />
Sie wurden dem Original nachempfunden<br />
und mit Bohrungen versehen. Vor dem<br />
endgültigen Zusammenbau des Hot Rod<br />
wurde das fertige Chassis wie auch etliche<br />
andere Aluteile mit der Farbe Gelb pulverbeschichtet.<br />
Vorderachse<br />
Die Vorderachse ist wie im Original eine<br />
Starrachse. Im <strong>Modell</strong> besteht sie aus Aluminium<br />
und wurde mit einer CNC-Fräse gefertigt.<br />
Sie ist als Doppel-T-Pr<strong>of</strong>il ausgelegt<br />
und mit Bohrungen versehen, welche zur<br />
Gewichtsersparnis beitragen und auch ein<br />
schönes Design darstellen. Die Befestigung<br />
auf dem Chassis erfolgt durch einen Gummipuffer<br />
(Schwingmetall, Durchmesser<br />
20 mm) mit beidseitigen M6-Gewinden.<br />
Durch diese Kombination kann die Starrachse<br />
rechts und links um 20 mm pendeln<br />
(Federweg). Dies müsste ausreichen, um<br />
Fahrbahnhindernisse auszugleichen. Geführt,<br />
also festgesetzt wird die Vorderachse<br />
rechts und links durch ein „Bar Kit“ (Zugstangen),<br />
sie kann also nur noch pendeln.<br />
Für die Achsschenkel habe ich mir etwas<br />
Besonderes ausgedacht, sie wurden so hergestellt,<br />
dass eine Scheibenbremse imitiert<br />
wird. Die Radnaben sind natürlich kugelgelagert.<br />
Die Alu-Felgen (CNC-gedreht) mit<br />
einem Reifen (Straßenpr<strong>of</strong>il) werden mit<br />
10 verchromten Hutmuttern befestigt. Die<br />
Spurstange und die Anlenkung vom Servo<br />
aus verdeutlichen die Bilder.<br />
Hinterachse<br />
Die Hinterachse ist ebenfalls eine Starrachse,<br />
besteht aus zwei Lagerböcken, der<br />
Welle (nichtrostender Stahl) mit Zahnriemenrad<br />
(60 Zähne) und vier Kugellagern,<br />
die staub- und wassergeschützt sind. Bei<br />
den Kugellagern sollte man ruhig etwas<br />
mehr Geld ausgeben, was sich auf Dauer<br />
(längere Laufzeit) bezahlt macht.<br />
Als Antrieb wurde ein effizienter Zahnriementrieb<br />
gewählt, mit einer Übersetzung<br />
von 1:3. Ruhiger Lauf (kaum Geräusche)<br />
und geringer Verschleiß zeichnen einen<br />
Riementrieb aus. Der Zahnriemen wird<br />
durch eine Spannvorrichtung (komplett<br />
aus Aluminium) gespannt und geführt. Die<br />
Rolle ist mit zwei Nadellagern gelagert. Bei<br />
einem technischen Großhandel bekommt<br />
n Hot Rod<br />
man den kompletten Riementrieb, nur<br />
man muss beide Zahnriemenräder CNC<br />
bearbeiten lassen. Wie man auf den Fotos<br />
sehen kann, wurde ein bestimmtes<br />
Design bei dem großen<br />
Zahnriemenrad gewählt,<br />
und durch die Bearbeitung<br />
wurde 50%<br />
Gewichtsersparnis<br />
erreicht.<br />
TECHNIK<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />
04/2012<br />
39
TECHNIK<br />
Typ<br />
Karosserie<br />
Technische Daten<br />
www.car-modell.de<br />
Hot Rod<br />
32er-Ford Five Window<br />
Coupé<br />
Maßstab 1:5<br />
Länge<br />
Breite<br />
Höhe<br />
Radstand<br />
Chassis<br />
Felge vorne<br />
Reifen vorne<br />
920 mm<br />
320 mm<br />
260 mm<br />
690 mm<br />
Aluplatte mit Aussparungen,<br />
5 mm stark<br />
Aluminium,<br />
CNC-gedreht<br />
Pr<strong>of</strong>ilreifen 150 x 46 mm<br />
Felge hinten Kunstst<strong>of</strong>f, Stern silber,<br />
mit Heavy-Duty-Felgenringen,<br />
die verschraubt werden<br />
Reifen hinten<br />
Vorderachse<br />
Hinterachse<br />
Getriebe<br />
Dirt-Buster (Pin)-<br />
Reifen 170 x 80 mm<br />
CNC-gefräste Starrachse,<br />
Material Alu<br />
Starrachse gelagert<br />
in vier Kugellagern<br />
in den Achsböcken<br />
Riementrieb mit<br />
Alu-Zahnriemenrädern,<br />
Riemenspanner<br />
Übersetzung 1:3,0<br />
Motorisierung<br />
V-Motor, 30 ccm,<br />
3,8 PS, Seilzugstarter<br />
Kupplung Tuning-Zweibackenkupplung,<br />
rote Feder (8000 U/min)<br />
Gewicht 10,5 kg (komplett<br />
fahrfertig)<br />
RC-Funktion Gas/Bremse,<br />
Lenkung<br />
Fernsteuerung Spektrum DX-3S,<br />
2,4 GHz<br />
Reifen und Felgen<br />
Die Vorderradfelgen (Alu, CNC-gedreht)<br />
sind so konstruiert, dass die Pr<strong>of</strong>ilreifen<br />
genau passen und nicht verklebt werden<br />
müssen. Ein besonderes innovatives Bauteil<br />
sind die Dirt- Buscher (Pin)-Hinterräder<br />
von HPI, die gegenüber anderen Reifenherstellern<br />
positiv auffallen. Die Felgen<br />
sind dreiteilig ausgeführt, bestehen aus<br />
einer Kunstst<strong>of</strong>ffelge und zwei Heavy-<br />
Duty-Felgenringen, die mit der Felge<br />
verschraubt sind (jeweils 10 M3-Schrauben<br />
pro Felgenring) und so den Reifen befestigen.<br />
Dadurch entfällt das lästige Verkleben<br />
der Reifen, und das Reifenwechseln ist ein<br />
Kinderspiel. Die Hinterräder (Pin) wurden<br />
aufgezogen, da die erste Probefahrt auf<br />
festgefahrener Schneedecke stattfand. Im<br />
Sommer werden Reifen mit Straßenpr<strong>of</strong>il<br />
aufgezogen.<br />
Karosserie<br />
Nachdem die drei Ansichten der Karosserie<br />
32 Ford Five Window Coupé gezeichnet<br />
und die Maße auf 2-mm-Sperrholz übertragen<br />
waren, ging es ans Aussägen und<br />
Verleimen. Die Herstellung der Karosserie<br />
ist sehr zeitaufwendig, da man nach einer<br />
Pinstrip auf dem K<strong>of</strong>ferraumdeckel in<br />
Goldmetallic<br />
Klebung Stunden abwarten muss, bis diese<br />
fertig getrocknet ist. Die fertige Hot-Rod-<br />
Karosserie wurde anschließend mit Epoxidharz<br />
und Glasfasermatte innen an den<br />
wichtigsten Stellen verstärkt. Das Lackieren<br />
wurde einem Fachmann überlassen. In der<br />
Autolackiererei bekam die Karosserie eine<br />
Schicht Spritzspachtel und zwei Schichten<br />
Grundierung, bis sie dann endlich mit<br />
rotem Lack fertig lackiert wurde. Zwischen<br />
den einzelnen Schichten musste immer<br />
wieder geschliffen werden, um ein<br />
Topergebnis zu erzielen. Diese Arbeit nahm<br />
viele Stunden in Anspruch. Als Krönung<br />
wurde von Hand eines Künstlers ein Pinstrip<br />
auf den K<strong>of</strong>ferraumdeckel freihändig<br />
gemalt bzw. gezeichnet. Der Pinstrip (Farbe<br />
Goldmetallic) ist ein voller Erfolg und ein<br />
einzigartiges Gebilde, also ein Unikat.<br />
Motor<br />
Aus der Vielzahl der angebotenen Motoren<br />
suchte ich mit einen 2-Takt-Motor mit 30<br />
ccm Hubraum und 3,8 PS Leistung aus. Es<br />
ist kein CY oder Zenoah, auf dem Typenschild<br />
steht „ Design in Japan“. Die Standardfeder<br />
der Fliehkraftkupplung wurde<br />
durch eine rote Feder (8000 U/min) ausgetauscht,<br />
damit der Motor sich nicht quälen<br />
muss, wenn er vom Leerlauf bis Vollgas<br />
hochdreht. Der größere Hubraum sorgt für<br />
bessere Beschleunigung von unten heraus<br />
und höheren Top-Speed. Der Motor wird<br />
mit einem Mix aus Benzin und Synthetiköl<br />
Sehr detaillierte Motorattrappe eines<br />
Ford V8-Dragstermotors<br />
Fahrfertiges Chassis mit allen Komponenten<br />
40<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />
04/2012
(Mischverhältnis 1:25) betrieben, dadurch<br />
sind die Betriebskosten weitaus geringer<br />
als bei Nitro-Motoren. Die Aufnahme der<br />
Kupplungsglocke wurde von HPI gewählt,<br />
da diese einen Bund hat, um einen Aluwinkel<br />
mit einer Passbohrung aufzunehmen.<br />
Durch den Aluwinkel wird der Motor zusätzlich<br />
befestigt und er nimmt die Zugkräfte<br />
des Riementriebs auf, um die Kugellager zu<br />
entlasten.<br />
Da, wo der Motor im originalen Hot Rod<br />
sitzt, wurde eine sehr detailgetreue Motorattrappe<br />
verbaut. Es ist die Nachbildung<br />
eines V 8 Ford 427 ci (7 Liter Hubraum),<br />
SOHC, Hemi, Dragster-Motor. Der Motor<br />
hat einen Roots-Kompressor und im Original<br />
eine Leistung von 800 PS.<br />
Probefahrt<br />
An einem sonnigen Wintertag (festgefahrene<br />
Schneedecke) war es endlich<br />
so weit, den Hot Rod einem Fahrtest zu<br />
Tankverschluss aus Alu<br />
Vorder- und Hinterrad Hot Rod<br />
unterziehen. Nachdem das <strong>Modell</strong> betankt<br />
wurde, die Karosserie befestigt, konnte es<br />
zum ersten Roll Out gehen. Jetzt wurde<br />
langsam Gas (bis Halbgas) gegeben<br />
und der Hot Rod fuhr flott<br />
los, erreichte eine beachtliche<br />
Geschwindigkeit schon in der<br />
Einlaufphase. Die erreichbare<br />
Geschwindigkeit nach der<br />
Einlaufphase des Motors liegt<br />
bei über 80 km/h. Um sich<br />
an das Fahrverhalten des Hot<br />
Rods zu gewöhnen, wurde ein<br />
großes Oval gefahren, dann<br />
Achten und zum Schluss ein<br />
Slalomkurs. Das <strong>Modell</strong> zog auf<br />
der Geraden leicht nach rechts,<br />
Abhilfe schaffte die Feintrimmung des<br />
Lenkausschlags am Sender. Der Hot<br />
Rod reagiert s<strong>of</strong>ort auf den Lenkausschlag<br />
und lässt sich neutral, ohne zu<br />
übersteuern, um die Kurve steuern. Nach<br />
zwei verfahrenen füllungen wurde der<br />
Tank-<br />
Fahrtest erst einmal<br />
beendet, und man<br />
kann sagen, der<br />
Hot Rod hat ihn mit<br />
Bravour bestanden.<br />
Wenn der 32er-Ford<br />
so vor einem steht,<br />
man das <strong>Modell</strong><br />
von allen Seiten<br />
betrachtet, kann man<br />
sagen: Der Hot Rod ist<br />
ein Eyecatcher.<br />
Vorderansicht des Hot Rods<br />
Hot-Rod-Geschichte<br />
Der Hot Rod ist eine typische amerikanische Erfindung. Junge Leute<br />
mit innovativem Geist machten sich über biedere Autos her, nahmen<br />
sie auseinander, um ihre eigenen Vorstellungen zu verwirklichen.<br />
Die Fahrzeuge wurden tiefergelegt, Kotflügel, Motorhaube,<br />
Stoßstangen, Scheinwerfer und Windschutzscheibe demontiert, um<br />
den Hot Rod leichter und schneller zu machen. Als Krönung wurde<br />
ein leistungsstarker V8-Motor implantiert. Mit anderen Worten, der<br />
Kreativität und dem eigenen Geschmack sind keine Grenzen gesetzt.<br />
In der ersten Zeit waren alle Hot Rods schwarz, und viele kamen nie<br />
in den Genuss einer Lackierung, sondern mussten sich mit einer Lage<br />
Grundierung zufriedengeben. Heute sieht das ganz anders aus, es<br />
gibt Perleffekt-Lackierungen, Spezial-Effekte und Flammendekore<br />
in verschiedenen Variationen, mit anderen Worten: Der Fantasie<br />
sind keine Grenzen gesetzt. Die meistverbreitetesten Lackierungen<br />
sind in einem leuchtenden Rot, Gelb, Grün und Orange.<br />
Am Anfang wurde die kleine Fangemeinde belächelt, aber bald darauf<br />
ist Hot Rodding ein Kult mit eigenen Stilrichtungen und eigener<br />
Sprache geworden. Die Hot Rodder trafen sich an den Tankstellen,<br />
vor den Drugstores, den Schnellimbissbuden und manchmal nachts,<br />
um illegale Straßenrennen durchzuführen.<br />
TECHNIK<br />
Man fuhr mit den Hot Rods Geschwindigkeitsrekorde auf dem Salzsee<br />
von Bonneville (Bundesstaat Utah), auch heute noch sind sie mit<br />
von der Szene.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />
04/2012<br />
41
TECHNIK<br />
www.car-modell.de<br />
Hot-Rod-Lexikon<br />
Hot Rod – Der Begriff wurde wahrscheinlich von „Hot Roadster“<br />
abgeleitet. In den Vierziger- Jahren wurden die Autos von jugendlichen<br />
Aut<strong>of</strong>ahrern in Ansehen und Technik radikal verändert.<br />
Big Block – Großvolumiger V8-Motor. Ein Chevrolet Big Block ist<br />
auch als „Rat“ oder „Ratmotor“ bekannt.<br />
US-Staaten-Nummernschild<br />
Fazit<br />
Der Hot Rod 32 Ford Five Window Coupé ist<br />
ein echter Blickfang und zieht neugierige<br />
Blicke von vorübergehenden Passanten an,<br />
egal wo man das <strong>Modell</strong> fahren lässt. Faszination<br />
Hot Rod! Bleibt zu h<strong>of</strong>fen, dass der<br />
Bericht so manchen RC-Car-Fahrer überzeugen<br />
konnte, einmal ein außergewöhnliches<br />
<strong>Modell</strong> zu bauen, welches aus dem<br />
normalen Trend fällt, ein Unikat halt. Durch<br />
die verwendeten qualitativ hochwertigen<br />
Materialien (durchweg Aluminium) bleibt<br />
der Fahrspaß auch lange erhalten. Bei Fragen<br />
steht der Autor gerne zur Verfügung:<br />
Jochen.Brenzei@kabelmail.de<br />
Big ‘n’ Littles – Große hintere und kleine vordere Räder.<br />
Cannel – Tieferlegen eines Hot Rods.<br />
Chop – Absenken des Daches, bei Roadstern: Abschneiden der<br />
Windschutzscheibe.<br />
Blower – Meistens ein riemengetriebener ROOTS-Kompressor, der<br />
zwischen Motorblock und Vergaser sitzt.<br />
Buggy Spring – Vordere quer montierte Blattfeder.<br />
Custom – Ein nach 1934 gebautes Auto, dessen Karosserie modifiziert<br />
worden ist.<br />
Deuce – Ein Ford Baujahr 1932, der erste mit V8-Motor und bei<br />
Hot<br />
Roddern besonders beliebt und begehrt.<br />
Dropped Axle – Starre Vorderachse mit angehobenen Endstücken,<br />
um die Frontpartie tieferzulegen.<br />
Five Window – Coupé mit 5 Scheiben, ohne die Windschutzscheibe<br />
mitzuzählen.<br />
Flathead – Motor mit seitengesteuerten Ventilen (der Jahre 1932<br />
bis 1953).<br />
Hemi – Besonders leistungsstarker Chrysler-V8-Motor mit hemisphärischen<br />
Brennräumen.<br />
Doppelscheinwerfer rechts und links am Kühler<br />
Highboy – Ein Ford aus den Jahren vor 1935 ohne Kotflügel, dessen<br />
Karosserie auf dem Rahmen sitzt, statt tiefergelegt zu sein.<br />
Lowboy – Tiefergelegter Wagen ohne Kotflügel.<br />
Quick change – Schnell austauschbare Hinterradübersetzung.<br />
Pinstrip – Dünne, von Hand gezogene Linien, meist auf dem Heck<br />
des Hot Rods.<br />
T-Bucket - Ein Hot Rod ohne Kotflügel, auf Basis einer <strong>Modell</strong>-T-<br />
Karosserie aus den Jahren vor 1926. Heute werden die Karosserien<br />
aus Fiberglas (GfK) gefertigt.<br />
Detail: Kupplungsgehäuse aus Alu<br />
42<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
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TEST<br />
Heiner Martin/Benni Schleich<br />
Once upon a ti<br />
es war einmal …<br />
Der Toyota TOM’s 84C<br />
von Tamiya<br />
44<br />
Der echte Toyota TOM’s wurde für<br />
die Rennsaison 1984 der World<br />
Endurance Championship entwickelt,<br />
die seit 1982 nach dem Reglement<br />
der Gruppe-C-Supersportwagen ausgetragen<br />
wurde. Seit Einführung der Gruppe C<br />
wurde die Langstrecken-Weltmeisterschaft<br />
vom legendären Porsche 956 beherrscht,<br />
und Toyota wollte diese Vorherrschaft<br />
mit dem neu entwickelten Rennwagen<br />
beenden sowie in der angesehenen Meisterschaft<br />
Siege einfahren und vor allem<br />
im berühmten 24-Stunden-Rennen von Le<br />
Mans glänzen. Der 84C erwies sich jedoch<br />
nur bedingt als ebenbürtiger Herausforderer,<br />
da das Auto zwar schnell, jedoch nicht<br />
allzu zuverlässig war.<br />
Konstruktion<br />
Das Originalmodell aus den 80er-Jahren<br />
baute auf einem Doppeldeck-Chassis aus<br />
zwei Fiberglasplatten auf und war an den<br />
Vorderrädern wie auch heute noch üblich<br />
über Spiralfedern gefedert, und hinten<br />
übernahm eine Zunge im Chassis diese<br />
Funktion.<br />
Das neue Chassis hört auf den Namen RM-<br />
01 und hat alles, was man sich von einem<br />
modernen 1:12er erwartet, nur teilweise<br />
etwas vereinfacht. Aufgebaut wird das<br />
<strong>Modell</strong> auf einer 3 mm starken, schwarz<br />
gefärbten Fiberglasplatte. Die Vorderkante<br />
des Chassis wird mit Kunstst<strong>of</strong>fkanten effektiv<br />
vor dem Einreißen geschützt.<br />
Die Vorderachse wirkt wie aus den 80ern<br />
und wurde in der Tat direkt vom Original-<br />
<strong>Modell</strong> übernommen. Nachlauf und Sturz<br />
können nicht eingestellt werden, von Haus<br />
aus verfügt das Auto über -1° Sturz und<br />
6° Nachlauf, was der Vorderachse genug<br />
Lenkung und Spurtreue verleihen sollte.<br />
Gefedert wird die Vorderradaufhängung<br />
mit Spiralfedern. Löblich ist, dass dem Bausatz<br />
hierfür drei verschiedene Federhärten<br />
beiliegen.<br />
Die Lenkbefehle gibt ein Servo in Standard-Baugröße<br />
über den aus Tamiya-F1-<br />
<strong>Modell</strong>en wohlbekannten Servo-Saver ab.<br />
Die Spur ist über Links-/Rechts-Gewinde-<br />
Spurstangen einstellbar. Die Lenkung weist<br />
nur wenig Spiel auf.<br />
Normalerweise herrscht in 1:12ern extreme<br />
Platzknappheit. Doch nicht im RM-01.<br />
Neben dem Standard-Servo finden bequem<br />
ein normal großer Empfänger und<br />
ein Standard-Regler Platz. Die originale<br />
Akkuhalterung ist für 6,6-V-LiFe-Akkus<br />
ausgelegt, aber auch einzellige Lipo-Akkus<br />
können montiert werden. Hierfür liegen<br />
dem Baukasten Anschläge aus Kunstst<strong>of</strong>f<br />
bei, die anstelle des originalen Akkuhalters<br />
montiert werden. Der Akku selbst wird<br />
dann mit Klebeband fixiert, was bei 1:12ern<br />
ja durchaus üblich ist.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Ein schönes Detail: die Fahrerfigur<br />
me –<br />
All diese Features legen den Verdacht nahe,<br />
dass der RM-01 zu Höherem bestimmt sein<br />
könnte. Zumal mittlerweile einige Tuningteile<br />
aus Kohlefaser und Aluminium für das<br />
Fahrzeug erhältlich sind.<br />
Tamiya-typisch passen alle Bauteile optimal,<br />
und die Verarbeitung derselben ist<br />
beinahe schon perfekt. Bei einem geübten<br />
<strong>Modell</strong>bauer steht das Chassis nach<br />
wenigen Stunden und kann mit Elektronik<br />
komplettiert werden.<br />
Etwa die gleiche Zeit sollte man jedoch<br />
zur Gestaltung der Karosserie einplanen.<br />
Die beiliegenden Lackiermasken für die<br />
Scheiben sind zwar sehr praktisch, doch<br />
leider passen sie nicht optimal. Daher sollte<br />
man sie mit Abklebeband an den Kanten<br />
etwas optimieren. Vor allem beim Positionieren<br />
und Aufbringen der Aufkleber ist<br />
höchste Konzentration und Vorsicht geboten.<br />
Doch das Resultat ist wirklich hervorragend<br />
und die investierte Zeit lohnt sich.<br />
Es war einmal im Jahre 1985.<br />
Da stand ein siebenjähriger Junge vor dem<br />
Schaufenster eines leider nicht mehr existierenden<br />
großen <strong>Modell</strong>baugeschäftes in Ulm und drückte sich die<br />
Nase platt. Grund hierfür war ein Gruppe-C-<strong>Modell</strong> von Tamiya im Maßstab 1:12. „Den<br />
will ich haben!“ war der erste Gedanke eines der Autoren damals, doch ca. eine Stunde<br />
später verließ man den Ort des Geschehens mit dem bestellten Serpent Quattro, mit<br />
dem die Rennkarriere damals gestartet wurde. Es handelte sich um den Toyota TOM’s<br />
84 von Tamiya, bereits damals mehr ein Scale-<strong>Modell</strong> denn ein Wettbewerbsauto,<br />
doch rein optisch ein absoluter Leckerbissen. Gut ein Vierteljahrhundert später kreuzt<br />
der 84C nun wieder den Weg des Jungen. Diesmal allerdings als Neuauflage des Klassikers<br />
mit moderner Technik und klassischer Optik.<br />
TEST<br />
Das Power-Pod wird mit zwei Links am<br />
Chassis angelenkt und mittig über eine<br />
Kugel geführt. Die Rollbewegungen<br />
werden mit konischen Federn und einem<br />
querliegenden Reibungsdämpfer abgefangen.<br />
Der Tube-Dämpfer ist aus Kunstst<strong>of</strong>f<br />
gefertigt und sehr großvolumig ausgelegt.<br />
Das Power-Pod wird in Längsrichtung von<br />
einem Reibungsdämpfer mit Spiralfeder<br />
gedämpft. Beide Reibungsdämpfer sind zur<br />
Dämpfung mit Fett befüllt.<br />
Die Hinterachse baut auf einer 3 mm<br />
starken Fiberglas-Platte auf. Die Kunstst<strong>of</strong>f-<br />
Achsträger bilden mit den oberen und<br />
hinteren Verbindungsstreben ein für<br />
Kunstst<strong>of</strong>f recht steifes Power-Pod. Die<br />
Hinterachse selbst ist aus Stahl und wird<br />
auf beiden Seiten von Kugellagern geführt.<br />
Diese sind in Höhenverstellern gelagert,<br />
die bei Fahrzeugen dieser Klasse mittlerweile<br />
üblich sind. Das Kugeldifferenzial ist<br />
aufwendig aus Aluminium gefertigt und<br />
kann stufenlos über eine Mutter gesperrt<br />
werden. Interessant sind vor allem die<br />
Alu-Adapter, mit denen die Originalfelgen<br />
montiert werden. Demontiert man diese,<br />
können Standard-Dreiloch-Felgen aus<br />
dem 1:12-Wettbewerbsbereich verwendet<br />
werden. Auch vorne können Felgen aus<br />
dem Wettbewerbsbereich verbaut werden,<br />
s<strong>of</strong>ern diese über ein Kugellager mit 5-mm-<br />
Innendurchmesser verfügen. Serienmäßig<br />
liegt dem Bausatz ein kleiner Bürstenmotor<br />
in 380er-Baugröße bei. Dieser wird mithilfe<br />
einer Adapterplatte am Motorhalter verschraubt.<br />
Fahrtest<br />
Die meisten verkauften RM-01 werden<br />
wohl eher selten auf Rennstrecken zu<br />
sehen sein, deshalb ging es mit dem 84C<br />
erst einmal auf einen sauberen weitläufigen<br />
Parkplatz. Die Leistung, die aus dem<br />
kleinen 380er-Motor generiert wird, ist<br />
recht übersichtlich, doch gut beherrschbar,<br />
und das Fahrbild des 84C ist auch<br />
mit dieser Motorisierung einfach traumhaft.<br />
Doch „ungeschmiert“ ist der kleine<br />
Hecktriebler auch mit wenig Leistung nicht<br />
einfach zu beherrschen. Vor allem beim<br />
Herausbeschleunigen aus Kurven neigt<br />
das <strong>Modell</strong> schnell zum Ausbrechen der<br />
Hinterachse. Auch wurde schnell klar, dass<br />
ein Reibungsdämpfer nun einmal kein<br />
Öldruckstoßdämpfer ist. Über Bodenwellen<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 45
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
schaukelt sich das Auto recht schnell<br />
auf und wird nervös. Abhilfe schafft hier<br />
ein Befüllen des Reibungsdämpfers mit<br />
sehr dickem Fett, z. B. dem beiliegenden<br />
Anti-Wear-Fett. So verbessert sich das<br />
Fahrverhalten schon merklich und das<br />
Aufschaukeln verringert sich stark. Mit voll<br />
geschmierten Hinterreifen und zu einem<br />
Drittel geschmierten Vorderrädern fuhr der<br />
Toyota bereits sehr schön.<br />
Der zweite Test erfolgte dann doch noch<br />
auf einer permanenten Rennstrecke. Jedoch<br />
wirkt ein 1:12er auf der großen Bahn<br />
etwas verloren. Der 380er-Motor dreht<br />
hier bereits nach wenigen Metern aus, und<br />
für eine derart lange Runde ist er definitiv<br />
zu schwach auf der Brust. Also wurde ein<br />
540er-Bürstenmotor mit 17 x 2 Wicklungen<br />
reanimiert und eingebaut. So motorisiert<br />
konnte der Toyota schon wesentlich<br />
sportlicher um den Kurs gezirkelt werden.<br />
Immer wieder zeigte sich vor allem eins,<br />
nämlich das unglaublich originalgetreue<br />
Fahrbild.<br />
Das Chassis von unten<br />
Nach circa 20 Akkuladungen auf verschiedenen<br />
Parkplätzen und einer permanenten<br />
Strecke wurde der RM-01 komplett<br />
zerlegt und auf Verschleiß geprüft. Außer<br />
einem leicht verschlissenen Hauptzahnrad<br />
und einem rau laufenden Kugellager im<br />
Differenzial wurden keinerlei Schäden gefunden,<br />
was wieder für die hochwertigen<br />
Materialien spricht, die Tamiya verwendet.<br />
Es muss eben nicht immer Kohlefaser und<br />
Aluminium sein.<br />
Fazit<br />
Der Toyota TOM’s 84C von Tamiya besticht<br />
vor allem durch sein Aussehen. Doch auch<br />
die Fahrleistungen sind mehr als ansprechend.<br />
Der 84C soll kein Wettbewerbsauto<br />
sein, das war von vornherein klar. Allerdings<br />
verfügt das RM-01-Chassis über<br />
eine Menge Features, die<br />
vermuten lassen, dass von<br />
Tamiya noch etwas für<br />
die 1:12-Wettbewerbs-<br />
Szene nachkommen<br />
könnte. Durch das bereits<br />
erhältliche Tuning-Teile-<br />
Sortiment kann das<br />
<strong>Modell</strong> je nach Wünschen<br />
der Besitzer aufgerüstet<br />
werden. Alles in allem ist<br />
der Junge von damals<br />
heute sehr glücklich, dass<br />
die Neuauflage seines<br />
Wunschautos von 1985<br />
noch einmal seinen Weg<br />
kreuzte!<br />
Die Vorderachse im Detail<br />
Ohne Adapter können normale Hinterreifen<br />
aus dem 1:12-Wettbewerbs-Sektor<br />
gefahren werden<br />
46<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
<strong>Modell</strong><br />
Lenkungsspiel<br />
TIPP<br />
Das Differenzial im Detail<br />
Viele RC-Car-Fahrer achten beim Zusammenbau der Lenkung darauf, so wenig Spiel<br />
wie möglich zu bekommen, da sie glauben, die Lenkung wäre dadurch genauer.<br />
Theoretisch ist das auch richtig, doch in der Praxis leidet <strong>of</strong>t vor allem bei heckgetriebenen<br />
<strong>Modell</strong>en der Geradeauslauf. Manche Fahrzeuge brauchen einfach Spiel in der<br />
Lenkung, um sich beim Beschleunigen auf die Gerade sozusagen „geradeaus zu stellen“.<br />
Bewegt sich die Lenkung zu stramm, kann <strong>of</strong>t das Quetschen der entsprechenden<br />
Kugelköpfe Abhilfe schaffen. Mit einer Zange drückt man vorsichtig die Kunstst<strong>of</strong>f-<br />
Kugelköpfe so lange zusammen, bis das Spiel den eigenen Vorstellungen entspricht. Es<br />
ist wichtig, dass die Spurstangen auf beiden Seiten gleich viel Spiel aufweisen.<br />
TEST<br />
Die Hinterachse im Detail<br />
Der Hauptdämpfer ist genauso wie<br />
der Querdämpfer als Reibungsdämpfer<br />
ausgelegt<br />
Das RM-01-Chassis in der Übersicht<br />
Die Hinterachse ohne die Adapter<br />
Die Aluminium-Adapter für die RM-01-<br />
Felgen der Hinterachse<br />
Technische Daten<br />
Fahrzeug Toyota TOM’s 84C<br />
von Tamiya<br />
Maßstab 1:12<br />
Klasse<br />
Glattbahn<br />
Länge<br />
355 mm<br />
Breite<br />
160 mm<br />
Höhe<br />
90 mm<br />
Gewicht<br />
810 g<br />
Sturz -1° (nicht einstellbar)<br />
Nachlauf 6° (nicht einstellbar)<br />
Bezugsquelle Fachhandel<br />
Vertrieb Dickie-Tamiya <strong>Modell</strong>bau,<br />
90765 Fürth, www.tamiya.de<br />
Empf. Verkaufspreis 219,99 Euro<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 47
TECHNIK<br />
Sebastian Storch<br />
Volt ihr Wat<br />
Richtiges Messen von<br />
falsche Auswahl kann auch hier<br />
das Messgerät beschädigen.<br />
48<br />
Fangen wir mit den Messgeräten<br />
an. Hierbei wird zwischen<br />
analog (Drehspul-Messwerk) und<br />
digital (LC-Display) unterschieden. Ersteres<br />
findet sich bei den meisten Elektronik-Händlern<br />
heutzutage kaum noch, während die<br />
digitalen Messgeräte schon für einstellige<br />
Beträge zu erhalten sind. Hierbei sei jedoch<br />
gesagt, dass es sich, wie bei vielen günstigen<br />
Elektro-Artikeln, um „günstige Ware“<br />
handelt, die nicht unbedingt höchste<br />
Präzision verspricht. Die richtige Handhabung<br />
von Analog-Messgeräten erfordert<br />
auch etwas Übung, denn schnell passieren<br />
Fehler beim Ablesen, bedingt durch „schrägen“<br />
Ablesewinkel und/oder Ablesen von<br />
der falschen Skala. Das ist bei den digitalen<br />
Messgeräten nicht möglich.<br />
Messweise<br />
Eine neuere Generation von digitalen<br />
Messgeräten, auch „digitale Multimeter“<br />
genannt, verfügt über die Funktion „Auto-<br />
Range“. Das bedeutet, dass der Bereich, in<br />
dem<br />
gemessen wird,<br />
automatisch gewählt wird. Hierbei geht es<br />
nicht um die Einheit, die gemessen wird,<br />
sondern lediglich um die Größenordnung<br />
innerhalb einer Einheit. Wenn man nicht<br />
weiß, in welchem Bereich die Messgröße<br />
liegen könnte, fängt man grundsätzlich mit<br />
dem höchsten Messbereich an. Als Beispiel:<br />
Wenn man nicht weiß, ob 15 V oder 25 V an<br />
der zu messenden Stelle liegen, dann wählt<br />
man nicht den „20-V-Messbereich“, sondern<br />
den nächstgrößeren 200-V-Bereich. Sollte<br />
das Messgerät dann unter 20 V anzeigen<br />
und man möchte einen genaueren Bereich,<br />
so kann man auf 20 V runterstellen und<br />
bekommt eine zusätzliche Nach-Komma-<br />
Stelle. Der „empfindlichere“ Messbereich<br />
bzw. das Messgerät kann bei zu hohen<br />
Werten, die über seinen Bereich hinausgehen,<br />
Schaden nehmen. Gleiches gilt für<br />
jede andere Messgröße. Es sollte jedoch<br />
bekannt sein, ob eine Wechselspannung<br />
oder eine Gleichspannung vorliegt. Eine<br />
Ebenfalls empfindlich reagieren<br />
Messgeräte beim Messen<br />
von Stromstärke. Die meisten<br />
Messgeräte aus der unteren<br />
Preisklasse können kurzfristig mit<br />
maximal 10 A über einen gesonderten Anschluss<br />
belastet werden. Der reguläre Messanschluss<br />
ist für maximal 2 A ausgelegt<br />
und häufig mit einer Schmelzsicherung<br />
abgesichert. Im <strong>Modell</strong>bau sind solche<br />
niedrigen Ströme bei Elektromotoren<br />
kaum zu finden, meist liegt der zu messende<br />
Wert bei dem fast 20-Fachen. Auch<br />
unbelastet nimmt ein Elektromotor allein<br />
schon beim Anlauf eine Stromstärke auf,<br />
die selbst für den 10-A-Messanschluss zu<br />
viel wäre. Nur im deutlich kleinen Maßstab<br />
(beispielsweise 1:28, XMODS von Carson)<br />
wäre eine solche Messung auf dem 10-A-<br />
Anschluss denkbar, sollte jedoch auch hier<br />
mit Vorsicht gehandhabt werden.<br />
Gemessen wird Strom grundsätzlich „in<br />
Reihe”. Das bedeutet, dass das Messgerät<br />
zwischen Motor-Pluspol und Regler-<br />
Pluspol angeschlossen wird. Das Messgerät<br />
stellt also die elektrische Verbindung zum<br />
Motor an einem Pol dar, den anderen<br />
Pol übernimmt die reguläre Minus-<br />
Anschlussleitung des Motors am Minus-<br />
Ausgang des Reglers. Die vorhin erwähnte<br />
Spannungsmessung wird „parallel“ gemessen.<br />
Hierbei können z. B. Regler und Motor<br />
verbunden bleiben, und die Spannung<br />
wird an den Lötstellen des Motorschildes<br />
abgegriffen.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Messgerät (mV)<br />
u<br />
û<br />
Amplitude<br />
peak-to-peak-Wert<br />
Gleichstrom-Quelle<br />
Akku<br />
Shunt<br />
Fahrtregler<br />
0<br />
Effektivwert<br />
t<br />
DC<br />
Messgerät<br />
(A)<br />
Shunt-Anschluss-Schema<br />
-û<br />
Periodendauer<br />
Hochwertige Messgeräte mit True-RMS-Funktion<br />
messen nicht bloß die Spitzenspannung,<br />
sondern die Effektivspannung eines jeweili-<br />
gen Spannungsanstiegs vor einem Peak<br />
Verbraucher<br />
M<br />
Gleichstrom-Quelle<br />
t messen?<br />
Spannung und Strom<br />
DC<br />
Messgerät<br />
(V)<br />
Verbraucher<br />
„Volt, Ampere, Watt ... Wie geht das?“, wurde ich mal<br />
gefragt. Für jemanden, der damit aufgewachsen ist oder<br />
öfter zu tun hat, ist es etwas Selbstverständliches. Doch<br />
auch im RC-<strong>Modell</strong>bau (unter den Einsteigern) bedarf es<br />
anfangs häufig Hilfe für das richtige Messen. Insbesondere<br />
wenn die Fehlersuche bei einem RTR-<strong>Modell</strong> beginnt<br />
und man feststellen muss, ob es nun der Motor, der<br />
Regler, der Empfänger oder der Fahrakku ist, der nicht<br />
so richtig will.<br />
Anschluss-Schemata zur Messung von Strom<br />
und Spannung<br />
„verspricht“, ist nicht mit der elektrischen<br />
zugeführten Leistung gleichzusetzen.<br />
Denn sonst hätten wir beispielsweise<br />
keine Wärme- bzw. Reibungsverluste. Der<br />
Wirkungsgrad wird daher meistens mit<br />
beim Motor angegeben.<br />
Daher ergibt sich:<br />
M<br />
TECHNIK<br />
N = N · Wirkungsgrad<br />
Motor- Abgabeleistung Regler-<br />
Abgabeleistung<br />
Da fehlt was ...<br />
Hohe Stromstärken (über 10 A) kann<br />
man mit einem einfachen Gerät nicht<br />
messen. Hierfür gibt es Amperemeter,<br />
die ausschließlich zum Messen hoher<br />
Ströme ausgelegt sind und auch an den<br />
Gleichstrom-Motoren im Bereich 1:10<br />
verwendet werden können. Da man so ein<br />
Gerät meistens nicht zur Hand hat, bedient<br />
man sich dann doch der mathematischen<br />
Möglichkeiten. Besonders wichtig wird<br />
das Anwenden der „Grundformeln“, wenn<br />
man aus der vom Hersteller angegebenen<br />
Abgabeleistung eines Elektromotors und<br />
der Spannung (nominal) den Strom errechnen<br />
möchte, der theoretisch fließt. Dies<br />
ist mitunter ein entscheidendes Kriterium<br />
für die Wahl des Fahrtenreglers (neben der<br />
Wicklungszahl des Motors).<br />
Es gilt:<br />
I<br />
Dabei ist: N = Leistung in Watt, U = Spannung<br />
in Volt und I = Strom in Ampere bzw.<br />
in unserem Fall, um die Stromstärke aus der<br />
Leistung und der Spannung berechnen zu<br />
können:<br />
N<br />
I =<br />
U<br />
So bekommen wir unseren elektrischen<br />
Strom, der kontinuierlich unter Last fließen<br />
könnte. Das ist der Mindeststrom, den ein<br />
Regler kontinuierlich leisten sollte. Hinter<br />
einigen „Ausgabeströmen“ steht beispielsweise<br />
1 s/5 s/5 min. Hierbei stellen fünf<br />
Minuten den „kontinuierlichen” Dauerstrom<br />
dar. Die Abgabeleistung, die ein Hersteller<br />
Der Wirkungsgrad ist ein Faktor, der in<br />
unserem Fall immer mit „0,“ anfängt. Ein<br />
Wirkungsgrad von 1,5 würde bedeuten,<br />
dass wir 150% mehr umgesetzte Leistung<br />
bekommen würden, was physikalisch<br />
unmöglich ist, wenn man nur „100% elektrische<br />
Leistung“ in den Motor einspeist.<br />
Gute Wirkungsgrade liegen zwischen 0,85<br />
und 0,96. Allerdings sind 4% Verlust bei<br />
einer Gleichstrom-Maschine schon sehr<br />
hochgegriffen und zielen eher auf den<br />
Kauf-Enthusiasmus”, „das Neueste vom<br />
Neuesten” zu besitzen.<br />
Messen hoher Ströme<br />
Interessant wäre natürlich das Messen<br />
des Stroms, der wirklich von einem Motor<br />
aufgenommen wird. Heute werden aber<br />
fast ausschließlich Brushless-Motoren<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012<br />
49
TECHNIK<br />
www.car-modell.de<br />
Mit einem Digital-Multimeter lassen sich die<br />
meisten Werte im RC-Car messen<br />
Nicht weniger genau, aber in der bung etwas diffiziler sind<br />
Handha-<br />
Analog-Multimeter<br />
verwendet, und kann man da etwas messen?<br />
Die Antwort lautet „Jein“ bzw. besser<br />
„eigentlich nicht“. Man hat es hier pro<br />
Motorwicklung zwar mit einer Art „Wechselspannung“<br />
zu tun, doch hilft True RMS<br />
(True Root Mean Square = wahrer Effektivwert,<br />
also das, was man bei Messgeräten<br />
einstellen kann) hierbei nicht weiter,<br />
da wir eine Art sich ständig ändernder<br />
Phasenverschiebung der „Motor-Phasen“<br />
vorliegen haben, die nicht als eine Wechselstromphase<br />
gesehen bzw. gemessen<br />
werden kann. Der wahre Effektivwert einer<br />
Wechselspannung wird bei etwa 2/3 des<br />
Phasen-Peaks ermittelt. Hochwertige Messgeräte<br />
mit True-RMS-Funktion messen also<br />
nicht bloß die Spitzenspannung, sondern<br />
die Effektivspannung eines jeweiligen<br />
Spannungsanstiegs vor einem Peak. Die<br />
Auswertungs-Elektronik ermittelt aus den<br />
beiden Werten pro Periode (einem kompletten<br />
Phasendurchlauf von Null bis zum<br />
Maximum, runter durch Null auf das negative<br />
Minimum und bis zum Nulldurchlauf –<br />
eben eine vollständige „Schwingung“) den<br />
Effektivwert der Wechselspannung. Durch<br />
die Tatsache, dass eine gepulste Gleichspannung<br />
mit der „Charakteristik“ einer<br />
Wechselspannung vorliegt, ist ein Messen<br />
am Motorausgang schlichtweg nicht<br />
möglich. Deshalb muss man die Stromaufnahme<br />
des Reglers ersatzweise messen.<br />
Die Stromaufnahme eines Reglers ist<br />
zudem bedeutender als die des Motors, da<br />
der Akku-Pack in den meisten Fällen das<br />
schwächere Glied ist und gerne überfordert<br />
wird. Gerade bei Einsteigern kursiert der<br />
Ansatz: „Ach der hat doch auch 5000 mAh<br />
und kostet 30 Euro weniger, warum sollte<br />
ich den teureren kaufen?“ Die Leistungsfähigkeit<br />
heutiger Regler und Motoren<br />
hat enorm zugenommen und somit auch<br />
die mögliche Stromaufnahme, weshalb<br />
die Nutzung von Nickel-Metall-Hydrid-<br />
Akkumulatoren weiter in den Hintergrund<br />
rückt und sich die Lithium-Szene zunehmend<br />
etabliert. Wie aber eben erwähnt,<br />
kann man mit einem herkömmlichen DMM<br />
(Digital-Multimeter) nur bis maximal 10 A<br />
messen. Für denjenigen, der aber unbedingt<br />
wissen möchte, wie man den Strom,<br />
der aus dem Akkumulator entnommen<br />
wird, messen kann, bietet sich die relativ<br />
kostengünstige alternative Nutzung eines<br />
Shunts (gesprochen: Schant) an.<br />
Der Shunt-Widerstand (auch „Nebenwiderstand”<br />
genannt) sollte aber mindestens mit<br />
100 A belastbar sein, um einer Überlastung<br />
dieses Bauteils vorzubeugen. Dieser<br />
Widerstand ist im Elektronik-Handel für<br />
ca. 20 Euro zu bekommen. Die wichtigsten<br />
Angaben bei dem Shunt sind die Abfallspannung<br />
und der maximal zulässige<br />
Strom. Wenn ein Shunt also mit 50 mV/100<br />
A beschrieben wird, bedeutet das eine<br />
Abfallspannung von 50 mV (Milli-Volt) bei<br />
maximalem Belastungsstrom (100 A). Der<br />
Shunt wird in Serie in die Zuleitung vom<br />
Akku zum Fahrtregler eingeschleift, und<br />
das Messgerät wird parallel an den Shunt<br />
angeschlossen. Ganz wichtig ist, dass das<br />
Messgerät auf einen Spannungs-Messbereich<br />
eingestellt wird. Auf dem Messgerät<br />
wird dann eine Spannung zwischen 0 mV<br />
und 50 mV angezeigt. Man kann mit dem<br />
gemessenen Wert nun per 3-Satz-Rechnung<br />
den Strom ausrechnen, der aus dem<br />
Akku entnommen wird, zum Beispiel:<br />
Daten: Mess-Shunt: 50 mV bei 100 A<br />
Anzeige: Messgerät: 32 mV<br />
Nach dem Dreisatz erhält man: 50 mV<br />
entsprechen 100 A, damit entspricht 1 mV<br />
= 2 A. Eine Anzeige von 32 mV entspricht<br />
damit 32 x 2 A = 64 A. So kann der entnommene<br />
Strom ermittelt werden, unabhängig<br />
davon, ob ein Brushless- oder Brushed-<br />
System vorliegt, da direkt an der Akkuzuleitung<br />
gemessen wird.<br />
URI<br />
Der Vollständigkeit halber wird nun das<br />
Ohmsche Gesetz (auch gerne URI-Gesetz<br />
genannt) veranschaulicht. Hierbei handelt<br />
es sich um den proportionalen Zusammenhang<br />
von Spannungsabfall U und dem<br />
Strom, der durch einen elektrischen Leiter<br />
fließt. Daraus folgt:<br />
Hinzu kommen zwei weitere Schreibweisen:<br />
bzw.<br />
Es sind also stets Spannung oder Strom, die<br />
sich ändern. Der elektrische Widerstand R<br />
ist stets konstant und verändert sich nicht.<br />
Neben dem Ohmschen Widerstand gibt es<br />
auch noch den kapazitiven und den induktiven<br />
Widerstand, die hier nur am Rande<br />
erwähnt werden sollen. Im Wesentlichen<br />
unterscheiden sie sich, neben der aufwendigeren<br />
Berechnung, darin, dass entweder<br />
Spannung oder Strom beim Einschaltvorgang<br />
„voreilend“ sind. Man kann also vom<br />
Strom nicht auf die Spannung schließen<br />
bzw. umgekehrt, da keine Proportionalität<br />
herrscht. Hinzu kommt, dass auch die Frequenz<br />
der Spannung (Wechselspannung<br />
wie gepulste Gleichspannung) eine Rolle<br />
spielt.<br />
Fazit<br />
R<br />
I<br />
U<br />
=<br />
R<br />
U = I × R<br />
= U = konstant<br />
I<br />
Basiskenntnisse über Messtechnik gehen<br />
einher mit elektrotechnischem Grundwissen.<br />
Sicherlich geht es dem Einsteiger erst<br />
mal darum zu fahren, statt sich mit der<br />
Materie hinter der Steuerung zu beschäftigen.<br />
Doch wenn etwas nicht funktioniert,<br />
hat man mithilfe eines Messgeräts die<br />
Chance, den Fehler, auch wenn er noch so<br />
banal sein kann, zu finden. Besonders soll<br />
die Stromaufnahme-Messung eines Reglers<br />
mittels Shunt hervorgehoben werden, da<br />
dies die kostengünstige Möglichkeit zur<br />
Ermittlung der Leistungsfähigkeit eines Akkus<br />
ist, besonders dann, wenn man neben<br />
dem Strom mit einem zweiten Messgerät<br />
die Akkuspannung misst.<br />
50<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
<strong>Modell</strong><br />
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Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb von Fernsteuerungen<br />
sind die geltenden gesetzlichen<br />
Bestimmungen zu beachten.<br />
<strong>Modell</strong><br />
ist auf umweltfreund lichem<br />
Papier gedruckt.
TEST<br />
Florian Geyer<br />
Schlan<br />
Losi 22 RTR von Horizon Hobby<br />
Losi bewies bereits in der Vergangenheit mit dem 8ight, dass man auch mit<br />
fahrfertigen <strong>Modell</strong>en im Wettbewerb antreten kann. Der neueste Schachzug<br />
in dieser Richtung ist der Losi 22 RTR. Doch in welchen Punkten wurde das<br />
<strong>Modell</strong> abgespeckt? Wie fährt es sich? Ist es seinen Preis wert? Alles Fragen,<br />
unter denen dieser Test entstand.<br />
52<br />
Da der Karton recht klein ist, kann<br />
dementsprechend auch kein „Riesenauto“<br />
drin sein. Es kommt der<br />
Buggy, mit Schwarz oder Blau als Grundfarbe<br />
und einem schönen Flammendesign<br />
auf der Karosse, eine Schachtel mit der<br />
Spektrum DX3E sowie diverse Beipackzettel<br />
und zwei kleine Teilebeutel zum Vorschein.<br />
Die Anleitung findet sich deutsch<br />
übersetzt in einem Heft, auf der letzten<br />
Seite ist das Basis-Setup-Sheet zu finden.<br />
Natürlich liegt auch die Anleitung der Fernsteueranlage<br />
bei, ebenfalls in deutscher<br />
Fassung. In den Teilebeuteln finden sich ein<br />
kleiner Werkzeugsatz sowie Kolbenplatten<br />
für die Dämpfer, Ersatzservohörner, eine<br />
Kick-up-Platte zum Verändern des Kick-up-<br />
Wertes und Unterlegscheiben zur Justierung<br />
des Radstands. Ferner findet sich im<br />
Karton noch ein Aufkleberbogen, denn die<br />
Karosserie ist völlig unbeklebt.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
ke Linie<br />
TEST<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Selbst bei RTR-<strong>Modell</strong>en lassen sich die Stoßdämpfer meist in verschiedenen Positionen<br />
befestigen: Dabei gilt, je flacher der Dämpfer steht, desto weicher wird an dieser<br />
Achse die Federung. Diese Achse sollte also mehr Haftung aufbauen, die andere<br />
dagegen dann etwas weniger. Damit lässt sich das Fahrverhalten in gewissen Grenzen<br />
einstellen. Zu beachten ist allerdings, dass bei einer anderen Montage die Bodenfreiheit<br />
des Chassis kontrolliert wird. Hier muss eventuell nachgestellt werden.<br />
Steuermann<br />
Die DX3E von Spektrum weist für einen displaylosen<br />
Sender einige interessante Funktionen<br />
auf. So kann man bei Gas/Bremse<br />
und der Lenkung die Trimmung einstellen,<br />
Dual-Rate auf der Lenkung, und es gibt<br />
für alle drei Kanäle die Möglichkeit, die<br />
Endpunkte beider Drehrichtungen einzeln<br />
zu bestimmen (EPA). Dann gibt es noch die<br />
Servo-Reverse-Funktion für alle drei Kanäle<br />
sowie die Option, ob man den dritten Kanal<br />
mit zwei oder drei Punkten nutzen möchte<br />
oder ob man ihn linear betreiben möchte.<br />
Die Ansteuerung des dritten Kanals erfolgt<br />
über einen Kippschalter am Rücken der<br />
Anlage. Wer möchte, kann die Griffschalen<br />
der DX3S auch an dieser Anlage verwenden.<br />
Wer die Fernsteuerung mal umdreht<br />
und neben den Gashahn schaut, entdeckt<br />
den Schalter für den RF-Modus. Dort kann<br />
für den Betrieb in Frankreich das Sendespektrum<br />
umgeschaltet werden. Außer der<br />
Ladebuchse gibt es nichts weiter zu sehen,<br />
wer möchte, kann den Empfänger auch<br />
mit einer anderen Anlage aus der DX-Serie<br />
verwenden.<br />
Schlanke Schönheit<br />
Das Chassis kann optisch von allen Seiten<br />
vollkommen überzeugen. Auf der Unterseite<br />
sind die Schrauben versenkt, auf<br />
der Oberseite geht alles sehr geordnet<br />
seinen Gang. Durch die Sideguards und<br />
die eng anliegende Karosse kommt kaum<br />
Schmutz auf das Chassis, nur über dem<br />
Lenkservo sammelt sich <strong>of</strong>t Staub und<br />
etwas Schlamm. Bleiben wir doch gleich<br />
bei der Vorderachse. Dort sind Spur, Sturz,<br />
Rollcenter, Dämpferposition, Federvorspannung<br />
sowie Kick-up einstellbar. Die<br />
Öldruckdämpfer sind kürzer als die der<br />
Hinterachse, aber gleich aufgebaut. Sie<br />
können vorne am Querlenker an zwei,<br />
an der Dämpferbrücke an drei Punkten<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 53
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Die Hinterachse: einfach, aber robust<br />
Das Getriebe erwies sich als verschleißarm,<br />
der Slipper leistet gute Dienste<br />
Da Losi in das Innovationsmonster „Twenty<br />
Two“ natürlich auch Innovationen reinstecken<br />
musste, kam zum Beispiel eine<br />
völlig neuartige Lenkung heraus, die auch<br />
bei der RTR-Variante Verwendung findet.<br />
Eine Art Schlitten läuft in einer Führungsschiene,<br />
das macht eine sehr lineare<br />
Anlenkung möglich. Jedoch musste dafür<br />
der Servo-Saver „Leb wohl“ sagen, was die<br />
Nutzung eines Servos mit Metallgetriebe<br />
unumgänglich macht. Das schien sich<br />
auch Losi zu denken und pflanzte<br />
ein Extra-High-Torque-Servo mit<br />
Metallgetriebe ein. Direkt dahinter,<br />
und somit vor dem Akkuschacht,<br />
findet der Spektrum SR300-Empfän-<br />
ger seinen Platz. Die Wahl des Reglers<br />
befestigt werden, sodass sich 6 Möglichkeiten<br />
ergeben. An der Hinterachse finden<br />
sich am Querlenker sogar 3 Aufnahmen,<br />
genauso wie an der Dämpferbrücke. Der<br />
obere Querlenker kann am Radträger in<br />
8 Punkten fixiert werden. Auch hier kann<br />
durch beiliegende Unterlegscheiben der<br />
Radstand eingestellt werden. Auf der Hinterachse<br />
befindet sich Hecktriebler-typisch<br />
das Getriebe mit einstellbarer Slipperkupplung.<br />
Das Getriebe und das Hauptzahnrad<br />
bestehen aus Kunstst<strong>of</strong>f.<br />
Unterschiede zum Bausatz<br />
Ein optisch herausstechendes Merkmal<br />
ist, dass die Dämpferkappen jetzt aus<br />
Kunstst<strong>of</strong>f und nicht aus Aluminium<br />
bestehen. Außerdem findet sich im<br />
Karton kein Mittelmotor-Umbauset.<br />
Ein wesentliches, aber<br />
unscheinbares<br />
Merkmal<br />
Die Spektrum DX3E leistet besonders Anfängern<br />
gute Dienste<br />
ist die andere Materialwahl. Zwar blieb das<br />
Chassis aus Aluminium und das Fahrwerk<br />
aus faserverstärktem Kunstst<strong>of</strong>f, allerdings<br />
wurden teilweise kostengünstigere<br />
Materialien gewählt. Im Getriebe findet<br />
sich ein Kegeldifferenzial, wo beim Bausatz<br />
ein Kugeldifferenzial werkelt. Das war es<br />
eigentlich auch schon, die Grundkonstruktion<br />
blieb zu 100% gleich.<br />
Technologie<br />
Das Bedienfeld der Fernsteuerung<br />
ist übersichtlich gehalten<br />
und des Motors wurde gut getr<strong>of</strong>fen, der<br />
Motor ist ROAR-legal und macht mit seinen<br />
13,5 Turns auch mächtig Dampf. Der Regler<br />
hat zwar sein Limit bei 13,5 Turns, verrichtet<br />
jedoch einen klasse Dienst. Über<br />
eine Taste ist der Regler im Akkumodus<br />
umstellbar, zudem können der Rückwärtsgang,<br />
das Gaslimit (nur 50%) sowie die<br />
Dragbrake ein-/ausgeschaltet werden,<br />
wobei bei Letzterer Werte von 0, 10, 20<br />
und 30% zur Verfügung stehen. Die beiden<br />
Antriebsfreunde sind zusätzlich über ein<br />
Sensorkabel verbunden.<br />
Rocket Start<br />
Ein bisschen in Fummelei artet es schon<br />
aus, wenn die Karosse montiert oder<br />
demontiert wird. Der Akku wird aber<br />
einfach über Klettbänder befestigt, wie es<br />
heute auch in den Elektro-1:8ern üblich<br />
ist. Sender und Empfänger sind bereits<br />
gebunden, sodass s<strong>of</strong>ort gefahren werden<br />
kann. Saftspender dran, alles fest verzurren,<br />
Sender und Regler anstellen, Karosse drauf,<br />
Spaß haben. So einfach kann das sein, und<br />
der 22 macht definitiv Spaß! Die ab Werk<br />
gewählte Reifenkombi ist für die<br />
meisten Unterausreichend,<br />
besonders<br />
gründe<br />
auf Teppich,<br />
Kunstrasen<br />
und<br />
festem Lehm<br />
saugen sie sich<br />
geradezu fest.<br />
Prima spielen die<br />
Antriebskombo und die<br />
Reifen beim Crawlen<br />
zusammen. Ohne Mühe,<br />
selbst im Schritttempo,<br />
wird da eine Steigung bezwungen.<br />
Allerdings muss man<br />
natürlich auch die Bodenfreiheit eines<br />
Buggys beachten, sodass man nicht im<br />
schweren Gelände hängen bleibt.<br />
54<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Auch ein schöner Rücken kann entzücken, zumindest, wenn alles so sauber<br />
angeordnet ist<br />
Die Dämpferbrücke thront recht hoch über der Vorderachse, die Dämpfer<br />
stehen vorne etwas schräger als hinten<br />
TEST<br />
Auf bestimmten Untergründen, wie zum<br />
Beispiel rauem Pflaster, kann man sogar<br />
Wheelies machen. Man sollte dabei aber<br />
nicht zu lange auf dem Gas bleiben. Da<br />
jeder Ansatz von Wheelie-Bar fehlt, kann<br />
der Spoiler schnell Federn lassen und das<br />
Auto überschlägt sich.<br />
Auf vom Vortag noch etwas nassem Gras<br />
wollte der Flitzer nicht so recht, das Heck<br />
brach beim Beschleunigen fast s<strong>of</strong>ort aus.<br />
Also wurden die Dämpfer hinten etwas<br />
flacher gestellt, und schon konnte das<br />
<strong>Modell</strong> um einiges sicherer auf der Strecke<br />
bewegt werden. Eine gute Entscheidung<br />
war ebenfalls, für diesen Untergrund die<br />
Rutschkupplung zu öffnen. Dabei ging<br />
zwar etwas Biss verloren, aber der Buggy<br />
konnte nun, je nach Talent hinter der<br />
Fernsteuerung, recht schnell um den Kurs<br />
gezirkelt werden.<br />
Auch das Sprungverhalten ist sehr harmonisch,<br />
der Buggy kommt ohne große Eigenleistung<br />
sauber auf, zumindest wenn man<br />
die Rampe mit allen vier Rädern verlässt.<br />
Aber auch wenn nicht, der 22 ist hart im<br />
Nehmen und hat während der Testfahrten<br />
die ein oder andere Fehllandung und einige<br />
Crashs mitmachen müssen. Beteiligte<br />
drehten schon mit schmerzverzerrtem<br />
Blick die Köpfe weg, als das Auto gegen<br />
eine Mauer gefahren ist. Doch der Ruf des<br />
Fahrers „Alles OK!“ zeigte wirklich, dass man<br />
von so einem zierlichen Auto nicht erwarten<br />
muss, das alles schnell kaputtgeht. Die<br />
Dämpfer sowie das restliche Auto erwiesen<br />
sich im Test als wunderbar verarbeitete, mit<br />
hoher Funktionalität ausgestattete Teile.<br />
Auch der Top-Speed liegt im durchaus<br />
konkurrenzfähigen Bereich, sodass man<br />
auch mal seine eigenen, kleinen Rennen<br />
veranstalten kann und nicht hinterherfahren<br />
muss. Was außerdem beeindruckte,<br />
waren die Temperaturen von Regler, Motor<br />
und Akku: Der LiPo war so warm wie die<br />
Umgebung, der Motor nur leicht erwärmt,<br />
und der Regler zeigte sich mit ca. 45 °C<br />
im gesunden Bereich. Das sind sehr gute<br />
Werte, wenn man bedenkt, dass unter der<br />
engen Karosse kaum Luft zirkulieren kann<br />
und der Regler keinen Lüfter hat.<br />
Verschleiß ist hier kein Thema, außer ein<br />
paar Kratzern auf der Chassisplatte und<br />
einem etwas eingerissenen Spoiler. Die<br />
zuverlässigen Fahrten ohne jeden Ausfall<br />
küren die Bilanz.<br />
Ausrüstung des Testmodells<br />
Sender/Empfänger Spektrum<br />
DX3E/Spektrum SR 300<br />
Motor 13,5 Turns sensored von<br />
Losi, ROAR legal<br />
Regler Losi, Maximum 13,5<br />
Turns, programmierbar<br />
Servo Losi extra High Torque<br />
Akku Team Orion Rocket Sport<br />
2s-3300-mAh-25c-LiPo<br />
Vetrieb<br />
Horizon Hobby<br />
Deutschland, Elmshorn,<br />
www. horizonhobby.de<br />
Bezugsquelle Fachhandel<br />
Empf. Verkaufspreis 399,99 Euro<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 55
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Auf dem Chassis ist alles sauber verkabelt. Die Klettbänder für den Akku sind zeitgemäß<br />
Von unten zeigt sich das Chassis mit versenkten<br />
Schrauben<br />
Technische Daten<br />
Fahrzeug<br />
Losi 22 RTR<br />
von Horizon Hobby<br />
Maßstab 1:10<br />
Klasse<br />
2WD-Buggy<br />
Länge<br />
349 mm<br />
Breite<br />
252 mm<br />
Höhe<br />
145 mm<br />
Bodenfreiheit (fahrbereit) 28 mm<br />
Gewicht (leer/fahrbereit)<br />
1340 g/1560 g<br />
Der komplette Lieferumfang<br />
Die Lenkung ist sehr direkt durch den Schlitten.<br />
Gut zu sehen ist auch die Sandwichbauweise<br />
der Vorderachse<br />
Gut zu sehen sind die C-Hubs und die Sechskant-Mitnehmer<br />
aus Aluminium<br />
Fazit<br />
Perfektion ist subjektiv, jeder hat da seine<br />
eigene Vorstellung. Aber der 22 RTR rockt<br />
definitiv, das kann man nicht bestreiten.<br />
Neben der kompletten Ausstattung zeigt<br />
er sich besonders mit seiner qualitativen<br />
Technik und seiner leicht zu beherrschenden<br />
Fahrweise von seiner besten Seite.<br />
Wer ein Auto für den Wettbewerb sucht, ist<br />
sicher mit dem Bausatz etwas besser beraten,<br />
aber für Hobbyeinsteiger sowie auch<br />
für Fortgeschrittene und Pr<strong>of</strong>is ist der 22<br />
RTR mal einen Blick wert. Denn der Buggy<br />
kann mehr als nur auf Strecken fahren.<br />
Auch mittelhohes Gras ist kein Problem,<br />
sodass er zum guten Allrounder-Buggy<br />
avanciert. Gut pilotiert und eingestellt<br />
macht er sicher vielen anderen Buggys das<br />
Leben schwer. Der 22 RTR von Losi ist also<br />
sein Geld wert.<br />
56<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
(mit DVD)<br />
Schritt für Schritt zum Flugerfolg<br />
Umfang 128 Seiten<br />
Format 19 x 24 cm<br />
<br />
(mit DVD)<br />
Schritt für Schritt zum Flugerfolg<br />
Umfang 122 Seiten<br />
Format 19 x 24 cm<br />
<br />
(mit DVD)<br />
Schritt für Schritt zum Fahrerfolg<br />
Umfang 120 Seiten<br />
Format 19 x 24 cm<br />
<br />
(mit DVD)<br />
Schritt für Schritt zum perfekten<br />
Flugvergnügen<br />
Umfang 120 Seiten<br />
Format 19 x 24 cm<br />
<br />
16 aufeinander aufbauende<br />
Übungen<br />
<br />
15 aufeinander aufbauende<br />
Übungen<br />
Laufzeit ca. 60 Minuten<br />
Sprache Deutsch<br />
Bildformat 16:9<br />
Farbnorm PAL<br />
<br />
16 verschiedene Workshops<br />
für den RC-Car-<strong>Modell</strong>bauer<br />
17 verschiedene Workshops<br />
für den <strong>Modell</strong>piloten<br />
<br />
<br />
Neckar-Verlag GmbH •<br />
Telefon: +49 (0)77 21 / 89 87-42 (Fax -50) • E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />
Internet: www.neckar-verlag.de
TEST<br />
Bernd Klar<br />
Trendy<br />
ECX – hinter diesem Kürzel steckt die neue Einstiegsklasse von Horizon<br />
Hobby. Laut Horizon steckt dahinter eine Menge Fahrspaß zum schaubaren<br />
über-<br />
Preis.<br />
58<br />
Optisch ist der knapp 50 cm lange<br />
und fast 30 cm breite Shorty von<br />
Horizon ein ganz dicker Brummer<br />
mit seiner stylisch bedruckten Karosserie<br />
und der klassentypischen Bereifung, deren<br />
<strong>of</strong>fenes Pr<strong>of</strong>il sich nach einem kurzen<br />
Hand-Check extrem griffig anfühlt. Klar ist<br />
hier die hohe Reifenflanke an der Außenkante<br />
nur Show, denn im Querschnitt handelt<br />
es sich wie bei der race-orientierten<br />
Konkurrenz um einen sogenannten Niederquerschnittsreifen,<br />
was sich sehr schön an<br />
der Innenflanke der Felge erkennen lässt.<br />
Schöne Optik und trotzdem gutes, exaktes<br />
Fahrzeughandling. So muss das sein.<br />
Konstruktion<br />
Normalerweise verwenden die race-lastigen<br />
Firmen ein typisches konventionelles<br />
2WD-Buggy- bzw. Truck-Chassis – mit<br />
verlängertem Radstand aber eben auch<br />
mit dem Fahrakku tief im Chassis sitzend,<br />
was einen tiefen Schwerpunkt garantiert<br />
und somit für schnelle Rundenzeiten auf<br />
der Piste sorgt. Beim Torment geht Horizon<br />
einen etwas anderen Weg und setzt auf<br />
ein Chassiskonzept nach Art der Monstertrucks:<br />
schlanke, höher gesetzte Kunstst<strong>of</strong>fwanne<br />
mit von unten angesetzter Vorderund<br />
Hinterachsaufnahme zugunsten von<br />
viel Bodenfreiheit, zumindest was den<br />
Raum zwischen den Achsen anbelangt,<br />
und ein hoch angesetztes Hauptchassis mit<br />
dem mittig der Länge nach positionierten<br />
Fahrakku. Das ergibt theoretisch satte 60<br />
mm Bodenfreiheit, die man gerne zur Verfügung<br />
hat, wenn es mal querbeet durch<br />
den Garten gehen soll. Da aber die Achsaufnahmen<br />
quasi tiefergelegt sind, verbleiben<br />
an den Achsen bzw. den Skid-Plates<br />
lediglich noch 27 mm Abstand zum Boden,<br />
für gröberes Gelände aber immer noch<br />
mehr als ausreichend, und schlussendlich<br />
ist der Shortcourse-Truck ja alles andere als<br />
ein Crawler, auch wenn er durchaus über<br />
satte, lange Federwege verfügt.<br />
Hier spielt sicherlich die<br />
herstellerseitige Verwandtschaft<br />
zu den Wettbewerbsmodellen<br />
eine<br />
gravierende Rolle, denn<br />
anstelle vom „einfachen,<br />
zum Herumbolzen wird’s<br />
schon reichen“-Fahrwerk<br />
verfügt der Torment über<br />
ein aktuelles Doppelquerlenker-Fahrwerk<br />
mit recht<br />
langen, gewichtsoptimiert<br />
geformten, aber immer<br />
noch stabilen unteren<br />
Kunstst<strong>of</strong>fschwingen.<br />
Anstatt der oberen Rechts-/Links-Gewindestangen<br />
zur Ein- und<br />
Verstellung der Sturzwerte müssen am<br />
Hobbymodell einteilige Kunstst<strong>of</strong>fstreben<br />
herhalten, die dafür aber einen recht<br />
robusten Eindruck hinterlassen, den Einsteiger<br />
bei der Justage der Sturzwerte auch<br />
nicht überfordern und bei Bedarf später<br />
einfach gegen optionale Teile ausgetauscht<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 59<br />
TEST<br />
Trendy<br />
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Torment Short Course RTR<br />
von Horizon Hobby
TEST<br />
rendy<br />
www.car-modell.de<br />
Akkuwechsel leicht gemacht: Die Batteriestrebe<br />
hält den Fahrakku mit zwei<br />
Drehverschlüssen sicher in Position<br />
Lange Querlenker an der Vorderachse<br />
schlucken in Verbindung mit den Ölis jede<br />
Bodenwelle, dass die obere Spurstrebe nicht<br />
verstellbar ist, bedeutet für den Hobbyfahrer<br />
keinen Nachteil<br />
Damit es gleich losgehen kann, ist beim<br />
Torment-Short-Course-Truck alles vorhanden<br />
60<br />
werden können. Mit etwa zwei Grad negativem<br />
Sturz wurde eine brauchbare Ausgangsbasis<br />
geschaffen, ebenso mit einem<br />
<strong>of</strong>froadtypischen Kick-up, bzw. schräg nach<br />
oben gesetzten Aufnahmen der Vorderachse<br />
auf dem Chassis. Aber 0 Grad Vorspur<br />
an der Hinterachse? Auf den ersten Blick<br />
sieht es ganz danach aus, aber nach einem<br />
Blick unter das Getriebegehäuse sieht man<br />
deutlich, dass über die leicht „schräg“ angestellten<br />
Querlenkeraufnahmen etwa 3-4<br />
Grad Vorspur gegeben sind, das für RTR-<br />
<strong>Modell</strong>e typische Spiel in den Radaufhängungen<br />
und in der Achsaufnahme macht<br />
es möglich, und schon scheinen die Hinterräder<br />
parallel zueinander zu stehen. Dafür<br />
gibt’s dann aber recht lange Öldämpfer für<br />
satte Federwege. Zwar mit Kunstst<strong>of</strong>fgehäuse<br />
und ohne Volumenausgleichskappe,<br />
aber in aktueller Machart mit Doppel-O-<br />
Ring-Abdichtung der Kolbenstangen.<br />
Richtig in die Vollen geht Horizon bei der<br />
Gestaltung des Antriebstrakts: Mit dem<br />
gemäßigten 20T-Bürstenmotor treibt<br />
ein elektronischer Vorwärts-/Rückwärts-<br />
Fahrtregler ein Getriebepaket an, das<br />
eigentlich typisch für 2WD-Wettbewerbsmodelle<br />
ist: schlankes Design, obenliegende<br />
Hauptwelle mit außen angesetztem<br />
Hauptzahnrad inklusive einstellbarem<br />
Slipper. Im Inneren wird die Motorleistung<br />
über ein Zwischengelege (Idler Gear) an<br />
das Differenzial weitergegeben und über<br />
teleskopartige Kunstst<strong>of</strong>fkardans an die<br />
Hinterräder weitergeleitet. Das sogenannte<br />
Idlergear (Zwischenzahnrad) ist nur aus<br />
Kunstst<strong>of</strong>f, ist aber ab Werk entsprechend<br />
mit Fett versehen und sollte so halten.<br />
Ebenso wie das robuste 4-Gear-Metall-<br />
Kegelraddifferenzial. Auch die Innereien<br />
des Doppelscheiben-Slippers sind auf<br />
neuestem Stand. Über die korrekte Einstellung<br />
desselben schweigt sich jedoch die<br />
Anleitung leider aus.<br />
Im Chassis findet sich hinter der vorderen<br />
Dämpferbrücke eine kleine Box, die den<br />
Empfänger als auch teilweise das Lenkservo<br />
vor Spritzwasser von oben schützt,<br />
während der elektronische Fahrtenregler<br />
auf seiner freistehenden Plattform<br />
oberhalb des Fahrakkus zwar durch den<br />
Fahrtwind schön gekühlt wird, aber eben<br />
gegenüber den Witterungsgegebenheiten<br />
relativ ungeschützt ist. Apropos Lenkservo:<br />
Das typische RTR-Gerät wird im Torment<br />
kopfüber positioniert und steuert die vorderen<br />
Lenkhebel über einen integrierten<br />
Servosaver in der Anlenkmechanik an.<br />
Ungewöhnlich: Eine sogenannte Skidplate<br />
schützt vor ungewollten Beschädigungen<br />
der Lenkmechanik und verhindert zugleich<br />
das Hängenbleiben an hervorstehenden<br />
Steinen oder Bodenunebenheiten.<br />
Sehr gut gelöst ist der Akkuhalter mit<br />
Schnellverschlüssen, die Lenkhebel mit<br />
den integrierten Kugellagern<br />
(ja, der Torment ist<br />
komplett mit Kugellagern<br />
ausgestattet). Auch an<br />
den Vorderachsen werden<br />
Sechskantaufnahmen<br />
verwendet. Damit können<br />
die angefahrenen Hinterräder<br />
auch mal an der<br />
Vorderachse verwendet/getauscht werden.<br />
Abgerundet wird die Packung noch mit<br />
den für die Short-Course-typischen Frontund<br />
Heckrammer und den Steinschlagschutzlappen<br />
hinter den Hinterreifen.<br />
Und auch an den Seitenaufprallschutz am<br />
Chassis wurde gedacht: Hier verhindern<br />
zwei seitlich am Chassis angebrachte Rammerelemente,<br />
dass übereifrige Gegner die<br />
Karosserie eindrücken können.<br />
RTR-typisch gibt’s natürlich auch noch<br />
eine passende Steuerung: Hier setzt man<br />
bei Horizon ganz auf seine Hausmarke<br />
Spektrum. 2,4 GHz sollen für störungsfreien<br />
Fahrspaß sorgen. Zwar ist die DX2E Funke<br />
preisbedingt sehr abgespeckt ohne Display<br />
und MC-Einstellungsverwaltung, trotzdem<br />
bietet sie mit den beiden Feintrimmfunktionen<br />
und senderseitiger Lenkservowegbegrenzung<br />
(Dual-Rate) die notwendigen<br />
Grundfunktionen mit DSM2-Übertragung.<br />
Dank der Stromversorgung mit vier Mignonzellen<br />
und weichen Gummieinlagen<br />
am Sendergriff liegt sie leicht und sehr<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Puristisch: Das Spektrum-Einstiegsmodell bietet<br />
die notwendigsten Einstellmöglichkeiten<br />
Lange Querlenker plus langhube-Öldämpfer<br />
ergeben die typischen langen Federwege<br />
Die Kunstst<strong>of</strong>fölis arbeiten ohne<br />
Volumenausgleich, hielten aber trotz<br />
kleinerer Lufteinschlüsse während<br />
des Testbetriebs einwandfrei dicht<br />
In den Lenkhebeln integrierte Kugellager und<br />
die dadurch erst möglichen Sechskantmitnehmer<br />
ermöglichen den Einsatz der Hinterräder<br />
auch an der Vorderachse<br />
TEST<br />
Unter der breiten Haube verbirgt der<br />
Torment sein robustes Fahrwerk mit<br />
langen Querlenkern, griffiger Bereifung<br />
und race-orientiertem Doppelquerlenkerfahrwerk<br />
mit Ölstoßdämpfern<br />
Das höhergelegte Chassis bietet viel<br />
Bodenfreiheit, Skid-Plates unterhalb<br />
der Achsen schützen das Fahrwerk<br />
angenehm in der Hand. Wäre das Lenkrad<br />
auch noch schaumst<strong>of</strong>fummantelt, wäre<br />
das Handling nahezu perfekt, doch auch<br />
mit dem einfachen, geriffelten Kunstst<strong>of</strong>flenkrad<br />
sollte man sein <strong>Modell</strong> sicher<br />
um den Kurs dirigieren können. Mit einem<br />
auf französische Vorschriften einstellbaren<br />
Sendespektrum plus den für den 110/220V-<br />
Lader beiliegenden Steckeradaptern ist<br />
man für die meisten umliegenden Länder<br />
gerüstet. Apropos Lader: Mit einem<br />
Ladestrom von 0,5 A ist er zwar nicht der<br />
Schnellste, lädt aber den beigefügten<br />
1800-mAh-7,2-V-Racingstickakku in noch<br />
überschaubaren 4 Stunden voll. Da er aber<br />
nicht über eine Deltapeak-Abschaltung<br />
verfügt, muss man entweder auf die Uhr<br />
schauen oder einen entsprechenden Steckdosentimer<br />
verwenden.<br />
Volle Packung<br />
Wer sich auf einen Baukasten freut, wird<br />
leider oder auch glücklicherweise ent-<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Ein Slipper wird vorwiegend in 2WD-Fahrzeugen eingesetzt und begrenzt die Antriebskraft<br />
auf die Hinterräder. Zum einen lässt sich mit einer weicheren Einstellung des<br />
Slippers ein Übersteuern beim Gasgeben wirksam verhindern, zum anderen werden<br />
die Antriebsteile geschont. Bei der Einstellung ist allerdings behutsam vorzugehen.<br />
Wird ein Slipper zu weich eingestellt, kann er sich stark erhitzen und dauerhaft beschädigt<br />
werden. Auch darf man zur Einstellung nicht Vollgas geben und die Hinterräder<br />
festhalten. Es empfiehlt sich, immer nur wenig am Slipper zu verstellen und die<br />
Auswirkungen beim Fahren zu testen.<br />
täuscht. Mit der EXC-Serie soll man in<br />
kürzester Zeit auf die Piste gehen können,<br />
und das gelingt nun mal nur mit einem<br />
vorgebauten RTR-<strong>Modell</strong>. Entsprechend<br />
voluminös kommt der Shourt-Corse-Truck<br />
in der Verpackung daher, die neben einer<br />
umfassenden, mehrsprachigen Anleitung<br />
auch die Spektrum-Funke, ein 7,2-V-Fahrakku<br />
plus passendem Ladegerät, etwas<br />
Bordwerkzeug und einen großen Dekorbogen<br />
enthält.<br />
Endkontrolle<br />
Während der Akku am Lader hängt, hat<br />
man ausreichend Zeit, um auf der Karosserie<br />
noch die letzten paar Aufkleber<br />
individuell anzubringen und die Qualität<br />
der Vormontage zu überprüfen. Hierbei<br />
gibt es sehr wenig zu bemängeln, anhand<br />
der Bauanleitung bzw. der Explosionszeichnung<br />
gelingt die Demontage bzw.<br />
folgende Montage des <strong>Modell</strong>s mit etwas<br />
Umsicht problemlos. Für Sorgenfalten<br />
sorgte der doch recht große Spalt an der<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 61
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Das schlanke Getriebe/Motorpaket könnte<br />
technisch und optisch gesehen auch aus<br />
einem aktuellen Racer entstammen<br />
So muss dass sein: Spritzleder<br />
hinter den Hinterreifen gehören im<br />
Shortcourse-Truckbereich einfach<br />
zum guten Ton<br />
62<br />
Fahrzeug<br />
Technische Daten<br />
Torment Short Course<br />
RTR von Horizon Hobby<br />
Maßstab 1:10<br />
Klasse<br />
Short Course<br />
Länge<br />
546 mm<br />
Breite<br />
288 mm<br />
Spurweite vorne<br />
244 mm<br />
Spurweite hinten 244 mm<br />
Radstand<br />
327 mm<br />
Gewicht<br />
2232 g<br />
Bezug<br />
Fachhandel<br />
Vertrieb<br />
Horizon Hobby<br />
Deutschland, Elmshorn,<br />
www.ecxrc.com<br />
www.horizonhobby.de<br />
Empf. Verkaufspreis 179,99 Euro<br />
Slipperabdeckung. Dieser entstand am<br />
Testmodell aufgrund einer etwas verzogenen<br />
Abdeckung, lässt sich mit einem<br />
Streifen Klebeband aber leicht und effizient<br />
abdichten, um das darunter liegende<br />
48dp-verzahnte Hauptgetriebe vor Dreck<br />
und Staub zu schützen. Sauber war die<br />
Verschraubung erledigt, alle Schrauben<br />
saßen gut angezogen. Die ölbefüllten<br />
Dämpfer wiesen minimale Lufteinschlüsse<br />
auf, bauartbedingt würde sich das trotz<br />
sorgfältigster Befüllung nach ein paar Akkus<br />
allerdings sowieso einstellen, dagegen<br />
sei vorweggenommen, dass die Dämpfer<br />
während des Testbetriebes abgesehen von<br />
zwei oder drei eingesaugten Luftblasen<br />
absolut dicht blieben.<br />
Vor dem eigentlichen Fahrtest noch<br />
schnell den Sender mit den beiliegenden<br />
Trockenbatterien bestückt und sich<br />
ein paar Gedanken über die Position<br />
des Fahrakkus gemacht, der in seinem<br />
Akkuschacht entweder vorne, mittig<br />
oder hinten platziert werden kann, was<br />
insgesamt eine Verschiebung von etwa<br />
4 cm ausmacht, um die Fahr- und Flugeigenschaften<br />
zu verändern. Angesichts der<br />
zahmen Motorisierung kam zunächst die<br />
mittlere Akkuposition zum Einsatz. Apropos<br />
zahm, diese Bezeichnung trifft nach<br />
einem ersten Trockentest leider auch auf<br />
das RTR-Lenkservo zu, dessen Kraft zwar<br />
sicherlich ausreicht, um das <strong>Modell</strong> sicher<br />
auf den eingeschlagenen Weg zu bringen<br />
und zu halten, eine Servogeschwindigkeit<br />
von über 0,2 Sekunden reißt aber auch<br />
unter RTR-Kollegen keinen mehr vom<br />
Hocker. Dafür waren sämtliche Voreinstellungen<br />
am Sender herstellerseitig bereits<br />
gut voreingestellt, sodass es auf einer für<br />
Short-Course-Trucks eher ungewöhnlichen<br />
Indoor-Teppichstrecke schnell zum ersten<br />
Tracktest kam.<br />
High Roller<br />
Ein Zug am Gashebel, und der Torment<br />
setzt sich, ohne lange zu überlegen,<br />
prompt in Bewegung. Nicht vehement,<br />
aber angesichts des einfachen Büchsenmotors,<br />
der zunächst einmal eine halbe<br />
Akkuladung lang locker einlaufen durfte,<br />
doch schon mit Nachdruck. Schnell wird<br />
auch klar, dass es am Kurveneingang<br />
bedingt durch das RTR-Lenkservo etwas<br />
träge in die Kurve hineingeht, was aber<br />
nach ein paar Runden eigentlich gar nicht<br />
mehr so negativ auffällt. Auffällig auf dem<br />
Teppichuntergrund war dagegen der gute<br />
Griff der Baukastenbereifung. Traktion ist<br />
damit mehr als ausreichend vorhanden,<br />
mitunter zu viel, denn in<br />
schnell gefahrenen Kurven<br />
sieht man deutlich, wie<br />
sich die Karosserie, sprich<br />
das Chassis, stark zur Seite<br />
neigt und die mächtigen Reifen tief in den<br />
Radkästen verschwinden. An diesem Punkt<br />
angekommen, ist es nicht mehr weit hin,<br />
und schon rollt sich das <strong>Modell</strong> seitlich ab,<br />
kommt aber in der Regel trotz des höheren<br />
Schwerpunktes wieder auf den Rädern<br />
auf. Ausfederwegbegrenzer, kürzere<br />
und härtere Federn und ein paar selbst<br />
gebastelte Drahtstabilisatoren dürften diesem<br />
Verhalten schnell ein Ende bereiten.<br />
Doch ein Shourt Course muss raus an die<br />
frische Luft.<br />
Eine etwas ausgefahrene Offroadpiste,<br />
kühles aber trockenes Herbstwetter und<br />
ein mit einem frisch geladenen Akku<br />
ausgestatteter Short Course ergeben<br />
eine ausgezeichnete Kombination. Auch<br />
auf diesem eher rutschigen Untergrund<br />
erzeugte die grobstollige Bereifung einen<br />
sehr brauchbaren Grip, selbst wenn man<br />
auf diesem Untergrund schon etwas<br />
vorsichtiger mit dem Gasgriff umgehen<br />
sollte. Aber keine Angst. Der Torment<br />
verhielt sich auch hier jederzeit vorhersehbar.<br />
Zwar war ein Quersteher und mitunter<br />
auch mal ein Dreher schnell produziert,<br />
aber gerade das gehört ja schließlich auch<br />
zum Short-Course-Fahren dazu. Die Kunst,<br />
den Wagen im Drift um die Kehren zu heizen,<br />
unterstreicht ganz klar den Offroadfahrspaß,<br />
was nach etwas Übung auch mit<br />
dem trägen Lenkservo ganz gut gelingt.<br />
Weg von der topfebenen Teppichstrecke<br />
wurde es hier für das Fahrwerk schon<br />
deutlich ruppiger, doch der Torment zeigte<br />
sich von seiner ruhigen Seite: breite Spur,<br />
langer Radstand, große weiche Reifen,<br />
ordentliches Baukastensetup der Dämpfer.<br />
Damit ging es mit dem Büchsenmotor im<br />
Heck mal ganz entspannt über die Boden-<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Stand der Technik: Im Inneren des Getriebes wird die Motorleistung<br />
von der Slipperwelle über ein Zwischengelegezahnrad an<br />
das unten sitzende Differentialzahnrad<br />
Das massive 4-Gear-Kegeldifferenzial in<br />
stabiler Metallausführung dürfte auch<br />
stärkeren Motoren standhalten. Eine<br />
Fettfüllung sorgt für ausreichend Schmierung<br />
und vermittelt ggf. auch eine leichte<br />
Sperrwirkung<br />
Gegen von oben eindringendes Spritzwasser gut<br />
geschützt zeigen sich Empfänger und Lenkservo<br />
unterhalb der vorderen Radioboxabdeckung<br />
wellen hinweg, ohne dass man ständig am<br />
Lenkrad nachkorrigieren musste. Trotzdem<br />
kam keine Langeweile auf, denn für einen<br />
ordentlichen Eindruck musste auch der<br />
Torment die Ideallinie bestmöglich treffen,<br />
und gerade hier punkteten die griffigen<br />
Baukastenreifen, die auch noch auf dem<br />
losen Untergrund gut zurechtkamen und<br />
sich dadurch Dreher nur bei forcierter oder<br />
eben unvorsichtiger Fahrweise ergaben.<br />
Den mechanischen Slipper stückweise<br />
„geöffnet“ und damit den Leistungsüberschuss<br />
beim Anfahren aus den Kurven<br />
heraus gemildert, und schon hatte sich das<br />
Problem in Luft aufgelöst, doch trotz wohl<br />
schnellerer Rundenzeiten auch der Driftspaß<br />
deutlich verringert. Aufgewirbelte<br />
Steine, immer eine kleine Dreckfontäne<br />
hinter den Antriebsrädern, vorbildgetreue<br />
Wankbewegungen in den Kurven mit<br />
tief in den Radkästen verschwindenden<br />
Rädern, genau so muss das ausschauen.<br />
Doch zum Shorty-Fahren gehören auch<br />
spektakuläre Sprünge. Ein Besuch im<br />
kleinen lokalen Bike-Dirt-Park musste her.<br />
Hier gab es von mächtigen zwei Meter<br />
hohen Kickern über Anliegerkurven bis hin<br />
zu kleinen gemäßigten „Wave“-Sektionen<br />
alles, was das Bikerherz höher schlagen<br />
lässt. Und auch der Torment fühlte sich<br />
durchaus zu Hause. Auch wenn ihm für<br />
die großen Sprünge etwas der Schwung<br />
fehlte, kämpfte er sich flott über die großen<br />
Hindernisse hinweg und unterstrich bei<br />
den folgenden Bergab-Sprüngen die etwas<br />
eigenwilligen Flugeigenschaften der breiten<br />
Short-Course-Karosserien, unter denen<br />
sich rasch die Luft sammelt und das <strong>Modell</strong><br />
fast schon zum Fallschirm mutieren lässt,<br />
der sich dadurch über die konventionelle<br />
Gas/Brems-Steuerung nicht mehr exakt<br />
genug in der Luft dirigieren lässt und in der<br />
Flugphase recht empfindlich auf Windböen<br />
reagiert. Im Baukastentrimm aber war das<br />
kein Thema für den Torment, der trotz mancher<br />
Schräglage immer satt auf den Rädern<br />
landete, s<strong>of</strong>ern man den Absprung mit<br />
Gas/Bremse entsprechend getimt hatte.<br />
Schnell noch ein paar Mal durch die Anlieger<br />
geheizt und etwas Zentrifugalkraft<br />
verspürt und rüber zu den kleinen Tables<br />
bzw. Bodenwellen. Hier fühlte sich der<br />
Shorty größenbedingt perfekt aufgehoben<br />
und erledigte sauber eine Welle nach der<br />
anderen.<br />
Leider ist es dann doch noch passiert. Ein<br />
kleiner unvorsichtiger Sprung hinein in den<br />
Anlieger mit Vollgasstellung während der<br />
Landung, und schon drehte der Motor<br />
deutlich hörbar, obwohl der Shorty nicht<br />
mehr vom Fleck kam. Der hintere Achswellenmitnehmer<br />
machte dem weiteren<br />
Fahrspaß einen Strich durch die Rechnung.<br />
Bedingt durch die kühle Witterung und<br />
einem fest angezogenen Slipper platzte<br />
die Führung des Kreuzgelenks auf. Also<br />
gleich mal die Ersatzteil-Bevorratung des<br />
deutschen Importeurs getestet. Nach dem<br />
Einbau des Neuteils verrichtete der<br />
Torment mit nun etwas geöffneten Slippers,<br />
um den Antriebstrakt vor Kraftspitzen<br />
zu schützen, Akkuladung um Akkuladung<br />
problemlos seinen weiteren Dienst.<br />
Abgefahren<br />
Kann der Torment nun was? Mit korrekt<br />
eingestelltem Slipper und evtl. etwas<br />
Klebeband als Schmutzabdichtung an<br />
Kopfüber muss das Standardlenkservo seine<br />
Arbeit verrichten. Servosaver und Skidplate<br />
schützen dabei wirksam vor mechanischen<br />
Beschädigungen<br />
der Slipperabdeckung ein klares „I like<br />
it“. Klar, er ist jetzt keine Rennsemmel,<br />
sondern zählt sich eher zu den Einsteigermodellen<br />
bzw. Spaßmodellen. In der<br />
Preis-Leistungswertung spielt er ganz<br />
vorne mit. Das beigefügte Basispaket ist<br />
stimmig: die DX2E Funke für störungsfreien<br />
Betrieb, der elektrische Regler für feinfühliges<br />
Fahren, der 7,2-Volt-1800-mAh-Akku<br />
nebst Universallader für etwa 7-10 Minuten<br />
Fahrspaß und nicht zuletzt das robuste<br />
<strong>Modell</strong> an sich, das auch noch Reserven für<br />
ein späteres Tuning bietet. Einem normalen<br />
17,5T-Motor oder einem zahmen 13,5-Motor<br />
mit eingestelltem Slipper sollte nichts<br />
im Wege stehen, da ist aber auch noch<br />
Platz für einen 8,4-V-Akku, mit dem der<br />
Torment auch mit Baukastenmotorisierung<br />
durchaus preiswert in neue Leistungsbereiche<br />
vordringen kann, und auch ein<br />
etwas kräftigeres/schnelleres Lenkservo<br />
kann ganz oben auf der Liste stehen.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 63<br />
Fazit<br />
Auf der Suche nach einem guten Komplettpaket<br />
für ein Einsteiger- oder Funmodell<br />
oder als Short-Course-Fan sollte<br />
man ruhig mal einen Blick auf den Torment<br />
riskieren. Und wer es gerne mal etwas<br />
gröber mag: Das Chassis des Torment gibt<br />
es mit größeren Reifen und anderer Karosserie<br />
als Monstertruck unter dem Namen<br />
Ruckus und in etwas abgewandelter Form,<br />
wenn man lieber etwas schneller über eine<br />
ebenere Piste jagen will, als 2WD-Buggy in<br />
ähnlicher Preislage und Vollausstattung.<br />
TEST
Alle AC<br />
TEST<br />
„El Toro“<br />
Sowohl Dynamic-8-Motor als auch iX8-<br />
Regler werden, wie bei LRP üblich,<br />
in werkseitig versiegelten Verpackungen<br />
ausgeliefert. Hierdurch kann sich<br />
der Kunde darauf verlassen, ein absolut<br />
„frisches“ Produkt vor sich zu haben. Auch<br />
die optisch ansprechende und informative<br />
Gestaltung der Verpackungen kann<br />
überzeugen; alle relevanten Angaben sind<br />
problemlos von außen ablesbar.<br />
Der Dynamic-8-Motor ist gegenwärtig mit<br />
1800, 2000, 2200 und 2600 kV (Umdrehungen<br />
pro Volt pro Minute) erhältlich. Für<br />
den Test stand die Variante mit flinken 2200<br />
kV zur Verfügung. Neben dem Motor, der<br />
an den Lötlaschen bereits mit sorgfältig<br />
angelöteten 4-mm-Silberbuchsen bestückt<br />
ist, liegen eine zweisprachige Bedienungsanleitung<br />
(deutsch, englisch), zwei LRP-<br />
Dekorbogen und ein LRP-Mini-Katalog bei.<br />
Die Anleitung enthält die richtige Menge<br />
an Informationen und ist fehlerfrei und<br />
leicht verständlich geschrieben – so soll es<br />
sein!<br />
Der iX8-Regler weist als eine Besonderheit<br />
die steckbare Ausführung sämtlicher Kabelanschlüsse<br />
auf. Entsprechend befinden<br />
sich neben dem Regler vollständig<br />
konfektionierte Akku-, Motor-, Sensor-,<br />
Empfänger-, Schalter- und Lüfterkabel in<br />
der Verpackung. Ebenfalls enthalten ist ein<br />
Lüfter inklusive Kunstst<strong>of</strong>f-Schutzgitter,<br />
der mittels beiliegender M3-Schrauben<br />
auf dem Aluminium-Kühlkörper montiert<br />
werden kann. Auch an die Befestigung<br />
von Reglergehäuse und Kabeln hat LRP<br />
gedacht, hierfür liegen ein Streifen doppelseitiges<br />
Klebeband und vier Kabelbinder<br />
bei. Die zweisprachige Anleitung ist<br />
genauso beispielhaft wie die, des Motors<br />
und wird erneut von zwei Dekorbögen und<br />
einem Mini-Katalog begleitet.<br />
Ausstattungsmerkmale<br />
Der Dynamic-8-Motor verspricht Liebe<br />
auf den ersten Blick. Das edle Titan-Finish<br />
des aus massivem 7075-T6-Aluminium<br />
gefrästen und vollständig zerlegbaren<br />
XTEC-B8-Gehäuses ist eine wahrhaftige<br />
Augenweide. Doch nicht nur optisch weiß<br />
LRP’s Wunderwaffe zu überzeugen. In praktischer<br />
Hinsicht gefallen die gesplitteten<br />
Lötlaschen, welche nach Entfernen der<br />
serienmäßigen 4-mm-Buchsen auf Wunsch<br />
Kabel mit Querschnitten von bis zu 6 mm 2<br />
aufnehmen. Die Motorbefestigung kann<br />
dank unterschiedlicher Gewinde sowohl<br />
mit M3- als auch mit M4-Schrauben erfolgen.<br />
Große Kugellager der Abmessungen 5<br />
x 11 x 4 mm haben die abgeflachte 5-mm-<br />
Stahlwelle bei allen Drehzahlen sicher im<br />
Griff. Für ein ruhiges Laufverhalten sorgt<br />
auch der präzisionsgewuchtete Rotor mit<br />
vierpoligem Magnet. In Verbindung mit<br />
dem 12-Slot-Design soll er zudem ein<br />
besonders hohes Drehmoment erzielen.<br />
Um stets einen kühlen Kopf zu bewahren,<br />
wurde bei der Entwicklung des Dynamic 8<br />
auch auf eine optimierte Kühlung geachtet.<br />
Das rippenförmige Gehäuse leistet hierzu<br />
durch seine vergrößerte Oberfläche einen<br />
wichtigen Beitrag. Abgerundet wird die<br />
neue Motorenreihe durch LRP’s bewährtes<br />
und erfolgreiches Sensorsystem. Ein Betrieb<br />
ist nur mit Reglern ohne Timing bzw.<br />
mit Timingwert 0 vorgesehen, ansonsten<br />
drohen Motorüberhitzung und -zerstörung.<br />
Der iX8-Regler ist selbstverständlich<br />
geeignet für den Betrieb der Dynamic-8-<br />
Motoren und geizt auch sonst nicht mit<br />
Innovationen. Ein wesentliches Änderungsmerkmal<br />
gegenüber dem Vorgänger ist<br />
die erhöhte Betriebsspannung von 7,4 bis<br />
22,2 Volt (2s- bis 6s-LiPo). Voraussetzung ist<br />
natürlich ein moderner Brushless-Motor,<br />
die Kommunikation mit Brushed-Motoren<br />
hat der iX8 eingestellt. Auch das BEC wurde<br />
überarbeitet und stellt mit bis zu 6 Ampere<br />
bei 6 Volt die beachtliche Leistung von 36<br />
Watt zur Verfügung.<br />
Das 1:8-Brushless-Antriebssystem<br />
von LRP electronic<br />
Während bei <strong>Modell</strong>en der Maßstäbe 1:10 und kleiner Elektroantriebe quasi<br />
seit Jahrzehnten die erste Wahl sind, machen sie im Maßstab 1:8 den Kolbentriebwerken<br />
erst seit vergleichsweise kurzer Zeit Konkurrenz. Nach anfänglichen<br />
Adaptionen bestehender Systeme aus dem Bereich 1:10 stellt Elektro-Experte LRP<br />
electronic nun mit dem neu entwickelten Fahrtregler „iX8“ und der überarbeiteten<br />
Motorenreihe „Dynamic 8“ erstmals ein reinrassiges, speziell auf die Bedürfnisse<br />
der Klasse 1:8 zugeschnittenes Elektro-Brushless-Antriebssystem vor.<br />
64<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Die vollständig steckbaren Kabelanschlüsse<br />
wurden bereits im vorigen<br />
Abschnitt erwähnt. Auf den korrekten<br />
Anschluss des Akkus ist hier unbedingt zu<br />
achten, denn eine Verpolung führt wie bei<br />
praktisch allen Reglern auch beim iX8 zu<br />
dessen Zerstörung. Da in einem 1:8er-<br />
<strong>Modell</strong> mehr Platz zur Unterbringung<br />
des Reglers vorhanden ist, konnten die<br />
beiden Leistungskondensatoren direkt auf<br />
der Hauptplatine untergebracht werden.<br />
Der wahlweise montierbare Lüfter (30 x<br />
30 x 6 mm) agiert temperaturgesteuert,<br />
läuft jedoch beim Einschalten des Reglers<br />
stets kurz an, um seine korrekte Funktion<br />
mitzuteilen. Sollte es trotz Aktivbelüf-<br />
tung zur Überhitzung kommen, schützt<br />
ein Multi-Protection-System (MPS3) den<br />
Regler zuverlässig. Motoren, welche wie<br />
die Dynamic-8-Reihe mit NTC-Temperatursensoren<br />
ausgestattet sind, werden durch<br />
MPS3 ebenfalls überwacht und durch<br />
Abschaltung vor dem Hitzetod bewahrt.<br />
Damit es im heiß umkämpften Rennbetrieb<br />
erst gar nicht zur Abschaltung kommt,<br />
ermöglicht ein Internal Temp-Check-<br />
System ein gefahrloses Herantasten an das<br />
Temperatur- bzw. Leistungslimit. Mittels<br />
LED signalisiert es nach einer Fahrt, wie<br />
weit Regler- und Motortemperatur von der<br />
maximal erlaubten Temperatur entfernt lagen.<br />
Hierfür stehen 10 Stufen zu je 5 °C zur<br />
Verfügung. Das Auslesen der Temperaturen<br />
kann noch lange nach einem Lauf erfolgen,<br />
denn die gespeicherten Daten bleiben so<br />
Sowohl der Dynamic-8-Brushless-Motor als auch der regler werden in einer informativ und ansprechend gestalteten<br />
iX8-Fahrt-<br />
Verpackung ausgeliefert<br />
TEST<br />
HTung!<br />
„iX8/Dynamic 8“<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012<br />
65
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Die drei 4-mm-Silberbuchsen zum Anschluss<br />
der Powerkabel sind reits ab Werk vorinstalliert.<br />
Weiter unten befindet<br />
sich die Steckleiste für<br />
das be-<br />
Sensorkabel<br />
Die abgeflachte<br />
Motorwelle hat<br />
einen Durchmesser von<br />
5 mm. Unterschiedliche Gewinde<br />
am Lagerschild ermöglichen<br />
die Montage des Motors mit<br />
M3- oder M4-Befestigungsschrauben<br />
Der iX8-Fahrtreg-<br />
ler wird mit lobenswert<br />
umfangreichem<br />
Zubehör ausgeliefert<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Dünne Kabel haben einen hohen Widerstand und die Verluste können erheblich sein.<br />
Bei leistungsstarken Brushless-Antrieben sollten deshalb unbedingt Kabel mit minimal<br />
3 mm², besser mit 4 oder 6 mm² Querschnitt verwendet werden. Dies gilt sowohl für<br />
die Kabel zum Akku wie auch für die Kabel zum Motor.<br />
Wenn man nach dem Fahren feststellt, dass die Zuleitungskabel warm geworden sind,<br />
sind sie eindeutig zu dünn und sollten unbedingt gegen Kabel mit einem größeren<br />
Querschnitt getauscht werden.<br />
66<br />
Die vom iX8-Fahrtregler benötigte fläche fällt gegenüber seinem Vorgänger<br />
Grund-<br />
etwas größer aus<br />
lange erhalten, bis der Regler das nächste<br />
Mal wieder normal eingeschaltet wird.<br />
Neben der Einstellung auf die Fernsteuerung<br />
bietet die eigentliche Programmierung<br />
des Reglers vier Modi und ist ohne<br />
große Schwierigkeiten zu bewerkstelligen.<br />
Mit der MODE-Taste wird die Programmierung<br />
begonnen, zum nächsten Modus<br />
gewechselt und wieder abgeschlossen.<br />
Innerhalb jedes Modus wählt man mit der<br />
SET-Taste den gewünschten Wert. Farbige<br />
LEDs zeigen an, in welchem Modus man<br />
sich gerade befindet und welcher Wert<br />
programmiert ist. Hat man sich bei der Einstellung<br />
dennoch komplett verrannt, lässt<br />
sich durch Drücken der SET-Taste während<br />
des Einschaltens des Reglers die Werkseinstellung<br />
wiederherstellen. Sämtliche<br />
Programmierarbeiten lassen sich auch bei<br />
ausgeschalteter Fernsteuerung gefahrlos<br />
vornehmen, hierzu muss lediglich das<br />
Empfängerkabel ausgesteckt werden.<br />
Im Mode 1 (ACS2) wird die Unterspannungsabschaltung<br />
programmiert. Dabei ist<br />
ein Wert von 3,2 V/Zelle fest vorgegeben,<br />
sodass lediglich die Anzahl der verwendeten<br />
Zellen zwischen zwei und sechs<br />
anzugeben ist. Wird ein <strong>Modell</strong> hin und<br />
wieder mit unterschiedlichen Zellenzahlen<br />
betrieben, wäre eine automatische Erkennung<br />
des angeschlossenen Akkus deutlich<br />
komfortabler als die regelmäßige Neuprogrammierung<br />
des Reglers. Wer Schutzabschaltungen<br />
ohnehin als überflüssige<br />
Option für Schattenparker betrachtet, kann<br />
diese auch komplett deaktivieren – h<strong>of</strong>fentlich<br />
in vollem Bewusstsein, dass damit<br />
automatisch auch die Motortemperaturabschaltung<br />
außer Betrieb gesetzt wird.<br />
Im Mode 2 (Fahrmodi) lassen sich die<br />
Rückwärtsfahrt und die elektronische<br />
Bremse an- und abschalten. Ebenso kann<br />
die Drehrichtung des Motors geändert<br />
werden. Die gleichzeitige Abschaltung von<br />
Rückwärtsgang und elektronischer Bremse<br />
ist interessant, wenn mittels Y-Kabel ein<br />
mechanisches Bremsservo angeschlossen<br />
werden soll.<br />
Der Mode 3 (Powerprogramme) ermöglicht<br />
die Anpassung der Leistungsentfaltung<br />
von sanft bis aggressiv in fünf Stufen. Die<br />
Power-Pr<strong>of</strong>ile wurden speziell für <strong>Modell</strong>e<br />
im Maßstab 1:8 angepasst.<br />
Im Mode 4 (Automatikbremse) wird eine<br />
leichte Bremswirkung im Neutralbereich<br />
eingestellt. Es stehen fünf Stufen sowie<br />
eine Deaktivierung, d. h. kein Bremseffekt,<br />
zur Wahl.<br />
Zukünftige Verbesserungen der Regler-<br />
S<strong>of</strong>tware lassen sich über den Sensor-Anschluss<br />
des iX8 einspielen. Hierzu sind die<br />
optional erhältliche „USB Bridge – Regler<br />
S<strong>of</strong>tware Update + PC-Link“ sowie ein PC<br />
oder MAC erforderlich.<br />
Praxistest<br />
Für die Testfahrten wurde LRP’s Brushless-<br />
Gespann in einem „Team Associated RC8.2e<br />
Factory Team“ Offroad-Buggy montiert.<br />
Dank seiner vergleichsweise genügsamen<br />
Abmessungen fand der iX8 problemlos<br />
Platz. Die vollständig steckbaren Powerkabel<br />
reduzierten den Zeitaufwand für die<br />
Verkabelung auf ein Minimum. Der beim<br />
RC8.2e lange Weg des Empfängerkabels<br />
wurde durch ein einziges durchgehendes<br />
Kabel überbrückt; die steckbare Ausführung<br />
des Empfängerkabels am iX8 erwies<br />
sich hierbei als äußerst vorteilhaft. Bei der<br />
Montage des Motors ist darauf zu achten,<br />
dass die Befestigungsschrauben keinesfalls<br />
weiter als 8 mm in den Motor hineinragen,<br />
da sie ansonsten das Innenleben beschädigen<br />
können.<br />
Für den Buggy-Betrieb mit vier Zellen<br />
empfiehlt LRP für den Dynamic 8 2200 kV<br />
eine Gesamtübersetzung von 12,5:1. Die<br />
im RC8.2e durch Verwendung eines Ritzels<br />
mit 16 Zähnen erzielte Gesamtübersetzung<br />
von 12,36:1 war mit dem geforderten Wert<br />
praktisch identisch. Trotz der kühlen Witterung<br />
wurde aus Vorsicht der mitgelieferte<br />
Lüfter auf dem Regler montiert. Nachdem<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
innerhalb weniger Sekunden auch die Abstimmung<br />
des Reglers auf die Fernsteuerung<br />
abgeschlossen war, konnten die heiß<br />
ersehnten ersten Testrunden beginnen.<br />
Das Anfahrverhalten aus dem Stand heraus<br />
wurde zunächst mit sanftem Gasfinger<br />
überprüft. Der hohe technische Entwicklungsstand<br />
des sensorgesteuerten<br />
LRP-Systems ließ sich unverzüglich an der<br />
ruckelfreien, langsamen Vorwärtsbewegung<br />
des RC8.2e ablesen. Ein langsames,<br />
kontinuierliches Steigern der Geschwindigkeitsvorgabe<br />
am Sender wurde von<br />
iX8 und Dynamic 8 über den gesamten<br />
Drehzahlbereich hinweg ebenso weich und<br />
ruckelfrei umgesetzt. Im nächsten Testabschnitt<br />
wurde der Gasfinger bei stehendem<br />
<strong>Modell</strong> innerhalb eines Sekundenbruchteils<br />
von 0 auf „Bodenblech“ durchgezogen.<br />
Ohne den Hauch einer Bedenkzeit warf<br />
sich der gut 3600 g schwere RC8.2e mit<br />
einer immensen Beschleunigung nach<br />
vorne. Hierbei ließ der iX8-Regler dem<br />
Antriebsaggregat vom ersten Moment an<br />
absolut freien Lauf, die ruckelnde Verzögerung<br />
manch früherer Systeme ist endgültig<br />
Geschichte. Auch bei Höchstgeschwindigkeit<br />
und während langer, leistungshungriger<br />
Allrad-Drifts stellte der iX8 dem<br />
Dynamic-8-Motor stets ungehindert die<br />
volle Kraft zur Verfügung, sodass dieser<br />
zur Freude und Begeisterung des Piloten<br />
seine Kraft ohne Ruckeln oder sonstige<br />
Unterbrechungen ungebremst entfalten<br />
konnte. Leistungsstarke Akkus vorausgesetzt,<br />
macht diese Kraft der Bezeichnung<br />
„Dynamic“ alle Ehre, denn Beschleunigung<br />
und Endgeschwindigkeit waren absolut<br />
beeindruckend und stehen selbst den allerbesten<br />
Kolbentriebwerken in nichts nach.<br />
Der positive Eindruck verstärkte sich in<br />
mittleren Drehzahlbereichen weiter.<br />
Durch das weiche und stets berechenbare<br />
Regelverhalten hatte man beinahe das<br />
Gefühl, mit dem Fahrzeug zu verschmelzen<br />
– eine Eigenschaft, die bei kupplungsverzögerten<br />
Verbrennungsmotoren<br />
naturgemäß in dieser Form nicht gegeben<br />
ist.<br />
Beendet wurden die erfreulichen Testfahrten<br />
jedes Mal durch den routiniert<br />
und unbeeindruckt eingreifenden Unterspannungsschutz.<br />
Wenige Momente<br />
nachdem ein geringfügig nachlassender<br />
„Druck“ spürbar wurde, Begeisterung<br />
und Fahrspaß den Gasfinger jedoch noch<br />
nicht nachgeben lassen wollten, stoppte<br />
die Schutzfunktion den Stromzufluss<br />
genau im richtigen Moment. Aufgrund<br />
der niedrigen Umgebungstemperatur trat<br />
der Lüfter während der gesamten Fahrten<br />
nur selten in Aktion, der Regler erwärmte<br />
sich praktisch nicht. Diesen gefühlten<br />
Eindruck bestätigte auch die interne<br />
Temperaturüberwachung. Eine lediglich<br />
einfach blinkende LED signalisierte, dass<br />
die gespeicherte Temperatur mehr als 45 °C<br />
unter der zulässigen Maximaltemperatur<br />
lag. Beim Motor blinkte die LED höchstens<br />
drei Mal, auch hier waren also noch mindestens<br />
35 °C Reserve vorhanden. LRP nennt<br />
in der Bedienungsanleitung eine maximal<br />
zulässige Motortemperatur von 100 °C, in<br />
der Praxis ist man jedoch im Hinblick auf<br />
eine lange Lebensdauer von Wicklungen<br />
und Rotormagneten mit Werten von 70 bis<br />
maximal 80 °C (6 x Blinken) gut beraten.<br />
Motor<br />
Technische Daten<br />
Spannungsbereich<br />
Drehzahl, gemessen<br />
Brushless-Motor LRP<br />
Dynamic 8 2200 kV<br />
7,2 - 14,8 V<br />
(2s - 4s)<br />
bei 14,8 V 32560 U/min<br />
Spezifische Drehzahl pro Volt (kV)<br />
2200 U/min/Volt<br />
Magnetmaterial 4-Pol, sintered<br />
Gewicht<br />
340 g<br />
Durchmesser<br />
41 mm<br />
Länge<br />
65,5 mm<br />
Ausgangswelle Durchmesser<br />
5,0 mm, freie Länge 18,0 mm<br />
Fahrtregler<br />
LRP iX8<br />
Vorwärts/Bremse<br />
ja<br />
Vorwärts/Bremse/Rückwärts ja<br />
Gehäusegröße 55 x 40 mm<br />
Höhe<br />
25 mm<br />
Gewicht (exkl. Kabel) 62,0 g<br />
Spannungsbereich 7,2 - 22,2 V<br />
(2s - 6s)<br />
Typ. Spannungsabfall bei 20 A<br />
0,007 V/Phase (Transistorangaben<br />
bei 25 °C)<br />
Strombelastbarkeit 600 A/Phase<br />
(Transistorangaben bei 25°C)<br />
Switching BEC 6,0 V/6,0 A<br />
Reverse Motordrehrichtung ja<br />
X-Brake<br />
ja<br />
Blaue LED<br />
ja<br />
USB S<strong>of</strong>tware Updatebarkeit ja<br />
Steckbarer Lüfter<br />
ja<br />
Modi 4<br />
Vertrieb<br />
LRP electronic,<br />
Remshalden. www.lrp.cc<br />
Empf. Verkaufspreis 339,99 Euro<br />
(Combo)<br />
Der Dynamic-8-2200-kV-Motor sorgt in<br />
1:8-Elektro-Buggys für herausragende<br />
Fahrleistungen<br />
Der iX8-Fahrtregler lässt sich in allen gängigen<br />
1:8-Elektro-Buggys problemlos installieren.<br />
Ein Kunstst<strong>of</strong>fgitter über dem Lüfter<br />
verhindert das Eindringen unerwünschter<br />
Fremdkörper<br />
Ersatzteile und Zubehör<br />
Im Falle eines Falles ist es gut zu wissen,<br />
dass LRP auch entsprechende Ersatzteile<br />
für seine Produkte bereithält. So sind<br />
für die Dynamic-8-Motorenreihe Rotoren,<br />
Kugellager und die Sensor-Einheit<br />
separat verfügbar. Das zum Lagerwechsel<br />
benötigte Werkzeug hat LRP ebenfalls im<br />
Programm. Zur optimalen Anpassung an<br />
das jeweilige <strong>Modell</strong> sind Sensorkabel<br />
unterschiedlicher Längen verfügbar. Ebenso<br />
lässt sich das „plug&play“-freundliche<br />
Powerkabel-Set des iX8 separat bestellen.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 67<br />
Fazit<br />
Mit iX8 und Dynamic 8 verstärkt LRP sein<br />
Engagement im Bereich 1:8 Elektro weiter<br />
und stellt eindrucksvoll unter Beweis, wozu<br />
der technische Fortschritt in der Lage ist.<br />
Was noch vor einigen Jahren lediglich im<br />
Maßstab 1:10 und nur in Form wartungsintensiver<br />
Brushed-Antriebe denkbar war,<br />
ist jetzt auch für den großen Maßstab 1:8<br />
und in wartungsfreier Brushless-Technik<br />
verfügbar. Die gleichzeitige Verdoppelung<br />
der mit einer Akkuladung möglichen<br />
Fahrzeit von fünf auf zehn Minuten sei da<br />
nur am Rande erwähnt. Sowohl Motor als<br />
auch Regler überzeugten durch ausgereifte<br />
Funktionalität und höchste Qualität. Auch<br />
das „Drumherum“ wie Lieferumfang, Anleitung,<br />
Ersatzteile, S<strong>of</strong>tware-Updates etc.<br />
ist durchweg vorbildlich. Der Trend zum<br />
Elektroantrieb im Maßstab 1:8 hat gerade<br />
erst begonnen!<br />
TEST
hadfhsds sgshadfh<br />
TEST<br />
Nicolas Gyra<br />
S10 Blast<br />
SC Short Course von LRP<br />
It’s a Bla<br />
Öffnet man die gut gestylte<br />
Pappschachtel, in der der Blast<br />
SC geliefert wird, dann kommen<br />
außer dem Blast SC drei Aufklebebögen,<br />
eine Anleitung und Montagematerial<br />
für das Lenkservo und die Elektronikkomponenten<br />
zum Vorschein. Das bei<br />
vielen anderen Autos mitgelieferte<br />
Billigwerkzeug wurde nicht vermisst, da<br />
wohl die meisten Fahrer, die eigene Elektronik<br />
verbauen wollen, auch eigenes<br />
Werkzeug besitzen.<br />
Der Blast SC basiert auf einem Kunstst<strong>of</strong>fwannenchassis,<br />
an das Vorder- und<br />
Hinterachse als separate Einheiten<br />
angeschraubt werden. Ein dreiteiliges<br />
Oberdeck sorgt für die nötige Verwindungssteifigkeit.<br />
An den Achsen finden<br />
wir einstellbare Doppelquerlenker mit<br />
Rechts-/Links-Spurstangen, Big-Bore-<br />
Stoßdämpfer mit Alu-Endkappen und<br />
sogar Querstabilisatoren, die übermäßige<br />
Kurvenneigung verhindern sollen.<br />
Vorne, hinten und an der Seite schützen<br />
großzügig dimensionierte Rammer<br />
den Blast SC vor Beschädigungen. Der in<br />
Längsrichtung eingebaute Motor treibt<br />
über eine Slippereinheit die lange, blau<br />
eloxierte Antriebswelle an, welche die<br />
Leistung an Kegeldifferenziale weitergibt.<br />
Vorne treiben CVD-Kardans, hinten<br />
normale Knochen die Räder an. Der<br />
Antrieb ist vollständig kugelgelagert,<br />
und bis auf das Hauptzahnrad sind alle<br />
Zahnräder im Antrieb aus Metall, was<br />
laut LRP „maximale Haltbarkeit und<br />
Robustheit“ garantiert.<br />
Bei der sorgfältigen Überprüfung<br />
unseres Exemplars zeigte sich, dass<br />
eine Schraube zu locker war, ein Plastikgewinde<br />
überdreht wurde und ein<br />
Rad deutlich mehr Sturz besaß als die<br />
drei anderen. Ansonsten hatte der Monteur<br />
gute Arbeit geleistet, der Antrieb<br />
und die Aufhängungen liefen leichtgängig,<br />
die Dämpfer waren ordentlich mit<br />
Öl befüllt und die Karosserie war mit<br />
vielen Aufklebern bereits fototauglich<br />
beklebt. Weiter fiel auf, dass die Hinterräder<br />
großes Spiel hatten, was auf<br />
Fertigungstoleranzen am unteren Teil<br />
der Aufhängung zurückzuführen ist. Die<br />
Abstimmung der Hinterachse hatte für<br />
den Geschmack des Autors eine etwas<br />
starke Dämpfung, aber über die Abstimmung<br />
meckern, bevor man gefahren<br />
ist, gilt nicht. Apropos Dämpfer: Bei den<br />
hinteren Dämpfern zeigen die Federn<br />
eine leichte Tendenz zum Ausknicken<br />
(weichen etwas zur Seite aus), was zur<br />
Folge hat, dass diese Achse nicht so<br />
präzise abzustimmen ist. Der Rammer,<br />
der die Hinterachse schützt, schien etwas<br />
hart und unnachgiebig. Die Gummimischung<br />
der Reifen war gut gewählt,<br />
nicht zu hart und nicht zu weich.<br />
68<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
s sgshadfhsds ds<br />
Nachdem sich mittlerweile die Short-Course-Trucks mit Hinterradantrieb als feste<br />
Rennklasse etabliert haben, finden seit geraumer Zeit auch allradgetriebene <strong>Modell</strong>e<br />
immer mehr Verbreitung. Der S10 Blast SC richtet sich wie alle Blast-<strong>Modell</strong>e an Einsteiger<br />
und Spaßfahrer, die nicht den allerneuesten Kohlefaser-T6-Alu-Keramik-Bomber<br />
brauchen, um viel Freude an ihrem Hobby zu haben. Das schont den Geldbeutel und die<br />
Nerven, falls man auf der Rennstrecke doch einmal überholt wird. Die Non-RTR-Version<br />
des S10 Blast wird vormontiert, aber ohne Elektronik geliefert.<br />
st!<br />
Die Vorderachse im Detail<br />
TEST<br />
Die Hinterachse im Detail<br />
Einbau<br />
Der Einbau von Lenkservo, Drehzahlregler<br />
und Empfänger ging problemlos<br />
vonstatten. Das Chassis bietet auch für<br />
große Komponenten jede Menge Platz.<br />
Die Antenne saß etwas locker in ihrer<br />
Halterung, ein Tropfen Sekundenkleber<br />
schuf hier schnell Abhilfe. Motoren können<br />
bis zu einer Gehäuselänge von 68<br />
mm verwendet werden. Um den Motor<br />
einzubauen, muss man das hintere Oberdeck<br />
mit sechs Schrauben abmontieren.<br />
Als Befestigungsschrauben für den Motor<br />
kamen zwei M3 x 8 zum Einsatz. Um<br />
das Ritzelspiel einzustellen, empfiehlt<br />
sich aus Platzgründen ein Kugelkopfinbus-<br />
oder Winkelinbusschlüssel. Beim<br />
Einstellen fiel auf, dass die Slippereinheit<br />
nicht ganz rund lief. An dieser Stelle<br />
sollte man alle drei Madenschrauben an<br />
der Slippereinheit mit Schraubensicherungslack<br />
montieren.<br />
Als Motorritzel wurde eines mit 13<br />
Zähnen verwendet, was bei einem<br />
Hauptzahnrad von 68 Zähnen und einer<br />
internen Übersetzung von 2,92 eine<br />
Gesamtübersetzung von 15,29 ergibt.<br />
Etwas kurz, zugegeben, aber erst einmal<br />
sehen, wie der eingesetzte Motor mit<br />
dem Blast SC zurechtkommt. Gut gefallen<br />
hat, dass Akkus bis zu einer Höhe<br />
von 27 mm unter den Akkuhalter passen,<br />
schön wäre es gewesen, wenn etwas<br />
selbstklebender Schaumst<strong>of</strong>f beigelegen<br />
hätte, um zu verhindern, dass der Akku<br />
verrutscht.<br />
Fahrtest<br />
Das erste Rollout fand auf der Hallenstrecke<br />
des Indoor Dirt Races in Edling<br />
statt. Einzige Änderung am Setup, die<br />
vorgenommen wurde, war, die Vorspannung<br />
der Dämpfer auf 0 mm zu<br />
drehen, um den Schwerpunkt des Blast<br />
SC möglichst weit zu senken. Auf der<br />
Teppichstrecke mit viel Griff gefiel der<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 69
hadfhsds sgshadfh<br />
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Der Blast SC von unten<br />
über das<br />
Flugvermögen des<br />
Blast SC, auch wenn<br />
einige Sprünge aufgrund<br />
des<br />
rutschigen und unebenen Untergrunds<br />
daneben gingen. Hier wurde deutlich, dass<br />
der Blast SC starke Bremsmanöver in der<br />
Luft nicht mag und dann schnell mal auf<br />
dem Dach landet. Der Untergrund war sehr<br />
rutschig, und mit Bremsen und Lenken<br />
gleichzeitig konnte man den Blast SC um<br />
180° drehen. Wenn man die verschiedenen<br />
Fahrsituationen vergleicht, wird deutlich,<br />
dass die Tendenz zum Übersteuern mit<br />
abnehmendem Griff des Untergrunds<br />
zunimmt.<br />
SC gleich durch sein neutrales Fahr- und<br />
auch Sprungverhalten. Die Baukastenreifen<br />
machten eine gute Figur, und die Stabis<br />
leisteten gute Arbeit. Der Blast SC war nicht<br />
zum Umkippen zu bewegen, außer wenn<br />
im Kurvenscheitelpunkt die Streckenbegrenzung<br />
berührt wurde. In der Luft lag er<br />
sicher und recht neutral. Die Landungen<br />
klappten stets sehr gut, auch wenn der<br />
Absprung nicht 100% getr<strong>of</strong>fen wurde. Der<br />
nächste Fahrtest erfolgte vor der Haustür<br />
in der Wohnsiedlung mit Herbstsonne<br />
und Blättern, vielen bunten Blättern. Auf<br />
Asphalt war der Blast SC etwas aggressiver<br />
auf der Lenkung, das Fahrverhalten aber<br />
immer noch neutral, nur beim Herausbeschleunigen<br />
aus Kurven musste man<br />
schon etwas feinfühliger mit dem Gashebel<br />
umgehen, um ein Übersteuern zu vermeiden.<br />
Schnelle Drifts über alle vier Räder<br />
waren kein Problem, Bürgersteige hoch<br />
und runter, um zwei Kanaldeckel herum<br />
und dann ab über den Schleichweg zum<br />
Sportplatz. Auf dem kurzen Rasen war<br />
die Haftung wieder höher und das Übersteuern<br />
damit<br />
geringer.<br />
Die große<br />
Fläche gab<br />
Der Blast SC nach dem Auspacken<br />
Gelegenheit, das Handling bei hohen<br />
Geschwindigkeiten zu testen. Auch hier<br />
fuhr sich der SC neutral, und das Heck<br />
konnte nur vorsätzlich zum Rutschen<br />
gebracht werden. Einige Minuten später<br />
begeisterte der SC drei Hunde so sehr, dass<br />
diese ihm nachliefen, nachbellten und nur<br />
schwer wieder loszuwerden waren. Dank<br />
des Allradantriebs ging der Blast SC ab wie<br />
Schmitz Katze, und an der Lexankarosserie<br />
bissen sich die Hunde die Zähne aus. Was<br />
bei diesen Verfolgungsjagden besonders<br />
gefiel, war, dass sich der SC kein einziges<br />
Mal abrollte. Hier machten sich die breite<br />
Spur und der tiefe Schwerpunkt positiv<br />
bemerkbar.<br />
Weiter ging‘s zur nächsten Station. Hinter<br />
dem Sportplatz hatten sich einige jugendliche<br />
Mountainbiker mehrere Sprünge aus<br />
Lehm gebaut, um ihre Fähigkeiten in der<br />
Luft zu train-<br />
ieren. Da durfte<br />
der Blast<br />
SC nicht<br />
fehlen! Der<br />
Nachwuchs<br />
staunte<br />
nicht<br />
schlecht<br />
Abschlussinspektion<br />
Während der Testfahrten gab es einige<br />
Male Schwierigkeiten mit der Kardanaufnahme<br />
an der Slippereinheit, die die<br />
Vorderachse antreibt: Die Madenschraube<br />
ließ sich nicht zufriedenstellend auf der<br />
Slipperwelle befestigen. Abhilfe schaffte<br />
Fahrzeug<br />
Technische Daten<br />
S10 Blast SC Short<br />
Course von LRP<br />
Maßstab 1:10<br />
Klasse Short Course Elektro 4W<br />
Länge<br />
518 mm<br />
Breite<br />
297 mm<br />
Höhe<br />
200 mm<br />
Radstand<br />
332 mm<br />
Wendekreis<br />
1320 mm<br />
Reifendurchmesser, v/h 114 mm<br />
Reifenbreite v/h<br />
45 mm<br />
Sturz v/h -1°<br />
Spur v/h -1/-3,5°<br />
Bodenfreiheit bis zu 40 mm<br />
Gewicht fahrfertig 2425 g<br />
Gewichtsverteilung v/h 48/52%<br />
Übersetzung 15,29:1<br />
Vertrieb LRP electronic GmbH,<br />
Remshalden, www.LRP.cc<br />
Empf. Verkaufspreis 139,- Euro<br />
70<br />
shadf<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
s sgshadfhsds ds<br />
<strong>Modell</strong><br />
Radkästen schützen<br />
TIPP<br />
Motorhalterung, Slipper und Antriebswelle für<br />
die Vorderachse<br />
Bei vielen <strong>Modell</strong>en, vor allem Short-Course-Trucks, kommt es vor, dass die Räder in<br />
voll eingefedertem Zustand die Radkästen der Karosserie berühren. Mittelfristig führt<br />
das dazu, dass die Farbe abgeschliffen<br />
wird und dies auch von außen unschön<br />
sichtbar wird. Dem kann man entgegenwirken,<br />
indem man von innen ein Stück<br />
möglichst abriebfestes Gewebeklebeband<br />
in die Radkästen klebt. Dabei sollte<br />
man darauf achten, mit dem Klebeband<br />
nicht zu sparsam umzugehen und vorher<br />
kurz zu prüfen, ob das Klebeband nicht<br />
etwa durch die Lackierung durchschimmert.<br />
Das ist besonders bei hellen Farben<br />
und dunklen Klebebändern der Fall.<br />
Auf diese einfache Weise kann man das<br />
schöne Aussehen der Karosserie deutlich<br />
Schleifspuren und Abhilfe<br />
länger bewahren.<br />
Ein Blick auf die Lenkung<br />
TEST<br />
Die verwendete Elektronik<br />
Das fahrfertige Chassis<br />
hier eine neue Slippereinheit (die LRP schnell<br />
auf Garantie lieferte) und Sekundenkleber,<br />
um die Madenschraube zu fixieren.<br />
Wenn man schon dabei ist, sollte man alle<br />
Madenschrauben an der Slippereinheit mit<br />
Schraubensicherungslack/Sekundenkleber<br />
montieren.<br />
Die Getriebeabdeckung vom rad zeigte sich nur mäßig dicht, aber<br />
Probleme mit Steinchen im Hauptzahnrad<br />
gab es keine. Das Lager, das die<br />
Slippereinheit im Motorhalter führt,<br />
wies nach dem Test ziemlich viel<br />
Spiel auf. Ansonsten konnte kein<br />
besonderer Verschleiß festgestellt<br />
werden. Für den Blast SC spricht,<br />
dass trotz der Minusgrade bei den<br />
Testfahrten und rauer Fahrweise keine<br />
Hauptzahn-<br />
Kunstst<strong>of</strong>fteile brachen.<br />
Fazit:<br />
Der S10 Blast SC Non RTR punktet mit<br />
seiner guten Ausstattung, der bulligen<br />
Optik und einem sehr günstigen Preis<br />
(139,- Euro). Er kommt<br />
ordentlich<br />
montiert<br />
und man benötigt nur wenig Zeit (ca. 30<br />
min), bis man losfahren kann. Das Fah-<br />
rverhalten ist ausgewogen und es macht<br />
viel Spaß, mit dem Blast um die Ecken zu<br />
driften. Bei der Motorisierung sollte<br />
man es aber nicht übertreiben.<br />
hs sgshadfhsds ds71<br />
ds<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 71
The Italian<br />
TEST<br />
Benni Schleich<br />
Der WRC F-One von VIP-Per<br />
72<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />
04/2012
Der F-One wird als reiner Baukasten<br />
geliefert. Die Ausstattung ist<br />
hervorragend, wenn man den recht<br />
günstigen empfohlenen Verkaufspreis betrachtet.<br />
Neben allen zum Bau des <strong>Modell</strong>s<br />
benötigten Teilen liegt eine mehrteilige<br />
Karosserie und ein Satz hauseigene<br />
Moosgummireifen bei, die sauber verklebt<br />
und verschliffen auf schwarzen Felgen<br />
geliefert werden. Die Reifen sind bereits<br />
auf Durchmesser geschliffen und laufen<br />
absolut rund.<br />
formance<br />
Das <strong>Modell</strong> baut auf einer aufwendig gefertigten,<br />
2,5 mm starken Chassisplatte aus<br />
Kohlefaser auf. Das Power-Pod wird ohne<br />
T-Bar durch eine Aluminiumbrücke mit drei<br />
Kunstst<strong>of</strong>fkugeln am Chassis angelenkt.<br />
Links sind ebenfalls nicht verbaut. Die<br />
Kugeln werden in orangenen Kunstst<strong>of</strong>f-<br />
schalen gelagert, die von Ringen gesichert<br />
werden. Das System läuft sehr leichtgängig,<br />
hat jedoch schon von Haus aus etwas Spiel.<br />
Links und rechts an der Aluminiumbrücke<br />
werden konische Federn montiert, die die<br />
Rollbewegung des Chassis abfedern. Diese<br />
werden mit Federhaltern geführt, über die<br />
mit Madenschrauben die Radlastverteilung<br />
(Tweak) eingestellt wird.<br />
Das Power-Pod ist ebenfalls aus 2,5-mm-<br />
Kohlefaser gefertigt und trägt die schwarz<br />
eloxierten Achs- und Motorhalter aus Aluminium.<br />
Die Hinterachse besteht aus Stahl<br />
und ist in Kugellagern geführt, die durch<br />
die bekannten eiförmigen Führungsstücke<br />
in der Höhe eingestellt werden können. Die<br />
Kraft des Motors wird auf ein Kugeldifferenzial<br />
übertragen, das über ein Drucklager<br />
und eine Mutter gesperrt wird. Vorbildlich<br />
ist, dass die Einstellung des Differenzials<br />
beim Reifenwechsel nicht beeinträchtigt<br />
wird. Durch eine Kappe, ähnlich dem<br />
System von Tamiya, bleibt die Einstellung<br />
gleich, das Rad selbst wird auf dieser<br />
Kappe mit einem extra Gewinde fixiert.<br />
Beide Hinterräder werden von 14 mm<br />
großen Aluminium-Sechskantmitnehmern<br />
ange-trieben. Achsträger und Motorhalter<br />
werden durch zwei Aluminiumstreben abgestützt,<br />
die den einstellbaren Heckflügel<br />
halten. Ein voll einstellbarer Aluminium-<br />
Stoßdämpfer stützt das Power-Pod gegen<br />
das Chassis ab. Die komplette Hinterachs-<br />
Konstruktion macht einen durchdachten<br />
und stabilen Eindruck.<br />
Der Akkupack liegt längs im Chassis und<br />
wird seitlich und vorne von Kunstst<strong>of</strong>fanschlägen<br />
gehalten. Einen separaten Akkuhalter<br />
gibt es nicht. Zum Wechsel der Energiezelle<br />
werden insgesamt fünf Schrauben<br />
gelöst, wodurch das Oberdeck mitsamt der<br />
Vorderachse vom Chassis getrennt wird.<br />
Nun wird der Akku eingeschoben und<br />
alles wieder miteinander verschraubt. Dies<br />
Die italienische Firma WRC ist vor allem im großen<br />
Rennsport für die Fertigung hochwertiger Kohlefaserteile<br />
bekannt. Seit einiger Zeit beschäftigt<br />
sich die kleine Manufaktur mit der Fertigung<br />
von RC-Cars. Neben 1:8-<strong>Modell</strong>en<br />
für die in Italien beliebte Classic-<br />
Kategorie mit Elektro- und Verbrennungsantrieb<br />
ist nun auch ein<br />
sehr aufwendiges Formel-<strong>Modell</strong> erschienen,<br />
der F-One. Dieses wird bei uns<br />
in Deutschland von VIP-Performance<br />
vertrieben.<br />
TEST<br />
Stallion<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />
04/2012<br />
73
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Technische Daten<br />
Fahrzeug<br />
WRC F-One<br />
Maßstab 1:10<br />
Klasse<br />
Formel<br />
Länge<br />
410 mm<br />
Breite<br />
198 mm<br />
Spurbreite vorne 180 mm<br />
Spurbreite hinten 150 mm<br />
Radstand<br />
270 mm<br />
Gewicht<br />
1320 g<br />
Vertrieb<br />
VIP Performance, SF <strong>Modell</strong>sport<br />
21502 Geesthacht, www.vip-rc.de<br />
Empf. Verkaufspreis 280,– Euro<br />
Der imposante Heckflügel samt Diffusor<br />
bewirkt ein extrem verwindungssteifes<br />
Chassis, das genau dort arbeitet, wo es soll,<br />
nämlich im Fahrwerk.<br />
Die Vorderachse baut nicht auf dem<br />
Hauptchassis auf, sondern wird von unten<br />
am Topdeck montiert, wodurch eine<br />
extrem realitätsgetreue Optik entsteht.<br />
Die Vorderachse selbst besteht aus einem<br />
durchgehenden Aluminiumteil, welches<br />
die Funktion der unteren Querlenker übernimmt,<br />
und massiven oberen Querlenkern<br />
aus Kunstst<strong>of</strong>f, an denen Sturz und Nachlauf<br />
minimal durch Verschieben verändert<br />
werden können. Für größere Veränderungen<br />
sind optional verschiedene Bauteile<br />
erhältlich. Gefedert wird die Vorderachse<br />
traditionell über Spiralfedern in den Achsschenkeln.<br />
Gedämpft wird das Ganze über<br />
Fett auf den King-Pins der Achsschenkel.<br />
Das Lenkservo ist hängend in einem<br />
Kunstst<strong>of</strong>fhalter im Oberdeck montiert.<br />
Der Halter ist für die Verwendung eines<br />
Low-Pr<strong>of</strong>ile-Servos ausgelegt. Auch die<br />
Verwendung eines kleinen 1:12er-Servos<br />
ist möglich, hier muss man sich lediglich<br />
selbst Distanzplatten anfertigen, um das<br />
Servo sicher im Halter zu fixieren. Durch die<br />
Verwendung eines solchen kleinen Servos<br />
kann der Spurdifferenzwinkel sauber an die<br />
Bedürfnisse des Fahrers angepasst werden.<br />
Regler und Empfänger finden hochkant<br />
rechts und links neben dem Akkuschacht<br />
ausreichend Platz. Der Motor liegt recht tief<br />
im Power-Pod, um einen möglichst tiefen<br />
Schwerpunkt zu erreichen.<br />
Ganz vorne am Oberdeck wird der formschöne<br />
Frontflügel aus ausreichend flexiblem<br />
Kunstst<strong>of</strong>f angebracht. Die Karosserie<br />
besteht aus insgesamt fünf Teilen und ist<br />
aus hochwertigem Polykarbonat tiefgezogen.<br />
Die einzelnen Teile werden nach dem<br />
Lackieren zusammengefügt. Entweder<br />
man klebt sie mit beidseitigem Klebeband<br />
an die Hauptkarosse an und fixiert alles mit<br />
kleinen Schräubchen oder verklebt alles<br />
mit einem Schuhmacherkleber, wie z.B.<br />
ShoeGoo.<br />
Besonders zu erwähnen ist die einwandfreie<br />
Passgenauigkeit aller Bauteile. Auch<br />
die Bauanleitung ist sehr detailliert und<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Schutz der Reifenflanken bei Moosgummireifen<br />
Moosgummireifen neigen im Renneinsatz häufig zum Einreißen an den Reifenflanken,<br />
vor allem beim Überfahren von Curbs. Hiervor schützt das Überziehen der Flanken<br />
mit einer dünnen Schicht Klebst<strong>of</strong>f, der allerdings flexibel bleiben sollte. Gut geeignet<br />
hierfür ist transparent trocknender Bastellkleber, wie z. B. Pattex oder ShoeGoo. Die<br />
Schicht darf aber nicht zu dick sein, da sie sonst zu hart wird, brechen kann und die<br />
Seitenführung der Reifen verringert.<br />
74<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Der volleinstellbare Hauptdämpfer<br />
Das hängend montierte Lenkservo<br />
Die Aluminium-Achsböcke bilden mit dem Kohlefaser-Power-Pod<br />
eine kompakte und steife Einheit<br />
Die Vorderradaufhängung im Detail<br />
TEST<br />
leicht verständlich. Lediglich bei der<br />
Montage des Power-Pods wäre eine etwas<br />
andere Perspektive wünschenswert, um<br />
den Bau zu erleichtern.<br />
Fahrtest:<br />
Die ersten Meter sollte der WRC F-One<br />
im Winterquartier des MCC Türkheim<br />
in der Sporthalle in Rammingen unter<br />
die Räder nehmen. Befeuert von einem<br />
21,5-Turns-Reedy-Sonic-Motor und einem<br />
Speed-Passion-Cirtix-Club-Sport-Regler<br />
ging es auf den griffigen Teppich. Das<br />
Fahrverhalten mit dem Baukasten-Setup<br />
war zunächst sehr gutmütig bis leicht<br />
untersteuernd. Also genau richtig, um sich<br />
an das neue Gefährt zu gewöhnen. In manchen<br />
Kurven hakte sich das <strong>Modell</strong> stark<br />
ein und warf das Hinterteil herum.<br />
Der Grund hierfür war schnell gefunden.<br />
Die Einbaulage des 1:12er-Servos ist<br />
geringfügig anders als mit einem großen<br />
Low-Pr<strong>of</strong>ile-Servo. Dadurch kommen die<br />
Spurstangen etwas zu weit herunter und<br />
bleiben bei vollem Lenkeinschlag am<br />
unteren Querlenker hängen. Also wurden<br />
die Kugelköpfe kurzerhand anstatt unten<br />
oben am Servo-Saver montiert und das<br />
Problem war gelöst. Etwas mehr Nachspur<br />
bewirkte ein besseres Lenkverhalten. Mit<br />
vorne halb und hinten ganz geschmierten<br />
Reifen konnte dann die Jagd auf bessere<br />
Rundenzeiten eröffnet werden. Von Akku<br />
zu Akku konnte immer mehr Gefühl für<br />
das Auto aufgebaut werden. Nach einem<br />
ausgedehnten Tag in der Halle wurde das<br />
<strong>Modell</strong> auf Verschleiß oder Schäden untersucht.<br />
Die Bilanz fiel durchwegs positiv<br />
aus, lediglich die Schalen der Kugeln der<br />
Hinterachsaufhängung wiesen etwas<br />
mehr Spiel als beim Zusammenbau auf.<br />
Hier leistete etwas Teflonband Abhilfe, das<br />
den Spalt zwischen Schale und Aluminiumbrücke<br />
auffüllt, ohne zu verspannen oder<br />
zu verklemmen.<br />
Der zweite Testtag endete bereits während<br />
des ersten Akkus. Nach einem kleinen<br />
Quersteher am Ende der Geraden konnte<br />
Der WRC F-One in der Übersicht<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong><br />
04/2012<br />
75
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Das Chassis von unten<br />
ein Tourenwagen nicht mehr reagieren und<br />
fuhr bei voller Fahrt quer durch den armen<br />
Formel, der nach einem kurzen „Knack“<br />
auf dem Überrollbügel liegen blieb. Die<br />
Hinterachse stand irgendwie quer und der<br />
Heckflügel hing ebenfalls etwas seltsam<br />
am Auto. Nachdem nun Formel- und<br />
Tourenwagen-Wrackteile auseinandersortiert<br />
waren, war klar, dass der Schaden<br />
am F-One zwar nicht besonders groß war,<br />
jedoch auf die Schnelle nicht repariert<br />
werden konnte. Die untere Power-Pod-<br />
Platte war gebrochen, und die beiden seitlichen<br />
Kugeln der Pod-Aufhängung waren<br />
aus den Schalen gerissen, die Schalen dementsprechend<br />
gerissen oder verformt. In<br />
Anbetracht des harten Einschlags bewies<br />
das <strong>Modell</strong> doch seine Robustheit. Nun war<br />
eine schnelle Ersatzteilversorgung durch<br />
den Importeur VIP-Performance gefragt.<br />
Nach gerade einmal zwei Tagen waren die<br />
defekten Teile angekommen und konnten<br />
montiert werden.<br />
Am darauffolgenden Wochenende wurde<br />
der F-One dann noch einmal einen ganzen<br />
Tag lang ausgiebig getestet. Hierbei konnte<br />
der WRC dann sein ganzes Potenzial zeigen.<br />
VIP-Performance hatte dem Paket zu<br />
den benötigten Teilen noch einen optionalen<br />
Reibungsdämpfer beigelegt, über<br />
den die seitliche Rollbewegung besser<br />
abgedämpft wird als durch die Baukastenlösung.<br />
Tatsächlich wurde die Hinterachse<br />
wesentlich ruhiger und stabiler, was die<br />
Rundenzeiten regelrecht purzeln ließ.<br />
Fazit<br />
Der WRC F-One ist ein rundherum gelungenes<br />
Formel-<strong>Modell</strong>. Lediglich die Schalen<br />
der Kugeln könnten etwas härter sein, um<br />
die Lebensdauer derselben zu verlängern.<br />
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist in jedem<br />
Fall erstklassig. Egal ob auf der Rennstrecke<br />
oder in der Vitrine, der F-One macht immer<br />
eine gute Figur.<br />
Das Power-Pod des WRC F-One<br />
Der im Text erwähnte optionale<br />
Reibungsdämpfer<br />
Das Differenzial im Detail<br />
76<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
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onhobby.de<br />
horizonhobby.de<br />
NEWS<br />
Heiner Martin<br />
Die Bulldog-Karosserie ist für den Associated<br />
RC8.2E und den Kyosho MP9 erhältlich.<br />
Die steilere Windschutzscheibe verleiht<br />
dem Fahrzeug mehr Fahrstabilität auch<br />
bei langsamen Geschwindigkeiten. Weitere<br />
aerodynamische Verbesserungen sorgen<br />
auch bei hohem Speed für ein ausgeglichenes<br />
Fahrverhalten.<br />
Proline<br />
Thunder Tiger<br />
Die neuen 2s-LiPo-Akkus mit einer Kapazität<br />
von 5400 mAh sind mit einer Entladerate<br />
von 30C und 45C lieferbar. Die Akkus<br />
sind in einem Hardcase untergebracht.<br />
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07.03.12 15:39<br />
NEWS<br />
Bulldog-Karosserie<br />
Suburbs nennt sich ein neuer Vorderreifen<br />
für 1:10-Offroadfahrzeuge. Wie üblich bei<br />
Proline, ist der Reifen in drei verschiedenen<br />
Mischungen erhältlich.<br />
Suburbs-Offroad-Vorderreifen<br />
5400-mAh-LiPo mit 30C<br />
2-speed<br />
Avenger-Karosserie<br />
Der Serpent 747, ein 1:10-Scale-Fahrzeug,<br />
wurde gegenüber dem Vorgänger in vielen<br />
Details verändert und weist ein wesentlich<br />
geringeres Gewicht auf. Die Features:<br />
3-mm-Chassis mit symmetrischem Flex,<br />
neue Radioplatte-mit Flex-System, leichtere<br />
Differenziale, breiterer Frontrammer<br />
(aerodynamisch geformt), leichtere Achs-<br />
träger, verbesserte<br />
Achsgeometrien,<br />
leichtere Empfänger- und Servohalter,<br />
leichtes Zweigang-Getriebe, neue Dämpfer<br />
mit Membrane.<br />
Die neue Avenger-Karosserie für 1:8-Buggies<br />
wurde aerodynamisch optimiert.<br />
Dünne Linien für die notwendigen Ausschnitte<br />
in der aus einem 1 mm dickem<br />
Serpent 747<br />
Polykarbonat hergestellten Karosserie<br />
machen das Anpassen an das Fahrzeug<br />
einfach. Die Karosse bietet ausreichend<br />
Platz für das Lenkservo, die Servohebel und<br />
den Auspuff. Sie soll dem Fahrzeug mehr<br />
Lenkung sowie eine hohe Stabilität bei<br />
Sprüngen und beim Bremsen verleihen.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 77
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horizonhobby.de/spektrum<br />
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www.car-modell.de<br />
Nach umfangreichen Tests sind ab s<strong>of</strong>ort<br />
auch für den Velox V10 Kevlar-Riemenräder<br />
verfügbar. Die reibungsarmen Riemenräder<br />
sorgen für ein leichtgängigeres <strong>Modell</strong><br />
Kevlar-Riemenräder für den Velox V10<br />
und eine verbesserte Beschleunigung bei<br />
gleichzeitig reduziertem Treibst<strong>of</strong>fverbrauch,<br />
sie sind sowohl einzeln als auch als<br />
Set erhältlich.<br />
Verstärkte Karosseriehalter für den Velox V10<br />
Die neuen Aluminium-Radschrauben für<br />
den Velox V10 sind 65% leichter als die<br />
normalen Stahlschrauben, sie werden aus<br />
hochwertigem 7075 T6-Rohmaterial gefertigt<br />
und sind hart-coatiert. Ab s<strong>of</strong>ort sind<br />
für den Velox V10 auch neue verstärkte<br />
Karosseriehalter erhältlich. Durch ein<br />
neuartiges Design der Karosserieauflage<br />
kann man die Höhe der Karosserie sehr fein<br />
einstellen.<br />
Von den Sonic-Motoren ist nun die<br />
„Ielasi tuned“-Version der erfolgreichen<br />
„V“-Motoren verfügbar. Ielasi tuned-<br />
Motoren werden vom ehemaligen Weltund<br />
Europameister persönlich von Hand<br />
bearbeitet. Die modifizierte Kurbelwelle<br />
hat ein aggressiveres Timing und steigert<br />
somit die Leistung, wohingegen der<br />
Spritverbrauch durch strömungsoptimierende<br />
Maßnahmen im Rahmen bleibt.<br />
Die speziell bearbeitete Laufgarnitur<br />
verbessert ebenfalls die interne Strömung<br />
und verringert so störende Turbulenzen<br />
im Inneren des Motors. Zusätzlich ist der<br />
V.21T-IT mit einem qualitativ hochwertigen<br />
Schweizer Keramiklager ausgestattet. Ielasi<br />
tuned-Versionen gibt es sowohl vom 2,11-<br />
cm³- wie auch vom 3,5-cm³-Motor.<br />
Shepherd Microracing<br />
Alu-Radschrauben für den Velox V10<br />
elasi tuned-Version des V.21T-IT<br />
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SMI Motorpsort<br />
NT1 XCA Kupplung<br />
Die Firma Xray stellt mit dem NT1`12 und<br />
dem RX8`12 die neuen Waffen für die<br />
Rennstrecken der Welt vor. Die beiden<br />
RX8 Umbau-/Teilesatz<br />
<strong>Modell</strong>e<br />
erfuhren eine<br />
feine aber deutlich<br />
spürbare<br />
Optimierung in<br />
allen Bereichen.<br />
Die neu<br />
designte XCA-<br />
Kupplung für<br />
den Xray NT1<br />
ermöglicht<br />
eine noch agiler arbeitende Kupplung,<br />
um die Beschleunigung zu optimieren.<br />
Generell konnte das Gewicht nochmals<br />
gesenkt werden, ohne die Haltbarkeit zu<br />
beeinträchtigen. Die Kupplung wird ohne<br />
Zahnräder geliefert.<br />
Wer seinen RX8 auf den Stand der 2012er-<br />
Version bringen möchte, kann dazu einen<br />
kompletten Teilesatz erwerben. Dieses Set<br />
ermöglicht den kompletten Umbau des<br />
RX8 auf die 2012-Version.<br />
Auch die Elektrotourenwagen T2 und T3<br />
erhalten mit neuen Querlenkern kleine<br />
Updates, um eine Reifenüberhitzung bei<br />
Strecken mit sehr hohem Griff zuverlässig<br />
zu verhindern. Diese sind aus extrem leichtem<br />
und kohlefaserverstärktem Kunstst<strong>of</strong>f<br />
gefertigt.<br />
78<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
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horizonhobby.de/spektrum<br />
horizonhobby.de<br />
Kyosho<br />
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weiteren verfügt der ABI-Motor über eine<br />
bearbeitete Kurbelwelle, die zusätzlich mit<br />
Kupfergewichten gewuchtet worden ist.<br />
Inferno MP9 TKI3<br />
Der Inferno TKI3 ist die logische Weiterentwicklung<br />
des wettbewerbserprobten<br />
MP9-Chassis. Er bietet zahlreiche Detailverbesserungen.<br />
Die neue Radio-Platte nimmt<br />
den Empfänger-Akku vollständig auf und<br />
schützt ihn gegen Einflüsse von Schlägen,<br />
Staub und Wasser. Durch die Platzierung<br />
des Empfängerakkus im vorderen Teil des<br />
Fahrzeugs wird eine noch bessere Balance<br />
erreicht. Ebenso verfügt der TKI3 über eine<br />
überarbeitete und noch haltbarere vordere<br />
Dämpferbrücke aus Aluminium. Auch der<br />
Antriebsstrang wurde optimiert und an die<br />
gesteigerte Leistung heutiger Wettbewerbsmotoren<br />
angepasst. So verfügt der<br />
TKI3 jetzt über 3,5 mm starke Antriebswellen<br />
an den Achsen.<br />
Mit dem CRF ALPHA R21 ABI Black Edition<br />
Onroad bringt Team Orion einen Motor<br />
auf den Markt, der in puncto Verarbeitung,<br />
Performance und Effizienz Maßstäbe setzt.<br />
Die ABI-Tuning-Variante des ALPHA .21<br />
ABI Onroad ist mit einem hochwertigen<br />
Keramik-Kugellager ausgestattet. Des<br />
Der CRF B521 Factory Team ist das Top-<br />
Triebwerk aus dem Hause Orion für die<br />
Klasse 1:8-OffRoad. Um für die Belange<br />
aller Piloten einen optimalen Motor<br />
anbieten zu können, gibt es den CRF<br />
Factory als 3- und 5-Kanal-Version. Dieser<br />
Motor besticht durch eine besonders<br />
gleichmäßige Kraftentfaltung und einen<br />
niedrigen Kraftst<strong>of</strong>fverbrauch. Unter anderem<br />
wurde das Gehäuse grundlegend<br />
überarbeitet. Weitere Features sind die<br />
temperaturabsorbierende Beschichtung<br />
des Gehäuses, damit die Motortemperatur<br />
effektiv abgeleitet werden kann, und der<br />
mit Ausgleichsbohrungen gewichtsoptimierte<br />
Hochleistungs-Kühlkopf.<br />
NEWS<br />
Der Inferno GT2 Race Spec verfügt neben<br />
einem zeitgemäßen 2,4-GHz-Fernsteuersystem<br />
über einen hochwertigen Rennmotor<br />
und weitere Features, die sonst nur<br />
bei hochpreisigen Wettbewerbsmodellen<br />
zu finden sind. Der KE-25 Xtreme Power-<br />
Motor besitzt eine SG-Kurbelwelle und<br />
verleiht dem GT2 ein atemberaubendes<br />
Leistungspotenzial. Die Öldruckstoßdämpfer<br />
besitzen eine Rändelmutter mit<br />
Feingewinde zur stufenlosen Einstellung<br />
der Federvorspannung. Der gesamte Antriebsstrang<br />
mit zwei Differenzialgetrieben,<br />
dem 2-Gang-Getriebe mit geänderter<br />
Übersetzung und der Doppelscheiben-<br />
Rennbremsanlage ist für extreme Belastungen<br />
ausgelegt. Das Chassis aus Duraluminium<br />
ist extrem verwindungssteif, sodass das<br />
Fahrzeug nur an den dafür vorgesehenen<br />
Punkten arbeitet. Der Antriebsstrang ist<br />
komplett kugelgelagert.<br />
CRF ALPHA R21 ABI Black Edition OnRoad<br />
Inferno GT2 Race Spec<br />
CRF B521 Factory Team<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 79
RACING<br />
Michael Klaus<br />
Zur diesjährigen Saisoneröffnung lud der ASC Potsdam e.V. zu einem Team-Rennen<br />
auf seiner permanenten Offroadrennstrecke in Potsdam ein. Die in einem idyllischen<br />
Waldgebiet liegende Rennstrecke wurde auch in diesem Jahr bereits Wochen vorher<br />
von den Mitgliedern gut vorbereitet. Die ehemalige Lehmstrecke, auf welcher bereits<br />
DM-Läufe stattfanden, wurde in den letzten Jahren immer wieder leicht verändert.<br />
Nun besteht der Untergrund aus Teppichboden, sodass immer optimale und gleichbleibende<br />
Bedingungen herrschen.<br />
Saisoneröffn<br />
in Potsdam<br />
Offroad-Team-Rennen<br />
Diesen Durango DEX210 pilotierte Dietmar Spieß<br />
Kyosho RB5 umgebaut auf ein schmaleres Chassis von Ronny Amft<br />
Ihren<br />
I<br />
Reiz hat die Strecke in den<br />
letzten Jahren trotzdem nicht<br />
verloren. Das Highlight ist die über<br />
ein Meter tiefe Senke. Viele kleine<br />
Bodenwellen, ein Table und ein großer<br />
Doppelsprung runden das anspruchsvolle<br />
Streckenlayout ab. Hinzu gekommen<br />
ist am Ende der Geraden eine<br />
Boxengasse, die bei dem Team-Rennen<br />
für den Fahrer- bzw. Fahrzeugwechsel<br />
angefahren werden musste. Der Samstag<br />
wurde von den angereisten Teams<br />
zum Training für Einstellarbeiten an den<br />
Fahrzeugen und Abstimmen der Taktik<br />
für den Sonntag genutzt. Die Teams<br />
hatten sich mit lustigen Namen, wie Abschaltspannung,<br />
Knallkömmafia, Grüne<br />
Brause oder Schwarzfahrer, angemeldet.<br />
Pro Team waren drei Fahrer mit jeweils<br />
einem Fahrzeug vorgeschrieben, die pro<br />
Lauf dreimal fahren mussten. Insgesamt<br />
ging das Rennen über zweimal 120<br />
Minuten, wobei es zwei Vorläufe und<br />
ein Finale gab. Die beiden Läufe wurden<br />
am Ende addiert und das Gesamtsiegerteam<br />
ermittelt.<br />
80<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012
Ergebnis<br />
Pl. Team Fahrer Runden<br />
1. Knallkömmafia Rainer Schwesig, Gordon Mai, Christian Maasch 581<br />
2. Abschaltspannung Matthes Hradetzky, Marcus Noack, Dietmar Spieß 570<br />
3. Grüne Brause Alexander Gebert, Thilo Schittko, Ronny Amft 540<br />
4. MOB RC TEAM 2 Marvin Attar, Daniel Schelske, Philip Richter 539<br />
5. Teppichklopfer Alex Böhm, Steffen Priebus, Nicolaas Burleigh 497<br />
ung<br />
Platz 2 erreichte Team Abschaltspannung mit Dietmar Spieß,<br />
Marcus Noack und Matthes Hradetzky<br />
Finale<br />
Vorläufe<br />
Die Vorläufe wurden in zwei Gruppen zu<br />
je fünf und sechs Teams aufgeteilt. Hier<br />
galt es nicht nur, eine gute Startposition,<br />
sondern auch viele Runden zu<br />
erreichen. Die Teams gingen mit unterschiedlichen<br />
Fahrzeugen vom Buggy<br />
2WD, Monster-Truck, Short-Course<br />
bis hin zum 4WD-Buggy an den Start.<br />
Aufgrund des großen Zeitverlustes beim<br />
Fahrer- und Fahrzeugwechsel waren<br />
lange Fahrzeiten nötig, da ein Wechsel<br />
knapp zwei Runden bedeutete. Der<br />
Vorteil des schnelleren 4WD-<strong>Modell</strong>s<br />
war damit nicht wegzumachen.<br />
Die erste Gruppe ging mit 6 Teams an<br />
den Start. Gleich von Beginn an gab<br />
es einen Vierkampf an der Spitze. Erst<br />
im Laufe des Rennens konnte sich das<br />
Team „MOB RC Team 2“ vom Feld absetzen<br />
und seine Führung auf die anderen<br />
Teams ausbauen. Vom Pech verfolgt war<br />
Team „MOB RC Team“, welches lange<br />
Zeit mit einer Reparatur in der Box<br />
verlor. In den letzten Minuten musste<br />
Team Just4Fun noch mal zittern. Der<br />
Abstand zu dem Team Teppichklopfer<br />
betrug nur drei Runden. Es sollte aber<br />
noch für Platz 2 hinter MOB RC Team 2<br />
mit 24 Runden Rückstand und mit dem<br />
knappen Vorsprung von drei Runden<br />
auf Team Teppichklopfer reichen. Was<br />
diese Zeiten wert sein würden, musste<br />
der Vorlauf 1 der nächsten fünf Teams<br />
zeigen. Dieser Lauf sollte nochmals deutlich<br />
schneller sein. Die Teams fuhren<br />
wesentlich konstanter und mit weniger<br />
Fehlern. Überraschenderweise setzte<br />
sich Team Knallkömmafia gegen Team<br />
Abschaltspannung und Grüne Brause<br />
durch, wobei das Team Grüne Brause<br />
nur eine Runde langsamer war als das<br />
schnellste Team aus der ersten Gruppe.<br />
Nach dem Vorlauf ergab sich folgende<br />
Startaufstellung:<br />
1. Knallkömmafia<br />
2. Abschaltspannung<br />
3. MOB RC TEAM 2<br />
4. Grüne Brause<br />
5. Crash Kids Berlin<br />
Das Finale wurde mit allen Teams gefahren.<br />
Nun wurde es richtig voll auf der<br />
Strecke. Vorher hatten die Teams noch<br />
Zeit, ihre Fahrzeuge nach dem Vorlauf<br />
auf das zweistündige Finale vorzubereiten<br />
und Akkus zu laden. Gestartet<br />
wurde nicht aus der Startaufstellung<br />
heraus, sondern einzeln wie in den Vorläufen.<br />
Pünktlich um 15 Uhr waren alle<br />
Teams in der Startaufstellung und bereit<br />
für den entscheidenden zweiten Lauf.<br />
Nun hatten die Teams zwei Stunden<br />
Zeit, ihre Positionen aus dem Vorlauf<br />
zu verbessern und vielleicht noch ein<br />
paar Plätze gutzumachen. Das Rennen<br />
entwickelte sich zu einem spannenden<br />
Kampf um jede Position. Alle Teams<br />
waren hochmotiviert und gaben ihr<br />
Bestes. An der Spitze kämpften die<br />
Teams Knallkömmafia, Abschaltspannung,<br />
Grüne Brause und MOB RC Team<br />
2 um den Laufsieg. Nach der Hälfte der<br />
Zeit kristallisierte sich ein Zweikampf<br />
zwischen den beiden Teams Knallkömmafia<br />
und Abschaltspannung heraus.<br />
Zwar schaffte es Team Abschaltspannung<br />
immer wieder, einen kleinen<br />
Vorsprung von zwei bis drei Runden<br />
herauszufahren, aber es galt eine Lücke<br />
von 13 Runden zu schließen. Dahinter<br />
entbrannte ein Zweikampf um Platz 3.<br />
Die Teams Grüne Brause und MOB RC<br />
Team 2 trennte nur eine Runde. In den<br />
RACING<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2012 81
RACING<br />
www.car-modell.de<br />
2WD-Buggys von Team C waren als<br />
Mittel- und Heckmotorversion am Start.<br />
Hier beide Fahrzeuge<br />
letzten Minuten stieg die Spannung<br />
auf den Siedepunkt. Team MOB RC<br />
Team 2 musste acht Minuten vor Ende<br />
wegen eines Defekts aufgeben, und das<br />
Team Grüne Brause musste nun richtig<br />
Gas geben. Dieses Team hatte einige<br />
Runden Rückstand und schaffte es<br />
wirklich noch, genau zwei Runden mehr<br />
zu fahren. Dies reichte, um den dritten<br />
Platz zu erreichen. An der Spitze fuhr<br />
Team Abschaltspannung vor Knallkömmafia<br />
dem Laufsieg entgegen. Mehr<br />
als zwei Runden Vorsprung konnten sie<br />
aber nicht herausfahren, und trotz des<br />
Teamnamens war immer genug Spannung<br />
vorhanden. In der Endabrechnung<br />
nach Addition beider Läufe ergab sich<br />
somit folgender Endstand:<br />
Technik<br />
Ein Blick auf die Technik <strong>of</strong>fenbarte<br />
keine Geheimnisse. Zum Schutz des<br />
Bodenbelags war ein Schutz an der<br />
vorderen Dämpferbrücke nötig. Hier<br />
setzten die Fahrer unterschiedliche Varianten<br />
vom Flaschendeckel, Schaumst<strong>of</strong>f<br />
oder Lexanschutz ein. Gefahren wurden<br />
Fahrzeuge von Asso (B4.1, T4.1, Short-<br />
Course SC10), Durango (DEX210), Losi<br />
(TLR 22, Truck), Kyosho (RB5, RT5) und<br />
Am Doppelsprung flogen die Fahrzeuge ziemlich hoch und weit<br />
Team C. Team C bietet eine Vielzahl an<br />
Fahrzeugen an. Am Start waren Buggys<br />
mit der Mittel- (TC02 Mid Motor) und<br />
Heckmotorversion (TC02 Evo).<br />
Für die notwendige Power wurden<br />
Akkus mit hoher Kapazität von GM, CS,<br />
Orion und LRP eingesetzt. Die Wahl<br />
der Motoren fiel auf 9,5- bis 13,5-Turn-<br />
Motoren von den bekannten Marken,<br />
wie Corally, GM, Orion und LRP, weil<br />
diese Motoren einen guten Kompromiss<br />
zwischen Fahrzeit und Leistung<br />
darstellten. Angesteuert wurden diese<br />
von Reglern derselben Hersteller. Jeder<br />
Fahrer hatte da seinen eigenen Favoriten.<br />
Als Reifen wurden vor allem die<br />
Minipins von Schumacher verwendet.<br />
Asso-Short-Course SC10<br />
Fazit<br />
82<br />
Blick auf die Hinterachse der TC02 Mid<br />
Motorversion von Team C.<br />
Das Team-Rennen war ein gelungener<br />
Saisonauftakt auf der Strecke in<br />
Potsdam. Die Strecke und das Umfeld<br />
waren perfekt vorbereitet. Die vielen<br />
Einsatzstunden der Mitglieder hatten<br />
sich gelohnt, und alle Beteiligten hatten<br />
ihren Spaß an diesem Wochenende.<br />
Es gab keinerlei Probleme mit den Frequenzen,<br />
der Zeitnahme und bei dem<br />
Fahrerwechsel. Alles lief reibungslos<br />
ab. Natürlich war für das leibliche Wohl<br />
ebenfalls bestens gesorgt. Nach diesem<br />
Rennen kann der ASC Potsdam gut<br />
vorbereitet in die neue Saison starten.<br />
Wer Interesse an dem Team-Rennen haben<br />
sollte, der sollte sich rechtzeitig auf<br />
der Seite des ASC Potsdam e.V. informieren.<br />
Im nächsten Jahr wird es bestimmt<br />
eine Fortsetzung dieses Rennens geben.<br />
Link: HYPERLINK “http://www.asc-potsdam.de/”www.asc-potsdam.de<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 04/2011
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