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Untitled - TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Bibliografische Informationen der Deutschen <strong>Bibliothek</strong><br />

Die Deutsche <strong>Bibliothek</strong> verzeichnet diese Publikation in der<br />

Deutschen Nationalbibliografie;<br />

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

1. Auflage 2013<br />

© 2013 by Verlag: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH,<br />

Gießen<br />

Printed in Germany<br />

ISBN 978-3-86345-184-4<br />

Verlag: DVG Service GmbH<br />

Friedrichstraße 17<br />

35392 Gießen<br />

0641/24466<br />

info@dvg.de<br />

www.dvg.de<br />

Umschlagfoto:<br />

Yvette Jacob, Düsseldorf


<strong>Tierärztliche</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong><br />

Untersuchungen zu den Auswirkungen<br />

verschiedener Faktoren in der Hundehaltung auf das<br />

Verhalten von Hunden der Rasse Australian Sheperd<br />

in einem speziell entwickelten Verhaltenstest<br />

INAUGURAL – DISSERTATION<br />

zur Erlangung des Grades<br />

einer Doktorin der Veterinärmedizin<br />

- Doctor medicinae veterinariae -<br />

(Dr. med. vet.)<br />

vorgelegt von:<br />

Nadine Schreiner<br />

Hoya<br />

<strong>Hannover</strong> 2013


Wissenschaftliche Betreuung:<br />

Univ.-Prof. Dr. Hansjoachim Hackbarth<br />

Institut für Tierschutz und Verhalten<br />

<strong>Tierärztliche</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong><br />

1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. Hansjoachim Hackbarth<br />

2. Gutachter: PD Dr. Karl-Heinz Esser<br />

Tag der mündlichen Prüfung: 6. November 2013


Meinem Opa Artur<br />

und meinen Kindern


Achte auf das Kleine in der Welt,<br />

das macht das Leben reicher und zufriedener.<br />

Carl Hilty


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung ........................................................................................................... 1<br />

2 Literatur .............................................................................................................. 3<br />

2.1 Der Australian Sheperd ........................................................................... 3<br />

2.1.1 Zuchtorganisation ................................................................................... 3<br />

2.1.2 Entstehung der Rasse ............................................................................ 4<br />

2.2 Das Verhalten .......................................................................................... 5<br />

2.2.1 Verhaltensontogenese ............................................................................ 5<br />

2.2.2 Ausdrucksverhalten ................................................................................ 8<br />

2.2.3 Entspannt ................................................................................................ 9<br />

2.2.4 Soziale Annäherung ................................................................................ 9<br />

2.2.5 Passive Submission .............................................................................. 10<br />

2.2.6 Agonistik ............................................................................................... 13<br />

2.2.7 Jagdverhalten ....................................................................................... 15<br />

2.2.8 Spielverhalten ....................................................................................... 16<br />

2.2.9 nicht zielgerichtete Erregungslage ........................................................ 17<br />

3 Material und Methoden ................................................................................... 19<br />

3.1 Die Hunde ............................................................................................. 19<br />

3.2 Der Fragebogen .................................................................................... 19<br />

3.2.1 Erstellung des Fragebogens ................................................................. 19<br />

3.2.2 Das Ausfüllen des Fragebogens ........................................................... 20<br />

3.3 Der Test ................................................................................................ 20<br />

3.3.1 Die Testgelände .................................................................................... 20<br />

3.3.2 Das Testgelände 1: <strong>Hannover</strong> ............................................................... 21


3.3.3 Testgelände 2: Löffingen ....................................................................... 21<br />

3.3.4 Testgelände 3: Velbert .......................................................................... 22<br />

3.3.5 Testpersonen ........................................................................................ 22<br />

3.3.6 Testutensilien ........................................................................................ 23<br />

3.3.7 Die Durchführung des Tests .................................................................. 24<br />

3.4 Die Testsituationen................................................................................ 25<br />

3.4.1 Handling-Übungen ................................................................................ 25<br />

3.4.2 Spiel mit dem Besitzer ohne Spielzeug (Spiel 1) .................................. 25<br />

3.4.3 Person mit Blindenstock ....................................................................... 25<br />

3.4.4 Rassel ................................................................................................... 25<br />

3.4.5 Zerrspiel mit dem Halter und einer Testperson ..................................... 25<br />

3.4.6 Jogger ................................................................................................... 26<br />

3.4.7 Weinende Person ................................................................................. 26<br />

3.4.8 Freundliche Ansprache ......................................................................... 26<br />

3.4.9 Spielzeugpferd ...................................................................................... 26<br />

3.4.10 Abruptes Aufstehen und Weglaufen ..................................................... 27<br />

3.4.11 Kreischende Person ............................................................................. 27<br />

3.4.12 Neutrale Begegnung ............................................................................. 27<br />

3.4.13 Personengruppe ................................................................................... 27<br />

3.4.14 Regenschirm ........................................................................................ 27<br />

3.4.15 Wurfspiel mit dem Besitzer (Spiel 2) ..................................................... 27<br />

3.4.16 Betrunkener .......................................................................................... 28<br />

3.4.17 Spielzeugauto ....................................................................................... 28<br />

3.4.18 Metallisches Geräusch ......................................................................... 28


3.4.19 Person mit Krücken .............................................................................. 28<br />

3.4.20 Ballspiel mit Testperson (Spiel 3) .......................................................... 28<br />

3.4.21 Langer Mantel und Hut ......................................................................... 29<br />

3.4.22 Luftballons ............................................................................................ 29<br />

3.4.23 Anstarren .............................................................................................. 29<br />

3.5 Beurteilung der Hunde ........................................................................... 29<br />

3.6 Datenaufnahme ..................................................................................... 31<br />

3.7 Auswertung der Daten ........................................................................... 31<br />

4 Ergebnisse ....................................................................................................... 33<br />

4.1 Der Fragebogen .................................................................................... 33<br />

4.1.1 Die Hund-Halter-Gespanne................................................................... 33<br />

4.1.2 Anzahl der Personen im Haushalt ......................................................... 35<br />

4.1.3 Besitzererfahrung im Halten von Hunden ............................................. 36<br />

4.1.4 Alter der Hunde beim Erwerb, Vorbesitzer ............................................ 39<br />

4.1.5 Herkunft der Hunde ............................................................................... 40<br />

4.1.6 Grund der Anschaffung ......................................................................... 40<br />

4.1.7 Ausbildungsstand .................................................................................. 42<br />

4.1.8 Haltungsformen ..................................................................................... 43<br />

4.1.9 Andere Tiere im Haushalt ..................................................................... 43<br />

4.1.10 Vorangegangene Krankheiten und einschneidende Erlebnisse. .......... 44<br />

4.2 Das Verhalten der Hunde in den Testsituationen .................................. 45<br />

4.2.1 Handling-Übungen ................................................................................ 46<br />

4.2.2 Spiel 1 ................................................................................................... 47<br />

4.2.3 Person mit Blindenstock ....................................................................... 48


4.2.4 Rassel ................................................................................................... 49<br />

4.2.5 Zerrspiel 1 ............................................................................................. 50<br />

4.2.6 Zerrspiel 2 ............................................................................................. 51<br />

4.2.7 Jogger ................................................................................................... 52<br />

4.2.8 weinende Person .................................................................................. 53<br />

4.2.9 freundliche Ansprache .......................................................................... 54<br />

4.2.10 Spielzeugpferd ..................................................................................... 55<br />

4.2.11 abruptes Aufstehen ............................................................................... 56<br />

4.2.12 schreiende Person ................................................................................ 57<br />

4.2.13 neutrale Begegnung ............................................................................. 58<br />

4.2.14 Personengruppe ................................................................................... 59<br />

4.2.15 Regenschirm ........................................................................................ 60<br />

4.2.16 Spiel 2 .................................................................................................. 61<br />

4.2.17 Betrunkener .......................................................................................... 62<br />

4.2.18 Spielauto .............................................................................................. 63<br />

4.2.19 metallisches Geräusch ......................................................................... 64<br />

4.2.20 Person mit Krücken .............................................................................. 65<br />

4.2.21 Spiel 3 .................................................................................................. 66<br />

4.2.22 Langer Mantel und Hut ......................................................................... 67<br />

4.2.23 Luftballons ............................................................................................ 68<br />

4.2.24 Anstarren .............................................................................................. 69<br />

4.4 Zusammenhänge zwischen den Haltungsfaktoren und den Testsituationen 71<br />

4.4.1 Kinder im Haushalt ................................................................................ 71<br />

4.4.2 Alter des Besitzers ................................................................................ 71


4.4.3 Alter des Hundes zum Testzeitpunkt ..................................................... 72<br />

4.4.4 Geschlecht der Hunde .......................................................................... 75<br />

4.4.5 Wielange insgesamt (in Jahren) hält der Besitzer bereits Hunde?....... 78<br />

4.4.6 Wieviele Hunde hatte der Besitzer zuvor? ............................................ 80<br />

4.4.7 Herkunft des Hundes ............................................................................ 83<br />

4.4.8 Anschaffungsgrund Familienhund ......................................................... 87<br />

4.4.9 Anschaffungsgrund Sporthund .............................................................. 89<br />

4.4.10 Anschaffungsgrund Zuchthund ............................................................. 89<br />

4.4.11 Anschaffungsgründe in Kombination .................................................... 96<br />

4.4.12 Besuch einer Welpenstunde ................................................................. 99<br />

4.4.13 Besuch einer Junghundestunde ......................................................... 101<br />

4.4.14 Ausbildung zum Begleithund .............................................................. 103<br />

4.4.15 Ausbildung zum Sporthund ................................................................ 105<br />

4.4.16 Ausbildungen in Kombinationen ......................................................... 107<br />

5 Diskussion ...................................................................................................... 111<br />

5.1 Material und Methoden ........................................................................ 111<br />

5.1.1 Die Hunde und deren Halter ................................................................ 111<br />

5.1.2 Der Fragebogen ................................................................................... 113<br />

5.1.3 Der Test................................................................................................ 114<br />

5.2 Die Ergebnisse .................................................................................... 117<br />

5.2.1 Zusammenhänge der Haltungsfaktoren und dem Verhalten ................ 117<br />

5.3 Schlussdiskussion ............................................................................... 132<br />

6 Zusammenfassung ........................................................................................ 135<br />

7 Summary ........................................................................................................ 137


8 Literaturverzeichnis ...................................................................................... 139<br />

9 Anhang ........................................................................................................... 157<br />

9.1 Besitzerfragebogen ................................................................................... 157<br />

9.2 FCI-Standard Nummer 342/16.06.20107D ................................................ 162<br />

9.3 Ethogramm ................................................................................................ 169<br />

10 Danksagung ............................................................................................... 172


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Altersverteilung der Halter .................................................................... 33<br />

Abbildung 2: Altersverteilung der Hunde ................................................................... 34<br />

Abbildung 3: Verteilung der Anzahl der Personen im Haushalt.................................. 35<br />

Abbildung 4: Verteilung der Besitzererfahrung im Halten von Hunden in Jahren ...... 36<br />

Abbildung 5: Verteilung der Anzahl der vom Halter zuvor besessenen Hunde .......... 37<br />

Abbildung 6: Verteilung der Aufenthaltsdauer des Hundes beim Halter .................... 38<br />

Abbildung 7: Altersverteilung der Hunde bei Erwerb ................................................. 39<br />

Abbildung 8: Verteilung der Herkunft der Hunde ....................................................... 40<br />

Abbildung 9: Verteilung der Gründe für die Anschaffung des Hundes ....................... 41<br />

Abbildung 10: Verteilung der Ausbildungen der Hunde ............................................. 42<br />

Abbildung 11: Verteilung der Haltungsformen ............................................................ 43<br />

Abbildung 12: Verteilung der anderen Tiere im Haushalt ........................................... 44<br />

Abbildung 13: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Handling" .............. 46<br />

Abbildung 14: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spiel 1" ................. 47<br />

Abbildung 15: Vert. D. Verhaltensweisen in der Sit. "Person mit Blindenstock" ....... 48<br />

Abbildung 16: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Rassel" ................. 49<br />

Abbildung 17: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Zerrspiel 1" ........... 50<br />

Abbildung 18: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Zerrspiel 2" ........... 51<br />

Abbildung 19: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Jogger" ................. 52<br />

Abbildung 20: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "weinende Person" . 53<br />

Abbildung 21: Vert. d. Verhaltensweisen in der Situation "freundliche Ansprache" .... 54<br />

Abbildung 22: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spielzeugpferd" .... 55<br />

Abbildung 23: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "abruptes Aufstehen" ...... 56<br />

Abbildung 24: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "schreiende Person" ....... 57<br />

Abbildung 25: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "neutrale Begegnung" ..... 58<br />

Abbildung 26: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Personengruppe".. 59<br />

Abbildung 27: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Regenschirm" ....... 60<br />

Abbildung 28: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spiel 2" ................. 61<br />

Abbildung 29: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "betrunkene Person" ....... 62<br />

Abbildung 30: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spielauto" ............. 63<br />

Abbildung 31: Vert. d. Verhaltensweisen in der Situation "metallisches Geräusch" ... 64


Abbildung 32: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "Person mit Krücken" ...... 65<br />

Abbildung 33: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spiel 3" ................. 66<br />

Abbildung 34: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "Langer Mantel mit Hut" .. 67<br />

Abbildung 35: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Luftballons" ........... 68<br />

Abbildung 36: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Anstarren"............. 69<br />

Abbildung 37: Verteilung Alter des Besitzers/Handling Übungen in %....................... 72<br />

Abbildung 38: Verteilung Alter des Hundes/Spielzeugauto in % ................................ 73<br />

Abbildung 39: Verteilung Alter des Hundes/Anstarren in % ....................................... 74<br />

Abbildung 40: Verteilung Geschlecht des Hundes/Person mit Blindenstock in %...... 76<br />

Abbildung 41: Verteilung Geschlecht des Hundes/Jogger in % ................................. 77<br />

Abbildung 42: Vert. Geschlecht d. Hundes/Abruptes Aufstehen u. Weglaufen in % .. 78<br />

Abbildung 43: Verteilung insgesamte Hundehaltung in Jahren /Betrunkener in % .... 79<br />

Abbildung 44: Verteilung Wieviele Hunde zuvor/Zerrspiel 1 in % .............................. 81<br />

Abbildung 45: Verteilung Wieviele Hunde zuvor/Zerrspiel 2 in % .............................. 82<br />

Abbildung 46: Verteilung Wieviele Hunde zuvor/ Kreischende Person in %.............. 83<br />

Abbildung 47: Verteilung Herkunft des Hundes/Spiel 1 in % ..................................... 84<br />

Abbildung 48: Verteilung Herkunft des Hundes/Person mit Blindenstock in %.......... 85<br />

Abbildung 49: Verteilung Herkunft des Hundes/Jogger in % ..................................... 86<br />

Abbildung 50: Verteilung Herkunft des Hundes/Luftballons in %............................... 87<br />

Abbildung 51: Verteilung Anschaffungsgrund Familienhund/Betrunkener in % ......... 88<br />

Abbildung 52: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Zerrspiel 2 in %................. 90<br />

Abbildung 53: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Jogger in % ...................... 91<br />

Abbildung 54: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/weinende Person in %...... 92<br />

Abbildung 55: Vert. Anschaffungsgrund Zuchthund/Freundliche Ansprache in % ..... 93<br />

Abbildung 56: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Kreischende Person in % . 94<br />

Abbildung 57: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Spiel 2 in % ...................... 95<br />

Abbildung 58: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Spiel 3 in % ...................... 96<br />

Abbildung 59: Vert. Anschaffungsgründe in Kombination/Personengruppe in %....... 97<br />

Abbildung 60: Verteilung Anschaffungsgründe in Kombination/Spiel 3 in %.............. 98<br />

Abbildung 61: Verteilung Welpenschule/Zerrspiel 1 in %......................................... 100<br />

Abbildung 62: Verteilung Welpenschule/Anstarren in % .......................................... 101<br />

Abbildung 63: Verteilung Junghundestunde/Zerrspiel 1 in % .................................. 102<br />

Abbildung 64: Verteilung Begleithundeausbildung/Zerrspiel 1 in %......................... 104


Abbildung 65: Verteilung Begleithundeausbildung/Regenschirm in %..................... 105<br />

Abbildung 66: Verteilung Sporthundeausbildung/Zerrspiel 1 in % ........................... 106<br />

Abbildung 67: Verteilung Ausbildungen in Kombination /Zerrspiel 1 in %................ 107<br />

Abbildung 68: Vert. Ausbildungen in Kombination /Langer Mantel mit Hut in % ...... 109


1 Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

Lange Zeit war der Hund als Forschungsobjekt nicht sehr beliebt. Das liegt daran,<br />

dass viele Wissenschaftler Hunde für „unechte“ oder „künstliche“ Tiere halten<br />

(MIKLÒSI 2007). Seit Beginn der Domestikation lebt der Hund mit den Menschen<br />

zusammen und teilt sich eben auch deren wachsenden Lebensstandart. Er muss<br />

sich schon sehr lange nicht mehr selber um sein Futter sorgen oder gar dem<br />

Überlebenskampf in freier Natur stellen (GANßLOSER und KITCHENHAM 2012).<br />

Ursprünglich als Jagdbegleiter des Menschen, veränderte sich die Rolle der Hunde<br />

im Zuge der Industrialisierung seit dem Beginn der Domestikation vor ca. 100.000<br />

Jahren enorm.<br />

Der Hund wird im großen Maße vom Menschen beeinflusst. Auch FEDDERSEN-<br />

PETERSEN (2004) gibt zu bedenken, dass sich das Leben der Menschen mit ihren<br />

Hunden z.B. in Städten sehr gewandelt hat und fragt, ob Hunde in der heutigen Zeit<br />

noch annähernd tiergerecht gehalten werden können.<br />

Verschiedene repräsentative Marktstudien ergaben, dass in Deutschland ca. fünf<br />

Millionen Hunde leben und somit ca. zehn Millionen Menschen ab 14 Jahren in<br />

Haushalten mit Hund (HABIG und FLAIG 2005). 0,4 Millionen Menschen leben<br />

demnach mit Hüte- und Hirtenhund-Rassen zusammen.<br />

Hunde leisten dem Menschen vielfältige und nutzbringende Dienste. In<br />

verschiedenen Studien wurde nachgewiesen, dass Hunde einen großen Beitrag zur<br />

Verbesserung der Lebensqualität ihrer Halter und ganz allgemein des menschlichen<br />

Wohlbefindens leisten. Von physiologischen und physischen Effekten, wie<br />

beispielsweise einem vermindertem Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />

(ANDERSON et al. 1992) über positive therapeutische Effekte wie z.B. bei<br />

Chemotherapien (ORLANDI et al. 2007) oder soziale Effekte wie bei der Förderung<br />

von Kontakten bis hin zu psychologischen Auswirkungen wird berichtet. So stärkt das<br />

Versorgen und Pflegen von Tieren das Selbstvertrauen und die Selbstachtung<br />

(ROSENKOETTER 1991).<br />

Auch wenn für viele Menschen das Zusammenleben mit Hunden etliche Vorteile hat,<br />

gibt es auf der anderen Seite auch diejenigen, die Angst vor Hunden haben. So<br />

1


1 Einleitung<br />

weisen STRUWE und HÄUSER (2005) bei einer Befragung von 1000 Bürgern aus<br />

Berlin nach, dass rund 50% der Befragten Angst vor Hunden zu haben. 42%<br />

berichten von für sie negativen Erlebnissen mit Hunden.<br />

Neun der sechzehn deutschen Bundesländer führen Beißstatisken. OHR und<br />

ZEDDIES (2006) kommen nach Hochrechnungen dieser Beißstatistiken darauf, dass<br />

Bissverletzungen durch Hunde vergleichsweise selten vorkommen. So wird deutlich,<br />

dass es nicht unbedingt zu Verletzungen kommen muss, damit sich Menschen von<br />

Hunden bedroht fühlen (WECHSUNG 2008).<br />

Nach FEDDERSEN-PETERSEN (1991b) ist die Gefährdung anderer durch Hunde<br />

meist weniger auf eine höhere Aggressivität des jeweiligen Hundes oder dessen<br />

Fehlverhalten zurückzuführen, sondern vor allen Dingen auf das Fehlverhalten, das<br />

mangelnde Wissen und Verständnis der Halter und die dadurch entstehenden<br />

Missverständnisse zwischen Mensch und Hund zurückzuführen. Nach KOTRSCHAL<br />

et al. (2004) sind fehlendes Hundeverständnis, unzureichende Erziehung und auch<br />

Haltungsfehler dafür verantwortlich, dass Hunde auffällig oder problematisch werden.<br />

BRENGELMANN (2008) fand bei einer Online-Befragung im Zuge einer<br />

Untersuchung zur Sachkunde über Hunde von Hundehaltern in Deutschland heraus,<br />

dass die größten Defizite unter anderem in dem Bereich „Haltung“ zu finden waren.<br />

Die folgende Studie soll nun dazu beitragen zu erforschen, ob verschiedene<br />

Haltungsfaktoren tatsächlich auf das Verhalten von Hunden Einfluss nehmen.<br />

Dazu durchliefen 96 Hunde der Rasse Australian Sheperd einen Verhaltenstest mit<br />

23 Situationen. Die Halter der Hunde beantworteten einen Fragebogen, indem sie<br />

Auskunft über verschiedene Haltungsfaktoren gaben.<br />

Die gesammelten Daten wurden ausgewertet und in Bezug auf folgende<br />

Fragestellung beurteilt:<br />

1. Haben bestimmte Faktoren der Hundehaltung z.B. Herkunft des Hundes,<br />

Hauptanschaffungsgrund oder die Ausbildung, die ein Hund durchlaufen hat, einen<br />

Einfluss auf das Verhalten eines Hundes in bestimmten Situationen?<br />

2. Haben bestimmte Faktoren in Kombination einen Einfluss auf das Hundeverhalten?<br />

2


2 Literatur<br />

2 Literatur<br />

2.1 Der Australian Sheperd<br />

Wegen seines vielfältigen äußerlichen Erscheinungsbildes und auch der vielseitigen<br />

Eigenschaften ist der Australian Sheperd in den letzten Jahren ein beliebter<br />

Freizeitpartner geworden, der eine Herausforderung für seinen Besitzer ist und hohe<br />

Ansprüche an diesen stellt (PAFF 2012). In der Vergangenheit in Deutschland kaum<br />

wahr genommen, stiegen die Zahlen der im Verband für das deutsche Hundewesen<br />

(VDH) gezüchteten Welpen in den letzten Jahren von 11 im Jahr 1998 auf 480 im<br />

Jahr 2010 enorm an (WEISSL 2012).<br />

2.1.1 Zuchtorganisation<br />

Im Jahr 1957 wurde in Amerika die erste Zuchtvereinigung, der Australian Sheperd<br />

Club of America (ASCA), gegründet, der zunächst gemeinsam mit der National Stock<br />

Dog Registry (NSDR) die Registrierung der Hunde übernahm. Die 1966 gegründete<br />

International Australian Sheperd Association (IASA) führte anfangs ein eigenes<br />

Zuchtbuch, schloss sich aber 1980 mit dem ASCA zusammen, der somit jahrelang<br />

das einzige Zuchtbuch führte. Der erste offizielle Rassestandard trat 1977 in Kraft<br />

(SEIDEL 1999).<br />

Der American Kennel Club (AKC) eröffnete 1991 das zweite Zuchtbuch in<br />

Nordamerika. Der Rassestandard des ASCA wurde leicht verändert übernommen<br />

und trat 1993 in Kraft (SEIDEL 1999).<br />

Im Jahre 1988 wurde der Australian Sheperd Club Deutschland (ASCD) gegründet,<br />

der sich dem ASCA direkt anschloss, nicht aber dem VDH (SEIDEL 1999).<br />

Der Welt-Dachverband für Hundezucht, die Fédération Cynologique Internationale<br />

(F.C.I.), erkannte den Australian Sheperd 1996 vorläufig als Rasse an,<br />

Vertragspartner war damals der AKC (SEIDEL 1999; PELZ 2004).<br />

Unter dem F.C.I ist in der Schweiz seit 1992 der Australian Sheperd Club Switzerland<br />

als Mitglied der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG die<br />

zuchtbuchführende Instanz. In Östereich ist es seit 1998 der Verein Australian<br />

Sheperds of Austria als Mitglied des Österreichischen Kynologenverbands (ÖKV).<br />

3


2 Literatur<br />

In Deutschland wird die Rasse seit 2004 durch den Club für Australian Sheperds<br />

innerhalb des VDH als deutschen Dachverband unter der F.C.I. vertreten<br />

(BOSSELMANN 2008). Die endgültige Anerkennung der Rasse durch die F.C.I.<br />

erfolgte erst 2007.<br />

2.1.2 Entstehung der Rasse<br />

RÄBER (1993) geht davon aus, dass die Geschichte des Australian Sheperd<br />

einmalig ist. Während man sich nicht einig ist, welche Rassen genau an der<br />

Entstehung des Australian Sheperd beteiligt waren, besteht doch aber größtenteils<br />

Einigkeit darin, dass er trotz seiner Benennung nicht australischen, sondern<br />

amerikanischen Ursprungs ist (HARTNAGLE 1985; SEIDEL 1999; PELZ 2004;<br />

BOSSELMANN 2008; PAFF 2012).<br />

HANCOCK (1999) nimmt an, dass sich die Rasse vermutlich aus verschiedenen<br />

Collietypen, die auf den britischen Inseln beheimatet waren, sowie aus anderen<br />

Hütehundschlägen des europäischen Festlandes entwickelt hat. Als Schafherden von<br />

England in die USA verschifft wurden, gelangten so auch die dazugehörigen Hunde<br />

in die Britischen Kolonien (HANCOCK 1999). Die sogenannten „Farm Collies“, die<br />

mit vielen Siedlern während einer großen Hungersnot in Irland 1845/46 nach<br />

Australien und Nordamerika auswanderten, gehören ebenso zu den Vorfahren des<br />

heutigen Australian Sheperd (SEIDEL 1999). Auch baskische Schafhirten brachten<br />

ihre Hütehunde während des Goldrauschs in der Mitte des 19. Jahrhunderts bei ihrer<br />

Einwanderung von Australien in die USA mit (MILLER 1976). Zu der Zeit waren in<br />

Nordamerika bereits einige Hunde, die sogenannten „little blue dogs“, die dem<br />

Australian Sheperd vom Typ her sehr ähnlich waren dokumentiert (PAFF 2012).<br />

PELZ (2004) vermutet, dass die Rasse ihren Namen erhielt, weil sie anfänglich<br />

überwiegend mit Merinos, den „Australischen Sheeps“ arbeiteten. Swan (1980)<br />

hingegen berichtet von einer Rasse australischen Ursprungs. Diese vor Ort als<br />

„German Collie“ benannte Hunderasse sei aus Rückzüchtungsversuchen vom Kelpie<br />

zum Border Collie entstanden und identisch zum Australian Sheperd. Auch die<br />

Verwandschaft zum German Kollee, einem weißen Schäferhund aus Deutschland,<br />

wurde vermutet. Swan (1980) geht also davon aus, dass sich die Rasse schon<br />

4


2 Literatur<br />

bereits in Australien entwickelt hat, bevor sie mit den baskischen Schafhirten in die<br />

USA gelangt sind.<br />

Mehrere Autoren behaupten dagegen, dass sich eine Reinzucht dieser Rasse<br />

ausschließlich in den USA entwickelte (KÖHLER 2009; BOSSELMANN 2008;<br />

HARTNAGLE und HARTNAGLE 2006; SEIDEL 1999)<br />

Als Anfang der 1950er Jahre Jay Sissler, ein Farmer aus Idaho, mit seiner Hundedressur<br />

anfangs in Nordamerika und Kanada und später auch im Fernsehen auftrat,<br />

gewann der Australian Sheperd sehr schnell an Popularität (RÄBER 1993; SEIDEL<br />

1999).<br />

In Europa lange Zeit unbekannt, wurden die ersten Hunde in den 1970er Jahren von<br />

der Westernreitszene importiert (RÄBER 1993; PAFF 2012). Während es zu Beginn<br />

der Zucht noch keinen einheitlichen Phänotyp gab entstand, nach 1945 ein<br />

einheitlicher Hundetypus (RÄBER 1993).<br />

2.2 Das Verhalten<br />

2.2.1 Verhaltensontogenese<br />

Als Verhalten bezeichnet TEMBROCK (1992) Aktionen und Reaktionen von<br />

Organismen, die grundsätzlich einen Informationswechsel mit der Umwelt bedürfen.<br />

Nach GATTERMANN (1993) umfasst das Verhalten eines Individuums die<br />

Gesamtheit aller angeborenen und erlernten Verhaltensweisen.<br />

Ontogenese stellt die Entwicklung eines Individuums von der Eibefruchtung bis zum<br />

Tod dar (IMMELMANN et al. 1996).<br />

Schon MENZEL (1936) erkannte, dass die Entwicklung des Hundes in Phasen<br />

eingeteilt werden kann. Die Phasen sind genetisch festgelegt (SCOTT und FULLER<br />

1965) und weisen individuelle und auch rassetypische Unterschiede auf<br />

(MARKWELL und THORNE 1987; SERPELL und JAGOE 1995; FEDDERSEN-<br />

PETERSEN 2004).<br />

Die Einteilung der frühen Entwicklung des Hundes von SCOTT und FULLER (1965)<br />

in vier Phasen hatte nachfolgend einen großen Einfluss auf Aufzucht und Züchtung in<br />

der ganzen Welt (MIKLÓSI 2011).<br />

5


2 Literatur<br />

(1) Danach wird die erste Phase als neonatale Periode bezeichnet. Ab der Geburt bis<br />

einschließlich der zweiten Lebenswoche fehlen hier adulte Verhaltensweisen<br />

vollständig. Die Welpen sind durch ihre ausschließlich taktil und olfaktorisch<br />

ausgebildeten Reize bestens an das infantile Leben angepasst. Sie sind zwar in der<br />

Lage Temperaturunterschiede wahrzunehmen, über eine eigenständige Wärmeregulation<br />

verfügen sie aber nicht. Sie können kurze Strecken selbstständig<br />

überwinden.<br />

(2) Während der transitionalen Periode, auch Übergangsphase, etwa in der dritten<br />

Lebenswoche erfolgt eine tiefgreifende Veränderung des Verhaltens. Sie beginnt mit<br />

dem Öffnen der Augen. Die Welpen beginnen selbstständig aber nicht ausschließlich<br />

mit der Aufnahme von Futter und fangen an zu laufen. Erste soziale Beziehungen<br />

entstehen.<br />

(3) Die Sozialisierungsperiode dauert nachfolgend etwa bis zur zwölften Woche an.<br />

Sie ist durch weitreichende Lernprozesse und eine schnelle Entwicklung<br />

gekennzeichnet und stellt einen entscheidenden Lebensabschnitt in der Entwicklung<br />

der Welpen dar.<br />

(4) In der anschließenden juvenilen Phase entwickelt der junge Hund seine<br />

physische und sexuelle Reife.<br />

SERPELL und JAGOE (1995) ergänzten die gängige Aufgliederung nach SCOTT<br />

und FULLER (1965) durch eine pränatale Periode. In dieser Phase wirken sich vor<br />

allem hormonelle Einflüsse, wie z.B. die Übertragung von Kortikosteroiden auf die<br />

Frucht bei Stress des Muttertiers, auf die spätere Verhaltensentwicklung nachhaltig<br />

aus (HINDE 1970, SERPELL und JAGOE 1995).<br />

FEDDERSEN-PETERSEN (2004) gibt zu bedenken, dass Entwicklung eine<br />

kontinuierliche Veränderung darstellt und dass die Einteilung in Phasen nur eine<br />

willkürliche Abgrenzung in bestimmte Zeitabschnitte sein kann. Bei Vergleichen von<br />

z.B. verschiedenen Rassen stellen diese Einteilungen jedoch eine sinnvolle<br />

Hilfskonstruktion dar (FEDDERSEN-PETERSEN 2004).<br />

Laut SCOTT und FULLER (1965) ist jede Phase, in der sich neue Beziehungen<br />

entwickeln, maßgeblich für die Festlegung der Art der Beziehung, sowie der Identität<br />

der beteiligten Individuen. Als sensible Phase wird jener Lebensabschnitt bezeichnet,<br />

6


2 Literatur<br />

in dem bestimmte Lernerfahrungen besonders einprägsam und nachhaltig ablaufen.<br />

Während dieser Zeit hinterlassen bestimmte Umwelteinflüsse stabilere und<br />

dauerhaftere Eindrücke als außerhalb dieser Zeitspanne (IMMELMANN 1982).<br />

SCOTT und FULLER (1965) betitelten diese Phase zunächst auch als kritische<br />

Phase, die von der 3. bis zur 12. Woche anhielt und somit der Sozialisierungsperiode<br />

entsprach. Dieses Konzept der kritischen Phase hat sich bis heute verändert. Zuerst<br />

setzte sich der Begriff der sensiblen Phase durch und auch die Zeitgrenzen sind<br />

flexibler als zunächst angenommen (MIKLÓSI 2011).<br />

Laut FEDDERSEN-PETERSEN (2004) ist es eine Phase, in der auch eine<br />

besonders emotionale Sensibilität vorliegt, die gleichzeitig aber eine große<br />

Anfälligkeit für psychische Fehlentwicklungen darstellt. Gerade in Bezug auf<br />

verschiedene Haltungsfaktoren können dahingehend schwerwiegende Fehler<br />

begangen werden.<br />

So empfehlen SCOTT und FULLER (1965) Hunde nicht vor der achten Lebenswoche<br />

abzugeben. Der Kontakt zu den Geschwistern sowie das soziale Lernen im Spiel<br />

sind für den Erwerb der sozialen Sicherheit unabdingbar. Welpen, die keine<br />

ausreichenden Umwelterfahrungen machen können, weil sie isoliert oder reizarm<br />

aufgezogen werden, zeigen später kaum Spielverhalten und bleiben oftmals<br />

lebenslang unsicher (FEDDERSEN-PETERSEN 2004).<br />

Hier ist der Begriff der Sozialen Deprivation, dem sozialen Erfahrungsentzug,<br />

gebräuchlich. Alle Reize der belebten oder unbelebten Umwelt, die der Welpe in<br />

dieser Zeit positiv kennen lernen kann, werden später nicht als Bedrohung<br />

empfunden. So sollten den Hunden möglichst alle Reize, mit denen sie im weiteren<br />

Leben konfrontiert werden, zur selbstständigen Erkundung geboten werden. Ein<br />

Mindestmaß an Reizen sollten die Welpen bis zur achten bzw. spätestens bis zur<br />

zwölften Woche kennengelernt haben (SCOTT und FULLER 1965). Werden<br />

genügend Lernerfahrungen gesammelt, verfügen Hunde später über ideale<br />

Anpassungsmöglichkeiten an wechselnde Lebensbedingungen (SCOTT 1958).<br />

Durch soziale Deprivation hingegen wird die angemessene Entwicklung und Reifung<br />

des Gehirns gestört (JONES-BAADE 2008a). Sie führt zum sogenannten<br />

Deprivationssyndrom, welches eine schwerwiegende Entwicklungsstörung darstellt,<br />

7


2 Literatur<br />

die irreversibel ist und den Hund zeitlebens einschränkt. So können Bewegungsstereotypien,<br />

zwanghafte Stereotypien sozialen Verhaltens sowie soziale Unruhe<br />

oder Apathie, plötzliche aggressive Reaktionen, herabgesetzte Lernleistung und eine<br />

verminderte Fähigkeit zu sozialen Kontakten und sozialer Eingliederung auftreten<br />

(FEDDERSEN-PETERSEN 2004).<br />

2.2.2 Ausdrucksverhalten<br />

„Es sind die Gebärden, die uns verbinden, unsere Mimik, Körperhaltungen und<br />

Bewegungen“ (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Alle Verhaltensweisen, die der<br />

Kommunikation zwischen Artgenossen und auch Artfremden dienen und laut<br />

SCHENKEL (1948) Zusammenleben steuern, werden unter dem Oberbegriff<br />

Ausdrucksverhalten zusammengefasst (IMMELMANN 1982; GATTERMANN 1993).<br />

FEDDERSEN-PETERSEN und OHL (1995) bezeichnen es auch als „Verhalten mit<br />

Mitteilungsfunktion“, das durch Übertragung von Informationen durch Signale oder<br />

Signalhandlungen charakterisiert ist. Je nach Art der Signale wird zwischen optischer,<br />

akustischer, olfaktorischer und taktiler Kommunikation unterschieden<br />

(GATTERMANN 1993; FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Die von Hunden<br />

verwendeten Signale beschränken sich dabei meist nicht auf nur auf einen dieser<br />

Übertragungswege (SCHENKEL 1948; FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995),<br />

sondern sind „Bündel von Signalkomponenten“ (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL<br />

1995). Es handelt es sich laut FEDDERSEN-PETERSEN (2001b) nie um einzelne<br />

Signale mit bestimmtem Bedeutungsinhalt, sondern vielmehr um zusammengesetzte<br />

Gesamtausdrücke, in denen den jeweiligen Signalen je nach Zusammenhang höchst<br />

unterschiedliche Bedeutungen zukommen können.<br />

Für eine möglichst genaue Beurteilung der Hunde im Wesenstest ist es erforderlich,<br />

den Gesamtausdruck lesen, einem Kontext zuordnen und möglichst detailliert<br />

erfassen zu können. Mit einem Ethogramm, das eine sehr genaue und detaillierte<br />

Aufzeichnung aller bei einer Rasse vorkommenden Verhaltensweisen darstellt<br />

(FEDDERSEN-PETERSEN 2008), ist dies möglich. Es ist erst vollständig, wenn es<br />

möglich ist jede gezeigte Verhaltensweise zu protokollieren, damit nichts übersehen<br />

8


2 Literatur<br />

werden kann (IMMELMANN 1982). Zur möglichst genauen Bestandsaufnahme<br />

erfolgt die Erfassung meist für einzelne Verhaltenskategorien, sogenannte<br />

Funktionskreise (IMMELMANN 1982).<br />

So unterteilt FEDDERSEN-PETERSEN (2008) das Verhalten von Hunden in<br />

Anlehnung an ZIMEN (1971) in folgende Kategorien.<br />

1. soziale Annäherung, soziopositives Verhalten<br />

2. Demutsverhalten, submissives Verhalten<br />

3. Komfortverhalten<br />

4. Rückzugsverhalten<br />

5. Sexualverhalten<br />

6. Erkundung und Orientierung<br />

7. Spielverhalten<br />

8. Imponierverhalten<br />

9. Agonistik<br />

10. Beutefangverhalten<br />

Im Folgenden wird auf die in dieser Studie verwendeten und im Bewertungsbogen<br />

aufgelisteten Verhaltensweisen näher eingegangen.<br />

2.2.3 Entspannt<br />

Ein Hund in seiner rassetypischen Grundhaltung wird von SCHLEGEL-KOFLER<br />

(2008) als entspannt bezeichnet. FEDDERSEN-PETERSEN und OHL (1995)<br />

beschreiben es auch als sozial neutral und umweltsicher.<br />

2.2.4 Soziale Annäherung<br />

Mit Ausnahme des Spielverhaltens, des Submissionsverhaltens und des<br />

Sexualverhaltens gehören alle abstandsverringernden Verhaltensweisen zur sozialen<br />

Annäherung bzw. zum soziopositiven Verhalten (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL<br />

1995; FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Ein Hund kann dabei verschiedene<br />

Verhaltensweisen wie z.B. Analwittern, Beknabbern, Beschnuppern von Kot und Urin,<br />

9


2 Literatur<br />

Drängeln, Fellbeißen, Felllecken, Genitalbeißen, Violwittern, Schnauzenkontakt und<br />

freundliches Umeinanderlaufen zeigen (SCHENKEL 1967; ZIMEN 1971;<br />

FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995).<br />

Die aktive und passive Demut oder aktives und passives Submissionsverhalten<br />

erfolgt hingegen oftmals reaktiv auf eine Distanzunterschreitung eines sozial höher<br />

gestellten Individuums (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Mit den Verhaltensweisen<br />

des Submissionsverhaltens sollen Aggressionstendenzen eines Sozialpartners<br />

gehemmt werden (MEYER 1984). Die eigene Friedfertigkeit wird angezeigt, um<br />

agonistische Tendenzen zu verhindern, zu vermindern oder einzustellen<br />

(GATTERMANN 1993).<br />

Als aktive Submission werden laut FEDDERSEN-PETERSEN und OHL (1995) alle<br />

Verhaltensweisen zusammengefasst, die häufig bei der gegenseitigen Begrüßung<br />

verpaarter oder miteinander freundlich gestimmter Tiere gezeigt werden. Auch ist sie<br />

allgemeiner Ausdruck der Begrüßung eines bekannten Menschen und beinhaltet die<br />

Kontaktaufnahme mit dem Gegenüber (SCHENKEL 1948; SCHENKEL 1967).<br />

Welpen zeigen aktive Demut häufig initiativ gegenüber Adulten. SCHENKEL (1967)<br />

geht davon aus, dass das Submissionsverhalten seinen Ursprung im<br />

Welpenverhalten hat. Es stellt somit ein sozio-infantiles Signal darstellt (FOX 1971).<br />

So beschreiben auch FEDDERSEN-PETERSEN und OHL (1995) eine<br />

Konservierung einer Verhaltensweise aus der Welpenzeit, das sogenannte<br />

Futterbetteln, bis ins Erwachsenenalter, um es in verändertem, ritualisiertem<br />

Zusammenhang zu zeigen.<br />

Die aktive Submission ist durch eine hohe Bewegungsintensität, der niedrigen<br />

Körperhaltung und den Blick auf den Partner gerichtet charakterisiert (FEDDERSEN-<br />

PETERSEN und OHL 1995) Eine genaue Beschreibung der Verhaltensweisen findet<br />

sich in Tabelle 1.<br />

2.2.5 Passive Submission<br />

Ebenso wie die aktive Submission gehört auch die passive Submission zum sozioinfantilen<br />

Verhalten (FOX 1971). Es lässt sich vom passiven Verhalten der Welpen<br />

10


2 Literatur<br />

während der Reinigung der Anogenitalregion durch die Mutter ableiten (SCHENKEL<br />

1967; FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Die passive Submission wird<br />

selten spontan, sondern eher reaktiv auf Imponier-, Droh- oder Angriffsverhalten des<br />

Gegenübers gezeigt und soll in einer Bedrohungssituation Entspannung hervorrufen<br />

(FEDDERSEN-PETER-SEN und OHL 1995; FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Die<br />

Verhaltensweisen der passiven Submission stellen eine direkte Form der<br />

Aggressionsbeschwichtigung dar (ZIMEN 2003). Laut SCHENKEL (1967) enthält die<br />

passive Unterwerfung klare Zeichen der Unterlegenheit und drückt auch immer<br />

Hilflosigkeit und Angst aus. Die Ausdrucksintensität der jeweiligen Verhaltensweisen<br />

hängt von der Art der Bedrohung ab (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Die stärkste<br />

Ausprägung stellt die Geste des Auf-den-Rücken-Werfens dar, die der Unterlegene<br />

dem Dominanten von sich aus zeigt (SCHENKEL 1967; FEDDERSEN-PETERSEN<br />

und OHL 1995). Eine genaue Beschreibung der Verhaltensweisen findet sich in der<br />

nachfolgenden Tabelle.<br />

Die passive Demut entwickelt sich häufig aus einer Abwehrdrohung oder kann in<br />

einer solchen enden (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).<br />

11


2 Literatur<br />

Tabelle 1: Ausdrucksverhalten des Hundes bei Submission gegliedert nach Akiver Demut und<br />

Passiver Demut<br />

Ausdrucksregion Aktive Demut Passive Demut<br />

Kopf<br />

Schnauze<br />

Angehoben gegen den aufrecht stehenden Mehr oder weniger tief nach unten bzw. gegen<br />

Partner, oft leicht um eigene Achse verdreht den eigenen Körper, vom Partner weggedreht<br />

gehalten, seitwärts oder leicht nach unten.<br />

Gegen Mundwinkel des Partners nach oben Mehr oder weniger tief nach unten bzw. gegen<br />

gerichtet, leicht gesenkt oder zur Seite den eigenen Körper gedrückt, vom Partner<br />

gerichtet, leicht geöffnet, Lecken der weg, geschlossen, leicht geöffnet, evt. Licking<br />

Schnauze des Partners oder Aufwärtsstupsen intention<br />

gegen dessen Mundwinkel, licking intention<br />

aus größerer Entfernung<br />

Lippen<br />

Sog. lange Mundwinkel, die Zähne<br />

überwiegend bedeckt.<br />

Waagerecht zurückgezogen, in den<br />

Mundwinkeln leicht angehoben.<br />

Ohren<br />

Stirn<br />

Vom Kopf abgespreizt mit abwärts gerichteter Wurzel nach hinten und unten bewegt, von<br />

Öffnung oder seitlich am Kopf angelegt, bzw. der Mittellinie abgespreizt und deutlich<br />

zusammengefaltet dem Kopf eng angelegt, horizontal gedreht oder dem Hinterkopf so<br />

evt. Mit sich berührenden Spitzen<br />

eng angelegt, dass ihre Spitzen dorsal<br />

Berührung haben können<br />

Spannung der Stirnhaut, „hohe Stirn“: welpenoder<br />

maskenhaft (wirkt infantil)<br />

Gespannte Stirnhaut, obere Kopfpartie<br />

erscheint glatt und groß<br />

Augen<br />

Laterale Augenwinkel werden durch Augen werden zunehmend schmal<br />

gespannte Stirnhaut seitwärts gezogen,<br />

Augen schmal und schlitzförmig<br />

Blick<br />

Blickkontakt zum Partner Blickvermeidung<br />

Haare<br />

Eng anliegend Anliegend oder zunehmendes Aufrichten bei<br />

zunehmender defensiver Gestimmtheit<br />

Körperhaltung<br />

Gliedmaßen/<br />

Gelenke/<br />

Bewegungen<br />

Schwanzhaltung-/<br />

Bewegung<br />

Geduckt, insgesamt niedrig oder Vorderkörper Hinterteil herunter gedrückt, Seiten- oder<br />

gegen den Partner gedrückt bzw. Schnauze Rückenlage, Hockerstellung<br />

gegen dessen Mundwinkel, dabei hohe<br />

Bewegungsintensität<br />

Gebeugt, eingeknickt (insbesondere Hockerstellung, Pföteln, in Rückenlage,<br />

Hinterextremitäten beim Pföteln / Pfote Hinterbeine gespreizt, Anheben eines Beines<br />

heben), hopsende Bewegungen, Anspringen bei Genitalkontrolle oder reaktiv auf<br />

des Partners<br />

Inguinalstupsen<br />

Mehr oder weniger eingezogen, eingekniffen, Eingeklemmt, evt. Zwischen die Beine<br />

S-Form oder gesenkt, zumeist geklemmt dem Bauch anliegend; kein Wedeln<br />

hochfrequentes Wedeln bei niedriger<br />

Amplitude bei zunehmender Annäherung an<br />

den Partner (ganzer Hinterkörper kann<br />

„wedeln“)<br />

Vokalisation<br />

Winseln, Fiepen, vielfältige Belllaute Keine oder Fiepen bzw. Schreien (Übergang<br />

in defensives Verhalten)<br />

Urinieren<br />

Bei stark demütigem Ausdruck Oft in Rückenlage, seltener kriechend<br />

Quelle 1: Dargestellt nach SCHENKEL (1967); ergänzt nach ZIMEN (1971); FOX (1971); BEKOFF<br />

(1978); FEDDERSEN (1978); FEDDERSEN-PETERSEN (1986, 2004).<br />

12


2 Literatur<br />

2.2.6 Agonistik<br />

Der Begriff Agonistik wurde 1951 von SCOTT und FREDERICSON als funktionell<br />

übergeordnete Einheit der Verhaltensweisen Aggression, Submission und Flucht<br />

eingeführt. Nach FEDDERSEN-PETERSEN (2008) wird das Submissionsverhalten<br />

heute meist nicht mehr der Agonistik zugeordnet. In vielen Auseinandersetzungen<br />

unter Artgenossen sind Angriffs- und Fluchtelemente oftmals eng miteinander<br />

verknüpft, so dass es laut IMMELMANN (1982) sinnvoll ist, zumindest diese beiden<br />

Teilaspekte unter einem einheitlichen Überbegriff zusammenzufassen. Der Begriff<br />

der Agonistik umfasst alle Verhaltensweisen, die anderen gegenüber gezeigt werden,<br />

welche das eigene Verhalten störend beeinflussen (GATTERMANN 1993;<br />

FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Laut FEDDERSEN-PETERSEN (2008)<br />

werden heute überwiegend die zwei gegensätzlichen Anteile des Angriffs, offensiv<br />

aggressiv, und der Abwehr, defensiv aggressiv, sowie das Fluchtverhalten zum<br />

Begriff der Agonistik gezählt. Das Ziel des agonistischen Verhaltens ist es, die<br />

Distanz zu einer subjektiv empfundenen Bedrohung aufrecht zu halten, zu<br />

vergrößern oder diese zu eleminieren (TEMBROCK 1992, FEDDERSEN-<br />

PETERSEN und OHL 1995).<br />

Aggressionsverhalten<br />

Aggressionsverhalten gehört zum natürlichen Verhaltensrepertoire der Hunde<br />

(IMMELMANN et al. 1996), trägt und reguliert das Leben in sozialen Gruppen und ist<br />

somit ein obligatorisches soziales Regulativ (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). So<br />

dient es zur Selbstverteidigung, dem Schutz der Nachkommen, Verwandten und<br />

Partner, dem Wettbewerb um Ressourcen und dem individuellem Statusgewinn und<br />

ist ein multifaktorielles Geschehen (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).<br />

Von der Aggression ist die Aggressivität abzugrenzen, die die Bereitschaft zur<br />

gegnerischen Auseinandersetzung darstellt (HASSENSTEIN 1980).<br />

Aggressionsverhalten ist stets gerichtet (FEDDERSEN-PETERSEN 2004) und<br />

beinhaltet offensiv aggressives und defensiv aggressives Verhalten. Beides sind<br />

Strategien, um Störungen zu beseitigen und notwendige raumzeitliche Distanz<br />

aufrecht erhalten zu können (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).<br />

13


2 Literatur<br />

Offensives Aggressionsverhalten resultiert oftmals aus Frustration im Kampf um<br />

Ressourcen und wird von den selbstsicheren Hunden gezeigt (LINDSAY 2000).<br />

Defensives Aggressionsverhalten wird oftmals in Situationen gezeigt, in denen der<br />

Hund ängstlich ist, weil er sich akut bedroht fühlt. Je unsicherer ein Hund ist, desto<br />

häufiger reagiert er bei Konflikten mit defensivem Verhalten (LINDSAY 2000).<br />

In aggressiven Auseinandersetzungen bilden die Interaktionspartner komplexe<br />

Funktionseinheiten, in denen die Rolle von Angreifer und Verteidiger häufig wechseln<br />

kann (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). So kann man oft Hunde<br />

beobachten, die während einer Situation offensives und defensives<br />

Aggressionsverhalten miteinander vermischt zeigen (MAZUR 2012).<br />

FEDDERSEN-PETERSEN (2008) gibt zu bedenken, dass aggressives Verhalten in<br />

bestimmter Ausprägung auch Ausdruck eines gestörten Organismus-Umwelt-<br />

Verhältnisses sein kann. Es kann als Indikator für Verhaltensstörungen dienen, die<br />

z.B. Ausdruck eines genetischen Defektes als Folge unbiologischer Zuchtauslese<br />

(FEDDERSEN-PETERSEN 1993a) sind oder auf soziale Deprivation (s. Kap 2.2.1.)<br />

zurückzuführen sind.<br />

Eine Übersicht über gezeigtes Ausdrucksverhalten von unterschiedlich bedingtem<br />

Aggressionsverhalten wird in Tabelle 2 dargestellt.<br />

Tabelle 2: Ausdrucksverhalten des Hundes bei unterschiedlich bedingtem<br />

Aggressionsverhalten<br />

Offensives Verhalten<br />

Defensives Verhalten<br />

Drohen<br />

Anschleichen, Blickkontakt, Überfalldrohung, Gebissklappen,<br />

Wegsehen,<br />

Haarsträuben, Knurren, Vorn-Zähneblecken, Abwehrschnappen, Haarsträuben, Knurren,<br />

Beißdrohstellung<br />

Voll-Zähneblecken, Abwehrdrohen<br />

Gehemmt<br />

Über-die-Schnauze-Beißen, Gegenstand Abwehr mit gekrümmten Hals,<br />

abnehmen, Schieben, Anrempeln, Aufreiten, Abwehrkreisel, Abwehr auf dem Rücken<br />

Runterdrücken<br />

Umstellen<br />

Überfall, Abwehrstoßen, Vorderbeinstoßen,<br />

Anspringen, Hochkampf, Rückenbiss,<br />

Verfolgen<br />

Frei<br />

Angriff, Beißen, Ernstkampf Abwehrbeißen<br />

Quelle 2: FEDDERSEN-PETERSEN 2008; mod. nach ZIMEN 1971.<br />

14


2 Literatur<br />

Fluchtverhalten<br />

Wie das Aggressionsverhalten ist auch das Fluchtverhalten dem Themenkomplex der<br />

Agonistik zuzuordnen. HASSENSTEIN (1980) beschreibt es als angeborene<br />

Reaktion ohne Endhandlung. Sie zielt auf den Zustand außerhalb der Reichweite des<br />

Feindes zu sein oder einen schützenden Partner oder Ort erreicht zu haben<br />

(HASSENSTEIN 1980). Nach ZIMEN (1971) ist Flucht ein Zustand, beim dem ein<br />

Tier solange wie möglich oder nötig vor seinem Verfolger wegrennt. Als Alternative<br />

gilt das Verstecken (FEDDERSEN-PETERSEN 2004).<br />

Abstandhalten (ZIMEN 1971), Wegweichen (ALTHAUS 1982) und Vermeidung<br />

(APPLEBY et al. 2002) werden auch dem Fluchtverhalten zu geordnet.<br />

2.2.7 Jagdverhalten<br />

Das Jagdverhalten unterscheidet sich in der Motivation sowie auch<br />

neurophysiologisch von aggressivem Verhalten (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL<br />

1965; IMMELMANN et al. 1996; LINDSAY 2000). Vielmehr ist es eine natürliche<br />

Verhaltensweise des Hundes und stellt eine wichtige Überlebensgrundlage dar<br />

(BORCHELT 1983; SCHALKE 2008b). Jagdverhalten wird häufig durch schnelle<br />

Bewegungen des potentiellen Beuteobjektes ausgelöst und ist durch eine hohe<br />

Erregungslage gekennzeichnet. Es ist zielorientiert, Distanz verringernd und schließt<br />

keine Kommunikation mit dem Gegenüber, der Beute, ein (JONES-BAADE 2003).<br />

Die Jagd läuft immer nach einer bestimmten Handlungskette ab (JONES-BAADE<br />

2003; JOHANN 2004; BRUNS 2003). Nach SCHALKE (2008b) ist es das<br />

Suchen/Nachfolgen, Erstarren, Fixieren, Lauern, Anschleichen, Hetzen, Angreifen/<br />

Packen und Töten.<br />

Das Beuteschema unterliegt rassetypischen und individuellen Schwankungen (HART<br />

1974; O´FARRELL 1991). Neben genetischer Veranlagung liegen dem Beuteschema<br />

auch Lernerfahrungen zugrunde (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). So ist es stark<br />

von den in der Sozialisationsphase gesammelten Erfahrungen abhängig. Durch<br />

Habituation an vielfältige Reize in dieser Zeit, kann das Spektrum an Auslösern für<br />

Jagdverhalten stark eingeschränkt werden. So können wiederum positive<br />

15


2 Literatur<br />

Jagderfahrungen zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat die<br />

Bereitschaft zum Jagen verstärken (SCHÖNING 2001).<br />

Laut SCHALKE (2008a) und SCHÖNING (2000) gehören neben den natürlichen<br />

Beutetieren immer wieder Artgenossen, Menschen, Autos und Haustiere zum<br />

Beutespektrum. JONES-BAADE (2003) verwendet hierfür den Begriff des<br />

„unangemessenen Jagdverhaltens“.<br />

2.2.8 Spielverhalten<br />

Das Spielverhalten umfasst so viele Handlungsvarianten wie sonst keine<br />

Verhaltensweise und kann Elemente aus allen anderen Verhaltensbereichen<br />

enthalten (HASSENSTEIN 1980; FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1965). Es<br />

umfasst angeborene und erlernte Verhaltensweisen (HASSENSTEIN 1980).<br />

Häufig wird es als eine Verhaltensweise ohne Ernstbezug beschrieben<br />

(IMMELMANN 1982; GATTERMANN 1983). Laut FEDDERSEN-PETERSEN (2004)<br />

stellt es aber keineswegs ein funktionsloses Verhalten dar, sondern hat<br />

lebenswichtige physiologische Funktionen. Das Spielen dient etlichen<br />

Voraussetzungen einer ungestörten Entwicklung (BEKOFF 1974a, 1974b, 1975,<br />

1976; FEDDERSEN-PETERSEN 2004) und ist unbedingt notwendig, damit sich ein<br />

Hund nicht zu einem gestörten Individuum entwickelt (BUCHHOLTZ et al. 1998).<br />

So dienen z.B. Sozialspiele einem sozialen Üben, indem Junghunde die Regeln des<br />

Sozialverhaltens lernen (FEDDERSEN-PETERSEN 2004). Außerdem ist es eine<br />

Möglichkeit zu lernen, Muskeln zu trainieren und körperliche Fertigkeiten zu üben<br />

(IMMELMANN et al. 1996; FEDDERSEN-PETERSEN 2004).<br />

Das Spielverhalten ist gekennzeichnet durch Bewegungsluxus, die Spielbewegungen<br />

wirken übertrieben und wiederholen sich oft (IMMELMANN et al. 1996;<br />

FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995; FEDDERSEN-PETERSEN 2004, 2008).<br />

Typisch ist auch eine übertriebene, schnell wechselnde Mimik (SCHÖNING 2001).<br />

Es kann sich in verschiedenen Formen äußern und findet nur im entspannten Umfeld<br />

statt (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Nach IMMELMANN (1982) wird eine<br />

Aufteilung in Sozialspiel und Solitärspiel vorgenommen. Während das Sozialspiel<br />

16


2 Literatur<br />

eine Interaktion mit einem Sozialpartner darstellt gehören Spiele mit einem Spielzeug<br />

und Bewegungsspiele dem Solitärspiel an.<br />

2.2.9 nicht zielgerichtete Erregungslage<br />

SCHALKE (2007) beschreibt eine nicht zielgerichtete Erregungslage als ein<br />

„ungerichtetes Verhalten, das nicht mit dem aktuell auftretenden Stimulus<br />

zusammenhängt, aber ausgelöst werden kann durch den situativen Kontext, in den<br />

dieser eingebettet ist. Es zeichnet sich aus durch eine hohe Erregungslage,<br />

Schnüffeln, hochfrequentes Bellen oder Fiepen und starke Rutenbewegungen“<br />

(SCHALKE 2007 in VON GAERTNER 2009).<br />

17


3 Material und Methoden<br />

3 Material und Methoden<br />

3.1 Die Hunde<br />

Es wurden im Rahmen der vorliegenden Doktorarbeit insgesamt 96 Hunde getestet.<br />

Alle Hunde waren reinrassige Australian Sheperds und waren mindestens 12 Monate<br />

alt. Die Hunde befanden sich in Privatbesitz und waren den beurteilenden Personen<br />

sowie den Testpersonen nicht persönlich bekannt. Alle Besitzer gehörten dem Club<br />

für Australian Sheperd Deutschland e.V. (im Folgenden als CASD abgekürzt) an. Sie<br />

wurden über den Verein über diese Studie informiert und haben alle freiwillig daran<br />

teilgenommen. Halter, die mehrere Hunde besaßen, konnten entsprechend auch mit<br />

mehreren Hunden an dem Test teilnehmen. Die Reihenfolge, in der die Hund-Halter-<br />

Gespanne den Test durchliefen, war unabhängig von spezifischen Merkmalen und<br />

somit rein zufällig.<br />

3.2 Der Fragebogen<br />

3.2.1 Erstellung des Fragebogens<br />

Der Fragebogen wurde von VON GAERTNER (2009) entwickelt. Für die vorliegende<br />

Studie wurde er um drei Fragen erweitert und bestehende Fragen wurden zum Teil<br />

verfeinert. Es wurden allgemeine Daten des Hundes und des Besitzers abgefragt.<br />

Außerdem befassten sich die Fragen mit der Sachkunde des Besitzers, Ausbildung<br />

der Hunde sowie mit Bereichen, die sich aus dem täglichen Zusammenleben mit<br />

Hund und Halter und deren Umfeld ergeben. Der komplette Fragebogen ist im<br />

Anhang nachzulesen.<br />

Die Halter mussten folgende Fragen beantworten:<br />

Geschlecht des Besitzers?<br />

Anzahl der Personen im Haushalt?<br />

Alter des Besitzers?<br />

Alter des Hundes zum Testzeitpunkt?<br />

Geschlecht des Hundes?<br />

Ist es der erste Hund?<br />

Wie lange werden schon Hunde gehalten (in Jahren)?<br />

19


3 Material und Methoden<br />

Wie viele Hunde hatte der Besitzer vor diesem Hund?<br />

Wie lange ist der Hund im Besitz?<br />

Alter des Hundes bei Erwerb?<br />

Gibt es Vorbesitzer, wenn ja wie viele?<br />

Wo wurde der Hund erworben?<br />

beabsichtigter Verwendungszweck bei Kauf des Hundes?<br />

derzeitiger Ausbildungsstand des Hundes?<br />

Haltungsart?<br />

Anzahl anderer Tiere im Haushalt?<br />

Wurden Krankheiten diagnostiziert?<br />

Gab es ein einschneidendes Erlebnis im Leben des Hundes?<br />

3.2.2 Das Ausfüllen des Fragebogens<br />

Nach einer kurzen Einführung durch den Testleiter konnten die Halter der Hunde den<br />

Fragebogen in Ruhe und ohne Zeitlimit ausfüllen. Dies geschah jeweils an einem<br />

separaten Ort unweit vom Testgelände. Dort befanden sich Tische und Stühle und es<br />

war wettergeschützt. Das Ausfüllen des Fragebogens nahm ca. sechs Minuten in<br />

Anspruch. Die Person, die den Fragebogen beantwortete, führte anschließend auch<br />

den Hund durch den Test.<br />

3.3 Der Test<br />

Zur Erstellung des Tests sowie seiner Hintergründe wird auf die Dissertation von<br />

MAZUR (2012) hingewiesen.<br />

3.3.1 Die Testgelände<br />

Die teilnehmenden Hund-Halter-Gespanne waren großräumig auf Deutschland<br />

verteilt. Um möglichst viele Halter mit ihren Hunden für diese Studie gewinnen zu<br />

können, haben die Tests an drei verschiedenen Orten stattgefunden. Diese wurden<br />

nach dem Vorhandensein eines geeigneten Geländes, sowie nach der guten<br />

Erreichbarkeit möglichst vieler Halter ausgewählt: <strong>Hannover</strong>, Löffingen und Velbert.<br />

20


3 Material und Methoden<br />

Alle drei Gelände waren parkähnlich angelegt. Die Wege hatten einen natürlichen<br />

Untergrund aus Erde, Gras und Laub. Diverse Büsche, Bäume und auch<br />

Grünflächen befanden sich abseits der Wege. So war es möglich, dass die einzelnen<br />

Testsituationen für die Hunde im Vorfeld nicht einsehbar waren. Die zu testenden<br />

Reizeinflüsse konnten so für den Hund ganz zufällig vom rechten oder linken<br />

Wegesrand auftauchen.<br />

Die Testgelände und Räumlichkeiten, die für das Ausfüllen des Fragebogens genutzt<br />

wurden, waren allen Hunden unbekannt.<br />

3.3.2 Das Testgelände 1: <strong>Hannover</strong><br />

Hierbei handelte es sich um das Parkgelände der <strong>Tierärztliche</strong>n Schule in <strong>Hannover</strong>.<br />

Der von uns genutzte Teil hatte eine Größe von ca. 135 x 100 Meter. An drei Seiten<br />

befanden sich verschiedene Zäune mit jeweils einem Eingang in Form eines Tores.<br />

Die vierte Seite war begrenzt durch Bäume und Büsche und angrenzende Gebäude.<br />

Auch hier befand sich ein Zugang. Für die Durchführung des Tests wurde das<br />

Gelände abgesperrt. In dem Park fanden sich teils große Grünflächen sowie viele<br />

verschiedene Büsche und Laub- und Nadelbäume in allen Größen. In der Mitte<br />

befand sich ein Teich mit einem angrenzenden kleinen Häuschen mit Steg. Beides<br />

wurde im Testdurchlauf nicht mit einbezogen. Die Wege zogen sich durch den<br />

ganzen Park und waren zwischen einem und drei Metern breit. Für den Test wurde<br />

nicht das gesamte Wegsystem des Parks genutzt. Der Untergrund des gesamten<br />

Testweges bestand aus harter Erde und Laub. Es wurden drei Grünflächen für<br />

Spielsituationen genutzt. Diese hatten jeweils die Größe von 25 x 25 Metern.<br />

Das Ausfüllen des Fragebogens fand hier in einer Holzhütte statt. Diese wurde zu der<br />

Zeit von dem Institut für Tierschutz und Verhalten genutzt. Die Hütte war ca. 50 Meter<br />

vom Park entfernt.<br />

3.3.3 Testgelände 2: Löffingen<br />

Das Testgelände 2 befand sich auf einem Privatgrundstück in der Nähe von Freiburg.<br />

Das Gelände war ca. 86 x 65 Meter groß, von großen Bäumen und Büschen<br />

umgeben und nicht umzäunt. Auf dem Grundstück befand sich ein Einfamilienhaus<br />

21


3 Material und Methoden<br />

sowie ein Carport. Der größte Teil des Testweges zog sich durch das etwas tiefer<br />

gelegene parkähnliche Gartengrundstück. Die Wege waren ein bis zwei Meter breit<br />

und der Untergrund bestand aus Gras, Erde und Laub. Verschiedene Büsche und<br />

kleine Bäume fanden sich dort ebenfalls. Es standen zwei Grünflächen zur<br />

Verfügung die eine Größe von 25 x 15 Metern und 19 x 16 Metern hatten. Sie waren<br />

umzäunt, da die Hunde in den Spielsituationen, anders als bei allen anderen<br />

Situationen, nicht angeleint waren.<br />

Zum Ausfüllen des Fragebogens wurde das Carport genutzt.<br />

3.3.4 Testgelände 3: Velbert<br />

Dieses Testgelände befand sich ebenfalls auf einem nicht umzäunten<br />

Privatgrundstück, welches sich im Ruhrgebiet befand. Es war ca. 150 x 40 Meter<br />

groß. Der Untergrund der ein bis zwei Meter breiten Wege bestand hier aus harter<br />

Erde, Gras und Laub. Außerdem waren auch hier abseits des Weges verschiedene<br />

Büsche, Bäume und Grünflächen zu finden. Die Flächen für die Spielsituationen<br />

waren 25 x 25 Meter, 21 x 15 Meter groß und ebenfalls umzäunt. Das Ausfüllen des<br />

Fragebogens fand hier an einem ruhigen Platz, der wenige Meter von dem<br />

Testgelände entfernt war, unter freiem Himmel statt.<br />

3.3.5 Testpersonen<br />

Bei der Durchführung des Tests waren immer mindestens zwei von vier Tierärztinnen<br />

vom Institut für Tierschutz und Verhalten anwesend. Eine übernahm die Testleitung,<br />

indem sie die Hund-Halter-Gespanne durch den Test führte und den Testpersonen<br />

die im Test notwendigen Anweisungen gab. Neben der Testleitung fungierte<br />

zusätzlich mindestens eine weitere Tierärztin als Beobachterin. War eine weitere<br />

Tierärztin anwesend, übernahm diese die Spielsituationen. Die Tests wurden für die<br />

spätere Kontrolle mit einer Kamera aufgenommen. Diese Aufgabe übernahm zumeist<br />

die andere anwesende Tierärztin oder in seltenen Fällen eine Testperson.<br />

Da außerdem untersucht werden sollte, welche Ausbildung zur Beurteilung des Tests<br />

nötig ist, war immer noch eine Beobachterin dabei, die keine tierärztliche Ausbildung<br />

besaß.<br />

22


3 Material und Methoden<br />

Für die Durchführung des Tests wurden mindestens fünf Testpersonen benötigt. Dies<br />

waren wechselnde Studenten/innen der <strong>Tierärztliche</strong>n <strong>Hochschule</strong> in <strong>Hannover</strong>. In<br />

Bezug auf Anzahl, Alter, Statur, Größe und Geschlecht variierte die Auswahl der<br />

Studenten und war rein zufällig. Keine der Testpersonen war den Hunden oder den<br />

Haltern bekannt.<br />

Alle Studenten wurden vor dem Test von einer Tierärztin eingewiesen. Sämtliche<br />

Testsituationen wurden mindestens einmal durchgespielt. Damit wurde ein korrekt<br />

ablaufender und möglichst identischer Test für alle Hunde gewährleistet.<br />

3.3.6 Testutensilien<br />

Alle Hunde wurden an einer fünf Meter langen Nylonleine geführt, die meist auf die<br />

Hälfte verkürzt war. Somit war die Leinenlänge für alle Situationen standardisiert. Auf<br />

Abweichungen von dieser Länge wird bei der Beschreibung der einzelnen<br />

Testsituationen eingegangen. Während des gesamten Tests waren nur festgestellte<br />

Halsbänder erlaubt. Darüber hinaus wurden für die Durchführung der einzelnen<br />

Testsituationen weitere Hilfsmittel benötigt:<br />

grüner Plastikstock als Blindenstock (ca. 1 cm Durchmesser, 105 cm lang);<br />

eine gelbe Plastikrassel (8 x 12 cm) mit einem braunen Holzgriff (11 cm);<br />

mehrere Bälle (6 cm Durchmesser) in verschiedenen Farben (gelb, rot und<br />

blau) mit einer ca. 50 cm langen, verknoteten Schnur durchzogen;<br />

ein Holzschaukelpferd (60 x 52 x 28 cm);<br />

ein 90 cm langer Regenschirm (120 cm Durchmesser im geöffneten Zustand),<br />

farblich in 8 Felder aufgeteilt (rot, blau, gelb, grün, wechselnd);<br />

eine mit Alkohol (Klarer von Holzknecht, 28 %) getränkte, grüne Jacke;<br />

verschiedenfarbige Spielbälle (gelb, rot, blau) mit 6 cm Durchmesser;<br />

ein rotes Spielzeugauto (38 x 30 x 58 cm) der Marke „BIG Bobby-Car<br />

Classic“ (BIG Spielwarenfabrik GmbH und Co KG., Werkstraße 1, 90765<br />

Fürth);<br />

eine dunkelgrüne Wellblechplatte ( 65 x 60 cm);<br />

eine 26 cm lange Metallgliederkette (4 x 1,5 cm je Glied) mit einer 8 m langen<br />

Angelschnur;<br />

23


3 Material und Methoden<br />

silber-graue Gehhilfen (Krücken), 120 cm lang;<br />

ein Hut aus weichem, weißen Stoff;<br />

ein dunkelblauer, leichter Mantel und<br />

verschiedenfarbige, aufgeblasene Luftballons (ca. 20 x 15 cm)<br />

3.3.7 Die Durchführung des Tests<br />

Pro Tag wurden zwischen drei bis zehn Hund-Halter-Gespanne getestet. Dies<br />

richtete sich je nach Anmeldung der Halter. Ein gesamter Testdurchlauf dauerte ca.<br />

45 Minuten. Der Halter begleitete den Hund durch den gesamten Test.<br />

Alle Testsituationen fanden im Freien statt. Sie waren alle entlang des Weges mal auf<br />

der rechten oder der linken Seite platziert. Alle Testpersonen hatten sich vor Beginn<br />

des Tests an ihren Stationen platziert. Hund oder Halter war es nicht gestattet beim<br />

Testaufbau anwesend zu sein. Die Testpersonen agierten alle auf Zuruf des<br />

Testleiters. Bis dahin waren die meisten Testpersonen außerhalb der Sichtweite der<br />

Hunde oder verhielten sich passiv. Die Testpersonen waren meist für mehrere<br />

Situationen zuständig. Nach jeder Testsituation war genug Zeit vorhanden, damit sich<br />

die Testpersonen möglichst ruhig und langsam zur für sie nächsten Station begeben<br />

konnten.<br />

Der Testleiter und die Beobachter waren stets anwesend und folgten dem Hund-<br />

Halter-Gespann. Der Testleiter führte Hund und Halter von Situation zu Situation. Er<br />

erklärte dem Halter stets, welche Situation als nächstes folgt und wie er sich zu<br />

verhalten habe. Der Hund durfte während des gesamten Tests unter kein Kommando<br />

gestellt werden und durfte die gesamte Leinenlänge stets voll ausnutzen.<br />

Der Testleiter und die Beobachter konnten die Testsituationen stets vorzeitig<br />

abbrechen, z.B. wenn der Hund in eine zu hohe Erregungslage kam oder<br />

aggressives Verhalten zeigte, welches die anwesenden Personen in Gefahr gebracht<br />

hätte.<br />

24


3 Material und Methoden<br />

3.4 Die Testsituationen<br />

3.4.1 Handling-Übungen<br />

Der Halter sollte dem Hund ins Maul und in die Ohren schauen. Anschließend sollten<br />

noch alle vier Pfoten kontrolliert werden.<br />

3.4.2 Spiel mit dem Besitzer ohne Spielzeug (Spiel 1)<br />

Der Halter sollte seinen Hund mindestens eine Minute lang durch Körpersprache und<br />

Stimme zum Spielen animieren. Hierbei sollte das schnelle Anheben der Arme und<br />

schnelle Bewegungen mit Richtungswechsel gezeigt werden. Es durften keine<br />

Hilfsmittel oder Kommandos genutzt werden.<br />

3.4.3 Person mit Blindenstock<br />

In dieser Testsituation wurde der grüne Plastikstock wie ein Blindenstock genutzt. Die<br />

Testperson kam Hund und Halter direkt auf dem Weg in ca. zwei Meter Abstand<br />

entgegen und bewegte den Stock kratzend auf dem Boden. Der Halter sollte den<br />

Hund einfach an der Situation vorbeiführen. Gegebenenfalls sollte er anhalten oder<br />

langsamer werden, wenn der Hund Kontakt mit der Testperson aufnehmen wollte.<br />

3.4.4 Rassel<br />

Die Testperson saß ein bisschen versteckt am Rande des Weges. Hinter dem<br />

Rücken hielt sie eine Rassel und fing auf Zuruf des Testleiters an, mit der Rassel<br />

laute Geräusche zu machen. Zu dem Zeitpunkt war das Gespann noch ca. drei<br />

Meter von der Testperson entfernt. Der Halter sollte den Hund an die Situation<br />

heranführen und auf Höhe der Testperson stehenbleiben. Die Rassel wurde nach<br />

dem Stehenbleiben noch ca. 30 Sekunden weiter betätigt. Wollte der Hund Kontakt<br />

aufnehmen, sollte der Besitzer folgen.<br />

3.4.5 Zerrspiel mit dem Halter und einer Testperson<br />

Der Hund wurde mit der fünf Meter langen Leine an einen Baum gebunden. Dies<br />

geschah mithilfe einer weiteren Leine, die um den Baum herum gelegt und mit einem<br />

Karabinerhaken befestigt wurde.<br />

25


3 Material und Methoden<br />

Als Spielzeug fungierte ein handelsüblicher Spielball mit anhängendem Seil. Der<br />

Halter sollte nun den Hund eine Minute lang zum Mitspielen animieren. Hierzu sollte<br />

das Seil an der Schlaufe festgehalten werden und der Ball mit schnellen<br />

Bewegungen auf dem Boden hin und her bewegt werden. Der Oberkörper musste<br />

hierzu entsprechend gesenkt werden.<br />

Anschließend wurde das Spielzeug dreimal zwischen dem Halter und der Testperson<br />

locker hin und her geworfen. Nachdem das Spielzeug zuletzt zur Testperson<br />

gelangte, hatte dieser auch eine Minute Zeit den Hund zum Mitspielen zu animieren.<br />

Dies sollte auf die gleiche Art und Weise geschehen, wie es schon der Halter getan<br />

hatte.<br />

3.4.6 Jogger<br />

Die Testperson stellte in dieser Situation einen Jogger dar, der im Abstand von ca.<br />

zwei Metern am Hund vorbeilief.<br />

3.4.7 Weinende Person<br />

Die Testperson hockte am Wegesrand laut weinend auf dem Boden. Der Hund wurde<br />

in einem Abstand von ca. zwei Metern an der Person vorbeigeführt. Auf Höhe der<br />

Testperson sollte der Besitzer 30 Sekunden stehenbleiben und danach weitergehen.<br />

Wollte der Hund Kontakt aufnehmen, sollte der Besitzer folgen.<br />

3.4.8 Freundliche Ansprache<br />

Die Testperson und das Hund-Halter-Gespann gingen auf einander zu. Vier Meter<br />

vor dem Hund kniete sich die Testperson nieder, streckte die Hand aus und sprach<br />

den Hund an. Wenn der Hund es zuließ wurde er auch von der Testperson<br />

gestreichelt.<br />

3.4.9 Spielzeugpferd<br />

Ein Holzschaukelpferd mit Haaren aus Wolle stand am Wegesrand. Das Pferd<br />

machte keine Geräusche und stand still. Der Hund wurde in einem Abstand von ca.<br />

einem Meter an dem Gegenstand vorbeigeführt.<br />

26


3 Material und Methoden<br />

3.4.10 Abruptes Aufstehen und Weglaufen<br />

Die Testperson kniete am Wegesrand. Sobald sich das Hund-Halter-Gespann ca.<br />

zwei Meter vor der Testperson befand, sprang diese abrupt auf und rannte den Weg<br />

überquerend weg.<br />

3.4.11 Kreischende Person<br />

Das Hund-Halter-Gespann stand fernab des Weges an einem vorher festgelegten<br />

Punkt. Die Testperson rannte laut kreischend den Weg entlang am Hund vorbei.<br />

3.4.12 Neutrale Begegnung<br />

Eine Testperson ging auf das Hund-Halter-Gespann zu und begrüßte den Halter per<br />

Handschlag. Alle blieben für 30 Sekunden stehen. Der Halter und die Testperson<br />

unterhielten sich und gingen danach weiter.<br />

3.4.13 Personengruppe<br />

Mehrere Testpersonen standen auf dem Weg zusammen in einer Gruppe. Der Hund<br />

wurde mitten in die Gruppe geführt. Der Halter unterhielt sich mit der Gruppe für 30<br />

Sekunden. Danach ging das Hund-Halter-Gespann weiter.<br />

3.4.14 Regenschirm<br />

Eine Testperson stand mit einem geschlossenen Regenschirm am Wegesrand.<br />

Befand sich das Hund-Halter-Gespann ca. zwei Meter vor der Testperson, spannte<br />

diese den Schirm in die dem Hund abgewandte Seite per Hand auf.<br />

3.4.15 Wurfspiel mit dem Besitzer (Spiel 2)<br />

Der Besitzer sollte den Hund zum Ballspiel animieren. Das Spiel musste über eine<br />

Minute dauern. Der Besitzer warf den Ball sechs Mal und ermunterte den Hund dazu<br />

den Ball wieder zu holen. Nach jedem Wurf sollte der Besitzer den Ball aus dem<br />

Maul des Hundes nehmen bzw. versuchen ihn durch das Kommando „Aus“ wieder zu<br />

bekommen.<br />

27


3 Material und Methoden<br />

3.4.16 Betrunkener<br />

Die Testperson wartete hinter einem Busch versteckt und trug eine olivgrüne Jacke,<br />

die mit Alkohol getränkt wurde. Sie kreuzte den Weg des Hundes taumelnd und laut<br />

singend in einem Abstand von ca. zwei Metern.<br />

3.4.17 Spielzeugauto<br />

Eine Testperson hat ein lärmendes Spielzeugauto der Marke „Bobbycar“ im Abstand<br />

von ca. zwei Metern am Hund vorbeigezogen. Ein ca. zwei Meter langes Band war<br />

zum Ziehen vorne am Auto befestigt.<br />

3.4.18 Metallisches Geräusch<br />

Eine grüne Wellblechplatte lag ca. ein Meter vom Wegesrand entfernt. Auf der<br />

Wellblechplatte lag eine Metallgliederkette, an der eine lange transparente Schnur<br />

befestigt war. Das Ende der Schnur hielt die Testperson, die sich ca. fünf Meter vom<br />

Weg entfernt versteckt hielt. Das Hund-Halter-Gespann lief den Weg entlang. Sobald<br />

die Vorderfüße des Hundes die Wellblechplatte erreicht hatten, zog die Testperson<br />

die Kette über das Wellblech, so dass ein metallisches Geräusch erzeugt wurde.<br />

Dem Hund wurde die Möglichkeit gegeben, sich der Geräuschquelle zu nähern.<br />

3.4.19 Person mit Krücken<br />

Die Testperson kam dem Hund-Halter-Gespann entgegen. Sie humpelte mit Krücken<br />

am Wegesrand entlang. Der Abstand zum Hund betrug in etwa zwei Meter.<br />

3.4.20 Ballspiel mit Testperson (Spiel 3)<br />

Die Testperson sollte den Hund zum Ballspiel animieren. Das Spiel musste über eine<br />

Minute dauern. Die Testperson warf den Ball sechs Mal und ermunterte den Hund<br />

dazu den Ball wieder zu holen. Nach jedem Wurf sollte die Testperson den Ball aus<br />

dem Maul des Hundes nehmen bzw. versuchen ihn durch das Kommando<br />

„Aus“ wieder zu bekommen.<br />

28


3 Material und Methoden<br />

3.4.21 Langer Mantel und Hut<br />

Eine Testperson mit einem langen Mantel und einem Stoffhut bekleidet hielt sich am<br />

Wegesrand versteckt. Das Hund-Halter-Gespann lief den Weg entlang. Auf Zuruf<br />

kreuzte die Testperson den Weg in einem Abstand von ca. einem Meter zum Hund.<br />

Die Testperson sah den Hund nicht an, hatte die Hände in den Manteltaschen und<br />

ließ den Mantel beim Laufen schwingen, so dass dieser den Hund berührte.<br />

3.4.22 Luftballons<br />

Die Testperson hielt drei aufgeblasene Luftballons in der Hand und stand hinter einer<br />

Ecke, so dass sie für den Hund erst relativ spät zu sehen war. Sobald das Hund-<br />

Halter-Gespann um die Ecke kam wurden die Luftballons in Brusthöhe schnell hin<br />

und her geschüttelt, so dass dies Geräusche machte. Der Halter sollte den Hund in<br />

ein bis zwei Metern an der Testperson vorbeiführen. Dem Hund wurde die<br />

Möglichkeit gegeben, sich der Geräuschquelle zu nähern.<br />

3.4.23 Anstarren<br />

Das Hund-Halter-Gespann blieb an einer Stelle stehen. Die Testperson näherte sich<br />

dem Hund mit angespannter Muskulatur, nach vorne gebeugt und starrte den Hund<br />

ununterbrochen an. Drei Meter vor dem Hund, d.h. außerhalb der Leinenreichweite<br />

blieb die Testperson stehen und die Situation wurde beendet.<br />

3.5 Beurteilung der Hunde<br />

Für jedes Verhalten wurde ein Ethogramm erstellt, mit dessen Hilfe dann ein<br />

Bewertungsbogen entworfen wurde. Die Beobachter kategorisierten das Verhalten<br />

der Hunde mithilfe des Bewertungsbogens wie folgend nachgestellt.<br />

a) Fernorientierung<br />

Es wurde beobachtet, ob der Hund bereits aus der Ferne die Situation wahrnahm.<br />

Wenn ja, wurden Dauer und Frequenz notiert.<br />

b) Annäherung<br />

Es wurde beobachtet, ob sich der Hund in der Situation der Testperson oder der<br />

unbelebten Sache annäherte. Wenn ja, wurde geguckt, ob es sich um eine<br />

29


3 Material und Methoden<br />

vollständige (in dem Fall in welcher Zeit und wie lange) oder unvollständige (in dem<br />

Fall auf welche Entfernung) Annäherung handelte.<br />

c) Entspannt<br />

Es wurde beobachtet, ob der Hund in der jeweiligen Situation entspannt war.<br />

d) Aktive Submission<br />

Es wurde beobachtet, ob der Hund Verhaltensweisen der aktiven Submission gezeigt<br />

hat.<br />

e) Passive Submission<br />

Es wurde beobachtet, ob der Hund Verhaltensweisen der passiven Submission und<br />

Anzeichen der Unsicherheit gezeigt hat.<br />

f) Fluchtverhalten<br />

Es wurde beobachtet, ob der Hund Fluchtverhalten gezeigt hat. Wenn ja wurde<br />

geguckt, wie weit er sich in Bezug auf die Leinenlänge entfernt hat bzw. ob er weiter<br />

gezogen hat.<br />

g) Drohverhalten<br />

Es wurde beobachtet, ob der Hund Drohverhalten gezeigt hat. In diesem Fall wurde<br />

zwischen defensivem und offensivem Drohverhalten unterschieden. Außerdem<br />

wurde beobachtet, ob er zurückweicht, stationär bleibt oder sich in Bezug auf die<br />

Leinenlänge annähert.<br />

h) Gehemmt aggressives Verhalten<br />

Es wurde beobachtet, ob der Hund gehemmt aggressives Verhalten gezeigt hat.<br />

Auch hier wurde zwischen defensiv und offensiv unterschieden. Wenn ja wurde<br />

beobachtet, ob er zurückweicht, stationär bleibt oder sich in Bezug auf die<br />

Leinenlänge annähert.<br />

i) Spielverhalten<br />

Es wurde beobachtet, ob der Hund Spielverhalten zeigt. Hier wurden die Bereiche<br />

Spielintensität, Spielbereitschaft und Spieldauer beurteilt.<br />

j) Jagdverhalten<br />

Es wurde beobachtet, ob der Hund Jagdverhalten gezeigt hat. Wenn ja wurde<br />

beurteilt, ob er stationär blieb, sich annäherte oder dem Objekt oder der Testperson<br />

hinterher rannte, bezugnehmend auf die Leinenlänge.<br />

30


3 Material und Methoden<br />

k) Nicht reizbezogenes Verhalten<br />

l) Sonstiges<br />

3.6 Datenaufnahme<br />

Jeweils drei Beobachter bewerteten das Verhalten der Hunde in den jeweiligen<br />

Testsituationen und trugen dies, ohne sich abzusprechen, sofort in den<br />

Bewertungsbogen ein. Zusätzlich wurden das Verhalten der Hunde mithilfe einer<br />

Kamera aufgenommen und später von MAZUR (2012) ausgewertet und ebenfalls in<br />

den Bewertungsbogen eingetragen. Der komplette Bewertungsbogen ist im Anhang<br />

zu finden.<br />

3.7 Auswertung der Daten<br />

Die gesammelten Daten wurden in einem ersten Schritt tabellarisch mit Hilfe von<br />

Excel von Microsoft festgehalten. Anschließend wurden sie am Institut für Biometrie,<br />

Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Stiftung <strong>Tierärztliche</strong> <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Hannover</strong> in die Statistik Software „Statistical Analysis System“ (SAS) eingelesen<br />

und statistisch ausgewertet. Die Werte aller 96 Hunde wurden in Kreuztabellen<br />

untersucht und mit dem Chi-Quadrat-Test ausgewertet. Für die Überprüfung eines<br />

bestehenden Zusammenhangs zwischen den Merkmalen wurde eine<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit von unter 5% angenommen. So ergaben sich signifikante<br />

Werte bei p


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1 Der Fragebogen<br />

4.1.1 Die Hund-Halter-Gespanne<br />

Insgesamt wurden 96 Hunde getestet. Die 96 Hunde hatten 53 Halter, die jeweils mit<br />

einem oder mehreren Hunden an dem Test teilnahmen. Acht Halter waren männlich<br />

und 45 Halter waren weiblich. Da es mehrere Halter gab, die zwei und mehr Hunde<br />

durch den Test führten, wurden diese Halter für jeden Hund als eigenständige Person<br />

gezählt. Somit nahmen neun Halter (9,4%) und 87 Halterinnen (90,6%) mit ihren<br />

Hunden am Test teil.<br />

9 Halter (9,4%) waren zwischen 18 und 30 Jahre alt, 21 Halter (21,9%) waren<br />

zwischen 31 und 40 Jahre alt, 49 Halter (51%) waren zwischen 41 und 50 Jahre alt,<br />

16 Halter (16,7%) waren zwischen 51 und 60 Jahre alt und ein Halter hatte das 60.<br />

Lebensjahr überschritten.<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

18-30 31-40 41-50 51-60 >60<br />

Alter der Halter<br />

Abbildung 1: Altersverteilung der Halter<br />

33


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

43 Hunde (44,8%) waren männlich, wovon zwei (2,1%) kastriert waren. 53 Hunde<br />

(55,2%) waren weiblich, wovon sieben (7,3%) kastriert waren.<br />

29 Hunde (30,2%) waren zwischen ein und zwei Jahre alt, 20 Hunde (20,8%) waren<br />

zwei bis unter drei Jahre alt, 30 Hunde (31,3%) waren drei bis unter sechs Jahre und<br />

17 Hunde (17,7%) waren sechs Jahre oder älter.<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1J.-2J. 2J.-3J. 3J.-6J. 6J.<<br />

Alter der Hunde<br />

Abbildung 2: Altersverteilung der Hunde<br />

34


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1.2 Anzahl der Personen im Haushalt<br />

19 Hunde (19,8%) lebten mit einer einzelnen Person, 28 Hunde (29,2%) mit zwei<br />

Personen, 13 Hunde (13,5%) mit drei Personen und 36 Hunde (37,5%) mit vier oder<br />

mehr Personen in einem Haushalt.<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 Person 2 Personen 3 Personen 4 Pers. o. Mehr<br />

Personen im Haushalt<br />

Abbildung 3: Verteilung der Anzahl der Personen im Haushalt<br />

41 Hunde (42,7%) lebten in einem Haushalt mit Kindern, 55 Hunde (57,3%) lebten<br />

nicht mit Kindern zusammen.<br />

35


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1.3 Besitzererfahrung im Halten von Hunden<br />

Bei drei Hunden (3,1%) hielten die Besitzer weniger als fünf Jahre Hunde, bei 21<br />

Hunden (21,9%) zwischen fünf und zehn Jahre, bei 18 Hunden (18,8%) zwischen 10<br />

und 15 Jahre und bei 47 Hunden (49%) über 15 Jahre.<br />

Sieben Hunde (7,3 %) galten als „Ersthund“.<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

38 Besitzer (39,6%) hatten vor dem jeweiligen Hund ein bis zwei andere Hunde, 34<br />

Besitzer (35,4%) hatten zuvor drei bis fünf Hunde und 17 Besitzer (17,7%) hatten<br />

mehr als fünf Hunde. Sieben Besitzer (7,3%) hatten zuvor keinen anderen Hund.<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 bis 2 3 bis 5 mehr als 5 keinen<br />

Wieviele Hunde hatte der Halter zuvor<br />

Abbildung 5: Verteilung der Anzahl der vom Halter zuvor besessenen Hunde<br />

37


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

Zwei Besitzer (2,1%) besaßen den Hund, mit dem sie am Test teilgenommen haben,<br />

zwischen zwei und unter sechs Monaten, drei Besitzer (3,1%) besaßen den Hund<br />

über sechs Monate und bis unter einem Jahr, 25 Besitzer (26%) hielten ihren Hund<br />

über einem Jahr bis unter zwei Jahren und 66 Besitzer (68,8%) hielten den<br />

jeweiligen Hund seit über zwei Jahren.<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2 bis 6 Mon. 6 Mon. Bis 1J. 1J.-2J. 2J.<<br />

Wielange ist der getestete Hund schon beim Besitzer<br />

Abbildung 6: Verteilung der Aufenthaltsdauer des Hundes beim Halter<br />

38


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1.4 Alter der Hunde beim Erwerb, Vorbesitzer<br />

11 der getesteten Hunde (11,5%) wurden bei Ihren jetzigen Besitzern geboren. 72<br />

Hunde (75%) waren bei Erwerb zwischen acht und 16 Wochen alt, fünf Hunde (5,2%)<br />

waren zwischen 17 Wochen und 12 Monaten alt. 7 Hunde (7,3%) waren zum<br />

Zeitpunkt des Erwerbs bereits über 12 Monate alt. Ein Besitzer hat hierbei keine<br />

Angabe gemacht.<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

ab Geburt 8-16 Wochen 17 Wo. - 1J. 1J.< k.A.<br />

Alter der Hunde bei Erwerb<br />

Abbildung 7: Altersverteilung der Hunde bei Erwerb<br />

85 Hunde (88,5%) hatten keinen Vorbesitzer. Acht Hunde (8,3%) hatten zuvor einen<br />

anderen Besitzer und für drei Hunde (3,1%) war dieser der dritte Besitzer.<br />

39


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1.5 Herkunft der Hunde<br />

12 Hunde (12,5%) wurden von den Besitzern selber gezogen. Die anderen 84 Hunde<br />

(87,5%) stammten alle auch von anderen Züchtern. Wobei 16 Hunde (16,7%) aus<br />

der Stadt kamen und 68 Hunde (70,8%) aus einer ländlichen Gegend. Somit wurde<br />

kein Tier von einer Privatperson oder aus dem Tierheim übernommen.<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

selbst gezüchtet Züchter Land Züchter Stadt Privat Tierheim<br />

Herkunft der Hunde<br />

Abbildung 8: Verteilung der Herkunft der Hunde<br />

4.1.6 Grund der Anschaffung<br />

Hier wurde der Grund der Anschaffung abgefragt. Zur Auswahl standen: als Familienund<br />

Begleithund, als Sporthund, als Hütehund, zur Zucht und Sonstiges. Es waren<br />

Mehrfachnennungen möglich.<br />

73 Hunde (76%) wurden als Familien- und Begleithunde angeschafft. Hiervon wurde<br />

bei 24 Hunden nur dieser Anschaffungsgrund genannt. Bei 31 der Familien- und<br />

Begleithunde wurde die Kombination mit Sport genannt. Bei weiteren 18 dieser<br />

Hunde gab es dreimal die Kombination mit Zucht, dreimal mit Sonstigem, sechsmal<br />

40


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

mit Sport und Zucht, einmal mit Sport und als Hütehund, einmal mit Zucht und als<br />

Hütehund und viermal wurde die Kombination mit Sport, Zucht und als Hütehund<br />

genannt.<br />

23 Hunde (24%) wurden somit nicht als Familien- und Begleithunde angeschafft.<br />

Hiervon wurden 6 Hunde ausschließlich als Sporthund angeschafft und 5 Hunde<br />

ausschließlich zur Zucht. Bei dreien wurde die Kombination als Sport- und Hütehund<br />

genannt, viermal wurde der Sporthund auch zur Zucht genutzt, einmal wurde Sport<br />

mit Sonstigem genannt, einmal die Zucht mit Sonstigem, einmal wurde nur Sonstiges<br />

genannt und für zwei Hunde wurde diesbezüglich keine Angabe gemacht.<br />

Anders dargestellt, wurden 73 Hunde (76%) als Familien- und Begleithund<br />

angeschafft, 56 Hunde (58,3%) als Sporthund, neun Hunde (9,4%) als Hütehund, 25<br />

Hunde (26%) als Zuchthund und bei sieben Hunden (7,3%) wurden sonstige Gründe<br />

genannt.<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Familie Sport Hütehund Zucht Sonstiges<br />

Abbildung 9: Verteilung der Gründe für die Anschaffung des Hundes<br />

41


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1.7 Ausbildungsstand<br />

Bei dieser Frage wurde nicht nur nach abgeschlossenen Ausbildungen gefragt. Auch<br />

die Ausbildungen, die begonnen und nicht abgeschlossen wurden, konnten hier<br />

angegeben werden.<br />

73 der 96 Hunde (76,1%) besuchten eine Welpenschule, 64 Hunde (66,7%) eine<br />

Junghundestunde und 67 Hunde (71,7%) wurden zum Begleithund ausgebildet. 55<br />

Hunde wurden als Sporthund genutzt für z.B. Obedience oder Agility. 5 Hunde (5,2%)<br />

wurden als Rettungshunde und 12 (12,5%) als Hütehunde geführt. Für 8 Hunde<br />

(8,3%) wurde Sonstiges angegeben und 4 Hunde (4,2%) hatten gar keine Ausbildung.<br />

Ausbildung der Hunde<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Welpens. Jungh. Begleith. Sporth. Rettungh. Hüteh. Sonst. Keine Ausb.<br />

Abbildung 10: Verteilung der Ausbildungen der Hunde<br />

42


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1.8 Haltungsformen<br />

36 Hunde (37,5%) lebten in der Wohnung bzw. im Haus ohne jederzeit frei<br />

verfügbaren Auslauf, 65 Hunde (67,7%) lebten ebenfalls in der Wohnung oder im<br />

Haus mit jederzeit frei verfügbarem Auslauf. Für 3 Hunde (3,1%) wurde Sonstiges<br />

angegeben. Kein Hund wurde im Zwinger gehalten, auch nicht in Kombination mit<br />

Wohnungs- bzw. Haushaltung.<br />

Haltungsform<br />

hier: Wohnung o. Haus mit oder ohne frei verfügbarem Auslauf<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

ohne Auslauf mit Auslauf Sonstiges Zwinger<br />

Abbildung 11: Verteilung der Haltungsformen<br />

4.1.9 Andere Tiere im Haushalt<br />

Hier wurde nach anderen Tieren im Haushalt gefragt. Es wurde nach anderen<br />

Hunden, Katzen, Heimtieren und Sonstigen gefragt.<br />

51 Hunde (53,1%) lebten mit mehr als zwei weiteren Hunden in einem Haushalt. Bei<br />

29 von ihnen lebten auch noch andere verschiedene Tiere.<br />

Bei 12 Hunden (12,5%) lebten zwei weitere Hunde mit im Haushalt. Einer von Ihnen<br />

lebte noch mit anderen verschiedenen Tieren zusammen.<br />

43


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

22 Hunde (22,9%) lebten mit einem weiteren Hund zusammen. Bei acht von ihnen<br />

lebten noch andere verschiedene Tiere mit in einem Haushalt.<br />

11 Hunde (11,5%) lebten ohne weitere Hunde. Sechs von Ihnen hatten weitere<br />

verschiedene Tiere mit im Haushalt.<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

>2 Hunde<br />

>2 H.+andere<br />

2 Hunde<br />

2 H.+andere<br />

1 Hund<br />

1 H.+andere<br />

andere<br />

keine<br />

Abbildung 12: Verteilung der anderen Tiere im Haushalt<br />

4.1.10 Vorangegangene Krankheiten und einschneidende Erlebnisse.<br />

Bei acht (8,3%) von 96 Hunden wurden im Vorfeld verschiedene Krankheiten<br />

festgestellt (fünf orthopädische, zwei ophthalmologische und ein dermatologischer<br />

Befund).<br />

19 (19,8%) Hunde hatten schon einmal ein einschneidendes Erlebnis im Leben,<br />

welches große Angst oder Aggression ausgelöst hat. Am häufigsten wurden hier<br />

Zusammenstöße mit anderen Hunden genannt.<br />

44


4 Ergebnisse<br />

4.2 Das Verhalten der Hunde in den Testsituationen<br />

Der Test bestand aus 23 Situationen. Mithilfe des Ethogramms wurde das gezeigte<br />

Verhalten in 11 Verhaltensweisen und Sonstigem kategorisiert.<br />

Hier spielte die Fernorientierung keine große Rolle. Außerdem wurde das<br />

Drohverhalten und das gehemmt aggressive Verhalten zusammengefasst zu dem<br />

Oberbegriff ,Aggression'.<br />

Die gezeigten Verhaltensweisen waren somit folgende:<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

Aktive Submission<br />

Passive Submission<br />

Fluchtverhalten<br />

Aggression<br />

Spielverhalten<br />

Jagdverhalten<br />

neutrales Verhalten<br />

nicht reizbezogenes Verhalten<br />

Zeigte ein Hund in den jeweiligen Situationen mehrere Verhaltensweisen, so wurde<br />

das zuerst gezeigte Verhalten gewertet.<br />

45


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.1 Handling-Übungen<br />

Vier Hunde (4,2%) waren entspannt. 66 Hunde (68,8%) zeigten aktive und 26 Hunde<br />

(27,1%) passive Submission.<br />

Handling-Übungen<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

entspannt aktive Subm. pass. Subm.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 13: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Handling"<br />

46


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.2 Spiel 1<br />

Zwei Hunde (2,1%) zeigten aktive und ein Hund (1%) passive Submission. 73 Hunde<br />

(76%) zeigten Spielverhalten und 20 Hunde (20,8%) verhielten sich neutral.<br />

Spiel 1<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

aktive Subm. pass. Subm. Spielverh. neutral<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 14: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spiel 1"<br />

47


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.3 Person mit Blindenstock<br />

13 Hunde (13,5%) näherten sich an und 22 Hunde (22,9%) waren entspannt. Fünf<br />

Hunde (5,2%) zeigten aktive und 31 Hunde (32,3%) passive Submission. Zwei<br />

Hunde (2,1%) zeigten Aggression, ein Hund (1%) Spielverhalten, 17 Hunde (17,7%)<br />

zeigten neutrales Verhalten und fünf Hunde (5,2%) nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

Person mit Blindenstock<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

aktive Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Spielverh.<br />

neutral<br />

n. reizb.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 15: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Person mit Blindenstock"<br />

48


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.4 Rassel<br />

51 Hunde (53,1%) zeigten Annäherung und 20 Hunde (20,8%) waren entspannt.<br />

Ein Hund (1%) zeigte aktive und 19 Hunde (19,8%) passive Submission. Zwei Hunde<br />

(2,1%) zeigten Aggressionsverhalten und drei Hunde (3,1%) nicht reizbezogenes<br />

Verhalten.<br />

Rassel<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Annäherung entspannt aktive Subm. pass. Subm. Aggression n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 16: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Rassel"<br />

49


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.5 Zerrspiel 1<br />

12 Hunde (12,5%) zeigten aktive und drei Hunde (3,1%) passive Submission. 76<br />

Hunde (79,2%) zeigten Spielverhalten, vier Hunde (4,2%) verhielten sich neutral und<br />

ein Hund (1%) zeigte nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

Zerrspiel mit dem Besitzer<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

aktive Subm. pass. Subm. Spielverh. neutral n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 17: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Zerrspiel 1"<br />

50


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.6 Zerrspiel 2<br />

Acht Hunde (8,3%) zeigten aktive und neun Hunde (9,4%) passive Submission. Ein<br />

Hund (1%) zeigte Aggression, 72 Hunde (75%) Spielverhalten, drei Hunde (3,1%)<br />

zeigten neutrales und drei Hunde (3,1%) nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

Zerrspiel mit der Testperson<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

aktive Subm. pass. Subm. Aggression Spielverh. neutral n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 18: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Zerrspiel 2"<br />

51


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.7 Jogger<br />

Sechs Hunde (6,3%) näherten sich an und 46 Hunde (47,9%) waren entspannt. Fünf<br />

Hunde (5,2%) zeigten aktive und 31 Hunde (32,3%) passive Submission. Ein Hund<br />

(1%) zeigte Aggression, zwei Hunde (2,1%) Jagdverhalten und fünf Hunde (5,2%)<br />

nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

Jogger<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Annäherung entspannt akt. Subm. pass. Subm. Aggression Jagdverh. n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 19: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Jogger"<br />

52


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.8 weinende Person<br />

47 Hunde (49%) näherten sich an und fünf Hunde (5,2%) waren entspannt. Drei<br />

Hunde (3,1%) zeigten aktive und 33 Hunde (34,4%) passive Submission. Sieben<br />

Hunde (7,3%) zeigten Aggressionsverhalten und ein Hund (1%) nicht reizbezogenes<br />

Verhalten.<br />

weinende Person<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Annäherung entspannt aktive Subm. pass. Subm. Aggression n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 20: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "weinende Person"<br />

53


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.9 freundliche Ansprache<br />

63 Hunde (65,6%) näherten sich an und sechs Hunde (6,3%) waren entspannt. 12<br />

Hunde (12,5%) zeigten aktive und acht Hunde (8,3%) passive Submission. Drei<br />

Hunde zeigten Aggression und vier Hunde (4,2%) nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

freundliche Ansprache<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Annäherung entspannt aktive Subm. pass. Subm. Aggression n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 21: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "freundliche Ansprache"<br />

54


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.10 Spielzeugpferd<br />

32 Hunde (33,3%) näherten sich an und 15 Hunde (15,6%) waren entspannt. 14<br />

Hunde (14,6%) zeigten passive Submission, ein Hund (1%) Fluchtverhalten, 23<br />

Hunde (24%) verhielten sich neutral und 11 Hunde (11,5%) nicht reizbezogen.<br />

Spielzeugpferd<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Annäherung entspannt pass. Subm. Fluchtverh. neutral n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 22: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spielzeugpferd"<br />

55


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.11 abruptes Aufstehen<br />

Fünf Hunde (5,2%) näherten sich an und 40 Hunde (41,7%) waren entspannt. Sechs<br />

Hunde (6,3%) zeigten aktive und 33 Hunde (34,4%) passive Submission. Zwei<br />

Hunde (2,1%) zeigten Aggression, sechs Hunde (6,3%) Jagdverhalten und vier<br />

Hunde (4,2%) nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

abruptes Aufstehen und Weglaufen<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Annäherung entspannt akt. Subm. pass. Subm. Aggression Jagdverh. n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 23: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "abruptes Aufstehen"<br />

56


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.12 schreiende Person<br />

Ein Hund (1%) näherte sich an, 49 Hunde (51%) waren entspannt und 21 Hunde<br />

(21,9%) zeigten passive Submission. Zwei Hunde (2,1%) zeigten Aggression, 22<br />

Hunde (22,9%) Jagdverhalten und ein Hund (1 %) neutrales Verhalten.<br />

schreiende Person<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Annäherung entspannt pass. Subm. Aggression Jagdverh. neutral<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 24: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "schreiende Person"<br />

57


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.13 neutrale Begegnung<br />

45 Hunde (46,9%) näherten sich an und 13 Hunde (13,5%) waren entspannt. Sechs<br />

Hunde (6,3%) zeigten aktive und 11 Hunde (11,5%) passive Submission. 15 Hunde<br />

(15,6%) blieben neutral und sechs Hunde (6,3%) zeigten nicht reizbezogenes<br />

Verhalten.<br />

neutrale Begegnung<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Annäherung entspannt aktive Subm. pass. Subm. neutral n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 25: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "neutrale Begegnung"<br />

58


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.14 Personengruppe<br />

61 Hunde (63,5%) näherten sich an und 15 Hunde (15,6%) waren entspannt. Drei<br />

Hunde zeigten aktive und acht Hunde (8,3%) passive Submission. Sechs Hunde<br />

(6,3%) verhielten sich neutral und drei Hunde (3,1%) nicht reizbezogen.<br />

Personengruppe<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Annäherung entspannt aktive Subm. pass. Subm. neutral n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 26: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Personengruppe"<br />

59


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.15 Regenschirm<br />

Ein Hund (1%) näherte sich an und acht Hunde (8,3%) waren entspannt. 73 Hunde<br />

(76%) zeigten passive Submission, fünf Hunde (5,2%) Aggression, drei Hunde<br />

(3,1%) neutrales und sechs Hunde (6,3%) nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

Regenschirm<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Annäherung entspannt pass. Subm. Aggression neutral n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 27: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Regenschirm"<br />

60


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.16 Spiel 2<br />

Zwei Hunde (2,1%) zeigten aktive und ein Hund (1%) passive Submission. 91 Hunde<br />

(94,8%) zeigten Spielverhalten, ein Hund (1%) neutrales und ein Hund (1%) nicht<br />

reizbezogenes Verhalten.<br />

Spiel 2<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

aktive Subm. pass. Subm. Spielverh. neutral n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 28: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spiel 2"<br />

61


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.17 Betrunkener<br />

19 Hunde (19,8%) näherten sich an und 5 Hunde (5,2%) waren entspannt. Sieben<br />

Hunde (7,3%) zeigten aktive und 58 Hunde (60,4%) passive Submission. Fünf<br />

Hunde (5,2%) zeigten Aggression, ein Hund (1%) Jagdverhalten und ein Hund (1%)<br />

neutrales Verhalten.<br />

betrunkene Person<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Annäherung entspannt akt. Subm. pass. Subm. Aggression Jagdverh. neutral<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 29: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "betrunkene Person"<br />

62


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.18 Spielauto<br />

17 Hunde (17,7%) näherten sich an und 10 Hunde (10,4%) waren entspannt. Ein<br />

Hund (1%) zeigte aktive und 62 Hunde (64,6%) passive Submission. Zwei Hunde<br />

zeigten Aggressionsverhalten und vier Hunde (4,2%) nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

Spielauto<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Annäherung entspannt aktive Subm. pass. Subm. Aggression n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 30: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spielauto"<br />

63


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.19 metallisches Geräusch<br />

Sieben Hunde (7,3%) näherten sich an und 37 Hunde (38,5%) waren entspannt. 50<br />

Hunde (52,1%) zeigten passive Submission, ein Hund (1%) Aggression und ein Hund<br />

(1%) nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

metallisches Geräusch<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Annäherung entspannt pass. Subm. Aggression n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 31: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "metallisches Geräusch"<br />

64


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.20 Person mit Krücken<br />

Drei Hunde (3,1%) näherten sich an und 37 Hunde (38,5%) waren entspannt. Vier<br />

Hunde (4,2%) zeigten aktive und 39 Hunde (40,6%) passive Submission. Zwei<br />

Hunde (2,1%) zeigten Aggression, 15 Hunde (15,6%) verhielten sich neutral und fünf<br />

Hunde (5,2%) zeigten nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

Person mit Krücken<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Annäherung entspannt akt. Subm. pass. Subm. Aggression neutral n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 32: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Person mit Krücken"<br />

65


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.21 Spiel 3<br />

Ein Hund (1%) zeigte aktive und fünf Hunde (5,2%) passive Submission. 87 Hunde<br />

(90,6%) zeigten Spielverhalten, zwei Hunde (2,1%) Aggression und ein Hund (1%)<br />

nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

Spiel 3<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

aktive Subm. pass. Subm. Aggression Spielverh. n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 33: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spiel 3"<br />

66


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.22 Langer Mantel und Hut<br />

Fünf Hunde (5,2%) näherten sich an und 32 Hunde (33,3%) waren entspannt. Neun<br />

Hunde (9,4%) zeigten aktive und 41 Hunde (42,7%) passive Submission. Zwei<br />

Hunde (2,1%) zeigten Aggression, ein Hund (1%) blieb neutral und sechs Hunde<br />

(6,3%) zeigten nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

Langer Mantel mit Hut<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Annäherung entspannt akt. Subm. pass. Subm. Aggression neutral n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 34: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Langer Mantel mit Hut"<br />

67


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.23 Luftballons<br />

23 Hunde (24%) näherten sich an und 23 Hunde (24%) waren entspannt. 47 Hunde<br />

(49%) zeigten passive Submission, ein Hund (1%) Aggression, ein Hund (1%)<br />

Jagdverhalten und ein Hund (1%) nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

Luftballons<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Annäherung entspannt pass. Subm. Aggression Jagdverh. n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 35: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Luftballons"<br />

68


Anzahl der Hunde<br />

4 Ergebnisse<br />

4.2.24 Anstarren<br />

Zwei Hunde (2,1%) näherten sich an, drei Hunde (3,1%) zeigten aktive Submission<br />

und 19 Hunde (19,8%) passive Submission. Ein Hund (1%) zeigte Fluchtverhalten,<br />

zwei Hunde (2,1%) neutrales und zwei Hunde (2,1%) nicht reizbezogenes Verhalten.<br />

67 Hunde (69,8%) zeigten Aggressionsverhalten.<br />

Anstarren<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Annäherung akt. Subm. pass. Subm. Aggression Fluchtverh. neutral n. zielg.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 36: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Anstarren"<br />

69


4 Ergebnisse<br />

4.3 Zusammenhänge zwischen den Haltungsfaktoren und den<br />

Testsituationen<br />

Folgend sind nur die Situationen aufgeführt in denen es zu signifikanten<br />

Korrelationen (p < 0,05) oder Tendenzen (p < 0,10) zwischen den Haltungsfaktoren<br />

und den einzelnen Situationen in dem Verhaltenstest gekommen ist. Die jeweilig<br />

gezeigten Verhaltensweisen werden beschrieben.<br />

4.3.1 Kinder im Haushalt<br />

Eine Tendenz war in folgender Situation zu erkennen:<br />

Ballspiel mit der Testperson (p= 0,0606)<br />

4.3.2 Alter des Besitzers<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und dem Alter<br />

der Besitzer in folgender Situation:<br />

Handling-Übungen (p= 0,0128)<br />

Eine Tendenz war in folgender Situation zu erkennen:<br />

Luftballons (p= 0,0855)<br />

In der Situation „Handling-Übungen“ zeigten die Hunde von Besitzern zwischen 18<br />

und 40 Jahren aktive Submission (50,0%) und passive Submission (46,7%) oder<br />

waren entspannt (3,3%).<br />

Die Hunde von den Besitzern zwischen 41 und 50 Jahren zeigten aktive Submission<br />

(75,5%) und passive Submission (22,4%) oder waren entspannt (2,0%).<br />

Die Hunde von den Besitzern ab 51 bis über 60 Jahre zeigten aktive Submission<br />

(82,4%) und passive Submission (5,9%) oder waren entspannt (11,7%).<br />

71


Anzahl Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

20<br />

10<br />

0<br />

18 J.- 40 J. 41 J.- 50 J. 51 J.- über 60 J.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 37: Verteilung Alter des Besitzers/Handling Übungen in %<br />

Während die aktive Submission und die Entspanntheit der Hunde mit dem<br />

steigenden Alter der Besitzer zunehmen, nimmt die passive Submission ab.<br />

4.3.3 Alter des Hundes zum Testzeitpunkt<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und dem Alter<br />

der Hunde in folgenden Situationen:<br />

Spielzeugauto (p= 0,0285)<br />

Anstarren (p= 0,0083)<br />

Tendenzen waren in folgenden Situationen zu erkennen:<br />

Ballspiel mit der Testperson (p= 0,0964)<br />

Langer Mantel mit Hut (p= 0,0973)<br />

Luftballons (p= 0,0845)<br />

72


Anzahl Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

In der Situation „Spielzeugauto“ zeigten die Hunde, die ein bis zwei Jahre alt waren,<br />

passive Submission (58,6%), Aggressionsverhalten (6,9%) und Annäherung (34,5%).<br />

Die Hunde, die zwischen zwei bis drei Jahre alt waren, zeigten aktive Submission<br />

(5,0%), passive Submission (65,0%), Annäherung (10,0%), nicht zielgerichtete<br />

Erregungslage (5,0%) oder waren entspannt (15,0%).<br />

Die Hunde, die zwischen drei bis sechs Jahre alt waren, zeigten passive Submission<br />

(70,0%), Annäherung (16,7%), nicht zielgerichtete Erregungslage (6,7%) oder waren<br />

entspannt (6,7%).<br />

Die Hunde, die über sechs Jahre alt waren, zeigten passive Submission (64,7%),<br />

nicht zielgerichtete Erregungslage (5,9%) oder waren entspannt (29,4%).<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

1 J. - 2 J. 2 J. - 3 J. 3 J. - 6 J. über 6 J.<br />

gezeigtes Verhalten<br />

Abbildung 38: Verteilung Alter des Hundes/Spielzeugauto in %<br />

Hunde zwischen einem und zwei Jahren zeigten Aggression und näherten sich<br />

häufiger an. Die passive Submission erreichte in allen Gruppen ähnliche Werte.<br />

Hunde über sechs Jahre waren häufiger entspannt.<br />

73


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

In der Situation „Anstarren“ zeigten die Hunde, die ein bis zwei Jahre alt waren,<br />

aktive Submission (3,4%), passive Submission (13,8%), Aggressionsverhalten<br />

(75,9%) und neutrales Verhalten (6,9%).<br />

Die Hunde, die zwischen zwei bis drei Jahre alt waren, zeigten aktive Submission<br />

(10,0%), passive Submission (10,0%), Aggressionsverhalten (75,0%) und nicht<br />

zielgerichtete Erregungslage (5,0%).<br />

Die Hunde, die zwischen drei bis sechs Jahren alt waren, zeigten passive<br />

Submission (26,7%), Aggressionsverhalten (70,0%) oder nicht zielgerichtete<br />

Erregungslage (3,3%).<br />

Die Hunde, die über sechs Jahre alt waren, zeigten passive Submission (29,4%),<br />

Aggressionsverhalten (52,9%), Annäherung (11,8%) und Fluchtverhalten (5,9%).<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Fluchtv.<br />

neutral<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

1 J. - 2 J. 2 J. - 3 J. 3 J. - 6 J. über 6 J.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 39: Verteilung Alter des Hundes/Anstarren in %<br />

Mit zunehmendem Alter der Hunde fallen die Werte des gezeigten<br />

Aggressionsverhaltens und die der passiven Submission steigen an. Die Gruppe der<br />

Hunde über sechs Jahre zeigt als einzige Annäherung und Fluchtverhalten.<br />

74


4 Ergebnisse<br />

4.3.4 Geschlecht der Hunde<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und dem<br />

Geschlecht der Hunde in folgenden Situationen:<br />

Person mit Blindenstock (p= 0,0118)<br />

Jogger (p= 0,0345)<br />

Abruptes Aufstehen und Weglaufen (p= 0,0079)<br />

Tendenzen waren in folgenden Situationen zu erkennen:<br />

Betrunkener (p= 0,0503)<br />

Spielzeugauto (p= 0,0910)<br />

Metallisches Geräusch (p= 0,0938)<br />

In der Situation „Person mit Blindenstock“ zeigten die weiblichen Hunde aktive<br />

Submission (7,5%), passive Submission (39,6%), Aggressionsverhalten (3,8%),<br />

neutrales Verhalten (17,0%), Annäherung (18,9%), nicht zielgerichtete Erregungslage<br />

(1,9%) oder waren entspannt (11,3%).<br />

Die männlichen Hunde zeigten aktive Submission (2,3%), passive Submission<br />

(23,3%), neutrales Verhalten (18,6%), Annäherung (7,0%), Spielverhalten (2,3%),<br />

nicht zielgerichtete Erregungslage (9,3%) oder waren entspannt (37,2%).<br />

75


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Spielverh.<br />

neutral<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

weiblich<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

männlich<br />

Abbildung 40: Verteilung Geschlecht des Hundes/Person mit Blindenstock in %<br />

Die Hündinnen zeigten Aggressionsverhalten und zum größten Teil passive<br />

Submission. Sie zeigten mehr als doppelt so häufig Annäherung.<br />

Die Rüden waren überwiegend entspannt, zeigten Spielverhalten und häufiger eine<br />

nicht zielgerichtete Erregungslage.<br />

In der Situation „Jogger“ zeigten die weiblichen Hunde aktive Submission (3,8%),<br />

passive Submission (41,5%), Aggressionsverhalten (1,9%), Jagdverhalten (1,9%),<br />

Annäherung (7,5%), nicht zielgerichtete Erregungslage (9,4%) oder waren entspannt<br />

(34,0%).<br />

Die männlichen Hunde zeigten aktive Submission (6,9%), passive Submission<br />

(20,9%), Jagdverhalten (2,3%), Annäherung (4,6%) oder waren entspannt (65,1%).<br />

76


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Jagdverh.<br />

0<br />

weiblich<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

männlich<br />

Abbildung 41: Verteilung Geschlecht des Hundes/Jogger in %<br />

Hündinnen zeigten doppelt so häufig passive Submission und waren seltener<br />

entspannt. Ein kleiner Anteil zeigte Aggressionsverhalten.<br />

In der Situation „Abruptes Aufstehen und Weglaufen“ zeigten die weiblichen Hunde<br />

aktive Submission (5,7%), passive Submission (39,6%), Aggressionsverhalten<br />

(3,8%), Jagdverhalten (11,3%), Annäherung (5,7%), nicht zielgerichtete<br />

Erregungslage (7,5%) oder waren entspannt (26,4%).<br />

Die männlichen Hunde zeigten aktive Submission (6,9%), passive Submission<br />

(27,9%), Annäherung (4,6%) oder waren entspannt (60,5%).<br />

77


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Jagdverh.<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

weiblich<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

männlich<br />

Abbildung 42: Verteilung Geschlecht des Hundes/Abruptes Aufstehen und Weglaufen in %<br />

Hündinnen zeigten Aggressionsverhalten, Jagdverhalten, eine nicht zielgerichtete<br />

Erregungslage und überwiegend passive Submission.<br />

Rüden waren mehr als doppelt so häufig entspannt.<br />

4.3.5 Wielange insgesamt (in Jahren) hält der Besitzer bereits Hunde?<br />

Es kam zu einer signifikanten Korrelation zwischen gezeigtem Verhalten und der<br />

insgesamten Hundehaltung in Jahren in folgender Situation:<br />

Betrunkener (p= 0,0484)<br />

Tendenzen waren in folgenden Situationen zu erkennen:<br />

Person mit Blindenstock (p= 0,0676)<br />

Zerrspiel mit dem Besitzer (p= 0,0630)<br />

Langer Mantel mit Hut (p= 0,0623)<br />

78


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

In der Situation „Betrunkener“ zeigten die Hunde der Besitzer, die weniger als fünf<br />

Jahre Hunde halten, aktive Submission (33,3%), passive Submission (33,3%) und<br />

Annäherung (33,3%).<br />

Die Hunde der Besitzer, die zwischen fünf und 10 Jahre Hunde halten, zeigten aktive<br />

Submission (4,8%), passive Submission (52,4%), Annäherung (38,1%) oder waren<br />

entspannt (4,8%).<br />

Die Hunde der Besitzer, die zwischen zehn und 15 Jahre Hunde halten, zeigten<br />

passive Submission (50,0%), Aggressionsverhalten (5,6 %), neutrales Verhalten<br />

(5,6%), Annäherung (22,2%) oder waren entspannt (16,7%).<br />

Die Hunde der Besitzer, die über 15 Jahre Hunde halten, zeigten aktive Submission<br />

(8,4%), passive Submission (70,2%), Aggressionsverhalten (8,5%) und Annäherung<br />

(12,8%).<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

neutral<br />

0<br />

Unter 5 Jahre 5 J. - 10 J. 10 J. - 15 J. Über 15 J.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 43: Verteilung insgesamte Hundehaltung in Jahren /Betrunkener in %<br />

Die Werte der Annäherung fallen während die der passiven Submission steigen. In<br />

den beiden Gruppen 10J. bis 15J und über 15 J. wurde Aggressionsverhalten gezeigt.<br />

79


4 Ergebnisse<br />

4.3.6 Wieviele Hunde hatte der Besitzer zuvor?<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und der Anzahl<br />

der vorherigen Hunde in folgenden Situationen.<br />

Zerrspiel mit dem Besitzer (p= 0,0160)<br />

Zerrspiel mit der Testperson (p= 0,0275)<br />

Kreischende Person (p= 0,0147)<br />

Eine Tendenz war in folgender Situation zu erkennen:<br />

Handling-Übungen (p= 0,0817)<br />

In der Situation „Zerrspiel mit dem Besitzer“ zeigten Hunde, dessen Halter zuvor ein<br />

bis zwei Hunde hielten, aktive Submission (2,6%), passive Submission (2,6%) und<br />

Spielverhalten (94,7%).<br />

Die Hunde, dessen Halter zuvor zwei bis fünf Hunde hielten, zeigten aktive<br />

Submission (19,4%) und Spielverhalten (80,6%).<br />

Die Hunde, dessen Halter zuvor über fünf Hunde hielten, zeigten aktive Submission<br />

(31,3%), passive Submission (6,3%), nicht zielgerichtete Erregungslage (6,3%) und<br />

Spielverhalten (56,3%).<br />

80


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 – 2 Hunde 2 – 5 Hunde Über 5 Hunde<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Spielverh.<br />

nicht zielg.<br />

Abbildung 44: Verteilung Wieviele Hunde zuvor/Zerrspiel 1 in %<br />

Die Werte des gezeigten Spielverhaltens fallen ab, während die der aktiven<br />

Submission ansteigen.<br />

In der Situation „Zerrspiel mit der Testperson“ zeigten Hunde, dessen Halter zuvor<br />

ein bis zwei Hunde hielten, aktive Submission (5,3%), passive Submission (5,3%)<br />

und Spielverhalten (89,5%).<br />

Die Hunde, dessen Halter zuvor zwei bis fünf Hunde hielten, zeigten aktive<br />

Submission (6,3%), passive Submission (9,4%), Aggressionsverhalten (3,1%) nicht<br />

zielgerichtete Erregungslage (3,1%) und Spielverhalten (78,1%).<br />

Die Hunde, dessen Halter zuvor über fünf Hunde hielten, zeigten aktive Submission<br />

(25%), passive Submission (18,8%), nicht zielgerichtete Erregungslage (12,5%) und<br />

Spielverhalten (43,8%).<br />

81


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 – 2 Hunde 2 – 5 Hunde Über 5 Hunde<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Spielverh.<br />

nicht zielg.<br />

Abbildung 45: Verteilung Wieviele Hunde zuvor/Zerrspiel 2 in %<br />

Die Werte des gezeigten Spielverhaltens fallen ab während die des gezeigten<br />

Submissionsverhaltens ansteigen.<br />

In der Situation „Kreischende Person“ zeigten Hunde, dessen Halter zuvor ein bis<br />

zwei Hunde hielten, passive Submission (5,3%), Jagdverhalten (31,6%), Annäherung<br />

(2,6%) oder waren entspannt (60,5%).<br />

Die Hunde, dessen Halter zuvor zwei bis fünf Hunde hielten, zeigten passive<br />

Submission (38,2%), Aggressionsverhalten (2,9%), Jagdverhalten (17,6%) oder<br />

waren entspannt (41,2%).<br />

Die Hunde, dessen Halter zuvor über fünf Hunde hielten, zeigten passive Submission<br />

(23,5%), Aggressionsverhalten (5,9%), Jagdverhalten (5,9%), neutrales Verhaltenen<br />

(5,9%) oder waren entspannt (58,8%).<br />

82


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Jagdverh.<br />

neutral<br />

0<br />

1 – 2 Hunde 2 – 5 Hunde Über 5 Hunde<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 46: Verteilung Wieviele Hunde zuvor/ Kreischende Person in %<br />

Die Werte des gezeigten Jagdverhaltens fallen ab. In den beiden Gruppen 2-5 Hunde<br />

und über 5 Hunde zeigten Aggressionsverhalten.<br />

4.3.7 Herkunft des Hundes<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und der<br />

Herkunft der Hunde in folgenden Situationen:<br />

Spiel ohne Spielzeug mit dem Halter (p= 0,0332)<br />

Person mit Blindenstock (p= 0,0318)<br />

Jogger (p= 0,0037)<br />

Luftballons (p= 0,0164)<br />

Eine Tendenz war in folgender Situation zu erkennen:<br />

Rassel (p= 0,0797)<br />

83


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

In der Situation „Spiel ohne Spielzeug mit dem Halter“ zeigten Hunde, die vom Halter<br />

selbst gezüchtet wurden, passive Submission (8,3%), neutrales Verhalten (16,7%)<br />

und Spielverhalten (75,0%).<br />

Die Hunde, die vom Züchter aus einer Stadt stammen, zeigten neutrales Verhalten<br />

(43,8%) und Spielverhalten (56,3%).<br />

Die Hunde, die vom Züchter aus ländlicher Gegend stammen, zeigten aktive<br />

Submission (2,9%), neutrales Verhalten (16,2%) und Spielverhalten (80,9%).<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Spielverh.<br />

neutral<br />

10<br />

0<br />

eigene Zucht Züchter Stadt Züchter Land<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 47: Verteilung Herkunft des Hundes/Spiel 1 in %<br />

Hunde, die aus eigener Zucht stammten zeigen passives Submissionsverhalten.<br />

Das gezeigte Spielverhalten war bei den selbst gezüchteten Hunden ähnlich das<br />

dem der Hunde, die vom Züchter vom Land stammten. Die Hunde vom Züchter aus<br />

der Stadt zeigten seltener Spielverhalten und blieben häufiger neutral.<br />

In der Situation „Person mit Blindenstock“ zeigten Hunde, die vom Halter selbst<br />

gezüchtet wurden, aktive Submission (8,3%), passive Submission (33,3%),<br />

84


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

Aggressionsverhalten (16,7%), neutrales Verhalten (16,7%), Annäherung (8,3%),<br />

nicht zielgerichtete Erregungslage (8,3%) oder waren entspannt (8,3%).<br />

Die Hunde, die vom Züchter aus einer Stadt stammen, zeigten aktive Submission<br />

(18,8%), passive Submission (31,3%), neutrales Verhalten (18,8%), Annäherung<br />

(6,3%), nicht zielgerichtete Erregungslage (6,3%) oder waren entspannt (18,8%).<br />

Die Hunde, die vom Züchter aus ländlicher Gegend stammen, zeigten aktive<br />

Submission (1,5%), passive Submission (32,4%), neutrales Verhalten (17,6%),<br />

Annäherung (16,2%), Spielverhalten (1,5%), nicht zielgerichtete Erregungslage<br />

(4,4%) oder waren entspannt (26,5%).<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Spielverh.<br />

neutral<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

eigene Zucht Züchter Stadt Züchter Land<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 48: Verteilung Herkunft des Hundes/Person mit Blindenstock in %<br />

Hunde, die selbst gezüchtet wurden zeigten Aggressionsverhalten. Hunde, die vom<br />

Züchter vom Land stammten zeigten häufiger Annäherung und zeigten mehr als<br />

doppelt so häufig Entspanntheit als die Hunde, die selbst gezüchtet wurden.<br />

85


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

In der Situation „Jogger“ zeigten Hunde, die vom Halter selbst gezüchtet wurden,<br />

aktive Submission (8,3%), passive Submission (33,3%), Aggressionsverhalten<br />

(8,3%), Annäherung (8,3%) oder waren entspannt (41,7%).<br />

Die Hunde, die vom Züchter aus einer Stadt stammen, zeigten aktive Submission<br />

(6,3%), passive Submission (18,3%), Annäherung (25,0%), nicht zielgerichtete<br />

Erregungslage (18,3%) oder waren entspannt (31,3%).<br />

Die Hunde, die vom Züchter aus ländlicher Gegend stammen, zeigten aktive<br />

Submission (4,4%), passive Submission (35,3%), Jagdverhalten (2,9%), Annäherung<br />

(1,5%), nicht zielgerichtete Erregungslage (2,9%) oder waren entspannt (52,9%).<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Jagdverh.<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

eigene Zucht Züchter Stadt Züchter Land<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 49: Verteilung Herkunft des Hundes/Jogger in %<br />

Hunde, die selbst gezüchtet wurden, zeigten Aggressionsverhalten.<br />

In der Situation „Luftballons“ zeigten Hunde, die vom Halter selbst gezüchtet wurden,<br />

passive Submission (66,6%), Aggressionsverhalten (8,3%) und Annäherung (24,9%).<br />

86


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

Die Hunde, die vom Züchter aus einer Stadt stammen, zeigten passive Submission<br />

(25,0%), Jagdverhalten (6,3%), Annäherung (43,8%) oder waren entspannt (25,0%).<br />

Die Hunde, die vom Züchter aus ländlicher Gegend stammen, zeigten passive<br />

Submission (51,5%), Annäherung (19,1%), nicht zielgerichtete Erregungslage (1,5%)<br />

oder waren entspannt (27,9%).<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Spielverh.<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

eigene Zucht Züchter Stadt Züchter Land<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 50: Verteilung Herkunft des Hundes/Luftballons in %<br />

Hunde, die selbst gezüchtet wurden zeigten Aggressionsverhalten.<br />

4.3.8 Anschaffungsgrund Familienhund<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und dem<br />

Anschaffungsgrund Familienhund in folgender Situation:<br />

Betrunkener (p= 0,041)<br />

Eine Tendenz war in folgender Situation zu erkennen:<br />

weinende Person<br />

(p=0,092)<br />

87


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

In der Situation „Betrunkener“ zeigten Hunde, die als Familien- oder Begleithund<br />

angeschafft wurden, aktive Submission (9,6%), passive Submission (65,8%),<br />

Aggressionsverhalten (4,1%), Jagdverhalten (1,4%), Annäherung (16,4%) oder<br />

waren entspannt (2,7%).<br />

Die Hunde, die nicht als Familien- und Begleithunde angeschafft wurden, zeigten<br />

passive Submission (43,5%), Aggressionsverhalten (8,7%), neutrales Verhalten<br />

(4,3%), Annäherung (30,4%) oder waren entspannt (13,0%).<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Jagdverh.<br />

neutral<br />

0<br />

Familienh.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

nicht Fam.h.<br />

Abbildung 51: Verteilung Anschaffungsgrund Familienhund/Betrunkener in %<br />

Hunde, die nicht als Familienhunde angeschafft wurden, näherten sich häufiger an,<br />

zeigten seltener passive Submission, waren häufiger entspannt und zeigten häufiger<br />

Aggressionsverhalten.<br />

Familienhunde zeigten zusätzlich aktive Submission und Jagdverhalten.<br />

88


4 Ergebnisse<br />

4.3.9 Anschaffungsgrund Sporthund<br />

Eine Tendenz war in folgender Situation zu erkennen:<br />

Metallisches Geräusch (p= 0,099)<br />

4.3.10 Anschaffungsgrund Zuchthund<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und der<br />

Herkunft der Hunde in folgenden Situationen:<br />

Zerrspiel mit der Testperson (p= 0,0160)<br />

Jogger (p= 0,0482)<br />

Weinende Person (p= 0,0161)<br />

Freundliche Ansprache (p= 0,0284)<br />

Kreischende Person (p= 0,0288)<br />

Werfspiel mit dem Besitzer (p= 0,0164)<br />

Ballspiel mit der Testperson (p= 0,0035)<br />

Tendenzen waren in folgenden Situationen zu erkennen:<br />

Handling-Übungen (p= 0,0840)<br />

Personengruppe (p= 0,0715)<br />

In der Situation „Zerrspiel mit der Testperson“ zeigten Hunde, die als Zuchthund<br />

angeschafft wurden, aktive Submission (4,3%), passive Submission (21,7%),<br />

Aggressionsverhalten (4,3%), Spielverhalten (60,9%) oder nicht reizbezogenes<br />

Verhalten (8,7%).<br />

Die Hunde, die nicht als Zuchthund angeschafft wurden zeigten aktive Submission<br />

(10,0%), passive Submission (5,7%), Spielverhalten (82,9%) oder nicht<br />

reizbezogenes Verhalten (8,7%).<br />

89


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Spielverh.<br />

n. zielg.<br />

10<br />

0<br />

Zuchthund<br />

nicht zur Zucht<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 52: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Zerrspiel 2 in %<br />

Zuchthunde zeigten Aggressionsverhalten, häufiger passive Submission und eine<br />

nicht zielgerichtete Erregungslage.<br />

Hunde, die nicht zur Zucht angeschafft wurden, zeigten häufiger Spielverhalten.<br />

In der Situation „Jogger“ zeigten Hunde, die als Zuchthund angeschafft wurden,,<br />

aktive Submission (4,0%), passive Submission (56,0%), Aggressionsverhalten<br />

(4,0%), Annäherung (4,0%), nicht reizbezogenes Verhalten (4,0%) oder waren<br />

entspannt (28,0%).<br />

Die Hunde, die nicht als Zuchthund angeschafft wurden, zeigten aktive Submission<br />

(5,6%), passive Submission (23,9%), Jagdverhalten (2,8%), Annäherung (7,0%),<br />

nicht reizbezogenes Verhalten (5,6%) oder waren entspannt (54,9%).<br />

90


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Jagdverh.<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

Zuchthund<br />

nicht zur Zucht<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 53: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Jogger in %<br />

Hunde, die zur Zucht angeschafft wurden zeigten Aggressionsverhalten und häufiger<br />

passive Submission.<br />

Hunde, die nicht zur Zucht angeschafft wurden, zeigten häufiger Annäherung und<br />

waren überwiegend entspannt. Außerdem zeigten sie Jagdverhalten.<br />

In der Situation „Weinende Person“ zeigten Hunde, die als Zuchthund angeschafft<br />

wurden, passive Submission (56,0%), Aggressionsverhalten (16,0%), Annäherung<br />

(24,0%) oder waren entspannt (4,0%).<br />

Die Hunde, die nicht als Zuchthund angeschafft wurden, zeigten aktive Submission<br />

(4,2%), passive Submission (26,8%), Jagdverhalten (4,2%), Annäherung (57,7%),<br />

nicht reizbezogenes Verhalten (1,4%) oder waren entspannt (5,6%).<br />

91


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

Zuchthund<br />

nicht zur Zucht<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 54: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/weinende Person in %<br />

Hunde, die zur Zucht angeschafft wurden, näherten sich seltener an und zeigten<br />

überwiegend passive Submission.<br />

Hunde, die nicht zur Zucht angeschafft wurden zeigten seltener passive Submission<br />

und näherten sich mehr als doppelt so häufig an.<br />

In der Situation „Freundliche Ansprache“ zeigten Hunde, die als Zuchthund<br />

angeschafft wurden, aktive Submission (24,0%), passive Submission (16,0%),<br />

Aggressionsverhalten (8,0%), Annäherung (44,0%) oder waren entspannt (8,0%).<br />

Die Hunde, die nicht als Zuchthund angeschafft wurden, zeigten aktive Submission<br />

(8,5%), passive Submission (5,6%), Aggressionsverhalten (1,4%), Annäherung<br />

(73,2%), nicht reizbezogenes Verhalten (5,6%) oder waren entspannt (5,6%).<br />

92


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

Zuchthund<br />

nicht zur Zucht<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 55: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Freundliche Ansprache in %<br />

Hunde, die zur Zucht angeschafft wurden, näherten sich seltener an, zeigten häufiger<br />

Submissionsverhalten und häufiger Aggressionsverhalten.<br />

Hunde, die nicht zur Zucht angeschafft näherten sich überwiegend an.<br />

In der Situation „Kreischende Person“ zeigten Hunde, die als Zuchthund angeschafft<br />

wurden, passive Submission (40,0%), Aggressionsverhalten (4,0%), Jagdverhalten<br />

(8,0%), neutrales Verhalten (4,0%) oder waren entspannt (44,0%).<br />

Die Hunde, die nicht als Zuchthund angeschafft wurden, zeigten passive Submission<br />

(15,5%), Aggressionsverhalten (1,4 %), Jagdverhalten (28,2%), Annäherung (1,4%)<br />

oder waren entspannt (53,5%).<br />

93


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Jagdverh.<br />

neutral<br />

0<br />

Zuchthund<br />

nicht zur Zucht<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 56: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Kreischende Person in %<br />

Hunde, die zur Zucht angeschafft wurden, zeigten häufiger passive Submission und<br />

Aggressionsverhalten.<br />

Hunde, die nicht zur Zucht angeschafft wurden zeigten häufiger Jagdverhalten und<br />

seltener passive Submission.<br />

In der Situation „Werfspiel mit dem Besitzer“ zeigten Hunde, die als Zuchthund<br />

angeschafft wurden, aktive Submission (8,0%), Spielverhalten (84,0%), nicht<br />

reizbezogenes Verhalten (4,0%) oder neutrales Verhalten (4,0%).<br />

Die Hunde, die nicht als Zuchthund angeschafft wurden, zeigten passive Submission<br />

(1,4%) oder Spielverhalten (98,6%).<br />

94


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Spielverh.<br />

neutral<br />

n. zielg.<br />

0<br />

Zuchthund<br />

nicht zur Zucht<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 57: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Spiel 2 in %<br />

Hunde, die zur Zucht angeschafft wurden, zeigten aktive Submission, neutrales oder<br />

nicht zielgerichtetes Verhalten. Sie zeigten seltener Spielverhalten.<br />

Hunde, die nicht zur Zucht angeschafft wurden zeigten überwiegend Spielverhalten.<br />

In der Situation „Ballspiel mit der Testperson“ zeigten Hunde, die als Zuchthund<br />

angeschafft wurden, aktive Submission (4,0%), passive Submission (12,0%),<br />

Aggressionsverhalten (8,0%), Spielverhalten (72,0%) oder nicht reizbezogenes<br />

Verhalten (4,0%).<br />

Die Hunde, die nicht als Zuchthund angeschafft wurden, zeigten passive Submission<br />

(2,8%) oder Spielverhalten (97,2%).<br />

95


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Spielverh.<br />

n. zielg.<br />

0<br />

Zuchthund<br />

nicht zur Zucht<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 58: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Spiel 3 in %<br />

Hunde, die zur Zucht angeschafft wurden, zeigten Submissionsverhalten,<br />

Aggressions- oder nicht zielgerichtetes Verhalten. Sie zeigten seltener Spielverhalten.<br />

Hunde, die nicht zur Zucht angeschafft wurden zeigten überwiegend Spielverhalten.<br />

4.3.11 Anschaffungsgründe in Kombination<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und dem<br />

Anschaffungsgrund in folgenden Situationen:<br />

Personengruppe (p= 0,0314)<br />

Ballspiel mit der Testperson (p= 0,0231)<br />

Tendenzen waren in folgenden Situationen zu erkennen:<br />

Zerrspiel mit der Testperson (p= 0,0972)<br />

Werfspiel mit dem Besitzer (p= 0,0768)<br />

Betrunkener (p= 0,0578)<br />

96


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

In der Situation „Personengruppe“ zeigten Hunde, die ausschließlich als Familienund<br />

Begleithund angeschafft wurden, aktive Submission (12,5%), passive<br />

Submission (4,2%), neutrales Verhalten (4,2%), Annäherung (66,7%), nicht<br />

zielgerichtete Erregungslage (4,2%) oder waren entspannt (8,3%).<br />

Die Hunde, die als Familien- und Begleithund und zusätzlich noch als Sporthund<br />

angeschafft wurden, zeigten neutrales Verhalten (9,7%), Annäherung (71,0%), nicht<br />

zielgerichtete Erregungslage (3,2%) oder waren entspannt (16,1%).<br />

Die Hunde, die als Familien- und Begleithund und zusätzlich noch zu einer der<br />

jeweils anderen Wahlmöglichkeiten (Hütehund, zur Zucht und Sonstiges) angeschafft<br />

wurden, zeigten passive Submission (27,8%), neutrales Verhalten (5,6%),<br />

Annäherung (38,9%) oder waren entspannt (27,8%).<br />

Die Hunde, die nicht als Familien- und Begleithund angeschafft wurden zeigten<br />

passive Submission (8,7%), neutrales Verhalten (4,3%), Annäherung (69,6%), nicht<br />

zielgerichtete Erregungslage (4,3%) oder waren entspannt (13,0%).<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

neutral<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

nur Familie Familie u. Sport Fam. u. Anderes Nicht Familie<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 59: Verteilung Anschaffungsgründe in Kombination/Personengruppe in %<br />

Die Hunde in der Gruppe `Familie und Anderes´ näherten sich seltener an, waren<br />

häufiger entspannt und zeigten häufiger passives Submissionsverhalten.<br />

97


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

In der Situation „Ballspiel mit der Testperson“ zeigten Hunde, die ausschließlich als<br />

Familien- und Begleithund angeschafft wurden, passive Submission (4,2%), und<br />

Spielverhalten (95,8%).<br />

Die Hunde, die als Familien- und Begleithund und zusätzlich noch als Sporthund<br />

angeschafft wurden, zeigten passive Submission (3,2%), und Spielverhalten (96,8%).<br />

Die Hunde, die als Familien- und Begleithund und zusätzlich noch zu einer der<br />

jeweils anderen Wahlmöglichkeiten (Hütehund, zur Zucht und Sonstiges) angeschafft<br />

wurden, zeigten aktive Submission (5,6%), passive Submission (16,7%),<br />

Aggressionsverhalten (11,1%) und Spielverhalten (66,7%).<br />

Die Hunde, die nicht als Familien- und Begleithund angeschafft wurden zeigten<br />

Spielverhalten (95,7%) und nicht zielgerichtete Erregungslage (4,3%).<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Spielverh.<br />

n. zielg.<br />

0<br />

nur Familie Fam. u. Sport Fam. u. Anderes Nicht Familie<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 60: Verteilung Anschaffungsgründe in Kombination/Spiel 3 in %<br />

Die Hunde in der Gruppe `Familie und Anderes´ zeigten häufiger passive Submission<br />

und seltener Spielverhalten. Sie zeigten Agressionsverhalten.<br />

98


4 Ergebnisse<br />

4.3.12 Besuch einer Welpenstunde<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und dem<br />

Besuch einer Welpenstunde in folgenden Situationen:<br />

Zerrspiel mit dem Besitzer (p= 0,0354)<br />

Anstarren (p= 0,0085)<br />

Tendenzen waren in folgenden Situationen zu erkennen:<br />

Abruptes Aufstehen und Weglaufen (p= 0,0993)<br />

Kreischende Person (p= 0,0951)<br />

Personengruppe (p= 0,0969)<br />

Werfspiel mit dem Besitzer (p= 0,0653)<br />

In der Situation „Zerrspiel mit dem Besitzer“ zeigten Hunde, die eine Welpenschule<br />

besucht und diese auch abgeschlossen haben, aktive Submission (2,3%), passive<br />

Submission (2,3%) und Spielverhalten (95,5%).<br />

Die Hunde, die eine Welpenschule zwar besucht, aber nicht bis zum Schluss daran<br />

teilgenommen haben, zeigten aktive Submission (28,0%), passive Submission (4,0%)<br />

und Spielverhalten (68,0%).<br />

Die Hunde, die keine Welpenschule besucht haben, zeigten aktive Submission<br />

(17,4%), passive Submission (4,3%), nicht zielgerichtete Erregungslage (4,3%) und<br />

Spielverhalten (73,9%).<br />

99


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Spielverh.<br />

n. zielg.<br />

20<br />

0<br />

Welpenschule nicht abgeschlossen nicht teilgenommen<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 61: Verteilung Welpenschule/Zerrspiel 1 in %<br />

Hunde, die eine Welpenschule besucht haben, zeigten häufiger Spielverhalten und<br />

seltener Submissionsverhalten.<br />

In der Situation „Anstarren“ zeigten Hunde, die eine Welpenschule besucht und diese<br />

auch abgeschlossen haben, aktive Submission (4,3%), passive Submission (17,0%),<br />

Aggressionsverhalten (74,5%), neutrales Verhalten (2,1%) und nicht zielgerichtete<br />

Erregungslage (2,1%).<br />

Die Hunde, die eine Welpenschule zwar besucht, aber nicht bis zum Schluss daran<br />

teilgenommen haben, zeigten passive Submission (3,8%), Aggressionsverhalten<br />

(88,5%), neutrales Verhalten (3,8%) und Fluchtverhalten (3,8%).<br />

Die Hunde, die keine Welpenschule besucht haben, zeigten aktive Submission<br />

(4,3%), passive Submission (43,5%), Aggressionsverhalten (39,1%) und nicht<br />

zielgerichtete Erregungslage (4,3%).<br />

100


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Welpenschule nicht abgeschlossen nicht teilgenommen<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

Jagdverh.<br />

neutral<br />

n. zielger.<br />

Abbildung 62: Verteilung Welpenschule/Anstarren in %<br />

Hunde, die keine Welpenschule besucht haben, zeigten häufiger<br />

Submissionsverhalten und seltener Aggressionsverhalten.<br />

4.3.13 Besuch einer Junghundestunde<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und dem<br />

Besuch einer Junghundestunde in folgender Situation:<br />

Zerrspiel mit dem Besitzer (p= 0,0411)<br />

Tendenzen waren in folgenden Situationen zu erkennen:<br />

Personengruppe (p= 0,0766)<br />

Werfspiel mit dem Besitzer (p= 0,0772)<br />

Anstarren (p= 0,0848)<br />

In der Situation „Zerrspiel mit dem Besitzer“ zeigten Hunde, die eine<br />

Junghundestunde besucht und diese auch abgeschlossen haben, aktive Submission<br />

101


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

(2,5%), passive Submission (2,5%), nicht zielgerichtete Erregungslage (2,5%) und<br />

Spielverhalten (92,5%).<br />

Die Hunde, die eine Junghundestunde zwar besucht, aber nicht bis zum Schluss<br />

daran teilgenommen haben, zeigten aktive Submission (33,3%), passive Submission<br />

(4,8%) und Spielverhalten (61,9%).<br />

Die Hunde, die keine Junghundestunde besucht haben, zeigten aktive Submission<br />

(12,9%), passive Submission (3,2%) und Spielverhalten (83,9%).<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Junghundestunde nicht abgeschlossen nicht teilgenommen<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Spielverh.<br />

n. zielg.<br />

Abbildung 63: Verteilung Junghundestunde/Zerrspiel 1 in %<br />

Hunde, die eine Junghundestunde besucht haben, zeigten seltener<br />

Submissionsverhalten und häufiger Spielverhalten.<br />

102


4 Ergebnisse<br />

4.3.14 Ausbildung zum Begleithund<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und der<br />

Ausbildung zum Begleithund in folgenden Situationen:<br />

Zerrspiel mit dem Besitzer (p= 0,0105)<br />

Regenschirm (p= 0,0112)<br />

Tendenzen waren in folgenden Situationen zu erkennen:<br />

Blindenstock (p= 0,0909)<br />

Zerrspiel mit der Testperson (p= 0,0659)<br />

In der Situation „Zerrspiel mit dem Besitzer“ zeigten Hunde, die eine<br />

Ausbildungsmaßnahme zum Begleithund besucht und diese auch abgeschlossen<br />

haben, aktive Submission (2,4%), passive Submission (2,4%), nicht zielgerichtete<br />

Erregungslage (2,5%) und Spielverhalten (95,2%).<br />

Die Hunde, die eine Ausbildungsmaßnahme zum Begleithund besucht aber diese<br />

nicht abgeschlossen haben, zeigten aktive Submission (13,0%) und Spielverhalten<br />

(87,0%).<br />

Die Hunde, die keine Ausbildungsmaßnahme zum Begleithund besucht haben,<br />

zeigten aktive Submission (29,6%), passive Submission (7,4%), nicht zielgerichtete<br />

Erregungslage (3,7%) und Spielverhalten (59,3%).<br />

103


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Begleithundausb. nicht abgeschlossen nicht teilgenommen<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Spielverh.<br />

nicht zielg.<br />

Abbildung 64: Verteilung Begleithundeausbildung/Zerrspiel 1 in %<br />

Hunde, die eine Begleithundeausbildung genossen haben, zeigten seltener<br />

Submissionsverhalten und häufiger Spielverhalten.<br />

In der Situation „Regenschirm“ zeigten Hunde, die eine Ausbildungsmaßnahme zum<br />

Begleithund besucht und diese auch abgeschlossen haben, passive Submission<br />

(71,4%), neutrales Verhalten (7,1%), nicht zielgerichtete Erregungslage (2,5%) oder<br />

waren entspannt (9,5%).<br />

Die Hunde, die eine Ausbildungsmaßnahme zum Begleithund besucht aber diese<br />

nicht abgeschlossen haben, zeigten passive Submission (84,0%), Annäherung (4%),<br />

nicht zielgerichtete Erregungslage (4,0%) oder waren entspannt (8,0%).<br />

Die Hunde, die keine Ausbildungsmaßnahme zum Begleithund besucht haben,<br />

zeigten passive Submission (75,9%), Aggressionsverhalten (17,2%) oder waren<br />

entspannt (6,9%).<br />

104


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

neutral<br />

nicht zielg.<br />

10<br />

0<br />

Begleithundausb. nicht abgeschlossen nicht teilgenommen<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 65: Verteilung Begleithundeausbildung/Regenschirm in %<br />

Hunde, die keine Begleithundeausbildung genossen haben, zeigten<br />

Aggressionsverhalten.<br />

4.3.15 Ausbildung zum Sporthund<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und der<br />

Ausbildung zum Sporthund in folgender Situation:<br />

Zerrspiel mit dem Besitzer (p= 0,0334)<br />

Tendenzen waren in folgenden Situationen zu erkennen:<br />

Zerrspiel mit der Testperson (p= 0,0687)<br />

Regenschirm (p= 0,0587)<br />

Spielzeugauto (p= 0,0846)<br />

In der Situation „Zerrspiel mit dem Besitzer“ zeigten Hunde, die eine<br />

Ausbildungsmaßnahme zum Sporthund (z. B. Agility, Obidience, Mantrailing, etc.)<br />

105


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

besucht und diese auch abgeschlossen haben, passive Submission (3,2%) und<br />

Spielverhalten (96,8%).<br />

Die Hunde, die eine Ausbildungsmaßnahme zum Sporthund besucht aber diese<br />

nicht abgeschlossen haben, zeigten aktive Submission (9,1%) und Spielverhalten<br />

(90,9%).<br />

Die Hunde, die keine Ausbildungsmaßnahme zum Sporthund besucht haben,<br />

zeigten aktive Submission (25,6%), passive Submission (5,1%), nicht zielgerichtete<br />

Erregungslage (2,6%) und Spielverhalten (66,7%).<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Spielverh.<br />

20<br />

0<br />

Sporthund nicht abgeschlossen nicht teilgenommen<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 66: Verteilung Sporthundeausbildung/Zerrspiel 1 in %<br />

Hunde, mit denen keine Hundesportverstaltungen besucht wurden, zeigten häufiger<br />

Submissionsverhalten und seltener Spielverhalten.<br />

106


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

4.3.16 Ausbildungen in Kombinationen<br />

Es kam zu signifikanten Korrelationen zwischen gezeigtem Verhalten und der<br />

Ausbildungen in Kombinationen in folgenden Situationen:<br />

Zerrspiel mit dem Besitzer (p= 0,0041)<br />

Langer Mantel mit Hut (p= 0,0215)<br />

In der Situation „Zerrspiel mit dem Besitzer“ zeigten Hunde, die die Welpenschule<br />

sowie die Junghundestunde besucht haben, aktive Submission (4,8%), nicht<br />

zielgerichtete Erregungslage (4,8%) und Spielverhalten (90,5%).<br />

Die Hunde, die die Ausbildung zum Begleithund sowie zum Sporthund<br />

abgeschlossen haben, zeigten aktive Submission (5,6%) und Spielverhalten (94,4%)<br />

Die Hunde, die alle vier zuvor genannten Ausbildungsmaßnahmen abgeschlossen<br />

haben, zeigten passive Submission (4,2%) und Spielverhalten (95,8%).<br />

Die Hunde, die keine der zuvor genannten Ausbildungen genossen haben, zeigten<br />

aktive Submission (34,5%), passive Submission (6,9%) und Spielverhalten (58,6%).<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Spielverh.<br />

n. zielg.<br />

20<br />

0<br />

W. und J. B. und S. Alle 4 Ausb. Keine der 4 Aus.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 67: Verteilung Ausbildungen in Kombination /Zerrspiel 1 in %<br />

107


4 Ergebnisse<br />

Hunde, die keine der vier genannten Ausbildungen besaßen, zeigten häufiger<br />

Submissionsverhalten und seltener Spielverhalten.<br />

In der Situation „Langer Mantel mit Hut“ zeigten Hunde, die die Welpenschule sowie<br />

die Junghundestunde besucht haben, aktive Submission (4,2%), passive Submission<br />

(37,5%), Annäherung (20,8%) nicht zielgerichtete Erregungslage (8,4%) oder waren<br />

entspannt (29,2%).<br />

Die Hunde, die die Ausbildung zum Begleithund sowie zum Sporthund<br />

abgeschlossen haben, zeigten aktive Submission (22,2%), passive Submission<br />

(27,8%), Aggressionsverhalten (5,6%) oder waren entspannt (44,4%).<br />

Die Hunde, die alle vier zuvor genannten Ausbildungsmaßnahmen abgeschlossen<br />

haben, zeigten aktive Submission (8,4%), passive Submission (50,0%), neutrales<br />

Verhalten (4,2%), Aggressionsverhalten (4,2%), nicht zielgerichtete Erregungslage<br />

(12,6%) oder waren entspannt (20,8%).<br />

Die Hunde, die keine der zuvor genannten Ausbildungen genossen haben, zeigten<br />

aktive Submission (6,6%), passive Submission (50,0%), nicht zielgerichtete<br />

Erregungslage (3,3%) oder waren entspannt (40,0%).<br />

108


Anzahl der Hunde in %<br />

4 Ergebnisse<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Annäherung<br />

entspannt<br />

akt. Subm.<br />

pass. Subm.<br />

Aggression<br />

neutral<br />

nicht zielg.<br />

0<br />

W. und J. B. und S. Alle 4 Ausb. Keine der 4 Aus.<br />

gezeigte Verhaltensweisen<br />

Abbildung 68: Verteilung Ausbildungen in Kombination /Langer Mantel mit Hut in %<br />

Hunde, die eine Welpenschule oder Junghundestunde besucht hatten näherten sich<br />

an.<br />

Hunde, die alle vier Ausbildungen besaßen, zeigten fast ebenso häufig passive<br />

Submission wie die Hunde, die keine der vier Ausbildungen mit gemacht hatten.<br />

Diese Hunde zeigten häufiger entspanntes Verhalten als die Hunde mit allen vier<br />

Ausbildungen.<br />

Hunde, die alle vier Ausbildungen besaßen, zeigten Aggressionsverhalten.<br />

Hunde, die eine Begleithundeausbildung genossen hatten zeigten mehr als doppelt<br />

so häufig aktive Submission. Sie zeigten auch Aggressionsverhalten.<br />

109


110


5 Diskussion<br />

5 Diskussion<br />

5.1 Material und Methoden<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob das Verhalten von Australian<br />

Sheperds mit verschiedenen Haltungsfaktoren in Zusammenhang gebracht werden<br />

kann. Dazu durchliefen 96 Hunde der Rasse Australian Sheperd einen Verhaltenstest<br />

mit 23 Situationen. Die gezeigten Verhaltensweisen wurden mittels eines<br />

Ethogramms festgehalten.<br />

Die Halter der Hunde wurden mithilfe eines Fragebogens zu den verschiedenen<br />

Haltungsumständen und z.B. auch zu ihrer eigenen Erfahrung mit Hunden befragt.<br />

Die Ergebnisse wurden mit dem gezeigten Verhalten verglichen und auf mögliche<br />

Zusammenhänge überprüft.<br />

5.1.1 Die Hunde und deren Halter<br />

Alle 96 getesteten Hunde gehörten der Rasse Australian Sheperd an. Somit konnten<br />

Abweichungen im Verhalten aufgrund verschiedener Rassezugehörigkeiten<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Sämtliche Halter der Hunde waren Mitglieder im Club für Australian Sheperd<br />

Deutschland e.V. (CASD). Für die vorliegende Studie war dies von Vorteil, da die<br />

Halter somit alle ähnliche Interessen und Vorgehensweisen in der Haltung ihrer<br />

Hunde hatten. Zum Beispiel macht MIKLÓSI (2011) auf eventuelle Probleme mit der<br />

Referenzpopulation in Fragebogenerhebungen aufmerksam. So meint er, dass man<br />

häufig eine sehr unterschiedliche menschliche Population hat, die aufgrund von<br />

verschiedenen Interessen, Erfahrungen und Berufen die Ergebnisse in vieler Hinsicht<br />

verzerren können.<br />

Der Umstand, dass in dieser Studie alle Halter Mitglieder im CASD waren,<br />

erleichterte außerdem die Auswertung der Daten, vor allem im Vergleich mit dem<br />

gezeigten Verhalten, da dies die Anzahl der zu vergleichenden Daten reduzierte. Es<br />

hat z.B. niemand angeben, seinen Hund aus dem Tierheim zu haben oder den Hund<br />

im Zwinger zu halten.<br />

In Hinblick auf die Gesamtpopulation der Australian Sheperds und ihren Haltern ist<br />

dieser Umstand wiederum eher von Nachteil. Um eine Aussage die<br />

111


5 Diskussion<br />

Gesamtpopulation betreffend machen zu können, ist in einer Stichprobe eine<br />

möglichst breite Verteilung der verschiedenen Halter wünschenswert.<br />

Die Beschränkung auf diese Rasse und deren Halter kam wie folgt zustande. Der<br />

CASD war an das Institut für Tierschutz und Verhalten der Stiftung <strong>Tierärztliche</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong> mit der Bitte herangetreten, einen Verhaltenstest speziell für<br />

diese Rasse zu entwickeln. Dieser sollte als Instrument für eine selektive Züchtung<br />

geeignet sein.<br />

Bei den Haltern waren neun Männer und 87 Frauen vertreten. Wegen des<br />

Ungleichgewichts des Geschlechts der Halter wurde dieses Merkmal nicht mit dem<br />

gezeigten Verhalten verglichen, da diesbezüglich keine aussagekräftigen Ergebnisse<br />

zu erwarten waren.<br />

Die Geschlechtsverteilung der Hunde war mit 44,8% männlichen und 55,2%<br />

weiblichen Hunden relativ ausgeglichen. Diverse Studien konnten Zusammenhänge<br />

zwischen dem Geschlecht und Verhalten nachweisen (WILSSON u. SUNDGREN<br />

1997a; STRANDBERG et al. 2005). So konnten BOLLEN u. HORROWITZ (2008)<br />

zeigen, dass signifikant mehr Rüden einen Test zur Klassifizierung von aggressiven<br />

Hunden nicht bestanden haben.<br />

Lediglich zehn der 96 Hunde waren kastriert, was sicherlich auch mit der<br />

Mitgliedschaft der Halter im CASD in Zusammenhang gebracht werden konnte.<br />

Leider konnte auch dieses Merkmal wegen des Ungleichgewichts nicht mit in die<br />

Studie einbezogen werden.<br />

Es wurde ein Mindestalter für die Hunde von einem Jahr festgelegt, eine<br />

beschränkende Altershöchstgrenze gab es nicht. Gerade junge Hunde sind vor Ihrer<br />

Pubertät körperlich und sozial noch nicht völlig ausgereift. Die sexuelle Reife kann ab<br />

dem sechsten Monat bis teilweise zum zehnten Monat eintreten. Die soziale Reife<br />

kann auch erst sehr viel später eintreten, teilweise erst mit zwei oder drei Jahren<br />

(OTT 2010). Laut GANSLOSSER (2007) sind auch z.B. Vorhersagen zum Verhalten<br />

eines erwachsenen Hundes mithilfe von Tests aus der Welpenzeit nicht möglich.<br />

Um auszuschließen, dass Hunde mit Schmerzen oder einer akuten Erkrankung an<br />

dem Test teilnehmen und dadurch das gezeigte Verhalten beeinflusst wird, wurde bei<br />

allen Hunden vor dem Testdurchlauf eine Allgemeinuntersuchung durchgeführt.<br />

112


5 Diskussion<br />

Es gab Halter, die mit mehreren Hunden an dem Verhaltenstest teilgenommen haben.<br />

Hier wäre denkbar, dass der Halter beim ersten Durchgang selber vielleicht etwas<br />

aufgeregt war, weil er nicht wusste, was ihn erwartet. Bei allen weiteren<br />

Durchgängen war der Halter eventuell entspannt oder sogar gelangweilt. Die<br />

Stimmung der jeweiligen Halter könnte das Verhalten seines Hundes im Test<br />

beeinflusst haben. Dieser mögliche Störfaktor wurde jedoch vernachlässigt. Vielleicht<br />

hätte es eindeutigere Ergebnisse gegeben, wenn die Halter mit jeweils nur einem<br />

Hund an dem Test teilgenommen hätten. Stimmungsschwankungen der Besitzer<br />

können aber sicherlich nie ausgeschlossen werden. Es wurde jedoch darauf<br />

geachtet, dass alle Hunde von ihrer Hauptbezugsperson durch den Test geführt<br />

wurden. Diese Hauptbezugsperson hat auch den Besitzerfragebogen ausgefüllt.<br />

5.1.2 Der Fragebogen<br />

Laut PORST (2011) ist die Entwicklung eines Fragebogens eine hochkomplizierte<br />

Angelegenheit. Seine Ausführungen beziehen sich auf meist umfangreiche<br />

Befragungen im Zuge der empirischen Sozialforschung.<br />

Jeder Fragebogen sollte vor seiner Anwendung unbedingt auf Brauchbarkeit und<br />

Qualität mittels eines Pretests untersucht werden (PORST 2011; RAAB-STEINER<br />

und BENESCH 2008). Da in dieser Studie ein bereits zum größten Teil bestehender<br />

Fragebogen von VON GAERTNER (2009) genutzt wurde, konnte dieser Schritt<br />

entfallen. Der bestehende Fragebogen wurde um drei Fragen bezüglich der<br />

Besitzererfahrung und eventueller Vorbesitzer der Hunde erweitert. Fünf Fragen aus<br />

dem Fragebogen von VON GAERTNER (2009) wurden verfeinert, so wurde z.B.<br />

nachgefragt, ob die jeweilige Ausbildungsmaßnahme der Hunde auch abgeschlossen<br />

wurde.<br />

Der Vorteil, einen schon zum größten Teil verwendeten Fragebogen zu nutzen, liegt<br />

darin, dass dessen Validität gesichert ist und man die Möglichkeit hat, Ergebnisse zu<br />

vergleichen (VON GARTNER 2009).<br />

Der Fragebogen sollte einige grundlegende Punkte in der Hundehaltung abfragen,<br />

kann aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Auf weitere Fragestellungen<br />

wurde hier verzichtet, da die Halter meist eine lange Anreise hinter sich hatten und<br />

113


5 Diskussion<br />

mit Ihren Hunden nach dem Ausfüllen des Fragebogens auch noch den<br />

Verhaltenstest durchlaufen mussten. Eine eventuell ungenaue oder überhastete<br />

Bearbeitung hätte die Folge von mehr Fragen sein können.<br />

Um mehr oder gezieltere Fragen unterbringen zu können, hätte man den<br />

Fragebogen vorab per Post oder E-Mail verschicken können. So konnte allerdings<br />

eine gewisse Standardisierung gewährleistet werden. Alle 96 Fragebögen sind unter<br />

nahezu identischen Bedingungen ausgefüllt worden, eine Vorabbefragung hätte dies<br />

nicht leisten können.<br />

Der größte Teil der Fragen waren geschlossene Fragen. Durch Ankreuzen konnten<br />

vorgegebene Antworten gegeben werden. Dies führte zu einheitlichen Antworten und<br />

erleichterte die Auswertung der Daten. Mögliche Unklarheiten bei der Beantwortung<br />

seitens der Besitzer konnten direkt während des Ausfüllens besprochen werden.<br />

Die negativen Antworttendenzen gehören mit zu den massiven Kritikpunkten, die an<br />

Fragebogen allgemein als Forschungsmethode geübt werden können<br />

(MUMMENDEY 2003; RAAB-STEINER und BENESCH 2008). Die Problematik<br />

dieser Verfälschungstendenzen kann auch bei der vorliegenden Arbeit nicht ganz<br />

außer Acht gelassen werden. Da die Fragebogen nicht anonym ausgeben werden<br />

konnten und somit jeder Fragebogen mit dem Namen des Halters versehen ist, kann<br />

es bei der Beantwortung der Fragen eventuell zu einer Beantwortungstendenz im<br />

Zuge der „Sozialen Erwünschtheit“ gekommen sein. „Soziale Erwünschtheit“ meint,<br />

dass in diesem Fall die Halter die einzelnen Fragen des Fragebogens in die Richtung<br />

beantwortet haben, die der sozialen Norm entspricht (Bortz et al. 2002). So könnte<br />

es vorstellbar sein, dass z.B. bei der Frage nach der Ausbildung der Hunde<br />

Falschangaben gemacht worden sind, weil es unter den Vereinsmitgliedern eventuell<br />

gerne gesehen wird, dass die Hunde z.B. eine Welpenschule besuchen.<br />

Verfälschungseffekte durch eine zu schnelle Bearbeitung des Fragebogens können<br />

ausgeschlossen werden, da kein Zeitlimit für die Beantwortung vorgegeben wurde.<br />

5.1.3 Der Test<br />

Ein Wesenstest untersucht das gesamte Verhalten eines Hundes seiner Umwelt<br />

gegenüber (FEDDERSEN-PETERSEN 2004). Eine Überprüfung des Verhaltens-<br />

114


5 Diskussion<br />

repertoires bei einem Rassehund als Instrument der Zuchtzulassung hält<br />

FEDDERSEN PETERSEN (2004) für sehr wichtig. In den Niederlanden wurde z.B.<br />

ein Aggressionstest von NETTO und PLANTA (1997) entwickelt. Dieser sollte in<br />

erster Linie dazu dienen, sehr aggressive Hunde einiger bestimmter Rassen von der<br />

Zucht auszuschließen. Auch in Schweden gibt es so einen standardisierten<br />

Verhaltenstest, den „dog mentality assessement“ (DMA). Ursprünglich als Hilfsmittel<br />

für Züchter von Arbeitshunden entwickelt (FÄLT 1997b), wird er mittlerweile in vielen<br />

schwedischen Rassevereinen genutzt (GIESER 2006).<br />

FEDDERSEN-PETERSEN (2004) gibt zu bedenken, dass Wesenstests aufgrund<br />

ihrer vielen Variablen oftmals Mängel aufweisen, trotz dieser bestehenden<br />

Schwierigkeiten sind diese Tests als Kriterium für die Zuchtauswahl jedoch<br />

begrüßenswert.<br />

Für den Verhaltenstest wurden Testsituationen ausgewählt, mit deren Hilfe das<br />

Verhalten der Hunde in verschiedenen Kategorien untersucht werden konnte. Dazu<br />

gehörten der Kontakt mit unbelebter Natur, Spielsituationen, ungewöhnliche<br />

Geräusche und der Kontakt mit neutralen, freundlichen und auch ungewöhnlichen<br />

Menschen (MAZUR 2012). Die Reihenfolge der Situationen war immer gleich.<br />

Das gezeigte Verhalten der Hunde wurde direkt vor Ort, unmittelbar nach jeder<br />

Situation von stets derselben Person mithilfe eines Ethogramms notiert. Zusätzlich<br />

wurde alles mithilfe einer Videokamera dokumentiert. Auch wenn die Kameraperson<br />

einen zusätzlichen Störfaktor für die Hunde darstellte, so ist in verschiedenen<br />

Studien (NETTO u. PLANTA 1997; MITTMANN 2002; HIRSCHFELD 2005)<br />

dargestellt worden, dass das gezeigte Verhalten der Hunde per Videoaufnahmen<br />

exakter beurteilt werden kann. Zu diesem Ergebnis kam auch MAZUR (2012), deren<br />

Dissertation der Verhaltenstest zu Grunde liegt.<br />

Der Test fand unter freien Himmel statt. Dadurch fanden die Tests für die<br />

verschiedenen Hunde durchaus bei sehr unterschiedlichem Wetter statt. Aus<br />

organisatorischen Gründen musste der Test leider an drei verschiedenen Orten<br />

stattfinden. Um trotzdem die Objektivität des Tests zu gewährleisten, wurden sehr<br />

ähnliche Gelände gewählt. Die Gelände waren während der Tests immer abgesperrt,<br />

so dass sich niemand anders dort aufhalten konnte. Trotzdem konnte eventueller<br />

115


5 Diskussion<br />

Wildgeruch oder auch der Geruch der anderen Hunde, wie auch bestimmte auditive<br />

Reize den jeweiligen Hund beeinflussen. Insgesamt wurde der Einfluss durch<br />

externe Reize so niedrig wie möglich gehalten. Somit war ein standardisierter Ablauf<br />

gewährleistet.<br />

Als Testpersonen haben Studenten der <strong>Tierärztliche</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong> fungiert.<br />

Da die Tests teilweise auch während der Vorlesungszeiten durchgeführt wurden, war<br />

es leider nicht möglich, dass immer die gleichen Helfer anwesend waren. Um eine<br />

Abweichung der Situationen an den einzelnen Testtagen zu minimieren, wurden alle<br />

Studenten vorab genau instruiert. Vor dem Test wurden alle Situationen mehrmals<br />

geprobt und es gab einen Testdurchlauf. In Schweden wird in Bezug auf die<br />

Verlässlichkeit des Wesenstests (DMA) ein sehr großer Aufwand betrieben. So<br />

müssen zunächst zwischen 24 und 38 Stunden Ausbildung absolviert werden, um<br />

Testassistent werden zu können (SVARTBERG 2005).<br />

Als Kritikpunkt kann sicherlich angefügt werden, dass einige Testpersonen oftmals<br />

zwei verschiedene Situationen bedienen musste. Es wurde jedoch darauf geachtet,<br />

dass diese Situationen ähnlich waren. Da die Testpersonen den Hunden unbekannt<br />

waren und die jeweiligen Situationen auch immer nur kurz waren, kann ein Lernerfolg<br />

seitens der Hunde jedoch ausgeschlossen werden.<br />

Der für diese Studie gewählte Test konnte alle Verhaltensweisen, die für die<br />

Zuchttauglichkeit wichtig sind, bis auf das Imponierverhalten aus dem für diesen Test<br />

erstellten Ethogramm auslösen. Dieser Test ist somit geeignet, das Verhalten der<br />

Hunde zu testen (MAZUR 2012).<br />

116


5 Diskussion<br />

5.2 Die Ergebnisse<br />

Die vorliegende Studie soll den Einfluss von Haltungsfaktoren auf das Verhalten des<br />

Hundes erforschen. Verschiedene Umstände, unter denen der Hund lebt, der<br />

Ausbildungsstand der Hunde sowie einige Daten zu den Besitzern, wie z. B. das Alter,<br />

das Geschlecht und die Erfahrung im Halten von Hunden wurden abgefragt. Diese<br />

Ergebnisse wurden mit dem Verhalten der Hunde in einem Verhaltenstest statistisch<br />

abgeglichen.<br />

Es gibt sehr viele wissenschaftliche Arbeiten die das Verhalten der Hunde mithilfe<br />

von Verhaltenstests untersucht haben. Laut RÜFENACHT et al. (2004) lassen sich<br />

grundsätzlich sehr schwer Vergleiche untereinander anstellen, da die Ziele dieser<br />

Tests sehr unterschiedlich sind und von Rasse, Verwendungszweck, Land und<br />

Beurteiler abhängen.<br />

Zusätzlich gibt es auch immer Probleme mit der Kausalität (MIKLÓSI 2011;<br />

GANSLOSSER und KITCHENHAM 2012). Korrelationen bzw. Zusammenhänge<br />

müssen naturgemäß nicht auf eine kausale Beziehung hinweisen.<br />

SAUTTER (2003) z.B. hat herausgefunden, dass die aggressiven Hunde häufig in<br />

der Welpenschule waren. Das kann zweierlei bedeuten. Einmal, dass die<br />

Welpenstunde dieses aggressivere Verhalten ausgelöst hat. Zum Zweiten, dass<br />

Hunde, die früh Verhaltensauffälligkeiten zeigen, eher in die Welpenstunde geführt<br />

werden, weil der Besitzer sich davon eine Besserung verspricht.<br />

5.2.1 Zusammenhänge der Haltungsfaktoren und dem Verhalten<br />

Die meisten Halter waren zwischen 30 und 50 Jahre alt. Dies deckt sich in etwa mit<br />

den Zahlen von SAUTTER (2003) und JAHN (2002).<br />

KUBINYI et al. (2009) fanden heraus, dass die Besitzer im Alter zwischen 19 und 30<br />

die am wenigsten emotional stabilen Hunde besaßen. Die trainierbarsten und<br />

geselligsten Hunde wurden von Haltern zwischen 31 und 60 Jahren geführt.<br />

In dieser Studie konnte ein ähnlicher Zusammenhang zwischen dem Alter des<br />

Besitzers und dem Verhalten der Hunde in jedoch nur einer Situation (Handling)<br />

festgestellt werden. Die Hunde von Besitzern zwischen 18 und 40 Jahren zeigten<br />

117


5 Diskussion<br />

mehr als doppelt so hohe Werte bei der passiven Submission als die Hunde von<br />

Besitzern, die zwischen 41 und über 60 Jahre alt waren. Da alle Besitzer Mitglieder<br />

im CASD waren, und dies teilweise auch langjährig, könnte es in diesem Fall so sein,<br />

dass die älteren Besitzer eventuell schon mehrere Hunde besaßen und deswegen<br />

routinierter die Handling-Übungen ausführen konnten, und sich das wiederum im<br />

Verhalten der Hunde wiedergespiegelt hat.<br />

Es gibt verschiedene Studien, die unterschiedliche Angaben zur Bedeutung des<br />

Alters der Hunde zum Testzeitpunkt machen. In dieser Studie fanden sich<br />

Zusammenhänge in zwei Situationen. In der Situation Bobbycar hielt sich die passive<br />

Submission in allen vier Altersstufen konstant, während die Annäherung, welche in<br />

dieser Situation eventuell auch als Neugierde zu verstehen ist, abnahm und die<br />

Entspanntheit in nahezu gleichen Maßen zunahm. Es wäre sicherlich interessant zu<br />

wissen, ob die Hunde, die in jungen Jahren neugierig sind, dann später die<br />

Entspannten sind. Dafür müsste man allerdings die jungen, neugierigen Hunde aus<br />

dieser Studie in vier bis fünf Jahren noch einmal unter gleichen Bedingungen testen,<br />

was nicht realistisch ist.<br />

In der Situation Anstarren nahm das Aggressionsverhalten mit dem Alter der Hunde<br />

ab und die passive Submission sowie die Annäherung nahmen zu.<br />

Beide Zusammenhänge können mit dem eventuell größeren Erfahrungsschatz der<br />

älteren Hunde erklärt werden. Da alle Halter der Hunde Mitglieder im CASD sind und<br />

somit sicherlich gleiche Vorstellungen haben, ist es möglich, dass die Hunde über<br />

vergleichbare Erfahrungen verfügen. VON GAERTNER (2009) konnte in Ihrer Studie<br />

in der Situation `Geister´ Ähnliches feststellen. Dort zeigten die Hunde mit<br />

zunehmendem Alter mehr Annäherung und weniger Aggressionsverhalten.<br />

FUCHS et al. (2005), RÜFENACHT et al. (2002) und KUBINYI et al. (2009) konnten<br />

ebenfalls unterschiedliche Verhaltensweisen der Hunde in verschiedenen<br />

Altersstufen zeigen. Allerdings liefen diese Studien fast ausschließlich mit Hunden<br />

unter drei Jahren.<br />

118


5 Diskussion<br />

In anderen Tests, die ebenfalls auch mit älteren Hunden gemacht wurden, konnten<br />

keine Zusammenhänge aufgrund des Alters festgestellt werden (WILSSON und<br />

SUNDGREN 1997a; SCHÖNING und BRADSHAW 2005).<br />

Das Geschlechterverhältnis der Hunde war mit 43 Rüden und 53 Hündinnen fast<br />

ausgeglichen. Lediglich zwei Rüden und acht Hündinnen waren kastriert, so dass in<br />

dieser Studie die Auswirkungen einer Kastration auf das Verhalten nicht untersucht<br />

werden konnte.<br />

Während VON GAERTNER (2009) keine signifikanten Zusammenhänge zwischen<br />

dem Verhalten der Hunde und dessen Geschlechter aufzeigen konnte, fanden sich in<br />

dieser Studie in drei Situationen Zusammenhänge (Person mit Blindenstock; Jogger;<br />

Abruptes Aufstehen und Weglaufen). In allen drei Situationen zeigten ausschließlich<br />

Hündinnen aggressives Verhalten. Die meisten anderen Verhaltensweisen waren in<br />

allen drei Situationen bei Hündinnen und Rüden ähnlich. Jedoch zeigten die<br />

Hündinnen meistens passive Submission, während die Rüden jedes Mal<br />

überwiegend und in ähnlichem Maße entspannt waren. Alle drei Situationen waren<br />

mit Menschen.<br />

In der Studie von RÜFENACHT et al. (2002) erreichten die Rüden in allen getesteten<br />

Verhaltensmerkmalen signifikant bessere Beurteilungen als die Hündinnen. Und von<br />

285 Hunden, die die Wesensprüfung nicht bestanden haben, waren 68% Hündinnen<br />

und 32% Rüden. GODDARD und BEILHARZ (1985) fanden eine Wirkung des<br />

Geschlechts nur auf ängstliches Verhalten. Viele andere Studien berichten von<br />

Verhaltensunterschieden bei Hündinnen und Rüden (WRIGHT und NESSELROTE<br />

1987; SVARTBERG 2002; STRANDBERG et al. 2005; COURREAU und LANGLOIS<br />

2005). Die jeweiligen Methoden und Zielsetzungen dieser Arbeiten unterscheiden<br />

sich jedoch und lassen sich somit, wie schon erwähnt, schwer miteinander<br />

vergleichen.<br />

119


5 Diskussion<br />

Bei der Frage zur Herkunft des Hundes wurde gefragt, ob der jeweilige Hund selbst<br />

gezogen wurde, von einem Züchter (hier: Stadt oder Land), einer Privatperson, aus<br />

dem Tierheim oder aus sonstigen Bezugsquellen erworben wurde. 12 Hunde (12,5%)<br />

wurden demnach selbst gezogen und 87,5% stammten auch alle von anderen<br />

Züchtern (16,7% aus der Stadt, 70,8% vom Land). Dies deckt sich ungefähr mit den<br />

Zahlen von MEERMANN (2009) und SAUTTER (2003). MEERMANN konnte<br />

feststellen, dass 7% der Australian Sheperds aus eigener Zucht stammten und<br />

89,9% von einem Züchter übernommen wurden. Während auch dort kein Tier aus<br />

dem Tierheim stammte, sind jedoch die restlichen Hunde von Nothilfeorganisationen<br />

oder Privatpersonen übernommen worden. In dieser Studie sind alle Tiere selbst<br />

gezüchtet oder von einem Züchter übernommen worden. Da die Fragebögen nicht<br />

anonym ausgefüllt wurden, könnte man auch hier wieder den Aspekt der `Sozialen<br />

Erwünschtheit´ diskutieren (s. Kap. 5.1.2). Es könnte aber auch sein, dass einfach<br />

nur die sehr engagierten Mitglieder des CASD an diesem Test teilnahmen.<br />

VON GAERTNER (2009) stellte in einer am ehesten vergleichbaren Studie mit<br />

Deutschen Schäferhunden fest, dass dort 74,5% der Hunde von einem Züchter<br />

stammten, aber auch 23,8 % der Hunde von Privatpersonen übernommen wurde und<br />

ein Hund aus dem Tierheim stammte.<br />

Bei der Frage, ob die Herkunft des Hundes Auswirkungen auf das Verhalten hat, kam<br />

es bei vier Situationen (Spiel 1; Jogger; Person mit Blindenstock; Luftballons) zu<br />

signifikanten Zusammenhängen. In der Situation `Spiel1´ wurde überwiegend<br />

Spielverhalten oder neutrales Verhalten gezeigt. Jedoch zeigten 8,3 % der selbst<br />

gezüchteten Hunde passive Submission. In allen drei anderen Situationen zeigten<br />

ausschließlich die selbst gezüchteten Hunde Aggressionsverhalten und sind<br />

insgesamt nicht so entspannt wie ihre Artgenossen, die von anderen Züchtern<br />

stammen. In der Situation `Luftballons´ ist gar kein Hund, der selber gezogen wurde,<br />

entspannt.<br />

SAUTTER (2003) zeigte in ihrer Studie auch, dass signifikant mehr aggressive Tiere<br />

vom betroffenen Halter selbst gezüchtet wurden. Sie führt an, dass eventuell<br />

aggressive Muttertiere, die vielleicht ebenfalls aus Eigenzucht stammen, nicht<br />

objektiv bezüglich der Zuchttauglichkeit beurteilt werden können.<br />

120


5 Diskussion<br />

In der Studie von KUBINYI et al. (2009) waren die introvertiertesten Hunde unter<br />

anderem diejenigen, die vom Halter selbst gezüchtet worden waren.<br />

Ein signifikanter Unterschied zwischen den Hunden aus der Stadt und vom Land<br />

konnte nicht dargestellt werden. Während in den Situationen `Person mit<br />

Blindenstock´ und `Jogger´ die Hunde vom Züchter vom Land entspannter waren als<br />

die, die vom Züchter aus der Stadt stammten, zeigte sich in der Situation<br />

`Luftballons´, dass die Hunde vom Land doppelt so häufig passive Submission<br />

zeigten.<br />

In den folgenden Auswertungen findet sich acht Mal ein Zusammenhang von<br />

verschiedenen Fragestellungen mit den Situationen `Zerrspiel 1´ oder `Zerrspiel 2´.<br />

Viele Hundehalter, die an dieser Studie mit ihrem Hund teilnahmen, standen dieser<br />

Situation sehr kritisch entgegen. Es gab sogar einzelne, die diese Situation zuerst<br />

gar nicht mitmachen wollten. GANSLOSSER und KITCHENHAM (2012) beschreiben<br />

auch, dass immer wieder diskutiert wird, ob ungeeignete Spiele zwischen Menschen<br />

und Hunden Verhaltensprobleme auslösen können.<br />

Auch im Internet kursieren in den einschlägigen Foren die verschiedensten<br />

Meinungen zu diesem Thema. So wird berichtet, dass man mit dem Zerrspiel das<br />

automatische Zupacken konditioniert und den Hunden ihren Trieben ausliefert. Die<br />

Hunde würden im Schlaf zubeißen und man nimmt ihnen somit ein Stück Freiheit,<br />

weil man sie nie wieder mit Fremden spielen lassen kann.<br />

HORVÁTH et al. (2008) haben dazu in einer Vergleichsstudie das Verhalten und die<br />

physiologischen Reaktionen von Hunden in zwei Testgruppen untersucht. In einer<br />

Gruppe waren Polizeihundeführer und in der anderen Grenzwärter mit ihren Hunden.<br />

Während eines dreiminütigen Zerrspiels in der jeweils üblichen Art stiegen bei den<br />

Polizeihunden die Cortisolkonzentrationen im Speichel im Laufe des Spiels sehr<br />

stark an, während sie bei den Hunden der Grenzwärter abfielen.<br />

Eine Videoanalyse zeigte später deutliche Unterschiede im Verhalten der<br />

Hundeführer. Die Polizeihundeführer kontrollierten das Verhalten des Hundes nahezu<br />

ständig und fochten somit einen echten, ernstgemeinten Wettbewerb mit ihren<br />

121


5 Diskussion<br />

Hunden aus. Die Grenzwärter hingegen zeigten freies Spiel ohne disziplinarische<br />

Maßnahmen unter Übermittlung von freundlichen Verhaltensweisen; die Reaktion der<br />

Hunde war dementsprechend.<br />

Das zeigt, dass Autorität, Kontrolle oder sogar Aggression schon in kürzester Zeit<br />

den Cortisolspiegel erhöht, ein eindeutiges Belastungsanzeichen; hingegen echtes,<br />

entspanntes Spiel zur Stressmilderung führt (GANSLOSSER und KITCHENHAM<br />

2012).<br />

Alle folgenden Zusammenhänge mit dem jeweiligen Haltungsfaktor mit einem<br />

Zerrspiel zeigen eindeutig, dass viele Hunde dieses Spiel nicht kannten oder der<br />

Besitzer nicht wirklich wollte. Es gibt immer eine Gruppe von Hunden, die statt dem<br />

angestrebten Spielverhalten überwiegend aktive oder passive Submission zeigen,<br />

was in diesem Fall allerdings nicht als negativ gedeutet werden muss. Das legt den<br />

Gedanken nahe, dass das Spielverhalten in diesen Situationen falsch interpretiert<br />

wurde und einfach nur eine hohe Erregungslage statt echtem Spiel gesehen wurde.<br />

Bei der Fragestellung, wie viele Hunde zuvor gehalten wurden, kam es bei beiden<br />

Situationen (Zerrspiel 1 und 2) zu signifikanten Zusammenhängen. Während die<br />

Hunde, deren Halter zuvor bis zu fünf andere Hunde besaßen, vermeintlich<br />

Spielverhalten zeigten, zeigten die Hunde, deren Halter zuvor mehr als fünf Hunde<br />

hatten, weniger `Spielverhalten´ und mehr aktive und passive Submission. Es könnte<br />

sein, dass diese Hunde dieses Spiel von ihrem Halter nicht kannten und deswegen<br />

bewusst etwas gegen die für sie `komische´ Situation getan haben. In diesem Fall<br />

ein durchaus positives Verhalten auf die entsprechende Situation.<br />

Ein ähnliches Bild zeigt sich später bei den Zusammenhängen bezüglich der<br />

Ausbildung der Hunde. Die Hunde, die eben nicht an der jeweiligen Ausbildung bis<br />

zum Schluss teilgenommen haben, zeigen ebenfalls häufiger aktive und passive<br />

Submission. Das könnte daran liegen, dass das Zerrspiel zum Beutefangverhalten<br />

gezählt werden kann. Gerade Sporthunde z.B. werden über diesen Weg zum Spielen<br />

bewegt, beispielsweise beim Frisbee. Hunde, die häufiger an Veranstaltungen von<br />

Hundeschulen teilnehmen, kennen diese Spielart eventuell oder lassen sich einfach<br />

schneller in hohe Erregungslagen bringen.<br />

122


5 Diskussion<br />

Bezüglich der Erfahrung der Halter im Halten von Hunden wurden zwei Fragestellungen<br />

abgefragt.<br />

1. Wielange insgesamt (in Jahren) hält der Halter bereits Hunde?<br />

2. Wieviele Hunde hatte der Halter zuvor?<br />

Beide Fragestellungen können für sich nicht wirklich zuverlässig die Erfahrung der<br />

Hundehalter darstellen. Wenn ein Halter seit 15 Jahren Hunde hält, könnte das eben<br />

auch nur ein einziger und sein erster Hund gewesen sein. Jemand, der zuvor schon<br />

5 andere Hunde hatte, kann diese auch in nur einem Jahr gehabt haben.<br />

Während ein großer Teil der Halter (49%) seit über 15 Jahren Hunde hielten, waren<br />

es bei der Frage nach der Anzahl der zuvor gehaltenen Hunde am häufigsten ein bis<br />

zwei Hunde (39,6%). Allerdings waren es auch immerhin 35,4% der Besitzer, die<br />

zuvor drei bis fünf Hunde besaßen und 17,7%, die zuvor mehr als fünf Hunde<br />

besaßen. Lediglich für 7,3% der Halter war es der Ersthund. Bei MEERMANN (2009)<br />

hingegen hatten rund ein Viertel der Besitzer von Australian Sheperds zuvor<br />

überhaupt keine Erfahrung im Halten von Hunden.<br />

Bei der ersten oben genannten Fragestellung kam es zu signifikanten<br />

Zusammenhängen in einer Situation (Betrunkener). Die Hunde wurden in vier<br />

Gruppen eingeteilt (Halter mit Hundeerfahrung 5 Jahre, 5 bis 10 Jahre, 10 bis 15<br />

Jahre und über 15 Jahre). Während die Annäherung mit der Zunahme der Jahre<br />

deutlich abnahm, stieg die passive Submission an. Aggressionsverhalten wurde nur<br />

von Hunden aus der Gruppe 10 bis 15 Jahre Hundeerfahrung und über 15 Jahre<br />

Hundeerfahrung gezeigt. Es könnte sein, dass die aggressiven Hunde in der<br />

Situation `Betrunkener´ die Situation als Bedrohung auch für ihre Halter angesehen<br />

haben und deswegen so reagierten. Es könnte jedoch auch sein, dass jemand der<br />

schon sehr lange Hunde hält, dies für selbstverständlich hält, und deswegen<br />

eventuell etwas verpasst hat z.B. während der Sozialisierungsphase.<br />

Mehrere Autoren (KOBELT et al. 2003; BENNET und ROHLF 2007; SVARTBERG<br />

2002) untersuchten ebenfalls Zusammenhänge von Besitzererfahrung und dem<br />

Verhalten von Hunden. Jedoch wurde meist nach der Erfahrung mit anderen zuvor<br />

gehaltenen Hunden gefragt und nicht wie viele Jahre schon Hunde gehalten werden.<br />

123


5 Diskussion<br />

So berichten KUBINYI et al. (2009), dass die Erfahrung mit mehreren zuvor<br />

gehaltenen Hunden ein wichtiger Faktor bezüglich des Hundeverhaltens zu sein<br />

scheint. Sie fanden heraus, dass Halter, die zuvor zwei oder mehr andere Hunde<br />

hielten, emotional stabilere und trainierbarere Hunde hatten, als solche Halter mit nur<br />

einem oder keinem anderen Hund zuvor. SERPELL und JAGOE (1996) fanden<br />

heraus, dass Hunde von Ersthaltern eine höhere Prävalenz für Dominanzprobleme<br />

zeigten. Diese Hunde zeigten häufiger aggressives Verhalten z.B. während der<br />

Fütterung, beim Disziplinieren oder beim einfachen Handling.<br />

Da in dieser Studie nur sieben Hunde `Ersthunde´ waren, wurde dieses Merkmal<br />

aufgrund nicht zu erwartender aussagekräftiger Ergebnisse nicht mit dem gezeigten<br />

Verhalten verglichen.<br />

Bei der Frage nach der Anzahl der zuvor gehaltenen Hunde, kam es insgesamt bei<br />

drei Situationen (Zerrspiel 1 und 2, Kreischende Person) zu signifikanten<br />

Zusammenhängen. Bei den Zerrspielen zeigten die Hunde, deren Halter bereits<br />

mehr als fünf andere Hunde hatten, ein anderes Verhalten als die Hunde, deren<br />

Halter ein bis zwei oder bis fünf Hunde zuvor hielten; nämlich überwiegend<br />

Submissionsverhalten. Dieses ist in diesem Fall nicht als negativ zu bewerten. Eine<br />

ausführliche Diskussion zu diesem Thema findet sich auf Seite 112 im Zuge der<br />

Zerrspielproblematik.<br />

In der Situation `Kreischende Person´ waren die Hunde der Halter, die zuvor ein bis<br />

zwei Hunde hielten, überwiegend entspannt. Fast ein Drittel der Hunde zeigte<br />

Jagdverhalten. Bei den Hunden, deren Halter zuvor bis zu fünf Hunde besaßen,<br />

wurde neben passiver Submission und Entspanntheit nur noch zu einem Fünftel<br />

Jagdverhalten gezeigt. Bei den Hunden, deren Halter zuvor mehr als fünf Hunde<br />

besaßen, zeigten keine 6% der Hunde mehr Jagdverhalten. Auch hier war die<br />

Mehrzahl der Hunde entspannt. Ein kleiner Anteil Aggressionsverhalten konnte in<br />

den letzten beiden Gruppen dargestellt werden.<br />

Hunde von Hundehaltern mit mehr Erfahrung haben offensichtlich eine bessere<br />

Impulskontrolle, sodass mit zunehmender Erfahrung der Hundehalter, dass<br />

Vorkommen von Jagdverhalten in dieser Situation signifikant sank.<br />

124


5 Diskussion<br />

Bei der Frage nach dem Anschaffungsgrund für die Hunde waren Mehrfachnennungen<br />

möglich. Es gab folgende Antwortmöglichkeiten:<br />

1. als Familien- und Begleithund<br />

2. als Sporthund<br />

3. als Hütehund<br />

4. Sonstiges<br />

Bei Sonstigem wurde sehr oft angegeben, dass der jeweilige Hund zur Zucht<br />

angeschafft wurde, so dass dieser Punkt bei der Auswertung als eigene<br />

Antwortmöglichkeit zählte.<br />

76% der Hunde wurde als Familien- und Begleithund angeschafft. Dies deckt sich<br />

nicht mit den Zahlen von MEERMANN (2009), dort wurden 98,6% der Australian<br />

Sheperds als Familienhunde angeschafft. Dies könnte mit der Mitgliedschaft im<br />

CASD zusammenhängen. Mitglieder eines Züchtervereins haben eventuell andere<br />

Vorstellungen davon, einen Hund zu halten, von der Zucht einmal abgesehen.<br />

58,3% der Hunde wurden für den Hundesport angeschafft, 9,4% als Hütehund und<br />

mit 26% der Hunde sollte gezüchtet werden. Bei MEERMANN (2009) wurden 63,4%<br />

als Sporthund angeschafft und auch nur 6,3% als Hütehund, welches mit den Zahlen<br />

aus dieser Studie vergleichbar ist.<br />

REHM (1993) beschrieb, dass 86% der Hunde in Deutschland in intakten Familien<br />

leben. Die Hunde haben einen festen Platz innerhalb der Familie und werden oftmals<br />

als vollständiges Mitglied betrachtet (CAIN 1985).<br />

JAGOE und SERPELL (1996) fanden in ihrer Studie heraus, dass Hunde, die als<br />

Familienhunde angeschafft wurden, weniger kompetitive Aggression zeigten. Bei<br />

PODBERSCEK und SERPELL (1997) wiederum gehörten Hunde, die als reine<br />

Familienhunde angeschafft wurden, eher der Gruppe `hoch aggressiv´ an.<br />

In dieser Studie kam es bezüglich des Anschaffungsgrundes `Familien- und<br />

Begleithund´ zu einem signifikanten Zusammenhang mit der Situation `Betrunkener´.<br />

125


5 Diskussion<br />

Die Familienhunde näherten sich nur halb so oft an und nur 3% waren entspannt.<br />

Außerdem zeigten die Familienhunde häufiger passive und aktive Submission (9,6%<br />

und 65,8%). Hunde, die nicht als Familienhunde angeschafft wurden, näherten sich<br />

häufiger an, zeigten nicht mal zur Hälfte passive Submission und waren mit 13%<br />

sehr viel entspannter. Familienhunde zeigten allerdings nur zu 4,1% Aggressionsverhalten,<br />

während die andere Gruppe dort auf einen Wert von 8,7% kam.<br />

Es könnte sein, dass ein Hund, der als Familienmitglied angeschafft wurde, einfach<br />

so in der Familie `mitläuft´. Häufig findet sich innerhalb einer Familie gerade mit<br />

etwas jüngeren Kindern vielleicht nicht die Zeit, dem Hund die rasse- und<br />

reizspezifische Auslastung bieten zu können, die er benötigen würde.<br />

KUBINYI et al. (2009) konnten in ihrer Studie feststellen, dass die Familienhunde<br />

geselliger waren als die, die nicht in einer Familie lebten.<br />

Während es beim Anschaffungsgrund `Hundesport´ nur zu einer Tendenz kam, war<br />

der Anschaffungsgrund `Zucht´ derjenige, bei dem mit Abstand die meisten<br />

signifikanten Zusammenhänge gefunden werden konnten. In sieben Situationen<br />

(Zerrspiel 2, Jogger, Weinende Person, Freundliche Ansprache, Kreischende Person,<br />

Werfspiel mit dem Besitzer und Ballspiel mit der Testperson) haben Hunde, die zur<br />

Zucht angeschafft wurden, signifikant anderes Verhalten gezeigt, als die Hunde, die<br />

aus anderen Gründen angeschafft wurden. Zusätzlich konnten noch zwei Tendenzen<br />

in den Situationen `Handling Übungen´ und `Personengruppe´ dargestellt werden.<br />

Auch SVARTBERG (2006) fand heraus, dass die jeweilige, zur der Zeit aktuelle<br />

Nutzung des Hundes häufig den größten Einflussfaktor darstellte.<br />

Wie im Ergebnisteil eindeutig zu sehen, zeigten die Hunde, die zur Zucht angeschafft<br />

wurden, häufiger Aggressionsverhalten (in fünf Situationen), seltener Annäherung (in<br />

drei Situationen) und häufiger Submissionsverhalten, zumeist passive Submission (in<br />

sechs Situationen). In beiden Spielen wurde seltener Spielverhalten gesehen, dafür<br />

auch Submissionsverhalten, in Spiel 3 zeigten die zur Zucht angeschafften Hunde<br />

sogar zu 8% Aggressionsverhalten.<br />

126


5 Diskussion<br />

SVARTBERG (2006) konnte darstellen, dass z.B. die Präsentationen auf Rassehundeausstellungen<br />

mit allen untersuchten Persönlichkeitseigenschaften, negativ<br />

korrelierte. Die Hunde waren somit weniger verspielt, weniger gesellig, weniger<br />

furchtlos und neugierig.<br />

Bei der in dieser Studie getesteten Population hatten die Halter von denen zur Zucht<br />

angeschafften Hunde häufig mehrere Hunde im Besitz. Lediglich zwei Hunde, die zur<br />

Zucht angeschafft worden waren, lebten als Einzelhund bei ihrem Halter. Jeweils<br />

sechs Hunde lebten mit sechs und sieben anderen Hunden zusammen. Zwei Hunde<br />

lebten mit fünf anderen, drei mit drei anderen, zwei mit zwei anderen und vier mit<br />

einem anderen Hund zusammen.<br />

Es ist vorstellbar, dass bei jemandem, der für so viele Hunde verantwortlich ist,<br />

einfach die Zeit fehlt, den Hund genau beobachten zu können, und ihn ggf. zu<br />

fördern oder zu stärken. Vielleicht verliert man bei der Anzahl der Tiere auch einfach<br />

das Augenmerk für Verhaltensauffälligkeiten.<br />

Die Sozialisierungsphase ist eine laut SCOTT und FULLER (1965) sehr wichtige<br />

Phase im Leben eines Hundes. Während dieser Zeit soll ein Hund möglichst viel an<br />

belebter und unbelebter Natur kennenlernen. Oftmals wird von Züchtern gerne mit<br />

der eigenen Nachzucht weitergezüchtet. Bei so vielen Hunden läuft ein Welpe aus<br />

Zeitgründen vielleicht auch nur mit und kann somit nicht genügend Reize<br />

kennenlernen. Welpen, die keine ausreichenden Umwelterfahrungen machen<br />

konnten, weil sie reizarm aufgezogen wurden, bleiben oftmals lebenslang unsicher<br />

(FEDDERSEN-PETERSEN 2004).<br />

Da Mehrfachnennungen bei den Gründen für die Anschaffung der Hunde möglich<br />

waren, wurden diese auch noch ein Mal in Kombination untersucht. Da gab es ein<br />

Mal die Gruppe der `nur-Familienhunde´, dann die Gruppe der `Familien- und<br />

Sporthunde´, die Gruppe der Hunde, die nicht als Familien- und Begleithund<br />

angeschafft wurden und als letztes die Gruppe `Familie und Anderes´ (Zuchthunde,<br />

Hütehunde und Sonstige). Hier kam es zu einem signifikanten Zusammenhang mit<br />

den Situationen `Personengruppe´ und `Spiel 3´. In beiden Situationen zeigte nur die<br />

127


5 Diskussion<br />

Gruppe `Familie und Anderes´ signifikant anderes Verhalten. Bei der<br />

Personengruppe näherten sich die Hunde nicht so oft an und zeigten deutlich<br />

häufiger passive Submission. Beim Spiel wurde weniger Spielverhalten gezeigt,<br />

sondern zusätzlich Submissionsverhalten und Aggressionsverhalten. Da die zur<br />

Zucht angeschafften Hunde in der Gruppe `Familie und Anderes´ zu finden sind, liegt<br />

der Gedanke nahe, dass sie auch in dieser Auswertung auffällig geworden sind.<br />

Es gibt viele Studien, die sich allerdings meist auf das Absolvieren eines<br />

Gehorsamstrainings beziehen. JAGOE und SERPELL (1996) konnten<br />

Zusammenhänge zwischen einem Gehorsamstraining und dem vermindertem<br />

Vorkommen von trennungsbezogenen Problemen, Besitzaggression und<br />

Herumstreunen nachweisen. Mehrere andere Studien konnten ebenfalls eine<br />

Verminderung der Verhaltensauffälligkeiten nach einem Gehorsamstraining bei<br />

Hunden nachweisen (CLARK und BOYER 1993; O´FARREL 1986; BORCHELT und<br />

VOITH 1986).<br />

KUBINYI et al. (2009) haben unter anderem die Trainierbarkeit der Hunde untersucht.<br />

Sie konnten feststellen, dass Hunde, die an drei oder mehr verschiedenen<br />

Kursangeboten und Arten von professionellem Hundetraining teilgenommen hatten,<br />

die Trainierbarsten waren. Die Hunde, die keinerlei professionelles Training<br />

absolviert hatten, waren am wenigsten trainierbar und zusätzlich noch emotional<br />

instabiler und nicht so gesellig. Die jungen Hunde waren eher trainierbar als die<br />

älteren. Auch SVARTBERG (2002) konnte feststellen, dass die trainierten Hunde<br />

mutiger waren als die untrainierten.<br />

MIKLÓSI (2011) gibt zu bedenken, dass heranwachsende Wölfe auch nach der<br />

primären Sozialisation im Rudel die Möglichkeit haben, ihre sozialen Erfahrungen zu<br />

bereichern. Junge Hunde sind in dieser Zeit meist schon von der Mutter und den<br />

Geschwistern getrennt und haben somit keine Möglichkeit dazu, da sie oftmals<br />

alleine in einer Familie leben. Diese teilweise Isolation könnte laut MIKLÓSI (2011)<br />

bedenkliche Auswirkungen auf ihr späteres Leben haben. Die Bedeutung von<br />

Welpen- und Junghundegruppe wird unter diesem Aspekt hervorgehoben.<br />

128


5 Diskussion<br />

Bei der Frage nach der Ausbildung der Hunde in der vorliegenden Studie wurde,<br />

anders als bei VON GAERTNER (2009) auch abgefragt, ob die jeweiligen Kurse<br />

auch bis zum Schluss besucht wurden. So ergaben sich jeweils drei Gruppen<br />

(teilgenommen, teilgenommen und nicht abgeschlossen und nicht teilgenommen).<br />

Der Besuch einer Welpenstunde ergab signifikante Zusammenhänge mit zwei<br />

Situationen (Zerrspiel 1 und Anstarren).<br />

Wie schon bei der `Zerrspielproblematik´ (Seite 112) erwähnt, könnte es hier so sein,<br />

dass die Hunde, die eine Welpenstunde besucht haben, schnell eine hohe<br />

Erregungslage zeigen. Die Hunde der anderen beiden Gruppen zeigen aus bereits<br />

genannten Gründen mehr aktive Submission.<br />

In der Situation Anstarren zeigte die Gruppe der Hunde, die an keiner Welpenstunde<br />

teilgenommen haben, nur halb so häufig (39,1%) Aggressionsverhalten und<br />

stattdessen vermehrt passive Submission (43,5%). Das könnte zum einen daran<br />

liegen, dass Besitzer von unsicheren Hunden eher Wert auf den Besuch einer<br />

Welpenstunde gelegt haben. Es könnte aber auch sein, dass in den jeweiligen<br />

Hundeschulen eventuell falsche Rahmenbedingungen vorlagen. Zur Zeit ist es immer<br />

noch so, dass jeder, der einen Gewerbeschein hat, eine Hundeschule eröffnen darf,<br />

ohne dass er dafür Fachwissen benötigt (TKNDS 2013). Neben den guten<br />

Hundeausbildern gibt es leider auch die Schlechten. Durch mangelndes Fachwissen<br />

kann oftmals das Lernziel „Aufbau und Festigung einer intakten Mensch-Hund-<br />

Beziehung“ als Voraussetzung für eine verantwortungsvolle Hundehaltung in vielen<br />

Fällen bedauerlicherweise nicht erreicht werden. Vielen Hundebesitzern, die sich<br />

vertrauensvoll an eine Hundeschule wenden, sind diese Fakten häufig leider nicht<br />

bekannt (TKNDS 2013).<br />

Es muss jedoch auch dazu gesagt werden, dass die Situation `Anstarren´ eine<br />

Bedrohungssituation für die Hunde darstellte, und deswegen durchaus Aggressionsverhalten<br />

gezeigt werden durfte.<br />

SAUTTER (2003) konnte jedoch ebenso feststellen, dass Hunde, die eine<br />

Welpenschule besucht haben, eher aggressiv waren. In der Studie VON GAERTNER<br />

(2009) korrelierte der Besuch einer Welpenstunde mit dem Verhalten in vier<br />

129


5 Diskussion<br />

verschiedenen Situationen. Beim Besuch der Junghundestunde waren es dort sogar<br />

fünf Situationen.<br />

Der Besuch der Junghundestunde ergab einen signifikanten Zusammenhang mit der<br />

Situation `Zerrspiel 1´.<br />

Die Ausbildung zum Begleithund korrelierte ebenfalls mit dem `Zerrspiel 1´ und mit<br />

der Situation `Regenschirm´. Beim Regenschirmaufspannen zeigten die Hunde, die<br />

keine Begleithundeausbildung genossen haben, Aggressionsverhalten (17,2%). So<br />

eine Situation kommt wahrscheinlich nicht so häufig im Leben eines Hundes vor und<br />

soll hier nicht überinterpretiert werden. Hunde lernen während einer<br />

Begleithundeausbildung sehr viele verschiedene Dinge kennen. Auch sie waren in<br />

dieser Situation wenig entspannt, sondern zeigten überwiegend passive Submission.<br />

Die Ausbildung zum Sporthund korrelierte mit der Situation `Zerrspiel 1´. Das<br />

Zerrspiel ist ein Beutetriebspiel. Viele Hunde werden darüber auch zum Sport<br />

gebracht (z.B. Frisbee). Die Hunde, die nicht am Hundesport teilnehmen, kennen so<br />

eine Situation wahrscheinlich einfach nicht.<br />

130


5 Diskussion<br />

Zuletzt wurde auch die Ausbildung der Hunde in Kombination untersucht. Es gab vier<br />

Gruppen:<br />

1. Hunde, die Welpenschule und Junghundestunde besucht hatten<br />

2. Hunde, die eine Begleithundeausbildung hatten oder im Sport liefen<br />

3. Hunde, die alle vier zuvor genannten Ausbildungen besaßen<br />

4. Hunde, die keine der vier Ausbildungen besaßen<br />

Auch hier kam es wieder zu einem signifikanten Zusammenhang mit dem `Zerrspiel<br />

1´ in gewohnter Form. Außerdem korrelierte die Ausbildungskombination auch mit<br />

der Situation `Langer Mantel und Hut´. Der einzige große Unterschied war, dass die<br />

Hunde der ersten Gruppe Annäherung zeigten, während alle anderen sich gar nicht<br />

annäherten. In Gruppe 2 und Gruppe 3 wurde Aggressionsverhalten gezeigt, wobei<br />

bedacht werden muss, dass immer alle Hunde abgeglichen wurden, so dass die<br />

Hunde, die schon in anderen Situationen Aggressionsverhalten gezeigt hatten, weil<br />

sie vielleicht einfach insgesamt unsicher waren, hier auch irgendwo auftauchen<br />

mussten. Interessant ist, dass hier die Hunde ohne eine der vier Ausbildungen auch<br />

sehr entspannt sind und nicht häufiger passive Submission zeigten als alle anderen.<br />

Bis auf die Tatsache, dass das Verhalten beim Zerrspiel acht Mal in Zusammenhang<br />

mit diversen Haltungsfaktoren gebracht werden konnte (s. Seite 112), gab es sonst<br />

keine Situation, die viel häufiger als die anderen in den Auswertungen aufgetaucht ist.<br />

Lediglich fünf von 23 Situationen konnten in gar keinen Zusammenhang mit dem<br />

Verhalten und den Haltungsfaktoren gebracht werden. Zwei Situationen, bei denen<br />

es um seltsame Geräusche ging (Rassel, metallisches Geräusch), eine Situation mit<br />

unbelebter Natur (Spielzeugpferd), eine Situation mit einem ungewohnten<br />

Menschenbild (Person mit Krücken) und eine Situation mit einem gewohnten<br />

Menschenbild (neutrale Begegnung). Alle anderen Situationen tauchten mindestens<br />

ein bis zwei Mal auf. Lediglich die Situation `Jogger´ tauchte drei Mal auf.<br />

131


5 Diskussion<br />

5.3 Schlussdiskussion<br />

Die Ergebnisse dieser Arbeit haben gezeigt, dass verschiedene Haltungsfaktoren<br />

einen Einfluss auf das Verhalten haben können.<br />

Die mit Abstand meisten Zusammenhänge ergaben sich bei der Frage nach dem<br />

Anschaffungsgrund des Hundes, im Speziellen beim Anschaffungsgrund `Zucht´. Die<br />

zur Zucht angeschafften Hunde zeigten seltener Annäherung, häufiger<br />

Aggressionsverhalten, häufiger Submissionsverhalten, zumeist passive Submission,<br />

und weniger Spielverhalten. Auch SVARTBERG (2005) fand heraus, dass die<br />

derzeitige Nutzung der Hunde den größten Einfluss auf das Verhalten der Hunde<br />

hatte. So korrelierte z.B. die Präsentation auf Rassehundeausstellungen negativ mit<br />

allen untersuchten Persönlichkeitseigenschaften.<br />

Ebenso bei der Frage nach der Herkunft der Hunde sind die Hunde, die selbst<br />

gezüchtet wurden, aufgefallen. Bei SAUTTER (2003) waren auch signifikant mehr<br />

Tiere der aggressiv auffälligen Gruppe vom betreffenden Halter selbst gezüchtet<br />

worden und bei KUBINYI et al. (2009) waren die selbstgezüchteten Hunde die<br />

introvertiertesten.<br />

Wenn man dieses Ergebnis vor dem Hintergrund betrachtet, dass der hier genutzte<br />

Verhaltenstest speziell zur Zuchtauslese entwickelt wurde, um Hunde, die besonders<br />

ängstlich und unsicher sind, eventuell von der Zucht auszuschließen, besteht seitens<br />

der Züchter sicher Handlungsbedarf. Dieser hier abgefragte Haltungsfaktor Zucht<br />

sollte unter anderem im Hinblick auf das Zeitmanagement und auch auf die<br />

Sozialisation der Nachzucht optimiert werden. Denn gerade die frühe<br />

Verhaltensentwicklung eines Hundes, die im Alter nicht nachgeholt werden kann, ist<br />

von zentraler Bedeutung (FEDDERSEN-PETERSEN 2004). Sie umfasst wichtige<br />

Entwicklungsschritte und ist durch große Umweltoffenheit gekennzeichnet, so dass<br />

der Züchter es zu einem großen Anteil in der Hand hat, diese Entwicklung günstig zu<br />

beeinflussen (FEDDERSEN-PETERSEN 2004).<br />

Grundsätzlich wirft die in dieser Studie verwendete Methode immer Fragen zur<br />

Kausalität auf. Bezüglich der Zucht kann man sich jedoch kaum vorstellen, dass die<br />

132


5 Diskussion<br />

oben genannten Hunde speziell wegen ihrer Unsicherheit und ihrem<br />

Aggressionsverhalten zur Zucht ausgesucht wurden.<br />

Um festzustellen, ob die Nutzung als Zuchthund auch bei anderen Rassen solch<br />

einen Einfluss auf das Verhalten hat, sollten weitere Untersuchungen folgen.<br />

Bei der Frage nach der Ausbildung der Hunde sind nicht so viele Zusammenhänge<br />

wie erwartet gefunden worden. In der Studie von VON GAERTNER (2009) konnten<br />

diesbezüglich mehr Zusammenhänge dargestellt werden. Besonders häufig<br />

korrelierte die Frage nach der Ausbildung mit den Situationen `Zerrspiel 1´ und<br />

`Zerrspiel 2´. Hier ist aufgefallen, dass viele Hunde dieses Spiel offensichtlich nicht<br />

kannten, bzw. deren Halter Zerrspiele nicht so gerne wollten und es deswegen zu<br />

diesen Zusammenhängen gekommen war. Dieses Ergebnis wirft auch die Frage auf,<br />

inwieweit das gesehene Verhalten in diesen Situationen tatsächlich echtes<br />

Spielverhalten war. Es sollte überlegt werden, diese Situationen aus dem<br />

Verhaltenstest, der zur Zuchtauslese genutzt werden soll, zu entfernen. Es ist<br />

durchaus möglich, dass das Verhalten der Hunde in diesen Situationen<br />

fehlinterpretiert werden könnte.<br />

Neben den häufigen Zusammenhängen mit den Zerrspielen ist auch aufgefallen,<br />

dass Hunde, die eine Welpenschule besucht haben, in der Situation `Anstarren´<br />

häufiger Aggressionsverhalten zeigten. Auch SAUTTER (2003) konnte feststellen,<br />

dass Hunde, die eine Welpenschule besucht haben, eher aggressiv waren. Dies<br />

bezüglich ist man mit der Zertifizierung der Hundetrainer sicherlich auf einem guten<br />

Weg, auch wenn es leider noch nicht zur Pflicht geworden ist. Den Haltern kann man<br />

bis dahin nur empfehlen, sich sehr gut über die Hundeschulen vor Ort zu informieren.<br />

Dabei sollten sie genau hinschauen.<br />

Viele Haltungsfaktoren wie z.B. der Vergleich zu Kastraten, die Frage nach dem<br />

Ersthund oder der Vergleich der Haltergeschlechter konnten aufgrund eines zu<br />

hohen Ungleichgewichts bei der Beantwortung (z.B. 9 männliche Halter zu 87<br />

weiblichen Haltern), nicht ausgewertet werden. Hier waren leider keine<br />

133


5 Diskussion<br />

aussagekräftigen Ergebnisse zu erwarten. Ob eine Erhöhung der Anzahl an<br />

Testhunden dem Abhilfe schaffen würde, ist fraglich.<br />

In einer Halteronlinebefragung von BRENGELMANN (2008) waren die größten<br />

Defizite im Bereich `Haltung´ zu finden. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der<br />

vorliegenden Studie und der Studie von VON GAERTNER (2009), die beide ergaben,<br />

dass verschiedene Haltungsparameter gewissen Einfluss auf das Hundeverhalten<br />

haben, ist der Schritt zum obligatorischen Sachkundenachweis für zukünftige<br />

Hundehalter in Niedersachsen seit dem 1. Juli 2013 sehr zu begrüßen.<br />

Abschließend muss bedacht werden, dass jeder Haltungsfaktor nur ein Faktor von<br />

vielen sein kann, der das Hundeverhalten beeinflusst. Die Verhaltensentwicklung ist<br />

immer ein komplexes Zusammenspiel zwischen angeborenen und vielen auch eben<br />

in verschiedenen Situationen erlernten Verhaltensweisen. Der Mensch hat<br />

diesbezüglich in jedem Fall einen großen Einfluss, sollte sich dieser Verantwortung<br />

bewusst sein und angemessen damit umgehen.<br />

134


6 Zusammenfassung<br />

6 Zusammenfassung Schreiner, Nadine<br />

Untersuchungen zu den Auswirkungen verschiedener Faktoren in der<br />

Hundehaltung auf das Verhalten von Hunden der Rasse Australian Sheperd in<br />

einem speziell entwickelten Verhaltenstest<br />

Das Ziel dieser Dissertation bestand darin herauszufinden, ob verschiedene<br />

Haltungsfaktoren einen Einfluss auf das Verhalten von Hunden der Rasse Australian<br />

Sheperds haben. Dazu durchliefen 96 Hunde einen speziell entwickelten<br />

Verhaltenstest. Anschließend wurde von den Haltern ein Fragebogen ausgefüllt,<br />

dessen Ergebnisse mit dem gezeigten Verhalten im Verhaltenstest verglichen wurde.<br />

Der Fragebogen bestand aus 20 Fragen, von denen 16 Fragen verschiedene<br />

Haltungsparameter abgefragt haben. Hierbei handelte es sich um: Geschlecht und<br />

Alter des Besitzers, Geschlecht des Hundes, Besitzererfahrung, Dauer der Haltung<br />

des jeweiligen Hundes, Alter des Hundes bei Erwerb und zum Testzeitpunkt, Anzahl<br />

der Vorbesitzer, Herkunft des Hundes, Anschaffungsgrund, Ausbildungsstand des<br />

Hundes, Haltungsform, Anzahl an Personen und anderen Tieren im Haushalt, im<br />

Vorfeld diagnostizierte Krankheiten und einschneidende Erlebnisse der Hunde.<br />

Der Verhaltenstest bestand aus 23 Situationen, in denen die Hunde mit unterschiedlichen<br />

Stimuli in Kontakt kamen. Dazu gehörte der Kontakt mit Geräuschen,<br />

mit ungewöhnlichen und bekannten Menschenbildern und mit unbelebter Natur.<br />

Außerdem gab es eine Bedrohungssituation, Situationen mit schnellen Bewegungen<br />

und Spielsituationen. Der Hund wurde stets von seiner Hauptbezugsperson, die auch<br />

schon den Fragebogen beantwortet hatte, durch den Test geführt.<br />

Die gezeigten Verhaltensweisen wurden direkt nach jeder Situation von mindestens<br />

zwei Beobachtern erfasst und außerdem mithilfe einer Kamera festgehalten und<br />

später zusätzlich ausgewertet. Fünf Situationen konnten in keinen Zusammenhang<br />

mit dem Verhalten gebracht werden. Bis auf das Zerrspiel, das relativ häufig<br />

Zusammenhänge ergab, waren alle anderen Situationen gleichmäßig verteilt.<br />

135


6 Zusammenfassung<br />

Bei der Auswertung der Daten wurden die Ergebnisse des Fragebogens mit denen<br />

des Verhaltenstest verglichen. Viele Fragen des Fragebogens konnten aufgrund von<br />

großen Ungleichgewichten bei der Beantwortung nicht ausgewertet werden.<br />

Bei der Frage nach dem Hauptanschaffungsgrund kam es zu besonders vielen<br />

Zusammenhängen. Speziell die zur Zucht angeschafften Hunde zeigten seltener<br />

Annäherung, häufiger Aggressionsverhalten, häufiger Submissionsverhalten, zumeist<br />

passive Submission, und weniger Spielverhalten. Weitere Untersuchungen müssen<br />

zeigen, ob dies auch für andere Rassen gilt.<br />

Bei der Frage nach der Herkunft sind die selbst gezüchteten Tiere in ähnlicher Weise<br />

aufgefallen.<br />

Hunde von Haltern zwischen 18 bis 40 Jahren zeigten in einer Situation doppelt so<br />

häufig passive Submission wie die Hunde der Halter zwischen 41 und 60 Jahren.<br />

Mit der Erfahrung der Halter sank die Häufigkeit der Annäherung und das Vorkommen<br />

von Jagdverhalten, während das Zeigen von Submissionsverhalten anstieg.<br />

Beim Geschlechtervergleich zeigten Hündinnen häufiger Submissionsverhalten,<br />

während die Rüden eher entspannt waren.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass gewisse Haltungsparameter in der<br />

Hundehaltung das Verhalten von Hunden beeinflussen.<br />

In welcher Art und Weise lässt sich naturgemäß nicht genau feststellen. Das<br />

Verhalten der Hunde entspringt der Verhaltensentwicklung, die wiederum ein<br />

Zusammenspiel von genetisch veranlagtem und erlerntem Verhalten in vielen<br />

verschiedenen Situationen darstellt.<br />

Trotzdem sollten verschiedene Parameter der Hundehaltung überprüft und optimiert<br />

werden. Ob alleine der obligate Sachkundenachweis für zukünftige Hundehalter in<br />

Niedersachsen dazu in der Lage ist, bleibt abzuwarten.<br />

136


7 Summary<br />

7 Summary Schreiner, Nadine<br />

A study on the effects of various factors in housing dogs on the behavior of<br />

dogs of the breed Australian Shepherd in a speciall designed behavior test.<br />

The aim of this thesis was to find out whether different factors of housing dogs have<br />

an influence on the behavior of dogs of the breed Australian Shepherds. For this 96<br />

dogs underwent a specially designed behavior test. Afterwards, a questionnaire was<br />

filled out by the owners, the results were compared with the behavior shown in the<br />

behavioral test.<br />

The questionnaire consisted of 20 questions of which 16 questions were asked with<br />

different husbandry criteria. These were: gender and age of the owner, gender of the<br />

dog, the owners experience, the housing period of each dog, the dog's age at<br />

acquisition and at the time of the testing, number of previous owners, origin of the<br />

dog, purchase reasons, level of training of the dog, the type of accommodation,<br />

number of people and other animals in the household, previous diagnosted diseases<br />

and traumatic events of the dogs.<br />

The behavioral test consisted of 23 situations in which the dogs came in contact with<br />

different stimuli. This included contact with noises, with unusual and well-known<br />

pictures of people and inanimate nature. There was also a threat situation, situations<br />

with quick movements and play situations. The dog was always with it`s main<br />

caregiver who had already answered the questionnaire before testing.<br />

The shown behavior patterns were recorded directly after each situation by at least<br />

two observers, and also recorded using a camera which was later evaluated. Five<br />

situations could not be brought into connection with the behavior. Except for the<br />

pulling game that quite often revealed correlations, all other situations were evenly<br />

distributed.<br />

137


7 Summary<br />

In evaluating the data, the results of the questionnaire were compared with those of<br />

the behavioral test. Many questions of the questionnaire could not be evaluated due<br />

to large imbalances in answering.<br />

When asked about the primary in purchasing the dog a multitude of correlations were<br />

found. Dogs, which were acquired specifically for breeding, showed less approach.<br />

They often showed aggressive behavior patterns, frequent submission behavior<br />

patterns, which was mostly passive submission and less play behavior patterns.<br />

Further studies have to show whether this also applies to other breeds.<br />

On the question of the origin, home bred dogs showed similar behavior patterns.<br />

Dogs of owners between the age of 18 and 40 years showed in a situation twice as<br />

many passive submission than dogs of owners aged between 41 and 60 years.<br />

With the experience of the owner the frequency of approach and of hunting behavior<br />

patterns decreased, while the showing of submission behavior increased.<br />

When comparing gender, females showed more frequent submission behavior, while<br />

males were more relaxed.<br />

In summary it can be said that certain husbandry factors influence the dogs behavior.<br />

The reason and cause can of cause not exactly be determined. The behavior of dogs<br />

arises from the behavioral development, which in turn is a combination of genetically<br />

predisposed and learned behavior in many different situations.<br />

Nevertheless, various parameters of husbandry should be reviewed and optimized.<br />

Whether the obligatory certificate of proficiency for future dog owners in Lower<br />

Saxony is able to do this, remains to be seen.<br />

138


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Classification of behavior problems in dogs: Distributions of age, breed, sex and<br />

reproductive status.<br />

Appl. Anim. Behav. Sci. 19, 169–178<br />

ZIMEN, E. (1971):<br />

Wölfe und Königspudel.<br />

Christian-Albrechts-Universität Kiel, Diss.<br />

ZIMEN, E. (2003):<br />

Der Wolf, Verhalten, Ökologie und Mythos.<br />

Kosmos Verlag, Stuttgart<br />

156


9 Anhang<br />

9 Anhang<br />

9.1 Besitzerfragebogen<br />

1 Name des Besitzers<br />

………………………………………………………………………………………..<br />

2 Anschrift des Besitzers<br />

………………………………………………………………………………………..<br />

3 E-Mail-Adresse des Besitzers<br />

……………………………………………………<br />

4 Geschlecht des Besitzers<br />

<br />

<br />

Weiblich<br />

Männlich<br />

5 Wie viele Personen leben mit dem Hund in einem Haushalt?<br />

<br />

<br />

Erwachsene ……<br />

Kinder ……<br />

6 Alter des Besitzers :<br />

…………………..<br />

157


9 Anhang<br />

Angaben zum Hund:<br />

7 Name<br />

………………………………………………………………………………………..<br />

8 Alter<br />

………......<br />

9 Geschlecht<br />

Männlich unkastriert<br />

Männlich kastriert; seit wann? ………………<br />

<br />

Weiblich unkastriert<br />

Weiblich kastriert; seit wann? ……………….<br />

10 Ist das Ihr erster Hund?<br />

<br />

<br />

Ja<br />

Nein<br />

Wenn nein, wie lange halten Sie Hunde insgesamt?<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Unter 5 Jahre<br />

5-10 Jahre<br />

10-15 Jahre<br />

Über 15 Jahre<br />

Wie viele Hunde hatten Sie zuvor?<br />

………………….<br />

158


9 Anhang<br />

11 Wie lange haben Sie diesen Hund schon?<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Unter 2 Monaten<br />

2 bis 6 Monate<br />

6 Mo bis ein Jahr<br />

1 bis 2 Jahre<br />

über 2 Jahre<br />

12 Wie alt war Ihr Hund als Sie ihn erworben haben?<br />

……………………………<br />

13 Hatte Ihr Hund schon andere Vorbesitzer (außer dem Züchter)?<br />

Wenn ja, wie viele?<br />

<br />

<br />

<br />

Ja ; Anzahl ……<br />

Nein<br />

Weis ich nicht<br />

14 Wo haben Sie Ihren Hund erworben?<br />

Sie Züchten selbst<br />

Vom Züchter (Stadt)<br />

Vom Züchter (ländlich)<br />

Von einer Privatperson (Stadt)<br />

Von einer Privatperson (ländlich)<br />

Aus dem Tierheim<br />

Sonstiges:<br />

…………………………………………………………………………………<br />

159


9 Anhang<br />

15 Zu welchem Zweck haben Sie den Hund erworben?<br />

als Familien- und Begleithund<br />

als Sporthund; welcher Sport ? ……………………..<br />

als Hütehund<br />

Sonstiges:<br />

…………………………………………………………………………………<br />

16 An welchen Ausbildungen hat Ihr Hund teilgenommen? Welche Ausbildungen<br />

hat er abgeschlossen?<br />

Schule: Teilgenommen: Abgeschlossen:<br />

Welpenschule <br />

Junghundstunde <br />

Begleithund <br />

Sporthund <br />

Rettungshund <br />

Hüttehund <br />

Sonstiges <br />

Keine <br />

17 Wo lebt der Hund?<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

In der Wohnung bzw. im Haus ohne (jederzeit) frei verfügbaren Auslauf<br />

In der Wohnung bzw. im Haus mit (jederzeit) frei verfügbaren Auslauf<br />

Im Zwinger<br />

Im Zwinger und in der Wohnung bzw. im Haus<br />

Sonstiges ………………………………………………………………………<br />

160


9 Anhang<br />

18 Gibt es andere Tiere im Haushalt? Wenn ja, welche und wie viele?<br />

Tierart Anzahl der Tiere<br />

Hund ……….<br />

Katze ……….<br />

Heimtiere ……….<br />

Vögel ……….<br />

Sonstiges ……….<br />

19 Wurden bei Ihrem Hund Krankheiten diagnostiziert?<br />

<br />

<br />

Ja<br />

Nein<br />

Wenn ja, welche?<br />

……………………………………………………………………………………....<br />

..……………………………………………………………………………………...<br />

20 Wissen Sie von einem einschneidenden Erlebnis im Leben Ihres Hundes, das<br />

z. B. große Angst oder Aggression ausgelöst hat?<br />

<br />

<br />

Ja<br />

Nein<br />

Wenn ja, was für ein Erlebnis war das und wann ist es passiert?<br />

…………………………………………………………………………………………<br />

…………………………………………………………………………………………<br />

161


9 Anhang<br />

9.2 FCI-Standard Nummer 342/16.06.20107D<br />

AUSTRALISCHER SCHAEFERHUND (Australian Shepherd)<br />

ÜBERSETZUNG : Dr. J-M. Paschoud und Frau R. Binder.<br />

Ergänzung, Christina Bailey<br />

URSPRUNG : U.S.A.<br />

VERWENDUNG : Farm und Ranch Hütehund<br />

KLASSIFIKATION FCI:<br />

Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)<br />

Sektion 1 Schäferhunde<br />

Ohne Arbeitsprüfung.<br />

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:<br />

Obschon es zahlreiche Theorien über den Ursprung des Australischen<br />

Schäferhundes gibt, wissen wir heute, dass diese Rasse sich ausschließlich in den<br />

USA entwickelt hat. Er hat den Namen Australischer Schäferhund erhalten, weil<br />

angenommen wird, dass um 1800 baskische Schafhirten bei ihrer Einwanderung von<br />

Australien nach Amerika diese Hunde mitbrachten. Seine vielfachen Begabungen<br />

und die Leichtigkeit, ihn auszubilden machten ihn zu einem nützlichen Zubehör für<br />

Ranches und Farmen in Amerika. Die Farmer in den USA sorgten für die<br />

Weiterentwicklung der Rasse und die Erhaltung seiner vorteilbringenden<br />

Eigenschaften, seiner scharfen Intelligenz, seines ausgesprochenen Herdentriebes<br />

sowie seines attraktiven Erscheinungsbildes, welches schon ursprünglich die<br />

Bewunderung aller auf sich gezogen hatte. Obschon jeder einzelne Hund ein Unikum<br />

in Farbe und Zeichnung darstellt, zeigen alle Australischen Schäferhunde eine<br />

unübertreffbare Anhänglichkeit gegenüber ihrem Meister und seiner Familie. Seine<br />

zahlreichen guten Eigenschaften haben seine stetige Beliebtheit aufrechterhalten.<br />

162


9 Anhang<br />

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:<br />

Der Australische Schäferhund ist gut proportioniert, etwas länger als hoch und von<br />

mittlerer Größe und Knochenstärke. Die Farben seines Haarkleides haben eine<br />

große individuelle Variationsbreite. Er ist aufmerksam und lebhaft, geschmeidig und<br />

beweglich, kräftig und gut bemuskelt, jedoch ohne jede Schwere. Sein Haar ist<br />

mittellang und mäßig grob. Er hat entweder eine kupierte oder eine natürliche<br />

Stummelrute.<br />

WICHTIGE MASSVERHÄLTNISSE:<br />

Die Länge des Rumpfes (von der Brustbeinspitze zum Sitzbeinhöcker gemessen) ist<br />

etwas größer als die Widerristhöhe. Der Australische Schäferhund ist somit etwas<br />

länger als hoch.<br />

Körperbau: Robust, Knochenstärke mäßig. Der Körperbau des Rüden ist<br />

geschlechtstypisch kräftig, ohne jedoch derb zu wirken.<br />

Die Hündin ist sehr weiblich in ihrem Aussehen, jedoch ohne jegliche Schwäche in<br />

ihrem Knochenbau.<br />

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):<br />

Der Australische Schäferhund ist ein intelligenter Arbeitshund mit ausgesprochenem<br />

Hüte- und Bewachungsinstinkt. Er ist ein pflichtgetreuer Gefährte und fähig, mit<br />

Ausdauer den ganzen Tag zu arbeiten.<br />

Er ist charakterlich ausgeglichen und gutmütig, selten streitsüchtig. Beim ersten<br />

Kontakt mag er etwas reserviert sein.<br />

KOPF:<br />

Mit sauberen Umrisslinien, kräftig und trocken steht der Kopf in einem guten<br />

Größenverhältnis zum Körper.<br />

OBERKOPF:<br />

Schädel: Das Schädeldach ist flach bis leicht gewölbt. Der Hinterhauptstachel kann<br />

etwas sichtbar sein. Die Schädellänge entspricht der Schädelbreite.<br />

163


9 Anhang<br />

Stop: Der Stop ist mäßig ausgeprägt.<br />

GESICHTSSCHÄDEL :<br />

Nasenschwamm: Bei Bluemerle und bei Hunden mit schwarzem Haarkleid sind der<br />

Nasenschwamm und die Lippen schwarz pigmentiert, bei Redmerle und Hunden mit<br />

rotem Haarkleid leberfarben (braun). Bei den Merlehunden sind kleine rosarote<br />

Flecken zulässig. Diese sollten jedoch bei Hunden, die älter als einjährig sind, nicht<br />

mehr als 25% der Fläche des Nasenschwammes einnehmen; sonst ist es ein<br />

schwerer Fehler.<br />

Fang: Er ist gleich lang oder etwas kürzer als der Schädel. Von der Seite gesehen<br />

verlaufen die Begrenzungslinien von Schädel und Fang parallel. Der Stop ist mäßig<br />

ausgebildet, aber deutlich umrissen. Der Fang verjüngt sich nur wenig vom Ansatz<br />

bis zum Nasenschwamm und ist am Ende abgerundet.<br />

Kiefer/Zähne: Komplettes Scherengebiss mit kräftigen weißen Zähnen;<br />

Zangengebiss wird toleriert.<br />

Augen: Sie sind braun, blau, bernsteinfarben oder ihre Farbe ist eine Kombination<br />

oder Variation dieser Farben, auch gefleckt oder marmoriert. Mandelförmig, weder<br />

vorstehend noch eingesunken. Die Bluemerle und die Hunde mit schwarzem<br />

Haarkleid weisen eine schwarze Augenumrandung auf; die Redmerle und die Hunde<br />

mit rotem Haarkleid zeigen eine leberfarbene (braune) Pigmentierung.<br />

Ausdruck: Aufmerksam und intelligent, wachsam und lebhaft. Der Blick ist<br />

durchdringend, aber freundlich.<br />

Ohren: Dreieckig, von mäßiger Größe und Dicke, hoch am Kopf angesetzt. Bei voller<br />

Aufmerksamkeit kippen die Ohren nach vorne oder nach der Seite wie ein Rosenohr.<br />

Stehohren und Hängeohren sind schwere Fehler.<br />

HALS:<br />

Kräftig, von mäßiger Länge, Oberlinie leicht gewölbt. Der Hals geht harmonisch in die<br />

Schulterpartie über.<br />

164


9 Anhang<br />

KÖRPER:<br />

Obere Profillinie: Der Rücken ist gerade und kräftig, fest und verläuft horizontal von<br />

Widerrist bis zu den Hüften.<br />

Kruppe: Mäßig abfallend.<br />

Brust: Nicht breit, dafür aber tief: sie reicht an ihrem tiefsten Punkt bis zur Höhe der<br />

Ellenbogen.<br />

Rippen: Lang und gut gewölbt; der Brustkorb ist weder tonnenförmig noch flach.<br />

Untere Profillinie und Bauch: Mäßig aufgezogen.<br />

RUTE:<br />

Gerade, naturbelassene Länge oder mit natürlicher Stummelrute. Sofern kupiert (nur<br />

in den Ländern die kein Rutenkupierverbot erlassen haben) oder mit natürlicher<br />

Stummelrute nicht länger als 10 cm.<br />

GLIEDMASSEN<br />

VORDERHAND:<br />

Schultern: Schulterblätter lang, flach und gut schräg gelagert; Schulterblattkuppen<br />

am Widerrist ziemlich nahe beieinanderliegend.<br />

Oberarm: Sollte ungefähr gleich lang sein wie das Schulterblatt; er steht ungefähr in<br />

einem rechten Winkel zum Schulterblatt, mit geraden und senkrecht zu Boden<br />

stehenden Vorderläufen.<br />

Läufe: Gerade und kräftig, Knochen stark und eher von ovalem als von rundem<br />

Querschnitt.<br />

Vordermittelfuß: Von mittlerer Länge, sehr leicht schräg. Afterkrallen können entfernt<br />

werden.<br />

Vorderpfoten: Oval, kompakt, mit eng aneinander liegenden, gut gewölbten Zehen.<br />

Ballen dick und elastisch.<br />

HINTERHAND:<br />

Die Breite der Hinterhand ist ungefähr gleich wie die der Vorderhand auf<br />

Schulterhöhe. Die Winkelung des Beckens zum Oberschenkel stimmt mit der<br />

165


9 Anhang<br />

Winkelung des Schulterblattes zum Oberarm überein und entspricht ungefähr einem<br />

rechten Winkel.<br />

Kniegelenk: Ausgeprägt.<br />

Sprunggelenk: Mäßig gewinkelt.<br />

Hintermittelfuss: Kurz, von hinten gesehen senkrecht und parallel gestellt.<br />

Afterkrallen müssen entfernt sein.<br />

Hinterpfoten: Oval, kompakt, mit eng aneinander liegenden, gut gewölbten Zehen.<br />

Ballen dick und elastisch.<br />

GANGWERK:<br />

Die Gangart des australischen Schäferhundes ist geschmeidig, leicht und frei. Er ist<br />

sehr behände mit einem harmonischen, raumgreifenden Bewegungsablauf. Vorderund<br />

Hinterläufe bewegen sich gerade und parallel zur mittleren Achse des Körpers.<br />

Bei zunehmender Geschwindigkeit nähern sich Vorder- und Hinterpfoten der<br />

mittleren<br />

Schwerpunktslinie des Körpers, während der Rücken fest und gerade bleibt. Der<br />

Australische Schäferhund muss flink und fähig sein, augenblicklich einen<br />

Richtungswechsel vorzunehmen oder eine andere Gangart einzuschlagen.<br />

HAARKLEID<br />

HAAR: Von mittlerer Textur, gerade bis gewellt, wetterbeständig und von mittlerer<br />

Länge. Die Dichte der Unterwolle ändert den klimatischen Bedingungen<br />

entsprechend. Das Haar ist kurz und glatt am Kopf, an den Ohren, an der<br />

Vorderseite der Vorderläufe und unterhalb der Sprunggelenke. Die Hinterseiten der<br />

Vorderläufe und die „Hosen“ sind mäßig befedert. Mähne und Halskrause sind mäßig<br />

ausgebildet, bei den Rüden mehr als bei den Hündinnen. Ein atypisch beschaffenes<br />

Haarkleid ist ein schwerer Fehler.<br />

FARBE: Bluemerle, schwarz, Redmerle, Rot, alle mit oder ohne weiße Abzeichen<br />

und / oder kupferfarbenen Abzeichen; keine Farbe soll vor der anderen vorgezogen<br />

166


9 Anhang<br />

werden. Die Haarlinie des weißen Kragens darf nicht weiter als bis zum Widerrist<br />

reichen.<br />

Weiß ist zulässig am Hals (ganzer oder unvollständiger Kragen), an der Brust, an<br />

den Läufen, an der Unterseite des Fangs, Blesse am Kopf und weiße Unterseite des<br />

Körpers, welche, von einer horizontalen Linie in Ellenbogenhöhe an gemessen, sich<br />

bis zu einer Länge von 10 cm (4 inches) ausdehnen darf.<br />

Weiß am Kopf soll nicht vorherrschen, und die Augen sollen vollständig von Farbe<br />

und Pigment umgeben sein. Es ist charakteristisch, dass bluemerle Hunde mit<br />

zunehmendem Alter dunkler werden.<br />

GRÖSSE:<br />

Widerristhöhe: Die bevorzugte Widerristhöhe ist 51-58 cm (20-23 inches) für Rüden<br />

und 46-53 cm (18-21 inches) für Hündinnen. Bei der Beurteilung der Größe ist die<br />

Qualität des Hundes wichtiger als eine leichte Abweichung von der Idealgröße.<br />

FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler<br />

angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der<br />

Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das<br />

Wohlbefinden des Hundes und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu<br />

erbringen, zu beachten ist.<br />

SCHWERE FEHLER:<br />

• Stehohren oder Hängeohren<br />

• Untypisches Haar<br />

AUSSCHLIESSENDE FEHLER :<br />

• Aggressiv oder ängstlich.<br />

• Vorbiss. Rűckbiss mit mehr als 1/8 inch (2.5 mm). Kontaktverlust durch kurze<br />

zentrale Schneidezähne bei sonst korrektem Gebiss soll nicht als Vorbiss beurteilt<br />

werden; abgebrochene oder durch Unfall fehlende Zähne sollen nicht bestraft<br />

werden.<br />

167


9 Anhang<br />

• Weisse Flecken am Körper, d.h. zwischen Widerrist und Rute und seitlich zwischen<br />

Ellenbogen und Hinterseite der Hinterläufe; dies ist gültig für alle Farben.<br />

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen,<br />

müssen disqualifiziert werden.<br />

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden haben.<br />

168


9 Anhang<br />

9.3 Ethogramm<br />

Fernorientierung<br />

Dauer unter 1 sec 1<br />

1 - 2 sec 2<br />

3 - 4 sec 3<br />

5 - 6 sec 4<br />

über 6 sec 5<br />

Frequenz 1 mal 1<br />

2 mal 2<br />

3 mal 3<br />

4 mal 4<br />

über 4 mal 5<br />

Annäherung<br />

Tempo Unvollständige Annäherung 1<br />

Vollständige Annäherung nach über 10 sec 2<br />

Vollständige Annäherung nach 4 - 10 sec 3<br />

Vollständige Annäherung nach 2 – 3 4<br />

Vollständige Annäherung nach unter 2 sec 5<br />

Entfernung Unvollständige Annäherung auf über 1 m 1<br />

Unvollständige Annäherung auf 51 cm - 1 m 2<br />

Unvollständige Annäherung auf 10 - 50 cm 3<br />

Unvollständige Annäherung auf unter 10 cm 4<br />

Vollständige Annäherung 5<br />

Dauer Unvollständige Annäherung 1<br />

Vollständige Annäherung für unter 1 sec 2<br />

Vollständige Annäherung für 1 - 2 sec 3<br />

Vollständige Annäherung für über 3 - 4 sec 4<br />

Vollständige Annäherung für über 5 sec 5<br />

Entspannt Lockere und entspannte Körperhaltung, Rute locker, Gesicht glatt 1<br />

169


9 Anhang<br />

Aktive Blickkontakt, Rute halbhoch getragen, Ohren abgespreizt 1<br />

Submission Blickkontakt, Ohren dem Hinterkopf angelegt, Augen schmal, Rute 2<br />

halbhoch getragen<br />

Blickkontakt, Ohren dem Hinterkopf angelegt, Augen schmal, Rute tief 3<br />

getragen<br />

Einknicken der Gelenke aller Gliedmaßen (Brust und Bauch deutlich 4<br />

dem Boden angenähert)<br />

wie 4 aber Hund berührt mit Brust /Bauch den Boden 5<br />

Passive<br />

Von der Mittellinie abgespreizte, horizontal gedrehte Ohren, leicht 1<br />

Zurückgezogene Mundwinkel, Rute halbhoch<br />

Submission / Wie 1, aber Ohren dem Hinterkopf angelegt, Augen schmal, 2<br />

Mundwinkel stark zurückgezogen, Rute tief getragen<br />

defensives wie 2, aber mit Abducken des Kopfes, Blickabwenden 3<br />

Verhalten Wie 3, aber mit Einknicken in den Gelenken der Gliedmaßen 4<br />

Hund legt sich vollständig auf den Boden (auf den Rücken, Bauch<br />

oder auf die Seite)<br />

5<br />

Fluchtverhalten Hund macht einen Schritt vom Reiz weg 1<br />

Hund entfernt sich unter die Hälfte der Leinenlänge 2<br />

Hund entfernt sich über die Hälfte der Leinenlänge, erreicht aber nicht 3<br />

das Leinenende<br />

Hund erreicht das Leinenende 4<br />

Hund erreicht das Leinenende und zieht weiter 5<br />

Drohverhalten Hund weicht zurück 1<br />

Defensiv<br />

Offensiv<br />

Hund bleibt Stationär 2<br />

Hund nähert sich auf weniger als die Hälfte der Leinenlänge an und 3<br />

stoppt vor Erreichen des Leinenendes<br />

Hund nähert sich auf über die Hälfte der Leinenlänge an und stoppt 4<br />

vor Erreichen des Leinenendes<br />

Hund nähert sich an und Erreicht das Leinenende 5<br />

Gehemmt Hund weicht zurück 1<br />

aggressives Hund bleibt Stationär 2<br />

Verhalten Hund nähert sich auf weniger als die Hälfte der Leinenlänge an und 3<br />

stoppt vor Erreichen des Leinenendes<br />

Hund nähert sich auf über die Hälfte der Leinenlänge an und stoppt 4<br />

vor Erreichen des Leinenendes<br />

Hund nähert sich an und Erreicht das Leinenende 5<br />

Defensiv<br />

Offensiv<br />

170


9 Anhang<br />

Spielverhalten<br />

Spielintensität Wechsel zwischen Interaktion und Spiel 1<br />

Hund spielt mit geringer Erregungslage und Geschwindigkeit 2<br />

Hund spielt mit geringer Erregungslage und großer Geschwindigkeit 3<br />

Hund spielt mit Wechsel zwischen hoher und niedriger Erregungslage 4<br />

Hund spielt mit hoher Erregungslage mit 5<br />

Spielbereitschaft Hund fängt nach unter 1 sec an mitzuspielen 1<br />

Hund fängt nach 1 – 2 sec an mitzuspielen 2<br />

Hund fängt nach 3 – 4 sec an mitzuspielen 3<br />

Hund fängt nach 5 – 6 sec an mitzuspielen 4<br />

Hund fängt nach über 6 sec an mitzuspielen 5<br />

Spieldauer 1 – 15 sec 1<br />

16 – 30 sec 2<br />

31 – 45 sec 3<br />

46 – 60 sec 4<br />

über 60 sec 5<br />

Jagdverhalten Blickfixieren, angespannte Muskulatur; Hund bleibt stationär 1<br />

Blickfixieren, angespannte Muskulatur; Hund nähert sich langsam an 2<br />

Blickfixieren, angespannte Muskulatur; Hund rennt < Hälfte der Leine 3<br />

hinterher, stoppt vor Erreichen des Leinenendes<br />

Blickfixieren, angespannte Muskulatur; Hund rennt > Hälfte der Leine 4<br />

hinterher, stoppt vor Erreichen des Leinenendes<br />

Blickfixieren, angespannte Muskulatur; Hund rennt hinterher und<br />

Erreicht dabei das Leinenende<br />

5<br />

Nicht Reiz- Neutral (keine Beachtung des Reizes) 1<br />

bezogenes Ablenkung durch Geruch/Geräusch 2<br />

Verhalten Ablenkung durch Besitzer 3<br />

Ablenkung durch Testperson / Kameraperson / ein Objekt 4<br />

Nicht -zielgerichtete Erregungslage 5<br />

Sonstiges Interaktion mit dem Besitzer / Testperson, kein Spiel 1<br />

Unterbrechung des Spiels mit oder ohne späteren Neubeginn 2<br />

Imponierverhalten (gestreckte Gliedmaßen, hoher Kopf, Rute 3<br />

angehoben, abgewandter Blick)<br />

4<br />

171


10 Danksagung<br />

10 Danksagung<br />

Ein besonderer Dank gilt meinen lieben Eltern. Ohne ihre Unterstützung wäre mir<br />

das Studium und auch diese Arbeit nicht möglich gewesen.<br />

Danke, dass ich regelmäßig mit den Kindern zu Euch ins „Lernexil“ bzw. ins<br />

„Doktorandenexil“ kommen durfte und Ihr Euch um die Kinder und unsere<br />

Verpflegung gekümmert habt, während es mir möglich war nichts anderes zu tun, als<br />

zu lernen bzw. zu schreiben.<br />

Meinen beiden kleinen, süßen Mädchen Rosalie und Johanne danke ich sehr.<br />

Besonders Rosalie musste mich schon während des Studiums häufig entbehren.<br />

Auch die kleine Johanne fand es nicht gerade gut, dass Mama ständig am Computer<br />

sitzen musste. Ihr seid das Beste was mir je passiert ist; Ich liebe Euch sehr und<br />

möchte immer für Euch da sein!<br />

Meinem Mann danke ich für die Geduld, auch wenn das häufig nicht so einfach war.<br />

Herrn Univ.-Prof. Hansjoachim Hackbarth danke ich für die Überlassung dieses<br />

Dissertationsthemas, für die nette Unterstützung und die Korrektur während der<br />

Arbeit.<br />

Frau Dr. Willa Bohnet danke ich für die teils sehr spontane und immer freundliche<br />

Unterstützung bei Fragen und Problemen. Ich erinnere mich sehr gerne an eine<br />

etwas unkonventionelle Erklärung zu meinem Thema. Die kleinen Plagegeister<br />

hatten zu tun und ich hatte es verstanden!<br />

Herrn Dr. Karl Rohn danke ich für die Unterstützung bei der statistischen Auswertung.<br />

Meinen Mitdoktorandinnen Emilia und Kathi möchte ich für eine sehr schöne Zeit in<br />

<strong>Hannover</strong> und Freiburg und die Unterstützung in Velbert danken.<br />

Frau Dr. S. Ott danke ich für die Entscheidung mich mit ins Team aufzunehmen und<br />

die lehrreiche, wenn auch kurze Zeit.<br />

Frau Dr. E. Schalke danke ich für die Anregungen zu dieser Arbeit.<br />

172


10 Danksagung<br />

Herrn Helge Stelzer danke ich für eine sehr nette Unterstützung, unter anderem bei<br />

verloren gegangener Literatur.<br />

Frau Astrid Zimmermann danke ich dafür, dass sie bei organisatorischen Fragen<br />

immer zur Stelle war.<br />

Elger möchte ich besonders für die Unterstützung bei ganz vielen Fragen bezüglich<br />

des Schreibprogramms danken, Ingo danke ich für die PC-Reparatur.<br />

Meiner lieben Anika danke ich für gelegentliches Korrekturlesen.<br />

Susan danke ich für die spontane Korrektur der englischen Zusammenfassung.<br />

Dennis und Katrin danke ich für spontanes Kinderhüten im Exil.<br />

Meinem Opa danke ich für das ständige Nachfragen, wann es denn nun endlich<br />

soweit ist. Außerdem für viele schöne und lehrreiche Momente in meiner Kindheit.<br />

Ute möchte ich für die, schon während des Studiums und auch während dieser Arbeit,<br />

sehr netten und überaus interessanten Gespräche danken. Schön, dass Du wieder<br />

da bist!<br />

Der Firma MARS danke ich für die zur Verfügung gestellten Kausnacks, die wir als<br />

„Dankeschön“ an die beteiligten Hunde weitergeben konnten.<br />

Außerdem bedanke ich mich bei allen Studenten und Helfern, sowie den vielen<br />

Hundehaltern, die bei dieser Arbeit mitgewirkt haben.<br />

173


174


Die Bildung kommt nicht vom Lesen,<br />

sondern vom Nachdenken über das Gelesene.<br />

Carl Hilty<br />

175


ISBN 978-3-86345-184-4<br />

Verlag: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH<br />

35392 Gießen · Friedrichstraße 17 · Tel. 0641 / 24466 · Fax: 0641 / 25375<br />

E-Mail: info@dvg.de · Internet: www.dvg.de

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