Journal Dampf & Heißluft The Gloucestershire Steam & Vintage Extravaganza (Vorschau)
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01<br />
2013<br />
<strong>Journal</strong><br />
<strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong><br />
ISSN 1616-9298<br />
7,50 [D] 8,10 [A]<br />
8,30 [EU] sfr 13,80<br />
E 54336<br />
<strong>Journal</strong><br />
MAGAZIN FÜR<br />
MODELLBAUER UND<br />
NOSTALGIE-FANS<br />
<strong>Heißluft</strong><br />
<strong>The</strong> <strong>Gloucestershire</strong><br />
<strong>Steam</strong> & <strong>Vintage</strong> <strong>Extravaganza</strong><br />
Modellbau der Steuerbord-Antriebsmaschine des White Star Liners „TITANIC“ im Maßstab 1:20<br />
Die kleine Raddampfmaschine LOWA Bn2 – Wir bauen eine Baumaschine
Messe für Modellbau und Modellsport<br />
10. -14. April 2013<br />
täglich 9 -18 Uhr • Sonntag 9 -17 Uhr www.intermodellbau.de<br />
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Editorial<br />
Inhalt<br />
DAMPF<br />
Mehr „Echtdampf“ geht nicht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Liebe<br />
Leserinnen<br />
und Leser!<br />
Zuerst möchten der Neckar-Verlag und die Redaktion<br />
Ihnen Allen ein frohes und erfolgreiches neues Jahr wünschen!<br />
Wieder liegt ein Jahr mit vielen <strong>Dampf</strong>ereignissen<br />
vor uns. Wie jedes Jahr geht es im Januar mit dem Echtdampf-Hallentreffen<br />
in Karlsruhe los.<br />
Neben interessanten Berichten finden Sie in dieser Ausgabe<br />
umfangreiche Baupläne mit nützlichen Werkstatt-<br />
Tipps, welche auf Umsetzung in der Modellbauer-Werkstatt<br />
warten. Ferner berichten wir, wie gewohnt, von<br />
diversen Veranstaltungen und <strong>Dampf</strong>stammtischen.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns auch für die erfreulich<br />
vielen Zuschriften und die eingereichten interessanten<br />
Berichte bedanken! Wir beabsichtigen alle Berichte in den<br />
nächsten Ausgaben zu veröffentlichen. Leser die mit<br />
einem unserer Autoren in Kontakt treten möchten, können<br />
sich gerne mit der Redaktion in Verbindung setzen.<br />
Stets bemüht, die Qualität des <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong><br />
zu steigern, haben wir für Anregungen und natürlich auch<br />
für Kritik offene Ohren. In der Hoffnung, dass im vorliegenden<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> wieder für Jeden etwas<br />
dabei ist, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen und<br />
wünsche<br />
viel Spaß beim Lesen!<br />
Richard Reppisch: <strong>The</strong> <strong>Gloucestershire</strong><br />
<strong>Steam</strong> & <strong>Vintage</strong> <strong>Extravaganza</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Joachim Illge: LOWA Bn2 – Wir bauen eine Baumaschine . . . . . 20<br />
Gerdard Winistörfer: Made in Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Karl-Friedrich Pohlmann: Modellbau der Steuerbord-Antriebsmaschine<br />
der „TITANIC“ im Maßstab 1:20 . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Busso Hennecke: Dorset 2012, Kameradschaft contra Chaos . . . 62<br />
Thomas Hillenbrand: Die kleine Raddampfmaschine . . . . . . . . 66<br />
Franz-Josef Dohmann: Der Bau der<br />
Kugeltaumelscheibendampfmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
Heinz Deppe: Alle meine <strong>Dampf</strong>-Lokomotiven . . . . . . . . . . . . . 80<br />
Heinz Deppe: Das Buchzeichen des <strong>Dampf</strong>modellbauers . . . . . . 81<br />
HEISSLUFTMOTOREN<br />
Wolfgang Krause: <strong>Heißluft</strong>-Motor ohne Verdränger-Kolben . . . . 14<br />
Gottfried Malek: Spielzeug-<strong>Heißluft</strong>motor . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
HISTORIE<br />
Norbert Hinder: Der Flugapparat des Gabriel de la Landelle . . . 26<br />
Christian Schwarzer: Was ist eigentlich PS? . . . . . . . . . . . . . . 76<br />
Christian Schwarzer: Eisenbahn-Zeitung:<br />
Vermischte Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />
WERKSTATT-TIPPS<br />
Peter Heerde: Direktteilgerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Karl-Ernst Jenczok: Biegevorrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
INDUSTRIEGESCHICHTE<br />
Richard Planitz: Alfred Krupp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Ihr Udo Mannek<br />
RUBRIKEN<br />
Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
<strong>Dampf</strong>- und Messe-Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
<strong>Dampf</strong>stammtische . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
kurz & fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
AHA! No. 14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />
<strong>Vorschau</strong>, Inserenten, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />
3
FORUM<br />
DELLE · ZUBEHÖR · VERANSTALTUNGEN · NEUHEITEN · VEREINE · TREFFEN · BUCHERSCHEINUNGEN · AU<br />
KTIONEN · MODELLE · ZUBEHÖR · VERANSTALTUNGEN · NEUHEITEN · VEREINE · TREFFEN · BUCHERSCHE<br />
EINUNGEN · AUKTIONEN · MODELLE · ZUBEHÖR · VERANSTALTUNGEN · NEUHEITEN · VEREINE · TREFFE<br />
· BUCHERSCHEINUNGEN · AUKTIONEN · MODELLE · ZUBEHÖR · VERANSTALTUNGEN · NEUHEITEN · VER<br />
Transistorzündanlage<br />
TS 1 von TS-Modelldampfmaschinen<br />
Neu ab Ende Januar 2013 bei TS-Modelldampfmaschinen<br />
ist eine unkomplizierte<br />
Transistorzündanlage für Modellverbrennungsmotoren.<br />
Die Zündanlage ist für eine<br />
Betriebsspannung von 4,8–8 Volt ausgelegt.<br />
Der Zündimpuls wird entweder durch<br />
einen herkömmlichen Unterbrecher oder<br />
durch einen kleinen Microschalter ausgelöst.<br />
Dieser Microschalter wird durch<br />
einen kleinen Nocken auf der Kurbelwelle<br />
oder auf der Steuerwelle betä tigt. Durch<br />
die Transistorzündung wird der hohe<br />
Schaltstrom am Unterbrecher auf nur<br />
wenige Milliampere reduziert. Dadurch<br />
ist es möglich, auch kleine Microschalter,<br />
welche sich sehr gut auch an kleinen Motoren<br />
verbauen lassen, einzusetzen. Des<br />
Weiteren wird das sichere Schalten der<br />
Zündspule (für einen regelmäßigen Funken<br />
wichtig) gewährleistet. Im Gegensatz<br />
zu anderen CDI-Zündanlagen ist diese<br />
Zündung völlig unempfindlich gegen ein<br />
versehentliches Zünden ohne eine Zündkerze,<br />
da hier eine solide Zündspule mit<br />
hoher Isolierung verbaut wird. Die eingebaute<br />
LED dient zur Kontrolle des Zündzeitpunktes.<br />
Geliefert wird die Zündanlage entweder<br />
als Bausatz oder als fertig aufgebaute Anlage.<br />
Im Bausatz enthalten sind die fertig<br />
gefräste oder geätzte Platine, alle dazugehörigen<br />
Bauelemente, die Zündspule, der<br />
Schaltplan und eine ausführliche Baubeschreibung.<br />
Technische Daten:<br />
Gesamtlänge:<br />
ca. 100 mm<br />
Durchmesser Zündspule: ca. 40 mm<br />
Platinenmaß:<br />
ca. 55 x 60 mm<br />
Preis für Bausatz: 50,00 €<br />
Preis für fertig aufgebaute<br />
Zündanlage<br />
inkl. Zündspule: 70,00 €<br />
TS-Modelldampfmaschinen<br />
Torsten Schür, Kurhausstraße 17<br />
09548 Seiffen, Tel.: +49(0)37362/76825<br />
www.ts-modelldampfmaschinen.de<br />
Ergänzungen zum<br />
Bauplan Flammenfresser<br />
V-Motor<br />
Gerne möchten wir an dieser Stelle ein<br />
paar Ergänzungen zum Artikel „Flammenfresser<br />
V-Motor mit Wasserkühlung“<br />
Achtung Hersteller!<br />
Bitte senden Sie Informationen<br />
und Material von Ihren<br />
Neuheiten an die Redaktion<br />
„<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong>“.<br />
Wir werden sie in der Rubrik<br />
„Forum“<br />
veröffentlichen.<br />
Unsere Leserinnen und Leser<br />
sind stets an<br />
Neuheiten interessiert!<br />
von Teofil Holka – erschienen im <strong>Journal</strong><br />
<strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> Ausgabe 04/2012 –<br />
nachreichen.<br />
Bauteil 25 ist eine M4 Mutter, die zum<br />
Kontern der Rollengabel dient. Sie erscheint<br />
auf Seite 11 unter der Abbildung<br />
Nr. 5. In der Abbildung „Schiebersteuerung<br />
komplett“ ist diese Mutter auch zu<br />
sehen.<br />
Bauteil 40 ist eine Spiralfeder 19 mm lang,<br />
Drahtstärke 0,6 mm, Außendurchmesser<br />
7,5 mm mit 9 Windungen.<br />
Leider fehlen im Bauplan die Zeichnungen<br />
32 bis 34. Bei Bedarf können diese Zeichnungen<br />
per Mail an mannek@neckarverlag.de<br />
kostenlos angefordert werden.<br />
RÄTSEL<br />
Foto: Busso Hennecke<br />
Wobei handelt es sich bei dem Teil<br />
zwischen der Rauchkammer und dem<br />
rechten Vorderrad an diesem Modell im<br />
Maßstab 1:2?<br />
Auflösung in der nächsten Ausgabe des<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong>.<br />
4<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />
MODELLE · ZUBEHÖR · VERANSTALTUNGEN · NEUHEITEN · VEREINE · TREFFEN · BUCHERSCHEINUNGEN
<strong>Dampf</strong>- und Messe-Termine<br />
Es wird empfohlen, sich vor Antritt einer längeren Anfahrt beim jeweiligen Veranstalter über<br />
evtl. Änderungen zu informieren!<br />
Stand 1.12.2012 – ohne Gewähr<br />
11.–13. Jan. 2013 – 16. Echtdampf-Hallentreffen<br />
Karlsruhe, 10.00–18.00 Uhr, Messe Karlsruhe<br />
Tel. +49/(0)7261/689-0; www.echtdampf-hallentreffen.de<br />
18.–20. Jan. 2013 – London Model Engineering<br />
Exhibition GB, www.meridienneexhibitions.co.uk<br />
02. März 2013 – Modellbaubörse 68623 Lampertheim<br />
Hans-Pfeiffer-Halle, Tel. +49/(0)179/3925017,<br />
Michael Braner, E-Mail: branermichael@aol.com<br />
22.–24. März 2013 – Faszination Modellbau Karlsruhe<br />
Tel. +49/(0)7261/689-0, www.faszination-modellbau-messe.de<br />
23.–24. März 2013 – 14. <strong>Dampf</strong>modellausstellung<br />
auf dem Personendampfer „Dresden“<br />
www.dampfausstellung-in-dresden.de.tl<br />
10.–14. April 2013 – 35. Intermodellbau Dortmund<br />
Tel. +49/(0)231/1204521, www.intermodellbau.de<br />
13. April 2013 – Rundfahrt mit der PS PIEMONTE auf<br />
dem Lago Maggiore, Informationen: gem@bluewin.ch,<br />
info@historische-seetalbahn.ch<br />
27.–28. April 2013 – 15. <strong>Dampf</strong>treffen im Sitzendorfer<br />
Bauernmuseum jeweils von 10.00–17.00 Uhr<br />
Motto: „100 Jahre MAN-<strong>Dampf</strong>maschine im Sitzendorfer<br />
Regionalmuseum“, Tel. +49(0)36730/22384<br />
E-Mail: info@sitzendorf.de<br />
01. Mai 2013 – Flottenparade mit neun historischen<br />
Raddampfern und zwei Salonschiffen und Live-Musik,<br />
Dresden, www.saechsische-dampfschiffahrt.de<br />
04.–05. Mai 2013 – 14. Märkisches <strong>Dampf</strong>spektakel &<br />
Modelleisenbahn und Modellautomarkt im Ziegeleipark<br />
Mildenberg, größtes <strong>Dampf</strong>treffen in<br />
Berlin/Brandenburg, www.ziegeleipark.de<br />
25.05.–02.06. 2013 – DDV Jubiläumstreffen Bodman<br />
mit großem Programm und Wettbewerb<br />
30. Mai 2013 – Jahreshauptversammlung DDV<br />
8.–9. Juni 2013 – „Oberschwäbische <strong>Dampf</strong>spektakel“<br />
auf Straße und Schiene des Schwäbischen Eisenbahnvereins<br />
in Kürnbach/Bad Schussenried; Anmeldungen<br />
an E-Mail: kuernbacher-dampffest@sev-kuernbach mit<br />
Angabe, welches Modell mitgebracht wird.<br />
09. Juni 2013 – Eisenbahnfest – Andampfen –<br />
im Froschgrüner Park in Naila ab 13.00 Uhr<br />
Tel. +49(0)9282/8245, wilfriedzerb@web.de<br />
02.–04. Aug. 2013 – 39. <strong>Steam</strong> <strong>Extravaganza</strong><br />
Feld-Flugplatz South Cerney/Cirencester, GB<br />
E-Mail: mail@steamextravaganza.com,<br />
www.steamextravaganza.com/index.htm<br />
02.–04. Aug. 2013 – 28. int. Oldtimertage Tilligte, NL<br />
E-Mail: info@oltimerdag.nl, www.oldtimerdag.nl<br />
17.–18. Aug. 2013 – 21. <strong>Dampf</strong>treffen Mansfeld<br />
Museum Hettstedt, Tel. +49(0)3476/200753 oder<br />
Tel. +49(0)3476/200809<br />
www.mansfeld-museum-hettstedt.de<br />
17. Aug. 2013 – Abendliche <strong>Dampf</strong>erparade mit<br />
den neun Raddampfern im Rahmen des<br />
<strong>Dampf</strong>schiff-Festes mit Musik an Bord, Dresden,<br />
www.saechsische-dampfschiffahrt.de<br />
17.–18. Aug. 2013 – 28. Lincolnshire <strong>Steam</strong> & <strong>Vintage</strong><br />
Rally, Lincoln, GB; E-Mail: info@lsvr.org, www.lsvr.org<br />
25.–26. Aug. 2013 – 52. Shrewsbury <strong>Steam</strong> & <strong>Vintage</strong><br />
Vehicle Rally, GB, Tel. +44(0)1743792731<br />
www.shrewsburysteamrally.co.uk<br />
28.8.–01.09. 2013 – 45. GDSF Great Dorset<br />
<strong>Steam</strong> Fair, GB, E-Mail: enquiries@gdsf.co.uk<br />
www.GDSF.co.uk<br />
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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />
5<br />
Unbenannt-1 1 17.10.2006 17:20:43
MEHR „ECHTDAMPF“ GE<br />
17. Echtdampf-Hallentreffen, 11.–13. Januar 2<br />
<strong>Dampf</strong><br />
6<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
HT NICHT!<br />
013, Messe Karlsruhe<br />
M<br />
itten im Winter findet eine klassische Outdoor-<br />
Veranstaltung statt – in den Hallen der Messe<br />
Karlsruhe. Zum siebzehnten Mal treffen sich<br />
vom 11. bis 13. Januar 2013 <strong>Dampf</strong>modellbauer aus der<br />
ganzen Welt zum „Echtdampf-Hallentreffen“, um ihrer<br />
großen Leidenschaft nachzugehen.<br />
Mit 1.000 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der<br />
Schweiz, England, Italien, Tschechien und Schweden ist<br />
es weltweit das größte – und schönste – Treffen seiner<br />
Art. Das „Echtdampf-Hallentreffen“ ist gleichermaßen<br />
Ausstellung, Messe, <strong>Dampf</strong>treffen und -Event. Denn hier<br />
finden die Besucher alle <strong>Dampf</strong>-Spielarten unter einem<br />
Dach: vom winzigen Stirling-Motor bis zum <strong>Dampf</strong>boliden<br />
auf Schienen mit über 700 kg Gewicht – alles, wirklich<br />
alles wird zu sehen sein. Ein Dutzend Leute arbeiten fast<br />
14 Tage daran, die Messehallen in Karlsruhe in ein Echtdampf-Paradies<br />
zu verwandeln. Rund sechs Kilometer<br />
Schienen in den Spurweiten 5- und 7¼-Zoll, 90 Weichen<br />
und über 20.000 Schrauben müssen ihren Platz finden,<br />
damit im Januar Hunderte von Echtdampf-Enthusiasten<br />
aus ganz Europa beim weltweit größten Echtdampf-Hallentreffen<br />
auf ihre Kosten kommen. Die imposante Anlage<br />
wird bereichert durch zwei Drehscheiben in Aktion, Containeranlage,<br />
Karussell, maßstabsgerechte Stadthäuser,<br />
vier Schiebebühnen auf der 5-Zoll-Anlage und eine Schiebebühne<br />
auf der kombinierten 5-Zoll- und 7¼-Zoll-Anlage.<br />
Zahlreiche <strong>Dampf</strong>loks ziehen ihre Kreise und beteiligen<br />
sich am umfangreichen Rangier- und Verladebetrieb, der<br />
bei den Besuchern keine Langeweile aufkommen lässt.<br />
Die Mitfahrt auf einem <strong>Dampf</strong>zug ist gegen Entgelt ebenfalls<br />
möglich – bitte alles einsteigen! Ausgedehnter Fahrspaß<br />
ist auch auf den Podesten für Lokomotiven der kleinen<br />
Spurweiten I, II und IIm auf einer Gleislänge von über<br />
200 Metern geboten. Gleich nebenan werden schmucke<br />
Ozeandampfer, Pinassen, Heck- und Raddampfer auf Podesten<br />
ausgestellt, einige werden auch im 200 m² großen<br />
Wasserbecken zu Wasser gelassen. Und die staunenden<br />
Blicke des Publikums sind den dampfbetriebenen Straßenfahrzeugen<br />
und Lokomobilen gewiss, wenn sie an<br />
den Besuchern vorbei zahlreiche Paraden auf ausgedehnten<br />
Fahrwegen durch die Messehallen fahren. Auf<br />
großzügigen Podesten präsentieren sich <strong>Dampf</strong>maschinen,<br />
<strong>Heißluft</strong>motoren, Flammenfresser soweit das Auge<br />
reicht! Die zahlreichen liebevoll gefertigten Modelle gewähren<br />
dem Besucher einen beeindruckenden Einblick in<br />
die Technik der <strong>Dampf</strong>maschine.<br />
Das 17. Echtdampf-Hallentreffen findet auf 25.000 m² in<br />
den Hallen 1 und 2 der Messe Karlsruhe statt. Es werden<br />
über 20.000 Besucher erwartet.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Freitag, 11.01.2013<br />
Samstag, 12.01.2013<br />
Sonntag, 13.01.2013<br />
Eintrittspreise:<br />
Tageskarte Erwachsene<br />
Tageskarte ermäßigt<br />
(Schüler ab 9 Jahre, Studenten und<br />
sonstige Berechtigte mit Ausweis)<br />
Familienkarte<br />
(2 Erw., 2 ermäßigte Kinder).<br />
Kinder bis 8 Jahre haben freien Eintritt<br />
Nähere Informationen:<br />
www.echtdampf-hallentreffen-messe.de<br />
Fotos: Messe Sinsheim<br />
10.00–18.00 Uhr<br />
9.00–18.00 Uhr<br />
9.00–17.00 Uhr<br />
12,– Euro<br />
9,– Euro<br />
30,– Euro<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />
7
<strong>Dampf</strong><br />
Richard Reppisch<br />
<strong>The</strong> <strong>Gloucestershire</strong><br />
<strong>Steam</strong> & <strong>Vintage</strong> Extra<br />
Im August 2011 verbrachte ich meinen Sommerurlaub<br />
im idyllischen westenglischen Landstrich Cotswolds.<br />
In diesem Urlaubsgebiet befinden sich die Grafschaft<br />
<strong>Gloucestershire</strong> und die Stadt Cirencester. Vom 5. bis 7.<br />
August 2011 fand auf einem Flugfeld der Royal Airforce in<br />
der Nähe von Cirencester die 37. Ausgabe der Oldtimerund<br />
<strong>Dampf</strong>veranstaltung „<strong>The</strong> <strong>Gloucestershire</strong> <strong>Steam</strong> &<br />
<strong>Vintage</strong> <strong>Extravaganza</strong>“ statt.<br />
Da die Veranstaltung zeitlich in meinen Urlaubsaufenthalt<br />
passte habe ich mir einen Tag dafür Zeit genommen. Wettermäßig<br />
war es typisch englisch für dieses Jahr: meist<br />
windig mit wenig Regen und am Nachmittag dann sonnig.<br />
Die Veranstaltung ist eines der größten <strong>Dampf</strong>ereignisse<br />
in Großbritannien und laut der Rallye-Liste einer<br />
renommierten <strong>Dampf</strong>-Traktorzeitschrift die viertgrößte<br />
Veranstaltung nach Dorset. Die <strong>Steam</strong> <strong>Extravaganza</strong> ist<br />
eine Veranstaltung der Superlative mit einem Querschnitt<br />
an Ausstellungsobjekten, der über den <strong>Dampf</strong>bereich hinausgeht:<br />
<strong>Dampf</strong>- und Oldtimershow; Landwirtschaftliche<br />
Präsentationen; Tierschau; Motorräder; Traktoren; Leichte<br />
Industriefahrzeuge; Busse; Lkw; Army-Fahrzeuge; Oldtimer-Kirchweih;<br />
<strong>Dampf</strong>autos; <strong>Dampf</strong>modelle; Sägewerke;<br />
Stationäre Motoren.<br />
Das Veranstaltungsgelände<br />
Das Ausstellungsgelände war das grasbewachsene Flugfeld<br />
South Cerney der Royal Airforce mit einer Ausstellungsfläche<br />
von ca. 600 m x 400 m. Dazu kamen noch sehr<br />
große Camping- und Parkflächen für Besucher. Umgeben<br />
war das Gelände von einem U-förmigen breiten Taxiway<br />
für Flugzeuge, der als Rennstrecke für Vorführungen der<br />
<strong>Dampf</strong>traktoren, -Lkw und -Autos genutzt wurde. Auf dem<br />
Gelände gab es zwei Arenen mit ganztägigen Vorführungen,<br />
die Tier- und landwirtschaftliche Arena und die<br />
Hauptarena mit Fahrzeugvorführungen aus allen obigen<br />
Gebieten. Der Rest des Geländes war genutzt für Ausstellungsstände<br />
und in geringerem Umfang für Verkaufsstände<br />
und die Versorgung der Besucher.<br />
Teilnehmer<br />
Laut dem 60-seitigen Veranstaltungsprogramm hatten<br />
sich zur Veranstaltung angemeldet: 94 <strong>Dampf</strong>traktoren,<br />
-Lkw, Showmans Engines, <strong>Dampf</strong>walzen; 2 <strong>Dampf</strong>autos;<br />
5 Oldtimer-Karussells; 45 Modelldampfobjekte; 24 Objekte<br />
und Traktoren aus der Forstwirtschaft; 62 Busse;<br />
8 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
vaganza<br />
361 Oldtimer; 171 Motorräder; 181 Historische<br />
Lkw; 150 Stationär-Motoren; 46<br />
Fahrräder; 263 Traktoren; 35 Leichte Industriefahrzeuge;<br />
73 Militärfahrzeuge und<br />
anderes mehr.<br />
Die Ausstellungsthemen<br />
Historische Motorräder<br />
Als Beispiele für die Motorräder gefielen<br />
mir besonders der Brown-Seitenwagen<br />
(Bild 1) und das Fahrrad mit Hilfsmotor der<br />
Firma Teagle (Bild 2). Alles aus den 50er<br />
Jahren und tipptopp gepflegt.<br />
5<br />
Forstwirtschaft und Holzbearbeitung<br />
Die Ausstellungsbeiträge und Vorführungen<br />
zum <strong>The</strong>ma Holzbearbeitung waren sehr<br />
vielfältig und umfassten den Einsatz von<br />
Kettensägen, dampfangetriebenen mobilen<br />
Sägewerken (Bild 3), <strong>Dampf</strong>traktoren<br />
mit Greifer (Bild 4: ein Ramsomes aus dem<br />
Jahre 1920) und Holztransporte.<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 9
6<br />
7<br />
10<br />
11<br />
13<br />
14<br />
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12<br />
15<br />
9<br />
10 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
16<br />
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19<br />
20<br />
22<br />
23<br />
18<br />
21<br />
Kurioses<br />
Man findet natürlich auch viel Kurioses auf solchen Veranstaltungen.<br />
Es gibt nichts, was nicht auch gesammelt<br />
wird. Bild 5 zeigt einen Sammler mit seiner Lötlampen-<br />
Kollektion und Bild 6 kann man als „Strick-Modellbau“ bezeichnen.<br />
Oldtimer<br />
Eine kleine Auswahl aus den vielen Oldtimerwagen sind<br />
der Morris 1000 Traveller, Baujahr 1970 (Bild 7) und der<br />
Morris Minor 1000 Convertible, Baujahr 1969 ein Cabrio<br />
(Bild 8).<br />
Lkw<br />
Von den Lkw gab es viele schöne, gut gepflegte Beispiele:<br />
ein Metzgerei-Lieferwagen (Bild 9), einen Pritschenwagen<br />
Ford Model T Baujahr 1924 (Bild 10), ein Bäckerei-Lieferwagen<br />
(Bild 11), und die großartigen Showtracs, Zugwagen<br />
für Schaustellerbetriebe (Bilder 12/13).<br />
Leichte Industriefahrzeuge<br />
Leichte Industriefahrzeuge sind eine besonders kuriose<br />
Gattung, die man höchstens mit den Fahrzeugen der<br />
Alm- und Kleinbauern bei uns vergleichen kann. Sie<br />
wurden in England in der Industrie eingesetzt: ein Lister<br />
ID1 Autotruck (Bild 14) und Pritschen-Lieferwagen<br />
„Geest‐Industrial Truck“, Baujahr 1965 eines Krankenhauses<br />
(Bild 15).<br />
Stationär-Motoren<br />
Von den Stationär-Motoren gab es mehrere Gassen von<br />
Ausstellungsständen. Die Motoren werden mit Diesel oder<br />
ähnlichen Flüssigbrennstoffen betrieben. Durch die Gassen<br />
trieben blaue Abgasschwaden und es war kein besonderer<br />
Spaß sich dort aufzuhalten, wobei ich die Ausdauer<br />
der Besitzer bewunderte. Einige schöne Exemplare<br />
sind in den Bildern 16/17/18 zu sehen.<br />
<strong>Dampf</strong>modelle<br />
Die <strong>Dampf</strong>modelle waren auch zahlreich vertreten.<br />
Beispielhaft sind zwei <strong>Dampf</strong>-Lkw-Nachbauten (Bild<br />
19/20) und die Parade-Aufstellung in der Arena zu<br />
sehen (Bild 21).<br />
Oldtimer-Kirchweih<br />
Am Rande der Arena war Kirchweihbetrieb. Die Geräte<br />
wurden mit elektrischer Energie von einer Showmans Engine<br />
versorgt. Es waren aufgestellt ein Pferdekarussell<br />
(Bild 22), eine Schiffsschaukel, ein Riesenrad (Bild 23),<br />
Wellenkarussell und Autoscooter.<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 11
24<br />
27<br />
30<br />
25<br />
28<br />
31<br />
26<br />
29<br />
33<br />
<strong>Dampf</strong>autos<br />
Zwei <strong>Dampf</strong>autos wurden auf der Rennstrecke und in der<br />
Arena vorgeführt. Es ist beeindruckend, mit welcher Geschwindigkeit<br />
die Fahrzeuge fahren. Es waren zu sehen<br />
Stanley <strong>Steam</strong> Cars Model 63 und 72, Baujahr 1911/1912<br />
(Bild 24/25).<br />
<strong>Dampf</strong>traktoren<br />
Im Fokus meines Interesses waren natürlich die dampfbetriebenen<br />
Fahrzeuge. Hier eine Auswahl: der Burrell<br />
<strong>Dampf</strong>traktor „Keeling“ Baujahr 1909 (Bild 26), zwei schöne<br />
Foden <strong>Dampf</strong>-Lkw (Bild 27), der Burrell <strong>Dampf</strong>traktor<br />
„Diamond Queen“, Baujahr<br />
1897 (Bild 28), der <strong>Dampf</strong>traktor<br />
von Robey „Pride of<br />
the Walk“, Baujahr 1908 (Bild<br />
29), die <strong>Dampf</strong>pflugmaschine<br />
„<strong>The</strong> <strong>Steam</strong> Sapper“ von Fowler,<br />
Baujahr 1914, ursprünglich<br />
im Dienste des Ingenieur<br />
Korps (Bild 30), ein Riese, die<br />
Showmans Engine von Burrell<br />
„<strong>The</strong> Busy Bee“, Baujahr 1914<br />
(Bild 31) und ein Mann’s Patent<br />
<strong>Steam</strong> Cart&Wagon, Baujahr<br />
1917 (Bild 32), ein Zwischending<br />
zwischen <strong>Dampf</strong>-Lkw und<br />
<strong>Dampf</strong>walze.<br />
12 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
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Auch an den Namen der <strong>Dampf</strong>individuen sieht man den<br />
ganzen Stolz der Besitzer. Auf der Rennbahn gab es verschiedene<br />
Präsentationen, wie eine Parade der <strong>Dampf</strong>traktoren<br />
(Bild 33).<br />
Fazit<br />
Es war eine schöne und empfehlenswerte Veranstaltung<br />
mit einem grandiosen Querschnitt über alle Bereiche von<br />
Oldtimern und <strong>Dampf</strong>objekten.<br />
Internetadressen:<br />
You-Tube-Videos von der Veranstaltung 2011:<br />
http://www.youtube.com/wach?v=NcjC907psNM&feature=related<br />
http://www.youtube.com/watch?v=wbmuNEwYJYQ&feature=related<br />
http://www.youtube.com/watch?v=Y0Ef5kgbC7A&feature=related<br />
http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=GD-5gKncqZs<br />
<strong>Steam</strong> <strong>Extravaganza</strong>:<br />
http://www.steamextravaganza.com/page2.htm<br />
Fotos: Richard Reppisch<br />
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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 13
HeiSSluftmotoren<br />
Wolfgang Krause<br />
<strong>Heißluft</strong>-Motor<br />
ohne Verdränger-Kolben<br />
Das war wieder ein interessanter Bericht: Ein <strong>Heißluft</strong>motor,<br />
der auch ohne Verdränger-Kolben,<br />
nur mit einem Arbeitskolben funktioniert, ist das<br />
möglich? Ich konnte mich auch gleich im Internet von der<br />
Funktionstüchtigkeit überzeugen, so wie es in der Ausgabe<br />
<strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2010 angegeben war, unter www.<br />
youtube.de mit den Suchbegriffen LF-01 Rotation und<br />
LF-01 Linear unter Benutzername: Redaktionsdampfer.<br />
Dort waren auch weitere interessante Varianten dieser<br />
Bauweise, u. a. auch Glas-Motoren mit Linear-Generator,<br />
zu bewundern. Das <strong>The</strong>ma begann mich zu interessieren,<br />
aber bevor ich an einen Nachbau denke, wollte ich mir<br />
Gedanken über das „Warum geht das überhaupt“ machen.<br />
So kam ich dazu, den Bericht: „LF-01 von Ernst-<br />
Arno Kruse, im <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2010“ als<br />
Basis für meine Betrachtungen zu verwenden, mit den<br />
Maßen, wie sie dort angegeben sind.<br />
[Das Rechenschema kann für alle <strong>Heißluft</strong>motoren, mit<br />
geänderten Maßeingaben, angewendet werden. Bei Maßeingabe<br />
in cm erhält man die Flächen in cm², die Volumen<br />
in cm³ und die Drücke in mbar.]<br />
1.0 Volumen-Berechnungen:<br />
Um theoretische Betrachtungen anzustellen, müssen die Volumen bekannt sein. So habe ich anhand der angegebenen<br />
Maße folgende Werte errechnet (siehe Bild 1).<br />
1.1 Heizrohr-Volumen, VH:<br />
VH = (Vk + Vr + Vh) VH = DZ² · π · LZ 1,7² · π · (2,6 + 7 + 4) = 30,869 cm³ [cm² · cm]<br />
4 4<br />
[Vk (kalt); Vr (Regenerator); Vh (warm); DZ (Durchmesser; LZ (Länge)]<br />
Mit Verdrängerkolben ist dessen Volumen vom Heizrohrvolumen abzuziehen!<br />
14 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Bild 1: AK in Hubmitte (Rekonstruktion nach Maßen LF-01; E-A Kruse, <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2010 S. 30)<br />
1.2 Totraum-Volumen, VT: (Bohrung und Totraum)<br />
VT = (VB + Vt) VT = (0,6² · 0,8 + 1,55² · 0,1) · π = 0,415 cm³ [cm² · cm]<br />
4<br />
[Bohrung: 0,6 cm Durchmesser · 0,8 cm Länge; Totraum: 1,55 cm Durchmesser · 0,1 cm Länge]<br />
1.3 Verdränger-Volumen, VZ: (Heizrohr und Totraum)<br />
VZ = (VH + VT) VZ = (30,869 + 0,415) = 31,284 cm³<br />
1.4 AK-Hubvolumen, VA: (Gesamthub)<br />
VA = DA² · π · HA 1,55² · 3,14 · 3 = 5,661 cm³ [cm² · cm] daraus das Volumen-Verhältnis:<br />
4 4<br />
[VA Hubraum Arbeitskolben; DA Durchmesser Arbeitskolben; HA Hub Arbeitskolben]<br />
1.5 Volumen-Verhältnis, f:<br />
f = VZ = 31,284 = 5,526 cm³ entspricht dem durchschnittlichen Volumen-Verhältnis n. Vieweg.<br />
VA 5,661 [ cm³ ]<br />
Bei den nachfolgenden wärmetechnischen Betrachtungen ist von dem mittleren Volumen auszugehen. Im Dauerbetrieb<br />
kommt es, durch die unvermeidlichen Spaltverluste zwischen dem Arbeitskolben AK und der Zylinderwand, zum Druckausgleich<br />
mit der umgebenden Atmosphäre. Die Summe der Überdrücke mbar(ü) muss auf Dauer gleich der Summe<br />
der Unterdrücke mbar(u) sein. Die in der Zeichnung Bild 1 dargestellte Kolbenlage TM in Mitte Kolbenhub entspricht<br />
aber noch nicht der Kolbenlage für den mittleren Druck, der gleich dem atmosphärischen Umgebungsdruck ist. Wie<br />
später noch aufgezeigt wird, fällt der Überdruck bei Verdichtung (AK von TM nach TO) höher aus als der Unterdruck (AK<br />
von TM nach TU)! Zur Berechnung dieser Werte werden die Volumen benötigt.<br />
1.6 Halbes Hubvolumen, Vh: (1,5 cm Hub, AK in Hubmitte, Bild 1)<br />
Vh = DA² · π · HA 1,55² · 3,14 · 3 = 2,830 cm³ [cm² · cm] und daraus das mittlere Hubvolumen<br />
4 2 4 · 2<br />
1.7 mittlere Zylindervolumen Vm: (für Kompression und Expansion, AK in Hubmitte TM, Bild 1):<br />
Vm = VZ + Vh 31,284 + 2,830 = 34,114 cm³ [cm³ + cm³]<br />
[Hubraum ist der gesamte Zylinderraum: Verdrängerzylinder, Totraum, AK-Kolbenhubraum]<br />
2.0 Kompression und Expansion, Druckbildung: (AK in Hubmitte, Bild 1)<br />
2.1 Kompression, p2: (AK von TM nach TO)<br />
Enddruck bei Kompression (Überdruck): V1 = Vm = 34,114 cm³, V2 = 31,284 cm³ (TO), p1 = 1013 mbar (TM)<br />
[Zur Unterscheidung wird ein Index eingefügt: TM für AK in TM (Bild 1); PM für AK in PM (Bild 2)]<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 15
TM<br />
p ² = p 1 · V1<br />
K<br />
p² = 1013 · 34,114 1,402 = 1144 mbar – 1013 = 131 mbar(ü)<br />
( V2 ) (31,284)<br />
[K (Kappa) =1,402 Isotropen-Exponent für Luft, aus Fachbuch: Technische Wärmelehre]<br />
2.2 Expansion, p3: (AK von TM nach TU)<br />
Enddruck bei Expansion (Unterdruck): V1 = Vm = 34,114 cm³, V3 = 36,944 cm³ (TU), p1 = 1013 mbar (TM)<br />
( V3 ) (36,944)<br />
TM<br />
p 3 = p 1 · V1<br />
K<br />
p² = 1013 · 34,114 1,402 = 906 mbar – 1013 = – 107 mbar(ü)<br />
Es zeigt sich so schon, dass der Überdruck größer als der Unterdruck ausfällt, damit muss der AK weiter in Richtung<br />
TO vorgerückt werden, um die Bedingung p2 [mbar,ü] -p3 [mbar,u] = ±0 [mbar] zu erfüllen. Das war auch in den Videos<br />
von Herrn Kruse LF-01 Rotation deutlich zu sehen!<br />
Aus der geometrischen Konstruktion ergibt sich der Kurbelwinkel:<br />
Kompression: 170,6° + Expansion: 189,4° = 360° für 1 Kurbelumdrehung (Bild 1)<br />
2.3 Suche nach der AK-Kolbenlage PM, für V1 = VP = 0mbar (ü), sh. Bild 2:<br />
Für die AK-Kolbenlage in Hubmitte TM war der Überdruck p2 = 1144 mbar und der Unterdruck p3 = 906 mbar<br />
Druckdifferenz: ∆ p = (p2 + p3) – pl (1144 + 906) – 1013 = 12 mbar, um die der Überdruck den<br />
2 2<br />
Unterdruck überwiegt, und der deshalb abzuziehen ist: p2 PM = p2 TM – ∆ p F 114 – 12 = 1132 mbar.<br />
Für diesen Druck p2 = 1132 mbar, der bei Kompression AK von PM nach TO entsteht, wird das Anfangs-Volumen V1<br />
gesucht (Anfangs-Druck p1 = 1013 ist der atmosphärische Umgebungsdruck):<br />
2.4 Suche nach dem Nullvolumen V1, für AK-Kolbenlage in Druckmitte PM, sh. Bild 2:<br />
V2 = 31,284 cm³ (TO), p2 = 1132 mbar (TO), p1 = 1013 mbar (PM), V1 = ? cm³ (PM)<br />
p2 = V1 K V1 = V 2 · K<br />
p2 cm³ cm³ · mbar V1 PM = 31,284 · 1,402 1132 = 33,863 cm³<br />
p1 (V2)<br />
√⎺ p1 [ mbar]<br />
√⎺ 1013<br />
2.5 AK-Kolbenverschiebung von TM nach PM: (in Richtung TO, sh. Bild 2)<br />
(V1 TM – V1 PM ) (34,114 – 33,863) = 0,251 cm³ 0,251 = 0,111 cm cm³ ( / AK-Fläche)<br />
1,7² · [cm²]<br />
π 4<br />
0,111 cm ist der erforderliche Verschiebeweg für den AK, von TM bis PM in Richtung TO, um die Bedingung nach<br />
gleicher Druckhöhe für Über- und Unterdruck zu erreichen!<br />
Kompression AK von PM nach TO 1,50 –0,111 = 1,389 cm Hubweg<br />
Expansion AK von PM nach TU 1,50 +0,111 = 1,611 cm Hubweg<br />
Gesamthub AK von TU nach TO = 3,000 cm Hubweg<br />
Mit diesen Werten erfolgt die geometrische Konstruktion für den Arbeitskolben in Lage Druckmitte PM:<br />
Bild 2: AK in Druckmitte (Rekonstruktion nach Maßen LF-01; E-A Kruse, <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2010 S. 30)<br />
16<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
3.0 Kontrolle: (AK in Druckmitte, Bild 2)<br />
Mitte: V1 = 33,863 cm³, (PM) p1 = 1013 mbar; Kompr: V2 = 31,284 cm³ (TO); Expans: V3 = 36,944 cm³ (TU)<br />
3.1 Kompression, p2: (AK von PM nach TO, Bild 2)<br />
Enddruck bei Kompression (Überdruck): V1 = Vm = 33,863 cm³, V2 = 31,284 cm³ (TO), p1 = 1013 mbar in (PM)<br />
( V2 ) (31,284)<br />
PM<br />
p 2 = p 1 · V1<br />
K<br />
p² = 1013 · 33,863 1,402 = 1132 mbar – 1013 = 119 mbar(ü)<br />
3.2 Expansion, p3: (AK von PM nach TU)<br />
Enddruck bei Expansion (Unterdruck): V1 = Vm = 33,863 cm³, V3 = 36,944 cm³ (TU), p1 = 1013 mbar (PM)<br />
( V3 ) (36,944)<br />
PM<br />
p 3 = p 1 · V1<br />
K<br />
p² = 1013 · 33,863 1,402 = 897 mbar – 1013 = – 116 mbar(ü)<br />
3.3 Vergleich „Hubmitte – Druckmitte“, (Bild 1 und Bild 2):<br />
Volumen und Druck Arbeitskolben in Mitte Hub AK in TM AK in PM Arbeitskolben in Mitte Druck<br />
LF-01 Kolben- Zylinder- Kurbel- Druck in Kolben- Zylinder- Kurbel- Druck in<br />
Volumen Lage AK in Vol. cm³ Winkel ° mbar(ü) AK in Vol. cm³ Winkel ° mbar(ü)<br />
V2 Kompr. TO 31,284 170,6 p2 131 TO 31,284 162,3 p2 119<br />
V1 Mitte TM 34,114 ±0 PM 33,842 ±0<br />
V3 Expans. TU 36,944 189,4 p3 –107 TU 36,944 197,7 p3 –116<br />
Summe 360,0 24 Summe 360,0 3<br />
[Ist-Differenz: p2-p3 = 3 mbar, (fast gleich null) kommt durch Abrundungen zustande, ohne Bedeutung]<br />
4.0 Einfluss durch Beheizung:<br />
4.1 Mittlere Temperatur der eingeschlossenen Luft, tm: (AK in PM, Bild 2)<br />
[Vk · tk: Vol. Heizr., kalt; Vr · tr: Vol. Regenerator; Vh · th: Vol. Heizr., heiß; Va · ta: Vol. Arbeitszylinder]<br />
tm = (Vk · tk + Vr · tr + Vh · th + Va · ta) °C cm³ · °C und mit eingesetzten Werten:<br />
(Vk + Vr + Vh + Va) [ cm³ ]<br />
tm = (5,9 · 40 + 15,9 · 250 + 9,1 · 150 + 2,9 · 100) = 5866 = 174 °C<br />
(5,9 + 15,9 + 9,1 + 2,9) 33,8<br />
4.2 Kompression, t2 und p2: (AK von PM nach TO, mit Beheizung, Bild 2)<br />
AK-Hub-Verdrängung: 1,55² · π · 1,39 = 2,623 cm³, die gleichmäßig in allen Räumen verdichtet wird!<br />
4<br />
Die Gesamt-Luftmenge 33,8 cm³ = 100% wird dabei nicht geändert, nur der Raum wird verkleinert:<br />
(33,8 · 100) = 108,3 % cm³ · 100 % , es sind alle Räume mit 108,3 % = 1,083 zu multiplizieren:<br />
(33,8 – 2,6) [ cm³ ]<br />
t2h = (5,9 · 40 + 15,9 · 250 + 9,1 · 150 + (2,9 – 2,6) · 100) · 1,083 = 6071 = 180 °C, und der Druck:<br />
(5,9 + 15,9 + 9,1 + (2,9 – 2,6)) · 1,083 33,79<br />
p2 = (p1 · T2) mbar mbar · °K p2 = (1013 · (273 + 180) = 1026 – 1013 = 14 mbar(ü)<br />
T1 [ °K ] (273 + 174)<br />
4.3 Expansion, t3 und p3: (AK von PM nach TU, mit Abkühlung, Bild 2)<br />
AK-Hub-Vergrößerung: 1,55² · π · 1,61 = 3,034 cm³, die gleichmäßig aus allen Räumen gesaugt wird!<br />
4<br />
Die Gesamt-Luftmenge 33,8 cm³ = 100% wird dabei nicht geändert, nur der Raum wird vergrößert:<br />
(33,8 · 100) = 91,8 % cm³ · 100 % , es sind alle Räume mit 91,8 % = 0,918 zu multiplizieren:<br />
(33,8 + 3,0) [ cm³ ]<br />
t3h = (5,9 · 40 + 15,9 · 250 + 9,1 · 150 + (2,9 + 2,6) · 100) · 0,918 = 5624 = 168 °C, und der Druck:<br />
(5,9 + 15,9 + 9,1 + (2,9 + 2,6)) · 0,918 33,42<br />
p3 = (p1 · T2) mbar mbar · °K p2 = 1013 · (273 + 168) = 999 – 1013 = – 14 mbar(ü)<br />
T1 [ °K ] (273 + 174)<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 17
5.0 Einfluss der Luftverdünnung durch Beheizung:<br />
Die Ausdehnung einer eingeschlossenen Luftmenge hängt nur ab von der Luftmasse m und von der Temperatur, die<br />
diese Luftmasse gerade hat. Wird die Luftmenge dabei in der freien Ausdehnung behindert, entsteht eine Druckbildung.<br />
Die mittlere Lufttemperatur der in den Zylindern eingeschlossenen Luft kann zunächst nur geschätzt werden. Die<br />
Ausdehnungsmenge der Luft muss zu Beginn der Beheizung durch die „Dekompressionsschraube“ abgelassen<br />
werden! Es geht also Luftmasse an die Atmosphäre verloren, die nicht mehr an der <strong>The</strong>rmodynamik teil hat. Daher<br />
kommt es zu einer Luftverdünnung, die zu berücksichtigen ist. Der physikalische Normzustand für Luft ist festgelegt mit<br />
p = 1013 mbar bei t = 0 °C.<br />
Die Normdichte für Luft ist: ρ (rho) = 1,293 gr t = 0 °C, p = 1013 mbar aus technischen Tabellen.<br />
cm³<br />
Bei einer angenommenen mittleren Lufttemperatur von t2 = 170 °C und bei atmosphärischem Druck p1 = 1013 mbar,<br />
nimmt die mittlere Luftmenge V1 = 33,842 cm³ (AK in PM) einen größeren Raum ein.<br />
5.1 Endvolumen V2, bei Beheizung von t = 0 °C auf t = 170 °C:<br />
[V1 = 34,114 cm³, das mittlere Volumen bei Kolbenlage TM nach Bild 1; T2 = 170 °C = tm, bei Beheizung]<br />
PM<br />
V2 = V1 · T2 cm³ cm³ · °K Endvolumen, das an die Atmosphäre verloren geht:<br />
T1 [ °K ]<br />
V2 = 33,842 · (273 + 174) = 55,412 cm³ V = V2 – V1 55,412 – 34,114 = 21,298 cm³<br />
(273 + 0)<br />
5.2 Luftverdünnung bei Beheizung in V1 %: (AK in PM, Bild 2)<br />
PM<br />
V1 PM % = 100 % · V1 V1 PM % = 100 · 33,842 = 61,073 % entsprechend Faktor 0,611 im Zylinder!<br />
V2 55,073<br />
[Die verminderten Drücke werden durch Multiplikation mit dem Faktor gefunden]<br />
5.3 Kompression, p2: (AK von PM nach TO, Bild 2)<br />
Enddruck bei Kompression (Überdruck): Vp = V1 = 33,842 cm³, V2 = 31,284 cm³, p1 = 1013 mbar<br />
Aus Punkt 3.1: p2 = 1132 mbar – 1013 = 119 mbar(ü) · 0,611 = 73 mbar(ü)<br />
5.4 Expansion, p3: (AK von PM nach TU, Bild 2)<br />
Enddruck bei Expansion (Unterdruck): Vp = V1 = 33,842 cm³, V3 = 36,944 cm³, p1 = 1013 mbar<br />
Aus Punkt 3.2: p3 = 897 mbar – 1013 = – 116 mbar(ü) · 0,611 = –71 mbar(ü)<br />
5.5 Übersicht, Beheizung und Kühlung, Druckbildung: (Bild 2)<br />
Heizung und Kühlung Werte ohne Beheizung und ohne Kühlung Werte mit Beheizung und mit Kühlung<br />
LF-01 Kolben- Zylinder- Kurbel- Druck in Mittelwert m. Heizg. m.F.61% Summe<br />
Volumen Lage AK in Vol. cm³ Winkel ° mbar(ü) tm °C mbar(ü) mbar(ü) mbar(ü)<br />
V2 Kompr. TO 31,284 162,3 119 180 14 73 p2 87<br />
V1 Mitte PM 33,842 ± 0 174 ±0 ± 0 ± 0<br />
V3 Expans. TU 36,944 197,7 –116 168 –14 –71 p3 –85<br />
Summe 360,0 3 ± 0 ± 2 2<br />
[Die maximal zu erwartenden Druckwerte sind mit ca. ± 90 mbar(ü) als sehr niedrig anzusehen, daher muss der<br />
Arbeitskolben sehr gut abdichten und trotzdem sehr leichtgängig sein, das erfordert hohe Präzision!]<br />
6.0 Warum kann dieser Motor nun laufen?<br />
Kompression und Expansion halten sich die Waage. Was bei der Verdichtung an Arbeit aufgewendet wird, erhält man<br />
bei der Ausdehnung zurück (ohne Berücksichtigung irgendwelcher Wirkungsgrade). Damit kann ein Motor nicht laufen.<br />
Es kommt aber durch die Luftbewegungen im Heizrohr, und im Besonderen durch den Wärmetauscher aus Stahlwolle<br />
darin, zu einer Aufheizung und Abkühlung der Luft, die phasenversetzt zu den Bewegungen des Arbeitskolbens verläuft.<br />
Es entsteht dadurch ein Überdruck bei Aufheizung, und ein Unterdruck bei Abkühlung der Luft, der sich mit den Werten<br />
aus Kompression und Expansion überlagert und hinzu addiert wird. Bei normalen <strong>Heißluft</strong>motoren ist hier ein Phasen-<br />
Versatz durch den Verdrängerkolben Vorlaufwinkel (normal 90°) gegeben. Bei dieser Maschine kommt es, vermutlich<br />
durch den Stahlwolle-Wärmetauscher, zu einer ähnlichen Erscheinung. Auf jeden Fall hat der Wärmetauscher aber<br />
18 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
einen Durchlass-Widerstand für die Luft, der in starkem Maße von der Verdichtung (Pressung) der Stahlwolle abhängt.<br />
Das ist aber die Voraussetzung, die dazu führt, dass dieser Motor überhaupt zum Laufen gebracht werden kann! Um<br />
hierüber einen Nachweis zu führen, wären noch genaue Kenntnisse über den Stahlwolle-Wärmetauscher, die Luftbewegungen<br />
und die Temperaturverteilung darin notwendig. Ohne eine Experimentier-Maschine ist da nicht weiter zu<br />
kommen. Das könnte Gegenstand einer späteren Untersuchung werden.<br />
6.1 Funktionsablauf: (AK in PM, Bild 2)<br />
Bei der Kompression läuft der Arbeitskolben (AK) von PM nach TO, es wird Arbeit aufgewendet! Er verdrängt dabei Luft,<br />
die in das Heizrohr (HR) gedrückt wird. Da der Wärmetauscher (WT) einen Durchlass-Widerstand für die Luft hat, führt<br />
das dazu, dass der Druck vor dem WT (Raum Vh) höher ist, als der Druck nach dem WT (Raum Vk). Die Luft gelangt<br />
also erst mit Verzögerung durch den Wärmetauscher in den Kaltraum Vk hinter dem WT! Die Luft im WT wird aufgeheizt<br />
und will sich ausdehnen, wodurch der Druck sich erhöht. Das geschieht aber erst mit geringer Zeitverzögerung, während<br />
sich der AK schon wieder im Expansions-Weg, von TO nach PM befindet. Wieder kommt es, durch den Durchlass-<br />
Widerstand im WT dazu, dass der Druck im Raum VK (vor dem WT) größer ist, als der Druck im Raum Vh (nach dem<br />
WT). Die Luft wird weiter beheizt und erzeugt einen Überdruck, der den AK in seiner Expansionsrichtung vorantreibt, es<br />
wird Arbeit gewonnen! Mit zunehmendem Kolbenweg von TO nach TU, gelangt immer mehr Luft in die Räume Vh und<br />
Va, wo sie abgekühlt wird. Der Druck vor dem Kolben verringert sich, und es bleibt der Unterdruck aus der Expansion<br />
bestehen, wodurch wieder Arbeit aufgewendet werden muss. Hat der Kolben die Endpunktlage TU überschritten, wird<br />
durch den Unterdruck der Kolben in seiner Bewegungs-Richtung gezogen, es wird wieder Arbeit gewonnen. Schließlich<br />
beginnt auf dem weiteren Kolbenweg von TU nach TO irgendwo wieder die Kompression. Hat der AK die Lage PM<br />
wieder erreicht, sind wir wieder am Anfang, und das Spiel beginnt von Neuem.<br />
Eine Versuchs- oder Messmaschine könnte darüber Aufschluss geben.<br />
6.2 Vergrößerungs-Maßstab eines Versuchs-Modells:<br />
Wenn ich ein Versuchs-Modell bauen möchte, könnte ich dazu Teile anderer Maschinen verwenden. Ich habe dazu ein<br />
Schwungrad vorliegen, dass aber etwas größer und schwerer als das der Maschine LF-01 von Herrn Kruse ist. Maßgeblich<br />
zur Beurteilung von Schwungrädern ist das „Schwungmoment GD² in g · cm²“.<br />
Nach Wahl der vorhandenen Schwungräder (HM8-Vers-Mot. GD² = 26.431 / AK-LF1 GD² = 16.885 gr · cm²):<br />
Modellbau-Maßstab ist: M = 1/X X = GD²: HM8 = 26.431 = 1,565 lin. = ³ 1,565 = 1,161<br />
GD²: AK – LF1 16.885<br />
Werden alle Einzel-Maße der Maschine LF-01 von Herrn Kruse mit diesem Faktor 1,161 multipliziert, müsste mit meinem<br />
vorhandenen Schwungrad ein in den Verhältnissen ähnliches Modell dabei herauskommen!<br />
6.3 Beispiel: (Maße für mein Versuchs-Modell)<br />
Bauteil Maße in mm Vorbild LF-01 Nachbau M1:1,161<br />
Heizzylinder Durchmesser 17,0 ca. 20,0<br />
Länge 136,0 158,0<br />
Arbeitskolben Durchmesser 15,5 ca. 18,0<br />
Hub 30,0 35,0<br />
√⎺⎺<br />
Mit diesen sehr theoretischen Überlegungen gehe ich<br />
nun an die Konstruktion einer entsprechenden Mess-<br />
Maschine heran. Um die Betriebstemperaturen in den<br />
Zylindern während des Betriebes messen zu können,<br />
werden Tauchhülsen vorgesehen, in die dann die Messfühler<br />
eines digitalen Temperatur-Messgerätes eingesetzt<br />
werden können. Auch die Druckwerte sollen mit digitalen<br />
Drucksensoren erfasst werden. Dazu werden an<br />
den notwendigen Stellen Gewindestutzen vorgesehen, in<br />
die Messnippel für die Sensoren eingeschraubt werden<br />
können. Der weitere Aufbau wird sehr ähnlich sein, wie<br />
das vorgestellte Original-Modell LF-01 von Herrn Kruse.<br />
Aus den registrierten Druckverlaufskurven hoffe ich<br />
Rückschlüsse zu dem Funktionsablauf zu gewinnen. Leider<br />
verfüge ich nicht über einen Linear-Aufnehmer, sonst<br />
könnte ich auch die Kolbenbewegung in direkten Bezug<br />
zu den Druckkurven bringen.<br />
Die Wirkung des Regenerators oder Wärmetauschers<br />
aus Drahtgestrick ist der am schwierigsten<br />
abzuschätzende Faktor an der Maschine. Hier hoffe<br />
ich auf Erkenntnisse bei der Wahl unterschiedlicher<br />
Materialien, und bei verschieden starker Verdichtung<br />
des Drahtgestrickes. Davon wird der Differenzdruck<br />
bei der Luftdurchströmung beeinflusst, und somit<br />
auch der erwartete Phasenverschiebungs-Winkel.<br />
Auch die Höhe der Lufterwärmung, und damit die<br />
Druckerhöhung in der Luft, hängen entscheidend mit<br />
dem Regenerator zusammen. Um all diese Einflüsse zu<br />
er fassen und zu dokumentieren, dient diese theoretische<br />
Betrachtung, ebenso wie die später folgende Ausarbeitung<br />
über die Messmaschine.<br />
Foto und Zeichnungen: Wolfgang Krause<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 19
Die Radsatzfertigung ist abgeschlossen.<br />
<strong>Dampf</strong><br />
LOWA Bn2<br />
Joachim Illge<br />
Wir bauen eine<br />
Baumaschine<br />
Warum Lokomotiven?<br />
Ich wollte mal ein Fahrzeug bauen, das richtig funktioniert.<br />
Wenn man sich keine Gedanken über die Antriebsmaschine<br />
machen möchte, ist die Sache relativ einfach. Man<br />
wählt einen Elektromotor, den man kaufen kann, baut eine<br />
Kraftübertragung, und ordnet die Batterien im Modell an.<br />
Damit bekommt man Modelle von Schiffen, Autos und Lokomotiven<br />
sicher in Bewegung. Im Sonderfall Eisenbahn<br />
kann man die Batterie im Fahrzeug sogar weglassen und<br />
eine Spannung an die Schienen anlegen, und fertig ist die<br />
gängige Modelleisenbahn. Das kann man aber alles fertig<br />
kaufen, und nur mit viel Mühe könnte man selber so gut<br />
detaillierte Modelle herstellen, wie sie im Handel verfügbar<br />
sind. Zu dem Preis schon gar nicht. Wozu sollte man<br />
das also machen?<br />
Wenn man nun die Antriebsmaschine selber bauen will,<br />
wird es interessanter. Es gibt stationäre Spielzeugdampfmaschinen,<br />
die mit ihrem Kessel auf einer Fundamentplatte<br />
aufgebaut sind. Eine <strong>Dampf</strong>maschine ist nicht sehr<br />
kompliziert, man kann sie in einer mechanischen Werkstatt<br />
bauen, die mit einer Drehbank ausgerüstet ist. Wenn<br />
eine Fräsmaschine vorhanden ist, schadet es auch nichts.<br />
Ottomotoren kann man mit diesen Mitteln aber nur bedingt<br />
herstellen, und die verkleinerte Einspritzeinrichtung von<br />
Dieselmotoren erfordert sicher ganz andere Technologien.<br />
Die Idee, eine <strong>Dampf</strong>lokomotive zu bauen, orientierte sich<br />
am Machbaren und reifte langsam. Von den drei Möglichkeiten,<br />
<strong>Dampf</strong>schiffe, <strong>Dampf</strong>lokomotiven oder <strong>Dampf</strong>traktoren<br />
zu bauen, ist es die beste. Ein <strong>Dampf</strong>schiffsmodell<br />
mit einer richtigen <strong>Dampf</strong>maschine auszurüsten, hat nur<br />
Sinn, wenn die Maschine offen sichtbar ist. Ansonsten<br />
leistet ein Elektroantrieb mit Bleibatterie das Gleiche bei<br />
ähnlichem Gewicht und Raumbedarf. Deshalb bestücken<br />
die meisten Modellbauer besonders gerne Barkassen<br />
und Schaufelraddampfer mit echten <strong>Dampf</strong>maschinen.<br />
Automobile mit <strong>Dampf</strong>antrieb und <strong>Dampf</strong>traktoren wurden<br />
schon sehr früh von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />
abgelöst, weswegen Sie weniger bekannt sind. Es<br />
gibt zwar jährliche Treffen solcher Maschinen, aber keinen<br />
Regelbetrieb mehr. <strong>Dampf</strong>lokomotiven gab es in großer<br />
Zahl auf allen Kontinenten, und sie gehörten über 100<br />
20 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Jahre lang zum alltäglichen Erscheinungsbild auf allen<br />
Bahnen.<br />
Auf jeden Fall ist der Bau einer verkleinerten <strong>Dampf</strong>lokomotive<br />
mit vernünftigem Aufwand möglich, und die Antriebsmaschine<br />
ist offen sichtbar. Das Beste ist jedoch,<br />
dass sich der Regelbetrieb mit <strong>Dampf</strong>lokomotiven auf einigen<br />
Bahnen bis heute gehalten hat. Man kann heute,<br />
morgen und hoffentlich noch für lange Zeit Originale im<br />
Betrieb sehen, indem man nach Bad Doberan oder Wernigerode<br />
fährt. Wer nicht reisen will, kann auch eine Webcam<br />
anwählen und online zuschauen.<br />
Ein Projekt zieht sich hin<br />
Die erste <strong>Dampf</strong>lokomotive, die ich fertig stellen konnte,<br />
hatte eine utopische Bauzeit von fast 20 Jahren. Das war<br />
weniger Lokomotivbau, sondern eher eine Beschäftigung.<br />
Der Baubeginn im Herbst 1978 deckt sich mit meiner Einberufung<br />
zur Marine, zunächst in eine Ausbildungseinheit<br />
in Parow. Wir lernten dort Funken, und hatten an den Wochenenden<br />
oft nichts Rechtes zu tun, denn der „Klassenfeind“<br />
hatte auch nichts vor. Der Zufall spielte uns einen<br />
Werkstattraum in die Hände, es fanden sich beim Anstielen<br />
von Besen einige Gleichgesinnte und wir richteten uns<br />
dort gemütlich ein. Alle bauten verschiedene Modelle, und<br />
ich hatte die einmalige Gelegenheit, entweder vor Langeweile<br />
umzukommen oder einen Lokomotivrahmen aus<br />
Stahlblech anzufertigen. Da keine Drehbank und keine<br />
Fräsmaschine verfügbar waren, habe ich die notwendigen<br />
Ausschnitte, deren es viele gibt, ausgebohrt und mit der<br />
Feile auf Endmaß gebracht. Heute ist diese rabiate Methode<br />
nur noch Situationen vorbehalten, in denen die Aufrüstzeit<br />
für die Fräse länger dauern würde als die Orgie<br />
mit Feile und Bohrmaschine.<br />
Die Achsfolge wurde B, also zwei Achsen, das Minimale,<br />
was eine Lok zum „Selber gerade auf dem Gleis stehen“<br />
braucht. Mein Vater steuerte das Datenblatt einer Baumaschine<br />
bei, eine 900 mm Baulokomotive – die LOWA Bn2.<br />
Die ersten Räder, schon historisch wertvoll, weil einzeln<br />
von einem Dreher in Espenhain angefertigt, waren auf<br />
1,5 mm zu lange Achsen aufgesetzt, so dass die Lok in<br />
den Gleisbögen etwas klemmte. Damals meinte ich, die<br />
Räder durch Hartlöten befestigen zu müssen, Aufpressen<br />
mit einem kräftigen Schraubstock hätte aber auch gereicht.<br />
Nichtsdestotrotz war die Lok im Seesack, als es an<br />
Bord ging. In der 2. Minensuch- und Räumschiffsabteilung<br />
in Warnemünde fand mein weiterer Ehrendienst für den<br />
Frieden statt. An Bord waren natürlich die technischen<br />
Voraussetzungen besser. Auf dem Minensuchboot MSR<br />
326 entstanden das Triebwerk und die Zylinder, so dass<br />
eine erste Vorführung mit Druckluft stattfinden konnte.<br />
Sozusagen echte Friedensware. Während des Studiums<br />
ruhte die Arbeit, weil die Logistik zu schwierig war, erst<br />
viel später versuchte ich einen Stahlkessel mit Flammrohren<br />
aus Kupfer durch Hartlöten bauen zu lassen, aber<br />
die Werkstoffe ließen sich nicht gut verbinden.<br />
Regelbetrieb in Kühlungsborn West, Abfahrt nach<br />
Bad Doberan steht an.<br />
Nach der Wiedervereinigung brachte ein Besuch im Baumarkt<br />
ganz neue Möglichkeiten ins Spiel: ein Kessel aus<br />
Kupfer. Der zweite Kessel, den ich also für diese Lokomotive<br />
baute, ist einfach zylindrisch und hat zwei gerade<br />
durchgehende Flammrohre mit 22 mm Durchmesser, mit<br />
zwei Rothenberger Bunsenbrennern als Feuerung. Eine<br />
besondere <strong>Dampf</strong>leistung kommt nicht, aber es reicht,<br />
um 50 % der Zeit zu fahren und 50 % zu warten, bis der<br />
Druck wieder da ist. Keine Lösung für Ovale also und das<br />
Fahren im Kreis, aber für Strecken mit Anfang und Ende,<br />
die kleine Kunstpausen durch Rangierarbeiten und etwas<br />
Wartezeit gestatten, schon ganz akzeptabel.<br />
Kupfer ist ein guter Werkstoff für kleine Kessel. Der hohe<br />
Preis fällt bei dem Maßstab 1:20 nicht so ins Gewicht, das<br />
Wärmeleitvermögen ist exzellent, und man kann die Teile<br />
mit Phosphorbronze oder Silberlot vernünftig verbinden.<br />
Man muss zum Löten allerdings immer größere Brenner<br />
benutzen, als man denkt, da Kupfer die Wärme nicht nur<br />
gut durchleitet, sondern auch gut ableitet. Als Nebeneffekt<br />
sind Kupferkessel nicht empfindlich, wenn einmal der<br />
Wasserstand zu niedrig ist, ein Stahlkessel würde das<br />
nicht überstehen.<br />
Im Sommer 2005 war es soweit, nach zahlreichen Rückschlägen<br />
und Umbauten konnte die Maschine in Betrieb<br />
Neue Chancen<br />
Kupfer ist ein guter Werkstoff für kleine Kessel. Hier mit<br />
massivem Hinterteil und zwei umgelenkten Flammrohren.<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 21
Neue Radsätze, die Stangen warten auf die<br />
Montage. Das hat sich diese Lok verdient.<br />
Erste Probefahrt, die<br />
Fernsteuerkabel warten<br />
noch auf Befestigung.<br />
gehen. Ihre ersten Meter mit <strong>Dampf</strong> fuhr sie auf ein paar<br />
zusammengesteckten LGB Schienen auf der Terrasse.<br />
Das motivierte natürlich, und ich legte eine Kleinserie<br />
von vier weiteren Maschinen auf. Sie bekamen Lasergeschnittene<br />
Blechrahmen und maschinell ausgebrannte<br />
Radscheiben, die auf der Drehbank fertig bearbeitet<br />
werden konnten. Das Ausfeilen der dreieckigen Stücke<br />
(„Tortenstücke“) zwischen den Speichen der Räder erfolgte<br />
also nicht mehr von Hand. Weil es so gut ging,<br />
wurden dann 10 Radsätze gleich nacheinander fertig<br />
gestellt und erstmal eingelagert.<br />
Neue Achsen<br />
Die Loks wurden nummeriert, und das Langzeitprojekt<br />
bekam natürlich die Nummer 1. Es zeigten sich nun bei<br />
Lok 1 die Mängel der Radsätze. Auf geraden Abschnitten<br />
funktionierte es gut, die Kurven klemmten moderat, aber<br />
auf den R1 Weichen mussten Beilagen an den Führungsschienen<br />
eingelegt werden, damit die Lok beim Abbiegen<br />
nicht auf die LGB Herzstückspitzen aufläuft und sie zu<br />
Brei fährt. Das waren auch die Folgen des zu großen Innenabstandes<br />
der Radscheiben bzw. das zu kleine Fahrspiel.<br />
Für den Betrieb ein ganz und gar unakzeptabler,<br />
provisorischer Zustand.<br />
Da die Lok 1 mich nun schon 17 Jahre begleitet und sich<br />
irgendwie etwas Besseres als dass Abwracken verdient<br />
hatte, wurde nach dem ersten Betriebsjahr eine Neuausrüstung<br />
mit besseren Achsen beschlossen. Das Problem<br />
war der recht breite Rahmen. Die neuen Räder waren vorhanden,<br />
mussten aber für diese Lok auf der Innenseite<br />
hinterdreht werden, um Platz zu gewinnen für den Außenflansch<br />
der Achslagergehäuse. Nur dieser Trick ermöglichte<br />
es, den montierten Rahmen zu belassen wie er war.<br />
Ein kleiner betrieblicher Vorteil ist dadurch entstanden:<br />
Nun ist auch zu wenig Platz, dass sich im Garten Gras<br />
zwischen Rad und Rahmen wickeln kann …<br />
Lektion Gleisbau<br />
22<br />
Kurven und Steigungen sollten nicht kombiniert werden.<br />
Im Hamburger Flachland meistens kein Problem.<br />
Bei der Verkleinerung von <strong>Dampf</strong>lokomotiven entstehen<br />
einige unerwartete Zicken. Erstens hat man nicht viel<br />
Leis tung, das zwingt dazu, sich mit den Gleisen zu befassen.<br />
Wie bei der richtigen Eisenbahn, die ja auf Minimierung<br />
der Transportenergie ausgerichtet ist, sollte<br />
man Steigungen von mehr als 1:33 und enge Kurven<br />
vermeiden, auf jeden Fall auch Kurven nicht mit Steigungen<br />
kombinieren, und die Bahnhöfe waagerecht verlegen.<br />
Der Betrieb im Freien hat Folgen. Die Maschine<br />
wird sagenhaft dreckig, ganz besonders natürlich, wenn<br />
sie zu schnell gefahren wird, dabei in einer Kurve umstürzt<br />
und sich durch die Erde wühlt. Wenn die Zylinderentwässerungen<br />
gerade nach unten blasen, wird bei<br />
Sandboden soviel Sand aufgewirbelt, dass das ganze<br />
Triebwerk in kurzer Zeit böse knirscht. Man sollte also<br />
dafür sorgen, dass die Zylinderentwässerung mehr zur<br />
Seite bläst, und vermeidet es trotzdem, die Gleise in fei<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Dieser Regner Verdrängungsöler<br />
am Kessel von Lok 3 arbeitet<br />
nur mit Sattdampf.<br />
nen Sand zu legen. Besser ist Schotter oder Kies. Woran<br />
ich zuerst nicht gedacht hatte, waren unsere kleineren<br />
Kinder. Sie wollten natürlich mit ihrer trafogespeisten Lok<br />
fahren, aber die <strong>Dampf</strong>lok schließt mit ihren Achsen die<br />
Schienen kurz. Dem kann man wieder mit zwei Tricks<br />
abhelfen. Den wenigsten baulichen Aufwand hat man,<br />
wenn man Isolierstöße auf der Strecke vorsieht, die man<br />
auch eventuell schaltbar macht. Die <strong>Dampf</strong>lok und die<br />
rollende Außenstelle des Transformators gehen sich auf<br />
der Strecke weitgehend aus dem Weg und haben immer<br />
einem Isolierstoß zwischen sich, der geöffnet ist.<br />
Dabei muss man aber ziemlich aufpassen und kann z. B.<br />
keinen Vorspann für einen Zug organisieren. Damit man<br />
freizügiger fahren kann, baut man entweder die Radsätze<br />
der <strong>Dampf</strong>lok auf Isolierung um oder man baut die<br />
ehemals trafogespeiste „elektrische Fahrgelegenheit mit<br />
lokähnlicher Erscheinung“ aus einem LGB Starterpack<br />
in ein Akkufahrzeug mit Fernsteuerung um, vorgenannte<br />
Teile und den Fahrtregler dazu bekommt man in jedem<br />
Modellbaugeschäft.<br />
Die Zylinderschmierung<br />
Die Zylinderschmierung der <strong>Dampf</strong>maschine muss zuverlässig<br />
funktionieren. In Frage kommen sowohl einfache<br />
Schmierungen mit Verdrängungsbehälter oder Systeme<br />
mit Pumpe und Ratschenantrieb. In beiden Systemen<br />
muss man dafür sorgen, dass in den <strong>Dampf</strong>leitungen<br />
von den Schmierpunkten an bis zu den Schieberkästen<br />
bauliche Symmetrie herrscht, sonst bekommt man eine<br />
ungleichmäßige Ölverteilung und ein Zylinder wird quietschen.<br />
Ein Verdrängungsöler funktioniert nur zuverlässig<br />
mit Sattdampf, ein Überhitzer verbietet sich. Erlaubt ist<br />
höchstens ein <strong>Dampf</strong>trockner mit einem kleinen Pralltopf<br />
in der Rauchkammer vor dem Öler. Heißdampf würde im<br />
Verdrängungsöler nicht kondensieren, und damit würde<br />
die Ölfüllung nur teilweise ausgetragen. Die Folge wäre<br />
eine nur sehr kurze Fahrzeit bis zum Schmiermittelmangel,<br />
obwohl der Behälter noch teilweise gefüllt ist. Nach<br />
dem Öler kann man keinen Überhitzer mehr anordnen,<br />
dort würde das Öl beim Stillstand der Lokomotive innen<br />
festbrennen und irgendwann die Rohrleitung verstopfen<br />
und den Wärmeübergang stören.<br />
Wenn man eine kräftige Überhitzung realisieren möchte,<br />
darf man das Zylinderöl erst nach dem Überhitzer mit einer<br />
Schmierpumpe zuführen. Hierbei sieht man für jeden<br />
Zylinder einen Ölanschluss in der <strong>Dampf</strong>leitung vor, der<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />
mit je einem Rückschlagventil ausgerüstet ist. Die Ölzufuhr<br />
durch eine gemeinsame Pumpe bis zu den Rückschlagventilen<br />
gestaltet man wieder symmetrisch, d. h.<br />
die Zweigleitungen nach dem T-Stück der Ölleitung sind<br />
gleich lang, und die <strong>Dampf</strong>leitungen nach dem Ölanstich<br />
ebenfalls. Im Betrieb muss man anfangs immer dafür<br />
sorgen, dass die Ölleitungen voll Öl sind, indem man<br />
die Pumpe mit der Hand durchkurbelt. Wenn erst einmal<br />
<strong>Dampf</strong> rückwärts eingedrungen ist und die Schmierpumpe<br />
erreicht und erhitzt hat, kann sie nicht mehr saugen.<br />
Diesen unerfreulichen Zustand erkennt man an den heißen<br />
Ölleitungen und am kochenden und spuckenden<br />
Zylinderölvorratsbehälter. Etwas Zylinderöl wird auch im<br />
Abdampf mitgenommen und an den Zylinderentwässerungen<br />
ausgespuckt, die Treibstangen schleudern kleine<br />
Tröpfchen in die Gegend. Auf jeden Fall ist eine <strong>Dampf</strong>lok<br />
eine ölige Angelegenheit, und nichts für die gute Stube.<br />
Wenn man sich ein Probiergleis im Keller aufbaut, sollte<br />
man für guten Wasserablauf sorgen, und einen Lappen<br />
bereitlegen.<br />
Gasfeuer<br />
Die Kesselbauart und der Gasbrenner müssen sorgfältig<br />
aufeinander abgestimmt werden. Wenn man einen Bunsenbrenner<br />
z. B. von Rothenberger nimmt, kann man<br />
beim Kessel Felder mit Siederohren einsetzen, der Brenner<br />
kann diesen Widerstand überwinden, ohne dass das<br />
Brennstoff-Luft-Verhältnis wesentlich gestört wird. Allerdings<br />
hat man einen hohen Geräuschpegel garantiert. Die<br />
Lok faucht vor sich hin, was beim Betrieb mit mehreren<br />
Personen ziemlich auf die Nerven geht. Die Keramikbrenner,<br />
Mehrlochbrenner und Schlitzbrenner sind kaum zu<br />
hören. Diese Bauarten müssen jedoch auf einen großen<br />
Rauchgasquerschnitt arbeiten, die passenden Kessel<br />
haben im Allgemeinen nur ein weites Flammrohr, keine<br />
Umlenkung, keine Siederohrfelder, sondern nur einige<br />
Wasserrohre als Quersieder. Ob es funktioniert, den Brenner<br />
am Schornstein zu zünden, muss man ausprobieren.<br />
Wenn die vordere Rauchkammer zu groß ist, gibt es einen<br />
solchen Knall, dass die Brenner nicht gezündet, sondern<br />
ausgeblasen werden. Falls das Starten so partout nicht<br />
Dieser Kessel bekommt einen Bunsenbrenner. Gastank im<br />
Tender, Tanken mit Regner Füllventil. Der Kessel ist zur<br />
Anprobe auf dem Rahmen.<br />
23
gelingt, muss man den Brenner<br />
etwas aus dem Kessel herausziehen<br />
und das Feuer am Brenner<br />
selber zünden.<br />
Spurweite:<br />
Im Winter muss man mit mangelhafter<br />
Druckentwicklung beim Achsstand:<br />
Raddurchmesser:<br />
Flüssiggas rechnen, und ab und<br />
<strong>Dampf</strong>druck:<br />
zu mit etwas Frischdampf nachhelfen.<br />
Dazu wurde versuchsweise<br />
die Abblasleitung des Wasserstandsglases<br />
durch den Gastank<br />
geführt. Weil sich das als sehr<br />
wirkungsvoll herausstellte, verlege<br />
ich jetzt immer eine Ab<br />
Zugkraft:<br />
Kohlevorrat:<br />
dampfleitung vom Blasrohr zum<br />
Gastank. Diese Tankheizung tritt<br />
also nur beim Fahren in Tätigkeit,<br />
und verbessert den Gasdruck in Leergewicht:<br />
etwa nach dem Bedarf. Seitdem<br />
Höchste Achslast:<br />
muss ich am Brennerventil nur<br />
noch wenig nachregeln. Bleibt<br />
das Nachfüllen von Flüssiggas in<br />
Seitenansicht<br />
der kalten Jahreszeit zu erwähnen.<br />
Die Vorratsflasche muss<br />
immer schön warm gehalten<br />
werden, am besten irgendwo<br />
im geheizten Haus oder in einer<br />
Blechdose mit warmem Wasser.<br />
Wenn der Gasbrenner der Lok<br />
ausgeht, muss man die <strong>Dampf</strong>heizung<br />
des Gastanks schnell<br />
abschalten, damit sich der Tank<br />
bei der Abgabe des restlichen<br />
Inhalts abkühlt. Das gelingt nicht<br />
immer, und wenn der Gastank<br />
wärmer ist als die Vorratskartusche,<br />
bekommt man nichts rein.<br />
Eine gewisse Wartezeit kann man durch Nachschmieren<br />
und Wassertanken der Lok überbrücken, aber wenn dann<br />
immer noch nichts rein geht, muss man auch mal die aufgedrehte<br />
Gasflasche auf die Tanks pusten lassen, und<br />
einen Abkühlschock organisieren, dabei muss unbedingt<br />
der Brenner der Lok aus sein, und Rauchen sollte man<br />
Lowa B-n2 – TECHNISCHE DATEN<br />
900 mm<br />
850 mm<br />
1800 mm<br />
14 kp/cm²<br />
Rostfläche: 1,4 m²<br />
Feuerberührte Heizfläche: 55,4 m²<br />
Wasservorrat: 2,5 m³<br />
1,0 t<br />
4840/6050 kp<br />
Höchstgeschwindigkeit:<br />
30 km/h<br />
Kleinster Krümmungshalbmesser: 30 m<br />
20.000 kg<br />
13.000 kg<br />
dabei auch nicht. Zum Nachtanken benutze ich bei dieser<br />
Lok eine Schnellkupplung für den Gasschlauch, bei den<br />
späteren Loks ein Nachfüllventil von Regner mit Adapter<br />
für Rothenberger Kartuschen. Beides funktioniert gut.<br />
Fotos: Joachim Illge<br />
L: 7380 mm<br />
B: 2510 mm<br />
H: 3470 mm<br />
t: 1800 mm<br />
l: 120 mm<br />
c: 700 mm<br />
b: 900 mm<br />
f: 3300 mm<br />
k: 2125 mm<br />
g: 6320 mm<br />
i: 430 mm<br />
j: 630 mm<br />
Rück- und<br />
Vorderansicht<br />
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24<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
<strong>Dampf</strong>stammtisch<br />
–<br />
ANGABEN OHNE GEWÄHR –<br />
Zur Teilnahme an einem <strong>Dampf</strong>stammtisch ist keine Vereinsmitgliedschaft<br />
erforderlich. Über Hinweise auf weitere<br />
<strong>Dampf</strong>stammtische würde sich die Redaktion freuen.<br />
Postleitzahl 10000 – 19999<br />
Berlin: Jeden 2. Freitag im Monat. Kontakt: K. Thiede · Tel. +49(0)30/36 22 934<br />
Falkensee: Jeden 2. Freitag im Monat. Kontakt: Norbert Steinemer,<br />
Tel. +49(0)3322/236287 · E-Mail: norbert.steinemer@t-online.de<br />
Postleitzahl 20000 – 29999<br />
Bruchhausen-Vilsen: Mindestens vom 01. Mai–03. Okt. an jedem Wochenende Zusammenkunft<br />
in Bruchhausen-Vilsen (zwischen Nienburg und Bremen): Fahrplanmäßiger<br />
Betrieb mit wenigstens einer <strong>Dampf</strong>lok und dazugehörenden Arbeiten. Im Rahmen<br />
der Mitgliedschaft wird eine Ausbildung zum <strong>Dampf</strong>lokheizer und <strong>Dampf</strong>lokführer<br />
angeboten. Bahnhofsbüro: Tel. +49(0)4252/9300 · Mo.–Fr. 9.00–11.00 Uhr. Uwe Franz<br />
oder Insa Konukiewitz rufen gerne zurück.<br />
Hamburg-Bramfeld: Jeden 4. Donnerstag im Monat.<br />
Kontakt: H. Goldau · Tel. +49 (0)40/7124153<br />
Kiel: Jeden 1. Freitag im Monat. Kontakt: J. Timm · Tel. +49(0)4347/8402<br />
Winsen/Luhe: Stammtisch jeden 3. Dienstag des Monats.<br />
Kontakt: Manfred Müller · Tel. +49(0)4171/4837<br />
Postleitzahl 30000 – 39999<br />
Gießen-Marburg-Alsfeld: Kontakt: Lothar Hoffmann · Tel. +49(0)6633/1334<br />
Hannover: Jeden 1. Montag im Monat ab 19.00 Uhr.<br />
Treffpunkt Gaststätte „Zorbas“, Friedenauer Str. 45<br />
Ostwestfalen-Lippe: Die Zusammenkünfte sind an jedem 1. Dienstag eines Quartals<br />
um 19.00 Uhr im Brauereimuseum Barre’s Brauwelt am südlichen Osteingang<br />
der Stadt Lübbecke, direkt an der Bundesstraße 239. Ansprechpartner sind:<br />
Friedrich Bösch · Tel. +49(0)5741/5194 · E-Mail: f-bösch@gmx.de und Jürgen<br />
Meister · Tel. +49(0)5741/8529<br />
Wolfsburg: Kontakt: G. Schünemann · Tel. +49(0)5363/2822<br />
E-Mail: dampftraktorschmiede@wolfsburg.de · www.dampftraktorschmiede.com<br />
Postleitzahl 40000 – 49999<br />
Düsseldorf: Freundeskreis Straßendampf e. V.<br />
Kontakt: Gotthard G. Sonneborn · Am Schiffgraben 12 · 28879 Grasberg<br />
Tel. +49(0)4208/919360 · E-Mail: G. G. Sonneborn@web.de<br />
Niederrhein: Info und Kontakt: Tel. +49(0)2152/4226<br />
E-Mail: RedaktionDAMPF@aol.com und www.dampfstammtisch-niederrhein.de.<br />
Stammtisch Münsterland: In allen ungeraden Monaten jeweils am 2. Donnerstag.<br />
Treffpunkt „Tönnis Häuschen“, „Pengel Anton“. Kontakt: Siegfried Winking, Schlehenweg<br />
8 · 48351 Everswinkel · Tel. +49(0)2582/7852<br />
<strong>Dampf</strong>stammtisch Dortmund: (jeder 2. Dienstag im ungeraden Monat). Gaststätte<br />
„Haus Puschnik“, Grotenbachstr. 48, 44225 Dortmund, Start: 8. Januar 2013.<br />
Kontakt: Gerd Katthöfer, Tel. +49(0)2317/18497<br />
Postleitzahl 50000 – 59999<br />
Leverkusen: Jeden 3. Dienstag im Monat ab 19.00 Uhr in Leverkusen Steinbüchel.<br />
Gaststätte „Kreuzbroich“ · Heinrich-Lübke-Str. 61. Kontakt: Wolfgang Weißert. Tel.<br />
+49(0)202/84828 oder +49(0)171/5522846 · E-Mail: wolfgang.weissert@web.de<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler: Jeden 1. Donnerstag im Monat ab 19.00 Uhr in Bad<br />
Neuenahr-Heimesheim, Gaststätte „Zum Stern“, Johannisstr. 15.<br />
Kontakt: Wilhelm Scharrenbach, Tel. +49(0)2641/28903<br />
Sindelfingen: An jedem Sonn- und Fahrtag (Termine siehe www.dbf-s.de) ab 11.00<br />
Uhr <strong>Dampf</strong>-Frühschoppen im Biergarten am Bahnhof bei der Klostersee-Halle. Bei<br />
Regen wird der Stammtisch ins gemütliche Clubheim im Bahnhof verlegt. Kontakt:<br />
Axel M. Bretzler · Schumannstr. 22 · 71034 Böblingen · Tel. +49(0)7031/67-1988 ·<br />
Fax: +49(0)7031/674688 · E-Mail: bretzler@t-online.de · Clubanlage: Herrenwäldlestr.<br />
1 (an der Klosterseehalle) · 71063 Sindelfingen.<br />
Stuttgart · Verein-Furka-Bergstrecke, Sektion Stuttgart: Jeden 1. Dienstag im Monat<br />
(außer August) ab 19.00 Uhr. Stuttgart-Hofen, Max-Eyth-See · Restaurant „Haus<br />
am See“ · Mühlhäuser Str. 311. Vom Hbf Stuttgart mit der U 14 Richtung Remseck,<br />
Haltestelle Hofen Kontakt: Eberhard Kühnle · Paul-Lincke-Straße 22 · 70195 Stuttgart<br />
Tel./Fax: +49(0)711/696175.<br />
Stuttgart · Verein der <strong>Dampf</strong>bahner Plochingen: Jeden 1. Mittwoch im Monat im<br />
Vereinsheim am Bruckenbach 16 im Gelände der ehemaligen Landesgartenschau in<br />
73207 Plochingen. Beginn ab 20.00 Uhr. In der Vereinswerkstatt wird jeden Samstag<br />
von 12.00 Uhr–18.00 Uhr an den Lokomotivmodellen gearbeitet. Interessierte <strong>Dampf</strong>modellbauer<br />
sind hierzu jederzeit herzlich willkommen. Die Parkbahn der <strong>Dampf</strong>bahner<br />
Plochingen fährt in den Neckarauen von April–Oktober an jedem Sonn- und Feiertag<br />
von 11.00–18.00 Uhr. Witterungsbedingte Ausfälle vorbehalten. Weitere Informationen:<br />
Info-Tel. +49(0)753/899522 · www.dampfbahner.de<br />
Postleitzahl 80000 – 89999<br />
München: Jeden letzten Donnerstag im Monat.<br />
Kontakt: C. Sperlich · Tel. +49(0)89/2718258<br />
Waldkraiburg: Jeden 2. Samstag im Monat, im Anschluss an den Fahrtag. Treffpunkt:<br />
Restaurant „Eibe“ in der Kaufhalle oder auf der Anlage.<br />
Anfragen: G. Rotsch · Tel. +49(0)8638/83678<br />
Starnberg: Jeden 2. Freitag im Monat (ehem. Wienerwald, Nähe S-Bahnhof).<br />
Kontakt: W. Schubert · Tel. +49(0)89/874763<br />
Rosenheim/Oberbayern: Jeden 1. Mittwoch im Monat ab 19.00 im „Mail-Keller“·<br />
Schmettererstr. 20. Kontakt: R. Schuhmacher · Tel. +49(0)8055/8000<br />
<strong>Dampf</strong>freunde Friedrichshafen: Jeden 3. Freitag im Monat ab 19.30 im Gasthaus<br />
„Waldhorn“ in Fischbach. Gäste sind jederzeit willkommen.<br />
Kontakt: norbert messmer@msn.com<br />
Postleitzahl 90000 – 99999<br />
Nürnberg: Jeden letzten Freitag im Monat. Vereinsgaststätte „Sportpark Ziegelstein“,<br />
Hofer Straße 30 · Nürnberg. Kontakt: Ferdinand Väthröder · Tel. +49(0)911/504422<br />
Weiden-Rothenstadt/Oberpfalz: Jeden 2. Mittwoch im Monat.<br />
Kontakt: H. Bibel · Tel. +49(0)961/46435<br />
Modellbauverein Naila – Parkeisenbahn Froschgrün e. V. – Jeden 3. Dienstag im<br />
Monat, jeweils um 20.00 Uhr, im Nebenzimmer der Gaststätte Turnhalle, Hofer Str. 31,<br />
95119 Naila. Ansprechpartner: Wilfried Zerb, Steiler Weg 2, 95119 Naila, Tel:<br />
+49(0)9282/8245, E-Mail: wilfriedzerb@web.de<br />
NL Winschoten: Sonntags im Juli und August. Museum „Stoomgemaal“<br />
NL-9672 TC Winschoten, +31(0)597/425070 · Kontakt: Marten van der Laan<br />
Österreich<br />
<strong>Dampf</strong>- und Modellbau-Stammtisch Innsbruck: Zusammenkunft temporär<br />
Kontaktadresse: Günther Eckl · Michael-Gaismayrstraße 9 · A-6020 Innsbruck<br />
Tel.: +43/676/9564606 · E-Mail: guenther.eckl@chello.at<br />
Postleitzahl 60000 – 69999<br />
Darmstadt: Aschaffenburg · Erbach · Miltenberg Offenbach Heppenheim. Jeden 2.<br />
Monat am letzten Samstag im Monat. Kontakt: O. Diehl · Tel. +49(0)6073/80697<br />
Großauheim: Kontakt: Dörich · Tel. +49(0)69/8072593 oder<br />
abends: +49(0)6181/574379<br />
Ginsheim: Jeden 1. Mittwoch im Monat im Bürgerhaus ab 19.00 Uhr<br />
Kontakt: M. Treber · Tel. +49(0)6144/6589<br />
Wiesbaden: Jeden 2. Mittwoch des Monats ab 18.00 Uhr. Treffpunkt: Gaststätte „Zur<br />
Bauernschänke“, Wiesbaden-Frauenstein, Kontakt: Peter Müller · Tel. +49(0)611/20732<br />
Postleitzahl 70000 – 79999<br />
Region Rhein-Neckar, Karlsruhe-Maxau: Stammtisch jeweils am 1. Samstag im<br />
letzten Quartalsmonat. Treffpunkt ist gegen 16.00 Uhr in der Gaststätte Rheinterrasse,<br />
Maxau am Rhein 15, in 76187 Karlsruhe-Maxau. Kontakt: G. Litty Tel. 0174/3198323<br />
oder per E-Mail: dampfstammtisch@web.de. Weitere Informationen finden Sie auch<br />
unter: www.dampfstammtisch-rhein-neckar.gerd-litty.de<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 25
Historie<br />
Norbert Hinder<br />
Der Flugapparat des<br />
Gabriel de la Landelle<br />
Gabriel de la Landelle (5.3.1812 bis 19.1.1886)<br />
gilt als Mitbegründer der modernen Luftfahrt. Im<br />
Jahr 1861 konstruierte er zunächst einige Hubschraubermodelle,<br />
die mit einem Uhrwerkantrieb versehen waren,<br />
bevor er sich an den Bau eines Flugapparates mit einem<br />
Gewicht von 160 kg wagte. Diese Konstruktion war allerdings<br />
ein Misserfolg, weil der erreichbare Auftrieb sich auf<br />
nur 50 kg belief.<br />
Landelles spektakulärster Entwurf stammt dann aus dem<br />
Jahr 1862 und zeigt seine, über die damalige Zeit weit hinausreichende<br />
Vorstellungskraft. Beschreiben lässt dieser<br />
Entwurf sich als „<strong>Dampf</strong>maschinen-Luftschiff-Hubschrauber“.<br />
Er wurde aber nie umgesetzt. Allerdings fand er später<br />
in ganz anderer Hinsicht Verwendung:<br />
26 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> ??/2011
• 1866, dem Todesjahr von Gabriel de la Landelle, in<br />
Jules Vernes Roman „Robur der Eroberer“ als Elicoptère<br />
„Albatross“<br />
• 1974 als Emblem für die Internationale Luftfahrtschau<br />
in Tokio<br />
• Die Firma Tucher & Walther produzierte ein Modell<br />
dieses Flugapparates in Handarbeit. Das Modell mit einer<br />
Länge von 64 cm wird mit einer <strong>Dampf</strong>maschine von<br />
Wilesco und einem Elektromotor angetrieben.<br />
Der Sockel des Modells trägt die Inschrift: Flugapparat<br />
von Gabriel de La Landelle (1812–1886), ein Freund Jules<br />
Vernes. Die Auflage war auf 100 Stück limitiert und ist inzwischen<br />
restlos vergriffen. Beim 41. Great Dorset <strong>Steam</strong><br />
Fair war solch ein Modell der Firma Tucher & Walther ausgestellt.<br />
Quellen:<br />
http://home.claranet.de/aero-doc/hh19.htm<br />
http://fr.wikipedia.org/wiki/Guillaume_Joseph_Gabriel_<br />
de_La_Landelle<br />
Fotos: Norbert Hinder<br />
Halbzeuge:<br />
Blankstahl • Edelstahl rostfrei • Silberstahl • Bronze •<br />
Messing • Kupferrohr<br />
Normteile:<br />
U-Scheiben • Passfedern • Sinterbronzebuchsen •<br />
O-Ringe • Modellschrauben, Muttern (Stahl + VA)<br />
Werkzeuge:<br />
Gewindebohrer • Schneideisen • Spiralbohrer<br />
Klaus Hoffe<br />
Modellbaubedarf<br />
Elberfelder Str. 88 ! 58095 Hagen<br />
Telefon (0 23 31) 2 65 79 ! Fax (0 23 31) 2 46 40<br />
Katalog gegen € 4,– in Briefmarken<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> §§/2011<br />
27
<strong>Dampf</strong><br />
Made<br />
in<br />
Amerika<br />
Gerhard Winistörfer<br />
A<br />
uf der Suche nach einem schlanken (< 80 mm<br />
Durchmesser) und leistungsfähigen, vertikalen<br />
<strong>Dampf</strong>kessel stieß ich zufälligerweise auf einen<br />
Kesselbausatz des amerikanischen Herstellers PM Reserach.<br />
Da mir der Bausatz auf den Bildern und in der<br />
Beschreibung einen recht ordentlichen Eindruck machte<br />
und zudem der Preis von US $ 149,– doch recht günstig<br />
erschien, bestellte ich den Stehkessel via Internet. Nach<br />
Bezahlung mit der Kreditkarte konnte ich den Kesselbausatz<br />
bereits nach einer Woche in meinen Händen halten.<br />
Der Bausatz<br />
1<br />
Ordentlich in einem kleinen Paket mit der Aufschrift „Made<br />
in USA“ verpackt, kam der Bausatz bei mir an. Sofort wurde<br />
er ausgepackt und ausgiebig begutachtet (Bild 1). Ruhigen<br />
Gewissens darf ich sagen, dass der Bausatz meine<br />
sämtlichen Erwartungen mehr als übertraf und ich staunte<br />
wirklich nicht schlecht, was alles in dem Preis von $ 149,–<br />
dabei war: Der Kesselmantel, innerer Kesselboden und<br />
-deckel aus 1,6 mm dickem Kupfer, die etwas dünneren<br />
Rauchrohre – ebenfalls aus Kupfer – als 33 cm lange Abschnitte,<br />
äußerer Kesselboden und Abschlussdeckel aus<br />
solidem Aluguss, ferner ein 22 mm Kupferrohr für den<br />
Schornstein, ein 28 mm Stück Messingrundstange für die<br />
Abschlusskrone, eine Unmenge Nieten, härtbares Rohmaterial<br />
für das Nietwerkzeug, „Einwalzwerkzeug“ für die<br />
Rauchrohre, Einlötflansche für Armaturen, Wasserstandsglas<br />
mit Dichtungen, Sicherheitsventil, Feuertüre, eine<br />
Packung Esbit, Lötzinn, Flussmittel und zu guter Letzt, 2<br />
Baupläne im Maßstab 1:1.<br />
Der Bauplan<br />
Der Bauplan ist sehr sauber gezeichnet und enthält auch<br />
gleichzeitig die Baubeschreibung. Der Bauplan zeigt einzelne<br />
Bauabschnitte und auch dem weniger geübten Modellbauer<br />
sollte es ohne nennenswerte Probleme gelingen,<br />
sich rasch einen Überblick verschaffen zu können.<br />
Natürlich ist alles in englischer Sprache abgefasst und die<br />
Maße sind in Zoll angegeben (kommt ja schließlich aus<br />
Amerika ...). Eine erste Hürde ist also zu nehmen, indem<br />
sämtliche Zollmaße in metrische Maße umgerechnet werden<br />
müssen. Im Weiteren empfehle ich, die Baubeschreibung<br />
wenigstens einmal durchzulesen. Sie enthält einige<br />
nützliche Tipps. Wenn man das Fachenglisch nicht so gut<br />
versteht, hilft sicher ein Kollege gerne weiter.<br />
Erste Gedanken<br />
vor dem Zusammenbau<br />
Bevor man mit dem Kesselbau beginnt, sollten folgende,<br />
grundsätzliche Entscheide gefällt werden:<br />
28 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
a) Will man den Kessel – wie früher – nieten oder<br />
b) auf die Nieten verzichten, resp. sie nur zu Zierzwecken<br />
montieren,<br />
c) anstelle der Esbit-Feuerung eine saubere Gasfeuerung<br />
verbauen,<br />
d) welche Armaturen soll der Kessel später haben?<br />
Zu a): Modellbauer, die die schöne Arbeit des Nietens<br />
auf sich nehmen wollen, erhalten durch das Nieten und<br />
„Einwalzen“ der Rauchrohre einen Kessel mit so großer<br />
mechanischer Steifigkeit, dass sich ein Hartlöten erübrigt<br />
und daher die Nähte nur noch mit Weichlot abgedichtet<br />
werden müssen. Diese Möglichkeit ist insbesondere für<br />
Modellbauer interessant, die keine ausreichend bemessene<br />
Autogenanlage zum Hartlöten besitzen. Das Rohmaterial<br />
für das Nietwerkzeug (ca. 30 cm lange, härtbare<br />
Stahlrundstange) liegt dem Bausatz bei. Im Bauplan ist<br />
das Vorgehen des Nietens genau erklärt und auch, wie<br />
die Nietwerkzeuge zu fertigen sind. Achtung: Wer aber<br />
mit einem Keramikbrenner heizen will, der muss wegen<br />
der großen Wärmeentwicklung gleichwohl hartlöten.<br />
Zu b) und c): Ich entschied mich, mir den Aufwand für<br />
das Nieten zu sparen, die Nieten aber dennoch aus optischen<br />
Zwecken zu montieren und den Kessel mit Gas<br />
zu befeuern. Wer die Nieten nur zu optischen Zwecken<br />
montieren möchte, sollte die beiden Abschlussdeckel des<br />
Rauchrohrgerüstes um 180° verkehrt montieren oder den<br />
vertikalen Abstand der Nieten entsprechend vergrößern,<br />
damit später für die blinden Nieten genügend Platz vorhanden<br />
ist (mehr dazu unten). Die schöne, 9,5 mm starke<br />
Stahlstange für das Nietwerkzeug wanderte daher in die<br />
Restekiste und das Pack Esbit wurde für das spätere Anzünden<br />
des Holzkohlegrills im Sommer beiseite gelegt.<br />
Zu d): Mein Kessel sollte folgende Armaturen haben:<br />
Wasserstandsanzeige, Manometer, Speisekopf, <strong>Dampf</strong>abnahmeventil,<br />
Sicherheitsventil.<br />
Im Bauplan sind auch alle diese Armaturen vorgesehen<br />
und es liegen sogar die Einlötflansche dazu vor. Allerdings<br />
ist hier zu sagen, dass diese Flansche verschiedene, bei<br />
uns doch recht seltene englische Modell-Engineer-Gewinde<br />
haben. Da ich mir die Beschaffung der dazu passenden,<br />
nichtmetrischen Armaturen nicht zumuten wollte,<br />
entschied ich mich, alle Einlötflansche auf M6 x 0,75 mm<br />
zu ändern. Zudem stellte ich fest, dass bei meinem Bausatz<br />
die Gewinde teilweise nicht sauber ausgeschnitten<br />
waren und nachgeschnitten werden mussten. Das ist aber<br />
dann auch schon der einzige Kritikpunkt, den ich an diesem<br />
Bausatz auszusetzen gehabt habe. Für das Sicherheitsventil,<br />
das gleichzeitig auch als Einfüllstutzen gilt,<br />
habe ich einen Einlötflansch M8 x 0,75 mm verwendet, da<br />
auch dieses Gewinde nicht sauber geschnitten war. Die<br />
Wasserstandsanzeige konnte ich hingegen problemlos<br />
verwenden.<br />
Endlich kann der Bau losgehen<br />
Bild 2: Kesselboden und -deckel mussten ca. 1/10 mm<br />
abgedreht werden, damit sie sich ohne großen Kraftaufwand<br />
in den Kesselmantel einschieben ließen.<br />
Bild 3: Der Kesseldeckel erhielt – gemäß den Maßen auf<br />
dem Bauplan – noch die Bohrung für das Sicherheitsventil<br />
(Einlötflansch M8 x 0,75 mm) und – bei meinem Kessel<br />
– noch eine um 120° versetzte, zweite Bohrung für<br />
den Einlötflansch des <strong>Dampf</strong>abnahmeventils. Ich habe<br />
die <strong>Dampf</strong>abnahme nicht wie im Bauplan vorgesehen,<br />
auf dem Kesselmantel angebracht (was durchaus möglich<br />
wäre), sondern oben auf dem Kesseldeckel. Der Grund<br />
ist einfach: Da mein Kessel nicht stationär betrieben wird,<br />
sondern in einem Schiffsmodell zum Einsatz kommt, ist<br />
durch diese Konstruktion die Gefahr einfach viel kleiner,<br />
dass Kesselwasser durch das Hin- und Herschaukeln des<br />
Bootes in das <strong>Dampf</strong>abnahmeventil und damit in die Maschine<br />
gelangt.<br />
Bild 4: Bevor die Rauchrohre „eingewalzt“ werden konnten,<br />
musste zuerst ein Hilfswerkzeug gefertigt werden.<br />
Selbstverständlich ist dieses Werkzeug auch im Bausatz<br />
enthalten. In Ermangelung zölliger Gewindeschneidwerkzeuge<br />
wurde daher die ¼-Zoll-Zugschraube im Bereich<br />
des Gewindes auf 6 mm abgedreht und darüber ein M6-<br />
Gewinde geschnitten. Jetzt konnte in das Stück 6-Kant-<br />
Stahl ein Gewinde M6 geschnitten und ein 45° Konus<br />
angedreht werden. Der Rest ergab sich aus dem Bauplan,<br />
d. h. mit der Zugschraube und dem Konus wurden durch<br />
Anziehen die Rauchrohre an ihren Enden aufgeweitet und<br />
sitzen so bombensicher in ihrer Position. Man musste ein-<br />
2 3 4<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 29
zig darauf achten, die Zugschraube nicht zu überziehen<br />
und einen Abstandshalter zu platzieren. Nachdem alle<br />
13 Rauchrohre „eingewalzt“ waren, ging’s zum nächsten<br />
Schritt.<br />
5<br />
6<br />
Bild 5: Wie bereits oben erwähnt, haben meine Nieten nur<br />
optische Funktion. Damit sie der Rauchrohrkonstruktion<br />
nicht in die Wege kommen, habe ich die beiden Druckkesselabschlüsse<br />
einfach um 180° gewendet. So blieb genügend<br />
Platz zum Verlöten der Rauchrohrkonstruktion und<br />
der blinden Nieten.<br />
Bild 6: Die Löcher für die Nieten und Einlötflansche wurden<br />
auf dem Kesselmantel angebracht. Glücklich ist, wer<br />
einen Teilapparat hat und so leicht die 20 Nieten im gleichen<br />
Abstand bohren kann. Fast genauso gut geht es<br />
aber auch durch Anreißen mit dem Zirkel oder Messband.<br />
In die 3,1 mm weiten Löcher passten dann die Nieten<br />
leicht rein. Ebenso wurden auch die Löcher für die Einlötflansche<br />
und Lüftungsbohrungen (6 x 12 mm) angerissen<br />
und gebohrt.<br />
8<br />
7<br />
7a<br />
Bild 7 und 7a: Hier wurden die beiden Sitze für den Kamin<br />
und den Abschlussdeckel angedreht. Die Aufspannung<br />
des Alu-Abschlussdeckels bereitete mir einiges Kopfzerbrechen.<br />
Der Deckel ist wunderschön konisch und kann<br />
mit dem Dreibackenfutter nicht richtig gut gefasst werden.<br />
Die Lösung bestand darin, zuerst den Sitz für den Kamin<br />
innen nur soweit auszudrehen, dass der Kamin stramm<br />
in den Sitz passt. Die Konstruktion wurde dann verkehrt<br />
eingespannt (geht natürlich nur, wenn der Durchlass des<br />
Dreibackenfutters auch groß genug ist) und gegengehalten.<br />
Jetzt konnte der Aufnahmebund am Abschlussdeckel<br />
problemlos angedreht werden. Eine andere Lösung ist natürlich<br />
einen Aufnahmedorn einzusetzen. Auf das Fertigen<br />
einer Abschlusskrone für den Kamin habe ich aus reiner<br />
Bequemlichkeit verzichtet. Wieder wanderte ein schönes<br />
Stück Messing in die Restekiste.<br />
30<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
9<br />
9a<br />
10<br />
11<br />
Bild 8: Die Alu-Bodenplatte wurde gemäß Plan auf Maß<br />
gedreht. Zusätzlich erhielt sie drei Aufnahmebohrungen.<br />
Die von mir zusätzlich angebrachte Zentrumsbohrung 4,2<br />
mm dient zum Festschrauben des Brenners, die beiden<br />
äußeren Bohrungen dienen zum Festschrauben des Kessels<br />
auf einer Grundplatte und erhielten M4-Gewinde.<br />
Bild 9 und 9a: Brenner und Gastank sind Fertigteile von<br />
Maccsteam. Der 2-Zoll-Brenner erhielt in der Mitte ein<br />
M4-Gewinde zwecks Befestigung. Da die Leistung des<br />
2-Zoll-Brenners – wie sich später herausstellte – mehr als<br />
ausreichend ist, würde aber auch ein Brenner mit einem<br />
Durchmesser von 30 oder 40 mm immer noch sehr gute<br />
Dienste leisten. Zwecks Brenneranschluss musste die<br />
Alu-Bodenplatte im betreffenden Bereich noch geräumt<br />
werden. Mit Fräser und Feile klappte das bestens.<br />
Bild 10: Die wunderschöne und funktionsfähige Feuertüre<br />
musste nur noch wenig mit der Feile bearbeitet werden.<br />
Mit etwas Improvisation beim Aufspannen gelang die<br />
2-mm-Bohrung für die Aufnahme des Scharnierstiftes auf<br />
Anhieb. Achtung: Nicht in einem Arbeitsgang durchbohren,<br />
sondern nur bis ca. in die Mitte. Dann umspannen und<br />
von der anderen Seite her bohren. Der im Bausatz mitgelieferte<br />
Nagel mit einem Zollmaß etwas kleiner als 2 mm<br />
erlaubt als Scharnierstift gerade jenes Spiel, das nötig ist,<br />
die Scharniertüre aus- und einzuhängen. Für meinen persönlichen<br />
Geschmack ist die Feuertüre im Verhältnis zum<br />
Kessel leider zu groß, darum musste ich sie schweren<br />
Herzens in die Restekiste legen. Wer jedoch mit Esbit feuern<br />
will, benötigt sie, da sie eine große Öffnung zum Feuerraum<br />
freigibt. Wer hier das Pünktchen aufs i setzen will,<br />
dem sei die nicht minder schöne Feuertüre von Regner<br />
empfohlen. Sie passt ausgezeichnet zur Kesselgröße.<br />
Bild 11: Mit einer Stichsäge aus dem Baumarkt, ausgerüstet<br />
mit Metallsägeblatt, konnte schnell und effizient der<br />
nötige Ausschnitt, z. B. für den Brenneranschluss oder die<br />
Feuertüre, in den fast 2 mm starken Kesselmantel gesägt<br />
werden.<br />
Bild 12: Nach dem gründlichen Reinigen des Kessels<br />
und seinen Einlötbuchsen ging es ans Hartlöten. Wer die<br />
Mühe des Nietens auf sich genommen hat, wird hier nun<br />
belohnt und kann weichlöten. Das dem Bausatz beiliegende<br />
Lötzinn und Flussmittel ist ein Weichlot (obwohl in<br />
der Bauanleitung das Löten mit „silver solder“ bezeichnet<br />
wird, was eigentlich<br />
genau übersetzt, hartlöten<br />
heißen würde) 12<br />
mit einer Schmelztemperatur<br />
von rund 200<br />
°C und kann dazu gut<br />
verwendet werden.<br />
Die faulen Modellbauer,<br />
so also auch ich<br />
und jene, die nicht genietet<br />
haben, müssen<br />
Hartlöten. Zum Hartlöten<br />
verwendete ich<br />
eine Hartlötpaste von<br />
Castolin, die im kalten<br />
Zustand aufgebracht<br />
werden kann. Man muss dann nur noch das Ganze solange<br />
erhitzen, bis das Lot schmilzt und schön verläuft.<br />
Achtung: Mit dem Lot wirklich nicht sparen, insbesondere<br />
im Bereich der Nieten sehr viel Lot anbringen, damit diese<br />
schön mitverlötet werden und nicht etwa durch eine dieser<br />
Nieten später der Druck entweichen kann.<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 31
13 13a 14<br />
15 15a<br />
Bild 13, 13a und 14: Nach<br />
dem Löten und Reinigen<br />
des Kessels sah es ungefähr<br />
so aus. Nun kam der<br />
große Moment des Drucktests.<br />
Der Kessel wurde<br />
ganz mit Wasser gefüllt und<br />
langsam auf den 2-fachen<br />
Betriebsdruck gebracht.<br />
Bei mir waren das rund 6<br />
bar. Zum Glück war er dicht!<br />
Bild 15 und 15a: Das Sicherheitsventil<br />
musste geringfügig<br />
verlängert und<br />
mit einem M8 x 0,75 mm-Gewinde versehen werden,<br />
da das ursprüngliche Gewinde leider nicht wirklich gut<br />
passte. Das im Bausatz enthaltene Wasserstandsglas<br />
(welches sonderbarerweise einen Durchmesser von exakt<br />
5 mm hat) musste an den Kanten noch etwas verschliffen<br />
werden. Auf einer Nassschleifmaschine ging<br />
das bestens. Übringens, im Bausatz ist – selbstverständlich<br />
– sogar ein Ersatz-Wasserstandsglas enthalten und<br />
die ebenfalls beiliegenden, sehr weichen Dichtungen,<br />
welche zwar noch abgeschnitten werden müssen, dichten<br />
bestens.<br />
16<br />
Bild 16 und 16a: Alle Armaturen wurden mit Kupferdichtungsringen<br />
und Schraubensicherungskleber Loctite<br />
Nr. 241 montiert. Anschließend wurde der Kessel mittels<br />
Pressluft, die via <strong>Dampf</strong>abnahmeventil in den Kessel<br />
eingefüllt wurde, auf Betriebsdruck gebracht. Nochmals<br />
erfolgte eine finale Dichtigkeitsprüfung der Armaturen<br />
und Verbindungen, diesmal aber unter Wasser. Aufsteigende<br />
Luftblasen erkennt<br />
man so sofort und kann die<br />
betreffenden Stellen nacharbeiten.<br />
Das kleine, hübsche<br />
Manometer ist übrigens von<br />
kramer-steam.ch.<br />
16a Bild 17, 17a: Der <strong>Dampf</strong>kessel<br />
ist fertig montiert und<br />
bereit für den ersten, großen<br />
Testlauf. Wer will, kann den Kessel mit hitzebeständiger<br />
Farbe spritzen (sollte allerdings vor der Montage der<br />
Armaturen passieren). Verwendet wurde hier eine hitzebeständige<br />
Farbe aus der Spraydose, Farbton Gussgrau.<br />
Sieht toll und sehr originalgetreu aus, finde ich. Eine Isolation<br />
des Kessels ist bei der gegebenen Leis tung wirklich<br />
nicht nötig und würde zudem die schönen Nieten<br />
verdecken.<br />
<strong>Dampf</strong>leistung<br />
Die Leistung des Kessels, versehen mit dem 50 mm Keramikbrenner,<br />
ist mehr als beeindruckend: In 3 Minuten<br />
ist der Kessel auf Betriebsdruck von 2 bar und vermag<br />
problemlos eine doppeltwirkende, Zwei-Zylinderdampfmaschine<br />
mit 15 mm Bohrung und 18 mm Hub auf 1000<br />
U/min zu bringen. Allerdings ist dann bei dieser <strong>Dampf</strong>entnahme,<br />
wenn nicht nachgespeist wird, bereits nach<br />
sieben Minuten Schluss.<br />
32 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
17 17a<br />
Kesseldaten<br />
Durchmesser: 79 mm<br />
Höhe bis Kamin: ca. 180 mm<br />
Höhe über alles: ca. 300 mm<br />
Anzahl Rauchrohre: 13<br />
Brennerdurchmesser: 50 mm (2 Zoll)<br />
<strong>Dampf</strong>leistung: ca. 16.000 cm 3 bei 2 bar pro Min.<br />
Brauchwasser: ca. 150 ml<br />
Restwasser:<br />
ca. 100 ml<br />
(Unterkante Wasserstandsglas)<br />
Maximale Füllung: ca. 300 ml<br />
Bezugsnachweise<br />
Bausatz:<br />
www.pmreserachinc.com<br />
Armaturen/Kupferdichtringe: www.dampfshop.ch<br />
www.dampfmodellbau.ch<br />
www.ts-dampfmaschinen.de<br />
Kleines Manometer: www.kramer-steam.ch<br />
Brenner und Gastank: www.maccsteam.com<br />
www.regner.de<br />
Kleinere Feuertüre: www.regner.de<br />
Zöllige Gewindewerkzeuge: dampfmodellbau.ch<br />
Schraubensicherung: Loctite Nr. 241<br />
Kesselfarbe:<br />
Gussgrau,<br />
Hi-Temp 650° C von<br />
www.knuchel.ch oder<br />
Baumarkt<br />
Fazit<br />
Für wenig Geld erhält man einen tollen <strong>Dampf</strong>kessel, der<br />
sehr originalgetreu aussieht und mit der oben beschriebenen<br />
Modifikation für seine Größe eine enorme Leistung<br />
erbringt. Zur Bearbeitung sind Drehbank und Säulenbohrmaschine<br />
oder Fräsmaschine unabdingbar. Ebenfalls<br />
braucht es eine Autogenanlage zum Hartlöten. Der<br />
Bausatz ist üppig ausgestattet und das Preis-/Leistungsverhältnis<br />
gut. Einziger Wermutstropfen bei meinem Bausatz<br />
waren die nicht sauber ausgeschnittenen, englischen<br />
Modell-Engineer-Gewinde. Der Kessel ist eher für kleinere<br />
<strong>Dampf</strong>maschinen mit Bohrung/Hub von 10 mm konzipiert.<br />
Allfälligen Nachbauern sei empfohlen, eine Sammelbestellung<br />
unter Modellbaukollegen zu organisieren, damit<br />
die Versandkosten von rund $ 30,– geteilt werden können.<br />
Fotos: Gerhard Winistörfer<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 33
<strong>Dampf</strong><br />
Vorderansicht<br />
Modellbau der Steuerbord-Antriebsmaschine<br />
des White Star Liners „TITANIC“<br />
im Maßstab 1:20<br />
Karl-Friedrich Pohlmann<br />
Rückansicht<br />
34 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Aluminiumgüsse teilbearbeitet<br />
Herstellung von<br />
Pleuelstangen<br />
Exzenter<br />
Kurbelwelle mit Lagern<br />
Kurbelwelle im Maschinenbett<br />
Pleuelstange<br />
mit Pleuellager<br />
und Kreuzkopf<br />
In meiner ca. vierzigjährigen Laufbahn als Modellbauer<br />
von <strong>Dampf</strong>maschinen und Verbrennungsmotoren<br />
ist es noch nie vorgekommen, dass ich ein<br />
Modell zweimal gebaut habe. Nun habe ich dieses Prinzip<br />
durchbrochen.<br />
Nachdem meine Backbordmaschine des Schnelldampfers<br />
„Deutschland“ und die Backbordmaschine der „Titanic“<br />
(beide im Maßstab 1:20) sowie der Maschinenraum<br />
eines niederländischen Bergungs- und Hochseeschleppers<br />
im Maßstab 1:25 im neuen Internationalen Maritimen<br />
Museum in Hamburgs Speicherstadt ausgestellt sind, erhob<br />
sich die Frage, ob ich nun diesmal die spiegelbildliche<br />
Steuerbordmaschine der „TITANIC“ bauen sollte.<br />
Die Gussmodelle des Maschinenbetts, der Zylinder und<br />
der Zylinderständer sowie einiger Kleinteile wie Zylinderdeckel<br />
usw. waren in meinem Materiallager noch vorhanden,<br />
ebenso wie eine Reihe von Zeichnungen und<br />
Skizzen. Trotz vorgerückten Alters wurde dieses Projekt,<br />
welches immerhin drei Jahre in Anspruch nehmen würde,<br />
begonnen, zumal eine umfangreiche Werkstatt und viel<br />
Material vorhanden waren.<br />
Zuerst einmal mussten zwei Zylinder-Gussmodelle umgearbeitet<br />
werden, um das Spiegelbild von Backbordauf<br />
Steuerbordmaschine zu erhalten. Die Aluminiumgüsse<br />
waren in einer befreundeten Gießerei schnell<br />
hergestellt und die Zylinder gebohrt und mit Grauguss-<br />
Laufbuchsen versehen. Die Kolben und Kolbenringe bestehen<br />
ebenfalls aus Grauguss und wurden auch jetzt<br />
schon angefertigt. Die Schiebergehäuse für je zwei Muschelschieber<br />
in den beiden Niederdruckzylindern und die<br />
Kolbenschieber im Hochdruck- (1 Stück) und Mitteldruckzylinder<br />
(2 Stück) mit Stopfbuchsen sowie weiteres Innenleben<br />
waren bald angefertigt.<br />
Die genaue parallele bzw. rechtwinklige Befräsung der<br />
Flächen an den Zylinderständern habe ich mit Hilfe einer<br />
angefertigten Spannvorrichtung in einer Aufspannung<br />
ausgeführt, was sich bei der späteren Montage auszahlte.<br />
Das Maschinenbett mit den Ausfräsungen für die acht<br />
geteilten Kurbelwellenlager aus Rotguss wurde geplant<br />
und die Lager mit einer verlängerbaren Hunger-Reibahle<br />
fluchtend ausgerieben.<br />
Die Kurbelwelle besteht aus einer 20 mm Silberstahlwelle,<br />
ebensolchen Zapfen für die Pleuellager und achtförmigen<br />
Kurbelwangen aus Automatenstahl. Das Ganze wurde mit<br />
Hilfe von Lehren zusammengepresst und mit konischen<br />
Stiften gesichert. Nach<br />
dem Ausfräsen der<br />
WellenmitteIstücke<br />
zwischen den Kurbelwangen<br />
konnte die fertige<br />
Welle in die Lager<br />
eingelegt werden und<br />
lief nach ganz geringen<br />
Korrekturen prima.<br />
Anschließend wurden<br />
die Pleuelstangen<br />
Exzenter eingebaut<br />
mit ihren tulpenförmigen<br />
Enden zur Aufnahme<br />
der Lager sowie die trapezförmigen Kreuzköpfe<br />
und die Exzenter hergestellt. Die nun folgende Montage<br />
der Maschine zeigte dank genauer Arbeitsweise keine<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 35
Umsteuerschwingen mit Gabeln<br />
<strong>Dampf</strong>maschine<br />
für Maschinendrehvorrichtung<br />
vor der Montage<br />
Brownsche<br />
Umsteuermaschine<br />
Probleme. Es lohnt sich schon der Zeitaufwand, alle wichtigen<br />
Bohrungen mittels Kantentaster und Ausspindelung<br />
vorzunehmen, und die Positionierung der Einzelteile mit<br />
konischen Stiften zu sichern.<br />
Nach der Montage habe ich die ganze Chose mit Hilfe<br />
eines Elektro-Getriebemotors unter Zugabe von viel Öl<br />
einlaufen lassen.<br />
Als Nächstes folgte die Stephenson-Umsteuerung, deren<br />
Anfertigung mit doppelten Schwingen, Lagern, Gleitstücken,<br />
Distanzröllchen, Umsteuerwelle mit Hebeln und<br />
44 Rotgusslagern ca. sechs Monate in Anspruch nahm.<br />
Dabei konnte die Brown’sche Umsteuermaschine mit eingebaut<br />
werden.<br />
Die Maschinendrehvorrichtung besteht aus einem ausrückbaren<br />
Schneckentrieb, der von einer kleinen zweizylindrigen<br />
Volldruckdampfmaschine angetrieben wird. Mit<br />
dieser Vorrichtung wurde die Originalmaschine im Anwärmvorgang<br />
ganz langsam durchgedreht. Ebenso wurde<br />
sie im Reparaturfall in die erforderliche Position gefahren.<br />
Bei mir tut sie’s auch.<br />
Nun wurden mit Hilfe von transparenten Schablonen<br />
die Zylinderverkleidungen aus 0,5 mm Messingblech<br />
angefertigt, gebläut und angebracht, um die hauptsächlichen<br />
dampfführenden Leitungen montieren zu<br />
können. Diese bestehen ebenfalls aus gebläuten Kupferbzw.<br />
Messingrohren mit vielen Flanschen und Kompensationsbälgen,<br />
welche im Original die Wärmedehnung<br />
aufnehmen sollten.<br />
Die TITANIC besaß an jeder Hauptmaschine eine Umsteuer-Rundlaufmaschine,<br />
die ebenfalls über Schneckentrieb<br />
und Hebel die Umsteuerung kontinuierlich auf<br />
Umsteuerung im Einbauzustand<br />
36 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />
Rohrleitungen vor dem Bläuen unten die Umsteuerwelle
Umsteuerrundlaufmaschine eingebaut<br />
Maschinendrehvorrichtung<br />
montiert<br />
Einzelteile der Umsteuerrundlaufmaschine<br />
Umsteuerrundlaufmaschine<br />
ohne<br />
Schneckentrieb<br />
Lager und<br />
Kamm für das<br />
Drucklager<br />
Vorwärts-Rückwärts schaltete. Genau wie bei der Maschinendrehvorrichtung<br />
geschah das beim Anwärmvorgang,<br />
weil Maschinen dieser Größenordnung nicht im kalten<br />
Zustand angefahren werden konnten. Vielmehr wurden<br />
die Zylinder mittels <strong>Dampf</strong> durch Doppelmäntel und alle<br />
Innereien vorgewärmt, um Wasserschlag und Rissbildung<br />
zu vermeiden.<br />
Bei der Anfertigung des mächtigen Schraubenwellendrucklagers,<br />
welches den Schub der Schiffsschraube<br />
abfängt und auf den Schiffskörper überträgt, wurden zuerst<br />
in eine 40 mm Stahlwelle 14 tiefe Nuten eingestochen<br />
und die Enden auf 20 mm abgedreht. Nach Anfertigung<br />
der großen, geteilten Lager ging es an die Herstellung<br />
der 14 Kämme, die in Paketen zu je 7 Stück ausgedreht<br />
Genutete<br />
Drucklagerwelle<br />
mit mittlerem<br />
Hauptlager<br />
und gefräst wurden. Nach Abstechen<br />
und Planen wurden<br />
alle Einzelteile mit zwei langen<br />
Gewindespindeln verbunden,<br />
auf ein Fundament geschraubt<br />
und die Kämme ausgerichtet.<br />
Im Original waren Lager und<br />
Kämme hohlgegossen, damit<br />
sie mit Kühlwasser beaufschlagt<br />
werden konnten. Im Fundament<br />
lagen ebenfalls Kühlschlangen,<br />
um das Schmieröl zu kühlen und<br />
einer neuen Verwendung zuführen<br />
zu können.<br />
Bei der Anbringung des Drucklagers<br />
hinter der Hauptmaschine<br />
habe ich eine von mir konzipierte<br />
Duplex-<strong>Dampf</strong>pumpe System Worthington als<br />
Feuerlösch-, Lenz- und Mehrzweckpumpe eingebaut.<br />
Auf der anderen Seite des Drucklagers wurde eine<br />
handelsübliche Simplex-<strong>Dampf</strong>pumpe zur Kühlung des<br />
Drucklagers positioniert.<br />
Das Hauptdampfventil sowie das Manöverventil zur Einstellung<br />
der einzelnen Fahrtstufen konnten wegen ihrer<br />
Größe nicht mehr von Hand bedient werden. Deshalb<br />
habe ich dem Original entsprechend zwei winzige, über<br />
Kopf stehende <strong>Dampf</strong>maschinen mit 8 mm Kolben und<br />
4 mm Steuerkolben gebaut. Diese betätigen über Schneckentrieb,<br />
lange Stangen mit Schraubenspindeln und<br />
Wippen die entsprechenden Ventile. Ich konnte dabei ein<br />
wenig Einblick in die Uhrmacherarbeit nehmen, wurden<br />
Bild links: Bauzustand<br />
Feb 2011 teils mit<br />
Zylinderverkleidungen<br />
und gebläutem<br />
Abdampfrohr<br />
Anfertigung von Hauptlagern<br />
und Kämmen für<br />
das Drucklager<br />
Wellendrucklager fertig<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 37
Worthington Duplex <strong>Dampf</strong>pumpe<br />
Einzelteile der Betätigungsmaschinen<br />
für Hauptdampfund<br />
Manöverventil<br />
bei der Anfertigung der Maschinen doch 1,6 und 1,2 mm<br />
Schrauben angebracht.<br />
Der Maschinenfahrstand umfasst sechs 13 mm Manometer<br />
und ein 20 mm Vacuummeter zur Beobachtung<br />
der Druckverhältnisse innerhalb der Hauptmaschine, des<br />
Kesseldrucks und der Umsteuerrundlaufmaschine. Alle<br />
anderen Hilfsmaschinen sind mit separaten Manometern<br />
versehen.<br />
Zur weiteren Ausrüstung des Modells gehören viele kleine<br />
Rohrleitungen, 7 Rastenhebel mit Betätigungswellen zur<br />
Bedienung der Entwässerungsventile, 4 Schmierölkästen<br />
mit Nadelventilen zur Tropfölschmierung von Kreuzköpfen,<br />
Pleuellagern und Exzenterstangenführungen, Öltöpfchen,<br />
Anlassleitungen, über Exzenter betätigte Zylinderschmierpumpe,<br />
eine weitere, stehende <strong>Dampf</strong>pumpe,<br />
Geländer, Treppen und vieles mehr. Bei einem Modell<br />
dieser Größe kann man sich bei der Detailgebung schon<br />
ganz schön austoben.<br />
Nachdem nun nach knapp 3 Jahren Bauzeit das Modell<br />
fertiggestellt ist, werde ich es nicht mit <strong>Dampf</strong> betreiben,<br />
erstens wegen eines erforderlichen zu großen Kessels<br />
und zweitens wegen der Gefahr des Festrostens. Auch<br />
mit Druckluft wird es nicht laufen, da Luft wegen des fehlenden<br />
Temperaturgefälles nicht genügend expandiert.<br />
Deshalb drehe ich die ganze Geschichte mit Hilfe eines<br />
drehzahlveränderlichen Elektrogetriebemotors durch.<br />
Auch so sind die Bewegungen aller Teile sehr schön zu<br />
beobachten und die Maschine schnarcht und pufft vernehmlich<br />
und akustisch beeindruckend.<br />
Stehende<br />
<strong>Dampf</strong>pumpe<br />
Betätigungsmaschine für<br />
Hauptdampfventil<br />
Bild oben rechts:<br />
Hauptdampf rechts und<br />
Manöverventil links<br />
mit Wippen<br />
Drucklager<br />
Duplexpumpe<br />
Maschinendrehvorrichtung<br />
Maschinenfahrstand<br />
38 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Die dritte Antriebsschraube der TITANIC wurde von einer<br />
Niederdruckturbine (sogen. Hybridantrieb) angetrieben,<br />
die mit dem Abdampf der beiden Hauptmaschinen beaufschlagt<br />
wurde. Der Abdampfdruck betrug bei Volllast 2,5<br />
bar, der Läuferdurchmesser 3,66 m, die Leistung 17.000<br />
PS das Gesamtgewicht 420 t. Bei Rückwärtsfahrt wurde<br />
der Abdampf der Hauptmaschinen über zwei riesige Umschaltventile<br />
(man bedenke die enormen <strong>Dampf</strong>mengen)<br />
direkt zu den Kondensatoren geleitet, da eine Turbine<br />
nicht rückwärts läuft. Zum Bau der Turbinenanlage werde<br />
ich wohl nicht mehr kommen, zumal noch andere, kleinere<br />
Projekte auf mich warten.<br />
Einige Technische Daten:<br />
Original<br />
Karl-Friedrich Pohlmann<br />
Brilonerlandstraße 10, 34497 Korbach<br />
Fotos: Karl-Friedrich Pohlmann<br />
Modell<br />
Gesamtlänge der Maschine<br />
ohne Drucklager ca. 16 m 790 mm<br />
Gesamthöhe ca. 9,5 m 490 mm<br />
Durchmesser HD-Zylinder 1,37 m 69 mm<br />
Durchmesser MD-Zylinder 2,13 m 106 mm<br />
Durchmesser ND-Zylinder je 2,46 m 123 mm<br />
Kolbenhub 1,90 m 95 mm<br />
Gewicht Maschinenbett 195 t<br />
Gewicht Zylinderständer je 21 t<br />
Gewicht ND-Zylinder<br />
je 51 t<br />
Gewicht Kurbelwelle<br />
118 t<br />
Gewicht komplette Maschine<br />
Leistung<br />
1.100 t<br />
15.000 PS / 75 U/min<br />
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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 41
kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />
Peter Heerde<br />
DIREKTTEILGERÄT<br />
B<br />
ei meinen Modellbautätigkeiten muss ich sehr oft<br />
Teilarbeiten erledigen. Bisher habe ich diese mit<br />
Hilfe eines kleinen Gerätesets nach /1/ auf der<br />
Drehmaschine durchgeführt. Beim Fräsen von Kettenrädern<br />
für einen Raupenschlepper war die ganze Sache an<br />
ihrer Grenze angekommen. Eine Alternative wäre das Fräsen<br />
auf der Fräsmaschine mittels Fräswinkel und Zahnrad<br />
als Teilscheibe gewesen. Ich hatte jedoch Zweifel, ob<br />
diese Lösung auch für künftige Fälle die effektivste wäre.<br />
Ein Teilgerät musste also her. Ich habe deshalb meinen<br />
Modellbau unterbrochen und mir eines am Computer konstruiert.<br />
Mit CAD ist das eine feine Sache.<br />
Nachfolgend die Forderungen, die ich an das Gerät gestellt<br />
habe:<br />
– Teilspindel horizontal und vertikal schwenkbar<br />
– Vertikale Nulleinstellung mittels Indexstift fixierbar<br />
– Horizontale Einstellung der Spindel entweder mit<br />
360°-Skala oder Indexrastung<br />
– Ein Satz Teilscheiben mit den gängigsten Teilverhältnissen<br />
– Mittels Nutensteinen auf Fräsmaschinentisch<br />
justierbar.<br />
– Teilspindeldurchlass 20 mm<br />
– Verwendung von Spannzangen<br />
– Verwendung von Spanndornen auch mit Spannfutter<br />
bestückt<br />
– Spanndorn mit Planscheibe<br />
– Vertikale und horizontale Einstellung klemmbar,<br />
so dass auch größere Kräfte aufgenommen werden<br />
können.<br />
– Gegenspitze zum Halten von längeren Teilen, wie<br />
Wellen usw.<br />
Ich habe für den Bau, mit Unterbrechungen, ca. zwei Monate<br />
benötigt. Es mussten einige Technologien zur Herstellung<br />
von verschiedenen Teilen erst erarbeitet werden, da<br />
ich keine Möglichkeiten hatte, Teile mittels CNC fertigen zu<br />
lassen. Alle Teile wurden auf meiner Mechanikerdrehmaschine<br />
und Eigenbaufräsmaschine hergestellt. Die meiste<br />
Zeit beanspruchte der Bau von Vorrichtungen, die aber für<br />
eine exakte Arbeit unbedingt erforderlich waren. So habe<br />
42 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />
1 2<br />
3<br />
ich mir in dieser Zeit auch ein neues Lünett für meine Drehmaschine<br />
bauen müssen. Als Material kamen vorwiegend<br />
Messing, Bronze, Grauguss und legierte Werkzeugstähle<br />
zum Einsatz. Besonders Letztere stellten mich auf Grund<br />
ihrer Eigenschaften vor arge Probleme. Kleine Vorschübe<br />
und sehr häufiges Nachschleifen der Werkzeuge waren<br />
angesagt. Das zum Bau benötigte Material stammt vielfach<br />
aus den Reste-Kisten befreundeter Firmen. Für einen<br />
kleinen Obolus in die Kaffekasse ist man dazu gern bereit.<br />
Bild 1 zeigt das Ergebnis meiner Arbeit.<br />
Die untere Scheibe mit Gradeinteilung ist die Skala für<br />
die vertikale Schwenkbewegung. Sie wird durch zwei<br />
Klemmsteine sehr fest auf die Grundplatte geklemmt. Auf<br />
der Spindel befindet sich die Indexscheibe mit Gradeinteilung.<br />
Sie besitzt zusätzlich eine Indexteilung von 5° zum<br />
schnellen Teilen. Alle Gradteilungen wurden mittels Indexscheibe<br />
(360 Indexbohrungen) auf der Drehmaschine mittels<br />
Hobelstahl aufgestoßen. Der Indexstift wird in seiner<br />
Ruhestellung durch eine Nut im Grundkörper gehalten.<br />
Den ursprünglich vorgesehenen zweiten Indexstift für die<br />
Vertikaldrehung habe ich vorläufig nicht montiert. An der<br />
Unterseite der Grundplatte sind in einer Nut die Nutensteine<br />
angeschraubt. Sie passen ohne Spiel in die Nuten<br />
meines Fräsmaschinentisches. Nur so ist ein genaues<br />
Arbeiten ohne langes Herumprobieren möglich!<br />
Die genaue Einstellung des vertikalen Nullpunktes erfolgte,<br />
indem das Teilgerät auf dem Fräsmaschinentisch<br />
montiert wurde. Mittels Messuhr und eines Messdorns erfolgte<br />
die genaue Einstellung parallel zur Bewegung des<br />
Maschinentischs. Nach dem Klemmen habe ich gleich<br />
mittels Fräsmaschine das Indexloch auf der Rückseite<br />
gebohrt und mittels Kegelreibahle aufgerieben. Dieser Indexstift<br />
wurde nicht in den Zeichnungen dargestellt. Erforderlich<br />
war dazu der Bau einer Bohrerverlängerung. Die<br />
4<br />
Rückseite des Teilgerätes<br />
zeigt Bild 2. Auf<br />
der Rückseite ist die<br />
Inbusschraube zum<br />
Klemmen der Teilspindel<br />
sehr gut zu erkennen.<br />
Gleiches gilt<br />
auch für den Indexstift<br />
der Nullstellung.<br />
Die ebenfalls vorhandenen<br />
Gewindebohrungen stammen noch vom vorherigen<br />
Verwendungszweck, da das Teil aus der Schrottkiste<br />
ist. Die Gewindebohrungen auf der Vorderseite habe ich<br />
zum Befestigen des Indexstifthalters verwendet.<br />
Um einen guten Rundlauf der Teilspindel und der Einsätze<br />
zu erreichen, mussten sie grundsätzlich zwischen<br />
den Spitzen gedreht werden. Für das Bohren und anschließende<br />
Ausdrehen, auch der Spannzangen, war ein<br />
Lünett zwingend erforderlich (Bild 3). Erste Versuche mit<br />
einer ausgedrehten Spannhülse im Dreibackenfutter befriedigten<br />
nicht, da erhebliche Rundlaufungenauigkeiten<br />
beim Spannen des zweiten Werkstücks auftraten.<br />
Deshalb habe ich mir für meine Drehmaschine, die eine<br />
Spannzangenaufnahme hat, eine Spezialzange gedreht.<br />
Damit konnte ich die Spannzangenrohlinge sicher spannen<br />
und genau bearbeiten (Bild 4).<br />
Viele Teile habe ich so konstruiert, dass sie möglichst<br />
ohne Ausspannen, gedreht werden konnten. Dies trifft<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 43
kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />
5<br />
6<br />
7 8<br />
auch auf die Stellmuttern und die Teilscheiben zu. Letztere<br />
wurden direkt auf der Drehmaschine gebohrt /2/. Von den<br />
Teilscheiben wurden vorläufig vier Stück, mit diversen Teilungen;<br />
hergestellt. Einige Rohlinge warten aber noch auf<br />
ihre Vollendung, da man immer eine Teilscheibe mit einer<br />
Teilung braucht, die man nicht hat. Bei „krummen“ Teilverhältnissen<br />
habe ich auf neue Zahnräder als Urteilscheibe<br />
zurückgegriffen, da ich noch keinen Teiltisch besitze. Ein<br />
solcher ist aber schon in Planung. Zwei der verschiedenen<br />
Teilscheiben zeigt Bild 5.<br />
Die Teilscheiben werden mit Madenschrauben M5 auf der<br />
Spindel geklemmt. Um diese nicht durch Druckstellen zu<br />
beschädigen, habe ich mir welche aus Bronze gedreht.<br />
Das Bild zeigt aber noch die alte Bestückung mit Madenschrauben<br />
aus Stahl. Die Kernbohrungen für die Gewinde<br />
wurden als eine der ersten Arbeiten auf der neuen Teilvorrichtung<br />
hergestellt. Als nächste Arbeit erfolgte das<br />
Schlitzen der für die Teilvorrichtung erforderlichen Spannzangen<br />
(Bild 6). Auch hier musste ich mir eine Spezialspannzange<br />
herstellen. Die auf dem Bild gezeigte Fräsmaschine<br />
ist übrigens auch ein Eigenbau.<br />
Zum Abschluss noch einige Spanndorne, die hauptsächlich<br />
zum Fräsen von Zahnrädern dienen (Bild 7). Bild 8<br />
zeigt einige der zum Gerät gehörigen Spannzangen. Da<br />
sich sicher einige Modellbaukollegen<br />
für den Nachbau des Gerätesets<br />
interessieren, habe ich<br />
einen Zeichnungssatz an das Ende<br />
meines Beitrages gestellt.<br />
Für die Fertigung des Gerätesets<br />
benötigt man jedoch eine sehr gute<br />
Maschinenausrüstung. Ebenfalls<br />
kann das gesamte Gerät geändert<br />
werden, wenn die Abmessungen<br />
nicht zusagen.<br />
Die Wahl des Materials ist bei der<br />
Realisierung kein Dogma. Lediglich<br />
für die hoch belasteten Teile, wie Teilspindel, Spannzangen<br />
und Fräsdorne sollten legierte Stähle zum Einsatz<br />
kommen. Härten ist hier nicht erforderlich, da die Gefahr<br />
besteht, dass sich die Teile verziehen. Selbst der in Bastlerkreisen<br />
gern verwendete Silberstahl oder C60 dürfte<br />
geeignet sein. Ich habe als Material 90 MnV8 verwendet,<br />
da er für mich leicht erhältlich war (Schrottkiste). Bitte<br />
beachten Sie jedoch bei oben genannten Stählen, dass<br />
die Schnittgeschwindigkeit und der Vorschub bei unseren<br />
leichten Maschinen, stark reduziert werden müssen. Es<br />
dauert dann halt etwas länger, aber die Freude ist umso<br />
größer, wenn alles stimmt.<br />
Die im Pflichtenheft genannte Gegenspitze ist noch in<br />
Arbeit. Sie wird vielleicht Inhalt eines weiteren Beitrages<br />
sein. Bleibt mir nur noch, allen Nachbauern viel Erfolg zu<br />
wünschen.<br />
Quellen:<br />
1. Jürgen Eichardt, Fräsen mit der Drehmaschine, Maschinen im Modellbau,<br />
vth-Verlag<br />
2. Peter Heerde, Halterung für Fräsmotor, Zeitschrift <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> und<br />
<strong>Heißluft</strong>, Neckar-Verlag GmbH, Villingen-Schwennigen<br />
Fotos und Zeichungen: Peter Heerde<br />
44 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />
Achtung:<br />
Aus Platzgründen sind<br />
die Zeichnungen nicht<br />
in chronologischer<br />
Reihenfolge!<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 45
kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />
46 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 47
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48 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 49
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50 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 51
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52 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />
53
Industriegeschichte<br />
Alfred<br />
Krupp<br />
Richard Planitz<br />
Abbildungen: Historisches Archiv Krupp<br />
Keine andere Familie hat das Ruhrgebiet im ausgehenden<br />
18. und dem beginnenden 19. Jahrhundert<br />
so geprägt, wie diese. Der Protagonist dieses<br />
Artikels soll hier näher vorgestellt werden Er ließ das „i“ in<br />
seinem Vornamen weg und nannte sich fortan Alfred. Eine<br />
seiner Erfindungen sollte weltweit das Eisenbahnsystem<br />
revolutionieren. Eine andere Entwicklung hat er so modifiziert,<br />
dass die internationale Fachwelt aus dem Staunen<br />
nicht mehr herauskam. Die Rede ist von Alfred Krupp,<br />
einem hageren Mann, der gerne in Reitstiefeln auftrat und<br />
den Geruch von Pferden, so die Überlieferung, liebte. Man<br />
nannte ihn auch respektvoll den „Kanonenkönig“, weil er<br />
es fertigbrachte, Freund und Feind mit teueren Stahlkanonen<br />
zu beliefern. Doch der Reihe<br />
nach: Sein Vater, Friedrich Krupp,<br />
(1787–1826) bemühte sich eher<br />
bescheiden, Gussstahl, den Vorgänger<br />
des heutigen Werkzeugstahls,<br />
erfolgreich herzustellen<br />
und ließ sich auf verkappte<br />
Experten ein, die von dieser<br />
Materie nichts verstanden haben.<br />
So investierte er viel Geld<br />
und Zeit in ein Projekt, das erst<br />
sein Sohn, der eben genannte<br />
Alfred Krupp (1812–1887) zu<br />
voller Blüte gebracht hat. Schon<br />
kränklich, wies Friedrich Krupp<br />
seinen Sohn Alfred in die Kunst<br />
der Herstellung von besonders<br />
reinem Stahl ein, welcher für die<br />
Herstellung von Prägestempeln<br />
zur Münzproduktion besonders<br />
geeignet war. Bedarf an solch<br />
hochwertigem Stahl war vorhanden<br />
und so entwickelte Alfred zwei umlaufende Prägestempel,<br />
mit denen sich Löffel und Gabeln rationell in<br />
Serien herstellen ließen. Die Gründung des deutschen<br />
Zollvereins 1834 förderte den Güterverkehr in Deutschland.<br />
Darauf reagierte Alfred Krupp und ließ im Jahr 1835<br />
eine <strong>Dampf</strong>maschine samt Kesselanlage in seinem Betrieb<br />
installieren, welche allgemeines Aufsehen und Bewunderung<br />
erregte, aber auch Neid mit sich brachte. Zu<br />
dem Zeitpunkt waren schon 60 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Alfred Krupp bereiste ganz Europa, um auf seine Produkte<br />
aufmerksam zu machen. Die Herstellung von Feuerwaffen<br />
begann zuerst als Hobby: Nach mehrjähriger Versuchszeit<br />
entstand 1843 ein in Handarbeit geschmiedeter Gewehrlauf<br />
aus Stahl, der aber das Militär<br />
noch nicht überzeugen konnte, weil<br />
die Verantwortlichen lieber auf<br />
die solide Bronze vertrauten.<br />
1848 wurde Alfred Krupp Alleineigentümer<br />
der Essener Gussstahlfabrik.<br />
Herr der Ringe<br />
und Aufstieg der Firma<br />
Das stetige unangenehme Rattern<br />
der Eisenbahnzüge brachte<br />
Alfred Krupp, nachdem er dem<br />
Geräusch auf die Spur gekommen<br />
war, auf eine Idee, die einen<br />
nachhaltigen Aufschwung<br />
seines Unternehmens mit sich<br />
bringen sollte: Bis dahin waren<br />
die Räder von Lokomotiven und<br />
Wagen mit an den Enden feuergeschweißten<br />
Ringen versehen,<br />
54 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
die bei jeder Umdrehung an der<br />
Verbindungsstelle, eben an der<br />
Schweißnaht nachgaben und bei<br />
zu hoher Belastung brachen und<br />
sich vom Rad lösten. Dabei entstanden<br />
regelmäßig schwerste<br />
Unfälle, die das Schienennetz<br />
für längere Zeit lahmlegten.<br />
Nach ersten Versuchen entwickelte<br />
Alfred Krupp 1853 den<br />
nahtlosen Radreifen, indem<br />
er ein länglich geschmiedetes<br />
Stück Stahl in glühendem Zustand<br />
mittig spalten, auseinanderziehen<br />
und rundschmieden<br />
ließ, sodass es schließlich die<br />
Form eines endlosen Ringes annahm.<br />
Nach Anfertigung von geeigneten<br />
Anlagen wurden diese<br />
Ringe nicht mehr geschmiedet,<br />
sondern gewalzt, wodurch eine bis nicht mögliche Präzision<br />
in allen Größen erreicht werden konnte. Dies hatte vor<br />
ihm noch niemand fertig gebracht. Für Jahrzehnte sorgte<br />
dieses Produkt international für reißenden Absatz, weil so<br />
das gesamte Eisenbahnwesen schneller und vor allem sicherer<br />
wurde. Im selben Jahr heiratete Alfred Krupp die<br />
rund zwanzig Jahre jüngere Bertha geb. Eichhoff (1831–<br />
1888), die ihm den einzigen Sohn Friedrich (1854–1902)<br />
schenkte. Die Ehe verlief aber eher unglücklich, weil Alfred<br />
Krupp sich sehr in seinem Unternehmen engagierte,<br />
um dieses aus den aufgelaufenen Schulden herauszubringen.<br />
Die Firma Krupp beschäftigte jetzt rund 1000<br />
Arbeiter und entwickelte sich zu Europas größtem Industriebetrieb,<br />
somit wuchs die Stadt Essen samt Vororten<br />
um ein Mehrfaches an. Die Herstellung und der Verkauf<br />
von Kanonen aus bestem Stahl erwiesen sich als weiteres<br />
sicheres Standbein der Firma Krupp in Essen. Nicht nur<br />
Kanonen und Stahlreifen, sondern auch Kurbelwellen für<br />
Schiffsdampfmaschinen, sowie erstklassige Bleche für<br />
Schiffskörper und <strong>Dampf</strong>kessel aller Art konnten nun rationell<br />
angefertigt und verkauft werden.<br />
Ein Labor zur metallurgischen<br />
Erforschung des Stahls und seiner<br />
Eigenschaften wurde auf Anordnung<br />
von Alfred Krupp eingerichtet.<br />
die Herstellung von Stahl aus<br />
Roheisen durch Zufuhr von Luft<br />
und Wärme, beschleunigt den<br />
Umwandlungsprozess von seither<br />
24 Stunden des Puddelns<br />
(rühren der glühenden Schmelze<br />
mit Stangen von Hand) auf<br />
20 Minuten des Frischens durch<br />
Zuführen von Frischluft in die<br />
Schmelze. Auch die Anwendung<br />
des Siemens-Martin-Verfahrens,<br />
hierbei wird Stahl unter Zumischung<br />
von Schrott und Kalk<br />
bei Temperaturen bis zu 1800<br />
°C erschmolzen, wobei die unerwünschten<br />
Eisenbegleiter wie<br />
Kohlenstoff, Mangan, Silizium,<br />
Phosphor und andere durch das<br />
sog. Frischen aus der Schmelze<br />
entfernt werden und als Gas<br />
entweichen oder als Schlacke auf der Schmelze schwimmen.<br />
1869 führte Alfred Krupp als einer der Ersten im<br />
damaligen deutschen Kaiserreich dieses Verfahren ein.<br />
So konnte die Firma Krupp dem ungeheuren Bedarf von<br />
bestem Stahl in allen Wirtschaftszweigen gerecht werden.<br />
Das Wort „Kruppstahl“ war nun in aller Munde. Aus dieser<br />
Zeit stammt wohl auch ein Zitat von Alfred Krupp, wenn<br />
etwas nicht gleich funktionieren wollte: „Was nicht biegen<br />
mag, soll brechen!“ Um sich und die Erzeugnisse seiner<br />
Firma entsprechend präsentieren zu können, ließ er von<br />
1869 bis 1873 die „Villa Hügel“ bauen, welche bis heute<br />
existiert und das komplette Archiv der Firma Krupp von<br />
den Anfängen an dokumentiert. Dort gaben sich nicht nur<br />
internationale Staatsmänner die Türklinke in die Hand,<br />
sondern auch der deutsche Kaiser Wilhelm machte hier<br />
mehrmals seine Aufwartung. Im Alter von 75 Jahren, am<br />
14. Juli 1887, verstarb Alfred Krupp in seiner Villa Hügel<br />
an den Folgen eines Herzinfarktes. Sein einziger Sohn<br />
Friedrich erbte die mittlerweile auf über 20000 Mitarbeiter<br />
angewachsene, weltweit anerkannte Firma Krupp.<br />
Der „Hammer“<br />
Um immer größere Stahlrohlinge<br />
schmieden zu können, kam es unter<br />
der Regie von Alfred Krupp zum Bau<br />
eines riesigen <strong>Dampf</strong>hammers, der<br />
weltweit größtes Aufsehen erregen<br />
sollte: Der Hammer „Fritz“ mit einem<br />
Bärgewicht von zuerst 30, dann 50<br />
Tonnen (!) wurde im September<br />
1861 in Betrieb genommen und war<br />
50 Jahre in Betrieb. Um nun Stahl<br />
noch besser und rationeller herstellen<br />
zu können, entschloss sich Alfred<br />
Krupp, das Bessemer-Verfahren aus<br />
England einzuführen. Dieses erlaubt<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 55
kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />
Karl-Ernst Jenczok<br />
Die komplette Biegevorrichtung<br />
BIEGEVORRICHTUNG<br />
für Bleche bis 250 mm Breite –<br />
Gehören sie wie die meisten Modellbauer nicht<br />
auch zu denen die sich stundenlang mit <strong>Dampf</strong>und<br />
<strong>Heißluft</strong>motoren beschäftigen, sie dann anfertigen<br />
und sich evtl. mit den auftretenden Problemen<br />
beschäftigen? Viele Stunden werden damit verbracht.<br />
Könnten sie sich vorstellen, soviel Zeit für ein Hilfsmittel<br />
wie eine Vorrichtung oder ein Werkzeug zu investieren?<br />
Ich denke, die meisten Modellbauer gehören zu der<br />
Sorte, die ihre <strong>Dampf</strong>- oder <strong>Heißluft</strong>maschinenanlagen<br />
mit dem geringsten Aufwand, d. h. der kleinsten Werkstatt-<br />
und Werkzeugausrüstung bauen wollen. Deshalb<br />
lautet die Antwort wohl im Allgemeinen: „Nein“! Dabei<br />
gibt es durchaus sinnvolle Vorrichtungen, wie z. B. eine<br />
zum Bohren von <strong>Dampf</strong>kanälen und Kurbelwangen,<br />
Fixierhilfen beim Hartlöten, Biegevorrichtungen für Rohre<br />
und Bleche. Eine Hilfsvorrichtung oder ein Werkzeug<br />
soll helfen, eine Maschine oder Anlage etwas perfekter<br />
bauen zu können. Nicht akkurat gebohrte Teile, nicht<br />
rechtwinklige oder gerade Ausführung von Bauteilen wie<br />
z. B. eine Verrohrung oder Blechteile sehen nicht nur<br />
unschön aus, sondern erfüllen manchmal auch nicht<br />
oder nur unvollkommen ihren Zweck. Durch geeignete<br />
Vorrichtungen lassen sich optische und mechanische<br />
Fehler entscheidend verringern. Wer lässt sich schon<br />
gerne sagen – hinter vorgehaltener Hand natürlich – die<br />
<strong>Dampf</strong>- oder <strong>Heißluft</strong>maschinenanlage sieht im Großen<br />
und Ganzen ganz schön aus, aber die Details und<br />
die Bauausführung – naja, das könnte allerdings besser<br />
sein! Da ich persönlich einen leichten Hang zum Perfektionismus<br />
habe und gleichzeitig eine feine Antenne<br />
für solche Bewertungen entwickelt habe, (nicht nur für<br />
meine Maschinen) mache ich mir so meine Gedanken,<br />
wie man das am einfachsten abstellen kann. Mir kommt<br />
dabei ein Zitat eines bekannten englischen Modellbauers<br />
in den Sinn, der sich unter anderem mit allerlei Vorrichtungen<br />
und Werkstattausrüstung im <strong>Dampf</strong>modellbau<br />
beschäftigt hatte:<br />
Let’s be lazy, let’s be clever!<br />
Wörtlich übersetzt: Lass uns faul (träge) sein, lass uns<br />
schlau (gewieft) sein!<br />
Wobei der Zitat-Verfasser wohl nicht den direkten Begriff<br />
faul gemeint hat, sondern im weitesten Sinne: Lass uns<br />
die Dinge benutzen, die uns die Arbeit erleichtern. Nur<br />
56 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />
Clevere kommen unter Zuhilfenahme von Hilfsmitteln auf<br />
Dauer mit weniger Arbeit zu einem optimalen Ergebnis!<br />
Let’s be lazy, let’s be clever!<br />
Also ran an das Hilfsmittel, das dem Modellbauer seine<br />
Arbeit leichter macht und sie genauer und besser werden<br />
lässt: Eine Biegevorrichtung für Bleche!<br />
Es hatte mich schon lange geärgert, dass meine Biegearbeit<br />
von Blechen immer etwas unprofessionell aussah.<br />
Leicht schräg, leichte Dellen von der Hammerverformung<br />
und Probleme beim Einspannen im Schraubstock<br />
waren die Hauptursachen. Die Suche nach einer geeigneten<br />
Biegevorrichtung im Fachhandel und im Internet<br />
war ernüchternd.<br />
Meine Vorgabe war: Biegebreite von etwa 200 – 250 mm,<br />
für Alubleche bis ca. 2 mm und für Stahl-/Messingblech<br />
bis 1,2 mm. Die gefundenen Biegevorrichtungen waren<br />
entweder zu breit oder zu schmal, die billigeren machten<br />
keinen soliden Eindruck oder waren bei handwerklicher<br />
Ausführung einfach zu teuer. Auch ein paar Baupläne im<br />
Internet gefielen mir in der Ausführung und der Bauanleitung<br />
absolut nicht, so dass ich mich entschloss, mich<br />
hinzusetzen und einen Plan zu entwerfen.<br />
Meine Vorgaben dazu:<br />
– Biegebreite: 250 mm<br />
– Biegedicke bis 2 mm Blechstärke je nach Material, Härte<br />
und Breite<br />
– kostengünstige Ausführung<br />
– Bearbeitung noch mit meinem Maschinenpark möglich<br />
Bei der Erstellung des Plans wurden diese Vorgaben umgesetzt<br />
und es entstand in etwa 16 Arbeitsstunden die<br />
nachfolgend vorgestellte Biegevorrichtung.<br />
Teil 1 – 3<br />
Die Teile sind gem. Zeichnung anzufertigen. Wichtig ist<br />
eine winkelrechte Ausführung der Stirnseiten, um ein<br />
Klemmen von Grund- zu Biegeplatte zu vermeiden. Die<br />
Biegekante des Niederhalters (Teil 2) um 10 Grad abschrägen.<br />
Keine angenehme Feilarbeit, aber das muss<br />
sein, damit ein Biegewinkel von 90 Grad möglich ist!<br />
Bei der Biegeplatte (Teil 3) erst nach dem Anpassen und<br />
Einsetzen des Bügels die Befestigungslöcher mit 2,5 mm<br />
vorbohren und die M-3-Gewinde einschneiden.<br />
Teil 4 – 7<br />
Anfertigen gem. Bauplan. Auch hier auf eine winkelrechte<br />
Ausführung der Ø8 H7 Bohrungen achten!<br />
Teil 8<br />
Maße und Aussehen sind der Draufsicht zu entnehmen<br />
und entsprechend den Bohrungen in Teil 3 anzupassen.<br />
Die Einzelteile der Biegevorrichtung<br />
Die einsatzbereite Biegevorrichtung, eingespannt<br />
im Schraubstock<br />
Zusammenbau<br />
Die Scharnierbolzen (Teil 6) mittels Buchsenkleber oder<br />
Schraubensicherungsmittel in die Seitenteile der Grundplatte<br />
(Teil 4) einsetzen. Danach Seitenteil und Bolzen<br />
miteinander 2,5 mm vorbohren und ein M3-Gewinde einschneiden.<br />
Danach den Scharnierbolzen mit einer Madenschraube<br />
M 3 x 5 sichern. Die Scharnierbolzen müssen<br />
auf jeden Fall fest sitzen!<br />
Bügel (Teil 8) und Seitenteil (Teil 5) an die Biegewange<br />
(Teil 3) schrauben.<br />
Seitenteile (Teil 4) mit Scharnierbolzen in die Seitenteile<br />
(Teil 5) unter Zugabe von Fett einsetzen und Grundplatte<br />
(Teil 1) anschrauben.<br />
Niederhalteplatte (Teil 2) montieren.<br />
Die Einheit Grundplatte zu Biegewange ausrichten, d. h.<br />
Befestigungsschrauben der Seitenteile lösen und auf eine<br />
ebene Platte legen. Den Abstand zwischen Biege- und<br />
Grundplatte auf 2 mm einstellen, dann Schrauben fest<br />
anziehen.<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 57
kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />
Teilmontierte Biegevorrichtung (s. auch Text)<br />
Teilmontierte Biegevorrichtung ohne Niederhalteplatte (Teil 2)<br />
Halteplatte (Teil 7) an die<br />
Grundplatte (Teil 1) schrauben.<br />
Nach dem Zusammenbau<br />
kann die Biegevorrichtung in<br />
den Schraubstock gespannt<br />
und Bleche können bis zu 250<br />
mm Breite gebogen werden.<br />
Ich habe zusätzlich zwei Halteschrauben<br />
links und rechts der<br />
Mitte vorgesehen. Zwischen<br />
diesen lassen sich Bleche bis<br />
zu 120 mm Breite besser einspannen.<br />
Die Niederhalterplatte kann<br />
je nach gewünschtem Radius<br />
etwas nach hinten geschoben<br />
werden. Ein zu enger Radius beansprucht<br />
die Biegevorrichtung<br />
stärker, das Blechmaterial kann<br />
zudem auch brechen. Einfach<br />
mal an Probestücken probieren.<br />
Der Biegewinkel beträgt bis zu<br />
95 Grad, je nach Abstand. Sollte<br />
ein größerer Winkel gewünscht<br />
werden, so muss die Schräge<br />
an der Biegekante des Niederhalters<br />
vergrößert werden.<br />
Materialliste für Abkantvorrichtung 300 mm breit<br />
Bezeichnung Maße in mm Bezeichnung Anzahl<br />
1 Grundplatte 40x10x300 Blankstahl (St 37) 1<br />
2 Niederhalterplatte 40x10x300 Blankstahl (St 37) 1<br />
3 Biegewange 40x10x279 Blankstahl (St 37) 1<br />
4 Seitenteil Grundplatte 20x10x49 Blankstahl (St 37) 2<br />
5 Seitenteil Biegewange 20x10x49 Blankstahl (St 37) 2<br />
6 Scharnierbolzen Ø8x20 Silberstahl 2<br />
7 Halteplatte 25x25x100 Blankstahl (St 37) 1<br />
8 Bügel Ø6x400 Automaten- oder Silberstahl 1<br />
9 Befestigungsschraube für Niederhalter M8x20 (z. B. Innensechskant) Stahl 4<br />
10 Befestigungsschraube für Haltestück M6x15 (z. B. Innensechskant) Stah 3<br />
11 Befestigungsschraube für Seitenteil M6x20 (z. B. Innensechskant) Stahl 8<br />
12 Befestigungsschraube für<br />
Scharnierbolzen M3x5 Madenschraube Stahl 2<br />
13 Befestigungsschraube für Bügel M3x10 (z. B. Innensechskant) 2<br />
Empfehlungen zur Blechstärke<br />
– Alublech bis 1,5 mm, eingeschränkt bis 120 mm Breite<br />
bis 2 mm<br />
– Messingblech (weich) bis 1,2 mm, halbhart bis 1 mm,<br />
eingeschränkt bis 120 mm Breite 1,5 mm<br />
– Stahlblech 1 mm<br />
Es versteht sich eigentlich von selbst, dass harte Bleche<br />
mit der Biegevorrichtung nicht gebogen werden sollten.<br />
Materialkosten (Stand 02/2010)<br />
Flach-, Vierkant- und Rundstahl: 26,– €<br />
Schrauben: 6,– € = Gesamt 32,– €<br />
Viel Spaß und Erfolg beim Nachbau !<br />
Für Rückfragen:<br />
Karl-Ernst Jenczok, Mezgerwaidring 6a, 78315 Radolfzell,<br />
Tel. +49(0)7732/53527, E-Mail: Jenczok@gmx.de<br />
Fotos und Zeichnungen: Karl-Ernst Jenczok<br />
58 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />
Alle Zeichnungen wurden auf 94 % verrkleinert<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 59
kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />
60 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 61
Fowler 11111 zieht die beiden Mc. Laren Road Locs<br />
<strong>Dampf</strong><br />
DORSET<br />
Busso Hennecke<br />
Kameradschaft contra Cha<br />
Heizer zieht bereits das Feuer; Missgeschick,<br />
gottseidank zur Seite weg vom Publikum<br />
Die spektakuläre Arbeit der Aktiven im Ring von<br />
Dorset besteht nicht nur im Stehen oder Linksherumfahren.<br />
Es gibt sehr viele Vorführungen<br />
der einzelnen Arbeitsschritte aus der <strong>Dampf</strong>epoche, im<br />
Zentrum der Arena und außerhalb. Zum Beispiel Auf- und<br />
Abladen von 100 Tonnen Lokomotiven, schweren Ankerketten,<br />
Felsblöcken, 200 Tonnen schweren Tiefladern, ein<br />
halbes Dutzend gekoppelter Maschinen. Walzen, Sägen,<br />
Dreschen, Pumpen, Baggern und Feldbearbeitung sind<br />
nur einige der zahllosen Beispiele.<br />
Dies war die so erfolgreiche Idee und der Wunsch des<br />
Ende 2009 verstorbenen Gründers Michael Oliver, MBE.<br />
Dieser hatte bereits 1969 die bis heute so erfolgreich laufende<br />
WORKING-ENGINES-<strong>Dampf</strong>-Show in Dorset gestartet.<br />
Meine Besuche dort begründen sich sicher auch<br />
auf die mir von Michael persönlich übergebene erste Plakette<br />
der <strong>Steam</strong> Fair Nr. 11 im Oversea Visitors Tent. So<br />
viel Freundlichkeit hatte ich bis dahin noch nirgends erlebt!<br />
Oft habe ich darüber nachgedacht – und über deren<br />
Folgen für mich, bis heute! Ahnte Michael diese damals<br />
bereits? Auch sein Sohn Martin, als heutiger Direktor tätig,<br />
ist mit der Veranstaltung seit Jahren voll in die Fußstapfen<br />
des Vaters getreten. Eine neue Gesamtmanagerregie<br />
wurde 2012 gewagt.<br />
Die Fowler Straßenlokomotive Nr. 11111, Baujahr 1910,<br />
gut 20 Tonnen schwer, trug vormals die Namen: „City of<br />
Hull“, „<strong>The</strong> Five Ones“, „<strong>The</strong> Black Knight“ und war im Ersten<br />
Weltkrieg vom War Department zum Kohlentransport<br />
beordert worden. Danach 1943 wurde die Maschine von<br />
Fowler komplett werksrestauriert.<br />
Auf der Great Dorset <strong>Steam</strong> Fair 2012 zog dieser 102<br />
Jahre alte, rüstige <strong>Dampf</strong>oldtimer am Donnerstagnachmittag,<br />
dem 30. August, im Stand, mit seiner Seilwinde auf<br />
der Hinterachse als Demo, seine zwei gleichgewichtigen<br />
Power-Mc-Laren-Straßenlokbrüder, etwa 150 yards die<br />
leichte Steigung im Ring langsam, aber kräftig bergauf.<br />
Alles zur Freude der zahllosen Foto-, Film-, Ohren-, Nasen-<br />
und Augenzeugen. Gut 40 Tonnen hingen damit am<br />
Haken. Der Untergrund war vom Vortage noch leicht nass.<br />
Also keine leichte Aufgabe.<br />
Das gebremste und geklotzte Zugpferd demonstrierte<br />
bravourös seine außergewöhnliche Windenstärke. Als<br />
nur noch etwa 15 Yards zwischen den Maschinen lagen,<br />
stoppte das Monsterschauspiel. Die beiden Maschinen<br />
wurden gekonnt von der Fowler abgekuppelt, und das<br />
Seil zum anschließenden Einrollen auf die Achstrommel<br />
62 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
2012<br />
Fowler 21 Tonnen, Fabrikschild 11111,<br />
unter 12 Tonnen, sanfte Beruhigung<br />
für die Brückenbesitzer.<br />
os im Kesselschadensfall!<br />
Fachmännische Begutachtung der abgerissenen Speiseleitung<br />
Hier wird der vom Seil abgerissene<br />
Speisekopf weggeschafft<br />
auf den Boden der Arena gelegt. Die Seiltrommel liegt<br />
bei dem Original knapp 15 Zentimeter hinter dem Speiseventil<br />
der Wasserversorgung. Dazwischen verläuft<br />
die Bedienstange vom Führerstand hin zur Luftklappe<br />
am Aschkasten. Dann wurde das Kabel mit <strong>Dampf</strong>kraft<br />
langsam auf der Erde schleifend eingerollt. Dabei verfing<br />
es sich am Untergrund, so dass das Seil sich kurzfristig<br />
heftig straffte und anschließend zur Seiltrommel schoss.<br />
Die Trommel, überfordert mit der plötzlichen Seilmenge,<br />
reagierte mit einer offenen Seilschlaufe, und genau diese<br />
verfing sich direkt am Speisekopf vor der Trommel.<br />
Der Einlassstutzen aus Guss riss sofort ab, quittierte seinen<br />
wichtigen Dienst, die unterschiedlichen Innen- und<br />
Außendrücke am Kessel zu trennen. Ein erschreckender<br />
<strong>Dampf</strong>austritt unterhalb der Kesselwasserlinie in der<br />
Außenwand der Feuerbüchse war die unmittelbar verheerende,<br />
gut sicht- und hörbare Folge. Die Maschine<br />
war von einer Seite durch die <strong>Dampf</strong>wolken kaum noch<br />
zu erahnen.<br />
Im Kessel herrschten beim Zwischenfall etwa 200 PSI –<br />
circa 14 bar – <strong>Dampf</strong>spannung. Es bestand absolute Ausglühgefahr<br />
der Feuerbüchsbleche mit Blechbruch durch<br />
das glühende Kohlefeuer. Das Betriebsteam reagierte<br />
sofort, ruhig, überlegt und professionell. Es zog flink<br />
das Feuer, um so die Feuerbüchsenwände und -decke<br />
vor der Hitze zu schützen. Denn <strong>Dampf</strong> kühlt noch, solange<br />
er im Kessel ist. Doch<br />
Feldwerkstatt. Auf Fußtritt<br />
geklemmte Stahlplatte beim<br />
Ausbrennen per Zirkel,<br />
erstes Teil liegt bereits auf<br />
dem Boden.<br />
die gut 1000 Liter ca. 200<br />
Grad heißes Wasser waren<br />
in weniger als 5 Minuten in<br />
<strong>Dampf</strong>form wieder aus dem<br />
Kessel in die freie Atmos-<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 63
Sauberkeit der Reparatur, der größere ersetzt den<br />
ehemals wohl ausgerissenen kleineren Bolzen<br />
In der Enge: Speiseöffnung, Dämpferhebelstange,<br />
Windentrommel mit verschraubtem Seilende<br />
phäre entwichen. Das Zischen wechselte langsam den<br />
Klang und wurde schwächer. Nur noch <strong>Dampf</strong> war im<br />
Kessel, der langsam, aber stetig versiegte. Das Feuer war<br />
bereits vorher schnell vom Team entfernt worden. Alle atmeten<br />
auf. Die beiden gezogenen Maschinen spannten<br />
nach einer Schreckenspause nun ihrerseits das wunde<br />
Zugpferd an und zogen es aus dem Zentrum des Missgeschicks<br />
den Berg hinauf, an den oberen, ruhigeren Rand<br />
der Arena, wo die meisten Straßenlokomotiven und ihre<br />
Betriebsmittel lagerten.<br />
Meist stehen auch die historischen Hänger der Bedienmannschaften<br />
direkt gegenüber. Dort kühlte die Maschine<br />
erst einmal ab. Kurze Zeit später war im Arenazentrum<br />
alles vergessen – nur noch ein Asche- und ein Wasserfleck<br />
erinnerten an den Zwischenfall. Die gekonnt professionelle<br />
Handhabung aller Beteiligten, die vorbildliche<br />
Abhilfe der Störung durch Kameradschaftshilfe unter dem<br />
Druck vor Tausenden von Zuschauern und Kameras hatte<br />
Schlimmeres verhindert. Als ich etwa eine Stunde später<br />
zur Betrachtung der defekten Maschine den Berg hochdampfte<br />
war bereits eine provisorische, mobile Intensivstation<br />
„Typ Dorset“ in einem kleinen, voll eingerichteten<br />
Lieferwagen emsig bei Arbeit. Die defekten Wassereinfüllstutzenteile<br />
wurden immer noch ungläubig zur Begutachtung<br />
herumgereicht. Das verformte Wasserspeiserohr<br />
– inzwischen erkaltet – war demontiert. Hinter dem gerufenen<br />
Werkstattwagen zirkelte ein Monteur bedächtig,<br />
sanft, aber spektakulär einen Schneidbrenner um eine<br />
massive viertel-Zoll starke Stahlplatte, die auf dem hinteren<br />
Fußtritt festgeklemmt war. Dieses Bauteil sollte die<br />
Kesselwasserspeiseöffnung provisorisch verschließen.<br />
Ein Stromaggregat neben dem Kleintransporter lieferte<br />
die Kraft für die Bohrmaschine. Mit dieser fertigten Spezialistenhände<br />
je zwei plus eins, akkurat, unterschiedlich<br />
passende Bolzenlöcher in die beiden ausgeschnittenen<br />
und inzwischen randgeglätteten Stahlscheiben. Eine asbestfreie<br />
Zwischendichtung wurde nebenbei geschnitten<br />
und gestanzt. Alles unter den etwa 15 Augenpaaren<br />
der helfenden und mitleidenden Aktivdampfer in der Absperrzone.<br />
Anschließend am Donnerstagabend, so hörte<br />
ich später, feierte das Reparaturteam im neu benannten<br />
Michael-Oliver-Zelt den erfolgreich abgewehrten, gefährlichen<br />
Zwischenfall, bei dem gottlob niemand zu Schaden<br />
kam.<br />
Als ich am nächsten Morgen, früh gegen 7 Uhr, auf Fotosafari<br />
im menschenleeren Dorset war, strahlten die neuen,<br />
doppelten Stahlplatten, bei Vollmondlicht des Nachts<br />
montiert, zwischen Hinterrad und Hornplatte als sicherer<br />
Verschluss der Speiseöffnung. Die 11111er wartete sicher<br />
bereits sehr durstig und ungeduldig auf einen neuen, aktionsreichen<br />
Tag. Die Maschine zeigte sich alle Tage funktionsfähig<br />
in der Arena. Seilzugvorführungen fanden 2012<br />
mit dieser Maschine allerdings nicht mehr statt. Natürlich<br />
der Sicherheit zuliebe, denn die Maschine hatte nur noch<br />
eine funktionsfähige Speisevorrichtung und trat damit zurück<br />
in die zweite Reihe.<br />
Alles zusammen war ein absolutes, erfolgreiches Meisterstück.<br />
Im Andenken an die besondere Verantwortungsbereitschaft<br />
und lange Kamerad- und Hilfsbereitschaft der<br />
<strong>Dampf</strong>er auf der Great Dorset <strong>Steam</strong> Fair 2012 ist diese<br />
schöne Veranstaltung zu Ende gegangen. Gebe Gott,<br />
dass alle Zwischenfälle, ob bei Gross oder Klein, überall<br />
und immer so glimpflich verlaufen. Ganz zum Wohle der<br />
Freunde und Zuschauer unserer <strong>Dampf</strong>bewegung sowie<br />
den Lesern des <strong>Journal</strong>s <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong>.<br />
Fotos: Busso Hennecke<br />
Early am hill: links Wohnwagen, Mitte Besucherweg, rechts Road Locos<br />
64 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Aus unserem Buchprogramm<br />
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<strong>Dampf</strong>schlepper Hein<br />
ISBN 978-3-7883-1640-2<br />
Umfang 136 Seiten, DIN A4<br />
Best.-Nr. 16-2011-01<br />
Preis 22,50 [D]<br />
Martina und Klaus Buldt<br />
<strong>Dampf</strong>pinasse Lagom<br />
ISBN 978-3-7883-2113-0<br />
Umfang 112 Seiten<br />
Best.-Nr. 113<br />
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Hintergrund: © Gerd Altmann / PIXELIO
<strong>Dampf</strong><br />
Thomas Hillenbrand<br />
Die<br />
kleine<br />
Raddampfmaschine<br />
Nach 16 vorbildgetreuen <strong>Dampf</strong>schiffsmodellen<br />
– zum Teil nach alten Originalplänen – gebaut,<br />
konnte ich ein immer größer werdendes Interesse<br />
an einem „kleinen Original“ nicht mehr unterdrücken.<br />
Lange schon im englischsprachigen „Paddleducks“ Internet<br />
Blog aktiv, stieß ich dort im April 2009 auf den<br />
Hinweis, dass über das kanadische e-bay eine komplette<br />
Raddampfmaschine für ein Kanu angeboten wurde. Und<br />
wirklich, Bilder und Beschreibung ließen Faszinierendes<br />
erwarten: Ein mit Alublechen verkleideter Kitchen Kessel,<br />
holzgefeuert, mit geringem Wasserinhalt und guter<br />
<strong>Dampf</strong>leistung. Angeflanscht eine kleine Compound<br />
Zweizylindermaschine, nach der Beschreibung mit 1,2<br />
und 2,0 Zoll Bohrung und 3,5 Zoll Hub. Die Anlage erschien<br />
komplett mit stabil aussehenden starren Schaufelrädern<br />
und leichten Radkästen aus Aluminium. Verkäufer<br />
und Erbauer war Mr. Tony Hubner, aktives Mitglied der<br />
North West <strong>Steam</strong> Society aus Victoria Island in British<br />
Columbia.<br />
„Tony schrieb, er habe die Anlage 1998 für ein Kanu<br />
von 1 Meter Breite und 5–6 Meter Länge konzipiert und<br />
sei damit erfolgreich auf den Fjorden der Insel mit einer<br />
Geschwindigkeit von etwa 4 Meilen (7,2 km/h)gefahren.<br />
Mehrere Fotos belegten dies. Die einfache, aber<br />
durchdacht wirkende Konstruktion überzeugte mich auf<br />
Anhieb. Tony teilte weiter mit, die Anlage sei funktionstüchtig,<br />
wenn auch seit etwa 4 Jahren trocken in einem<br />
Schuppen abgestellt. Leichtere Überholungsarbeiten<br />
(Boden des Aschkastens durchgerostet) und ein neuer<br />
Anstrich seien notwendig. Obwohl seit dem Hinweis<br />
bereits mehrere Tage vergangen waren, hatte sich kein<br />
Die beiden Fotos des <strong>Dampf</strong>kanus zeigen<br />
Tony Hubner in British Columbia.<br />
66 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
weiterer Interessent für den geforderten Mindestpreis<br />
von 2000 US Dollar erwärmt,....“<br />
Die Formalitäten für Zoll und Transport als Schiffsfracht<br />
erwiesen sich als erträglich, wenn auch natürlich nicht<br />
ganz billig. Ende Juni sollte die Anlage in Hamburg ankommen<br />
und durch eine Spedition als Stückgut nach<br />
Reut lingen transportiert werden. Je näher der angegebene<br />
Termin rückte, umso größer wurde meine Spannung.<br />
Mit anspruchsvollen <strong>Dampf</strong>modellen kenne ich mich zwar<br />
recht gut aus, würde jedoch der wirkliche Zustand die Erwartungen<br />
erfüllen, die sich in mir aufgebaut hatten?<br />
Wie leicht ist es doch heute, durch Internet und E-Mail zu<br />
kommunizieren! Tony sendete mir kurz vor dem Absenden<br />
die Bilder der versandbereiten Maschine in einer großen<br />
Holzkiste, Räder und Verkleidungen waren demontiert<br />
und ließen weitere Einblicke zu. Groß war meine Erwartung,<br />
als durch die Spedition eine Lieferung am 3. Juli<br />
angekündigt wurde. Am Nachmittag dieses Tages stand<br />
die schwere Holzkiste intakt und unbeschädigt auf dem<br />
Parkplatz der Firma, in der ich beschäftigt bin. Nach Arbeitsschluss<br />
die Öffnung: Die erwartungsvolle Spannung<br />
des Archäologen Carter beim Öffnen der Grabkammer<br />
des Tutanchamun wird nur wenig größer gewesen sein,<br />
als meine beim Entfernen der Schrauben, Nägel und des<br />
daraufhin möglichen ersten Einblicks.<br />
Tony hatte weder unter- noch übertrieben, zwar war die<br />
gesamte Anlage mit einer unattraktiven roten Rostschutzfarbe<br />
überpinselt, doch die Bearbeitung der mechanischen<br />
Teile, soweit bis jetzt erkennbar, überzeugte. Sauber gearbeitete<br />
Pleuel aus Aluminium mit Bronzebuchsen, eine<br />
präzis wirkende Geradführung, leichtgängige Hackworth<br />
Umsteuerung, 3 voneinander unabhängige Speiseeinrichtungen<br />
und nicht zuletzt das durch die weitgehende Verwendung<br />
von Leichtmetall erträgliche Gesamtgewicht von<br />
etwa 60 kg ließen verhaltenen inneren Jubel aufkommen.<br />
Zu Hause angekommen, begann ich bald mit der Demontage.<br />
Tony hatte die Maschine zunächst als Zwilling mit gleichen<br />
Zylinderabmessungen betrieben, später jedoch einen<br />
Niederdruckzylinder mit größerer Bohrung eingebaut.<br />
Nach dessen eigener Aussage hatte sich dieser Umbau<br />
nicht sehr gut bewährt, ein Umbau auf die ursprüngliche<br />
Konstruktion war angeraten. Wegen der Fahrten im Meereswasser<br />
war eine Kondensationseinrichtung aus einem<br />
schlangenartigen Kupferrohr, durch Seewasser gekühlt,<br />
notwendig gewesen. Auch hierauf wollte ich verzichten.<br />
Die <strong>Dampf</strong>maschine war leicht von der Kesselanlage zu<br />
demontieren. Kolben und Zylinder wiesen praktisch keinen<br />
Verschleiß auf. Ich ersetzte den Niederdruckzylinder<br />
durch den mitgelieferten ursprünglichen. Da der <strong>Dampf</strong><br />
aus Wasserrohrkesseln im Allgemeinen eine größere<br />
Nässe besitzt, war abzusehen, dass der Umbau auf eine<br />
Verbundmaschine mit zusätzlich großem Leitungsabstand<br />
vom Hochdruckzylinder hier keine Verbesserung erbringen<br />
konnte, im Gegenteil, erhebliche Kondensationsverluste<br />
waren vorprogrammiert. Abgesehen davon, lohnt<br />
das Verbundprinzip erst bei größeren Einheiten.<br />
Die Nuten der Kolben wurden mit Viton-Ringen neu abgedichtet,<br />
Schieberspiegel und Flachschieber wurden präzise<br />
überschliffen und poliert – hier hatte wohl die bisherige<br />
Schmierung – lediglich durch <strong>Dampf</strong> – Riefen verursacht.<br />
Die Schieberkästen versah ich mit genau einstellbaren<br />
Ölern aus Glas und Messing. Nachdem alle beweglichen<br />
Teilweise demontierter Kitchen Kessel<br />
Teile gut geölt und einige Zeit durch einen starken Elektromotor<br />
durchgedreht wurden, stand einer Funktionsprüfung<br />
mit Luft nichts mehr im Wege, die Einstellung der<br />
Flachschieber ist bekanntermaßen einfach. Bei etwas<br />
über 0,5 bar drehte die Maschine ohne Schwungmasse<br />
ganz gut vorwärts und etwas hakliger rückwärts. Doch das<br />
würde sich später mit den angebauten Schaufelrädern<br />
noch verbessern lassen.<br />
Die Demontage des Kessels war durch Ruß und Schmutz<br />
zunächst eine eher unangenehme Arbeit. Nachdem die<br />
meisten Verkleidungsbleche mit der Isolation aus Steinwolle<br />
abgebaut waren, ließ sich der <strong>Dampf</strong>erzeuger ohne<br />
Schwierigkeit herausheben und innerlich wie äußerlich<br />
reinigen. Da der Wasserinhalt knapp unter 2 Litern liegt,<br />
ist eine behördliche Abnahme und Genehmigung nicht<br />
notwendig, eine gute und genaue Nachspeisung, die entsprechende<br />
Aufmerksamkeit benötigt, muss man dafür<br />
freilich in Kauf nehmen. Ich ließ den Kessel in einer Boilerfabrik<br />
mit 12 bar abdrücken – keinerlei Undichtigkeit zeigte<br />
sich. Somit konnte der höchste Betriebsdruck mit gutem<br />
Gewissen auf 7 bar festgelegt werden. Die meisten Verkleidungsbleche<br />
ersetzte ich ebenso wie die Isolierung,<br />
jegliche noch verbliebene Rostschutzfarbe wurde abgebeizt,<br />
daraufhin das Aluminium von Maschine und Kessel<br />
matt poliert.<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 67
Beim ersten Anheizen<br />
auf dem Balkon<br />
Bald war alles wieder zusammengebaut,<br />
es ging<br />
nun an die Überholung<br />
der Räder, wobei sich<br />
eine neue Lackierung als<br />
vollauf ausreichend erwies.<br />
Die Räder sind stabil<br />
und relativ schwer aus<br />
Aluminium-L-Profilen und<br />
-Blechen zusammengenietet<br />
und verschraubt,<br />
etwas weniger Gewicht<br />
wäre hier sicherlich günstiger.<br />
Sie werden auf den<br />
Radwellen mit starken<br />
Stellschrauben fixiert und<br />
bilden dann mit den Radkästen<br />
eine Einheit. In<br />
einigen Minuten können<br />
diese Teile über zwei Kardankupplungen mit der Kurbelwelle<br />
montiert oder demontiert werden. Auf diese Weise<br />
ist die Anlage sehr gut zu transportieren und auf einem<br />
Rollbrett mit abgenommenen Rädern auch durch schmale<br />
Türen ohne weiteres zu verschieben.<br />
Auf meinem kleinen Balkon stand nun komplett die gesamte<br />
Maschine, silbrig glänzte sie in der Sonne. Wie<br />
sehr hatte doch die Ästhetik durch die Überholung gewonnen!<br />
Ich brachte die nächste Zeit mit einigen Restarbeiten<br />
zu. Jeder Zylinder hat vom Regler ausgehend<br />
eine eigene <strong>Dampf</strong>leitung, die ich noch dick mit Hanf<br />
isolierte, der Abdampf führt in einen Kondensatbehälter<br />
aus Messing und dann am Kamin entlang ins Freie. Irgendwann<br />
müssen unsere Werke zeigen, ob sie auch<br />
funktionieren. Und obwohl dies durch die häufigen Teilüberprüfungen<br />
durchaus anzunehmen war, schob ich den<br />
Zeitpunkt des Anheizens zunächst immer wieder heraus,<br />
zwang mich aber dann doch endlich zur Gewissheit. Der<br />
Zug des Kamins war ausgezeichnet, Holzrauch quoll aus<br />
ihm und einigen Fugen der Kesselverkleidung. Bereits<br />
Die gasgefeuerte Maschine auf dem Echtdampftreffen in Karlsruhe<br />
68 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Technische Daten<br />
Raddampfzwillingsmaschine direkt wirkend:<br />
Bohrung: 30,50 mm, Hub: 88,90 mm<br />
Hackworth Steuerung, Flachschieber<br />
Anlauf der Maschine leer bei:<br />
Seitenräder aus Aluminium, 12 feststehende Schaufeln:<br />
Durchmesser außen:<br />
Kitchen Kessel aus Kupfer, Ober- und Untertrommel verbunden<br />
durch 4 senkrechte Kupferrohre, Durchmesser: <br />
und 33 W-förmige Verdampfungsrohre, Durchmesser:<br />
Inhalt:<br />
0,5 bis 0,6 bar<br />
705 mm<br />
35 mm<br />
9 mm<br />
1,97 Liter<br />
Verbrennungsraum mit Schamottesteinen ausgemauert,<br />
Isolierung des Kessels zur Außenverkleidung durch<br />
Steinwolle Verdampfungsleistung:<br />
bis 12 Liter/Stunde<br />
Handspeisepumpe, Injektor und Kreuzkopfpumpe<br />
Leistung der Anlage<br />
ca. 1,0 PS<br />
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nach 10 Minuten waren 3–4 bar Druck vorhanden. Ich<br />
öffnete den Regler – leichtes Vorwärtsrucken der Räder,<br />
umsteuern und zurück wieder auf Vorwärts. Nun drehten<br />
die Räder, das Abdampfrohr spuckte und nach kurzer<br />
Zeit lief die Maschine sanft, gleichmäßig und fast ohne<br />
Geräusch. Mit Leichtigkeit ließ sich der Druck durch<br />
mehr Feuerung erhöhen. Die Kreuzkopfpumpe förderte,<br />
auch der Injektor funktionierte, lediglich die Pfeife ließ<br />
nur ein lautes Zischen vernehmen.<br />
Ein absolut gelungener Probelauf. Allerdings würde ich<br />
die Anlage so niemals in der geschlossenen Halle eines<br />
Echtdampftreffens vorführen können. Zu überlegen war<br />
auch, ob eine Gasfeuerung nicht ohnehin später die<br />
Aufmerksamkeit des Maschinisten, Steuermanns und<br />
Heizers auf ein erträgliches Maß reduzieren könnte. Ich<br />
entwickelte einen Gasbrenner, er besteht aus 9 starken<br />
Camping Pilzbrennern von jeweils bis 3 kW Leistung.<br />
Sie sind auf hartgelöteten Kupferrohren quadratisch entsprechend<br />
den Abmessungen des Rostes (200 mal 200<br />
mm) aufgebaut. Die Flammengröße lässt sich gröber am<br />
Druckminderer der Gasflasche und fein am eigentlichen<br />
Regler beim Kessel einstellen. Das Gas verbrennt sauber,<br />
ohne nennenswerte Rußentwicklung, Rauch und<br />
Gerüche. Auf diese Weise konnte ich<br />
die Maschine in Karlsruhe fast über<br />
das gesamte Treffen mit lediglich 5 kg<br />
Propangas Verbrauch laufen lassen –<br />
freilich ganz stark gedrosselt, sodass<br />
die Funktionen ersichtlich waren. Es<br />
ist leicht möglich, den Kessel durch<br />
Demontage des Brenners und der<br />
Leitungen auf die ursprüngliche Holzfeuerung<br />
zurückzubauen.<br />
Nicht selten wurde ich gefragt: „Und<br />
wo ist das Boot …?“ Damit allerdings<br />
ist noch etwas Geduld vonnöten.<br />
Beruflich bin ich stark eingespannt,<br />
hoffe aber 2013 oder<br />
spätestens 2014 einen funktionsfähigen<br />
Kleinstraddampfer präsentieren<br />
zu können. Bis dahin danke ich<br />
allen Interessenten und besonders<br />
den Kollegen vom DDV, die mir wertvolle<br />
Tipps vermittelten.<br />
Fotos: Thomas Hillenbrand<br />
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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 69
<strong>Dampf</strong><br />
Eine Herausforderung,<br />
die erledigt werden<br />
musste<br />
Kugeltaumelscheibendampfmaschine<br />
mit<br />
<strong>Dampf</strong>einlass und<br />
Steuerscheibe<br />
Franz-Josef Dohmann Der<br />
Bau der<br />
Die fertige<br />
Kugeltaumelscheibendampfmaschine<br />
Kugeltaumelscheibendampfmaschine<br />
Die Grundidee der Taumelscheibendampfmaschine<br />
stammt von Tischlermeister Erwin Becker und<br />
seinem Kumpel Herwarth Hospes aus Nörten-<br />
Hardenberg aus den 60er Jahren. Ursprünglich war die<br />
Maschine als Verbrennungsmotor vorgesehen und wurde<br />
von Erwin Becker und Herwarth Hospes bei einem namenhaften<br />
Automobilhersteller in der Entwicklungsabteilung<br />
vorgestellt. Dort wurde der Maschinenkonstruktion<br />
keine Beachtung geschenkt, weil man der Meinung war,<br />
es wäre ein Duplikat des Wankelmotors. Dort wusste man<br />
schon über angebliche Dichtungsprobleme des Wankelmotors,<br />
so wurde das Ganze abgewiesen. Der eigentliche<br />
Vorteil laut Herwarth Hospes wäre das Leistungsgewicht<br />
des Motors gewesen und damit auch ein Einsatz in der<br />
Flugtechnik.<br />
Kurzbaubeschreibung der<br />
Kugeltaumeldampfmaschine<br />
Der Arbeitsraum besteht aus MS58, zwei Zylinderabschnitten<br />
die genau planparallel gedreht werden, damit<br />
später beim Umspannen Lauffehler vermieden werden.<br />
Vor dem Start erfolgte das Herstellen von Hilfswerkzeugen,<br />
wie Halterungen, Schleifen von Stählen, Herstellung<br />
der Stahlhalter zum Innen- und Außendrehen der Kugeln,<br />
Kreisschablone im Durchmesser von 30 mm, die zur Kontrolle<br />
bei der Herstellung beim Ausdrehen der Innenkugelhälften<br />
dient. Für den Ansatz der Mitteltrennscheibe<br />
in den Innenkugeln wurde eine Schablone in h6 gefertigt.<br />
Die Mitteltrennscheibenschablone wurde nach Herstellung<br />
der Innenkugelhälften zum Zentrieren benötigt, um<br />
70 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Komplettmaschine mit allen<br />
Hilfswerkzeugen und Lehren<br />
Hilfswerkzeuge und Aufnahmen zum Bohren und Messen<br />
die Stiftlöcher zu setzen, die im Teilkreis genau gegenüber<br />
liegen. Danach wurden die Gewinde im Teilkreis hergestellt<br />
und die zwei Kugelhälften montiert.<br />
Dann wird der zusammengeschraubte Zylinder auf der<br />
Fräsmaschine eingespannt und mittig eine Fläche gesenkt,<br />
anschließend mit einer Bohrung versehen und<br />
das Innenfeingewinde M12-1 für die Aufnahme des Wellenkanals<br />
der Taumelscheibenwelle geschnitten. Danach<br />
wurde eine zylindrische Hilfsaufnahme hergestellt, mit<br />
M12 x 1 Außengewinde versehen und in den Zylinder eingeschraubt.<br />
In die Drehbank eingespannt, so das auf der<br />
anderen Seite des Zylinders die Auflagefläche für den Muschelschieber<br />
gesetzt werden konnte.<br />
Das Lagergehäuse für die Taumelscheibenwelle besteht<br />
aus einem Zylinder MS58, der auf der Seite des M12-1<br />
Außengewindes mit einer geriebenen h7 Passung versehen<br />
wird und von der anderen Seite bis zur Mitte M13-<br />
1 Innengewinde erhält. Anschließend einen Zylinder mit<br />
AG-13-1 herstellen und von innen mit einer h7 Passung<br />
Durchmesser 6 mm versehen.<br />
Dann ist eine Kontermutter mit 13-1 Innengewinde herzustellen.<br />
Diese wird auf das Außengewinde aufgeschraubt.<br />
Am Einschraubgewinde M12-1 wird auf beiden Seiten<br />
eine Schlüsselfläche von 12 mm gefräst, so dass eine<br />
Fläche zum Halten mit einem Maulschlüssel entsteht. Der<br />
so gefertigte Wellenkanal ermöglicht nach der Montage<br />
eine Verstellung der Taumelscheibenwelle in der Längsrichtung,<br />
welche zur besseren Abdichtung der Kolbentaumelscheibe<br />
erforderlich ist.<br />
Herstellung der Taumelscheibenwelle aus<br />
Nirosta Stahl 1.4301<br />
Die Welle selbst ist aus gezogenem 8 mm Material mit<br />
einem Absatz 6 mm in h7 gefertigt. Die Taumelscheibe<br />
aus Nirosta Stahl 1.4301 wurde auf Durchmesser fertig<br />
gedreht, auf eine Stärke von ca. 4 mm und mit Fasen<br />
versehen. Dann die Taumelscheibe in das Hilfswerkzeug<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />
71
einspannen und eine<br />
Schrägbohrung von 8<br />
mm im 35°-Winkel setzen<br />
und anschließend<br />
mit der Welle hart verlöten.<br />
Nach dem Verlöten<br />
in den Klemmstock der<br />
Fräsmaschine einklemmen,<br />
auf 35° ausgerichtet,<br />
mit einem Schlagstahl<br />
die Überreste der<br />
Welle und evtl. aufgetretene<br />
Verspannungen<br />
vom Hartlöten abschlagen<br />
und die Fläche auf<br />
exakt 35°-Winkel zur<br />
Welle planen.<br />
Gut zu erkennen, die Steuerscheibe<br />
und der <strong>Dampf</strong>einlass<br />
zum Steuerschieber inklusive<br />
Steuerwippe mit montierten<br />
Kugellagern<br />
Die Trennscheibe zwischen den <strong>Dampf</strong>kammern besteht<br />
aus Bronze. Sie wurde in h7 Passung aus vollem Durchmesser<br />
fertig gestellt. exakt in der Mitte durchbohrt und<br />
eine h7 10-mm-Passung gerieben. Danach wurde die<br />
Scheibe in der Mitte mit einem 1 mm starken Sägeblatt<br />
getrennt und eingepasst.<br />
Dann folgt die Herstellung der Taumelscheibe aus Bronze<br />
als Rohling; Außendurchmesser ca. 35 mm und mit einer<br />
Höhe von 15 mm, der von der Unterkante mittig genau<br />
6,5 mm gebohrt und dann 10 mm h7 gerieben wird. Anschließend<br />
wurden mittels eines Kreissägeblatts die seitlichen<br />
Schnitte bis ca. 3,5 mm Stärke nach unten vorgenommen<br />
und der verbleibende Mittelteil ausgefräst, so<br />
dass ca. ein Viertel der 10-mm-h7 Passung noch vorhanden<br />
war, in der dann ein Rundmaterial aus MS 58 H7 10<br />
mm Durchmesser mit Überstand hart eingelötet wurde.<br />
Zur Bearbeitung der Kugelform, der Taumelscheibe wurde<br />
ein Hilfsprisma angefertigt, wobei die Prismen-Nute<br />
exakt genau durch die Mitte führen muss, laufend zum<br />
Außendurchmesser. Anschließen das 10-mm-Rundmaterial<br />
in die Drehmaschine spannen, in ein Druckstück<br />
einpressen, wobei eine mitlaufende Spitze von hinten<br />
vordrückt. Dies dient als Mitnehmer. Etwas vorausgerichtet<br />
wurde mit einem exakt voreingestellten Stahl, welcher<br />
sich im Hilfsprisma befindet und genau 30 mm Durchmesser<br />
dreht, der Kugelabschnitt des Taumelscheibenkolbens<br />
gefertigt.<br />
Wie ein Muschelschieber hergestellt wird, sollte eigentlich<br />
jedem <strong>Dampf</strong>freund bekannt sein, deshalb verzichte ich<br />
auf eine ausführliche Erklärung. Das Schwungrad besteht<br />
aus einer Nabe, gefertigt mit anhängendem Kurventräger<br />
und Speichen aus MS58 dem Rad und Radreifen aus<br />
Automatenstahl. Die Radnabe aus MS58 und das Rad<br />
aus Automatenstahl werden auf einem Teilkopf mit 6er-<br />
Teilung gebohrt, anschließend die Speichen aus MS58<br />
hergestellt, dann eine Lehre aus Alu angefertigt, die auf<br />
die Radnabe aufgesetzt wird und als Aufnahme für das<br />
Rad dient. Danach werden die Speichen mit einem Zweikomponentenkleber<br />
eingesetzt. Nach dem Aushärten auf<br />
der Drehmaschine die überstehenden Messingspeichen<br />
plan drehen. Den äußeren Radreifen herstellen und mit<br />
einem Zweikomponentenkleber auf das Rad montieren.<br />
Anschließend in die Drehmaschine laufend einspannen<br />
und die Taumelscheibenwellenbohrung setzen, welche<br />
innen einen Durchmesser von 6 mm in h7 Passung be-<br />
72<br />
Von links nach rechts: Lagergehäuse/Taumelscheibe/<br />
Trennscheibe/Kolben/Kugelhälften<br />
Kolben liegt auf der Taumelscheibe<br />
Montierte Taumelscheibe, im Vordergrund Kolben<br />
mit aufgesetzter Trennscheibe<br />
Stellung unterer Totpunkt,<br />
unten Mitte ist nun der<br />
<strong>Dampf</strong>auslass<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Schwungrad mit Steuerscheibe<br />
Von links nach rechts: <strong>Dampf</strong>einlass/Schiebergehäuse mit Muschelschieber,<br />
Steuerplatte mit Ab-<strong>Dampf</strong>rohr und Steuerwippe<br />
kommt. Ein so gefertigtes Schwungrad gewährleistet<br />
einen sauberen Rundlauf.<br />
Herstellung der Kurvensteuerung<br />
Montierte Taumelscheibe<br />
mit Kolben und Trennscheibe<br />
in Mittelstellung<br />
Stellung oberer Totpunkt,<br />
unten Mitte ist nun der<br />
<strong>Dampf</strong>einlass<br />
Schablone für den Ansatz<br />
der Mitteltrennscheibe<br />
und der Innenkugel<br />
Sie wurde aus Aluminium gefertigt und auf der Rückseite<br />
mit einer Passung h7 ca. 1 mm ausgedreht und<br />
auf den Kurventräger aufgesetzt, mit zwei Schrauben<br />
befestigt. Da die Muschelschiebereinheit mit Steuerplatte<br />
und Steuerwippe bereits montiert ist, wird die Steuerkurve<br />
auf den Kurventräger aufgezeichnet, welche die<br />
Schieberöffnung in Zeit und Weg bestimmt. Die am Ende<br />
der Taumelscheibenwelle angebrachte Kennzeichnung<br />
in Form eines Schlitzes, zeigt an, wo sich der Taumelscheibenkolben<br />
gerade in der Kugel befindet. Dies war<br />
mir eine große Hilfe. So konnten die markanten Punkte<br />
schnell angezeichnet werden und auf der Fräsmaschine<br />
ausgefräst werden. Jetzt noch alles montieren und ausprobieren.<br />
Nun kam die Stunde der Wahrheit; geht oder geht nicht.<br />
Es kam wie es kommen musste. Die Maschine lief nach<br />
einigen Nachjustierungen immer für ca. 3 Minuten – dann<br />
war Ende. Nach einer Wartezeit wieder drei Minuten –<br />
Ende. So ging das eine ganze Zeit, dann wurde nach<br />
kurzer Überlegung und ein paar Bier, auf der Rückseite<br />
also am Wellenkanal eine 1-mm-Bohrung gesetzt, um<br />
zu sehen, was passiert. Das war des Rätsels Lösung,<br />
die Taumelscheibe war nicht 100% dicht, denn im System<br />
befinden sich keinerlei Dichtungen. So fand auf der<br />
Rückseite nach kurzer Zeit ein Druckausgleich statt, der<br />
die Maschine nach ca. 3 Minuten zum Stillstand brachte.<br />
Mit der Druckausgleichsbohrung lief die Maschine<br />
ohne weiteres bei guter Ölung einen halben Tag ohne<br />
Störung mit Druckluft. Am nächsten Tag dasselbe unter<br />
<strong>Dampf</strong> mit vorgeschaltetem <strong>Dampf</strong>öler – auch ohne Störung,<br />
mit einem noch besseren Klang.<br />
So, Maschine fertig bauen – Schornstein, Abdampfleitung,<br />
Bodenplatte alles montieren, putzen, polieren und<br />
ab damit nach Karlsruhe zum Echtdampf-Hallentreffen.<br />
Wie aufmerksam machen auf dieses Ding? Ganz einfach,<br />
ein großes Wort musste her.<br />
WELTNEUHEIT<br />
DIE ERSTE<br />
KUGELTAUMELSCHEIBEN DAMPFMASCHINE<br />
Ich hoffe, dass mit der Weltneuheit war nicht gelogen,<br />
aber das Interesse der <strong>Dampf</strong>freunde war groß. Und mein<br />
Spaß am <strong>Dampf</strong>treffen auch.<br />
Fotos: Franz-Josef Dohmann u. Manuela Mannek<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 73
Die fertige Maschine im Größenvergleich<br />
HeiSSluftmotoren<br />
Teilansicht<br />
Teilansicht<br />
Gottfried Malek<br />
Spielzeug-<strong>Heißluft</strong>motor<br />
Einzelteile vor dem Zusammenbau<br />
Auf der Suche nach einer Vorlage für den<br />
Bau eines <strong>Heißluft</strong>motors bekam ich<br />
von einem Bekannten zwei Fotos eines<br />
Spielzeug-<strong>Heißluft</strong>motors. Dieser Stirling wurde<br />
von der Firma Karl Bub aus Nürnberg um 1900<br />
gebaut. Er wurde in drei verschiedenen Größen<br />
hergestellt. Die Maschine ist ein liegender, wassergekühlter<br />
Zweizylinder (Arbeits-/Verdrängerzylinder).<br />
Sie imitiert die Bauart einer Lokomobile.<br />
Ich versuche nicht, meine Modelle originalgetreu<br />
nachzubauen, sondern baue sie so, wie es meine<br />
maschinellen Möglichkeiten und Fertigkeiten<br />
zulassen. Einen<br />
richtigen Plan für<br />
diese Maschine<br />
habe ich auch<br />
nicht erstellt. Ich<br />
74<br />
Arbeits- und<br />
Verdrängerzylinder
Arbeits- und Verdrängerzylinder bei<br />
den ersten Laufversuchen<br />
AHA!<br />
No. 14<br />
Informationen und Gedanken zum Bau<br />
und Betrieb von <strong>Dampf</strong>maschinen<br />
und Eisenbahnen von Prof. Bernoulli<br />
Christoph Bernoulli war Professor an der<br />
Universität Basel und verfasste mehrere Bücher<br />
über <strong>Dampf</strong>maschinen, Mühlen usw.<br />
habe nur die wichtigsten Baugruppen in originaler Größe<br />
aufgezeichnet.<br />
Einige Daten zum Modell<br />
Arbeitskolben: 12 mm Durchmesser, 15 mm Hub<br />
Verdrängerkolben: 15 mm Durchmesser, 15 mm Hub,<br />
30 mm Länge<br />
2 Schwungräder: 60 mm Durchmesser, je 6 Speichen<br />
Das Grundbrett hat eine Größe von 270 x 120 mm, Höhe<br />
260 mm. Der „<strong>Dampf</strong>kessel“ ist nur dekorativ, ebenso der<br />
Schlot und Fliehkraftregler. Die Firmenschilder befanden<br />
sich auf der Seite des Kessels, ich klebte meines auf die<br />
Stirnseite des Kessels. Mein Stirling wird mit einem kleinen<br />
Spiritusbrenner beheizt. Der Docht hat einen Durchmesser<br />
von 6 mm. Die Messingteile sind brüniert, der<br />
Rest wurde mit Farben aus Sprühdosen gespritzt. Auf der<br />
Grundplatte sind Steinfliesen eingelassen. Die Fliesen<br />
sind aus echten Sollnhofener-Steinplatten mit einer Stärke<br />
von ungefähr 1–1,5 mm geschnitten. Die Fliesen haben<br />
eine Größe von 10 x 24 mm und sind mit Fliesenkleber<br />
verklebt.<br />
Nach kurzem Anheizen, läuft die Maschine mit einem<br />
schönen gleichmäßigen Tempo. Der Bau dieses Spielzeug-<strong>Heißluft</strong>motors<br />
hat mir viel Freude bereitet.<br />
Informationen zur Anzahl der<br />
Reisenden auf deutschen<br />
Eisenbahnen 1841 und 1842<br />
1854 gegeben von Prof. Bernoulli,<br />
gesammelt von C.S.<br />
Auf 21 deutschen Eisenbahnen sind 1841<br />
schon an 5 Millionen, 1842 nicht weniger<br />
als 6.370.000 Reisende gefahren.<br />
aus: Bernoulli, <strong>Dampf</strong>maschinenlehre<br />
Stuttgart und Tübingen 1854<br />
René Schaffer<br />
<strong>Heißluft</strong>motoren X –<br />
Stirling-Baukastensystem<br />
Fotos: Gottfried Malek<br />
Brenner gehäuse<br />
mit<br />
Spiritus brenner<br />
Umfang 96 Seiten<br />
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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />
75
Historie<br />
Jeder technisch interessierte weiß heute, wie viele<br />
PS sein Auto hat. Nur die Ignoranten und natürlich<br />
die meisten Frauen kennen diesen wichtigsten Wert<br />
ihres Autos nicht. Der Begriff KW hat sich noch nicht allgemein<br />
durchgesetzt und PS = Pferdestärken hört sich<br />
viel besser an. Jeder Autofahrer mit etwas Fantasie sieht<br />
die Herde von Mustangs, die mit wehenden Mähnen vor<br />
seinem Wagen dahergaloppieren. Aber was sind denn diese<br />
Pferdestärken und woher kommen sie? Wer hat sich<br />
diese Maßeinheit ausgedacht und was haben seine Zeitgenossen<br />
dazu gesagt? Ausgedacht hat sich den Begriff<br />
„Horsepower“ der Erfinder und Erbauer der ersten einsetzbaren<br />
Wasserhebemaschine mit Feuer, der Ingenieur<br />
Savery. In die Technik eingeführt und ihre Größe definiert<br />
hat der berühmte James Watt diese Einheit, mit der seit<br />
ca. 200 Jahren die Leistung einer Maschine angegeben<br />
wird. Technisch ist es klar:<br />
Leistung = Arbeit / Zeit = m ∙ g ∙ v<br />
= 75 kg ∙ 9,80665 m / s² ∙ 1 m / s<br />
= 735,49875 kg m² / s³<br />
oder etwas altmodisch und nicht ganz korrekt:<br />
1 PS ist die Leistung,<br />
die 75 kg in 1 sec 1 m hochhebt<br />
Prof. Gilbert 1) schrieb darüber im Jahre 1804<br />
in den Annalen der Physik:<br />
Ueber die Art, den Werth<br />
der <strong>Dampf</strong>maschinen nach<br />
Pferdekraft zu bestimmen<br />
Frei bearbeitet nach anonymen Aufsätzen<br />
aus dem Jahre 1804 von Gilbert.<br />
Es war die Frage, ob eine <strong>Dampf</strong>maschine, deren Cylinder 21⅛<br />
Zoll weit ist, und die in einer Minute 23 Doppel-Hübe, jeden<br />
von 4 Fuß macht, der Kraft von 60 Pferden gleich wirkt. Hierauf<br />
antwortete auf eine sehr deutliche und genügende Weise ein<br />
vornehmer Engländer (an eminent character) wie folgt:<br />
Als die <strong>Dampf</strong>maschinen aufkamen, wurde die Arbeit, welche<br />
sie jetzt verrichten, mit Pferden betrieben, und daher rührt es,<br />
daß man allgemein die Kraft derselben durch die Menge von<br />
Pferden angibt, deren Stelle sie vertreten, obgleich diese Bestimmung<br />
ihrer Wirkung viel ungewisser und schwankender ist,<br />
als andere, den Mechanikern wohl bekannte Bestimmungsarten.<br />
Die Landpferde in manchen Gegenden haben nicht halb soviel<br />
Kraft als die großen und starken Pferde, deren man sich in London<br />
bedient; ferner kömmt es auf die Art an, wie sie gefüttert<br />
und gepflegt werden, und endlich auf die Geschwindigkeit, mit<br />
der sie wirken, auf die Zeit, wie lange sie arbeiten, auf die Größe<br />
der Reaction u.d.m. Alles das macht die Schätzung nach Pferdekraft<br />
so schwankend, daß sich darunter in der Mechanik nichts<br />
Pferdegöpel oder -göppel, in dem die Idee entstand, die Kraft eines<br />
Pferdes zur Einheit der Leistungsmessung zu machen. Kupferstich<br />
von Christoph Müller, Leipzig 1789<br />
Christian Schwarzer<br />
Was ist<br />
eigentlich<br />
PS?<br />
Eine Diskussion<br />
vor 200 Jahren<br />
anderes verstehen läßt, als eine bestimmte Größe mechanischen<br />
Effects, welche die Mechaniker übereingekommen sind, mit<br />
diesem Ausdruck zu bezeichnen, und die also dadurch nicht gefunden<br />
werden kann, daß man ein Pferd wirklich arbeiten läßt.<br />
Daraus folgt, daß man also zuerst den mechanischen Effect derjenigen<br />
Maschine aufsuchen muß, welche man nach Pferdekraft<br />
schätzen will, also angeben muß, wie viel Pfund Gewicht sie<br />
bis zu einer bestimmten Höhe in einer bestimmten Zeit, (z. B. 1<br />
Fuß hoch in 1 Minute) anzuheben vermag. Und damit vergleiche<br />
man den Effect eines Pferdes, auf dieselbe Art ausgedrückt,<br />
wie ihn die berühmtesten Mechaniker fest gesetzt haben. Ich<br />
begnüge mich hier mit der Schätzungsart der Herren Boulton<br />
and Watt, des Dr. Desaguliers, und des Herrn Smeaton.<br />
Die HH. Boulton und Watt nehmen an, ein Pferd hebe ein Gewicht<br />
von 32000 Pfund Avoirdupois²) 1 Fuß hoch in 1 Minute.<br />
Das Resultat Desaguliers, auf dieselbe Form gebracht, steigt<br />
nur auf 27500 Pfund, und das Smeaton’s nicht höher als auf<br />
22916 Pfund. Und selbst dieser Effect ist noch größer als der,<br />
76 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Kreiszoll zu 7 Pfund Avoirdupois. Bei den rings verschlossenen,<br />
durch <strong>Dampf</strong> getriebenen Watt’schen Maschinen rechnet man<br />
dagegen den effectiven Druck gewöhnlich zu 10 Pfund auf jeden<br />
Kreiszoll. Dieses gibt den effectiven Druck auf den Kolben,<br />
(d. h. den, welcher in der erwähnten Maschine, während sie im<br />
Gange ist, wirklich statt findet) im ersten Fall zu 3123 ¾, im<br />
zweiten zu 4462 ½ Pfund. Der Kolben-Hübe sind 23 in einer<br />
Minute, jeder von 4 Fuß; also durchläuft der Kolben in 1 Minute<br />
eine Länge von 184 Fuß. Also ist der mechanische Effect<br />
dieser Maschine 184 x 4462 ½ = 821100 Pfund, oder wenn man<br />
den ersten Satz nehmen wollte, zum Nachtheil des Maschinen-<br />
Baumeisters, 184 x 3123 ¾ = 574760 Pfund; oder soviel Pfunde<br />
hebt die Maschine 1 Fuß hoch in 1 Minute. Dividirt man diese<br />
Zahl durch den Effect eines Pferdes nach den vorhin angeführten<br />
Angaben, so findet sich die Kraft der Maschine gleich<br />
der Kraft von Pferden,<br />
Anzahl Pferde nach<br />
bei einem Druck Boulton u. Watt Desaguliers Smeaton<br />
von 7 Pfd. auf einen Kreiszoll 18 21 25<br />
von 10 Pfd. auf einen Kreiszoll 25 30 35 ¾<br />
Bei dieser Berechnung wird angenommen, daß die Pferde<br />
gleichförmig fortarbeiten, und daß, sobald sie aufhören, die<br />
Maschine angehalten werde. Da aber eine <strong>Dampf</strong>maschine 24<br />
Stunden des Tages arbeiten kann, und drei Ablösungen von<br />
Pferden vorhanden seyn müssen, wenn eine Maschine durch<br />
sie in ununterbrochenem Gang erhalten werden soll, so rechnet<br />
Pferde im Bergbau. Hier eingesetzt zum Absaugen der schweren<br />
Wetter in einem Stollen mit Blasebälgen. Georg Agricola,<br />
De Re Metallica Libri XII, Basel 1556<br />
welchen ein Pferd, das täglich 8 Stunden lang gebraucht wird,<br />
in der Landwirthschaft wirklich leistet (siehe hierzu den Aufsatz<br />
von Prof. Gregory am Ende dieses Berichtes).<br />
Ist der Cylinder der <strong>Dampf</strong>maschine 21 ⅛ Zoll weit, so hat der<br />
Kolben eine Oberfläche von 21 ⅛ = 446 ¼ Kreiszollen. Bei der<br />
durch den Druck der Atmosphäre getriebenen Maschine rechnet<br />
Smeaton den effectiven Druck der Atmosphäre auf jeden<br />
1) Ludwig Wilhelm Gilbert (12. August 1769 in Berlin; † 7. März 1824 in Leipzig) war<br />
ein deutscher Physiker. 1801 wurde er als Amtsnachfolger von Friedrich Albrecht Carl<br />
Gren († 1798) ordentlicher Professor der Physik und Chemie. Die von Gren gegründeten<br />
Annalen der Physik führte er nach dessen Tod fort. 1808 verlieh die Universität Greifswald<br />
ihm die medizinische Doktorwürde. 1811 berief ihn die Universität Leipzig zum Professor<br />
der Physik.<br />
2) eine Zusammenstellung der verwendeten Maßeinheiten.<br />
a. Der Begriff Pfund Avoir du pois stammt aus dem französischen und bedeutet soviel<br />
wie: avoir – haben, pois – Gewicht, abgekürzt: Pfund avdp. Hierbei handelt es sich um ein<br />
angloamerikanisches Maßsystem für Handelswaren. Die Grundeinheit ist 1 Pfund = 16<br />
Unzen = 0,453563 kg<br />
b. 1 Fuß = 0,304795 m – c. 1 Zoll = 25,3996 mm – d. Kreiszoll = Fläche eine Kreises in<br />
Quadratzoll – e. 1 Buschel (Bushel) = 36,347625 Liter<br />
Ein Pferd wird in den Schacht hinunter gelassen, den es erst nach<br />
seinem Tode wieder verlassen wird.<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 77
Smeaton, daß eine <strong>Dampf</strong>maschine gleich wirke dreimal soviel<br />
Pferde, als einerlei Effect mit ihr geben. Und so würde diese<br />
<strong>Dampf</strong>maschine in 24 Stunden so viel arbeiten als 75 oder 107<br />
Pferde.<br />
Diese Schätzung des Werths einer <strong>Dampf</strong>maschine ist indeß,<br />
wie ein Anderer bemerkt, noch in einer andern Hinsicht sehr<br />
schwankend. Es kömmt nämlich dabei nicht bloß auf den Effect,<br />
sondern auch auf die Menge von Brennmaterial an, durch<br />
welche derselbige erlangt wird. Wenn zwei <strong>Dampf</strong>maschinen<br />
gleiche Mengen Wasser in einer Stunde gleich hoch heben, die<br />
eine aber während der Zeit noch einmal so viel Steinkohlen als<br />
die andere verzehrt, so ist sie offenbar von einem weit geringeren<br />
Werthe als die erste. Ich schlage daher vor, daß man die<br />
<strong>Dampf</strong>maschinen nicht mehr nach Pferdearbeit schätze, wenigstens<br />
nicht bei rechtlichen Bestimmungen und Verhandlungen,<br />
sondern bloß nach dem Effect und nach der Menge von Steinkohlen,<br />
welche sie verzehren, um ihn hervorzubringen. – Als<br />
einen Zusatz zu den vorstehenden Thatsachen will ich hier noch<br />
angeben, daß sich gefunden hat, daß eine der besten Maschinen<br />
nach Boulton’s und Watt’s Einrichtung zwischen 28 und 30<br />
Millionen Kubicfuß Wasser 1 Fuß hoch hebt, beim Verbrauch<br />
von 1 Buschel guter Steinkohlen, welches die höchste Grenze<br />
der Wirkung zu seyn scheint. Zwar sind späterhin noch Verbesserungen<br />
in dem Ofen und im Geschirre angebracht worden,<br />
doch finden sich unter den neuesten Maschinen einige, die nur<br />
20 Millionen Pfund Wasser 1 Fuß hoch mit 1 Buschel Steinkohlen<br />
heben.<br />
Dazu auch ein Aufsatz in Nicholson’s <strong>Journal</strong><br />
Der Prof. Gregory zu Woolwich giebt in einem durch gegenwärtigen<br />
veranlaßten Aufsatz in Nicholson’s <strong>Journal</strong> an:<br />
so weit seine Beobachtungen reichten, sey er geneigt, für den<br />
wahren Effect einer 8stündigen Arbeit eines starken Londoner<br />
Karrengauls das Aufheben eines Gewichts von 130 Pfund um<br />
3 Fuß in jeder Sekunde zu nehmen; und Herr Nicholson fügt<br />
hinzu, daß der Sekretär der Gesellschaft der Künste und Gewerbe<br />
More mittels eines Dynamometers die Kraft eines Pferdes<br />
beim Pflügen zu 70 bis 80 Pfund bei einer Geschwindigkeit<br />
von 3 engl. Meilen in einer Stunde (also 4 2 /9 Fuß in jeder Sekunde)<br />
gefunden habe. Ersterer Effect ist gleich dem Anheben<br />
eines Gewichts von 23400 Pfund, letzterer von 17700 bis 20270<br />
Pfund um 1 Fuß in 1 Minute. Beim Bewegen in die Runde ist<br />
der Effect eines Pferdes im Ziehen noch geringer. Gilbert<br />
Quelle: Fehlands Ing.-Kalender 1909<br />
Der Text wurde ohne Änderungen der Rechtschreibung und der Interpunktion übertragen.<br />
Vorhandene Rechenfehler oder Ungenauigkeiten in der Rechnung wurden nicht korrigiert.<br />
Gartenbahnen<br />
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ISSN 1433-0180 7,– [D] 7,30 [A] 7,30 [EU] sfr 12,50 E 45616<br />
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78 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
Die Eisenbahn-Zeitung erschien in den Jahren 1832 bis 1945 unter verschiedenen<br />
Namen und war DIE Zeitung für alles, was mit Eisenbahn und verwandten <strong>The</strong>men Historie<br />
zusammenhing. Die Artikel behandelten die neuesten technischen Entwicklungen,<br />
die Entstehung neuer Eisenbahnlinien, schwere Unglücke und die gesetzlichen Grundlagen des Eisen bahnwesens.<br />
Außerdem wurden die betriebswirtschaftlichen Abrechnungen verschiedener Gesellschaften hier<br />
veröffentlicht und kommentiert.<br />
Recherchiert von Christian Schwarzer<br />
Nr. 2 Stuttgart, 12. Januar 1845<br />
Vermischte Nachrichten<br />
Deutschland<br />
Oesterreichische Staatsbahnen. – Prag, 27.<br />
Dez. Die Arbeiten zum Behuf der Prag-Wiener-<br />
Staatsbahn haben sich bereits bis innerhalb der<br />
Wallmauern Prags ausgedehnt. Ein <strong>The</strong>il der<br />
Neustädter Wälle ist seit einigen Tagen abgesperrt,<br />
weil der Wall zur Durchführung der Bahn<br />
an mehreren Stellen durchbrochen werden muß.<br />
In Kurzem wird vielleicht auch das Niederreißen<br />
der für den Bahnhof angekauften Häuser beginnen.<br />
<br />
Bohem.<br />
Oesterreichische Staatsbahnen. – Pressburg,<br />
1. Jan. Die hiesige Direkzion der ungarischen<br />
Zentral-Eisenbahn hat mit jener der Nordbahn<br />
die Vereinbarung hinsichtlich des Übergangspunktes<br />
der Trace zwischen dem deutschen und<br />
ungarischen Gebiete getroffen, welcher unweit<br />
Marschegg über den Grenzfluss führt. Da die<br />
Terrain-Schwierigkeiten der nur kurzen von hier<br />
zur March führenden Strecke die Baukosten auf<br />
nahe das Dreifache jener weit größern von Gänserndorf<br />
bis dahin steigen, so scheint die Nordbahn-Gesellschaft<br />
bereit, zu dem Baue eine angemessene<br />
Unterstützung beizusteuern.<br />
Bayern. In Folge der Übernahme der München-<br />
Augsburger Eisenbahn von Seiten des Aeras *) ,<br />
dann der Eröffnung der Eisenbahnstrecke zwischen<br />
Augsburg und Donauwörth, respektive<br />
Oberhausen und Nordheim, besteht gegenwärtig<br />
1) in Augsburg eine Bahnamts-Verwaltung, welche<br />
umfasst: – in Beziehung auf den Betrieb die<br />
München-Augsburger Bahn und die Bahnstrecke<br />
von Oberhausen nach Nordheim, und in Beziehung<br />
auf Verwaltung und Berechnung nebst der<br />
letztern noch die Stazionen Stierhof, Mehring und<br />
Althegnenberg der München-Augsburger Eisenbahn,<br />
– in Beziehung auf die bauliche Unterhaltung<br />
vor der Hand die München-Augsburger Eisenbahn,<br />
für welche vorläufig der Bahn-Ingenieur<br />
Petri mit dem Wohnsitz zu Naunhofen beibehalten<br />
ist;<br />
2) in München eine vorläufige Bahnhof-Verwaltung,<br />
deren rechnerischer Verwaltungsbezirk die<br />
Strecke der München-Augsburger Eisenbahn von<br />
München bis Althegnenberg umfasst. N.E.<br />
*) Eigentum des Staates oder einer Körperschaft<br />
Bemerkung des Berichterstatters: Die drei Meldungen<br />
sind ein schönes Beispiel für die Schwierigkeiten beim Bau<br />
und der Organisationen der neuen Eisenbahnen und für das<br />
manchmal kaum verständliche „Amtsdeutsch“.<br />
cs<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />
79
<strong>Dampf</strong><br />
Alle<br />
meine<br />
Heinz Deppe<br />
wie sie in die Kurven saust! Nach der Geraden der dritten<br />
Runde springt sie aus den Schienen. Da liegt sie in einer<br />
kleinen Spritlache, die sogleich Feuer fängt. Keine Sorge,<br />
ein feuchtes Tuch ist in Reichweite und Mutters Perserteppich<br />
in sicherer Distanz. Dies geschah, bevor ich mich<br />
entschloss die Brennertankdeckel zu verschrauben. Aber<br />
meistens läuft alles wie am Schnürchen und die herrliche<br />
Lok dreht mehr als 60 Runden, ohne Unterbrechung. Da<br />
kann keine langweilige Spielzeuglok mithalten.<br />
Alle meine Lokomotiven haben H0-Spurweite (16,5 mm).<br />
Es sind neun an der Zahl und nur deren zwei sind Nachbildungen<br />
konventioneller <strong>Dampf</strong>lokomotiven. Die übrigen<br />
sind <strong>Dampf</strong>-Schienenblitze, wie wir sie als Buben nannten,<br />
Express-<strong>Dampf</strong>lokomotiven für hohe Geschwindigkeiten.<br />
Dank ihrer Karosserie-Verschalung gewähren sie<br />
bei der Gestaltung der <strong>Dampf</strong>kessel und Maschinen viel<br />
Freiheit. Drei meiner Lokomotiven sind hier näher be-<br />
<strong>Dampf</strong>-<br />
Lokomotiven<br />
Abwechslung macht auch das Leben des <strong>Dampf</strong>-<br />
Modellbauers süß. Schiffe, Automobile, Nutzfahrzeuge,<br />
Antriebsmodelle, <strong>Dampf</strong>-Nachbauten<br />
jeder Art, und natürlich Lokomotiven, stehen zur Auswahl.<br />
Im Laufe der Jahrzehnte haben mich Letztere immer wieder<br />
in ihren Bann gezogen, auch wenn ich nie ein „Bähnler“<br />
im engeren Sinne des Wortes gewesen bin. Diese,<br />
meist älteren Herren, erfreuen sich an ausgeklügelter<br />
Elektronik und aufwändigen terrestrischen Anlagen. Meine<br />
Anlage beschränkt sich auf ein biederes ambulantes<br />
Schienenoval, aber der <strong>Dampf</strong>betrieb fasziniert schon,<br />
bevor die Räder auf dem Gleise stehen: Destilliertes<br />
Wasser in den Kessel, Brennspiritus in den Brennertank,<br />
Brenner zünden, Finger verbrennen. Dann die Lok aufsetzen,<br />
anschieben. Ärger: Sie läuft nicht. Ach so, die Flamme<br />
ist erloschen. Beim zweiten Anlauf gelingt der Start.<br />
Die Maschine dreht eine Runde, dann zwei. Eine Freude<br />
80 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
<strong>Dampf</strong><br />
Lok No. 2, grün, konventionell<br />
Lang/breit/hoch: 110 x 30 x 52 mm<br />
Kessel, Kupfer: Ø 22 mm, 70 mm lang<br />
Zylinderbohrung/Hub: Ø 5/10 mm Drehschiebersteuerung<br />
Feuerung:<br />
Brennspiritus<br />
Karosserie, Alublech: 0,5 mm<br />
Räderdurchmesser: 15 mm (Felgen)<br />
Lok No. 3, orange<br />
Lang/breit/hoch: 152 x 34 x 62 mm<br />
Kessel, Alu:<br />
Ø 25 mm, 76 mm lang<br />
Zylinderbohrung/Hub: Ø 6/10 mm, oszillierend, einfachwirkend<br />
Untersetzung: 2,8:1<br />
Feuerung:<br />
1/2 Esbit-Tablette<br />
Karosserie, Alublech: 0,5 mm<br />
Räderdurchmesser: Vorn 12 mm, Antrieb: 18 mm<br />
Lok No. 8, grau/blau, mit Tender<br />
Lang/breit/hoch: Lok: 145 x 33 x 60 mm<br />
Tender:<br />
85 x 35 x 55 mm<br />
Kessel, Alu:<br />
Ø 25 mm, 80 mm lang<br />
Zylinderbohrung/Hub: 8 mm/10 mm, Kolbenschiebermaschine<br />
Feuerung:<br />
Brennspiritus<br />
Untersetzung: 1,8:1<br />
Karosserie:<br />
Alublech 0,5 mm<br />
Räderdurchmesser: 12 mm, Antrieb 16 mm<br />
schrieben. Haben Sie im Estrich noch eine alte Eisenbahn<br />
oder Schienen liegen? Dann versuchen Sie es doch auch<br />
mit einem Schienenblitz. Es ist einfacher als sie denken,<br />
denn sie können Ihrer Fantasie, wenn auch in Grenzen,<br />
freien Lauf lassen.<br />
Heinz Deppe<br />
Das Buchzeichen<br />
des<br />
<strong>Dampf</strong>modellbauers<br />
H<br />
ier ist ein besonderes Buchzeichen.<br />
Eines, das nicht gleich herausrutscht,<br />
wenn der Krimi spannend wird<br />
und das man zwischendurch einmal in<br />
Betrieb setzen kann, wenn die Geschichte<br />
stagniert. Es veredelt jede Lektüre von Karl<br />
May bis Edgar Wallace.<br />
Sie vermissen den <strong>Dampf</strong>kessel an meinem<br />
Buchzeichen? Der bin ich selber. Wenn ich<br />
durch das lange Röhrchen puste, kommt<br />
Leben in die Maschine.<br />
Und hier sind die Maße:<br />
Ständer: 36 x 10 x 2 mm<br />
Zylinder: Bohrung 5 mm, 20 mm lang<br />
Hub:<br />
8 mm<br />
Schwungrad: Ø 13 mm, 6 mm breit<br />
Joch:<br />
25 mm lang<br />
Rohr:<br />
2 x 1, 130 mm lang<br />
Fotos: Heinz Deppe<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 81
<strong>Vorschau</strong><br />
In den nächsten<br />
Ausgaben lesen Sie<br />
unter anderem:<br />
Das Modell des<br />
automobilen<br />
Straßenzuges<br />
der Freibahngesellschaft<br />
aus<br />
Seegefeld<br />
Dr.-Ing. Heinrich<br />
Schmidt-Römer<br />
IMPRESSUM<br />
Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, D-78050<br />
Villingen-Schwenningen, Postfach 1820,<br />
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600 100 70) Konto-Nr. 9389701<br />
Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />
Beate Holtzhauer<br />
Redaktion: Udo Mannek<br />
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Redaktionsassistentin: Manuela Mannek<br />
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Das <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 2/2013 erscheint am 19.04.2013<br />
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82 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013
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79 € 59 €<br />
49 €<br />
59 €<br />
Ø<br />
Futter Zentrieraufnahme<br />
Ø<br />
passend zu<br />
RCFFE5 85 mm 63 Emco Compact 5 49 €<br />
RCFF100/3 100 mm 55 RC100DTN 47 € 29 €<br />
RCFF100/3-56 100 mm 56 RC110DT - RCV100 39 €<br />
RCFF100/455 100 mm 55 RC100DT 47 € 29 €<br />
RCFF110/356 110 mm 56 RC110DT - RCV100 39 €<br />
Ø Futteraufnahme für T-Nuten geeignet<br />
RCFF150/3 150 mm Ø 80 & 100 3 49 € 42 €<br />
RCFF150/4 150 mm Ø 80 & 100 4 49 € 42 €<br />
RCFF150CF/3 150 mm Ø 72 & 95 3 49 € 42 €<br />
RCFF150CF/4 150 mm Ø 72 & 95 4 49 € 42 €<br />
Zentrierdorn MK2<br />
RCZD20MK2 ø 20 mm<br />
zum zentrieren vom Futterflansch<br />
auf dem Drehtisch mit MK2 Aufnahme<br />
Stahl Futterflansche<br />
14 €<br />
Rohling Ø passend zu<br />
RCFFE8/125 125 mm Emco Compact 8 / RC480 49,95 €<br />
RCFFEV10 125 mm Emco Maximat V10 89 €<br />
RCFFSH125 125 mm Schaublin mit Aufnahme 89,95 €<br />
Gewinde M37.6 x 3<br />
Vorsicht Schaublin Spindeln besitzen kein M38 x 3, sondern M37.6 x 3!!!<br />
RCFFMY100 100 mm Myford mit Aufnahme Gewinde 29 €<br />
1 1/8“ x 12 Gänge je Inch<br />
RCFFMY125 125 mm Myford mit Aufnahme Gewinde<br />
1 1/8“ x 12 Gänge je Inch<br />
30 €<br />
Stahl Futterflansch<br />
RCFFZY1680R<br />
Rohling<br />
Ø 80 mm mit zylindr.<br />
Aufnahme 16 mm<br />
Stahl Futterflansch<br />
RCFFZY1680<br />
Ø 80 mm mit zylindr. Aufnahme<br />
mit 3 Bohrungen / Zapfenlänge 25 mm<br />
Zapfen Ø 16 / Lochkreis 67 mm<br />
Futter Zentrieraufnahme<br />
Ø 55 mm 19,95 €<br />
29,95 €<br />
Besuchen Sie uns auf dem<br />
Echtdampf Hallentreffen<br />
in Karlsruhe<br />
vom 11. bis 13. Januar 2013<br />
Vorbestellte Ware wird frachtfrei<br />
für Sie zur Messe mitgebracht !<br />
Das ganze Team<br />
von RCM<br />
wünscht Ihnen schöne<br />
Feiertage und einen<br />
guten Start ins<br />
neue Jahr!<br />
RC MACHINES<br />
Emile Nilles Straße 2 • L-6131 Junglinster<br />
Tel: +352 78 76 76 - 1 • Fax: +352 78 76 76 - 76<br />
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