Auszug - Blinden

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Hinauf in schwindelnde Höhen, Jagd auf 3D-Tiere und belohnt mit einem herrlichen Ausblick. einfach alles zu sichern und vor allem mit angelegtem Klettergurt und Sicherungen in den Schlafsack zu schlüpfen. Der Klettergurt hat was von einem Keuschheitsgürtel und so baumelten wir händchenhaltend in den Schlaf. wir dann putzmunter und konnten den Sonnenaufgang und den wunderschönen Ausblick von unserer schwingenden Plattform genießen. 3D-TIERE „ERLEGT“ abholte und überhaupt mit unserer Sehbehinderung sehr gut zurecht kam. Harry Billwein AUFWACHPHASE Einzig morgendlicher Harndrang unterbrach diesen tiefen „Baumschlaf“. Und dann war doch Konzentration angesagt – Sicherungen richtig einhängen, Schuhe losknüpfen, Gurte nachspannen und, nicht zu vergessen, die Aufstiegshilfe wieder mitzunehmen – viele Gedanken, wofür man sonst nur 15 Schritte und 3% Wachphase braucht. Nach dem morgendlichen Abseilen und wieder in den warmen Schlafsack Klettern waren Nach einem ausgiebigen Frühstück versuchten wir uns dann noch im Bogenschießen – und trafen wider Erwarten immer wieder die Scheiben bzw. die 3D-Tiere, die listig im Waldparcours versteckt waren. Wir hatten aber echt immer wieder Schwierigkeiten, unsere Pfeile zu finden, die ihr Ziel nicht getroffen hatten. Es war trotz langer Anreise ein großartiges, unvergessliches Wochenende. Vielen Dank nochmals den Kollegen des <strong>Blinden</strong>verbandes und auch noch ein großes Lob an das Waldseilgartenteam, das uns vom Bahnhof Kontaktadresse: Waldseilgarten-Höllschlucht Allgäuerstraße 12 87459 Pfronten-Ried Tel. +49(0)8363 925 98 96 info@waldseilgartenhoellschlucht.de www.waldseilgartenhoellschlucht.de 13
VERMISCHTES MACH MIT BEIM SCHACH Schwarz/weiß kennt Gerhard Zipko besser in anderer Beschaffenheit: mit und ohne Erhöhung. Sowohl die schwarzen Felder eines taktilen Schachbretts als auch die Figuren unterscheiden sich von jenen in weiß durch ihre tastbare wortwörtliche Erhabenheit. Die Erhabenheit des königlichen Spieles wiederum war für den blinden passionierten Schachspieler mit ein Grund, mehr als drei Jahrzehnte die Leitung der so genannten „Wiener Schachrunde“ zu verantworten. Es war 1980, als Gerhard Zipko nach 15 Jahren Zugehörigkeit im Schachklub zu dessen „König“ avancierte. Der bisherige „Herr der Rochaden“, Anton Hartig, hatte gerade die Obmannschaft im Wiener <strong>Blinden</strong>verband über - nommen, was ihm für den Schach sport kaum mehr Gelegenheit ließ. Sein Nachfolger führte den Weg der Integration konsequent fort: Seit den 1950er Jahren gab es immer von Anfang Oktober bis Ende März die jährliche Betriebsmeisterschaft des Wiener Schachverbandes, wo unter zehn teilnehmenden Mann schaften stets auch die Wiener Schachrunde mit sechs Personen vertreten war. Vor einigen Jahren kam es für die lange Zeit erfolgsverwöhnte A-Mannschaft hier zu einem leichten Rückschlag: Der Klassenerhalt in der dritthöchsten Stufe ging verloren. Viel schlimmer war aber für die heuer seit 60 Jahren bestehende Schachrunde der Verlust von Spielern der Anfangszeiten. Denn Nachwuchs ist sehr spärlich gesät. „Es gibt heute so viele Freizeitmöglichkeiten“, stellt Herr Zipko nüchtern fest: „Es ist für die Jungen einfach zu viel, jeden Donnerstag mehrere Stunden der Faszination Schach zu widmen“. Ein wenig wehmütig erinnert er sich an seine Anfangszeit als Leiter der Schachrunde zurück: „1981, im Jahr der Behinderten, war das Interesse sehr groß. Die Firma IBM hat überaus groß- zügig ein internationales Turnier im Hilton ermöglicht.“ Heute ist es seine letzte Aufgabe in dieser Funktion, ein internationales Jubiläumsturnier mit Spielern aus früheren Zeiten zu organisieren. Vom 24. bis 28. Oktober gibt es in Mönichkirchen die Chance, unter Aufsicht der internationalen Schiedsrichter Irma und Werner Stubenvoll, die Partien von damals wieder aufleben zu lassen. Bayram Cigci wird auch dabei sein, obwohl er als einer der Jüngsten die alten Zeiten gar nicht miterlebt hat. Als neuer, dritter Obmann der Wiener Schachrunde blickt er jedoch zuversichtlich in die Zukunft, auch wenn die Finanzierung von Turnieren immer schwieriger wird. Sein kurzfristiges Ziel: Die Qua- 14
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