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1.2 Stand der Forschung und Technik<br />
bewährten Verhaltensmustern zurück und greift auf die nach eigener Erfahrung effektivste<br />
Variante zurück. Die dritte Ebene des „fertigkeitsbasierten Verhaltens“ („skillbased<br />
behaviour“) ist durch reflexartige Reiz-Reaktions-Mechanismen für routinemäßige<br />
Handlungsabläufe gekennzeichnet. Die Verbindung der Verhaltensebenen nach Rasmussen<br />
zu den Ebenen der Fahrzeugführung nach Donges sind in Abbildung 1-1 dargestellt.<br />
Die Zuordnung hängt hierbei von der Erfahrung des Fahrers ab. So lässt sich für<br />
die verschiedenen Teilaufgaben der Fahrzeugführung eine Entwicklung von der wissensbasierten<br />
bis hin zur fertigkeitsbasierten Verhaltensebene mit zunehmender Fahrerfahrung<br />
feststellen 7 .<br />
Der folgende Abschnitt gibt einen Überblick über den heutigen Stand der Forschung<br />
und Technik in dem Bereich der Fahrzeugautomatisierung unter Bezugnahme auf die<br />
vorgestellten Modellvorstellungen. Zudem wird der Fokus dieser Arbeit, die teilautomatisierte,<br />
kooperative, manöverbasierte Fahrzeugführung, in diesen Kontext eingeordnet.<br />
1.2 Stand der Forschung und Technik<br />
1.2.1 Begriffsdefinitionen<br />
In den letzten Jahrzehnten haben sich in der wissenschaftlichen Gemeinschaft verschiedene,<br />
meist mit unterschiedlicher Bedeutung angewandte Begriffe zur Beschreibung<br />
von Automationsgraden der Fahrzeugführung etabliert. Einen Beitrag zur Strukturierung<br />
liefert eine Projektgruppe von Vertretern aus Industrie und Forschung unter der Leitung<br />
der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Die in Abbildung 1-2 dargestellte Klassifizierung<br />
unterscheidet den Automationsgrad hinsichtlich der von der Automation übernommenen<br />
Teilaufgaben der Fahrzeugführung und der beim Fahrer verbleibenden<br />
Überwachungsaufgabe. Zudem wird die Einsatzdauer als weiteres Unterscheidungsmerkmal<br />
herangezogen. Diese Klassifikation ermöglicht eine rechtliche Bewertung, das<br />
eigentliche Ziel der Projektgruppe, der einzelnen Systemausprägungen. Diese Nomenklatur<br />
unterscheidet fünf Automationsgrade der Fahrzeugführung. Ausgehend von „Driver<br />
Only“, in dem kein aktiver Eingriff durch die Automation in die Längs- oder Querführung<br />
erfolgt, besteht die niedrigste Automationsstufe „Assistiert“ in einer durch die<br />
Automation ausgeführten Längs- oder Querführung des Fahrzeugs bei gleichzeitiger<br />
Übernahme der komplementären Fahrzeugführungsaufgabe und permanenter Überwachung<br />
durch den Fahrer. In der nächsthöheren Kategorie „Teilautomatisiert“ übernimmt<br />
die Automation die Längs- und die Querführung des Fahrzeugs, wobei die Überwachungsaufgabe<br />
weiterhin beim Fahrer verbleibt. Zudem wird davon ausgegangen, dass<br />
7 Donges (2012): Fahrerverhaltensmodelle, S.17<br />
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