PDF-Version - Evangelische Kirche in Deutschland
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Geschäftsstelle der Synode
Drucksache
III c / 1
6. Tagung der 11. Synode
der Evangelischen Kirche in Deutschland
10. bis 13. November 2013
in Düsseldorf
B E R I C H T
des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik
(GEP) gGmbH
mit dem Hansischen Druck- und Verlagshaus
(HDV) GmbH
„EIN RICHTIGES ERDBEBEN“
EVANGELISCHE MEDIENARBEIT INMITTEN DER „ZWEITEN
REVOLUTION IM KULTURBEREICH“
Direktor Jörg Bollmann
„Ein richtiges Erdbeben“
Evangelische Medienarbeit inmitten der „zweiten Revolution im Kulturbereich“
Bericht 2013
des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) gemeinnützige GmbH
mit dem Hansischen Druck- und Verlagshaus (HDV) GmbH
Direktor Jörg Bollmann
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„Das ist ein richtiges Erdbeben.“ So überschreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) am
7. August 2013 den Bericht über den Verkauf der „Washington Post“ an den Amazon-Chef Jeff
Bezos. „Es ist die Art Nachricht, von der man jetzt schon weiß, dass man sich daran erinnern
wird, wo man war, als man sie gehört hat“, leitet die FAZ den Artikel ein und deutet damit an, welche
Bedeutung dieser Deal in der globalen Medienwelt hat. Als wenige Wochen vorher eine andere
Mediennachricht aus Deutschland bekannt geworden war, „stand die Branche Kopf“,
schreibt epd medien am 9. August 2013. Die Verlage Springer und Funke hatten darüber informiert,
dass Springer seine traditionsreiche Regionalzeitung „Hamburger Abendblatt“ und die „Berliner
Morgenpost“ sowie die Programm- und Frauenzeitschriften – darunter auch die „Hörzu“ – an
die Essener Funke-Gruppe verkaufen will. Die ersten aufrüttelnden Nachrichten waren bereits ein
knappes halbes Jahr vorher zu verkraften gewesen: Die Einstellung der „Financial Times
Deutschland“ (FTD), der Insolvenzantrag der „Frankfurter Rundschau“ und deren Eingliederung
unter das Dach der Frankfurter Societät und des FAZ-Verlags unter weiterer Beteiligung der Karl-
Gerold-Stiftung sowie die Insolvenz der Nachrichtenagentur dapd beschäftigten die Branche im
Herbst und Winter 2012. Der Medienmarkt in Deutschland, der Medienmarkt weltweit ist in Bewegung,
ein Abflauen des Sturms nicht absehbar. Die Ereignisse stützen die These von Olaf Zimmermann,
dem Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, der in epd medien am 10. August
2012 geschrieben hatte: „Die Digitalisierung ist nach der Einführung des Buchdrucks die zweite
bahnbrechende Revolution im Kulturbereich.“
Von dieser Entwicklung bleibt die evangelische Publizistik natürlich nicht unberührt, Medien- und
Öffentlichkeitsarbeit für die evangelische Kirche stehen unter Anpassungsdruck an die neuen,
sich ständig verändernden Gegebenheiten. Umso erfreulicher ist es, dass es dem evangelischen
Magazin chrismon gelungen ist, die Leserreichweite nicht nur zu stabilisieren, sondern sogar
noch auszubauen. Nach der Allensbacher Werbeträgeranalyse (AWA) 2013 lesen 1,06 Millionen
Leserinnen und Leser jede Ausgabe des Supplements, ein Rekordwert in der nunmehr
13-jährigen Geschichte von chrismon bei einer insgesamt kleiner werdenden Zahl von Print-
Lesenden in Deutschland. Das drückt sich auch in der Anzeigenakquise aus: In einem immer
schwieriger werdenden Markt wurden im Berichtszeitraum erneut die Planzahlen erreicht. Eine
dem GEP-Aufsichtsrat vorgelegte Markenstudie von chrismon durch die im deutschen Medienmarkt
renommierte Unternehmensberatung Schickler kommt denn auch zu dem Ergebnis, dass
die Marke chrismon in den letzten Jahren große Erfolge erzielt habe. Das Magazin habe sich seit
seiner Gründung in der deutschen Publikations-Landschaft einen guten Ruf erarbeitet und überzeuge
mit spannenden Themen und Debatten. Mit Blick auf die Veränderungen im Medienmarkt
empfiehlt Schickler: „Zukünftig hat chrismon dem sich anhaltenden Mediennutzungswandel
Rechnung zu tragen und sollte für die evangelische Kirche die Chance nutzen, seine Marke über
das Konzept des Beilagen-Magazins hinaus weiterzuentwickeln. Hierzu wird es notwendig sein,
einerseits die erreichte Zielgruppe konsequent zu bedienen und andererseits das publizistische
Konzept kanalübergreifend anzupassen, um darüber hinaus neue Zielgruppen zu erschließen“
(Markenstudie zur Print-Publikation chrismon des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik,
Seite 11). Eine spannende Aufgabe, der sich Redaktion und Verlag in der kommenden Zeit
gerne stellen werden.
Bereits zum zweiten Mal produziert die chrismon-Redaktion im Auftrag der EKD ein „chrismon
spezial“ zum Reformationstag. Mit prominenter Besetzung: Bundespräsident Joachim Gauck
schreibt einen exklusiven Gastbeitrag zu „Reformation und Politik“. Luther-Botschafterin Margot
Käßmann und der (evangelische!) Kapitän vom FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft,
Philipp Lahm, sprechen in einer chrismon-Begegnung über Verantwortung, Führung
und Engagement. Das Thema Engagement zieht sich, passend zum beginnenden Jahr „Reformation
und Politik“, durch das ganze Heft. So gibt es eine große Reportage über Kirchengemeinden,
die sich in unterschiedlicher Weise engagieren – für sozial benachteiligte Jugendliche,
für ältere Bürger auf dem Dorf oder für gestrandete Flüchtlinge. Sie soll zeigen: Kirchengemeinden
sind mittendrin und halten die Gesellschaft zusammen. Chrismon konnte dafür besonders
aus den Erfahrungen und Netzwerken der Gemeindewettbewerbe 2012 und 2013 schöpfen. Engagement
ist auch das Leitmotiv der Kampagne zum spezial 2013: Unter dem Motto „Ich kann
nicht anders“ werden Menschen vorgestellt, die sich spontan und weit über dem Durchschnitt für
andere Menschen einsetzen. Die Begleitkampagne zum Heft zieht sich durch alle Mediengattungen:
Online inklusive Social Media, Radio und Fernsehen. Die vielfältige Vernetzung im GEP mit
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kirchlichen Institutionen wie der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Rundfunk (aer), dem Evangelischen
Medienverband in Deutschland (EMVD) und der Beauftragtenkonferenz sowie die durch
die tägliche Arbeit des GEP bestehenden engen Kontakte zu Fernsehsendern, Hörfunkprogrammen
sowie Verlags- und Medienhäusern ermöglichen sowohl eine multimediale Kampagne als
auch Druck und Beilage des Spezialheftes zu bezahlbaren Preisen. Das chrismon spezial wird
Ende Oktober rund 50 Zeitungen mit einer Gesamtauflage von rund 6,7 Millionen Exemplaren
beiliegen.
Seit 2005 befindet sich chrismon mit dem Verlag Hansisches Druck- und Verlagshaus (HDV) nun
als 100-prozentiges Tochterunternehmen nach einem entsprechenden Beschluss der EKD-
Synode 2004 unter dem Dach des GEP. Im 40sten Jahr nach Gründung des Gemeinschaftswerks
ist die Integration von chrismon ein bedeutender Schritt zur Erfüllung des von der EKD-
Synode 2008 erteilten Auftrags, „das GEP als Kompetenzzentrum zu stabilisieren und zu stärken.“
Wichtige Meilensteine der 40-jährigen GEP-Geschichte sind die Gründung als eingetragener
Verein 1973, die Umgründung in eine gemeinnützige GmbH 2000, die Zusammenführung mit
HDV und chrismon 2005, die Eingliederung der Rundfunkarbeit für den Medienbeauftragten des
Rates der EKD 2007, der Launch von evangelisch.de 2009 sowie die bereits im Bericht für die
EKD-Synode 2012 beschriebene Verabschiedung des Strukturkonzepts und die damit einhergehende
Vereinfachung der Gesellschafterstruktur (EKD mit 94 Prozent Anteilen, Evangelisches
Werk für Diakonie und Entwicklung 6 Prozent Anteile) mit der Etablierung eines Aufsichtsrats.
Nach der Konstituierung im Dezember 2012 hat dieses Gremium im März 2013 die Arbeit aufgenommen
und befasst sich in den ersten zwölf Monaten mit der Bewertung der wichtigsten Marken
und Dienstleistungen unter dem Dach des GEP, unter anderem chrismon, epd/evangelisch.de,
Rundfunkarbeit sowie den Verlagsdienstleistungen.
Zu den erfolgreichsten Marken, die vom GEP betreut werden, gehört die Fastenaktion der evangelischen
Kirche „7 Wochen Ohne“. Das zugespitzte Motto der Aktion 2013 „Riskier´ was,
Mensch – 7 Wochen ohne Vorsicht“ führte zu lebhaften, auch kontroversen Diskussionen und war
im Blick auf Aufmerksamkeit, Reichweite und Umsatz ein großer Erfolg. Zahlreiche Medien befassten
sich mit dem Aktionsmotto und nahmen Gelegenheit, den Unterschied zwischen Risikobereitschaft
und Fahrlässigkeit zu diskutieren. An Leben und Taten von Menschen wie zum Beispiel
Franz von Assisi, der unbewaffnet ins Lager der arabischen Kreuzzugsgegner ging, von
Martin Luther King, der vor 50 Jahren die Rede „I have a dream“ hielt, bis hin zu Pfarrer Holmer
aus Lobetal, der vom 30. Januar bis 3. April 1990 trotz zahlreicher Proteste und sogar Drohungen
die Honeckers in seinem Haus aufnahm, konnte zudem deutlich gemacht werden, was Toleranz
und Risikobereitschaft verbindet – ein Beitrag zum Themenjahr der EKD. Der ZDF-
Fernsehgottesdienst zum Thema aus Fulda erreichte mit zehn Prozent einen deutlich über dem
Durchschnitt liegenden Marktanteil.
135 Kirchengemeinden aus dem gesamten Bundesgebiet und aus fast allen ACK-Kirchen hatten
sich für die Gemeindepreise beworben und lieferten sich beim Internetvoting für die Publikumspreise
wie schon im Vorjahr einen intensiven Wettbewerb. Dies dokumentieren die Zahlen der
Zugriffe (301.000), der Page Impressions (745.000) und der abgegebenen Stimmen (237.000).
Die Medienresonanz für die Aktion unterstrich den Erfolg. So sorgte das ZDF mit seiner Berichterstattung
in den „heute“-Nachrichten und im Magazin „Drehscheibe“ für Präsenz auf dem Bildschirm,
die Printberichterstattung in den Regionalzeitungen vervielfachte den Gewinn. Mit solchen
Aktionen und Kampagnen wie „7 Wochen Ohne“ und dem Gemeindewettbewerb ist das
GEP auch im Bereich Social Media vertreten, was mit über 3.600 Facebooks-Likes für „7 Wochen
Ohne“ und 4.886 Facebook-Likes der Gemeindeprofile dokumentiert wird.
Der Evangelische Pressedienst (epd) berichtete 2013 gleich über mehrere große Themen im
Kernbereich Kirche – über den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. und die Wahl seines Nachfolgers
Franziskus, über den Deutschen Evangelischen Kirchentag im Mai in Hamburg und über die
vom Rat der EKD im Juni veröffentlichte Orientierungshilfe zum Thema Familie. Im Bereich der
Sozialpolitik begleitete epd auf seinem Agenturkanal, dem epd-Basisdienst, sowie in der Fachpublikation
epd sozial kontinuierlich den Fortgang der Diskussion um das kirchliche Arbeitsrecht
sowie die bundespolitischen Debatten um das Betreuungsgeld und den Ausbau von Kindertages-
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stätten. Beim jährlichen Treffen von ARD, ZDF und dem Deutschlandradio mit den großen Kirchen,
das in diesem Jahr im GEP stattfand, äußerten die Intendantinnen und Intendanten ihre
hohe Wertschätzung für die epd-Kompetenz im Medienbereich und bescheinigten, dass die
Fachpublikation epd medien ein unverzichtbarer kritischer Begleiter für das öffentlich-rechtliche
Rundfunksystem sei. Das föderal organisierte epd-System der acht epd-Trägerunternehmen im
Rahmen der epd-Arbeitsgemeinschaft hat sich auch in den Zeiten der Medienkrise bewährt, die
Zahl der Kunden ist weiterhin auf dem Höchststand: Zwei Drittel der Tageszeitungen und alle
öffentlich-rechtlichen Sender arbeiten mit epd. Die Agentur wird aber zunehmend auch von Online-Portalen
genutzt und präsentiert sich in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter.
Mit evangelisch.de nimmt das GEP teil an der rasanten digitalen Entwicklung auf dem Medienmarkt.
Das Wichtigste von evangelisch.de gibt es seit Mai 2013 auch „zum Mitnehmen“: Auf einer
Smartphone-App, die sowohl auf Android- als auch auf Apple-Geräten läuft, wurden die wesentlichen
Inhalte des Internetportals für mobile Endgeräte aufgearbeitet. 22 Prozent aller Besuche auf
evangelisch.de kommen inzwischen von mobilen Endgeräten. Darüber hinaus wurden auch die
evangelisch.de-Präsenzen in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter in der Redaktion
stärker verankert und den neuesten Erkenntnissen angepasst. 16 Prozent aller Gesamtbesuche
steuern evangelisch.de auf dem Weg über die sozialen Netzwerke an, 32 Prozent suchen bei
Google aktuelle Themen, die sie bei evangelisch.de finden. Facebook hält mit 39 Prozent außerdem
den größten Einzelanteil an Besuchen, die von anderen Seiten auf evangelisch.de geleitet
werden, und ist damit einer der wichtigsten Zugangswege zu dem evangelischen Portal. Zu den
erfolgreichen interaktiven Aktionen, die auch auf Social Media gespielt wurden, gehört der Wettbewerb
„Chormeister 2013“. Mit folgenden Kennziffern: 96.842 eindeutige Besucher, 195.477
Zugriffe, 1.068.175 Page Impressions, 5,46 durchschnittliche Seitenaufrufe pro Zugriff, 9,74 Prozent
Zugriffe von mobilen Endgeräten, 8.187 Facebook-Likes der Chorprofile, Berichterstattung in
einer Auflage von 3,3 Millionen Exemplaren und damit eine Reichweite von ca. 8,2 Millionen Leserinnen
und Lesern allein in Tages- und Wochenzeitungen.
Die im GEP positionierte Rundfunkarbeit für den Medienbeauftragten des Rates der EKD verantwortet
insgesamt 18 Verkündigungsformate, zehn im Fernsehen und acht im bundesweiten Hörfunk.
Die Sendungen erreichten im Fernsehen im vergangenen Jahr insgesamt rund
188 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, im Hörfunk waren es rund 60 Millionen.
Beispiele: Ein „Wort zum Sonntag“ schauen im Schnitt 1,5 Millionen, einen ZDF-Gottesdienst etwa
675.000 Menschen. Für eine Folge der Talkshow „Tacheles“ interessieren sich im Durchschnitt
400.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, bei einer RTL-Dokumentation schalten rund eine
Million ein. „So gesehen“ mit Bischof Ulrich auf SAT 1 verfolgen etwa 1,5 Millionen, der „Talk am
Sonntag“ in diesem Sender verzeichnet eine Quote zwischen 200.000 und 400.000. Die im
Deutschlandfunk und in Deutschlandradio Kultur ausgestrahlten Morgenandachten werden von
260.000 Hörerinnen und Hörern wahrgenommen.
Seit Februar 2012 ist etwas gelungen, worum sich die Rundfunkbeauftragten in den vergangenen
Jahren lange vergeblich bemüht haben. Der Medienbeauftragte des Rates der EKD, Markus
Bräuer, und sein Team in der Rundfunkarbeit im GEP haben es geschafft, die evangelische Kirche
ins fiktionale Fernsehprogramm zu bekommen. Drehbuchautorenworkshops, intensive Kontaktpflege
mit Autoren, Produzenten und Sendern haben es möglich gemacht: Entstanden sind
12 Formate, die nun zum Teil in Serien übergehen. Mit namhaften Schauspielerinnen und Schauspielern
wie Matthias Brandt, Heino Ferch, Jan Fedder, Veronika Ferres, Wotan Wilke Möhring,
Christine Neubauer, Barbara Auer und vielen anderen. Chrismon reflektiert die Programme inzwischen
mit eigenen Geschichten, der Erfolg stellt sich ein: Im Schnitt mehr als
5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer interessieren sich für die Sendungen, die ein sehr
sympathisches Bild der evangelischen Kirche und ihrer Mitarbeitenden vermitteln.
Um Bewegtbild-Angebote geht es auch Matthias-Film, angepeilt wird die junge Zielgruppe in Kindergärten
und Schulen, didaktisch verarbeitet werden auch hier viele fiktionale Produkte. Im Berichtszeitraum
hat sich das Unternehmen insbesondere im Bereich der Elementar- und Primarpädagogik
mit innovativen Medienangeboten für Schule und Gemeinde engagiert. Aus dem Wissen
um die Relevanz religiöser Früherziehung in einer zunehmend säkularen Welt steht ab September
2013 das Label „Matthias-Kids“ zur Verfügung. Dazu gehören neben Filmen und dem Bilderbuchkino
ein gemeinsames Projekt mit Vandenhoeck & Ruprecht für den gesamten Religionsun-
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terricht in vier Jahren Grundschule, der zu einem erheblichen Teil auf Matthias-Film Medien basiert.
„Religion mit Kindern“ heißt die vierbändige Materialreihe, deren erster Band zur Didacta
2013 erschienen ist. Das GEP ist über die EKD Media als Gesellschafter mit 49,5 Prozent an
Matthias-Film beteiligt.
Wie aktuell wir auch in Verkündigungsformaten arbeiten können, zeigte sich in diesem Sommer.
Die Rundfunkarbeit reagierte in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk auf die Hochwasserkatastrophe
Anfang Juni 2013 mit einer Live-Übertragung des Gottesdienstes am 9. Juni für die
Flutopfer in Halle (Saale), bei dem auch Bundespräsident Joachim Gauck anwesend war. Die
aktuelle Entscheidung für die Livesendung war eine große Herausforderung für den Sender, aber
auch für die Rundfunkarbeit im GEP, denn Gottesdienstübertragungen bedürfen normalerweise
einer langen Vorbereitungsphase. Im Fazit waren sich alle einig: Dieser Gottesdienst eröffnete
den Menschen neue, Hoffnung machende Perspektiven. Auch das ist Auftrag der evangelischen
Rundfunkarbeit.
Anfang Januar 2013 starteten 16 neue Volontärinnen und Volontäre ihre Ausbildung an der
Evangelischen Journalistenschule Berlin (EJS), die in 22 Monaten bis Oktober 2014 crossmedial
im Print-, Online-, Radio- und TV-Journalismus ausgebildet werden. Vor der Aufnahme an der
EJS mussten die jungen Leute im November ein mehrstufiges Auswahlverfahren absolvieren.
Früchte der Ausbildungsarbeit unserer Schule gab es im Berichtszeitraum erneut: Bernhard Albrecht
(3. Jahrgang 1999/2000) erhielt den ERM-Medienpreis für Nachhaltige Entwicklung 2012
(1. Preis), der, initiiert vom Studiengang Energie- und Ressourcenmanagement (ERM), von der
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen vergeben wird, und den Best Cancer
Reporter Award 2012 (1. Preis) für den Report „Dschungel der Wunderheiler“, erschienen in: Der
Spiegel 9/2012, sowie den Deutscher Journalistenpreis Neurologie 2012 für den Report „Alzheimer
– Beginnt der Sieg über die Krankheit in Kolumbien?“, erschienen in: Geo, Heft 10/2012. Nadine
Ahr (8. Jahrgang 2009/2010) wurde mit dem Alexander-Rhomberg-Preis 2012 ausgezeichnet.
Einen historischen Moment gab es bei den vom Evangelischen Medienverband in Deutschland
(EMVD) veranstalteten Evangelischen Medientagen im Juni 2013 in Kassel. Elf Verlagshäuser
der evangelischen Wochenpresse und das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik
unterzeichneten nach über zwei Jahren Vorarbeit einen Kooperationsvertrag, der die Zusammenarbeit
zwischen den landeskirchlichen Häusern verstärken soll. Gemeinsam sollen neue Wege
beschritten werden, um die Angebote der Wochenpresse mit attraktiven Inhalten crossmedial
weiterzuentwickeln. Die Partner verfolgen das Ziel, auf einer wirtschaftlich stabilen Basis die Zukunft
der Wochenpresse zu sichern und die Zielgruppen zeitgemäß multimedial anzusprechen.
Außerdem wurde in Kassel ein neuer EMVD-Vorstand gewählt. Im EMVD sind derzeit 46 Verlage,
Medien- und Presseverbände, Buchhandlungen, Büchereien sowie weitere Träger kirchlicher
Publizistik zusammengeschlossen. Der EMVD hat seinen Sitz im Gemeinschaftswerk der Evangelischen
Publizistik, das auch mit der Geschäftsführung beauftragt ist. Im neu gewählten Vorstand
arbeiten Christof Vetter vom Lutherischen Verlagshaus in Hannover (Vorsitzender), Roland
Gertz vom Evangelischen Presseverband in Bayern (Stellvertretender Vorsitzender), Reinhilde
Ruprecht von der Edition Ruprecht in Göttingen und der GEP-Direktor als festes (geborenes) Mitglied.
Das „Rote Sofa“, das vom EMVD auf den Evangelischen Kirchentag gestellt wird, hat sich inzwischen
als echte Marke etabliert. In Hamburg waren es mehr als 12.000 Menschen, die das Bühnenprogramm
vor dem Congress-Zentrum mit über 25 prominenten Gästen aus Kirche, Gesellschaft,
Politik und Kultur im Halbstundengespräch mit ausgewählten Journalistinnen und Journalisten
der evangelischen Publizistik verfolgten. Auf der Gästeliste unter anderem: Samuel Koch,
Margot Käßmann, Nikolaus Schneider, Katrin Göring-Eckardt, Fulbert Steffensky, Nina Hagen,
Anselm Grün, Eckart von Hirschhausen und Peer Steinbrück, um nur einige zu nennen.
Weitere ausführlichere Informationen zur Arbeit des GEP finden sich im Geschäftsbericht, der am
GEP-Stand auf dieser Synode verteilt wird.