26.02.2014 Aufrufe

Journal Dampf & Heißluft The Gloucestershire Steam & Vintage Extravaganza (Vorschau)

Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!

Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.

01<br />

2013<br />

<strong>Journal</strong><br />

<strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong><br />

ISSN 1616-9298<br />

7,50 [D] 8,10 [A]<br />

8,30 [EU] sfr 13,80<br />

E 54336<br />

<strong>Journal</strong><br />

MAGAZIN FÜR<br />

MODELLBAUER UND<br />

NOSTALGIE-FANS<br />

<strong>Heißluft</strong><br />

<strong>The</strong> <strong>Gloucestershire</strong><br />

<strong>Steam</strong> & <strong>Vintage</strong> <strong>Extravaganza</strong><br />

Modellbau der Steuerbord-Antriebsmaschine des White Star Liners „TITANIC“ im Maßstab 1:20<br />

Die kleine Raddampfmaschine LOWA Bn2 – Wir bauen eine Baumaschine


Messe für Modellbau und Modellsport<br />

10. -14. April 2013<br />

täglich 9 -18 Uhr • Sonntag 9 -17 Uhr www.intermodellbau.de<br />

Besuchen Sie uns auch auf facebook.


Editorial<br />

Inhalt<br />

DAMPF<br />

Mehr „Echtdampf“ geht nicht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Liebe<br />

Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Zuerst möchten der Neckar-Verlag und die Redaktion<br />

Ihnen Allen ein frohes und erfolgreiches neues Jahr wünschen!<br />

Wieder liegt ein Jahr mit vielen <strong>Dampf</strong>ereignissen<br />

vor uns. Wie jedes Jahr geht es im Januar mit dem Echtdampf-Hallentreffen<br />

in Karlsruhe los.<br />

Neben interessanten Berichten finden Sie in dieser Ausgabe<br />

umfangreiche Baupläne mit nützlichen Werkstatt-<br />

Tipps, welche auf Umsetzung in der Modellbauer-Werkstatt<br />

warten. Ferner berichten wir, wie gewohnt, von<br />

diversen Veranstaltungen und <strong>Dampf</strong>stammtischen.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns auch für die erfreulich<br />

vielen Zuschriften und die eingereichten interessanten<br />

Berichte bedanken! Wir beabsichtigen alle Berichte in den<br />

nächsten Ausgaben zu veröffentlichen. Leser die mit<br />

einem unserer Autoren in Kontakt treten möchten, können<br />

sich gerne mit der Redaktion in Verbindung setzen.<br />

Stets bemüht, die Qualität des <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong><br />

zu steigern, haben wir für Anregungen und natürlich auch<br />

für Kritik offene Ohren. In der Hoffnung, dass im vorliegenden<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> wieder für Jeden etwas<br />

dabei ist, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen und<br />

wünsche<br />

viel Spaß beim Lesen!<br />

Richard Reppisch: <strong>The</strong> <strong>Gloucestershire</strong><br />

<strong>Steam</strong> & <strong>Vintage</strong> <strong>Extravaganza</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Joachim Illge: LOWA Bn2 – Wir bauen eine Baumaschine . . . . . 20<br />

Gerdard Winistörfer: Made in Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Karl-Friedrich Pohlmann: Modellbau der Steuerbord-Antriebsmaschine<br />

der „TITANIC“ im Maßstab 1:20 . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Busso Hennecke: Dorset 2012, Kameradschaft contra Chaos . . . 62<br />

Thomas Hillenbrand: Die kleine Raddampfmaschine . . . . . . . . 66<br />

Franz-Josef Dohmann: Der Bau der<br />

Kugeltaumelscheibendampfmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

Heinz Deppe: Alle meine <strong>Dampf</strong>-Lokomotiven . . . . . . . . . . . . . 80<br />

Heinz Deppe: Das Buchzeichen des <strong>Dampf</strong>modellbauers . . . . . . 81<br />

HEISSLUFTMOTOREN<br />

Wolfgang Krause: <strong>Heißluft</strong>-Motor ohne Verdränger-Kolben . . . . 14<br />

Gottfried Malek: Spielzeug-<strong>Heißluft</strong>motor . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

HISTORIE<br />

Norbert Hinder: Der Flugapparat des Gabriel de la Landelle . . . 26<br />

Christian Schwarzer: Was ist eigentlich PS? . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

Christian Schwarzer: Eisenbahn-Zeitung:<br />

Vermischte Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

WERKSTATT-TIPPS<br />

Peter Heerde: Direktteilgerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Karl-Ernst Jenczok: Biegevorrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

INDUSTRIEGESCHICHTE<br />

Richard Planitz: Alfred Krupp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Ihr Udo Mannek<br />

RUBRIKEN<br />

Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

<strong>Dampf</strong>- und Messe-Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

<strong>Dampf</strong>stammtische . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

kurz & fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

AHA! No. 14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

<strong>Vorschau</strong>, Inserenten, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />

3


FORUM<br />

DELLE · ZUBEHÖR · VERANSTALTUNGEN · NEUHEITEN · VEREINE · TREFFEN · BUCHERSCHEINUNGEN · AU<br />

KTIONEN · MODELLE · ZUBEHÖR · VERANSTALTUNGEN · NEUHEITEN · VEREINE · TREFFEN · BUCHERSCHE<br />

EINUNGEN · AUKTIONEN · MODELLE · ZUBEHÖR · VERANSTALTUNGEN · NEUHEITEN · VEREINE · TREFFE<br />

· BUCHERSCHEINUNGEN · AUKTIONEN · MODELLE · ZUBEHÖR · VERANSTALTUNGEN · NEUHEITEN · VER<br />

Transistorzündanlage<br />

TS 1 von TS-Modelldampfmaschinen<br />

Neu ab Ende Januar 2013 bei TS-Modelldampfmaschinen<br />

ist eine unkomplizierte<br />

Transistorzündanlage für Modellverbrennungsmotoren.<br />

Die Zündanlage ist für eine<br />

Betriebsspannung von 4,8–8 Volt ausgelegt.<br />

Der Zündimpuls wird entweder durch<br />

einen herkömmlichen Unterbrecher oder<br />

durch einen kleinen Microschalter ausgelöst.<br />

Dieser Microschalter wird durch<br />

einen kleinen Nocken auf der Kurbelwelle<br />

oder auf der Steuerwelle betä tigt. Durch<br />

die Transistorzündung wird der hohe<br />

Schaltstrom am Unterbrecher auf nur<br />

wenige Milliampere reduziert. Dadurch<br />

ist es möglich, auch kleine Microschalter,<br />

welche sich sehr gut auch an kleinen Motoren<br />

verbauen lassen, einzusetzen. Des<br />

Weiteren wird das sichere Schalten der<br />

Zündspule (für einen regelmäßigen Funken<br />

wichtig) gewährleistet. Im Gegensatz<br />

zu anderen CDI-Zündanlagen ist diese<br />

Zündung völlig unempfindlich gegen ein<br />

versehentliches Zünden ohne eine Zündkerze,<br />

da hier eine solide Zündspule mit<br />

hoher Isolierung verbaut wird. Die eingebaute<br />

LED dient zur Kontrolle des Zündzeitpunktes.<br />

Geliefert wird die Zündanlage entweder<br />

als Bausatz oder als fertig aufgebaute Anlage.<br />

Im Bausatz enthalten sind die fertig<br />

gefräste oder geätzte Platine, alle dazugehörigen<br />

Bauelemente, die Zündspule, der<br />

Schaltplan und eine ausführliche Baubeschreibung.<br />

Technische Daten:<br />

Gesamtlänge:<br />

ca. 100 mm<br />

Durchmesser Zündspule: ca. 40 mm<br />

Platinenmaß:<br />

ca. 55 x 60 mm<br />

Preis für Bausatz: 50,00 €<br />

Preis für fertig aufgebaute<br />

Zündanlage<br />

inkl. Zündspule: 70,00 €<br />

TS-Modelldampfmaschinen<br />

Torsten Schür, Kurhausstraße 17<br />

09548 Seiffen, Tel.: +49(0)37362/76825<br />

www.ts-modelldampfmaschinen.de<br />

Ergänzungen zum<br />

Bauplan Flammenfresser<br />

V-Motor<br />

Gerne möchten wir an dieser Stelle ein<br />

paar Ergänzungen zum Artikel „Flammenfresser<br />

V-Motor mit Wasserkühlung“<br />

Achtung Hersteller!<br />

Bitte senden Sie Informationen<br />

und Material von Ihren<br />

Neuheiten an die Redaktion<br />

„<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong>“.<br />

Wir werden sie in der Rubrik<br />

„Forum“<br />

veröffentlichen.<br />

Unsere Leserinnen und Leser<br />

sind stets an<br />

Neuheiten interessiert!<br />

von Teofil Holka – erschienen im <strong>Journal</strong><br />

<strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> Ausgabe 04/2012 –<br />

nachreichen.<br />

Bauteil 25 ist eine M4 Mutter, die zum<br />

Kontern der Rollengabel dient. Sie erscheint<br />

auf Seite 11 unter der Abbildung<br />

Nr. 5. In der Abbildung „Schiebersteuerung<br />

komplett“ ist diese Mutter auch zu<br />

sehen.<br />

Bauteil 40 ist eine Spiralfeder 19 mm lang,<br />

Drahtstärke 0,6 mm, Außendurchmesser<br />

7,5 mm mit 9 Windungen.<br />

Leider fehlen im Bauplan die Zeichnungen<br />

32 bis 34. Bei Bedarf können diese Zeichnungen<br />

per Mail an mannek@neckarverlag.de<br />

kostenlos angefordert werden.<br />

RÄTSEL<br />

Foto: Busso Hennecke<br />

Wobei handelt es sich bei dem Teil<br />

zwischen der Rauchkammer und dem<br />

rechten Vorderrad an diesem Modell im<br />

Maßstab 1:2?<br />

Auflösung in der nächsten Ausgabe des<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong>.<br />

4<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />

MODELLE · ZUBEHÖR · VERANSTALTUNGEN · NEUHEITEN · VEREINE · TREFFEN · BUCHERSCHEINUNGEN


<strong>Dampf</strong>- und Messe-Termine<br />

Es wird empfohlen, sich vor Antritt einer längeren Anfahrt beim jeweiligen Veranstalter über<br />

evtl. Änderungen zu informieren!<br />

Stand 1.12.2012 – ohne Gewähr<br />

11.–13. Jan. 2013 – 16. Echtdampf-Hallentreffen<br />

Karlsruhe, 10.00–18.00 Uhr, Messe Karlsruhe<br />

Tel. +49/(0)7261/689-0; www.echtdampf-hallentreffen.de<br />

18.–20. Jan. 2013 – London Model Engineering<br />

Exhibition GB, www.meridienneexhibitions.co.uk<br />

02. März 2013 – Modellbaubörse 68623 Lampertheim<br />

Hans-Pfeiffer-Halle, Tel. +49/(0)179/3925017,<br />

Michael Braner, E-Mail: branermichael@aol.com<br />

22.–24. März 2013 – Faszination Modellbau Karlsruhe<br />

Tel. +49/(0)7261/689-0, www.faszination-modellbau-messe.de<br />

23.–24. März 2013 – 14. <strong>Dampf</strong>modellausstellung<br />

auf dem Personendampfer „Dresden“<br />

www.dampfausstellung-in-dresden.de.tl<br />

10.–14. April 2013 – 35. Intermodellbau Dortmund<br />

Tel. +49/(0)231/1204521, www.intermodellbau.de<br />

13. April 2013 – Rundfahrt mit der PS PIEMONTE auf<br />

dem Lago Maggiore, Informationen: gem@bluewin.ch,<br />

info@historische-seetalbahn.ch<br />

27.–28. April 2013 – 15. <strong>Dampf</strong>treffen im Sitzendorfer<br />

Bauernmuseum jeweils von 10.00–17.00 Uhr<br />

Motto: „100 Jahre MAN-<strong>Dampf</strong>maschine im Sitzendorfer<br />

Regionalmuseum“, Tel. +49(0)36730/22384<br />

E-Mail: info@sitzendorf.de<br />

01. Mai 2013 – Flottenparade mit neun historischen<br />

Raddampfern und zwei Salonschiffen und Live-Musik,<br />

Dresden, www.saechsische-dampfschiffahrt.de<br />

04.–05. Mai 2013 – 14. Märkisches <strong>Dampf</strong>spektakel &<br />

Modelleisenbahn und Modellautomarkt im Ziegeleipark<br />

Mildenberg, größtes <strong>Dampf</strong>treffen in<br />

Berlin/Brandenburg, www.ziegeleipark.de<br />

25.05.–02.06. 2013 – DDV Jubiläumstreffen Bodman<br />

mit großem Programm und Wettbewerb<br />

30. Mai 2013 – Jahreshauptversammlung DDV<br />

8.–9. Juni 2013 – „Oberschwäbische <strong>Dampf</strong>spektakel“<br />

auf Straße und Schiene des Schwäbischen Eisenbahnvereins<br />

in Kürnbach/Bad Schussenried; Anmeldungen<br />

an E-Mail: kuernbacher-dampffest@sev-kuernbach mit<br />

Angabe, welches Modell mitgebracht wird.<br />

09. Juni 2013 – Eisenbahnfest – Andampfen –<br />

im Froschgrüner Park in Naila ab 13.00 Uhr<br />

Tel. +49(0)9282/8245, wilfriedzerb@web.de<br />

02.–04. Aug. 2013 – 39. <strong>Steam</strong> <strong>Extravaganza</strong><br />

Feld-Flugplatz South Cerney/Cirencester, GB<br />

E-Mail: mail@steamextravaganza.com,<br />

www.steamextravaganza.com/index.htm<br />

02.–04. Aug. 2013 – 28. int. Oldtimertage Tilligte, NL<br />

E-Mail: info@oltimerdag.nl, www.oldtimerdag.nl<br />

17.–18. Aug. 2013 – 21. <strong>Dampf</strong>treffen Mansfeld<br />

Museum Hettstedt, Tel. +49(0)3476/200753 oder<br />

Tel. +49(0)3476/200809<br />

www.mansfeld-museum-hettstedt.de<br />

17. Aug. 2013 – Abendliche <strong>Dampf</strong>erparade mit<br />

den neun Raddampfern im Rahmen des<br />

<strong>Dampf</strong>schiff-Festes mit Musik an Bord, Dresden,<br />

www.saechsische-dampfschiffahrt.de<br />

17.–18. Aug. 2013 – 28. Lincolnshire <strong>Steam</strong> & <strong>Vintage</strong><br />

Rally, Lincoln, GB; E-Mail: info@lsvr.org, www.lsvr.org<br />

25.–26. Aug. 2013 – 52. Shrewsbury <strong>Steam</strong> & <strong>Vintage</strong><br />

Vehicle Rally, GB, Tel. +44(0)1743792731<br />

www.shrewsburysteamrally.co.uk<br />

28.8.–01.09. 2013 – 45. GDSF Great Dorset<br />

<strong>Steam</strong> Fair, GB, E-Mail: enquiries@gdsf.co.uk<br />

www.GDSF.co.uk<br />

<br />

Günstige Werkstoffe für Funktionsmodellbau<br />

- Große Auswahl an Messingrohren<br />

- MS-/Cu-Rohre mit Deckel zum <strong>Dampf</strong>kesselbau<br />

- Modellbauschrauben und Muttern<br />

- VA, Stahl, Messing zu günstigen Preisen<br />

Fordern Sie unseren kostenlosen Katalog an oder besuchen Sie<br />

uns im Internet unter: www.modellbau-hartmann.de<br />

Modell- und Maschinenbau Bruno Hartmann<br />

Milchhöfer Str. 20 - 97456 Dittelbrunn-Pfändhausen<br />

Tel.: 09720 597 - Fax: 09720 950287<br />

E. Zimmermann GmbH · Im Sichert 15 · 74613 Öhringen · Tel. +49 7941 9464-0<br />

Garteneisenbahnen – Werden Sie Lokführer!<br />

Fertigmodelle u. Bausätze<br />

in 5“ und 7 ¼“ Spurweite<br />

• Dampokomotiven<br />

original kohlegefeuert<br />

• Diesellokomotiven<br />

• Elektrolokomotiven<br />

• <strong>Dampf</strong>traktoren<br />

• Bauteile, wie Räder, Achsen,<br />

Drehgestelle, Puffer und Kupplungen,<br />

Kessel, Zylinder, Armaturen, Wagen,<br />

Gleise, Werkstoffe, Normteile usw.<br />

Bestellen Sie noch heute den<br />

116-seitigen Gesamtkatalog!<br />

Versand innerhalb Deutschland: EUR 10,-<br />

Versand ins Ausland: EUR 15,-<br />

www.dampfbahn-zimmermann.de<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />

5<br />

Unbenannt-1 1 17.10.2006 17:20:43


MEHR „ECHTDAMPF“ GE<br />

17. Echtdampf-Hallentreffen, 11.–13. Januar 2<br />

<strong>Dampf</strong><br />

6<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


HT NICHT!<br />

013, Messe Karlsruhe<br />

M<br />

itten im Winter findet eine klassische Outdoor-<br />

Veranstaltung statt – in den Hallen der Messe<br />

Karlsruhe. Zum siebzehnten Mal treffen sich<br />

vom 11. bis 13. Januar 2013 <strong>Dampf</strong>modellbauer aus der<br />

ganzen Welt zum „Echtdampf-Hallentreffen“, um ihrer<br />

großen Leidenschaft nachzugehen.<br />

Mit 1.000 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der<br />

Schweiz, England, Italien, Tschechien und Schweden ist<br />

es weltweit das größte – und schönste – Treffen seiner<br />

Art. Das „Echtdampf-Hallentreffen“ ist gleichermaßen<br />

Ausstellung, Messe, <strong>Dampf</strong>treffen und -Event. Denn hier<br />

finden die Besucher alle <strong>Dampf</strong>-Spielarten unter einem<br />

Dach: vom winzigen Stirling-Motor bis zum <strong>Dampf</strong>boliden<br />

auf Schienen mit über 700 kg Gewicht – alles, wirklich<br />

alles wird zu sehen sein. Ein Dutzend Leute arbeiten fast<br />

14 Tage daran, die Messehallen in Karlsruhe in ein Echtdampf-Paradies<br />

zu verwandeln. Rund sechs Kilometer<br />

Schienen in den Spurweiten 5- und 7¼-Zoll, 90 Weichen<br />

und über 20.000 Schrauben müssen ihren Platz finden,<br />

damit im Januar Hunderte von Echtdampf-Enthusiasten<br />

aus ganz Europa beim weltweit größten Echtdampf-Hallentreffen<br />

auf ihre Kosten kommen. Die imposante Anlage<br />

wird bereichert durch zwei Drehscheiben in Aktion, Containeranlage,<br />

Karussell, maßstabsgerechte Stadthäuser,<br />

vier Schiebebühnen auf der 5-Zoll-Anlage und eine Schiebebühne<br />

auf der kombinierten 5-Zoll- und 7¼-Zoll-Anlage.<br />

Zahlreiche <strong>Dampf</strong>loks ziehen ihre Kreise und beteiligen<br />

sich am umfangreichen Rangier- und Verladebetrieb, der<br />

bei den Besuchern keine Langeweile aufkommen lässt.<br />

Die Mitfahrt auf einem <strong>Dampf</strong>zug ist gegen Entgelt ebenfalls<br />

möglich – bitte alles einsteigen! Ausgedehnter Fahrspaß<br />

ist auch auf den Podesten für Lokomotiven der kleinen<br />

Spurweiten I, II und IIm auf einer Gleislänge von über<br />

200 Metern geboten. Gleich nebenan werden schmucke<br />

Ozeandampfer, Pinassen, Heck- und Raddampfer auf Podesten<br />

ausgestellt, einige werden auch im 200 m² großen<br />

Wasserbecken zu Wasser gelassen. Und die staunenden<br />

Blicke des Publikums sind den dampfbetriebenen Straßenfahrzeugen<br />

und Lokomobilen gewiss, wenn sie an<br />

den Besuchern vorbei zahlreiche Paraden auf ausgedehnten<br />

Fahrwegen durch die Messehallen fahren. Auf<br />

großzügigen Podesten präsentieren sich <strong>Dampf</strong>maschinen,<br />

<strong>Heißluft</strong>motoren, Flammenfresser soweit das Auge<br />

reicht! Die zahlreichen liebevoll gefertigten Modelle gewähren<br />

dem Besucher einen beeindruckenden Einblick in<br />

die Technik der <strong>Dampf</strong>maschine.<br />

Das 17. Echtdampf-Hallentreffen findet auf 25.000 m² in<br />

den Hallen 1 und 2 der Messe Karlsruhe statt. Es werden<br />

über 20.000 Besucher erwartet.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Freitag, 11.01.2013<br />

Samstag, 12.01.2013<br />

Sonntag, 13.01.2013<br />

Eintrittspreise:<br />

Tageskarte Erwachsene<br />

Tageskarte ermäßigt<br />

(Schüler ab 9 Jahre, Studenten und<br />

sonstige Berechtigte mit Ausweis)<br />

Familienkarte<br />

(2 Erw., 2 ermäßigte Kinder).<br />

Kinder bis 8 Jahre haben freien Eintritt<br />

Nähere Informationen:<br />

www.echtdampf-hallentreffen-messe.de<br />

Fotos: Messe Sinsheim<br />

10.00–18.00 Uhr<br />

9.00–18.00 Uhr<br />

9.00–17.00 Uhr<br />

12,– Euro<br />

9,– Euro<br />

30,– Euro<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />

7


<strong>Dampf</strong><br />

Richard Reppisch<br />

<strong>The</strong> <strong>Gloucestershire</strong><br />

<strong>Steam</strong> & <strong>Vintage</strong> Extra<br />

Im August 2011 verbrachte ich meinen Sommerurlaub<br />

im idyllischen westenglischen Landstrich Cotswolds.<br />

In diesem Urlaubsgebiet befinden sich die Grafschaft<br />

<strong>Gloucestershire</strong> und die Stadt Cirencester. Vom 5. bis 7.<br />

August 2011 fand auf einem Flugfeld der Royal Airforce in<br />

der Nähe von Cirencester die 37. Ausgabe der Oldtimerund<br />

<strong>Dampf</strong>veranstaltung „<strong>The</strong> <strong>Gloucestershire</strong> <strong>Steam</strong> &<br />

<strong>Vintage</strong> <strong>Extravaganza</strong>“ statt.<br />

Da die Veranstaltung zeitlich in meinen Urlaubsaufenthalt<br />

passte habe ich mir einen Tag dafür Zeit genommen. Wettermäßig<br />

war es typisch englisch für dieses Jahr: meist<br />

windig mit wenig Regen und am Nachmittag dann sonnig.<br />

Die Veranstaltung ist eines der größten <strong>Dampf</strong>ereignisse<br />

in Großbritannien und laut der Rallye-Liste einer<br />

renommierten <strong>Dampf</strong>-Traktorzeitschrift die viertgrößte<br />

Veranstaltung nach Dorset. Die <strong>Steam</strong> <strong>Extravaganza</strong> ist<br />

eine Veranstaltung der Superlative mit einem Querschnitt<br />

an Ausstellungsobjekten, der über den <strong>Dampf</strong>bereich hinausgeht:<br />

<strong>Dampf</strong>- und Oldtimershow; Landwirtschaftliche<br />

Präsentationen; Tierschau; Motorräder; Traktoren; Leichte<br />

Industriefahrzeuge; Busse; Lkw; Army-Fahrzeuge; Oldtimer-Kirchweih;<br />

<strong>Dampf</strong>autos; <strong>Dampf</strong>modelle; Sägewerke;<br />

Stationäre Motoren.<br />

Das Veranstaltungsgelände<br />

Das Ausstellungsgelände war das grasbewachsene Flugfeld<br />

South Cerney der Royal Airforce mit einer Ausstellungsfläche<br />

von ca. 600 m x 400 m. Dazu kamen noch sehr<br />

große Camping- und Parkflächen für Besucher. Umgeben<br />

war das Gelände von einem U-förmigen breiten Taxiway<br />

für Flugzeuge, der als Rennstrecke für Vorführungen der<br />

<strong>Dampf</strong>traktoren, -Lkw und -Autos genutzt wurde. Auf dem<br />

Gelände gab es zwei Arenen mit ganztägigen Vorführungen,<br />

die Tier- und landwirtschaftliche Arena und die<br />

Hauptarena mit Fahrzeugvorführungen aus allen obigen<br />

Gebieten. Der Rest des Geländes war genutzt für Ausstellungsstände<br />

und in geringerem Umfang für Verkaufsstände<br />

und die Versorgung der Besucher.<br />

Teilnehmer<br />

Laut dem 60-seitigen Veranstaltungsprogramm hatten<br />

sich zur Veranstaltung angemeldet: 94 <strong>Dampf</strong>traktoren,<br />

-Lkw, Showmans Engines, <strong>Dampf</strong>walzen; 2 <strong>Dampf</strong>autos;<br />

5 Oldtimer-Karussells; 45 Modelldampfobjekte; 24 Objekte<br />

und Traktoren aus der Forstwirtschaft; 62 Busse;<br />

8 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

vaganza<br />

361 Oldtimer; 171 Motorräder; 181 Historische<br />

Lkw; 150 Stationär-Motoren; 46<br />

Fahrräder; 263 Traktoren; 35 Leichte Industriefahrzeuge;<br />

73 Militärfahrzeuge und<br />

anderes mehr.<br />

Die Ausstellungsthemen<br />

Historische Motorräder<br />

Als Beispiele für die Motorräder gefielen<br />

mir besonders der Brown-Seitenwagen<br />

(Bild 1) und das Fahrrad mit Hilfsmotor der<br />

Firma Teagle (Bild 2). Alles aus den 50er<br />

Jahren und tipptopp gepflegt.<br />

5<br />

Forstwirtschaft und Holzbearbeitung<br />

Die Ausstellungsbeiträge und Vorführungen<br />

zum <strong>The</strong>ma Holzbearbeitung waren sehr<br />

vielfältig und umfassten den Einsatz von<br />

Kettensägen, dampfangetriebenen mobilen<br />

Sägewerken (Bild 3), <strong>Dampf</strong>traktoren<br />

mit Greifer (Bild 4: ein Ramsomes aus dem<br />

Jahre 1920) und Holztransporte.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 9


6<br />

7<br />

10<br />

11<br />

13<br />

14<br />

8<br />

12<br />

15<br />

9<br />

10 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


16<br />

17<br />

19<br />

20<br />

22<br />

23<br />

18<br />

21<br />

Kurioses<br />

Man findet natürlich auch viel Kurioses auf solchen Veranstaltungen.<br />

Es gibt nichts, was nicht auch gesammelt<br />

wird. Bild 5 zeigt einen Sammler mit seiner Lötlampen-<br />

Kollektion und Bild 6 kann man als „Strick-Modellbau“ bezeichnen.<br />

Oldtimer<br />

Eine kleine Auswahl aus den vielen Oldtimerwagen sind<br />

der Morris 1000 Traveller, Baujahr 1970 (Bild 7) und der<br />

Morris Minor 1000 Convertible, Baujahr 1969 ein Cabrio<br />

(Bild 8).<br />

Lkw<br />

Von den Lkw gab es viele schöne, gut gepflegte Beispiele:<br />

ein Metzgerei-Lieferwagen (Bild 9), einen Pritschenwagen<br />

Ford Model T Baujahr 1924 (Bild 10), ein Bäckerei-Lieferwagen<br />

(Bild 11), und die großartigen Showtracs, Zugwagen<br />

für Schaustellerbetriebe (Bilder 12/13).<br />

Leichte Industriefahrzeuge<br />

Leichte Industriefahrzeuge sind eine besonders kuriose<br />

Gattung, die man höchstens mit den Fahrzeugen der<br />

Alm- und Kleinbauern bei uns vergleichen kann. Sie<br />

wurden in England in der Industrie eingesetzt: ein Lister<br />

ID1 Autotruck (Bild 14) und Pritschen-Lieferwagen<br />

„Geest‐Industrial Truck“, Baujahr 1965 eines Krankenhauses<br />

(Bild 15).<br />

Stationär-Motoren<br />

Von den Stationär-Motoren gab es mehrere Gassen von<br />

Ausstellungsständen. Die Motoren werden mit Diesel oder<br />

ähnlichen Flüssigbrennstoffen betrieben. Durch die Gassen<br />

trieben blaue Abgasschwaden und es war kein besonderer<br />

Spaß sich dort aufzuhalten, wobei ich die Ausdauer<br />

der Besitzer bewunderte. Einige schöne Exemplare<br />

sind in den Bildern 16/17/18 zu sehen.<br />

<strong>Dampf</strong>modelle<br />

Die <strong>Dampf</strong>modelle waren auch zahlreich vertreten.<br />

Beispielhaft sind zwei <strong>Dampf</strong>-Lkw-Nachbauten (Bild<br />

19/20) und die Parade-Aufstellung in der Arena zu<br />

sehen (Bild 21).<br />

Oldtimer-Kirchweih<br />

Am Rande der Arena war Kirchweihbetrieb. Die Geräte<br />

wurden mit elektrischer Energie von einer Showmans Engine<br />

versorgt. Es waren aufgestellt ein Pferdekarussell<br />

(Bild 22), eine Schiffsschaukel, ein Riesenrad (Bild 23),<br />

Wellenkarussell und Autoscooter.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 11


24<br />

27<br />

30<br />

25<br />

28<br />

31<br />

26<br />

29<br />

33<br />

<strong>Dampf</strong>autos<br />

Zwei <strong>Dampf</strong>autos wurden auf der Rennstrecke und in der<br />

Arena vorgeführt. Es ist beeindruckend, mit welcher Geschwindigkeit<br />

die Fahrzeuge fahren. Es waren zu sehen<br />

Stanley <strong>Steam</strong> Cars Model 63 und 72, Baujahr 1911/1912<br />

(Bild 24/25).<br />

<strong>Dampf</strong>traktoren<br />

Im Fokus meines Interesses waren natürlich die dampfbetriebenen<br />

Fahrzeuge. Hier eine Auswahl: der Burrell<br />

<strong>Dampf</strong>traktor „Keeling“ Baujahr 1909 (Bild 26), zwei schöne<br />

Foden <strong>Dampf</strong>-Lkw (Bild 27), der Burrell <strong>Dampf</strong>traktor<br />

„Diamond Queen“, Baujahr<br />

1897 (Bild 28), der <strong>Dampf</strong>traktor<br />

von Robey „Pride of<br />

the Walk“, Baujahr 1908 (Bild<br />

29), die <strong>Dampf</strong>pflugmaschine<br />

„<strong>The</strong> <strong>Steam</strong> Sapper“ von Fowler,<br />

Baujahr 1914, ursprünglich<br />

im Dienste des Ingenieur<br />

Korps (Bild 30), ein Riese, die<br />

Showmans Engine von Burrell<br />

„<strong>The</strong> Busy Bee“, Baujahr 1914<br />

(Bild 31) und ein Mann’s Patent<br />

<strong>Steam</strong> Cart&Wagon, Baujahr<br />

1917 (Bild 32), ein Zwischending<br />

zwischen <strong>Dampf</strong>-Lkw und<br />

<strong>Dampf</strong>walze.<br />

12 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Das OPTIMUM in<br />

Qualität, Preis-Leistung<br />

und Service<br />

OPTI B 24 H Vario<br />

32<br />

Bohrmaschine<br />

· Garantierte Rundlaufgenauigkeit 0,015 mm<br />

in der Bohrpinole gemessen<br />

· Groß dimensionierte, höhenverstellbare<br />

Schutzscheibe mit Sicherheitsschalter für<br />

größtmöglichen Schutz des Anwenders<br />

· Dreifach-Sterngriff aus Stahl<br />

· Rechts-Linkslauf<br />

· Bohrspindel mit Präzisionskugellagern<br />

· Leistungsstarker Brushless-Antrieb<br />

· 7 M Industriekeilriemen<br />

· Motorleistung 1,5 kW 230 V<br />

· Spindeldrehzahlen 100 - 5.950 min -1<br />

D 240 X 500 DC VARIO<br />

Drehmaschine<br />

· Stufenlose Drehzahlregelung 30 - 4.000 min -1<br />

· Mit laufruhigen und leistungsstarken Gleichstrom Antrieb mit<br />

exzellenter Regelcharakteristik<br />

· Gehärtete und geschliffene Bettführungsbahnen<br />

· Maschinenbett stark verrippt aus Grauguß, gehärtet und<br />

geschliffen<br />

· Leistungsstarker, wartungsfreier Motor<br />

· Rollgewalzte<br />

Trapezspindeln<br />

· Motorleistung<br />

1,5 kW<br />

· Drucklager<br />

OPTI BF 20L VARIO<br />

Auch an den Namen der <strong>Dampf</strong>individuen sieht man den<br />

ganzen Stolz der Besitzer. Auf der Rennbahn gab es verschiedene<br />

Präsentationen, wie eine Parade der <strong>Dampf</strong>traktoren<br />

(Bild 33).<br />

Fazit<br />

Es war eine schöne und empfehlenswerte Veranstaltung<br />

mit einem grandiosen Querschnitt über alle Bereiche von<br />

Oldtimern und <strong>Dampf</strong>objekten.<br />

Internetadressen:<br />

You-Tube-Videos von der Veranstaltung 2011:<br />

http://www.youtube.com/wach?v=NcjC907psNM&feature=related<br />

http://www.youtube.com/watch?v=wbmuNEwYJYQ&feature=related<br />

http://www.youtube.com/watch?v=Y0Ef5kgbC7A&feature=related<br />

http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=GD-5gKncqZs<br />

<strong>Steam</strong> <strong>Extravaganza</strong>:<br />

http://www.steamextravaganza.com/page2.htm<br />

Fotos: Richard Reppisch<br />

Fräsmaschine<br />

· Stufenloser Antrieb<br />

· Digitale Drehzahlanzeige<br />

· Gleichstrom-Motor mit permanenter<br />

Stromüberwachung<br />

· EMV-Filter (zum Schutz empfindlicher<br />

Elektronik vor Beeinflussung durch<br />

leitungsgebundene Störsignale)<br />

· Interne Elektrik arbeitet mit 24 Volt statt<br />

230 Volt (Gefährdungspotential)<br />

· Zweistufige Getriebeübersetzung<br />

für eine kraftvolle<br />

Übertragung der Motorleistung<br />

850 W 230 V<br />

auch mit CNC Anbausatz erhältlich<br />

Das Komplettprogramm und<br />

unser CNC Programm - fordern Sie unsere<br />

kostenlose Kataloge an!<br />

Techn. Hotline: 09 00 - 19 68 220 (-,49/min.)<br />

email: info@optimum-maschinen.de<br />

www.optimum-maschinen.de<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 13


HeiSSluftmotoren<br />

Wolfgang Krause<br />

<strong>Heißluft</strong>-Motor<br />

ohne Verdränger-Kolben<br />

Das war wieder ein interessanter Bericht: Ein <strong>Heißluft</strong>motor,<br />

der auch ohne Verdränger-Kolben,<br />

nur mit einem Arbeitskolben funktioniert, ist das<br />

möglich? Ich konnte mich auch gleich im Internet von der<br />

Funktionstüchtigkeit überzeugen, so wie es in der Ausgabe<br />

<strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2010 angegeben war, unter www.<br />

youtube.de mit den Suchbegriffen LF-01 Rotation und<br />

LF-01 Linear unter Benutzername: Redaktionsdampfer.<br />

Dort waren auch weitere interessante Varianten dieser<br />

Bauweise, u. a. auch Glas-Motoren mit Linear-Generator,<br />

zu bewundern. Das <strong>The</strong>ma begann mich zu interessieren,<br />

aber bevor ich an einen Nachbau denke, wollte ich mir<br />

Gedanken über das „Warum geht das überhaupt“ machen.<br />

So kam ich dazu, den Bericht: „LF-01 von Ernst-<br />

Arno Kruse, im <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2010“ als<br />

Basis für meine Betrachtungen zu verwenden, mit den<br />

Maßen, wie sie dort angegeben sind.<br />

[Das Rechenschema kann für alle <strong>Heißluft</strong>motoren, mit<br />

geänderten Maßeingaben, angewendet werden. Bei Maßeingabe<br />

in cm erhält man die Flächen in cm², die Volumen<br />

in cm³ und die Drücke in mbar.]<br />

1.0 Volumen-Berechnungen:<br />

Um theoretische Betrachtungen anzustellen, müssen die Volumen bekannt sein. So habe ich anhand der angegebenen<br />

Maße folgende Werte errechnet (siehe Bild 1).<br />

1.1 Heizrohr-Volumen, VH:<br />

VH = (Vk + Vr + Vh) VH = DZ² · π · LZ 1,7² · π · (2,6 + 7 + 4) = 30,869 cm³ [cm² · cm]<br />

4 4<br />

[Vk (kalt); Vr (Regenerator); Vh (warm); DZ (Durchmesser; LZ (Länge)]<br />

Mit Verdrängerkolben ist dessen Volumen vom Heizrohrvolumen abzuziehen!<br />

14 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Bild 1: AK in Hubmitte (Rekonstruktion nach Maßen LF-01; E-A Kruse, <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2010 S. 30)<br />

1.2 Totraum-Volumen, VT: (Bohrung und Totraum)<br />

VT = (VB + Vt) VT = (0,6² · 0,8 + 1,55² · 0,1) · π = 0,415 cm³ [cm² · cm]<br />

4<br />

[Bohrung: 0,6 cm Durchmesser · 0,8 cm Länge; Totraum: 1,55 cm Durchmesser · 0,1 cm Länge]<br />

1.3 Verdränger-Volumen, VZ: (Heizrohr und Totraum)<br />

VZ = (VH + VT) VZ = (30,869 + 0,415) = 31,284 cm³<br />

1.4 AK-Hubvolumen, VA: (Gesamthub)<br />

VA = DA² · π · HA 1,55² · 3,14 · 3 = 5,661 cm³ [cm² · cm] daraus das Volumen-Verhältnis:<br />

4 4<br />

[VA Hubraum Arbeitskolben; DA Durchmesser Arbeitskolben; HA Hub Arbeitskolben]<br />

1.5 Volumen-Verhältnis, f:<br />

f = VZ = 31,284 = 5,526 cm³ entspricht dem durchschnittlichen Volumen-Verhältnis n. Vieweg.<br />

VA 5,661 [ cm³ ]<br />

Bei den nachfolgenden wärmetechnischen Betrachtungen ist von dem mittleren Volumen auszugehen. Im Dauerbetrieb<br />

kommt es, durch die unvermeidlichen Spaltverluste zwischen dem Arbeitskolben AK und der Zylinderwand, zum Druckausgleich<br />

mit der umgebenden Atmosphäre. Die Summe der Überdrücke mbar(ü) muss auf Dauer gleich der Summe<br />

der Unterdrücke mbar(u) sein. Die in der Zeichnung Bild 1 dargestellte Kolbenlage TM in Mitte Kolbenhub entspricht<br />

aber noch nicht der Kolbenlage für den mittleren Druck, der gleich dem atmosphärischen Umgebungsdruck ist. Wie<br />

später noch aufgezeigt wird, fällt der Überdruck bei Verdichtung (AK von TM nach TO) höher aus als der Unterdruck (AK<br />

von TM nach TU)! Zur Berechnung dieser Werte werden die Volumen benötigt.<br />

1.6 Halbes Hubvolumen, Vh: (1,5 cm Hub, AK in Hubmitte, Bild 1)<br />

Vh = DA² · π · HA 1,55² · 3,14 · 3 = 2,830 cm³ [cm² · cm] und daraus das mittlere Hubvolumen<br />

4 2 4 · 2<br />

1.7 mittlere Zylindervolumen Vm: (für Kompression und Expansion, AK in Hubmitte TM, Bild 1):<br />

Vm = VZ + Vh 31,284 + 2,830 = 34,114 cm³ [cm³ + cm³]<br />

[Hubraum ist der gesamte Zylinderraum: Verdrängerzylinder, Totraum, AK-Kolbenhubraum]<br />

2.0 Kompression und Expansion, Druckbildung: (AK in Hubmitte, Bild 1)<br />

2.1 Kompression, p2: (AK von TM nach TO)<br />

Enddruck bei Kompression (Überdruck): V1 = Vm = 34,114 cm³, V2 = 31,284 cm³ (TO), p1 = 1013 mbar (TM)<br />

[Zur Unterscheidung wird ein Index eingefügt: TM für AK in TM (Bild 1); PM für AK in PM (Bild 2)]<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 15


TM<br />

p ² = p 1 · V1<br />

K<br />

p² = 1013 · 34,114 1,402 = 1144 mbar – 1013 = 131 mbar(ü)<br />

( V2 ) (31,284)<br />

[K (Kappa) =1,402 Isotropen-Exponent für Luft, aus Fachbuch: Technische Wärmelehre]<br />

2.2 Expansion, p3: (AK von TM nach TU)<br />

Enddruck bei Expansion (Unterdruck): V1 = Vm = 34,114 cm³, V3 = 36,944 cm³ (TU), p1 = 1013 mbar (TM)<br />

( V3 ) (36,944)<br />

TM<br />

p 3 = p 1 · V1<br />

K<br />

p² = 1013 · 34,114 1,402 = 906 mbar – 1013 = – 107 mbar(ü)<br />

Es zeigt sich so schon, dass der Überdruck größer als der Unterdruck ausfällt, damit muss der AK weiter in Richtung<br />

TO vorgerückt werden, um die Bedingung p2 [mbar,ü] -p3 [mbar,u] = ±0 [mbar] zu erfüllen. Das war auch in den Videos<br />

von Herrn Kruse LF-01 Rotation deutlich zu sehen!<br />

Aus der geometrischen Konstruktion ergibt sich der Kurbelwinkel:<br />

Kompression: 170,6° + Expansion: 189,4° = 360° für 1 Kurbelumdrehung (Bild 1)<br />

2.3 Suche nach der AK-Kolbenlage PM, für V1 = VP = 0mbar (ü), sh. Bild 2:<br />

Für die AK-Kolbenlage in Hubmitte TM war der Überdruck p2 = 1144 mbar und der Unterdruck p3 = 906 mbar<br />

Druckdifferenz: ∆ p = (p2 + p3) – pl (1144 + 906) – 1013 = 12 mbar, um die der Überdruck den<br />

2 2<br />

Unterdruck überwiegt, und der deshalb abzuziehen ist: p2 PM = p2 TM – ∆ p F 114 – 12 = 1132 mbar.<br />

Für diesen Druck p2 = 1132 mbar, der bei Kompression AK von PM nach TO entsteht, wird das Anfangs-Volumen V1<br />

gesucht (Anfangs-Druck p1 = 1013 ist der atmosphärische Umgebungsdruck):<br />

2.4 Suche nach dem Nullvolumen V1, für AK-Kolbenlage in Druckmitte PM, sh. Bild 2:<br />

V2 = 31,284 cm³ (TO), p2 = 1132 mbar (TO), p1 = 1013 mbar (PM), V1 = ? cm³ (PM)<br />

p2 = V1 K V1 = V 2 · K<br />

p2 cm³ cm³ · mbar V1 PM = 31,284 · 1,402 1132 = 33,863 cm³<br />

p1 (V2)<br />

√⎺ p1 [ mbar]<br />

√⎺ 1013<br />

2.5 AK-Kolbenverschiebung von TM nach PM: (in Richtung TO, sh. Bild 2)<br />

(V1 TM – V1 PM ) (34,114 – 33,863) = 0,251 cm³ 0,251 = 0,111 cm cm³ ( / AK-Fläche)<br />

1,7² · [cm²]<br />

π 4<br />

0,111 cm ist der erforderliche Verschiebeweg für den AK, von TM bis PM in Richtung TO, um die Bedingung nach<br />

gleicher Druckhöhe für Über- und Unterdruck zu erreichen!<br />

Kompression AK von PM nach TO 1,50 –0,111 = 1,389 cm Hubweg<br />

Expansion AK von PM nach TU 1,50 +0,111 = 1,611 cm Hubweg<br />

Gesamthub AK von TU nach TO = 3,000 cm Hubweg<br />

Mit diesen Werten erfolgt die geometrische Konstruktion für den Arbeitskolben in Lage Druckmitte PM:<br />

Bild 2: AK in Druckmitte (Rekonstruktion nach Maßen LF-01; E-A Kruse, <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2010 S. 30)<br />

16<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


3.0 Kontrolle: (AK in Druckmitte, Bild 2)<br />

Mitte: V1 = 33,863 cm³, (PM) p1 = 1013 mbar; Kompr: V2 = 31,284 cm³ (TO); Expans: V3 = 36,944 cm³ (TU)<br />

3.1 Kompression, p2: (AK von PM nach TO, Bild 2)<br />

Enddruck bei Kompression (Überdruck): V1 = Vm = 33,863 cm³, V2 = 31,284 cm³ (TO), p1 = 1013 mbar in (PM)<br />

( V2 ) (31,284)<br />

PM<br />

p 2 = p 1 · V1<br />

K<br />

p² = 1013 · 33,863 1,402 = 1132 mbar – 1013 = 119 mbar(ü)<br />

3.2 Expansion, p3: (AK von PM nach TU)<br />

Enddruck bei Expansion (Unterdruck): V1 = Vm = 33,863 cm³, V3 = 36,944 cm³ (TU), p1 = 1013 mbar (PM)<br />

( V3 ) (36,944)<br />

PM<br />

p 3 = p 1 · V1<br />

K<br />

p² = 1013 · 33,863 1,402 = 897 mbar – 1013 = – 116 mbar(ü)<br />

3.3 Vergleich „Hubmitte – Druckmitte“, (Bild 1 und Bild 2):<br />

Volumen und Druck Arbeitskolben in Mitte Hub AK in TM AK in PM Arbeitskolben in Mitte Druck<br />

LF-01 Kolben- Zylinder- Kurbel- Druck in Kolben- Zylinder- Kurbel- Druck in<br />

Volumen Lage AK in Vol. cm³ Winkel ° mbar(ü) AK in Vol. cm³ Winkel ° mbar(ü)<br />

V2 Kompr. TO 31,284 170,6 p2 131 TO 31,284 162,3 p2 119<br />

V1 Mitte TM 34,114 ±0 PM 33,842 ±0<br />

V3 Expans. TU 36,944 189,4 p3 –107 TU 36,944 197,7 p3 –116<br />

Summe 360,0 24 Summe 360,0 3<br />

[Ist-Differenz: p2-p3 = 3 mbar, (fast gleich null) kommt durch Abrundungen zustande, ohne Bedeutung]<br />

4.0 Einfluss durch Beheizung:<br />

4.1 Mittlere Temperatur der eingeschlossenen Luft, tm: (AK in PM, Bild 2)<br />

[Vk · tk: Vol. Heizr., kalt; Vr · tr: Vol. Regenerator; Vh · th: Vol. Heizr., heiß; Va · ta: Vol. Arbeitszylinder]<br />

tm = (Vk · tk + Vr · tr + Vh · th + Va · ta) °C cm³ · °C und mit eingesetzten Werten:<br />

(Vk + Vr + Vh + Va) [ cm³ ]<br />

tm = (5,9 · 40 + 15,9 · 250 + 9,1 · 150 + 2,9 · 100) = 5866 = 174 °C<br />

(5,9 + 15,9 + 9,1 + 2,9) 33,8<br />

4.2 Kompression, t2 und p2: (AK von PM nach TO, mit Beheizung, Bild 2)<br />

AK-Hub-Verdrängung: 1,55² · π · 1,39 = 2,623 cm³, die gleichmäßig in allen Räumen verdichtet wird!<br />

4<br />

Die Gesamt-Luftmenge 33,8 cm³ = 100% wird dabei nicht geändert, nur der Raum wird verkleinert:<br />

(33,8 · 100) = 108,3 % cm³ · 100 % , es sind alle Räume mit 108,3 % = 1,083 zu multiplizieren:<br />

(33,8 – 2,6) [ cm³ ]<br />

t2h = (5,9 · 40 + 15,9 · 250 + 9,1 · 150 + (2,9 – 2,6) · 100) · 1,083 = 6071 = 180 °C, und der Druck:<br />

(5,9 + 15,9 + 9,1 + (2,9 – 2,6)) · 1,083 33,79<br />

p2 = (p1 · T2) mbar mbar · °K p2 = (1013 · (273 + 180) = 1026 – 1013 = 14 mbar(ü)<br />

T1 [ °K ] (273 + 174)<br />

4.3 Expansion, t3 und p3: (AK von PM nach TU, mit Abkühlung, Bild 2)<br />

AK-Hub-Vergrößerung: 1,55² · π · 1,61 = 3,034 cm³, die gleichmäßig aus allen Räumen gesaugt wird!<br />

4<br />

Die Gesamt-Luftmenge 33,8 cm³ = 100% wird dabei nicht geändert, nur der Raum wird vergrößert:<br />

(33,8 · 100) = 91,8 % cm³ · 100 % , es sind alle Räume mit 91,8 % = 0,918 zu multiplizieren:<br />

(33,8 + 3,0) [ cm³ ]<br />

t3h = (5,9 · 40 + 15,9 · 250 + 9,1 · 150 + (2,9 + 2,6) · 100) · 0,918 = 5624 = 168 °C, und der Druck:<br />

(5,9 + 15,9 + 9,1 + (2,9 + 2,6)) · 0,918 33,42<br />

p3 = (p1 · T2) mbar mbar · °K p2 = 1013 · (273 + 168) = 999 – 1013 = – 14 mbar(ü)<br />

T1 [ °K ] (273 + 174)<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 17


5.0 Einfluss der Luftverdünnung durch Beheizung:<br />

Die Ausdehnung einer eingeschlossenen Luftmenge hängt nur ab von der Luftmasse m und von der Temperatur, die<br />

diese Luftmasse gerade hat. Wird die Luftmenge dabei in der freien Ausdehnung behindert, entsteht eine Druckbildung.<br />

Die mittlere Lufttemperatur der in den Zylindern eingeschlossenen Luft kann zunächst nur geschätzt werden. Die<br />

Ausdehnungsmenge der Luft muss zu Beginn der Beheizung durch die „Dekompressionsschraube“ abgelassen<br />

werden! Es geht also Luftmasse an die Atmosphäre verloren, die nicht mehr an der <strong>The</strong>rmodynamik teil hat. Daher<br />

kommt es zu einer Luftverdünnung, die zu berücksichtigen ist. Der physikalische Normzustand für Luft ist festgelegt mit<br />

p = 1013 mbar bei t = 0 °C.<br />

Die Normdichte für Luft ist: ρ (rho) = 1,293 gr t = 0 °C, p = 1013 mbar aus technischen Tabellen.<br />

cm³<br />

Bei einer angenommenen mittleren Lufttemperatur von t2 = 170 °C und bei atmosphärischem Druck p1 = 1013 mbar,<br />

nimmt die mittlere Luftmenge V1 = 33,842 cm³ (AK in PM) einen größeren Raum ein.<br />

5.1 Endvolumen V2, bei Beheizung von t = 0 °C auf t = 170 °C:<br />

[V1 = 34,114 cm³, das mittlere Volumen bei Kolbenlage TM nach Bild 1; T2 = 170 °C = tm, bei Beheizung]<br />

PM<br />

V2 = V1 · T2 cm³ cm³ · °K Endvolumen, das an die Atmosphäre verloren geht:<br />

T1 [ °K ]<br />

V2 = 33,842 · (273 + 174) = 55,412 cm³ V = V2 – V1 55,412 – 34,114 = 21,298 cm³<br />

(273 + 0)<br />

5.2 Luftverdünnung bei Beheizung in V1 %: (AK in PM, Bild 2)<br />

PM<br />

V1 PM % = 100 % · V1 V1 PM % = 100 · 33,842 = 61,073 % entsprechend Faktor 0,611 im Zylinder!<br />

V2 55,073<br />

[Die verminderten Drücke werden durch Multiplikation mit dem Faktor gefunden]<br />

5.3 Kompression, p2: (AK von PM nach TO, Bild 2)<br />

Enddruck bei Kompression (Überdruck): Vp = V1 = 33,842 cm³, V2 = 31,284 cm³, p1 = 1013 mbar<br />

Aus Punkt 3.1: p2 = 1132 mbar – 1013 = 119 mbar(ü) · 0,611 = 73 mbar(ü)<br />

5.4 Expansion, p3: (AK von PM nach TU, Bild 2)<br />

Enddruck bei Expansion (Unterdruck): Vp = V1 = 33,842 cm³, V3 = 36,944 cm³, p1 = 1013 mbar<br />

Aus Punkt 3.2: p3 = 897 mbar – 1013 = – 116 mbar(ü) · 0,611 = –71 mbar(ü)<br />

5.5 Übersicht, Beheizung und Kühlung, Druckbildung: (Bild 2)<br />

Heizung und Kühlung Werte ohne Beheizung und ohne Kühlung Werte mit Beheizung und mit Kühlung<br />

LF-01 Kolben- Zylinder- Kurbel- Druck in Mittelwert m. Heizg. m.F.61% Summe<br />

Volumen Lage AK in Vol. cm³ Winkel ° mbar(ü) tm °C mbar(ü) mbar(ü) mbar(ü)<br />

V2 Kompr. TO 31,284 162,3 119 180 14 73 p2 87<br />

V1 Mitte PM 33,842 ± 0 174 ±0 ± 0 ± 0<br />

V3 Expans. TU 36,944 197,7 –116 168 –14 –71 p3 –85<br />

Summe 360,0 3 ± 0 ± 2 2<br />

[Die maximal zu erwartenden Druckwerte sind mit ca. ± 90 mbar(ü) als sehr niedrig anzusehen, daher muss der<br />

Arbeitskolben sehr gut abdichten und trotzdem sehr leichtgängig sein, das erfordert hohe Präzision!]<br />

6.0 Warum kann dieser Motor nun laufen?<br />

Kompression und Expansion halten sich die Waage. Was bei der Verdichtung an Arbeit aufgewendet wird, erhält man<br />

bei der Ausdehnung zurück (ohne Berücksichtigung irgendwelcher Wirkungsgrade). Damit kann ein Motor nicht laufen.<br />

Es kommt aber durch die Luftbewegungen im Heizrohr, und im Besonderen durch den Wärmetauscher aus Stahlwolle<br />

darin, zu einer Aufheizung und Abkühlung der Luft, die phasenversetzt zu den Bewegungen des Arbeitskolbens verläuft.<br />

Es entsteht dadurch ein Überdruck bei Aufheizung, und ein Unterdruck bei Abkühlung der Luft, der sich mit den Werten<br />

aus Kompression und Expansion überlagert und hinzu addiert wird. Bei normalen <strong>Heißluft</strong>motoren ist hier ein Phasen-<br />

Versatz durch den Verdrängerkolben Vorlaufwinkel (normal 90°) gegeben. Bei dieser Maschine kommt es, vermutlich<br />

durch den Stahlwolle-Wärmetauscher, zu einer ähnlichen Erscheinung. Auf jeden Fall hat der Wärmetauscher aber<br />

18 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


einen Durchlass-Widerstand für die Luft, der in starkem Maße von der Verdichtung (Pressung) der Stahlwolle abhängt.<br />

Das ist aber die Voraussetzung, die dazu führt, dass dieser Motor überhaupt zum Laufen gebracht werden kann! Um<br />

hierüber einen Nachweis zu führen, wären noch genaue Kenntnisse über den Stahlwolle-Wärmetauscher, die Luftbewegungen<br />

und die Temperaturverteilung darin notwendig. Ohne eine Experimentier-Maschine ist da nicht weiter zu<br />

kommen. Das könnte Gegenstand einer späteren Untersuchung werden.<br />

6.1 Funktionsablauf: (AK in PM, Bild 2)<br />

Bei der Kompression läuft der Arbeitskolben (AK) von PM nach TO, es wird Arbeit aufgewendet! Er verdrängt dabei Luft,<br />

die in das Heizrohr (HR) gedrückt wird. Da der Wärmetauscher (WT) einen Durchlass-Widerstand für die Luft hat, führt<br />

das dazu, dass der Druck vor dem WT (Raum Vh) höher ist, als der Druck nach dem WT (Raum Vk). Die Luft gelangt<br />

also erst mit Verzögerung durch den Wärmetauscher in den Kaltraum Vk hinter dem WT! Die Luft im WT wird aufgeheizt<br />

und will sich ausdehnen, wodurch der Druck sich erhöht. Das geschieht aber erst mit geringer Zeitverzögerung, während<br />

sich der AK schon wieder im Expansions-Weg, von TO nach PM befindet. Wieder kommt es, durch den Durchlass-<br />

Widerstand im WT dazu, dass der Druck im Raum VK (vor dem WT) größer ist, als der Druck im Raum Vh (nach dem<br />

WT). Die Luft wird weiter beheizt und erzeugt einen Überdruck, der den AK in seiner Expansionsrichtung vorantreibt, es<br />

wird Arbeit gewonnen! Mit zunehmendem Kolbenweg von TO nach TU, gelangt immer mehr Luft in die Räume Vh und<br />

Va, wo sie abgekühlt wird. Der Druck vor dem Kolben verringert sich, und es bleibt der Unterdruck aus der Expansion<br />

bestehen, wodurch wieder Arbeit aufgewendet werden muss. Hat der Kolben die Endpunktlage TU überschritten, wird<br />

durch den Unterdruck der Kolben in seiner Bewegungs-Richtung gezogen, es wird wieder Arbeit gewonnen. Schließlich<br />

beginnt auf dem weiteren Kolbenweg von TU nach TO irgendwo wieder die Kompression. Hat der AK die Lage PM<br />

wieder erreicht, sind wir wieder am Anfang, und das Spiel beginnt von Neuem.<br />

Eine Versuchs- oder Messmaschine könnte darüber Aufschluss geben.<br />

6.2 Vergrößerungs-Maßstab eines Versuchs-Modells:<br />

Wenn ich ein Versuchs-Modell bauen möchte, könnte ich dazu Teile anderer Maschinen verwenden. Ich habe dazu ein<br />

Schwungrad vorliegen, dass aber etwas größer und schwerer als das der Maschine LF-01 von Herrn Kruse ist. Maßgeblich<br />

zur Beurteilung von Schwungrädern ist das „Schwungmoment GD² in g · cm²“.<br />

Nach Wahl der vorhandenen Schwungräder (HM8-Vers-Mot. GD² = 26.431 / AK-LF1 GD² = 16.885 gr · cm²):<br />

Modellbau-Maßstab ist: M = 1/X X = GD²: HM8 = 26.431 = 1,565 lin. = ³ 1,565 = 1,161<br />

GD²: AK – LF1 16.885<br />

Werden alle Einzel-Maße der Maschine LF-01 von Herrn Kruse mit diesem Faktor 1,161 multipliziert, müsste mit meinem<br />

vorhandenen Schwungrad ein in den Verhältnissen ähnliches Modell dabei herauskommen!<br />

6.3 Beispiel: (Maße für mein Versuchs-Modell)<br />

Bauteil Maße in mm Vorbild LF-01 Nachbau M1:1,161<br />

Heizzylinder Durchmesser 17,0 ca. 20,0<br />

Länge 136,0 158,0<br />

Arbeitskolben Durchmesser 15,5 ca. 18,0<br />

Hub 30,0 35,0<br />

√⎺⎺<br />

Mit diesen sehr theoretischen Überlegungen gehe ich<br />

nun an die Konstruktion einer entsprechenden Mess-<br />

Maschine heran. Um die Betriebstemperaturen in den<br />

Zylindern während des Betriebes messen zu können,<br />

werden Tauchhülsen vorgesehen, in die dann die Messfühler<br />

eines digitalen Temperatur-Messgerätes eingesetzt<br />

werden können. Auch die Druckwerte sollen mit digitalen<br />

Drucksensoren erfasst werden. Dazu werden an<br />

den notwendigen Stellen Gewindestutzen vorgesehen, in<br />

die Messnippel für die Sensoren eingeschraubt werden<br />

können. Der weitere Aufbau wird sehr ähnlich sein, wie<br />

das vorgestellte Original-Modell LF-01 von Herrn Kruse.<br />

Aus den registrierten Druckverlaufskurven hoffe ich<br />

Rückschlüsse zu dem Funktionsablauf zu gewinnen. Leider<br />

verfüge ich nicht über einen Linear-Aufnehmer, sonst<br />

könnte ich auch die Kolbenbewegung in direkten Bezug<br />

zu den Druckkurven bringen.<br />

Die Wirkung des Regenerators oder Wärmetauschers<br />

aus Drahtgestrick ist der am schwierigsten<br />

abzuschätzende Faktor an der Maschine. Hier hoffe<br />

ich auf Erkenntnisse bei der Wahl unterschiedlicher<br />

Materialien, und bei verschieden starker Verdichtung<br />

des Drahtgestrickes. Davon wird der Differenzdruck<br />

bei der Luftdurchströmung beeinflusst, und somit<br />

auch der erwartete Phasenverschiebungs-Winkel.<br />

Auch die Höhe der Lufterwärmung, und damit die<br />

Druckerhöhung in der Luft, hängen entscheidend mit<br />

dem Regenerator zusammen. Um all diese Einflüsse zu<br />

er fassen und zu dokumentieren, dient diese theoretische<br />

Betrachtung, ebenso wie die später folgende Ausarbeitung<br />

über die Messmaschine.<br />

Foto und Zeichnungen: Wolfgang Krause<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 19


Die Radsatzfertigung ist abgeschlossen.<br />

<strong>Dampf</strong><br />

LOWA Bn2<br />

Joachim Illge<br />

Wir bauen eine<br />

Baumaschine<br />

Warum Lokomotiven?<br />

Ich wollte mal ein Fahrzeug bauen, das richtig funktioniert.<br />

Wenn man sich keine Gedanken über die Antriebsmaschine<br />

machen möchte, ist die Sache relativ einfach. Man<br />

wählt einen Elektromotor, den man kaufen kann, baut eine<br />

Kraftübertragung, und ordnet die Batterien im Modell an.<br />

Damit bekommt man Modelle von Schiffen, Autos und Lokomotiven<br />

sicher in Bewegung. Im Sonderfall Eisenbahn<br />

kann man die Batterie im Fahrzeug sogar weglassen und<br />

eine Spannung an die Schienen anlegen, und fertig ist die<br />

gängige Modelleisenbahn. Das kann man aber alles fertig<br />

kaufen, und nur mit viel Mühe könnte man selber so gut<br />

detaillierte Modelle herstellen, wie sie im Handel verfügbar<br />

sind. Zu dem Preis schon gar nicht. Wozu sollte man<br />

das also machen?<br />

Wenn man nun die Antriebsmaschine selber bauen will,<br />

wird es interessanter. Es gibt stationäre Spielzeugdampfmaschinen,<br />

die mit ihrem Kessel auf einer Fundamentplatte<br />

aufgebaut sind. Eine <strong>Dampf</strong>maschine ist nicht sehr<br />

kompliziert, man kann sie in einer mechanischen Werkstatt<br />

bauen, die mit einer Drehbank ausgerüstet ist. Wenn<br />

eine Fräsmaschine vorhanden ist, schadet es auch nichts.<br />

Ottomotoren kann man mit diesen Mitteln aber nur bedingt<br />

herstellen, und die verkleinerte Einspritzeinrichtung von<br />

Dieselmotoren erfordert sicher ganz andere Technologien.<br />

Die Idee, eine <strong>Dampf</strong>lokomotive zu bauen, orientierte sich<br />

am Machbaren und reifte langsam. Von den drei Möglichkeiten,<br />

<strong>Dampf</strong>schiffe, <strong>Dampf</strong>lokomotiven oder <strong>Dampf</strong>traktoren<br />

zu bauen, ist es die beste. Ein <strong>Dampf</strong>schiffsmodell<br />

mit einer richtigen <strong>Dampf</strong>maschine auszurüsten, hat nur<br />

Sinn, wenn die Maschine offen sichtbar ist. Ansonsten<br />

leistet ein Elektroantrieb mit Bleibatterie das Gleiche bei<br />

ähnlichem Gewicht und Raumbedarf. Deshalb bestücken<br />

die meisten Modellbauer besonders gerne Barkassen<br />

und Schaufelraddampfer mit echten <strong>Dampf</strong>maschinen.<br />

Automobile mit <strong>Dampf</strong>antrieb und <strong>Dampf</strong>traktoren wurden<br />

schon sehr früh von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />

abgelöst, weswegen Sie weniger bekannt sind. Es<br />

gibt zwar jährliche Treffen solcher Maschinen, aber keinen<br />

Regelbetrieb mehr. <strong>Dampf</strong>lokomotiven gab es in großer<br />

Zahl auf allen Kontinenten, und sie gehörten über 100<br />

20 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Jahre lang zum alltäglichen Erscheinungsbild auf allen<br />

Bahnen.<br />

Auf jeden Fall ist der Bau einer verkleinerten <strong>Dampf</strong>lokomotive<br />

mit vernünftigem Aufwand möglich, und die Antriebsmaschine<br />

ist offen sichtbar. Das Beste ist jedoch,<br />

dass sich der Regelbetrieb mit <strong>Dampf</strong>lokomotiven auf einigen<br />

Bahnen bis heute gehalten hat. Man kann heute,<br />

morgen und hoffentlich noch für lange Zeit Originale im<br />

Betrieb sehen, indem man nach Bad Doberan oder Wernigerode<br />

fährt. Wer nicht reisen will, kann auch eine Webcam<br />

anwählen und online zuschauen.<br />

Ein Projekt zieht sich hin<br />

Die erste <strong>Dampf</strong>lokomotive, die ich fertig stellen konnte,<br />

hatte eine utopische Bauzeit von fast 20 Jahren. Das war<br />

weniger Lokomotivbau, sondern eher eine Beschäftigung.<br />

Der Baubeginn im Herbst 1978 deckt sich mit meiner Einberufung<br />

zur Marine, zunächst in eine Ausbildungseinheit<br />

in Parow. Wir lernten dort Funken, und hatten an den Wochenenden<br />

oft nichts Rechtes zu tun, denn der „Klassenfeind“<br />

hatte auch nichts vor. Der Zufall spielte uns einen<br />

Werkstattraum in die Hände, es fanden sich beim Anstielen<br />

von Besen einige Gleichgesinnte und wir richteten uns<br />

dort gemütlich ein. Alle bauten verschiedene Modelle, und<br />

ich hatte die einmalige Gelegenheit, entweder vor Langeweile<br />

umzukommen oder einen Lokomotivrahmen aus<br />

Stahlblech anzufertigen. Da keine Drehbank und keine<br />

Fräsmaschine verfügbar waren, habe ich die notwendigen<br />

Ausschnitte, deren es viele gibt, ausgebohrt und mit der<br />

Feile auf Endmaß gebracht. Heute ist diese rabiate Methode<br />

nur noch Situationen vorbehalten, in denen die Aufrüstzeit<br />

für die Fräse länger dauern würde als die Orgie<br />

mit Feile und Bohrmaschine.<br />

Die Achsfolge wurde B, also zwei Achsen, das Minimale,<br />

was eine Lok zum „Selber gerade auf dem Gleis stehen“<br />

braucht. Mein Vater steuerte das Datenblatt einer Baumaschine<br />

bei, eine 900 mm Baulokomotive – die LOWA Bn2.<br />

Die ersten Räder, schon historisch wertvoll, weil einzeln<br />

von einem Dreher in Espenhain angefertigt, waren auf<br />

1,5 mm zu lange Achsen aufgesetzt, so dass die Lok in<br />

den Gleisbögen etwas klemmte. Damals meinte ich, die<br />

Räder durch Hartlöten befestigen zu müssen, Aufpressen<br />

mit einem kräftigen Schraubstock hätte aber auch gereicht.<br />

Nichtsdestotrotz war die Lok im Seesack, als es an<br />

Bord ging. In der 2. Minensuch- und Räumschiffsabteilung<br />

in Warnemünde fand mein weiterer Ehrendienst für den<br />

Frieden statt. An Bord waren natürlich die technischen<br />

Voraussetzungen besser. Auf dem Minensuchboot MSR<br />

326 entstanden das Triebwerk und die Zylinder, so dass<br />

eine erste Vorführung mit Druckluft stattfinden konnte.<br />

Sozusagen echte Friedensware. Während des Studiums<br />

ruhte die Arbeit, weil die Logistik zu schwierig war, erst<br />

viel später versuchte ich einen Stahlkessel mit Flammrohren<br />

aus Kupfer durch Hartlöten bauen zu lassen, aber<br />

die Werkstoffe ließen sich nicht gut verbinden.<br />

Regelbetrieb in Kühlungsborn West, Abfahrt nach<br />

Bad Doberan steht an.<br />

Nach der Wiedervereinigung brachte ein Besuch im Baumarkt<br />

ganz neue Möglichkeiten ins Spiel: ein Kessel aus<br />

Kupfer. Der zweite Kessel, den ich also für diese Lokomotive<br />

baute, ist einfach zylindrisch und hat zwei gerade<br />

durchgehende Flammrohre mit 22 mm Durchmesser, mit<br />

zwei Rothenberger Bunsenbrennern als Feuerung. Eine<br />

besondere <strong>Dampf</strong>leistung kommt nicht, aber es reicht,<br />

um 50 % der Zeit zu fahren und 50 % zu warten, bis der<br />

Druck wieder da ist. Keine Lösung für Ovale also und das<br />

Fahren im Kreis, aber für Strecken mit Anfang und Ende,<br />

die kleine Kunstpausen durch Rangierarbeiten und etwas<br />

Wartezeit gestatten, schon ganz akzeptabel.<br />

Kupfer ist ein guter Werkstoff für kleine Kessel. Der hohe<br />

Preis fällt bei dem Maßstab 1:20 nicht so ins Gewicht, das<br />

Wärmeleitvermögen ist exzellent, und man kann die Teile<br />

mit Phosphorbronze oder Silberlot vernünftig verbinden.<br />

Man muss zum Löten allerdings immer größere Brenner<br />

benutzen, als man denkt, da Kupfer die Wärme nicht nur<br />

gut durchleitet, sondern auch gut ableitet. Als Nebeneffekt<br />

sind Kupferkessel nicht empfindlich, wenn einmal der<br />

Wasserstand zu niedrig ist, ein Stahlkessel würde das<br />

nicht überstehen.<br />

Im Sommer 2005 war es soweit, nach zahlreichen Rückschlägen<br />

und Umbauten konnte die Maschine in Betrieb<br />

Neue Chancen<br />

Kupfer ist ein guter Werkstoff für kleine Kessel. Hier mit<br />

massivem Hinterteil und zwei umgelenkten Flammrohren.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 21


Neue Radsätze, die Stangen warten auf die<br />

Montage. Das hat sich diese Lok verdient.<br />

Erste Probefahrt, die<br />

Fernsteuerkabel warten<br />

noch auf Befestigung.<br />

gehen. Ihre ersten Meter mit <strong>Dampf</strong> fuhr sie auf ein paar<br />

zusammengesteckten LGB Schienen auf der Terrasse.<br />

Das motivierte natürlich, und ich legte eine Kleinserie<br />

von vier weiteren Maschinen auf. Sie bekamen Lasergeschnittene<br />

Blechrahmen und maschinell ausgebrannte<br />

Radscheiben, die auf der Drehbank fertig bearbeitet<br />

werden konnten. Das Ausfeilen der dreieckigen Stücke<br />

(„Tortenstücke“) zwischen den Speichen der Räder erfolgte<br />

also nicht mehr von Hand. Weil es so gut ging,<br />

wurden dann 10 Radsätze gleich nacheinander fertig<br />

gestellt und erstmal eingelagert.<br />

Neue Achsen<br />

Die Loks wurden nummeriert, und das Langzeitprojekt<br />

bekam natürlich die Nummer 1. Es zeigten sich nun bei<br />

Lok 1 die Mängel der Radsätze. Auf geraden Abschnitten<br />

funktionierte es gut, die Kurven klemmten moderat, aber<br />

auf den R1 Weichen mussten Beilagen an den Führungsschienen<br />

eingelegt werden, damit die Lok beim Abbiegen<br />

nicht auf die LGB Herzstückspitzen aufläuft und sie zu<br />

Brei fährt. Das waren auch die Folgen des zu großen Innenabstandes<br />

der Radscheiben bzw. das zu kleine Fahrspiel.<br />

Für den Betrieb ein ganz und gar unakzeptabler,<br />

provisorischer Zustand.<br />

Da die Lok 1 mich nun schon 17 Jahre begleitet und sich<br />

irgendwie etwas Besseres als dass Abwracken verdient<br />

hatte, wurde nach dem ersten Betriebsjahr eine Neuausrüstung<br />

mit besseren Achsen beschlossen. Das Problem<br />

war der recht breite Rahmen. Die neuen Räder waren vorhanden,<br />

mussten aber für diese Lok auf der Innenseite<br />

hinterdreht werden, um Platz zu gewinnen für den Außenflansch<br />

der Achslagergehäuse. Nur dieser Trick ermöglichte<br />

es, den montierten Rahmen zu belassen wie er war.<br />

Ein kleiner betrieblicher Vorteil ist dadurch entstanden:<br />

Nun ist auch zu wenig Platz, dass sich im Garten Gras<br />

zwischen Rad und Rahmen wickeln kann …<br />

Lektion Gleisbau<br />

22<br />

Kurven und Steigungen sollten nicht kombiniert werden.<br />

Im Hamburger Flachland meistens kein Problem.<br />

Bei der Verkleinerung von <strong>Dampf</strong>lokomotiven entstehen<br />

einige unerwartete Zicken. Erstens hat man nicht viel<br />

Leis tung, das zwingt dazu, sich mit den Gleisen zu befassen.<br />

Wie bei der richtigen Eisenbahn, die ja auf Minimierung<br />

der Transportenergie ausgerichtet ist, sollte<br />

man Steigungen von mehr als 1:33 und enge Kurven<br />

vermeiden, auf jeden Fall auch Kurven nicht mit Steigungen<br />

kombinieren, und die Bahnhöfe waagerecht verlegen.<br />

Der Betrieb im Freien hat Folgen. Die Maschine<br />

wird sagenhaft dreckig, ganz besonders natürlich, wenn<br />

sie zu schnell gefahren wird, dabei in einer Kurve umstürzt<br />

und sich durch die Erde wühlt. Wenn die Zylinderentwässerungen<br />

gerade nach unten blasen, wird bei<br />

Sandboden soviel Sand aufgewirbelt, dass das ganze<br />

Triebwerk in kurzer Zeit böse knirscht. Man sollte also<br />

dafür sorgen, dass die Zylinderentwässerung mehr zur<br />

Seite bläst, und vermeidet es trotzdem, die Gleise in fei­<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Dieser Regner Verdrängungsöler<br />

am Kessel von Lok 3 arbeitet<br />

nur mit Sattdampf.<br />

nen Sand zu legen. Besser ist Schotter oder Kies. Woran<br />

ich zuerst nicht gedacht hatte, waren unsere kleineren<br />

Kinder. Sie wollten natürlich mit ihrer trafogespeisten Lok<br />

fahren, aber die <strong>Dampf</strong>lok schließt mit ihren Achsen die<br />

Schienen kurz. Dem kann man wieder mit zwei Tricks<br />

abhelfen. Den wenigsten baulichen Aufwand hat man,<br />

wenn man Isolierstöße auf der Strecke vorsieht, die man<br />

auch eventuell schaltbar macht. Die <strong>Dampf</strong>lok und die<br />

rollende Außenstelle des Transformators gehen sich auf<br />

der Strecke weitgehend aus dem Weg und haben immer<br />

einem Isolierstoß zwischen sich, der geöffnet ist.<br />

Dabei muss man aber ziemlich aufpassen und kann z. B.<br />

keinen Vorspann für einen Zug organisieren. Damit man<br />

freizügiger fahren kann, baut man entweder die Radsätze<br />

der <strong>Dampf</strong>lok auf Isolierung um oder man baut die<br />

ehemals trafogespeiste „elektrische Fahrgelegenheit mit<br />

lokähnlicher Erscheinung“ aus einem LGB Starterpack<br />

in ein Akkufahrzeug mit Fernsteuerung um, vorgenannte<br />

Teile und den Fahrtregler dazu bekommt man in jedem<br />

Modellbaugeschäft.<br />

Die Zylinderschmierung<br />

Die Zylinderschmierung der <strong>Dampf</strong>maschine muss zuverlässig<br />

funktionieren. In Frage kommen sowohl einfache<br />

Schmierungen mit Verdrängungsbehälter oder Systeme<br />

mit Pumpe und Ratschenantrieb. In beiden Systemen<br />

muss man dafür sorgen, dass in den <strong>Dampf</strong>leitungen<br />

von den Schmierpunkten an bis zu den Schieberkästen<br />

bauliche Symmetrie herrscht, sonst bekommt man eine<br />

ungleichmäßige Ölverteilung und ein Zylinder wird quietschen.<br />

Ein Verdrängungsöler funktioniert nur zuverlässig<br />

mit Sattdampf, ein Überhitzer verbietet sich. Erlaubt ist<br />

höchstens ein <strong>Dampf</strong>trockner mit einem kleinen Pralltopf<br />

in der Rauchkammer vor dem Öler. Heißdampf würde im<br />

Verdrängungsöler nicht kondensieren, und damit würde<br />

die Ölfüllung nur teilweise ausgetragen. Die Folge wäre<br />

eine nur sehr kurze Fahrzeit bis zum Schmiermittelmangel,<br />

obwohl der Behälter noch teilweise gefüllt ist. Nach<br />

dem Öler kann man keinen Überhitzer mehr anordnen,<br />

dort würde das Öl beim Stillstand der Lokomotive innen<br />

festbrennen und irgendwann die Rohrleitung verstopfen<br />

und den Wärmeübergang stören.<br />

Wenn man eine kräftige Überhitzung realisieren möchte,<br />

darf man das Zylinderöl erst nach dem Überhitzer mit einer<br />

Schmierpumpe zuführen. Hierbei sieht man für jeden<br />

Zylinder einen Ölanschluss in der <strong>Dampf</strong>leitung vor, der<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />

mit je einem Rückschlagventil ausgerüstet ist. Die Ölzufuhr<br />

durch eine gemeinsame Pumpe bis zu den Rückschlagventilen<br />

gestaltet man wieder symmetrisch, d. h.<br />

die Zweigleitungen nach dem T-Stück der Ölleitung sind<br />

gleich lang, und die <strong>Dampf</strong>leitungen nach dem Ölanstich<br />

ebenfalls. Im Betrieb muss man anfangs immer dafür<br />

sorgen, dass die Ölleitungen voll Öl sind, indem man<br />

die Pumpe mit der Hand durchkurbelt. Wenn erst einmal<br />

<strong>Dampf</strong> rückwärts eingedrungen ist und die Schmierpumpe<br />

erreicht und erhitzt hat, kann sie nicht mehr saugen.<br />

Diesen unerfreulichen Zustand erkennt man an den heißen<br />

Ölleitungen und am kochenden und spuckenden<br />

Zylinderölvorratsbehälter. Etwas Zylinderöl wird auch im<br />

Abdampf mitgenommen und an den Zylinderentwässerungen<br />

ausgespuckt, die Treibstangen schleudern kleine<br />

Tröpfchen in die Gegend. Auf jeden Fall ist eine <strong>Dampf</strong>lok<br />

eine ölige Angelegenheit, und nichts für die gute Stube.<br />

Wenn man sich ein Probiergleis im Keller aufbaut, sollte<br />

man für guten Wasserablauf sorgen, und einen Lappen<br />

bereitlegen.<br />

Gasfeuer<br />

Die Kesselbauart und der Gasbrenner müssen sorgfältig<br />

aufeinander abgestimmt werden. Wenn man einen Bunsenbrenner<br />

z. B. von Rothenberger nimmt, kann man<br />

beim Kessel Felder mit Siederohren einsetzen, der Brenner<br />

kann diesen Widerstand überwinden, ohne dass das<br />

Brennstoff-Luft-Verhältnis wesentlich gestört wird. Allerdings<br />

hat man einen hohen Geräuschpegel garantiert. Die<br />

Lok faucht vor sich hin, was beim Betrieb mit mehreren<br />

Personen ziemlich auf die Nerven geht. Die Keramikbrenner,<br />

Mehrlochbrenner und Schlitzbrenner sind kaum zu<br />

hören. Diese Bauarten müssen jedoch auf einen großen<br />

Rauchgasquerschnitt arbeiten, die passenden Kessel<br />

haben im Allgemeinen nur ein weites Flammrohr, keine<br />

Umlenkung, keine Siederohrfelder, sondern nur einige<br />

Wasserrohre als Quersieder. Ob es funktioniert, den Brenner<br />

am Schornstein zu zünden, muss man ausprobieren.<br />

Wenn die vordere Rauchkammer zu groß ist, gibt es einen<br />

solchen Knall, dass die Brenner nicht gezündet, sondern<br />

ausgeblasen werden. Falls das Starten so partout nicht<br />

Dieser Kessel bekommt einen Bunsenbrenner. Gastank im<br />

Tender, Tanken mit Regner Füllventil. Der Kessel ist zur<br />

Anprobe auf dem Rahmen.<br />

23


gelingt, muss man den Brenner<br />

etwas aus dem Kessel herausziehen<br />

und das Feuer am Brenner<br />

selber zünden.<br />

Spurweite:<br />

Im Winter muss man mit mangelhafter<br />

Druckentwicklung beim Achsstand:<br />

Raddurchmesser:<br />

Flüssiggas rechnen, und ab und<br />

<strong>Dampf</strong>druck:<br />

zu mit etwas Frischdampf nachhelfen.<br />

Dazu wurde versuchsweise<br />

die Abblasleitung des Wasserstandsglases<br />

durch den Gastank<br />

geführt. Weil sich das als sehr<br />

wirkungsvoll herausstellte, verlege<br />

ich jetzt immer eine Ab­<br />

Zugkraft:<br />

Kohlevorrat:<br />

dampfleitung vom Blasrohr zum<br />

Gastank. Diese Tankheizung tritt<br />

also nur beim Fahren in Tätigkeit,<br />

und verbessert den Gasdruck in Leergewicht:<br />

etwa nach dem Bedarf. Seitdem<br />

Höchste Achslast:<br />

muss ich am Brennerventil nur<br />

noch wenig nachregeln. Bleibt<br />

das Nachfüllen von Flüssiggas in<br />

Seitenansicht<br />

der kalten Jahreszeit zu erwähnen.<br />

Die Vorratsflasche muss<br />

immer schön warm gehalten<br />

werden, am besten irgendwo<br />

im geheizten Haus oder in einer<br />

Blechdose mit warmem Wasser.<br />

Wenn der Gasbrenner der Lok<br />

ausgeht, muss man die <strong>Dampf</strong>heizung<br />

des Gastanks schnell<br />

abschalten, damit sich der Tank<br />

bei der Abgabe des restlichen<br />

Inhalts abkühlt. Das gelingt nicht<br />

immer, und wenn der Gastank<br />

wärmer ist als die Vorratskartusche,<br />

bekommt man nichts rein.<br />

Eine gewisse Wartezeit kann man durch Nachschmieren<br />

und Wassertanken der Lok überbrücken, aber wenn dann<br />

immer noch nichts rein geht, muss man auch mal die aufgedrehte<br />

Gasflasche auf die Tanks pusten lassen, und<br />

einen Abkühlschock organisieren, dabei muss unbedingt<br />

der Brenner der Lok aus sein, und Rauchen sollte man<br />

Lowa B-n2 – TECHNISCHE DATEN<br />

900 mm<br />

850 mm<br />

1800 mm<br />

14 kp/cm²<br />

Rostfläche: 1,4 m²<br />

Feuerberührte Heizfläche: 55,4 m²<br />

Wasservorrat: 2,5 m³<br />

1,0 t<br />

4840/6050 kp<br />

Höchstgeschwindigkeit:<br />

30 km/h<br />

Kleinster Krümmungshalbmesser: 30 m<br />

20.000 kg<br />

13.000 kg<br />

dabei auch nicht. Zum Nachtanken benutze ich bei dieser<br />

Lok eine Schnellkupplung für den Gasschlauch, bei den<br />

späteren Loks ein Nachfüllventil von Regner mit Adapter<br />

für Rothenberger Kartuschen. Beides funktioniert gut.<br />

Fotos: Joachim Illge<br />

L: 7380 mm<br />

B: 2510 mm<br />

H: 3470 mm<br />

t: 1800 mm<br />

l: 120 mm<br />

c: 700 mm<br />

b: 900 mm<br />

f: 3300 mm<br />

k: 2125 mm<br />

g: 6320 mm<br />

i: 430 mm<br />

j: 630 mm<br />

Rück- und<br />

Vorderansicht<br />

<strong>Dampf</strong>maschinen-<strong>Dampf</strong>armaturen-Zubehör<br />

Eigene Entwicklung und Fertigung<br />

Restaurierungen-Reparatur-Ankauf<br />

Für Ihre Modell-Werkstatt<br />

1 x Drehmaschine , 1 x Fräsmaschine<br />

Abkantbank, Dreibackenfutter<br />

Transmissions-Ständer und -Räder<br />

Fertig gebaut im Maßstab 1:10 , voll funktionsfähig<br />

detailliert, handgefertigt, exklusive Ausführung<br />

Carsten Seybold Handel<br />

Weg am Sportplatz 7, 22889 Tangstedt/Wilstedt<br />

Telefon 04109/1437 e-mail: c.seybold@web.de<br />

Modellsechskant Schrauben u. Muttern<br />

Stahl - VA – Messing ab M 0,6<br />

Normteile: Schrauben ab M 1 Schlitz - Muttern<br />

U.Scheiben Kreuz Schlitz Nieten Inbus-Senk<br />

Zylinder Inbus Gewindestangen ab M 1 usw.<br />

Seilrolle, Scharnier, Bullaugen, Federn, Ventile<br />

Werkzeuge: Gewindebohrer-Schneideisen usw.<br />

VORHANS<br />

Modellbauschrauben – Vertrieb – Dreieich<br />

Schulstr.39 63303 Dreieich<br />

Tel. 06103/603301 Fax: 603302<br />

Shop: www.modellbauschrauben.de<br />

Fordern Sie unseren kostenlosen Katalog an<br />

24<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


<strong>Dampf</strong>stammtisch<br />

–<br />

ANGABEN OHNE GEWÄHR –<br />

Zur Teilnahme an einem <strong>Dampf</strong>stammtisch ist keine Vereinsmitgliedschaft<br />

erforderlich. Über Hinweise auf weitere<br />

<strong>Dampf</strong>stammtische würde sich die Redaktion freuen.<br />

Postleitzahl 10000 – 19999<br />

Berlin: Jeden 2. Freitag im Monat. Kontakt: K. Thiede · Tel. +49(0)30/36 22 934<br />

Falkensee: Jeden 2. Freitag im Monat. Kontakt: Norbert Steinemer,<br />

Tel. +49(0)3322/236287 · E-Mail: norbert.steinemer@t-online.de<br />

Postleitzahl 20000 – 29999<br />

Bruchhausen-Vilsen: Mindestens vom 01. Mai–03. Okt. an jedem Wochenende Zusammenkunft<br />

in Bruchhausen-Vilsen (zwischen Nienburg und Bremen): Fahrplanmäßiger<br />

Betrieb mit wenigstens einer <strong>Dampf</strong>lok und dazugehörenden Arbeiten. Im Rahmen<br />

der Mitgliedschaft wird eine Ausbildung zum <strong>Dampf</strong>lokheizer und <strong>Dampf</strong>lokführer<br />

angeboten. Bahnhofsbüro: Tel. +49(0)4252/9300 · Mo.–Fr. 9.00–11.00 Uhr. Uwe Franz<br />

oder Insa Konukiewitz rufen gerne zurück.<br />

Hamburg-Bramfeld: Jeden 4. Donnerstag im Monat.<br />

Kontakt: H. Goldau · Tel. +49 (0)40/7124153<br />

Kiel: Jeden 1. Freitag im Monat. Kontakt: J. Timm · Tel. +49(0)4347/8402<br />

Winsen/Luhe: Stammtisch jeden 3. Dienstag des Monats.<br />

Kontakt: Manfred Müller · Tel. +49(0)4171/4837<br />

Postleitzahl 30000 – 39999<br />

Gießen-Marburg-Alsfeld: Kontakt: Lothar Hoffmann · Tel. +49(0)6633/1334<br />

Hannover: Jeden 1. Montag im Monat ab 19.00 Uhr.<br />

Treffpunkt Gaststätte „Zorbas“, Friedenauer Str. 45<br />

Ostwestfalen-Lippe: Die Zusammenkünfte sind an jedem 1. Dienstag eines Quartals<br />

um 19.00 Uhr im Brauereimuseum Barre’s Brauwelt am südlichen Osteingang<br />

der Stadt Lübbecke, direkt an der Bundesstraße 239. Ansprechpartner sind:<br />

Friedrich Bösch · Tel. +49(0)5741/5194 · E-Mail: f-bösch@gmx.de und Jürgen<br />

Meister · Tel. +49(0)5741/8529<br />

Wolfsburg: Kontakt: G. Schünemann · Tel. +49(0)5363/2822<br />

E-Mail: dampftraktorschmiede@wolfsburg.de · www.dampftraktorschmiede.com<br />

Postleitzahl 40000 – 49999<br />

Düsseldorf: Freundeskreis Straßendampf e. V.<br />

Kontakt: Gotthard G. Sonneborn · Am Schiffgraben 12 · 28879 Grasberg<br />

Tel. +49(0)4208/919360 · E-Mail: G. G. Sonneborn@web.de<br />

Niederrhein: Info und Kontakt: Tel. +49(0)2152/4226<br />

E-Mail: RedaktionDAMPF@aol.com und www.dampfstammtisch-niederrhein.de.<br />

Stammtisch Münsterland: In allen ungeraden Monaten jeweils am 2. Donnerstag.<br />

Treffpunkt „Tönnis Häuschen“, „Pengel Anton“. Kontakt: Siegfried Winking, Schlehenweg<br />

8 · 48351 Everswinkel · Tel. +49(0)2582/7852<br />

<strong>Dampf</strong>stammtisch Dortmund: (jeder 2. Dienstag im ungeraden Monat). Gaststätte<br />

„Haus Puschnik“, Grotenbachstr. 48, 44225 Dortmund, Start: 8. Januar 2013.<br />

Kontakt: Gerd Katthöfer, Tel. +49(0)2317/18497<br />

Postleitzahl 50000 – 59999<br />

Leverkusen: Jeden 3. Dienstag im Monat ab 19.00 Uhr in Leverkusen Steinbüchel.<br />

Gaststätte „Kreuzbroich“ · Heinrich-Lübke-Str. 61. Kontakt: Wolfgang Weißert. Tel.<br />

+49(0)202/84828 oder +49(0)171/5522846 · E-Mail: wolfgang.weissert@web.de<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler: Jeden 1. Donnerstag im Monat ab 19.00 Uhr in Bad<br />

Neuenahr-Heimesheim, Gaststätte „Zum Stern“, Johannisstr. 15.<br />

Kontakt: Wilhelm Scharrenbach, Tel. +49(0)2641/28903<br />

Sindelfingen: An jedem Sonn- und Fahrtag (Termine siehe www.dbf-s.de) ab 11.00<br />

Uhr <strong>Dampf</strong>-Frühschoppen im Biergarten am Bahnhof bei der Klostersee-Halle. Bei<br />

Regen wird der Stammtisch ins gemütliche Clubheim im Bahnhof verlegt. Kontakt:<br />

Axel M. Bretzler · Schumannstr. 22 · 71034 Böblingen · Tel. +49(0)7031/67-1988 ·<br />

Fax: +49(0)7031/674688 · E-Mail: bretzler@t-online.de · Clubanlage: Herrenwäldlestr.<br />

1 (an der Klosterseehalle) · 71063 Sindelfingen.<br />

Stuttgart · Verein-Furka-Bergstrecke, Sektion Stuttgart: Jeden 1. Dienstag im Monat<br />

(außer August) ab 19.00 Uhr. Stuttgart-Hofen, Max-Eyth-See · Restaurant „Haus<br />

am See“ · Mühlhäuser Str. 311. Vom Hbf Stuttgart mit der U 14 Richtung Remseck,<br />

Haltestelle Hofen Kontakt: Eberhard Kühnle · Paul-Lincke-Straße 22 · 70195 Stuttgart<br />

Tel./Fax: +49(0)711/696175.<br />

Stuttgart · Verein der <strong>Dampf</strong>bahner Plochingen: Jeden 1. Mittwoch im Monat im<br />

Vereinsheim am Bruckenbach 16 im Gelände der ehemaligen Landesgartenschau in<br />

73207 Plochingen. Beginn ab 20.00 Uhr. In der Vereinswerkstatt wird jeden Samstag<br />

von 12.00 Uhr–18.00 Uhr an den Lokomotivmodellen gearbeitet. Interessierte <strong>Dampf</strong>modellbauer<br />

sind hierzu jederzeit herzlich willkommen. Die Parkbahn der <strong>Dampf</strong>bahner<br />

Plochingen fährt in den Neckarauen von April–Oktober an jedem Sonn- und Feiertag<br />

von 11.00–18.00 Uhr. Witterungsbedingte Ausfälle vorbehalten. Weitere Informationen:<br />

Info-Tel. +49(0)753/899522 · www.dampfbahner.de<br />

Postleitzahl 80000 – 89999<br />

München: Jeden letzten Donnerstag im Monat.<br />

Kontakt: C. Sperlich · Tel. +49(0)89/2718258<br />

Waldkraiburg: Jeden 2. Samstag im Monat, im Anschluss an den Fahrtag. Treffpunkt:<br />

Restaurant „Eibe“ in der Kaufhalle oder auf der Anlage.<br />

Anfragen: G. Rotsch · Tel. +49(0)8638/83678<br />

Starnberg: Jeden 2. Freitag im Monat (ehem. Wienerwald, Nähe S-Bahnhof).<br />

Kontakt: W. Schubert · Tel. +49(0)89/874763<br />

Rosenheim/Oberbayern: Jeden 1. Mittwoch im Monat ab 19.00 im „Mail-Keller“·<br />

Schmettererstr. 20. Kontakt: R. Schuhmacher · Tel. +49(0)8055/8000<br />

<strong>Dampf</strong>freunde Friedrichshafen: Jeden 3. Freitag im Monat ab 19.30 im Gasthaus<br />

„Waldhorn“ in Fischbach. Gäste sind jederzeit willkommen.<br />

Kontakt: norbert messmer@msn.com<br />

Postleitzahl 90000 – 99999<br />

Nürnberg: Jeden letzten Freitag im Monat. Vereinsgaststätte „Sportpark Ziegelstein“,<br />

Hofer Straße 30 · Nürnberg. Kontakt: Ferdinand Väthröder · Tel. +49(0)911/504422<br />

Weiden-Rothenstadt/Oberpfalz: Jeden 2. Mittwoch im Monat.<br />

Kontakt: H. Bibel · Tel. +49(0)961/46435<br />

Modellbauverein Naila – Parkeisenbahn Froschgrün e. V. – Jeden 3. Dienstag im<br />

Monat, jeweils um 20.00 Uhr, im Nebenzimmer der Gaststätte Turnhalle, Hofer Str. 31,<br />

95119 Naila. Ansprechpartner: Wilfried Zerb, Steiler Weg 2, 95119 Naila, Tel:<br />

+49(0)9282/8245, E-Mail: wilfriedzerb@web.de<br />

NL Winschoten: Sonntags im Juli und August. Museum „Stoomgemaal“<br />

NL-9672 TC Winschoten, +31(0)597/425070 · Kontakt: Marten van der Laan<br />

Österreich<br />

<strong>Dampf</strong>- und Modellbau-Stammtisch Innsbruck: Zusammenkunft temporär<br />

Kontaktadresse: Günther Eckl · Michael-Gaismayrstraße 9 · A-6020 Innsbruck<br />

Tel.: +43/676/9564606 · E-Mail: guenther.eckl@chello.at<br />

Postleitzahl 60000 – 69999<br />

Darmstadt: Aschaffenburg · Erbach · Miltenberg Offenbach Heppenheim. Jeden 2.<br />

Monat am letzten Samstag im Monat. Kontakt: O. Diehl · Tel. +49(0)6073/80697<br />

Großauheim: Kontakt: Dörich · Tel. +49(0)69/8072593 oder<br />

abends: +49(0)6181/574379<br />

Ginsheim: Jeden 1. Mittwoch im Monat im Bürgerhaus ab 19.00 Uhr<br />

Kontakt: M. Treber · Tel. +49(0)6144/6589<br />

Wiesbaden: Jeden 2. Mittwoch des Monats ab 18.00 Uhr. Treffpunkt: Gaststätte „Zur<br />

Bauernschänke“, Wiesbaden-Frauenstein, Kontakt: Peter Müller · Tel. +49(0)611/20732<br />

Postleitzahl 70000 – 79999<br />

Region Rhein-Neckar, Karlsruhe-Maxau: Stammtisch jeweils am 1. Samstag im<br />

letzten Quartalsmonat. Treffpunkt ist gegen 16.00 Uhr in der Gaststätte Rheinterrasse,<br />

Maxau am Rhein 15, in 76187 Karlsruhe-Maxau. Kontakt: G. Litty Tel. 0174/3198323<br />

oder per E-Mail: dampfstammtisch@web.de. Weitere Informationen finden Sie auch<br />

unter: www.dampfstammtisch-rhein-neckar.gerd-litty.de<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 25


Historie<br />

Norbert Hinder<br />

Der Flugapparat des<br />

Gabriel de la Landelle<br />

Gabriel de la Landelle (5.3.1812 bis 19.1.1886)<br />

gilt als Mitbegründer der modernen Luftfahrt. Im<br />

Jahr 1861 konstruierte er zunächst einige Hubschraubermodelle,<br />

die mit einem Uhrwerkantrieb versehen waren,<br />

bevor er sich an den Bau eines Flugapparates mit einem<br />

Gewicht von 160 kg wagte. Diese Konstruktion war allerdings<br />

ein Misserfolg, weil der erreichbare Auftrieb sich auf<br />

nur 50 kg belief.<br />

Landelles spektakulärster Entwurf stammt dann aus dem<br />

Jahr 1862 und zeigt seine, über die damalige Zeit weit hinausreichende<br />

Vorstellungskraft. Beschreiben lässt dieser<br />

Entwurf sich als „<strong>Dampf</strong>maschinen-Luftschiff-Hubschrauber“.<br />

Er wurde aber nie umgesetzt. Allerdings fand er später<br />

in ganz anderer Hinsicht Verwendung:<br />

26 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> ??/2011


• 1866, dem Todesjahr von Gabriel de la Landelle, in<br />

Jules Vernes Roman „Robur der Eroberer“ als Elicoptère<br />

„Albatross“<br />

• 1974 als Emblem für die Internationale Luftfahrtschau<br />

in Tokio<br />

• Die Firma Tucher & Walther produzierte ein Modell<br />

dieses Flugapparates in Handarbeit. Das Modell mit einer<br />

Länge von 64 cm wird mit einer <strong>Dampf</strong>maschine von<br />

Wilesco und einem Elektromotor angetrieben.<br />

Der Sockel des Modells trägt die Inschrift: Flugapparat<br />

von Gabriel de La Landelle (1812–1886), ein Freund Jules<br />

Vernes. Die Auflage war auf 100 Stück limitiert und ist inzwischen<br />

restlos vergriffen. Beim 41. Great Dorset <strong>Steam</strong><br />

Fair war solch ein Modell der Firma Tucher & Walther ausgestellt.<br />

Quellen:<br />

http://home.claranet.de/aero-doc/hh19.htm<br />

http://fr.wikipedia.org/wiki/Guillaume_Joseph_Gabriel_<br />

de_La_Landelle<br />

Fotos: Norbert Hinder<br />

Halbzeuge:<br />

Blankstahl • Edelstahl rostfrei • Silberstahl • Bronze •<br />

Messing • Kupferrohr<br />

Normteile:<br />

U-Scheiben • Passfedern • Sinterbronzebuchsen •<br />

O-Ringe • Modellschrauben, Muttern (Stahl + VA)<br />

Werkzeuge:<br />

Gewindebohrer • Schneideisen • Spiralbohrer<br />

Klaus Hoffe<br />

Modellbaubedarf<br />

Elberfelder Str. 88 ! 58095 Hagen<br />

Telefon (0 23 31) 2 65 79 ! Fax (0 23 31) 2 46 40<br />

Katalog gegen € 4,– in Briefmarken<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> §§/2011<br />

27


<strong>Dampf</strong><br />

Made<br />

in<br />

Amerika<br />

Gerhard Winistörfer<br />

A<br />

uf der Suche nach einem schlanken (< 80 mm<br />

Durchmesser) und leistungsfähigen, vertikalen<br />

<strong>Dampf</strong>kessel stieß ich zufälligerweise auf einen<br />

Kesselbausatz des amerikanischen Herstellers PM Reserach.<br />

Da mir der Bausatz auf den Bildern und in der<br />

Beschreibung einen recht ordentlichen Eindruck machte<br />

und zudem der Preis von US $ 149,– doch recht günstig<br />

erschien, bestellte ich den Stehkessel via Internet. Nach<br />

Bezahlung mit der Kreditkarte konnte ich den Kesselbausatz<br />

bereits nach einer Woche in meinen Händen halten.<br />

Der Bausatz<br />

1<br />

Ordentlich in einem kleinen Paket mit der Aufschrift „Made<br />

in USA“ verpackt, kam der Bausatz bei mir an. Sofort wurde<br />

er ausgepackt und ausgiebig begutachtet (Bild 1). Ruhigen<br />

Gewissens darf ich sagen, dass der Bausatz meine<br />

sämtlichen Erwartungen mehr als übertraf und ich staunte<br />

wirklich nicht schlecht, was alles in dem Preis von $ 149,–<br />

dabei war: Der Kesselmantel, innerer Kesselboden und<br />

-deckel aus 1,6 mm dickem Kupfer, die etwas dünneren<br />

Rauchrohre – ebenfalls aus Kupfer – als 33 cm lange Abschnitte,<br />

äußerer Kesselboden und Abschlussdeckel aus<br />

solidem Aluguss, ferner ein 22 mm Kupferrohr für den<br />

Schornstein, ein 28 mm Stück Messingrundstange für die<br />

Abschlusskrone, eine Unmenge Nieten, härtbares Rohmaterial<br />

für das Nietwerkzeug, „Einwalzwerkzeug“ für die<br />

Rauchrohre, Einlötflansche für Armaturen, Wasserstandsglas<br />

mit Dichtungen, Sicherheitsventil, Feuertüre, eine<br />

Packung Esbit, Lötzinn, Flussmittel und zu guter Letzt, 2<br />

Baupläne im Maßstab 1:1.<br />

Der Bauplan<br />

Der Bauplan ist sehr sauber gezeichnet und enthält auch<br />

gleichzeitig die Baubeschreibung. Der Bauplan zeigt einzelne<br />

Bauabschnitte und auch dem weniger geübten Modellbauer<br />

sollte es ohne nennenswerte Probleme gelingen,<br />

sich rasch einen Überblick verschaffen zu können.<br />

Natürlich ist alles in englischer Sprache abgefasst und die<br />

Maße sind in Zoll angegeben (kommt ja schließlich aus<br />

Amerika ...). Eine erste Hürde ist also zu nehmen, indem<br />

sämtliche Zollmaße in metrische Maße umgerechnet werden<br />

müssen. Im Weiteren empfehle ich, die Baubeschreibung<br />

wenigstens einmal durchzulesen. Sie enthält einige<br />

nützliche Tipps. Wenn man das Fachenglisch nicht so gut<br />

versteht, hilft sicher ein Kollege gerne weiter.<br />

Erste Gedanken<br />

vor dem Zusammenbau<br />

Bevor man mit dem Kesselbau beginnt, sollten folgende,<br />

grundsätzliche Entscheide gefällt werden:<br />

28 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


a) Will man den Kessel – wie früher – nieten oder<br />

b) auf die Nieten verzichten, resp. sie nur zu Zierzwecken<br />

montieren,<br />

c) anstelle der Esbit-Feuerung eine saubere Gasfeuerung<br />

verbauen,<br />

d) welche Armaturen soll der Kessel später haben?<br />

Zu a): Modellbauer, die die schöne Arbeit des Nietens<br />

auf sich nehmen wollen, erhalten durch das Nieten und<br />

„Einwalzen“ der Rauchrohre einen Kessel mit so großer<br />

mechanischer Steifigkeit, dass sich ein Hartlöten erübrigt<br />

und daher die Nähte nur noch mit Weichlot abgedichtet<br />

werden müssen. Diese Möglichkeit ist insbesondere für<br />

Modellbauer interessant, die keine ausreichend bemessene<br />

Autogenanlage zum Hartlöten besitzen. Das Rohmaterial<br />

für das Nietwerkzeug (ca. 30 cm lange, härtbare<br />

Stahlrundstange) liegt dem Bausatz bei. Im Bauplan ist<br />

das Vorgehen des Nietens genau erklärt und auch, wie<br />

die Nietwerkzeuge zu fertigen sind. Achtung: Wer aber<br />

mit einem Keramikbrenner heizen will, der muss wegen<br />

der großen Wärmeentwicklung gleichwohl hartlöten.<br />

Zu b) und c): Ich entschied mich, mir den Aufwand für<br />

das Nieten zu sparen, die Nieten aber dennoch aus optischen<br />

Zwecken zu montieren und den Kessel mit Gas<br />

zu befeuern. Wer die Nieten nur zu optischen Zwecken<br />

montieren möchte, sollte die beiden Abschlussdeckel des<br />

Rauchrohrgerüstes um 180° verkehrt montieren oder den<br />

vertikalen Abstand der Nieten entsprechend vergrößern,<br />

damit später für die blinden Nieten genügend Platz vorhanden<br />

ist (mehr dazu unten). Die schöne, 9,5 mm starke<br />

Stahlstange für das Nietwerkzeug wanderte daher in die<br />

Restekiste und das Pack Esbit wurde für das spätere Anzünden<br />

des Holzkohlegrills im Sommer beiseite gelegt.<br />

Zu d): Mein Kessel sollte folgende Armaturen haben:<br />

Wasserstandsanzeige, Manometer, Speisekopf, <strong>Dampf</strong>abnahmeventil,<br />

Sicherheitsventil.<br />

Im Bauplan sind auch alle diese Armaturen vorgesehen<br />

und es liegen sogar die Einlötflansche dazu vor. Allerdings<br />

ist hier zu sagen, dass diese Flansche verschiedene, bei<br />

uns doch recht seltene englische Modell-Engineer-Gewinde<br />

haben. Da ich mir die Beschaffung der dazu passenden,<br />

nichtmetrischen Armaturen nicht zumuten wollte,<br />

entschied ich mich, alle Einlötflansche auf M6 x 0,75 mm<br />

zu ändern. Zudem stellte ich fest, dass bei meinem Bausatz<br />

die Gewinde teilweise nicht sauber ausgeschnitten<br />

waren und nachgeschnitten werden mussten. Das ist aber<br />

dann auch schon der einzige Kritikpunkt, den ich an diesem<br />

Bausatz auszusetzen gehabt habe. Für das Sicherheitsventil,<br />

das gleichzeitig auch als Einfüllstutzen gilt,<br />

habe ich einen Einlötflansch M8 x 0,75 mm verwendet, da<br />

auch dieses Gewinde nicht sauber geschnitten war. Die<br />

Wasserstandsanzeige konnte ich hingegen problemlos<br />

verwenden.<br />

Endlich kann der Bau losgehen<br />

Bild 2: Kesselboden und -deckel mussten ca. 1/10 mm<br />

abgedreht werden, damit sie sich ohne großen Kraftaufwand<br />

in den Kesselmantel einschieben ließen.<br />

Bild 3: Der Kesseldeckel erhielt – gemäß den Maßen auf<br />

dem Bauplan – noch die Bohrung für das Sicherheitsventil<br />

(Einlötflansch M8 x 0,75 mm) und – bei meinem Kessel<br />

– noch eine um 120° versetzte, zweite Bohrung für<br />

den Einlötflansch des <strong>Dampf</strong>abnahmeventils. Ich habe<br />

die <strong>Dampf</strong>abnahme nicht wie im Bauplan vorgesehen,<br />

auf dem Kesselmantel angebracht (was durchaus möglich<br />

wäre), sondern oben auf dem Kesseldeckel. Der Grund<br />

ist einfach: Da mein Kessel nicht stationär betrieben wird,<br />

sondern in einem Schiffsmodell zum Einsatz kommt, ist<br />

durch diese Konstruktion die Gefahr einfach viel kleiner,<br />

dass Kesselwasser durch das Hin- und Herschaukeln des<br />

Bootes in das <strong>Dampf</strong>abnahmeventil und damit in die Maschine<br />

gelangt.<br />

Bild 4: Bevor die Rauchrohre „eingewalzt“ werden konnten,<br />

musste zuerst ein Hilfswerkzeug gefertigt werden.<br />

Selbstverständlich ist dieses Werkzeug auch im Bausatz<br />

enthalten. In Ermangelung zölliger Gewindeschneidwerkzeuge<br />

wurde daher die ¼-Zoll-Zugschraube im Bereich<br />

des Gewindes auf 6 mm abgedreht und darüber ein M6-<br />

Gewinde geschnitten. Jetzt konnte in das Stück 6-Kant-<br />

Stahl ein Gewinde M6 geschnitten und ein 45° Konus<br />

angedreht werden. Der Rest ergab sich aus dem Bauplan,<br />

d. h. mit der Zugschraube und dem Konus wurden durch<br />

Anziehen die Rauchrohre an ihren Enden aufgeweitet und<br />

sitzen so bombensicher in ihrer Position. Man musste ein-<br />

2 3 4<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 29


zig darauf achten, die Zugschraube nicht zu überziehen<br />

und einen Abstandshalter zu platzieren. Nachdem alle<br />

13 Rauchrohre „eingewalzt“ waren, ging’s zum nächsten<br />

Schritt.<br />

5<br />

6<br />

Bild 5: Wie bereits oben erwähnt, haben meine Nieten nur<br />

optische Funktion. Damit sie der Rauchrohrkonstruktion<br />

nicht in die Wege kommen, habe ich die beiden Druckkesselabschlüsse<br />

einfach um 180° gewendet. So blieb genügend<br />

Platz zum Verlöten der Rauchrohrkonstruktion und<br />

der blinden Nieten.<br />

Bild 6: Die Löcher für die Nieten und Einlötflansche wurden<br />

auf dem Kesselmantel angebracht. Glücklich ist, wer<br />

einen Teilapparat hat und so leicht die 20 Nieten im gleichen<br />

Abstand bohren kann. Fast genauso gut geht es<br />

aber auch durch Anreißen mit dem Zirkel oder Messband.<br />

In die 3,1 mm weiten Löcher passten dann die Nieten<br />

leicht rein. Ebenso wurden auch die Löcher für die Einlötflansche<br />

und Lüftungsbohrungen (6 x 12 mm) angerissen<br />

und gebohrt.<br />

8<br />

7<br />

7a<br />

Bild 7 und 7a: Hier wurden die beiden Sitze für den Kamin<br />

und den Abschlussdeckel angedreht. Die Aufspannung<br />

des Alu-Abschlussdeckels bereitete mir einiges Kopfzerbrechen.<br />

Der Deckel ist wunderschön konisch und kann<br />

mit dem Dreibackenfutter nicht richtig gut gefasst werden.<br />

Die Lösung bestand darin, zuerst den Sitz für den Kamin<br />

innen nur soweit auszudrehen, dass der Kamin stramm<br />

in den Sitz passt. Die Konstruktion wurde dann verkehrt<br />

eingespannt (geht natürlich nur, wenn der Durchlass des<br />

Dreibackenfutters auch groß genug ist) und gegengehalten.<br />

Jetzt konnte der Aufnahmebund am Abschlussdeckel<br />

problemlos angedreht werden. Eine andere Lösung ist natürlich<br />

einen Aufnahmedorn einzusetzen. Auf das Fertigen<br />

einer Abschlusskrone für den Kamin habe ich aus reiner<br />

Bequemlichkeit verzichtet. Wieder wanderte ein schönes<br />

Stück Messing in die Restekiste.<br />

30<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


9<br />

9a<br />

10<br />

11<br />

Bild 8: Die Alu-Bodenplatte wurde gemäß Plan auf Maß<br />

gedreht. Zusätzlich erhielt sie drei Aufnahmebohrungen.<br />

Die von mir zusätzlich angebrachte Zentrumsbohrung 4,2<br />

mm dient zum Festschrauben des Brenners, die beiden<br />

äußeren Bohrungen dienen zum Festschrauben des Kessels<br />

auf einer Grundplatte und erhielten M4-Gewinde.<br />

Bild 9 und 9a: Brenner und Gastank sind Fertigteile von<br />

Maccsteam. Der 2-Zoll-Brenner erhielt in der Mitte ein<br />

M4-Gewinde zwecks Befestigung. Da die Leistung des<br />

2-Zoll-Brenners – wie sich später herausstellte – mehr als<br />

ausreichend ist, würde aber auch ein Brenner mit einem<br />

Durchmesser von 30 oder 40 mm immer noch sehr gute<br />

Dienste leisten. Zwecks Brenneranschluss musste die<br />

Alu-Bodenplatte im betreffenden Bereich noch geräumt<br />

werden. Mit Fräser und Feile klappte das bestens.<br />

Bild 10: Die wunderschöne und funktionsfähige Feuertüre<br />

musste nur noch wenig mit der Feile bearbeitet werden.<br />

Mit etwas Improvisation beim Aufspannen gelang die<br />

2-mm-Bohrung für die Aufnahme des Scharnierstiftes auf<br />

Anhieb. Achtung: Nicht in einem Arbeitsgang durchbohren,<br />

sondern nur bis ca. in die Mitte. Dann umspannen und<br />

von der anderen Seite her bohren. Der im Bausatz mitgelieferte<br />

Nagel mit einem Zollmaß etwas kleiner als 2 mm<br />

erlaubt als Scharnierstift gerade jenes Spiel, das nötig ist,<br />

die Scharniertüre aus- und einzuhängen. Für meinen persönlichen<br />

Geschmack ist die Feuertüre im Verhältnis zum<br />

Kessel leider zu groß, darum musste ich sie schweren<br />

Herzens in die Restekiste legen. Wer jedoch mit Esbit feuern<br />

will, benötigt sie, da sie eine große Öffnung zum Feuerraum<br />

freigibt. Wer hier das Pünktchen aufs i setzen will,<br />

dem sei die nicht minder schöne Feuertüre von Regner<br />

empfohlen. Sie passt ausgezeichnet zur Kesselgröße.<br />

Bild 11: Mit einer Stichsäge aus dem Baumarkt, ausgerüstet<br />

mit Metallsägeblatt, konnte schnell und effizient der<br />

nötige Ausschnitt, z. B. für den Brenneranschluss oder die<br />

Feuertüre, in den fast 2 mm starken Kesselmantel gesägt<br />

werden.<br />

Bild 12: Nach dem gründlichen Reinigen des Kessels<br />

und seinen Einlötbuchsen ging es ans Hartlöten. Wer die<br />

Mühe des Nietens auf sich genommen hat, wird hier nun<br />

belohnt und kann weichlöten. Das dem Bausatz beiliegende<br />

Lötzinn und Flussmittel ist ein Weichlot (obwohl in<br />

der Bauanleitung das Löten mit „silver solder“ bezeichnet<br />

wird, was eigentlich<br />

genau übersetzt, hartlöten<br />

heißen würde) 12<br />

mit einer Schmelztemperatur<br />

von rund 200<br />

°C und kann dazu gut<br />

verwendet werden.<br />

Die faulen Modellbauer,<br />

so also auch ich<br />

und jene, die nicht genietet<br />

haben, müssen<br />

Hartlöten. Zum Hartlöten<br />

verwendete ich<br />

eine Hartlötpaste von<br />

Castolin, die im kalten<br />

Zustand aufgebracht<br />

werden kann. Man muss dann nur noch das Ganze solange<br />

erhitzen, bis das Lot schmilzt und schön verläuft.<br />

Achtung: Mit dem Lot wirklich nicht sparen, insbesondere<br />

im Bereich der Nieten sehr viel Lot anbringen, damit diese<br />

schön mitverlötet werden und nicht etwa durch eine dieser<br />

Nieten später der Druck entweichen kann.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 31


13 13a 14<br />

15 15a<br />

Bild 13, 13a und 14: Nach<br />

dem Löten und Reinigen<br />

des Kessels sah es ungefähr<br />

so aus. Nun kam der<br />

große Moment des Drucktests.<br />

Der Kessel wurde<br />

ganz mit Wasser gefüllt und<br />

langsam auf den 2-fachen<br />

Betriebsdruck gebracht.<br />

Bei mir waren das rund 6<br />

bar. Zum Glück war er dicht!<br />

Bild 15 und 15a: Das Sicherheitsventil<br />

musste geringfügig<br />

verlängert und<br />

mit einem M8 x 0,75 mm-Gewinde versehen werden,<br />

da das ursprüngliche Gewinde leider nicht wirklich gut<br />

passte. Das im Bausatz enthaltene Wasserstandsglas<br />

(welches sonderbarerweise einen Durchmesser von exakt<br />

5 mm hat) musste an den Kanten noch etwas verschliffen<br />

werden. Auf einer Nassschleifmaschine ging<br />

das bestens. Übringens, im Bausatz ist – selbstverständlich<br />

– sogar ein Ersatz-Wasserstandsglas enthalten und<br />

die ebenfalls beiliegenden, sehr weichen Dichtungen,<br />

welche zwar noch abgeschnitten werden müssen, dichten<br />

bestens.<br />

16<br />

Bild 16 und 16a: Alle Armaturen wurden mit Kupferdichtungsringen<br />

und Schraubensicherungskleber Loctite<br />

Nr. 241 montiert. Anschließend wurde der Kessel mittels<br />

Pressluft, die via <strong>Dampf</strong>abnahmeventil in den Kessel<br />

eingefüllt wurde, auf Betriebsdruck gebracht. Nochmals<br />

erfolgte eine finale Dichtigkeitsprüfung der Armaturen<br />

und Verbindungen, diesmal aber unter Wasser. Aufsteigende<br />

Luftblasen erkennt<br />

man so sofort und kann die<br />

betreffenden Stellen nacharbeiten.<br />

Das kleine, hübsche<br />

Manometer ist übrigens von<br />

kramer-steam.ch.<br />

16a Bild 17, 17a: Der <strong>Dampf</strong>kessel<br />

ist fertig montiert und<br />

bereit für den ersten, großen<br />

Testlauf. Wer will, kann den Kessel mit hitzebeständiger<br />

Farbe spritzen (sollte allerdings vor der Montage der<br />

Armaturen passieren). Verwendet wurde hier eine hitzebeständige<br />

Farbe aus der Spraydose, Farbton Gussgrau.<br />

Sieht toll und sehr originalgetreu aus, finde ich. Eine Isolation<br />

des Kessels ist bei der gegebenen Leis tung wirklich<br />

nicht nötig und würde zudem die schönen Nieten<br />

verdecken.<br />

<strong>Dampf</strong>leistung<br />

Die Leistung des Kessels, versehen mit dem 50 mm Keramikbrenner,<br />

ist mehr als beeindruckend: In 3 Minuten<br />

ist der Kessel auf Betriebsdruck von 2 bar und vermag<br />

problemlos eine doppeltwirkende, Zwei-Zylinderdampfmaschine<br />

mit 15 mm Bohrung und 18 mm Hub auf 1000<br />

U/min zu bringen. Allerdings ist dann bei dieser <strong>Dampf</strong>entnahme,<br />

wenn nicht nachgespeist wird, bereits nach<br />

sieben Minuten Schluss.<br />

32 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


17 17a<br />

Kesseldaten<br />

Durchmesser: 79 mm<br />

Höhe bis Kamin: ca. 180 mm<br />

Höhe über alles: ca. 300 mm<br />

Anzahl Rauchrohre: 13<br />

Brennerdurchmesser: 50 mm (2 Zoll)<br />

<strong>Dampf</strong>leistung: ca. 16.000 cm 3 bei 2 bar pro Min.<br />

Brauchwasser: ca. 150 ml<br />

Restwasser:<br />

ca. 100 ml<br />

(Unterkante Wasserstandsglas)<br />

Maximale Füllung: ca. 300 ml<br />

Bezugsnachweise<br />

Bausatz:<br />

www.pmreserachinc.com<br />

Armaturen/Kupferdichtringe: www.dampfshop.ch<br />

www.dampfmodellbau.ch<br />

www.ts-dampfmaschinen.de<br />

Kleines Manometer: www.kramer-steam.ch<br />

Brenner und Gastank: www.maccsteam.com<br />

www.regner.de<br />

Kleinere Feuertüre: www.regner.de<br />

Zöllige Gewindewerkzeuge: dampfmodellbau.ch<br />

Schraubensicherung: Loctite Nr. 241<br />

Kesselfarbe:<br />

Gussgrau,<br />

Hi-Temp 650° C von<br />

www.knuchel.ch oder<br />

Baumarkt<br />

Fazit<br />

Für wenig Geld erhält man einen tollen <strong>Dampf</strong>kessel, der<br />

sehr originalgetreu aussieht und mit der oben beschriebenen<br />

Modifikation für seine Größe eine enorme Leistung<br />

erbringt. Zur Bearbeitung sind Drehbank und Säulenbohrmaschine<br />

oder Fräsmaschine unabdingbar. Ebenfalls<br />

braucht es eine Autogenanlage zum Hartlöten. Der<br />

Bausatz ist üppig ausgestattet und das Preis-/Leistungsverhältnis<br />

gut. Einziger Wermutstropfen bei meinem Bausatz<br />

waren die nicht sauber ausgeschnittenen, englischen<br />

Modell-Engineer-Gewinde. Der Kessel ist eher für kleinere<br />

<strong>Dampf</strong>maschinen mit Bohrung/Hub von 10 mm konzipiert.<br />

Allfälligen Nachbauern sei empfohlen, eine Sammelbestellung<br />

unter Modellbaukollegen zu organisieren, damit<br />

die Versandkosten von rund $ 30,– geteilt werden können.<br />

Fotos: Gerhard Winistörfer<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 33


<strong>Dampf</strong><br />

Vorderansicht<br />

Modellbau der Steuerbord-Antriebsmaschine<br />

des White Star Liners „TITANIC“<br />

im Maßstab 1:20<br />

Karl-Friedrich Pohlmann<br />

Rückansicht<br />

34 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Aluminiumgüsse teilbearbeitet<br />

Herstellung von<br />

Pleuelstangen<br />

Exzenter<br />

Kurbelwelle mit Lagern<br />

Kurbelwelle im Maschinenbett<br />

Pleuelstange<br />

mit Pleuellager<br />

und Kreuzkopf<br />

In meiner ca. vierzigjährigen Laufbahn als Modellbauer<br />

von <strong>Dampf</strong>maschinen und Verbrennungsmotoren<br />

ist es noch nie vorgekommen, dass ich ein<br />

Modell zweimal gebaut habe. Nun habe ich dieses Prinzip<br />

durchbrochen.<br />

Nachdem meine Backbordmaschine des Schnelldampfers<br />

„Deutschland“ und die Backbordmaschine der „Titanic“<br />

(beide im Maßstab 1:20) sowie der Maschinenraum<br />

eines niederländischen Bergungs- und Hochseeschleppers<br />

im Maßstab 1:25 im neuen Internationalen Maritimen<br />

Museum in Hamburgs Speicherstadt ausgestellt sind, erhob<br />

sich die Frage, ob ich nun diesmal die spiegelbildliche<br />

Steuerbordmaschine der „TITANIC“ bauen sollte.<br />

Die Gussmodelle des Maschinenbetts, der Zylinder und<br />

der Zylinderständer sowie einiger Kleinteile wie Zylinderdeckel<br />

usw. waren in meinem Materiallager noch vorhanden,<br />

ebenso wie eine Reihe von Zeichnungen und<br />

Skizzen. Trotz vorgerückten Alters wurde dieses Projekt,<br />

welches immerhin drei Jahre in Anspruch nehmen würde,<br />

begonnen, zumal eine umfangreiche Werkstatt und viel<br />

Material vorhanden waren.<br />

Zuerst einmal mussten zwei Zylinder-Gussmodelle umgearbeitet<br />

werden, um das Spiegelbild von Backbordauf<br />

Steuerbordmaschine zu erhalten. Die Aluminiumgüsse<br />

waren in einer befreundeten Gießerei schnell<br />

hergestellt und die Zylinder gebohrt und mit Grauguss-<br />

Laufbuchsen versehen. Die Kolben und Kolbenringe bestehen<br />

ebenfalls aus Grauguss und wurden auch jetzt<br />

schon angefertigt. Die Schiebergehäuse für je zwei Muschelschieber<br />

in den beiden Niederdruckzylindern und die<br />

Kolbenschieber im Hochdruck- (1 Stück) und Mitteldruckzylinder<br />

(2 Stück) mit Stopfbuchsen sowie weiteres Innenleben<br />

waren bald angefertigt.<br />

Die genaue parallele bzw. rechtwinklige Befräsung der<br />

Flächen an den Zylinderständern habe ich mit Hilfe einer<br />

angefertigten Spannvorrichtung in einer Aufspannung<br />

ausgeführt, was sich bei der späteren Montage auszahlte.<br />

Das Maschinenbett mit den Ausfräsungen für die acht<br />

geteilten Kurbelwellenlager aus Rotguss wurde geplant<br />

und die Lager mit einer verlängerbaren Hunger-Reibahle<br />

fluchtend ausgerieben.<br />

Die Kurbelwelle besteht aus einer 20 mm Silberstahlwelle,<br />

ebensolchen Zapfen für die Pleuellager und achtförmigen<br />

Kurbelwangen aus Automatenstahl. Das Ganze wurde mit<br />

Hilfe von Lehren zusammengepresst und mit konischen<br />

Stiften gesichert. Nach<br />

dem Ausfräsen der<br />

WellenmitteIstücke<br />

zwischen den Kurbelwangen<br />

konnte die fertige<br />

Welle in die Lager<br />

eingelegt werden und<br />

lief nach ganz geringen<br />

Korrekturen prima.<br />

Anschließend wurden<br />

die Pleuelstangen<br />

Exzenter eingebaut<br />

mit ihren tulpenförmigen<br />

Enden zur Aufnahme<br />

der Lager sowie die trapezförmigen Kreuzköpfe<br />

und die Exzenter hergestellt. Die nun folgende Montage<br />

der Maschine zeigte dank genauer Arbeitsweise keine<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 35


Umsteuerschwingen mit Gabeln<br />

<strong>Dampf</strong>maschine<br />

für Maschinendrehvorrichtung<br />

vor der Montage<br />

Brownsche<br />

Umsteuermaschine<br />

Probleme. Es lohnt sich schon der Zeitaufwand, alle wichtigen<br />

Bohrungen mittels Kantentaster und Ausspindelung<br />

vorzunehmen, und die Positionierung der Einzelteile mit<br />

konischen Stiften zu sichern.<br />

Nach der Montage habe ich die ganze Chose mit Hilfe<br />

eines Elektro-Getriebemotors unter Zugabe von viel Öl<br />

einlaufen lassen.<br />

Als Nächstes folgte die Stephenson-Umsteuerung, deren<br />

Anfertigung mit doppelten Schwingen, Lagern, Gleitstücken,<br />

Distanzröllchen, Umsteuerwelle mit Hebeln und<br />

44 Rotgusslagern ca. sechs Monate in Anspruch nahm.<br />

Dabei konnte die Brown’sche Umsteuermaschine mit eingebaut<br />

werden.<br />

Die Maschinendrehvorrichtung besteht aus einem ausrückbaren<br />

Schneckentrieb, der von einer kleinen zweizylindrigen<br />

Volldruckdampfmaschine angetrieben wird. Mit<br />

dieser Vorrichtung wurde die Originalmaschine im Anwärmvorgang<br />

ganz langsam durchgedreht. Ebenso wurde<br />

sie im Reparaturfall in die erforderliche Position gefahren.<br />

Bei mir tut sie’s auch.<br />

Nun wurden mit Hilfe von transparenten Schablonen<br />

die Zylinderverkleidungen aus 0,5 mm Messingblech<br />

angefertigt, gebläut und angebracht, um die hauptsächlichen<br />

dampfführenden Leitungen montieren zu<br />

können. Diese bestehen ebenfalls aus gebläuten Kupferbzw.<br />

Messingrohren mit vielen Flanschen und Kompensationsbälgen,<br />

welche im Original die Wärmedehnung<br />

aufnehmen sollten.<br />

Die TITANIC besaß an jeder Hauptmaschine eine Umsteuer-Rundlaufmaschine,<br />

die ebenfalls über Schneckentrieb<br />

und Hebel die Umsteuerung kontinuierlich auf<br />

Umsteuerung im Einbauzustand<br />

36 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />

Rohrleitungen vor dem Bläuen unten die Umsteuerwelle


Umsteuerrundlaufmaschine eingebaut<br />

Maschinendrehvorrichtung<br />

montiert<br />

Einzelteile der Umsteuerrundlaufmaschine<br />

Umsteuerrundlaufmaschine<br />

ohne<br />

Schneckentrieb<br />

Lager und<br />

Kamm für das<br />

Drucklager<br />

Vorwärts-Rückwärts schaltete. Genau wie bei der Maschinendrehvorrichtung<br />

geschah das beim Anwärmvorgang,<br />

weil Maschinen dieser Größenordnung nicht im kalten<br />

Zustand angefahren werden konnten. Vielmehr wurden<br />

die Zylinder mittels <strong>Dampf</strong> durch Doppelmäntel und alle<br />

Innereien vorgewärmt, um Wasserschlag und Rissbildung<br />

zu vermeiden.<br />

Bei der Anfertigung des mächtigen Schraubenwellendrucklagers,<br />

welches den Schub der Schiffsschraube<br />

abfängt und auf den Schiffskörper überträgt, wurden zuerst<br />

in eine 40 mm Stahlwelle 14 tiefe Nuten eingestochen<br />

und die Enden auf 20 mm abgedreht. Nach Anfertigung<br />

der großen, geteilten Lager ging es an die Herstellung<br />

der 14 Kämme, die in Paketen zu je 7 Stück ausgedreht<br />

Genutete<br />

Drucklagerwelle<br />

mit mittlerem<br />

Hauptlager<br />

und gefräst wurden. Nach Abstechen<br />

und Planen wurden<br />

alle Einzelteile mit zwei langen<br />

Gewindespindeln verbunden,<br />

auf ein Fundament geschraubt<br />

und die Kämme ausgerichtet.<br />

Im Original waren Lager und<br />

Kämme hohlgegossen, damit<br />

sie mit Kühlwasser beaufschlagt<br />

werden konnten. Im Fundament<br />

lagen ebenfalls Kühlschlangen,<br />

um das Schmieröl zu kühlen und<br />

einer neuen Verwendung zuführen<br />

zu können.<br />

Bei der Anbringung des Drucklagers<br />

hinter der Hauptmaschine<br />

habe ich eine von mir konzipierte<br />

Duplex-<strong>Dampf</strong>pumpe System Worthington als<br />

Feuerlösch-, Lenz- und Mehrzweckpumpe eingebaut.<br />

Auf der anderen Seite des Drucklagers wurde eine<br />

handelsübliche Simplex-<strong>Dampf</strong>pumpe zur Kühlung des<br />

Drucklagers positioniert.<br />

Das Hauptdampfventil sowie das Manöverventil zur Einstellung<br />

der einzelnen Fahrtstufen konnten wegen ihrer<br />

Größe nicht mehr von Hand bedient werden. Deshalb<br />

habe ich dem Original entsprechend zwei winzige, über<br />

Kopf stehende <strong>Dampf</strong>maschinen mit 8 mm Kolben und<br />

4 mm Steuerkolben gebaut. Diese betätigen über Schneckentrieb,<br />

lange Stangen mit Schraubenspindeln und<br />

Wippen die entsprechenden Ventile. Ich konnte dabei ein<br />

wenig Einblick in die Uhrmacherarbeit nehmen, wurden<br />

Bild links: Bauzustand<br />

Feb 2011 teils mit<br />

Zylinderverkleidungen<br />

und gebläutem<br />

Abdampfrohr<br />

Anfertigung von Hauptlagern<br />

und Kämmen für<br />

das Drucklager<br />

Wellendrucklager fertig<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 37


Worthington Duplex <strong>Dampf</strong>pumpe<br />

Einzelteile der Betätigungsmaschinen<br />

für Hauptdampfund<br />

Manöverventil<br />

bei der Anfertigung der Maschinen doch 1,6 und 1,2 mm<br />

Schrauben angebracht.<br />

Der Maschinenfahrstand umfasst sechs 13 mm Manometer<br />

und ein 20 mm Vacuummeter zur Beobachtung<br />

der Druckverhältnisse innerhalb der Hauptmaschine, des<br />

Kesseldrucks und der Umsteuerrundlaufmaschine. Alle<br />

anderen Hilfsmaschinen sind mit separaten Manometern<br />

versehen.<br />

Zur weiteren Ausrüstung des Modells gehören viele kleine<br />

Rohrleitungen, 7 Rastenhebel mit Betätigungswellen zur<br />

Bedienung der Entwässerungsventile, 4 Schmierölkästen<br />

mit Nadelventilen zur Tropfölschmierung von Kreuzköpfen,<br />

Pleuellagern und Exzenterstangenführungen, Öltöpfchen,<br />

Anlassleitungen, über Exzenter betätigte Zylinderschmierpumpe,<br />

eine weitere, stehende <strong>Dampf</strong>pumpe,<br />

Geländer, Treppen und vieles mehr. Bei einem Modell<br />

dieser Größe kann man sich bei der Detailgebung schon<br />

ganz schön austoben.<br />

Nachdem nun nach knapp 3 Jahren Bauzeit das Modell<br />

fertiggestellt ist, werde ich es nicht mit <strong>Dampf</strong> betreiben,<br />

erstens wegen eines erforderlichen zu großen Kessels<br />

und zweitens wegen der Gefahr des Festrostens. Auch<br />

mit Druckluft wird es nicht laufen, da Luft wegen des fehlenden<br />

Temperaturgefälles nicht genügend expandiert.<br />

Deshalb drehe ich die ganze Geschichte mit Hilfe eines<br />

drehzahlveränderlichen Elektrogetriebemotors durch.<br />

Auch so sind die Bewegungen aller Teile sehr schön zu<br />

beobachten und die Maschine schnarcht und pufft vernehmlich<br />

und akustisch beeindruckend.<br />

Stehende<br />

<strong>Dampf</strong>pumpe<br />

Betätigungsmaschine für<br />

Hauptdampfventil<br />

Bild oben rechts:<br />

Hauptdampf rechts und<br />

Manöverventil links<br />

mit Wippen<br />

Drucklager<br />

Duplexpumpe<br />

Maschinendrehvorrichtung<br />

Maschinenfahrstand<br />

38 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Die dritte Antriebsschraube der TITANIC wurde von einer<br />

Niederdruckturbine (sogen. Hybridantrieb) angetrieben,<br />

die mit dem Abdampf der beiden Hauptmaschinen beaufschlagt<br />

wurde. Der Abdampfdruck betrug bei Volllast 2,5<br />

bar, der Läuferdurchmesser 3,66 m, die Leistung 17.000<br />

PS das Gesamtgewicht 420 t. Bei Rückwärtsfahrt wurde<br />

der Abdampf der Hauptmaschinen über zwei riesige Umschaltventile<br />

(man bedenke die enormen <strong>Dampf</strong>mengen)<br />

direkt zu den Kondensatoren geleitet, da eine Turbine<br />

nicht rückwärts läuft. Zum Bau der Turbinenanlage werde<br />

ich wohl nicht mehr kommen, zumal noch andere, kleinere<br />

Projekte auf mich warten.<br />

Einige Technische Daten:<br />

Original<br />

Karl-Friedrich Pohlmann<br />

Brilonerlandstraße 10, 34497 Korbach<br />

Fotos: Karl-Friedrich Pohlmann<br />

Modell<br />

Gesamtlänge der Maschine<br />

ohne Drucklager ca. 16 m 790 mm<br />

Gesamthöhe ca. 9,5 m 490 mm<br />

Durchmesser HD-Zylinder 1,37 m 69 mm<br />

Durchmesser MD-Zylinder 2,13 m 106 mm<br />

Durchmesser ND-Zylinder je 2,46 m 123 mm<br />

Kolbenhub 1,90 m 95 mm<br />

Gewicht Maschinenbett 195 t<br />

Gewicht Zylinderständer je 21 t<br />

Gewicht ND-Zylinder<br />

je 51 t<br />

Gewicht Kurbelwelle<br />

118 t<br />

Gewicht komplette Maschine<br />

Leistung<br />

1.100 t<br />

15.000 PS / 75 U/min<br />

Kohleverbrauch<br />

des Schwesterschiffs „OLYMPIC“<br />

Southampton-New York 5.500 – 6.000 t<br />

Kohle je nach Wetter<br />

www.modell-movies.de<br />

Jürgen Traub<br />

Technisches Spielzeug<br />

www.traubshop.de<br />

Mühlenstraße 53,<br />

33607 Bielefeld<br />

0521 32922970<br />

Modell<br />

Movies<br />

MEtAllE<br />

in allen Qualitäten und Abmessungen<br />

Stangen • Profile • Bleche aus Messing • Kupfer<br />

Rotguß • Bronze • Aluminium • Stahl • Edelstahl<br />

Wilms Metallmarkt Lochbleche GmbH & Co. KG<br />

Widdersdorfer Straße 215 | 50825 Köln (Ehrenfeld)<br />

Tel.: 0221 546 68 - 0 E-Mail: mail@wilmsmetall.de<br />

Fax: 0221 546 68 - 30 Shop: www.wilmsmetall.de<br />

Wilesco, Merkur und<br />

Hielscher <strong>Dampf</strong>maschinen<br />

Spur 0 Blechbahnen<br />

Konstruktionsbaukästen<br />

Fischertechnik<br />

Baufix u. Matador Holzbaukästen<br />

Busch Experimentierkästen<br />

Reparaturen<br />

Fordern Sie unsere<br />

kostenlose Lagerliste an!<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 39


Sonderheft<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong><br />

„<strong>Dampf</strong> auf Tour“<br />

Nostalgische Ausflugsziele, Museen,<br />

<strong>Dampf</strong>schiffe und Bahnen<br />

kurz<br />

&fündig<br />

Privatanzeigen (private Inserenten, nicht gewerbliche Texte) können nur<br />

schriftlich, nicht telefonisch entgegengenommen werden.<br />

Der Einfachheit halber bitte möglichst den vorbereiteten Bestellschein verwenden,<br />

der in fast jedem Heft zu finden ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und<br />

unmissverständlich schreiben. In eine Zeile passen durchschnittlich 34<br />

Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen, erforderliche Zwischenräume<br />

= jeweils 1 Anschlag).<br />

Anzeigenschluss ist am 15.11. für Ausgabe 1, am 01.03. für Ausgabe 2,<br />

am 01.06. für Ausgabe 3 und am 01.09. für Ausgabe 4. Wenn Anzeigentext<br />

und Zahlung nach Anzeigenschluss eingehen, erfolgt die Veröffentlichung<br />

automatisch in der nächstfolgenden Ausgabe.<br />

Privatanzeigen im <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> bis 8 Zeilen kostenlos,<br />

jede weitere Zeile 2,50 Euro. Anzeigen mit Bild 5, – Euro.<br />

Einfache Abwicklung: Vorauszahlung in bar, Überweisung, Kreditkarte<br />

(Visa, Master) oder Abbuchung. Gleichzeitig wird Ihre Anzeige im Internet<br />

unter www.neckar-verlag.de veröffentlicht!<br />

Umfang 88 Seiten,<br />

DIN A4<br />

Best.-Nr. 43-2011-01<br />

Preis 9,60 [D]<br />

Die Sonderausgabe „<strong>Dampf</strong> auf Tour“ der Zeitschrift<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> hat ihren<br />

thematischen Schwerpunkt auf <strong>Dampf</strong>maschinen<br />

im musealen Umfeld gelegt. Dabei sind<br />

alle Sparten der <strong>Dampf</strong>technik vertreten. Das<br />

Spektrum reicht vom <strong>Dampf</strong> auf der Schiene,<br />

über <strong>Dampf</strong>schiffe und stationäre <strong>Dampf</strong>maschinen<br />

bis hin zum Straßendampf. „<strong>Dampf</strong> auf<br />

Tour“ nimmt die Leser mit auf große <strong>Dampf</strong>reise.<br />

Auf dieser Reise kommen auch die <strong>Dampf</strong>modellbauer<br />

nicht zu kurz. So soll „<strong>Dampf</strong> auf<br />

Tour“ auch zum Nachbau der gezeigten originalen<br />

<strong>Dampf</strong>maschinen und <strong>Dampf</strong>modelle<br />

anregen.<br />

Die Tour beginnt in der Hauptstadt Berlin, im<br />

Deutschen Technikmuseum. Weiter geht die<br />

Reise über die Niederlande, Großbritannien,<br />

die Schweiz und über Kuba nach Argentinien.<br />

Das <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> wünscht allen<br />

Lesern eine gute <strong>Dampf</strong>reise!<br />

78045 VS-Villingen<br />

Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38<br />

bestellungen@neckar-verlag.de<br />

www.neckar-verlag.de<br />

PLZ 3...<br />

Verk. große, stehende 1-Zyl.-<br />

<strong>Dampf</strong>maschine aus den 60er<br />

Jahren, Ø Bohr. 38 mm, Hub 60<br />

mm, Höhe 35 cm, Gew. 8 kg; stehende<br />

2-Zyl.-<strong>Dampf</strong>maschine, Primus<br />

von Regner, kompl.mit Kessel<br />

u. Kondensatbehälter, m. Luft eingelaufen.Tel.<br />

05152/2390. 301<br />

PLZ 5...<br />

Verkaufe wegen Todesfall diverse,<br />

voll funktionsfähige Modell-<br />

<strong>Dampf</strong>maschinen von sehr hoher<br />

Qualität. Weitere Informationen: I.<br />

Lauhoff, Tel. 02373/71420 o. 0157/<br />

38364116. 501<br />

PLZ 8...<br />

<strong>Dampf</strong>boot GfK-Rumpf, L 128<br />

cm, M 1:5, exakt nach engl. Orig.-<br />

<strong>Dampf</strong>boot, Qualitäts-Finish mit<br />

Wasserpass, Bericht in SchiffsModell<br />

7/98, S.38.M.Standl, Tel.u.Fax<br />

08683/891589. 801<br />

Österreich<br />

Generator als Antriebsmodell zu<br />

<strong>Dampf</strong>maschine, 6 V, 3 W Wechselstrom,<br />

mit einem Gleichrichter<br />

hat man Gleichstrom für 60 Stk.<br />

Led, Generator, € 34,–, mit Laterne<br />

und Sockel, € 50,– plus Porto.<br />

Tel. 0043/2522/7516, abends o.<br />

mittags, E-Mail: evelyne.berger@<br />

aon.at<br />

1./A<br />

Den Bestellschein für die Kleinanzeigen<br />

finden Sie auf nebenstehender Seite 41<br />

Anzeigen- und<br />

Redaktionsschluss<br />

<strong>Journal</strong><br />

02/13<br />

<strong>Dampf</strong><br />

<strong>Heißluft</strong><br />

04.03.2013<br />

40 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Gewinnen Sie jeden Monat!!<br />

Beantworten Sie die Preisfragen und<br />

gewinnen Sie attraktive und hochwertige<br />

Preise, die jeden Monat von einer<br />

anderen renommierten Firma zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

Villingen-Schwenningen<br />

✂<br />

✂<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 41


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

Peter Heerde<br />

DIREKTTEILGERÄT<br />

B<br />

ei meinen Modellbautätigkeiten muss ich sehr oft<br />

Teilarbeiten erledigen. Bisher habe ich diese mit<br />

Hilfe eines kleinen Gerätesets nach /1/ auf der<br />

Drehmaschine durchgeführt. Beim Fräsen von Kettenrädern<br />

für einen Raupenschlepper war die ganze Sache an<br />

ihrer Grenze angekommen. Eine Alternative wäre das Fräsen<br />

auf der Fräsmaschine mittels Fräswinkel und Zahnrad<br />

als Teilscheibe gewesen. Ich hatte jedoch Zweifel, ob<br />

diese Lösung auch für künftige Fälle die effektivste wäre.<br />

Ein Teilgerät musste also her. Ich habe deshalb meinen<br />

Modellbau unterbrochen und mir eines am Computer konstruiert.<br />

Mit CAD ist das eine feine Sache.<br />

Nachfolgend die Forderungen, die ich an das Gerät gestellt<br />

habe:<br />

– Teilspindel horizontal und vertikal schwenkbar<br />

– Vertikale Nulleinstellung mittels Indexstift fixierbar<br />

– Horizontale Einstellung der Spindel entweder mit<br />

360°-Skala oder Indexrastung<br />

– Ein Satz Teilscheiben mit den gängigsten Teilverhältnissen<br />

– Mittels Nutensteinen auf Fräsmaschinentisch<br />

justierbar.<br />

– Teilspindeldurchlass 20 mm<br />

– Verwendung von Spannzangen<br />

– Verwendung von Spanndornen auch mit Spannfutter<br />

bestückt<br />

– Spanndorn mit Planscheibe<br />

– Vertikale und horizontale Einstellung klemmbar,<br />

so dass auch größere Kräfte aufgenommen werden<br />

können.<br />

– Gegenspitze zum Halten von längeren Teilen, wie<br />

Wellen usw.<br />

Ich habe für den Bau, mit Unterbrechungen, ca. zwei Monate<br />

benötigt. Es mussten einige Technologien zur Herstellung<br />

von verschiedenen Teilen erst erarbeitet werden, da<br />

ich keine Möglichkeiten hatte, Teile mittels CNC fertigen zu<br />

lassen. Alle Teile wurden auf meiner Mechanikerdrehmaschine<br />

und Eigenbaufräsmaschine hergestellt. Die meiste<br />

Zeit beanspruchte der Bau von Vorrichtungen, die aber für<br />

eine exakte Arbeit unbedingt erforderlich waren. So habe<br />

42 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

1 2<br />

3<br />

ich mir in dieser Zeit auch ein neues Lünett für meine Drehmaschine<br />

bauen müssen. Als Material kamen vorwiegend<br />

Messing, Bronze, Grauguss und legierte Werkzeugstähle<br />

zum Einsatz. Besonders Letztere stellten mich auf Grund<br />

ihrer Eigenschaften vor arge Probleme. Kleine Vorschübe<br />

und sehr häufiges Nachschleifen der Werkzeuge waren<br />

angesagt. Das zum Bau benötigte Material stammt vielfach<br />

aus den Reste-Kisten befreundeter Firmen. Für einen<br />

kleinen Obolus in die Kaffekasse ist man dazu gern bereit.<br />

Bild 1 zeigt das Ergebnis meiner Arbeit.<br />

Die untere Scheibe mit Gradeinteilung ist die Skala für<br />

die vertikale Schwenkbewegung. Sie wird durch zwei<br />

Klemmsteine sehr fest auf die Grundplatte geklemmt. Auf<br />

der Spindel befindet sich die Indexscheibe mit Gradeinteilung.<br />

Sie besitzt zusätzlich eine Indexteilung von 5° zum<br />

schnellen Teilen. Alle Gradteilungen wurden mittels Indexscheibe<br />

(360 Indexbohrungen) auf der Drehmaschine mittels<br />

Hobelstahl aufgestoßen. Der Indexstift wird in seiner<br />

Ruhestellung durch eine Nut im Grundkörper gehalten.<br />

Den ursprünglich vorgesehenen zweiten Indexstift für die<br />

Vertikaldrehung habe ich vorläufig nicht montiert. An der<br />

Unterseite der Grundplatte sind in einer Nut die Nutensteine<br />

angeschraubt. Sie passen ohne Spiel in die Nuten<br />

meines Fräsmaschinentisches. Nur so ist ein genaues<br />

Arbeiten ohne langes Herumprobieren möglich!<br />

Die genaue Einstellung des vertikalen Nullpunktes erfolgte,<br />

indem das Teilgerät auf dem Fräsmaschinentisch<br />

montiert wurde. Mittels Messuhr und eines Messdorns erfolgte<br />

die genaue Einstellung parallel zur Bewegung des<br />

Maschinentischs. Nach dem Klemmen habe ich gleich<br />

mittels Fräsmaschine das Indexloch auf der Rückseite<br />

gebohrt und mittels Kegelreibahle aufgerieben. Dieser Indexstift<br />

wurde nicht in den Zeichnungen dargestellt. Erforderlich<br />

war dazu der Bau einer Bohrerverlängerung. Die<br />

4<br />

Rückseite des Teilgerätes<br />

zeigt Bild 2. Auf<br />

der Rückseite ist die<br />

Inbusschraube zum<br />

Klemmen der Teilspindel<br />

sehr gut zu erkennen.<br />

Gleiches gilt<br />

auch für den Indexstift<br />

der Nullstellung.<br />

Die ebenfalls vorhandenen<br />

Gewindebohrungen stammen noch vom vorherigen<br />

Verwendungszweck, da das Teil aus der Schrottkiste<br />

ist. Die Gewindebohrungen auf der Vorderseite habe ich<br />

zum Befestigen des Indexstifthalters verwendet.<br />

Um einen guten Rundlauf der Teilspindel und der Einsätze<br />

zu erreichen, mussten sie grundsätzlich zwischen<br />

den Spitzen gedreht werden. Für das Bohren und anschließende<br />

Ausdrehen, auch der Spannzangen, war ein<br />

Lünett zwingend erforderlich (Bild 3). Erste Versuche mit<br />

einer ausgedrehten Spannhülse im Dreibackenfutter befriedigten<br />

nicht, da erhebliche Rundlaufungenauigkeiten<br />

beim Spannen des zweiten Werkstücks auftraten.<br />

Deshalb habe ich mir für meine Drehmaschine, die eine<br />

Spannzangenaufnahme hat, eine Spezialzange gedreht.<br />

Damit konnte ich die Spannzangenrohlinge sicher spannen<br />

und genau bearbeiten (Bild 4).<br />

Viele Teile habe ich so konstruiert, dass sie möglichst<br />

ohne Ausspannen, gedreht werden konnten. Dies trifft<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 43


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

5<br />

6<br />

7 8<br />

auch auf die Stellmuttern und die Teilscheiben zu. Letztere<br />

wurden direkt auf der Drehmaschine gebohrt /2/. Von den<br />

Teilscheiben wurden vorläufig vier Stück, mit diversen Teilungen;<br />

hergestellt. Einige Rohlinge warten aber noch auf<br />

ihre Vollendung, da man immer eine Teilscheibe mit einer<br />

Teilung braucht, die man nicht hat. Bei „krummen“ Teilverhältnissen<br />

habe ich auf neue Zahnräder als Urteilscheibe<br />

zurückgegriffen, da ich noch keinen Teiltisch besitze. Ein<br />

solcher ist aber schon in Planung. Zwei der verschiedenen<br />

Teilscheiben zeigt Bild 5.<br />

Die Teilscheiben werden mit Madenschrauben M5 auf der<br />

Spindel geklemmt. Um diese nicht durch Druckstellen zu<br />

beschädigen, habe ich mir welche aus Bronze gedreht.<br />

Das Bild zeigt aber noch die alte Bestückung mit Madenschrauben<br />

aus Stahl. Die Kernbohrungen für die Gewinde<br />

wurden als eine der ersten Arbeiten auf der neuen Teilvorrichtung<br />

hergestellt. Als nächste Arbeit erfolgte das<br />

Schlitzen der für die Teilvorrichtung erforderlichen Spannzangen<br />

(Bild 6). Auch hier musste ich mir eine Spezialspannzange<br />

herstellen. Die auf dem Bild gezeigte Fräsmaschine<br />

ist übrigens auch ein Eigenbau.<br />

Zum Abschluss noch einige Spanndorne, die hauptsächlich<br />

zum Fräsen von Zahnrädern dienen (Bild 7). Bild 8<br />

zeigt einige der zum Gerät gehörigen Spannzangen. Da<br />

sich sicher einige Modellbaukollegen<br />

für den Nachbau des Gerätesets<br />

interessieren, habe ich<br />

einen Zeichnungssatz an das Ende<br />

meines Beitrages gestellt.<br />

Für die Fertigung des Gerätesets<br />

benötigt man jedoch eine sehr gute<br />

Maschinenausrüstung. Ebenfalls<br />

kann das gesamte Gerät geändert<br />

werden, wenn die Abmessungen<br />

nicht zusagen.<br />

Die Wahl des Materials ist bei der<br />

Realisierung kein Dogma. Lediglich<br />

für die hoch belasteten Teile, wie Teilspindel, Spannzangen<br />

und Fräsdorne sollten legierte Stähle zum Einsatz<br />

kommen. Härten ist hier nicht erforderlich, da die Gefahr<br />

besteht, dass sich die Teile verziehen. Selbst der in Bastlerkreisen<br />

gern verwendete Silberstahl oder C60 dürfte<br />

geeignet sein. Ich habe als Material 90 MnV8 verwendet,<br />

da er für mich leicht erhältlich war (Schrottkiste). Bitte<br />

beachten Sie jedoch bei oben genannten Stählen, dass<br />

die Schnittgeschwindigkeit und der Vorschub bei unseren<br />

leichten Maschinen, stark reduziert werden müssen. Es<br />

dauert dann halt etwas länger, aber die Freude ist umso<br />

größer, wenn alles stimmt.<br />

Die im Pflichtenheft genannte Gegenspitze ist noch in<br />

Arbeit. Sie wird vielleicht Inhalt eines weiteren Beitrages<br />

sein. Bleibt mir nur noch, allen Nachbauern viel Erfolg zu<br />

wünschen.<br />

Quellen:<br />

1. Jürgen Eichardt, Fräsen mit der Drehmaschine, Maschinen im Modellbau,<br />

vth-Verlag<br />

2. Peter Heerde, Halterung für Fräsmotor, Zeitschrift <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> und<br />

<strong>Heißluft</strong>, Neckar-Verlag GmbH, Villingen-Schwennigen<br />

Fotos und Zeichungen: Peter Heerde<br />

44 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

Achtung:<br />

Aus Platzgründen sind<br />

die Zeichnungen nicht<br />

in chronologischer<br />

Reihenfolge!<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 45


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

46 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 47


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

48 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 49


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

50 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 51


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

52 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

DAMPF 37<br />

Der Scotte <strong>Dampf</strong>bus<br />

von Heinrich Schmidt-Römer<br />

Buch<br />

Umfang 168 Seiten, DIN A4<br />

Best.-Nr. 16-2005-02<br />

Preis 22,90 [D]<br />

Bauplansatz mit Buch<br />

Best.-Nr. 688<br />

Preis 108,– [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • 78045 Villingen-Schwenningen<br />

bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de<br />

Heizermützen<br />

Überkleider<br />

Heizertücher<br />

Geschenkartikel<br />

www.dampfshop.ch<br />

<strong>Dampf</strong>modellbau<br />

Bücher<br />

DVD<br />

Occasionen<br />

<strong>Dampf</strong>shop, Postfach 361, 3072 Ostermundigen / CH<br />

dampfshop@sunrise.ch, 0041 76 / 499 31 60<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />

53


Industriegeschichte<br />

Alfred<br />

Krupp<br />

Richard Planitz<br />

Abbildungen: Historisches Archiv Krupp<br />

Keine andere Familie hat das Ruhrgebiet im ausgehenden<br />

18. und dem beginnenden 19. Jahrhundert<br />

so geprägt, wie diese. Der Protagonist dieses<br />

Artikels soll hier näher vorgestellt werden Er ließ das „i“ in<br />

seinem Vornamen weg und nannte sich fortan Alfred. Eine<br />

seiner Erfindungen sollte weltweit das Eisenbahnsystem<br />

revolutionieren. Eine andere Entwicklung hat er so modifiziert,<br />

dass die internationale Fachwelt aus dem Staunen<br />

nicht mehr herauskam. Die Rede ist von Alfred Krupp,<br />

einem hageren Mann, der gerne in Reitstiefeln auftrat und<br />

den Geruch von Pferden, so die Überlieferung, liebte. Man<br />

nannte ihn auch respektvoll den „Kanonenkönig“, weil er<br />

es fertigbrachte, Freund und Feind mit teueren Stahlkanonen<br />

zu beliefern. Doch der Reihe<br />

nach: Sein Vater, Friedrich Krupp,<br />

(1787–1826) bemühte sich eher<br />

bescheiden, Gussstahl, den Vorgänger<br />

des heutigen Werkzeugstahls,<br />

erfolgreich herzustellen<br />

und ließ sich auf verkappte<br />

Experten ein, die von dieser<br />

Materie nichts verstanden haben.<br />

So investierte er viel Geld<br />

und Zeit in ein Projekt, das erst<br />

sein Sohn, der eben genannte<br />

Alfred Krupp (1812–1887) zu<br />

voller Blüte gebracht hat. Schon<br />

kränklich, wies Friedrich Krupp<br />

seinen Sohn Alfred in die Kunst<br />

der Herstellung von besonders<br />

reinem Stahl ein, welcher für die<br />

Herstellung von Prägestempeln<br />

zur Münzproduktion besonders<br />

geeignet war. Bedarf an solch<br />

hochwertigem Stahl war vorhanden<br />

und so entwickelte Alfred zwei umlaufende Prägestempel,<br />

mit denen sich Löffel und Gabeln rationell in<br />

Serien herstellen ließen. Die Gründung des deutschen<br />

Zollvereins 1834 förderte den Güterverkehr in Deutschland.<br />

Darauf reagierte Alfred Krupp und ließ im Jahr 1835<br />

eine <strong>Dampf</strong>maschine samt Kesselanlage in seinem Betrieb<br />

installieren, welche allgemeines Aufsehen und Bewunderung<br />

erregte, aber auch Neid mit sich brachte. Zu<br />

dem Zeitpunkt waren schon 60 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Alfred Krupp bereiste ganz Europa, um auf seine Produkte<br />

aufmerksam zu machen. Die Herstellung von Feuerwaffen<br />

begann zuerst als Hobby: Nach mehrjähriger Versuchszeit<br />

entstand 1843 ein in Handarbeit geschmiedeter Gewehrlauf<br />

aus Stahl, der aber das Militär<br />

noch nicht überzeugen konnte, weil<br />

die Verantwortlichen lieber auf<br />

die solide Bronze vertrauten.<br />

1848 wurde Alfred Krupp Alleineigentümer<br />

der Essener Gussstahlfabrik.<br />

Herr der Ringe<br />

und Aufstieg der Firma<br />

Das stetige unangenehme Rattern<br />

der Eisenbahnzüge brachte<br />

Alfred Krupp, nachdem er dem<br />

Geräusch auf die Spur gekommen<br />

war, auf eine Idee, die einen<br />

nachhaltigen Aufschwung<br />

seines Unternehmens mit sich<br />

bringen sollte: Bis dahin waren<br />

die Räder von Lokomotiven und<br />

Wagen mit an den Enden feuergeschweißten<br />

Ringen versehen,<br />

54 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


die bei jeder Umdrehung an der<br />

Verbindungsstelle, eben an der<br />

Schweißnaht nachgaben und bei<br />

zu hoher Belastung brachen und<br />

sich vom Rad lösten. Dabei entstanden<br />

regelmäßig schwerste<br />

Unfälle, die das Schienennetz<br />

für längere Zeit lahmlegten.<br />

Nach ersten Versuchen entwickelte<br />

Alfred Krupp 1853 den<br />

nahtlosen Radreifen, indem<br />

er ein länglich geschmiedetes<br />

Stück Stahl in glühendem Zustand<br />

mittig spalten, auseinanderziehen<br />

und rundschmieden<br />

ließ, sodass es schließlich die<br />

Form eines endlosen Ringes annahm.<br />

Nach Anfertigung von geeigneten<br />

Anlagen wurden diese<br />

Ringe nicht mehr geschmiedet,<br />

sondern gewalzt, wodurch eine bis nicht mögliche Präzision<br />

in allen Größen erreicht werden konnte. Dies hatte vor<br />

ihm noch niemand fertig gebracht. Für Jahrzehnte sorgte<br />

dieses Produkt international für reißenden Absatz, weil so<br />

das gesamte Eisenbahnwesen schneller und vor allem sicherer<br />

wurde. Im selben Jahr heiratete Alfred Krupp die<br />

rund zwanzig Jahre jüngere Bertha geb. Eichhoff (1831–<br />

1888), die ihm den einzigen Sohn Friedrich (1854–1902)<br />

schenkte. Die Ehe verlief aber eher unglücklich, weil Alfred<br />

Krupp sich sehr in seinem Unternehmen engagierte,<br />

um dieses aus den aufgelaufenen Schulden herauszubringen.<br />

Die Firma Krupp beschäftigte jetzt rund 1000<br />

Arbeiter und entwickelte sich zu Europas größtem Industriebetrieb,<br />

somit wuchs die Stadt Essen samt Vororten<br />

um ein Mehrfaches an. Die Herstellung und der Verkauf<br />

von Kanonen aus bestem Stahl erwiesen sich als weiteres<br />

sicheres Standbein der Firma Krupp in Essen. Nicht nur<br />

Kanonen und Stahlreifen, sondern auch Kurbelwellen für<br />

Schiffsdampfmaschinen, sowie erstklassige Bleche für<br />

Schiffskörper und <strong>Dampf</strong>kessel aller Art konnten nun rationell<br />

angefertigt und verkauft werden.<br />

Ein Labor zur metallurgischen<br />

Erforschung des Stahls und seiner<br />

Eigenschaften wurde auf Anordnung<br />

von Alfred Krupp eingerichtet.<br />

die Herstellung von Stahl aus<br />

Roheisen durch Zufuhr von Luft<br />

und Wärme, beschleunigt den<br />

Umwandlungsprozess von seither<br />

24 Stunden des Puddelns<br />

(rühren der glühenden Schmelze<br />

mit Stangen von Hand) auf<br />

20 Minuten des Frischens durch<br />

Zuführen von Frischluft in die<br />

Schmelze. Auch die Anwendung<br />

des Siemens-Martin-Verfahrens,<br />

hierbei wird Stahl unter Zumischung<br />

von Schrott und Kalk<br />

bei Temperaturen bis zu 1800<br />

°C erschmolzen, wobei die unerwünschten<br />

Eisenbegleiter wie<br />

Kohlenstoff, Mangan, Silizium,<br />

Phosphor und andere durch das<br />

sog. Frischen aus der Schmelze<br />

entfernt werden und als Gas<br />

entweichen oder als Schlacke auf der Schmelze schwimmen.<br />

1869 führte Alfred Krupp als einer der Ersten im<br />

damaligen deutschen Kaiserreich dieses Verfahren ein.<br />

So konnte die Firma Krupp dem ungeheuren Bedarf von<br />

bestem Stahl in allen Wirtschaftszweigen gerecht werden.<br />

Das Wort „Kruppstahl“ war nun in aller Munde. Aus dieser<br />

Zeit stammt wohl auch ein Zitat von Alfred Krupp, wenn<br />

etwas nicht gleich funktionieren wollte: „Was nicht biegen<br />

mag, soll brechen!“ Um sich und die Erzeugnisse seiner<br />

Firma entsprechend präsentieren zu können, ließ er von<br />

1869 bis 1873 die „Villa Hügel“ bauen, welche bis heute<br />

existiert und das komplette Archiv der Firma Krupp von<br />

den Anfängen an dokumentiert. Dort gaben sich nicht nur<br />

internationale Staatsmänner die Türklinke in die Hand,<br />

sondern auch der deutsche Kaiser Wilhelm machte hier<br />

mehrmals seine Aufwartung. Im Alter von 75 Jahren, am<br />

14. Juli 1887, verstarb Alfred Krupp in seiner Villa Hügel<br />

an den Folgen eines Herzinfarktes. Sein einziger Sohn<br />

Friedrich erbte die mittlerweile auf über 20000 Mitarbeiter<br />

angewachsene, weltweit anerkannte Firma Krupp.<br />

Der „Hammer“<br />

Um immer größere Stahlrohlinge<br />

schmieden zu können, kam es unter<br />

der Regie von Alfred Krupp zum Bau<br />

eines riesigen <strong>Dampf</strong>hammers, der<br />

weltweit größtes Aufsehen erregen<br />

sollte: Der Hammer „Fritz“ mit einem<br />

Bärgewicht von zuerst 30, dann 50<br />

Tonnen (!) wurde im September<br />

1861 in Betrieb genommen und war<br />

50 Jahre in Betrieb. Um nun Stahl<br />

noch besser und rationeller herstellen<br />

zu können, entschloss sich Alfred<br />

Krupp, das Bessemer-Verfahren aus<br />

England einzuführen. Dieses erlaubt<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 55


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

Karl-Ernst Jenczok<br />

Die komplette Biegevorrichtung<br />

BIEGEVORRICHTUNG<br />

für Bleche bis 250 mm Breite –<br />

Gehören sie wie die meisten Modellbauer nicht<br />

auch zu denen die sich stundenlang mit <strong>Dampf</strong>und<br />

<strong>Heißluft</strong>motoren beschäftigen, sie dann anfertigen<br />

und sich evtl. mit den auftretenden Problemen<br />

beschäftigen? Viele Stunden werden damit verbracht.<br />

Könnten sie sich vorstellen, soviel Zeit für ein Hilfsmittel<br />

wie eine Vorrichtung oder ein Werkzeug zu investieren?<br />

Ich denke, die meisten Modellbauer gehören zu der<br />

Sorte, die ihre <strong>Dampf</strong>- oder <strong>Heißluft</strong>maschinenanlagen<br />

mit dem geringsten Aufwand, d. h. der kleinsten Werkstatt-<br />

und Werkzeugausrüstung bauen wollen. Deshalb<br />

lautet die Antwort wohl im Allgemeinen: „Nein“! Dabei<br />

gibt es durchaus sinnvolle Vorrichtungen, wie z. B. eine<br />

zum Bohren von <strong>Dampf</strong>kanälen und Kurbelwangen,<br />

Fixierhilfen beim Hartlöten, Biegevorrichtungen für Rohre<br />

und Bleche. Eine Hilfsvorrichtung oder ein Werkzeug<br />

soll helfen, eine Maschine oder Anlage etwas perfekter<br />

bauen zu können. Nicht akkurat gebohrte Teile, nicht<br />

rechtwinklige oder gerade Ausführung von Bauteilen wie<br />

z. B. eine Verrohrung oder Blechteile sehen nicht nur<br />

unschön aus, sondern erfüllen manchmal auch nicht<br />

oder nur unvollkommen ihren Zweck. Durch geeignete<br />

Vorrichtungen lassen sich optische und mechanische<br />

Fehler entscheidend verringern. Wer lässt sich schon<br />

gerne sagen – hinter vorgehaltener Hand natürlich – die<br />

<strong>Dampf</strong>- oder <strong>Heißluft</strong>maschinenanlage sieht im Großen<br />

und Ganzen ganz schön aus, aber die Details und<br />

die Bauausführung – naja, das könnte allerdings besser<br />

sein! Da ich persönlich einen leichten Hang zum Perfektionismus<br />

habe und gleichzeitig eine feine Antenne<br />

für solche Bewertungen entwickelt habe, (nicht nur für<br />

meine Maschinen) mache ich mir so meine Gedanken,<br />

wie man das am einfachsten abstellen kann. Mir kommt<br />

dabei ein Zitat eines bekannten englischen Modellbauers<br />

in den Sinn, der sich unter anderem mit allerlei Vorrichtungen<br />

und Werkstattausrüstung im <strong>Dampf</strong>modellbau<br />

beschäftigt hatte:<br />

Let’s be lazy, let’s be clever!<br />

Wörtlich übersetzt: Lass uns faul (träge) sein, lass uns<br />

schlau (gewieft) sein!<br />

Wobei der Zitat-Verfasser wohl nicht den direkten Begriff<br />

faul gemeint hat, sondern im weitesten Sinne: Lass uns<br />

die Dinge benutzen, die uns die Arbeit erleichtern. Nur<br />

56 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

Clevere kommen unter Zuhilfenahme von Hilfsmitteln auf<br />

Dauer mit weniger Arbeit zu einem optimalen Ergebnis!<br />

Let’s be lazy, let’s be clever!<br />

Also ran an das Hilfsmittel, das dem Modellbauer seine<br />

Arbeit leichter macht und sie genauer und besser werden<br />

lässt: Eine Biegevorrichtung für Bleche!<br />

Es hatte mich schon lange geärgert, dass meine Biegearbeit<br />

von Blechen immer etwas unprofessionell aussah.<br />

Leicht schräg, leichte Dellen von der Hammerverformung<br />

und Probleme beim Einspannen im Schraubstock<br />

waren die Hauptursachen. Die Suche nach einer geeigneten<br />

Biegevorrichtung im Fachhandel und im Internet<br />

war ernüchternd.<br />

Meine Vorgabe war: Biegebreite von etwa 200 – 250 mm,<br />

für Alubleche bis ca. 2 mm und für Stahl-/Messingblech<br />

bis 1,2 mm. Die gefundenen Biegevorrichtungen waren<br />

entweder zu breit oder zu schmal, die billigeren machten<br />

keinen soliden Eindruck oder waren bei handwerklicher<br />

Ausführung einfach zu teuer. Auch ein paar Baupläne im<br />

Internet gefielen mir in der Ausführung und der Bauanleitung<br />

absolut nicht, so dass ich mich entschloss, mich<br />

hinzusetzen und einen Plan zu entwerfen.<br />

Meine Vorgaben dazu:<br />

– Biegebreite: 250 mm<br />

– Biegedicke bis 2 mm Blechstärke je nach Material, Härte<br />

und Breite<br />

– kostengünstige Ausführung<br />

– Bearbeitung noch mit meinem Maschinenpark möglich<br />

Bei der Erstellung des Plans wurden diese Vorgaben umgesetzt<br />

und es entstand in etwa 16 Arbeitsstunden die<br />

nachfolgend vorgestellte Biegevorrichtung.<br />

Teil 1 – 3<br />

Die Teile sind gem. Zeichnung anzufertigen. Wichtig ist<br />

eine winkelrechte Ausführung der Stirnseiten, um ein<br />

Klemmen von Grund- zu Biegeplatte zu vermeiden. Die<br />

Biegekante des Niederhalters (Teil 2) um 10 Grad abschrägen.<br />

Keine angenehme Feilarbeit, aber das muss<br />

sein, damit ein Biegewinkel von 90 Grad möglich ist!<br />

Bei der Biegeplatte (Teil 3) erst nach dem Anpassen und<br />

Einsetzen des Bügels die Befestigungslöcher mit 2,5 mm<br />

vorbohren und die M-3-Gewinde einschneiden.<br />

Teil 4 – 7<br />

Anfertigen gem. Bauplan. Auch hier auf eine winkelrechte<br />

Ausführung der Ø8 H7 Bohrungen achten!<br />

Teil 8<br />

Maße und Aussehen sind der Draufsicht zu entnehmen<br />

und entsprechend den Bohrungen in Teil 3 anzupassen.<br />

Die Einzelteile der Biegevorrichtung<br />

Die einsatzbereite Biegevorrichtung, eingespannt<br />

im Schraubstock<br />

Zusammenbau<br />

Die Scharnierbolzen (Teil 6) mittels Buchsenkleber oder<br />

Schraubensicherungsmittel in die Seitenteile der Grundplatte<br />

(Teil 4) einsetzen. Danach Seitenteil und Bolzen<br />

miteinander 2,5 mm vorbohren und ein M3-Gewinde einschneiden.<br />

Danach den Scharnierbolzen mit einer Madenschraube<br />

M 3 x 5 sichern. Die Scharnierbolzen müssen<br />

auf jeden Fall fest sitzen!<br />

Bügel (Teil 8) und Seitenteil (Teil 5) an die Biegewange<br />

(Teil 3) schrauben.<br />

Seitenteile (Teil 4) mit Scharnierbolzen in die Seitenteile<br />

(Teil 5) unter Zugabe von Fett einsetzen und Grundplatte<br />

(Teil 1) anschrauben.<br />

Niederhalteplatte (Teil 2) montieren.<br />

Die Einheit Grundplatte zu Biegewange ausrichten, d. h.<br />

Befestigungsschrauben der Seitenteile lösen und auf eine<br />

ebene Platte legen. Den Abstand zwischen Biege- und<br />

Grundplatte auf 2 mm einstellen, dann Schrauben fest<br />

anziehen.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 57


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

Teilmontierte Biegevorrichtung (s. auch Text)<br />

Teilmontierte Biegevorrichtung ohne Niederhalteplatte (Teil 2)<br />

Halteplatte (Teil 7) an die<br />

Grundplatte (Teil 1) schrauben.<br />

Nach dem Zusammenbau<br />

kann die Biegevorrichtung in<br />

den Schraubstock gespannt<br />

und Bleche können bis zu 250<br />

mm Breite gebogen werden.<br />

Ich habe zusätzlich zwei Halteschrauben<br />

links und rechts der<br />

Mitte vorgesehen. Zwischen<br />

diesen lassen sich Bleche bis<br />

zu 120 mm Breite besser einspannen.<br />

Die Niederhalterplatte kann<br />

je nach gewünschtem Radius<br />

etwas nach hinten geschoben<br />

werden. Ein zu enger Radius beansprucht<br />

die Biegevorrichtung<br />

stärker, das Blechmaterial kann<br />

zudem auch brechen. Einfach<br />

mal an Probestücken probieren.<br />

Der Biegewinkel beträgt bis zu<br />

95 Grad, je nach Abstand. Sollte<br />

ein größerer Winkel gewünscht<br />

werden, so muss die Schräge<br />

an der Biegekante des Niederhalters<br />

vergrößert werden.<br />

Materialliste für Abkantvorrichtung 300 mm breit<br />

Bezeichnung Maße in mm Bezeichnung Anzahl<br />

1 Grundplatte 40x10x300 Blankstahl (St 37) 1<br />

2 Niederhalterplatte 40x10x300 Blankstahl (St 37) 1<br />

3 Biegewange 40x10x279 Blankstahl (St 37) 1<br />

4 Seitenteil Grundplatte 20x10x49 Blankstahl (St 37) 2<br />

5 Seitenteil Biegewange 20x10x49 Blankstahl (St 37) 2<br />

6 Scharnierbolzen Ø8x20 Silberstahl 2<br />

7 Halteplatte 25x25x100 Blankstahl (St 37) 1<br />

8 Bügel Ø6x400 Automaten- oder Silberstahl 1<br />

9 Befestigungsschraube für Niederhalter M8x20 (z. B. Innensechskant) Stahl 4<br />

10 Befestigungsschraube für Haltestück M6x15 (z. B. Innensechskant) Stah 3<br />

11 Befestigungsschraube für Seitenteil M6x20 (z. B. Innensechskant) Stahl 8<br />

12 Befestigungsschraube für<br />

Scharnierbolzen M3x5 Madenschraube Stahl 2<br />

13 Befestigungsschraube für Bügel M3x10 (z. B. Innensechskant) 2<br />

Empfehlungen zur Blechstärke<br />

– Alublech bis 1,5 mm, eingeschränkt bis 120 mm Breite<br />

bis 2 mm<br />

– Messingblech (weich) bis 1,2 mm, halbhart bis 1 mm,<br />

eingeschränkt bis 120 mm Breite 1,5 mm<br />

– Stahlblech 1 mm<br />

Es versteht sich eigentlich von selbst, dass harte Bleche<br />

mit der Biegevorrichtung nicht gebogen werden sollten.<br />

Materialkosten (Stand 02/2010)<br />

Flach-, Vierkant- und Rundstahl: 26,– €<br />

Schrauben: 6,– € = Gesamt 32,– €<br />

Viel Spaß und Erfolg beim Nachbau !<br />

Für Rückfragen:<br />

Karl-Ernst Jenczok, Mezgerwaidring 6a, 78315 Radolfzell,<br />

Tel. +49(0)7732/53527, E-Mail: Jenczok@gmx.de<br />

Fotos und Zeichnungen: Karl-Ernst Jenczok<br />

58 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

Alle Zeichnungen wurden auf 94 % verrkleinert<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 59


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

60 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 61


Fowler 11111 zieht die beiden Mc. Laren Road Locs<br />

<strong>Dampf</strong><br />

DORSET<br />

Busso Hennecke<br />

Kameradschaft contra Cha<br />

Heizer zieht bereits das Feuer; Missgeschick,<br />

gottseidank zur Seite weg vom Publikum<br />

Die spektakuläre Arbeit der Aktiven im Ring von<br />

Dorset besteht nicht nur im Stehen oder Linksherumfahren.<br />

Es gibt sehr viele Vorführungen<br />

der einzelnen Arbeitsschritte aus der <strong>Dampf</strong>epoche, im<br />

Zentrum der Arena und außerhalb. Zum Beispiel Auf- und<br />

Abladen von 100 Tonnen Lokomotiven, schweren Ankerketten,<br />

Felsblöcken, 200 Tonnen schweren Tiefladern, ein<br />

halbes Dutzend gekoppelter Maschinen. Walzen, Sägen,<br />

Dreschen, Pumpen, Baggern und Feldbearbeitung sind<br />

nur einige der zahllosen Beispiele.<br />

Dies war die so erfolgreiche Idee und der Wunsch des<br />

Ende 2009 verstorbenen Gründers Michael Oliver, MBE.<br />

Dieser hatte bereits 1969 die bis heute so erfolgreich laufende<br />

WORKING-ENGINES-<strong>Dampf</strong>-Show in Dorset gestartet.<br />

Meine Besuche dort begründen sich sicher auch<br />

auf die mir von Michael persönlich übergebene erste Plakette<br />

der <strong>Steam</strong> Fair Nr. 11 im Oversea Visitors Tent. So<br />

viel Freundlichkeit hatte ich bis dahin noch nirgends erlebt!<br />

Oft habe ich darüber nachgedacht – und über deren<br />

Folgen für mich, bis heute! Ahnte Michael diese damals<br />

bereits? Auch sein Sohn Martin, als heutiger Direktor tätig,<br />

ist mit der Veranstaltung seit Jahren voll in die Fußstapfen<br />

des Vaters getreten. Eine neue Gesamtmanagerregie<br />

wurde 2012 gewagt.<br />

Die Fowler Straßenlokomotive Nr. 11111, Baujahr 1910,<br />

gut 20 Tonnen schwer, trug vormals die Namen: „City of<br />

Hull“, „<strong>The</strong> Five Ones“, „<strong>The</strong> Black Knight“ und war im Ersten<br />

Weltkrieg vom War Department zum Kohlentransport<br />

beordert worden. Danach 1943 wurde die Maschine von<br />

Fowler komplett werksrestauriert.<br />

Auf der Great Dorset <strong>Steam</strong> Fair 2012 zog dieser 102<br />

Jahre alte, rüstige <strong>Dampf</strong>oldtimer am Donnerstagnachmittag,<br />

dem 30. August, im Stand, mit seiner Seilwinde auf<br />

der Hinterachse als Demo, seine zwei gleichgewichtigen<br />

Power-Mc-Laren-Straßenlokbrüder, etwa 150 yards die<br />

leichte Steigung im Ring langsam, aber kräftig bergauf.<br />

Alles zur Freude der zahllosen Foto-, Film-, Ohren-, Nasen-<br />

und Augenzeugen. Gut 40 Tonnen hingen damit am<br />

Haken. Der Untergrund war vom Vortage noch leicht nass.<br />

Also keine leichte Aufgabe.<br />

Das gebremste und geklotzte Zugpferd demonstrierte<br />

bravourös seine außergewöhnliche Windenstärke. Als<br />

nur noch etwa 15 Yards zwischen den Maschinen lagen,<br />

stoppte das Monsterschauspiel. Die beiden Maschinen<br />

wurden gekonnt von der Fowler abgekuppelt, und das<br />

Seil zum anschließenden Einrollen auf die Achstrommel<br />

62 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


2012<br />

Fowler 21 Tonnen, Fabrikschild 11111,<br />

unter 12 Tonnen, sanfte Beruhigung<br />

für die Brückenbesitzer.<br />

os im Kesselschadensfall!<br />

Fachmännische Begutachtung der abgerissenen Speiseleitung<br />

Hier wird der vom Seil abgerissene<br />

Speisekopf weggeschafft<br />

auf den Boden der Arena gelegt. Die Seiltrommel liegt<br />

bei dem Original knapp 15 Zentimeter hinter dem Speiseventil<br />

der Wasserversorgung. Dazwischen verläuft<br />

die Bedienstange vom Führerstand hin zur Luftklappe<br />

am Aschkasten. Dann wurde das Kabel mit <strong>Dampf</strong>kraft<br />

langsam auf der Erde schleifend eingerollt. Dabei verfing<br />

es sich am Untergrund, so dass das Seil sich kurzfristig<br />

heftig straffte und anschließend zur Seiltrommel schoss.<br />

Die Trommel, überfordert mit der plötzlichen Seilmenge,<br />

reagierte mit einer offenen Seilschlaufe, und genau diese<br />

verfing sich direkt am Speisekopf vor der Trommel.<br />

Der Einlassstutzen aus Guss riss sofort ab, quittierte seinen<br />

wichtigen Dienst, die unterschiedlichen Innen- und<br />

Außendrücke am Kessel zu trennen. Ein erschreckender<br />

<strong>Dampf</strong>austritt unterhalb der Kesselwasserlinie in der<br />

Außenwand der Feuerbüchse war die unmittelbar verheerende,<br />

gut sicht- und hörbare Folge. Die Maschine<br />

war von einer Seite durch die <strong>Dampf</strong>wolken kaum noch<br />

zu erahnen.<br />

Im Kessel herrschten beim Zwischenfall etwa 200 PSI –<br />

circa 14 bar – <strong>Dampf</strong>spannung. Es bestand absolute Ausglühgefahr<br />

der Feuerbüchsbleche mit Blechbruch durch<br />

das glühende Kohlefeuer. Das Betriebsteam reagierte<br />

sofort, ruhig, überlegt und professionell. Es zog flink<br />

das Feuer, um so die Feuerbüchsenwände und -decke<br />

vor der Hitze zu schützen. Denn <strong>Dampf</strong> kühlt noch, solange<br />

er im Kessel ist. Doch<br />

Feldwerkstatt. Auf Fußtritt<br />

geklemmte Stahlplatte beim<br />

Ausbrennen per Zirkel,<br />

erstes Teil liegt bereits auf<br />

dem Boden.<br />

die gut 1000 Liter ca. 200<br />

Grad heißes Wasser waren<br />

in weniger als 5 Minuten in<br />

<strong>Dampf</strong>form wieder aus dem<br />

Kessel in die freie Atmos-<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 63


Sauberkeit der Reparatur, der größere ersetzt den<br />

ehemals wohl ausgerissenen kleineren Bolzen<br />

In der Enge: Speiseöffnung, Dämpferhebelstange,<br />

Windentrommel mit verschraubtem Seilende<br />

phäre entwichen. Das Zischen wechselte langsam den<br />

Klang und wurde schwächer. Nur noch <strong>Dampf</strong> war im<br />

Kessel, der langsam, aber stetig versiegte. Das Feuer war<br />

bereits vorher schnell vom Team entfernt worden. Alle atmeten<br />

auf. Die beiden gezogenen Maschinen spannten<br />

nach einer Schreckenspause nun ihrerseits das wunde<br />

Zugpferd an und zogen es aus dem Zentrum des Missgeschicks<br />

den Berg hinauf, an den oberen, ruhigeren Rand<br />

der Arena, wo die meisten Straßenlokomotiven und ihre<br />

Betriebsmittel lagerten.<br />

Meist stehen auch die historischen Hänger der Bedienmannschaften<br />

direkt gegenüber. Dort kühlte die Maschine<br />

erst einmal ab. Kurze Zeit später war im Arenazentrum<br />

alles vergessen – nur noch ein Asche- und ein Wasserfleck<br />

erinnerten an den Zwischenfall. Die gekonnt professionelle<br />

Handhabung aller Beteiligten, die vorbildliche<br />

Abhilfe der Störung durch Kameradschaftshilfe unter dem<br />

Druck vor Tausenden von Zuschauern und Kameras hatte<br />

Schlimmeres verhindert. Als ich etwa eine Stunde später<br />

zur Betrachtung der defekten Maschine den Berg hochdampfte<br />

war bereits eine provisorische, mobile Intensivstation<br />

„Typ Dorset“ in einem kleinen, voll eingerichteten<br />

Lieferwagen emsig bei Arbeit. Die defekten Wassereinfüllstutzenteile<br />

wurden immer noch ungläubig zur Begutachtung<br />

herumgereicht. Das verformte Wasserspeiserohr<br />

– inzwischen erkaltet – war demontiert. Hinter dem gerufenen<br />

Werkstattwagen zirkelte ein Monteur bedächtig,<br />

sanft, aber spektakulär einen Schneidbrenner um eine<br />

massive viertel-Zoll starke Stahlplatte, die auf dem hinteren<br />

Fußtritt festgeklemmt war. Dieses Bauteil sollte die<br />

Kesselwasserspeiseöffnung provisorisch verschließen.<br />

Ein Stromaggregat neben dem Kleintransporter lieferte<br />

die Kraft für die Bohrmaschine. Mit dieser fertigten Spezialistenhände<br />

je zwei plus eins, akkurat, unterschiedlich<br />

passende Bolzenlöcher in die beiden ausgeschnittenen<br />

und inzwischen randgeglätteten Stahlscheiben. Eine asbestfreie<br />

Zwischendichtung wurde nebenbei geschnitten<br />

und gestanzt. Alles unter den etwa 15 Augenpaaren<br />

der helfenden und mitleidenden Aktivdampfer in der Absperrzone.<br />

Anschließend am Donnerstagabend, so hörte<br />

ich später, feierte das Reparaturteam im neu benannten<br />

Michael-Oliver-Zelt den erfolgreich abgewehrten, gefährlichen<br />

Zwischenfall, bei dem gottlob niemand zu Schaden<br />

kam.<br />

Als ich am nächsten Morgen, früh gegen 7 Uhr, auf Fotosafari<br />

im menschenleeren Dorset war, strahlten die neuen,<br />

doppelten Stahlplatten, bei Vollmondlicht des Nachts<br />

montiert, zwischen Hinterrad und Hornplatte als sicherer<br />

Verschluss der Speiseöffnung. Die 11111er wartete sicher<br />

bereits sehr durstig und ungeduldig auf einen neuen, aktionsreichen<br />

Tag. Die Maschine zeigte sich alle Tage funktionsfähig<br />

in der Arena. Seilzugvorführungen fanden 2012<br />

mit dieser Maschine allerdings nicht mehr statt. Natürlich<br />

der Sicherheit zuliebe, denn die Maschine hatte nur noch<br />

eine funktionsfähige Speisevorrichtung und trat damit zurück<br />

in die zweite Reihe.<br />

Alles zusammen war ein absolutes, erfolgreiches Meisterstück.<br />

Im Andenken an die besondere Verantwortungsbereitschaft<br />

und lange Kamerad- und Hilfsbereitschaft der<br />

<strong>Dampf</strong>er auf der Great Dorset <strong>Steam</strong> Fair 2012 ist diese<br />

schöne Veranstaltung zu Ende gegangen. Gebe Gott,<br />

dass alle Zwischenfälle, ob bei Gross oder Klein, überall<br />

und immer so glimpflich verlaufen. Ganz zum Wohle der<br />

Freunde und Zuschauer unserer <strong>Dampf</strong>bewegung sowie<br />

den Lesern des <strong>Journal</strong>s <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong>.<br />

Fotos: Busso Hennecke<br />

Early am hill: links Wohnwagen, Mitte Besucherweg, rechts Road Locos<br />

64 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Aus unserem Buchprogramm<br />

Norbert Klinner<br />

Zweizylinder-Stirlingmotoren<br />

ISBN 978-3-7883-1615-0<br />

Umfang 80 Seiten<br />

Best.-Nr. 45-11<br />

Preis 12,80 [D]<br />

Sonderausgabe <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong><br />

Bauplankollektion für Einsteiger und Profis<br />

ISBN 978-3-7883-1128-5<br />

Umfang 100 Seiten, DIN A4<br />

Best.-Nr. 43-2012-01<br />

Preis 14,90 [D]<br />

Willi Aselmeyer<br />

<strong>Dampf</strong> 41<br />

<strong>Dampf</strong>schlepper Hein<br />

ISBN 978-3-7883-1640-2<br />

Umfang 136 Seiten, DIN A4<br />

Best.-Nr. 16-2011-01<br />

Preis 22,50 [D]<br />

Martina und Klaus Buldt<br />

<strong>Dampf</strong>pinasse Lagom<br />

ISBN 978-3-7883-2113-0<br />

Umfang 112 Seiten<br />

Best.-Nr. 113<br />

Preis 18,50 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • 78045 Villingen-Schwenningen<br />

Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 (Fax -50)<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de<br />

Hintergrund: © Gerd Altmann / PIXELIO


<strong>Dampf</strong><br />

Thomas Hillenbrand<br />

Die<br />

kleine<br />

Raddampfmaschine<br />

Nach 16 vorbildgetreuen <strong>Dampf</strong>schiffsmodellen<br />

– zum Teil nach alten Originalplänen – gebaut,<br />

konnte ich ein immer größer werdendes Interesse<br />

an einem „kleinen Original“ nicht mehr unterdrücken.<br />

Lange schon im englischsprachigen „Paddleducks“ Internet<br />

Blog aktiv, stieß ich dort im April 2009 auf den<br />

Hinweis, dass über das kanadische e-bay eine komplette<br />

Raddampfmaschine für ein Kanu angeboten wurde. Und<br />

wirklich, Bilder und Beschreibung ließen Faszinierendes<br />

erwarten: Ein mit Alublechen verkleideter Kitchen Kessel,<br />

holzgefeuert, mit geringem Wasserinhalt und guter<br />

<strong>Dampf</strong>leistung. Angeflanscht eine kleine Compound<br />

Zweizylindermaschine, nach der Beschreibung mit 1,2<br />

und 2,0 Zoll Bohrung und 3,5 Zoll Hub. Die Anlage erschien<br />

komplett mit stabil aussehenden starren Schaufelrädern<br />

und leichten Radkästen aus Aluminium. Verkäufer<br />

und Erbauer war Mr. Tony Hubner, aktives Mitglied der<br />

North West <strong>Steam</strong> Society aus Victoria Island in British<br />

Columbia.<br />

„Tony schrieb, er habe die Anlage 1998 für ein Kanu<br />

von 1 Meter Breite und 5–6 Meter Länge konzipiert und<br />

sei damit erfolgreich auf den Fjorden der Insel mit einer<br />

Geschwindigkeit von etwa 4 Meilen (7,2 km/h)gefahren.<br />

Mehrere Fotos belegten dies. Die einfache, aber<br />

durchdacht wirkende Konstruktion überzeugte mich auf<br />

Anhieb. Tony teilte weiter mit, die Anlage sei funktionstüchtig,<br />

wenn auch seit etwa 4 Jahren trocken in einem<br />

Schuppen abgestellt. Leichtere Überholungsarbeiten<br />

(Boden des Aschkastens durchgerostet) und ein neuer<br />

Anstrich seien notwendig. Obwohl seit dem Hinweis<br />

bereits mehrere Tage vergangen waren, hatte sich kein<br />

Die beiden Fotos des <strong>Dampf</strong>kanus zeigen<br />

Tony Hubner in British Columbia.<br />

66 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


weiterer Interessent für den geforderten Mindestpreis<br />

von 2000 US Dollar erwärmt,....“<br />

Die Formalitäten für Zoll und Transport als Schiffsfracht<br />

erwiesen sich als erträglich, wenn auch natürlich nicht<br />

ganz billig. Ende Juni sollte die Anlage in Hamburg ankommen<br />

und durch eine Spedition als Stückgut nach<br />

Reut lingen transportiert werden. Je näher der angegebene<br />

Termin rückte, umso größer wurde meine Spannung.<br />

Mit anspruchsvollen <strong>Dampf</strong>modellen kenne ich mich zwar<br />

recht gut aus, würde jedoch der wirkliche Zustand die Erwartungen<br />

erfüllen, die sich in mir aufgebaut hatten?<br />

Wie leicht ist es doch heute, durch Internet und E-Mail zu<br />

kommunizieren! Tony sendete mir kurz vor dem Absenden<br />

die Bilder der versandbereiten Maschine in einer großen<br />

Holzkiste, Räder und Verkleidungen waren demontiert<br />

und ließen weitere Einblicke zu. Groß war meine Erwartung,<br />

als durch die Spedition eine Lieferung am 3. Juli<br />

angekündigt wurde. Am Nachmittag dieses Tages stand<br />

die schwere Holzkiste intakt und unbeschädigt auf dem<br />

Parkplatz der Firma, in der ich beschäftigt bin. Nach Arbeitsschluss<br />

die Öffnung: Die erwartungsvolle Spannung<br />

des Archäologen Carter beim Öffnen der Grabkammer<br />

des Tutanchamun wird nur wenig größer gewesen sein,<br />

als meine beim Entfernen der Schrauben, Nägel und des<br />

daraufhin möglichen ersten Einblicks.<br />

Tony hatte weder unter- noch übertrieben, zwar war die<br />

gesamte Anlage mit einer unattraktiven roten Rostschutzfarbe<br />

überpinselt, doch die Bearbeitung der mechanischen<br />

Teile, soweit bis jetzt erkennbar, überzeugte. Sauber gearbeitete<br />

Pleuel aus Aluminium mit Bronzebuchsen, eine<br />

präzis wirkende Geradführung, leichtgängige Hackworth<br />

Umsteuerung, 3 voneinander unabhängige Speiseeinrichtungen<br />

und nicht zuletzt das durch die weitgehende Verwendung<br />

von Leichtmetall erträgliche Gesamtgewicht von<br />

etwa 60 kg ließen verhaltenen inneren Jubel aufkommen.<br />

Zu Hause angekommen, begann ich bald mit der Demontage.<br />

Tony hatte die Maschine zunächst als Zwilling mit gleichen<br />

Zylinderabmessungen betrieben, später jedoch einen<br />

Niederdruckzylinder mit größerer Bohrung eingebaut.<br />

Nach dessen eigener Aussage hatte sich dieser Umbau<br />

nicht sehr gut bewährt, ein Umbau auf die ursprüngliche<br />

Konstruktion war angeraten. Wegen der Fahrten im Meereswasser<br />

war eine Kondensationseinrichtung aus einem<br />

schlangenartigen Kupferrohr, durch Seewasser gekühlt,<br />

notwendig gewesen. Auch hierauf wollte ich verzichten.<br />

Die <strong>Dampf</strong>maschine war leicht von der Kesselanlage zu<br />

demontieren. Kolben und Zylinder wiesen praktisch keinen<br />

Verschleiß auf. Ich ersetzte den Niederdruckzylinder<br />

durch den mitgelieferten ursprünglichen. Da der <strong>Dampf</strong><br />

aus Wasserrohrkesseln im Allgemeinen eine größere<br />

Nässe besitzt, war abzusehen, dass der Umbau auf eine<br />

Verbundmaschine mit zusätzlich großem Leitungsabstand<br />

vom Hochdruckzylinder hier keine Verbesserung erbringen<br />

konnte, im Gegenteil, erhebliche Kondensationsverluste<br />

waren vorprogrammiert. Abgesehen davon, lohnt<br />

das Verbundprinzip erst bei größeren Einheiten.<br />

Die Nuten der Kolben wurden mit Viton-Ringen neu abgedichtet,<br />

Schieberspiegel und Flachschieber wurden präzise<br />

überschliffen und poliert – hier hatte wohl die bisherige<br />

Schmierung – lediglich durch <strong>Dampf</strong> – Riefen verursacht.<br />

Die Schieberkästen versah ich mit genau einstellbaren<br />

Ölern aus Glas und Messing. Nachdem alle beweglichen<br />

Teilweise demontierter Kitchen Kessel<br />

Teile gut geölt und einige Zeit durch einen starken Elektromotor<br />

durchgedreht wurden, stand einer Funktionsprüfung<br />

mit Luft nichts mehr im Wege, die Einstellung der<br />

Flachschieber ist bekanntermaßen einfach. Bei etwas<br />

über 0,5 bar drehte die Maschine ohne Schwungmasse<br />

ganz gut vorwärts und etwas hakliger rückwärts. Doch das<br />

würde sich später mit den angebauten Schaufelrädern<br />

noch verbessern lassen.<br />

Die Demontage des Kessels war durch Ruß und Schmutz<br />

zunächst eine eher unangenehme Arbeit. Nachdem die<br />

meisten Verkleidungsbleche mit der Isolation aus Steinwolle<br />

abgebaut waren, ließ sich der <strong>Dampf</strong>erzeuger ohne<br />

Schwierigkeit herausheben und innerlich wie äußerlich<br />

reinigen. Da der Wasserinhalt knapp unter 2 Litern liegt,<br />

ist eine behördliche Abnahme und Genehmigung nicht<br />

notwendig, eine gute und genaue Nachspeisung, die entsprechende<br />

Aufmerksamkeit benötigt, muss man dafür<br />

freilich in Kauf nehmen. Ich ließ den Kessel in einer Boilerfabrik<br />

mit 12 bar abdrücken – keinerlei Undichtigkeit zeigte<br />

sich. Somit konnte der höchste Betriebsdruck mit gutem<br />

Gewissen auf 7 bar festgelegt werden. Die meisten Verkleidungsbleche<br />

ersetzte ich ebenso wie die Isolierung,<br />

jegliche noch verbliebene Rostschutzfarbe wurde abgebeizt,<br />

daraufhin das Aluminium von Maschine und Kessel<br />

matt poliert.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 67


Beim ersten Anheizen<br />

auf dem Balkon<br />

Bald war alles wieder zusammengebaut,<br />

es ging<br />

nun an die Überholung<br />

der Räder, wobei sich<br />

eine neue Lackierung als<br />

vollauf ausreichend erwies.<br />

Die Räder sind stabil<br />

und relativ schwer aus<br />

Aluminium-L-Profilen und<br />

-Blechen zusammengenietet<br />

und verschraubt,<br />

etwas weniger Gewicht<br />

wäre hier sicherlich günstiger.<br />

Sie werden auf den<br />

Radwellen mit starken<br />

Stellschrauben fixiert und<br />

bilden dann mit den Radkästen<br />

eine Einheit. In<br />

einigen Minuten können<br />

diese Teile über zwei Kardankupplungen mit der Kurbelwelle<br />

montiert oder demontiert werden. Auf diese Weise<br />

ist die Anlage sehr gut zu transportieren und auf einem<br />

Rollbrett mit abgenommenen Rädern auch durch schmale<br />

Türen ohne weiteres zu verschieben.<br />

Auf meinem kleinen Balkon stand nun komplett die gesamte<br />

Maschine, silbrig glänzte sie in der Sonne. Wie<br />

sehr hatte doch die Ästhetik durch die Überholung gewonnen!<br />

Ich brachte die nächste Zeit mit einigen Restarbeiten<br />

zu. Jeder Zylinder hat vom Regler ausgehend<br />

eine eigene <strong>Dampf</strong>leitung, die ich noch dick mit Hanf<br />

isolierte, der Abdampf führt in einen Kondensatbehälter<br />

aus Messing und dann am Kamin entlang ins Freie. Irgendwann<br />

müssen unsere Werke zeigen, ob sie auch<br />

funktionieren. Und obwohl dies durch die häufigen Teilüberprüfungen<br />

durchaus anzunehmen war, schob ich den<br />

Zeitpunkt des Anheizens zunächst immer wieder heraus,<br />

zwang mich aber dann doch endlich zur Gewissheit. Der<br />

Zug des Kamins war ausgezeichnet, Holzrauch quoll aus<br />

ihm und einigen Fugen der Kesselverkleidung. Bereits<br />

Die gasgefeuerte Maschine auf dem Echtdampftreffen in Karlsruhe<br />

68 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Technische Daten<br />

Raddampfzwillingsmaschine direkt wirkend:<br />

Bohrung: 30,50 mm, Hub: 88,90 mm<br />

Hackworth Steuerung, Flachschieber<br />

Anlauf der Maschine leer bei:<br />

Seitenräder aus Aluminium, 12 feststehende Schaufeln:<br />

Durchmesser außen:<br />

Kitchen Kessel aus Kupfer, Ober- und Untertrommel verbunden<br />

durch 4 senkrechte Kupferrohre, Durchmesser: <br />

und 33 W-förmige Verdampfungsrohre, Durchmesser:<br />

Inhalt:<br />

0,5 bis 0,6 bar<br />

705 mm<br />

35 mm<br />

9 mm<br />

1,97 Liter<br />

Verbrennungsraum mit Schamottesteinen ausgemauert,<br />

Isolierung des Kessels zur Außenverkleidung durch<br />

Steinwolle Verdampfungsleistung:<br />

bis 12 Liter/Stunde<br />

Handspeisepumpe, Injektor und Kreuzkopfpumpe<br />

Leistung der Anlage<br />

ca. 1,0 PS<br />

Deutscher<br />

Maschinenhersteller<br />

alle WABECO Produkte unter<br />

www.wabeco-remscheid.de<br />

oder im kostenlosen<br />

WABECO Katalog<br />

nach 10 Minuten waren 3–4 bar Druck vorhanden. Ich<br />

öffnete den Regler – leichtes Vorwärtsrucken der Räder,<br />

umsteuern und zurück wieder auf Vorwärts. Nun drehten<br />

die Räder, das Abdampfrohr spuckte und nach kurzer<br />

Zeit lief die Maschine sanft, gleichmäßig und fast ohne<br />

Geräusch. Mit Leichtigkeit ließ sich der Druck durch<br />

mehr Feuerung erhöhen. Die Kreuzkopfpumpe förderte,<br />

auch der Injektor funktionierte, lediglich die Pfeife ließ<br />

nur ein lautes Zischen vernehmen.<br />

Ein absolut gelungener Probelauf. Allerdings würde ich<br />

die Anlage so niemals in der geschlossenen Halle eines<br />

Echtdampftreffens vorführen können. Zu überlegen war<br />

auch, ob eine Gasfeuerung nicht ohnehin später die<br />

Aufmerksamkeit des Maschinisten, Steuermanns und<br />

Heizers auf ein erträgliches Maß reduzieren könnte. Ich<br />

entwickelte einen Gasbrenner, er besteht aus 9 starken<br />

Camping Pilzbrennern von jeweils bis 3 kW Leistung.<br />

Sie sind auf hartgelöteten Kupferrohren quadratisch entsprechend<br />

den Abmessungen des Rostes (200 mal 200<br />

mm) aufgebaut. Die Flammengröße lässt sich gröber am<br />

Druckminderer der Gasflasche und fein am eigentlichen<br />

Regler beim Kessel einstellen. Das Gas verbrennt sauber,<br />

ohne nennenswerte Rußentwicklung, Rauch und<br />

Gerüche. Auf diese Weise konnte ich<br />

die Maschine in Karlsruhe fast über<br />

das gesamte Treffen mit lediglich 5 kg<br />

Propangas Verbrauch laufen lassen –<br />

freilich ganz stark gedrosselt, sodass<br />

die Funktionen ersichtlich waren. Es<br />

ist leicht möglich, den Kessel durch<br />

Demontage des Brenners und der<br />

Leitungen auf die ursprüngliche Holzfeuerung<br />

zurückzubauen.<br />

Nicht selten wurde ich gefragt: „Und<br />

wo ist das Boot …?“ Damit allerdings<br />

ist noch etwas Geduld vonnöten.<br />

Beruflich bin ich stark eingespannt,<br />

hoffe aber 2013 oder<br />

spätestens 2014 einen funktionsfähigen<br />

Kleinstraddampfer präsentieren<br />

zu können. Bis dahin danke ich<br />

allen Interessenten und besonders<br />

den Kollegen vom DDV, die mir wertvolle<br />

Tipps vermittelten.<br />

Fotos: Thomas Hillenbrand<br />

Walter Blombach GmbH<br />

Am Blaffertsberg 13 • 42899 Remscheid<br />

Tel.: +49(0 )21 91/5 97-0 • Fax: +49(0 )21 91/5 97-42<br />

E-mail: info@wabeco-remscheid.de<br />

Heinrich Schmidt-Römer<br />

<strong>Dampf</strong> 40: Der <strong>Dampf</strong>wagen von De Dion und Bouton<br />

Umfang 264 Seiten, DIN A4 Best.-Nr. 16-2007-03<br />

Abbildungen 150 Preis 36,– [D]<br />

Bauplansatz mit Buch<br />

Best.-Nr. 699 Preis 99,90 [D]<br />

Bauplansatz<br />

Best.-Nr. 9826 Preis 68,20 [D]<br />

www.neckar-verlag.de<br />

<strong>Dampf</strong>kessel aus Edelstahl<br />

mit Regler und Überhitzer für Modell-<br />

amfloomotien und amftratoren<br />

Gartenbahn - Fahrzeuge für Spur 5-zoll<br />

Untere Bildgasse 3, 88142 Wasserburg; Tel. 08382-998436, Fax 08382-998437,<br />

E-mail: H.Ehrle@gartenbahn-ehrle.de; Internet: www.gartenbahn-ehrle.de<br />

www.Live<strong>Steam</strong>Service.com<br />

der Gartenbahnspezialist<br />

seit<br />

Jahren…<br />

Tel.: +49 (0) 8055 8000, Fax: +49 (0) 8055 904686<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 69


<strong>Dampf</strong><br />

Eine Herausforderung,<br />

die erledigt werden<br />

musste<br />

Kugeltaumelscheibendampfmaschine<br />

mit<br />

<strong>Dampf</strong>einlass und<br />

Steuerscheibe<br />

Franz-Josef Dohmann Der<br />

Bau der<br />

Die fertige<br />

Kugeltaumelscheibendampfmaschine<br />

Kugeltaumelscheibendampfmaschine<br />

Die Grundidee der Taumelscheibendampfmaschine<br />

stammt von Tischlermeister Erwin Becker und<br />

seinem Kumpel Herwarth Hospes aus Nörten-<br />

Hardenberg aus den 60er Jahren. Ursprünglich war die<br />

Maschine als Verbrennungsmotor vorgesehen und wurde<br />

von Erwin Becker und Herwarth Hospes bei einem namenhaften<br />

Automobilhersteller in der Entwicklungsabteilung<br />

vorgestellt. Dort wurde der Maschinenkonstruktion<br />

keine Beachtung geschenkt, weil man der Meinung war,<br />

es wäre ein Duplikat des Wankelmotors. Dort wusste man<br />

schon über angebliche Dichtungsprobleme des Wankelmotors,<br />

so wurde das Ganze abgewiesen. Der eigentliche<br />

Vorteil laut Herwarth Hospes wäre das Leistungsgewicht<br />

des Motors gewesen und damit auch ein Einsatz in der<br />

Flugtechnik.<br />

Kurzbaubeschreibung der<br />

Kugeltaumeldampfmaschine<br />

Der Arbeitsraum besteht aus MS58, zwei Zylinderabschnitten<br />

die genau planparallel gedreht werden, damit<br />

später beim Umspannen Lauffehler vermieden werden.<br />

Vor dem Start erfolgte das Herstellen von Hilfswerkzeugen,<br />

wie Halterungen, Schleifen von Stählen, Herstellung<br />

der Stahlhalter zum Innen- und Außendrehen der Kugeln,<br />

Kreisschablone im Durchmesser von 30 mm, die zur Kontrolle<br />

bei der Herstellung beim Ausdrehen der Innenkugelhälften<br />

dient. Für den Ansatz der Mitteltrennscheibe<br />

in den Innenkugeln wurde eine Schablone in h6 gefertigt.<br />

Die Mitteltrennscheibenschablone wurde nach Herstellung<br />

der Innenkugelhälften zum Zentrieren benötigt, um<br />

70 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Komplettmaschine mit allen<br />

Hilfswerkzeugen und Lehren<br />

Hilfswerkzeuge und Aufnahmen zum Bohren und Messen<br />

die Stiftlöcher zu setzen, die im Teilkreis genau gegenüber<br />

liegen. Danach wurden die Gewinde im Teilkreis hergestellt<br />

und die zwei Kugelhälften montiert.<br />

Dann wird der zusammengeschraubte Zylinder auf der<br />

Fräsmaschine eingespannt und mittig eine Fläche gesenkt,<br />

anschließend mit einer Bohrung versehen und<br />

das Innenfeingewinde M12-1 für die Aufnahme des Wellenkanals<br />

der Taumelscheibenwelle geschnitten. Danach<br />

wurde eine zylindrische Hilfsaufnahme hergestellt, mit<br />

M12 x 1 Außengewinde versehen und in den Zylinder eingeschraubt.<br />

In die Drehbank eingespannt, so das auf der<br />

anderen Seite des Zylinders die Auflagefläche für den Muschelschieber<br />

gesetzt werden konnte.<br />

Das Lagergehäuse für die Taumelscheibenwelle besteht<br />

aus einem Zylinder MS58, der auf der Seite des M12-1<br />

Außengewindes mit einer geriebenen h7 Passung versehen<br />

wird und von der anderen Seite bis zur Mitte M13-<br />

1 Innengewinde erhält. Anschließend einen Zylinder mit<br />

AG-13-1 herstellen und von innen mit einer h7 Passung<br />

Durchmesser 6 mm versehen.<br />

Dann ist eine Kontermutter mit 13-1 Innengewinde herzustellen.<br />

Diese wird auf das Außengewinde aufgeschraubt.<br />

Am Einschraubgewinde M12-1 wird auf beiden Seiten<br />

eine Schlüsselfläche von 12 mm gefräst, so dass eine<br />

Fläche zum Halten mit einem Maulschlüssel entsteht. Der<br />

so gefertigte Wellenkanal ermöglicht nach der Montage<br />

eine Verstellung der Taumelscheibenwelle in der Längsrichtung,<br />

welche zur besseren Abdichtung der Kolbentaumelscheibe<br />

erforderlich ist.<br />

Herstellung der Taumelscheibenwelle aus<br />

Nirosta Stahl 1.4301<br />

Die Welle selbst ist aus gezogenem 8 mm Material mit<br />

einem Absatz 6 mm in h7 gefertigt. Die Taumelscheibe<br />

aus Nirosta Stahl 1.4301 wurde auf Durchmesser fertig<br />

gedreht, auf eine Stärke von ca. 4 mm und mit Fasen<br />

versehen. Dann die Taumelscheibe in das Hilfswerkzeug<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />

71


einspannen und eine<br />

Schrägbohrung von 8<br />

mm im 35°-Winkel setzen<br />

und anschließend<br />

mit der Welle hart verlöten.<br />

Nach dem Verlöten<br />

in den Klemmstock der<br />

Fräsmaschine einklemmen,<br />

auf 35° ausgerichtet,<br />

mit einem Schlagstahl<br />

die Überreste der<br />

Welle und evtl. aufgetretene<br />

Verspannungen<br />

vom Hartlöten abschlagen<br />

und die Fläche auf<br />

exakt 35°-Winkel zur<br />

Welle planen.<br />

Gut zu erkennen, die Steuerscheibe<br />

und der <strong>Dampf</strong>einlass<br />

zum Steuerschieber inklusive<br />

Steuerwippe mit montierten<br />

Kugellagern<br />

Die Trennscheibe zwischen den <strong>Dampf</strong>kammern besteht<br />

aus Bronze. Sie wurde in h7 Passung aus vollem Durchmesser<br />

fertig gestellt. exakt in der Mitte durchbohrt und<br />

eine h7 10-mm-Passung gerieben. Danach wurde die<br />

Scheibe in der Mitte mit einem 1 mm starken Sägeblatt<br />

getrennt und eingepasst.<br />

Dann folgt die Herstellung der Taumelscheibe aus Bronze<br />

als Rohling; Außendurchmesser ca. 35 mm und mit einer<br />

Höhe von 15 mm, der von der Unterkante mittig genau<br />

6,5 mm gebohrt und dann 10 mm h7 gerieben wird. Anschließend<br />

wurden mittels eines Kreissägeblatts die seitlichen<br />

Schnitte bis ca. 3,5 mm Stärke nach unten vorgenommen<br />

und der verbleibende Mittelteil ausgefräst, so<br />

dass ca. ein Viertel der 10-mm-h7 Passung noch vorhanden<br />

war, in der dann ein Rundmaterial aus MS 58 H7 10<br />

mm Durchmesser mit Überstand hart eingelötet wurde.<br />

Zur Bearbeitung der Kugelform, der Taumelscheibe wurde<br />

ein Hilfsprisma angefertigt, wobei die Prismen-Nute<br />

exakt genau durch die Mitte führen muss, laufend zum<br />

Außendurchmesser. Anschließen das 10-mm-Rundmaterial<br />

in die Drehmaschine spannen, in ein Druckstück<br />

einpressen, wobei eine mitlaufende Spitze von hinten<br />

vordrückt. Dies dient als Mitnehmer. Etwas vorausgerichtet<br />

wurde mit einem exakt voreingestellten Stahl, welcher<br />

sich im Hilfsprisma befindet und genau 30 mm Durchmesser<br />

dreht, der Kugelabschnitt des Taumelscheibenkolbens<br />

gefertigt.<br />

Wie ein Muschelschieber hergestellt wird, sollte eigentlich<br />

jedem <strong>Dampf</strong>freund bekannt sein, deshalb verzichte ich<br />

auf eine ausführliche Erklärung. Das Schwungrad besteht<br />

aus einer Nabe, gefertigt mit anhängendem Kurventräger<br />

und Speichen aus MS58 dem Rad und Radreifen aus<br />

Automatenstahl. Die Radnabe aus MS58 und das Rad<br />

aus Automatenstahl werden auf einem Teilkopf mit 6er-<br />

Teilung gebohrt, anschließend die Speichen aus MS58<br />

hergestellt, dann eine Lehre aus Alu angefertigt, die auf<br />

die Radnabe aufgesetzt wird und als Aufnahme für das<br />

Rad dient. Danach werden die Speichen mit einem Zweikomponentenkleber<br />

eingesetzt. Nach dem Aushärten auf<br />

der Drehmaschine die überstehenden Messingspeichen<br />

plan drehen. Den äußeren Radreifen herstellen und mit<br />

einem Zweikomponentenkleber auf das Rad montieren.<br />

Anschließend in die Drehmaschine laufend einspannen<br />

und die Taumelscheibenwellenbohrung setzen, welche<br />

innen einen Durchmesser von 6 mm in h7 Passung be-<br />

72<br />

Von links nach rechts: Lagergehäuse/Taumelscheibe/<br />

Trennscheibe/Kolben/Kugelhälften<br />

Kolben liegt auf der Taumelscheibe<br />

Montierte Taumelscheibe, im Vordergrund Kolben<br />

mit aufgesetzter Trennscheibe<br />

Stellung unterer Totpunkt,<br />

unten Mitte ist nun der<br />

<strong>Dampf</strong>auslass<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Schwungrad mit Steuerscheibe<br />

Von links nach rechts: <strong>Dampf</strong>einlass/Schiebergehäuse mit Muschelschieber,<br />

Steuerplatte mit Ab-<strong>Dampf</strong>rohr und Steuerwippe<br />

kommt. Ein so gefertigtes Schwungrad gewährleistet<br />

einen sauberen Rundlauf.<br />

Herstellung der Kurvensteuerung<br />

Montierte Taumelscheibe<br />

mit Kolben und Trennscheibe<br />

in Mittelstellung<br />

Stellung oberer Totpunkt,<br />

unten Mitte ist nun der<br />

<strong>Dampf</strong>einlass<br />

Schablone für den Ansatz<br />

der Mitteltrennscheibe<br />

und der Innenkugel<br />

Sie wurde aus Aluminium gefertigt und auf der Rückseite<br />

mit einer Passung h7 ca. 1 mm ausgedreht und<br />

auf den Kurventräger aufgesetzt, mit zwei Schrauben<br />

befestigt. Da die Muschelschiebereinheit mit Steuerplatte<br />

und Steuerwippe bereits montiert ist, wird die Steuerkurve<br />

auf den Kurventräger aufgezeichnet, welche die<br />

Schieberöffnung in Zeit und Weg bestimmt. Die am Ende<br />

der Taumelscheibenwelle angebrachte Kennzeichnung<br />

in Form eines Schlitzes, zeigt an, wo sich der Taumelscheibenkolben<br />

gerade in der Kugel befindet. Dies war<br />

mir eine große Hilfe. So konnten die markanten Punkte<br />

schnell angezeichnet werden und auf der Fräsmaschine<br />

ausgefräst werden. Jetzt noch alles montieren und ausprobieren.<br />

Nun kam die Stunde der Wahrheit; geht oder geht nicht.<br />

Es kam wie es kommen musste. Die Maschine lief nach<br />

einigen Nachjustierungen immer für ca. 3 Minuten – dann<br />

war Ende. Nach einer Wartezeit wieder drei Minuten –<br />

Ende. So ging das eine ganze Zeit, dann wurde nach<br />

kurzer Überlegung und ein paar Bier, auf der Rückseite<br />

also am Wellenkanal eine 1-mm-Bohrung gesetzt, um<br />

zu sehen, was passiert. Das war des Rätsels Lösung,<br />

die Taumelscheibe war nicht 100% dicht, denn im System<br />

befinden sich keinerlei Dichtungen. So fand auf der<br />

Rückseite nach kurzer Zeit ein Druckausgleich statt, der<br />

die Maschine nach ca. 3 Minuten zum Stillstand brachte.<br />

Mit der Druckausgleichsbohrung lief die Maschine<br />

ohne weiteres bei guter Ölung einen halben Tag ohne<br />

Störung mit Druckluft. Am nächsten Tag dasselbe unter<br />

<strong>Dampf</strong> mit vorgeschaltetem <strong>Dampf</strong>öler – auch ohne Störung,<br />

mit einem noch besseren Klang.<br />

So, Maschine fertig bauen – Schornstein, Abdampfleitung,<br />

Bodenplatte alles montieren, putzen, polieren und<br />

ab damit nach Karlsruhe zum Echtdampf-Hallentreffen.<br />

Wie aufmerksam machen auf dieses Ding? Ganz einfach,<br />

ein großes Wort musste her.<br />

WELTNEUHEIT<br />

DIE ERSTE<br />

KUGELTAUMELSCHEIBEN DAMPFMASCHINE<br />

Ich hoffe, dass mit der Weltneuheit war nicht gelogen,<br />

aber das Interesse der <strong>Dampf</strong>freunde war groß. Und mein<br />

Spaß am <strong>Dampf</strong>treffen auch.<br />

Fotos: Franz-Josef Dohmann u. Manuela Mannek<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 73


Die fertige Maschine im Größenvergleich<br />

HeiSSluftmotoren<br />

Teilansicht<br />

Teilansicht<br />

Gottfried Malek<br />

Spielzeug-<strong>Heißluft</strong>motor<br />

Einzelteile vor dem Zusammenbau<br />

Auf der Suche nach einer Vorlage für den<br />

Bau eines <strong>Heißluft</strong>motors bekam ich<br />

von einem Bekannten zwei Fotos eines<br />

Spielzeug-<strong>Heißluft</strong>motors. Dieser Stirling wurde<br />

von der Firma Karl Bub aus Nürnberg um 1900<br />

gebaut. Er wurde in drei verschiedenen Größen<br />

hergestellt. Die Maschine ist ein liegender, wassergekühlter<br />

Zweizylinder (Arbeits-/Verdrängerzylinder).<br />

Sie imitiert die Bauart einer Lokomobile.<br />

Ich versuche nicht, meine Modelle originalgetreu<br />

nachzubauen, sondern baue sie so, wie es meine<br />

maschinellen Möglichkeiten und Fertigkeiten<br />

zulassen. Einen<br />

richtigen Plan für<br />

diese Maschine<br />

habe ich auch<br />

nicht erstellt. Ich<br />

74<br />

Arbeits- und<br />

Verdrängerzylinder


Arbeits- und Verdrängerzylinder bei<br />

den ersten Laufversuchen<br />

AHA!<br />

No. 14<br />

Informationen und Gedanken zum Bau<br />

und Betrieb von <strong>Dampf</strong>maschinen<br />

und Eisenbahnen von Prof. Bernoulli<br />

Christoph Bernoulli war Professor an der<br />

Universität Basel und verfasste mehrere Bücher<br />

über <strong>Dampf</strong>maschinen, Mühlen usw.<br />

habe nur die wichtigsten Baugruppen in originaler Größe<br />

aufgezeichnet.<br />

Einige Daten zum Modell<br />

Arbeitskolben: 12 mm Durchmesser, 15 mm Hub<br />

Verdrängerkolben: 15 mm Durchmesser, 15 mm Hub,<br />

30 mm Länge<br />

2 Schwungräder: 60 mm Durchmesser, je 6 Speichen<br />

Das Grundbrett hat eine Größe von 270 x 120 mm, Höhe<br />

260 mm. Der „<strong>Dampf</strong>kessel“ ist nur dekorativ, ebenso der<br />

Schlot und Fliehkraftregler. Die Firmenschilder befanden<br />

sich auf der Seite des Kessels, ich klebte meines auf die<br />

Stirnseite des Kessels. Mein Stirling wird mit einem kleinen<br />

Spiritusbrenner beheizt. Der Docht hat einen Durchmesser<br />

von 6 mm. Die Messingteile sind brüniert, der<br />

Rest wurde mit Farben aus Sprühdosen gespritzt. Auf der<br />

Grundplatte sind Steinfliesen eingelassen. Die Fliesen<br />

sind aus echten Sollnhofener-Steinplatten mit einer Stärke<br />

von ungefähr 1–1,5 mm geschnitten. Die Fliesen haben<br />

eine Größe von 10 x 24 mm und sind mit Fliesenkleber<br />

verklebt.<br />

Nach kurzem Anheizen, läuft die Maschine mit einem<br />

schönen gleichmäßigen Tempo. Der Bau dieses Spielzeug-<strong>Heißluft</strong>motors<br />

hat mir viel Freude bereitet.<br />

Informationen zur Anzahl der<br />

Reisenden auf deutschen<br />

Eisenbahnen 1841 und 1842<br />

1854 gegeben von Prof. Bernoulli,<br />

gesammelt von C.S.<br />

Auf 21 deutschen Eisenbahnen sind 1841<br />

schon an 5 Millionen, 1842 nicht weniger<br />

als 6.370.000 Reisende gefahren.<br />

aus: Bernoulli, <strong>Dampf</strong>maschinenlehre<br />

Stuttgart und Tübingen 1854<br />

René Schaffer<br />

<strong>Heißluft</strong>motoren X –<br />

Stirling-Baukastensystem<br />

Fotos: Gottfried Malek<br />

Brenner gehäuse<br />

mit<br />

Spiritus brenner<br />

Umfang 96 Seiten<br />

Abbildungen 82<br />

Best.-Nr. 45-10<br />

Preis 12,80 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • 78045 VS-Villingen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48/ -38 (Fax -50)<br />

bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de<br />

Hotel für Eisenbahner in Wernigerode<br />

Der Treffpunkt für <strong>Dampf</strong>bahnfreunde.<br />

Mit Blick auf das Betriebswerk der Schmalspurbahn!<br />

www.hotel-altora.de<br />

Hotel Altora, Bahnhofstrasse 24, 38855 Wernigerode/Harz<br />

Tel. 03943-40995-100 Täglich <strong>Dampf</strong>betrieb!!<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />

75


Historie<br />

Jeder technisch interessierte weiß heute, wie viele<br />

PS sein Auto hat. Nur die Ignoranten und natürlich<br />

die meisten Frauen kennen diesen wichtigsten Wert<br />

ihres Autos nicht. Der Begriff KW hat sich noch nicht allgemein<br />

durchgesetzt und PS = Pferdestärken hört sich<br />

viel besser an. Jeder Autofahrer mit etwas Fantasie sieht<br />

die Herde von Mustangs, die mit wehenden Mähnen vor<br />

seinem Wagen dahergaloppieren. Aber was sind denn diese<br />

Pferdestärken und woher kommen sie? Wer hat sich<br />

diese Maßeinheit ausgedacht und was haben seine Zeitgenossen<br />

dazu gesagt? Ausgedacht hat sich den Begriff<br />

„Horsepower“ der Erfinder und Erbauer der ersten einsetzbaren<br />

Wasserhebemaschine mit Feuer, der Ingenieur<br />

Savery. In die Technik eingeführt und ihre Größe definiert<br />

hat der berühmte James Watt diese Einheit, mit der seit<br />

ca. 200 Jahren die Leistung einer Maschine angegeben<br />

wird. Technisch ist es klar:<br />

Leistung = Arbeit / Zeit = m ∙ g ∙ v<br />

= 75 kg ∙ 9,80665 m / s² ∙ 1 m / s<br />

= 735,49875 kg m² / s³<br />

oder etwas altmodisch und nicht ganz korrekt:<br />

1 PS ist die Leistung,<br />

die 75 kg in 1 sec 1 m hochhebt<br />

Prof. Gilbert 1) schrieb darüber im Jahre 1804<br />

in den Annalen der Physik:<br />

Ueber die Art, den Werth<br />

der <strong>Dampf</strong>maschinen nach<br />

Pferdekraft zu bestimmen<br />

Frei bearbeitet nach anonymen Aufsätzen<br />

aus dem Jahre 1804 von Gilbert.<br />

Es war die Frage, ob eine <strong>Dampf</strong>maschine, deren Cylinder 21⅛<br />

Zoll weit ist, und die in einer Minute 23 Doppel-Hübe, jeden<br />

von 4 Fuß macht, der Kraft von 60 Pferden gleich wirkt. Hierauf<br />

antwortete auf eine sehr deutliche und genügende Weise ein<br />

vornehmer Engländer (an eminent character) wie folgt:<br />

Als die <strong>Dampf</strong>maschinen aufkamen, wurde die Arbeit, welche<br />

sie jetzt verrichten, mit Pferden betrieben, und daher rührt es,<br />

daß man allgemein die Kraft derselben durch die Menge von<br />

Pferden angibt, deren Stelle sie vertreten, obgleich diese Bestimmung<br />

ihrer Wirkung viel ungewisser und schwankender ist,<br />

als andere, den Mechanikern wohl bekannte Bestimmungsarten.<br />

Die Landpferde in manchen Gegenden haben nicht halb soviel<br />

Kraft als die großen und starken Pferde, deren man sich in London<br />

bedient; ferner kömmt es auf die Art an, wie sie gefüttert<br />

und gepflegt werden, und endlich auf die Geschwindigkeit, mit<br />

der sie wirken, auf die Zeit, wie lange sie arbeiten, auf die Größe<br />

der Reaction u.d.m. Alles das macht die Schätzung nach Pferdekraft<br />

so schwankend, daß sich darunter in der Mechanik nichts<br />

Pferdegöpel oder -göppel, in dem die Idee entstand, die Kraft eines<br />

Pferdes zur Einheit der Leistungsmessung zu machen. Kupferstich<br />

von Christoph Müller, Leipzig 1789<br />

Christian Schwarzer<br />

Was ist<br />

eigentlich<br />

PS?<br />

Eine Diskussion<br />

vor 200 Jahren<br />

anderes verstehen läßt, als eine bestimmte Größe mechanischen<br />

Effects, welche die Mechaniker übereingekommen sind, mit<br />

diesem Ausdruck zu bezeichnen, und die also dadurch nicht gefunden<br />

werden kann, daß man ein Pferd wirklich arbeiten läßt.<br />

Daraus folgt, daß man also zuerst den mechanischen Effect derjenigen<br />

Maschine aufsuchen muß, welche man nach Pferdekraft<br />

schätzen will, also angeben muß, wie viel Pfund Gewicht sie<br />

bis zu einer bestimmten Höhe in einer bestimmten Zeit, (z. B. 1<br />

Fuß hoch in 1 Minute) anzuheben vermag. Und damit vergleiche<br />

man den Effect eines Pferdes, auf dieselbe Art ausgedrückt,<br />

wie ihn die berühmtesten Mechaniker fest gesetzt haben. Ich<br />

begnüge mich hier mit der Schätzungsart der Herren Boulton<br />

and Watt, des Dr. Desaguliers, und des Herrn Smeaton.<br />

Die HH. Boulton und Watt nehmen an, ein Pferd hebe ein Gewicht<br />

von 32000 Pfund Avoirdupois²) 1 Fuß hoch in 1 Minute.<br />

Das Resultat Desaguliers, auf dieselbe Form gebracht, steigt<br />

nur auf 27500 Pfund, und das Smeaton’s nicht höher als auf<br />

22916 Pfund. Und selbst dieser Effect ist noch größer als der,<br />

76 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Kreiszoll zu 7 Pfund Avoirdupois. Bei den rings verschlossenen,<br />

durch <strong>Dampf</strong> getriebenen Watt’schen Maschinen rechnet man<br />

dagegen den effectiven Druck gewöhnlich zu 10 Pfund auf jeden<br />

Kreiszoll. Dieses gibt den effectiven Druck auf den Kolben,<br />

(d. h. den, welcher in der erwähnten Maschine, während sie im<br />

Gange ist, wirklich statt findet) im ersten Fall zu 3123 ¾, im<br />

zweiten zu 4462 ½ Pfund. Der Kolben-Hübe sind 23 in einer<br />

Minute, jeder von 4 Fuß; also durchläuft der Kolben in 1 Minute<br />

eine Länge von 184 Fuß. Also ist der mechanische Effect<br />

dieser Maschine 184 x 4462 ½ = 821100 Pfund, oder wenn man<br />

den ersten Satz nehmen wollte, zum Nachtheil des Maschinen-<br />

Baumeisters, 184 x 3123 ¾ = 574760 Pfund; oder soviel Pfunde<br />

hebt die Maschine 1 Fuß hoch in 1 Minute. Dividirt man diese<br />

Zahl durch den Effect eines Pferdes nach den vorhin angeführten<br />

Angaben, so findet sich die Kraft der Maschine gleich<br />

der Kraft von Pferden,<br />

Anzahl Pferde nach<br />

bei einem Druck Boulton u. Watt Desaguliers Smeaton<br />

von 7 Pfd. auf einen Kreiszoll 18 21 25<br />

von 10 Pfd. auf einen Kreiszoll 25 30 35 ¾<br />

Bei dieser Berechnung wird angenommen, daß die Pferde<br />

gleichförmig fortarbeiten, und daß, sobald sie aufhören, die<br />

Maschine angehalten werde. Da aber eine <strong>Dampf</strong>maschine 24<br />

Stunden des Tages arbeiten kann, und drei Ablösungen von<br />

Pferden vorhanden seyn müssen, wenn eine Maschine durch<br />

sie in ununterbrochenem Gang erhalten werden soll, so rechnet<br />

Pferde im Bergbau. Hier eingesetzt zum Absaugen der schweren<br />

Wetter in einem Stollen mit Blasebälgen. Georg Agricola,<br />

De Re Metallica Libri XII, Basel 1556<br />

welchen ein Pferd, das täglich 8 Stunden lang gebraucht wird,<br />

in der Landwirthschaft wirklich leistet (siehe hierzu den Aufsatz<br />

von Prof. Gregory am Ende dieses Berichtes).<br />

Ist der Cylinder der <strong>Dampf</strong>maschine 21 ⅛ Zoll weit, so hat der<br />

Kolben eine Oberfläche von 21 ⅛ = 446 ¼ Kreiszollen. Bei der<br />

durch den Druck der Atmosphäre getriebenen Maschine rechnet<br />

Smeaton den effectiven Druck der Atmosphäre auf jeden<br />

1) Ludwig Wilhelm Gilbert (12. August 1769 in Berlin; † 7. März 1824 in Leipzig) war<br />

ein deutscher Physiker. 1801 wurde er als Amtsnachfolger von Friedrich Albrecht Carl<br />

Gren († 1798) ordentlicher Professor der Physik und Chemie. Die von Gren gegründeten<br />

Annalen der Physik führte er nach dessen Tod fort. 1808 verlieh die Universität Greifswald<br />

ihm die medizinische Doktorwürde. 1811 berief ihn die Universität Leipzig zum Professor<br />

der Physik.<br />

2) eine Zusammenstellung der verwendeten Maßeinheiten.<br />

a. Der Begriff Pfund Avoir du pois stammt aus dem französischen und bedeutet soviel<br />

wie: avoir – haben, pois – Gewicht, abgekürzt: Pfund avdp. Hierbei handelt es sich um ein<br />

angloamerikanisches Maßsystem für Handelswaren. Die Grundeinheit ist 1 Pfund = 16<br />

Unzen = 0,453563 kg<br />

b. 1 Fuß = 0,304795 m – c. 1 Zoll = 25,3996 mm – d. Kreiszoll = Fläche eine Kreises in<br />

Quadratzoll – e. 1 Buschel (Bushel) = 36,347625 Liter<br />

Ein Pferd wird in den Schacht hinunter gelassen, den es erst nach<br />

seinem Tode wieder verlassen wird.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 77


Smeaton, daß eine <strong>Dampf</strong>maschine gleich wirke dreimal soviel<br />

Pferde, als einerlei Effect mit ihr geben. Und so würde diese<br />

<strong>Dampf</strong>maschine in 24 Stunden so viel arbeiten als 75 oder 107<br />

Pferde.<br />

Diese Schätzung des Werths einer <strong>Dampf</strong>maschine ist indeß,<br />

wie ein Anderer bemerkt, noch in einer andern Hinsicht sehr<br />

schwankend. Es kömmt nämlich dabei nicht bloß auf den Effect,<br />

sondern auch auf die Menge von Brennmaterial an, durch<br />

welche derselbige erlangt wird. Wenn zwei <strong>Dampf</strong>maschinen<br />

gleiche Mengen Wasser in einer Stunde gleich hoch heben, die<br />

eine aber während der Zeit noch einmal so viel Steinkohlen als<br />

die andere verzehrt, so ist sie offenbar von einem weit geringeren<br />

Werthe als die erste. Ich schlage daher vor, daß man die<br />

<strong>Dampf</strong>maschinen nicht mehr nach Pferdearbeit schätze, wenigstens<br />

nicht bei rechtlichen Bestimmungen und Verhandlungen,<br />

sondern bloß nach dem Effect und nach der Menge von Steinkohlen,<br />

welche sie verzehren, um ihn hervorzubringen. – Als<br />

einen Zusatz zu den vorstehenden Thatsachen will ich hier noch<br />

angeben, daß sich gefunden hat, daß eine der besten Maschinen<br />

nach Boulton’s und Watt’s Einrichtung zwischen 28 und 30<br />

Millionen Kubicfuß Wasser 1 Fuß hoch hebt, beim Verbrauch<br />

von 1 Buschel guter Steinkohlen, welches die höchste Grenze<br />

der Wirkung zu seyn scheint. Zwar sind späterhin noch Verbesserungen<br />

in dem Ofen und im Geschirre angebracht worden,<br />

doch finden sich unter den neuesten Maschinen einige, die nur<br />

20 Millionen Pfund Wasser 1 Fuß hoch mit 1 Buschel Steinkohlen<br />

heben.<br />

Dazu auch ein Aufsatz in Nicholson’s <strong>Journal</strong><br />

Der Prof. Gregory zu Woolwich giebt in einem durch gegenwärtigen<br />

veranlaßten Aufsatz in Nicholson’s <strong>Journal</strong> an:<br />

so weit seine Beobachtungen reichten, sey er geneigt, für den<br />

wahren Effect einer 8stündigen Arbeit eines starken Londoner<br />

Karrengauls das Aufheben eines Gewichts von 130 Pfund um<br />

3 Fuß in jeder Sekunde zu nehmen; und Herr Nicholson fügt<br />

hinzu, daß der Sekretär der Gesellschaft der Künste und Gewerbe<br />

More mittels eines Dynamometers die Kraft eines Pferdes<br />

beim Pflügen zu 70 bis 80 Pfund bei einer Geschwindigkeit<br />

von 3 engl. Meilen in einer Stunde (also 4 2 /9 Fuß in jeder Sekunde)<br />

gefunden habe. Ersterer Effect ist gleich dem Anheben<br />

eines Gewichts von 23400 Pfund, letzterer von 17700 bis 20270<br />

Pfund um 1 Fuß in 1 Minute. Beim Bewegen in die Runde ist<br />

der Effect eines Pferdes im Ziehen noch geringer. Gilbert<br />

Quelle: Fehlands Ing.-Kalender 1909<br />

Der Text wurde ohne Änderungen der Rechtschreibung und der Interpunktion übertragen.<br />

Vorhandene Rechenfehler oder Ungenauigkeiten in der Rechnung wurden nicht korrigiert.<br />

Gartenbahnen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ISSN 1433-0180 7,– [D] 7,30 [A] 7,30 [EU] sfr 12,50 E 45616<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Jetzt<br />

am Kiosk<br />

Den Code abscannen und mehr Infos<br />

zur Zeitschrift und über das angebot erhalten – oder<br />

Prämien-<br />

unter www.neckar-verlag.de!<br />

www.neckar-verlag.de<br />

<br />

<br />

78 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Die Eisenbahn-Zeitung erschien in den Jahren 1832 bis 1945 unter verschiedenen<br />

Namen und war DIE Zeitung für alles, was mit Eisenbahn und verwandten <strong>The</strong>men Historie<br />

zusammenhing. Die Artikel behandelten die neuesten technischen Entwicklungen,<br />

die Entstehung neuer Eisenbahnlinien, schwere Unglücke und die gesetzlichen Grundlagen des Eisen bahnwesens.<br />

Außerdem wurden die betriebswirtschaftlichen Abrechnungen verschiedener Gesellschaften hier<br />

veröffentlicht und kommentiert.<br />

Recherchiert von Christian Schwarzer<br />

Nr. 2 Stuttgart, 12. Januar 1845<br />

Vermischte Nachrichten<br />

Deutschland<br />

Oesterreichische Staatsbahnen. – Prag, 27.<br />

Dez. Die Arbeiten zum Behuf der Prag-Wiener-<br />

Staatsbahn haben sich bereits bis innerhalb der<br />

Wallmauern Prags ausgedehnt. Ein <strong>The</strong>il der<br />

Neustädter Wälle ist seit einigen Tagen abgesperrt,<br />

weil der Wall zur Durchführung der Bahn<br />

an mehreren Stellen durchbrochen werden muß.<br />

In Kurzem wird vielleicht auch das Niederreißen<br />

der für den Bahnhof angekauften Häuser beginnen.<br />

<br />

Bohem.<br />

Oesterreichische Staatsbahnen. – Pressburg,<br />

1. Jan. Die hiesige Direkzion der ungarischen<br />

Zentral-Eisenbahn hat mit jener der Nordbahn<br />

die Vereinbarung hinsichtlich des Übergangspunktes<br />

der Trace zwischen dem deutschen und<br />

ungarischen Gebiete getroffen, welcher unweit<br />

Marschegg über den Grenzfluss führt. Da die<br />

Terrain-Schwierigkeiten der nur kurzen von hier<br />

zur March führenden Strecke die Baukosten auf<br />

nahe das Dreifache jener weit größern von Gänserndorf<br />

bis dahin steigen, so scheint die Nordbahn-Gesellschaft<br />

bereit, zu dem Baue eine angemessene<br />

Unterstützung beizusteuern.<br />

Bayern. In Folge der Übernahme der München-<br />

Augsburger Eisenbahn von Seiten des Aeras *) ,<br />

dann der Eröffnung der Eisenbahnstrecke zwischen<br />

Augsburg und Donauwörth, respektive<br />

Oberhausen und Nordheim, besteht gegenwärtig<br />

1) in Augsburg eine Bahnamts-Verwaltung, welche<br />

umfasst: – in Beziehung auf den Betrieb die<br />

München-Augsburger Bahn und die Bahnstrecke<br />

von Oberhausen nach Nordheim, und in Beziehung<br />

auf Verwaltung und Berechnung nebst der<br />

letztern noch die Stazionen Stierhof, Mehring und<br />

Althegnenberg der München-Augsburger Eisenbahn,<br />

– in Beziehung auf die bauliche Unterhaltung<br />

vor der Hand die München-Augsburger Eisenbahn,<br />

für welche vorläufig der Bahn-Ingenieur<br />

Petri mit dem Wohnsitz zu Naunhofen beibehalten<br />

ist;<br />

2) in München eine vorläufige Bahnhof-Verwaltung,<br />

deren rechnerischer Verwaltungsbezirk die<br />

Strecke der München-Augsburger Eisenbahn von<br />

München bis Althegnenberg umfasst. N.E.<br />

*) Eigentum des Staates oder einer Körperschaft<br />

Bemerkung des Berichterstatters: Die drei Meldungen<br />

sind ein schönes Beispiel für die Schwierigkeiten beim Bau<br />

und der Organisationen der neuen Eisenbahnen und für das<br />

manchmal kaum verständliche „Amtsdeutsch“.<br />

cs<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013<br />

79


<strong>Dampf</strong><br />

Alle<br />

meine<br />

Heinz Deppe<br />

wie sie in die Kurven saust! Nach der Geraden der dritten<br />

Runde springt sie aus den Schienen. Da liegt sie in einer<br />

kleinen Spritlache, die sogleich Feuer fängt. Keine Sorge,<br />

ein feuchtes Tuch ist in Reichweite und Mutters Perserteppich<br />

in sicherer Distanz. Dies geschah, bevor ich mich<br />

entschloss die Brennertankdeckel zu verschrauben. Aber<br />

meistens läuft alles wie am Schnürchen und die herrliche<br />

Lok dreht mehr als 60 Runden, ohne Unterbrechung. Da<br />

kann keine langweilige Spielzeuglok mithalten.<br />

Alle meine Lokomotiven haben H0-Spurweite (16,5 mm).<br />

Es sind neun an der Zahl und nur deren zwei sind Nachbildungen<br />

konventioneller <strong>Dampf</strong>lokomotiven. Die übrigen<br />

sind <strong>Dampf</strong>-Schienenblitze, wie wir sie als Buben nannten,<br />

Express-<strong>Dampf</strong>lokomotiven für hohe Geschwindigkeiten.<br />

Dank ihrer Karosserie-Verschalung gewähren sie<br />

bei der Gestaltung der <strong>Dampf</strong>kessel und Maschinen viel<br />

Freiheit. Drei meiner Lokomotiven sind hier näher be-<br />

<strong>Dampf</strong>-<br />

Lokomotiven<br />

Abwechslung macht auch das Leben des <strong>Dampf</strong>-<br />

Modellbauers süß. Schiffe, Automobile, Nutzfahrzeuge,<br />

Antriebsmodelle, <strong>Dampf</strong>-Nachbauten<br />

jeder Art, und natürlich Lokomotiven, stehen zur Auswahl.<br />

Im Laufe der Jahrzehnte haben mich Letztere immer wieder<br />

in ihren Bann gezogen, auch wenn ich nie ein „Bähnler“<br />

im engeren Sinne des Wortes gewesen bin. Diese,<br />

meist älteren Herren, erfreuen sich an ausgeklügelter<br />

Elektronik und aufwändigen terrestrischen Anlagen. Meine<br />

Anlage beschränkt sich auf ein biederes ambulantes<br />

Schienenoval, aber der <strong>Dampf</strong>betrieb fasziniert schon,<br />

bevor die Räder auf dem Gleise stehen: Destilliertes<br />

Wasser in den Kessel, Brennspiritus in den Brennertank,<br />

Brenner zünden, Finger verbrennen. Dann die Lok aufsetzen,<br />

anschieben. Ärger: Sie läuft nicht. Ach so, die Flamme<br />

ist erloschen. Beim zweiten Anlauf gelingt der Start.<br />

Die Maschine dreht eine Runde, dann zwei. Eine Freude<br />

80 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


<strong>Dampf</strong><br />

Lok No. 2, grün, konventionell<br />

Lang/breit/hoch: 110 x 30 x 52 mm<br />

Kessel, Kupfer: Ø 22 mm, 70 mm lang<br />

Zylinderbohrung/Hub: Ø 5/10 mm Drehschiebersteuerung<br />

Feuerung:<br />

Brennspiritus<br />

Karosserie, Alublech: 0,5 mm<br />

Räderdurchmesser: 15 mm (Felgen)<br />

Lok No. 3, orange<br />

Lang/breit/hoch: 152 x 34 x 62 mm<br />

Kessel, Alu:<br />

Ø 25 mm, 76 mm lang<br />

Zylinderbohrung/Hub: Ø 6/10 mm, oszillierend, einfachwirkend<br />

Untersetzung: 2,8:1<br />

Feuerung:<br />

1/2 Esbit-Tablette<br />

Karosserie, Alublech: 0,5 mm<br />

Räderdurchmesser: Vorn 12 mm, Antrieb: 18 mm<br />

Lok No. 8, grau/blau, mit Tender<br />

Lang/breit/hoch: Lok: 145 x 33 x 60 mm<br />

Tender:<br />

85 x 35 x 55 mm<br />

Kessel, Alu:<br />

Ø 25 mm, 80 mm lang<br />

Zylinderbohrung/Hub: 8 mm/10 mm, Kolbenschiebermaschine<br />

Feuerung:<br />

Brennspiritus<br />

Untersetzung: 1,8:1<br />

Karosserie:<br />

Alublech 0,5 mm<br />

Räderdurchmesser: 12 mm, Antrieb 16 mm<br />

schrieben. Haben Sie im Estrich noch eine alte Eisenbahn<br />

oder Schienen liegen? Dann versuchen Sie es doch auch<br />

mit einem Schienenblitz. Es ist einfacher als sie denken,<br />

denn sie können Ihrer Fantasie, wenn auch in Grenzen,<br />

freien Lauf lassen.<br />

Heinz Deppe<br />

Das Buchzeichen<br />

des<br />

<strong>Dampf</strong>modellbauers<br />

H<br />

ier ist ein besonderes Buchzeichen.<br />

Eines, das nicht gleich herausrutscht,<br />

wenn der Krimi spannend wird<br />

und das man zwischendurch einmal in<br />

Betrieb setzen kann, wenn die Geschichte<br />

stagniert. Es veredelt jede Lektüre von Karl<br />

May bis Edgar Wallace.<br />

Sie vermissen den <strong>Dampf</strong>kessel an meinem<br />

Buchzeichen? Der bin ich selber. Wenn ich<br />

durch das lange Röhrchen puste, kommt<br />

Leben in die Maschine.<br />

Und hier sind die Maße:<br />

Ständer: 36 x 10 x 2 mm<br />

Zylinder: Bohrung 5 mm, 20 mm lang<br />

Hub:<br />

8 mm<br />

Schwungrad: Ø 13 mm, 6 mm breit<br />

Joch:<br />

25 mm lang<br />

Rohr:<br />

2 x 1, 130 mm lang<br />

Fotos: Heinz Deppe<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013 81


<strong>Vorschau</strong><br />

In den nächsten<br />

Ausgaben lesen Sie<br />

unter anderem:<br />

Das Modell des<br />

automobilen<br />

Straßenzuges<br />

der Freibahngesellschaft<br />

aus<br />

Seegefeld<br />

Dr.-Ing. Heinrich<br />

Schmidt-Römer<br />

IMPRESSUM<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, D-78050<br />

Villingen-Schwenningen, Postfach 1820,<br />

D-78008 Villingen-Schwenningen, Telefon<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-0, Telefax + 49 (0) 77 21/<br />

89 87-50, E-Mail: info@neckar-verlag.de,<br />

Internet: www.neckar-verlag.de<br />

Commerzbank AG, VS-Villingen (BLZ<br />

694 400 07) Konto-Nr. 1570449 / IBAN: DE<br />

13694400070157044900, BIC: COBA DE FF<br />

694 · Sparkasse Schwarzwald-Baar (BLZ<br />

694 500 65) Konto-Nr. 26197 · Volksbank eG,<br />

Villingen-Schwenningen (BLZ 694 900 00)<br />

Konto-Nr. 8915 · Postbank Stuttgart (BLZ<br />

600 100 70) Konto-Nr. 9389701<br />

Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />

Beate Holtzhauer<br />

Redaktion: Udo Mannek<br />

E-Mail: mannek@neckar-verlag.de<br />

Redaktionsassistentin: Manuela Mannek<br />

Layout: Dietmar Schenk<br />

Anzeigen:<br />

Aline Denkinger + 49 (0) 77 21 / 89 87-73<br />

Uwe Stockburger + 49 (0) 77 21 / 89 87-71<br />

E-Mail: anzeigen@neckar-verlag.de<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 89 87-50<br />

Es gilt Anzeigentarif Nr. 5 vom 01.01.2009<br />

Marketing:<br />

Rita Riedmüller<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-44<br />

E-Mail: werbung@neckar-verlag.de<br />

Apropos<br />

Straßendampf<br />

Gerhard Kieffer<br />

Umbau der<br />

Wilesco-Lokomobile<br />

Volker Koch<br />

Das <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 2/2013 erscheint am 19.04.2013<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Seite<br />

Blombach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

Burkhard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

<strong>Dampf</strong>shop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

DMC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Ehrle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

Hartmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Hoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Hotel Altora . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

Live <strong>Steam</strong> Service . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

MBV Schug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

MVD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Seite<br />

Optimum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Ravensburger <strong>Dampf</strong>modelle . . . . . . . . 33<br />

RC Machines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 4<br />

Schlechtriem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Seybold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Traub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

TS-Modelldampfmaschinen . . . . . . . . . . 27<br />

Westfalenhallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 2<br />

Wilms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Zimmermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Vertrieb:<br />

Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />

Monika Fritschi<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-37, -38 u. -48<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

Druck: Kössinger AG, www.koessinger.de<br />

Fruehaufstraße 21, 84069 Schierling<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> erscheint vierteljährlich<br />

(Januar, April, Juli und Oktober).<br />

Einzelheft: Euro 7,50 [D], Euro 8,10 [A], Euro<br />

8,30 [B/I/L/NL], sfr 13,80; Jahresabonnement:<br />

Euro 28,– im Inland, Euro 30,– im Ausland.<br />

Eine Kündigung ist jederzeit möglich. Zu viel<br />

bezahlte Beträge für noch nicht erschienene<br />

Ausgaben werden vom Verlag zurückerstattet.<br />

Vertriebsbetreuung für das Grosso<br />

und den Babu:<br />

Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19,<br />

D-38126 Braunschweig,<br />

Tel. + 49 (0) 5 31 / 69 11 07<br />

Ernst Leidecker, Mömlingtalring 91,<br />

D-63785 Obernburg, Tel. + 49 (0) 60 22 / 77 33<br />

Auslieferung für die Schweiz:<br />

WIESER Modellbau-Artikel<br />

Wieslergasse 10, CH-8049 Zürich-Höngg<br />

Telefon + 41 (0) 44 / 340 04 30<br />

Telefax + 41 (0) 44 / 340 04 31<br />

ISSN: 1616-9298<br />

© 2013 Neckar-Verlag GmbH<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung vom Verlag<br />

und Herausgeber nicht übernommen werden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Der Verlag haftet nicht für unverlangt<br />

eingereichte Manuskripte und Fotos.<br />

Mit Übergabe der Manuskripte und Abbildungen<br />

erteilt der Verfasser dem Verlag das ausschließliche<br />

Verlagsrecht. Er versichert, dass<br />

es sich um Erstveröffentlichungen handelt und<br />

dass keine anderweitigen Copyright- oder<br />

Verlagsverpflichtungen bestehen. Honorierte<br />

Arbeiten gehen in das Verfügungsrecht des<br />

Verlags über.<br />

Produkt- und Warennamen werden ohne<br />

Gewährleistung einer freien Verwendbarkeit<br />

benutzt.<br />

Kein Teil dieser Publikation darf ohne zuvor<br />

erteilte, ausdrückliche schriftliche Genehmigung<br />

des Verlags in irgendeiner Form reproduziert<br />

oder unter Verwendung elektronischer<br />

Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />

werden. Die Nutzung der Inhalte ist nur<br />

zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />

Gebrauch des Lesers gestattet.<br />

13.Jahrgang<br />

Das <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> ist auf<br />

umweltfreundlichem Papier gedruckt.<br />

82 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> 1/2013


Holen Sie sich den<br />

Durchblick ...<br />

... und testen Sie <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong><br />

mit unserem Mini-Abonnement!<br />

• 100 % Baumwolle<br />

• vorgeformtes Schild<br />

• Stirnsegment verstärkt mit Aufdruck<br />

• Stoffverschluss mit Metallschnalle<br />

Bei Abschluss eines Mini-Abonnements erhalten<br />

Sie diese attraktive Sandwich-Cap.<br />

<br />

Bestell-Coupon<br />

<br />

Einfach einsenden an: Neckar-Verlag GmbH, Postfach 18 20, 78008 Villingen-Schwenningen<br />

Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50 Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-38 /-48 www.neckar-verlag.de<br />

Ich bin der neue Abonnent und Leser (Heftempfänger)<br />

und habe mir die Prämie Sandwich Cap augesucht. Ich versichere, dass ich bisher<br />

noch kein <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong>-Abo vom Neckar-Verlag bezogen habe.<br />

Vor- und Nachname<br />

Straße<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Datum und rechtsverbindliche Unterschrift JDH 1/13<br />

Ja, ich erhalte zwei Ausgaben lang <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & <strong>Heißluft</strong> druckfrisch und<br />

frei Haus zum Preis von nur 14,– [Inland] / 15,– [Ausland]. Nach Ablauf der<br />

Frist läuft das Abo automatisch weiter und ist ab dann jederzeit kündbar.<br />

Beim Prämienversand ins Ausland müssen zusätzlich Versandkosten<br />

berechnet werden.<br />

Die Auslieferung der Prämien erfolgt nach Bezahlung der<br />

Abogebühr.<br />

Die Zahlung erfolgt:<br />

nach Rechnungserhalt<br />

Bankabbuchung* (nur in Deutschland)<br />

Konto-Nr.: ______________________<br />

BLZ: _________________________<br />

Geldinstitut: ____________________<br />

per Kreditkarte VISA MasterCard<br />

Karten-Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />

gültig bis: _____________<br />

*Ich bin damit einverstanden, dass Sie bis auf Widerruf die von mir / uns<br />

zu leistenden Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines / unseres Kontos<br />

einziehen.


TOP ARTIKEL AUS EIGENER PRODUKTION<br />

Aufnahmekegel B10<br />

RCAKS65B10<br />

passend zu Schaublin 65<br />

Halbkörnerspitze<br />

RCHKS65<br />

passend zu Schaublin 65 12 €<br />

2° Aufnahmekegel<br />

RC2°70B10<br />

mit Bohrfutteraufnahme B10<br />

passend zu Schaublin 70<br />

RC2°70B12<br />

mit Bohrfutteraufnahme B12<br />

passend zu Schaublin 70<br />

Körnerspitze,<br />

Zentrierspitze 2° 12 €<br />

RCFZ2°70<br />

passend zu Schaublin 70<br />

12 €<br />

Mitlaufende Körnerspitze 2°<br />

49 €<br />

RCZS2°70<br />

doppelt gelagerte Spitze<br />

aus hochwertig gehärtetem Stahl<br />

grösster Durchmesser Ø 25mm<br />

passend zu Schaublin 70<br />

15 €<br />

15 €<br />

Mitlaufende Zentrierspitzen<br />

Aufnahmen für Bohrfutter<br />

RCZAM121 9 €<br />

RCUMDZS 49 €<br />

zylindrische Aufnahme für Bohrfutter M12x1, Schaft Ø12 mm<br />

für RCUMD (Sieg N1) und baugleiche Maschinen RCZAM141 9 €<br />

doppelt gelagert, Schaft 8 mm, Gewinde M7 x 0.75 zylindrische Aufnahme für Bohrfutter M14x1, Schaft Ø12 mm<br />

RC218ZS<br />

RCUMDB6<br />

24 €<br />

12 €<br />

dreifach gelagert für RC218 EMCO 3 + 4<br />

Aufnahmekegel mit Anzugsgewinde M7 x 0,75 für Bohrfutter<br />

Aufnahme B6 passend zu RCUMD (Sieg N1)<br />

RC601ZS<br />

dreifach gelagert für RC6010 (Sieg CO)<br />

RCIND32B16 Indexiergerät<br />

Innensechskant auf der<br />

Drehmaschine herstellen<br />

24 €<br />

189 €<br />

Präzise T-Nutensteine<br />

cnc gefräst<br />

Gew. A B C D<br />

RCT8F M6 12,5 5,5 10 7,75<br />

RCT11F M8 17.85 5,5 12 10,75<br />

RCT12F M10 18 6,5 13,5 11,7<br />

RCT14F M12 21,7 8,5 15,3 13,9<br />

2° Aufnahmekegel<br />

RC2°B12<br />

mit Bohrfutteraufnahme B12<br />

15 €<br />

passend zu Schaublin 102 älteres Modell<br />

Mitlaufende Körnerspitze 2°<br />

RCZS2°<br />

3 fach gelagerte Spitze<br />

passend zu Schaublin 102 älteres Modell<br />

30 €<br />

Schaft mit weichem zyl. Ende<br />

RCW12ZG<br />

W12-Schaft mit weichem zyl. Ende 16 mm<br />

Anzugsgewinde S11,75 x 1,25 18 €<br />

RCW16ZG<br />

W16-Schaft mit weichem zyl. Ende 22 mm<br />

Anzugsgewinde S16 x 1,25<br />

18 €<br />

RCW20ZG<br />

W20-Schaft mit weichem zyl. Ende 26 mm<br />

Anzugsgewinde S19,7 x 1,666<br />

24 €<br />

RC10WE20<br />

10 mm Schaft mit weichem zyl.Ende 20 mm<br />

14 €<br />

RC12WE25<br />

12 mm Schaft mit weichem zyl.Ende 25 mm<br />

Aufnahme B16<br />

Stempel & MK-Aufnahmen im Preis nicht einbegriffen !!!<br />

für Aluminium, Stahl und Edelstahl geeignet<br />

Stellen Sie Ihren Innensechskant selbst auf der Drehmaschine<br />

ohne Kraftaufwand her. Unser Indexiergerät lässt sich auf<br />

jeder Drehmaschine in den Reitstock einspannen und durch<br />

seine mehrfache Einstellmöglichkeiten zentrieren.<br />

Das Gerät kann mittels MK-Dorn in den Reitstock gespannt werden,<br />

oder mittels 32 mm Aufnahme auf die CNC Maschinen,<br />

je nach Bedarf und Wunsch. Eine ausführliche Bedienungsansleitung<br />

wird mitgeliefert. Die Stempel müssen Sie separat bestellen, je nach<br />

Wunsch von 3 - 10mm. Auch andere Vielkante sind auf Bestellung möglich.<br />

Innensechskanttiefe entspricht der Schlüsselweite,<br />

Bohrtiefe 1,6 x Schlüsselweite ( bei 5mm - Bohrtiefe 8mm)<br />

1,95 €<br />

pro Stück<br />

14 €<br />

RCUMDM8 12 €<br />

Aufnahmekegel mit Anzugsgewinde M7 x 0,75 für Bohrfutter<br />

Aufnahmegewinde M8 x 0,75 passend zu RCUMD (Sieg N1)<br />

15 €<br />

pro 10 Stück<br />

Weitere Sonderangebote finden Sie unter<br />

www.rc-machines.de<br />

ER25 Spannzangenfutter<br />

RCSZF2585P<br />

passend zu Proxxon PD360<br />

ø 85 mm<br />

Lochkreis Ø 72 mm<br />

Futteraufnahme Ø 62 mm<br />

ER25 Spannzangenfutter<br />

RCSZFE8-25<br />

passend zu Emco Compact 8<br />

RC480 und baugleiche<br />

Maschinen<br />

ø 100 mm<br />

89 €<br />

ER32 Spannzangenfutter<br />

RCSZFE8-32<br />

passend zu<br />

Emco Compact 8 RC480<br />

und baugleiche<br />

Maschinen 89 €<br />

ER32 Spannzangenfutter<br />

RCSZF3280<br />

ø 80 mm<br />

Lochkreis Ø 66 mm<br />

Futteraufnahme Ø 55 mm<br />

119 € 69 €<br />

Aufnahmeadapter<br />

RC1214<br />

M12 x 1 auf M14 x 1<br />

Reduktion Innen M12x1<br />

Aussen M14x1<br />

Sonderzubehör<br />

MK1 Aufnahmekegel B16<br />

RCM1B16<br />

mit Austreiblappen<br />

MK2 Aufnahmekegel B16<br />

RCM2B16<br />

mit Austreiblappen<br />

MK3 Aufnahmekegel B16<br />

RCM3B16<br />

mit Austreiblappen<br />

MK4 Aufnahmekegel B16<br />

RCM4B16<br />

mit Austreiblappen<br />

19 €<br />

5,70 € 4 €<br />

5,90 € 4 €<br />

7,10 € 5 €<br />

8 € 5 €<br />

RCIND03ST Stempel 3 mm Sechskant 19 €<br />

RCIND04ST Stempel 4 mm Sechskant 19 €<br />

RCIND05ST Stempel 5 mm Sechskant 19 €<br />

RCIND06ST Stempel 6 mm Sechskant 19 €<br />

RCIND08ST Stempel 8 mm Sechskant 19 €<br />

RCIND10ST Stempel 10 mm Sechskant 19 €<br />

Preise gültig<br />

bis 30. April 2013<br />

87 €<br />

Alu-Futterflansche<br />

since 1976<br />

ER25 Spannzangenfutter<br />

RCFUMYER25<br />

für Myford<br />

Aufnahmegewinde<br />

1 1/8“ x 12 Gänge je Inch<br />

ER32 Spannzangenfutter<br />

RCFUMYER32<br />

für Myford<br />

Aufnahmegewinde 1 1/8“ x 12<br />

Gänge je Inch<br />

ER11 Spannzangenfutter<br />

RCM12ER11<br />

mit M12 x 1 Innengewinde<br />

79 € 59 €<br />

ER16 Spannzangenfutter<br />

RCM12ER16<br />

mit M12 x 1 Innengewinde<br />

79 € 59 €<br />

ER20 Spannzangenfutter<br />

RCM12ER20<br />

mit M12 x 1 Innengewinde<br />

79 € 59 €<br />

49 €<br />

59 €<br />

Ø<br />

Futter Zentrieraufnahme<br />

Ø<br />

passend zu<br />

RCFFE5 85 mm 63 Emco Compact 5 49 €<br />

RCFF100/3 100 mm 55 RC100DTN 47 € 29 €<br />

RCFF100/3-56 100 mm 56 RC110DT - RCV100 39 €<br />

RCFF100/455 100 mm 55 RC100DT 47 € 29 €<br />

RCFF110/356 110 mm 56 RC110DT - RCV100 39 €<br />

Ø Futteraufnahme für T-Nuten geeignet<br />

RCFF150/3 150 mm Ø 80 & 100 3 49 € 42 €<br />

RCFF150/4 150 mm Ø 80 & 100 4 49 € 42 €<br />

RCFF150CF/3 150 mm Ø 72 & 95 3 49 € 42 €<br />

RCFF150CF/4 150 mm Ø 72 & 95 4 49 € 42 €<br />

Zentrierdorn MK2<br />

RCZD20MK2 ø 20 mm<br />

zum zentrieren vom Futterflansch<br />

auf dem Drehtisch mit MK2 Aufnahme<br />

Stahl Futterflansche<br />

14 €<br />

Rohling Ø passend zu<br />

RCFFE8/125 125 mm Emco Compact 8 / RC480 49,95 €<br />

RCFFEV10 125 mm Emco Maximat V10 89 €<br />

RCFFSH125 125 mm Schaublin mit Aufnahme 89,95 €<br />

Gewinde M37.6 x 3<br />

Vorsicht Schaublin Spindeln besitzen kein M38 x 3, sondern M37.6 x 3!!!<br />

RCFFMY100 100 mm Myford mit Aufnahme Gewinde 29 €<br />

1 1/8“ x 12 Gänge je Inch<br />

RCFFMY125 125 mm Myford mit Aufnahme Gewinde<br />

1 1/8“ x 12 Gänge je Inch<br />

30 €<br />

Stahl Futterflansch<br />

RCFFZY1680R<br />

Rohling<br />

Ø 80 mm mit zylindr.<br />

Aufnahme 16 mm<br />

Stahl Futterflansch<br />

RCFFZY1680<br />

Ø 80 mm mit zylindr. Aufnahme<br />

mit 3 Bohrungen / Zapfenlänge 25 mm<br />

Zapfen Ø 16 / Lochkreis 67 mm<br />

Futter Zentrieraufnahme<br />

Ø 55 mm 19,95 €<br />

29,95 €<br />

Besuchen Sie uns auf dem<br />

Echtdampf Hallentreffen<br />

in Karlsruhe<br />

vom 11. bis 13. Januar 2013<br />

Vorbestellte Ware wird frachtfrei<br />

für Sie zur Messe mitgebracht !<br />

Das ganze Team<br />

von RCM<br />

wünscht Ihnen schöne<br />

Feiertage und einen<br />

guten Start ins<br />

neue Jahr!<br />

RC MACHINES<br />

Emile Nilles Straße 2 • L-6131 Junglinster<br />

Tel: +352 78 76 76 - 1 • Fax: +352 78 76 76 - 76<br />

Email: info@rc-machines.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!