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plus Magazin Im Nu schlanker (Vorschau)

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8/2011 Einfach mehr vom Leben www.<strong>plus</strong>-mag.de € 3,30<br />

WIEDER<br />

ZURUCK<br />

INS LEBEN<br />

Das hilft Frauen<br />

wirklich bei<br />

Depression & Co.<br />

PLUS<br />

24 Seiten<br />

Extraheft<br />

<strong>Im</strong> <strong>Nu</strong><br />

<strong>schlanker</strong><br />

Versprochen: Eine Kleidergröße weniger!<br />

15<br />

Mode-Tipps, die sofort<br />

eine bessere Figur zaubern<br />

Von Leserinnen getestet<br />

SICHER ZUR<br />

BESTEN RENTE<br />

Wie Sie Schritt für Schritt<br />

das Optimum erreichen<br />

DAS NEUE<br />

ERBRECHT<br />

Pfiffige Lösungen<br />

für Familien<br />

10<br />

Heilpflanzen aus<br />

Ihrem Garten<br />

Unbekannte<br />

Schätze, die auch<br />

schmecken<br />

Für immer<br />

jung – warum<br />

es so gut<br />

tut, einfach<br />

mal verrückt<br />

zu sein<br />

... und warum dies<br />

mit 60 leichter ist<br />

als mit 30<br />

Österreich €3,80<br />

Frankreich €3,90<br />

Spanien €4,30<br />

Italien €4,30<br />

BeNeLux €3,90<br />

Schweiz SFR 6,50


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Gut beraten und sorgenfrei in die Zukunft!<br />

Das aktuelle Sonderheft von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

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• Tel. 0180 / 52 601 47* • Fax 0180 / 52 601 48*<br />

• E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de • Internet: www.<strong>plus</strong>-mag.de<br />

*<strong>Nu</strong>r 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk<br />

<strong>Magazin</strong>


Willkommen im August<br />

PS: Mit<br />

einem Abo<br />

verpassen<br />

Sie keine<br />

Ausgabe. Eine<br />

Bestellkarte<br />

finden Sie<br />

ganz hinten.<br />

Lassen Sie uns ein<br />

wenig verrückt sein!<br />

Ein heißer Vormittag am Rand des Wochenmarktes, ein Brunnen, der Wasser<br />

versprühte, ein älteres Paar, Mitte 60 wahrscheinlich, sie im mädchenhaften<br />

Blümchenkleid, er in heller Hose, Slipper, rosa Polohemd, bepackt mit mehreren<br />

Taschen. Sie tuscheln, lachen. Dann stellen sie die Einkaufstaschen ab, ziehen<br />

die Schuhe aus, steigen in das Becken des Brunnens, umarmen sich, tanzen<br />

(ist es Walzer?) unter dem Sprühnebel hindurch. Einmal, zweimal, dreimal.<br />

Leute bleiben stehen, einige lächeln, andere schütteln den Kopf – und man<br />

hört es rattern: „Wie kann man nur ... in dem Alter ... in aller Öffentlichkeit ...“<br />

Auch ich ertappe mich bei diesen Gedanken. Aber warum? Was lässt mich und<br />

die anderen Passanten beim Anblick der beiden so stutzen? Sind wir in unserem<br />

Alltag schon so abgestumpft, dass uns die Lebensfreude von anderen verstört?<br />

Sind wir so eingefahren, dass wir kleine Verrücktheiten maximal kleinen<br />

Kindern zugestehen? Muss man, nur weil man älter geworden ist, Lebensfreude<br />

dosieren? Kontrollieren? Reduzieren? NEIN! Wir trainieren unsere Körper,<br />

essen Gesundes, kleiden uns modisch, schmieren uns Anti-Falten-Cremes<br />

ins Gesicht, um jünger zu wirken. Doch das, was wirklich Sich-jung-<br />

Fühlen ausmacht, nämlich im Augenblick zu leben, das verbieten<br />

wir uns, weil wir ach so reif geworden sind? NEIN! Lassen Sie uns<br />

heute ein bisschen verrückt sein, nur für einen Augenblick.<br />

Ein paar Tage nach der Szene am Brunnen sah ich die Bilder<br />

(ab Seite 24). Und ich musste lächeln, dass es noch mehr Ältere gibt,<br />

die sagen: Es ist schön, ein bisschen verrückt zu sein, und man muss<br />

eine gewisse Reife haben, um zu sagen: Mich interessiert nicht,<br />

was andere denken. Mich interessiert, ob ich mich<br />

wohlfühle. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

viele kleine Verrücktheiten und viel Spaß beim<br />

Lesen dieser Ausgabe. Bis nächsten Monat, Ihr<br />

Es ist<br />

erstaunlich,<br />

dass man viele<br />

zauberhafte Pflanzen<br />

aus dem Garten<br />

essen kann und die<br />

einen auch noch<br />

fit halten.<br />

Fotos: Andre Zelck, Titel: K. Vey / jump<br />

Jürgen Sinn, chefredakteur<br />

Wenn Sie Fragen haben:<br />

... zu den Berichten in diesem Heft: Redaktion <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />

(0221) 277 57-0, Fax: (0221) 277 57-10, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

... zu Ihrem Abonnement: <strong>plus</strong> Abo-Service, Heuriedweg 19, 88131 Lindau,<br />

(01 80) 52601 47 (14 Cent/Min.), Fax: (01 80) 52601 48, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de<br />

8/<br />

2011<br />

3


im August 2011<br />

Sich einfach jung fühlen<br />

Leben? Jetzt! Ein bisschen verrückt sein? Warum nicht! Je<br />

älter wir werden, desto mehr zählt der Augenblick. Schauen Sie<br />

mal, wie herrlich verrückt <strong>plus</strong>-Leser sein können.<br />

24<br />

Schweinebraten,<br />

wie wir ihn lieben!<br />

Mit knuspriger Honig-Kruste, gefüllt mit Pflaumen, dazu<br />

eine würzige Biersoße. Wem da nicht schon beim<br />

Lesen das Wasser im Mund zusammenläuft ...<br />

86<br />

Die beste<br />

Klinik<br />

Wie Sie die<br />

finden, wenn<br />

eine OP<br />

ansteht,<br />

zeigt unser<br />

Ratgeber.<br />

74<br />

Unser Leben<br />

12 Schöner als je zuvor Älter werden ist ... spannend,<br />

sagt die Schauspielerin Jamie Lee Curtis, die sich<br />

heute, mit 52, viel besser fühlt als vor 20 Jahren!<br />

24 Pure Lebensfreude Die entdecken viele erst ab<br />

50. Weil sie sich erst dann frei fühlen, auch mal<br />

was Verrücktes zu tun.<br />

39 Mein Poesie-Album Die beste Freundin, die Lieblingslehrerin,<br />

der große Schwarm – jeder musste<br />

hineinschreiben. Wissen Sie noch?<br />

56 Große Kinder, große Sorgen Der Sohn arbeitslos,<br />

die Tochter immer in Geldnot. Doch wann soll man<br />

helfen, wann Nein sagen? Zwei Mütter erzählen ...<br />

66 Unsere Tiere So bleibt der Hund gesund im Urlaub.<br />

81 Angelika Euler wird vergesslich, nur ein bisschen.<br />

104 Dafür engagiere ich mich … dass kleine Kinder<br />

weiter das Jodeln lernen können.<br />

Leben & Genießen<br />

18 Schlanker im Handumdrehen Eine Kleidergröße<br />

weniger – das geht wirklich. Entscheidend ist die<br />

neue Unterwäsche, die zaubern kann.<br />

50 Heilkraft Ihres Gartens Kornblume oder Stockrose<br />

– viele Pflanzen, die unsere Gärten schmücken,<br />

schmecken auch köstlich, können sogar heilen ...<br />

78 Weniger schwitzen Die besten Tipps & Produkte.<br />

85 Kleine Ideen Toller Kirschkuchen, Bohnen einfrieren.<br />

86 Der beste Schweinebraten Sie werden ihn lieben.<br />

Und: Tipps, die Fleisch saftiger & würziger machen.<br />

Gesund & Fit<br />

30 Depressionen Je älter wir werden, desto häufiger<br />

schleichen sich trübe Gedanken in unser Gehirn.<br />

Doch viele gehen nicht zum Arzt, obwohl die heute<br />

fast jedem sehr schnell helfen können, wie Deutschlands<br />

bester Depressionen-Experte verspricht.<br />

70 Stress & Schmerz wegatmen! Selbst Ärzte staunen,<br />

was richtiges Atmen bewirkt, wenn man es<br />

bewusst einsetzt. Das Schöne: Jeder kann’s lernen!<br />

74 Die beste Klinik für Sie! Eine OP steht an? Mit<br />

dieser Übersicht finden Sie die beste Klinik.<br />

76 Fit im Wasser Die Schenkel straffen, den Po kräftigen,<br />

ein paar Pfunde verlieren? Dann probieren Sie<br />

diese 5 cleveren Übungen für eine bessere Figur.<br />

79 Das kräftigt die Knie 5 Minuten für starke Gelenke.<br />

Foto: Andre Zelck (1), Sabine Braun (1), cream-clothing (1), shutterstock (3), laif (1), Foto Wissing (1)<br />

Heilkraft des Gartens<br />

Und so nutzen Sie die Pflanzen, S. 50<br />

Unsere Titel-Themen erkennen Sie an dieser Farbe.<br />

4 7/<br />

/20<br />

2011


»Richtig verheiratet ist ein Mann erst, wenn er jedes Wort<br />

versteht, das seine Frau nicht gesagt hat.« Alfred Hitchcock<br />

Verliebt in die Schären<br />

Einfach abschalten, es sich gut gehen lassen.<br />

Der beste Platz dafür? Die Schären, kleine<br />

schwedische Inseln in der Ostsee. Und so ruhig.<br />

WIEDER<br />

42<br />

ZURÜCK INS<br />

LEBEN<br />

Depressionen – viele Ältere sind<br />

davon betroffen, aber nur wenige<br />

gehen zum Arzt! Dabei<br />

versprechen die heute: „Wir<br />

können fast jedem ganz<br />

schnell helfen.“<br />

30<br />

Einkaufen & Sparen<br />

93 Kurz & knapp Stromfresser entlarvt, gratis anrufen.<br />

94 Ihre Spülmaschine kann mehr Geschickter beladen,<br />

sparsamer steuern, zusätzlich nutzen – wie<br />

Ihre Spülmaschine mehr Aufgaben übernimmt.<br />

96 Etwas Geld geerbt? So legen Sie es am besten an.<br />

Reise & Kultur<br />

42 Verliebt in die Schären Wer einmal auf einer der<br />

schwedischen Mini-Inseln war, möchte nie mehr weg.<br />

Weil das Leben hier einen Gang zurückschaltet.<br />

48 Der Schlüssel zum Glück Der renommierte Autor<br />

Sherwin B. <strong>Nu</strong>land glaubt, es gibt nur zwei Dinge, die<br />

ein Leben lang wichtig sind: Liebe & Arbeit!<br />

60 Liebe zur Natur <strong>Im</strong>mer mehr Bauern besinnen sich<br />

auf fast vergessene Tier-Arten und artgerechte Haltung.<br />

Ein Glück! Für die Tiere und uns Verbraucher!<br />

6 Besser leben<br />

54 Sonnenstrahlen<br />

82 PC-Seite<br />

83, 84 Rätsel<br />

98 Leserbriefe<br />

98 Wir suchen<br />

101 <strong>Im</strong>pressum<br />

102 <strong>Vorschau</strong><br />

Schlanker<br />

im Handumdrehen<br />

15 klasse Mode-Tipps, die Sie eine Kleidergröße <strong>schlanker</strong><br />

wirken lassen. Psssst ... das Geheimnis ist die Unterwäsche. 18<br />

geld ^<br />

recht<br />

Das neue<br />

Erbrecht<br />

Die neuen Regeln für<br />

Geschiedene 4<br />

Was passiert mit<br />

der Wohnung? 9<br />

Rente: Was wird<br />

auf Unfallrente<br />

angerechnet? 10<br />

Betriebsrente: Übertragen<br />

von Ansprüchen 12<br />

In 10 Schritten das Rentenkonto<br />

klären 14<br />

Pflicht, Abwasserrohre zu<br />

kontrollieren 16<br />

Straße wird saniert: Das<br />

müssen Anlieger zahlen 18<br />

Ist Autofahren nach Infarkt,<br />

Chemo & Co. erlaubt? 19<br />

Zuzahlungen bei Arzt und<br />

Apotheke stoppen 20<br />

Ihre Leserfragen 22<br />

Der Musterbrief 24<br />

8/ 2011<br />

5


esser leben im August<br />

KUNST<br />

DIE LOHNT<br />

Von Kirchner bis heute.<br />

Künstler reagieren<br />

auf die Sammlung Prinzhorn.<br />

Jubiläumsausstellung<br />

zum zehnjährigen Bestehen<br />

des Museums Heidelberg.<br />

Mit Werken von Joseph<br />

Schneller, Alfred Kubin und<br />

anderen. Bis 14. August.<br />

Mondrian und De Stijl.<br />

Die niederländische Avantgarde-Gruppe<br />

um Mondrian<br />

und Theo van Doesburg zeigt<br />

auch Mondrians Weg in die<br />

Abstraktion. München, Lenbachhaus,<br />

bis 15. August.<br />

Von Ensor bis Matisse.<br />

Hommage an Irmgard<br />

Feldhaus. 52 Werke aus der<br />

Sammlung der Kunsthistorikerin<br />

– mit Campendonk,<br />

Beckmann, Chagall u. a.<br />

Neuss, Clemens-<br />

Sels-Museum,<br />

bis 14. August.<br />

Am besten zu zweit: 3 000 Schritte<br />

sollten wir täglich gehen. Mehr Spaß macht es,<br />

wenn man dies mit anderen tut. Und wie<br />

finden Sie Gleichgesinnte ?<br />

Geben Sie doch eine Kleinanzeige in Ihrer<br />

Zeitung auf oder machen Sie einen Aushang in<br />

Ihrem Supermarkt oder im Schaukasten Ihrer<br />

Gemeinde. Schreiben Sie einfach Treffpunkt und<br />

Uhrzeit darauf und sehen Sie, wer kommt.<br />

Gute Laune & viel Wasser<br />

Wie kann man mit über 50 nur so unverschämt gut aussehen wie<br />

Kim Cattrall (re.). Ihr Tipp: „Viel Wasser trinken und stets froh gelaunt.“<br />

<br />

7 Dinge,<br />

die Sie von<br />

Ihrem<br />

Tier lernen<br />

können<br />

1. Feiere auch<br />

die kleinen<br />

Freuden des<br />

Alltags<br />

wie ein großes<br />

Geschenk.<br />

2. Einfach<br />

da zu sein ist oft<br />

genug.<br />

3. Die Größe<br />

des Gehirns<br />

spielt überhaupt<br />

keine Rolle.<br />

4. Verkrampf<br />

dich nicht.<br />

5. Man kann<br />

sich mit jedem<br />

vertragen – egal<br />

ob Tier oder<br />

Mensch.<br />

6. Hänge deine<br />

Träume nicht in<br />

die Wolken.<br />

7. Betrachte jeden<br />

Tag für sich<br />

– morgen ist ein<br />

neuer Tag.<br />

<br />

Geburtstage, die<br />

Falten sind gelachtes<br />

Leben – das sagen<br />

sich auch unsere<br />

prominenten Geburtstagskinder<br />

im August!<br />

6


» Mindestens die Hälfte aller Krebserkrankungen lässt sich mit gesunder<br />

Ernährung, Bewegung, Verzicht auf intensive Sonne, Rauchen und Alkohol vermeiden.«<br />

Cornelia Ulrich*<br />

* Expertin für präventive Onkologie, Heidelberg<br />

Und Sie ?<br />

So lecker!<br />

Aprikosen schmecken so richtig nach Sommer –<br />

saftig, süß, mit Frucht-Aroma pur. Aber auch im<br />

Kuchen mit Honig sind sie ein Gedicht.<br />

Welchen Kuchen backen<br />

Sie am liebsten?<br />

Verraten Sie uns Ihr<br />

Lieblingsrezept?<br />

Adresse<br />

S. 3!<br />

1 100 g Butter zerlassen. Abkühlen lassen. 2 3 Eier, 20 g Puderzucker<br />

und 100 g Honig (z. B. Lavendelhonig) cremig rühren.<br />

3 220 g gemahlene Mandeln, 20 g Mehl, 1 Pr. Backpulver<br />

mischen und nach und nach mit der Honigmischung<br />

und der Butter unterrühren. Tarteform (24 cm)<br />

einfetten, mit Mehl bestäuben, Teig hineinfüllen.<br />

4 Aprikosen waschen, halbieren,<br />

entkernen. Mit der Wölbung nach oben<br />

auf den Teig drücken. 5 Bei 180<br />

Grad ca. 45 Minuten backen.<br />

Köstlich!<br />

Neue Studie<br />

Das macht<br />

Rentner<br />

glücklich<br />

Wenn nur alles so<br />

einfach wäre ... Eine<br />

Studie des Deutschen<br />

Zentrums für Altersfragen<br />

ergab: Wer diese<br />

Faktoren beherzigt, lebt<br />

als Rentner glücklicher:<br />

Gesundheit ist<br />

mehr wert als Wohlstand.<br />

Deshalb ist der<br />

Ruhestand keine Zeit<br />

des Sparens, sondern<br />

des Genießens und des<br />

Großzügig-Seins.<br />

Weniger ist meist<br />

mehr, z. B. eine kleinere<br />

Wohnung.<br />

Nicht Dinge machen<br />

das Leben leichter,<br />

sondern Erfahrungen.<br />

Keine Schulden<br />

mehr, das befreit<br />

enorm!<br />

Das zu tun, was<br />

Spaß macht, muss nicht<br />

die Welt kosten.<br />

ganz groß gefeiert werden<br />

50:<br />

55:<br />

70:<br />

75:<br />

Barack Obama<br />

Kim Cattrall (Sex and the City)<br />

Fritz Wepper, Henning Voscherau,<br />

Hannelore Hoger, Lothar Bisky<br />

Robert Redford, Alice & Ellen Kessler<br />

»Es ist nicht zu wenig Zeit, die<br />

wir haben, sondern es ist zu viel<br />

Zeit, die wir nicht nutzen.«<br />

Seneca, röm. Philosoph<br />

3<br />

tolle Bodendecker für<br />

den Garten: Geranium,<br />

Dickmännchen (schluckt<br />

Laub im Herbst),<br />

Lungenkraut.<br />

8 / 2011<br />

7


esser leben im August<br />

Was<br />

Zähne<br />

strahlen<br />

lässt ?<br />

Manches<br />

Obst enthält<br />

natürliche Weißmacher,<br />

z. B.<br />

Orangen,<br />

Erdbeeren und<br />

Äpfel.<br />

Aber<br />

Nach dem Genuss<br />

30 Minuten<br />

warten, bis man<br />

Zähne putzt!<br />

IM ALTER IN<br />

DEN EIGENEN<br />

VIER WÄNDEN<br />

WOHNEN?<br />

Das wollen 70 % der Deutschen.<br />

Aber ist Ihr Haus auch dafür<br />

geeignet? Diese Fragen des Kuratoriums<br />

Deutsche Altenhilfe (KDA)<br />

geben wichtige Hinweise.<br />

In welchem Stock liegt die<br />

Wohnung? Gibt es einen Aufzug?<br />

Ist das Haus – auch das<br />

Eigenheim – leicht und bei Bedarf<br />

stufenlos zugänglich?<br />

Gibt es innerhalb der Wohnung<br />

Treppen oder Schwellen?<br />

Welche Umbaumaßnahmen<br />

sind in Bad, Küche, Wohn- und<br />

Schlafzimmer erforderlich?<br />

Wohnen Angehörige oder<br />

Freunde in der Nähe, die bei<br />

Bedarf schnell da wären?<br />

Gibt es nachbarschaftlich<br />

organisierte Hilfe?<br />

1977<br />

MEINE ERINNERUNG<br />

„ Jan “ tröstete mich über Elvis’ Tod<br />

16. August 1977 – die Welt weinte an dem Tag, als Elvis Presley starb. Auch<br />

für den 13-jährigen Heiko Schlierenkamp (46) brach eine Welt zusammen.<br />

Schlager dudelten aus meinem<br />

Telefunken-Radiorecorder. Kaum<br />

auszuhalten! Ich war 13, langweilte<br />

mich in den Ferien in Cuxhaven – und<br />

wollte Rock ’n’ Roll. Da unterbrach der<br />

NDR die Musik: „Elvis Presley ist tot.“<br />

Was? Mir war, als hätte mich jemand<br />

in den Magen geboxt. Ich fing an zu<br />

weinen, zitterte am ganzen Leib. So<br />

hatte ich mich erst ein einziges Mal<br />

gefühlt: als Bonnie starb, mein Pudel.<br />

Das war zwei Jahre her. Damals<br />

schenkten meine Eltern mir eine Elvis-<br />

Platte, „Greatest Hits“, zum Trost.<br />

Dass „Jan Cux“<br />

gut trösten<br />

kann, unser<br />

Redakteur Heiko<br />

Schlierenkamp<br />

hat’s erlebt.<br />

1973 hatte ich Elvis kennen- und<br />

lieben gelernt, bei seiner Live-Show<br />

„Aloha from Hawaii“ im Fernsehen.<br />

„See See Rider“, „My Way“, „Can’t<br />

Help Falling in Love“ – diese Lieder<br />

bohrten sich intensiv hinein. Elvis war<br />

so cool, so selbstbewusst, so talentiert,<br />

besser als alle! Und jetzt schlich er<br />

sich einfach so davon, mit 42! Wieder<br />

fanden meine Eltern Trost: Ich bekam<br />

eine Keramik-Figur, das Cuxhavener<br />

Maskottchen „Jan Cux“. Ich habe sie<br />

noch immer – sie steht im Regal gleich<br />

neben meinen Elvis-Platten.<br />

Ausweise immer mitnehmen?<br />

<strong>Im</strong> Inland müssen Sie z. B. Ihren Personalausweis oder<br />

Ihre Krankenversicherungskarte nicht immer mitführen.<br />

Führer- und Fahrzeugschein aber müssen Sie im<br />

Auto dabeihaben – und zwar im Original. Sinnvoll sind<br />

auch der Organspende- und der Allergieausweis.<br />

62%<br />

der Brustverletzungen von<br />

Frauen bei Autounfällen ließen<br />

sich vermeiden, würden Frauen<br />

mit genug Abstand (30 cm)<br />

zum Airbag am Lenkrad sitzen.<br />

8 8/ 2011


» Mein Vater sagte immer: Was du auch tust: Du darfst nicht mit 65<br />

aufwachen und darüber nachdenken, was du versäumt hast.« George Clooney (50)<br />

Fotos: James White/Corbis Outline (1), StockFood (2), Getty (4), PR (1), Getty (2),<br />

Jump (1), Look (2), privat (2), Plainpicture (1), Shutterstock (1)<br />

Tolle Cafés<br />

Tanzen<br />

Nette Leute<br />

Spezialitäten<br />

Natur pur<br />

Mein Rügen<br />

Ich zeig dir meine Insel: Auf Rügen haben sich Ältere eine tolle Idee für<br />

andere Ältere ausgedacht: Sie zeigen „ihr“ Rügen, abseits von bekannten<br />

Pfaden. Informationen: www.ruegenkenner.de und ✆ (0 38 38) 2 35 91.<br />

Für Großeltern<br />

Sechs Dinge, die Sie als<br />

Großeltern auf gar keinen<br />

Fall tun sollten:<br />

1 Den Kindern sagen, wie sie<br />

die Enkel erziehen sollen.<br />

2 Sich mit den anderen<br />

Großeltern der Enkel<br />

vergleichen.<br />

3 Die Erziehungsregeln<br />

der Eltern aufweichen.<br />

4 Sich aufdrängen.<br />

Lieber abwarten, bis die Enkel<br />

von selbst kommen.<br />

5 Enkeln alle Wünsche –<br />

z. B. ewig fernsehen – erfüllen.<br />

6 Die Enkel nach<br />

ihren Eltern ausfragen.<br />

»Kritisieren und<br />

verurteilen<br />

kann jeder Narr –<br />

und tut es<br />

auch. Verständnis<br />

haben und verzeihen<br />

aber erfordert<br />

Charakter und<br />

Selbstdisziplin.«<br />

Dale Carnegie, US-Autor<br />

Bewegen ist das A & O, um gesund zu bleiben. Wer<br />

Kalorien verbrennt, tut außerdem etwas für die Figur.<br />

30 Minuten Radfahren 336 kcal<br />

30 Minuten Treppensteigen 242 kcal<br />

30 Minuten Brustschwimmen 151 kcal<br />

So hält Kosmetik länger<br />

Damit Ihre Kosmetika immer frisch bleiben, beachten Sie:<br />

Gesichtscreme im Kühlschrank aufbewahren. Creme<br />

nicht mit Fingern, sondern einem kleinen Spachtel<br />

entnehmen. Puder-Pinsel ab und zu mit Babyshampoo<br />

auswaschen. Kosmetikstifte öfter mit Alkohol abreiben.<br />

8 / 2011<br />

9


esser leben im August<br />

Test<br />

gut<br />

Wirken<br />

viel besser<br />

Wer Tabletten einnimmt, sollte dazu das<br />

richtige Wasser trinken. Denn dann wirken<br />

Medikamente viel besser.<br />

<strong>Im</strong> Beipackzettel<br />

steht immer „Tabletten<br />

mit viel Flüssigkeit<br />

einnehmen“.<br />

Aber: Wie viel ist<br />

damit gemeint?<br />

Mindestens ein kleines<br />

Glas (125 ml) Wasser,<br />

besser sind 200 ml.<br />

Leitungs- oder<br />

Mineralwasser?<br />

Leitungswasser ist<br />

optimal. Mineralwasser<br />

darf nicht zu<br />

viele Mineralien wie<br />

Kalzium, Kalium oder<br />

Magnesium enthalten,<br />

weil es die Aufnahme<br />

Hilft gegen Migräne<br />

einiger Arzneistoffe<br />

beeinträchtigen kann.<br />

Wichtig: Das Wasser<br />

sollte nicht zu warm<br />

sein, sonst lösen sich<br />

die Tabletten zu früh in<br />

Mund bzw. Rachen auf.<br />

Geht auch mal Tee<br />

oder Kaffee?<br />

Besser nicht. Auch<br />

Milch, Säfte und Alkohol<br />

sollte man nicht zu<br />

Tabletten schlucken.<br />

Sie können die Wir-<br />

kung verschlechtern<br />

aber auch unkontrolliert<br />

verstärken. Nach<br />

der Einnahme eines<br />

Medikaments sollte<br />

man 30 bis 60 Minuten<br />

warten. Auf Alkohol<br />

ganz verzichten!<br />

Wie „rutschen“<br />

Tabletten leichter?<br />

Oberkörper aufrecht,<br />

den Kopf etwas nach<br />

vorne (!) beugen.<br />

Auch wenn viele dran glauben:<br />

Ätherische Öle wirken gegen<br />

Mücken so gut wie gar nicht.<br />

Gut bei Stiftung Warentest:<br />

• Autan Protection Plus, 1 Euro*<br />

• Parazeet Mückenschutz, 0,83 Euro*<br />

• Anti Brumm Forte, 0,75 Euro*<br />

* Kosten pro 10 ml.<br />

30<br />

Gramm Ballaststoffe<br />

sollte man pro Tag essen,<br />

denn sie schützen u. a.<br />

vor Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen und Infekten.<br />

Die besten Quellen:<br />

Kleie, Produkte aus Vollkorn,<br />

Gemüse und Obst.<br />

Fotos: Getty (1), Arco <strong>Im</strong>ages (1), Jump (1),<br />

Pestwurz wirkt entspan -<br />

nend, krampflösend und<br />

lindert Schmerzen.<br />

Tipp: Fertige Produkte aus<br />

der Apotheke verwenden,<br />

weil denen eine giftige<br />

Substanz entzogen wurde.<br />

Dehnen macht vor allem nach dem<br />

Sport Sinn,<br />

fanden Ärzte heraus. Dann hilft es, den Muskeltonus zu senken.<br />

Das heißt, die Spannung in den Muskeln nimmt ab – man erholt sich<br />

besser. Wichtig: Beim Dehnen nicht wippen, und es darf nicht schmerzen.<br />

10 8 / 2011


Die neue TENA Protective Underwear. Feminin, dezent gemustert und so diskret<br />

wie normale Unterwäsche. Sie werden sich fühlen, als sei sie gar nicht da.<br />

Ihr Gratismuster erhalten Sie unter :<br />

Deutschland 0180 2 - 12 12 22 1) oder auf TENA.de/feminin<br />

Österreich 08 10 - 30 01 11 2) oder auf TENA.at/feminin<br />

Schweiz 08 40 - 22 02 22 3) oder auf TENA.ch/feminin<br />

TENA. Praktisch unsichtbar<br />

TENA. Praktisch unsichtbar.<br />

1) Festnetz 0,06 €/Gespräch, Mobilfunk max. 0,42 €/Min. 2) 0,02 €/Minute, Mobilfunkpreise können abweichen. 3) 0.08 CHF/Minute, Mobilfunkpreise können abweichen.


UNSER LEBEN<br />

Jamie Lee Curtis<br />

Wenn du dich<br />

jung fühlst,<br />

bleibst du jung<br />

Hollywood-Star, Tochter von Tony Curtis,<br />

Sex-Symbol. Trotzdem blieb Jamie Lee<br />

Curtis herrlich natürlich. <strong>Im</strong> Gespräch mit der<br />

Schauspielerin stellte Frank Siering fest: Es<br />

gibt eine heitere Art, den Alltag zu meistern.<br />

Ich muss gleich mit der Tür<br />

ins Haus fallen: Sie gehören<br />

zu den größten Stars<br />

in Hollywood und trotzdem<br />

habe ich Sie gestern im TV<br />

gesehen, als Sie Joghurt anpriesen.<br />

Warum tun Sie das? Haben<br />

Sie keine Lust mehr auf Filme?<br />

Oder haben Sie es so nötig?<br />

CURTIS (lacht) Ja, das stimmt, ich<br />

verkaufe Joghurt. Der ist sehr gut<br />

für die Verdauung und ich esse ihn<br />

auch selbst gerne. Ich werde von<br />

vielen Frauen angesprochen, die<br />

diesen Joghurt probiert haben. Aber<br />

ich mache ja auch weiter Filme.<br />

So ganz raus aus dem Film-Geschäft<br />

bin ich also noch lange nicht.<br />

12 8 / 2011


„Mein<br />

Vater<br />

konnte<br />

viel Liebe<br />

geben.“<br />

Jamie Lee Curtis<br />

als kleines Mädchen<br />

mit ihrem Vater Tony,<br />

der letztes Jahr im<br />

Alter von 85 starb.<br />

8 / 2011<br />

13


UNSER LEBEN<br />

1961:<br />

Janet Leigh,<br />

Tochter<br />

Kelly, Tony<br />

Curtis und<br />

Nesthäkchen<br />

Jamie Lee<br />

(v. l.)<br />

Als Kinobesucher hat man aber<br />

den Eindruck, dass Sie nicht mehr<br />

so viele Filme machen wie früher.<br />

CURTIS Das stimmt. Aber auch, weil<br />

ich ziemlich beschäftigt bin mit anderen<br />

Dingen, wenn ich ehrlich bin.<br />

Kürzlich ist mein zehntes Kinderbuch<br />

auf den Markt gekommen. Und ganz<br />

nebenbei bin ich auch noch Ehefrau<br />

und Mutter – und das mit Leidenschaft<br />

seit 26 Jahren.<br />

Das heißt, Sie machen heute mehr<br />

Werbung als früher, weil es Ihnen<br />

einfach Spaß macht?<br />

CURTIS Oh ja. Es macht mir total viel<br />

Spaß. Es ist fast wie ein Neuanfang.<br />

Ich bin auch völlig erstaunt, wie<br />

häufig ich als Joghurt-Frau heute auf<br />

der Straße erkannt werde. Das ist<br />

wirklich richtig spannend.<br />

Könnte das nicht auch daran liegen,<br />

dass Sie sich über die Jahre kaum<br />

verändert haben? Wenn Sie erlauben:<br />

Sie sehen immer noch so<br />

strahlend gut und lebendig aus wie<br />

vor 20 oder 30 Jahren. Verraten<br />

Sie uns Ihr Geheimnis!<br />

CURTIS Das sind alles die guten Familien-Gene<br />

(lacht). Ich nehme zum<br />

Beispiel einfach nicht zu. Und ich bin<br />

ein Mensch, der immer dafür plädiert<br />

hat, sich und das Alter mit all den<br />

Konsequenzen anzuerkennen.<br />

Was bedeutet das für Sie: „das<br />

Alter anzuerkennen“?<br />

CURTIS Das heißt vor allem, dass<br />

Frauen ihre Weiblichkeit zelebrieren<br />

sollten – und zwar in jedem Alter. Ich<br />

möchte zum Beispiel, dass meine<br />

Enkelkinder mit ihrer Oma herzhaft<br />

knuddeln können (lacht).<br />

Keine Angst vor dem Alter, wie sie<br />

ja heute gerade bei vielen Hollywood-Stars<br />

weit verbreitet ist?<br />

CURTIS Ach, hören Sie: Alter ist doch<br />

nichts weiter als ein Gemütszustand.<br />

Wenn du dich jung fühlst, dann<br />

bleibst du auch länger jung. Ich fühle<br />

mich jung, ich fühle mich wie eine<br />

Frau im besten Alter. Und wenn ich<br />

ehrlich bin, dann geht es mir heute<br />

besser als noch vor 20 Jahren. Ich bin<br />

völlig im Einklang mit mir selbst.<br />

Sie haben sich 2002 komplett ohne<br />

Make-up und fast nackt für ein<br />

<strong>Magazin</strong> fotografieren<br />

lassen. Warum?<br />

CURTIS Weil ich mit der<br />

Aktion damals darauf<br />

aufmerksam machen<br />

wollte, dass in Hollywood<br />

ein Mythos besteht.<br />

Frauen müssen immer<br />

sexy sein. Sie dürfen nicht<br />

altern, ihre Körper dürfen<br />

nicht verfallen. Aber die<br />

Wahrheit sieht nun einmal<br />

anders aus. Dein<br />

Körper wird mit den Jah-<br />

ren weicher. Das ist nun einmal so.<br />

Und mit den Aufnahmen wollte ich<br />

den Mythos ein für alle Mal kaputt<br />

schlagen. Außerdem wollte ich zeigen,<br />

dass jeder Körper in jedem Alter<br />

wirklich sehr schön sein kann.<br />

Sie haben es dennoch mal mit<br />

Schönheitsoperationen versucht.<br />

Was war das für eine Erfahrung?<br />

CURTIS Keine gute. Ich würde es<br />

nicht wieder tun. Es gab einige Komplikationen<br />

und es war keine gute<br />

Sache für mich. Irgendwann müssen<br />

wir alle mal akzeptieren, wer wir<br />

wirklich sind, wir müssen unsere<br />

Körper akzeptieren. Heute fühle ich<br />

mich viel wohler. Und ich fühle mich<br />

enorm fit. Ohne OP, ohne große Diäten.<br />

Ich lebe gesund, das ist viel mehr<br />

wert als ein monatlicher Besuch beim<br />

Schönheitschirurgen (lacht).<br />

Sie gelten als sehr bodenständig,<br />

engagiert, familienverbunden. Heißt<br />

das auch, dass Sie Ihre Freundschaften<br />

über Jahre pflegen?<br />

CURTIS Das Schöne an den Jahren ist<br />

doch, dass Freundschaften stärker<br />

und weiter wachsen können. Ich<br />

genieße das ungemein. Ich bin auch<br />

eine Frau, die gerne zu ihren High<br />

School Reunions (Jahrestage der<br />

Schulentlassung, Anm. der Redak-<br />

14 8 / 2011


Lebendig,<br />

humorvoll,<br />

blitzgescheit und<br />

attraktiv: Jamie<br />

Lee Curtis ist<br />

mit 52 Vorbild<br />

für viele Frauen.<br />

tion) zurückkehrt. Ich liebe es, über<br />

alte Zeiten zu reden. Da bin ich eine<br />

hoffnungslose Romantikerin.<br />

Und dennoch waren Sie immer auf<br />

der Sonnenseite des Lebens, wurden<br />

von vielen beneidet. Macht es<br />

dies nicht manchmal ziemlich<br />

schwer, Freundschaften zu halten?<br />

CURTIS Ich bin der festen Überzeugung,<br />

dass du dich nicht kleiner<br />

machen musst, nur um einer alten<br />

Freundin wieder nahezustehen. Du<br />

musst zu deinem eigenen Wachstum<br />

stehen, es zelebrieren. Und nicht auf<br />

das Niveau einer Person zurückkehren,<br />

die vielleicht stehen geblieben<br />

ist. Das hat nichts mit echter Freundschaft<br />

zu tun.<br />

Was ist echte Freundschaft?<br />

CURTIS Neidlose Anerkennung und<br />

Akzeptanz der Person und des<br />

Wachstums der Person. Du solltest<br />

dich freuen, wenn dir jemand davongeeilt<br />

ist in der Entwicklung. Das ist<br />

ein Zeichen von echter Liebe, von<br />

echter Freundschaft.<br />

Welche Erinnerungen haben Sie an<br />

Ihre Schulzeit?<br />

„Die kleinen Pölsterchen machen<br />

doch durchaus Sinn: Wenn<br />

wir älter werden und mal hinfallen,<br />

beschützen sie uns!“<br />

CURTIS (lacht) Oh, ganz amerikanische,<br />

ich war Cheerleaderin. Die<br />

waren meist recht beliebt (lacht).<br />

Aber ich habe an meinen Kindern<br />

erlebt, wie brutal Schule heute für<br />

viele Kinder sein kann. Betrug und<br />

Hintergehen sind an der Tagesordnung.<br />

Schrecklich mit anzusehen,<br />

wie verletzend junge Leute heutzutage<br />

miteinander umgehen.<br />

War das früher nicht auch so? Verklären<br />

wir Älteren da nicht leicht<br />

die „gute alte Zeit?“?<br />

CURTIS Ich glaube nicht, dass es so<br />

schlimm war. Die Menschen sind<br />

heute ein bisschen skrupelloser. Ganz<br />

allgemein gehen wir nicht mehr besonders<br />

respektvoll miteinander um.<br />

Diese Erfahrung machen wir doch<br />

auch als Gesellschaft.<br />

Dennoch gibt es den Jugendwahn.<br />

CURTIS Es ist schon erstaunlich. Ich<br />

kann es manchmal nicht glauben, wie<br />

die Realität verstellt wird. Daran<br />

haben auch Medien Schuld, die mit<br />

dem Air-Brushing jede Falte wegbürsten.<br />

Warum bloß? Was ist so traurig<br />

daran, ein bisschen älter zu werden?<br />

Nichts. <strong>Im</strong> Gegenteil, wir sollten das<br />

Alter mehr zelebrieren, es umarmen.<br />

Es ist doch ein Teil von uns allen,<br />

wird es immer sein!<br />

Aber wollen wir nicht alle irgendwie<br />

sein wie Angelina Jolie oder Brad<br />

Pitt? Ewig jung? Ewig schön? Ewig<br />

perfekt und makellos?<br />

CURTIS (schmunzelt) Jedes Mal,<br />

wenn ich mir ein Foto von Angelina<br />

Jolie anschaue, frage ich mich, warum<br />

ich überhaupt noch lebe. (Blinzelt<br />

mit dem rechten Auge.) Aber dann<br />

realisiere ich sehr schnell, dass wir


UNSER LEBEN<br />

Sex-<br />

Appeal<br />

und<br />

Köpfchen<br />

1958 geboren<br />

am 22. 11. in Los<br />

Angeles; Eltern:<br />

die Schauspieler<br />

Tony Curtis &<br />

Janet Leigh<br />

1978 Hauptrolle<br />

in „Halloween“<br />

1984 Hochzeit<br />

mit Regisseur<br />

Stephen Guest.<br />

Zwei Adoptionen:<br />

Annie (1986) und<br />

Thomas (1996)<br />

1988 „Ein Fisch<br />

namens Wanda“<br />

1993 Erstes<br />

Kinderbuch veröffentlicht<br />

2008 „Oben<br />

ohne“ auf einem<br />

<strong>Magazin</strong>-Cover<br />

Foto: intertopics (6), fotofinder (1), corbis (1), magnum (1)<br />

anderen halt langsam, aber sicher<br />

grau werden. Ich denke dann immer:<br />

Hoffentlich tun wir das mit Würde.<br />

Apropos grau. Die Farbe ist, zumindest<br />

in Hollywood, sehr angesagt.<br />

Auch Sie lassen Ihre kurzen Haare<br />

langsam, aber sicher ergrauen.<br />

CURTIS Trend hin, Trend her. Es ist ja<br />

auch im Moment angesagt, sich ab<br />

einem gewissen Alter die Lippen<br />

aufblasen zu lassen. Seien wir doch<br />

mal ehrlich: Es ist schon obszön, was<br />

wir uns antun, nur um hip und trendy<br />

und jung zu bleiben.<br />

Haben Sie eine Erklärung dafür?<br />

CURTIS Weil wir oft Angst vor dem<br />

eigenen Alter haben. Es gibt keine<br />

Frau auf der Welt, die nicht irgendwann<br />

mit den Realitäten des Älterwerdens<br />

zu kämpfen hat. Und wir<br />

weigern uns mit Händen und Füßen,<br />

mit Skalpellen, Injektionen, Operationen<br />

und Hungerkuren dagegen.<br />

Und was wäre die Lösung?<br />

CURTIS Wir müssen endlich begreifen,<br />

dass es eine natürliche Evolution<br />

für den Körper gibt. Frauen kriegen<br />

nun einmal irgendwann breitere<br />

Hüften und dann wächst der Bauch<br />

ein bisschen, um die Hüften zu verstecken.<br />

Na und? – sage ich! Es ist<br />

so, wie die Natur unsere Körper baut.<br />

Und es ergibt ja auch Sinn. Wenn wir<br />

älter werden und fallen, dann beschützt<br />

uns das Extra-Polster. Alles<br />

ergibt Sinn. Die jungen Dinger wissen<br />

das einfach nur noch nicht.<br />

Und das funktioniert auch, wenn<br />

man morgens verschlafen und zerknittert<br />

in den Spiegel schaut?<br />

CURTIS Jeder hat die Wahl. Ich habe<br />

mich entschlossen, einen Menschen<br />

zu sehen, der sich nicht verstecken<br />

möchte. Deshalb habe ich mich auch<br />

– so wie ich bin – fotografieren lassen.<br />

Ich wollte den Mythos entzaubern,<br />

den Irrglauben, dass Schönheit<br />

nur einem Standard folgen muss.<br />

Trotzdem muss man doch etwas<br />

tun, um so fit zu bleiben.<br />

CURTIS Ja, da haben Sie recht.<br />

Bewegung wird mit den Jahren immer<br />

wichtiger. Ich treibe ein bisschen<br />

Sport, spiele einmal in der Woche<br />

Tennis mit ein paar Freundinnen.<br />

Ich gehe spazieren, trinke nicht und<br />

esse eigentlich recht gut. Ich habe<br />

Hunde, die mich durch die Gegend<br />

treiben. Das hilft.<br />

Was heißt das konkret – „ich esse<br />

eigentlich recht gut“?<br />

CURTIS Ich habe früher viele Kohlenhydrate<br />

zu mir genommen. Aber jetzt<br />

lasse ich die meistens weg. Ich habe<br />

ein paar Hosen, und wenn die anfangen<br />

zu kneifen, dann weiß ich, dass<br />

ich ein bisschen zu viel geschlemmt<br />

habe. Aber wenn sie zu locker sitzen<br />

– was auch vorkommt –, dann genieße<br />

ich auch mal ein deftiges Essen<br />

(lacht). Man muss sich einfach zu<br />

helfen wissen.<br />

„Ewige Jugend<br />

und Schönheit?<br />

Das ist ein<br />

Mythos, den wir<br />

Frauen unbedingt<br />

entzaubern<br />

sollten.“<br />

16 8 / 2011


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<strong>Im</strong> <strong>Nu</strong><br />

deutlich<br />

<strong>schlanker</strong><br />

{ 1 }<br />

Unterkleid<br />

Jede Frau hat ihre<br />

kleine Problemzone.<br />

Wie die Taille aber<br />

auch ohne die<br />

xte Diät schmaler, die<br />

Oberschenkel dünner<br />

wirken... Probieren<br />

Sie mal diese spezielle<br />

Unterwäsche.<br />

{ 4 }<br />

hohe Panty<br />

{ 2 }<br />

lange Panty<br />

{ 3 }<br />

Achsel-Shirt<br />

18 8 / 2011


{ 3 }<br />

Lästige Röllchen<br />

am BH ?<br />

Verschwunden!<br />

{ 4 }<br />

Formt die<br />

Taille ganz leicht<br />

und natürlich.<br />

{ 2 }<br />

Oberschenkel<br />

zu dick ?<br />

Von wegen!<br />

{ 1 }<br />

Auf Hüftspeck<br />

kann man<br />

ja wohl gerne<br />

verzichten ...<br />

8 / 2011<br />

19


Oberkörper & Taille<br />

Röllchen, wo sie nicht sein sollen, ein kleines Bäuchlein und keine<br />

richtige Taille. Sie kennen das? Probieren Sie mal dies.<br />

Anne Meller<br />

(61) aus Bonn<br />

testete den<br />

Taillen-Former<br />

Zunächst war<br />

ich skeptisch,<br />

aber der Bauch<br />

wurde schön<br />

flach. Selbst<br />

in einem figurbetonten<br />

Kleid<br />

sah ich toll<br />

aus. Zunächst<br />

fühlte ich mich<br />

etwas eingeengt;<br />

später<br />

habe ich die<br />

Wäsche nicht<br />

mehr bemerkt.<br />

BH-STÜTZE<br />

Kaschiert BH-<br />

Speck (enge<br />

Shirts!). Der<br />

formende BH<br />

wird über dem<br />

normalen BH<br />

getragen und<br />

stützt den Busen<br />

(große Körbchen)<br />

zusätzlich, z. B.<br />

Flexees, 16 Euro.<br />

ACHSEL-SHIRT<br />

BH und Hemdchen<br />

in einem.<br />

Der hohe Arm-<br />

Ausschnitt verhindert<br />

Achselspeck.<br />

Macht insgesamt<br />

eine schöne<br />

Silhouette. Ideal<br />

für figurbetonte,<br />

dünne Pullis,<br />

z. B. von Triumph,<br />

35 Euro.<br />

BODY<br />

Der Klassiker,<br />

um jedes<br />

Kleidungsstück<br />

in Szene<br />

zu setzen.<br />

Nahtlose Cups<br />

und eine perfekte<br />

Passform modellieren<br />

dezent die<br />

Figur, z. B.<br />

Mey <strong>Nu</strong>eva,<br />

60 Euro.<br />

Der<br />

Allrounder<br />

Elke Meier<br />

(57) aus Marl<br />

probierte die<br />

lange Panty<br />

Ich trage sehr<br />

gerne Hosen<br />

(Größe 44),<br />

kämpfe aber<br />

mit meinen<br />

Oberschenkeln.<br />

Beim Blick in<br />

den Spiegel<br />

war ich überrascht.<br />

Meine<br />

Problemzone<br />

wurde wunderbar<br />

kaschiert,<br />

die Beine<br />

sahen schön<br />

schlank aus.<br />

EINTEILER<br />

Zweifach verstärkt<br />

am Bauch.<br />

An keiner Stelle<br />

können sich<br />

Röllchen bilden.<br />

Unter Hosen oder<br />

Kleider. Kann mit<br />

oder ohne BH<br />

getragen werden,<br />

z. B. Flexees,<br />

60 Euro.<br />

UNTERKLEID<br />

Klassisches<br />

Unterkleid, am<br />

Bauch und an<br />

der Hüfte extra<br />

verstärkt. Abnehmbare<br />

Träger.<br />

Ideal für fließende<br />

Kleider aus einem<br />

leichten Stoff,<br />

z. B. retro sensation<br />

von Triumph,<br />

50 Euro<br />

BODY-PANTY<br />

Formt gleich<br />

mehrere Problemzonen:<br />

Hüfte,<br />

Po, Taille und<br />

Oberschenkel.<br />

Streckt die Figur.<br />

Gut für Kleider<br />

und schmal geschnittene<br />

Hosen,<br />

z. B. Spanx,<br />

69 Euro.<br />

FORM-KORSETT<br />

Wird als Hemdchen<br />

über einem<br />

normalen BH<br />

getragen. Stützt<br />

den Rücken und<br />

formt die Taille.<br />

Prima für enge<br />

Shirts mit einem<br />

weiten und tiefen<br />

Dekolleté, z. B.<br />

Flexees,<br />

49 Euro.<br />

DIE SCHLANKHEITS-FORMEL<br />

Als Material verwenden die Hersteller diese Kombinationen: Polyester & Elasthan, Nylon & Elasthan,<br />

20 8 / 2011


Hüfte & Po<br />

Von der Seite und von hinten toll aussehen? Manchmal sind es<br />

die kleinen Dinge, die man drunter trägt.<br />

BEIN-PANTY<br />

Hebt den Po,<br />

drückt den Hüftspeck<br />

weg. Formt<br />

den Übergang<br />

zwischen Po und<br />

Oberschenkel.<br />

Gut für Jeans,<br />

z. B. Flexees,<br />

25 Euro.<br />

TAILLEN-PANTY<br />

Modelliert Hüfte<br />

und Po. Zusätzliche<br />

Verstärkung<br />

im Vorderteil für<br />

einen flachen<br />

Bauch, z. B. Mey<br />

<strong>Nu</strong>eva, 27 Euro.<br />

TAILLEN-ROCK<br />

Macht einen<br />

schönen Po und<br />

kaschiert<br />

Hüftspeck,<br />

z. B. pure shaper<br />

von Triumph,<br />

30 Euro.<br />

Oberschenkel & Beine<br />

HOHE PANTY<br />

Slip mit sehr hohem<br />

Bund. Formt<br />

eine tolle Silhouette.<br />

Schummelt<br />

Hüftröllchen weg,<br />

z. B. retro sensation<br />

von Triumph,<br />

35 Euro.<br />

Die Oberschenkel und Waden wirken zu stramm? Dann greifen<br />

Sie doch mal zu diesen Tricks.<br />

Der verblüffende<br />

Effekt:<br />

Dank der<br />

Unterwäsche<br />

wirkt man<br />

eine Kleidergröße<br />

<strong>schlanker</strong>.<br />

LANGE PANTY<br />

Bringt Oberschenkel<br />

in Form<br />

und kaschiert<br />

kleine Dellen,<br />

z. B. retro<br />

sensation von<br />

Triumph,<br />

45 Euro.<br />

HOHE LEGGINGS<br />

Durch die hohe<br />

Form wird<br />

der ganze Körper<br />

unterhalb der<br />

Brust geformt.<br />

Schick mit<br />

Tunika oder<br />

engem Hosenkleid,<br />

z. B.<br />

Flexees, 45 Euro.<br />

LEGGINGS<br />

Straffende<br />

Leggings. Sorgen<br />

dafür, dass<br />

unter Marlene-<br />

Hosen nichts<br />

schwabbelt, z. B.<br />

Elbeo shaping,<br />

16 Euro.<br />

STRUMPFHOSE<br />

Bauch-, Beine-,<br />

Po-Strumpfhose<br />

mit extra<br />

Verstärkungen<br />

an den Problemzonen,<br />

z. B.<br />

Elbeo shaping,<br />

19 Euro.<br />

Lycra & Polyamid. Der Effekt ist jeweils ähnlich – der Körper wirkt, als habe man eine Kleidergröße weniger.


Gut zu<br />

wissen<br />

1<br />

Schummel-<br />

Wäsche fällt<br />

bei jeder<br />

Marke anders<br />

aus. Deshalb<br />

erstens die<br />

Wäsche immer<br />

anprobieren<br />

und zweitens<br />

unterschiedliche<br />

Marken<br />

testen. Und:<br />

Die Wäsche ist<br />

eher zweckmäßig<br />

als schön.<br />

Spitze bringt<br />

also nichts.<br />

2<br />

Die Höschen<br />

wie eine<br />

Strumpfhose<br />

anziehen. Also<br />

immer ein<br />

Stück nachziehen<br />

und<br />

festziehen. Das<br />

Material kann<br />

nicht reißen.<br />

3<br />

Die Wäsche<br />

ist zwar<br />

robust, sollte<br />

aber sorgsam<br />

behandelt<br />

werden. Am<br />

besten mit der<br />

Hand oder<br />

bei 40 °C<br />

im Feinwaschprogramm<br />

waschen.<br />

Aussehen, als<br />

hätte man<br />

abgenommen ...<br />

„Ein Body ist<br />

ideal, um den<br />

Körper zu<br />

modellieren.<br />

Sollen<br />

Hüfte und<br />

Oberschenkel<br />

geformt<br />

werden, sind<br />

Unterkleid<br />

oder eine lange<br />

Panty besser.“<br />

Schlanker<br />

Wäsche-Expertin* Heide Meyer erklärt, was Schummel-<br />

Wäsche kann und worauf es beim Einkauf ankommt.<br />

Es scheint, dass Frauen selbstbewusster zu<br />

formender Unterwäsche greifen.<br />

MEYER Richtig. Der Grund ist die aktuelle Mode. Es gibt sehr<br />

viele Kleider. Vor allem „Kofferkleider“ aus fließenden Materialien,<br />

die eng anliegen und leider jedes Pölsterchen betonen.<br />

Mit figurformender Wäsche oder neudeutsch „shaping ware“<br />

fallen sie besser. Fettpölsterchen werden eng an den Körper<br />

gedrückt, der Körper wirkt modelliert. Das Kleid sieht toll aus.<br />

Für wen ist diese Wäsche geeignet?<br />

MEYER Für jede Frau. Denn bei jeder Frau verliert die Haut mit<br />

dem Alter an Elastizität. Figurformende Wäsche gibt wieder<br />

eine feste Silhouette, kaschiert Dellen und Röllchen. Die Figur<br />

wirkt optisch ausgeglichen. Und das sieht man bei einer Frau<br />

mit Größe 38 genauso wie bei Größe 44. Größere Größen<br />

wirken zwar immer noch rundlich, aber besser proportioniert.<br />

Und dann trägt man eine Größe kleiner?<br />

MEYER Nicht direkt. Man wird ja nicht wirklich <strong>schlanker</strong>, man<br />

sieht nur <strong>schlanker</strong> aus. Schultern und Hüfte gehen ja nicht<br />

weg. Aber es stimmt, dass das gewohnte Kleid mit einem formenden<br />

Unterkleid weiter wirkt. Einfach, weil es über die Wäsche<br />

rutscht und leichter fällt. Denn die Problemzonen werden<br />

modelliert. Es entsteht der Eindruck, man hätte abgenommen.<br />

Ist das denn nicht unbequem?<br />

MEYER Überhaupt nicht. Das Engegefühl entsteht im Kopf. Das<br />

Material ist elastisch wie ein Strumpf, nur dichter gewebt. Auch<br />

eine Strumpfhose sieht ja zunächst eng aus.<br />

Und der Unterschied zu normaler Wäsche?<br />

MEYER Höschen, Kleider und Hemden sind aus weichem,<br />

festem Material, das an bestimmten Stellen eine stärkere Zugkraft<br />

hat. Die Teile sind rundgestrickt und haben keine Naht,<br />

damit sich nichts abzeichnet. Der Abschluss ist weich und breit.<br />

* Heide Meyer führte 30 Jahre eine Dessous-Boutique in<br />

Berlin und berät jetzt Wäsche-Fachgeschäfte.<br />

Foto: PR Triumph und Cream, Privat (2)<br />

22 8 / 2011


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Für immer<br />

Sich frei fühlen, etwas Verrücktes tun, nicht immer<br />

vernünftig sein. Klar, das ist das Privileg der Jüngeren.<br />

Es sei denn, man hat sich ein bisschen Verrücktsein<br />

bewahrt, so wie diese Leser. Was andere denken? Egal:<br />

Jetzt zählt nur eines: pure Freude am Leben!<br />

FOTOS<br />

Andre Zelck<br />

Dich soll es geben,<br />

solang’ es die Welt gibt,<br />

und die Welt soll es immer geben,<br />

ohne Angst und ohne Dummheit,<br />

ohne Hochmut sollst du leben.<br />

24 8 / 2011


jung<br />

UNSER LEBEN<br />

Zu den Wundern und zur Seligkeit<br />

ist es dann bloß ein Katzensprung,<br />

und wenn du willst,<br />

bleibst immer jung.<br />

8 / 2011 25


UNSER LEBEN<br />

„Ihr seid ja<br />

Wie oft<br />

verrückt ...“ haben wir<br />

diesen Satz schon gehört.<br />

Und jedes Mal denken wir:<br />

Ja, wir sind ein bisschen<br />

verrückt, weil wir uns mit<br />

knapp 50 die Freiheit nehmen,<br />

auszuflippen, kämpferisch<br />

zu sein, zu kreischen<br />

und zu jubeln – bei Toren vor<br />

Freude, bei Fouls vor Wut;<br />

weil wir uns in der Männerwelt<br />

Fußball wohlfühlen; weil<br />

wir lieber in rot-weißer Montur<br />

ins Stadion gehen als<br />

zum Einkaufsbummel. Sollen<br />

uns andere ruhig für verrückt<br />

halten, uns lauter schräge<br />

Blicke zuwerfen, wenn wir<br />

nach einem Sieg laut<br />

singend durch die Fußgängerzone<br />

ziehen.<br />

Müssen gerade wir Frauen<br />

immer Konventionen erfüllen,<br />

die man von uns erwartet?<br />

Krankenschwester oder<br />

Bürokauffrau, Mutter und<br />

Hausfrau – das sind wir in der<br />

Woche. Aber hat nicht jeder<br />

das Recht, sich irgendwo<br />

ganz frei zu fühlen, Spaß zu<br />

haben, für etwas einzuste-<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

6<br />

DIE BETZEMÄÄD:<br />

1 | Heike Senft (49), Bilanzbuchhalterin<br />

2 | Polina Wetz (12), Schülerin<br />

3 | Elisabeth Schreier (60), Krankenschwester<br />

4 | Astrid Schmid (49), Bilanzbuchhalterin<br />

5 | Karin Sobisch (47), Bürokauffrau<br />

6 | Christine Wetz (49), Verwaltungsangestellte<br />

5<br />

hen, tun, was man mag? Und<br />

das Gefühl, Teil einer tollen<br />

Gruppe zu sein, beflügelt<br />

jede von uns. Wer traut sich<br />

schon das allein? Zusammen<br />

sind wir die „Betzemääd“,<br />

der verrückteste Fanclub des<br />

1. FC Kaiserslautern.<br />

Wahrscheinlich hätten wir<br />

uns das mit 20, 30 oder 40<br />

gar nicht getraut. Wahrscheinlich<br />

denkt man in<br />

diesem Alter eher noch<br />

daran, dass man bestimmte<br />

Erwartungen der Umgebung<br />

erfüllt. Man braucht vielleicht<br />

einfach eine gewisse Reife,<br />

um auch solche Dinge loslassen<br />

zu können.<br />

Tut man das mit fast 50?<br />

Als Frau samstags ins Stadion<br />

rennen, in voller Fan-Montur?<br />

„Natürlich“, sagt Christine<br />

Wetz (49) vom Fan-Club<br />

„Betzemääd“ aus<br />

Kaiserslautern,<br />

„weil man sich<br />

unendlich frei fühlt.“<br />

„Muss man als<br />

Frau jede<br />

Erwartung<br />

erfüllen?“<br />

26 8 / 2011


Du sollst wachsen bis in den Himmel,<br />

wo du bist, soll Himmel sein,<br />

du sollst Wahrheit reden, Wahrheit tun,<br />

du sollst verzeihen.<br />

Wenn du Vertrauen hast in dich selber,<br />

dann brauchst keine Versicherung,<br />

und wenn du willst,<br />

bleibst immer jung.<br />

8 / 2011 27


UNSER LEBEN<br />

„Dann gründen wir<br />

einfach ’ne Band“<br />

Gediegene Hausmusik? Ein bisschen vor Freunden<br />

klimpern? Genau das wollten die sieben Mitglieder<br />

der Band „Country-Buffet“ auf gar keinen Fall.<br />

Deshalb mischen sie als Country-Band erfolgreich<br />

alle Dorf-Feste zwischen Hamburg und Berlin auf.<br />

Erinnert sich noch jemand an<br />

den Hit „Ich will ’nen Cowboy<br />

als Mann“? 48 Jahre ist das<br />

her. Und heute habe ich<br />

einen! Mein Bertram sieht<br />

einfach toll aus in dem<br />

Westernlook! So richtig<br />

authentisch. Wenn er nicht<br />

schon mein Mann wäre, ich<br />

würde mich glatt noch mal<br />

in ihn verlieben.<br />

Hanni Bednarzyk (64)<br />

Vielleicht sind wir deshalb so<br />

ungeahnt erfolgreich, weil<br />

wir so lebendig rüberkommen,<br />

weil wir zusammen<br />

über 400 Jahre auf die<br />

Bühne bringen, weil vier<br />

von uns bereits Rentner<br />

sind, weil Country-Musik<br />

vom Leben erzählt. Und<br />

dazu muss man auch etwas<br />

erlebt haben.<br />

Bertram Bednarzyk (64)<br />

Früher habe ich populäre<br />

Musik gemacht, um ein<br />

breites Publikum zu erreichen.<br />

Doch heute, ich habe<br />

gerade Magenkrebs überstanden,<br />

mache ich nur noch,<br />

was mir gefällt.<br />

Uwe Lesk (63)<br />

Du sollst nie aufhören zu lernen,<br />

arbeite mit der Fantasie,<br />

Der Applaus, der Jubel des<br />

Publikums – das euphorisiert,<br />

berauscht regelrecht und<br />

wirkt auch nach einem<br />

Auftritt noch tagelang im<br />

Alltag nach. Ganz ehrlich: Ein<br />

besseres Verjüngungsrezept<br />

gibt es nicht!<br />

Manfred Voss (61)<br />

Es fühlt sich gut an als<br />

Jüngster unter all den<br />

„Alten“. Vor allem, weil sie<br />

mir vor Augen führen, auf<br />

was ich mich noch freuen<br />

kann: dass es auch mit 63,<br />

64 erlaubt ist, so richtig<br />

verrückt zu sein und sich<br />

jung zu fühlen.<br />

Heiko Spitzer (46)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

COUNTRY-<br />

BUFFET SIND:<br />

1 | Heiko Spitzer (46),<br />

Vorarbeiter, Akustik-Gitarre,<br />

Mundharmonika und Gesang<br />

2 | Thomas (Tom) Herrmann<br />

(50), Arzt, Sologitarre<br />

3 | Andreas Steffen (51),<br />

Ingenieur, Geige und Gesang<br />

4 | Uwe Lesk (63), Rentner,<br />

Schlagzeug<br />

5 | Johanna (Hanni) Bednarzyk<br />

(64), Rentnerin,<br />

Akkordeon und Gesang<br />

6 | Bertram Bednarzyk (64),<br />

Rentner, Banjo und Gesang<br />

7 | Manfred Voss (61), Rentner,<br />

Bass, Trompete und Gesang<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

wenn du dein Glück gerecht behandelst,<br />

dann verlässt es dich nie.<br />

28 8 / 2011


Born to be wild<br />

Auto fahren sie nur im Notfall. Lieber<br />

rauschen Brigitte Rudolph (64) und die<br />

anderen zehn „Kurvenkratzer“ mit<br />

ihren Motorrädern durch den Taunus.<br />

Get your motor<br />

running<br />

Sobald ich mein Motorrad<br />

starte, spüre ich 98 PS unter<br />

mir vibrieren. Und sofort ist<br />

es da: dieses Gefühl, jung,<br />

frei und unglaublich lebendig<br />

zu sein. Meine Rückenschmerzen?<br />

Weggeblasen!<br />

Head out on<br />

the highway<br />

Ich gebe zu, es klingt verrückt:<br />

Aber mit 220 über die<br />

leere Autobahn zu „fliegen“<br />

– natürlich nur, wenn sie total<br />

leer ist –, die Landschaft<br />

vorbeirauschen zu sehen, das<br />

Adrenalin in den Adern zu<br />

spüren – ist ein unbeschreibliches<br />

Gefühl des Glücks. Ich<br />

weiß, dass bei anderen die<br />

Angst wächst, je älter sie<br />

werden. Bei mir ist es anders:<br />

Ich weiß, was ich mir zutrauen<br />

kann. Und bei allem Spaß<br />

fürs schnelle Motorradfahren<br />

– wir fahren immer so, dass<br />

wir niemanden gefährden.<br />

Looking for<br />

adventure<br />

Wenn wir zu unseren Touren<br />

aufbrechen – Claus, Harald,<br />

Ulla, Norbert & Co., alle in<br />

unserer schwarzen Kluft –,<br />

dann fallen wir schon auf<br />

– und das wollen wir auch.<br />

Niemand erwartet auf den<br />

schweren Maschinen, unter<br />

der schweren Lederkluft eine<br />

50<strong>plus</strong>-Gang. Wenn wir dann<br />

die Helme abnehmen, sehe<br />

ich bei vielen in meinem<br />

Alter vor allem eines: Bewunderung.<br />

Dafür, dass wir unsere<br />

Träume leben.<br />

And whatever<br />

comes our way<br />

Und deshalb machen wir<br />

ständig neue Pläne. Strandurlaub?<br />

Das ist nichts für<br />

uns. Aber ganz sportlich die<br />

Serpentinen der Dolomiten<br />

rauf und runter ...<br />

Born to be wild<br />

Vielleicht macht es uns deshalb<br />

so viel Spaß, weil wir<br />

alle in der gleichen Lebensphase<br />

sind, weil wir etwas<br />

erreicht haben im Leben: das<br />

Haus bezahlt, die Kinder aus<br />

dem Haus. Und das Gefühl:<br />

wann, wenn nicht jetzt!<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

DIE „KURVENKRATZER<br />

RHEIN-MAIN“<br />

(auf unserem Foto S. 24 v.l.):<br />

1 | Claus Michel (58),<br />

Busfahrer, BMW<br />

2 | Rainer Scheibner (64),<br />

Pensionär,<br />

Yamaha Dragstare 1200<br />

3 | Bärbel Wehner (55),<br />

Hausfrau,<br />

hier Sozia von Detlef<br />

4 | Detlef Wehner (58),<br />

Büroangestellter,<br />

Honda Pan European 1300<br />

5 | Ursula Kämpf (63),<br />

Angestellte,<br />

Suzuki Savage 650<br />

6 | Paz Damm (49),<br />

Frau und Sozia von Norbert<br />

7 | Norbert Damm (57),<br />

Justizfachwirt, BMW<br />

8 | Manfred Alt (53),<br />

IT-Elektroniker, BMW<br />

9 | Ulla Bernhardt (51),<br />

Dipl.-Bibliothekarin,<br />

Yamaha Virago XV 535<br />

10 | Brigitte Rudolph (64),<br />

Rentnerin, Gründerin der<br />

Kurvenkratzer, Frankfurt,<br />

Suzuki-Bandit GSF 1200<br />

11 | Harald Herold (64),<br />

Rentner,<br />

Yamaha Virago XSV 535<br />

(Interesse am Mitfahren?<br />

Infos unter<br />

klaumicrudi@aol.com)<br />

7<br />

5 6<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Und du sollst vor Liebe brennen,<br />

und vor Begeisterung,<br />

weil dann bleibst<br />

für immer jung.<br />

Der Text von „Für immer<br />

jung“ stammt von André<br />

Heller und Wolfgang Ambros.<br />

Das Original „For ever<br />

young“ und die Melodie<br />

schrieb Bob Dylan.<br />

8 / 2011 29


GESUND & FIT<br />

»Über 65-Jährige<br />

haben doppelt so<br />

häufig Depressionen<br />

wie Jüngere.«<br />

Professor Fritz Hohagen, Leiter<br />

der Psychiatrischen Klinik<br />

am Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein in Lübeck<br />

30 8 / 2011


GESUND & FIT<br />

Depression – je älter wir werden, desto häufiger<br />

schleichen sich Grübeln und Antriebslosigkeit in unser Gehirn.<br />

Doch noch immer scheuen sich viele Frauen und (!)<br />

Männer, Ärzte um Hilfe zu bitten. Prof. Fritz Hohagen,<br />

ein führender Experte, erläutert, wie heute Depressionen sanft<br />

und effizient behandelt werden können, und verspricht:<br />

„Wir können<br />

heute fast<br />

allen helfen“<br />

Herr Prof. Hohagen, bei den allermeisten<br />

Beschwerden, etwa<br />

zu hoher Blutdruck, Rheuma-<br />

Schmerzen oder Herzrhythmus-Störungen,<br />

nimmt man Medikamente, die<br />

der Arzt verschreibt, völlig selbstverständlich<br />

ein. Doch fast niemand gibt<br />

offen zu, depressiv zu sein und dagegen<br />

Psychopharmaka zu nehmen.<br />

PROF. HOHAGEN Ich vermute, das hat<br />

zwei Ursachen: Über Depressionen redet<br />

zunächst leider kaum jemand so offen<br />

wie über Herz-Kreislauf- oder Gelenk-Beschwerden.<br />

Und dann gibt es gegen die<br />

sogenannten Antidepressiva auch noch<br />

sehr viele Vorurteile.<br />

Dass sie abhängig machen oder die<br />

Persönlichkeit verändern?<br />

PROF. HOHAGEN Genau, aber all diese<br />

Vorurteile sind falsch. Antidepressiva<br />

machen nicht abhängig! Beruhigungsund<br />

Schlafmittel, die übrigens viel mehr<br />

Menschen nehmen, können dagegen<br />

süchtig machen. Und es stimmt auch<br />

nicht, dass Antidepressiva die Persönlichkeit<br />

verändern. <strong>Im</strong> Gegenteil! Depressionen<br />

verändern den Menschen;<br />

Medikamente dagegen helfen, dass sich<br />

die Persönlichkeit wieder entfalten kann.<br />

Raten Sie immer zu Antidepressiva?<br />

PROF. HOHAGEN Aber nein. Auch so ein<br />

Vorurteil. <strong>Nu</strong>r bei schweren Depressi-


GESUND & FIT<br />

Die besten Mittel vom Arzt<br />

Depressionen entstehen, wenn im Gehirn das Zusammenspiel wichtiger Botenstoffe wie Serotonin, Dopamin und<br />

Noradrenalin gestört ist. Mit Medikamenten lässt sich das Gleichgewicht der Hormone oft leicht wiederherstellen.<br />

MITTEL WIRKUNG GUT ZU WISSEN<br />

Selektive Serotonin-<br />

Wiederaufnahmehemmer,<br />

kurz SSRI<br />

sorgt im Gehirn dafür, dass der<br />

Botenstoff Serotonin länger an der<br />

Empfänger-Zelle wirkt.<br />

sehr gut gegen schwere Depressionen wirkt nach<br />

2 bis 3 Wochen kaum Nebenwirkungen<br />

aber: kann Lust auf Sex hemmen.<br />

Selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer<br />

(SNRI)<br />

Noradrenalin ist ein anderer<br />

wesentlicher Botenstoff im Gehirn.<br />

Prinzip entspricht SSRI.<br />

wie SSRI: bei Therapie-Ende Dosis über mehrere<br />

Wochen schrittweise reduzieren, sonst hohe<br />

Rückfallgefahr!<br />

Duale selektive<br />

Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer<br />

(SSNRI)<br />

sorgen dafür, dass weder Serotonin noch<br />

Noradrenalin von der ursprünglichen<br />

Zelle wieder aufgenommen werden.<br />

wie SSRI<br />

Tri- und<br />

tetrazyklische Antidepressiva<br />

(TZA)<br />

hemmen Wiederaufnahme der Botenstoffe<br />

Serotonin, Noradrenalin und Dopamin und<br />

beugen so dem Mangel daran vor.<br />

mehr Nebenwirkungen wie trockener Mund, Kopfschmerzen,<br />

Schwindel werden nur noch eingesetzt,<br />

wenn SSRI und duale Antidepressiva nicht wirken.<br />

Mono-Aminoxidase-<br />

Hemmer<br />

(MAO-Hemmer)<br />

behindern Aktivität des Enzyms<br />

Monoaminoxidase, das Botenstoffe wie<br />

Serotonin oder Noradrenalin abbaut.<br />

Reservemittel, wenn andere Antidepressiva<br />

nicht wirken Denn: Bei Einnahme ist strenge Diät<br />

notwendig, z. B. Verzicht auf Käse, Rotwein, Schokolade.<br />

Neuroleptika<br />

hemmen Übertragung des<br />

Botenstoffs Dopamin.<br />

eigentlich ein Mittel zur Behandlung von Psychosen<br />

werden auch bei wahnhafter Depression eingesetzt<br />

wirken beruhigend, dämpfen Ängste.<br />

Beruhigungsmittel<br />

dämpfen insgesamt zentrales<br />

Nervensystem.<br />

werden oft zu Beginn der Behandlung eingesetzt, bis<br />

Anti depressiva wirken lindern Ängste und Unruhe<br />

Vorsicht: nicht länger als vier Wochen einnehmen!<br />

Lithium<br />

verbessert Weiterleiten von<br />

Informationen in der Zelle.<br />

Verstärker eines Antidepressivums verringert<br />

wahrscheinlich Rückfallgefahr wirkt ausgleichend bei<br />

schweren emotionalen Störungen Blutkontrolle nötig.<br />

Anti-Epileptika<br />

hemmen die Erregbarkeit<br />

von Nervenzellen.<br />

eigentlich ein Mittel gegen Epilepsie nur bei<br />

schweren manisch-depressiven Erkrankungen ngen (rastlos,<br />

Wirklichkeitsverlust).<br />

Johanniskraut<br />

genaue Wirkweise unbekannt, beeinflusst<br />

wahrscheinlich Stoffwechsel von<br />

Botenstoffen im Gehirn.<br />

wirkt gegen leichte Depressionen Wechselwirkung<br />

mit anderen Medikamenten, z. B. Cholesterin-Senker,<br />

erin-Senker,<br />

Herzmittel möglich! Arzt über Einnahme informieren!<br />

32 8 / 2011


onen – also etwa bei zehn bis zwanzig<br />

Prozent der Betroffenen – sind Antidepressiva<br />

nötig. Leichte und mittelschwere<br />

Depressionen können sehr gut mit Psychotherapie<br />

behandelt werden.<br />

Wann ist denn eine Depression schwer?<br />

PROF. HOHAGEN Ich denke da an zwei<br />

typische Beispiele aus meiner Praxis:<br />

Eine 50-jährige Mutter, die der Familie<br />

kein Frühstück mehr zubereiten kann,<br />

alle Kontakte abbricht und oft mittags<br />

noch antriebslos im Bett liegt. Oder der<br />

59-jährige Frührentner, der nicht mehr<br />

redet, den Appetit verliert und innerhalb<br />

kurzer Zeit sieben Kilo Gewicht verliert.<br />

Wer keinen Antrieb mehr hat, keine<br />

Freude empfindet, den eigenen Haushalt<br />

nicht mehr meistern kann und lebensüberdrüssig<br />

ist – der benötigt unbedingt<br />

Medikamente. Und je stärker solche<br />

Anzeichen ausgeprägt sind, desto wichtiger<br />

ist das Medikament.<br />

Wie schnell wirken diese Mittel?<br />

PROF. HOHAGEN Antidepressiva greifen<br />

langsam in den Botenstoffwechsel im<br />

Gehirn ein. Deshalb dauert es etwa zwei<br />

bis drei Wochen, bis man eine<br />

Besserung spürt.<br />

Bei allen Vorteilen, aber Antidepressiva<br />

haben doch auch<br />

Nebenwirkungen?<br />

PROF. HOHAGEN Doch, natürlich,<br />

auch bei diesen Medikamenten<br />

gilt: Was wirkt, kann<br />

Nebenwirkungen haben. Beispielsweise<br />

haben einige wenige<br />

Patienten weniger Lust auf<br />

Sex, wenn sie bestimmte Antidepressiva<br />

nehmen (siehe<br />

Übersicht links). In diesem Fall<br />

kann der Arzt dann ein anderes<br />

Mittel verordnen, bei dem dies<br />

nicht mehr auftritt. Allerdings<br />

können auch Wechselwirkungen<br />

auftreten. Einige Antidepressiva<br />

können dazu führen, dass Mittel gegen<br />

Bluthochdruck gar nicht mehr oder aber<br />

viel stärker wirken. Deshalb fragen gute<br />

Ärzte, bevor sie Antidepressiva verschreiben,<br />

genau nach, welche Medikamente<br />

man noch nimmt.<br />

Wie lange muss man die<br />

Mittel nehmen?<br />

11<br />

Prozent<br />

der Menschen,<br />

die einen<br />

Hausarzt aufsuchen,<br />

haben<br />

eine bis dahin<br />

unerkannte<br />

Depression.<br />

Quelle: Robert Koch<br />

Institut (RKI).<br />

„Mein Aussehen<br />

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8 / 2011 33


GESUND & FIT<br />

Die Seele stärken<br />

Diese Dinge helfen, depressive Gedanken zu vertreiben, bzw. beugen vor:<br />

SPORT<br />

• Das Gehirn schüttet<br />

mehr Botenstoffe aus,<br />

die harmonisieren (Serotonin)<br />

und glücklich<br />

machen (Endorphin).<br />

• Ideal: Ausdauertraining,<br />

das zeigen wissenschaftliche<br />

Studien.<br />

• Optimal sind 3 bis 4 Mal<br />

wöchentlich 30 bis 60<br />

Minuten z. B. Wandern,<br />

Walken, Schwimmen,<br />

Radfahren, Laufen.<br />

LICHT<br />

• Hilft dem Körper, den<br />

Tag-Nacht-Rhythmus zu<br />

regeln; bei Depression<br />

ist der oft gestört.<br />

• Ärzte raten: Täglich 30<br />

Minuten in der Mittagszeit<br />

draußen bewegen.<br />

• Bei Winter-Depression:<br />

40 Min. „Licht-Dusche“<br />

pro Tag mit Spezial-Lampe.<br />

Ist mit bis zu 10.000<br />

Lux so hell wie ein sonniger<br />

Sommertag.<br />

MEDITATION<br />

• Schärft Aufmerksamkeit<br />

gegenüber eigenen<br />

Gefühlen.<br />

• Hilft, negative Gedanken<br />

früher zu erkennen und<br />

gegenzusteuern.<br />

• Studien belegen: Frauen<br />

und Männer, die<br />

„Achtsamkeits“-Meditation<br />

lernen – haben<br />

seltener einen Rückfall<br />

in Depressionen.<br />

SCHILDDRÜSE<br />

• Wer häufig antriebslos<br />

und niedergeschlagen<br />

ist, sollte die Schilddrüse<br />

untersuchen lassen<br />

(beim Hausarzt).<br />

• Unterfunktion kann zu<br />

schweren depressiven<br />

Symptomen führen.<br />

• Schilddrüsen-Medikamente<br />

können die<br />

Unterfunktion rasch<br />

wieder ausgleichen.<br />

„Viele Männer<br />

bevorzugen den<br />

Begriff Burn-out für<br />

ihre Depression.“<br />

PROF. HOHAGEN Es gibt eine Faustregel:<br />

Man sollte das Mittel noch sechs<br />

Monate in der Dosis nehmen, die aus der<br />

Depression geholfen hat. Das schützt am<br />

besten vor einem Rückfall. Danach kann<br />

man es unter ärztlicher Anleitung langsam<br />

absetzen. Hat ein Patient mehrere Depressionsphasen<br />

– oft kommen zwei bis drei<br />

vor –, muss man es jedoch länger nehmen.<br />

Klingt fast so, als reicht es, bei Depressionen<br />

ein Medikament zu nehmen, und<br />

schon ist man seine Sorgen los.<br />

PROF. HOHAGEN Aber nein, der Eindruck<br />

ist falsch. Eine Therapie gegen Depressionen<br />

sollte immer mehr sein. Sehr wichtig<br />

ist, die Betroffenen gründlich aufzuklären<br />

– wir nennen das Psycho-Edukation. Viele<br />

tun sich zum Beispiel leichter, ihre Krankheit<br />

zu akzeptieren, wenn sie erfahren,<br />

dass bestimmte Stoffwechselprozesse im<br />

Gehirn eine Rolle spielen. Auch die<br />

Gewissheit, dass es gute, maßgeschneiderte<br />

Psychotherapien gibt, mit denen<br />

wir unsere Patienten behandeln und die<br />

von den Krankenkassen bezahlt werden,<br />

hilft vielen und gibt ihnen Mut.<br />

34 8 / 2011


Stimmt es eigentlich, dass Depressionen<br />

im Alter zunehmen?<br />

PROF. HOHAGEN Ja, viele jenseits der 50<br />

stellen fest, dass sie nicht mehr so viel<br />

Schwung haben, ihnen die Dinge nicht<br />

mehr so leicht von der Hand gehen. Sie<br />

können sich nicht mehr so gut konzentrieren,<br />

vergessen öfter auch einmal etwas.<br />

Ist das nicht normal?<br />

PROF. HOHAGEN Ja, ein Stück weit ist<br />

das normal. Aber wenn gleichzeitig<br />

• die Stimmung gedrückt ist;<br />

• man sich innerlich leer und wie versteinert<br />

fühlt;<br />

• das Essen nicht mehr schmeckt;<br />

• man nicht mehr gut schläft<br />

• oder viel grübelt,<br />

ist das nicht mehr normal.<br />

Eine Depression hat viele Gesichter.<br />

Manche empfinden dadurch auch<br />

Kopf- und Rückenschmerzen viel<br />

stärker. Andere sind so vergesslich,<br />

dass sie große Angst haben, dement zu<br />

sein. Dabei haben sie „nur“ eine Depression.<br />

Wird die erfolgreich behandelt, können<br />

sie sich wieder konzentrieren und die<br />

Vergesslichkeit verschwindet auch – ebenso<br />

wie viele andere Beschwerden.<br />

Aber warum bekommen Ältere eigentlich<br />

eher Depressionen?<br />

PROF. HOHAGEN In der Lebensphase<br />

über 50 passieren viele einschneidende<br />

Wechsel, etwa wenn<br />

• die Kinder aus dem Haus gehen,<br />

• die eigenen Eltern sterben<br />

• oder die Rente bevorsteht.<br />

Das macht vielen zu schaffen, mehr als<br />

sie vorher glauben. Unsere tägliche<br />

Praxis zeigt: Viele, die sich auf ihren<br />

Ruhestand freuen und tausend Pläne<br />

haben, fallen dennoch in eine Depression,<br />

sobald es so weit ist. Wenn etwa die<br />

Chefsekretärin oder der Abteilungsleiter<br />

plötzlich Rentner ist, verändert sich ihr<br />

Status in der Gesellschaft – damit tun<br />

sich viele sehr schwer.<br />

Klingt fast so, als würde man zwangsläufig<br />

depressiv?<br />

PROF. HOHAGEN Nein, das sicher nicht.<br />

Aber prinzipiell kann es jeden treffen;<br />

selbst den, der wunschlos glücklich ist.<br />

In Phasen, in denen man beruflich oder<br />

familiär die Rollen wechselt, ist das<br />

Lesenswert!<br />

Prof. Fritz<br />

Hohagen,<br />

Dr. Thomas<br />

Nesseler: Wenn<br />

Geist und<br />

Seele streiken,<br />

Südwest<br />

Verlag, 29,95<br />

Euro<br />

Fotos: PR<br />

Gutes für die<br />

Gesundheit<br />

In Apotheken und Drogerien gibt<br />

es eine Vielzahl guter, frei verkäuflicher<br />

Mittel, die Sie fit und gesund halten.<br />

GUT FÜRS IMMUNSYSTEM<br />

Damit die Reaktionsfähigkeit<br />

des <strong>Im</strong>munsystems, besonders<br />

in belastenden Situationen,<br />

erhalten bleibt, müssen die<br />

<strong>Im</strong>munzellen ihre Aktivität voll<br />

entfalten können. Für diese<br />

natürliche Abwehrleistung ist es überaus wichtig,<br />

dass der Körper außer mit einer ausgewogenen<br />

Ernährung mit wichtigen Aktivstoffen unterstützt<br />

wird. Das neue Wobenzym immun (Apotheke) mit der<br />

Kraft seiner Enzyme sorgt dabei für einen besonders<br />

positiven <strong>Im</strong>muneffekt.<br />

GUT FÜR DIE BEINE IM SOMMER<br />

Geschwollene, schwere, müde Beine? Charakteristisch<br />

ist, dass sich das bei langem Sitzen oder Stehen, durch<br />

Wärme (z. B. jetzt im Sommer) und/oder im Lauf des<br />

Tages verstärkt. Was tun? Venostasin-Gel Aescin zur<br />

unterstützenden Behandlung bei Venenschwäche. Es<br />

wirkt abschwellend und kühlend, bringt so rasche<br />

Linderung der Beschwerden.<br />

Es zieht schnell<br />

ein, färbt und<br />

klebt nicht.<br />

GUT FÜRS INNERE GLEICHGEWICHT<br />

Hektik und Stress sind Zeichen unserer Zeit. Sorge<br />

um die Familie, Leistungsdruck im Beruf, Zukunftsängste<br />

und hohe Anforderungen an sich selbst<br />

strapazieren die Nerven. Man ist<br />

überlastet, wird nervös und schläft<br />

schlecht. Die Folge: ein Stresskarussell<br />

aus Tagesunruhe und<br />

Schlafstörungen. Die Unruhe am<br />

Tag überträgt sich auf die Nacht. Auf<br />

natürliche Weise kann Neurexan<br />

helfen, wieder zur Ruhe zu finden.<br />

8 / 2011<br />

35


GESUND & FIT<br />

22 Mrd.<br />

Euro Kosten entstehen<br />

jährlich durch<br />

Arbeitsunfähigkeit und<br />

Frührente infolge<br />

von Depressionen.<br />

Quelle: Rheinisch-Westfälisches Institut für<br />

Wirtschaftsforschung (RWI).<br />

Risiko eindeutig größer, depressiv zu<br />

werden. Genauso wie etwa nach einer<br />

Trennung oder dem Verlust des Partners<br />

oder eines anderen nahen Angehörigen.<br />

Wie kann man vorbeugen?<br />

PROF. HOHAGEN Wer noch im Berufsleben<br />

steht, sollte stressigen Arbeitsphasen<br />

bewusst Momente der Muße folgen lassen.<br />

Etwa eine Lesestunde auf der Terrasse,<br />

ein anregendes Gespräch mit dem<br />

Partner oder einen Bastelnachmittag mit<br />

den Enkeln – all das trägt zum Entspannen<br />

und zur Abwechslung bei.<br />

Ist man schon in Rente oder steht kurz<br />

davor, sollte man sich überlegen, wie man<br />

die Zeit, die man bisher mit Arbeiten verbracht<br />

hat, für sich sinnvoll nutzen kann.<br />

Etwa, indem man bisherige Hobbys wie<br />

Heimwerken oder Basteln intensiviert.<br />

Manch einer entdeckt auch ganz neue<br />

Interessen bei sich, beispielsweise für<br />

Kunst, Musik oder Bewegung. Gerade<br />

körperliche Aktivität ist extrem wichtig.<br />

Denn Sport hat starke antidepressive Wirkung<br />

(siehe vorige Seite). Und besonders<br />

bedeutsam ist ein intaktes soziales Umfeld.<br />

Wir sollten viel ins Familienleben investieren,<br />

Freundschaften pflegen. Gemeinsam<br />

ins Theater gehen, Rad fahren, zusammen<br />

verreisen – das alles macht Spaß und<br />

schützt hocheffektiv vor Depressionen.<br />

An wen wendet man sich, wenn man<br />

doch in eine Krise kommt?<br />

PROF. HOHAGEN Erster Ansprechpartner<br />

ist der Hausarzt, mit ihm sollte man<br />

vertrauensvoll Probleme, Ängste und<br />

Befürchtungen besprechen.<br />

Und der überweist dann sofort an<br />

einen Psychotherapeuten?<br />

PROF. HOHAGEN Das muss gar nicht<br />

immer sein. Hausärzte, die sich mit Depressionen<br />

gut auskennen, können eine<br />

erste Behandlung etwa mit einem Antidepressivum<br />

und begleitenden Ge-<br />

Burn-out und Depression – ein Unterschied?<br />

ÄNGSTE<br />

Man hat permanent oder<br />

immer wieder intensive<br />

Angst vor Dingen, z. B. kleinen<br />

Räumen oder bestimmten<br />

Situationen, z. B.<br />

die Straße zu überqueren.<br />

Symptome Herzrasen,<br />

Schweißausbrüche, Zittern,<br />

Atembeschwerden, innere<br />

Beklemmungen.<br />

Behandlung Verhaltenstherapie,<br />

Medikamente, wenn<br />

Ängste extrem und in alltäglichen<br />

Situationen auftreten.<br />

DEPRESSION<br />

Anhaltende gedrückte Stimmung.<br />

Kann ohne erkennbare<br />

Ursache auftreten, aber<br />

auch durch Belastendes wie<br />

Tod oder Trennung oder<br />

eigene schwere Krankheit.<br />

Symptome Antriebslosigkeit,<br />

Interessenverlust über<br />

mindestens zwei Wochen;<br />

Schlaf- und Appetitlosigkeit,<br />

stärkeres Empfinden von<br />

Schmerzen.<br />

Behandlung Gesprächsoder<br />

Verhaltenstherapie,<br />

begleitend auch Sport- und<br />

Kunsttherapien; bei<br />

schweren Depressionen<br />

zusätzlich Medikamente.<br />

BURN-OUT<br />

Englisch für „ausgebrannt<br />

sein“. Trifft vor allem Menschen,<br />

die mit großem Einsatz<br />

im Beruf aktiv sind,<br />

aber befürchten, dass ihre<br />

Arbeit nur wenig bewirkt.<br />

Auslöser häufig Stress, der<br />

nicht verarbeitet werden<br />

kann. Burn-out ist keine<br />

eigene Krankheit, sondern<br />

eine zusätzliche Diagnose.<br />

Häufig verbirgt sich dahinter<br />

eine Depression.<br />

Symptome Völlige körperliche,<br />

geistige und emotionale<br />

Erschöpfung.<br />

Behandlung Wie Depressionen.<br />

Wichtig: Stress-Abbau.<br />

BORDERLINE<br />

Englisch für „Grenzlinie“.<br />

Betroffene fühlen sich als<br />

Außenseiter, haben nur geringes<br />

Selbstwertgefühl und<br />

starke innere Spannungen.<br />

Symptome Stark schwankende<br />

Stimmungen, z. B.<br />

kann alltägliche Situation<br />

extreme Aggression, Eifersucht,<br />

Niedergeschlagenheit<br />

oder Hass auslösen.<br />

Behandlung Verhaltenstherapie,<br />

Stress-Abbau.<br />

BELASTUNGS-<br />

STÖRUNG<br />

Stärker als sonst fühlt man<br />

sich niedergeschlagen,<br />

ängstlich, verbittert oder<br />

verzweifelt. Meist infolge<br />

einer schweren Krankheit,<br />

Trennung, eines Jobverlusts<br />

oder Unfalls; mündet oft in<br />

Depression.<br />

Symptome Gefühl der<br />

Hilflosigkeit („ich kann<br />

nichts ändern“); aber auch<br />

Gereiztheit, Aggression<br />

oder Teilnahmslosigkeit.<br />

Behandlung Gesprächsund<br />

Verhaltenstherapie.<br />

36 8 / 2011


sprächen unternehmen. Das hilft vielen<br />

Betroffenen schon entscheidend weiter.<br />

Mein Rat: den Hausarzt ruhig fragen,<br />

wie gut er sich mit Depressionen und<br />

deren Behandlung auskennt.<br />

Reagiert er ausweichend oder hilft die<br />

Behandlung nicht innerhalb von 4 bis 6<br />

Wochen gut genug, sollte der Hausarzt zum<br />

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

überweisen. Manchmal muss man, auch als<br />

Angehöriger, den Hausarzt dazu drängen.<br />

Und wann ist es dann besser, in eine<br />

spezielle Klinik zu gehen?<br />

PROF. HOHAGEN Wenn man sich praktisch<br />

nur noch die Bettdecke über den<br />

Kopf ziehen möchte, sich wie gelähmt<br />

fühlt und gar nichts mehr geregelt bekommt.<br />

Dann ist es Zeit für eine intensivere<br />

Therapie. Und natürlich, wenn<br />

man Selbstmord-Gedanken hat. Dann<br />

gehört man zwingend in eine Klinik!<br />

Deshalb sollten auch Angehörige jede<br />

Suizidäußerung äußerst ernst nehmen.<br />

Zu Beginn sprachen wir darüber, dass<br />

jeder über seine körperlichen Beschwerden<br />

wie Rückenschmerzen oder<br />

Herzbeschwerden redet, aber niemand<br />

über psychische Probleme. Was raten<br />

Sie, wie sollte man sich gegenüber<br />

Angehörigen, aber auch Kollegen,<br />

Freunden oder Bekannten verhalten?<br />

PROF. HOHAGEN Von Menschen, die<br />

offen darüber reden, wissen wir, dass sie<br />

auf viel Verständnis in ihrem Umfeld<br />

stoßen und ihre Ängste unbegründet<br />

waren. Heute lernen Betroffene, auch im<br />

Rahmen der Psychotherapie, wie sie mit<br />

dem Thema umgehen können. Beispielsweise<br />

mit Standardsätzen, etwa<br />

• „Depressionen können jeden treffen.<br />

Ich bin vor einem Jahr erkrankt, befinde<br />

mich jetzt auf dem Weg der Besserung“<br />

• oder „Ich war in letzter Zeit sehr häufig<br />

traurig, habe mir aber Hilfe von Ärzten<br />

und Angehörigen geholt“.<br />

So kann man seine Krankheit kurz erklären<br />

und Unsicherheiten überdecken.<br />

Das Gespräch führte Uwe Groenewold<br />

IM OKTOBER-HEFT<br />

Teil 2: So habe ich aus der<br />

Depression gefunden.<br />

TEST<br />

Ist das schon eine Depression?<br />

Sie fühlen sich oft niedergeschlagen? Dieser Test zeigt,<br />

ob bei Ihnen vielleicht eine depressive Episode vorliegt. Eine<br />

ärztliche Diagnose kann der Test nicht ersetzen!<br />

<br />

HAUPTSYMPTOME<br />

1. Meine Stimmung ist fast die ganze Zeit am Tag und<br />

so gut wie jeden Tag gedrückt. Bestimmte Ereignisse<br />

oder Umstände spielen dabei keine Rolle.<br />

2. Aktivitäten, die ich sonst gerne gemacht habe,<br />

interessieren mich nicht mehr.<br />

3. Ich ermüde viel leichter als sonst und/oder meine<br />

Energie, mein Antrieb sind deutlich verringert.<br />

<br />

WEITERE SYMPTOME<br />

4. Mein Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl ist weg.<br />

5. Ich mache mir selbst Vorwürfe, die reichlich übertrieben<br />

und unbegründet sind. Vielleicht sehen dies<br />

Freunde oder Angehörige deutlicher als Sie selbst.<br />

6. Ich beschäftige mich mit Gedanken über Tod oder<br />

Selbstmord.<br />

7. Ich kann mich schlecht konzentrieren oder ich habe<br />

Schwierigkeiten, mich zu entscheiden, oder ich<br />

fühle mich unschlüssig, wie ich mich verhalten soll.<br />

8. Ich fühle mich innerlich angespannt und verhalte<br />

mich ruhelos und getrieben oder das Gegenteil<br />

davon: Ich bin körperlich verlangsamt.<br />

9. Mein Schlaf ist gestört (die Art und Weise der<br />

Schlafstörungen spielen dabei keine Rolle).<br />

10. Ich habe weniger Appetit als sonst und Gewicht<br />

abgenommen oder das Gegenteil davon: Ich habe<br />

mehr Appetit als sonst und Gewicht zugenommen.<br />

<br />

DAS ERGEBNIS<br />

Wenn Sie bei den Hauptanzeichen mindestens 2 Mal<br />

sowie bei den weiteren Anzeichen mindestens<br />

1 Mal „stimmt“ geantwortet haben, sind das Hinweise auf<br />

eine Depression. Sie sollten den Verdacht dringend<br />

mit einem Arzt besprechen. Aber auch, wenn Sie bei den<br />

Hauptanzeichen nur 1 Mal „stimmt“ sagen,<br />

sollten Sie sich aufmerksam beobachten, besonders<br />

wenn weitere Anzeichen zutreffen.<br />

Foto: Sabine Braun / Illustration: Getty<br />

8 / 2011<br />

37


MENSCHEN EREIGNISSE EPOCHEN<br />

Affären, Lügen,<br />

Sündenfälle<br />

Aus der Skandalchronik<br />

der Geschichte<br />

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MENSCHEN EREIGNISSE EPOCHEN<br />

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• E-Mail: abo.geschichte@guell.de<br />

• Internet: www.g-geschichte.de<br />

Vertragspartner: Bayard Media Gmbh & Co. KG, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg; Geschäftsführer: Horst Ohligschläger; HRA 15029 Amtsgericht Augsburg. Wir nutzen Ihre anlässlich<br />

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Sie bei höherem Wert noch keine Zahlung geleistet haben und die Lieferung der Bestellung entspricht.


UNSER LEBEN<br />

Jedes Poesiealbum<br />

ist<br />

einzigartiger<br />

Schatz,<br />

dessen Wert<br />

man oft<br />

erst spät<br />

entdeckt.<br />

„Edel sei der<br />

Mensch ...“<br />

Das Poesiealbum – ein Stück Kindheit<br />

zwischen zwei Buchdeckeln. Als<br />

Ira Richter (66) auf diesen Schatz stößt,<br />

beginnt für sie eine kleine Zeitreise.<br />

anz schlicht ist er, der braune Ledereinband.<br />

Auf dem Deckel ein schmaler<br />

Silberrahmen. Unten rechts das<br />

Wort „Poesie“. Die Seiten ein wenig<br />

vergilbt, Duft von altem Papier. Versteckt<br />

und längst vergessen schlummerte<br />

das Album über Jahre in einer Schublade.<br />

Ich sehe es noch genau vor mir, wie ich das Album<br />

an meinem elften Geburtstag aus dem bunten Sei-<br />

denpapier wickele. Ein Geschenk meiner Mutter. Sie<br />

schrieb als Erste hinein, am 20. Juli 1956: „Was Du<br />

nicht willst, dass man’s Dir tu, das füg auch keinem<br />

andern zu!“ Daran habe ich mich immer gehalten.<br />

Wenn ich damals selbst in ein Poesiealbum schreiben<br />

durfte, wählte ich immer denselben Spruch von<br />

Robert Reinick: „Sei nicht ein Wind- und Wetterhahn<br />

und fang nicht immer Neues an. Was Du Dir in den<br />

Kopf gesetzt, dabei beharre bis zuletzt.“ Ich gab mir<br />

richtig Mühe. Natürlich schrieb ich in meiner schönsten<br />

Schrift, mit Füller und Linienpapier drunter. Schönschreiben,<br />

das war das Allerwichtigste. Und kein Fettfleck,<br />

kein Tintenklecks durfte das Poesiealbum verunzieren!<br />

Das gehörte sich damals so.<br />

Trotzdem: Jedes Mal, wenn ich mein Album zurückbekam,<br />

klopfte mein Herz vor Aufregung: Ist es<br />

noch unversehrt? Hat niemand ein Eselsohr hineingeknickt?<br />

Steht kein Spruch zweimal drin? Jeder Eintrag<br />

wie eine Trophäe. Was, Hella hatte schon in Margits<br />

Buch geschrieben und in meines noch nicht? Da<br />

brachte ich Hella das Buch persönlich nach Hause!<br />

Langsam blättere ich weiter, vorbei an Onkel Fritz<br />

und Tante Hannah, Wolfgang, Karin, lauter Namen,<br />

bei denen wie im Schnelldurchlauf Gesichter aufblitzen,<br />

mal nur schemenhaft, mal ganz deutlich, wie<br />

bei Renate. „Vergiss nie die Heimat ...“ Was für eine<br />

8 / 2011<br />

39


UNSER LEBEN<br />

»Ist<br />

Reden eine<br />

Pflicht,<br />

dann<br />

schweige<br />

nicht! Rede<br />

wenig,<br />

rede wahr,<br />

viel Reden<br />

bringt<br />

Gefahr.«<br />

Erinnerung<br />

bewahren:<br />

Ira Richter<br />

(66) aus<br />

Berlin entdeckte<br />

ihr<br />

Poesiealbum<br />

wieder.<br />

schöne Schrift sie hatte! Und rote Haare und Sommersprossen.<br />

Wir haben oft miteinander gespielt. Wie<br />

sie wohl heute aussieht? Renate – ein beliebter Name<br />

damals. Wir hatten gleich drei in der Klasse. Die zweite<br />

Renate habe ich ein wenig um ihr schönes<br />

Zuhause beneidet. Sie wohnte in einer Villa.<br />

Ich dagegen fühlte mich zwischen Oma, Tante,<br />

Heim, Internat und Mutter stets etwas<br />

hin und her geschubst. Und die dritte Renate.<br />

„Mög’ der Himmel Dich bewahren vor Gefahren<br />

...“ Von ihr bleibt nur der Spruch. Ich<br />

habe kein Bild, keine Vorstellung, keine Erinnerung<br />

an dieses Mädchen.<br />

Andere Mitschülerinnen dagegen vergesse<br />

ich nie. Angelika zum Beispiel. Kaum fliegen<br />

meine Augen über ihre Zeilen, sehe ich<br />

sie wieder vor mir. Grazil und anmutig. Mit<br />

ihren dunklen Haaren, der fein geschwungenen<br />

Nase. Den geschmeidigen Balletthänden, mit<br />

denen sie sich im Sportunterricht scheinbar mühelos<br />

auf den Schwebebalken schwang. Den Jungs gefallen<br />

um jeden Preis. Das Letzte, was ich von ihr hörte, war,<br />

dass sie Ende der 70er geschieden wurde und ihre<br />

Tochter allein großzog ...<br />

Ach ja, hier meine liebste Lehrerin Regina Müller.<br />

Wir Mädchen himmelten sie an: Groß war sie, naturblonde<br />

Locken, freundliche Stimme. Sie strahlte so<br />

viel Gelassenheit aus! Dabei hatte sie für einen echten<br />

Skandal gesorgt. Bekam Zwillinge. Von einem<br />

Mann, der sich für sie scheiden ließ. Und das in den<br />

50ern! Trotzdem: Für sie haben wir uns alle ins Zeug<br />

gelegt, für sie wollten wir „gut“ sein – wie es in Tolstois<br />

Spruch heißt, den sie mir ins Album schrieb:<br />

„Nichts verschönt das eigne Leben wie das Leben der<br />

Mitmenschen so sehr, als das zur Gewohnheit gewordene<br />

Bestreben, gut zu sein.“<br />

Gut sein – das war nicht immer ganz einfach. Und<br />

ich muss schmunzeln, wenn ich Marlis’ Seite aufschlage.<br />

Dass wir in der fünften Klasse mal an einem Zeitungsladen<br />

Schauspielerbilder geklaut haben, von<br />

Gina Lollobrigida, hast du bis jetzt keinem erzählt,<br />

liebe Marlis. Entschuldige, jetzt ist es raus ...<br />

Zu Marlis besteht der Kontakt bis heute. Obwohl<br />

sie als Stewardess viel unterwegs war. Ihren Poesiealbum-Spruch<br />

finde ich noch immer schwer zu befolgen:<br />

„Ist Reden eine Pflicht, dann schweige nicht!<br />

Rede wenig, rede wahr, viel Reden bringt Gefahr.“<br />

Handgeschriebene Zeilen – heute haben sie echten<br />

Seltenheitswert. Selbst meine Freundinnen schicken<br />

mir heute eher eine SMS aus dem Urlaub als eine<br />

Postkarte. Und Poesiealben wurden abgelöst von<br />

Facebook, Stayfriends oder Wer kennt wen? Wobei ...<br />

Meine Enkelin kam neulich mal mit einem „Freundschaftsbuch“<br />

an. Da ist alles schon vorgegeben, was<br />

einzutragen ist, so was wie Lieblingstier oder blödestes<br />

Schulfach. Schön finde ich, dass man ein Foto<br />

hineinklebt. Schützt vor späteren Gedächtnislücken.<br />

Trotzdem: Unsere Glanzbilder-Variante hatte<br />

viel mehr Charme! Und die Sprüche – sie<br />

passten oft zum Charakter des Schreibers,<br />

auch wenn mir das bei vielen eigentlich erst<br />

heute so richtig bewusst geworden ist.<br />

So wie bei Anita. „Die Existenz des Menschen<br />

ruht nicht nur in seinen Händen, sondern<br />

noch viel mehr in seinem Kopf“, schrieb<br />

sie. Und Anita musste es wissen. Sie war schon<br />

damals so klug! Später wanderte sie aus, nach<br />

Australien. 2005 kam sie nach 35 Jahren das<br />

erste Mal wieder zu einem Klassentreffen.<br />

Es war wie zu Mädchenzeiten: Wir saßen<br />

nebeneinander und ratschten, als wäre kein<br />

Tag vergangen. Seitdem lassen wir uns nicht mehr<br />

aus den Augen, schreiben Briefe oder E-Mails.<br />

Was mit den Jungs aus meiner Klasse ist? Keiner<br />

hat sich verewigt. Weder Klaus, der Mädchenschwarm,<br />

noch Dieter mit der großen Klappe oder Timmi, mein<br />

Beschützer. War es ihnen zu blöd, sich in so ein „Mädchenbuch“<br />

einzutragen? Oder war ich zu schüchtern,<br />

ihnen das Album in die Hand zu drücken?<br />

Ein paar leere Seiten habe ich freigehalten. Mit<br />

Bleistift stehen oben die Namen von Mädchen, die<br />

Großmutters Eintrag<br />

ist der wertvollste<br />

hätten hineinschreiben sollen: Heidi, Gabi, Brigitte.<br />

Brigitte, eine Freundin aus dem Zittauer Gebirge. Mit<br />

nur 19 Jahren starb sie an Krebs. Das habe ich erst<br />

Jahre später erfahren. Und die leere Seite erscheint<br />

mir plötzlich wie eine verpasste Chance.<br />

Umso wertvoller ist der Eintrag meiner geliebten<br />

Oma. Die einzigen handschriftlichen Zeilen, die mir<br />

von ihr geblieben sind. Viele Jahre habe ich bei ihr<br />

gelebt. Bei dieser klugen, selbstbewussten Frau, die<br />

mich so sehr prägte. Sie wählte einen Spruch des<br />

Dichters Ernst Preczang: „Wags! Und beuge Dich nicht<br />

vor den rohen Händen des Tags ... und was Dich empörte,<br />

sags!“ Und darunter schrieb sie: „Nach diesem<br />

Wahlspruch habe ich gelebt, tu Du es auch.“<br />

Als ich das Poesiealbum vorsichtig zusammenklappe,<br />

muss ich schmunzeln. Welch ein Kunststück, all<br />

diese Ratschläge ein Leben lang zu befolgen. Sicher<br />

ist es bei mir oft nur bei dem Versuch geblieben. Aber<br />

wie heißt es so schön: „Wer Großes versucht, ist bewundernswert,<br />

auch wenn er fällt“ (Seneca).<br />

Aufgezeichnet von Carmen Krickau<br />

Foto: Mauritius <strong>Im</strong>ages (1), Stills Online (1), TV Yesterday (1), Privat (1)


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MARKETTE<br />

REISE & KULTUR<br />

42 8 / 2011


MARKETTE<br />

Eine Woche<br />

Bara vara<br />

*<br />

Baden, lesen, in der Sonne liegen, der Natur zuhören: Die Schären-Inseln<br />

östlich von Stockholm sind ein märchenhaftes Idyll. Ganz besonders auf<br />

Utö ist alles noch ruhiger, langsamer, liebenswerter als anderswo. Vor allem<br />

die Menschen, die Silke Haas sofort tief in ihr Herz schloss.<br />

*<br />

schwedisch: „einfach sein,<br />

es sich gut gehen lassen“<br />

Foto: ?????, 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

Freitag<br />

Knallrot leuchtet der kleine rote Punkt auf<br />

dem Hügel, keine hundert Meter vom Fähranleger<br />

Gruvbryggan auf Utö entfernt. Ganz<br />

klar: Das muss mein Ferienhaus mit Ostseeblick<br />

sein. Greta Garbo (1905 bis 1990),<br />

Schwedens größter Star des 20. Jahrhunderts,<br />

soll in den Sechzigern öfter ganz in der Nähe<br />

ausgespannt haben, hat mir die hilfsbereite<br />

Frau im Reisebüro erzählt. Und was einer<br />

gestressten Filmschauspielerin geholfen hat,<br />

um Ruhe und zu sich selbst zu finden, kann<br />

8 / 2011 43


REISE & KULTUR<br />

mir erst recht nicht schaden. Eineinhalb Jahre Bauzeit an unserem<br />

Eigenheim liegen hinter mir. Jetzt, kurz nach dem Einzug, brauche<br />

ich einfach eine Auszeit. Ein paar Tage ohne Verpflichtungen, an<br />

nichts denken müssen, sich für nichts verantwortlich fühlen. Keine<br />

Handwerker anrufen, keine Rechnungen bezahlen.<br />

„Nirgends kann man besser entspannen als auf einer Schäre – die<br />

Schweden sagen dazu: bara vara. Das bedeutet ,einfach sein, es sich<br />

gut gehen lassen.‘“ Fähren-Steward Gunnar Larsson (67) scheint<br />

meine Gedanken lesen zu können, als er mich an der Reling meines<br />

Schiffes, der „Silverpilen“, stehen sieht. Gunnar kennt Utö, mein<br />

Ferienziel, wie aus dem Effeff. Er kam hier auf dieser Insel zur Welt,<br />

will seine Schären für keinen Preis der Welt verlassen: „Ich werde<br />

hier bis zum Ende meiner Tage leben.“ Gunnar wird seine Gründe<br />

haben. Und so betrete ich über die silberne Gangway des Schiffes<br />

erwartungsfroh meine kleine Urlaubswelt. <strong>Im</strong> Gepäck fünf dicke<br />

2.<br />

Freiheit<br />

duftet<br />

nach<br />

Pinien<br />

Romane mit insgesamt 4000 Seiten Lesestoff.<br />

Das sollte reichen für eine Woche, denn<br />

man weiß ja nie ...<br />

Samstag<br />

Den ganzen langen Morgen habe ich in<br />

meinem kuschligen Bett und auf der genauso<br />

bequemen Couch verbracht, bereits die<br />

ersten 300 Seiten von Nele Neuhaus’ gewaltigem<br />

Krimi-Wälzer „Wer Wind sät“ intus.<br />

Jetzt ist erst mal genug mit Kommissarin Pia<br />

Kirchhoff und der spannenden Suche nach<br />

dem durchtriebenen Taunusmörder.<br />

Der durchs Fenster duftende Sommer lockt<br />

ins Freie. Das Parfum von Freiheit und Ruhe<br />

riecht nach Wiese, nach trockenen Pinienzapfen,<br />

nach einem zarten Hauch von Salz<br />

und Fisch. Vor dem Fenster schmiegt sich<br />

ein dichter grüner Mantel aus Rasen, Pinien,<br />

Kiefern und ein paar schlanken Birken an<br />

mein rotes Holzhäuschen auf dem Hügel.<br />

Dazwischen hebt sich zarte weiße Schafgar-<br />

1. Tolles<br />

Erlebnis: Eine<br />

dreistündige<br />

geführte Bootsund<br />

Kajaktour<br />

kostet auf Utö<br />

etwa 40 Euro,<br />

ein wasserdichter<br />

Neopren-<br />

Anzug als Leihgabe<br />

inklusive.<br />

1.<br />

2. Wie aus dem:<br />

Bilderbuch: Holzhäuschen<br />

in Weiß<br />

und Rot prägen alle<br />

Schären-Inseln.<br />

44 8 / 2011


e und knallgelber Löwenzahn scharf ab. Darüber erklimmt die<br />

Sonne allmählich den Zenit, brennt jetzt am Samstagmittag mit bestimmt<br />

30 Grad auf die Insel. Menschen sind nirgendwo zu sehen.<br />

Dabei kommen Jahr für Jahr eine Viertelmillion Touristen, vor allem<br />

Schweden, hierher. Wahrscheinlich halten die meisten gerade ihre<br />

Siesta auf ihren schattigen weißen Holz-Veranden vor ihren<br />

knuffigen Ferienhäusern, Schweden wie aus dem Bilderbuch.<br />

Ich dagegen muss mich jetzt sputen und unbedingt ins Tourismusbüro<br />

der Insel, Broschüren holen, mich erst mal über Utö und die<br />

Schären informieren – zuhause war irgendwie keine Zeit. Fast 25.000<br />

Inseln sind es, manche größer, manche winzig und unbewohnt. Und<br />

alle liegen vor Stockholm. Relikte der letzten Eiszeit, steht in einem<br />

der kleinen Info-Hefte. Manche dieser steinernen Erhebungen sind<br />

klein, nackt und kahl, bieten gerade mal einer Möwe Platz zum Luftholen.<br />

Andere ragen faltig und grau wie die Rücken einer Elefantenherde<br />

aus dem Wasser. Wieder andere sind bewaldet, beweidet<br />

und bewohnt. So wie Utö, mit siebeneinhalb Quadratkilometern<br />

und 230 Dauerbewohnern eine der größten Inseln, zehn Kilometer<br />

lang, an der breitesten Stelle dreieinhalb Kilometer. Der Name bedeutet<br />

Außeninsel – weil Utö so weit draußen im südlichen Teil der<br />

Schären liegt. Eine knappe Stunde fährt man mit der Fähre ab Årsta<br />

Havsbad, 30 Kilometer südlich von Stockholm. Eine vergleichsweise<br />

kurze Reise, die einen weit bringt. Weit<br />

weg von Job-Ärger, Autolärm und Hausbau-<br />

Stress. Allerdings braucht es selbst hier eine<br />

Weile, wirklich loszulassen. Schon drei Mal<br />

habe ich zuhause angerufen, nachgefragt,<br />

ob alles in Ordnung ist. Warum stelle ich das<br />

Handy nicht einfach mal aus?<br />

Sonntag<br />

Meine letzten Vorräte aus zwei Dosen Bockwürstchen<br />

und einer Flasche Apfelschorle<br />

gingen Samstagabend drauf. Zeit für ein bisschen<br />

Bewegung, bis zum gerade mal drei<br />

Minuten entfernten Insel-Supermarkt. „Färsk<br />

Fisk – frischer Fisch“ steht in Kreideschrift<br />

auf der schwarzen Schiefertafel vor dem<br />

Geschäft. Drinnen erhebt sich, eingerahmt<br />

von Waschpulver, Bierkisten und Knäckebrot-<br />

Regal, eine große, gläserne Theke auf dunklem<br />

Holzfußboden. Rechts liegen Fische mit<br />

glänzenden Augen in ihrem Eisbett: Lachse,<br />

Dorsche, Schollen. Links reihen sich ein<br />

halbes Dutzend Schüsseln aneinander. Jede<br />

bis zum Rand mit Sill gefüllt, mal rot, gelb<br />

oder mit grünen Sprenkeln. Sill heißt auf<br />

Schwedisch Hering und gilt als nationale Delikatesse.<br />

Er wird in mundgerechte Stücke<br />

geschnitten, mit Äpfeln, Zwiebeln, Roter Bete,<br />

Curry oder mit frischem Dill mariniert.<br />

„Nimm den Sill mit Curry und mit frischem<br />

Dill – da machst du nichts falsch.“ Gunnar<br />

Larsson steht plötzlich neben mir, zusammen<br />

mit seiner Frau Majsan (65). Also greife ich<br />

zu. Kaufe dazu eine Flasche italienischen<br />

4.<br />

5.<br />

3. Ferienhäuser<br />

für zwei Personen<br />

kosten (außerhalb<br />

der Hochsaison)<br />

ab 280 Euro.<br />

4. Violetter<br />

Farbtupfer:<br />

Die Kuckucks-<br />

Lichtnelke blüht<br />

vor allem im Juli<br />

und August auf<br />

den südwestlichen<br />

Schären.<br />

5. Ein Leben auf<br />

und für Utö: Majsan<br />

und Gunnar<br />

Larsson: Sie<br />

arbeitet als<br />

Postbotin, er als<br />

Fähren-Steward.<br />

6. Verliebt in die<br />

Schären: Autorin<br />

Silke Haas. „Leider<br />

kosten die Lebensmittel<br />

viel mehr<br />

als zuhause. Eine<br />

Dose Leichtbier<br />

etwa 2,50 Euro,<br />

500 Gramm Hackfleisch<br />

10 Euro.“<br />

Foto: ?????, 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

6.<br />

3.<br />

8 / 2011 45


N<br />

1.<br />

Lust auf die<br />

Schären?<br />

Hinkommen<br />

FLUGZEUG Nach<br />

Stockholm ab<br />

Hamburg, Hinund<br />

Rückflug ab<br />

ca. 310 Euro (Lufthansa)<br />

oder ab<br />

Berlin, ab ca. 210<br />

Euro (Air Berlin).<br />

Vom Flughafen<br />

Stockholm per Taxi<br />

oder Bus 846 ab<br />

Västerhaninge nach<br />

Årsta – dort legt<br />

die Fähre zur Insel<br />

Utö ab.<br />

AUTO Über Dänemark,<br />

Öresund-<br />

Brücke, nach<br />

Schweden. Fahrzeit<br />

Hamburg bis<br />

Stockholm – knapp<br />

1 000 Kilometer –<br />

ca. 11 Stunden.<br />

Bezahlen<br />

Schweden gehört<br />

zwar zur EU,<br />

bezahlt wird jedoch<br />

mit Schwedischer<br />

Krone (SEK). 10 SEK<br />

sind etwa 1,12 Euro.<br />

Noch mehr<br />

erfahren<br />

Schwedisches<br />

Fremdenverkehrsamt,<br />

Michaelisstraße<br />

22, 20459<br />

Hamburg. ✆ (0 40)<br />

32 55 13 10,<br />

www.visitsweden.de<br />

Frascati (ordentlich teuer). „Wenn du Zeit<br />

hast, komm doch morgen zu uns“, sagt Gunnar,<br />

bevor wir uns vor dem Laden verabschieden.<br />

Klar habe ich Zeit, endlich mal wieder!<br />

Und überhaupt, Frascati schmeckt ja<br />

ohnehin zu dritt viel besser.<br />

Montag<br />

Dampfenden Ostsee-Dorsch mit Gorgonzola-Polenta<br />

hat Majsan aufgetischt, dazu gibt<br />

es statt Frascati (Majsan: „Den machen wir<br />

später auf.“) mir zu Ehren einen Pfälzer Riesling.<br />

Mindestens einmal im Monat kocht Majsan<br />

Gunnars Lieblingsgericht. Wieder und<br />

wieder blickt Majsan sooo verliebt zu ihrem<br />

Mann, ergreift ständig seine Hand – man<br />

könnte neidisch werden. Als 15-Jährige war<br />

sie erstmals mit ihren Eltern auf der Insel,<br />

half im Lebensmittelgeschäft, in dem ich gestern<br />

den Curry-Sill kaufte, um ihr Taschengeld<br />

aufzubessern. Ein typischer Sommerjob.<br />

„Dann kam Gunnar“, strahlt Majsan. „Er war<br />

NORWEGEN<br />

Oslo<br />

Aland<br />

Stockholm<br />

Schären<br />

Inseln<br />

NORDSEE<br />

Gotland<br />

DÄNE-<br />

MARK<br />

Kopenhagen Öland<br />

200 km<br />

OSTSEE<br />

LITAUEN<br />

Stralsund<br />

Berlin<br />

DEUTSCHLAND<br />

Günstig ins<br />

Glück: <strong>Nu</strong>r 8,50<br />

Euro kostet<br />

die einfache<br />

Fährfahrt ab<br />

Årsta nach Utö.<br />

Eine direkte<br />

Schiffsverbindung<br />

ab Deutschland<br />

gibt es leider nicht.<br />

SCHWEDEN<br />

POLEN<br />

FINNLAND<br />

so schüchtern, aber er kam jeden Tag und kaufte immer nur einen<br />

Apfel.“ Der Großstadt-Teenager und der gerade volljährige Gunnar<br />

verliebten sich. Das war 1961. „Der Kampf mit meinen Eltern damals<br />

war fürchterlich. ,Du opferst deine Zukunft! Was willst du denn<br />

auf dieser Insel? Du bist viel zu jung!‘ und so weiter“, erinnert sich<br />

Majsan. Doch sie setzte sich durch, heiratete Gunnar, bekam drei<br />

Kinder: „Es war die beste Entscheidung meines Lebens.“ Und wenn<br />

ich die beiden so sehe, kann ich das gut verstehen.<br />

Dienstag<br />

Mein vierter Tag auf Utö. Inzwischen kann ich verstehen, dass die<br />

Schären das beliebteste Reiseziel der Stockholmer sind und im Sommer<br />

mittlerweile auch immer mehr Deutsche kommen. Weil es so<br />

herrlich ruhig ist. Neben dem Hauptort Gruvbryggan gibt es im Westen<br />

noch ein Dorf, Edesnäs. Doch wer das erst mal hinter sich gelassen<br />

hat, begegnet so schnell keinem mehr. Der Weg jenseits von<br />

Edesnäs führt über Steinbuckel, Kiefernwurzeln und Moosbetten<br />

weiter durch ein düsteres Tannenwäldchen, bis urplötzlich runde,<br />

kahle Felsen aus Granit und Gneis glänzend in der Sonne vor einem<br />

auftauchen. Und famose weiße Sandbuchten unter blauem Himmel.<br />

Man badet zwischen zwei flachen, lang gestreckten Holmen, die ein<br />

kleines Hafenbecken bilden – und vergisst die Zeit.<br />

E18<br />

Stockholm<br />

E4<br />

Årsta<br />

73<br />

Nynäshamn<br />

Vaxön<br />

Haninge<br />

E18<br />

Tyresö<br />

Utö<br />

Värmdö<br />

Dalarö<br />

S<br />

Grinda<br />

C<br />

H<br />

Finnhamn<br />

Sandö<br />

Ä R<br />

E N<br />

N S<br />

I<br />

L<br />

E<br />

1. Kostbare<br />

Delikatesse:<br />

Ostsee-Lobster<br />

2. Genügsam:<br />

Pinie auf Utö<br />

3. Traum in<br />

Orange: Sonnenuntergang<br />

auf<br />

den Schären<br />

46 8 / 2011


Das Wasser ist so durchsichtig wie Fensterglas,<br />

auf dem Ostseegrund leuchten weiße<br />

Steine, die das Meer zu feinen Kugeln geschliffen<br />

hat. Ein paar dieser Steinknicker<br />

schleppe ich abends in mein Ferienhaus, wo<br />

sie dann tagelang als Stolperfallen herumrollen.<br />

So viel Spaß muss einfach sein.<br />

Mittwoch<br />

Radio Stockholm vermeldet 29 Grad. Am<br />

Hafen von Gruvbryggan weht eine frische<br />

Brise, als ich auf das kleine rote Sparkassenboot<br />

warte. Viele Jahrzehnte lang kam es<br />

einmal pro Woche herangetuckert, war die<br />

einzige Chance für die 230 Dauerbewohner<br />

und die Touristen, sich Bargeld zu verschaffen.<br />

Jetzt soll in wenigen Wochen der erste<br />

Geldautomat auf Utö in Betrieb genommen<br />

werden. Genau wie die schwimmende Bibliothek<br />

und das Zahnarztboot mit dem schönen<br />

Namen Plomben III legt dann die Bank-<br />

Barkasse ab dem Sommer nicht mehr hier<br />

Eine<br />

kleine<br />

Bucht<br />

zum<br />

Baden,<br />

nur für<br />

mich<br />

an. Utö wird mehr und mehr autonom, geradezu modern. Doch bei<br />

Beerdigungen und zu Gottesdiensten kommt der Pastor weiterhin<br />

vom Festland. Und bei Notfällen landet nach wie vor der Hubschrauber,<br />

um Verletzte nach Stockholm ins Krankenhaus zu fliegen. Ich<br />

hoffe, so weit wird es bei mir nicht kommen. Andererseits: Vielleicht<br />

packe ich die Steinkugeln in meinem Ferienhaus doch lieber in eine<br />

Kiste, ich stolpere häufiger darüber, als mir lieb ist.<br />

Donnerstag<br />

Baden, rumliegen, aus dem Fenster gucken, ein paar Seiten aus Monika<br />

Peetz’ „Die Dienstagsfrauen“ – so verrinnt mein letzter Tag in<br />

den Schären. Leben kann so einfach und erfüllend sein. Jedes Stück,<br />

das dann spätnachmittags beim Packen in meinem Koffer verschwindet,<br />

macht mich ein bisschen trauriger, melancholischer.<br />

Das Gefühl wird noch schlimmer, als Majsan und Gunnar auf dem<br />

Fähr-Anleger erscheinen und, wie ich finde, auch ein bisschen unglücklich<br />

wirken. Mit „hej då – tschüss“ verabschieden sich die zwei. Und<br />

gehen dann schnell zurück zu ihrem alten braunen Volvo, der noch<br />

aussieht, wie ein Volvo aussehen sollte: kantig, praktisch und unzerstörbar.<br />

Schwedisches Knäckebrotdesign. Unverwüstlich. Wie die Schären.<br />

Vielleicht ist es das, was die Menschen hier am Urlaub so lieben.<br />

Ich werde auf jeden Fall wiederkommen. Nächstes Jahr.<br />

Foto: Laif (4), Mauritius-<strong>Im</strong>ages (1), Look -Foto (2), Privat(1), Karte: Infochart<br />

2.<br />

3.<br />

8 / 2011<br />

47


Kluge Köpfe<br />

Das wahre<br />

Glück unseres<br />

Lebens<br />

Was macht den Kern<br />

unseres Lebens aus? Was<br />

ist wichtig? Was macht<br />

uns glücklich? Für<br />

den Autor und Arzt<br />

Sherwin B. <strong>Nu</strong>land<br />

sind es nur zwei<br />

Dinge: Arbeiten –<br />

ein Leben lang –<br />

und Liebe!<br />

Goldmann 2007,<br />

9,95 Euro<br />

ür gewöhnlich<br />

erntet Sigmund<br />

Freud die Lorbeeren<br />

dafür, aber es war<br />

wahrscheinlich der berühmte<br />

russische Autor<br />

Leo Tolstoi, der der Welt als<br />

Erster das wahre Geheimnis<br />

unseres Glücks verriet: Das<br />

Geheimnis liegt in dem Wissen<br />

darum, wie man liebt und wie<br />

man arbeitet. Betrachte ich<br />

dies nun aus dem Blickwinkel<br />

meines 80. Geburtstages – er<br />

liegt noch nicht lange zurück<br />

–, begreife ich erst jetzt die<br />

ganze Wahrheit dieser Worte.<br />

Und es war ein langer Erkenntnisprozess:<br />

Denn eigentlich<br />

habe ich schon mit<br />

Mitte 40 damit begonnen,<br />

diese Aussage mit stetig<br />

wachsender Klarheit zu<br />

verstehen.<br />

Hoch geachtet<br />

in den USA<br />

als Arzt,<br />

Professor,<br />

Philosoph:<br />

Sherwin B.<br />

<strong>Nu</strong>land.<br />

48 8 / 2011


Fotos: Laif (1), PR (1)<br />

Und so habe ich Tolstois<br />

Maxime nicht nur zu meinem<br />

Lebensmotto gemacht. Sie<br />

wurde sogar zu dem einzigen<br />

Körnchen Weisheit, auf das<br />

ich mich je verlassen mochte.<br />

Während meiner acht Lebensjahrzehnte,<br />

die von Phasen<br />

der Freude und der Hürden,<br />

des Triumphs und des<br />

Scheiterns geprägt waren,<br />

kam ich zu der Überzeugung,<br />

dass diese wenigen Worte<br />

„alles, was ich weiß auf Erden<br />

und alles, was ich wissen<br />

muss“ enthalten – so, wie es<br />

der große amerikanische<br />

Dichter John Keats (1795–<br />

1821) ausdrückt. Dabei nehmen<br />

mich nicht nur die Begriffe<br />

„Liebe“ und „Arbeit“<br />

gefangen, sondern auch der<br />

Begriff „wissen, wie“.<br />

Wissen, wie man arbeitet,<br />

bedeutet, die eigene Kreativität<br />

in Pfade zu lenken, die für<br />

andere wertvoll sind, aber<br />

auch für mich selbst. Wir<br />

identifizieren uns mit dem<br />

Beruf oder der Tätigkeit, die<br />

wir gewählt haben, und sind<br />

ebenso auf vielerlei Weise<br />

durch sie definiert. Unsere<br />

Umwelt sieht uns im Licht<br />

unserer Arbeit. Wenn wir uns<br />

einmal in jungen Jahren mit<br />

der Arbeit identifiziert haben,<br />

dann kehrt sich das Verhältnis<br />

irgendwann um: Die Arbeit<br />

bestimmt uns. Sie schafft<br />

ein Bild von uns, in dem andere<br />

uns sehen, aber sie ist<br />

auch ein Spiegel für uns<br />

selbst, der uns darüber nachsinnen<br />

lässt, was wir sind.<br />

Wir müssen wissen, wie wir<br />

die Arbeit finden, wissen,<br />

wie wir sie sehr gut machen,<br />

und wissen, wie wir Erfüllung<br />

darin finden. Denn in der<br />

Arbeit setzen wir der Welt<br />

gegenüber ein Zeichen: Wir<br />

fühlen uns einem Qualitätsideal<br />

verpflichtet und zeigen<br />

dies in dem, was wir tun.<br />

Wenn die Zeit gekommen<br />

ist, die berufstätige Arbeit<br />

hinter uns zu lassen, müssen<br />

wir andere Kanäle für unsere<br />

Kreativität finden, andere<br />

Arten von Arbeit, denn Kreativität<br />

nährt sich selbst.<br />

s<br />

ogar die Liebe,<br />

dieses Gefühl, das uns<br />

so unvermittelt erscheint,<br />

braucht das „gewusst,<br />

wie“, wenn sie wahrhaftig<br />

und dauerhaft sein<br />

soll, wenn sie tiefe Bedeutung<br />

haben soll – für uns und für<br />

die, die wir lieben. Solche<br />

Liebe erfordert Arbeit, genau<br />

so, wie die Arbeit Liebe<br />

braucht. Liebe zu der Aufgabe,<br />

die getan werden soll.<br />

Liebe und Arbeit segnen unser<br />

Leben. Es gibt keine größere<br />

Weisheit als diese.<br />

Unsere Arbeit verändert<br />

sich so wie unser Leben und<br />

wie die Zeiten sich ändern.<br />

Vor allem nach 65, in der<br />

sogenannten Pensionierung,<br />

beim Rückzug aus dem Beruf,<br />

den wir vorher hatten. Was<br />

bei der Arbeit wirklich zählt,<br />

ist weder die Art der Arbeit<br />

noch ihre Bezeichnung, sondern<br />

die Kreativität und die<br />

Freude, die wir in sie hineinlegen.<br />

Auch die Liebe mag<br />

sich mit den Jahren in ihrem<br />

Wesen und in ihrem Ausdruck<br />

verändern. Aber an<br />

Tiefe wird sie nur dann gewinnen,<br />

wenn wir uns bewusst<br />

machen, dass wir stets<br />

Liebesarbeit hineingeben<br />

müssen. Agape im Griechischen,<br />

caritas im Lateinischen,<br />

chesed im Hebräischen<br />

– fürsorgliche Liebe in<br />

allen drei Sprachen: Sie gilt<br />

gleichermaßen für die Arbeit<br />

unseres Lebens und die Arbeit<br />

unseres Herzens.<br />

Anders als das Leben an<br />

sich ist der Lohn von Liebe<br />

und Arbeit nicht endlich. Ihr<br />

Vorbild wird zum Geschenk<br />

für die, die nach uns kommen.<br />

Auf diese Weise sterben<br />

sie nie. Ganz gleich, ob wir<br />

25, 65 oder 85 sind und wie<br />

auch immer das Wesen von<br />

Arbeit und Liebe sein mag –<br />

diese beiden sind stets die<br />

gleichen tragenden Säulen<br />

unseres Daseins.<br />

Aus dem Englischen<br />

von Elke Kressin<br />

Copyright 2011 by Sherwin B. <strong>Nu</strong>land<br />

c/o Writers Representatives LLC, New York,<br />

NY 10011. All rights reserved. Zuerst erschienen<br />

in AARP The <strong>Magazin</strong>e, January 14,<br />

2011, unter dem Titel: „Love’s Labor Found“.<br />

Wer ist<br />

Sherwin B.<br />

<strong>Nu</strong>land?<br />

1930 in New York<br />

geboren als Sohn<br />

jüdischer Eltern.<br />

Medizinstudium<br />

Facharzt für Chirurgie,<br />

Dozent für<br />

Medizingeschichte.<br />

Verfasst Bücher<br />

und Aufsätze, hält<br />

Vorträge.<br />

1994 Welt-Bestseller:<br />

„Wie wir<br />

sterben. Ein Ende<br />

in Würde?“<br />

Heute Professor<br />

für Medizin, Bioethik<br />

und Medizingeschichte<br />

an der<br />

renommierten<br />

Yale-Universität.<br />

Vier Kinder<br />

aus zwei Ehen.<br />

Lebt heute in<br />

Connecticut/USA.<br />

„Auch im Alter müssen wir Kanäle<br />

für unsere Kreativität finden, denn sie ist<br />

da, solange wir leben und arbeiten.“<br />

8 / 2011 49


So schön,<br />

& so gesund<br />

so köstlich<br />

Korn- und Ringelblume, Stockrosen<br />

und Frauenmantel, Chrysantheme und<br />

Veilchen – jeder Gärtner freut sich,<br />

wenn sie blühen. Kaum jemand aber<br />

weiß, dass diese Stauden auch<br />

köstlich schmecken und sogar heilen.<br />

Blaue Kornblume<br />

[ Centaurea cyanus ]<br />

ZUM HEILEN Kornblumen<br />

hemmen Entzündungen und<br />

beruhigen die Haut (Rötungen).<br />

Dazu 3 EL Blüten mit<br />

250 ml heißem Wasser übergießen.<br />

Abkühlen lassen. Die<br />

Haut damit abtupfen.<br />

ZUM KOCHEN Kornblume-<br />

Lavendel-Rosmarin-Salz: Je<br />

40 g getrocknete Kornblume,<br />

Lavendel und Rosmarin mit<br />

50 g Meersalz mischen. <strong>Im</strong><br />

Mörser zerstoßen. Verfeinert<br />

z. B. Fisch und Ofenkartoffeln.<br />

DER GARTENTIPP Roter<br />

Klatschmohn und blaue Kornblumen<br />

– die schönste Kombination<br />

für alle, die kräftige<br />

Farben à la Emil Nolde lieben.<br />

Ringelblume<br />

[ Calendula officinalis ]<br />

ZUM HEILEN Blüten lassen<br />

Wunden schneller heilen. Für<br />

eine Salbe: 60 g Bienenwachs<br />

mit 500 ml Olivenöl im Wasserbad<br />

schmelzen. 300 g frische<br />

Blütenblätter einrühren,<br />

3 Stunden im 50 °C warmen<br />

Ofen ziehen lassen. Durch ein<br />

Tuch drücken. In dunkle Gläser<br />

füllen. Etwa 3 Monate haltbar.<br />

ZUM KOCHEN Ringelblumen-<br />

Omelette. Dazu die Blütenlippen<br />

abstreifen und unter die<br />

Ei-Milch-Masse mischen.<br />

DER GARTENTIPP Die<br />

Ringelblume ist ein „Wetter-<br />

Prophet“. Kündigt sich zum<br />

Beispiel Regen an, faltet sie<br />

ihre Blüte einfach zusammen.<br />

Frauenmantel<br />

50 8 / 2011


Würzig<br />

Die Blüten der<br />

Kornblume<br />

verfeinern<br />

jede Kräuter-<br />

Mischung,<br />

passen gut zu<br />

Kartoffeln.<br />

Kornblume<br />

Heilsam<br />

Wirkstoffe der<br />

Ringelblume<br />

verschließen<br />

Wunden und<br />

helfen bei<br />

unreiner Haut.<br />

Ringelblume<br />

Lavendel<br />

Chrysantheme<br />

Gute Idee<br />

Mit Lavendel<br />

lassen sich<br />

auch Wege und<br />

Beete perfekt<br />

einfassen. Und<br />

es blüht und<br />

duftet den<br />

ganzen Sommer.<br />

8 / 2011<br />

51


Stockrose<br />

[ Alcea rosea ]<br />

Frauenmantel<br />

[ Alchemilla ]<br />

ZUM HEILEN Hildegard von<br />

Bingen empfahl die Blätter bei<br />

Frauenleiden, auch Wechseljahr-Beschwerden.<br />

Für einen<br />

„Frauentee“: Frauenmantel-<br />

Blätter, Schafgarbe-, Brennnessel-<br />

und Ehrenpreis-Blüten sowie<br />

Melisse mischen. Pro Tasse<br />

1 EL der Mischung überbrühen.<br />

10 Minuten ziehen lassen.<br />

ZUM KOCHEN Frauenmantel-<br />

Gemüse: Blätter in Butter<br />

anschwitzen und dünsten.<br />

Blätter schmecken pfefferig.<br />

DER GARTENTIPP Blätter<br />

wachsen rasch nach, können<br />

ganzjährig „geerntet“ werden.<br />

Lavendel<br />

[ Lavandula angustifolia ]<br />

ZUM HEILEN Beruhigendes<br />

Bad: 50 g Blüten mit 1 l kochendem<br />

Wasser übergießen. 15 Minuten<br />

ziehen lassen. Abseihen,<br />

ins Badewasser geben.<br />

ZUM KOCHEN Lavendel-Eis:<br />

1 EL frische Blüten mit 4 EL<br />

Zucker mixen. 3 Eigelbe dazu,<br />

erwärmen. 200 ml Sahne und<br />

3 Eiweiße schlagen, unterheben.<br />

3 Stunden einfrieren.<br />

DER GARTENTIPP<br />

Nach der Blüte und<br />

vor dem Austrieb<br />

schneiden.<br />

ZUM HEILEN Tee<br />

aus Stockrosen gegen<br />

Husten. Dazu halb<br />

geöffnete Blüten an<br />

einem schattigen,<br />

luftigen Ort trocknen.<br />

2 EL Blüten mit<br />

250 ml heißem<br />

Wasser übergießen.<br />

10 Minuten ziehen<br />

lassen. Abseihen.<br />

ZUM KOCHEN Salat<br />

mit Stockrosen: 8 Blüten,<br />

10 Stockrosen-<br />

Samen, 1 Pfirsich,<br />

1 Eisbergsalat mit<br />

Saft, Öl, Knoblauch,<br />

Salz mischen – lecker.<br />

DER GARTENTIPP<br />

Die fast schwarze Sorte<br />

„Nigra“ blüht von<br />

Juni bis September.<br />

Kapuzinerkresse<br />

[ Tropaeolum majus ]<br />

ZUM HEILEN Enthält<br />

viel Vitamin C, gut fürs<br />

<strong>Im</strong>munsystem. Antibiotische<br />

Stoffe helfen bei<br />

entzündetem Hals und<br />

Rachen. Blätter und Blüten<br />

am besten roh essen.<br />

ZUM KOCHEN Salat<br />

mit Kapuzinerkresse und<br />

Ringelblumen: grünen<br />

Salat mit Dill und den<br />

Blüten mischen.<br />

DER GARTENTIPP<br />

Kapuzinerkresse<br />

ist eine ideale<br />

Rankpflanze,<br />

um hässliche<br />

Mauern und<br />

Zäune zu<br />

verstecken.<br />

Die Kloster-<br />

Medizin<br />

des frühen<br />

Mittelalters<br />

zählte ganz<br />

selbstverständlich<br />

auch Blumen<br />

zu den Heilpflanzen.<br />

Erst später<br />

reduzierte<br />

man die<br />

Klostermedizin<br />

auf<br />

Kräuter wie<br />

Thymian<br />

und Salbei.<br />

Chrysantheme<br />

[ Chrysanthemum ]<br />

ZUM HEILEN Blüten-<br />

Kompressen beruhigen rote,<br />

juckende Augen (auch bei<br />

Heuschnupfen): Je 3 getrocknete<br />

Blüten in zwei Baumwoll-<br />

Säckchen füllen. 10 Minuten<br />

ziehen lassen, dann die<br />

Chrysanthemen-Säckchen<br />

10 Minuten auf die geschlossenen<br />

Augen legen.<br />

ZUM KOCHEN Chrysanthemen-Küchlein:<br />

2 altbackene<br />

Brötchen mit 1/2 l heißer Milch<br />

einweichen. Mit 2 Eiern, etwas<br />

Paniermehl und 80 g Chrysanthemen<br />

vermischen, dann<br />

würzen. Küchlein formen. In<br />

Mehl und Paniermehl wenden,<br />

knusprig braten.<br />

DER GARTENTIPP Chrysanthemen<br />

lieben Sonne. Sind sie<br />

dann noch durch eine Mauer<br />

oder Hecke vor Wind geschützt,<br />

blühen sie länger.<br />

Taglilie<br />

[ Hemerocallis ]<br />

ZUM HEILEN In der traditionellen<br />

chinesischen Medizin<br />

(TCM) werden die Blüten der<br />

gelbroten Taglilie bei Schlaflosigkeit<br />

verabreicht. Dazu 1 bis<br />

2 frische Blüten kurz vor dem<br />

Zubettgehen essen.<br />

ZUM KOCHEN Gefüllte Taglilien.<br />

Dazu 100 g Frischkäse, 1/2<br />

TL Zitronensaft, 1 TL gehackte<br />

Zitronemelisse, 1/2 TL Zucker<br />

mischen. In die geöffneten Blüten<br />

füllen und frisch genießen.<br />

DER GARTENTIPP Taglilien<br />

sind tolle Kübelpflanzen. Nach<br />

der Blüte gibt das gräserartige<br />

Laub ein schönes Bild.<br />

Kapuzinerkresse<br />

52 8 / 2011


Wohltat<br />

Getrocknete<br />

Blüten der<br />

Stockrose<br />

wirken als<br />

Aufguss<br />

befreiend.<br />

Schatz<br />

Die meisten<br />

Blüten<br />

haben ein<br />

Medizin-<br />

Geheimnis.<br />

Veilchen<br />

[ Viola odorata ]<br />

ZUM HEILEN<br />

Veilchen-Tee hilft bei<br />

Husten und Bronchitis.<br />

Da er schweißtreibend<br />

wirkt, hilft er auch<br />

sehr gut bei einer<br />

fiebrigen Erkältung:<br />

1 TL Veilchen mit<br />

250 ml heißem Wasser<br />

übergießen. 10 bis 15<br />

Minuten ziehen lassen.<br />

Abseihen.<br />

Gänseblümchen<br />

[ Bellis perennis ]<br />

ZUM HEILEN<br />

Die darin enthaltenen<br />

Bitter- und Gerbstoffe<br />

desinfizieren<br />

und helfen, dass<br />

Wunden besser heilen:<br />

1 TL Blüten mit<br />

500 ml kaltem Wasser<br />

aufkochen, abseihen,<br />

abkühlen und Wunde<br />

damit betupfen.<br />

ZUM KOCHEN<br />

Die nussig schmeckenden<br />

Blüten<br />

krönen Salate und<br />

Butterbrote.<br />

Als „falsche Kapern“<br />

würzen die Knospen<br />

auch sehr gut<br />

Soßen und Suppen.<br />

Stockrose<br />

Foto: Shutterstock (7), Stock Food (3), Mauritius-<strong>Im</strong>ages (1), Getty (1), Plainpicture (2)<br />

Tröster<br />

Veilchen-Tee<br />

mit lieblichen<br />

Blüten tut<br />

auch der<br />

Seele gut.<br />

Blickfang<br />

Bellis machen<br />

selbst aus<br />

einfachen<br />

Gerichten etwas<br />

Besonderes.<br />

ZUM KOCHEN<br />

Kandierte Veilchen<br />

als Deko. Dazu eine<br />

Handvoll Blüten in Ei-<br />

Schnee tauchen. Auf<br />

mit Zucker bestreutes<br />

Backpapier legen.<br />

Blüten mit Zucker bestreuen.<br />

<strong>Im</strong> lauwarmen<br />

Ofen trocknen lassen.<br />

DER GARTENTIPP<br />

Mit ihrem immergrünen<br />

Laub fassen Veilchen<br />

ganz romantisch<br />

kleine Beete ein.<br />

DER GARTENTIPP<br />

Wer Gänseblümchen<br />

im Rasen nicht<br />

mag – Bellis im<br />

Kräuterbeet mit<br />

aussäen.<br />

Duftveilchen<br />

Gänseblümchen<br />

8 / 2011<br />

53


Sonnenstrahlen<br />

im August<br />

Es gibt Sätze, die geben Kraft, und manche begleiten uns als Sinn-Sprüche<br />

durchs Leben. Wir haben einen bunten Strauß an<br />

Sonnenstrahlen für Sie zusammengestellt – für jeden Tag im August.<br />

31. Kalenderwoche<br />

1 Mo Sobald ihr handeln<br />

wollt, müsst ihr die Tür<br />

zum Zweifel schließen.<br />

FRIEDRICH NIETZSCHE<br />

2 Di An den kleinen Dingen<br />

muss man sich nicht<br />

stoßen, wenn man zu<br />

großen auf dem Weg ist.<br />

FRIEDRICH HEBBEL<br />

3 Mi Zukunft: etwas, das<br />

meistens schon da ist,<br />

bevor wir damit rechnen.<br />

UNBEKANNT<br />

4 Do Den Fortschritt<br />

verdanken wir den unzufriedenen<br />

Menschen.<br />

ALDOUS HUXLEY<br />

5 Fr Die schlimmste Art, ein<br />

Glück zu versäumen<br />

ist, es nicht zu glauben,<br />

dass man es erlebt.<br />

ARTHUR SCHNITZLER<br />

6 Sa Keine Liebe, keine<br />

Freundschaft kann unseren<br />

Lebensweg kreuzen,<br />

ohne für immer eine Spur<br />

zu hinterlassen.<br />

FRANÇOIS MAURIAC<br />

7 So Ein Sonnenstrahl kann<br />

einen anderen Menschen<br />

aus mir machen.<br />

HUGO VON HOFMANNSTHAL<br />

32. Kalenderwoche<br />

8 Mo Inmitten von Schwierigkeiten<br />

liegen günstige<br />

Gelegenheiten.<br />

ALBERT EINSTEIN<br />

9 Di Verständnis kommt uns<br />

durch die Liebe.<br />

RICHARD WAGNER<br />

10 Mi Es gibt zwei Arten von<br />

Freunden: Die einen<br />

sind käuflich, die anderen<br />

sind unbezahlbar.<br />

UNBEKANNT<br />

11 Do Trösten ist eine Kunst<br />

des Herzens. Sie<br />

besteht oft nur darin,<br />

liebevoll zu schweigen.<br />

OTTO VON LEINER<br />

12 Fr Die Freude steckt nicht in<br />

den Dingen, sondern im<br />

Innersten unserer Seele.<br />

THERESE VON LISIEUX<br />

13 Sa Für die Welt bist du<br />

irgendjemand, aber<br />

für irgendjemand bist<br />

du die Welt.<br />

ERICH FRIED<br />

14 So Menschen, die man von<br />

Herzen liebt, altern nicht.<br />

ERNST PENZOLDT<br />

33. Kalenderwoche<br />

15 Mo Wir verlangen,<br />

das Leben müsse einen<br />

Sinn haben – aber es hat<br />

nur genau so viel Sinn,<br />

als wir selber ihm zu<br />

geben imstande sind.<br />

HERMANN HESSE<br />

16 Di Versuchungen sollte<br />

man nachgeben. Wer weiß,<br />

ob sie wiederkommen!<br />

OSCAR WILDE<br />

17 Mi Die großen Tugenden<br />

machen einen Menschen<br />

bewundernswert; die<br />

kleinen Fehler machen ihn<br />

liebenswert.<br />

PEARL S. BUCK<br />

18 Do Die größte Sehenswürdigkeit,<br />

die es gibt, ist<br />

die Welt – sieh sie dir an.<br />

KURT TUCHOLSKY<br />

19 Fr Das Denken ist das Selbstgespräch<br />

der Seele.<br />

PLATON<br />

20 Sa Ein Mensch habe den Mut,<br />

sich zu geben und zu tragen,<br />

wie er nun einmal ist.<br />

ROBERT WALSER<br />

21 So Mögest du immer einen<br />

Blick für das Sonnenlicht<br />

haben, das sich in deinen<br />

Fenstern spiegelt, und<br />

nicht für den Staub, der<br />

auf den Scheiben liegt.<br />

IRISCHER SEGEN<br />

54 5/2010 8/2011


24 Seiten Extra Weniger zuzahlen für Arznei <br />

August 2011<br />

geld^recht<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

Fotos: Thomas & Thomas (1), Shutterstock (1)<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

Wer zahlt für die<br />

reparierte Straße?<br />

<strong>Im</strong>mer häufiger müssen Anlieger<br />

zahlen, zu Recht? S. 18<br />

Das neue<br />

Erbrecht<br />

Scheidung, Wiederheirat,<br />

Kinder aus 1. Ehe – das neue<br />

Erbrecht für Patchwork-Familien<br />

Das Rentenkonto<br />

in Ordnung bringen<br />

Der wichtigste Schritt, um die<br />

maximale Rente zu erhalten S. 14


geld^recht 8/2011: In dieser Ausgabe<br />

Das neue Erbrecht für Geschiedene S. 4 + + + Leserfrage: Was passiert mit meiner Wohnung? S. 9 + + + Rente: Was wird auf<br />

Unfallrente angerechnet? S. 10 + + + Betriebsrente übertragen S. 12 + + + In 10 Schritten Rentenkonto klären S. 14 + + + Pflicht,<br />

Abwasserrohre zu prüfen S. 16 ++ + Wer zahlt, wenn die Straße saniert wird? S. 18 ++ + Ist Autofahren nach Infarkt erlaubt? S. 19<br />

++ + Zuzahlungen bei Arzt und Apotheke stoppen S. 20 Ihre Fragen, Experten antworten S. 22 + + + Musterbrief: Zuzahlen S. 24<br />

SUPERMARKT<br />

Angebote müssen<br />

vorhanden sein<br />

Sonderangebote, mit denen<br />

Supermärkte werben,<br />

müssen mindestens bis<br />

14 Uhr verfügbar sein.<br />

Das entschied jetzt der<br />

Bundesgerichtshof (Az.<br />

I ZR 183/09). Nicht erlaubt<br />

sind damit Lockvogel-Angebote,<br />

bei denen<br />

nur wenige Produkte tatsächlich<br />

vorhanden sind.<br />

7,14<br />

GUTE RENDITE, ABER ES WIRD WENIGER<br />

Seit Jahren sinkt die Verzinsung der Lebensversicherung. Deshalb sollte jeder den Vertrag optimieren.<br />

in % je Jahr<br />

7,11<br />

6,86<br />

6,57<br />

Mehr Geld aus der<br />

Lebensversicherung<br />

Quelle: map-report, für eine 30-jährige Lebensversicherung.<br />

6,35<br />

5,81<br />

www.weisse-liste.de/<br />

Pflegeheim<br />

Sie suchen ein Pflegeheim<br />

für Vater<br />

oder Mutter? Auf<br />

dieser Liste finden<br />

Sie viele wichtige<br />

Tipps für die Wahl<br />

der richtigen Einrichtung<br />

und auch<br />

Qualitäts-Kriterien<br />

für Pflegeheime.<br />

GELD<br />

Falsche<br />

Öko-Kriterien<br />

<strong>Im</strong>mer mehr Banken und<br />

Fonds werben mit „grüner“<br />

Geldanlage. Doch Vorsicht.<br />

Wer Geld moralisch<br />

anlegen möchte, sollte auf<br />

folgende Kriterien achten:<br />

keine Atomenergie, Gentechnik,<br />

Rüstungsgüter,<br />

Tierversuche, ausbeuterische<br />

Kinderarbeit, Verstöße<br />

gegen ILO-Konvention,<br />

Menschenrechte,<br />

systematische Korruption.<br />

E<br />

in weiteres wichtiges<br />

Urteil gegen Lebensversicherer:<br />

Jetzt gibt es<br />

auch eins gegen die Neue<br />

Leben Versicherung. Das<br />

Landgericht Hamburg (312<br />

O 334/10) entschied auch<br />

in diesem Fall, dass Zuschläge<br />

auf Beiträge nicht<br />

erlaubt sind, wenn monatlich,<br />

viertel- oder halbjährlich<br />

gezahlt wird bzw. dass<br />

die Auszahlungssummen<br />

höher sein müssen, weil<br />

die Versicherer zu viel Geld<br />

für sich beanspruchen<br />

(siehe <strong>plus</strong> 8/2010). Dieses<br />

neue Urteil reiht sich in<br />

ähnliche Verfahren ein, bei<br />

denen andere Versicherer<br />

verurteilt wurden. Der<br />

Bundesverband Verbraucherzentrale<br />

empfiehlt,<br />

Auszahlungen zu widersprechen.<br />

Weitere Urteile<br />

gegen Ergo (Hamburg<br />

Mannheimer) und Iduna<br />

werden erwartet. <strong>plus</strong> wird<br />

einen großen Überblick<br />

samt Musterbrief liefern.<br />

2 8/ 2011


„Wir müssen bei der Reform der Pflege mehr<br />

auf Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen achten.“<br />

Daniel Bahr, Bundesgesundheitsminister<br />

STEUER<br />

Orts-Kirchgeld<br />

weiter erlaubt<br />

Kirchengemeinden dürfen<br />

Orts-Kirchgeld verlangen.<br />

Dies entschied das Bundesverfassungsgericht<br />

bzw. ließ entsprechende<br />

Klagen nicht zu. Damit<br />

bleibt es bei der Praxis,<br />

dass Kirchengemeinden<br />

das gemeinsame Einkommen<br />

eines Paares als<br />

Maßstab für das Ortskirchgeld<br />

heranziehen,<br />

auch wenn nur ein Partner<br />

in der Kirche ist.<br />

VERLETZTENRENTE<br />

PC-Arbeit als Berufskrankheit<br />

Wer intensiv am Computer arbeitet und sich dabei eine<br />

chronische Sehnenscheiden-Entzündung zuzieht, kann<br />

diese jetzt als Berufskrankheit anerkennen lassen. Das entschied<br />

das Verwaltungsgericht Aachen (Az. 1 K 1203/09).<br />

Geklagt hatte eine 55-jährige Beamtin, die seit vielen Jahren<br />

am PC arbeitet. Sie hat jetzt Anspruch auf Unfall-Fürsorge<br />

des Landes NRW. Zwar ist jeweils der Einzelfall entscheidend.<br />

Doch dieses Urteil hilft anderen, die viel am Computer<br />

arbeiten (müssen) und gesundheitliche Probleme haben.<br />

SEHR<br />

GUT<br />

WICHTIG<br />

Riester-Zuschuss<br />

trotz Rente<br />

Wichtig für alle Paare,<br />

bei denen ein Partner<br />

schon in Rente ist oder<br />

demnächst in den<br />

Ruhestand geht.<br />

Die jährliche Riester-Förderung<br />

bleibt auch dann für<br />

beide Partner erhalten.<br />

Das heißt: Wer einen<br />

Riester-Vertrag hat, sollte<br />

weiter für beide Verträge<br />

die jährlichen Zuschüsse<br />

abrufen. Besonders Frührentner<br />

können auf diese<br />

Weise bis zum eigentlichen<br />

Auszahl-Beginn<br />

der Riester-Rente (meist<br />

mit 65) einige Hundert<br />

Euro zusätzlich vom<br />

Staat kassieren.<br />

70<br />

Fotos: getty (12, laif (1), shutterstock (2)<br />

Euro kostet etwa<br />

ein guter Fahrrad-<br />

Helm. Das haben<br />

Tests von Stiftung<br />

Warentest gezeigt.<br />

Zwar werden auch<br />

günstigere Helme<br />

angeboten; doch<br />

deren Qualität war<br />

meist mangelhaft.<br />

GUT VERSICHERT<br />

Pflicht zur Haftpflicht für Hunde<br />

eder Hundebesitzer sollte<br />

J eigentlich eine Haftpflicht-<br />

Police haben. Doch noch nicht<br />

einmal jeder Dritte sorgt auf<br />

diese Weise vor. Nach Berlin,<br />

Hamburg und Sachsen-Anhalt<br />

schreibt nun auch Niedersachsen<br />

allen Hundebesitzern vor,<br />

dass sie eine Haftpflicht für den<br />

Vierbeiner abschließen müssen.<br />

Auch Thüringen will demnächst<br />

eine entsprechende Pflicht erlassen.<br />

Ganz wichtig für alle, die<br />

glauben, eine Privathaftpflicht<br />

übernehme auch Schäden, die<br />

ein Hund verursacht: Das ist<br />

nicht der Fall! Eine normale<br />

Haftpflicht deckt nur Schäden<br />

ab, die von Katzen oder Vögeln<br />

verursacht werden. Obwohl eine<br />

Hundehaftpflicht relativ günstig<br />

ist – sehr gute Verträge kosten<br />

ab etwa 50 Euro pro Jahr (siehe<br />

Tabelle) –, sollte man genau Preise<br />

und Konditionen vergleichen.<br />

Sinnvoll sind nur Verträge ohne<br />

Selbstbeteiligung und dass Personen-,<br />

Sach- und Vermögensschäden<br />

gedeckt werden. Tipp:<br />

Die eigene Haftpflicht nach Koppel-Verträgen<br />

fragen.<br />

Versicherer<br />

Preis*<br />

Baden-Badener 58<br />

NV-Versicherung 58<br />

Hanse Merkur 59<br />

* In Euro je Jahr ohne SB.<br />

Quelle: Stiftung Warentest.<br />

TEST<br />

Gute digitale<br />

Bilderrahmen<br />

Haben Sie ein paar schöne<br />

Urlaubs- oder Enkel-<br />

Schnappschüsse? Dann<br />

lassen Sie diese doch als<br />

Dia-Show auf einem<br />

digitalen Bilderrahmen<br />

laufen. Die kleinen Elektronik-Wunder<br />

sind im<br />

letzten Jahr immer besser<br />

und günstiger geworden.<br />

Gute Qualität liefern<br />

diese Rahmen:<br />

Sony DPF-D830 L<br />

➞ 70 €<br />

Cytem VX10-pro<br />

➞ 150 €<br />

Philips SPH 8528/10<br />

➞ 110 €<br />

Quelle: Stiftung Warentest, ca.-Preise.<br />

8/ 2011<br />

3


geld ^ recht<br />

4 8/ 2011


extra<br />

DAS NEUE ERBRECHT<br />

Der beste<br />

Schutz<br />

für die<br />

2. Familie<br />

Jede 2. Ehe<br />

wird inzwischen<br />

geschieden.<br />

Spätestens<br />

wenn Kinder<br />

oder Enkel<br />

vorhanden sind,<br />

ändert sich<br />

das Erbrecht<br />

grundlegend.<br />

250.000 Ehen werden jedes Jahr<br />

geschieden; die meisten finden – mit oder<br />

ohne Trauschein – einen neuen Partner.<br />

Doch dies verändert das Erbrecht.<br />

Denn fast jeder möchte dann den neuen<br />

Partner absichern, andererseits Kinder<br />

nicht übergehen. Was tun?<br />

Der Rechtsanwalt Jan Bittler erläutert,<br />

wie Geschiedene vorgehen sollten.<br />

8 / 2011<br />

5


geld ^ recht<br />

1. FALL<br />

Neuer Partner bringt Kinder mit<br />

Wer erbt per<br />

Gesetz?<br />

➽ Ohne Testament<br />

gilt die gesetzliche<br />

Erbfolge<br />

des Bürgerlichen<br />

Gesetzbuchs.<br />

➽ Die gesetzliche<br />

Erbfolge ist eine<br />

Rangfolge, entsprechend<br />

der<br />

Verwandtschaft.<br />

➽ Erben erster<br />

Ordnung sind die<br />

Abkömmlinge des<br />

Erblassers, d. h.<br />

Kinder, Enkel,<br />

Urenkel.<br />

➽ Erben zweiter<br />

Ordnung sind die<br />

Eltern des Verstorbenen,<br />

deren<br />

Kinder und Kindeskinder<br />

(Geschwister,<br />

Neffen,<br />

Nichten) des Erblassers.<br />

➽ Zur dritten<br />

Ordnung gehören<br />

Großeltern und<br />

deren Kinder und<br />

Kindeskinder (Tante,<br />

Onkel, Cousin).<br />

1. Ehe<br />

Der Fall<br />

Ein Ehepaar war lange verheiratet<br />

und hat zwei Kinder.<br />

Nach der Scheidung heiratet<br />

ein Partner erneut. Auch für<br />

den neuen Partner ist es<br />

die 2. Ehe und auch er bzw.<br />

sie bringt Kinder in diese<br />

neue Ehe mit. Aus der zweiten<br />

Ehe gehen keine neuen<br />

Kinder hervor.<br />

Das Ziel<br />

Jeder Partner möchte einerseits<br />

den neuen Ehepartner<br />

im Fall des eigenen Todes absichern.<br />

Andererseits sollen<br />

aber am Ende nur die jeweils<br />

eigenen Kinder etwas vom eigenen<br />

Vermögen erben. Das heißt,<br />

der neue Partner soll so gesichert<br />

werden, dass nach dessen<br />

Tod nichts vom eigenen Vermögen<br />

bei den Stiefkindern landet.<br />

Gleichzeitig soll aber der<br />

jeweils überlebende Partner völlig<br />

unabhängig von Erbansprüchen<br />

der Kinder aus der ersten<br />

Ehe agieren können.<br />

2. Ehe<br />

1. Ehe<br />

Wer erbt jetzt?<br />

Ist durch ein Testament nichts<br />

geregelt, erben zunächst nur der<br />

überlebende Ehegatte und die<br />

eigenen Kinder aus der ersten<br />

Ehe. Denn die gesetzliche Erbfolge<br />

richtet sich nach leiblicher<br />

Verwandtschaft (siehe Kasten<br />

links). Gesetzlich erbberechtigt<br />

sind Kinder nur gegenüber dem<br />

leiblichen Elternteil. Aber: Die<br />

Stiefkinder gehen nach dem gesetzlichen<br />

Erbrecht allerdings<br />

nicht leer aus, wenn der jeweils<br />

andere Ehepartner später stirbt.<br />

Das heißt, der Erbteil, der zuerst<br />

an den neuen Ehegatten fiel,<br />

geht dann an die Stiefkinder.<br />

Das heißt, am Ende würden sich<br />

dann alle Kinder das Erbe teilen.<br />

Bringt allerdings ein Partner<br />

mehr Vermögen mit in die<br />

zweite Ehe, bedeutet dies, dass<br />

Teile des Vermögens auch in die<br />

Familie des zweiten Partners<br />

übergehen.<br />

Die jeweils ersten Ehepartner erben<br />

aber in jedem Fall nichts.<br />

Das Ziel umsetzen<br />

Per Testament können die Partner<br />

den jeweils anderen und die<br />

eigenen Kinder absichern. Per<br />

Vor- und Nacherbe können sie<br />

ihr Vermögen in einer zeitlich<br />

versetzten Reihenfolge übertragen.<br />

Der Erblasser bestimmt so<br />

zwar einen Erben (leibliche Kinder),<br />

der aber erst Erbe (Nacherbe)<br />

wird, nachdem zunächst<br />

der Partner (Vorerbe) geerbt<br />

hat. Der Vorerbe (Partner) kann<br />

dabei nur eingeschränkt über<br />

den Nachlass verfügen, darf<br />

beispielsweise nichts aus dem<br />

Erbe verschenken oder verkaufen.<br />

Der Nacherbe (Kinder) wiederum<br />

hat wichtige Rechte gegenüber<br />

dem Vorerben. Dazu<br />

zählen zum Beispiel ein Auskunftsrecht,<br />

ein Anspruch auf<br />

Hinterlegung, Umschreibung<br />

und Eintrag von Sperrvermerken<br />

bei Wertpapieren.<br />

Der Experten-Rat<br />

„Eine solche Regel empfiehlt<br />

sich nur, wenn die Partner im<br />

Besitz von eigenem Vermögen<br />

sind, das sie als Familienerbe<br />

weitergeben wollen. Bei gemeinsam<br />

erwirtschafteten Vermögen<br />

ist es nicht sinnvoll (und verursacht<br />

Erbstreit), wenn ein Partner<br />

die Kinder des jeweils anderen<br />

vom Erbe ausschließt.“<br />

➽ Erben einer<br />

höheren Ordnung<br />

schließen immer<br />

Erben einer niedrigeren<br />

Ordnung<br />

aus. Kinder haben<br />

so immer den<br />

ersten Anspruch<br />

auf ein Erbe.<br />

Wer wieder heiratet, will meist, dass der neue<br />

Partner vor den Kindern abgesichert ist.<br />

6 8/ 2011


Das Muster-<br />

Testament<br />

Wer zum zweiten<br />

Mal verheiratet ist<br />

und möchte, dass<br />

zuerst der jetzige<br />

Ehepartner und erst<br />

danach die Kinder<br />

(evtl. aus erster Ehe)<br />

erben, sollte diesen<br />

Text im Testament<br />

verwenden:<br />

Der Fall<br />

Ehepaar, lange verheiratet,<br />

hat Kinder. Scheidung.<br />

Ein Partner lernt jemand<br />

Neues kennen, sie leben<br />

unverheiratet zusammen.<br />

Das Ziel<br />

Der neue Partner und die Kinder<br />

sollen erben.<br />

Wer erbt jetzt?<br />

Gesetzliche Erben sind nur<br />

die Kinder des Erblassers. Ihnen<br />

steht alles zu, was dem<br />

Verstorbenen gehörte. Unverheiratete<br />

Partner gehen leer<br />

aus, wenn sie nicht in einer<br />

eingetragenen Lebenspartnerschaft<br />

lebten. Und selbst<br />

wenn die Beziehung Jahre<br />

dauerte, beide sich sogar gegenseitig<br />

gepflegt haben.<br />

Mein Testament<br />

Ich, (Vor- und Zuname),<br />

geb. am in ,<br />

setze meine Ehefrau<br />

(Name, geboren am ...) zu meiner<br />

befreiten Vorerbin ein.<br />

Nacherbe beim Ableben meiner Frau<br />

(Name der Vorerbin) ist<br />

meine Tochter (Name,<br />

geboren am ... ).<br />

Gleichzeitig widerrufe ich sämtliche<br />

bisher von mir verfassten<br />

Verfügungen von Todes wegen.<br />

Ort und Datum<br />

Unterschrift des Erblassers<br />

2. FALL<br />

Neuer Partner, keine Hochzeit<br />

1. Ehe<br />

Streit ist programmiert, wenn<br />

beide Vermögen erwirtschaftet<br />

oder eine <strong>Im</strong>mobilie gekauft<br />

haben. Die Kinder können<br />

als gesetzliches Erbe all<br />

das verlangen, von dem der<br />

überlebende Partner nicht beweisen<br />

kann, dass es ihm allein<br />

gehört. Dies gelingt nur,<br />

wenn man nachweisen kann,<br />

dass man dies aus eigenem<br />

Vermögen kaufte.<br />

Das Ziel umsetzen<br />

Beide Partner legen ihren<br />

letzten Willen in einem Testament<br />

nieder. Dabei kann<br />

jeder ein eigenes Testament<br />

machen, in dem der Partner<br />

und die Kinder zu Erben erklärt<br />

werden. Der Vorteil: <strong>Im</strong><br />

Testament kann genau aufgeführt<br />

werden, wer was erhält.<br />

Man kann also dem Partner<br />

gezielt die <strong>Im</strong>mobilie vererben<br />

und den Kindern dann<br />

(als Ausgleich) Geld.<br />

Achtung: Der Anteil der Kinder<br />

muss in etwa so hoch sein<br />

wie der Pflichtteil, der ihnen<br />

zusteht. Stimmt das Verhältnis<br />

nicht, muss der überlebende<br />

Partner unter Umständen<br />

Geld aufwenden, um den<br />

Pflichtteil auszuzahlen.<br />

Die Partner können auch gemeinsam<br />

ihren Letzten Willen<br />

regeln. Unverheiratete<br />

Paare dürfen aber kein gemeinschaftliches<br />

Testament<br />

aufsetzen. Auswege: ein notarieller<br />

Erbvertrag.<br />

Der Experten-Rat<br />

„Bedenken Sie, dass sich<br />

ein Erbvertrag im Nachhinein<br />

kaum ändern lässt. Der<br />

überlebende Partner ist daran<br />

gebunden. Ausnahme: Beide<br />

Partner sind mit späteren Änderungen<br />

einverstanden oder<br />

sie behalten sich eine Widerrufsmöglichkeit<br />

vor.“<br />

3. FALL<br />

extra<br />

Neuer Partner<br />

mit Kindern<br />

1. Ehe<br />

2. Ehe<br />

Der Fall<br />

Ein Ehepaar war lange verheiratet,<br />

hat keine Kinder, Scheidung.<br />

In die zweite Ehe bringt<br />

der neue Partner Kinder mit.<br />

Das Ziel<br />

Der neue Partner und dessen Kinder,<br />

die Stiefkinder, sollen erben.<br />

Wer erbt jetzt?<br />

Der Ehepartner erbt nach dem Gesetz<br />

immer, auch wenn es kein Testament<br />

gibt. Der Partner, der keine<br />

Kinder mit in die neue Ehe brachte,<br />

gibt durch den Tod das gesamte<br />

Vermögen an den Partner weiter.<br />

Dessen Kind, das Stiefkind des Verstorbenen,<br />

geht ohne Testament<br />

leer aus. Es hat keinen Anspruch<br />

auf einen Pflichtteil.<br />

Stirbt der Partner, der das Kind mit<br />

in die Ehe brachte, dann muss sich<br />

der überlebende Partner das Erbe<br />

mit dem (leiblichen) Kind des Verstorbenen<br />

teilen. Wurde die Ehe als<br />

Zugewinngemeinschaft geführt, beträgt<br />

der gesetzliche Erbteil des<br />

überlebenden Ehegatten ein Viertel.<br />

Durch einen Zugewinnausgleich<br />

wird dieses Viertel aus der<br />

Erbschaft um ein weiteres Viertel<br />

erhöht – man erhält also tatsächlich<br />

die Hälfte des Erbes.<br />

Das Ziel umsetzen<br />

Wer einem Stiefkind nach dem eigenen<br />

Tod etwas vermachen will,<br />

muss das ganz konkret per Testament<br />

regeln. Es ist denkbar, dass<br />

jeder Partner für das eigene Vermögen<br />

ein eigenes Testament<br />

macht. Für ein Ehepaar, das<br />

8 / 2011<br />

7


geld ^ recht<br />

„Gerade Patchwork-Familien,<br />

also Partner, die<br />

wieder geheiratet<br />

und Kinder aus<br />

erster Ehe haben,<br />

sollten genau<br />

planen, da sonst<br />

aktuelle Partner<br />

leer ausgehen.“<br />

Jan Bittler, Rechtsanwalt<br />

und Geschäftsführer<br />

Deutsche Vereinigung<br />

für Erbrecht und<br />

Vermögensnachfolge<br />

Scheidung stoppt<br />

Testament<br />

➽ Ein Testament<br />

wird unwirksam,<br />

wenn das<br />

Scheidungsverfahren<br />

eingeleitet ist<br />

(§ 2077 BGB).<br />

➽ Das gilt auch,<br />

wenn der Erblasser<br />

die Scheidung<br />

beantragt oder ihr<br />

zugestimmt hat.<br />

➽ Wichtig: Der<br />

Scheidungsantrag<br />

muss dem anderen<br />

Ehegatten zugestellt<br />

worden sein.<br />

➽ Leben Eheleute<br />

nur getrennt, reicht<br />

das nicht aus, um<br />

ein Testament unwirksam<br />

zu machen.<br />

zusammen Vermögen erwirtschaftet<br />

hat, empfiehlt sich aber<br />

ein gemeinschaftliches Testament,<br />

das die letztwilligen Verfügungen<br />

beider Ehegatten enthält.<br />

Dieses Testament kann<br />

dabei wechselbezüglich oder<br />

gegenseitig sein. Es kann aber<br />

auch jeder Ehegatte eigene Verfügungen<br />

treffen, die unabhängig<br />

von den Verfügungen des<br />

anderen gelten.<br />

4. FALL<br />

Dritte Ehe mit Kindern<br />

1. Ehe<br />

2. Ehe<br />

Der Fall<br />

Ein Mann hat drei Kinder,<br />

eines aus erster Ehe, zwei<br />

aus zweiter Ehe. <strong>Nu</strong>n heiratet<br />

er ein drittes Mal.<br />

Die neue Frau bringt nun ihrerseits<br />

zwei Kinder aus erster<br />

Ehe mit in die neue Ehe.<br />

Das Ziel<br />

Der Mann möchte, dass zuerst<br />

die dritte Frau alles erbt, dann<br />

aber alle eigenen Kinder, aber<br />

auch die Stiefkinder zu gleichen<br />

Teilen das Vermögen erhalten.<br />

Die dritte Ehefrau soll also nur<br />

Vorerbin sein.<br />

Wichtig: Das gemeinschaftliche<br />

Testament bindet beide Ehepartner<br />

sehr stark. Bereits zu<br />

Lebzeiten beider Partner ist es<br />

schwierig, es abzuändern oder<br />

zu widerrufen. Nach dem Tod<br />

eines Partners gewinnt die Bindung<br />

noch an Stärke und kann<br />

die Sicherung des gemeinsamen<br />

Willens auch im Falle einer erneuten<br />

Heirat des überlebenden<br />

Partners erreichen.<br />

3. Ehe<br />

Wer erbt jetzt?<br />

Nach dem gesetzlichen Erbrecht<br />

geht das Vermögen des Mannes<br />

an die Ehefrau und an die drei<br />

leiblichen Kinder des Mannes.<br />

Dabei erben sowohl die Kinder<br />

aus erster Ehe als auch das Kind<br />

aus zweiter Ehe jeweils die gleichen<br />

Teile. Lebte das Paar in einer<br />

Zugewinngemeinschaft,<br />

dann erhält die überlebende<br />

Ehefrau (die dritte Frau) die<br />

Hälfte des Nachlasses, die drei<br />

leiblichen Kinder teilen sich die<br />

andere Hälfte.<br />

Die Kinder, die von der dritten<br />

Ehefrau mit in die Ehe gebracht<br />

wurden, erben als Stiefkinder<br />

zuerst nichts. Für nicht leibliche<br />

Kinder gibt es nur eine Ausnahme:<br />

Der Erblasser hat sie adoptiert.<br />

In diesem Fall sind sie im<br />

Erbrecht leiblichen Kindern<br />

gleichgestellt. Aber: Stirbt die<br />

dritte Ehefrau, dann fällt der<br />

Teil des Vermögens, den sie vom<br />

Erblasser erhielt, an ihre beiden<br />

leiblichen Kinder.<br />

Das Ziel umsetzen<br />

Die Eheleute machen ein Berliner<br />

Testament und setzen sich<br />

in diesem gemeinschaftlichen<br />

Testament gegenseitig zu allei-<br />

Der Experten-Rat<br />

„Während es bei einem einfachen<br />

Testament genügt, ein<br />

aktuelleres Schriftstück zu verfassen,<br />

das automatisch die ältere<br />

Verfügung außer Kraft<br />

setzt, muss der Widerruf eines<br />

gemeinschaftlichen Testaments<br />

dem anderen Ehegatten in einer<br />

notariell beurkundeten Erklärung<br />

zugestellt werden. Dies gilt<br />

es zu bedenken.“<br />

nigen Erben ein. Stirbt der eine<br />

Partner, dann erbt der andere<br />

als Vollerbe den gesamten Nachlass<br />

und kann über das Erbe<br />

auch frei verfügen, ist somit<br />

vollkommen abgesichert. Kinder<br />

und andere Erben sind zuerst<br />

ausgeschlossen, sollen aber<br />

als Schlusserben erst nach dem<br />

Tod des zweiten Partners zum<br />

Zuge kommen. Probleme kann<br />

es geben, wenn ein Kind nach<br />

dem Tod des ersten Elternteils<br />

den Pflichtteil fordert. Der beträgt<br />

die Hälfte des gesetzlichen<br />

Erbteils. Wenn das gemeinsame<br />

Vermögen des Paares aus einer<br />

selbst genutzten <strong>Im</strong>mobilie besteht,<br />

müsste der überlebende<br />

Ehegatte das Haus verkaufen<br />

oder beleihen, um den Pflichtteil<br />

auszahlen zu können.<br />

Der Experten-Rat<br />

„Eheleute mit Berliner Testament<br />

sollten immer eine „Pflichtteilsklausel“<br />

einfügen. Vorschlag:<br />

„Sollte einer unserer<br />

Erben das Testament anfechten<br />

oder nach dem Tode des Zuerst-<br />

Versterbenden den Pflichtteil<br />

verlangen, soll die Erbeinsetzung<br />

nach dem Tode des Überlebenden<br />

entfallen.“<br />

Fotos: Thomas & Thomas(1), Shutterstock , F1Online (1), privat (1)<br />

8 8/ 2011


extra<br />

Was geschieht mit meinen Dingen ...<br />

... wenn es keine Erben gibt? Diese einfache Frage stellte <strong>plus</strong>-Leserin Doris Niermann.<br />

Auf Anhieb wussten wir keine Antwort. Aber unser Experte ...<br />

Fotos: Getty(1), Privat (1)<br />

Jan Bittler, Anwalt und<br />

Geschäftsführer Deutscher<br />

Verband für Erbrecht<br />

1 Die Rechtslage<br />

Einen Erben gibt es immer.<br />

Dafür sorgt die gesetzliche<br />

Erbfolge. Erben erster Ordnung<br />

sind (in der Rangfolge<br />

ihres Rechts) Kinder, Enkel,<br />

Urenkel. Erben zweiter Ordnung<br />

sind Eltern, Geschwister,<br />

Neffen oder Nichten. In dritter<br />

Ordnung folgen Großeltern,<br />

Onkel und Tanten. Lebende<br />

Erben einer Ordnung und<br />

Rangfolge schließen nächstfolgende<br />

aus. Das heißt, es<br />

wird in die immer entferntere<br />

Verwandtschaft gegangen, bis<br />

es lebende Verwandte gibt.<br />

Aber: Erben gleichen Ranges,<br />

hier die Kinder, bilden eine<br />

Erbengemeinschaft, müssen<br />

gemeinsam entscheiden, wie<br />

Geld oder Gegenstände geteilt<br />

werden. Will jemand nicht<br />

Erbe sein, kann das Erbe abgelehnt<br />

werden.<br />

2 Suche nach Erben<br />

Stehen nach dem Tod nicht<br />

sofort Erben bereit, beginnt<br />

das Amtsgericht mit der<br />

Suche. Nachlassgerichte<br />

schalten meist Erben-Aufrufe<br />

in der Presse. Eine langwierige<br />

Suche mit einem bestellten<br />

Nachlasspfleger gibt es<br />

aber nur, wenn der Wert des<br />

Nachlasses größer ist als die<br />

Kosten der Beerdigung. Bleibt<br />

die Suche nach Erben erfolglos<br />

oder haben alle möglichen<br />

Erben den Nachlass ausgeschlagen,<br />

erbt nach § 1964<br />

Abs. 1 BGB der Staat.<br />

Liebes <strong>plus</strong>-Team,<br />

ich habe eine ganz drängende<br />

Frage, auf die mir bisher niemand<br />

richtig Antwort geben konnte:<br />

„Was geschieht mit meinen Möbeln,<br />

Porzellan, Garderobe, PC,<br />

Auto etc. nach meinem Tod?“ Ich<br />

habe zwei Kinder, aber sie haben<br />

ja schon alles. Und mein Schmuck<br />

ist nicht modern, meine geerbten<br />

Ölbilder passen nicht in ihre<br />

modernen Wohnzimmer, meine<br />

Garderobe ist von guter Qualität,<br />

aber die Größe würde nicht passen.<br />

Ich weiß von vielen Bekannten<br />

in meinem Alter (71), die diese<br />

Sorge haben, vor allem wenn<br />

man keine Kinder mehr hat und<br />

ganz allein lebt. Wir sehen alles<br />

im Container landen, schrecklich.<br />

Auch die Caritas will heute doch<br />

keine gebrauchten Möbel mehr<br />

abholen – das ist meine Erfahrung.<br />

Ich wäre Ihnen für eine<br />

Antwort sehr dankbar. Vor<br />

allem interessiert uns,<br />

was ist, wenn man<br />

keine Kinder hat<br />

und allein lebt –<br />

wer kümmert sich<br />

denn dann um alles?<br />

3 Die Wohnung<br />

Der Vermieter darf die Wohnung<br />

nach dem Tod des Mieters<br />

nicht kündigen. <strong>Im</strong><br />

Haushalt lebende Partner (§<br />

563) oder die Erben (§ 564)<br />

treten in den Mietvertrag ein.<br />

Erben und Vermieter dürfen<br />

den Vertrag innerhalb eines<br />

Monats kündigen, nachdem<br />

sie vom Tod des Mieters erfahren<br />

haben (mit gesetzlicher<br />

Kündigungsfrist). Melden<br />

sich keine Erben, muss<br />

der Vermieter beim Amtsgericht<br />

fragen, was mit der Wohnung<br />

passieren soll. Hat der<br />

Staat als Erbe kein Interesse,<br />

endet der Mietvertrag.<br />

4 Auflösen?<br />

Die Erben müssen die Wohnung<br />

auflösen. Ausnahme:<br />

Sie haben das Erbe ausgeschlagen.<br />

Gibt es keine Erben,<br />

löst der Staat den Haushalt<br />

auf. Besteht kein staatliches<br />

Interesse, bleibt dies Aufgabe<br />

des Vermieters. Eine Pflicht<br />

zum Einlagern des Haushalts<br />

hat der Vermieter nur, wenn<br />

nach Erben gesucht wird.<br />

5 Wer bezahlt das?<br />

Es gilt: Wer auflöst, zahlt –<br />

die Erben oder der Staat als<br />

Erbe oder, wenn kein Erbe<br />

antritt, der Vermieter. Für<br />

diese Kosten oder ausstehende<br />

Miete steht<br />

dem Vermieter ein<br />

Pfandrecht zu. Das<br />

heißt, es können Dinge<br />

aus dem Nachlass, die sich<br />

in der Wohnung befinden,<br />

verkauft werden.<br />

8 / 2011<br />

9


geld ^ recht<br />

Wie schnell ist bei der<br />

Arbeit oder auf dem<br />

Weg dorthin ein Unfall<br />

geschehen; wie<br />

häufig wird jemand durch den<br />

Beruf krank. Damit Arbeitnehmer<br />

(aber auch deren Familien)<br />

dadurch nicht in ein finanzielles<br />

Loch fallen, gibt es zwei<br />

Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung:<br />

Eine Unfallrente<br />

erhält, wer nach Arbeitsoder<br />

Wegeunfall oder einer<br />

Berufskrankheit länger als ein<br />

halbes Jahr mindestens 20 % in<br />

der Erwerbsfähigkeit gemindert<br />

ist. Verletztengeld erhält, wer<br />

vorübergehend arbeitsunfähig<br />

durch Arbeits- oder Wegeunfall<br />

bzw. Berufskrankheit ist. Dies<br />

gilt auch für die Dauer einer medizinischen<br />

Rehabilitation. Das<br />

heißt, auf Verletztengeld kann<br />

eine Unfallrente folgen.<br />

Etwa drei Millionen Menschen<br />

erhalten derzeit eine dieser<br />

Leistungen. Und fast immer<br />

gibt es dann Streit, wenn weitere<br />

Einkommen dazukommen.<br />

Denn je nach Einkommen wird<br />

dann die Unfallrente, das Verletztengeld<br />

oder aber eine zusätzliche<br />

Rente gekürzt.<br />

Wer durch einen Arbeitsunfall oder eine<br />

Berufskrankheit beeinträchtigt wurde, erwartet<br />

vor allem eines: unbürokratische Hilfe. Das leisten<br />

Verletztengeld und Unfallrente. Doch bereits<br />

nach kurzer Zeit gibt es meist Streit um andere<br />

Einkommen, die darauf angerechnet werden.<br />

Streit<br />

um Unfallrente<br />

vermeiden<br />

Arbeitseinkommen<br />

Unfallrente: Lohn oder Gehalt<br />

werden nicht angerechnet. Denn<br />

eine Unfallrente dient dem Ausgleich<br />

für entgangene Arbeitsfähigkeit,<br />

ein Anrechnen würde<br />

das Gegenteil bedeuten.<br />

Verletztengeld: Hier wird der<br />

Netto-Lohn angerechnet. Gezahlt<br />

wird Verletztengeld nach<br />

der Lohnfortzahlung des Arbeitgebers<br />

(§ 52 SGB VII). Nicht angerechnet<br />

werden dürfen einmalige<br />

Zahlungen wie zum<br />

Beispiel Prämien, Weihnachtsoder<br />

Urlaubsgeld.<br />

Keine<br />

Abgaben<br />

Wer Unfallrente<br />

oder<br />

Verletztengeld<br />

erhält, sollte<br />

genau auf<br />

Steuern und<br />

Sozialabgaben<br />

achten.<br />

STEUER<br />

➡ Leistungen aus gesetzlicher<br />

Unfallkasse sind<br />

steuerfrei (§ 3 EStG).<br />

➡ Verletztengeld unterliegt<br />

Progressionsvorbehalt,<br />

kann sich<br />

mit anderen Einnahmen<br />

auf die Höhe der<br />

Steuer auswirken.<br />

➡ Unfallrente fällt aber<br />

nicht darunter.<br />

SOZIALABGABEN<br />

➡ Die Unfallrente ist nicht<br />

sozialabgabenpflichtig.<br />

➡ Freiwillig gesetzlich<br />

Versicherte zahlen auf<br />

alle Einkommen Beiträge<br />

bis zur Beitragsbemessungsgrenze.<br />

➡ Beim Verletztengeld<br />

sind jedoch Beiträge<br />

zur Sozialversicherung<br />

zu zahlen.<br />

Fotos: Getty (1), Privat (1)<br />

10 8/ 2011


extra<br />

Wichtig: Zuschüsse des Arbeitgebers<br />

zum Verletztengeld<br />

gelten nicht als Arbeitsentgelt,<br />

wenn sie zusammen den Nettolohn<br />

nicht übersteigen.<br />

400-Euro-Job<br />

Unfallrente: Einkünfte aus<br />

einem Nebenverdienst betreffen<br />

die Unfallrente nicht – man darf<br />

beides ungekürzt erhalten.<br />

Verletztengeld: Einkünfte aus<br />

werden voll angerechnet.<br />

„Um Unfallrente<br />

und Verletztengeld<br />

gibt es<br />

leider häufig<br />

Streit, weil viele<br />

nicht wissen,<br />

dass Einkommen<br />

angerechnet<br />

wird.“<br />

Eberhard Ziegler,<br />

Versicherungsrechtler<br />

bei der DGUV<br />

losengeld kommt in der Regel<br />

selten vor. Besteht bei einem bereits<br />

Arbeitslosen tatsächlich ein<br />

Anspruch (z. B. durch eine spät<br />

erkannte Berufskrankheit), erhält<br />

man Verletztengeld in Höhe<br />

des Arbeitslosengeldes.<br />

Hartz IV (ALG II)<br />

Unfallrente: Ein neues Urteil<br />

des Bundessozialgerichts zu<br />

ALG II: Arbeitslose, die wegen<br />

eines früheren Arbeitsunfalls<br />

eine Rente erhalten, müssen<br />

die Unfallrente voll auf das<br />

Arbeitslosengeld II anrechnen<br />

Arbeitslosengeld I<br />

Unfallrente: Arbeitslosengeld I<br />

berührt die gesetzliche Unfallrente<br />

nicht. Beide Leistungen<br />

kann man parallel erhalten.<br />

Verletztengeld: Hier sieht es anders<br />

aus – ein Nebeneinander<br />

von Verletztengeld und Arbeitslassen<br />

(Az. B 11b AS 15/06 R).<br />

Begründung: Beide Leistungen<br />

(Unfallrente und ALG II / Hartz<br />

IV) dienen vorrangig dem täglichen<br />

Lebensunterhalt.<br />

Verletztengeld: Bezieher von<br />

Hartz IV haben keinen Anspruch<br />

auf Verletztengeld. Denn die<br />

Leistung ersetzt Arbeitsentgelt.<br />

Arbeitslosengeld II ist aber eine<br />

steuerfinanzierte Leistung.<br />

Gesetzliche Rente<br />

Unfallrente: Hier gibt es den<br />

meisten Streit. Wer Anspruch<br />

auf eine gesetzliche Rente (Altersrente,<br />

Frührente, Erwerbsminderung)<br />

hat, erhält zwar die<br />

Unfallrente voll ausgezahlt, die<br />

gesetzliche Rente wird jedoch<br />

gekürzt (§ 93 SGB VI), siehe<br />

auch Beispielrechnung.<br />

Verletztengeld: Dieses ist eine<br />

Lohnersatzleistung. Daher kommen<br />

Rentner nicht in den Genuss.<br />

Also keine Anrechnung.<br />

Witwenrente<br />

Unfallrente: Das Landessozialgericht<br />

Baden-Württemberg<br />

entschied: Eine Unfallrente<br />

wird nicht als Einkommen auf<br />

Witwenrente angerechnet (Az.<br />

L 9 R 153/09). Es ist eine steuerfreie<br />

Einnahme, die anrechnungsfrei<br />

bleiben muss.<br />

Wichtig: Dies ist keine gefestigte<br />

obergerichtliche Rechtsprechung;<br />

das Gericht hat die Revision<br />

zugelassen. Dennoch hilft<br />

das Urteil Betroffenen, Ansprüche<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

Verletztengeld: Auch hier wird<br />

die Witwenrente nicht angerechnet.<br />

Das Verletztengeld ersetzt<br />

den Lohn; und Witwenrente<br />

wird auch nicht auf den<br />

Lohn angerechnet!<br />

Betriebs-/Riesterrente<br />

Unfallrente: Leistungen aus der<br />

betrieblichen Altersversorgung<br />

dürfen nicht auf die Unfallrente<br />

angerechnet werden. Das gilt<br />

auch für staatlich geförderte<br />

Riester- und Rürup-Renten.<br />

Verletztengeld: Auch hier wird<br />

eine Rente nicht angerechnet.<br />

Lebensversicherung<br />

Unfallrente: Renten aus eigener<br />

Vorsorge (private Rente, Kapital-Lebensversicherung)<br />

werden<br />

nicht angerechnet. Das gilt<br />

auch für Unfallrenten, die aus<br />

privater Vorsorge stammen (BU-<br />

Renten, Invalidenrente aus privater<br />

Unfallversicherung).<br />

➜<br />

So wird eine<br />

Unfallrente gekürzt<br />

Verletztengeld: Wer privat vorsorgt,<br />

bekommt auch hier nichts<br />

auf das Verletztengeld angerechnet.<br />

Denn der Anspruch<br />

auf das Verletztengeld besteht<br />

unabhängig von den Einnahmen<br />

aus privater Rente oder<br />

Unfallversicherung, Kapital-<br />

Lebensversicherung.<br />

Der Fall: Ein Mann (JAV*: 24.000 Euro) ist<br />

nach einem Unfall 90 %-geschädigt. Er erhält<br />

1.200 Euro Unfallrente je Monat, hat Anspruch<br />

auf 900 Euro Erwerbsminderungsrente.<br />

RECHNERISCHES EINKOMMEN<br />

Unfallrente<br />

1.200 Euro<br />

gesetzliche Rente + 900 Euro<br />

gesamt<br />

= 2.100 Euro<br />

Freibetrag**<br />

– 576 Euro<br />

anrechenbares<br />

Einkommen<br />

= 1.524 Euro<br />

ERRECHNUNG GRENZBETRAG<br />

24.000 Euro (JAV)<br />

12 (Monate) x 70 % = 1.400 Euro<br />

KÜRZUNGSBETRAG<br />

anrechenbares<br />

Einkommen<br />

Grenzbetrag<br />

Kürzungsbetrag<br />

gesetzliche Rente<br />

Kürzungsbetrag<br />

ausgezahlte<br />

gesetzliche Rente<br />

TATSÄCHLICHES EINKOMMEN<br />

Unfallrente<br />

gesetzliche Rente<br />

gesamt<br />

1.524 Euro<br />

– 1.400 Euro<br />

= 124 Euro<br />

900 Euro<br />

– 124 Euro<br />

= 776 Euro<br />

1.200 Euro<br />

+ 776 Euro<br />

= 1.976 Euro<br />

*<br />

Jahresarbeitsverdienst.<br />

**<br />

Unberücksichtigt bleibt ein Betrag, der nach Bundesversorgungsgesetz bei<br />

gleichem GdB als Grundrente gezahlt würde.<br />

8 / 2011<br />

11


geld ^ recht<br />

Optimieren Sie Ihre<br />

Betriebsrente<br />

<strong>Nu</strong>r wenige arbeiten ein Leben lang bei einer Firma.<br />

Mit jedem neuen Arbeitgeber sammelt man oft andere<br />

Ansprüche auf eine Betriebsrente. Doch wie behält man<br />

diese im Blick? Kann man Ansprüche mitnehmen?<br />

F Was passiert bei einem<br />

Job-Wechsel eigentlich mit<br />

der Betriebsrente?<br />

A Das hängt davon ab, ob der<br />

Vertrag für die betriebliche Altersvorsorge<br />

vor oder nach 2005<br />

geschlossen wurde.<br />

F Was ist mit vor 2005<br />

geschlossenen Verträgen?<br />

A Die erworbenen Ansprüche<br />

bleiben beim Arbeitgeber bzw.<br />

dem Träger der Betriebsrente.<br />

Das bis zum Ausscheiden angesammelte<br />

Guthaben wird verzinst.<br />

Erst wenn man in Rente<br />

geht, beantragt man dann diese<br />

Betriebsrente.<br />

F Was gilt für nach 2005<br />

geschlossene Verträge?<br />

A Bei einem Wechsel des Arbeitgebers<br />

dürfen Arbeitnehmer<br />

die Ansprüche (das bis dahin<br />

gebildete Kapital) auf den neuen<br />

Arbeitgeber übertragen.<br />

F Gilt das für alle Arten<br />

der Altersvorsorge?<br />

A Nein. Dieses Übertragen ist<br />

nur für Direktversicherung, Pensionskasse<br />

oder Pensionsfonds<br />

möglich. Voraussetzung: Das<br />

Übertragen wird innerhalb<br />

eines Jahres nach Ende des Arbeitsvertrags<br />

beantragt. Zudem<br />

darf der Wert die Beitragsbemessungsgrenze<br />

der gesetzlichen<br />

Rente (2011: 66.000<br />

Euro) nicht übersteigen.<br />

F Werden Ansprüche jederzeit<br />

übertragen?<br />

A Nein. Möglich ist das nur für<br />

unverfallbare Ansprüche.<br />

F Ist dies nicht vom ersten<br />

Tag an der Fall?<br />

A Leider nein. Ansprüche auf<br />

eine Betriebsrente sind nur sofort<br />

unverfallbar, wenn vom<br />

Arbeitnehmer über eine Gehaltsumwandlung<br />

eigene Beträge<br />

vom Gehalt einbehalten und<br />

über den Arbeitgeber in ein<br />

betriebliches Versorgungswerk<br />

eingezahlt werden. Das gilt nur<br />

für Direktversicherung, Pensionsfonds<br />

oder Pensionskasse.<br />

F Ist es möglich, alle Ansprüche,<br />

die man im Lauf<br />

des Lebens gesammelt hat,<br />

bei einem Träger für Betriebsrente<br />

zu sammeln?<br />

A Nein. Verträge, die vor 2005<br />

geschlossen wurden, bleiben<br />

beim damaligen Arbeitgeber.<br />

Das heißt, man muss für diese<br />

womöglich kleinen Ansprüche<br />

einen Rentenantrag stellen.<br />

F Bei Direktversicherung:<br />

Ist man als Arbeitnehmer<br />

Eigentümer der Police?<br />

A <strong>Nu</strong>r indirekt. Eine Direktversicherung<br />

schließt der Arbeitgeber<br />

ab. Der Arbeitnehmer<br />

ist nur der Begünstigte, erhält<br />

also die Rente. Das heißt, der<br />

Arbeitgeber entscheidet, was<br />

mit der Police geschieht, wenn<br />

Arbeitnehmer ausscheiden.<br />

Fast 16 Mio.<br />

Betriebsrenten<br />

Am häufigsten haben<br />

Arbeitnehmer eine<br />

Direktversicherung<br />

als Betriebsrente.<br />

Verträge in Millionen<br />

Direktversicherung<br />

6,6<br />

Pensionskasse<br />

6,3<br />

Unterstützungskassen<br />

2,6<br />

Pensionsfonds<br />

0,4<br />

Quelle: Arbeitsgemeinschaft für<br />

betriebliche Altersversorgung (aba).<br />

Wer vor Jahren<br />

eine Zusage für<br />

eine Betriebsrente<br />

erhielt, muss diese<br />

extra beantragen.<br />

Fotos: J.H. Darchinger/darchinger.com (1), Archiv (1)<br />

12 8/ 2011


extra<br />

F Wie wird eine Direktversicherung<br />

dann übertragen?<br />

A Meist tritt der neue Arbeitgeber<br />

in den alten Vertrag ein<br />

und zahlt aus dem Gehalt des<br />

Arbeitnehmers die Beiträge weiter.<br />

In der Regel informieren alter<br />

und neuer Arbeitgeber parallel<br />

die Versicherung, bei der<br />

der Vertrag geführt wird.<br />

F Kann der neue Arbeitgeber<br />

auch eine neue Direktversicherung<br />

abschließen?<br />

A Ja, z. B. wenn der Arbeitgeber<br />

bei einer Versicherung günstige<br />

Gruppentarife erhält.<br />

F Was ist mit Gebühren<br />

und mit gespartem Kapital?<br />

A Der Zeitwert des alten Vertrages<br />

wird bis zur Höchstgrenze<br />

(66.000 Euro) übertragen.<br />

Dabei verzichtet der alte Versicherer<br />

auf den bei Kündigung<br />

üblichen Stornoabzug und der<br />

neue erhebt keine neuen Abschlusskosten.<br />

Das gilt auch bei<br />

Pensionskassen oder -fonds.<br />

F Muss die neue Firma die<br />

gleiche Vorsorge anbieten?<br />

A Nein. Hat die Firma eine<br />

Pensionskasse organisiert, muss<br />

nicht noch in eine Direktversicherung<br />

eingezahlt werden.<br />

F Muss ein Arbeitnehmer<br />

dann den alten Vertrag privat<br />

übernehmen?<br />

A Nein. Arbeitnehmer können<br />

Verträge auch ruhen lassen. Gesparte<br />

Ansprüche bleiben erhalten.<br />

Wichtig: die ruhenden Verträge<br />

im Blick behalten.<br />

F Kann man sich eine Betriebsrente<br />

bei einem Jobwechsel<br />

auszahlen lassen?<br />

A Nein. Leistungen, z. B. aus<br />

einer Direktversicherung, werden<br />

erst zum Ende der Laufzeit,<br />

also mit Rentenbeginn, fällig.<br />

F Wann sind vom Arbeitgeber<br />

finanzierte Ansprüche<br />

unverfallbar?<br />

A Finanziert eine Firma Pensionsfonds,<br />

-kassen, Direktzusagen,<br />

Unterstützungskassen<br />

allein, gilt: Ansprüche sind beim<br />

Ausscheiden vor Ende 2013 unverfallbar,<br />

wenn der Mitarbeiter<br />

30 Jahre alt ist und diese fünf<br />

Jahre bestanden. Für Verträge,<br />

die seit 2009 geschlossen wurden,<br />

gilt das 25. Lebensjahr.<br />

F Was ist mit Ansprüchen<br />

aus Unterstützungskassen?<br />

A Ansprüche kann man mitnehmen,<br />

wenn alter und neuer<br />

Arbeitgeber zustimmen.<br />

„Bleiben Sie<br />

hartnäckig!<br />

2/3 der Arbeitgeber<br />

erhöhen<br />

die Betriebsrenten<br />

überhaupt<br />

nicht (55 %)<br />

oder nur unzureichend<br />

(13 %)!<br />

Karlheinz Große,<br />

Vorstand Bundesverband<br />

der Betriebsrentner<br />

F Kostet denn das den Arbeitnehmer<br />

etwas?<br />

A Ja. Die abgebende Kasse entnimmt<br />

Kapital und gibt es an<br />

die übernehmende Unterstützungskasse.<br />

Den Vorgang wertet<br />

der Fiskus als Einmalbeitrag<br />

und kassiert Steuern, die der<br />

Arbeitnehmer zahlt. Deshalb<br />

dann besser stehen lassen.<br />

F Und was ist dann bei einer<br />

Direktzusage?<br />

A Hier kann Guthaben nicht<br />

auf den neuen Arbeitgeber übertragen<br />

werden. Die unverfallbare<br />

Anwartschaft wird bei Aus-<br />

scheiden des Arbeitnehmers<br />

errechnet; man muss also auch<br />

diese Ansprüche mit Rentenbeginn<br />

einzeln abrufen.<br />

F Wie wird da gerechnet?<br />

A Nach einem komplizierten<br />

System: Die zugesagte Leistung<br />

(z. B. 1.000 Euro Rente ab 65)<br />

wird mit möglicher und tatsächlicher<br />

Beschäftigungszeit (Eintritt<br />

mit 35 = 30 Jahre Beschäftigung<br />

bis 65) ins Verhältnis<br />

gesetzt. Scheidet man mit 50<br />

aus (= 15 Jahre Betriebszugehörigkeit),<br />

ist dies die Hälfte der<br />

möglichen Zugehörigkeit. Die<br />

Zusage betrüge 500 Euro.<br />

F Woran erkennt man, wie<br />

hoch die Ansprüche sind?<br />

A Der Arbeitgeber muss bei<br />

Wechsel mitteilen, wie hoch das<br />

Guthaben ist und die Rente ausfallen<br />

würde.<br />

F Gilt all dies auch für den<br />

öffentlichen Dienst?<br />

A In der Regel. Hier ist das<br />

Übertragen aber leichter möglich.<br />

Ansonsten bleiben die Ansprüche<br />

dort, wo sie entstanden<br />

sind. Das heißt: Bei jeder Versorgungseinrichtung<br />

muss ein<br />

Rentenantrag gestellt werden.<br />

In 5 Schritten zur Betriebsrente<br />

Wer diese beantragt, sollte auf einige wichtige Details achten.<br />

1<br />

Betriebsrente<br />

erhält<br />

man erst,<br />

wenn eine<br />

bestimmte<br />

Altersgrenze<br />

erreicht ist<br />

(steht im Vertrag).<br />

Diese<br />

kann von der<br />

gesetzlichen<br />

Altersgrenze<br />

abweichen.<br />

2<br />

Den Rentenantrag<br />

für die<br />

Betriebsrente<br />

mindestens<br />

zwei Monate<br />

vor dem<br />

geplanten<br />

Rentenbeginn<br />

stellen.<br />

3<br />

Den Antrag<br />

für die Betriebsrente<br />

immer beim<br />

(Ex-)Arbeitgeber<br />

(Personalstelle)<br />

stellen. Dort<br />

sind auch die<br />

entsprechenden<br />

Antragsformulare<br />

erhältlich.<br />

4<br />

<strong>Im</strong> öffentlichen<br />

Dienst<br />

ist für die<br />

Betriebsrente<br />

die jeweilige<br />

Versorgungskasse<br />

zuständig<br />

(ZVE oder<br />

VBL).<br />

5<br />

Mit dem<br />

Antrag für<br />

die Rente<br />

entscheidet<br />

man auch, ob<br />

man lieber<br />

eine monatliche<br />

Rente,<br />

eine Einmal-<br />

Zahlung oder<br />

eine Kombi<br />

erhalten<br />

möchte.<br />

Art der Betriebsrente<br />

Direktversicherung<br />

Pensionskasse<br />

Pensionsfonds<br />

Direktzusage<br />

Unterstützungskasse<br />

✗<br />

✗<br />

✗<br />

ja, flexibler Beginn<br />

nein, fester Start<br />

✗<br />

✗<br />

Wichtige Renten-Details<br />

Je nach Art der Betriebsrente ergeben<br />

sich Unterschiede beim Beginn der Rente.<br />

Aber: Bei einigen Betriebsrenten wurde<br />

dies mit Vertragsbeginn festgelegt.<br />

8 / 2011<br />

13


geld ^ recht<br />

Das Renten-Konto<br />

START<br />

Der Brief der<br />

Rentenkasse<br />

• Spätestens mit 55 sollte<br />

man Rentenkonto und Versicherungsverlauf<br />

klären, um<br />

Lücken zu erkennen. Denn<br />

nur dann erhält man mit dem<br />

eigentlichen Rentenbeginn die<br />

maximal mögliche Rente.<br />

• Normalerweise fordert einen<br />

die Rentenkasse ab 43 jährlich<br />

auf, das Rentenkonto zu klären,<br />

meist im Zusammenhang<br />

mit der Renten-Information.<br />

• Wer diese nicht mehr hat,<br />

kann bei der Rentenversicherung<br />

die Unterlagen anfordern.<br />

Am besten das „Komplettpaket<br />

Kontoklärung“.<br />

• Angefordert werden kann<br />

dies per Post, Telefon oder als<br />

Download im Internet.<br />

Lücken erkennen<br />

Das Ziel des Kontoklärens: zeitliche<br />

Lücken im Versicherungsverlauf<br />

erkennen – und dann erklären.<br />

Viele Seiten<br />

Fragebogen<br />

• Nicht erschrecken: Der Fragebogen<br />

zum Kontoklären ist<br />

sehr umfangreich.<br />

• Dazu kommt immer der<br />

aktuelle Versicherungsverlauf<br />

– auch das sehr viel Papier.<br />

• Perfekt vorbereitet ist man<br />

(und dann geht es auch sehr<br />

fix), wenn man einen detaillierten<br />

Lebenslauf erstellt:<br />

In welchem Jahr hat man was<br />

exakt gemacht.<br />

• <strong>Im</strong>mer mit dem 17. Geburtstag<br />

beginnen: Schule, Lehre,<br />

Beruf, Erziehungszeit usw.<br />

Eigene Unterlagen<br />

• Dann Zeile für Zeile des<br />

Versicherungsverlaufs mit<br />

dem eigenen Lebenslauf<br />

vergleichen.<br />

• Stimmen die Daten? Schließen<br />

alle Zeiten unmittelbar<br />

aneinander an?<br />

• Jede Lücke im Versicherungsverlauf<br />

markieren, auch<br />

wenn es nur wenige Tage sind.<br />

• Dann für diese Zeiten (Tage,<br />

Wochen, Monate, Jahre) aus<br />

den eigenen Unterlagen Belege<br />

heraussuchen, die diese<br />

Zeiten eindeutig klären (z. B.<br />

Schule, Ausbildung usw.).<br />

Versicherungsverlauf<br />

• Der Versicherungsverlauf ist die entscheidende<br />

Unterlage für die Rente.<br />

• <strong>Nu</strong>r wenn dort Zeiten (und Beträge) aufgeführt sind,<br />

werden diese später beim Rentenantrag auch gewertet<br />

bzw. haben damit Einfluss auf die Höhe der Rente.<br />

• Was dort nicht aufgeführt ist, zählt nicht.<br />

• Zeiten, die im Versicherungsverlauf richtig gespeichert<br />

sind (z. B. Beiträge für Berufstätigkeit), müssen<br />

nicht mehr geklärt werden.<br />

Hilfe von<br />

externen<br />

Experten<br />

Tauchen viele<br />

Lücken auf oder hat<br />

man keine Unterlagen<br />

oder gab es<br />

komplizierte Phasen<br />

im Leben, dann<br />

Hilfe suchen, z. B.<br />

beim Bundesverband<br />

privater<br />

Rentenberater,<br />

(02 21) 2 40 66 42.<br />

14 8/ 2011


extra<br />

klären<br />

Oje,<br />

denken Sie, ja, das müsste man. Und die<br />

Rentenkasse mahnt das auch an. Aber der<br />

Aufwand ... Irrtum, es geht ruck, zuck. Und ist für<br />

die maximale Rente außerordentlich wichtig.<br />

Die Antwort der<br />

Rentenkasse<br />

• <strong>Nu</strong>r den Antrag auf Kontenklärung<br />

mit Belegen (Originale)<br />

für die Lücken an die<br />

Rentenkasse zurücksenden.<br />

• Die prüft und sendet einen<br />

„Rentenversicherungsbescheid“.<br />

Dazu gehört auch ein<br />

neuer Versicherungsverlauf.<br />

• Mit diesem Bescheid werden<br />

alle Zeiten, die mehr als sechs<br />

Jahre zurückliegen als<br />

„verbindlich“ erklärt. Das<br />

heißt aber nicht, dass man<br />

nicht nochmals neue Unterlagen<br />

beibringen kann.<br />

Widerspruch<br />

• Wurden im Bescheid nicht<br />

alle Dinge anerkannt, dann<br />

Widerspruch einlegen.<br />

• Ganz wichtig: Widerspruchs-<br />

Frist wahren und weitere Unterlagen<br />

später nachreichen.<br />

• Können Lücken gar nicht<br />

geklärt werden, weil man z. B.<br />

einige Monate zwischen Schule<br />

und Beruf Pause macht,<br />

lohnt das Nachdenken über<br />

freiwillige Renten-Beiträge.<br />

• Vor allem dann, wenn damit<br />

bestimmte Rentengrenzen<br />

(z. B. für langjährig Versicherte)<br />

erreicht werden.<br />

Arbeit<br />

im Osten<br />

Wer vor 1992 in<br />

Ostdeutschland<br />

(Gebiet der DDR)<br />

gearbeitet hat,<br />

sollte schnell<br />

prüfen. Denn die<br />

Aufbewahrungsfrist<br />

für staatliche<br />

Unterlagen läuft<br />

Ende 2011 aus.<br />

Kontrolle des Bescheids<br />

• Ganz wichtig: Den Bescheid auf die gleiche<br />

Weise prüfen wie den ersten Versicherungsverlauf.<br />

Oft werden erklärte Zeiten (Lücken)<br />

nicht sofort anerkannt.<br />

• Dann neue Belege suchen. Hilfreich können<br />

auch die Krankenkassen sein, wenn es darum<br />

geht, alte Beiträge zu belegen.<br />

• <strong>Im</strong> Zweifel reichen „Zeugen-Aussagen“, wenn<br />

es z. B. um Inhalte einer Schulausbildung geht.<br />

Foto: Getty <strong>Im</strong>ages (1), Shutterstock (3)<br />

Ein Jahr vor Rentenantrag<br />

• Passierte zwischen der Kontoklärung und dem Rentenbeginn<br />

noch sehr viel im Leben, z. B. Arbeitslosigkeit,<br />

eine längere Krankheit, Reha, dann ein Jahr vor dem<br />

geplanten Rentenbeginn die Kontenklärung wiederholen.<br />

• Dazu dann einen neuen Antrag stellen.<br />

• Denn: Gerade bei Zeiten wie Arbeitslosigkeit oder dem<br />

Bezug von Krankengeld passieren viele Fehler.<br />

• Und: Wurde im Jahr vor dem Rentenantrag nochmals<br />

eine Kontenklärung durchgeführt, kann der Antrag<br />

schneller bearbeitet werden.<br />

8 / 2011<br />

15


geld ^ recht<br />

Mein Rohr,<br />

dein Rohr –<br />

die Gemeinden<br />

schreiben vor,<br />

wann Eigentümer<br />

welche<br />

Abwasserleitungen<br />

prüfen lassen<br />

müssen.<br />

Rohre prüfen<br />

und sanieren –<br />

das ist zu tun!<br />

17 Millionen Haus-Eigentümer müssen ihre Abwasserleitungen<br />

prüfen lassen. Doch worauf ist dann<br />

zu achten? ❯ ❯ ❯ Das Wichtigste zu Preisen und Terminen<br />

❯ ❯ ❯ Und wenn vor dem Haus die Straße repariert wird,<br />

wer muss dies dann bezahlen? Die Fakten im Überblick.<br />

16 8/ 2011


extra<br />

❯❯❯<br />

Sind die Rohre Ihres Hauses dicht?<br />

Hausbesitzer müssen Abwasserleitungen auf Dichtheit überprüfen.<br />

Spätestens bis 31. Dezember 2015 hat dies zu erfolgen, wird oft<br />

behauptet. Doch das stimmt so gar nicht. Was wirklich gilt und wie Sie<br />

bei diesem Test Geld sparen können, zeigen die folgenden Tipps.<br />

UNSER EXPERTE Gerold Happ ist Rechtsanwalt bei Haus und Grund in Berlin<br />

Foto: Mauritius <strong>Im</strong>ages (1), Getty (1), Archiv (1)<br />

Wie ist die Rechtslage für<br />

Leitungstests genau?<br />

Uneinheitlich. Das Wasserhaushaltsgesetz<br />

des Bundes (WHG)<br />

verpflichtet Eigentümer bloß,<br />

alle Abwasserleitungen vollständig<br />

dicht zu halten. Das Gesetz<br />

gibt aber keinen Stichtag<br />

für die Tests der Rohre vor.<br />

Lediglich die Landeswassergesetze<br />

in NRW und Hamburg sagen,<br />

dass der Test spätestens<br />

zum 31. Dezember 2015 erfolgen<br />

muss. In Hessen ist dies<br />

erst bis Ende 2024, in Schleswig-Holstein<br />

bis Ende 2025 vorgeschrieben.<br />

In allen anderen<br />

Bundesländern regeln die Abwasser-Satzungen<br />

der einzelnen<br />

Städte und Gemeinden die<br />

Fristen höchst unterschiedlich.<br />

Deshalb genau bei der eigenen<br />

Gemeinde nachfragen.<br />

Was passiert beim Prüfen<br />

der Rohre?<br />

Zuerst wird das Abwasser-Rohr<br />

per Hochdruck mit Wasser gereinigt.<br />

Dann wird eine Mini-Fernseh-Kamera<br />

(ca. 4 cm<br />

Durchmesser), die am Kopf<br />

eines langen Schlauchs befestigt<br />

ist, in das Rohr eingeführt. Auf<br />

einem Bildschirm wird Meter<br />

für Meter die Wand des Rohrs<br />

betrachtet und auf Risse, Brüche<br />

oder beschädigte Dichtringe<br />

hin kontrolliert.<br />

Tipp: <strong>Nu</strong>r wenn dann noch Dinge<br />

unklar sind, wird in einem<br />

nächsten Schritt mit Pressluft<br />

oder Wasser unter Hochdruck<br />

zusätzlich geprüft. Pauschale<br />

Extra-Tests mit Wasser und Luft<br />

sind unüblich und teuer.<br />

Wie teuer ist der normale<br />

Test mit TV-Kamera?<br />

Der Preis hängt u. a. ab vom<br />

Durchmesser des Rohrs, wie<br />

verzweigt die Rohre sind, von<br />

der Höhe des Grundwassers<br />

usw. <strong>Im</strong> Schnitt liegen die Kosten<br />

solcher Tests zwischen 500<br />

und 1.500 Euro.<br />

Tipp: Unbedingt mehrere Angebote<br />

einholen; es gibt große<br />

Preis-Unterschiede. Und nur auf<br />

zertifizierte Firmen zurückgreifen,<br />

das heißt auf keinen Fall einen<br />

Handwerker an der Haustür<br />

beauftragen, der „zufällig gerade<br />

in der Nähe ist“.<br />

Wie findet man gute Prüf-<br />

Unternehmen?<br />

Grundsätzlich dürfen nur von<br />

der Handwerkskammer zertifizierte<br />

Firmen die Leitungen<br />

im und unter dem Haus bis zur<br />

Grundstücks- oder Kanalgrenze<br />

kontrollieren. In der Regel<br />

nennen die Gemeindeverwaltungen<br />

Firmen, die diese Zulassung<br />

haben. Dennoch sollte<br />

man immer die Preise vergleichen.<br />

Die Prüfung selbst wird<br />

schriftlich dokumentiert, eine<br />

Kopie bei Stadt bzw. Gemeinde<br />

hinterlegt.<br />

Was passiert, wenn undichte<br />

Stellen gefunden wurden?<br />

Schäden müssen repariert werden,<br />

anschließend erfolgt ein<br />

neuer Dichtheits-Test, der dokumentiert<br />

wird.<br />

Welche Fristen gelten für<br />

Reparaturen?<br />

<strong>Nu</strong>r in Nordrhein-Westfalen<br />

sind bislang einheitliche Fristen<br />

gesetzt worden. Damit kommt<br />

das Land zahlreichen Bürger-<br />

Initiativen entgegen, in denen<br />

Hauseigentümer gegen die<br />

Testpflicht und die damit verbundenen<br />

Kosten kämpfen. So<br />

werden leichte Rohrschäden<br />

in NRW als Bagatellen behandelt<br />

und müssen nicht repariert<br />

werden. Mittelschwere Schäden<br />

sollen innerhalb von 5 Jahren,<br />

schwere Schäden sofort und unverzüglich<br />

behoben werden. Andere<br />

Bundesländer könnten diesem<br />

Beispiel folgen.<br />

Was kostet es, wenn Rohre<br />

saniert werden müssen?<br />

Bei kleineren Schäden hat sich<br />

das Inline-Verfahren bewährt.<br />

Dabei werden imprägnierte<br />

Spezialschläuche aus Polyester-Nadelfilz<br />

mit Harz von innen<br />

mit Pressluft gegen das beschädigte<br />

Rohr gedrückt. Das<br />

Harz härtet aus – es entsteht ein<br />

„Rohr im Rohr“.<br />

Bei einem Rohrbruch muss das<br />

kaputte Stück ersetzt werden.<br />

Liegt die defekte Stelle unter<br />

dem Haus, kann man ein<br />

neues Abwasserrohr an der Kellerdecke<br />

installieren, größere<br />

Stemm-Arbeiten so umgehen.<br />

Bei einem Rohrbruch außerhalb<br />

des Hauses muss die Leitung<br />

per Bagger oder Schaufel<br />

freigelegt werden. Die Kosten<br />

können dann schnell 10.000 bis<br />

15.000 Euro betragen.<br />

Tipp: Wer eine Wohngebäudeversicherung<br />

hat, die Schäden<br />

an Wasserleitungen (auch unter<br />

dem Haus und bis zum Kanal)<br />

abdeckt, muss für mögliche Sanierungen<br />

nichts zahlen.<br />

Kaputte Rohre müssen ausgegraben<br />

und ersetzt werden.<br />

Bis zu 50.000 Euro<br />

Bußgeld drohen<br />

!<br />

Dichte Abwasserleitungen<br />

= sauberes<br />

Grundwasser und gesunde<br />

Bevölkerung. Diese<br />

einfache Gleichung steht<br />

hinter der Test-Pflicht.<br />

!<br />

Aber: Gesetz- und<br />

Regelchaos machen<br />

es Hauseigentümern<br />

bundesweit schwer, den<br />

Überblick zu behalten.<br />

!<br />

Dennoch ist jeder Eigentümer<br />

verpflichtet,<br />

nach den stark voneinander<br />

abweichenden Vorschriften<br />

der Länder, Städte und<br />

Gemeinden fristgerecht zu<br />

handeln. Sonst drohen bis zu<br />

50.000 Euro Bußgeld.<br />

! Stadtverwaltung<br />

bzw. Bürgerbüros<br />

kennen die Fristen an Ihrem<br />

Wohnort. Sie können auch<br />

mitteilen, für welche<br />

Abschnitte der Abwasserleitung<br />

zwischen Haus und<br />

Kanal Eigentümer zuständig<br />

sind. Weitere Auskünfte beim<br />

örtlichen Haus & Grund-<br />

Verein (www.hausundgrund.<br />

de/ortsvereine.html).<br />

8 / 2011<br />

17


geld ^ recht<br />

wenn die Straße saniert wird?<br />

❯❯❯Und<br />

30 bis 40 Prozent aller Straßen in Deutschland sind so stark<br />

geschädigt, dass sie saniert werden müssen. Und da die<br />

Gemeinden kein Geld haben, werden die Kosten umgelegt – auf<br />

Haus-Eigentümer und Mieter. Doch was ist erlaubt? Müssen<br />

auch Parkbuchten oder Bäume bezahlt werden?<br />

Die Rechtslage<br />

Acht Milliarden Euro müssten<br />

Städte und Gemeinden jährlich<br />

inzwischen ausgeben, um die<br />

Straßen innerorts zu sanieren.<br />

Doch die Kommunen können<br />

maximal die Hälfte aufbringen.<br />

Deshalb versuchen sie Anlieger<br />

zur Kasse zu bitten.<br />

Alle Bundesländer (Ausnahme:<br />

Baden-Württemberg)<br />

haben daher ein Gesetz erfunden,<br />

das „Straßenausbaubeteiligungsgesetz“<br />

(StrABG).<br />

Damit können „Grundstückseigentümer,<br />

Erbbauberechtigte<br />

und Inhaber eines dinglichen<br />

<strong>Nu</strong>tzungsrechtes“ für den Ausbau<br />

der städtischen Verkehrswege<br />

zur Kasse gebeten werden.<br />

Das heißt: Saniert, repariert<br />

oder gestaltet eine Kommune<br />

eine Straße, dann können<br />

(große) Teile der Kosten auf die<br />

Anlieger umgelegt werden.<br />

Die Eigentümer<br />

Das Gesetz unterscheidet nicht<br />

zwischen Grundstückseigentümern,<br />

die auf dem Grundstück<br />

leben (z. B. im Einfamilienhaus)<br />

und Eigentümern von Mehrfamilienhäusern,<br />

die selbst woanders<br />

leben. In der Praxis ist dies<br />

ein Unterschied: Wer im Einfamilienhaus<br />

lebt, zahlt selbst;<br />

wer ein Mehrfamilienhaus besitzt,<br />

legt die Kosten auf die Mieter<br />

um (siehe unten).<br />

Umlagefähige Ausbaumaßnahmen<br />

sind laut Gesetz alle<br />

„Verbesserungen, Erweiterungen<br />

und Erneuerungen<br />

von öffentlichen Straßen, We-<br />

Schöne neue Straße: Zu bezahlen haben die auch Anlieger.<br />

150 Mrd. für Straßen<br />

Dafür benötigen die Städte in<br />

den nächsten Jahren Geld:<br />

In Mrd. Euro<br />

Ersatz alter Straßen<br />

Investitions-Stau 31<br />

Straßen-Erweiterung 24<br />

Sonstiges 36<br />

Quelle:<br />

Deutsches Institut für Urbanistik.<br />

71<br />

gen und Plätzen. Dazu gehören<br />

neben Fahrbahnen, Rad- und<br />

Gehwegen auch Parkflächen,<br />

Grünanlagen, Beleuchtung und<br />

Entwässerung“. Heißt: Egal,<br />

was die Kommune an der Straße<br />

macht – alles darf auf die Anlieger<br />

umgelegt werden.<br />

Einzige Ausnahme: Hat die<br />

Stadtverwaltung die Straße<br />

vernachlässigt und haben sich<br />

Reparaturen aufgestaut, dürfen<br />

Anlieger nicht zur Kasse gebeten<br />

werden.<br />

Wie viele Kosten auf die Anlieger<br />

umgelegt werden dürfen, hängt<br />

von der Kategorie der Straße<br />

ab. Das Gesetz unterscheidet:<br />

unbefahrbare Wohnwege, Anliegerstraßen,<br />

Haupterschließungsstraßen<br />

und Hauptverkehrsstraßen.<br />

Wer an einer ruhigen Anliegerstraße<br />

liegt, zahlt einen höheren<br />

Prozentsatz als ein Anlieger an<br />

einer Hauptverkehrsstraße. Der<br />

Beitrag selbst bemisst sich an<br />

den Quadratmetern des Grundstücks.<br />

Zwei Beispiele: Werden Fahrbahnen<br />

oder Gehwege ausgebaut,<br />

werden 20 bis 65 Prozent<br />

der Kosten auf die Eigentümer<br />

umgelegt; entstehen Parkplätze,<br />

müssen die Anlieger zwischen<br />

20 und 70 Prozent übernehmen.<br />

Und: Wer nicht sofort zahlen<br />

kann, der kann sich den Betrag<br />

drei Jahre zinslos stunden lassen.<br />

Oder man zahlt in Raten<br />

über 10 Jahre – dann aber zusätzlich<br />

mit Zinsen.<br />

Die Mieter<br />

Wer als Mieter in einer frei finanzierten<br />

Wohnung lebt, kann<br />

nicht direkt zur Kasse gebeten<br />

werden, wenn die Straße vor<br />

dem Haus saniert wird und der<br />

Vermieter einen Anteil bezahlen<br />

muss. Aber: Vermieter dürfen<br />

ihren Anteil indirekt umlegen.<br />

Und zwar, indem sie die zusätzlichen<br />

Belastungen bei der Kalkulation<br />

der Miete berücksichtigen,<br />

wenn die Wohnung neu<br />

vermietet wird. Oder indem die<br />

Miete im Rahmen der gesetzlichen<br />

Möglichkeiten (Mietspiegel)<br />

erhöht wird. Beides ist Vermietern<br />

ausdrücklich erlaubt.<br />

Insofern bezahlen dann auch<br />

die Mieter die sanierte Straße.<br />

Beispielrechnung<br />

DER FALL: Eine 125 Meter<br />

lange und 15 Meter breite Hauptverkehrsstraße<br />

soll saniert<br />

werden. An die Straße grenzen<br />

Privatgrundstücke mit 15.200<br />

Quadratmeter Gesamtfläche.<br />

Ein Anlieger hat ein Grundstück<br />

von 700 Quadratmetern.<br />

Gesamtkosten<br />

182.875 Euro<br />

− Anteil Allgemeinheit (45%)<br />

82.294 Euro<br />

= Rest-Betrag Anlieger<br />

100.581 Euro<br />

: 15.200 m 2 ˆ=<br />

6,61 Euro<br />

Anteil Anlieger<br />

(700 m 2 x 6,61 Euro)<br />

= 4.627 Euro<br />

Foto: Laif (1)<br />

18 8/ 2011


extra<br />

Führerschein in Gefahr<br />

Ob Infarkt, Krebs, Schlaganfall – kaum jemand weiß, dass man nach einer schweren<br />

Krankheit nicht sofort wieder Auto fahren darf. Oft ist sogar ein Attest nötig.<br />

Foto: Getty<br />

Die Grundregel:<br />

Auto fahren darf<br />

jeder, der einen<br />

Führerschein und<br />

„Vorsorge getroffen“ hat,<br />

„dass er andere nicht gefährdet“<br />

(§ 2 Abs. 1 der<br />

FeV). Das heißt: Ob jemand<br />

nach einer Krankheit oder<br />

OP bzw. bei Einnahme eines<br />

Medikaments Auto fährt,<br />

entscheidet jeder selbst.<br />

Aber: Warnte ein Arzt, dass<br />

die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt<br />

ist oder sein<br />

könnte, und man fährt<br />

trotzdem, ist der Versicherungsschutz<br />

gefährdet.<br />

INFARKT/HERZ-OP<br />

Kardiologen empfehlen, vier<br />

Wochen nach Infarkt oder<br />

Herz-OP kein Auto zu fahren.<br />

Verkehrsmediziner<br />

empfehlen sogar drei Monate<br />

Pause. Aber: Beides ist<br />

für Verkehrsrichter nicht<br />

bindend. Wichtig dabei:<br />

Ärzte müssen auf diese<br />

eingeschränkte Fahrtüchtigkeit<br />

hinweisen. Fährt man<br />

dennoch, trägt man die<br />

Verantwortung. <strong>Im</strong> Zweifel:<br />

kein Versicherungsschutz.<br />

SCHLAGANFALL<br />

Verkehrsmediziner empfehlen<br />

jedem, der einen Schlaganfall<br />

hatte, die Führerscheinstelle<br />

zu informieren<br />

und ein ärztliches Gutachten<br />

einzureichen, dass volle<br />

Fahrtüchtigkeit wieder besteht.<br />

Vorgeschrieben ist das<br />

nicht. Da ein Schlaganfall in<br />

einer Krankenakte vermerkt<br />

ist, kann bei einem Unfall<br />

der Gegner die scheinbare<br />

Fahruntüchtigkeit anführen.<br />

<strong>Im</strong> Zweifel: kein Versicherungsschutz!<br />

EPILEPSIE<br />

In den Begutachtungs-Leitlinien<br />

heißt es: „Nach einmaligem<br />

Anfall mit Auslöser<br />

kann der Patient nach<br />

3 Monaten Anfallsfreiheit<br />

wieder fahren. Sind Auslöser<br />

nicht feststellbar, beträgt<br />

die anfallsfreie Zeit 6 Monate.“<br />

Wer also trotzdem<br />

fährt, macht sich strafbar.<br />

Und: Wer Anti-Epileptika-<br />

Medikamente mit Warnhinweis<br />

(Beipackzettel) nimmt,<br />

darf nicht Auto fahren.<br />

Mehr noch: Auch nach Absetzen<br />

von Medikamenten<br />

wie Anti-Epileptika gilt drei<br />

Monate Fahrpause.<br />

GRÜNER STAR<br />

Glaukom oder grüner Star<br />

in den Augen führt dazu,<br />

dass teilweise Dinge nicht<br />

mehr gesehen werden. Viele<br />

bemerken dies sehr spät, da<br />

die zentrale Sehschärfe<br />

nicht beeinträchtigt ist. Die<br />

gesetzliche Vorschrift:<br />

Innerhalb des zentralen<br />

beidäugigen 30-Grad-Gesichtsfeldes<br />

dürfen keine<br />

Ausfälle bestehen. Wer eine<br />

ärztliche Diagnose kennt,<br />

darf nicht mehr fahren.<br />

Ahnt man es, kennt aber<br />

keine Diagnose, handelt<br />

man fahrlässig. Bei Unfall<br />

hat man eine Teilschuld.<br />

GRAUER STAR<br />

Hier sieht man Dinge verschwommen,<br />

die Sehschärfe<br />

nimmt ab, die Blendempfindlichkeit<br />

zu. Auch hier:<br />

Wer die Diagnose kennt,<br />

darf nicht fahren. Gleiches<br />

gilt bei altersbedingter<br />

Makula-Degeneration.<br />

KREBS<br />

Eine Empfehlung gibt es<br />

hier nicht. Entscheidend<br />

sind Allgemein-Zustand und<br />

ob Medikamente Fahrtüchtigkeit<br />

beeinflussen. Bei<br />

Hirn-Tumor sagen Verkehrsmediziner<br />

„zeitweilig eingeschränkt“.<br />

Doch jeder entscheidet<br />

selbst. Bei Chemo<br />

oder Bestrahlung empfehlen<br />

Ärzte, nicht Auto zu fahren.<br />

Ein Verbot besteht nicht.<br />

400.000<br />

mal pro Jahr<br />

zweifeln<br />

Versicherer die<br />

Fahrtüchtigkeit<br />

an, häufig wegen<br />

Einnahme von<br />

Medikamenten.<br />

Versicherung<br />

zahlt nicht ...<br />

• wenn sie vermutet,<br />

dass der Fahrer bei<br />

einem Unfall fahruntüchtig<br />

war.<br />

• Der Fahrer muss<br />

beweisen, dass<br />

dies nicht der Fall<br />

war, der Arzt nicht<br />

(!) gesagt hat, dass<br />

man nicht mehr<br />

Auto fahren darf.<br />

• Deshalb verlangen<br />

Versicherungen<br />

dann oft Einsicht in<br />

die Patientenakte.<br />

Sonderfall Brille<br />

• Wer den Führerschein<br />

macht und<br />

eine Brille trägt,<br />

muss dies in den<br />

Führerschein eintragen<br />

lassen.<br />

• Wer aber erst im<br />

Alter eine Brille<br />

benötigt, muss<br />

diese nicht (!) eintragen<br />

lassen.<br />

8 / 2011<br />

19


geld ^ recht<br />

1<br />

Zuerst die Brutto-Einnahmen<br />

aller im Haushalt lebenden<br />

Personen fürs laufende<br />

Jahr hochrechnen. Wichtig: Es<br />

zählt das Familieneinkommen,<br />

das heißt aller, die zusammen<br />

leben und wirtschaften. In der<br />

Regel ist dies aber nur der Ehepartner.<br />

Es zählt jedes Einkommen,<br />

also gesetzliche Rente, private<br />

Rente, Betriebsrente, Lohn,<br />

Arbeitslosengeld I, Unterhalt,<br />

Miete, Pacht, Abfindung.<br />

Aber: Blinden- oder Pflegegeld<br />

wird nicht angerechnet.<br />

2<br />

Zuständig für das Befreien<br />

von den Zuzahlungen ist<br />

die eigene Krankenkasse. Die<br />

verlangt aber mit dem Antrag<br />

(Musterbrief Seite 24) Rentenoder<br />

Lohnbescheide, Bescheide<br />

des Arbeitsamtes, mit denen das<br />

Einkommen belegt wird.<br />

3<br />

Zuzahlungen<br />

bei Arzt und<br />

Apotheke stoppen<br />

Hier 5 Euro für Medikamente, dort 10 Euro Praxisgebühr<br />

– das läppert sich. Manche bemerken gar nicht, dass<br />

die Grenze längst erreicht ist. <strong>plus</strong> zeigt, wie Sie sich bei<br />

der Krankenkasse von Zuzahlungen befreien lassen.<br />

Es gibt zwei Grenzen für<br />

die Zuzahlungen. Das heißt<br />

auch, jeder muss einen Teil des<br />

Einkommens für Zuzahlungen<br />

aufwenden – komplett befreit<br />

werden kann niemand:<br />

– 2 % des Einkommens muss<br />

jeder aufwenden für Zuzahlungen.<br />

Bei 1.000 Euro Rente<br />

je Monat sind dies 20 Euro.<br />

– Aber: 1 % des Einkommens<br />

muss nur aufwenden, wer chronisch<br />

krank ist. Und das sind<br />

So wird gerechnet<br />

Die Belastungsgrenze<br />

für Zuzahlungen wird bis<br />

auf den Cent genau<br />

ausgerechnet, wie das<br />

Beispiel eines Rentner-<br />

Ehepaares zeigt.<br />

Der Fall: Ein Rentner<br />

erhält monatlich 1.200<br />

Euro Rente (brutto), dazu<br />

eine Betriebsrente von<br />

550 Euro (brutto).<br />

Die Ehefrau, ebenfalls<br />

bereits in Rente, hat eine<br />

Monatsrente von 750<br />

Euro (brutto).<br />

viele Millionen. Und oft wissen<br />

diese nicht, dass sie bereits zu<br />

dieser Gruppe gehören. Denn<br />

chronisch krank ist, wer wenigstens<br />

seit einem Jahr wegen<br />

derselben Krankheit mindestens<br />

einmal pro Quartal in<br />

ärztlicher Behandlung ist und<br />

(!!!) mindestens ein weiteres<br />

Kriterium erfüllt: Pflegestufe II<br />

oder III oder Grad der Behinderung<br />

(GdB) von mindestens<br />

60 oder wer ohne kontinuierliche<br />

Behandlung eine lebensbedrohliche<br />

Verschlimmerung der<br />

Krankheit und sinkende Lebenserwartung<br />

zu erwarten hat.<br />

4<br />

Befreit wird man von Zuzahlungen<br />

nicht automatisch,<br />

sondern nur auf Antrag.<br />

Die Krankenkasse prüft nicht,<br />

ob man die Grenze erreicht hat.<br />

Deshalb selbst nachrechnen.<br />

5<br />

Vom Familieneinkommen<br />

darf ein Freibetrag für den<br />

Ehepartner von 4.599 Euro abgezogen<br />

werden.<br />

6<br />

Ist ein Kind noch familienversichert,<br />

gibt es einen weiteren<br />

Freibetrag: 7.008 Euro.<br />

7<br />

Von diesem Bruttoeinkommen<br />

werden alle bisher im<br />

laufenden Jahr getätigten Zuzahlungen<br />

abgezogen.<br />

8<br />

Es zählen nur Ausgaben, die<br />

tatsächlich schon angefallen<br />

sind. „Zu erwartende“ Ausgaben<br />

fließen nicht ein.<br />

9<br />

Berücksichtigt werden alle<br />

Zuzahlungen, die man selbst<br />

und der Partner geleistet hat.<br />

Berechnet wird zuerst das Jahreseinkommen:<br />

EHEMANN<br />

gesetzliche Rente<br />

(1.200 Euro x 12)<br />

+ Betriebsrente<br />

(550 Euro x 12)<br />

= gesamt ➡ 21.000 Euro<br />

EHEFRAU<br />

+ gesetzliche Rente<br />

(750 Euro x 12)<br />

= Gesamteinkommen ➡ 30.000 Euro<br />

– Freibetrag Ehepartner – 4.599 Euro<br />

= Familieneinkommen ➡ 25.401 Euro<br />

normale<br />

Belastungsgrenze: 2 %<br />

besondere Belastungsgrenze<br />

(Chroniker): 1 %<br />

➡ 14.400 Euro<br />

➡ 6.600 Euro<br />

➡ 9.000 Euro<br />

➡ 508,02 Euro<br />

➡ 254,01 Euro<br />

Fotos: Veer<br />

20 8/ 2011


extra<br />

Wichtig dabei ist aber: Es zählen<br />

nur die Quittungen, die auf<br />

den eigenen Namen bzw. den<br />

des Partners ausgestellt wurden.<br />

Deshalb unbedingt auch in der<br />

Apotheke darauf achten. Bloße<br />

Kassen-Belege reichen nicht.<br />

10<br />

Hat man die Grenze der<br />

Zuzahlung erreicht (siehe<br />

oben), dann den Antrag bei<br />

der Krankenkasse stellen (siehe<br />

Musterbrief Seite 24).<br />

11<br />

Der Antrag kann nur schriftlich<br />

gestellt werden. Dazu<br />

auch Belege über das Einkommen<br />

im laufenden Jahr und die<br />

Quittungen der bisherigen Zuzahlungen<br />

einreichen – am besten<br />

persönlich in der Geschäftsstelle<br />

der Krankenkasse.<br />

Die Krankenkasse prüft nun<br />

12 die Einkommen und die geleisteten<br />

Zuzahlungen.<br />

13<br />

Ist die Befreiungsgrenze<br />

aber noch nicht erreicht,<br />

dann weiß die Krankenkasse<br />

auf den Cent genau, wie viele<br />

Zuzahlungen im laufenden Jahr<br />

noch zu leisten sind.<br />

14<br />

Ist die Grenze der Zuzahlung<br />

erreicht, stellt die Kasse<br />

einen Befreiungsausweis aus:<br />

Darauf sind neben dem Namen<br />

der Kasse, dem Namen des Versicherten,<br />

Geburtsdatum und/<br />

oder KV-<strong>Nu</strong>mmer auch die Gültigkeitsdauer<br />

vermerkt (in der<br />

Regel das Kalenderjahr).<br />

Wichtig: Ist bei derselben<br />

15 Kasse auch der Partner versichert,<br />

erhält dieser einen eigenen<br />

Befreiungsausweis.<br />

16<br />

Ist der Ehepartner bei einer<br />

anderen Krankenkasse<br />

versichert, muss dort der Ausweis<br />

vorgelegt werden, um einen<br />

zweiten zu erhalten.<br />

17<br />

Wurde die Grenze der Zuzahlung<br />

aber bereits überschritten,<br />

dann zahlt die Krankenkasse<br />

das zu viel gezahlte<br />

Geld sofort zurück.<br />

18<br />

Fortan legt man diesen Befreiungsausweis<br />

jedes Mal<br />

vor, wenn man beim Arzt oder<br />

in der Apotheke ist.<br />

19<br />

Einige Kassen speichern die<br />

Befreiung auf die Versichertenkarte.<br />

Dann darauf achten,<br />

dass Arzt bzw. Praxis auf jedem<br />

neuen Rezept die Zahlungsfreiheit<br />

vermerken; Apotheken lesen<br />

die Karte nicht ein.<br />

20<br />

Die Befreiung endet am<br />

Ende eines Jahres. Anfang<br />

eines Jahres muss wieder zugezahlt<br />

werden, bis die jeweilige<br />

Grenze erreicht ist.<br />

5 Tipps, um<br />

schneller befreit<br />

zu werden<br />

➽ Einkünfte im<br />

Januar fürs Jahr hochrechnen,<br />

Zahlungsgrenze<br />

erkennen.<br />

➽ Quittungen und<br />

Belege immer sofort<br />

abheften.<br />

➽ Einige Krankenkassen<br />

bieten für Zuzahlungen<br />

Quittungshefte.<br />

Nachfragen.<br />

➽ Hilfreich sind die<br />

Zuzahlungsrechner im<br />

Internet, z. B. www.<br />

barmer-gek.de oder<br />

www.aponet.de<br />

✔<br />

✗<br />

Diese Ausgaben zählen für die Befreiung<br />

Zuzahlungen für ...<br />

... rezeptpflichtige<br />

Arzneimittel<br />

... von der Kasse genehmigte<br />

Fahrtkosten<br />

... verschriebene Heilmittel<br />

Sonstiges<br />

Praxisgebühr<br />

Eigenanteil im Krankenhaus,<br />

Reha-Klinik etc.<br />

Diese Ausgaben zählen nicht (!)<br />

Kosten für ...<br />

... Brille, Eigenanteil für<br />

Zahnersatz, Hörgerät<br />

... rezeptfreie Medikamente<br />

... Medikamente über blaues<br />

Rezept (Privatrezept)<br />

... nicht verschriebene, selbst<br />

gezahlte Anwendungen wie<br />

z. B. Bäder und Packungen<br />

... Heil- und Hilfsmittel,<br />

die gesetzlich Versicherte<br />

in voller Höhe selbst<br />

zahlen müssen<br />

Sonstiges<br />

Mittel, die der „Wellness“<br />

dienen<br />

selbst gezahlte Kur-<br />

Aufenthalte<br />

Lifestyle-Produkte<br />

(Abnehmpillen, Potenz -<br />

mittel etc.)<br />

➽ Wer weiß, dass<br />

man immer die Zuzahlungsgrenze<br />

erreicht<br />

und dann befreit wird,<br />

kann es sich einfach<br />

machen: Am Anfang<br />

des Jahres die ganzen<br />

Zuzahlungen bei der<br />

Kasse einzahlen, dann<br />

erhält man sofort die<br />

Befreiung, muss keine<br />

Belege mehr sammeln<br />

und zuzahlen.<br />

1,8 Mrd.<br />

Euro mussten die Deutschen 2010<br />

an Zuzahlungen leisten, 200<br />

Millionen mehr als noch vor drei Jahren.<br />

Inzwischen wird für jede verkaufte<br />

Packung Arzneimittel in Deutschland<br />

2,40 Euro dazugezahlt.<br />

8 / 2011<br />

21


Sie haben Fragen? <strong>plus</strong>-Experten<br />

Haben Sie Fragen zu Rente, Steuern, Versicherungen,<br />

Altersvorsorge oder Finanzen? Schreiben Sie uns einfach!<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Geld & Recht, Lindenstraße 20,<br />

50674 Köln, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

Steuer auf Pension<br />

Sie hatten schon häufig Beiträge zur<br />

Rentensteuer. Ich habe eine Frage, zu der<br />

ich bisher keine Antwort gefunden habe.<br />

Ich bin seit 6 Jahren im Ruhestand, pensionierter<br />

Beamter, und habe nun erstmals<br />

Differenzen mit dem Finanzamt.<br />

Neben meiner Pension erhalte ich eine<br />

berufsständische Rente aus sechsjähriger<br />

sozialversicherungspflichtiger Tätigkeit<br />

mit Pflichtbeiträgen und freiwilligen<br />

Beiträgen für weitere 20 Jahre. Das<br />

Finanzamt besteuert nun die gesamte<br />

Rente mit 50 %. Ich glaube, dass der<br />

Rententeil, der sich aus meinen Beiträgen<br />

ergibt, nur mit dem Ertragsanteil, also<br />

20 %, zu versteuern wäre.<br />

Peter Marschall, per E-Mail<br />

Leider entspricht es der Rechtslage,<br />

dass berufsständische Renten nicht<br />

mit dem Ertragsanteil, sondern<br />

„nachgelagert“ besteuert werden,<br />

bei Ihnen also mit 50 %. Es wäre<br />

aber zu prüfen, ob die sogenannte<br />

Öffnungsklausel des § 22 Nr. 1 Satz<br />

3 Buchstabe a Doppelbuchstabe bb<br />

Satz 2 Einkommensteuergesetz für<br />

Sie gilt. Wenn Sie vor 2005 mindestens<br />

zehn Jahre Beiträge über dem<br />

Betrag des Höchstbeitrags zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung<br />

(West) gezahlt haben, wird ein Teil<br />

der Rente mit 50 %, der andere mit<br />

Ertragsanteil besteuert. Dazu können<br />

Sie einmalig einen formlosen<br />

Antrag beim Finanzamt stellen. Sie<br />

benötigen eine Bescheinigung des<br />

Versorgungswerkes, aus der die in<br />

den einzelnen Jahren geleisteten<br />

Beiträge ersichtlich sind. Den Prozentanteil<br />

der Rente, der mit dem<br />

günstigeren Ertragsanteil steuerpflichtig<br />

ist, dann bitte in die Zeile<br />

»Öffnungsklausel« auf der Vorderseite<br />

der Anlage R eintragen.<br />

Steuerklasse<br />

Ich bin 1948 geboren, kann also als langjährig Versicherte<br />

ab August 2011 mit 7,2 % Abschlag in Rente gehen. Bis<br />

Ende Januar bekam ich noch Arbeitslosengeld. Seither<br />

hatten wir beide Steuerklasse 4 und haben jährlich Geld<br />

über die Steuererklärung zurückbekommen. Hat es nun<br />

Sinn, die Steuerklasse meines Mannes rückwirkend ab<br />

Februar 2011 in 3 zu ändern? Ich würde mich bei meinem<br />

Mann (Familienversicherung) versichern, bis ich die<br />

Rente beantragen werde. Bleibt meinem Mann anschließend<br />

weiterhin die Steuerklasse 3 oder ändert die sich<br />

wieder, wenn ich Rente erhalte?<br />

Das Jahreseinkommen meines Mannes liegt bei 46.000<br />

Euro brutto, meine Rente mit 7,2 % Abschlag wird wohl<br />

bei ca. 1.300 Euro brutto je Monat liegen. Dazu kommen<br />

noch Mieteinnahmen von 450 Euro netto monatlich.<br />

Elfriede Mayer, per E-Mail<br />

Ob es sinnvoll ist, die Steuerklasse Ihres Mannes<br />

zu ändern, hängt davon ab, ob Sie Ihre Steuer<br />

früher oder später zahlen wollen. Der Lohnsteuerabzug<br />

ist immer eine Vorauszahlung. Grundsätzlich<br />

können Sie die Steuerklasse IV/IV oder<br />

V/III frei wählen. Ihr Mann kann III jetzt wählen<br />

und bleiben, auch wenn Sie in Rente gehen. Die<br />

Folge: Es wird zur Nachzahlung kommen, weil<br />

die monatliche Lohnsteuer Ihres Mannes zu<br />

niedrig ist, da noch unversteuerte Einnahmen<br />

(Miete, Ihre Rente) vorliegen. Am Jahresende<br />

wird über die Steuererklärung zusammengezählt<br />

und die Steuer ermittelt. Kommt es zu höheren<br />

Nachzahlungen, wird das Finanzamt zusätzlich<br />

eine vierteljährliche Vorauszahlung erheben.<br />

Pflege<br />

Ihre Information zu Einzelfällen der<br />

gesetzlichen Pflegeversicherung ist<br />

hochinteressant. Aber als Tochter einer<br />

pflegebedürftigen Mutter wird man<br />

erst, zum Beispiel beim Besuch des<br />

MDK, über die Kriterien informiert.<br />

Auch welche Ansprüche auf Hilfsmittel<br />

geltend gemacht werden können, wird<br />

einem nicht freiwillig gesagt. Können<br />

Sie mir helfen, wo ich die vollständigen<br />

Ausführungsbestimmungen zu den Paragrafen<br />

nachlesen kann (Bücher / Internet)?<br />

Denn als Bürger müssen einem<br />

diese Informationen doch in allgemein<br />

verständlicher Form zugänglich sein.<br />

Brigitte Lohse, per E-Mail<br />

Die gesetzliche Grundlage zum<br />

Anspruch auf Pflegehilfsmittel<br />

finden Sie im Sozialgesetzbuch XI<br />

(Paragraf 40). Alle Versicherten in<br />

der gesetzlichen Krankenkasse<br />

haben darüber hinaus Anspruch<br />

auf die Versorgung mit Hörhilfen,<br />

Körperersatzstücken, orthopädischen<br />

und anderen Hilfsmitteln<br />

– hier findet sich die rechtliche<br />

Grundlage im Sozialgesetzbuch V.<br />

Die Krankenkassen führen zudem<br />

ein sogenanntes Hilfsmittelverzeichnis<br />

und als Anlage dazu auch<br />

ein Pflege-Hilfsmittelverzeichnis,<br />

aus dem jeder Versicherte ersehen<br />

kann, auf welche Leistungen man<br />

Anspruch hat.<br />

Da diese Materie aber sehr komplex<br />

ist, empfehlen wir Ihnen, sich<br />

an einen Pflegestützpunkt zu wenden<br />

und dort professionelle Beratung<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Unabhängige Rentenberater vermittelt<br />

deren Bundesverband in Köln:<br />

(02 21) 2 40 66 42,<br />

Internet: www.rentenberater.de<br />

WICHTIG<br />

Wir können Anfragen nur schriftlich (Brief, Fax, E-Mail)<br />

beantworten, leider nicht telefonisch.<br />

22 8 / 2011


antworten<br />

Gabriele Prasser<br />

Steuerberaterin,<br />

Nürnberg<br />

Lars Gatschke<br />

Verbraucherzentrale<br />

Bundesverband<br />

Martin Reißig<br />

Rentenberater,<br />

Hamburg<br />

Wolfgang Wawro<br />

Steuerberaterbund,<br />

Berlin<br />

Karlheinz Große<br />

Bundesverband der Betriebsrentner,<br />

Wiesbaden<br />

Mietmängel<br />

DIE SCHNELLE<br />

ANTWORT<br />

Fotos: privat<br />

Unsere Mutter war Mieterin bei der<br />

AWG in Burg/Magdeburg und hatte<br />

Eigenanteile in Geld zu leisten.<br />

Nach Einführung des Euro bekam<br />

Sie die Mitteilung, dass Sie ein<br />

Guthaben über 930 Euro habe. <strong>Im</strong><br />

Januar 2008 mussten wir sie in ein<br />

Pflegeheim geben. Dann haben wir<br />

fristgemäß die Wohnung gekündigt.<br />

Bei Wohnungsübergabe wurde ein<br />

Mängelprotokoll angefertigt – trotz<br />

altem DDR-Mietvertrag. Wir legten<br />

Widerspruch ein, der abgewiesen<br />

wurde. Der Vermieter besteht<br />

darauf, dass die Mängel abgegolten<br />

und dies vom Guthaben unserer<br />

Mutter abgezogen wird. Wir wollen<br />

uns so nicht abspeisen lassen.<br />

Klaus & Karola Papritz, Cottbus<br />

Die Anteile Ihrer Mutter an<br />

der AWG-Wohnung sind keine<br />

Kaution. Sie sind Beteiligungen<br />

an einer Genossenschaft.<br />

Laut bundesdeutscher<br />

Rechtsprechung müssen Genossenschaftsanteile<br />

bei Ende<br />

des Mietvertrages ausgezahlt<br />

werden. Sie einzubehalten,<br />

um Mietmängel zu beseitigen,<br />

ist illegal. Das wiegt umso<br />

schwerer, weil Sie gar nicht<br />

verpflichtet sind, die Wohnung<br />

bei Auszug zu renovieren.<br />

Bei DDR-Mietverträgen<br />

muss der Mieter nur renovieren,<br />

wenn der Mietvertrag das<br />

festlegte. Der Vermieter kann<br />

beim Auszug keinen Schadensersatz<br />

wegen unterlassener<br />

Schönheitsreparaturen<br />

verlangen. Deshalb im Zweifel<br />

klagen und einen Anwalt<br />

beauftragen, dem Vermieter<br />

die Rechtslage zu erläutern.<br />

Hochschulzeiten<br />

Sie schreiben: „<strong>Im</strong> Rentenbescheid werden Hochschulzeiten (auch<br />

ohne Abschluss) auf die maximal acht Jahre Anrechnungszeiten<br />

angerechnet.“ Fall 1: Da ich davon betroffen bin, dass meine<br />

Hochschulzeiten ohne Abschluss nicht im Rentenbescheid berücksichtigt<br />

wurden, bitte ich, mir die Rechtsgrundlage und ggf.<br />

Gerichtsurteile mitzuteilen. Meine Rente beziehe ich seit<br />

1. 11. 2001. Fall 2: Da meine Lebensgefährtin, Fachhochschulabsolventin,<br />

zum 1. 10. 2011 ihre Rente beantragt, in den bisherigen<br />

Renten-Vorbescheiden mehrere Jahre jedoch nicht angerechnet<br />

wurden, wäre hier eine Rechtsgrundlage ebenfalls hilfreich.<br />

Kirsten Mauss, per E-Mail<br />

Die Anrechnung von Ausbildungszeiten wurde mehrfach<br />

geändert, u. a. 1997 durch das Wachstums- und Beschäftigungsförderungsgesetz<br />

(WFG). Dabei wurde die Altersgrenze<br />

für die Anrechnung der Schulzeiten vom 16.<br />

auf das 17. Lebensjahr heraufgesetzt. Die Höchstdauer<br />

wurde auf 3 Jahre begrenzt, aber es war kein Abschluss<br />

mehr erforderlich. Die gesetzlichen Grundlagen für die<br />

Bewertung von Hochschulzeiten finden Sie u. a. in Paragraf<br />

58 Sozialgesetzbuch (SGB) Sechstes Buch (VI). Zu<br />

Ihrer Frage: Ihre Hochschulzeiten müssten eigentlich im<br />

Rentenverlauf erfasst sein. Allerdings handelt es sich um<br />

unbewertete Anrechnungszeiten. Sie erhöhen also die<br />

Rente nicht, sondern sorgen nur dafür, dass Sie keine<br />

Lücke im Versicherungsverlauf haben. Sollte Ihr Rentenversicherer<br />

die Zeiten nicht erfasst haben, müssen Sie<br />

diese unbedingt nachmelden und durch Urkunden belegen,<br />

dass Sie ein Hochschulstudium (ohne Abschluss)<br />

absolviert haben. Auch Ihre Lebensgefährtin muss durch<br />

Unterlagen Ihre Ausbildung nachweisen.<br />

Witwen-Rente<br />

Meine Schwägerin ging 2010<br />

mit 60 in Rente. Sie war<br />

mit ihrem Mann von 1969 bis<br />

1983 verheiratet,<br />

hat trotzdem von 1992 bis<br />

zu seinem Tod 2004<br />

mit ihm gelebt, um ihn zu<br />

pflegen. Hat sie<br />

Renten-Ansprüche?<br />

Helga Lampke, per E-Mail<br />

Es gibt nach dem Tod des<br />

Lebensgefährten (des geschiedenen<br />

Mannes) keine<br />

Witwenrente. Die erhält man nur,<br />

wenn beide zum Zeitpunkt des<br />

Todes verheiratet waren.<br />

Die Scheidung beendete den<br />

Anspruch auf eine Hinterbliebenen-Rente,<br />

auch wenn<br />

die Umstände eine eheähnliche<br />

Gemeinschaft nahelegen.<br />

Frührente<br />

Ich beziehe seit<br />

2006 Erwerbsminderungs-<br />

Rente, 18 % Abzug.<br />

Ist dies rechtens? Ich bin<br />

1948 geboren, war<br />

bei Rentenbeginn 57.<br />

Ich gehe mit 63 in Altersrente,<br />

da ich zu 60 %<br />

schwerbehindert bin.<br />

Irmgard Nolting,<br />

per E-Mail<br />

Beginnt Ihre Rente vor dem<br />

63. Lebensjahr, müssen<br />

Sie Abschläge hinnehmen, für<br />

jeden Monat 0,3 %, maximal<br />

10,8 %. Der Bundesgerichtshof<br />

hat das bestätigt.<br />

Deshalb darf Ihr Abschlag nicht<br />

18 % betragen. Bitte<br />

nachprüfen. Sollte es doch der<br />

Fall sein, Widerspruch einlegen<br />

und die Rente dann neu<br />

berechnen lassen.<br />

Aus rechtlichen Gründen dürfen unsere Experten nur allgemeine Hinweise geben. Bei konkreten Problemen wenden Sie sich direkt an<br />

Beratungsstellen der Verbraucherverbände, der Rentenversicherung oder einen Steuerberater bzw. Rechtsanwalt in Ihrer Nähe.<br />

8 / 2011<br />

23


24 Seiten Extra Weniger zuzahlen für Arznei <br />

Schützen<br />

Sie Ihr Recht<br />

KEINE ZUZAHLUNG FÜR ARZNEI<br />

So stoppen Sie<br />

die Extra-Kosten<br />

Dieser Brief an die eigene Krankenkasse<br />

hilft, weitere Zuzahlungen bei Ärzten und<br />

Apotheken zu stoppen.<br />

Grundsätzlich muss<br />

1. jeder gesetzlich<br />

Krankenversicherte<br />

einen bestimmten Betrag<br />

des jährlichen<br />

Einkommens für Zuzahlungen<br />

für Medikamente,<br />

beim Arzt oder<br />

in Kliniken aufwenden:<br />

normalerweise 2 %<br />

des Einkommens, chronisch<br />

Kranke 1 % (siehe<br />

auch Seite 20).<br />

Aber viele, vor<br />

2. allem Rentner,<br />

rechnen nicht nach<br />

und übersehen, dass<br />

diese Grenze im Lauf<br />

eines Jahres überschritten<br />

wurde. Wurde<br />

die Zuzahlungsgrenze<br />

aber erreicht,<br />

genügt ein Brief (siehe<br />

rechts), um zumindest<br />

im laufenden Jahr<br />

keine weiteren Zuzahlungen<br />

mehr leisten zu<br />

müssen. Allerdings gilt<br />

diese Befreiung immer<br />

nur bis zum Ende des<br />

Kalenderjahres. Das<br />

heißt: Jeder sollte in<br />

jedem Jahr von Neuem<br />

rechnen, wann die<br />

Grenze erreicht ist,<br />

und dann den Antrag<br />

wieder neu stellen.<br />

Der Brief selbst<br />

3. muss von jedem<br />

Versicherten einer<br />

Familie an die eigene<br />

Krankenkasse gestellt<br />

werden. Jeder Ehepartner<br />

muss dies tun<br />

– und zwar unabhängig<br />

davon, ob man als Paar<br />

bei derselben oder unterschiedlichen<br />

Kassen<br />

versichert ist. Wichtig:<br />

Die Kassen rechnen<br />

weder selbst automatisch<br />

die Summe der<br />

Zuzahlungen aus noch<br />

informieren sie sich<br />

gegenseitig.<br />

Hat man im Lauf<br />

4. des Jahres zu viele<br />

Zuzahlungen geleistet,<br />

dann beantragt<br />

man mit diesem Brief<br />

gleichzeitig die Rückzahlung<br />

der zu viel gezahlten<br />

Beträge. Aber<br />

auch hier gilt: Ohne<br />

Antrag erhält man kein<br />

Geld zurück.<br />

An die<br />

Krankenkasse<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Antrag auf Befreiung von Zuzahlungen<br />

Meine Mitglieds-/Versichertennummer:<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich bin am<br />

(Geburtsdatum eintragen)<br />

geboren, lebe in<br />

(hier Bundesland<br />

eintragen), bin verheiratet/lebe in einer anerkannten<br />

Lebenspartnerschaft/lebe allein (Unzutreffendes<br />

streichen), erhalte kein Kindergeld/<br />

keinen Kinderfreibetrag, beziehe keine Sozialhilfe<br />

oder andere Hilfe zum Lebensunterhalt und<br />

bin nicht chronisch krank/chronisch krank<br />

(Unzutreffendes streichen).<br />

Das Jahresbruttoeinkommen aller Haushaltsangehörigen<br />

für dieses Kalenderjahr beträgt<br />

(gerundeter Euro-Betrag), die bereits in diesem<br />

Jahr geleisteten Zuzahlungen betragen .<br />

Die entsprechenden Belege sind beigefügt.<br />

Ich bitte Sie zu prüfen, ob die individuelle<br />

Belastungsgrenze erreicht ist. In diesem Falle<br />

beantrage ich die Befreiung von weiteren Zuzahlungen<br />

für den Rest des Jahres und die Rückerstattung<br />

der zu viel entrichteten Zuzahlungen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Anlage: Belege (in Kopie)<br />

Absender:<br />

Vorname / Name<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Ort, Datum<br />

geld ^recht<br />

im September<br />

Ab 10. 8.<br />

am Kiosk<br />

Rente Leser-Aktion: Keine Beiträge auf Direktversicherung ++ + Recht E-Mails an<br />

Behörden – was gilt? ++ Rente Neue Regeln für Schwerbehinderte ++ Pflege Das<br />

steht Angehörigen zu ++ Verbraucher Einmal um die Welt – die besten Reisen ++<br />

24 8 / 2011


34. Kalenderwoche<br />

22 Mo Eine Freude kann hundert<br />

Sorgen vertreiben.<br />

AUS CHINA<br />

23 Di Wie weltfremd ist der, der<br />

sich über etwas wundert,<br />

das im Leben vorkommt.<br />

MARC AUREL<br />

24 Mi Wahre Liebe ist die, die<br />

keine Gegengabe erwartet.<br />

ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY<br />

25 Do Die Kunst des Lebens<br />

besteht darin, dem Alltag<br />

immer wieder Sonntage<br />

abzugewinnen.<br />

ERNST FERSTL<br />

35. Kalenderwoche<br />

29 Mo <strong>Im</strong> Lachen liegt der<br />

Schlüssel, mit dem<br />

wir den ganzen<br />

Menschen entziffern.<br />

THOMAS CARLYLE<br />

Foto: Corbis<br />

26 Fr Die Weisheit des Lebens<br />

besteht im Ausschalten<br />

der unwesentlichen Dinge.<br />

AUS CHINA<br />

27 Sa Wissen spricht. Aber<br />

Weisheit hört zu.<br />

JIMI HENDRIX<br />

28 So An Güte gibt es kein<br />

Übermaß.<br />

FRANCIS BACON<br />

30 Di Einfachheit ist das<br />

Resultat der Reife.<br />

FRIEDRICH VON SCHILLER<br />

31 Mi Wir machen immer einen<br />

Fehler: Wir investieren<br />

Gefühle, statt sie zu<br />

verschenken.<br />

ARTHUR SCHNITZLER<br />

5/2010 8/2011 55


Die richtige<br />

Starthilfe geben<br />

und die Kinder<br />

dann ins Leben<br />

entlassen:<br />

So stellen sich<br />

viele Eltern<br />

ihre Aufgabe<br />

eigentlich vor.<br />

56 8/20<br />

2011


UNSER LEBEN<br />

Für viele Eltern ist dies bittere Realität. Vor allem, wenn erwachsene Kinder<br />

unverschuldet in Not geraten. Oder so hohe Ansprüche an das Leben<br />

haben, dass permanent das Geld fehlt. Was dann tun? Helfen? <strong>Im</strong>mer wieder?<br />

Hart bleiben? Fragen, die quälen können. Tag und Nacht, wie zwei<br />

Leserinnen erleben, die – verständlicherweise – anonym bleiben wollen.<br />

„Allein schaffen<br />

sie es einfach nicht“<br />

Mit 30 stehen meine Kinder längst auf eigenen<br />

Beinen, dachte sie noch vor wenigen Jahren.<br />

Doch dann wurde sie eines Besseren belehrt.<br />

ie Kinder, Tatjana und Nick, sind mein ganzer<br />

Stolz. Beide waren immer ehrgeizig, haben<br />

gute Schul- und Studien-Abschlüsse gemacht.<br />

Eigentlich müsste ihnen die Welt zu<br />

Füßen liegen. Stattdessen stehen sie fast vor<br />

dem Nichts: Meine Tochter ist jetzt 29, fand<br />

nach dem Studium keine feste Stelle, schlägt<br />

sich als schlecht bezahlte Freiberuflerin durch.<br />

Mein Sohn ist inzwischen 32 – vor Kurzem wurde er Vater<br />

– und verlor seine Stelle, weil die Firma Pleite machte. Jetzt<br />

besucht er eine Computer-Fachschule. Ob er am Ende beruflich<br />

etwas daraus machen kann? Wer weiß das schon.<br />

Dabei habe ich fest daran geglaubt, dass sie ihren Weg<br />

schon gehen würden – so wie wir damals: Ich als Journalistin,<br />

mein Mann als Anwalt. Uns standen alle Möglichkeiten<br />

offen, wir konnten unsere Träume verwirklichen, gutes Geld<br />

verdienen. Nick und Tatjana dagegen sind weit davon ent-<br />

fernt, wurden Opfer einer wirtschaftlich anderen Zeit – einer<br />

Zeit der Generation Praktikum, der Zeitverträge, der ...<br />

Was tun? Mein Mann und ich waren uns hier immer einig:<br />

Wir wollen und müssen unseren Kindern doch helfen. Gerade<br />

der jungen Familie unseres Sohnes fehlt es an allen<br />

Ecken. Und so übernehmen wir jetzt z. B. die Kita-Kosten für<br />

unseren Enkel – früher war dies kostenlos. 500 Euro steuern<br />

wir monatlich inzwischen bei. Die muss man erst mal verdienen.<br />

Und zwischendurch stecken wir ihnen mal einen<br />

Geldschein zu, damit sie es ein bisschen leichter haben.<br />

Natürlich spüren wir, wie unangenehm es unserem Sohn<br />

ist, auf seine Eltern angewiesen zu sein. Natürlich hat Nick<br />

angeboten, das Geld für die Kita so bald als möglich zurückzuzahlen.<br />

Und ich hoffe, dass er es irgendwann schafft. Nicht<br />

unsertwegen, sondern für ihn und sein Selbstwertgefühl.<br />

Auf der anderen Seite genieße<br />

ich es auch, gebraucht<br />

zu werden. Den Kindern Rückhalt<br />

zu geben – so kenne ich<br />

das auch von meiner Mutter.<br />

Aber es ist ein Unterschied, ob<br />

man das Gefühl hat, helfen zu<br />

müssen oder hin und wieder helfen zu können. Zu sehen,<br />

wie nicht nur mein Sohn, sondern auch unsere Tochter auf<br />

so vieles verzichten muss – das tut einfach weh. Das, was<br />

viele in unserer Generation irgendwann erarbeitet haben,<br />

Unser Sohn verlor seinen<br />

Job, unsere Tochter<br />

fand nach dem Studium<br />

noch keine feste Stelle.<br />

8 / 2011<br />

57


UNSER LEBEN<br />

eine eigene Wohnung oder gar ein eigenes Haus – für unsere<br />

Kinder ist das undenkbar. Stattdessen sind sie froh, wenn<br />

sie ihre Miete bezahlen und vielleicht etwas Geld fürs Alter<br />

zurücklegen können – wer weiß, ob sie je eine Rente erhalten?<br />

Unsere Eltern wollten noch, dass wir es später einmal<br />

besser haben. Ich wäre froh, wenn es meinen Kindern auch<br />

nur annähernd so gut<br />

ginge wie uns.<br />

Oft kann ich nachts<br />

nicht schlafen, weil ich<br />

darüber grüble, wie es<br />

weitergeht: Wird Tatjana<br />

je eine sichere Anstellung finden? Hat Nick mit dem Abschluss<br />

der Computer-Schule eine berufliche Zukunft? Wird<br />

seine kleine Familie ein Fass ohne Boden für uns werden?<br />

Wie sehr wünsche ich mir, irgendwann loslassen zu können.<br />

Zu sagen, geht euren eigenen Weg, ohne mir Sorgen machen<br />

zu müssen oder mich für ihre Nöte verantwortlich zu fühlen.<br />

Doch wie macht man das? Ich weiß es nicht ...<br />

Wir müssen auch an unsere<br />

Vorsorge denken – sonst zahlen<br />

die Kinder später für uns.<br />

Und dann ist da noch eine ganz andere quälende Frage:<br />

Wie bleibt man gerecht? Natürlich wollen wir keinen von<br />

beiden benachteiligen. Unsere Tochter fragt manchmal: Und<br />

was bekomme ich?, wenn sie wieder einmal mitbekommt,<br />

wie ich Nick und seiner Familie etwas gebe. Dann bleibt mir<br />

nur, sie daran zu erinnern, dass wir ihr Studium bezahlt haben,<br />

während Nick eine Ausbildung machte und schon selbst<br />

Geld verdiente. Trotzdem soll sie nicht zu kurz kommen.<br />

Und so versuchen wir, auch ihr immer wieder ein bisschen<br />

Geld, z. B. für einen Urlaub, zu geben.<br />

Aber wo sind die Grenzen, ab denen mein Mann und ich<br />

uns selbst schützen müssen? Wir haben hier eine klare Regel,<br />

dass wir selbst auf nichts verzichten wollen, was uns<br />

wichtig ist: mal eine Reise, mal essen oder ins Theater gehen.<br />

Schließlich haben wir doch ein Leben lang gearbeitet<br />

und tun es auch heute noch. Abgesehen davon müssen wir<br />

doch auch an unser Alter denken und dafür etwas zurücklegen.<br />

Wir wollen und können doch später unseren Kindern<br />

nicht auch noch zur Last fallen.<br />

„Fühle mich ausgenutzt“<br />

Was als Mutter tun, wenn die Tochter ständig Geld fordert? Nein sagen, klar! Theoretisch weiß sie<br />

das natürlich, gibt trotzdem nach, um sich danach Vorwürfe zu machen. Ein Teufelskreis.<br />

chluss, aus, nein!“ Wie<br />

gerne würde ich auf den<br />

Tisch hauen und das zu<br />

meiner 18-jährigen Tochter<br />

Vanessa sagen. Sie<br />

fordert und fordert. Vor<br />

ein paar Monaten ist sie<br />

zu ihrem Freund nach<br />

Hamburg gezogen. Klar, ein bisschen<br />

früh. Aber was will man als Mutter machen?<br />

Die Kinder einsperren? Sie ist<br />

volljährig, macht eine Lehre. Wäre ja<br />

auch kein Problem, wenn sie ihre Miete<br />

selbst bezahlen könnte. Doch das Geld<br />

reicht nicht: Als Arzthelfer-Azubi verdient<br />

sie 300 Euro pro Monat.<br />

Also muss ich sie (zusammen mit ihrem<br />

Vater, von dem ich getrennt lebe)<br />

finanziell unterstützen. Doch muss ich<br />

wirklich? Ihre Freiheit verlangt von mir<br />

einigen Verzicht. Ich muss jetzt genau<br />

rechnen, um selbst klarzukommen.<br />

Doch damit nicht genug. Vanessa legt<br />

großen Wert auf Statussymbole: teures<br />

Handy, Markenkleidung, Auto. Fürs<br />

Auto musste ich 1.500 Euro von meiner<br />

Altersvorsorge wegnehmen, außerdem<br />

bezahle ich jeden Monat 50 bis 60 Euro<br />

Handy-Rechnung. Ich wüsste wirklich<br />

gerne, wie andere Eltern in einer ähnlichen<br />

Situation reagieren würden.<br />

Unter<br />

die Arme<br />

greifen –<br />

bei kleinen<br />

Kindern<br />

ist das<br />

normal.<br />

Als ich jung war, musste ich mein erstes<br />

Auto per Kleinkredit finanzieren und<br />

ich hätte mich geschämt, bei meinen<br />

Eltern die Hand aufzuhalten. Doch<br />

Vanessa hat, wie viele in dieser Generation,<br />

ein ausgeprägtes Anspruchsdenken.<br />

Sie misst meine Mutterliebe an dem<br />

Geld, das ich ihr gebe.<br />

Wie oft liege ich nachts wach und<br />

grüble: Warum ist Vanessa so? Wahrscheinlich,<br />

weil ich Fehler gemacht<br />

habe; ihr immer alles geben wollte, um<br />

mein schlechtes Gewissen zu beruhigen.<br />

Ganz typisch für alleinerziehende Mütter<br />

wie mich, die nie genug Zeit für ihr<br />

Kind hatten, weil sie arbeiten mussten.<br />

Mir ist klar, dass ich dringend etwas<br />

ändern, mit Vanessa reden und ihr notfalls<br />

auch den Geldhahn zudrehen<br />

müsste. Aber ich schaffe es nicht, weil<br />

ich Angst davor habe, dass sie mich mit<br />

Liebesentzug straft. Oder dass ich sie<br />

sogar ganz verliere – oder sie zu ihrem<br />

Vater geht, damit er ihr hilft. So buhle<br />

ich weiter um ihre Liebe.<br />

58 8 / 2011


Foto: Getty (2), Photographic Advertising/NMeM/SSPL (1), Astrid Prangel (1)<br />

RAT DER EXPERTIN<br />

„Kinder immer<br />

unterstützen?“<br />

Die Münchner Fachärztin<br />

für Psychotherapeutische<br />

Medizin, Heike Kron,<br />

weiß, wie Eltern das<br />

richtige Maß finden.<br />

Frau Kron, eigentlich dachte man<br />

immer: Wenn die Kinder groß sind,<br />

muss man sich keine Sorgen mehr<br />

machen. Warum hören wir nicht<br />

damit auf, tun es trotzdem?<br />

KRON Das hängt in erster Linie davon<br />

ab, was wir selbst erfahren haben.<br />

Wenn unsere Eltern uns zutrauten,<br />

unser eigenes Leben zu meistern,<br />

dann trauen wir das auch unseren<br />

Kindern zu. Wenn nicht, fehlt meist<br />

auch das Vertrauen in unsere Kinder.<br />

Heute geraten erwachsene Kinder<br />

oft in eine finanzielle Schieflage,<br />

weil sie zum Beispiel nach dem<br />

Studium keinen Job finden oder<br />

alleinerziehend sind. Sollten Eltern<br />

denn dann helfen?<br />

KRON Ja, natürlich – vorausgesetzt, die<br />

Eltern sind dazu in der Lage. Geht es<br />

über die eigenen finanziellen Grenzen,<br />

sollte man Hilfe gut überdenken und<br />

gegebenenfalls ablehnen.<br />

Den Kindern Hilfe abschlagen – das<br />

nagt aber am Gewissen.<br />

KRON Wer helfen will, aber nicht kann,<br />

weil zum Beispiel die Mittel fehlen,<br />

sollte offen mit den Kindern reden.<br />

Diese haben in der Regel Verständnis,<br />

gerade wenn sie spüren, wie wichtig sie<br />

ihren Eltern trotzdem sind. Verlangt<br />

das Kind Luxusgüter und Eltern wollen<br />

das nicht unterstützen, ist ein<br />

schlechtes Gewissen fehl am Platz.<br />

Erwachsene Kinder müssen lernen,<br />

ihren Lebensstandard den eigenen<br />

Möglichkeiten anzupassen. Dabei hilft<br />

man ihnen am besten, wenn man den<br />

Geldhahn zudreht.<br />

Was ist zu tun, wenn das Kind keine<br />

Hilfe will, obwohl es eventuell welche<br />

brauchen könnte?<br />

Loslassen<br />

zur rechten<br />

Zeit – nicht<br />

immer leicht.<br />

KRON Das ist ein Zeichen, dass das<br />

Kind eigenständig ist, Selbstvertrauen<br />

hat und darauf baut, es allein zu<br />

schaffen. Darauf können Eltern erst<br />

mal stolz sein. Sie können trotzdem<br />

immer wieder anmerken, dass sie ein<br />

offenes Ohr haben, falls es doch mal<br />

brennt. Aber nicht aufdrängen, sondern<br />

vertrauen.<br />

Wie ist Ihre Erfahrung: Sorgen sich<br />

Mütter mehr als Väter?<br />

KRON Mütter sorgen sich mehr als<br />

Väter und sprechen offener darüber.<br />

Väter können es meist nicht so offen<br />

zeigen. Aber die Sorgen der Männer<br />

sind deshalb nicht geringer. Sie gehen<br />

nur anders damit um.<br />

Was tun, wenn Mutter und Vater<br />

uneins sind, ob man helfen soll?<br />

KRON Jeder kommt aus einem Familiensystem<br />

und hält seines meist für<br />

richtig. Vielleicht wurde der Mutter<br />

auch viel geholfen, dem Vater nicht.<br />

Wichtig ist, dass man sich einigt, und<br />

dazu muss jeder etwas von seinem<br />

Standpunkt abrücken.<br />

DANN SIND ELTERN<br />

IN DER PFLICHT<br />

§ 1601 BGB regelt,<br />

dass Verwandte in<br />

gerader Linie<br />

verpflichtet sind,<br />

einander Unterhalt<br />

zu gewähren. Also<br />

Eltern den Kindern<br />

oder Kinder den<br />

Eltern. Geschwister<br />

einander aber nicht.<br />

Eltern müssen so<br />

lange für Kinder<br />

aufkommen, bis diese<br />

durch eigene Erwerbstätigkeit<br />

ihren Lebensunterhalt<br />

sicher<br />

haben; meist heißt<br />

das bis zum Ende<br />

einer Ausbildung.<br />

Studiert ein volljähriges<br />

Kind, sind<br />

Eltern weiter unterhaltspflichtig,<br />

wenn<br />

die Kosten wirtschaftlich<br />

zumutbar sind.<br />

Ein „Bummelstudium“<br />

müssen Eltern<br />

nicht finanzieren.<br />

Das Kind hat die<br />

Pflicht, die Ausbildung<br />

zielstrebig zu verfolgen,<br />

um sie in üblicher<br />

Dauer zu beenden.<br />

8 / 2011 59


Landwirt Maximilian Scherm, 62, züchtet seit<br />

20 Jahren Schwäbisch-Hällische Schweine.<br />

60 8 / 2011


UNSER LEBEN<br />

FOTOS<br />

Sven Paustian<br />

Stoffel hat<br />

Glück<br />

Schweine, die auf der Wiese laufen, sich suhlen. Das gibt es wieder! Weil sich immer mehr<br />

Bauern auf alte, fast vergessene Rassen besinnen. Gaby Herzog besuchte<br />

einen Hof in Niederbayern und stellte fest: Tierschutz und Genuss – es geht doch!<br />

Stoffel ist beschäftigt. Als Maximilian<br />

Scherm den Stall betritt und nach dem<br />

Eber ruft, hebt der nur kurz den Kopf,<br />

klappt das große schwarze Ohr zur Seite.<br />

Dann grunzt Stoffel einmal laut und steckt<br />

seinen Rüssel wieder genüsslich in den<br />

Matsch. Das laute Knacken verrät: Er hat eine<br />

große, saftige Kartoffel gefunden. Gegen diesen<br />

Leckerbissen hat Maximilian Scherm<br />

keine Chance. „Fressen kommt vor Kraulen“,<br />

lacht der 62-Jährige und holt, wie zum Beweis,<br />

ein trockenes Brötchen aus der Tasche<br />

seiner Schaffell-Weste. Als hätte Stoffel<br />

zusätzliche Ohren und Augen: Drei<br />

Na, Kleiner! Bei Maximilian<br />

Scherm werden<br />

die Ferkel nicht schon<br />

nach 3 Wochen von<br />

ihrer Mutter getrennt.<br />

8 / 2011<br />

61


UNSER LEBEN<br />

Vorbild<br />

Das Landwirtschaftsministerium<br />

hat 200 vorbildliche<br />

Bio-Höfe – darunter den von<br />

Maximilian Scherm – als<br />

Musterbetriebe ausgewählt.<br />

Sie führen regelmäßig<br />

Veranstaltungen durch und<br />

zeigen, wie ökologische Landwirtschaft<br />

funktioniert.<br />

Sekunden später steht der 360 Kilo schwere<br />

und sieben Jahre alte Eber vor dem Bauern.<br />

„Und Brötchen kommt vor Kartoffel. Die<br />

Regeln im Schweinestall sind einfach.“<br />

Alltag auf dem Hof von Maximilian Scherm<br />

in Kirchberg im Wald, gut 60 Kilometer bis<br />

Passau. Fast liebevoll streicht er über Stoffels<br />

fast fünf Zentimeter lange Borsten. Stoffel<br />

ist sein wichtigster Mitarbeiter. Er ist dafür<br />

zuständig, dass es auf dem Hof immer genug<br />

Ferkel gibt, dass aber auch eine ganze Rasse<br />

Sau Kathi liebt es,<br />

gestreichelt zu<br />

werden. Noch lieber<br />

aber ist ihr Fressen.<br />

überlebt. Stoffel ist ein Schwäbisch-Hällisches<br />

Landschwein – eine alte deutsche Haustier-<br />

Rasse, die ganz offiziell vom Aussterben bedroht<br />

ist. Wilhelm I., König von Württemberg<br />

(1781 bis 1864), hatte chinesische Maskenschweine<br />

aus England importiert und mit<br />

heimischen Schweinen gekreuzt. Heraus<br />

kamen die Schwäbisch-Hällischen Landschweine,<br />

die über Generationen wegen ihres<br />

robusten, fleischigen Körpers in Süddeutschland<br />

beliebt waren. Bis in die 1940er-Jahre<br />

wurden im Landkreis Schwäbisch Hall diese<br />

Tiere mit dem markanten schwarzen Kopf<br />

und dem schwarzen Hinterteil gehalten.<br />

„So, wie die Menschen jeder Region einen<br />

eigenen Dialekt sprachen, hielten sie auch<br />

unterschiedliche <strong>Nu</strong>tztiere“, erklärt Edgar<br />

Littmann, Leiter der Prüfstation für Schweine<br />

im Institut für Tierzucht in Grub bei Coburg.<br />

Es gab „Rotbunte“ in Bayern, „Bentheimer“<br />

in Niedersachsen, „Angler Sattelschweine“ in<br />

Schleswig-Holstein. Dasselbe galt für Rinder,<br />

Hühner, Ziegen, Schafe, Gänse.<br />

Doch dann begann vor 50 Jahren die Massentier-Haltung:<br />

Schweine, Rinder, Hühner<br />

– alles wurde einer industriellen Produktion<br />

untergeordnet; das Wirtschaftswunder verlangte<br />

billiges Fleisch. Stoffels Vorfahren waren,<br />

wie viele andere Tierrassen, dafür gänzlich<br />

ungeeignet. „Die Schwäbisch-Hällischen<br />

zum Beispiel haben einen besonders großen<br />

Magen“, erläutert Maximilian Scherm, „damit<br />

können sie viel Gras fressen und eignen<br />

sich perfekt für die Weidehaltung. Dies ist<br />

bei modernen Schweinen jedoch gar nicht<br />

„Schweine, die Gras fressen,<br />

sind nicht mehr gewünscht“<br />

erwünscht und viel zu aufwendig.“ Das moderne<br />

Schwein, das heute meist in unseren<br />

Kochtöpfen landet, ist vielmehr ein Hochleistungstier<br />

– perfekt an die Bedürfnisse des<br />

Marktes angepasst: In engen Boxen wird es<br />

mit Kraftfutter gemästet, wächst schnell, liefert<br />

mageres Fleisch, ist extrem fruchtbar und<br />

dazu noch Stress-resistent. „Um dieses optimale<br />

Schwein zu züchten, begannen Landwirte<br />

in den 60er-Jahren, verschiedene Rassen<br />

zu kreuzen“, erzählt Edgar Littmann.<br />

Heute sind fast 98 Prozent der Tiere Kreuzungen,<br />

meist aus Deutscher Landrasse oder<br />

Deutschem Edelschwein (Sau) mit der belgischen<br />

Rasse Piétrain (Eber). „Während sol-<br />

Fotos: Sven Paustian (7), Juniors Tierbild (1), Ullstein Bilderdienst (1), Mauritius (1), Clip Dealer (1), <strong>Im</strong>ago (1)<br />

62 8 / 2011


che Kreuzungen nach nur sechs Monaten<br />

ihr Schlachtgewicht von 110 bis 120<br />

Kilo erreicht haben, braucht ein Schwäbisch-Hällisches<br />

Landschwein dafür doppelt<br />

so lange“, rechnet Scherm vor.<br />

Kein Wunder also, dass Stoffels Ahnen nicht<br />

mehr konkurrenzfähig waren<br />

und aus den Ställen und<br />

von den Weiden verdrängt<br />

wurden. Anfang der 1980er-<br />

Jahre galt das Schwäbisch-<br />

Hällische Landschwein sogar<br />

als ausgestorben.<br />

Und es wäre wohl auch so<br />

geblieben, wenn nicht zwei<br />

Dinge passiert wären: Einerseits<br />

wächst die Zahl der Verbraucher,<br />

die auf der Suche<br />

nach geschmacklich besserem<br />

Fleisch sind. Andererseits<br />

haben immer mehr, oft<br />

biologisch arbeitende Bauern<br />

erkannt, dass der Kreislauf<br />

aus immer mehr Schweinen,<br />

die immer schneller<br />

schlachtreif sein müssen,<br />

kaum dem Überleben der<br />

Höfe dienen kann. Und so<br />

gibt es mittlerweile wieder<br />

rund 300, meist Bio-Betriebe, in denen die<br />

auffällig schwarz-weiß gezeichneten<br />

Schweine im Stall stehen. Auch, weil Bauern<br />

wie Maximilian Scherm gemerkt haben, „dass<br />

die Tiere robuster sind, seltener krank werden<br />

und ein Fleisch liefern, das wesentlich<br />

besser schmeckt“. Und: „Würde nicht auch<br />

ein Teil unserer Kultur sterben, wenn es keine<br />

alten Haustier-Rassen mehr gäbe?“<br />

Doch er weiß auch: Damit Stoffel und seine<br />

Nachfahren eine echte Chance haben und<br />

Arten-Vielfalt mehr ist als ein Schlagwort in<br />

Sonntagsreden, müssen auch die Verbraucher<br />

umdenken. „Sind wir bereit, auch mal<br />

8 Euro pro Kilo gutes Fleisch zu zahlen? Oder<br />

nur 1,50 Euro?“, sagt Scherm – und klopft<br />

Stoffel auf den Rücken, dass es staubt.<br />

Der kaut derweil an seinem Brötchen. Dass<br />

er Glück in seinem Schweine-Leben hat, davon<br />

weiß er nichts: täglich Auslauf, frisches<br />

Stroh, viel Platz, Zusammenleben in der Rotte.<br />

Den Tieren diese Bedingungen zu schaffen,<br />

das macht natürlich mehr Arbeit. Wird mal<br />

ein Tier krank, hat Scherm bewährte Hausmittel<br />

zur Hand. Antibiotika? Fehlanzeige!<br />

„Durchfall oder Husten behandle ich mit Buchenasche<br />

und bei Schwellungen hilft ein<br />

Essigverband.“ Ein anderer Vorteil der Antibiotika-freien<br />

Schweine-Haltung: Das Fleisch<br />

ist für viele Allergiker besser verträglich.<br />

Es ist Mittag geworden. Die Schweine halten<br />

ein Mittagsschläfchen. Dazu nehmen sie<br />

frisches Stroh und schubsen es mit dem Maul<br />

so zurecht, dass gemütliche Nester entstehen.<br />

Schon bald ist Ruhe im Stall, alle 124 Tiere<br />

liegen in kleinen Gruppen, den gemütlichen<br />

„Sauhaufen“, zusammen. Axi, eine der Sauen,<br />

und ihre sechs Ferkel, die erst gestern zur<br />

Welt gekommen sind, haben sich unter einer<br />

Rotlichtlampe zusammengekuschelt. Ein hellbraunes<br />

Huhn hüpft auf den Rücken der Sau.<br />

Gutes Fleisch<br />

Sie möchten Fleisch alter Rassen<br />

kaufen? Hier werden Sie fündig:<br />

Eine Liste von Archehöfen, die<br />

Fleisch und Wurst verkaufen, gibt es<br />

bei der Gesellschaft zur Erhaltung<br />

alter und gefährdeter Haustierrassen:<br />

✆ (0 55 42) 18 64, www.g-e-h.de<br />

Die bäuerliche Erzeugergemeinschaft<br />

Schwäbisch Hall vermarktet<br />

ihre Produkte über lokale Händler:<br />

✆ (0 79 04) 97 97-0, www.besh.de<br />

Landidylle: Rund um den<br />

Hof in Kirchberg liegen<br />

die Weiden für die Tiere.<br />

„Schweine auf der Wiese, das hatten<br />

die Nachbarn noch nie<br />

gesehen und dachten: verrückt!“<br />

Und auch Mimi, die getigerte Katze, gesellt<br />

sich dazu – eine ungewöhnliche Freundschaft,<br />

ein bisschen wie bei den Bremer Stadtmusikanten.<br />

Und Stoffel, der Eber, ist nicht etwa<br />

von den anderen getrennt, sondern mittendrin,<br />

schnarcht ganz friedlich.<br />

Jetzt zieht auch Maximilian<br />

Scherm die Gummistiefel<br />

aus, geht drei Treppenstufen<br />

hoch ins Wohnhaus. In der<br />

eisernen Kochmaschine in<br />

der Ecke brennt Buchenholz<br />

und verbreitet eine wohlige<br />

Wärme. Doch bevor der<br />

Rauch durch den Schornstein<br />

ins Freie zieht, wird er<br />

durch eine kleine Kammer<br />

geleitet, in der Maximilian<br />

Scherm Fleisch für den Eigenbedarf<br />

räuchert. Verkaufen<br />

darf er seinen hausgemachten<br />

Schinken nicht. „Er<br />

entspricht nicht den offiziellen<br />

Hygiene-Anforderungen“,<br />

erklärt Scherm.<br />

Aber die Wurst, die er selbst<br />

herstellt, die darf er verkaufen,<br />

sogar mit Bio-Siegel. Genauso<br />

wie das frische Fleisch,<br />

wenn er schlachtet: „Bei uns geht das auf<br />

Zuruf“, erläutert er. „Ich habe eine Liste mit<br />

Kunden, die vorbestellen. Wenn es ans<br />

Schlachten geht, rufe ich rund und sage den<br />

Kunden: In den nächsten Tagen könnt ihr<br />

euer Fleisch abholen.“ Die Nachfrage ist immer<br />

größer als das Angebot: „Ich könnte zwei<br />

Schweine pro Jahr mehr verkaufen. Aber ich<br />

will den Überblick behalten und darum nicht<br />

zu sehr expandieren.“<br />

Schnell eine Brotzeit. Scherm holt ein Bier<br />

aus dem Kühlschrank, Wurst, Speck und Brot<br />

aus der Speisekammer und richtet alles zünftig<br />

auf dem blanken Holztisch her. „Es ist alles<br />

einfach hier“, entschuldigt er sich, „eine<br />

reine Männerwirtschaft.“ Nach der Trennung<br />

von seiner Frau vor fast 20 Jahren hat er 1994<br />

den elterlichen Hof in der Nähe von München<br />

verlassen und hier in Kirchberg neu angefangen.<br />

Mit nur einer Zuchtsau und einigen<br />

Ferkeln entstand nach und nach der<br />

heutige Bestand von zehn Sauen. Daran sind<br />

Schlippi und Schlappi schuld, zwei Schwäbisch-Hällische<br />

Ferkel, die Scherm schon<br />

8 / 2011 63


UNSER LEBEN<br />

Kennen Sie noch<br />

diese alten<br />

Schweine-Rassen?<br />

Buntes Bentheimer<br />

schwarze Flecken, weißer<br />

Grund, Schlappohren;<br />

langlebig, robust; ca. 250<br />

Zucht-Tiere (gefährdet).<br />

Rotbuntes Husumer<br />

weißer Sattel, roter<br />

Grund; winterfest; galt<br />

als ausgestorben; heute<br />

ca. 200 Tiere (gefährdet).<br />

Landrasse Universal<br />

weiße Haut und Borsten;<br />

fruchtbar, beliebt zum<br />

Kreuzen; heute noch ca.<br />

20 Tiere (akut gefährdet).<br />

Wollschwein<br />

lange, gelockte Borsten;<br />

kälteresistent; bes.<br />

dicker Speck; heute ca.<br />

600 Tiere in Europa.<br />

Angler Sattelschwein<br />

schwarz pigmentiert,<br />

weiße Zeichnung am Sattel;<br />

heute noch ca. 200<br />

Tiere (gefährdet).<br />

Jahre zuvor geschenkt bekam. „Das war Liebe<br />

auf den ersten Blick“, sagt er. „Die Tiere<br />

sind so hübsch, intelligent und gutmütig.“ Als<br />

seine Nachbarn in Kirchberg diese gefleckten<br />

Schweine auf seiner Wiese sahen, haben sie<br />

den Kopf geschüttelt. „Schweine auf der Weide?<br />

Allein das war neu. Und dann mähte ich<br />

für sie im Sommer jeden Tag frisches Gras.<br />

Schließlich frisst jedes Schwein zwischen 15<br />

und 20 Kilo am Tag“, amüsiert er sich.<br />

Dass ihn die Leute für verrückt hielten, war<br />

ihm egal. Er hatte genug gesehen in seinen<br />

Lehrjahren und späteren Wanderjahren als<br />

Molkereimeister, die nach Kuba, Indien,<br />

Südafrika und Afghanistan führten. „In allen<br />

Einzelheiten habe ich erlebt, wie Menschen<br />

mit ihren Tieren umgehen. Und mir<br />

wurde klar, dass Mensch und Tier wieder<br />

eine Einheit bilden müssen. Der Bauer muss<br />

seine Tiere mit Respekt behandeln.“<br />

Und zwar bis zum Schluss. Scherm bringt<br />

seine Schweine persönlich zum Schlachthof,<br />

kontrolliert, dass sie human getötet<br />

werden. „Wir haben einen kleinen Schlachthof,<br />

nur 30 Kilometer vom Hof entfernt.<br />

Da ist zum einen der Transport nicht quälend<br />

lang für die Tiere und das Schlachten<br />

geht schnell. Da gibt’s für die Viecher auch<br />

gar keine Gelegenheit, Angst zu haben.“<br />

Zumindest im Kleinen scheinen Scherms<br />

Gedanken zu fruchten. Regelmäßig kaufen<br />

„Jeder hat ein Schwein<br />

für den Hausgebrauch“<br />

ihm Nachbarn Ferkel ab und ziehen sie für<br />

den Eigenbedarf groß. „Es ist erstaunlich,<br />

dass viele Bauern ihre eigenen Schweine,<br />

die ganz modern gezüchtet werden, selbst<br />

nicht essen wollen.“<br />

Plötzlich herrscht Tumult im Stall. Maximilian<br />

Scherm spitzt die Ohren und lächelt.<br />

„Kein Grund zur Aufregung.“ Er weiß,<br />

was los ist: Kathi hat nach acht Wochen<br />

keine Lust mehr, ihre Jungen zu säugen.<br />

„184 Ferkel hat sie in ihren zehn Lebensjahren<br />

schon aufgezogen. Die ist ein echter<br />

Profi. Wahrscheinlich hat sich Kathi einfach<br />

auf den Bauch gelegt und verweigert<br />

ihrem Nachwuchs die Milch. Und die Kleinen<br />

protestieren lauthals, weil ihnen das<br />

so gar nicht passt. Aber sie werden sich<br />

dran gewöhnen.“ Die Regeln im Reich der<br />

Schweine sind einfach.<br />

Wie eine kleine<br />

Arche Noah<br />

Auf dem Hof von<br />

Maximilian Scherm leben<br />

neben Schweinen unter<br />

anderem auch ein Lama,<br />

dazu ein paar Ziegen<br />

(Foto: Sohn Ludwig melkt<br />

eine davon), Hühner und<br />

Gänse. Die Tiere laufen im<br />

Betrieb einfach mit – ein<br />

natürliches Miteinander<br />

von Mensch und Tier.<br />

Der kleine Zoo lockt inzwischen<br />

viele Familien und<br />

Großeltern mit ihren Enkeln<br />

nach Kirchberg. Für alle,<br />

die etwas länger bleiben<br />

wollen, gibt es sogar zwei<br />

Ferienwohnungen.<br />

64 8 / 2011


Schlafen auf Stroh und ein langes Leben<br />

Wodurch sich die konventionelle Massentierhaltung vom artgerechteren Leben eines<br />

Schweins bei Maximilian Scherm unterscheidet, zeigt diese Übersicht.<br />

Haltung<br />

Besamung<br />

Zucht<br />

konventionelle Haltung<br />

• ganzjährig im klimatisierten Stall, gedimmtes Licht<br />

• 1 m 2 pro Schwein<br />

• Boden: Beton oder Plastik, Kot fällt durch<br />

• künstlich,<br />

Dosierspritze<br />

• pro Sau 23 bis 30 Ferkel im Jahr (2,4 Würfe/Jahr)<br />

• Sauen werden nach 3 bis 4 Würfen geschlachtet<br />

(mit max. 2 Jahren)<br />

artgerecht*<br />

• Stall 180 m 2 , Außengelände 1 Hektar, frei<br />

zugänglich<br />

• Boden mit Stroh ausgelegt<br />

• Kot am Stallrand<br />

• natürlich (Eber auf Hof)<br />

• pro Sau 16 bis 18 Ferkel im Jahr (1,9 Würfe/Jahr)<br />

• Sauen werden bis zu zehn Jahre<br />

alt.<br />

Ferkel<br />

• 3. Lebenstag:<br />

Rundschleifen<br />

en der Zähne, Kupiere<br />

n<br />

der Schwänze<br />

(Vorsorge gegen nKann<br />

ibalismus)<br />

•4. Lebenswoch<br />

e:<br />

Trennung von der Mutter<br />

• 10. Woche mit 25 bis 30 Kilo: Verkauf<br />

• kein Kupieren oder Schleifen<br />

• Ferkel bleiben bei der Mutter (Familienhaltung)<br />

• 20. Woche mit 25 Kilo: Verkauf<br />

Gewicht und<br />

Preis<br />

Futter<br />

Medizin<br />

• 6. Monat: Schlac<br />

htgewicht<br />

110 bis 120<br />

Ki<br />

lo<br />

•P<br />

Preis pro<br />

Kilo:<br />

1,50 Euro<br />

• ganzjährig: Kraftfutter (Getreide, Mais, Sojaschrot,<br />

Palm- oder Sojaöl,<br />

Mineralstoffe und Aminosäuren)<br />

aus Brei-Automaten oder Trockenfütterung<br />

• Fütterung meist vollautomatisch, 2 Mal am Tag<br />

• Antibiotika im Futter zur Akut-Behandlung erlaubt;<br />

Einsatz von Hormonen<br />

verbot<br />

en<br />

• 12.<br />

Mon<br />

at: Schlachtgewicht 100 Kilo<br />

• Preis pro Kilo: 8,00 Euro<br />

• Winter: Ackerbohne, Erbsen, Getreide (meist<br />

Ger<br />

ste),<br />

Heu, ,Brot<br />

rot, ,Kart<br />

artoff<br />

offeln<br />

eln, ,Rübe<br />

n<br />

• Sommer: 15 bis 20 Kilo Gras pro Schwein und Tag,<br />

Getreide, Kartoffeln etc.<br />

• keine Antibiotika, keine Hormone, natürliche<br />

Medika<br />

mente wie Asche oder Kräuter in Akutfällen<br />

* Am Beispiel des Hofes von Maximilian Scherm.<br />

Maximilian Scherm hofft, dass in Zukunft immer<br />

mehr Landwirte seiner Philosophie folgen.


Unsere Tiere<br />

TERMINE<br />

im August<br />

Neues fürs Haustier<br />

Messe „Hund und<br />

Heimtier“ in Leipzig,<br />

20./21. 8. Informationen:<br />

✆ (03 51) 8 77 85 23.<br />

Zoo bei Nacht<br />

erleben am 5./6. 8., im<br />

Opel-Zoo, Kronberg<br />

(Hessen). Infos:<br />

✆ (0 61 73) 3 25 90 30.<br />

Adler entdecken<br />

im Nationalpark<br />

Berchtesgaden;<br />

4., 11., 18., 25. 8. Infos:<br />

✆ (0 86 52) 9 68 60.<br />

Welcher Gartenvogel<br />

ist das?<br />

Sie leben in Ihrem<br />

Garten, singen vor<br />

Ihrem Fenster – aber<br />

wie heißen sie?<br />

Volker Dierschkes<br />

Buch „Welcher Gartenvogel<br />

ist das?“<br />

hilft weiter. Kosmos<br />

Verlag; 4,95 Euro.<br />

Halsband<br />

mit Namen<br />

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des Lieblings auf ein<br />

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Auch Hunde<br />

sollen den<br />

Urlaub<br />

unbeschwert<br />

genießen.<br />

Das gehört in Bellos<br />

Reise-Apotheke<br />

„Wir fahren nach Italien – mit unserem Rauhaardackel.<br />

Muss ich spezielle Medikamente<br />

für ihn mitnehmen, etwa gegen Wespenstiche?“<br />

DOROTHEA MEISTER (50) AUS ULM<br />

Insektenstiche sind für Hunde<br />

weniger gefährlich. <strong>Nu</strong>r im<br />

Falle einer Allergie kommt es<br />

zu Beschwerden. Ihr Tierarzt<br />

kann Ihnen für alle Fälle<br />

Kortison-Tabletten mitgeben.<br />

Was Sie aber bei Reisen mit<br />

Hund immer bedenken sollten:<br />

In südlichen Ländern gibt es<br />

Krankheiten, die bei uns nicht<br />

vorkommen und für Hunde<br />

gefährlich sein können.<br />

Das sind meist Infektionen<br />

mit Parasiten oder Bakterien,<br />

die von Mücken, Fliegen oder<br />

Zecken übertragen werden.<br />

Deshalb den Hund unbedingt<br />

vor der Reise gegen diese<br />

Insekten schützen. Dazu gibt<br />

es – nur beim Tierarzt – eine<br />

Reihe von Präparaten, die er<br />

Ihnen gezielt empfehlen und<br />

für Ihren Hund verschreiben<br />

kann. Sonst sind sinnvoll:<br />

Mittel gegen Reiseübelkeit,<br />

Mittel zum Reinigen von<br />

Wunden; Jod- und Heilsalbe;<br />

Verbandwatte; selbsthaftende<br />

Binden, zwei Pfotenschuhe,<br />

Präparate gegen Durchfall<br />

und Erbrechen,<br />

Zeckenzange, Flohkamm,<br />

Splitterpinzette, Schere,<br />

Fieberthermometer.<br />

Haben Sie auch ein<br />

Problem mit Ihrem Haustier?<br />

Schreiben Sie uns!<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Das erfrischt<br />

Meerschweine<br />

Auch Nager leiden, wenn<br />

es draußen heiß ist. So<br />

können Sie ihnen helfen:<br />

Fell scheren: Meerschweinchen<br />

auf den<br />

Schoß setzen und ihm<br />

etwas zu knabbern geben<br />

(lenkt ab). Schneiden<br />

Sie die Haare – ruhig 5<br />

Zentimeter – mit einer<br />

Schere büschelweise ab.<br />

Feuchte Tücher über<br />

den Käfig hängen.<br />

Vorsicht: Der Käfig sollte<br />

nicht im Durchzug stehen<br />

– Erkältungsgefahr.<br />

Wenn das Tier draußen<br />

einen Freilauf hat,<br />

dann nur im Schatten!<br />

Am besten einen Sonnenschirm<br />

aufstellen.<br />

Wasserspender<br />

füllen!<br />

Katz & Co. als<br />

Kunstwerk<br />

Ihren Hund oder Ihre<br />

Katze verewigen:<br />

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66 8 / 2011


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benötigen wir Ihre Anschrift<br />

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● Stecken Sie Ihren Brief in einen<br />

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darauf nur die Chiffre-<strong>Nu</strong>mmer<br />

des Inserenten.<br />

● Wichtig: In Ihrem Brief eine<br />

Adresse oder Telefonnummer angeben,<br />

damit der Inserent Kontakt<br />

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● Den verschlossenen Brief stecken<br />

Sie in einen an uns adressierten<br />

und frankierten Umschlag:<br />

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22767 Hamburg<br />

● Wir leiten Ihren Brief ungeöff -<br />

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Die Redaktion ist nicht ver -<br />

antwortlich für den Inhalt<br />

dieser Anzeigen.<br />

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Der Verlag behält sich vor, Anzeigen aufgrund des Inhaltes oder ihrer Gestaltung nicht zu veröffentlichen.


GESUND & FIT<br />

Atmen<br />

Sie sich<br />

gesund!<br />

Gerade jetzt, während Sie diese Zeilen lesen, tun Sie es:<br />

Atmen. Spüren Sie es – ganz bewusst? Sehr<br />

gut. Denn allein das ist schon der erste Schritt,<br />

entspannter und tiefer zu atmen, sagen<br />

Experten. Warum sich das lohnt? Ganz einfach: Es macht<br />

Sie gesünder. Probieren Sie’s aus! Es funktioniert!<br />

Kennen Sie das?<br />

Ein langer Theaterabend<br />

ist zu<br />

Ende. Das Stück<br />

war – nun ja,<br />

interessant, aber<br />

auch ein bisschen<br />

anstrengend. Mit müden<br />

Augen verlässt man das Foyer<br />

und geht nach draußen. Der<br />

Geist ist dumpf und matt, die<br />

Muskeln kraftlos. Doch dann<br />

passiert Erstaunliches. Kaum<br />

atmet man die kühle Nachtluft<br />

einige Male ein und aus,<br />

weicht die Erschöpfung. Jeder<br />

Zug belebt. Extratief geht der<br />

Atem jetzt. Und dann, ganz<br />

plötzlich, ist der Geist wieder<br />

hellwach und neue Energie<br />

hat den Körper erfasst …<br />

Leider viel zu selten ist einem<br />

tatsächlich bewusst, welche<br />

erholsame Kraft Atmen besitzt.<br />

Wahrscheinlich, weil der<br />

Viele atmen zu flach<br />

Prozess so völlig automatisch<br />

vom Atemzentrum im Gehirn<br />

gesteuert wird (siehe Illustration<br />

nächste Seite). 12 bis 16<br />

Mal atmet ein gesunder Erwachsener<br />

in der Minute.<br />

Etwa 20.000 Mal am Tag,<br />

acht Millionen Mal pro Jahr.<br />

Wie von selbst fließt dabei die<br />

Luft in die Lungen. <strong>Im</strong> Gepäck<br />

das, was jede einzelne unserer<br />

etwa 50 Billionen Körperzellen<br />

zum Überleben<br />

braucht – Sauerstoff.<br />

Und doch – mit den Jahren<br />

fließt der Atem nicht mehr so<br />

selbstverständlich. Man wird<br />

kurzatmiger. Spürt, dass einen<br />

schon zwei Etagen Treppenlaufen<br />

aus der Puste bringen.<br />

Manchmal können sich dahinter<br />

handfeste Krankheiten<br />

verbergen, zum Beispiel eine<br />

Herzschwäche, eine Lungenkrankheit<br />

wie eine chronische<br />

Bronchitis, auch Asthma.<br />

70 8 / 2011


Zur<br />

Herzstärkung !<br />

Richtig atmen, sich wohler fühlen<br />

Foto: Yordank<br />

Gegen Angst<br />

Mit Daumen mit leichtem<br />

Druck 30 Sek.<br />

auf die Mitte der anderen<br />

Hand drücken.<br />

„Meist liegt es aber einfach an<br />

mangelnder Kondition, wenn<br />

einem die Luft ausgeht. Oder,<br />

wie bei sehr vielen Älteren, an<br />

einer falschen, zu flachen<br />

Atemtechnik. Wir haben das<br />

Atmen sozusagen verlernt“,<br />

sagt die Münchner Ärztin für<br />

psychosomatische Medizin<br />

Delia Grasberger.<br />

Hinzu kommt, dass die beiden<br />

Lungenflügel im Laufe<br />

des Lebens immer weniger<br />

Luft fassen. Mit Anfang 20<br />

fasst die Lunge bei Frauen im<br />

im Schnitt noch 3,5 Liter Luft.<br />

Mit 70 sind es durchschnittlich<br />

nur noch etwas weniger<br />

als 2 Liter Lungenvolumen.<br />

Schon Pfeifen hilft<br />

Die gute Nachricht: „Man<br />

kann diesen Verfall deutlich<br />

verlangsamen“, versichert die<br />

Ärztin Delia Grasberger.<br />

Wichtig dafür sind<br />

• regelmäßiger Sport,<br />

• nicht rauchen<br />

• und vor allem eine gute<br />

Atemtechnik.<br />

Wie die genau aussieht, weiß<br />

die Atem-Therapeutin Erika<br />

Kemmann. Der erste und<br />

Entspannt sofort<br />

Ausgiebig recken und<br />

rekeln. Provoziert<br />

Gähnen und dadurch<br />

tiefes Atmen.<br />

wichtigste Schritt zur besseren<br />

Atemtechnik ist, „sich<br />

überhaupt erst einmal auf<br />

seinen eigenen Atem zu besinnen“,<br />

sagt die Leiterin des<br />

Instituts für Atemlehre in<br />

Berlin. „Es ist erstaunlich.<br />

Aber schon allein das führt<br />

automatisch zu einem entspannteren<br />

und natürlicheren<br />

Atem-Rhythmus“, beobachtet<br />

Kemmann immer wieder.<br />

Aber auch ganz alltägliche<br />

Dinge, wie laut zu gähnen, zu<br />

lachen oder zu seufzen,<br />

schenken dem Atem mehr<br />

Freiheit. „So lädt man sich in<br />

Sekunden mit frischer Energie<br />

auf“, versichert Erika<br />

Kemmann. Was jeder außerdem<br />

mal ausprobieren sollte:<br />

„Laut singen oder pfeifen.<br />

Beides vertieft die Atmung<br />

und hält die Atemmuskeln<br />

deutlich elastischer.“<br />

Hat man diese ersten Schritte<br />

zum gesünderen Atmen gemacht,<br />

folgt die zweite Stufe.<br />

„Soll der Atem frei und tief in<br />

die Lungen fließen, dürfen die<br />

beteiligten Muskeln nicht<br />

verkrampft sein“, erklärt<br />

Atem-Therapeutin Kem-<br />

Macht aufmerksam<br />

Hand zwischen Nabelund<br />

Brustbein legen.<br />

Stumm den Vokal<br />

O artikulieren, 10 Mal.<br />

300<br />

Mio. Lungenbläschen<br />

hat jeder<br />

Mensch<br />

Würde man ihre<br />

Oberfläche auseinanderbreiten,<br />

könnte man damit<br />

alle Fußböden<br />

eines Hauses (100–<br />

120 m 2 ) auslegen!<br />

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Salus. Der Natur verbunden. 8 / 2011 71<br />

Der Gesundheit verpflichtet.<br />

FiL/2011/07/08


GESUND & FIT<br />

Schlüssel zur Gesundheit.“<br />

Fest steht dabei: „Je besser<br />

man sich mit Sauerstoff versorgt,<br />

desto besser erfüllen die<br />

Organe und besonders das<br />

Gehirn ihre Aufgaben.“<br />

So zeigen neue Studien, dass<br />

sich mit der richtigen Atem-<br />

mann. Doch gerade Ältere<br />

haben häufig verspannte Muskeln<br />

in der Brust, der Schulter<br />

und im Nacken.<br />

Dadurch fällt es dem Körper<br />

enorm schwer, wirklich frei<br />

durchzuatmen. Experten schätzen,<br />

dass bei vier von fünf<br />

Menschen über 50 die Atemzüge<br />

zu flach und dadurch deutlich<br />

weniger effektiv sind.<br />

Dagegen hilft – dehnen! Auch<br />

das ist ganz einfach:<br />

• Atem-Therapeuten raten,<br />

sich mehrmals täglich ausgiebig<br />

und mit Genuss zu recken<br />

und zu strecken.<br />

• So werden die Muskeln der<br />

Zwischenrippen und des<br />

Schultergürtels schön<br />

geschmeidig.<br />

• Sie sind wichtig, um den<br />

Brustkorb zu weiten und so<br />

die Arbeit des Zwerchfells<br />

beim Atmen zu unterstützen.<br />

Denn das Zwerchfell selbst gilt<br />

als der eigentliche Atem-Motor<br />

im Körper. „Das Einatmen<br />

kommt vor allem dadurch<br />

zustande,<br />

dass sich das<br />

Zwerchfell zusammenzieht“,<br />

erklärt der renommierte<br />

Lungenspezialist<br />

Prof.<br />

Gerhard<br />

11:35<br />

Schultze-<br />

Minuten<br />

Werninghaus.<br />

unter Wasser<br />

„Dabei werden die<br />

bleiben, ohne<br />

Luft zu holen, Lungenflügel gedehnt<br />

und es ent-<br />

ist der aktuelle<br />

Weltrekord. steht ein Unterdruck,<br />

der neue<br />

Normal sind im<br />

Schnitt nur 1 Luft in die Lunge<br />

bis 2 Minuten. fließen lässt“, so<br />

der Pneumologe<br />

(Lungen-Spezialist) aus Bochum.<br />

Direkt trainieren lässt<br />

sich das Zwerchfell kaum.<br />

Aber man kann es in der natürlichen<br />

Arbeit unterstützen.<br />

4<br />

3<br />

Perfekt dafür geeignet ist<br />

Yoga. Denn die indische Lehre<br />

legt besonderes Augenmerk<br />

auf die Zwerchfell-Atmung.<br />

Jahrtausendealte Erfahrung,<br />

aber auch moderne Untersuchungen<br />

belegen, dass dieses<br />

bewusste Atmen tief in den<br />

2<br />

5<br />

1<br />

Das<br />

Abenteuer<br />

Atmen<br />

Beim Atmen greifen in<br />

unserem Körper Tausende<br />

kleine und kleinste<br />

Mechanismen ineinander,<br />

die am Ende dazu<br />

führen, dass wir leben.<br />

1 GEHIRN<br />

Der Drang zu<br />

atmen geht vom<br />

Hirnstamm aus.<br />

Willentlich kann<br />

man den Reflex<br />

nicht stoppen.<br />

Bauch die natürliche Funktion<br />

des Zwerchfells betont.<br />

Die enormen Effekte des bewussten<br />

vertieften Atmens sind<br />

inzwischen wissenschaftlich<br />

belegt und Mediziner wie Delia<br />

Grasberger sind überzeugt: „<strong>Im</strong><br />

Atmen liegt ein wichtiger<br />

2 SCHLAGADER<br />

Rezeptoren in<br />

Aorta und Halsschlagader<br />

messen,<br />

wie hoch die<br />

Konzentration von<br />

Kohlendioxid<br />

und Sauerstoff<br />

im<br />

Blut ist. Je<br />

höher, umso<br />

schneller geht<br />

der Atem.<br />

3 LUNGE<br />

In Ruhe atmet die<br />

Lunge pro Zug<br />

etwa 0,5 Liter<br />

Luft ein bzw. aus.<br />

Interessant: In<br />

der ausgeatmeten<br />

Luft ist kaum<br />

weniger Sauerstoff<br />

enthalten (16 %)<br />

als in der eingeatmeten<br />

(21 %). Aber:<br />

Die ausgeatmete<br />

Luft enthält 10 Mal<br />

mehr Kohlendioxid.<br />

4 BLUT<br />

Über die Arterien<br />

transportieren<br />

die roten Blutkörperchen<br />

den Sauerstoff<br />

im Körper<br />

bis zu jeder Zelle.<br />

Auf dem Rückweg<br />

zur Lunge nehmen<br />

sie den größten Teil<br />

des Kohlendioxids<br />

mit (als Bikarbonat<br />

gebunden).<br />

5 LUNGEN-<br />

BLÄSCHEN<br />

In den Lungenbläschen<br />

(Experten<br />

sagen Alveolen)<br />

findet der Gas-<br />

Austausch statt.<br />

Dabei übernimmt<br />

das Blut Sauerstoff<br />

aus der Luft<br />

und gibt giftiges<br />

Kohlendioxid an<br />

sie ab.<br />

72 8 / 2011


Foto: Getty (1), PR (1), Illustration: Julius Ecke<br />

Besser schlafen<br />

technik viele Beschwerden<br />

erstaunlich simpel, aber hochwirksam<br />

behandeln lassen.<br />

Einige Beispiele:<br />

• Eine Kombination aus<br />

Atemtechnik und Meditieren<br />

wirkt bei Bluthochdruck genauso<br />

gut wie Medikamente.<br />

Dies entdeckten Ärzte der<br />

Universität Würzburg. Um<br />

zwölf Prozent nahm der Blutdruck<br />

bei Teilnehmern im<br />

Schnitt ab, die zwei Monate<br />

lang unter Anleitung eine<br />

spezielle Atemtechnik übten.<br />

Die Ärzte vermuten, dass das<br />

ruhige Atmen auf das vegetative<br />

Nervensystem wirkt, also<br />

auf die Nerven, die man normalerweise<br />

nicht bewusst<br />

gedanklich ansteuern kann.<br />

Über den Umweg Atem gelingt<br />

es aber doch. Denn sobald<br />

man sich auf diese Atemtechnik<br />

konzentriert,<br />

entspannen sich die winzigen<br />

Muskeln, die die Blutgefäße<br />

auskleiden. Und entspannte<br />

Gefäße bedeuten schließlich<br />

weniger Druck in den Adern<br />

(weniger Blutdruck).<br />

• An der Universität Regensburg<br />

gelang der Nachweis, dass<br />

Menschen in Stress-Berufen<br />

sich allein mit gezielter Atemtechnik<br />

davor schützen können,<br />

„auszubrennen“. Bei den<br />

Teilnehmern der Studie wuchs<br />

die innere Ruhe und Ausgeglichenheit;<br />

zugleich sank die<br />

gefährliche Tendenz, sich zu<br />

verausgaben und aufzugeben.<br />

• Erstaunlich gut wirkt Atemtherapie<br />

auch bei Schmerzen<br />

durch Migräne, Weichteil-<br />

Rheuma (Fibromyalgie) oder<br />

„Wer sehr<br />

viel sitzt,<br />

sollte sich<br />

mindestens einmal<br />

pro Stunde vor einem<br />

offenen Fenster<br />

rekeln und strecken<br />

und dabei tief atmen.“<br />

Erika Kemmann, Leiterin des<br />

Instituts für Atemlehre, Berlin<br />

bei dauerhaften Rückenschmerzen.<br />

Verschiedene<br />

Studien belegen: Zwar kann<br />

man Schmerzen nicht gänzlich<br />

wegatmen, aber entspannende<br />

Atem-Techniken können<br />

den Verbrauch an<br />

Schmerzmitteln um bis zu<br />

fünfzig Prozent senken.<br />

• Sogar chronische Schlafprobleme<br />

verbessern sich. Der<br />

Rat der Schlafforscher ist<br />

verblüffend simpel: Liegt man<br />

wach im Bett, sollte man sich<br />

ganz auf die eigene Atmung<br />

konzentrieren, in sich hineinhören,<br />

dabei genau nachspüren,<br />

wie die Atemzüge kommen<br />

und gehen. Das fördert<br />

die innere Ruhe und Gelassenheit<br />

und damit schließlich<br />

das Einschlafen.<br />

Mit dem Atem kann man aber<br />

nicht nur entspannen oder<br />

gesundheitliche Beschwerden<br />

lindern. Sogar die Angst vor<br />

einer Rede lässt sich wegatmen,<br />

die Konzentration steigern.<br />

Probieren Sie es aus.<br />

Jeder kann es lernen. Ein<br />

paar gute Tipps und Tricks<br />

finden Sie auf der vorigen<br />

Seite. Bernhard Hobelsberger<br />

Das<br />

verrät der<br />

Atem<br />

1<br />

Milchzucker<br />

Eine Atemgas-<br />

Analyse zeigt,<br />

ob man Milchzucker<br />

(Laktose)<br />

verträgt bzw.<br />

eine Unverträglichkeit<br />

hat.<br />

2<br />

Extreme Diät<br />

Riecht der Atem<br />

nach Azeton,<br />

zeigt das an, dass<br />

der Körper<br />

die Fettdepots<br />

verbrennt.<br />

3<br />

Aussetzer<br />

Unterbricht die<br />

Atmung im<br />

Schlaf immer<br />

wieder, hat man<br />

eine Schlaf-<br />

Apnoe.<br />

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Das Bewegungs-Vitamin *


GESUND & FIT<br />

Wie findet<br />

man die<br />

richtige Klinik?<br />

84<br />

WENIGER OPS<br />

BEI ÄRZTEN<br />

in % zum Schnitt<br />

der Bevölkerung<br />

46 Mandeln<br />

53 Leistenbruch<br />

Gallenblase<br />

33 Durchschnitt<br />

Quelle: Universität Lausanne.<br />

IHR RECHT<br />

Zweite Meinung<br />

einholen<br />

Jeder, ob gesetzlich<br />

oder privat<br />

versichert, hat das<br />

Recht auf weitere<br />

Meinungen von<br />

einem oder sogar<br />

mehreren Ärzten.<br />

Kosten übernehmen<br />

die Kassen.<br />

„Das muss operiert werden“, sagt der Arzt – und<br />

prompt stellen sich tausend Fragen: Muss die<br />

OP wirklich sein? Und wenn ja – wo ist die<br />

beste Klinik? Der beste Arzt? Unsere<br />

Tipps helfen Ihnen Schritt für<br />

Schritt, die für Sie<br />

richtige Wahl<br />

zu treffen.<br />

1. Ist OP nötig?<br />

Auch wenn der Arzt zur OP rät, nicht sofort unkritisch folgen. Denn:<br />

Bedenken Sie, dass Ärzte sich selbst und ihre Angehörigen deutlich seltener operieren lassen.<br />

Oft gibt es Alternativen, z. B. Bestrahlung bei Krebs oder Kraft-Training bei Bandscheibenvorfall.<br />

Vorsicht, wenn der Rat zur OP von einem Chirurgen kommt! Diese empfehlen<br />

wesentlich häufiger eine OP als Internisten oder Radiologen.<br />

TIPP! Zweite Meinung bei einem anderen Arzt einholen (siehe Kasten)<br />

2. Geeignete OP-Methode finden<br />

Je nach Eingriff stehen oft mehrere, teilweise sehr verschiedene Methoden zur Verfügung.<br />

Beispielsweise kann die Gebärmutter vaginal, über einen großen Bauchschnitt oder per<br />

Schlüsselloch-OP entfernt werden. Welche Methoden möglich sind, erfährt man<br />

über Hausoder<br />

Facharzt,<br />

der zur OP<br />

rät.<br />

aus den Leitlinien der Fachgesellschaften,<br />

die es meist auch<br />

in einer gut verständlichen<br />

Version für Patienten<br />

gibt (Tipp: www.awmf.org).<br />

über Selbsthilfegruppen<br />

und<br />

-organisationen<br />

(Tipp:<br />

www.nakos.de).<br />

auf seriösen<br />

Internetseiten,<br />

z. B. www.<br />

gesundheitsinfor<br />

mation.de<br />

74 8 / 2011


3. Krankenhaus finden<br />

Selten bietet eine Klinik alle möglichen OP-Methoden eines Eingriffs an (am ehesten noch Uni-<br />

Kliniken). Welche OP-Techniken ein Krankenhaus tatsächlich anwendet, erfährt man<br />

bei den Kliniken direkt. Am besten in der<br />

Abteilung anrufen; Info-Broschüren anfordern;<br />

ihre Internetseiten aufmerksam lesen.<br />

über die sogenannte Weiße Liste der<br />

Bertelsmann-Stiftung (siehe rechts). Dort<br />

sind alle deutschen Kliniken aufgelistet.<br />

GUTE<br />

INTERNETSEITEN<br />

www.weisse-liste.de<br />

www.deutsches-kran<br />

kenhaus-verzeichnis.de<br />

4. Kompetenz bewerten<br />

Die sogenannten Fallzahlen sind ein Hinweis darauf, wie erfahren Ärzte<br />

eines Krankenhauses bei einzelnen OP-Methoden sind.<br />

Die Faustregel heißt: je mehr Fälle (Patienten) pro Jahr, desto erfahrener die Ärzte<br />

und umso geringer das Risiko von Komplikationen.<br />

Allerdings muss das nicht bedeuten, dass bei niedrigen Fallzahlen<br />

die Qualität schlechter ist (siehe rechts).<br />

Bislang ist nur bei 6 OP-Methoden vorgeschrieben, wie viele Fallzahlen eine<br />

Klinik pro Jahr erreichen muss, damit sie diese OPs machen darf.<br />

komplette<br />

Knieprothese: 50<br />

Leber-Transplantation:<br />

20, schwierige Eingriffe an<br />

Bauchspeicheldrüse<br />

bzw. Speiseröhre: je 10<br />

5. Ans Wohlfühlen denken<br />

Stammzellen- und Nieren-<br />

Transplantation: je 25<br />

Die einzelnen Fallzahlen müssen die Kliniken in ihren Qualitätsberichten<br />

alle zwei Jahre veröffentlichen (siehe rechts).<br />

!<br />

KOSTEN<br />

KLÄREN<br />

Manchmal übernehmen<br />

die Krankenkassen<br />

nicht jede OP-Methode.<br />

Deshalb vorab<br />

unbedingt die Kosten<br />

mit Arzt oder Krankenkasse<br />

klären.<br />

WICHTIG!<br />

Kleine, meist ländlich<br />

gelegene Kliniken haben<br />

oft geringere Fallzahlen.<br />

Dennoch können<br />

Ärzte dort große Erfahrung<br />

mit bestimmten<br />

OPs haben, z. B. wenn<br />

sie schon viele Jahre<br />

operieren oder von großen<br />

Kliniken kommen.<br />

Deshalb: Ärzte direkt<br />

fragen, ob der geplante<br />

Eingriff eine Spezialität<br />

von ihnen ist.<br />

WEITERE<br />

INFORMATIONEN<br />

Qualitätsberichte finden<br />

Sie unter<br />

www.klinik-lotse.de<br />

Foto: Getty (1)<br />

Für manche ist die medizinische Versorgung das<br />

Allerwichtigste, für andere spielen auch „weiche“<br />

Dinge eine große Rolle, z. B. wie behaglich<br />

oder freundlich eine Klinik wirkt. Daher: Bevor<br />

man sich für ein Krankenhaus entscheidet,<br />

sollte man es sich am besten vorher persönlich<br />

anschauen (ersatzweise Internet bzw. Broschüren)<br />

und diese Fragen für sich klären:<br />

Wenn man viel Wert auf Besuch legt – ist die<br />

Klinik für Angehörige gut zu erreichen?<br />

Gefällt einem das Haus, wie die Zimmer eingerichtet<br />

sind? Mit wie vielen anderen liegt man<br />

wahrscheinlich zusammen?<br />

Wirkt das Personal gestresst oder ist es freundlich?<br />

Fragen Sie nach (auch am Telefon): Wie<br />

viele Ärzte und Pfleger kümmern sich um die<br />

Patienten? Erklären die Ärzte gut, haben sie<br />

genügend Zeit? Auch Berichte ehemaliger Patienten<br />

über ihre Erfahrungen können dabei sehr<br />

aufschlussreich sein (siehe rechts).<br />

NOTE FÜR<br />

KLINIKEN<br />

Hier bewerten ehemalige<br />

Patienten Kliniken:<br />

www.medmonitor.de<br />

www.klinikbewertungen.de<br />

www.weisse-liste.de<br />

8 / 2011<br />

75


GESUND & FIT<br />

Kleine Übungen, die Fett verbrennen<br />

Gute<br />

Figur<br />

Perfekt zum<br />

Abnehmen:<br />

30 Minuten<br />

Aqua-Fitness<br />

verbrennen<br />

400 kcal!<br />

2 3<br />

Kräftigt<br />

Po und Beine<br />

Mit dem Gesicht zum Beckenrand<br />

aufstellen. Ein Bein<br />

mit Schwung gegen den<br />

Wasserwiderstand gerade<br />

nach hinten strecken, soweit<br />

es geht. Rücken bleibt gerade!<br />

Bein wieder nach vorne.<br />

Je Seite 15 bis 25 Mal.<br />

Für straffere<br />

Oberschenkel<br />

Seitwärts zum Beckenrand<br />

stellen, mit einer Hand<br />

festhalten. Äußeres Bein<br />

gestreckt langsam zur<br />

Seite heben, langsam wieder<br />

zurück. 15 bis 20 Mal, dann<br />

umdrehen und mit dem<br />

anderen Bein wiederholen.<br />

76 8 / 2011


1Zuerst<br />

aufwärmen<br />

Gerade im kühlen<br />

Wasser ist es<br />

wichtig, die Muskeln<br />

zunächst auf Betriebstemperatur<br />

und<br />

den Kreislauf in<br />

Schwung zu bringen.<br />

Dazu im brusttiefen<br />

Wasser gegen den<br />

Widerstand walken.<br />

Knie dabei betont hoch<br />

heben, Arme schwingen<br />

bis zur Wasseroberfläche.<br />

So zirka 5<br />

bis 10 Minuten durchs<br />

Wasser schreiten.<br />

4Schöne Arme<br />

Aufrecht im brusttiefen Wasser stehen, Blick geradeaus, Nabel<br />

leicht einziehen. Unterarme vor dem Bauch kreuzen. Mit Schwung<br />

gegen den Widerstand des Wassers beide Arme zur Seite<br />

strecken und wieder zurück. Dabei ruhig atmen! 15 bis 20 Mal wiederholen.<br />

Trainiert auch sehr gut Schultern und die Brustmuskeln!<br />

5Flacherer Bauch<br />

Mit ausgebreiteten<br />

Armen am Beckenrand<br />

festhalten, in den Schultern<br />

locker bleiben. Blick<br />

geradeaus, Bauchnabel<br />

leicht einziehen.<br />

Beide Beine gleichzeitig<br />

nach vorne parallel zum<br />

Boden strecken.<br />

Knie langsam beugen<br />

und zur Brust ziehen,<br />

langsam wieder<br />

strecken. 5 bis 15 Mal<br />

wiederholen. Wichtig:<br />

während der gesamten<br />

Übung ruhig weiteratmen,<br />

Bauchnabel bleibt<br />

leicht eingezogen!<br />

Kleine<br />

Fitness-Tricks<br />

fürs Wasser<br />

Zum Joggen<br />

Mit einem Auftriebsgürtel<br />

kann man gelenkschonend<br />

im Wasser<br />

laufen oder walken.<br />

• z. B. bei www.sport-thieme,<br />

ca. 22 Euro<br />

Mehr Widerstand<br />

Solche Neopren-Handschuhe<br />

sorgen z. B.<br />

bei Übung 1 und 4 dafür,<br />

dass die Muskeln stärker<br />

arbeiten müssen.<br />

• z. B. von Beco Wassergymnastik,<br />

ca. 17 Euro<br />

Kraft in den Armen<br />

Mit Wasserhanteln lassen<br />

sich Arme unter Wasser<br />

gezielt stärken.<br />

• z. B. bei www.birke-wellness.de,<br />

ca. 17 Euro<br />

Statt Beckenrand<br />

Die Pool-<strong>Nu</strong>del ist ein<br />

echter Klassiker. Sie<br />

ersetzt z. B. bei Übung 5<br />

den Beckenrand.<br />

• z. B. von www.fitnesswelten.de,<br />

ca. 2,50 Euro<br />

Fotos: PR (4), Illustration: Yordanka Poleganova / die Illustratoren<br />

8 / 2011<br />

77


Was hilft gegen<br />

Schwitzen?<br />

Mag schon sein, dass wir im Alter etwas mehr schwitzen.<br />

Sind spezielle Deos dann nötig? Der Arzt Dirk Meyer-Rogge weiß Rat und hat<br />

noch viel bessere Ideen, z. B. die Achseln rasieren!<br />

Schwitzen wir mit zunehmendem<br />

Alter wirklich mehr?<br />

MEYER-ROGGE Auf jeden Fall,<br />

weil sich der Körper ja verändert.<br />

Mit den veränderten Hormonen<br />

in den Wechseljahren<br />

gehen meist auch Schweißausbrüche<br />

einher. Außerdem nehmen<br />

die meisten von uns mit<br />

dem Alter ein paar Kilo zu. Wer<br />

mehr wiegt, hat einen erhöhten<br />

Stoffwechsel, schwitzt mehr.<br />

Aber es gibt auch Menschen,<br />

die wenig schwitzen – egal, wie<br />

alt sie sind.<br />

Braucht man aus medizinischer<br />

Sicht eigentlich ein Deo?<br />

MEYER-ROGGE Nein. Aber leider<br />

gibt es mittlerweile einen gesellschaftlichen<br />

Zwang zum Deo.<br />

Das hat sich durchgesetzt wie der<br />

Griff zum Duschgel. Für jemanden,<br />

der schnell riecht, ist<br />

ein Deo aber sehr sinnvoll.<br />

Riecht Schweiß immer?<br />

MEYER-ROGGE Nein, frischer<br />

Schweiß ist geruchlos. Erst der<br />

Abbau durch Bakterien sorgt für<br />

den typischen Schweißgeruch.<br />

Besonders anfällig dafür ist der<br />

Schweiß unter den Achseln. Das<br />

feuchtwarme Klima und die Körperhaare<br />

bieten den Nistplatz für<br />

1 Liter<br />

Schweiß<br />

pro Stunde<br />

fließt<br />

bei Sport<br />

oder<br />

Hitze<br />

schweißfressende Bakterien und<br />

halten den Geruch.<br />

Haare unterm Arm rasieren?<br />

MEYER-ROGGE Auf jeden Fall.<br />

Und was bringen dann Deos?<br />

MEYER-ROGGE Klassische Deos<br />

enthalten neben Duftstoffen, die<br />

den Schweiß-Geruch überdecken,<br />

auch antibakterielle Wirkstoffe<br />

oder Alkohol. Sie desinfizieren<br />

und hemmen das<br />

Wachstum der schweißzersetzenden<br />

Bakterien. Aber: Diese<br />

Wirkstoffe können auch die<br />

Hautflora zerstören; Alkohol<br />

kann empfindliche Haut reizen.<br />

Schonender sind Deo-Kristalle<br />

wie Alaunstein, die hautverträglich<br />

dem Entstehen von Bakterien<br />

und Gerüchen vorbeugen.<br />

Und wie funktionieren dagegen<br />

Anti-Transpirante?<br />

MEYER-ROGGE Hoch dosierte<br />

Anti-Transpirante, wie man sie in<br />

der Apotheke bekommt, verengen<br />

mit Alu-Salzen die Schweißporen.<br />

Dadurch wird weniger<br />

Schweiß produziert und den<br />

Bakterien die Nahrung entzogen.<br />

Anti-Transpirante können die<br />

Schweißmenge um 20 bis 50 %<br />

reduzieren. Die meisten Produkte<br />

dagegen aus der Drogerie sind<br />

eine Mischform aus Deo und<br />

Anti-Transpirant. Das heißt, sie<br />

enthalten zwar auch Alu-Salze,<br />

aber in niedriger Konzentration.<br />

Aber ist es nicht ungesund,<br />

Schwitzen zu unterdrücken?<br />

MEYER-ROGGE Nein. Die Fläche,<br />

auf der die Schweißdrüsen verengt<br />

werden, ist ja minimal. Auch<br />

die Inhaltsstoffe sind bedenkenlos<br />

und werden in der Regel gut<br />

vertragen. <strong>Nu</strong>r bei sehr empfindlichen<br />

Menschen können Alu-<br />

Salze zu Irritationen führen.<br />

Unser Experte<br />

Dr. Dirk Meyer-Rogge<br />

ist Hautarzt und<br />

Allergologe in Baden-Baden.<br />

Gute Produkte, wenn man schwitzt<br />

Hautberuhigender Stick. Verengt Schweißdrüsen, Vichy, 20 Euro. Geruchsstopper<br />

ohne Aluminium für empfindliche Haut, Sebamed, 3,39 Euro.<br />

Bindet den Schweiß mit Mineralite (aus Vulkangestein), Garnier, 2,50 Euro.<br />

Foto: Stock Illustration Source (1), PR (39, Privat (1)<br />

78 8 / 2011


Fit mit 50<br />

5. STABILE KNIE<br />

Das hält Ihre Knie fit!<br />

A<br />

fotos | Liza Rothfuss<br />

übungen | Personal-Trainerin Susanne Reddigdig<br />

DEHNT VERKÜRZTE MUSKELN<br />

Halten Sie Ihre<br />

Gelenke fit!<br />

Bei der Übung<br />

ruhig atmen<br />

Die große Fitness-Aktion von<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Frau im<br />

Leben und Optovit ®<br />

B<br />

Oft sind<br />

Muskeln hier<br />

verkürzt<br />

Bein bleibt<br />

gestreckt<br />

A Auf den Rücken legen, Beine gestreckt. Ein Bein angewinkelt heben und Handtuch unter den<br />

Unterschenkel legen. B Bein so weit nach oben strecken wie möglich. Etwas an den Hand -<br />

tuch-Enden ziehen, bis man Dehnung in der hinteren Oberschenkel-Muskulatur spürt. Mindestens<br />

30 Sekunden halten, mit dem anderen Bein wiederholen. Je Bein 3 Mal wiederholen.<br />

8/2011<br />

79


Fit mit 50<br />

5. STABILE KNIE<br />

STÄRKT DAS VORDERE KNIEGELENK<br />

A<br />

B<br />

C<br />

A Auf den Boden setzen, Rücken<br />

gerade, Hände stützen sich hinter<br />

dem Po ab. Bein gerade heben ...<br />

B ... über das andere Bein kreuzen,<br />

ganz kurz innehalten. In<br />

Ausgangsposition zurückführen.<br />

C Bein beugen, wieder strecken,<br />

von vorne beginnen. 10–15 Mal.<br />

Mit anderem Bein wiederholen.<br />

KRAFT FÜR DIE RÜCKSEITE DES KNIES<br />

A<br />

Nabel etwas<br />

einziehen<br />

A Entspannt auf den<br />

Boden legen. Hände liegen<br />

neben dem Körper.<br />

Fersen auf einen Stuhl<br />

legen, der so steht,<br />

dass in den Kniegelenken<br />

in etwa ein rechter<br />

Winkel entsteht.<br />

B<br />

Ruhig weiteratmen<br />

B Fersen gegen den<br />

Stuhl drücken und Po<br />

dabei langsam vom<br />

Boden heben, bis Oberschenkel<br />

und Bauch<br />

eine Gerade bilden.<br />

Zirka 5 Sekunden halten,<br />

langsam senken,<br />

wiederholen. 10 Mal.<br />

IN DER NÄCHSTEN AUSGABE ...<br />

6. Teil Tolle Übungen für straffe Oberarme.<br />

Welche Gelenke stärken? Schreiben Sie uns. Adresse Seite 3.<br />

Halten Sie Ihre<br />

Gelenke fit!<br />

Die große Fitness-Aktion von<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Frau im<br />

Leben und Optovit ®<br />

80 8/2011


DAS KENNEN SIE AUCH!<br />

Angelika Euler hat vier Kinder und sechs Enkel und erzählt<br />

jeden Monat aus ihrem alltäglich turbulenten Leben.<br />

Fotos: Kurt Steinhausen (1)<br />

<strong>Im</strong> Urlaub will<br />

mein Mann vor allem eins:<br />

seine Ruhe – und lesen. Ich<br />

dagegen will mit ihm plaudern.<br />

Und um das zu erreichen,<br />

habe ich einen Trick:<br />

Ich appelliere an sein Gedächtnis.<br />

Denn da er eine<br />

Vorliebe fürs Rätseln hat,<br />

z. B. gerne Sudokus löst,<br />

fallen auch meine „Erinnerst<br />

du dich“-Fragen unter<br />

„Gehirnjogging“.<br />

Heute, an einem heißen<br />

Urlaubstag am Strand von<br />

Grado, fallen mir unsere<br />

Familienurlaube von früher<br />

ein. Lauter kleine Szenen,<br />

die mein Gehirn gespeichert<br />

hat – ohne sich allerdings<br />

die Namen der Urlaubsziele<br />

zu merken. Die perfekte<br />

Aufgabe für meinen Mann:<br />

„Du, Helmut, wie hieß<br />

noch mal diese Insel, du<br />

weißt schon, auf der wir<br />

zum ersten und letzten Mal<br />

campen waren?“ „Mmf“,<br />

grummelt er, ohne von<br />

seinem Ärzte-Fachmagazin<br />

aufzublicken. Also noch<br />

ein Versuch: „Die Insel, auf<br />

der sie uns unser neues<br />

Schlauchboot gestohlen<br />

haben, gleich am zweiten<br />

Tag.“ Helmut hebt eine<br />

Augenbraue. Jetzt hab ich<br />

ihn am „Haken“. Der Verlust<br />

von teuer erworbenem Hab<br />

und Gut hinterlässt tiefe<br />

Narben in seiner Seele.<br />

„Ja, ja. Ich erinnere mich“,<br />

brummelt er. „Und? Wie<br />

hieß sie, die Insel?“, bohre<br />

ich. Aber auch er weiß<br />

es nicht. Also grabe ich<br />

tiefer. „Das war doch der<br />

Urlaub, bei dem ich am<br />

ersten Tag zum einzigen<br />

Insel-Zahnarzt musste, weil<br />

ich so rasende Schmerzen<br />

hatte …“ „Wirklich?“ Daran<br />

erinnert er sich natürlich<br />

nicht mehr. „Und die<br />

Wände des Zeltes waren so<br />

dünn, dass wir jeden Huster<br />

der Nachbarn hörten, von<br />

all den anderen Geräuschen<br />

ganz zu schweigen …“<br />

„Stimmt.“ Helmut verdreht<br />

beim Gedanken daran die<br />

Augen. „Und die Kinder<br />

haben ständig gemault, weil<br />

wir das Geschirr per Hand<br />

im öffentlichen Waschraum<br />

spülen mussten.“<br />

Gemeinsam sammeln wir<br />

weitere Fakten. Doch der<br />

Name der Insel? Er liegt<br />

uns auf der Zunge, will aber<br />

nicht herunterkommen.<br />

Ist das schon Demenz,<br />

die an unsere Hirntüren<br />

klopft? KORSIKA! – Na<br />

endlich! Erleichtert, als<br />

hätten wir eben gemeinsam<br />

ein goldenes Ei gelegt,<br />

wenden wir uns gleich der<br />

nächsten Urlaubserinnerung<br />

zu. Wieder eine Insel.<br />

Der letzte gemeinsame<br />

Urlaub mit unserer Jüngsten,<br />

Veronika. Mallorca? –<br />

Nein. Gran Canaria? – Ach<br />

wo! Fuerteventura? – Niemals.<br />

Dafür erinnern wir<br />

uns äußerst lebendig an<br />

alles Ungemach, das uns<br />

dort zugestoßen ist: Quartier<br />

direkt in der Flugschneise.<br />

Endlose Streitereien<br />

mit der Hotelführung.<br />

Umzug in ein „Halligalli“-<br />

Hotel mit Schaumpartys bis<br />

morgens um sieben. Und<br />

dann auch noch Veronikas<br />

„Urlaubstrophäe“: ein<br />

dreadgelockter Hamburger,<br />

der uns dann sogar besuchte<br />

… (übrigens ein reizender<br />

„Kerl“!).<br />

Eine halbe Stunde lang<br />

kreisen wir gedanklich um<br />

die Insel. Doch auch dieser<br />

Name – wie wegradiert.<br />

„Ich bin sicher, er fängt mit<br />

‚T‘ an“, beharrt mein Mann.<br />

Ich halte ein „G“ dagegen.<br />

Klang der Name nicht wie<br />

ein Gericht?<br />

„IBIZA!“, ruft Helmut. – Na<br />

endlich! Erleichtert können<br />

wir wieder durchatmen. So<br />

ein unausgesprochener<br />

Name sitzt einem wie ein<br />

Kloß im Hals und drückt<br />

schmerzhaft auf den Kehlkopf!<br />

„Schrecklich, diese<br />

Vergesslichkeit“, schimpft<br />

mein Mann. Und ich gebe<br />

ihm recht. Dann frage ich:<br />

„Sag mal, Helmut, erinnerst<br />

du dich an den Namen des<br />

hübschen kleinen Hotels in<br />

Südtirol, wo wir zum ersten<br />

Mal wieder allein Urlaub<br />

gemacht haben?“ Die<br />

Antwort? Weiß ich längst.<br />

Aber ich will gern noch ein<br />

bisschen schwelgen ...<br />

8 / 2011<br />

81


Mein Computer<br />

Rote Augen? So<br />

retten Sie Ihre Fotos<br />

Sie freuen sich über die Schnappschüsse von Freunden und Familie –<br />

und dann das: Gesichter mit roten Augen. Zum Glück gibt es Hilfe.<br />

1<br />

Spezielle Programme<br />

Fast alle modernen Kameras<br />

haben eine „Rote-Augen-<br />

Funktion“. Trotzdem passiert<br />

es, dass die Augen von Fotografierten<br />

auf den Bildern<br />

rot sind. Mit kostenlosen<br />

Programmen aus dem Internet<br />

können Sie die Bilder<br />

nachbearbeiten. Die gängigsten<br />

sind „Fotogalerie“,<br />

„Picasa 3“ und „Gimp 2“.<br />

2 „Fotogalerie“<br />

Haben Sie das Betriebssystem<br />

„Windows 7“ auf<br />

Ihrem PC installiert, können<br />

Sie das Programm „Fotogalerie“<br />

unter http://www.win<br />

dowslive.de/fotogalerie/ aus<br />

dem Internet herunterladen.<br />

• Öffnen Sie in der „Fotogalerie“<br />

das Bild, das Sie bearbeiten<br />

möchten.<br />

• Oben in der Menüleiste auf<br />

„Bearbeiten“ klicken.<br />

•„Rote Augen Effekt“ wählen.<br />

Sofort wird eine kurze<br />

Anleitung angezeigt.<br />

• Ziehen Sie mit gedrückter<br />

linker Maustaste einen Rahmen<br />

um das rote Auge.<br />

Lassen Sie die Maustaste los:<br />

Das Rot ist entfernt. Vorgang<br />

am anderen<br />

Auge wiederholen<br />

– und<br />

abspeichern.<br />

3<br />

„Picasa 3“<br />

Auch dieses Programm<br />

können Sie aus dem Internet<br />

herunterladen, z. B. über<br />

www.picasa.google.de.<br />

• Ist es installiert, klicken Sie<br />

das ausgewählte Foto an.<br />

• Foto nochmals doppelt<br />

anklicken. Jetzt öffnet sich<br />

die Palette mit Funktionen<br />

zum Bearbeiten des Bildes.<br />

• Wählen Sie die Funktion<br />

„Optimierung“.<br />

• Mit gedrückter linker<br />

Maustaste einen Kreis um<br />

jedes einzelne Auge ziehen.<br />

• Sobald Sie die Maustaste<br />

loslassen, sind die roten<br />

Augen entfernt.<br />

• Unbedingt abspeichern!<br />

1. Bei dem<br />

Programm<br />

„Fotogalerie“<br />

klicken Sie auf<br />

„Bearbeiten“.<br />

„Gimp 2“<br />

4 Das Programm unter<br />

www.winload.de herunterladen<br />

und installieren.<br />

• Gewünschtes Bild durch<br />

Anklicken öffnen.<br />

• Suchen Sie über das Menü<br />

„Werkzeuge“ und „Auswahlwerkzeuge“<br />

das Lasso oder<br />

die Ellipse aus.<br />

• Markieren Sie die Augen<br />

mit dem Werkzeug.<br />

• Auge danach mit dem<br />

Pinsel-Werkzeug neu einfärben.<br />

Dazu öffnet sich eine<br />

Farbskala, auf der Sie den<br />

richtigen Ton zum Einfärben<br />

auswählen können.<br />

• Zuletzt speichern mit<br />

„Datei – speichern unter“.<br />

2. Klicken Sie<br />

dann auf „Rote-<br />

Augen-Effekt“,<br />

um die Augen<br />

zu bearbeiten.<br />

3. Markieren Sie<br />

das Auge, indem<br />

Sie mit der Maus<br />

einen Rahmen<br />

darum ziehen.<br />

Illustration: Dieter Braun, Foto: Agentur Focus<br />

TIPPS<br />

Bücher<br />

verkaufen<br />

Sie brauchen Platz<br />

im Regal und möchten<br />

ein paar Bücher<br />

verkaufen? Schnell<br />

und bequem geht<br />

das mit www.regal<br />

frei.de. Einfach die<br />

ISBN-<strong>Nu</strong>mmern der<br />

Bücher eingeben<br />

und Sie sehen sofort,<br />

was Sie dafür<br />

bekommen würden.<br />

Sind die Bücher<br />

verschickt und<br />

begutachtet, landet<br />

das Geld direkt auf<br />

Ihrem Konto.<br />

Drucker, der<br />

mehr kann<br />

Kopieren, scannen,<br />

Fotos drucken: Die<br />

neue Generation<br />

der Drucker ist<br />

enorm vielseitig. Die<br />

Stiftung Warentest<br />

hat Kombi-Geräte<br />

geprüft. Testsieger:<br />

„Canon Pixma<br />

MG6150“ (ab etwa<br />

190 Euro) – auch,<br />

weil er der umweltverträglichste<br />

ist.<br />

Zeilenabstand<br />

Sie möchten einen<br />

Textabschnitt mit<br />

doppeltem Zeilen-<br />

Abstand schreiben?<br />

Dann den Kurzbefehl<br />

„Strg+2“ wählen.<br />

Drücken Sie die<br />

Kombination noch<br />

mal, wird 1-zeilig<br />

weitergeschrieben.<br />

UNSERE EXPERTIN BRIGITTE KAFKA VOM SENIOREN-INTERNET-CAFÉ INTERN@TTO IN GLADBECK<br />

82 8 / 2011


RÄTSEL<br />

Sudoku<br />

In jeder Zeile, jeder Spalte und jedem der 9er-Blocks<br />

aus 3 × 3 Kästchen müssen alle Zahlen von 1 bis 9<br />

stehen! Bei dem leichten Sudoku oben links sind die<br />

Sechsen ein guter Ansatz, bei dem mittelschweren<br />

Sudoku oben rechts die erste Spalte. Bei dem kniffligen<br />

Sudoku unten ergibt sich eine Drei im Mittelblock.<br />

Auflösungen<br />

Lösungswort aus Heft 6/2011 ➡ Spannung<br />

Gewonnen hat ➡ Ursula Nützel, Rodewisch<br />

Der Gewinn ➡ 1 x 6 Ü/HP für 2 Personen im<br />

Aparthotel Kachelot auf Borkum<br />

Lösung aus Herzlichen Glückwunsch!<br />

Heft 7/11:<br />

Amazonas<br />

8 / 2011 83


Spaß für die ganze Familie<br />

AMIGO und Center Parcs verlosen eine komplette Reisespiel-Reihe<br />

„Spiele für unterwegs“ mit sechs AMIGO-Kartenspielen (Rinks & Lechts;<br />

Wizard; Solo; Lobo77; 6 nimmt; Schnapp, Land, Fluss!) und einen<br />

Familienurlaub in Center Parcs. Bis zu sechs Personen können ein ganzes<br />

Wochenende oder fünf Werktage in einem Comfort- oder Premium-<br />

Ferienhaus verbringen. Der Gewinner kann einen Ferienpark in Deutschland,<br />

Belgien oder den Niederlanden wählen. Weitere Informationen gibt es<br />

unter www.amigo-spiele.de und www.centerparcs.de<br />

Teilnahmeschluss: 10. August 2011. Sprechen Sie das Lösungswort,<br />

Ihren Namen und Ihre Adresse deutlich auf das Band. Jeder<br />

Anruf wird automatisch registriert und hat die gleiche Gewinnchance.<br />

Lösungswort gefunden? Schnell anrufen unter<br />

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84 7 / 2011<br />

Ihr Lösungswort<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

* (0,50 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz). Foto: PR


Margarete<br />

Albrecht,<br />

Meisterin<br />

der Hauswirtschaft<br />

Fotos: Stockfood (1), FoodCollection(1), Archiv(1)<br />

SIE HABEN FRAGEN …<br />

Bohnen einfrieren –<br />

erst blanchieren?<br />

Ja. Denn Bohnen<br />

enthalten giftige<br />

Eiweiße (vor allem<br />

Phasin). Deshalb muss<br />

man mit Erbrechen,<br />

Krämpfen und Fieber<br />

rechnen, wenn man<br />

Bohnen roh isst.<br />

Zur Sicherheit<br />

blanchiere ich daher<br />

Bohnen zum Einfrieren;<br />

durch das Kochen<br />

wird Phasin zerstört.<br />

Dazu geputzte<br />

Bohnen in kochendes<br />

Salzwasser geben.<br />

Ohne Deckel 3 Minuten<br />

sprudelnd kochen.<br />

Dann in Eiswasser<br />

(Eiswürfel!) abschrecken<br />

– das Garen wird<br />

unterbrochen, die<br />

Bohnen behalten ihre<br />

schöne grüne Farbe.<br />

Gut abgetropft dann<br />

sofort einfrieren.<br />

Himbeer-Maske<br />

Empfindliche Haut reagiert oft<br />

gereizt auf Sonne und Meerluft.<br />

Mischen Sie 1 Tasse frische<br />

Himbeeren mit 2 EL Sahne und<br />

1 TL Honig. Auf Gesicht und Hals<br />

auftragen, mit warmem, feuchtem<br />

Tuch 20 Minuten bedecken.<br />

<br />

AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN<br />

1<br />

Tropfen Teebaum-Öl<br />

(auf 1 l Wasser) genügt<br />

und Fenster werden streifenfrei<br />

sauber. Toller Nebeneffekt:<br />

Hält Ungeziefer ab.<br />

KIRSCHEN-ZEIT<br />

Einfach köstlich<br />

dieser Kirschkuchen:<br />

Dazu dunklen<br />

Biskuitboden mit Rand<br />

backen und nach<br />

Herzenslust füllen:<br />

mit Schoko- und <strong>Nu</strong>ss-<br />

Crackern, Vanillecreme<br />

und ganz vielen<br />

frischen Kirschen.<br />

Mehr Saft<br />

Bevor Sie eine Zitrone auspressen, legen<br />

Sie sie für 15 Minuten in warmes Wasser.<br />

Die Frucht gibt wesentlich mehr<br />

Saft. Keine Zeit dafür?<br />

Auch sanftes Rollen der<br />

Zitrone auf der Tischplatte<br />

fördert mehr Saft zutage.<br />

Leckere Schweinebraten-Rezepte mit Profi-Tipps von Sternekoch Alfons Schuhbeck<br />

8 / 2011 85


REISE & KULTUR<br />

Heute gibt’s einen<br />

richtigen Braten<br />

Vor dem Braten<br />

Fleisch von<br />

allen Seiten<br />

kräftig würzen<br />

Schön heiß –<br />

Bratenscheiben<br />

in der Soße<br />

erwärmen<br />

Aprikosen,<br />

Pflaumen oder<br />

Äpfel - jede<br />

Frucht gibt dem<br />

Braten eine<br />

eigene Note<br />

86 8 / 2011


Ein gutes Stück Fleisch, etwas Fett, Gewürze<br />

und ganz viel Muße – fertig ist, was in jeder<br />

Familie zu den beliebtesten Gerichten gehört:<br />

ein schöner Schweinebraten.<br />

Küchengarn mit<br />

Doppelknoten<br />

fest verschließen<br />

Butter zum<br />

Schluss, gibt<br />

der Kruste<br />

Aroma und<br />

Farbe<br />

Krustenbraten,<br />

gefüllt mit Dörr-Obst<br />

Für 4 Personen 100 g gemischtes<br />

Trockenobst • 75 ml Apfelsaft<br />

30 g Butter • 30 g Puderzucker<br />

1 Zweig Thymian, gehackt • 1 kg<br />

Schweinerücken und -bauch am<br />

Stück • Salz • Pfeffer • gemahlener<br />

Kümmel • 1 Zwiebel • 1 Möhre<br />

1 kleine Stange Lauch • 100 g<br />

Knollensellerie • 2 EL Sonnenblumenöl<br />

• Küchengarn • Butter<br />

1. Trockenobst würfeln. Apfelsaft,<br />

Butter und Puderzucker sirupartig<br />

einkochen lassen. Obst dazugeben,<br />

glasieren, abkühlen lassen.<br />

2. Backofen auf 220 °C vorheizen.<br />

Schweinerücken und -bauch<br />

ausbreiten, mit Salz, Pfeffer,<br />

Kümmel und Thymian würzen.<br />

Obstmischung darauf verteilen.<br />

Das Fleisch aufrollen, mit Garn<br />

umwickeln, trocken tupfen und<br />

kräftig salzen und pfeffern.<br />

3. Zwiebeln schälen. Gemüse<br />

putzen, klein schneiden. Öl in<br />

einem Bräter erhitzen, Zwiebeln<br />

und Gemüse anbraten. 200 ml<br />

Wasser angießen. Braten daraufsetzen.<br />

<strong>Im</strong> heißen Ofen (Mitte) 30<br />

Minuten garen. Hitze reduzieren<br />

auf 200 °C, 80 Minuten fertig<br />

garen. Mit Bratensaft übergießen.<br />

4. Braten warm stellen. Bratensaft<br />

einkochen lassen, durch ein Sieb<br />

gießen, mit etwas kalter Butter<br />

binden. Dazu passt Selleriepüree.<br />

Pro Portion 775 kcal, 59 g Eiweiß,<br />

46 g Fett, 32 g Kohlenhydrate,<br />

226 mg Cholesterin, 3 BE<br />

Zubereitung 70 Minuten<br />

8/ 2011<br />

87


Oder mögen Sie lieber diese Braten?<br />

Bayerische<br />

Schweinshaxe<br />

Für 4 Personen<br />

1 kg Schweinshaxen • Salz<br />

2 Möhren • 1/2 Bund<br />

Petersilie • 2 Zwiebeln<br />

1 TL Kümmel • 50 ml Essig<br />

300 ml Wasser • Pfeffer<br />

1. Haxen waschen, trocken tupfen,<br />

mit Salz einreiben. Möhren<br />

schälen, längs halbieren. Zwiebeln<br />

abziehen, vierteln. Erst die<br />

Haxen, dann Möhren, Petersilie,<br />

Zwiebeln und Kümmel in<br />

eine Kasserolle geben.<br />

2. Essig und Wasser darübergießen.<br />

Aufkochen und dann<br />

bei schwacher Hitze etwa 1 1/2<br />

Stunden schmoren. Anschließend<br />

die Haxen herausnehmen<br />

und auf einer vorgewärmten<br />

Platte warm stellen.<br />

3. Die Soße durch ein Sieb<br />

streichen, eventuell einkochen.<br />

Mit Pfeffer würzen. Zu den<br />

Haxen servieren. Dazu passen<br />

Linsen oder Sauerkraut.<br />

Pro Portion 465 kcal,<br />

52 g Eiweiß, 27 g Fett,<br />

3 g Kohlenhydrate, 175 mg<br />

Cholesterin, 0,5 BE<br />

Zubereitung 30 Minuten<br />

1. Bestes Stück:<br />

Schweinebauch,<br />

Keule oder<br />

Schulter – für<br />

krosse Kruste.<br />

Schweinebraten mit<br />

dunkler Biersoße<br />

Für 4 Personen 4 Zwiebeln<br />

1 kg Schweinenacken • Salz<br />

Pfeffer • 2 EL Butterschmalz<br />

2 Sternanis • 500 ml Brühe<br />

5 Stiele Majoran • 1 EL<br />

Rübensirup • 200 ml dunkles<br />

Bier • 2 TL Soßenbinder<br />

1. Fleisch trocken tupfen,<br />

würzen. Butterschmalz<br />

erhitzen, Fleisch in den Bräter<br />

geben und rundherum 5 bis<br />

6 Minuten kräftig anbraten.<br />

Zwiebelspalten und Sternanis<br />

zugeben, kurz mitbraten.<br />

2. Brühe zugießen, aufkochen.<br />

Majoran zugeben. Braten<br />

im heißen Ofen bei 180 °C<br />

(mittlere Schiene) etwa<br />

70 Minuten schmoren.<br />

3. Aus dem Ofen nehmen, mit<br />

Sirup einstreichen, weitere<br />

10 Minuten garen. Braten aus<br />

der Soße nehmen. Bier in<br />

die Soße gießen, aufkochen,<br />

binden, salzen und pfeffern.<br />

Pro Portion 685 kcal,<br />

54 g Eiweiß, 48 g Fett,<br />

8 g Kohlenhydrate,<br />

205 mg Cholesterin, 1 BE<br />

Zubereitung 20 Minuten<br />

Profi-Tipps von Sternekoch Alfons Schuhbeck *<br />

2. Goldene Farbe:<br />

Backofengrill<br />

am Ende dazuschalten,<br />

Braten<br />

tiefer stellen.<br />

3. Mehr Aroma:<br />

Kruste vor<br />

dem Servieren<br />

mit Butter<br />

bestreichen.<br />

* „Meine Küchengeheimnisse“, Zabert Sandmann Verlag, 19,95 Euro<br />

Sommerlicher<br />

Schweinebraten<br />

Für 4 Personen<br />

1 kg Schweineschulter<br />

Salz • Pfeffer • 200 ml<br />

Rotwein halbtrocken • 300 ml<br />

Gemüsebrühe • 800 g kleine<br />

Kartoffeln • 200 g Schalotten<br />

6 Stiele Thymian • 100 g<br />

Kirschtomaten • 100 ml Sahne<br />

50 g kalte Butter<br />

1. Die Schwarte der Schulter<br />

rautenförmig einschneiden,<br />

Braten in reichlich Wasser<br />

zwei Minuten kochen lassen<br />

(für eine krosse Kruste!).<br />

Fleisch herausnehmen, trocken<br />

tupfen. Kräftig würzen.<br />

2. Mit der Schwarte nach unten<br />

in einen Bräter legen. 100 ml<br />

Rotwein und 100 ml Brühe dazugießen.<br />

<strong>Im</strong> vorgeheizten Ofen<br />

bei 200 °C auf der 2. Schiene<br />

von unten 30 Minuten braten.<br />

3. Fleisch wenden und geschälte<br />

Kartoffeln, Schalotten und<br />

Thymian zugeben. Jeweils<br />

weitere 100 ml Wein und Brühe<br />

dazugießen. Hitze auf 180 °C<br />

reduzieren, weitere 90 Minuten<br />

braten. Ab und zu mit Fond und<br />

Rest-Brühe begießen. Braten<br />

warm stellen. Fond mit Tomaten<br />

und Sahne aufkochen. Mit Butter<br />

binden, würzen.<br />

Pro Portion 771 kcal,<br />

57 g Eiweiß, 42 g Fett,<br />

34 g Kohlenhydrate,<br />

228 mg Cholesterin, 3 BE<br />

Zubereitung 20 Minuten<br />

Fotos: Fotostudio Wissing BFF (1), Shutterstock (2), Schneider- Press (1)<br />

88 8 / 2011


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Menschen Ereignisse Epochen<br />

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DIE BESONDERE LESERREISE<br />

CALIGULAS PRACHTBEUTE<br />

Roms Kaiser erbeutete 37 den ägyptischen<br />

Obelisken, der heute den Petersplatz ziert.<br />

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Als einziges Bauwerk Europas zählt<br />

das Kolosseum seit 2007 dazu.<br />

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Rom!<br />

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<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> in<br />

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die Besucher seit<br />

Jahrhunderten mit<br />

antiken Schätzen<br />

wie Kolosseum,<br />

Pantheon und<br />

Forum Romanum<br />

begeistert.<br />

Strahlend blau scheint der Herbst-<br />

Himmel auf die römische Altstadt.<br />

Ihre Fassaden, Kuppeln und Türme<br />

schimmern im Morgenlicht wie ein riesiger,<br />

kostbarer Haufen achtlos zusammengewürfelter<br />

Edelsteine. An jeder Straßenecke stoßen<br />

Besucher auf die Spuren der alten Römer,<br />

die von hier über mehr als 1250<br />

Jahre die Welt dominierten. Namhafte Kaiser<br />

wie Augustus, Caligula oder Nero schufen<br />

Paläste und Torbögen, Monumente und<br />

Tempel. Unter Kaiser Trajan, im Jahre 117,<br />

erreichte das Römische Reich seine maximale<br />

Größe und erstreckte sich über drei<br />

Kontinente rund ums Mittelmeer: vom heutigen<br />

Frankreich über große Teile Britanniens,<br />

ums Schwarze Meer bis nach Afrika.<br />

Bei so viel geballter Geschichte und Schönheit<br />

ist es kein Wunder, dass die Stadt am<br />

Tiber bei vielen Urlaubern auf der Wunschliste<br />

ganz oben steht. Bei Ihnen vielleicht<br />

auch? Wenn ja, dann kommen Sie doch Anfang<br />

November mit anderen Leserinnen und<br />

Lesern von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> auf eine faszinierende<br />

Reise in die „Ewige Stadt“.<br />

Auf dem Programm stehen die fantastischsten<br />

Gebäude, Plätze und Viertel der<br />

italienischen Drei-Millionen-Einwohner-<br />

Metropole – darunter die Piazza di Spagna<br />

mit der weltberühmten Spanischen Treppe<br />

und die Fontana di Trevi, der mit 26 Meter<br />

Höhe und 50 Meter Breite größte Brunnen<br />

der Stadt. Die deutschsprachige Reiseleitung<br />

besichtigt mit Ihnen natürlich das<br />

90 8 / 2011


FELLINIS FILMBRUNNEN<br />

Anita Ekberg machte Fontana di Trevi im<br />

Kinohit „La Dolce Vita“ weltberühmt.<br />

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ist begrenzt!<br />

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legendäre Pantheon, ursprünglich Tempel<br />

für römische Götter, aber seit fast 1400 Jahren<br />

eine römisch-katholische Kirche.<br />

Auch am „Wohnzimmer der Römer“ –<br />

der Piazza Navona mit dem wundervollen<br />

Bernini-Brunnen – wird Ihr Weg vorbeiführen.<br />

Und ein ebenso spannender Spaziergang<br />

durch die Antike erwartet die Reise-<br />

Teilnehmer auf dem Forum Romanum und<br />

im Kolosseum bis hin zur beeindruckenden<br />

Engelsburg am Ufer des Tibers.<br />

Selbstverständlich steht auch eine Visite<br />

des Vatikans mit Petersdom, Sixtinischer<br />

Kapelle, den Vatikanischen Museen auf der<br />

Agenda. Die wöchentliche Generalaudienz<br />

des Papstes auf dem Petersplatz sollte sich<br />

niemand entgehen lassen (nur, wenn Benedikt<br />

XVI. nicht auf Reisen ist). Reichlich<br />

Zeit, um zwischendurch in eigener Regie<br />

durch das einzigartige Rom zu bummeln<br />

und persönlichen Interessen zu folgen,<br />

bleibt trotz des prallen Programms übrig.<br />

Die Leistungen dieser<br />

interessanten Reise vom<br />

6. bis 10. November 2011<br />

• Flug mit Lufthansa nach<br />

Rom, inkl. Steuern<br />

• 4 Übernachtungen im Grand<br />

Hotel Tiberio (4****)<br />

• Halbpension mit Frühstücksbüfett<br />

und Abendessen<br />

• Spaziergänge und Besichtigungen<br />

laut Programm<br />

• Karte für die Benutzung der<br />

öffentlichen Verkehrsmittel<br />

• Deutsch sprechende Reiseleitung<br />

vor Ort<br />

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ab Deutschland<br />

Ab 895 Euro pro Person im<br />

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Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg, und Lloyd Touristik Heinz Riebesehl GmbH, Bremerhaven, verpflichten sich, die Daten nicht an Dritte<br />

weiterzugeben und ausschließlich zu eigenen Werbezwecken einzusetzen. Sie können der Verwendung Ihrer Daten bei Bayard Media GmbH & Co. KG,<br />

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8 / 2011 91


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„Skype App“ eingeben.<br />

Heizungspumpe ausschalten, Geld sparen!<br />

Gut 100 Euro pro Jahr für Strom lassen sich in einem Einfamilienhaus sparen,<br />

wenn man die Heizungspumpe in den warmen Monaten ausschaltet. Aber:<br />

Insbesondere in alten Häusern gibt es noch viele Pumpen, die sich nicht programmieren<br />

lassen und daher auch nicht im Sommer abschalten lassen.<br />

Wer unsicher ist, wie die Pumpe im eigenen Heizungskeller zu bedienen ist, fragt<br />

besser einen Monteur. Die wichtigsten Fragen zum Energiesparen durch eine neue<br />

Heizungspumpe beantwortet sehr verständlich die Internet-Seite www.sparpumpe.de<br />

Die größten Stromfresser im Haushalt<br />

29 % Kühl- und Gefrierschrank<br />

19 % Herd, Bügeleisen, Wäschetrockner<br />

17 % Wasch- und Geschirrspülmaschine<br />

15 % Heizung und Heizungspumpe<br />

12 % TV, Radio und Computer<br />

8 % Lampen<br />

der gesamten<br />

Stromkosten<br />

kommen von<br />

Heizung und<br />

Heizungspumpe<br />

Fotos: Stock Illustration Source (1), Gettyimages (1), Shutterstock (1)<br />

App-Download<br />

www.mysms.com/<br />

de/installation<br />

➼ „Download“ klicken.<br />

Verlust des<br />

Kasko-Rabatts<br />

Wer kein Auto angemeldet<br />

hat, verliert<br />

nach 7 Jahren bei<br />

vielen Versicherern<br />

Rabatte für Kasko<br />

und Haftpflicht. Tipp:<br />

rechtzeitig Regeln<br />

der eigenen Kfz-<br />

Versicherung prüfen.<br />

Gute Idee: Sparpreis-Finder der Bahn<br />

Die Bahn bietet auf ihrer<br />

Internet-Seite www.bahn.de jetzt<br />

einen „Sparpreis-Finder“. Sehr<br />

praktisch, weil Fernverkehrs-<br />

Verbindungen nicht mehr nach<br />

Uhrzeit, sondern nach Preis<br />

sortiert sind. Man sieht sofort,<br />

wann man am meisten spart. So<br />

Quelle: Verivox.<br />

zahlen Reisende z. B. für eine<br />

Fahrt von Köln nach Hamburg und<br />

zurück leicht 30 Euro unter Normalpreis.<br />

Es besteht Zugbindung und<br />

drei Tage Vorkaufsfrist. Frühestens<br />

drei Monate vor Reiseantritt kann<br />

gebucht werden. Weitere Informationen:<br />

✆ (01805) 996633.<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

8 / 2011<br />

93


Einkaufen & Sparen<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Ein Leben<br />

ohne Spülmaschine?<br />

Heute kaum<br />

denkbar.<br />

15 Minuten<br />

dauert das<br />

Ein- und<br />

Ausräumen.<br />

Tipp<br />

15<br />

Jahre hält eine<br />

Spülmaschine<br />

Aber: Nach<br />

8 Jahren stehen<br />

oft erste<br />

Reparaturen an.<br />

Statt teurer<br />

Reparaturen<br />

dann bereits lieber<br />

in eine neue,<br />

energie- und<br />

wassersparende<br />

Maschine investieren.<br />

Ihre<br />

Spülmaschine<br />

kann mehr!<br />

Praktisch, so eine Spülmaschine. Sie<br />

reinigt Geschirr – aber auch<br />

PC-Tastaturen (!) und Brillen. Oder kannten<br />

Sie diese Tricks schon, mit denen Sie<br />

Ihre Spülmaschine noch besser nutzen?<br />

Tee-Ränder?<br />

Reiniger<br />

mit mehr<br />

Bleiche<br />

verwenden<br />

– oder mit<br />

Zitronensaft<br />

umweltfreundlich<br />

vorher<br />

abreiben.<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

94 8 / 2011


+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Foto: PR (2), Shutterstock (1)<br />

Noch Platz?<br />

Die Maschine sollte<br />

immer möglichst voll<br />

sein. Aber manchmal<br />

ist einfach nicht genug<br />

Geschirr da. Dann diese<br />

Dinge schnell reinigen:<br />

• Kühlschrankfächer,<br />

• PC-Tastaturen (bis<br />

40 Grad, vorher Elektronik<br />

entfernen),<br />

• Waschmaschinen-<br />

Fächer,<br />

• Duschköpfe,<br />

• Kunststoff-Lesebrille,<br />

• Plastikspielzeug,<br />

• Hundenäpfe,<br />

• Vorsicht bei Sandresten<br />

(Spielzeug,<br />

Tischdeko): blockiert<br />

die Umwälzpumpe.<br />

Schmutziges<br />

nach unten<br />

Vor allem ältere<br />

Spülmaschinen haben<br />

unten die stärkeren<br />

Wasserstrahlen.<br />

• Deshalb Teller, Töpfe<br />

und Schalen in den<br />

unteren Korb.<br />

• Speisereste grob<br />

entfernen. Vorspülen<br />

ist nicht nötig.<br />

• Ausnahme: Geschirr<br />

mit Grünkohl- und<br />

Spinat-Resten. Die<br />

Mini-Stücke verteilen<br />

sich und bleiben in den<br />

Körben hängen.<br />

• Vor dem Anstellen<br />

prüfen, ob sich die<br />

Sprüharme frei drehen<br />

lassen. Dosier-Box darf<br />

nicht blockiert sein.<br />

Gut gepflegt<br />

hält länger<br />

• Sieb im Boden und<br />

Sprüharme alle zwei<br />

Monate reinigen.<br />

• Spülraum ist selbstreinigend.<br />

Trotzdem ab<br />

und zu Programm mit<br />

65 bis 75 °C wählen.<br />

• Bei Fettablagerungen<br />

hilft Maschinen-Pfleger.<br />

• Übrigens: Steht<br />

eine Maschine lange<br />

(Urlaub), bilden sich im<br />

Restwasser Keime. Sie<br />

werden mit dem ersten<br />

Waschen abgetötet.<br />

Glänzende<br />

Gläser<br />

Gläser schräg in den<br />

oberen Korb stellen:<br />

maximal 55 °C. Sind<br />

Gläser bereits matt:<br />

• Kalk mit Zitrone<br />

entfernen.<br />

• Salz oder Klarspüler<br />

nachfüllen (Dosierangabe!).<br />

• Bleibt der Belag: Glas-<br />

Korrosion. Zu hohe<br />

Temperatur oder falsch<br />

eingestellter Härte-<br />

Grad.<br />

Bitte nicht!<br />

• Besteck und Schüssel<br />

aus Aluminium – diese<br />

verfärben sich.<br />

• Kunststoff-Verpackung,<br />

z. B. Eis-Boxen<br />

– verformen sich.<br />

• Holzbrettchen – werden<br />

schneller rissig.<br />

• Aschenbecher: Asche<br />

löst sich nicht auf.<br />

Besteck<br />

sortieren<br />

• Tipp aus der Großküche:<br />

Besteck sortiert<br />

einordnen; Ausräumen<br />

geht später leichter.<br />

• Vorsicht bei Messern<br />

mit Rostflecken.<br />

Rost verteilt sich<br />

auf restlichem Geschirr<br />

und muss von Hand<br />

abgewischt werden.<br />

• Ein Stückchen<br />

Alu oder Magnet in<br />

den Korb geben – hilft<br />

gegen „Flugrost“.<br />

Der richtige<br />

Reiniger<br />

Tabs sind leicht zu<br />

dosieren, Pulver ist<br />

umweltschonender und<br />

billiger. Viel wichtiger<br />

als die Reiniger-Form<br />

ist aber die Wirkstoffkombination.<br />

Sie muss<br />

zum Härtegrad des<br />

Wassers passen. <strong>Nu</strong>r<br />

dann wird das Geschirr<br />

auch sauber. Je härter,<br />

also kalkhaltiger, das<br />

Wasser ist, desto mehr<br />

Salz wird benötigt.<br />

• Weiches Wasser<br />

(Härte 1): 2-in-1-Tabs<br />

(Spüler <strong>plus</strong> Klarspüler)<br />

oder Pulver inklusive<br />

Klarspüler. Salz ist<br />

nicht nötig.<br />

• Normales Wasser<br />

(Härte 2 und 3): 3-in-1-<br />

Tabs (Spüler, Klarspüler,<br />

Salz) oder Reiniger<br />

in Kombination mit<br />

Klarspüler und Salz.<br />

• Hartes Wasser (Härte<br />

4): Kombipräparate<br />

reichen meist nicht<br />

aus. Entweder Reiniger<br />

mit Salz und Klarspüler<br />

verwenden oder 3-in-1-<br />

Tabs mit zusätzlichem<br />

Salz kombinieren.<br />

Produkte<br />

Mit „Gut“ bewertete<br />

Tabs bei Stiftung<br />

Warentest:<br />

• Akuta komplett,<br />

Aldi Nord/Alio Complete<br />

Aldi Süd (40 Tabs,<br />

2,99 Euro)<br />

• Somat 9 (24 Tabs,<br />

5,60 Euro)<br />

• Multi-Power Revolution<br />

von dm (40 Tabs,<br />

3,45 Euro)<br />

• Pulver: Alio Compact,<br />

Aldi Süd (2,95 Euro)<br />

30<br />

Prozent<br />

sparsamer<br />

Gewusst?<br />

Moderne Maschinen<br />

mit langer<br />

Spüldauer<br />

(bis 3 Stunden)<br />

benötigen<br />

trotzdem<br />

weniger Wasser<br />

und Energie.<br />

Sie arbeiten<br />

bei niedrigerer<br />

Temperatur<br />

und geringerer<br />

Pumpleistung.<br />

Mindestens 30 %<br />

Energie und<br />

13 % Wasser<br />

werden gespart.<br />

Der Trick: langes<br />

Einweichen.<br />

GUTE WAHL<br />

Neuer Spüler?<br />

• Beko DSN<br />

6634FX für ca.<br />

370 Euro<br />

• AEG Favorit<br />

55002 für ca.<br />

440 Euro<br />

• Siemens<br />

SE55E557EU<br />

für ca. 450<br />

Euro.<br />

Alle drei wurden<br />

bei Stiftung<br />

Warentest mit<br />

„gut“ bewertet.<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

8 / 2011 95


Einkaufen & Sparen<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Etwas Geld geerbt?<br />

Das trifft – glücklicherweise – in den nächsten zehn Jahren<br />

auf fast 6 Mio. Haushalte zu. Doch was tun, wenn man etwas erbt?<br />

Wie legt man dies an? Und worauf ist im Detail zu achten?<br />

RAT DES<br />

EXPERTEN<br />

„Obwohl immer<br />

mehr Menschen<br />

erben, heißt das<br />

nicht, dass man<br />

sich nicht mehr<br />

um die Altersvorsorge<br />

kümmern<br />

sollte. <strong>Im</strong><br />

Gegenteil: Man<br />

sollte das Erbe<br />

nutzen, um die<br />

Altersvorsorge<br />

zu verbessern.“<br />

Bernd Katzenstein,<br />

Dt. Institut für<br />

Altersvorsorge<br />

1<br />

Muss man auf ererbtes<br />

Geld Steuern zahlen?<br />

Ja und nein. Grundsätzlich<br />

unterliegt ein Erbe der Steuerpflicht.<br />

Da aber gleichzeitig für<br />

nahe Verwandte im Steuerrecht<br />

hohe Freibeträge bestehen, zum<br />

Beispiel 305.000 Euro für jedes<br />

Kind, müssen die meisten Erben<br />

ererbtes Geld zwar beim Finanzamt<br />

angeben, zahlen aber trotzdem<br />

darauf keine Steuern.<br />

2<br />

Wenn man Geld geerbt<br />

hat, was sollte man zuerst<br />

tun?<br />

Normalerweise landet ein Erbe<br />

zuerst auf dem Giro-Konto. Dort<br />

sollte es nicht stehen bleiben,<br />

auch wenn man noch nicht genau<br />

weiß, was man mit dem<br />

Erbe anfangen möchte. Denn<br />

für Guthaben auf einem Giro-<br />

Konto erhält man keine Zinsen.<br />

Besser also das Geld auf ein Tagesgeld-Konto<br />

überweisen – das<br />

bietet jede Bank an. Wer schon<br />

in diesem ersten Schritt gute<br />

Zinsen erzielen möchte, die Tabelle<br />

rechts nennt derzeit gute<br />

Angebote für Tagesgeld. Aber:<br />

Ein Tagesgeld-Konto ist nur ein<br />

„Parkplatz“ für das Geld. Auch<br />

wenn man dafür zurzeit bei guten<br />

Banken 1,5 bis 2 Prozent<br />

Zinsen erhält – trotzdem sorgfältig<br />

überlegen, wie man das<br />

Erbe anlegen möchte.<br />

3<br />

Wie geht man dann ganz<br />

konkret vor?<br />

Zuerst prüfen, ob noch irgendwo<br />

Verbindlichkeiten bestehen.<br />

Wenn ja, dann diese möglichst<br />

umgehend reduzieren oder tilgen.<br />

Denn: Kreditzinsen sind<br />

immer sehr viel höher als Zinsen<br />

für Guthaben. <strong>Im</strong> Zweifel<br />

auch Vorfälligkeitsgebühren<br />

und Ähnliches in Kauf nehmen,<br />

zum Beispiel wenn man<br />

ein noch bestehendes <strong>Im</strong>mobilien-Darlehen<br />

reduziert.<br />

4<br />

Und wenn man das Geld<br />

anlegen möchte?<br />

Dann zuerst überlegen, wie<br />

lange man das Geld anlegen<br />

möchte. Das heißt auch darüber<br />

nachdenken, ob in absehbarer<br />

Zukunft größere Investitionen<br />

anstehen. Denn: Gute Zinsen,<br />

zum Beispiel bei Sparbriefen<br />

(siehe rechts), erhält man nur,<br />

wenn man die einmal vereinbarte<br />

Laufzeit auch einhält. Wer<br />

Geld anlegt und dann vor Ende<br />

der Laufzeit doch an das Geld<br />

muss, verliert nicht nur Zinsen,<br />

sondern zahlt Gebühren.<br />

5<br />

Ist es sinnvoll, eine<br />

Erbschaft, zum Beispiel<br />

auch wenn es „nur“ 25.000<br />

Euro sind, aufzuteilen?<br />

Ja. Nie beim Geldanlegen alles<br />

„auf eine Karte“ setzen. Ideal<br />

ist immer eine Drittelung, also<br />

drei unterschiedliche Anlagen<br />

mit drei unterschiedlichen Laufzeiten;<br />

im Beispiel also 5.000<br />

Euro als Tagesgeld, 10.000 Euro<br />

auf Jahresfrist anlegen und<br />

10.000 Euro längerfristig.<br />

6<br />

Aber derzeit sind doch<br />

die Zinsen so niedrig?<br />

Stimmt. Deshalb sollte man<br />

ererbtes Geld, das man derzeit<br />

nicht benötigt, auf keinen Fall<br />

für acht oder zehn Jahre anlegen.<br />

Längerfristig heißt für drei<br />

oder vier Jahre.<br />

7<br />

Lohnt es, das Geld<br />

zwischen verschiedenen<br />

Sparformen und Versicherungen<br />

aufzuteilen?<br />

Das hängt von den persönlichen<br />

Verhältnissen ab. Wer beispielsweise<br />

noch keine ausreichende<br />

private Altersvorsorge hat und<br />

schon in Rente ist, für den kann<br />

eine sofort startende private<br />

Rentenversicherung sinnvoll<br />

sein. Das heißt, das Erbe wür-<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

96 8/ 2011


Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Illustration: Gettyimages (1); Foto: Keystone Pressedienst<br />

Gute Tagesgeld-Konten ✆ Zins<br />

Santander<br />

Noris Bank<br />

Cortal Consors<br />

(0800) 9988773<br />

(01803) 12 50 00<br />

(0911) 3 69 9000<br />

Tipp<br />

Auf keinen<br />

Fall das<br />

erste Angebot<br />

der eigenen<br />

Bank<br />

akzeptieren,<br />

sondern<br />

immer<br />

vergleichen.<br />

Δ<br />

2,5<br />

2,31<br />

2,3<br />

Gute Festgeld-Konten ✆ Zins *<br />

IKB direkt<br />

abc Bank<br />

HKB Bank<br />

www.ikbdirekt.de<br />

(02 21) 57908370<br />

(0800) 5003400<br />

2,80<br />

2,30<br />

2,30<br />

Δ<br />

Δ<br />

Gute Sparbriefe ✆ Zins *<br />

abc Bank<br />

SWK Bank<br />

Gallinat Bank<br />

(0221) 57908370<br />

(0800) 7952265<br />

(0201) 81160<br />

3,70<br />

3,70<br />

3,50<br />

Δ<br />

Δ<br />

Δ<br />

* Bei 12<br />

Monaten<br />

Festlegung.<br />

* Bei vier<br />

Jahren<br />

Festlegung.<br />

Quelle: Biallo. Alle Angaben in % je Jahr. Angebote nur von Banken mit deutscher Einlagensicherung.<br />

de dann zu einer dauerhaften<br />

monatlichen Rente führen. Wer<br />

allerdings noch nicht in Rente<br />

ist oder bereits ausreichend fürs<br />

Alter vorgesorgt hat, der benötigt<br />

eine solche Zusatz-Rente<br />

nicht so dringend.<br />

8<br />

Und was ist mit Aktien<br />

oder Aktienfonds?<br />

Auch hier gilt, dass dies<br />

sehr auf den Einzelfall<br />

ankommt. Wer ein<br />

Erbe nicht zwingend<br />

für sich selbst benötigt,<br />

aber damit zum<br />

Beispiel die Ausbildung<br />

der Enkel finanzieren<br />

möchte,<br />

für den können Aktien<br />

oder Fonds sinnvoll sein.<br />

Denn im langjährigen Vergleich<br />

erzielen Aktien im Schnitt<br />

die besten Renditen. Aber: Aktien<br />

können auch fallen, deren Wert<br />

ist also nicht für die Zukunft vorhersehbar<br />

bzw. planbar.<br />

9<br />

Sollte man sich bei<br />

Banken oder Versicherungen<br />

beraten lassen?<br />

Ja, aber ... Banken und Versicherungen<br />

sehen natürlich<br />

immer ihren Verdienst; sie<br />

empfehlen dann natürlich die<br />

Dinge, an denen sie am meisten<br />

verdienen. Das heißt:<br />

Sich dort beraten lassen ist<br />

gut und sinnvoll – man sollte<br />

aber vergleichen.<br />

10<br />

Lohnt es, ein Erbe<br />

weiterzuschenken?<br />

Meistens nicht. Denn man beraubt<br />

sich damit auch der Chance,<br />

den eigenen Nachlass zu planen.<br />

Das Weiterschenken lohnt<br />

nur, wenn man größeres Vermögen<br />

hat und die eigenen Erben<br />

Steuern sparen sollen.<br />

5,7 Mio.<br />

Haushalte werden<br />

in den nächsten zehn<br />

Jahren erben;<br />

im Schnitt erbt jeder<br />

dieser Haushalte<br />

153.000 Euro.<br />

JEDER 5.<br />

MEHR ALS<br />

100.000<br />

Knapp 6 Millionen<br />

Haushalte<br />

erben in den<br />

nächsten Jahren.<br />

Davon ...<br />

42 %<br />

Bis 25.000 €<br />

18 %<br />

25.001 bis 50.000 €<br />

18 %<br />

50.001 bis 100.000 €<br />

22 %<br />

über 100.000 €<br />

Quelle: empirica.<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

8/ 2011<br />

97


Danke für Ihre Post<br />

Taufkleid,<br />

Wasser des Jordans und<br />

eine Flasche Wein<br />

Viele Leser erzählten uns von ihren Bräuchen zur Taufe der Enkel.<br />

Hier sind ein paar besonders schöne Traditionen.<br />

Meine Frau und ich<br />

waren 1987 in Israel<br />

und auch an der<br />

Stelle des Jordans, wo<br />

Johannes der Täufer<br />

Jesus taufte. Dort<br />

nahmen wir (übrigens<br />

sehr sauberes) Jordan-<br />

Wasser in einer Flasche<br />

mit. Seitdem lagert das<br />

Wasser in unserem<br />

Kühlschrank. Mit diesem<br />

Wasser wurden<br />

meine Enkel<br />

Katja, Lukas<br />

und Johannes<br />

Die Taufe – ein<br />

großer Tag auch<br />

für Großeltern.<br />

getauft. Jetzt wartet das<br />

Wasser auf die Taufe von<br />

Ur-Enkeln.<br />

Kurt Kern, Feilitzsch<br />

Zur Taufe unseres<br />

ersten Kindes habe ich<br />

ein Taufkleid genäht und<br />

bestickt. Unten in den<br />

Saum kam der Name und<br />

das Datum – natürlich<br />

gestickt. Dieses Taufkleid<br />

ist inzwischen 50 Jahre<br />

alt und es wurden vier<br />

Kinder, acht Enkel und<br />

einige Nichten und Neffen<br />

darin getauft. <strong>Nu</strong>n warte<br />

ich auf Ur-Enkel und<br />

hoffe, diese Tradition<br />

wird weitergeführt.<br />

Gretl Montag, Amtzell<br />

Bei uns wird bei der<br />

Taufe eine Flasche Wein<br />

des Geburtsjahrgangs<br />

bis zur Konfirmation<br />

aufbewahrt. Meine<br />

Brüder und ich wuchsen<br />

im Krieg auf und in den<br />

Nachkriegsjahren war<br />

Wein eine Rarität. Für<br />

meine Kinder war die<br />

Tradition im Zeitalter<br />

von Coca-Cola nicht<br />

mehr so wichtig. Umso<br />

überraschender war die<br />

Anfrage meiner Enkelin,<br />

ob ich auch für sie eine<br />

Flasche Wein ... Und ob,<br />

verstaubt wartet sie auf<br />

den großen Tag.<br />

Ingeborg Niekrawietz,<br />

per E-Mail<br />

WIR SUCHEN<br />

... Karin Hocke Von der Abschlussklasse 1959 der Bergschule (Mittelschule) in<br />

Weißenfels suchen wir unsere Mitschülerin Karin Hocke (heutiger Name unbekannt)<br />

aus der 10. Klasse. Seit 1959 führen wir Klassentreffen durch. Erst alle 5 Jahre, seit<br />

1999 alle 2 bis 3 Jahre, nun haben wir uns entschlossen, uns jährlich zu treffen. In all<br />

den Jahren ist es uns nicht gelungen, Karin Hocke zu finden. Das nächste Klassentreffen<br />

soll Ende April 2012 stattfinden.<br />

Helmut Jäger, per E-Mail<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Chefredaktion, Lindenstraße 20, 50674 Köln, <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de, ✆ (02 21) 2 77 57-0, Fax (02 21) 2 77 57-10.<br />

98 8 / 2011


60 JAHRE FREUNDSCHAFT:<br />

Liebeserklärung<br />

für Anne<br />

Anne ist neben meinem Mann, Sohn<br />

und Schwiegertochter der wichtigste<br />

Mensch! 1952 lernten wir uns kennen<br />

und im nächsten Jahr feiern wir unsere<br />

60-jährige Freundschaft. Bei uns war<br />

es – wenn man das bei kleinen Mädchen<br />

sagen kann – Liebe auf den ersten<br />

Blick. Wir waren unzertrennlich. Unser<br />

Leben entwickelte sich unterschiedlich:<br />

Anne blieb lange unverheiratet, ist kinderlos;<br />

ich habe früh geheiratet, einen<br />

Sohn bekommen, dessen Patentante sie<br />

ist. Wir haben nie dicht beieinander gewohnt<br />

und waren uns doch immer sehr<br />

nah! Wir sind beide davon überzeugt,<br />

dass das Geheimnis darin besteht, dass<br />

wir uns immer so akzeptierten, wie<br />

wir waren. Nie hat eine versucht, die<br />

andere zu ändern. Wir konnten immer<br />

über alles sprechen. Wenn wir uns<br />

etwas erzählen, ist es wahr! Als ich vor<br />

5 Jahren schwer erkrankte, war sie an<br />

meiner Seite. Genauso findet sie bei<br />

mir Aufmunterung und Kraft. Wir unternehmen<br />

nicht regelmäßig etwas, aber<br />

wenn wir uns besuchen, ist das unser<br />

Tag oder hin und wieder unsere Reise.<br />

Ich fühle mich mit ihr verbunden, „bis<br />

dass der Tod uns scheidet“.<br />

Heike Marita Rompelberg,<br />

per E-Mail<br />

„Werde ich wie meine Mutter?“ – das fragten wir<br />

in der Mai-Ausgabe und erhielten viele Briefe.<br />

Werde ich wie meine Mutter?,<br />

5/2011<br />

Gesünder leben<br />

Ich kann die Aussage von<br />

Herrn Prof. Propping nur<br />

unterstützen. Mein Mann<br />

hat von seiner Mutter die<br />

Anlage zu Diabetes Typ 2<br />

geerbt. <strong>Nu</strong>r hat er leider die<br />

Warnungen seines Arztes<br />

nicht ernst genommen und<br />

jahrelang verschleppt. Daneben<br />

sündigte er mit Alkohol<br />

und Zigaretten. Die Quittung<br />

erhielt er zu seinem 70. Er<br />

knickte um, im rechten Zeh<br />

bildete sich ein Bluterguss,<br />

der nicht behandelt wurde,<br />

abstarb und entfernt werden<br />

musste. Auch diese Wunde<br />

Welche<br />

Erfahrungen<br />

machen andere?<br />

DISKUSSION<br />

Ich wollte eine Kranken-<br />

Zusatzversicherung abschließen. Doch<br />

bei zwei Versicherungen wurde ich<br />

abgelehnt, wohl wegen meines Alters.<br />

Mich würde interessieren, welche<br />

Erfahrungen andere machten?<br />

Susanne Schiller, Herzogenaurach<br />

heilte nicht, die Durchblutung<br />

des linken Unterschenkels<br />

war massiv gestört, der<br />

nächste Zeh musste abgenommen<br />

werden. Es wurde<br />

ein Bypass gelegt. Und es<br />

sollte noch schlimmer kommen:<br />

Die Sehkraft wurde<br />

schlechter, die Augen durch<br />

Diabetes erheblich gestört.<br />

Es folgten 7 Augenoperationen,<br />

es blieb nur eine Sehkraft<br />

von 10 %. Die Lebensqualität<br />

stark eingeschränkt,<br />

100 % schwerbehindert,<br />

dazu hoher Blutdruck. Der<br />

Bruder meines Mannes ist 4<br />

1/2 Jahre älter, hat immer<br />

gesund gelebt, ist noch topfit,<br />

fährt mit dem Auto noch<br />

nach Italien, geht mit seinen<br />

3 Enkeln schwimmen, Fußball<br />

spielen etc. Jetzt, mit 79,<br />

hat sein Arzt leicht erhöhte<br />

Zuckerwerte festgestellt,<br />

die bisher nur beobachtet<br />

werden müssen. Damit<br />

bestätigt sich, dass mit<br />

gesunder Lebensweise<br />

auch die Veranlagung<br />

zu Krankheiten ausgetrickst<br />

werden kann.<br />

Das ist für Ihre Leser<br />

sicher interessant.<br />

Ursula Wendel,<br />

per E-Mail<br />

Für »Das bin ich!« legen Sie bitte Lebenslauf und Foto bei; für »Wir suchen« und die Stammtische bitte Adresse und Telefonnummer.<br />

8 / 2011 99


Danke für Ihre Post<br />

Eine Urlaubsregion, die es zu<br />

entdecken gilt: die Kurische<br />

Nehrung an der Ostsee<br />

Sommerfrische an der Ostsee,<br />

6/2011<br />

Deutsche Namen<br />

Ihre lesenswerte Zeitschrift<br />

hat bei mir ein paar „Minus-<br />

Punkte“ erhalten. Die Karte<br />

nennt korrekt die geografischen<br />

Bezeichnungen „Kurische<br />

Nehrung“ und „Kurisches<br />

Haff“. Aber die Karte<br />

verschweigt die deutschen<br />

Ortsnamen wie z. B. Nidden<br />

(litauisch: Nida) oder Memel<br />

(litauisch: Klaipeda).<br />

Ich denke: In deutschen<br />

Texten über die ehemaligen<br />

deutschen Ostgebiete<br />

sollten grundsätzlich zuerst<br />

die deutschen Bezeichnungen<br />

genannt werden, die<br />

anderssprachigen in Klammern.<br />

Wenn die Gebiete<br />

Ostpreußen, Danzig mit der<br />

Werder, Memelland auch<br />

heute zu anderen Staaten<br />

gehören, so sollten die Bezeichnungen<br />

aus deutscher<br />

Zeit nicht in Vergessenheit<br />

geraten. Die Geschichte<br />

Ostpreußens beginnt nicht<br />

erst 1945. Die heutigen<br />

Bewohner nehmen es einem<br />

nicht übel, wenn die alten<br />

deutschen Namen benutzt<br />

werden.<br />

Peter Pfeil, Coppenbrügge<br />

Anm. der Redaktion: Wie<br />

denken Sie? Sollten die ehemaligen<br />

deutschen Ostgebiete<br />

weiter mit deutschen<br />

Namen bezeichnet werden?<br />

<strong>Im</strong> Juni luden wir Sie zu einem Gedankenspiel ein: Hunderte Briefe<br />

erreichten uns, mit so vielen schönen Gedanken. Hier der 1. Teil:<br />

Wenn ich mein Leben noch<br />

einmal leben dürfte, würde ich ...<br />

... einen sozialen Beruf<br />

erlernen, 2 Kinder haben,<br />

in einem Haus auf dem<br />

Land mit vielen Tieren<br />

leben wollen.<br />

Gisela Eckert, Duisburg<br />

≥<br />

... mir nicht<br />

mehr so<br />

viele Sorgen<br />

machen<br />

und mehr<br />

Geld für<br />

gute Zwecke<br />

ausgeben.<br />

Lothar Hübel, Ditzingen<br />

... leider nicht noch mal<br />

Lehrerin werden. Ich weiß<br />

trotzdem keinen schöneren<br />

Beruf für mich. Auch<br />

hätte ich wohl keinen<br />

Mut, Kinder in die Welt zu<br />

setzen. Vielleicht würde ich<br />

gelassener reagieren. Sicherlich<br />

hätte ich viel mehr<br />

Vertrauen, da ich erleben<br />

durfte, wie viel besser alles<br />

kommt, wenn es anders<br />

lief, als ich geplant hatte.<br />

Aber ich bin froh, dass es<br />

die Möglichkeit nicht gibt,<br />

weil ich auf meinen geliebten<br />

Beruf immer noch<br />

nicht verzichten möchte,<br />

im zweiten Durchgang<br />

denselben Mann geheiratet<br />

hätte … und wer weiß, ob<br />

es beim nächsten Mal wieder<br />

so glücklich gelaufen<br />

wäre!! Wir haben doch<br />

eine gute Zeit für<br />

unser Leben!<br />

Karin Wahlers,<br />

per E-Mail<br />

... nicht viel<br />

ändern.<br />

... die Dinge<br />

gelassener<br />

auf mich<br />

zukommen<br />

lassen.<br />

... den kleinen<br />

Freuden mehr<br />

Beachtung<br />

und den<br />

Schönheiten<br />

der Natur mehr<br />

Achtsamkeit<br />

schenken.<br />

Hannelore Bäuml,<br />

Regensburg<br />

... mein Leben<br />

nur mit<br />

meinem Mann<br />

Rene<br />

teilen wollen.<br />

Renate Schwingger,<br />

Erftstadt<br />

100 8 / 2011


Foto: ?????, 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

... das meiste<br />

wieder so<br />

entscheiden.<br />

Eins würde<br />

ich machen:<br />

Sprachen lernen.<br />

Ich schaute<br />

den Eurovision<br />

Song Contest,<br />

hätte gern<br />

einige Lieder<br />

verstanden.<br />

Vielleicht fange<br />

ich an zu lernen,<br />

wenn ich in 2<br />

Jahren in Rente<br />

gehe. Hoffe,<br />

dass ich meine<br />

Bequemlichkeit<br />

überwinde.<br />

Johanna Hütter,<br />

Kempen<br />

... mich nicht<br />

abhalten<br />

lassen,<br />

meinen<br />

Vater zu<br />

finden, um<br />

ihn kennenzulernen.<br />

Christina Schindler,<br />

Nürnberg<br />

...<br />

Psychologie<br />

studieren.<br />

... NIE<br />

wieder<br />

heiraten.<br />

... jeden<br />

Tag richtig<br />

genießen.<br />

Bettina Timme,<br />

Schöningen<br />

... nachts viel<br />

öfter aufstehen<br />

und den Mond<br />

am Himmel<br />

bewundern.<br />

... öfter<br />

einen Strauß<br />

Gänseblümchen<br />

verschenken.<br />

... gemütlicher in<br />

Ruhe frühstücken,<br />

nicht dauernd auf<br />

die Uhr schauen.<br />

Andrea Heim,<br />

Elfershausen<br />

Und Sie?<br />

Wenn Sie Ihr Leben noch einmal leben könnten,<br />

was würden Sie gleich oder anders machen?<br />

Schreiben Sie uns! (Adresse Seite 3).<br />

Foto: Corbis (1), Getty (1), Interfoto (1),<br />

Klaus E.Haun (1), Privat (2)<br />

erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG.<br />

ISSN 1619-6023<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln, Tel.: (02 21) 2 77 57-0,<br />

Fax: (02 21) 2 77 57-10, E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

chefredaktion: Jürgen Sinn<br />

stellvertretende chefredakteurin: Alexandra Schlump<br />

creativ-direktion: Klaus Springer (lorenzspringer medien, München)<br />

redaktion: Bernd Bücheler, Elke Kressin, Susanne Mittenhuber (frei),<br />

Tessa Randau, Heiko Schlierenkamp<br />

layout: Corinne Desponds, Anita Kolb, Sabine von Riewel<br />

bildredaktion: Birgit Cramer (verantw.)<br />

sekretariat: Gisela Kroll, Elke Peterson<br />

schlussredaktion: Bernd Kuschmann<br />

ständige autoren: Steuerberaterin Gabriele Prasser, Ökotrophologin Birgitta Tummel,<br />

Rechtsanwalt Rainer Steppan, Elisabethstraße 3, 40217 Düsseldorf<br />

verlag: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg,<br />

Tel.: (08 21) 45 54 81-0, Fax: (08 21) 45 54 81-10<br />

geschäftsführung: Horst Ohligschläger<br />

verlagsleitung / gesamtanzeigenleitung: Armin Baier (verantw.)<br />

anzeigenverkauf inland:<br />

Nielsen I Kontor M Medienvermarktung GbR, Fuhlsbüttler Straße 145, 22305 Hamburg.<br />

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Nielsen II MPK Media Promotion Kraus KG, Graf-Adolf-Straße 110, 42119 Wuppertal,<br />

Tel.: (02 02) 2 81 57 70, Fax: (02 02) 28 15 77 24, E-Mail: info@mpk-kraus.de<br />

Nielsen IIIa Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, c/o QM QuadroMedia GmbH,<br />

Am Lindenbaum 24, 60433 Frankfurt/Main,<br />

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Nielsen IIIb Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, Steingaustraße 14, 73230 Kirchheim/Teck,<br />

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pro Jahr inkl. Zustell gebühr und 7 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland + Porto<br />

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druckvorstufe: NV Roularta Media Group, Meiboomlaan 33, B-8800 Roeselare<br />

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copyright für alle beiträge: Bayard Media GmbH & Co. KG. Nachdruck und Angebot<br />

in Lese zirkeln nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Das gilt auch für die Aufnahme in<br />

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Manuskripte und Fotos haften Redaktion und Verlag nicht.<br />

8 / 2011 101


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102 8 / 2011


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8 / 2011 103


Dafür engagiere ich mich …<br />

... damit Kinder jodeln lernen<br />

Bärbel Volk (57) liebt ihre Heimat, den Harz mit all seinen Liedern, Tänzen,<br />

Trachten. Deshalb bringt sie bereits Vierjährigen uralte Traditionen nahe.<br />

Sprechen muss ich sehr<br />

langsam: „Ihr Finken-<br />

Freunde, hört mir zu.“<br />

Drei Mädchen und ein<br />

Junge antworten: „Ihr Finken-<br />

Freunde, hört mir zu.“ „Prima“, rufe<br />

ich, „das klingt schon ganz toll. Und<br />

jetzt versucht mal am Ende ein Hollahudi<br />

anzuhängen.“ Und die vier<br />

singen fast: „Ihr Finken-Freunde,<br />

hört mir zu, hollahudi.“ „Super<br />

macht ihr das“, lobe ich, „jetzt<br />

könnt ihr fast schon jodeln.“<br />

Seit zehn Jahren bin ich ehrenamtliche<br />

Jodel-Lehrerin. Zurzeit trainiere<br />

ich vier Kinder zwischen 4 und 7. Auch<br />

meine Enkelin (7) ist dabei – das macht<br />

mich natürlich richtig stolz. Viele glauben,<br />

dass nur in den Alpen gejodelt wird. Irrtum!<br />

Bei uns im Harz jodelten Bergleute,<br />

Waldarbeiter und Fuhrleute bereits im 18.<br />

Jahrhundert. Mit den weit schallenden Rufen<br />

verständigten sie sich. Kam ein Fuhrwerk<br />

mit Baumstämmen einen schmalen<br />

Pfad herunter, wurde dem Gegenverkehr<br />

mit einem bestimmten Jodler signalisiert:<br />

Jetzt komme ich – du musst warten.<br />

Daraus entwickelte sich über Jahrzehnte<br />

eine ganz eigene Kunstform: das Jodeln.<br />

Es zu lernen war schwierig. Es gab ja keine<br />

Musik- oder Text-Vorlagen. Dabei ist<br />

Jodeln einfach: Zuerst muss man hörbar<br />

einatmen, dann zischen, dann mit der<br />

Zunge einen Laut rollen und mit dem Kehl-<br />

kopf einen knackenden Laut produzieren.<br />

Und dabei ein klangvolles Huljo-i-rio-i-rio<br />

hervorbringen. Den Mund muss man dazu<br />

weit aufsperren. <strong>Im</strong> Zwerchfell sollte es<br />

kribbeln. Dann ist es richtig.<br />

Dass es nicht so kompliziert ist, zeigen<br />

meine vier. Je öfter sie ihr „Hollahudi“<br />

üben, desto schneller schaffen sie es, die<br />

hohen und die tiefen Töne im richtigen<br />

Rhythmus abzuwechseln – die eigentliche<br />

Kunst beim Jodeln. Manche Kinder lernen<br />

das in wenigen Wochen. Dabei muss ich die<br />

Kleinen oft eher bremsen, aufpassen, dass<br />

sie nicht zu früh zu viel üben. Denn Jodeln<br />

fordert die Stimmbänder, kann zu Heiserkeit<br />

führen. Deshalb arbeiten wir intensiv<br />

an der richtigen Atemtechnik – beim Singen,<br />

Pfeifen, ja sogar beim Lachen.<br />

In den 90er-Jahren hatten wir oft zwanzig,<br />

dreißig kleine Jodler. Mittlerweile ist<br />

BRAUCHTUM BEWAHREN<br />

Bärbel Volk (57), Verkäuferin aus Vienenburg bei Goslar,<br />

engagiert sich im Folklore-Ensemble „Harzer<br />

Roller“. Sie ist verheiratet, hat ein Kind und zwei Enkel.<br />

es schwierig, die Kleinen<br />

für dieses Brauchtum zu<br />

begeistern. Die Freizeit-Konkurrenz<br />

durch TV, Sport usw. ist groß.<br />

Mir selbst wurde das Jodeln<br />

in die Wiege gelegt. Wie meine<br />

Mutter übe ich heute das Jodeln<br />

am liebsten bei der Hausarbeit.<br />

Mit unserer Gruppe, den „Harzer<br />

Rollern“, nahm ich früher auch an<br />

Jodel-Wettkämpfen im Oberharz,<br />

in Polen und Russland teil, habe<br />

manche Preise gewonnen. Sogar<br />

im Fernsehen war ich, bei Maria<br />

Hellwig und in der „Schaubude“.<br />

Dabei ist das Jodeln nur eine Tradition,<br />

die wir gemeinsam pflegen. So lassen die<br />

Männer bei unseren Auftritten die Peitschen<br />

knallen – ein Brauch, mit dem das<br />

alte Jahr verabschiedet und das neue begrüßt<br />

wird. Dazu zeigen wir Tänze, singen<br />

alte Heimatlieder. Dann denke ich an die<br />

armen, hart arbeitenden Bergleute, deren<br />

Erinnerung wir lebendig halten. Zum<br />

Beispiel mit unserer traditionellen Tracht:<br />

roter Rock, schwarze Schürze und Weste<br />

und ein besticktes Dreieckstuch.<br />

Meine Enkelin würde ihre Tracht am<br />

liebsten jeden Tag anziehen. Aber durch<br />

die Auftritte bleibt es etwas Besonderes.<br />

Die Liebe zur Heimat an die Kinder weiterzugeben<br />

bedeutet mir sehr viel. Denn ich<br />

weiß, dass einem dieses Zugehörigkeitsgefühl<br />

lebenslang Halt geben kann.<br />

AUCH SIE KÖNNEN MITMACHEN<br />

Viele Heimatvereine suchen Mitstreiter. Informationen:<br />

Dachverband „Bund Heimat und Umwelt“ (BHU), Adenauerallee<br />

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Fotos: Mauritius <strong>Im</strong>ages (1), Shutterstock (1), Privat (1)<br />

104 8 / 2011


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