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Neue Beiträge zur Phylogenie und Systematik der Miriden ... - Helda

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56 0. M. Eeutee.<br />

In den obigen Bemerkungen über die phylogenetischen Schemata Kirkaldy's <strong>und</strong><br />

Hanülirsch's habe ich schon so ausführlich meine abweichenden Ansichten motiviert, dass es<br />

nunmehr genügt, hier die Resultate <strong>der</strong>selben einheitlich zusammenzustellen, beson<strong>der</strong>s da<br />

ich in Kap. IV nochmals die systematischen Gruppen charakterisieren werde.<br />

Ein wesentlicher Unterschied zwischen meinem Systeme <strong>und</strong> denjenigen von Kihkaldy<br />

<strong>und</strong> Handlirsch ist das Verwerfen <strong>der</strong> künstlichen auf einem einzigen adaptiven Charakter<br />

begründeten Zweiteilung <strong>der</strong> Heteropteren. Nach meiner Meinung haben die Protoheteropteren<br />

sich in mehreren (etwa sechs) verschiedenen Richtungen entwickelt. Als sehr charakteristisch<br />

für diese Richtungen betrachte ich die verschiedene Bildung des Micropylapparates<br />

<strong>der</strong> Eier. Die Familien die in dieser Beziehung Ähnlichkeit zeigen, erweisen sich auch<br />

in an<strong>der</strong>en als verwandt. So z. B. wird die Berechtigung des Zusammenführens von den<br />

von Kirkaldy als Notonectoideae bezeichneten Familien, durch die im Wesentlichen übereinstimmende<br />

Struktur des Micropylapparates bestätigt. Dieselbe zeigt aber, dass auch die Gerriden<br />

am natürlichsten zu <strong>der</strong>selben Superfamilie zu rechnen sind. Ein zweiter sehr auffallen<strong>der</strong><br />

Beweis für die Bedeutung des obigen Micropylapparates ist die deutliche Verwandtschaft<br />

<strong>der</strong> mit wandständigen Micropylen versehenen Familien, welche aber durch die<br />

Einteilungen von Kirkaldy <strong>und</strong> Handlirsch auf eine nicht natürliche Weise getrennt worden<br />

sind. Zu bedauern ist nur, dass noch nicht die Eier aller Familien untersucht worden sind.<br />

Die Stellung einiger Familien muss darum noch als provisorisch betrachtet werden. Ich<br />

werde unten auf diese Familien aufmerksam machen.<br />

Als ursprünglichere betrachte ich mit Handlirsch, <strong>und</strong> im Gegensatz zu Kirkaldy,<br />

die pagiopoden Formen. Aus diesen haben sich allmählich, <strong>und</strong> nicht selten heterophyletisch,<br />

trochalopode entwickelt. In einigen Entwickelungsrichtungen ist dies schon sehr früh geschehen,<br />

so dass die nun existierenden, ursprünglichsten Formen <strong>der</strong>selben nur trochalopod<br />

sind, wobei gleichzeitig auch an<strong>der</strong>e ursprüngliche Charaktere z. B. <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Brust eine<br />

spätere<br />

Entwickelungsstufe aufweisen.<br />

Der Zweig 1 (Hydrobiotica) ' des Heteropterenstammes (Protoheterojrfera) umfasst,<br />

mit wenigen Ausnahmen, nur pagiopode Formen. Soweit die Eier bekannt, entbehren sie<br />

des Deckels <strong>und</strong> <strong>der</strong> Micropylapparat ist endständig <strong>und</strong> central, mit nur einem o<strong>der</strong> jedenfalls<br />

nur wenigen Micropylen 2 . Die zu diesem Zweige gehörenden Formen, die alle Klauen-<br />

Aurolien entbehren, sind zum grossen Teile Wassertiere, indem sie entwe<strong>der</strong> am Gr<strong>und</strong>e<br />

<strong>der</strong> Gewässer kriechen, im Wasser schwimmen o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Wasseroberfläche umherru<strong>der</strong>n.<br />

An<strong>der</strong>e dagegen sind Landwanzen, leben aber doch meistens an feuchten Plätzen. Jenach<br />

<strong>der</strong> Lebensweise sind die Fühler verschiedenartig umgewandelt, kurz <strong>und</strong> versteckt bei<br />

den im Wasser, lang hervorragend <strong>und</strong> meistens fadenförmig bei den auf <strong>der</strong> Wasserfläche<br />

<strong>und</strong> auf dem Erdboden lebenden Wanzen, endlich hervorragend, aber kurz bei einigen Familien,<br />

<strong>der</strong>en Larven <strong>und</strong> Nymphen, wenigstens bei <strong>der</strong> Farn. Ochteridae, ein unterirdisches<br />

Leben führen.<br />

Dieser erste Zweig teilt sich in vier Äste, ebenso viele Superfamilien vertretend, von<br />

welchen <strong>der</strong> erste, Ochtero'ideae, als directe Fortsetzung des Zweiges aufzufassen ist (siehe<br />

S. 38). Von diesem geht wahrscheinlich die Farn. Nerthridae aus. Zu demselben Verwandt-<br />

1<br />

Dieser Name ist wohl nicht für alle hieher gehörende Formen bezeichnend, indem einige (Acanthioideae)<br />

zum grössten Teile Landwanzen sind. Sie leben jedoch, nur mit Ausnahme <strong>der</strong> Leptopodiden, am<br />

Ufer von Gewässern o<strong>der</strong> an feuchten Stellen. Die Benennungen können nie vollständig adekvat sein. Es<br />

muss als genügend angesehen werden, wenn sie das typische <strong>der</strong> resp. Gruppen bezeichnen. Diese Bemerkung<br />

bezieht sich sowohl auf die obigen wie auf an<strong>der</strong>e unten angewandte Namen.<br />

2<br />

Betreffend die Eier von Naucoris siehe S. 34, Note.<br />

Tom. XXXVJ1.

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