Neuroscience-Methoden für die angewandte Medienforschung
Neuroscience-Methoden für die angewandte Medienforschung
Neuroscience-Methoden für die angewandte Medienforschung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Neuroscience</strong>-<strong>Methoden</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>angewandte</strong> Me<strong>die</strong>nforschung Seite 2<br />
aktive Hirnregionen bestimmt werden, <strong>die</strong> sich bis zu 2,5 cm unter der Schädeldecke<br />
befinden. Bislang gibt es jedoch noch sehr wenige Erkenntnisse<br />
über <strong>die</strong> Nützlichkeit <strong>die</strong>ser Methode <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>angewandte</strong> Me<strong>die</strong>nforschung.<br />
Aus <strong>die</strong>sem Grund hat Goldmedia ein Forschungsprojekt durchgeführt, welches<br />
<strong>die</strong> Möglichkeiten von NIRS im Umfeld anderer <strong>Methoden</strong> der Neuroforschung<br />
beleuchtet und deren Nutzen aufzeigt.<br />
Im Rahmen <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> der Projektpartner Goldmedia (Forschungsinstitut),<br />
Medical School Hamburg (EEG-Forschung), Tobii (Hersteller von Eye Tracking-<br />
Kameras; Schweden), Artinis (Hersteller NIRS-Geräte; Niederlande) und<br />
Questline (Rekrutierungsagentur; Deutschland) unter Beteiligung verschiedener<br />
Markenartikler und Fernsehsender wurde in den vergangenen Monaten<br />
ein interdisziplinäres Forschungsprojekt umgesetzt. Ziel des Projektes war es<br />
herauszufinden, welchen Beitrag verschiedene biometrische Forschungsmethoden<br />
des Neuromarketing zur Werbewirkungsforschung leisten. Darüber<br />
hinaus wurde eine <strong>Methoden</strong>kombination getestet, <strong>die</strong> auch ohne subjektive<br />
Daten <strong>die</strong> Wirkung von Werbespots aufzeigt. Dabei wurden folgende <strong>Methoden</strong><br />
in Kombination eingesetzt:<br />
• Elektroenzephalografie (EEG, 16 Kanäle)<br />
• Eye Tracking (120 Hz)<br />
• Pupillometrie (60 Hz)<br />
• Nahinfrarotspektroskopie (NIRS, 128 Hz auf 839nm und 761nm)<br />
• Interview (verbale Vali<strong>die</strong>rung)<br />
Als Stimulusmaterial fungierten Werbespots und TV-Trailer sowie TV-<br />
Rahmenprogramme.<br />
Mit <strong>die</strong>ser Untersuchung konnte gezeigt werden, dass über <strong>die</strong> beschriebene<br />
<strong>Methoden</strong>triangulation <strong>die</strong> Wirkung von Werbespots deutlich besser ermittelt<br />
werden konnte, als <strong>die</strong>s mit einzelnen <strong>Methoden</strong> möglich ist. Besonders<br />
innovativ ist dabei der gleichzeitige Einsatz von NIRS und Eye Tracking, <strong>die</strong><br />
beide auf Infrarotstrahlung reagieren und sich nur unter besonderen Bedingungen<br />
kombinieren lassen.<br />
Im Ergebnis wurde gezeigt, dass alle genutzten biometrischen Verfahren zur<br />
Aufklärung unterschiedlicher Aspekte der Werbewirkung beitragen konnten.<br />
Während <strong>die</strong> Eye Tracking-Daten zeigen konnten, welche Bereiche des gezeigten<br />
Materials gesehen wurden, wie <strong>die</strong> Wahrnehmungsverläufe waren<br />
und welche Blickmuster entstanden sind, konnte über <strong>die</strong> lichtbereinigten<br />
Pupillenmetriken <strong>die</strong> Aktivierung der Testpersonen sekundengenau aufgezeichnet<br />
werden, ohne jedoch Daten über <strong>die</strong> Valenz <strong>die</strong>ser Aktivierung zu<br />
erhalten. Da eine allgemeine unspezifische Aktivierung auch in Hirnströmen<br />
Goldmedia Custom Research GmbH, Berlin