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werden, da sich Elektronen mit geringfügig anderer Energie auf einer anderen Kreisbahn im<br />

Analysator bewegen und somit an einer anderen Stelle neben dem Detektor ankommen und<br />

dort nicht erfasst werden können. Als Detektor fungieren sechs in Linie angeordnete Channeltrons.<br />

Diese verstärken das ankommende Signal der Photoelektronen. Ein Channeltron besteht<br />

aus einem Glasrohr, das im Inneren mit einer metallischen Schicht überzogen ist und an das<br />

eine Extraktionsspannung angelegt wird. Durch die lineare Anordnung von sechs Channeltrons<br />

nebeneinander wird die Zählrate deutlich erhöht und somit die Messzeit verkürzt.<br />

3.1.3 Informationstiefe<br />

Photoelektronenspektroskopie (PES) zeichnet sich durch seine große Oberflächenempfindlichkeit<br />

aus. Dies beruht auf der geringen mittleren freien Weglänge λ der Photoelektronen in der<br />

Probe. Die mittlere freie Weglänge der Photoelektronen ist eine Funktion der kinetischen Energie,<br />

variiert aber nur gering für verschiedene Materialien und liegt im Bereich von ungefähr<br />

2 nm. Die Schichtdicke kann über Gleichung (3.12) mit Hilfe der mittleren freien Weglänge<br />

abgeschätzt werden. Dies ergibt eine maximale Informationstiefe von etwa 10 nm.<br />

3.1.4 Chemische Analyse<br />

Zur chemischen Analyse müssen in dem betrachteten Übersichtsspektrum alle Emissionslinien<br />

eines Elements eindeutig bestimmt werden. Hierzu müssen die jeweiligen Emissionslinien<br />

bei den entsprechenden Bindungsenergien auftauchen und die richtigen Intensitätsverhältnisse<br />

zueinander aufweisen. Die Emissionslinien weißen je nach Bindungspartner chemische Verschiebungen<br />

in Linienposition als auch Form auf. Die chemische Verschiebung gibt Aufschluss über<br />

die Bindungsverhältnisse im Material und kann mit dem „Ladungs-Potential-Modell“, wie in<br />

Gleichung (3.7) beschrieben, veranschaulicht werden [158]. Das Atom wird als Hohlkugel mit<br />

dem Radius r betrachtet, auf deren Oberfläche die Ladung q i der Valenzelektronen gleichmäßig<br />

verteilt ist. Im Innern der Kugel herrscht das Potential q i /r. Eine Ladungsänderung der Valenzelektronen<br />

führt also näherungsweise zu einer gleich starken Änderung der Bindungsenergien<br />

aller Rumpf-Niveaus. Der Einfluss der umgebenden Atome j, die sich in einem Abstand r ij zum<br />

Atom i befinden, wird durch einem dem Madelungpotential ähnlichen Term berücksichtigt. E 0 i<br />

beschreibt die Anfangsenergie und k stellt einen Proportionalitätsfaktor dar.<br />

∑<br />

∆E bin = E 0 q i<br />

i<br />

+ kq i +<br />

(3.7)<br />

r ij<br />

j<br />

3.1 Röntgen-Photoelektronenspektroskopie 37

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