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2.3 Fazit und Diskussion der Ergebnisse<br />
zweiten Stufe stärker verzögern. Untersuchungen von Berndt et al. 113 zum Fahrerverhalten<br />
bei der Annäherung an eine rote Lichtsignalanlage zeigen eine breite Streuung der<br />
Verzögerung, die bei sportlichen Fahrern etwa bis zu 5 m/s² erreicht. Allgemein nimmt<br />
die Bereitschaft zu höheren Verzögerungen erwartungsgemäß mit der Entfernung zur<br />
Lichtsignalanlage, bei der der Signalwechsel zu Rot erfolgt, ab.<br />
2.3 Fazit und Diskussion der Ergebnisse<br />
Gegenstand dieses Kapitels ist die Analyse der von dem zu entwickelnden Interaktionskonzept<br />
zu erfüllenden Anforderungen. Hierbei bildet der in dem ersten Abschnitt beschriebene<br />
Szenarienkatalog den Entwicklungsrahmen. Durch das beschriebene Vorgehen<br />
zur Szenarienidentifikation wird eine möglichst hohe Abdeckung aller in der Realität<br />
auftretenden Szenarien gewährleistet. In den folgenden Betrachtungen erfolgt eine<br />
Ausgestaltung des Katalogs für die jeweiligen Untersuchungsgegenstände.<br />
Die in dem zweiten Abschnitt dargestellten Betrachtungen zum Fahrerverhalten an<br />
Entscheidungspunkten ermöglichen eine erste Bewertung der Übertragbarkeit auf das<br />
Verhalten der Automation. Dies bildet die Grundlage für das zu entwickelnde kooperative<br />
Interaktionskonzept zur Entscheidungsfindung bei einer teilautomatisierten Fahrzeugführung.<br />
So bilden die identifizierten Verhaltensvorschriften aus der StVO grundlegende<br />
Anforderungen an das Verhalten der Automation. Eine Übertragung des in der<br />
Realität zu beobachtenden, nicht immer StVO-konformen Verhaltens von Fahrzeugführern<br />
auf die Automation ist, insbesondere aus produkthaftungsrechtlichen Gründen,<br />
nicht erstrebenswert 114 . Zudem ist zu erwarten, dass das beschriebene individuelle<br />
Grenzrisiko mit der Übertragung der Fahraufgabe an die Automation abnehmen wird.<br />
Hinsichtlich einer komplementären Gestaltung der Interaktion ist ein Verhalten der<br />
Automation anzustreben, das dem menschlichen Informationsverarbeitungs- und Entscheidungsprozess,<br />
insbesondere im Bezug auf die für die Informationsverarbeitung<br />
erforderliche Zeit, Rechnung trägt. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Fahrer sowohl<br />
die Automation überwachen als auch aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden<br />
werden kann. Ausgehend von dieser grundlegenden Betrachtung werden die<br />
entsprechenden Anforderungen in den jeweiligen Abschnitten dieser Arbeit aufgegriffen<br />
und deren Umsetzbarkeit untersucht.<br />
113 Berndt et al. (2007): Driver Braking Behavior during Intersection Approaches and Implications for<br />
Warning Strategies for Drivers Assistant Systems<br />
114 Der Fahrer eines CbW-Fahrzeugs hat weiterhin die Möglichkeit, beispielsweise eine höhere Geschwindigkeit<br />
als die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu wählen. Ein solches Verhalten sollte jedoch<br />
nicht durch die Automation initiiert werden.<br />
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