PDF 1.516kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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Einleitung<br />
Mariya Gosheva<br />
den Granula der Thrombozyten freigesetzt wird, sowie Thromboxan A 2 . (22)<br />
ADP ist ein schwacher Agonist, der direkt nur eine Formänderung und<br />
reversible Plättchenaggregation bewirkt. Trotzdem ist er essentiell, da er nach<br />
seiner Sekretion aus der Thrombozytengranula die Antwort anderer Agonisten<br />
verstärkt. ADP interagiert mit zwei spezifischen Rezeptoren auf der<br />
Plättchenoberfläche. Der Signalweitergabe beinhaltet einen kurzen Anstieg der<br />
freien Ca 2+ -Ionen, vermittelt durch den G q -gekoppelten P2Y 1 , sowie die<br />
Inhibition der Adenylatcyclase, was durch einen G i -gekoppelten P2Y 12 -Rezeptor<br />
vermittelt wird. Die Aktivierung beider Signalwege ist zum Auslösen einer<br />
normalen ADP-induzierten Aggregation notwendig. (22)<br />
Eine weitere wichtige Konsequenz der Plättchenaktivierung besteht in der<br />
Oberflächenexposition anionischer Phospholipide, vor allem Phosphatidylserin,<br />
welche Bindestellen für verschiedene Enzyme und Kofaktoren der<br />
Gerinnungskaskade darstellen. (22)<br />
Die Aggregation stellt einen Amplifikationsprozess dar, welcher innerhalb sehr<br />
kurzer Zeit (15 Sekunden bis 2 Minuten) zur Bildung eines wund- oder<br />
gefäßverschließenden Plättchenthrombus führt. (21) (22)<br />
Die Thrombozytenaktivierung ist mit der gleichzeitigen Transformation des<br />
Fibrinogen- und Kollagenrezeptors verbunden, welche eine feste Bindung zu<br />
den entsprechenden Komponenten der extrazellulären Matrix vermittelt. Die so<br />
ausgelöste Aktivierung bzw. Modifikation der Ligandenaffinität des<br />
thrombozytären Integrin α IIb β 3 (Fibrinogenrezeptor), auch bekannt als<br />
Glykoprotein IIb/IIIa (GPIIb/IIIa) (22), führt zur Bindung an plasmatisches<br />
Fibrinogen. Da sich ein Fibrinogenmolekül an zwei Fibrinogenrezeptoren<br />
unterschiedlicher Thrombozyten binden kann, kommt es zur Aggregation. Der<br />
Fibrinogenrezeptor bindet sich auch an subendotheliales Fibronectin. So kann<br />
ein Aggregat aktivierter Thrombozyten direkt mit der subendothelialen Matrix<br />
eine feste Verbindung eingehen. (8) Die so entstandene Schicht ist das<br />
Substrat zur Rekrutierung weiterer Plättchen über Fibrinogenbrücken zwischen<br />
jeweils zwei α IIb β 3 -Rezeptoren. (8) (29) Die initiale GPIIb/IIIa – Fibrinogen –<br />
Interaktion ist noch reversibel (primäre Aggregationsphase). Die sekundäre<br />
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