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Leseprobe - Ulrich Kienzle und die Siebzehn Schwaben

Ulrich Kienzle hat sich auf eine Reise begeben, Nach Berlin und Baiersbronn, nach Stuttgart, Schwäbisch HAll und München, nach Hamburg, Frankfurt und London. Siebzehn außergewöhnliche Menschen ist er dabei begegnet. Sie sind klug und erfolgreich. Sie leben spannende, außergewöhnliche Lebensentwürfe. Und sie sind völlig unterschiedliche Persönlichkeiten. Eins eint sie: Sie sind Schwaben.

Ulrich Kienzle hat sich auf eine Reise begeben, Nach Berlin und Baiersbronn, nach Stuttgart, Schwäbisch HAll und München, nach Hamburg, Frankfurt und London. Siebzehn außergewöhnliche Menschen ist er dabei begegnet. Sie sind klug und erfolgreich. Sie leben spannende, außergewöhnliche Lebensentwürfe. Und sie sind völlig unterschiedliche Persönlichkeiten. Eins eint sie: Sie sind Schwaben.

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<strong>Ulrich</strong> <strong>Kienzle</strong><br />

Rezzo Schlauch<br />

Der »Bud Spencer aus<br />

Hohenlohe«<br />

Bei einer Studentenveranstaltung wurde er einmal ironisch<br />

als »Rezzo von Schlauch« angekündigt. Irgendwie passt es zu<br />

ihm, dem schillernden »Ritter wider den tierischen Ernst«.<br />

Sein Name wurde Programm. Der stammt schließlich von ei nem<br />

leibhaf tigen fränkischen Ritter aus Bächlingen. Dort, in Hohenlohe,<br />

am Nordrand Baden-Württembergs, wuchs er auf. Rezzo<br />

Schlauch – Dickkopf <strong>und</strong> Bonvivant, gerade <strong>und</strong> kantig – mischte<br />

als Realo <strong>die</strong> Grünen auf <strong>und</strong> brachte es zum Staatssekretär im<br />

Wirtschaftsministerium in Berlin. Ein Unikum.<br />

»Zwei Zentner für Stuttgart«, warb er 1996 bei seiner OB-<br />

Kandidatur in der Landeshauptstadt. Und fast hätte er auch gewonnen.<br />

Die Ernte aber fuhr 16 Jahre später Fritz Kuhn ein. Die<br />

Strategie war aufgegangen. Schlauch: »Es macht keinen Sinn,<br />

nur <strong>die</strong> Stimmen zwischen Rot <strong>und</strong> Grün auszutauschen. Wir<br />

müssen ins bürgerliche Zentrum.« Ex-Ministerpräsident Oettinger<br />

nannte ihn in den 90er-Jahren den »Bud Spencer aus Hohenlohe«.<br />

Ähnlich unkonventionell wie der Filmheld schlug er gelegentlich<br />

in der Politik zu. Mit dem irrlichternden Oettinger hätte<br />

er gerne Schwarz-Grün in Baden-Württemberg gemacht. Aber<br />

der konnte sich in seiner CDU nicht durchsetzen. Die politische<br />

Landschaft in Baden-Württemberg würde heute anders aussehen.<br />

Auch eine Bonusmeilen-Affäre hat Rezzo Schlauch politisch<br />

überlebt. Er war First Class nach Thailand in den Urlaub gejettet.<br />

2005, nach dem Ende von Rot-Grün, zog er sich aus der Politik in<br />

mehrere Aufsichtsräte zurück, was von seiner Partei kritisch beäugt<br />

wird. Ihm ist das ziemlich egal.

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