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Menschen
gegenüber
Berge
Leer und weit
Feuerwerk
Praxis –
faszinierende
Lichter
Menschen und
Landschaften
Geschichten mit der Kamera
März/April | 2/2014
12,80 Euro
Fotografin: Lotta van Droom,
Bildtitel: rose red
Österreich: € 14,60 Schweiz: sfr 25,60
BeNeLux: € 14,70
MOVE INTO A NEW WORLD
Das neuste Modell der preisgekrönten OM-D-Serie ist superschlank, leicht und mit allen Funktionen ausgestattet, um
die wichtigsten Momente in Ihrem Leben in brillanter Qualität festzuhalten. In Kombination mit der großen Auswahl
an exzellenten ZUIKO-Wechselobjektiven bietet die OM-D E-M10 die Vielseitigkeit, die anspruchsvollen Fotografen
gerecht wird. Einzigartiges Design, eine hochwertige Verarbeitung und Top-Leistung für besondere Aufnahmen.
Willkommen in einer neuen Welt.
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editorial
Titelbilder
Ausgabe 03/2013
Ausgabe 01/2014
Ausgabe 02/2014
Foto: Lotta van Droom Foto: Susann Loessin Foto: Hongjie Jiang
Foto: Markus Reugels
Foto: Peter Lindel
Foto: Marzena Wieczorek
Liebe Leser,
für den Erfolg von Magazinen
haben Titelbilder eine erstaunlich
große Bedeutung. Wir testen deswegen
derzeit unterschiedliche
Motive und liefern das aktuelle
Heft wie auch zwei weitere Vorgängerhefte
mit je zwei Titelbildern
aus. So kann dann in Hamburg
ein anderes Titelbild am
Kiosk liegen als in München. Da
das zu einiger Verwirrung geführt
hat, sehen Sie hier im Überblick
die doppelten Titel. Auf der folgenden
Doppelseite stellen wir
zudem die beiden aktuellen Motive
und ihre Fotografinnen vor.
Schreiben Sie uns doch, welche
Ihnen besser gefallen.
Mit herzlichem Gruß
Werner Lüttgens
Werner Lüttgens,
Chefredaktion
3
ein bild und seine Geschichte
rose red
Fotografin: Lotta van Droom, Bildtitel: rose red
Die Idee entstand bei einem Waldspaziergang. Ein paar
meiner Fotos waren schon mit Hilfe von Naturmaterialien
entstanden und mir schoss ein edles und opulentes
Styling in den Kopf. Das Model sollte eine junge Frau
mit langem Haar und heller Haut sein. Ich suchte mit
meiner befreundeten Stylistin also Äste, die sich biegen
ließen und Laub. Des Weiteren fanden wir noch getrocknete
Beeren, die perfekt zu dieser Idee passten. Die Idee
war es, den Ast und die Haare von meinem Model miteinander
zu verflechten und zu verbinden, sodass es
nach einer Symbiose aussieht. Da ihre Haare sehr lang
waren, war es kein Problem den Ast vollständig damit zu
umflechten. Ich wählte ein sehr dezentes Makeup, und
die Haut musste blass und zart wirken. Fast porzellanartig.
Ihre roten Haare passten perfekt zu meiner Idee.
Für den Hintergrund wählte ich eine Styroporplatte, da
ich eine helle, aber nicht ganz glatte Fläche wollte. Ich
fotografierte mit einer Sony Alpha 57 mit Standardobjektiv,
Blende 5,6, 1 /200 s und ISO 100. Außerdem benutze
ich einen Studioblitz kombiniert mit einer Softbox.
Mit meinem Fotobearbeitungsprogramm passte ich
nachträglich die Farben soweit an, bis ich die gewollte
Zartheit erreicht hatte. Dann legte ich über das ganze
Foto noch eine helle graue Ebene mit sehr geringer
Deckkraft. Am Ende erschien mir mein Foto sogar noch
schöner, als ich es mir vorgestellt hatte, was natürlich
auch an der wundervollen Arbeit meines Models Anika
und meiner Stylistin Aislinn lag.
www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/homepagephotos/
display/31840259
4
Shapes
of the
morning
Fotografin: Marzena Wieczorek, Bildtitel: Shapes of the morning
Porträts im Speziellen und Menschen im Allgemeinen
draußen, im Freien aufzunehmen, ist eine Leidenschaft
von mir. Die Versuchung aber, auszuprobieren, wie ich
in einem Raum damit zu Recht zu komme, war immer
groß gewesen.
Dieses Bild entstand während meines ersten Foto-Shootings
mit einem Model in einem Raum. Weil ich keine
Studioausrüstung hatte, dafür aber eine Idee, war viel
Improvisation gefragt. Als einzige Lichtquelle diente das
Fenster. Ich habe viele Fotos gemacht, aber nur mit diesem
einen waren wir letztlich beide, das Model und ich,
zufrieden. Wahrscheinlich nicht durch Zufall, denn ein
weiteres meiner Lieblingsthemen in der Fotografie ist
moderne Architektur, sodass ich mich um eine möglichst
perfekte Zusammensetzung von Linien und Formen bemüht
habe.
Das ursprüngliche Bild an der Wand hat mir nicht gefallen.
Gut so. Denn so kam mir die Idee, einen Ausschnitt
aus dem Überwurf des Models in den Rahmen zu setzen.
Neben den herkömmlichen Bearbeitungsschnitten wie
Kontrastverstärkung, Schärfen und so weiter habe ich
das Bild in Schwarzweiß umgewandelt und anschließend
bläulich getönt. Zu guter Letzt habe ich dem Ganzen
noch eine feine Struktur verpasst und die Ränder
abgeschattet, sodass das Auge des Betrachters auf das
Wesentliche gelenkt wird.
Redaktion Sabine Schneider
http://www.fotocommunity.de/fotografin/marzenawieczorek/1533552
5
08
Italienisch
sinnlich
Gioacchino Dell Erba macht
das, wovon wohl viele Fotografen
träumen, wunderschöne
Frauenbilder.
Foto: Gioacchino Dell Erba
76
Into the wild
Tierfotografie, Teil 1:
Bilder aus dem Freigehege,
dem idealen
Übungsgelände für
Tierfotografen, von
Peter Lindel.
Foto: Peter Lindel
Foto: Daniel Peto
82
Feuerwerke
Feuerwerke gekonnt
in Szene gesetzt von
Daniel Peto, mit Tipps
zu Kamerastandpunkt,
Aufnahmetechnik und
Nachbearbeitung.
108
Sony A 7/7R
Spiegellose Systemkameras
mit 24/36 MP,
elektronischem Sucher
und üppiger Ausstattung.
Fotos: Hersteller
18
Natur pur
Die Naturfotografen Sandra
und Stefan Grünig-Karp
spüren auf ihren Fototouren
und Reisen gezielt
sehenswerte Motive auf.
Foto: S. Grünig-Karp
6
Inhalt
28
Menschlich
Karl Knerr fotografiert
von Kindesbeinen an
am liebsten Menschen.
44
Dokumente des
Alltags
Jörn Stubbe fotografiert schwarzweiß,
analog. Er setzt auf Entspannung
und Langsamkeit. Das Licht
ist immer das vor Ort verfügbare.
Foto: Jörn Stubbe
Foto: LichtSchatten-Sucher
116
Nikon Df
mit 16-Megapixel-Vollformatsensor
und Top-Bildqualität
im Retro-Design.
88
Wettbewerb
Das Portfolio der Redaktion
und die Sieger des Creativ-
Wettbewerbs mit dem Thema
„Landschaft“
Foto: Karl Knerr
Foto: Hersteller
Editorial .............................................. 03
Die Titelbilder und ihre
fc-Fotografen ..................................... 04
Portfolios
Frauenbilder
„Italienisch sinnlich“ von
Gioacchino Dell Erba .......................... 08
Landschaftsfotografie
„Natur pur“ von
Sandra und Stefan Grünig-Karp ..........18
Menschen fotografieren
„Menschlich“ von
Karl Knerr ............................................ 28
Analogfotografie in Schwarzweiß
„Dokumente des Alltags“ von
Jörn Stubbe ......................................... 44
Service
fotocommunity Service .................... 56
Ausstellungstipps ............................. 60
Buchtipps .......................................... 62
Fotopraxis
Lightroom 5
Wie Sie die Bildverwaltung
professionell bedienen ........................ 68
Bildgestaltung
Fotografieren heißt sehen lernen.......... 72
Tierfotografie, Teil 1
„Into the wild“ von Peter Lindel ........... 76
Feuerwerke fotografieren
„Feuerwerke“ von Daniel Peto ............. 82
Wettbewerb
Creativ-Wettbewerb „Landschaft“
Das Portfolio der Redaktion ................ 90
Die Sieger ...........................................100
Produkte
Kameratests
Sony A7 und A7R ............................. 108
Nikon Df ..............................................116
Produktneuvorstellungen ...............122
Vorschau ...........................................130
7
Portfolio | Gioacchino Dell erba
Italienisch
sinnlich
Gioacchino Dell Erba macht das, wovon
wohl viele Fotografen träumen, wunderschöne
Frauenbilder. Doch nicht nur seine
Arbeiten sind sinnlich italienisch, auch seine
Arbeitsweise.
Alle Fotos: Gioacchino Dell Erba
8
Portfolio | Gioacchino Dell erba
10
Portfolio | Gioacchino Dell erba
12
Portfolio | Gioacchino Dell erba
14
doch eine Ehre und etwas Besonderes, wenn er erleben
darf, wie ein Model einen Teil von sich für die Fotografie
preisgibt.
Ausrüstungswahl
Die Wahl der Ausrüstung ist dabei für ihn nebensächlich. Er
packt einfach alle seine Festbrennweiten ein, für alle Fälle,
wenngleich er am Ende dann doch nur mit einer 85er-Festbrennweite
fotografiert. Da er zudem nur mit Tages- und
Umgebungslicht shootet und auf eine Visagistin verzichtet,
bleiben am Ende nur: der Fotograf, das Model und die Kamera.
Aufnahmetechnik & Bildgestaltung
Er fotografiert bevorzugt mit offener Blen de. So verschwimmen
Details im Hintergrund und das Model rückt automatisch
in den Bildmittelpunkt, auch wenn es sich rein flächenmäßig
nicht in diesem befindet. Dadurch, dass Details
verschwimmen, kann Giacchi zudem großzügig mit den
grafischen Linien im Hintergrund spielen. Auch Unreinheiten
oder Unschö nes wie Nägel oder Wandflecken werden
für das Auge des Betrachters unsichtbar.
Bildbearbeitung
Giacchi versucht seine Fotografien möglichst wenig am
Computer zu retuschieren und alle Details gleich bei der
Aufnahme richtig festzuhalten. Natürlich entfernt er Pickelchen
oder sonstige Elemente, welche die Schönheit
und Natürlichkeit des Models stören könnten. Dann entscheidet
er, ob er einen Filter über das Bild legt oder die
Schwarzweiß-Version vorzieht. Am Ende wählt er den
Bildausschnitt.
Shootingvorbereitung
Gioacchino, kurz Giacchi, hat, kennt er sein Model nicht,
fast nie einen Plan oder eine Ahnung, welche Fotos bei
einem Shooting entstehen sollen. Sein Rezept ist so sehr
einfach: Er geht mit seinem Model zuerst einen Kaffee trinken,
um es kennenzulernen. Im Gespräch mit dem Model
zeigt sich dann schnell die Richtung, in der und ob man
zusammenarbeiten möchte. Stimmt die Chemie, schießt er
gleich ein paar Probe aufnahmen, um festzustellen, wie sich
die Person bewegt und gibt. Schließlich ist die wichtigste
Shooting-Voraussetzung, dass alle sich wohlfühlen.
Bildideen
Natürlich hat auch Giacchi manchmal schon ein Bild im
Kopf, welches er gerne umsetzen würde, doch ordnet er seine
Ideen stets den Wünschen und Möglichkeiten des Models
unter. So entstehen seine Bildideen zumeist vor Ort,
aus einer Kombination von Location und dem Model und
vor allem dessen Fähigkeit, sich ihm zu öffnen. Ist es für ihn
Portfolio | Gioacchino Dell erba
„Kopfkino“
Gioacchino
Dell Erba
Fotografische Themenschwerpunkte:
Aufnahmen
von Frauen, Halbakt in
natürlichem bzw. Umgebungslicht.
www.fotocommunity.de/
fotograf/giacchi/1434106
www.giacchi.de
Ausrüstung
Kameras:
Nikon D700/600
Objektive: Festbrennweiten
35, 50 und
85 mm
Zubehör: Meine Augen
Vor circa sechs Jahren hatte Gioacchino Dell Erba das
erste Mal eine Digitalkamera in der Hand, weigerte er
sich doch bis dahin, seine Bilder auf Chip zu bannen. Er
vertrat die Meinung, analog böte die bessere Qualität. Mit
der Kamera in der Hand, gestand er sich dann aber ein, dass
ihm die digitale Technik neue Möglichkeiten eröffnet,
konnte er doch die Ergebnisse sofort beurteilen, dementsprechend
reagieren und zum Beispiel das Foto wiederholen,
wenn es misslungen war. Ein Vorteil, der gerade bei der
Fotografie von Menschen den Ausschlag geben kann. Für
ihn der Grund, sich mit der Zeit an die Aufnahme von
Frauenporträts und Halbakte heranzutrauen.
Mit der digitalen Technik, begannst
Du verstärkt Frauenporträts und
Halb akte zu fotografieren. Wie darf
ich mir Deine ersten Shootings vorstellen?
Ich habe lange gebraucht, bis ich mich an das Fotografieren
von Halbakten und Akten heranwagte. Gibt es doch
schon massig schlechte Aufnahmen, und ich war mir einfach
nicht sicher, ob ich es schaffen würde, Sinnlichkeit und Schönheit
einer Frau darzustellen, ohne diese billig aussehen zu lassen.
Zu Anfang fotografierte ich meine Freundin. Diese machte
mir dann Mut, fand sie meine Aufnahmen doch schön und
ansprechend. So fing ich an, beim In-Szene-Setzen des Models
mehr auf mein Bauchgefühl und Herz zu vertrauen. Zudem
habe ich das Glück, viele wunderschöne Frauen zu
meinem Bekanntenkreis zu zählen. Hatte ich diese bisher porträtiert,
nervte ich nun bald alle, dass ich sie noch einmal als
Akt oder Halbakt ablichten wollte.
Was macht für Dich die Faszination
Halbakt- und Akt fotografie aus?
Mir geht es eigentlich gar nicht um die Aktfotografie,
mir ist nur irgendwann aufgefallen, dass ein Porträt einer
teils unbekleideten Person viel mehr wirkte, als das einer voll
bekleideten. Es liegen Welten dazwischen, und dass obwohl es
sich dabei oft um nicht mehr als eine nackte Schulter dreht. Ich
liebe Kopfkino – auf dem Bild ist nichts zu sehen, und im Kopf
des Betrachters spulen sich ganze Filmrollen ab.
Welche Teile Deiner Ausrüstung sind
für Dich bei der Aktfotografie unentbehrlich
und warum?
Kamera und Objektiv sind für mich nebensächlich.
Meine Augen, mein Bauchgefühl und das Vertrauen des Models
– ja, seine Hingabe, gehören für mich zu den unentbehrlichen
Komponenten, die über Gelingen oder Misslingen einer
Aktaufnahme entscheiden. Es ist ganz einfach: Stimmt die
Chemie zwischen Model und Fotograf nicht, wird nur Ausschuss
produziert.
Du hast Dich im August 2009 in
der fotocommunity (fc) registriert.
Welche Funktionen der fc schätzt
Du besonders?
Ich habe durch die fc und den familiären Umgang
der Fotografen miteinander von Anfang an viel gelernt.
Ich schätze die Meinung anderer Fotografen, und die
fc ist ein wunderbarer Ort, um sich auszutauschen und sich
zu verbessern.
Holst du Dir auch Anregungen in der
fc? Und welchen Einfluss hat die fc
auf Deine Fotografie?
Auch wenn ich Bilder anderer fc-Fotografen betrachte,
dienen diese Fotografien nicht als Vorlagen, um
Ähnliches zu fotografieren. Nein, ich möchte meine Bilder
ganz unbelastet gestalten. Natürlich ist mir klar, dass alles
schon in irgendeiner Form da war, dennoch schätze ich das
Gefühl, dass Bildausdruck und -komposition von mir
stammen.
Dann hast Du gar keine fotografischen
Vorbilder?
Na ja, wenn man denn von Vorbildern sprechen
möchte, sehr gefallen haben mir von Anfang an – und das
bis heute – Menschen, die ich nun persönlich kenne und
sehr schätze, zum Beispiel die fc-Fotografen Andreas
Puhl, Stefan Beutler und Rolland Flinta. Sie schießen einfach
fantastische Aufnahmen von Menschen, genauso wie
Noni Photos für mich herausragende und unerreichte
Kinderbilder aufnimmt. Natürlich gibt es noch viele mehr,
doch die Nennung aller würde hier den Rahmen sprengen.
Was macht für Dich Deine persönliche
Handschrift aus?
Ich hoffe, dass man meinen Bildern auf den ersten
Blick ansieht, dass ich sie gestaltet und aufgenommen
habe. Ich erkenne zum Beispiel eine Aufnahme von den fc-
Fotografen Stefan Beutler, Raphael Guarino, Rolland Flinta
oder Andreas Puhl auf 100 Metern Entfernung. Ich hoffe,
meine Bilder haben oder werden auch einmal einen solchen
Wiedererkennungswert haben – zumindest dann,
wenn ich erwachsen werde.
Redaktion Henriette Struss
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Portfolio | Sandra und Stefan Grünig-Karp
Pur!
Natur
Die fc-Naturfotografen Sandra und
Stefan Grünig-Karp machen die Berge
rund um den Globus unsicher. Zielgerichtet
und akribisch spüren sie dazu sehenswerte
Motive bereits vor ihren Fototouren und
Reisen auf. Perfekt vorbereitet rücken Sie
der Natur auf den Leib – im Zweifelsfall
gleich mehrmals.
Alle Fotos: Sandra und Stefan Grünig-Karp
18
Portfolio | Sandra und Stefan GrüniG-KarP
20
Portfolio | Sandra und Stefan Grünig-Karp
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Portfolio | Sandra und Stefan GrüniG-KarP
Themenfindung
Den Stein des Anstoßes für eine Fototour kann zum Beispiel
ein Bild in einem Magazin oder im Internet liefern.
Oft suchen die Landschaftsfotografen auch schöne Plätze
anhand von Schweizer Landkarten. Stefan Grünig-Karp
erläutert: „Mit Hilfe der Karten Swisstopo lässt sich relativ
genau erörtern, wie die Landschaft vor Ort aussieht. Kleine
Seen oder freistehende Bäume versprechen gute Vordergründe.“
Wenn die zwei einen vielversprechenden
Platz gesichtet haben, beurteilen sie anhand der Karten,
wie das Licht einfällt und zu welcher Jahreszeit das Motiv
am fotogensten ist.
Fototour
Vor dem Start einer Fototour werden dann erst einmal die
Wetterprognosen studiert. Erst dann zieht das Paar in die
Berge. Die Fototour zum Wunschmotiv startet. Im Sommer
gehört dabei zur Ausrüstung ein Zelt, so können die
beiden am Motiv übernachten und sparen sich die sonst
oft mehrstündige, erneute Wanderung oder Anfahrten
mitten in der Nacht. „Dennoch ist es oft mit einer Tour
nicht getan, und wir müssen wiederkehren, bis Licht und
Stimmung passen“, urteilt Sandra Grünig-Karp.
Ausrüstung
Damit sie bei ihren Foto-Bergtouren nicht so schwer zu
tragen haben, nehmen sie je nur ihre Nikon D800 mit
Filter, Fernauslöser und Stativ sowie jeweils ein Weitwinkel
mit. Stefan erläutert: „Das Weitwinkelobjektiv
mit Pol- und Grauverlaufsfilter ist in Berg und Tal unabkömmlich,
sonst geht nicht alles aufs Bild. Zudem lassen
sich mit einem Weitwinkel, Bilder mit schönem Vordergrund
und genügend Tiefenschärfe gestalten.“ Pol- und
Grauverlaufsfilter schätzen sie bei grauem Wetter und
im Morgen-/Abendlicht, um die Tonwerte auszugleichen
und den Himmel nicht zu hell erscheinen zu lassen.
Beim Einsatz von Makro und Tele wechseln sie sich ab.
24
Genügend Akkus und Speicherkarten sowie Trinkwasser
und ein Nachtmahl sind sowieso ein Muss. Zelt und
Schlafsäcke (exped) sowie die aufblasbaren Iso-Matten
haben die Fotografen genauso nach Gewicht ausgesucht.
Nachts, morgens und abends arbeiten Sandra und
Stefan mit Stativ, Fernauslöser und entweder mit dem
Grauverlaufsfilter Cokin System oder mit HDR-Technik.
Bildgestaltung
Bei Weitwinkelaufnahmen sollen die Aufnahmen der
zwei Naturfotografen immer einen ansprechenden Vordergrund
zeigen. Gerne wenden die beiden zum Bildaufbau
den Goldenen Schnitt an. Den Himmel zeigen
sie nur groß, bietet er spannende Wolkenkonstellationen
oder andere aufregende Details, ansonsten geben
sie der Landschaft mehr Raum. Stefan urteilt: „Das
Wichtigste an einer Landschaftsaufnahme ist doch das
richtige Licht und dass Hintergrund und Vordergrund
harmonieren.“
Nachbearbeitung
Zu Hause am PC entwickeln die zwei Fotografen ihre
RAW-Aufnahmen mit Nikon Capture NX2, setzen Farbpunkte
und gleichen starke Kontraste aus. Danach erfolgen
in Adobe Photoshop Tonwertkorrektur, das Anpassen
von Tiefen, Lichtern, die Farbbalance sowie eine selektive
Farbkorrektur. Natürlich werden dabei Sensorflecken gestempelt.
Nur in einzelnen Fällen bearbeiten die Fotografen
Vordergrund und Himmel separat. Sandra erläutert:
„Natürlich versuchen wir die Farben und Kontraste
aus den eher flauen RAW-Bildern herauszuholen. Doch
mit extremen Verfremdungen, wie einer sehr starken
HDR-Bearbeitung können wir nichts anfangen, wollen
wir doch die Landschaften möglichst so darstellen, wie
sie wirklich sind.“
25
Portfolio | Sandra und Stefan GrüniG-KarP
„…nicht nur fotografisch“
Stefan: Die immer wechselnden Lichtstimmungen,
und dass der Fotograf die Landschaft gut kennen muss, um einschätzen
zu können, wann der beste Zeitpunkt für den perfekten
Schuss ist. Die Natur ist unberechenbar, und so muss
der Fotograf dazu oft mehrmals an den gleichen Platz reisen.
Zudem wird es dem Naturfotografen durch die unterschiedlichen
Inszenierungen in den vier Jahreszeiten nie langweilig.
Sandra: Wir sind bei wunderschönen Lichtstimmungen
draußen und können diese genießen. Das ist ein Erlebnis!
Doch auch andere Länder ziehen uns an. Unbekanntes,
Neues entdecken, neue „Schätze“ finden. Wir reisen viel.
Sandra &
Stefan
Grünig-Karp
www.fotocommunity.
de/fotografin/sandraka/
458358
www.fotocommunity.
de/fotograf/stefangruenig/
672008
Weitere Webseiten:
www.natur-welten.ch
http://natur-weltenfotografie.blogspot.ch/
Ausrüstung
Kameras: Nikon D800
Objektive: AF Nikkor:
24–120 mm, 17–35 mm,
24–70 mm, 7–200 mm,
20 mm, 105 mm Micro,
60 mm Micro
Zubehör: Pol- und Grauverlaufsfilter
für alle Objektive,
Kabelauslöser, Stativ
Ihr habt Euch über die Fotografie
kennengelernt. Wie war das genau?
Sandra: Wir lernten uns im Frühling 2007 in
einem ersten Schritt virtuell in der fotocommunity (fc) kennen.
Zuerst schrieben wir uns Fotomails, dann machten wir
einmal ein Fototreffen ab, unternahmen unseren ersten gemeinsamen
Ausflug ins nahegelegene Diemtigtal und weitere
Fotowanderungen folgten. Auf einer unserer Touren zu
den schönen Frauenschuh-Orchideen im Gasterntal verliebten
wir uns. Bald entschieden wir, gemeinsam durchs
Leben zu gehen, nicht nur fotografisch …
Und wie seid Ihr jeweils zur fotocommunity
gekommen?
Sandra: Stefan erzählte ein Freund von der fc, und
ich stieß über die Publikation „Schweizer Familie“ auf die fc.
Habt Ihr schon lange vor Eurem
Beitritt in die fc fotografiert?
Stefan: Wir fotografieren beide seit Kindesbeinen.
Zuerst mit Kompaktkameras in den Familienferien, dann,
mit dem Alter, wuchs das fotografische Interesse und so bildeten
wir uns mittels Büchern, Internet und Kursen weiter.
Wie speziell kamt Ihr dann zur
Naturfotografie?
Stefan: Wir sind jeweils mit unseren Familien immer
sonntags wandern gegangen. Wir verbrachten als Kinder
jede freie Minute draußen in der Natur. Da lag die Naturfotografie
nahe.
Was macht für Euch heute die Faszination
Naturfotografie aus?
Was sind Eure Lieblingsmotive und
warum?
Stefan: Ich mag Motive, die ich lange betrachten
kann und an denen ich immer wieder Neues entdecke. Die
Bilder sollten möglichst viele Details enthalten und von vorne
bis hinten scharf durchgezeichnet sein – Weitwinkelaufnahmen
mit beispielsweise Blumen, Steinen oder Flechten
im Vordergrund.
Sandra: Ja, auch ich schätze Weitwinkelmotive sehr,
vor allem bei Morgen- oder Abendlicht. Es ist ein Erlebnis,
das wechselnde Licht zu beobachten und festzuhalten. Ich
mag aber genauso Makromotive. Das Isolieren von kleinen
Dingen, welche die meisten Menschen unbeachtet links liegen
lassen.
Was unterscheidet den Blick Stefans
vom Blick Sandras?
Stefan: Unsere Blicke haben sich am Anfang – als
wir uns kennengelernt haben – total unterschieden. Sandra
war die absolute Makrofotografin und hat überall Details
gesehen.
Sandra: Und Du hast damals noch nicht einmal
ein Makroobjektiv besessen. Stefan interessierte das nicht.
Er war der Landschaftsfotograf. Mit der Zeit haben wir uns
aber dann immer mehr für den Blick des anderen interessiert.
Nun lässt sich fast nicht mehr sagen, dass unsere Blicke
sich unterscheiden.
Holt Ihr Euch Anregungen in der fc?
Wie beeinflusst die fc Eure Fotografie?
Sandra: Wir finden Ideen und schöne Fotoplätze
durch die fc. Die fc war zudem wichtig, um unser fotografisches
Wissen aufzubauen. Wir haben viele gute Tipps erhalten,
vor allem in Sachen Bildbearbeitung.
Stefan: Wenn wir ein gutes Bild in der fc sehen,
fragen wir uns immer, wie der Fotograf dieses umgesetzt hat.
Als Funktionen schätzen wir besonders die Favoriten- und
natürlich die Kommentar-Funktion.
Welche fotografischen Vorbilder habt Ihr?
Sandra: Stefan haben es David Muench und
Dölf Reist angetan, mir Urs Lüthi und Jack Brauer.
Redaktion Henriette Struss
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Portfolio | Karl Knerr
Menschlich
Individuell nimmt fc-Menschenfotograf
Karl Knerr die Herausforderungen
der unterschiedlichsten
Themen an. Seine Bilder sollen
dabei ungestellt wirken, auch
wenn Sie einiger Vorbereitungen
bedürfen. Erfahren Sie mehr zu
Themenfindung, Ausrüstung,
Shooting und Nachbearbeitung.
Alle Fotos: Karl Knerr
28
Portfolio | Karl Knerr
30
Portfolio | Karl Knerr
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Portfolio | Karl Knerr
Themenfindung
Menschen-Fotograf Karl Knerr kommt auf ganz unterschiedliche
Weise zu seinen Themen. Oftmals hängt das
Thema davon ab, was die Modelle oder „Kunden“ erwarten
oder welche eigenen Vorstellungen sie mitbringen. Je
genauer er das weiß, desto besser kann er sich darauf
einstellen. Letztens fotografierte er drei klassische Musikerinnen
auf einer Bühne mit Flügel und kurz darauf
einen argentinischen Charango-Spieler, der für ein CD-
Projekt Porträtbilder mit Instrument benötigte, dann
wiederum Werbebilder mit Gästen für ein Restaurant
oder einen Biker auf einer Harley während der Fahrt. Die
fotografischen Herausforderungen unterscheiden sich
dabei natürlich je nach Themengebiet erheblich.
Improvisation
Private Shootings mit Freunden laufen hingegen eher locker
ab. Steht die Grundidee, vereinbart er mit ihnen Zeit
und Ort, und die Akteure überlegen sich, was sie gerne in
Bildern sehen würden. Dann wird kreativ improvisiert.
Karl Knerr ergänzt: „Für mich ist das eine gute Gelegenheit,
Neues auszuprobieren, weil wir nicht unter Zeitdruck
stehen.“ Der Wohnwagen auf einigen seiner Aufnahmen
gehört etwa Freunden. Sie und Karl Knerr waren
sich einig über den Einsatz dieses Retrodesigns. Da Karl
schon seit längerem seine Kompaktblitze in einem Outdoor-Shooting
testen wollte, trafen sie dafür gemeinsam
die Vorbereitungen.
Ausrüstung
Für ihn absolut unentbehrlich ist natürlich seine Kamera,
denn ohne diese gäbe es keine Fotos. Bei Selbstporträts
sind zudem Stativ und Funkauslöser sehr hilfreich,
weil sich mit diesen bequemer fotografieren lässt. Bei
Porträt-Shootings im Studio reichen ihm für ausdrucksstarke
Aufnahmen oftmals ein Blitz mit Schirm oder
Softbox und ein Reflektor. Die Wahl der Ausrüstung
(Weitwinkel, Tele, Autofokusgeschwindigkeit) hängt
34
aber immer von den Anforderungen eines Shootings
und der gewünschten Bildaussage ab. Manchmal lässt
sich auch mit einem lichtschwachen Objektiv eine dem
Motiv angemessene Bildqualität erzielen.
Shootingvorbereitung
Grundsätzlich prüft Karl Knerr vor dem Shooting alles,
was beim Fotografieren zum Einsatz kommen soll, auf
seine Funktionalität, egal ob Akkus, Blitze, Objektive
oder Kameras. Manchmal stellt er auch diverse Utensilien
zusammen, um ein bestimmtes Ambiente zu erzeugen.
So etwa wenn er seine Akteure in einer bestimmten
Kleidung sehen möchte oder ein kleines „Bühnenbild“
benötigt.
Bildausdruck
Karl Knerr möchte, dass seine Bilder ungestellt wirken
und eine für den Betrachter überschaubare Lichtsituation
besitzen. Bei seinem Bild „1945“ wählte er zum Beispiel
spezielle Kleidung, einen engen Schnitt, den Blick ins
Leere und die Schwarzweißumsetzung.
Menschenfotograf Karl Knerr erläutert: „Dem Betrachter
soll beim Anschauen der Aufnahme eine Suggestion von
Luftschutzkellern, Bunkern, Hunger, gebückter, kauernder
Haltung, innerer Leere und Hoffnungslosigkeit – und
somit ein Gefühl der Jahre gegen Ende des zweiten Weltkriegs
– vermittelt werden.“
Nachbearbeitung
Seine Bilder bearbeitet Karl Knerr sehr unterschiedlich
und immer abhängig vom Motiv nach. Standard ist die
Wahl des genauen Bildausschnitts, die eventuelle Umwandlung
in Schwarzweiß, das Verbessern von Kontrasten
und das Optimieren von Farbstimmung und Farbsättigung.
Der gewünschte Bildausdruck heiligt die
Mittel.
35
Portfolio | Karl Knerr
Titel: 1945
36
„…keine vorgefertigten
Posen…“
Wie bist Du zur Fotografie von
Menschen gekommen?
Schon als Kind fotografierte ich am liebsten Menschen.
Zuerst meine Eltern und andere Familienmitglieder,
dann meine Freunde und Klassenkameraden, später meine
Partnerinnen. Mit meiner Minolta Z1 versuchte ich mich
dann 2003 am gezielten Lichtsetzen. Schnell wurde mir bewusst,
welche Potentiale darin stecken. So setze ich mich seit
dem Kauf meiner ersten DSLR 2005 noch intensiver mit dem
Thema Licht auseinander.
Was fasziniert Dich beim Fotografieren
von Menschen?
Menschen als Motive erschöpfen sich nicht. Jeder
Mensch und jedes Gesicht ist einzigartig und erzählt eine
eigene Geschichte. Ich mag es, zu sehen, wie sich im Laufe
eines Shootings die Ausstrahlung der zu Porträtierenden
ändert, weil sie sich entspannen und die Scheu vor der Kamera
verlieren. Andere wiederum starten sofort durch und
setzen sich souverän in Szene. In jedem Fall wird es nie
langweilig.
Was sind Deine Lieblingsmotive und
warum?
Wenn ich zum Beispiel auf Veranstaltungen unterwegs
bin, liebe ich es, mit dem Teleobjektiv kleine Szenen
herauszupicken, die das private Empfinden widerspiegeln.
Da ich dafür fast nie einen Aufsteckblitz nutze, kann
ich sehr dezent aus dem Hintergrund agieren.
Du hast Dich im November 2006 in
der fc registriert. Wie bist Du zur fc
gekommen und welche Funktionen
der fc schätzt Du besonders?
Unter meinem bürgerlichen Namen „Karl
Knerr“ besitze ich seit August 2004 einen fc-Account. Ich
hatte damals schon unzählige Insektenmakros auf meiner
Festplatte und wurde durch einen Freund auf die fc aufmerksam.
Nach dem Upload erster Bilder und zahlreichen
positiven Kommentaren, war ich sehr schnell vom fc-Virus
infiziert. Gerne tauschte ich mich mit Gleichgesinnten
aus und freute mich über Kritik und Anerkennung. Der
„Orange“-Button gehört auch heute noch zu den Funktionen,
die ich am meisten schätze. So bin ich immer auf
dem Laufenden, was meine Freunde in der fc so treiben.
Im Laufe der nächsten beiden Jahre verschoben sich meine
Prioritäten in Richtung Porträt- und Aktfotografie.
Deshalb legte ich im November 2006 einen zweiten Account
als Karl Feldmann an.
Welchen Einfluss hat die fc auf
Deine Fotografie?
Anfangs holte ich mir Anregungen. fc-Naturfotografen
wie Markus Gebel oder Thomas Block halfen mir und
spornten mich an, mein technisches Niveau zu verbessern.
Auf der anderen Seite war es, nicht nur damals, die Fotografin
Ivy Ó Donóghúe, die mich gelehrt hat, dass Technik nur eine
Seite der fotografischen Medaille ist, während Herz und Seele
die andere Seite zieren. Heutzutage sind es unter anderem
fc-Fotografen wie don ricchilino oder Corwin von Kuhwede,
deren Arbeiten ich mir gern zur Inspiration anschaue.
Was ist Dein Bezug zu den Arbeiten
von Joseph Beuys?
Ich persönlich sehe da keinen Bezug. Manche
Betrachter entdecken allerdings in meinen Selbstporträts
Ähnlichkeiten zu Beuys. Andere fühlen sich wiederum an
Karl Valentin erinnert. Zu guter Letzt wurde auch schon
Hugh Laurie genannt.
Was macht für Dich Deine persönliche
Handschrift aus?
Ich kratze gern an der Oberfläche und blicke hinter
Fassaden. Ich mag keine vorgefertigten Posen und mache
nur selten Vorgaben. Mir gefallen oftmals die Bilder am besten,
die nebenher entstehen, in Pausen oder um das eigentliche
Shooting herum, wenn keine Aufregung herrscht. Ich
arbeite gern mit Menschen, die nicht um jeden Preis auf
Fotos gut aussehen wollen, aber durchaus auch dürfen.
Kunst- beziehungsweise Blitzlicht setze ich sparsam ein.
Redaktion Henriette Struss
Karl Knerr
fotografiert von Kindesbeinen
an am liebsten
Menschen. Zuerst mit
einer kleinen Plastikkamera
von Quelle, danach
im Laufe der Jahre mit
einigen Kompaktkameras.
2003 kaufte er sich
eine digitale Dimage Z1
von Minolta. Die digitale
Technik gab seiner Fotoleidenschaft
einen richtigen
Schub. Dieser hält
bis heute an.
www.fotocommunity.
de/fotograf/karl-feld
mann/859323
www.karl-knerr-foto
grafie.de
Ausrüstung
Kameras: Canon 400D
und 5D Mk II
Objektive: diverse Canon-,
Sigma- und Tamron-Objektive
von 17 bis
200 mm Brennweite
Zubehör: Speedlite
430EX, Studioblitzanlage,
Funkauslöser,
Stative und Kleinkram
37
AdVERTORIAL
38
Interview Mike Fuchs
Mit dem 24–70 mm
zum Polarkreis
Fotograf Mike Fuchs hat ein Faible für
Schnee und Eis. Im April bricht der Berliner
zu seiner nächsten Polarexpedition auf. Im
Gepäck ist auch das Tamron SP 24-70 mm
F/2,8, das sich im Extremeinsatz wiederholt
als verlässlicher Partner bewiesen hat.
39
AdVERTORIAL
Schritt für Schritt
bezwingt das
Bergsteiger-Team
einen der steilsten
Anstiege am Pik
Lenin, Kirgistan.
Mike Fuchs
Mike Fuchs (34) arbeitet
als freier Fotograf in Berlin.
Nach dem Fotodesign-
Studium am Lette-Verein
assistierte er eine Zeit lang
und begann zugleich, an
seiner eigenen Karriere zu
arbeiten. Heute sind seine
Schwerpunkte Porträts und
Outdoor-Sport. Regelmäßig
bricht er im Auftrag von
Kunden zu Extremtouren in
die Polargebiete auf. Nach
Touren auf Spitzbergen und
im Pamirgebirge reist Fuchs
im April 2014 nach Alaska,
um den Mount McKinley zu
besteigen.
www.mikefuchsfotografie.de
Knackende Kälte, eisige Finger. Bei Temperaturen weit
unter dem Gefrierpunkt läuft Mike Fuchs zu Hochform
auf. Seit fünf Jahren reist der Fotograf aus Berlin „von Gletscher
zu Gletscher, von Schneeflocke zu Schneeflocke“, wie
er auf seiner Webseite schreibt.
2010 war er dabei, als eine Expedition versuchte, mit dem
Auto die zugefrorene Beringstraße zu überqueren. Sechs
Wochen lang hing das Team im Schneetreiben im äußersten
Osten Russlands fest. Mensch und Material wurden bis an
die Grenzen der Belastbarkeit strapaziert. Eine Extremerfahrung,
die den damals 30-Jährigen zu neuen Abenteuern motivierte.
Sein Motto: „Nur wenn du riskierst, zu weit zu gehen,
findest du heraus, wie weit du wirklich gehen kannst.“
Seither sucht Mike Fuchs immer wieder nach neuen Polar-
Herausforderungen. 2012 war er mit einem Team zu Fuß im
äußersten Norden Skandinaviens unterwegs. 2013 bestieg er
den über 7100 Meter hohen Pik Lenin im kirgisischen Pamirgebirge.
Bereits wenige Monate zuvor hatte ihn die „Mission
Icefox“ in den Norden Spitzbergens geführt, wo er mit der
Kamera den Test eines neuen Transportschlittens dokumentierte.
Drei Wochen lang, bei bis zu -40° Celsius – eine lebensgefährliche
Aktion, die gut vorbereitet sein musste.
Wochenlang nichts als Schnee
„Tagelange Stürme, kalte Hände und wochenlang nichts
als Schnee und hohe Minusgrade zu erdulden und damit
umzugehen, das ist die große Herausforderung solcher
Wintertouren“, sagt Mike Fuchs. „Unser Equipment haben
wir im Laufe der Zeit immer weiter verbessert. Es ist perfekt
auf die extremen Bedingungen abgestimmt.“
Möglichst leicht und robust muss auch Mike Fuchs’ Fotoausrüstung
sein. Mehr als drei Objektive hat er selten dabei.
Ein Tamron SP 24–70 mm F/2,8 Di VC USD dient als
verlässliche „Brot-und-Butter-Linse“, hinzu kommen eine
lichtstarke 85-mm-Festbrennweite und, für den Fall der
Fälle, ein Kitobjektiv als Ersatz.
„Die klare Luft und die hohen Kontraste erfordern extrem
gute Optiken“, sagt Mike Fuchs. „Die Linsen müssen in
der Lage sein, bei dem gleißenden Sonnenlicht selbst feine
Details und einen extrem großen Dynamikumfang festzuhalten.“
Mike Fuchs arbeitet gerne mit Schärfe-Unschärfe-Effekten.
Deshalb schätzt er die außerordentliche Abbildungsleistung
und das Bokeh des Tamron 24–70 mm bei
Offenblende f/2,8.
Hohe optische Qualität
Kennzeichen für die hohe optische Spitzenleistung des
24–70-mm-Objektivs von Tamron sind unter anderem die
beiden Buchstaben „SP“, die für „Super-Performance“ stehen.
Insgesamt 17 Glaselemente in zwölf Gruppen haben
die Ingenieure hier verbaut. Mitentscheidend für die hohe
Abbildungsqualität sind unter anderem drei LD-Gläser
40
(Low Dispersion) und zwei XR-Linsen (Extra Refractive
Index). Die geringe Dispersion beugt typischen Abbildungsfehlern
wie chromatischen Aberrationen (Farbsäumen)
vor, während die extradünnen XR-Linsen zu einer
kompakteren Bauweise beitragen, ohne dass die Lichtstärke
oder die optische Leistung des Objektivs beeinträchtigt
werden.
Die lichtstarken Tamron-Objektive genügen darüber hinaus
auch den speziellen Ansprüchen einer winterlichen
Extremreise. „Zoom- und Fokusring liegen relativ weit
auseinander und sind ausreichend breit, um sie auch mit
Handschuhen gut greifen zu können“, sagt Mike Fuchs.
Drei Lagen Handschuhe
Der Polarfotograf hat seine eigene Technik entwickelt, um
die Finger in der extremen Kälte vor Erfrierungen zu
schützen. „Den Zeigefinger warm zu halten, ist eine der
größten Herausforderungen“, sagt er. „Denn durch den
Kontakt mit der kalten Kamera kann die Fingerspitze
innerhalb von 20 Sekunden taub werden.“ Besonders
tückisch: Hat der Finger bereits das Gefühl verloren, spürt
man eine Erfrierung erst, wenn es zu spät ist. Eine Erfrierung
4. Grades schädigt das Gewebe dauerhaft. „Selbst bei
einer nur leichten Erfrierung kann es Wochen dauern, bis
das Gefühl im Finger zurückkehrt“, so Mike Fuchs. Um
sich zu schützen, trägt der Fotograf drei Handschuhe. Über
ein Paar dünne Unterziehhandschuhe kommen dicke
Fleecehandschuhe und darüber wiederum schwere Lederhandschuhe
mit Lammfellfutter.
Nicht nur seine Finger und Zehen muss der Fotograf
warmhalten. Auch die Lithium-Ionen-Akkus verlieren
rasch an Leistung, wenn sie kalt werden. „Wenn ich nicht
fotografiere, stecke ich die Akkus in die Hosentasche, damit
sie nicht auskühlen. Leere Akkus lade ich mit einem
Solarpanel wieder auf, was bei der Kälte jedoch deutlich
länger dauert.“
Mit einer Aluleiter überquert
Mike Fuchs am Pik Lenin
eine große Gletscherspalte
auf 5300 Meter Höhe. Die
Hälfte der Ausrüstung haben
die Abenteurer an der letzten
Zwischenstation bereits
zurückgelassen. Das Rucksackgewicht
ist von 43 Kilo
auf 20 Kilo gesunken.
Der Gipfel des Pik Lenin
in 7134 Metern Höhe ist
ab dem Mittag fast immer
in Wolken gehüllt. Das
gleißende Sonnenlicht
und die klare Luft sorgen
für harte Kontraste.
Reizvolle Abwechslung
Trotz der Strapazen genießt Mike Fuchs jeden einzelnen
Tag in Schnee und Eis. „Im Alltag zu Hause wird man
ständig von irgendetwas abgelenkt, die Augen werden von
früh bis spät mit Tausenden von Reizen konfrontiert“, so
der Berliner. „Ganz anders in den weißen Weiten der Polarregion.
Dort kann man den Gedanken freien Lauf lassen
und eine Idee den ganzen Tag lang im Kopf verfolgen.“
Mitte April bricht Mike Fuchs zur nächsten Expedition auf.
In Alaska will er den knapp 6200 Meter hohen Mount
McKinley besteigen. „Ich liebe es, in Gebieten zu fotografieren,
von denen bislang erst relativ wenig Bilder existieren“,
so Mike Fuchs. Mit im Gepäck sind auch dann wieder
zwei Tamron-Objektive, neben dem bewährten SP
24–70 mm F/2,8 Di VC USD erstmals auch ein SP 70-
200 mm F/2,8 Di VC USD. „Bislang habe ich auf meinen
Reisen überwiegend mit Weitwinkeln und Normalbrennweiten
gearbeitet. Jetzt bin ich gespannt, welche spannenden
Bildausschnitte ich mit diesem hervorragenden
Telezoom in hoher Auflösung festhalten werde.“
In der Arktis wird es ab
Mitte April nicht mehr
richtig dunkel. Die Sonne
steht tief, was das Licht
zum Fotografieren hervorragend
macht. Bis zu
zwölf Stunden am Stück
ist das Team mit den
Schlitten unterwegs.
41
AdVERTORIAL
Ausrüstung
„Ich fotografiere bei meinen
Polarreisen mit einer
Canon EOS 5D Mark III.
Hinzu kommen ein Tamron
SP 24–70 mm F/2,8 Di
VC USD und eine lichtstarke
85-mm-Festbrennweite
für Porträtaufnahmen.
Zum Mount
McKinley werde ich im
April zudem ein Tamron
SP 70–200 mm F/2,8 Di
VC USD mitnehmen.
Während ich bei meinen
Outdoor-Arbeiten zu Hause
häufig mit Blitzanlage
arbeite, setze ich bei den
Expeditionen nur einen
leichten Systemblitz ein.“
130 Kilo Equipment und Proviant:
Das zweiköpfige Expeditions-Team
posiert vor
Zeltabbruch im Gegenlicht
der aufgehenden Sonne.
5 Foto-Tipps für
Winterexpeditionen
1. Reduziere dein Equipment auf das Wichtigste. Jedes Gramm zu
viel ist unnötiger Ballast und kann den Erfolg der Tour gefährden.
2. Mache dich mit deinem Equipment vertraut. Bei einer Expedition
musst du in der Lage sein, es mit dicken Handschuhen blind zu
bedienen.
3. Nutze den Schnee als großen Reflektor. Positioniere dein Modell
bei Gegenlichtaufnahmen in einer Senke, sodass das Sonnenlicht
von der Schneewand in deinem Rücken reflektiert wird.
4. Arbeite im manuellen Modus. Die hohen Kontraste und das gleißende
Licht führen zu Fehlmessungen der Belichtungsautomatik.
5. Habe einen Plan. Mache dir schon vor der Abreise Gedanken,
welche Bilder du brauchst. Das Konzept hilft dir, eine eigene,
kontinuierliche Bildsprache zu erreichen.
Der Aufstieg zum Pik Lenin
zehrt an den Kräften.
Im dritten Hochlager auf
6100 Meter Höhe kriecht
Mike Fuchs erschöpft in
den warmen Schlafsack.
Dick eingepackt sind
auch Temperaturen
bis -38° Celsius kein
Problem.
Im Profil:
Brennweite [mm]
Lichtstärke
Tamron SP 24–70 mm F/2,8
24–70 mm
F/2,8
Gruppen – Elemente 12 – 17
Bildwinkel 84°– 34°
Bauweise
Drehzoom
Anzahl Blendenlamellen 9
Kleinste Blende F/22
kürzeste Einstellentfernung [m] 0,38
Max. Abbildungsmaßstab 1:5
Filtergröße [mm] 82
Größter Durchmesser x Baulänge [mm]
88,2 mm x 116,9 mm
Gewicht [g] 825
42
Impressum
Redaktion
Bereichsleiter Foto, Chefredakteur:
Werner Lüttgens (verantwortlich i. S. d. P.)
Chef vom dienst: Gisela Bean
titel-Layout: Sara D‘Auria
Layout: Sara D‘Auria, Barbara Klinzer
digitale Bildbearbeitung: Barbara Klinzer
Redaktion: Test und Technik: Werner Lüttgens (Ltg.), Annette
Kniffler, Wadim Herdt; Fotopraxis (Ltg.): Karl Stechl, DGPh; News
und Technik: Horst Gottfried; Ausstellungen Sabine Schneider,
Textredaktion und Produktion: Gisela Bean
testinstitut: Image Engineering Dietmar Wüller
Ständige Mitarbeiter: Henriette Struss, MedienBureau
Biebel, Sauer & Ernst, Malte Neumann, Heico Neu meyer,
Maximilian Weinzierl, Harald Sayffaerth, Christian Rottenegger,
Sabine Schmitt, Reinhard Merz, Maximilian Mutzhas
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Lifestyle:
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Office), Ms Allison Padilla, Pruneyard Towers, 1999 South
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Portfolio | Jörn Stubbe
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Alltags
Dokumente des
Jörn Stubbe. Statt digital, fotografiert Jörn Stubbe,
mechanisch, manuell, schwarzweiß analog. Er setzt
auf Entspannung und Langsamkeit. Das Licht ist
immer das vor Ort verfügbare (available light), nichts
wird manipuliert, nichts beschnitten. Lesen und
sehen Sie selbst.
Alle Fotos: Jörn Stubbe
45
Portfolio | Jörn Stubbe
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Portfolio | Jörn Stubbe
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Portfolio | Jörn Stubbe
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Portfolio | Jörn Stubbe
Location
Bei Jörn Stubbe entstehen viele Bilder spontan. Wenn er
Menschen ablichtet, dann in der Regel in deren Umfeld.
So bezieht er immer neue Hintergründe ein. Bei vorherigen
Treffen versucht er einiges über die Person zu erfahren,
deren Hobbies oder Interessen, ob sie beispielsweise
Musiker oder Tänzer ist. Ist der zu Porträtierende ein
Freund oder Teil der Familie, dann belichtet er die Bilder
meist aus der Situation heraus. Fotografie ist für Jörn Alltagsdokumentation.
Die Kamera hat er immer griffbereit,
sodass er auf Licht und Situation schnell reagieren kann.
Shootingvorbereitung
Standen die Modelle noch nie vor seiner Kamera, ist ein
vorheriges Treffen für ihn fast unumgänglich. Das gegenseitige
Kennenlernen vor dem Shooting schafft Vertrauen.
Vorstellungen und Wünsche von den zu machenden Fotos
lassen sich besprechen. Dabei zeigt Jörn immer einige seiner
Referenzen, um dem Gegenüber seinen Stil zu vermitteln,
und wie er Motive wählt.
Ausrüstung
Zum Fotografieren nimmt Jörn Stubbe meistens Kameras
mit unterschiedlichen Filmformaten mit. So kann er auf
wechselnde Situationen und Locations eingehen. Grund
dafür ist, dass er alle seine Bilder im Vollformat zeigt und
sie nie im Nachhinein beschneidet. Seine Bilder entstehen
beim Drücken des Auslösers und nicht hinterher am PC.
Licht
Auch auf eine Blitzanlage kann Jörn verzichten, shootet
er doch ausschließlich mit Umgebungslicht. Unabhängig
davon, ob er in der Wohnung, am Arbeitsplatz, im Umfeld
des Models oder in einem Tanz- oder Konzertsaal
fotografiert Unreinheiten oder Unschönes wie Nägel
52
oder Wandflecken werden für das Auge des Betrachters
unsichtbar.
Aufnahmetechnik
Langsam und wenig betätigt Jörn den Auslöser. Durch
die Wahl des analogen Materials ist der Porträtfotograf
hinsichtlich der Anzahl der Aufnahmen limitiert. Er erläutert:
„So bin ich dazu gezwungen, vor dem Auslösen
zu kontrollieren, ob Einstellungen, Motiv und Ausschnitt
stimmen.“ Zudem ist die Langsamkeit des Aufnahmeprozesses
auch durch die mechanischen Kameras ohne
jegliche Elektronik vorgegeben. Lichtmessung und Fokussierung
nimmt Jörn Stubbe jeweils einzeln in manuellen
Schritten vor, so bleibt viel Zeit für die Konversation
mit dem Fotografierten. Jörn urteilt: „Dieser Vorgang
entspannt das Shooting, da zwischen den einzelnen
Aufnahmen immer wieder Pausen entstehen und kein
ständiger Auslösedruck auf dem Modell lastet.“ Durch
die Gespräche erfährt der Fotograf vieles, was für künftige
Aufnahmen als Inspiration dienen kann.
Bildgestaltung
Jörn Stubbe ist die emotionale und grafische Tiefe seiner
Bilder wichtig. Durch Linienführung, Wahl von
Hintergrund und Fokuspunkt will er Dreidimensionalität
schaffen. Das Umfeld soll dazu bestenfalls in Beziehung
zum Porträtieren stehen und dem Betrachter zusätzliche
Informationen liefern
Nachbearbeitung
Beim Abziehen der Bilder in der Dunkelkammer werden
lediglich Kontraste angepasst und Bildpartien nachbelichtet
oder aufgehellt. Die Bearbeitung der Aufnahmen am
PC beschränkt sich bei gescannten Negativen auf die Steuerung
des Kontrasts und das Entfernen von Staubkörnern.
Die Motive werden weder analog noch digital beschnitten.
53
Portfolio | Jörn Stubbe
„…das Authentische und
Jörn
Stubbe
fotografierte schon als
Kind und ließ mittels Alben
gerne die Vergangenheit
seiner Familie Revue passieren.
1999 kaufte er sich
dann nach einigen Kompakten
seine erste Spiegelreflexkamera.
Mit ihr
begann er bewusst zu
fotografieren.
www.fotocommunity.de/
fotograf/joern-stubbe/
415618
www.js-fotografie.de
Wie bist Du zur Schwarzweißfotografie
gekommen?
Nachdem ich ziemlich bald merkte, dass Farbbilder
mir ein zuviel an Information darstellen, fing ich an,
auf Schwarzweißfilm zu fotografieren. Für mich war das
Minimale – die Reduktion auf das Wesentliche – faszinierender
als jegliche Farben. Deshalb nutze ich Farbfilme
heute eher selten.
Was macht für Dich die Faszination
Porträtfotografie aus?
Für mich machen die Begegnungen, die Gespräche,
die gemeinsamen Erlebnisse, das Zusammenwirken,
das was letztlich zum Porträt führt, die Faszination
aus. Es ist spannend, mit dem Menschen vor der
Kamera zu arbeiten, ihn vielleicht auch erst dadurch (anders)
kennenzulernen, etwas aus ihm herauszukitzeln,
was einen Blick in seine Seele ermöglicht.
Welche Teile Deiner Ausrüstung sind
für Dich bei dieser Art der Fotografie
unentbehrlich und warum?
Das Wichtigste ist mein Auge. Das entscheidet über
Bildgestaltung und Auslösezeitpunkt. Letztlich ist es egal, mit
welcher Kamera, welchem Objektiv oder Stativ ein Fotograf
arbeitet. Ohne ein gutes Auge, gibt es kein gutes Motiv.
Was sind Deine Lieblingsmotive
und warum?
Meine Lieblingsmotive sind die des alltäglichen
Lebens. Ich denke, dass der Alltag als Motiv am meisten
unterschätzt wird. Ich finde diese alten Fotos von Straßenszenen,
vom Familienleben oder der Arbeit unheimlich
spannend. In ihnen gibt es so viel zu entdecken, was im
Gedächtnis mit der Zeit verblasst. Der gegenwärtige Alltag
wirkt im Vergleich so nichtssagend. Man bemerkt nicht, wie
die Zeit an einem vorbeirast und die Schönheit des Moments
ungewürdigt bleibt. Auf einmal ist der Alltag von
heute der von vor zehn Jahren, und man ärgert sich, dass
man nicht damals schon mehr von den jetzt interessant
wirkenden Szenen fotografiert hat.
Wie gehst Du ein Thema an?
Ich bin grundsätzlich ein eher spontaner Typ,
der nicht wirklich etwas plant. Deshalb ziehe ich immer
mit einem Rucksack voller verschiedenformatiger Kameras
los, um kein Motiv zu verpassen. Vieles entwickelt
sich dann während des Fotografierens. Einige Ideen zu
Bildserien kommen erst, wenn schon erste Fotos entstanden
sind oder zufällig Kontakte geknüpft werden.
Oft fotografiere ich Leute, die von ihren Hobbies erzählen,
oder sie kennen jemanden, der irgendetwas Interessantes
macht, was dann wieder meine Neugier weckt.
Ausrüstung
Kameras: diverse analoge
Kameras von Baujahr
1930 bis Ende der 1990er
in den Formaten 35 mm,
6 x 4,5, 6 x 6, 6 x 7 und 6 x 9
Objektive: mit Brennweiten
von 28 bis 105 mm
Zubehör: Stativ und Auge
54
Hintersinnige …“
Du hast Dich im Oktober 2003 in
der fc registriert. Wie bist Du zur fc
gekommen und welche Funktionen
der fc schätzt Du besonders?
Ich bin damals über einen Bekannten zur fc gekommen,
der bereits aktiv Mitglied war. Was ich besonders
an der fc schätze, ist die Möglichkeit des Austausches
abseits des reinen Bilderhochladens. Die Funktion der
Fotomail ist sehr gelungen, da man so im eng begrenzten
Bereich ein Foto diskutieren kann.
Holst Du Dir auch Anregungen in
der fc? Und welchen Einfluss hat die
fc auf Deine Fotografie?
Zu Beginn meiner Mitgliedschaft hat mich die
fc sehr beeinflusst. Auf einmal entstanden Kontakte zu
Fotografen, die sonst kaum möglich gewesen wären. Der
Blick über den Tellerrand des eigenen Schaffens war sehr
inspirierend. Die Fotografen, zu denen ich heute noch
engen, auch persönlichen Kontakt pflege, lernte ich damals
kennen. Dadurch habe ich angefangen, meine
Filme selbst zu entwickeln und meine Dunkelkammer
wieder zu beleben. Es war sehr spannend, Fotografen
gleicher Gesinnung zu treffen. Heute spielt die fc für
mich keine so große Rolle mehr. Mir reicht der Gedankenaustausch
von Angesicht zu Angesicht mit von mir
geschätzten Fotografen. Dieser ist um vieles wichtiger
geworden, als die Präsentation in einer virtuellen Community.
Hast Du fotografische Vorbilder und
wenn ja welche?
Vorbilder hab ich nicht, da Vorbild etwas von
„Nachmachen wollen“ hat. Ich versuche stattdessen,
meinen eigenen Stil zu finden. Aber es gibt natürlich
Fotografen, deren Fotos ich mir gerne anschaue: Jock
Sturges, Henri Cartier-Bresson, Robert Cappa, Sebastião
Salgado, Sally Mann, Richard Avedon, Anton Corbijn,
Albert Watson und einige mehr.
Was macht Deine persönliche Handschrift
aus?
Ich bin ein Freund von unaufgeregten und natürlichen
Motiven. Ich mag es reduziert und fotografiere
den Menschen, wie er ist. In der Regel verändere ich ihn
nicht für ein Foto. Ich mag das Authentische und Hintersinnige,
die Persönlichkeit hinter der Fassade.
Redaktion Henriette Struss
55
Service | auS der fc
fotocommunity präsentiert
Editors‘-
Choice-
Galerie
Link zur Editora‘ Choice:
fotocommunity.de/
editors-choice
Aus Liebe zur Fotografie: Unter dem Titel „Editors‘
Choice“ präsentiert das Team von fotocommunity.
de Fotografien, die es für erstklassig und herausragend
hält. Fotografien, die sich nicht in der klassischen fotocommunity-Galerie
wiederfinden, die nach Meinung
der Redaktion aber Beachtung in Form einer prominenten
Ausstellungsplattform verdient haben.
Die in der Editors‘ Choice gezeigten Fotos sind allesamt
redaktionell ausgewählt. Editors‘ Choice steht somit im
diametralen Gegensatz zur Mitgliedergalerie, in der Fotos
gezeigt werden, die von den Nutzern der fotocommunity
demokratisch gewählt worden sind. In Analogie
zum Galerie-Stern werden die Aufnahmen der Editors‘
Choice mit einer Krone ausgezeichnet und halten Einzug
in die Editors‘-Choice-Galerie. Die wählenden Editoren
bleiben dabei anonym, auch Details zum Auswahlverfahren
werden nicht veröffentlicht – wohl aber
die Begründung für die Auswahl eines jeden Fotos, die
sich in den Bildanmerkungen befindet.
Das Augenmerk wird bei der Auswahl nicht auf den
Künstler oder sein Portfolio gelegt, sondern einzig auf
das Foto selbst: „Wir sehen in einer Woche Tausende Fotos.
Da sind viele gute dabei, einige hervorragende.
Wenn wir jedoch über die Editors‘-Choice-Auszeichnung
nachdenken, muss uns ein Foto in seinen Bann
ziehen“, so Daniel Schaffeld, Geschäftsführer der fotocommunity.
„Den Einzug in die Editors‘-Choice-Galerie
erhält es dann, wenn es uns nicht mehr loslässt.“
Die Selektion soll nach und nach um handverlesene
Aufnahmen aus der Community erweitert werden und
exklusiv bleiben.
Die Editors‘ Choice findet sich im Menüpunkt „Fotos“
neben den Galerien „Populäre Fotos“ und „Startseitenfotos“.
56
Aus der Editors‘ Choice: Der Obstteller von Claudia Otto (Claudy B.).
57
Service | auS der fc
Besser fotografieren:
fotocommunity.de präsentiert
exklusive Workshop-Reihe
Profi-Tipps erhalten und gekonnt umsetzen, das kreative
Potenzial ausschöpfen, den eigenen fotografischen
Horizont erweitern: Jedes Premium-Mitglied der
fotocommunity (ab einer Basic-Mitgliedschaft) hat die
Chance, vom Know-how der namhaftesten fotocommunity-Fotografen
zu profitieren und sich einen der
begehrten Plätze der neuen fotocommunity-Workshop-
Reihe zu sichern.
Zu den zwölf hochkarätigen Referenten der neuen Premium-Workshops
zählen fotografische Größen wie David
Mecey (GQ, Playboy, Men-Style), der weltbekannte Musikfotograf
Guido Karp sowie Werbefotograf Ralph Man.
Detaillierte Informationen zu allen Workshops,
Preisen und Buchung unter
fotocommunity.de/workshops
Workshop-Programm ab März 2014
März
Fotorecht
Rechtsanwalt Dr. Amin Negm-Awad
Köln 8. März
Experimentelle Beautyfotografie
mit Latex, Farben und Wasser
Alexander Heinrichs
Aschaffenburg 22. März
April
Fotoshooting mit Reptilien
Harald Kröher
Landau 5. April
Modelfotografie – Posing,
Requisite, Bearbeitung
Jamari Lior
Köln 27. April
Juni
Frauenwochenendworkshop in
Hamburg
Frank Fischer
Hamburg 13. bis 15. Juni
Aktfotografiewochenende im
Elsass
Harald Kröher
Pirmasens 20. bis 22. Juni
Juli
Kreative Menschenfotografie
Jamari Lior
Troisdorf 6. Juli
Outdoor Fashion im
Industriegelände
Ralph Man
Duisburg 19. Juli
Golden Days of Fashion
and Fine Art
David Mecey
Wien 21. bis 23. Juli
August
Freistellen: Die besten
Strategien, Tipps und Tricks
Uli Staiger
Berlin 30. August
September
People - Guido Karp
Siershahn 27. September
Fotografieworkshop
auf Mallorca
Frank Fischer
Mallorca 28. September bis
5. Oktober
Oktober
CameraControll und Realisierung
Peter Frank
Düsseldorf 4. Oktober
November
Masterpiece – Monumentales
Digitalcomposing, Uli Staiger
Berlin 15. November
Dezember
Licht-Körper: Harald Kröher &
Sascha Hüttenhain
Pirmasens 12. bis 13. Dezember
58
Service | AuSStellung
© JIMMY NELSON, SARBORE
SERENGETI, TANZANIA, 2010.
Zeitreise
Berlin
Termin:
8.3.–21.6.14
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag:
11−18 Uhr (Camera
Work)
Dienstag bis Samstag:
11−19 Uhr (CWC
Gallery)
Eintritt frei
Jimmy Nelson,
8. März bis 21. Juni 2014
© JIMMY NELSON, ROCK OF RAH
RAH LAVA ISLAND, TORBA PROVINCE, VANUATU ISLANDS, 2011.
Sie leben gänzlich ohne technischen Fortschritt und ohne
Komfort der modernen Welt. Stattdessen prägt der
Glaube an Götter, tiefe Naturverbundenheit, Riten und
Traditionen die Kulturen indiger Stammesvölker. Vertreter
der letzten und bedrohten Urvölker unserer Erde sind
die Protagonisten der Fotografien des britischen Künstlers
Jimmy Nelson.
In mehr als 80, teils großformatigen Werken gibt die aktuelle
Parallelausstellung der Camera Work und CWC
Gallery in Berlin derzeit einen Einblick in seine monumentale
Fotoserie „Before They Pass Away“.
Nelson ist rund um die Erde gereist, um den letzten Vertretern
indiger Kulturen ein fotografisch ästhetisches
Denkmal und gleichzeitig der Öffentlichkeit ein Mahnmal
von deren gefährdeter Existenz zu setzen. Dabei ging
der Fotograf weit darüber hinaus, lediglich einen visuellen
Beleg über ihre Existenz zu liefern. Bepackt mit seiner
60
analogen 50 Jahren alten Plattenkamera machte er sich
auf den Weg, um auf 13 Reisen in mehr als 40 Ländern
die Einzigartigkeit und Vielfalt dieser abgeschiedenen
Völker fotografisch einzufangen, deren Bräuche zu dokumentieren,
an Ritualen teilzunehmen und Traditionen
mitzuerleben.
Seine Reisen führten Nelson unter anderem nach Äthiopien,
Tansania, Kenia, China und Nepal sowie auch nach
Sibirien und durch die Mongolei. Dabei folgte Nelson
keinem wissenschaftlichen Ansatz, sondern dem Wunsch,
Anmut, Schönheit und Kreativität seiner Motive zu dokumentieren:
über die prunkvollen Pelzgewänder der
Kasachen aus der Mongolei, den farbenprächtigen Tüchern
der Massai in Tansania oder kunstvoll bemalter,
aber auch ungeniert bloß gezeigter nackter Haut der Kara
in Äthiopien wird der Betrachter mit dem genuin Anderen
konfrontiert.
Jimmy Nelson, 1967 in Kent geboren, ist seit 1987 Fotograf.
Ein Jahr lang erkundete er zu Fuß Tibet und hielt
seine Eindrücke fotografisch fest. Einer Vielzahl an aktuellen
kulturellen Themen, mit deren fotografischer Dokumentation
er betraut war, schloss sich 1994 das 30-monatige
Projekt „Literary Portraits of China“ an. Neben
seiner erfolgreichen Tätigkeit als professioneller Werbefotograf,
begann Nelson sein monumentales Projekt
„Before They Pass Away,“, das 2013 als gleichnamiges
Fotobuch (teNeues) erschien und mit dem Goldenen
Deutschen Fotobuchpreis 2014 ausgezeichnet wurde.
(Jimmy Nelson: Before They Pass Away, ISBN: 978-3-
8327-9759-1, Preis: 128 Euro.)
.
Sabine Schneider
© JIMMY NELSON, RAUWHIRI WINITANA PAKI
TAUPO VILLAGE, NORTH ISLAND, NEW ZEALAND, 2011.
Termine
Jens Sundheim. „Von Ameisen und Sternenkörpern“,
2012. C-Print, 100 x 100 cm © Jens Sundheim.
Hamburg
Termin: 7.2.–4.5.14
Museum für Kunst und Gewerbe,
20099, Steintorplatz,
www.mkg-hamburg.de,
Thema: Die Zukunft fotografieren
Berlin
Termin: 18.1.–27.4.14
Alfred Erhard Stiftung, 10117 Berlin,
Auguststr. 75,
www.alfred-erhardt-stiftung.de,
Thema: Das Watt, Alfred Erhardt
Bonn
Termin: 24.9.13–23.3.14
LVR-Landesmuseum,
53115, Colmanstr. 14–16,
www.rlmb.lvr.de,
Thema: 1914 – Welt in Farbe,
Farbfotografie vor dem Krieg
Düsseldorf
Termin: 31.1.–28.3.14
Beck & Eggeling, 40213, Bilkerstr. 5,
www.beck-eggeling.de,
Thema: Real Landscapes, Thomas Wrede
Hamburg
Termin: 7.2.–23.3.14
Deichtorhallen, Haus der Photographie,
20095, Deichtorstraße 1–2,
www.deichtorhallen.de,
Thema: Das zweite Gesicht,
Hommage à Leonore Mau
Termin: 21.2.–15.6.14
Hamburger Kunsthalle, 20095,
Glockengießerwall,
www.hamburger-kunsthalle.de,
Thema: Feuerbachs Musen –
Lagerfelds Models
Termin: 28.2.–28.6.14
Museum für Kunst und Gewerbe,
20099, Steintorplatz
www.mkg-hamburg.de
Thema: Neue Frauen. Die Sammlung
Fotografie im Kontext.
münchen
Termin: 29.11.13–21.4.14
Münchner Stadtmuseum, 80331,
Jakobsplatz 1,
www.muenchner-stadtmuseum.de,
Thema: Eine Retrospektive,
Photographien 1930–1970,
Hermann Landshoff
Termin: 25.1.–15.6.14
Haus der Kunst,
80538, Prinzregentenstr. 1,
www.hausderkunst.de
Thema: Bilder in der Zeit,
Sammlung Goetz
Termin: 16.1.–23.3.14
Villa Stuck, 81675,
Prinzregentenstr. 60,
www.villastuck.de
Thema: Richochet #8, Jan Paul Everst
Termin: 7.3.–17.4.2014
Galerie eigenArt,81369,
Volkhochschule,
Albert Roßhaupter-Str. 8,
Thema: München. Von unten nach
oben. Herbert Becke
Ulm
Termin: 15.12.13–30.3.14
Stadthaus, 89073, Münsterplatz 50,
www.stadthaus.ulm.de,
Thema: Urbanes Leuchten, Aufnahmen
der NASA und von Christian
Höhn und Wolfgang Reichmann
Wolfsburg
Termin: 18.1.13–16.6.14
Kunstmuseum, 38440, Hollerplatz 1,
www.kunstmuseum-wolfsburg.de,
Thema: Im Fluss der Zeit,
Fotografien aus Asien 1980–2011,
Steve McCurry,
Roselyne Titaud, O.T., Berlin-Schöneberg, 2012
Braunschweig
Termin: 24.1.–23.3.14
Museum für Photographie,
38102, Helmstedter Str. 1,
www.photomuseum.de,
Thema: Roselyne Titaud – Visites
61
Service | Bücher
© Barbara Klemm/Nimbus Verlag
Barbara Klemm
Typische Momente
Ein Geschichtsbuch der anderen Art präsentiert der Nimbus-Verlag mit der
Retrospektive der großen Fotografin Barbara Klemm.
Barbara
Klemm
Fotografien 1968–2013
Katalog zur Ausstellung, erschienen
bei Nimbus, Kunst
und Bücher, 320 Seiten, 250
Abbildungen in Duoton, Texte
von Hans-Michael Koetzle und
Durs Grünbein, Leinen mit
Schutzumschlag, 48 Euro,
ISBN 978-3-907142-93-6
www.nimbusbooks.ch
Wie kaum eine andere deutsche Fotografin steht Barbara
Klemm als Maßstab für Fotojournalismus der besten Art.
Mehr als 40 Jahre war sie als Fotografin der „Frankfurter Allgemeinen
Zeitung“ Augen- und Kamerazeugin von teils
weltgeschichtlichen Ereignissen. Das Bild von Willy Brandt
1973 im Gespräch mit Leonid Breschnew, umringt von Beratern,
Dolmetschern und Journalisten, gehört zu ihren Klassikern.
Weitere eindrucksvolle Zeitdokumente sind die Fotos
von der Nelkenrevolution 1974 in Portugal, Papst Johannes
Paul II. bei seiner ersten Reise in seine Heimat Polen, Michail
Gorbatschow 1989 bei der Parade zum 40. Jahrestag der DDR
in Ost-Berlin und vom Fall der Mauer. Auf Reisen sammelte
Klemm ihre fotografischen Eindrü cke von Land und Leuten
in Osteuropa und Russland, im Südafrika der Apartheid, in
Chile unter Pinochet, in Cuba ebenso wie in Indien und China
sowie vielen anderen Ländern. Abseits vom aktuellen Geschehen
entstanden sind viele Porträts weltberühmter
Künstler, Musiker und Schriftsteller, aber auch von „kleinen
Leuten“. Dass Klemm ihre Fotos konsequent in Schwarzweiß
gehalten hat, schlicht betitelt mit Ort oder Name und
Datum, unterstreicht deren zeitlosen Wert. Faksimiles von
FAZ-Seiten im Buch zeigen einzelne Fotos in ihrem seinerzeitigen
Veröffentlichungszusammenhang. Der Schwarzweiß-Fotoband
„Barbara Klemm – Fotografien 1968–2013“
ergänzt um einen kenntnisreichen Text von Hans-Michael
Koetzle und wortreiche „Gedanken“ von Durs Grünbein erscheint
vorab zur großen Klemm-Retrospektive vom 16. November
2013 bis 9. März 2014 im Martin-Gropius-Bau, Berlin,
und bietet einen faszinierenden Querschnitt durch
Barbara Klemms Werk..
Horst Gottfried
62
Eugenio Recuenco
Märchenwelten
Anlässlich eine Ausstellung in der Berliner
CWC Gallery veröffentlicht teNeues-Verlag
eine Retrospektive des spanischen Werbeund
Mode-Fotografen Eugenio Recuenco.
Der spanische Fotograf Eugenio Recuenco hat sich vor allem
als Werbe- und Modefotograf einen Namen gemacht. Eine
Ausstellung mit dem Blick auf seine bisherige Arbeit, die bis
zum 16. November 2013 in der Berliner CWC Gallery zu sehen
war, lieferte auch den Anlass für diesen Fotoband. Mit
über 300 Seiten und über 200 Bildern fällt er üppig aus. Zurückhaltung
ist sicher nicht der Stil von Eugenio Recuenco.
Seine Bilder sind voller Kraft und Emotionen. Technisch makellos,
sind die Bilder bis in kleinste Detail aufwendig inszeniert.
Der Spanier lässt sich gleichermaßen von Malerei oder
Film inspirieren, nimmt Ideen und Inspirationen aus unterschiedlichsten
Epochen und Kulturen auf und erschafft so
neue beeindruckende visuelle Welten.
whe
Revue
Eugenio
Recuenco
304 Seiten, 3 Altarfalze,
Hardcover mit
Schutzumschlag,
198 Farb- und 31
Schwarzweißfotografien,
Texte
in
Englisch, Deutsch,
Französisch, und
Spanisch, Format:
27
x
36
cm,
98
Euro,
ISBN 978-3-8327-9728-7
www.teneues.com
© REVUE by
Eugenio Recuenco,
CHILDREN‘S
STORIES,
Vogue Novias, Spain,
2005, published
by teNeues,
www.teneues.com.
Photo © 2013
Eugenio Recuenco.
All rights reserved.
Glanzwerke
Guido Argentini
Auf der Suche nach neuen Perspektiven
kam der italienische Fotograf Guido Argentini
darauf, seine Models mit Sillberfarbe
zu schminken – das Resultat zeigt er in
seinem neuen Buch „Argentum“.
© Argentum by
Guido Argentini,
published by te-
Neues in August
2013, 69,90 €,
www.teneues.
com. Photo ©
2013 Guido Argentini.
All rights
reserved.
Um eine neue Sicht auf den menschlichen Körper zu
schaffen, probierte der Italiener Guido Argentini Silberfarbe,
mit denen er seine Models am ganzen Körper schminken
ließ. Von den ersten Versuchen war er so angetan, dass
daraus eine Fotoserie und der neue Fotoband entstanden
sind. Darin präsentiert der Fotograf auf rund 200 Seiten
Schwarzweiß-Aufnahmen. Auch das Cover verbreitet eine
stählerne Anmutung. Der Fotograf lässt seine Models dynamisch
auftreten und setzt durch Verwendung geometrischer
Konstruktionen Kontraste zu den tänzerischen
Posen. Der strenge Aufbau mit einfachem Hintergrund
verleiht den Bilden einen nüchternen Touch. Durch die
Silberfarbe mutieren die Körper zu Statuen: die erotische
Wirkung der Aktaufnahmen tritt zurück. Stattdessen wirken
die Models wie zeitlose, aber leblose Objekte. whe
Argentum
Guido Argentini
teNeues-Verlag, Size:
30
x
30
cm
11
3/4
x
11
3/4
in., 92 pp., Hardcover,
107 duotone photographs,
Text
in
English,
69,90
€,
ISBN
978-3-8327-9672-3
www.teneues.com
63
Service | Bücher
Demonstration von Arbeitslosen, Trealaw, South Wales, 1935
© Wolfgang Suschitzky / National Gallerie of Scotland, Edinburgh
Familie, Stepney, London, um 1932
© Wolfgang Suschitzky / National Gallerie of Scotland, Edinburgh
Edith Tudor Hart
Sozialer Realismus
„Edith Tudor Hart – Im Schatten der Diktaturen“ zeigt eine Retrospektive des Schaffens
einer der bedeutendsten Dokumentarfotografinnen der 1930er-Jahre.
Demonstration von Arbeitslosen in
Wien, 1932 © Wolfgang Suschitzky /
National Gallerie of Scotland,
Edinburgh
Edith Tudor
Hart
Im Schatten der
Diktaturen
Verlag Hatje-Cantz, Hrsg.
National Galleries of Scotland,
Edinburgh, Wien Museum,
Wien, Texte von Duncan
Forbes, Anton Holzer, Roberta
McGrath, Gestaltung von
Marc Naroska, deutscher
Text, 2013, 127 S., 152 Abb.
in Duplex, 24,90 x 28,70 cm,
geb., 35 Euro
ISBN 978-3-7757-3566-7
www.hatjecantz.de
In Wien in einem sozialdemokratischen Elternhaus geboren,
studierte Edith Tudor-Hart (1908–1973) am Bauhaus
und wandte sich dann der Fotografie und Politik zu. Sie
ging ihren Weg als Fotojournalistin und Porträtfotografin,
fand ihre politische Heimat in kommunistischen Kreisen
und emigrierte mit ihrem Mann nach einer Verhaftung
1934 von Wien nach Großbritannien. Dort entstand von
1936 bis 1951 ein Großteil der vorliegenden Fotos. Nebenbei
fand Tudor Hart noch Zeit für kleinere Agententätigkeiten
im Umfeld der „Cambridge Five“ mit dem
sowjetischen Meisterspion Kim Philby. Nach dessen Enttarnung
Anfang der 50er-Jahre verlangten die britischen
Behörden von Tudor-Hart das Ende ihrer fotografischen
Aktivitäten. Daraufhin fand sie im Antiquitätenhandel einen
Weg, ihre finanzielle Existenz zu sichern. Fotos veröffentlichte
sie seitdem nicht mehr. Der Katalog zu den in
Wien und Berlin gezeigten Ausstellungen fasst ihre in
Wien, London, Wales und Schottland entstandenen, ungeschminkten,
dokumentarischen Fotografien zu sozialen
Themen zusammen. Tudor-Hart steht dabei in der Tradition
eines engagierten Realismus der Arbeiterfotografie der
1920–30er-Jahre in einer Reihe mit sozial motivierten Fotografen
wie Paul Strand oder Tina Modotti. Tudor-Harts
Schwarz weiß-Fotos zeigen durchweg eine ausgeprägte
Nähe zu den Menschen. Ihr wenig distanziertes Herangehen
an die Protagonisten ihrer Bilder trägt maßgeblich zur
Wirkung der Fotos bei. Förderlich dabei war sicher auch,
dass Tudor Hart mit einer zweiäugigen Rolleiflex-TLR fotografierte,
deren Lichtschacht es ihr erlaubte, mit ihren
Modellen bei der Arbeit ungehindert über die Kamera
hinweg zu kommunizieren, statt sich durch die Kamera
am Auge zu distanzieren. Ein ausführlicher Textteil im Katalog
erläutert Zusammenhänge in Tudors-Harts Leben
und die Entstehungsgeschichte ihres fotografischen
Werks und ergänzt den nicht nur für Freunde der sozialkritischen
und Reportage-Fotografie empfehlenswerten
Katalog.
Horst Gottfried
64
Made in Germany
Leonard Freed
Der Fotograf Leonard Freed kam 1961 erstmals nach Deutschland und fotografierte
mit dem Blick eines Amerikaners die Menschen im Alltag.
Lübeck,1965 a. d. Serie zum Buch: Made in Germany © Leonard Freed /
Magnum Photos / Agentur Focus / Brigitte Freed Leonard Freed
Freeds Fotos zeichnen ein Bild der jungen Bundesrepublik
als ein Land des Wiederaufbaus, des industriellen Fortschritts
und des Wirtschaftswunders, das aber immer noch
an den Folgen des Kriegs und der NS-Herrschaft leidet. Die
Aufnahmen zeigen die Menschen zwischen Kiel und Kochelsee
in ihrem alltäglichen Umfeld, bei der Arbeit, auf der
Straße, im Park und bei Volksfesten. Viele Aufnahmen entstanden
vor den Industriekulissen des Ruhrgebiets, einige
auch in West-Berlin. Freeds Fotos widerspiegeln ein Land im
Umbruch- und Aufbruch, sozial und politisch gespalten, und
im Generationenkonflikt zwischen unbelehrbaren Alten und
rebellierender Jugend. Die Bilder lassen den berühmten
„Muff von 1000 Jahren“ erahnen, der seinerzeit noch durch
die Republik wehte. Freeds große (West-)Deutschland-Reportage
wurde erstmals 1970 unter dem Titel „Made in Germany“
in New York veröffentlicht. Anlässlich einer Ausstellung
von Freeds Bildern 2013 im Essener Folkwang-Museum
ist bei Steidl unter dem gleichem Titel nun ein Reprint des
Fotobuchs erschienen. Es kommt im Schuber zusammen mit
einem neuen Beiheft mit dem Titel „Re-Made“, das quasi als
Bonus-Material weitere, bislang noch unbekannte Bilder,
viele auch neueren Datums aus West- und Ostberlin, enthält,
außerdem zur Abrundung auch Reproduktionen früherer
Veröffentlichungen, die die Bilder im Zusammenhang
ihrer Veröffentlichung in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern
zeigen.
HoGo
Westerwald © Leonard Freed /
Magnum Photos / Agentur Focus /
Brigitte Freed
Leonard
Freed
Made in Germany
Herausgegeben vom
Museum Folkwang,
Steidl-Verlag, 125 + 64 Seiten,
Schwarzweiß, Hardback /
ge-bunden im Schuber,
48 Euro, Deutsch:
ISBN 9783869306223
Englisch: ISBN 9783869306841
www.steidl.de
Michael Papendieck
Studio-Fotografie
Michael
Papendieck
Fotografieren im Studio
Galileo Design 284 S., 2014, geb.,
komplett in Farbe 39,90 Euro,
ISBN 978-3-8362-1984-6
Online-Ausgabe: sofort verfügbar,
34,90 Euro, Paket: Buch plus Online-Ausgabe
sofort lieferbar,
49,90 Euro statt 74,80 Euro
www.galileodesign.de
Mit seinem neuen Buch – Fotografieren im Studio – will Michael Papendieck vor allem
Einsteigern wertvolle Tipps rund um Technik und Arbeitsweise geben.
Seit 2005 arbeitet Michael Papendieck als Fotograf mit
den Schwerpunkten Por trät-, Beauty- und Aktaufnahmen.
In seinem Buch, erschienen im Galileo-Verlag, trägt
er seine bisherigen Erfahrungen aus dem Studio-Alltag
zusammen und will damit anderen Fotografen den Einstieg
in eine nicht ganz einfache Thematik erleichtern.
Das 280 Seiten starke Buch ist in mehrere thematische
Kapitel unterteilt. Den Anfang macht die Hardware: Hier
bekommt der Leser wertvolle Tipps rund um Ausrüstung
und Einrichtung eines Studios. Weiter geht es mit Softskills.
Auch der Umgang mit Models oder die Planung
eines Shootings wollen gelernt sein. Dem Licht – nicht
nur im Studio ein zentrales Fotothema – widmet sich der
größte Teil des Buchs. Anhand vieler praktischer Beispiele
erklärt Michael Papendieck sowohl die Grundlagen und
die technische Seite als auch anwendungsspezifische Fragen
rund um die Lichtsetzung. Lampen, Blitze, Former
und vieles mehr findet hier Erwähnung. Insgesamt ein
gelungenes Buch – mit zahlreichen Informationen und
anschaulichen Bildern.
whe
65
Service | Bücher
Alter Meister Jeff Wall
Arbeiten des Fotokünstlers Jeff Wall sind noch bis 9. März 2014 in der Münch ner Pinakothek
der Moderne zu sehen. Das Katalogbuch zur Ausstellung ist bei Schirmer/Mosel erschienen.
An Eviction, 1988/2004, Sammlung
Moderne Kunst in der Pinakothek der
Moderne, München
Jeff Wall
In München
Schirmer-Mosel-Verlag, Hg. von
Inka Graeve Ingelmann für die Bayerischen
Staatsgemäldesammlungen,
Pinakothek der Moderne,
München, mit Texten von Ulrich
Bischoff, Christa Döttinger, Simone
Förster, Ingvild Goetz, Inka
Graeve Ingelmann, Lothar Schirmer,
Rüdiger Schöttle und Gabriele
Schor, 120 S., 20 Tafeln und
32 Abb. in Farbe, 39,80 Euro,
ISBN 978-3-8296-0657-8
www.schirmer-mosel.de
Der kanadische Fotokünstler Jeff Wall wurde vor allem durch
seine im Original oft mehrere Quadratmeter großen, farbigen
Diapositive bekannt. Zusammen mit einer großformatigen
Schwarzweißfotografie aus Münchner Privatbesitz sind nun
19 Leuchtbilder in einer eindrucksvollen Einzelausstellung in
der Pinakothek der Moderne zu sehen. Wall selbst hat die
Ausstellung im Museum eingerichtet und sein Frühwerk auf
besondere Weise illuminiert. Die Bilder greifen Traditionen
der Malerei, der Dokumentarfotografie und des Kinobilds auf.
Wall fügt daraus in einer Mischung aus Realität und Inszenierung
Einzelwerke von besonderer Bildwirkung zusammen.
Im Fokus des begleitend zur Münchner Ausstellung bei
Schirmer/Mosel erschienenen Katalogbuchs stehen die
Werke der Ausstellung, ergänzt um weitere Beispiele aus
Walls Werk. Texte von Sammlern und Museumsmitarbeitern
erleichtern den Einstieg. Jeff Walls Bilder erweisen sich für den
Betrachter als gute Schule für das Detail. Dazu wird beispielsweise
das bekannte Schlüsselbild „Eviction“ von 2004, das
auch Titelfoto des Buchs ist, etwa mit einer Version von 1988
verglichen. Hierbei kann das Buch aber leider nicht mit den
leuchtenden Originalen der Ausstellung konkurrieren. Das
steht einer Empfehlung des Katalogs als spannendem Bilderund
Lesebuch gleichermaßen aber nicht entgegen. HoGo
A Villager from Aricaköyü arriving in Mahmutbey-
Istanbul, 1997, Sammlung Moderne Kunst in
der Pinakothek der Moderne, München
Fotos: © Jeff Wall / courtesy Schirmer/Mosel
München
The Beauty of Serious Work Andreas Meichsner
Andreas Meichsner zeigt in seinem neuen Buch „The Beauty of Serious Work“ Einblicke
in die ernste, aber mitunter auch skurrile Arbeit des TÜV Rheinland.
EN 71-2 © Andreas Meichsner
Dass der TÜV im Dienste der Sicherheit unterschiedliche Produkte auf Herz
und Nieren prüft, wissen wir alle und glauben zugleich, dass diese Arbeit
bitterernst ist. Im neuen Buch von Andreas Meichsner wird dieser Glaube
schon auf den ersten Blick ernsthaft ins Wanken gebracht. Denn wir sehen
erwachsene Menschen Unfug treiben: Hier wird auf einem Sofa herumgesprungen,
dort eine Toastscheibe mit einem Kuli kariert. Doch trotz aller Komik
geht es hier um eine ernste Sache – der Fotograf zeigt uns nämlich die
Mitarbeiter des TÜV Rheinland bei ihre täglichen Arbeit. Mag auch der eine
oder andere Test zunächst skurril anmuten – alles hier ist durchdacht und
zielgerichtet. Die Räume sind kahl und funktional ein gerichtet, die Blicke
ernst und konz en triert. Nichts darf stören oder ab lenken. Gekonnt fängt Andreas
Meichsner diese beiden ambivalente Stimmungen in seinen Bildern
ein – ohne wertend zu werden. Jede Aufnahme ist eine Welt für sich. Distanziert
man sich aber von den einzelnen Aufnahmen und sieht das Buch als
Ganzes, so kann man durchaus eine gesellschaftskritische Note mitschwingen
spüren – das Streben nach Sicherheit hat auch seine seltsamen Seiten.
Die Bilder von Andreas Meichsner können in „bildkultur“ in Stuttgart vom
18. 1. bis 1. 3. 2014 besichtigt werden. whe
Andreas
Meichsner
The Beauty of
Serious Work
Kehrer-Verlag, Autoren: Anke
Strauß, Christoph Schaden, Markus
Schaden, Künstler: Andreas
Meichsner, Gestaltet von NODE
Berlin Oslo, Festeinband 30,5 x
29,5 cm, 112 S., 43 Farbabb.,
44 Euro, ISBN 978-3-86828-474-4
www.artbooksheidel berg.com
66
Grillen, Pompe Ingolf, © dpunkt. verlag
Mahlzeit, Deutschland!
Kulinarischer Alltag
In „Mahlzeit, Deutschland!“ dreht sich alles ums Essen. 187 Freelens-Fotografen dokumentieren
seinen Weg vom Erzeuger über die Verarbeitung bis zum Konsumenten.
„Mahlzeit, Deutschland!“ zeigt uns in dokumentarischen
Fotos, meist in Farbe, seltener in Schwarzweiß, die ganze
Bandbreite, warum Batman Würstchen isst, was ein veganes
Schweineohr ist, wie man Bratwurstkönig wird oder was auf
einer Kartoffelstampf-Konferenz beraten wird. Das Buch
gibt Antworten auf Fragen wie „Wie sieht es aus in Deutschlands
Küchen, Esszimmern und Kantinen?“, „Wie wird am
Arbeitsplatz ge gessen? Warum auf der Straße?“ oder „Wie
wird unser Essen hergestellt?“ Dazu haben sich 187 Fotografen
an einem Tag im Mai auf Initiative des Fotografen-
Essen an Bord, Wyrwa Christian © dpunkt.verlag
verbands Freelens dem Thema „Essen“ gewidmet und sind
dafür durch ganz Deutschland gereist.
Die Fotografen stellen Deutschland und seine Bewohner anhand
der Gewohnheiten, Traditionen und Neuentwicklungen
aus der Welt des Essens vor. Sie dokumentieren Anbau, Zucht,
Einkauf, Zubereitung oder Ort des Verzehrs. Diese visuelle Bestandsaufnahme
der deutschen Esskultur präsentiert das Essen
als simple Notwendigkeit, ebenso als Genuss, Statement,
Statussymbol oder auch inszeniert als Event. Texte informieren
über die Hintergründe zu den Fotos. Essays namhafter
Autoren, darunter Thilo Bode und Cornelia Poletto, berichten
von spezielleren Aspekten der Esskultur in Deutschland.
Ganz nebenbei ist „Mahlzeit, Deutschland!“ ein lehrreicher
Fotoband auch für Amateur- und Hobbyfotografen. Er zeigt,
wie sich einem so naheliegenden Thema wie „Essen & Trinken“
unterschiedlichste Aspekte abgewinnen und in Fotos
umsetzen lassen. Er bietet schöne Anregungen, wie man
auch im alltäglichen Umfeld sehenswerte, originelle Geschichten
finden kann, die es sich zu fotografieren lohnt.
Eine Leseprobe (www.dpunkt.de/lese proben/3869/Mahlzeit_
Deutschland_Leseprobe.pdf) kann von der Internetseite des
dpunkt-Verlags heruntergeladen werden. Horst Gottfried
Alles Wurst, Hirsch Enver,
© dpunkt.verlag
Mahlzeit,
Deutschland!
Fotografien 1968–2013
dpunkt-Verlag, 187 Fotografen,
Freelens (Hrsg.), 448 S., Farbe,
Festeinband, 39,90 Euro,
ISBN: 978-3-86490-012-9
www.dpunkt.de
67
Praxis | BildBearBeitung
Lightroom 5
In der Praxis
Die Bildverwaltungs-Software Lightroom
wird für Fotografen immer wichtiger.
Wir erklären, wie Sie das komplexe Programm
wirklich professionell bedienen.
Fotos: Heico Neumeyer
Der Preis für das Einzelprogramm ist deutlich gesunken, zudem
ist Lightroom Teil der günstigen „Photo Cloud“ zusammen
mit Photoshop. Die Bildverwaltung wird immer beliebter
und mausert sich zum Standardprogramm. Wir nennen die besten
Tricks, wie Sie die komplexe Adobe-Software professionell
bedienen. Wir verwenden hier Lightroom 5, doch vieles funktioniert
auch mit Vorgängerversionen.
1
❯ ❯ Automatisch einblenden
Die Leisten rings ums Hauptbild verschwinden
oder erscheinen je nach Mausbewegung automatisch
– das nervt. Klicken Sie mit rechts auf
das Dreieck, mit dem Sie die Leisten auch von
Hand ein- oder ausblenden und wählen Sie
„Manuell“. Damit ändert sich die Programmoberfläche
nicht mehr selbstständig. Wiederholen
Sie diese Änderung für jede Seite des
Hauptfensters. Mit Funktionstasten zeigen oder
verbannen Sie einzelne Leisten wie die obere
Aufgabenleiste (F5), Filmstreifen unten (F6), linke
Leiste (F7) und rechte Leiste (F8).
68
2
❯ ❯ Beleuchtung
Drücken Sie ein- oder zweimal das L (für
„Licht aus“): So dunkeln Sie die Lightroom-
Bedienelemente ab. Übrig bleibt nur das Foto
selbst – auch andere Programme auf anderen
Bildschirmen verschwinden. Sie können
die gedimmte Darstellung sogar feinsteuern:
Wählen Sie „Bearbeiten, Voreinstellungen“
mit dem Register „Benutzeroberfläche“ (am
Mac „Lightroom, Voreinstellungen“). Im Bereich
Beleuchtung bietet Lightroom verschiedene
Umgebungsfarben und Helligkeiten.
❯ ❯ Zoomen
3
Klicken Sie ins vergrößerte Bild, wechselt Lightroom
zwischen einer Gesamtansicht und der
wichtigen 100-Prozent-Zoomstufe. Alternativ zoomen
Sie per Druck auf die Taste Z. In großgezoomten
Darstellungen ändern Sie den Bildausschnitt
per Mausrad oder im Navigatorfenster links oben.
Der Navigator bietet auch weitere Zoomstufen.
Diese Abbildungsmaßstäbe erhalten Sie zusätzlich
über die Kombination Strg+Mausrad (am Mac
Cmd+Mausrad).
❯ ❯ Lupenansicht
Klicken Sie in der Bibliothek ein Foto an, können
Sie es per Leertaste groß darstellen – dabei präsentiert
Lightroom auf Wunsch weitere Informationen
als Textblock: Die Taste I schaltet vom ersten
zum zweiten Informationen-Satz und lässt die
Einblendung auch ganz verschwinden.
Welche Angaben macht Lightroom hier genau?
Das bestimmen Sie selbst: Öffnen Sie mit Strg+J
(am Mac wie immer CMD+J) die Bibliotheksansicht-Optionen
mit dem Register „Lupenansicht“
und aktivieren Sie zuerst „Informationen anzeigen“.
Nehmen Sie Werte wie Dateiname, Aufnahmedatum
oder Belichtung und ISO für zwei verschiedene
Lupeninformationen. Die Vorgabe „Allgemeine
Fotoeinstellungen“ präsentiert besonders viele
Kameradaten in einer einzigen Zeile.
5
4
❯ ❯ Filmstreifen
Richten Sie auch den Filmstreifen
unten im Lightroom-Fenster
ein: Klicken Sie mit rechts auf
eine Miniatur und dann auf
„Ansichtsoptionen“. Nun entscheiden
Sie, ob Lightroom im
Filmstreifen Kennfarben, Sternewertung
und die Fähnchen-
Symbole für „Markiert“ oder
„Abgelehnt“ zeigt.
69
Praxis | BildBearBeitung
6
❯ ❯ Erkennungstafel
Tauschen Sie den Lightroom-Schriftzug links oben gegen Ihren
eigenen Namen aus. Dazu wählen Sie „Bearbeiten, Einrichtung
der Erkennungstafel“ und tippen einen neuen Text
ein. Schriftart, -größe und Farbe können Sie im Dialogfeld ändern,
auch für einzelne Textteile. Am einfachsten jedoch kopieren
Sie eine Zeile in einem Textprogramm und fügen sie
in Lightroom ein. Vergessen Sie die Option „Erkennungstafel
aktivieren“ nicht. Planen Sie diesen Schriftzug auch bei Diaschauen,
Webgalerien und Ausdrucken ein.
7
❯ ❯ Vorgaben testen
❯ ❯ Vergleichsmodus
So spüren Sie schnell das beste Bild einer Serie
auf: Markieren Sie zwei ähnliche Fotos, dann
wechseln Sie mit der Taste C in den Vergleichsmodus.
Nun sehen Sie die Bilder nebeneinander.
Klicken Sie einmal auf das weniger geeignete und
schalten Sie mit den horizontalen Pfeiltasten zu anderen
Fotos. Beim besten Bild drücken Sie zum
Beispiel die 5 für eine Fünf-Sterne-Wertung oder
das P für die Auswahlflagge.
Lightroom bietet fertige, komplexe Vorgaben zum Beispiel
für Kontrastkorrektur und Effektkombinationen, aber auch
für Diaschauen, Druckseiten und Webgalerien. Sie müssen
nicht erst die Vorgabe
anklicken, um ihre
Wirkung zu erkennen:
Öffnen Sie einfach im
linken Bedienfeldbereich
oben das Vorschau-
oder Navigatorfenster
und darunter
den Vorlagenbrowser.
Halten Sie
den Mauszeiger über
eine Vorgabe, erscheint
deren Wirkung
sofort im Vorschau-
oder Navigatorfenster.
Das Bild im
Hauptfenster ändert
sich jedoch noch
nicht.
8
9
❯ ❯ Metadaten sichern
Alle Änderungen sichert Lightroom zunächst in der eigenen Datenbank, aber
nicht direkt in den einzelnen Bilddateien. Übertragen Sie die Fotos auf andere
Rechner oder geht die Datenbank kaputt, dann sind alle Ihre Eingaben weg.
Sichern Sie darum alle Änderungen dauerhaft in den Dateien. Dazu wählen
Sie alle Bilder mit Strg+A aus, dann drücken Sie Strg+S. Stichwörter, Copyright
oder Überschriften erscheinen so meist auch auf Fotoseiten und bei
Agenturen im Internet. Wahlweise schreibt Lightroom Ihre Änderungen auch
automatisch direkt in die Dateien. Der Vorgang bremst aber das Tempo. Wählen
Sie „Bearbeiten, Katalogeinstellungen“ (am Mac wie immer „Lightroom,
Voreinstellungen“). Im Register Metadaten nutzen Sie die Option „Änderungen
automatisch in XMP speichern“; sie ist zunächst nicht eingeschaltet. Für DNG-,
JPEG- oder TIFF-Dateien gilt nun: Die Lightroom-Werte landen direkt im XMP-
Bereich innerhalb der einzelnen Fotodateien; es entstehen also keine weiteren
Dateien neben den eigentlichen Bildern. Verwenden Sie die Original-RAW-Dateien
Ihrer Kamera (zum Beispiel CR2, NEF or ORF), sichert Lightroom die Änderungen
in einer separaten XMP-Datei neben den Fotodateien.
70
10
❯ ❯ Kameraprofil
Neu aufgenommene JPEG-Dateien erscheinen oft knackig kontrastreich,
ebenso RaW-Dateien am Kameramonitor. In Lightroom wirken
dieselben RaW-Dateien aber mitunter blass. Probieren Sie dann einfach
ein anderes Kameraprofil: Aktivieren Sie das gewünschte Bild
und öffnen Sie im Entwickeln-Modul rechts unten das Bedienfeld Kamerakalibrierung.
Als Profil erscheint hier zunächst Adobe Standard;
testen Sie andere Angebote wie Camera Standard oder Camera
Landscape. Diese Profile gibt es für zahlreiche, aber nicht für alle
Kameramodelle und generell nur für RaW-Dateien, nicht für JPEGs.
Sie imitieren bestimmte Bildstile wie „Kräftig“ oder „Portrait“, die Sie
bei JPEG-Aufnahmen direkt in der Kamera anwählen.
❯ ❯ Zwei Monitore
Sie nutzen zwei oder mehr Monitore? Dann klicken Sie
unten links im Lightroom-Programmfenster auf das Monitor-Symbol
mit der 2 – nun zeigt Lightroom ihre Fotosammlung
auf dem ursprünglich verwendeten Bildschirm
und am Monitor daneben ein vergrößertes Einzelbild.
Zeigen Sie nach Bedarf auch andere Dinge auf dem
zweiten Schirm, zum Beispiel die Vergleichsansicht
(Schritt 7) oder eine Diaschau. Die entsprechende Vorgabe
machen Sie nach einem Rechtsklick auf das Monitorsymbol
mit der 2. Interessant ist auch die Wahl „Lupe –
live“: Der zweite Monitor zeigt in groß das Bild, über dem
Sie auf Monitor 1 den Mauszeiger halten – auch wenn ein
anderes Foto aktiviert ist.
11
❯ ❯ Vergleichsmodus 12
Tipp
Für Großansicht
Sie arbeiten in den Modulen „Karte“ oder „Buch“ und sehen
die Fotos nur klein im Filmstreifen. Möchten Sie nun
ein Bild groß sehen, bringen Doppelklick oder Leertaste
nicht die übliche Vergrößerung. Drücken Sie stattdessen
die Taste E. Später klicken Sie oben rechts auf „Karte“
oder „Buch“, um zur vorherigen Darstellung zurückzukehren.
Das funktioniert auch bei den Modulen Diashow, Drucken
und Web. Schnell weiter: Sie kennzeichnen Bilder
mit Markiert-Flagge oder Sterne-Wertungen? Wahlweise
wechselt Lightroom sofort nach der Bearbeitung automatisch
zum nächsten Bild. Dazu wählen Sie „Foto, Automatisch
weiterschalten“. Zügig importieren: Besonders leicht
importieren Sie Fotos, indem Sie den passenden Ordner
im Explorer oder Finder öffnen und ein Bild über die Rasteransicht
in Lightroom ziehen. Sie können nun sofort alle
oder einzelne Bilder aus diesem Ordner importieren.
Möchten Sie nach der Bildbearbeitung Vorher- und Nachher-Fassung
vergleichen? Drücken Sie einfach die Taste Y, so sehen Sie
Original und Bearbeitung nebeneinander. Mit den Schaltflächen
direkt unter dem Bildvergleich verfeinern Sie die Darstellung noch –
zeigen Sie zum Beispiel eine Fotohälfte bearbeitet, die andere ursprünglich.
Sofern Sie diese Schaltflächen nicht sehen, werden sie
mit der Taste T sichtbar. Um allein die Vorher-Fassung anzuzeigen,
drücken Sie Umschalt+V. Sie brauchen erneut Umschalt+V, wenn
Sie wieder die geänderte Version sehen möchten.
71
Praxis | Bildgestaltung
vorher
Fotografieren heißt
sehen lernen
Maximilian
Weinzierl
Der Profifotograf und Fachjournalist
zeigt in dieser
Serie, wie ein Foto durch
ein paar Überlegungen
schon bei der Aufnahme
oder auch mittels kleiner
Eingriffe bei der nachträglichen
digitalen Bildbear
beitung vom Knipsbild
zum eindrucksvolleren
Bildwerk werden kann.
Sonnenuntergang am Meer.
Ein Urlaubsabend am Strand in einem exotischen
Land. Die Sonne färbt den Himmel blutrot, bevor
sie hinterm Horizont verschwindet. Fischerboote
fahren in die Nacht hinaus, es weht ein leichte
Briese, es riecht nach Meer. Die Wellen kräuseln
sich sanft. Solchermaßen romantisch gefangen
genommen ist man in dieser Umgebung nur allzu
schnell bereit, die Kamera zu zücken und draufloszufotografieren,
in der Hoffnung, die Stimmung
einfangen zu können.
72
Alle Fotos: Maximilian Weinzierl
Optimierung
4
2
1
5
5
2
2
3
besser
ie Ernüchterung folgt spätestens zu Hause am Moni-
im Überschwang der Gefühle hat man meist viele
Dtor;
gleichartige Bilder geknipst, dabei aber im Eifer des Gefechts
sogar einfachste Gestaltungsregeln außer Acht gelassen.
Das linke Bild ist sehr unruhig, es scheint nur mit Augenmerk
auf die Sonne geknipst worden zu sein. Ein bisschen
mehr Planung, auch wenn‘s schnell gehen muss, bringt
bessere Ergebnisse. Ein Stativ ist hier von Vorteil – nicht
unbedingt wegen der Verwacklungsgefahr, sondern, weil
man damit das Geschehen im Sucher besser überlegen
kann.
Beim rechten Bild wurden in der gleichen Situation vor
dem Druck auf den Auslöser alle Elemente des Bildes kontrolliert
und bewusst gestaltet: Der Horizont wurde etwas
tiefer (außermittig) gesetzt. Damit erhöht sich die Spannung
im Bild, und auch das Wolkengebilde am oberen Bildrand
(5) ist nicht abgeschnitten. Das Hauptboot (1) wurde
präg nanter ins Bild genommen. Zudem hat der Fotograf
solange gewartet, bis die beiden vorbeifahrenden Boote (2)
aus der Szenerie verschwunden waren. Der rechte Felsen
(3) rückt weiter ins Bild, damit ist er im „Gleichgewicht“
mit dem linken (4). Schon diese paar Gestaltungsüberlegungen
vorab bringen das bessere Foto: das rechte Bild ist
aufgeräumter, ruhiger und damit stimmungsvoller.
73
Praxis | Bildgestaltung
vorher
Ohne Farbe wird‘s
ein Hingucker
1
Igel unter Wasser.
Der langstachelige Diadem-Seeigel wurde knapp
unter der Wasseroberfläche in etwa 1 m Tiefe
fotografiert: ohne Blitz, Beleuchtung ausschließlich
durch das vorhandene Tageslicht, bei
wolkenverhangenem Himmel. Das Licht beginnt
selbst in dieser geringen Tiefe schon merkbar
grünlich zu werden. Resultat: ein etwas flaues
Bild mit deutlichem Farbstich. Für Dokumentationszwecke
geeignet – ein Bild zum „an die
Wand hängen“ sieht allerdings anders aus.
74
esser
Optimierung
2
nd trotzdem – das Bild hat was! Durch die eigenartige
UHell/dunkel-Bänderung der Stacheln, die strahlenförmig
zur Kamera zeigen, und durch die auffällige kugelartige Ausstülpung
mit den warzenartigen Punkten als visueller Gegensatz
dazu ist es ein interessanter Blickfang. Und die Schärfe sitzt
auch. Wenn Farbe und Belichtung nicht passen, das Bild aber
sonst ganz reizvolle grafische Aspekte beinhaltet, bietet es sich
an, auf die Farbe gänzlich zu verzichten und das Bild in Schwarzweiß
umzuwandeln. Je nach Bildbearbeitungsprogramm einfach
durch einen Klick auf den anzuwendenden Effekt; oder etwas
dezidierter, und um jederzeit die Änderungen auch teilweise
wieder rückgängig machen zu können, in Photoshop über eine
Einstellungsebene (1). In der Einstellungsebene „Schwarzweiß“
(2) werden hier die Regler für die Umwandlung der einzelnen
Farben solange verschoben, bis das Ergebnis den eigenen Vorstellungen
entspricht. Über eine weitere Einstellungsebene
„Gradationskurven“ wurde auch der Bildkontrast mit einer S-
Kurve deutlich gesteigert, um die künstlerische Abstraktion des
Bilds noch weiter voranzutreiben. Zum Schluss ein starker Beschnitt
und die Konzentrierung auf das Wesentliche. Manchmal
sind Bilder ohne Farbe besser.
Maximilian Weinzierl
75
Fotopraxis | tierFotograFie
Into
76
Beispiel 1
Nikon D3s, Brennweite
600 mm,
Blende 4, keine
Belichtungskorrektur,
Stativ,
AF-C
the wild
Tierfotografie,
Teil 1
Das Freigehege ist das ideale
Übungsgelände für Tierfotografen.
fc-Tierfotograf Peter Lindel liefert
Tipps zu Ausrüstung, Kamerastandpunkt,
Aufnahmetechnik
und Bildanalyse.
Alle Fotos: Peter Lindel
77
Fotopraxis | TierfoTografie
Beispiel 2
Canon EOS-1D
Mk III, Brennweite
500 mm, Blende 8,
+0,3 Belichtungskorrektur,
Stativ
Die Gehegefotografie liefert die perfekten Voraussetzungen,
die Tier fotografie zu erlernen oder zu perfektionieren,
hat der Fotograf doch die annähernd hundertprozentige
Chance, ein Tier vor die Kamera zu bekommen.
Gut geeignet für erste Tierfotografieversuche ist etwa das
Tierfreigelände im Nationalpark des Bayerischen Waldes.
Mit ein wenig Geduld ist es dort nicht sonderlich schwer,
einen Bären, Luchs oder Wolf vor die Linse zu bekommen.
Besonders in schneereichen Wintern nutzen bereits ein Vielzahl
Fotografen die Möglichkeit, die Tiere im Gehege zu
abzulichten. Nur gilt es eben, nicht irgendein Foto zu machen,
sondern ein ansprechendes Tierbild auf den Chip der
Kamera zu bekommen. In einem weiteren Schritt lässt sich
dann problemlos Erlerntes auf die Fotografie von Tieren in
freier Wildbahn anwenden.
Ausrüstungsdetails
Vorab aber noch ein Wort zur Aus rüstung. Für die Tierfotografie
gilt: Es kann gar nicht genug Brennweite sein.
Sollte zum Beispiel für die Architektur oder Landschaftsfotografie
eine 300erBrennweite ausreichen, ist ein Wildtierfotograf
– auch ein angehender – mit einer 500eroder
600erBrennweite besser bedient. Die dazugehörige
Kamera sollte zudem selbst bei größeren ISOZahlen
nicht verrauschen, möglichst viele Bilder pro Sekunde
aufnehmen und einen guten und schnellen Autofokus
besitzen. Der Luchs ist sonst aus dem Bild verschwunden,
bevor die Kamera auslöst.
Bildanalyse
Bevor ein Fotograf jedoch ein Tier freigehege besucht,
sollte er sich die Mühe machen, bereits geschossene Bilder
kritisch zu analysieren. Sie eventuell mit denen anderer
Fotografen vergleichen, um sich klar zu machen, warum
die Bilder der anderen Fotografen vielleicht besser
aussehen. Viele Tierfotografen vernachlässigen zu Anfang
ihrer Karriere Kamera standpunkt, Perspektive, Bildaufteilung
und Licht ihrer Aufnahmen. Sie sind schon
froh, das Tier scharf abzubilden. Zu besseren Ergebnissen
kann bereits das Wissen über das Verhalten und die Aktivität
der Tiere führen. Bei vielen Tieren beantwortet sich
so die Frage nach dem besten Licht von selbst, sind diese
doch am ehesten zum Sonnenaufgang oder am späten
Nachmittag bis zum Sonnenuntergang aktiv. Auch das
Wetter spielt hier eine Rolle, denn auch mittags kann das
Licht hervorragend sein, sofern die Sonne nicht scheint
und im Winter vielleicht Wind und ordentlich Schnee dazukommen.
Anhand der Bildbeispiele auf diesen Seiten
veranschaulicht fcTierfotograf Peter Lindel, wie sehenswerte
Gehegeaufnahmen entstehen.
78
Beispiel 1: Auf Augenhöhe
Wenn das Fotografieren der Tiere nicht auf Augenhöhe
möglich ist, sucht der Fotograf sich am besten Punkte
im Ge hege, die Augenhöhe vorgaukeln. Das funktioniert
zum Beispiel, wenn das Objekt der Begierde über
eine Kuppe kommt. Die Schneefläche hinter dem Luchs
liegt in weiterer Entfernung und dazu noch im Schatten,
was zu einem homogenen, leicht bläulichen Hintergrund
führt. Der Schnee sorgt obendrein durch die Reflektion
des Sonnenlichts für das Ausleuchten der
Schattenpartien. Ohne Schnee wären die Kontraste vermutlich
schon zu hart. Zudem verleiht der Lichtreflex
im Auge des Tiers dem Bild zusätzlich Leben und erhöht
ebenso wie die nach vorne gestreckte linke Pfote die
Dynamik.
Beispiel 2: Pro und Kontra
An der Aufnahme der drei Luchse lässt sich gut verdeutlichen,
dass auch Bilder mit gestalterischen Mängeln
durchaus sehenswert sein können. Gegen die Aufnahme
spricht vor allem das trübe Licht. Zudem sind der Blick
von oben auf die Tiere und der sie schneidende Horizont
nicht ideal. Auf der anderen Seite machen der Blickkontakt
mit den drei Luchsen und der immer nur kurze Moment
des schneegepuderten Fells das Bild zu einem
Hingucker, der den Eindruck des tiefen Winters
transpor tiert. Fazit: Keine Datei für den Papierkorb!
Beispiel 3: Mit Blickkontakt
Eine ähnliche Aufnahmesituation wie in Beispiel 1: Auch
hier kommt der Luchs über die Kuppe/den Stein, der
Hintergrund ist weit genug entfernt, damit die Schneedecke
eine Freistellung gewährleistet. Der absolute
Blickkontakt macht den Betrachter das fehlende Licht
vergessen.
Auf zu den Bären!
Die Tierfreigehege im Nationalpark des Bayerischen
Waldes bieten nicht nur Luchse, nein das Highlight für
Tierfotografen sind sicher die Braunbären. Die Möglichkeit,
in manchen Wintern Jungtiere zu fotografieren, ist
spektakulär – natürlich nur für den, der die braunen Riesen
entdeckt. Doch wer sich ein bisschen mit ihren Gewohnheiten
vertraut macht, lernt schnell, die Laufwege
der Bären zu antizipieren und sie aufzuspüren. Ist es soweit,
geht es wieder um das fotografische Handwerk, die
richtige Perspektive, das Licht, den Bildaufbau und darum,
unvergessliche Momente festzuhalten – wenn sich
die Jungtiere balgen oder sich die Mutter schützend vor
den Nachwuchs stellt, weil der Vater sich bedenklich
nähert.
Beispiel 4: Interaktion
Die Bärenmutter ist auf diesem Bild noch entspannt, nur
die Jungtiere beobachten ihren Vater argwöhnisch. Zur
Bildkomposition trägt bei, dass die Braunbären sich in
einer nahezu monochromen Umgebung befin den. Wintereffekte,
die Interaktion zwischen den wilden Tieren
unter einander oder mit dem Fotografen machen ein Bild
lebendig. Eine reine Dokumentation der Szene wäre
langweilig.
Beispiel 5: Unausweichlich
Unausweichlich stürmt der junge Bär auf den Fotografen
zu. Durch die lange Brennweite gewinnt der Betrachter
den Eindruck, gleich wird der Fotograf umgerannt. Die
schneebedeck ten Büsche und der Neuschnee gaukeln
zudem mitten in Europa unberührte Wildnis vor. Hier
würde schon plattgetretener bräunlicher Matschschnee
ausreichen, um die Bildwirkung zu zerstören. Diese Aufnahme
zeigt, woher der gute Ruf des Tierfreigeländes I
Beispiel 3
Nikon D3s, 600 mm
Brennweite, Blende
4, keine Belichtungskorrektur,
Stativ
79
Beispiel 4
Nikon D3s, 600 mm
Brennweite, Blende
4, 1 /800 s, Stativ
Beispiel 5
Nikon D3s,
600 mm Brennweite,
Blende 4,
+0,3 EV, Stativ,
AF-C
80
Beispiel 7
Nikon D3s, 600 mm
Brennweite, Blende
4, 1 /1250 s, Stativ
Beispiel 6
Nikon D3s, ISO 1600,
600 mm Brennweite,
Blende 4, 1 /1600 s,
Stativ
in Neuschönau her rührt: Tierfotografen können hier
Perspektiven finden, die dem Betrachter ohne Zäune
oder andere Zeichen der Gefangenschaft und Zivilisation
den Eindruck der freien Wildbahn vorgaukeln.
Beispiel 6: Ganz nah
Der extrem gewählte Bildausschnitt zeigt die Möglichkeit,
durch Nähe spannend Reizvolles zu zeigen, auch
wenn es für den Fotografen unmöglich war, auf Augenhöhe
der Tiere zu fotografieren. Das Rezept: Soviel
Brennweite, wie das Objektiv hergibt und ruhig ein abgeschnittenes
Ohr oder eine nicht komplett abgebildete
Pfote riskieren. Es lohnt, selbst wenn der Ausschuss
hoch ist. Die gelungenen Aufnahmen haben oft das
Zeug dazu, im Gedächtnis des Betrachters haften zu
bleiben.
Beispiel 7: Nur die Szene zählt
Das Bild hat grobe formale Fehler, etwa Licht und Perspektive,
aber es zeigt, manchmal zählt nur die Szene.
Ein KungFuBraunbär, der aus dem Wasser springt, ist
ein absoluter Hingucker. „Dennoch sollte der Fotograf
nicht vergessen, dass seine Aufnahme in Augenhöhe im
Morgenlicht deutlich besser gewesen wäre, denn nur
wer seine Bilder kritisch analysiert, kann sich verbessern“,
urteilt Peter Lindel selbstkritisch.
Redaktion Henriette Struss
Peter
Lindel
Ist seit März 2004 Mitglied
der fotocommunity (fc). Bereits
1999 hatte er sich der
Tierfotografie verschrieben,
und seit nunmehr zwölf
Jahren lichtet er im Herbst
oder Winter einige Tage im
Tierfreigelände I des Nationalparks
des Bayerischen
Waldes dort beheimatete
Tiere wie Luchse, Wölfe
und Braunbären ab. Erst
2013 bot sich ihm die Gelegenheit,
Braunbären in freier
Wildbahn zu fotografieren.
Peter Lindels Fotos
haben zahlreiche Naturbild-
Wettbewerbe gewonnen
und sind unter anderem
ständiger Bestandteil der
Ausstellungen im Naturparkzentrum
Holsteinische
Schweiz sowie im Naturpark
Sächsische Schweiz
(Stichwort „Luchsschule“).
Seine Tierbilder sind darüber
hinaus regelmäßig in
Büchern, Zeitschriften und
Kalendern zu sehen
www.fotocommunity.
de/fotograf/p-lindel/
436555
www.naturfolger.de
81
Fotopraxis | Feuerwerke
Feuerwerke
Wie sich Feuerwerke gekonnt in Szene
setzen und ablichten lassen, erläutert
fotocommunity-Fotograf Daniel Peto. Vom
Kamerastandpunkt über die Aufnahmetechnik
bis zur Nachbearbeitung verrät er
Tipps und Tricks.
Alle Fotos: Daniel Peto
82
Köln-Deutzer
Herbstkirmes
Die einzelnen Aufnahmen
müssen pass genau
übereinander gelegt
werden, nur so werden
die Lichtreflexe auf
dem Wasser realistisch
wiedergegeben.
83
Fotopraxis | Feuerwerke
Duisburg
Extraschicht
Um dieses Panorama
zu erzeugen wurde nach
dem Feuerwerk noch
eine Aufnahme erstellt
und diese mittels Photomerge
nahtlos angefügt.
Wer Feuerwerke ablichten will, muss nicht bis Sylvester
warten. Mit Hilfe von Kalendern im Internet
wie www.feuerwerk-forum.de und www.feuerwerkkalender.de
können Fotografen Feuerwerke zu den
unterschiedlichsten Terminen im Jahr und vor allem vor
und hinter vielerlei span nenden historischen wie modernen
Ku lissen ablichten. Um sich einen ersten Überblick
über ein Feuerwerksgebiet zu verschaffen, schaut
sich Daniel Peto dieses zudem auf einer Landkarte an
und sucht in der fotocommunity (fc) nach schon vorhandenen
Bildern, um den Abschussplatz auszumachen.
Vorbereitungen
Erfordert ein Wunschmotiv eine längere Anreise, lohnt
es sich darüber hinaus, beim Veranstalter anzurufen, um
mehr Informationen zu Veranstaltung und Feuerwerk
einzuholen. Veranstalter können zudem Tipps zur Wahl
des Kamerastandpunkts geben oder einem manchmal
die Möglichkeit eröffnen, von sonst unzugänglichen
Punkten zu fotografieren. So findet sich ein Fotograf mit
ein bisschen Glück beispielsweise auf dem Bürodach
eines Veranstalters wieder. In jedem Fall ist es von Vorteil,
sich mit den Örtlichkeiten auseinander zusetzen, um
beispielsweise zu erfahren, wo und wann das Feuerwerk
gezündet wird. Daniel Peto sucht möglichst bereits eine
Stunde vor Zündung seinen Kamerastandpunkt auf,
sonst ist dieser auf Grund der Beliebtheit der Himmelsschauspiele
oft bereits vergeben.
Kamerastandpunkt
Beim Bild von Schloss Benrath überlegte Daniel zum
Beispiel, wie sich Schlosskomplex und Feuerwerk am
besten harmonisch kombinieren lassen, und platzierte
sich dann auf einem Steg genau gegenüber der Schlosskulisse.
Schließlich macht beim Feuerwerk nicht der das
beste Bild, der am nächsten am Geschehen dran ist, sondern
der am besten die Wirkung des Feuerwerks vorausahnt.
Bei manchen Feuerwerken lassen sich so an aussichtsreichen
Standpunkten auch durchaus einige
Fotografenkollegen antreffen.
Bildkomposition
Beim Bildaufbau ist für Daniel Peto maßgebend, dass sich
die Umgebung des Feuerwerks identifizieren lässt. Er urteilt:
„Das Feuerwerk wird erst durch den Kontext in seiner
Dimension greifbar. Als er ein Feuerwerk in der Zeche
Zollverein aufnahm, ging es ihm somit auch darum,
dass der Betrachter im fertigen Bild neben dem Feuer-
84
Kölner
Lichter
Wiedererkennungsmerkmale
wie der
Kölner Dom verleihen
dem Himmelsschauspiel
Dimension und
Kontext. Durch das
Kombinieren mehrerer
Feuerwerksbilder
mit dem Hintergrundbild
füllt sich der
Himmel zusehends.
85
Fotopraxis | Feuerwerke
Düsseldorf,
Schloss
Benrath
Durch den weiter
entfernten zentralen
Kamerastandpunkt am
Schlossteich gegenüber,
werden Gebäudekomplex
und Feuerwerk
harmonisch
abgebildet.
Daniel Peto
absolvierte 1990 einen kleinen Fotokurs,
kaufte sich eine Yashica FR-1
mit einer 50-mm-Festbrennweite
und fing an zu fotografieren. 1998
schoss er dann seine ersten Feuerwerksbilder
mit einer Contax 67MT.
Seit 2006 fotografiert er digital mit
einer Nikon D80. Heute sind seine
Schwerpunkte Feuerwerke, Reiseaufnahmen
und Menschen.
www.fotocommunity.de/fotograf/
daniel-peto/824102
werk das Weltkulturerbe klar erkennt. Er wählte dafür
einen Standpunkt, von dem aus die Zeche symmetrisch
zu sehen ist, und überlegte sich, wie viel Freifläche er im
Himmel um die Zeche für das Feuerwerk benötigte.
Allgemein gilt bei Feuerwerken, stets ein besonderes
Augenmerk auf den Himmel zu legen, damit sich das
Himmelsschauspiel im Bild entfalten kann. Ansonsten
gelten übliche Gestaltungsregeln wie der golde ne
Schnitt. An der Bildkomposition wird natürlich schon
vor dem Zünden des Feuerwerks gefeilt und die passende
Brennweite gewählt, denn geht es los, lässt sich
kaum mehr etwas korrigieren.
Aufnahmetechnik
Standard für Feuerwerksbilder sind Stativ und Fernauslöser.
Natürlich ist in der Dunkelheit zudem ein lichtstarkes
Objektiv ein Plus. Da es sich bei Feuerwerksbildern
um manuell belichtete Aufnahmen handelt, wählt
der Fotograf am besten eine niedrige ISO-Zahl wie 100
oder 200, Blende 8 bis 11 und eine Verschlusszeit von
2 bis 4 Sekunden. So werden möglichst viele Bildpartien
scharf, detailgenau und hoch auflösend abgebildet. Da
der Kontrast bei Feuerwerken extrem groß ist, nimmt
Daniel Peto immer noch ein Foto des Hintergrunds ohne
Feuerwerk mit dem exakt gleichen Ausschnitt und der
gleichen Blende auf und verlängert nur die Belichtungszeit.
So lässt sich in der Nachbearbeitung ein homogenes
Bild erzeugen.
Bildbearbeitung
Gelungene Feuerwerksbilder wählt Daniel Peto am PC
aus und kombiniert diese mit den zusätzlich belichteten
Hintergrundbildern ohne Feuerwerk. Hierbei lassen sich
auch Vibrationen des Bodens retuschieren. Man kann
auch mehrere Feuerwerksaufnahmen zu einem Bild mit
dem Hintergrund montieren. So füllt sich der Himmel
Schritt um Schritt. Aber Achtung: Wichtig ist, die einzelnen
Aufnahmen passgenau übereinander zu legen, nur
so werden die Lichtreflexe auf dem Wasser exakt dort
wiedergegeben, wo sie auch tatsächlich zu sehen waren.
Anschließend muss das Bild nur noch beschnitten werden
– fertig!
Redaktion Henriette Struss
86
Zeche
Zollverein
Ziel war, das Weltkulturerbe
klar erkennbar
mit dem
Feuerwerk im Hintergrund
abzulichten.
87
creativ-Wettbewerb | Landschaft
Thema Landschaft
Das Portfolio
der Redaktion
88
Annette
Hermsen
Namibia, Dead Vlei. Ich
wanderte lange umher,
bemüht beim Fotografieren
den toten Bäumen
gerecht zu werden.
(Brennweite 14 mm,
ISO 200, Bl. 8, 1 /800 s)
http://fc-foto.
de/32564878
Titel: The Tree
89
creativ-WettbeWerb | Landschaft
LichtSchatten-
Sucher
Radreise Nordwest russland
und Nordnorwegen. Lofotenwände
vom Reinebringen in
Nordnorwegen. Die Aufnahme
entstand bei einer Wanderung.
http://fc-foto.de/32653923
Titel: WILDE WÄNDE
LichtSchatten-
Sucher
Morteratsch- und Persgletscher,
Bernina gruppe, Oberengadin.
Ein Leben ohne
„kalten Atem“ könnte verdammt
schwer werden...
http://fc-foto.de/32680595
Titel: DER KALTE ATEM
DER ERDE
90
Günther
Tomek
Das Gewitter war angekündigt,
das Bild geplant. Die abgelegene
Region ist nur mit
Geländewagen erreichbar.
Um vor Sonnenaufgang da zu
sein, hatte ich ein Zelt mit.
http://fc-foto.de/32640966
Titel: Morgens nach dem
Thunderstorm
91
creativ-Wettbewerb | Landschaft
92
Johanna Schulwitz
Westgrönland, Ilulissat, Abendspaziergang.
Sonnenuntergang.
Da entdeckte ich das kleine
Häuschen am Stadtrand… (Brennweite
42 mm, Bl. 11, 1 /100 s)
http://fc-foto.de/32670900
Titel: ein kleines rotes Häuschen
93
creativ-WettbeWerb | Landschaft
Reinhard
Gämlich
Oman, Rub a Khali,
Trecking. Im letzten
Abendlicht erstrahlen
die Dünen intensiv
orange und kontrastieren
mit den länger
werdenden Schatten.
http://fc-foto.
de/32642232
Titel: KHALI – THE
ORANGE DESERT
94
Marc
Maiworm
The Wave, Arizona.
Ein Festival der Farben
und Formen, das zahlreiche
spannende Perspektiven
bietet. Ultraweitwinkelaufnahme
(Brennweite 10 mm).
http://fc-foto.
de/32715969
Titel: Just Unique
Manfred
Voss
USA, Canyonlands,
7:22 PM. Ein von Indianern
über Jahrhunderte
verehrter Ort. Angeblich
so erhalten, wie
diese ihn zurückgelassen
haben
(Bl. 13, 1 /5 s).
http://fc-foto.
de/32563798
Titel: Indian Spirit
Petra
Kogelheide
Ruhrpott, Naherholungsgebiet.
Mich
reizt das Besondere im
Banalen und Alltäglichen.
Die Allee befindet
sich zwischen
Campingplatz und
Motorradtreff
(Blende 6,3).
http://fc-foto.
de/32685184
Titel: seeallee
95
creativ-WettbeWerb | Landschaft
Günther
Tomek
Das aufziehende Gewitter
war aus 30 km Entfernung
zu sehen. Die
Kamera auf dem Aussichtspunkt
neben dem
Auto platziert, hieß es
abwarten (Brennweite
22 mm, Bl. 14, 1 /200 s).
http://fc-foto.
de/32680901
Titel: Thunderstorm
Petr Hubka
Laut dem kretischen
Urgestein Janis, war ich
in einem früheren Piratennest,
als mich dieser
Fels verpflichtete, ihn
am nächsten Morgen zu
fotografieren.
http://fc-foto.
de/32678412
Titel: Tertsa, Kreta
96
Michael
Vit
Südtirol. Gegen 18 Uhr
kam die Sonne hervor,
und der Wind legte
sich. Am Karersee fanden
wir so diese Spiegelung
vor. HDR-Bild,
montiert aus einer 5er-
Belichtungsreihe.
http://fc-foto.
de/32586920
Titel: Spiegelung
Uschi
Wolters
Voreifel, zwischen
Nideggen und Berg.
Diese Hügellandschaft
verzaubert mich immer
aufs Neue (ISO 100,
Brennweite 154 mm,
Bl. 16, 1 /50 s, -1 EV).
http://fc-foto.
de/32669157
Titel: Oktober in der
Voreifel
97
creativ-WettbeWerb | Landschaft
Daniel
Bossy
Das Elbetal liegt im
Herbst oft im Nebel,
der Sonnenaufgang
blieb so unsichtbar,
aber im bizarren Grau
hoben sich die Nadelbäume
eindrucksvoll
ab (Bl. 11, 0,6 s,
Stativ).
http://fc-foto.
de/32638798
Titel: ...über dem
Abgrund
Martin
Kroke
Vergangenen Herbst,
am frühen Morgen.
Natürlich, mystisch –
ich passte nur leicht
Kontrast und Schärfe
an, um die Stimmung
zu betonen.
http://fc-foto.
de/32560643
Titel: Moorsee
98
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✗Unterschrift
WK 40F0E02
creativ-WettbeWerb | Landschaft
1. Platz
ArminFuchs
Ein Zufallstreffer. Eigentlich war
ich sehr früh unterwegs, um eine
Kapelle im Morgenlicht zu fotografieren,
als sich mir unterwegs
dieser Anblick bot ...
http://fc-foto.de/32719857
Titel: Val d‘Orcia
Sieger
Die
100
Mit dem Thema „Landschaft“ startete am 20. November der ColorFoto-Creativ-
Wettbewerb. Jedes Quartal wird gemeinsam mit ColorFoto auf fotocommunity.de
ein neuer Fotowettbewerb ausgeschrieben. Die Siegerfotos wählte eine Jury
aus den 100 besten Bildern des Wettbewerbs. Auf den folgenden Seiten dürfen
wir Euch die Top-Fotos präsentieren.
101
creativ-WettbeWerb | Landschaft
2. Platz
Manfred Voss
USA/Utha, Canyonland, 06:19 AM. Das
Panorama aus 7 HK-Aufnahmen lässt
einen ahnen, was die Ureinwohner und
späteren Einwanderer wohl fühlten, als
sie hier standen.
http://fc-foto.de/32554034
Titel: Sunrise Arch
102
103
creativ-WettbeWerb | Landschaft
3. Platz
Dennis Polkläser
Bei der Nordlichtfotografie gebe ich mich
nie mit dem reinen Abbilden des Nordlichts
zufrieden, sondern kreiere stets ein stimmiges
Gesamtbild.
http://fc-foto.de/32642425
Titel: [ ... solar storm ]
104
5. Platz
Ernst Prettenthaler
Peru 2013, Cordillera Huayhuash. Blick auf den Puscanturpa
(5410 m), Zeltplatz (4350 m), gelungen nach
Schneeregen vor der Dämmerung. (ISO 500, Bl. 8, 1 /8 s,
Kor. -2/3 EV)
http://fc-foto.de/32615729
Titel: Colors after Rain
4. Platz
LichtSchattenSucher
Radreise, Patagonien, Chile, Nationalpark Torres
del Paine. Mit dem Rad lassen sich Land und
Natur unmittelbar und hautnah erleben. Es war
absolut windstill, an dem Ort an dem sonst die
stärksten Stürme der Welt toben.
http://fc-foto.de/32663781
Titel: DIE REALITÄT DER FANTASIE
105
creativ-WettbeWerb | Landschaft
6. Platz
Achim Thomae
Bayern, Kochelsee. Der Nebel über dem See
lichtete sich. 5er-Belichtungsreihe bei Bl. 8.
Zusammengesetzt mit HDR Efex Pro2, Nik
Collection, bearbeitet mit Lightroom 5.
http://fc-foto.de/32647518
Titel: Winterzauber.
106
7. Platz
Gundula Ida Gäntgen
Ich bin glaube ich ein „Heimatfotograf“, denn
ich fotografiere fast ausnahmslos an der Oste,
wo ich geboren und aufgewachsen bin.
http://fc-foto.de/32639207
Titel: Morgenzauber
8. Platz
Armin F uchs
Loch Leven in den schottischen
Highlands – kurz nach Sonnenaufgang
auf dem Weg ins Tal Glencoe
http://fc-foto.de/32719877
Titel: morning has broken
107
Kameras | TesT
Die Sony A7 (24 MP)
und A7R (36 MP)
gleichen sich wie ein Ei dem anderen;
sie lassen sich nur an der Typenbezeichnung
identifizieren. Neben
der unterschiedlichen Sensorauflösung
ist der Hybrid-AF der A7 das
wichtigste Unterscheidungsmerkmal.
108
Vollformat
Sony Alpha 7 und 7R. Sonys neue Vollformat-Offensive kommt im Doppelpack: Bei der
Alpha 7 (24 Megapixel) und Alpha 7R (36 Megapixel) handelt es sich um spiegellose
Systemkameras mit elektronischem Sucher und üppiger Ausstattung. Wie gut sind die
beiden Newcomer im Vergleich zu etablierten SLR- und SLT-Modellen?
Bedienung
Rechts neben dem
Suchereinblick und
der C2-Taste (individuell
belegbar) findet
sich ein Einstellrad,
das zweite sitzt vorne
beim Auslöser;
ein weiteres, gerändeltes
Rad ist Bestandteil
des 4-Wege-Schalters.
Über
die Fn-Taste ruft
man den Einstellmonitor
auf; die
Papierkorbtaste ist
doppelt belegt als
konfigurierbare C3-
Taste. Der hochauflösende
3-Zoll-
Mo-nitor lässt sich
aus dem Gehäuse
klappen, leider
aber nicht drehen.
Neue Impulse für den Markt der
Vollformatkameras versprechen Sony
Alpha 7 und 7R. Die Zwillingsschwestern
kosten 1500 (A7) bzw. 2100 Euro (A7R) und
unterscheiden sich in erster Linie durch
den jeweils verbauten Exmor-Bildsensor:
Bei der A7 löst er 24 Me gapixel auf und ist
mit einem Hybrid-AF ausgestattet. Bei der
A7R beträgt die Nennauflösung dagegen
36 Megapixel ohne Tiefpassfilter, während
zur automatischen Fokussierung ausschließlich
ein Kontrast-AF zur Verfügung steht.
Abgesehen davon sind die Kameras in
Funk tionalität und Ausstattung nahezu
identisch; dazu gehört auch die Fähigkeit
zur Drahtloskommunikation (siehe Kasten).
Welche von beiden man vor sich hat,
Im Detail
Rechts neben dem Moduswahlrad für
die Belichtungsprogramme finden sich
der Auslöser, eine von drei individuell
belegbaren Tasten (C1), davor das Einstellrad
für den Zeigefinger. Das Belichtungskorrekturrad
weist einen Einstellbereich
von + 3 Blenden aus; über das
Menü lassen sich aber auch + 5 Blenden
einstellen. Die Speicher karte wird,
etwas ungewohnt, von der Rückseite
her in den Steckplatz geschoben. Die
Starttaste für Videos sitzt seitlich im
Griffbereich des Daumens.
lässt sich nur anhand der Typenbezeichnung
an der Frontseite erkennen. Von der
Vollformatkamera A99 aus der SLT-Familie
unterscheiden sich die A7-Modelle durch
das kompaktere Gehäuse, von der NEX-
Reihe durch den größeren Sensor und den
entsprechend größeren Bildkreis sowie das
an Spiegelreflexkameras angelehnte Design:
Der elektronische Sucher sitzt in SLR-
Manier auf dem Gehäuse, direkt über der
optischen Achse. Da die neuen Kameras als
Teil der NEX-Familie das NEX-Bajonett
nutzen, können alle bereits vorhandenen
E-Objek tive direkt eingesetzt werden, allerdings
schalten die Vollformatkameras
dann auf das kleinere APS-C-Format um.
Die Aufl ösung sinkt entsprechend. Gleichfalls
sind die A-Objektive mit den NEX-
Adaptern nutzbar. Neu kommt eine FE-
Objektivreihe mit NEX-Bajonett, die für
das größere KB-Format gerechnet ist. Zwei
FE-Objektive standen bereits zum Testzeitpunkt
zur Verfügung, drei weitere hat Sony
zum Start angekündigt und verspricht einen
schnellen Ausbau.
Die neue Leichtigkeit
Erster Eindruck: So leicht und kompakt wie
hier hat man eine Vollformatkamera noch
nicht erlebt. Das Gehäuse wirkt in der
Draufsicht sehr schlank, nur der rechts angesetzte
Handgriff sorgt für etwas mehr
Volumen. Stellt man eine gängige SLR-
Kamera mit APS-C-Sensor daneben, ist
109
Kamera
TesT
| Alpha 7
2,02
1,8
1,6
1,4
1,2
1,01
MTF50
Sony Alpha 7 - dead leaves
Dead Leaves
ISO 100
ISO 400
ISO 800
ISO 1600
ISO 3200
ISO 6400
ISO 12800
0,8
ISO 25600
0,6
50%
0,4
0,2
0
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000
lp /ph
Linienpaare/Bildhöhe
ISO 100
ISO 400
ISO 800
ISO 1600
ISO 3200
ISO 6400
ISO 12800
ISO 25600
50%
1 2
Lumix DMC-GF6 (JPEG)
Sony Alpha 7 (JPEG)
FRPP301001
3020599
Panasonic Lumix DMC-GF6 resolution
Sony Alpha 7 resolution
Panasonic
Sony Alpha
Lumix
7 visual
DMC-GF6
noise
visual noise
pangf6
sona7
Auflösung
1,2
einer robusten Magnesiumlegierung und ist
1,2
16
24
ISO 160 ISO
100
n 1724
2000
gegen Spritzwasser abgedichtet. Ein eingebautes
VN ISO 100
100 / 400 / 800 / 1600 / 3200 / 6400 / 12800
ISO 00 / 3200 / 6400 / 12800
ISO 400 400
25600 / - / - / - / - / -
25600 / - / - / - / - / -
1,0
ISO 1,0 1.00
ISO 800 800
6
0.2
ISO 1600
6 Blitzgerät sucht man jedoch vergebens.
4 Auch auf einen eingebauten VN ISO 800 Bildstabi-
VN ISO 160
Sony FE 2,8/35
ISO 1600 1600
5
VN ISO 400
ISO 3200
Panasonic Lumix 1,7/20Sony FE 3,5-5,6/28-70 OSS
5
VN ISO 400
ISO 3200 3200
Lumix 3,5-5,6/14-42 OIS
ISO 6400
0,8
dead leaves
4
r percent
kurtosis
3
VN ISO 1600
VN ISO 800
MTF50
ISO 6400
0,8
10% 6400 contrast
leaves
96% kurtosis 1592 0,2
2
VN ISO 3200
nyquist Kontrast
lisator 3 nach dem Sensor-Shift-Prinzip VN ISO 1600 wie
F50
10% contrast frequency
96% 1602 0,2
70 94% 0,5 1588 0,2
1 2
VN ISO 6400 VN ISO 3200
0,6
nyquist frequency
38 92% 0,7 1463 0,5
bei den SLT-Modellen muss man verzichten.
Im NEX-System sitzt der Bildstabilisa-
0
75 91% 0,6 1268 1,0
frequency
1
VN ISO 6400
87% 678 0,6 2,0
50 0,7
81% 655 4,2
0
98 0,7
73% 595 6,2
18 1,1
0,4
- - -
28 - 0,9 - -
56 - 1,6
tor in den Objektiven. Das haptische Empfinden
bestätigt die visuell wahrgenom-
- - 0,4
- - - - -
-
-
-
- -
0,2
- -
- VN3 - DR
SNR
- 0,4 - 10,0 0,2 90
mene Wertigkeit: Am rau beschichteten
0,5 10,0 80
0,0 0
0,5 10,0 70
R
SNR
170 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970
0,7 9,7 63
Griff lässt sich die Kamera gut handhaben,
0,9 9,3 50
frequency (LP/PH)
,3 57
Linienpaare/Bildhöhe
1,0 9,0 48
,3 43
0,9 8,7 0,0 60
,7 1,3 42
zumal das Gewicht inklusive Standardzoom
(FE 3,5–5,6/28–70 mm 70 OSS) mit rund
8,0 73170 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970
,0 - 40 - -
Sony Alpha 7 OECF20 ISO 100
Sony Alpha 7 OECF20 ISO 400
,3 - 38 - -
frequency (LP/PH)
70
,0 - 24 - -
250
250
- - -
,3 13
- - -Auflösung
,7 12
255
750 g gering ausfällt. Das Kit-Objektiv
- -
60
60
Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 160
Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 400
- -
L C HDie Grenzauflösung 200
liegt bei der Alpha 7 70auf einem
70
- -
200
250
selbst wirkt aufgrund seiner Kunststoffleichtbauweise
weniger belastbar als die
250
3,3 2,4 - -
3,2 2,4 0,8konstant hohen Niveau über den gesamten 50 gemes-
Bereich bis ISO 6400. Die Differenz zwischen
50
- -
3 2,4 Red
Red
255
3 2,3 0,7senen 60
Green
Green 60
3,2 2,4 0,6
150
150
3,1 2,1 0,7
40
Blue
40
Blue
C
H ISO 100 und 6400 beträgt weniger als 200 LP/BH.
Kamera, ist aber immerhin mit einem Metallbajonett
und optischem
2,8 2,1 200 0,5
SNR
200
SNR
,6 3,9 1,8 2,3 0,6
- - -
,7 1,8
50
50
- - -
30
30
Bildstabilisator
,6 1,8
- - -
Red
Red
100
100
,4 - 1,6 - -
Green
Green
,1 - 1,6 - -
ausgestattet. Ebenfalls im Lieferumfang der
150
150
3 1,6
40 20
Blue
20
40
Blue
,7 0,7
0
6
SNR
ISO 100
SNR
,9 -0,6
Testkameras war das angenehm kompakte
50
50
F- AF -
ISO 400
AF
AF
5
10
10
-lx
>1000lx - >1000lx (LV) 30lx
30
30
ISO 800
- 0,29 - - 0,73
FE 2,8/35 mm (ohne Bildstabilisator). Ein
100
100
4
- -
1,8
ISO 1600
- -
0
0
0 optional erhältlicher Batteriehandgriff 0 verbessert
das Hochformat-Handling durch
r second 4,47
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 3 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 203,0
ISO 3200 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0
20
equence 8
63
log luminance
log luminance
r second 4,45
ISO 6400
equence 29
2
50
50
F
AF
10
10
lx (LV) 30lx
1
zusätzliche Bedienelemente und soll die
- 0,34
0
0,8
mögliche Betriebsdauer pro Akkuladung
0
0
0
0
3,8
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0
48
log luminance
log luminance
3,6
10
contrast
digital values
Dead Leaves
Die Dead-Leaves-Kurven verlaufen bei der Alpha 7
auf hohem Niveau und steigen nur mäßig über den
Ausgangskontrast des Motivs (1,0) an. Erst bei ISO
6400 geht der DL-Wert deutlich zurück.
Kontrast
contrast
digital values
digital values
digital values
3
der Größenunterschied nicht zu übersehen.
Das Gehäuse besteht in weiten Teilen aus
4
1. Am Einstellmonitor kann man Funktionsfelder
anwählen und Einstellungen
ent weder direkt per Rad oder in einem
Untermenü verändern. 2. Ist der Punkt-AF
(Flexible Spot) angewählt, lässt sich die
Größe des Messfelds in drei Stufen variieren.
3. Beim Augen-AF saugt sich das
Messfeld an einer Pupille fest; die Funk -
tion lässt sich auf Knopfdruck aktivieren.
4. Was bei der Aufnahme an Informationen
angezeigt werden soll, lässt sich für
Sucher und Monitor separat einstellen.
verdoppeln. Eine willkommene Option,
wenn man bedenkt, dass Sony für den mitgelieferten
Akku (NPFW50, 1080 mAh) magere
270 Aufnahmen gemäß CIPA-Standard
angibt, wenn durchgängig mit elektronischem
Sucher (EVF) fotografiert wird (340
Aufnahmen ohne EVF).
Weiter verbesserter EFV
Der elektronische Sucher entspricht weitgehend
dem bei der A99 verwendeten, soll
aber laut Sony vor allem bei der Kontrastwiedergabe
entscheidend verbessert wor-
Rauschwahrnehmung
(Visual Noise)
Die Alpha 7 hält sich beim Rauschen bis in höhere
Empfindlichkeiten zurück. Die starken Firmware-
Ein griffe bei höheren Empfindlichkeiten – sehr
moderat bei ISO 1600, deutlich ab ISO 3200 – führen
jedoch zu einem weichen Bildeindruck und
entsprechenden Texturverlusten.
Schlankes
Gehäuse,
dicke Optik
Von der Anschlussseite
her wirkt die
Kamera besonders
schlank, während das
für den Vollformat-
Bildkreis gerechnete
Objektiv vergleichsweise
dick aufträgt.
110
den sein. Auflösung und Farbwiedergabe
sind jedenfalls so gut, dass man häufig vergisst,
einen EVF vor sich zu haben und nur
noch durch leichtes Bildruckeln beim Kameraschwenk
daran erinnert wird. Die Bildfeldabdeckung
beträgt 100 Prozent und der
Sucher lässt sich gut überblicken (Augenabstand
ca. 27 mm vom Okular). Der 3-Zoll-
Monitor ist ebenfalls von der hochauflösenden
Sorte und lässt sich auf einer Achse
verschwenken, leider jedoch nicht drehen.
Berührungsempfindlich ist der Monitor
nicht, was im Hinblick auf das Be dienkonzept
nicht weiter unangenehm auffällt
– nur einen Touch-AF vermisst man manchmal.
Beim AF-System hören die Gemeinsamkeiten
zwischen beiden Modellen auf:
Bei der A7 agiert ein hybrider Sensor-AF mit
117 Messpunkten für die Phasenerkennung
und 25 Punkten für die Kon trasterkennung,
während sich die A7R mit einem Kontrast-
AF begnügen muss. Was offenbar Auswirkungen
auf das Arbeitstempo hat: 0,29 s bei
1000 Lux brauchte die A7 zum Auslösen
inklusive Fokussierung, während sich die
A7R dafür 0,44 s genehmigte. Bei wenig
Licht (30 Lux) sind beide eher lahm: 0,73/
0,81 s beträgt die Auslöseverzögerung inklusive
AF-Zeit bei der A7/A7R; knapp halb
so lange brauchen die derzeit schnellsten
spiegellosen Systemkameras. Auch die Einschaltverzögerung
ist bei den 7er-Modellen
recht hoch – um 2 s. Bei der Serienbildgeschwindigkeit
hat die A7 mit 4,5 B/s (29 in
Serie) die Nase etwas vorn (A7R: 3,6 B/s, 18
in Serie). Zum Vergleich: die A99 schafft 5,8
B/s (14 in Serie). Der Autofokus lässt sich
vielfältig konfigurieren. Neben Messfeldautomatik
und zentralem AF-Punkt ist auch
eine Spotmessung möglich; den AF-Punkt
kann man dabei frei auf dem Bildfeld verschieben
und in drei Größen variieren. Die
Gesichtserkennung lässt sich durch Registrieren
von Gesichtern präzisieren, die Lächelautomatik
ist in drei Stufen schaltbar –
vom Ansatz eines Lächelns bis „Honigkuchenpferd“.
Gut funk tioniert auch der
per Tastendruck zuschalt bare Eye-AF: Pupillen
werden zuverlässig erkannt, was die
Treffsicherheit bei Por träts erhöht. Das manuelle
Scharfstellen wird durch eine Bildschirmlupe
und Kantenanhebung in Gelb,
Rot oder Weiß erleichtert.
Blitzsynchronzeit
ISO 100 ISO 400
ISO 1600 ISO 6400
Zum Ermitteln der korrekten Belichtung
steht den beiden Kameras ein 1200-Zonen-System
zur Verfügung; Verschlusszeiten
werden von 1 /8000 bis 30 s ( 1 /4 s beim
Filmen) elektronisch gesteuert. Die Blitzsynchronzeit
beträgt bei der A7 1 /250 s, bei
der A7R dagegen 1 /160 s. Das Auslösegeräusch
ist bei den A7-Modellen recht kernig
– das heißt, deutlich lauter als bei den
meisten anderen Spiegellosen mit kleineren
Bildsensoren. Wahrscheinlich liegt das
daran, dass hier beim Verschluss doch ordentlich
Masse bewegt wird. Reihenbelichtungen
erlauben die Kameras mit Blick auf
Belichtung, Weißabgleich und Dynamikoptimierung
(DRO); sitzt ein Systemblitzgerät
am Blitzschuh der Kamera, sollen
auch Blitzbelichtungsreihen möglich sein.
Was auffällt: Bei Belichtungsreihen mit großer
Spreizung (1 oder 2 EV-Werte) sind nur
drei Aufnahmen möglich, bei 0,7 EV und
Alpha 7
Bildqualität
Die Alpha 7 erreicht
mit ihrem 24-Megapixel-Sensor
eine
bemerkenswerte
Bildqualität mit konstant
hoher Auflösung
bis in hohe
Empfindlichkeitsregionen,
wobei
die Grundschärfung
bei JPEGs höher
ausfällt als beim
Schwestermodell
Alpha 7R mit 36
Megapixeln. Texturverluste
werden ab
etwa ISO 1600
sichtbar (Wand links
neben dem Metallfrosch)
und führen
bei ISO 6400 zu
aquarellartigen
Strukturen (Frosch
und Dachrinne) –
offenbar die Kehrseite
der effektiven
Rauschunterdrückung.
Fazit
Drahtlos kommunizieren per Wi-Fi
Dank eingebauter Wi-Fi-Funktionalität lassen sich A7 und A7R recht einfach in ein
WLAN-Netzwerk integrieren. Nach Installation der kostenlosen App PlayMemories
Mobile 3.0 kann man Bilder von der Kamera auf ein Smartphone übertragen, was
auch mit einem älteren Smartphone (HTC Desire S mit Android 2.3.5) problemlos
vonstatten ging (Bild 1). Die Remote-Funktion zum Fernauslösen der Kamera war
damit aber nicht möglich; der Versuch endete jedes Mal mit dem Hinweis, dass die
Anwendung unerwartet beendet wurde. Mit einem aktuellen Samsung S4 ließ sich
die Remote-Funktion dagegen aktivieren und die Kamera über das Smartphone
auslösen. Zudem zeigte das Smartphone-Display einen Schieberegler, an dem
sich die Belichtung über einen Bereich von + 5 Blenden korrigieren ließ (Bild 2).
Auch NFC (Nearfield Communication) zum schnellen Koppeln von Kamera und
Smartphone mittels Berühren beider Komponenten funktionierte einwandfrei.
1
2
111
TesT
Alpha 7R
Dead Leaves
Der Verlauf der Dead-Leaves-Kurven zeigt mit
einem Anstieg bis 1,4 bei ISO 100/400 die deutlich
aggressivere Kontrastabstimmung der A7R im Vergleich
zum Schwestermodell A7.
ic Lumix DMC-GF6 (JPEG)
FRPP301001
Sony Alpha 7R (JPEG)
Panasonic Lumix DMC-GF6 resolution
3020128
pangf6
Sony Alpha 7R resolution
sona7r
1,2
Auflösung
1,2
16
36
ISO 160 ISO 100
n 1724
2456
100 / / / 1600 / 3200 / 6400 / 12800
ISO 600 / 3200 / 6400 / 12800
ISO 400 400
25600 / - / - / - / - / -
25600 / - / - / - / - / -
1,0
ISO 1,0 1.00
ISO 800 800
0.2
ISO ISO
Sony FE 2,8/35
1600 1600
Panasonic Lumix 1,7/20
ISO 3200
Sony FE 3,5-5,6/28-70 OSS
ISO 3200
ic Lumix 3,5-5,6/14-42 OIS
3200
ISO 6400
0,8
dead leaves
er percent
kurtosis
ISO
MTF50
6400
0,8
10%
6400
contrast
d leaves
3 104% kurtosis
TF50
2348 0,2
10% nyquist contrast Kontrast
frequency
9 96% 2294 0,2
370 0,5
9 99% 2182 0,3
0,6
nyquist frequency
2338 100% 0,7 2099 0,6
9275 101% 0,6 1970 0,9
0,6
frequency
6950 90% 0,7 1581 2,7
2998 80% 0,7 1551 7,3
2 71% 1104 6,8
118 1,1
0,4
- - -
528 0,9
- - -
256 - 1,6 - 0,4 -
- - - - -
- - - - -
0,2
- -
- VN3 - DR
SNR
- -
0,4 12,0 0,2 104
0,5 10,0 83
0,0 0
0,5 9,7 67
DR
SNR
170 320 470
470620620 770
770
920 1070
920
1220
1070
13701220 1520 1670
13701820 1520
1970
1670
2120 2270
1820
2420
1970
2570
0,7 10,0 62
0,8 9,3 49
frequency (LP/PH)
9,3 57
Linienpaare/Bildhöhe
1,0 9,0 40
9,3 43
0,0
0,9 8,7 53
9,7 42
1,3 8,0 60 170 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970
9,0 - 40 - -
Sony Alpha 7R OECF20 ISO 100
8,3 - 38
frequency (LP/PH)
- -
70
8,0 - 24 - -
250
7,3 - 13 - -
- - -Auflösung
6,7 12
255
- -
60
Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 160
- -
L C H
- -
250
- 4,8 - 2,2 0,8
- 4,8 - 2,2 0,8
4,4 2,3 0,7
255
4,8 2,1 0,8
4,7 2,2 0,6
C 4,9 H 2 1
5,2 1,6 200 1
SNR
3,6 5,3 1,8 1,5 0,8
3,7 - 1,8 - -
50
- - -
3,6 1,8
30
Red
- - -
3,4 1,6
100
- - -
Green
3,1 - 1,6 - -
150
3 1,6
40
Blue
20
0,7 0,7
0
SNR
-0,9 -0,6
- -
F
AF
AF
AF
lx- >1000lx - >1000lx (LV) 30lx
- 0,44 - - 100 0,81
- -
- -
2,0
contrast
digital values
MTF50
r second 3,59
sequence 8
22
r second 3,59
sequence 50 18
AF
AF
0lx (LV) 30lx
- 0,34
2,02
1,8
1,6
1,4
1,2
1,01
0,8
0,6
0,4
0,2
Kontrast
contrast
70
Die Auflösungskurven 200
nehmen bei der A7R einen
ähnlichen Verlauf wie bei der A7, allerdings 50 auf
Red
einem noch deutlich höheren Niveau – konstant
60
Green
150
40
Blue
oberhalb 2000 LP/BH bis ISO 6400.
digital values
Sony Alpha 7R - dead leaves
Dead Leaves
0
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200 2400
400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000
lp /ph
Linienpaare/Bildhöhe
6 ISO 100
50
ISO 400
5
10 30
ISO 800
4
ISO 1600
0
0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 20 3,0
1,4
3
log ISO 3200
luminance
2
ISO 6400
1
ISO 100
ISO 400
ISO 800
ISO 1600
ISO 3200
ISO 6400
ISO 12800
ISO 25600
50%
10
digital values
digital values
250
200
250
150
200
100
150
50
100
0
Sony A7 mit
adaptiertem
A-Ob jektiv:
Sony und ZeissObjektive
mit ABajonett
lassen sich über den
Adapter LAEA4 mit
eingebautem Phasen
AFModul verwenden –
praktikabel, aber nicht
die Ideallösung.
weniger sind es deren 5. Manchen HDR-
Fan dürfte dies ärgern. Positiv wiederum:
Belichtungskorrekturen lassen sich auf + 5
Blenden ausdehnen, auch wenn das Einstellrad
nur + 3 Blenden ausweist. Einfach
das Rad auf Null stellen und die Belichtungskorrektur
über das Fn-Menü (Einstellbildschirm)
vorwählen. Über das Programmwahl
an der Oberseite hat man
Zugriff auf Standardbelichtungsprogramme
(Auto, P, A, S,), manuelle Betriebsart,
6
Motivprogramme 6
(Scenes), VN Schwenkpanorama,
4 zwei individuelle Programmspeicher
VN ISO 800
ISO 100
VN ISO 160
5
VN ISO 400
5
VN ISO 400
4
VN ISO 800
3
VN ISO 1600
und
3
2 den Videomodus. Aufgezeichnet VN ISO 3200 VN ISO 1600
wird
1 2
VN ISO 6400 VN ISO 3200
in
0
Full-HD mit 50 Bildern pro Sekunde;
1
VN ISO 6400
0
über die HDMI-Schnittstelle lassen sich
Videodaten unkomprimiert an ein externes
Aufzeichnungsgerät weitergeben. Ein optionaler
XLR-Adapter erlaubt den Anschluss
professioneller Mikrofone; der Ton kann
mittels Balkensegmentanzeige manuell
Sony Alpha 7R OECF20 ISO 400
aus gesteuert werden. Während 70 der Aufnahme
lässt sich die Pegelanzeige auch ins
Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 400 60
70
Bild einblenden. Der kontinuierliche Autofokus
des Standardzooms arbeitete Red dabei
50
60
Green
40
Blue
nahezu geräuschlos, ohne Pumpen und
SNR
50
Ruckeln.
30
Panasonic Lumix DMC-GF6 visual noise
Sony Alpha 7R visual noise
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0
50
ISO 100
ISO 400
ISO 800
ISO 1600
ISO 3200
ISO 6400
ISO 12800
ISO 25600
50%
log luminance
20
10
0
40
30
20
10
Red
Green
Blue
SNR
Tasten und Einstellräder
Zur Bedienung der A7-Kameras hat sich
Sony einiges einfallen lassen. Rechts neben
dem Moduswahlrad für Belichtungsprogramme
findet sich ein Einstellrad für den
Daumen, rechts außen ein rastendes
Drehrad für Belichtungskorrekturen. Ein
zweites Rad ist dem Auslöser vorgelagert,
also in Reichweite des Zeigefingers. Ein
Rändelrad ist in den 4-Wege-Schalter integriert;
drei Richtungstasten sind mit einer
weiteren Funktion belegt. Mit der Pfeiloben-Taste
(Disp) kann man zwischen verschiedenen
Anzeigeop tionen umschalten;
die Pfeil-rechts-Taste ruft das Weißabgleichs
menü, die Pfeil-links-Taste das Be-
1. Beim Einstellen von Blende, Zeit oder
ISO wird der aktuelle Wert unten klein und
zugleich vergrößert an einer Skala angezeigt.
2. Unter den sechs Kartei reitern im
Hauptmenü verstecken sich nicht weniger
als 24 Einzelseiten; bis zu sechs Einträge
sieht man pro Seite. 3. Unter dem an der
NEX orientierten, bebilderten Kachelmenü
(optional einstellbar) versteckt sich das
zweckdienlichere Menü mit den Karteireitern.
4. Auch die bebilderte Anzeige
von Aufnahmeprogrammen lässt sich
optional aktivieren, wenn man’s gerne
weniger sachlich hat.
0,8
3,8
48
3,6
10
0
0
0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0
log luminance
0
0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0
log luminance
1 2
Rauschwahrnehmung
(Visual Noise)
Trotz recht kleiner Pixel (4,9 µm) hat die A7R das
Rauschen ziemlich gut im Griff. Wie bei der A7 führt jedoch
der starke Eingriff des Rauschfilters bei höhe ren
Empfindlichkeiten zu einem weichen Bildeindruck und
zu Detailverlusten. Wiederum sind erste leichte Effekte
bei ISO 1600 sichtbar und bei ISO 3200 dann deutlich.
3
4
112
triebsartenmenü auf, wo man Einzel-/
Serienbild, Selbstaus löser und Reihenbelichtungen
vorwählt. Drei benutzerdefinierbare
Tasten (C1, C2, C3) finden sich
rechts neben dem Auslöser, rechts vom
Suchereinblick und als Doppelbelegung
an der Papierkorbtaste. Über die Fn-Taste
ruft man den Einstellmonitor auf, der etwas
mehr als ein Drittel der Monitorfläche belegt.
Nach Anwahl eines Funktionsfelds
kann man entweder in das dazugehörige
Untermenü wechseln oder Einstellungen
direkt mittels Drehrad verändern. Sehr
praktisch ist auch, dass bei der Blendenoder
Verschlusszeiteneinstellung der aktuelle
Wert zum einen klein als Zahl am
unteren Monitorrand, gleichzeitig aber vergrößert
an einer Skala darüber angezeigt
wird. Das Gleiche gilt für die ISO-Einstellung,
die man ebenfalls mittels Einstellrad
vornehmen kann. Hat man die Funktionen
der Tasten und Räder einmal kapiert bzw.
den eigenen Vorstellungen angepasst, lässt
sich die Kamera schnell und intuitiv bedienen.
Erfreulicherweise sind die Einstellräder
so platziert, dass man sie nicht so
leicht unabsichtlich verstellt; eine Ausnahme
bildet das ziemlich leichtgängige
Rändelrad am 4-Wege-Schalter. Was die
Kamera insgesamt an Einstell- und Anpassungsmöglichkeiten
bereitstellt, ist freilich
nicht von Pappe und erfordert etwas Einarbeitungszeit.
Auch das Hauptmenü legt
davon beredtes Zeugnis ab: Den sechs
Karteireitern am oberen Bildschirmrand –
Kamera-, Benutzer- und Drahtloseinstellungen,
Applikations-, Wiedergabe- und
System-Einstellungen – sind nicht weni-
ISO 100 ISO 400
ISO 1600 ISO 6400
ger als 24 Menüseiten zugeordnet, die man
mittels Pfeil-links/rechts-Tasten oder Einstellrad
durchsteppt, um zur gewünschten
Funktion zu gelangen. Vertikales Scrollen
ist allerdings unnötig; pro Seite sind maximal
sechs Einträge auf einen Blick zu sehen.
Bildqualität
Die Sony A7 erreicht mit ihrem 24-Megapixel-Sensor
eine konstant hohe Grenzauflösung
zwischen 1800 und 1900 LP/BH bis
ISO 3200; bis ISO 800 werden zudem fast
konstante Dead-Leaves-Werte um 1600
LP/BH erreicht, ohne dass der Farbkontrast
wesentlich über den Ausgangskontrast
des Motivs angehoben wird. Moderates
Rauschen (max. VN 0,7 bis ISO 1600),
geringe Texturverluste (max. 0,5 bis ISO
1600) und eine Dynamik zwischen 9 und
10 Blenden sorgen dafür, dass die Bildqualität
über den gesamten ISO-Bereich
auf dem Niveau einer Nikon D800 (36 Megapixel)
angesiedelt ist – eine beachtliche
Leistung. Auch das Schwestermodell der
SLT-Reihe, die A99, wird auf jeder ISO-
Stufe mehr oder weniger deutlich übertroffen.
Die Sony A7R kann mit 36-Megapixel-
CMOS ohne Tiefpassfilter noch ein Stück
draufsatteln und erreicht einen stattlichen
Auflösungswert von maximal 2553 LP/BH
bei ISO 100, der bis ISO 6400 nur auf etwa
2200 LP/BH abfällt. Zum Vergleich: Im
Schnitt sind das rund 300 LP/BH mehr als
bei der Nikon D800E mit ebenfalls 36
Mega pixeln. Sehr hoch auch die Dead-
Leaves-Werte: Sie liegen über bzw. um
2000 LP/BH bis ISO 3200, allerdings bei
Alpha 7R
Bildqualität
Bei ISO-Einstellungen
bis 1600 sehen
die Bilder der
Alpha 7R mit 36-
Megapixel-Sensor
noch eine Ecke knackiger
aus als bei
der A7 (24 Megapixel),
was an der extrem
hohen Grenzauflösung
liegt.
Bezüglich des
Rauschverhaltens
überwiegen die Gemeinsamkeiten,
die
Texturverluste fallen
oberhalb ISO 3200
allerdings noch
deutlicher aus. ISO-
6400-Bilder, bei
100-Prozent-Darstellung
am Monitor
betrachtet, zeigen
eine doch recht
künstlich modellierte
Struktur als Folge
einer überzogenen
Bildbearbeitung.
Objektivprogramm
Wer als A7/A7R-Fotograf ein passendes Objektiv sucht, muss aktuell
mit einer kleinen Auswahl vorliebnehmen. Im ersten Schritt
hat Sony zwei Zeiss-Festbrennweiten, ein Zeiss-Zoom und zwei
Sony-Zooms mit NEX-Bajonett für den Kleinbildbildkreis angekündigt.
Im Unterschied zu den NEX-Objektiven für den APS-C-Bildkreis
tragen die neuen ein FE statt des E im Namen. Grundsätzlich
lassen sich auch die E-Objektive nutzen, allerdings schalten
A7 und A7R dann auf das APS-C-Format um. Ebenfalls lassen
sich A-Objektive über den Adapter LA-EA4 mit eingebautem Phasen-AF-Modul
anschließen. Hier gibt es auch zahlreiche Vollformatobjektive
– die Ideallösung ist dies aber ebenfalls kaum. Sony
muss stattdessen möglichst schnell das FE-Programm ausbauen.
Gerät
Sony
Fe 3,5-5,6/28-70 mm
OSS
Sony
Fe 4/70-200 mm
G OSS
Zeiss
Sonnar t* Fe 2,8/35 mm
ZA
Zeiss
Sonnar t* Fe 1,8/55 mm
ZA
Zeiss
Vario tessar t* Fe 4/24-70 mm
ZA OSS
Format KB KB KB KB KB
Linsen/Gruppen 9/8 21/15 7/5 7/5 12/10
Naheinstellgrenze 0,3 – 0,45 m 1 – 1,5 m 0,35 m 0,5 m 0,4
Bildwinkel 75° - 34° 34° - 12° 63° 43° 84° - 34°
Filterdurchmesser 55 mm 72 mm 49 mm 49 mm 67 mm
Fokussierung Schrittmotor Schrittmotor Schrittmotor Schrittmotor Schrittmotor
Bildstabilisator Bildstabilisator Bildstabilisator – – Bildstabilisator
Maße, Gewicht 72,5 x 83 mm, 295 g 80 x 175 mm, 840 g 61,5 x 36,5 mm, 120 g 664,4 x 70,5 mm, 281 g 73 x 94,5 mm, 426 g
Anschlüsse E-Bajonettt
(35-mm-Vollformat)
E-Bajonett (35-mm-Vollformat) E-Bajonett
(35-mm-Vollformat)
E-Bajonett
(35-mm-Vollformat)
E-Bajonett
(35-mm-Vollformat)
Preis 500 euro 1500 euro 800 euro 1000 euro 1200 euro
113
Kamera | TesT
deutlich überhöhten Farbkontrasten bis
ISO 800 – das gibt Punktabzug. Bei Rauschen,
Kurtosis (Texturverlust) und Dynamik
befinden sich beide Modelle auf
Augenhöhe. Ausnahme: die extrem hohe
Dynamik der A7R bei ISO 100 (12 Blenden).
Ein Kritikpunkt trifft beide: Bei hohen
Empfindlichkeiten über ISO 3200 löscht
der Rauschfilter auch sichtbar Details.
Fazit
Die beiden
Newcomer von
Sony haben
das Zeug, frischen
Wind in
die Systemkameraklasse
mit
Vollformatsensor
zu bringen.
Karl Stechl
Zu attraktiven
Einstiegspreisen von 1500 Euro
(Gehäuse A7), 1800 Euro (A7 mit
Kitobjektiv 28–70 mm) und 2100
Euro (Gehäuse A7R) bieten sie ein
hohes Maß an Funktionalität und
Ausstattung, was nur durch das
Fehlen eines ein gebauten Blitzgeräts
etwas getrübt wird. Für den Allround-Einsatz
bietet die günstigere
A7 reichlich Auflösung, einen Phasen-AF
am Sensor und eine kürzere
Blitzsynchronzeit als die A7R – unterm
Strich ein starkes Angebot, mit
dem Sony durchaus auch Canonund
Nikon-Anwender ins eigene Lager
ziehen könnte. Als 36-Megapixel-Kamera
zielt die A7R klar auf
die Nikon D800, die sich mit weniger
Grenzauflösung begnügen
muss, dafür aber mit etwas natürlicherer
Wiedergabe, vor allem bei
Porträts, punkten kann – falls der
D800-Fotograf seinen SLR-Kamera
boliden gegen eine vergleichsweise
filigrane A7R mit elektronischem
Sucher ein tauschen möchte.
Denn die Kamerakonzepte unterscheiden
sich doch wesentlich. Und
selbst „klein und leicht“ ist nicht für
jeden Anwender ein absolutes Qualitätskriterium.
Bei der Bild qualität
setzen die beiden Alpha-Modelle
unterschied liche Akzente: Die A7R
punktet mit einer exorbitanten
Schärfe bei niedrigen und mittleren
ISO-Werten, die A7 ist weniger aggressiv
abgestimmt und zeigt oberhalb
ISO 3200 nicht ganz so deutliche
Texturverluste. Unterm Strich
bieten A7/A7R höchste Bildqualität
in besonders kompakten, aber zugleich
sehr wertigen und edlen Gehäusen.
Gerät Sony Alpha 7 Sony Alpha 7r
durchschnittlicher Marktpreis 1500 euro 2100 euro
Bildsensor/Datei
Auflösung (nicht interpoliert) 6000 x 4000 Pixel 7360 x 4912 Pixel
Pixelgröße (Pixelpitch), förderliche Blende 6 µm, f9,8 4,9 µm, f8
Sensorgröße, Bildwinkelfaktor 35,8 x 23,9 mm, 1,0x 35,9 x 24,0 mm, 1,0x
Sensortyp, Sensorreinigung, Bildstabilisator CMOS, Sensorreinigung, – CMOS, Sensorreinigung, –
Dateiformat JPEG, RAW, RAW + JPEG JPEG, RAW, RAW + JPEG
Aufnahmesteuerung
Fokussierung externer Sensor, MF –, – –, –
Fokussierung Aufnahmesensor, MF (LiveView)
Hybrid-AF (Kontrast- und Phasen-AF)Kontrast- Kontrast-AF: 25 Felder, MF (Lupe)
AF: 25 Felder, Phasen-AF:
117 Felder, MF (Lupe)
Verschlusszeiten, kürzeste Blitzsync., B 1/8000–30 s, Blitz 1/250 s, B 1/8000–30 s, Blitz 1/160 s, B
Belichtungsmessung: mittenbetont, Spot, Matrix
mittenbetont, Spot, Matrix
mit 1200 Feldern
mittenbetont, Spot, Matrix
mit 1200 Feldern
Progr.-, Blenden-, Zeitautom., Man (P, Av, Tv, M) P mit Programmshift, Av, Tv, M P mit Programmshift, Av, Tv, M
Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur ±5 Blenden, ±3 Blenden ±5 Blenden, ±3 Stufen
Belichtungsreihe, Blitzbelichtungsreihe Belichtungsreihe, Blitz-Bel.-Reihe Belichtungsreihe, Blitz-Bel.-Reihe
Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel
ISO-Auto einstellbar, 50–25600, – ISO-Auto einstellbar, 50–25600, –
man., Reihe
Weißabgleich
auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle
Korrektur, Reihe
auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle
Korrektur, Reihe
Farbräume sRGB, Adobe RGB sRGB, Adobe RGB
steuerbare Einstellungen
Sucher/Monitor/Display
Sucher (Typ, einblendbares Gitter, Gesichtsfeld, Vergrößerung,
effektive Sucherbildgröße, auswechselbare Mattscheiben)
Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur,
Rauschfilter
OLED-Sucher, 786432 RGB-Pixel,
Gitter, 100 %, eff. 0,71, –
Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur,
Rauschfilter
OLED-Sucher, 786432 RGB-Pixel, Gitter,
100 %, eff. 0,71, –
Monitor: Größe, Touchscreen, Auflösung, verstellbar 3,0“, –, 307200 RGB-Bildpunkte, verstellbar 3,0“, –, 307200 RGB-Bildpunkte, verstellbar
Monitor als Sucher nutzbar, Lupe für MF, Histogramm,
Über-, Unterbelichtungswarnung
Bildwiedergabe: Histogramm, Über- und Unterbelichtungswarnung
Anschlüsse und weitere Ausstattung
Bajonett, Speicher, Akku
Live-View, Histogramm,
–, –
Histogramm, Lichterwarnung,
Schattenwarnung
Sony E, SDHC/SDXC/MS Pro Duo,
Li-Ion
Live-View, Histogramm,
–, –
Histogramm, Lichterwarnung, Schattenwarnung
Sony E, SDHC/SDXC/MS Pro Duo, Li-Ion
int. Blitz, Anschluss ext. Blitz (Buchse, Blitzschuh) –, –, Blitzschuh –, –, Blitzschuh
Schnittstellen USB 2.0, nein, WLAN, HDMI USB 2.0, nein, WLAN, HDMI
Video: Format, max. Auflösung, Bildfrequenz,
max. Länge, AF-Funktion
MTS (AVCHD), 1920 x 1080 Px, 50 Vollbilder/s,
29 min, AF
MTS (AVCHD), 1920 x 1080 Px, 50
Vollbilder/s, 29 min, AF
Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz –, Spritzwasserschutz –, Spritzwasserschutz
Maße (B x H x T), Gewicht mit Batterie 127 x 94 x 48 mm, 475 g 127 x 94 x 48 mm, 475 g
Bildqualität
Objektiv für Auflösungs-/
AF-Messung
DCRaw Auflösung ISO100/400/800/1600/
3200/6400/12800 (LP/BH)
DCRaw DL ISO100/400/800/1600/
3200/6400/12800 (LP/BH)
Sony FE 2,8/35/
Sony FE 3,5-5,6/28-70 OSS
– / – / – / – /
– / – / –
– / – / – / – /
– / – / –
LP/BH / LP/BH / – / V/N / Ble
Sony FE 2,8/35/
Sony FE 3,5-5,6/28-70 OSS
– / – / – / – /
– / – / –
– / – / – / – /
– / – / –
LP/BH / LP/BH / – / V/N / Ble
ISO100 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1917 / 1592 / 0,2 / 0,4 / 10,0 2553 / 2348 / 0,2 / 0,4 / 12,0
ISO400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1916 / 1602 / 0,2 / 0,5 / 10,0 2359 / 2294 / 0,2 / 0,5 / 10,0
ISO800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1873 / 1588 / 0,2 / 0,5 / 10,0 2429 / 2182 / 0,3 / 0,5 / 9,7
ISO1600 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1843 / 1463 / 0,5 / 0,7 / 9,7 2452 / 2099 / 0,6 / 0,7 / 10,0
ISO3200 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1816 / 1268 / 1,0 / 0,9 / 9,3 2489 / 1970 / 0,9 / 0,8 / 9,3
ISO6400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1732 / 678 / 2,0 / 1,0 / 9,0 2206 / 1581 / 2,7 / 1,0 / 9,0
ISO12800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1625 / 655 / 4,2 / 0,9 / 8,7 1962 / 1551 / 7,3 / 0,9 / 8,7
Farbgenauigkeit (DeltaE) ISO100/400/1600/6400 10,3 / 10,2 / 10,2 / 10,2 10,6 / 10,6 / 10,6 / 10,7
Weißabgleich Tageslicht/Blitz 0 DeltaRGB / 0 DeltaRGB /
Bildqualität ISO100/400/800/1600/
3200/6400
ColorFoto
Kauftipp
Vollformat 1/2014
41,5 / 38,5 / 34 / 30 /
26 / 24 Punkte
45,5 / 41 / 37,5 / 32 /
29,5 / 26 Punkte
Bedienung/Performance
mögliche Bildserie bei max. Auflösung JPG 4,5 B/s, 63 Bilder in Serie 3,6 B/s, 22 Bilder in Serie
mögliche Bildserie bei max. Auflösung RAW 4,5 B/s, 29 Bilder in Serie 3,6 B/s, 18 Bilder in Serie
Einschaltverzögerung 1,8 s 2,0 s
AF Zeit bei 1000/30 Lux/Live-View (max. 10 Punkte) 0,29 / 0,73 / – s 5 Punkte 0,44 / 0,81 / – s 4 Punkte
Ausstattung/Lieferumfang (max. 15 Punkte) 11,5 Punkte 11,5 Punkte
Ausstattung/Performance (max. 25 Punkte) 16,5 Punkte 15,5 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte) 60,5 Punkte
15 Pkt. über Ø
63 Punkte
17,5 Pkt. über Ø
114
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Kameras | TesT
Sie bringt einen Hauch von Nostalgie in
Nikons SLR-System und macht zugleich
die außergewöhnliche Bildqualität
der Nikon D4 für Amateure bezahlbar. Statt
6000 Euro für das D4-Gehäuse zahlt man
für eine Df inklusive der dazu passenden,
lichtstarken Retro-Festbrennweite AF-S
Nikkor 1,8/50 mm G SE nur 3000 Euro und
erhält so zum halben Preis den 16-Megapixel-Vollformatsensor
aus der D4 mit
„Nachtsichtqualitäten“. Neben dem Sensor
erbt die Df von der D4 auch den für die
Signalverarbeitung ent scheidenden Xpeed3-
Prozessor mit 14-Bit-A/D-Wandler und 16-
Bit-Bildverar beitung. Wie bei der D4 gilt also
auch bei der Df: keine Höhenflüge bei der
nominellen Auflösung, aber vielversprechende
Voraussetzungen für rauscharme
Bilder bei höheren ISO-Zahlen und Grundlage
für den großen Empfindlichkeits bereich
bis ISO 204 800. Auffällig ist aber zunächst
das Design – die neue Df erweitert das Angebot
an digitalen Vollformatkameras um
ein Retro-Modell, das optisch an analoge
Kameralegenden wie die Nikon F2 aus den
1970er-Jahren erinnert. Die vielen Einstellräder
ermöglichen zugleich eine schnelle
Bedienung. Im Segment um 3000 Euro
wetteifert die Neue allerdings mit einer
starken Konkurrentin aus dem eigenen
Hause: dem 36-Megapixel-Boliden Nikon
D800. Im Vergleich zu dem ist die Df spürbar
leichter und kompakter, in mancherlei Hinsicht
aber auch sparsamer ausgestattet: So
kommt sie ohne integrierten Blitz daher, hat
einen abgespeckten Autofokus nach Vorlage
116
Fotos: Hersteller, Christian Rottenegger
Retro-
Design
Die Nikon Df für 3000 Euro übernimmt von Nikons aktueller Profikamera
D4 den 16-Megapixel-Vollformatsensor mit Top-Bildqualität bei höchsten
Empfindlichkeiten und von der analogen Nikon F2 so manches Designelement
der 70er-Jahre. Passend zum Retro-Konzept: Die Df hat jede Menge
Einstellräder, aber keine Video-, WiFi- und GPS-Funktion.
der rund 1000 Euro günstige ren Consumer-
Vollformat kamera Nikon D610 und anstelle
des CF/SD-Doppelsteckplatzes der D800
nur einen Einfach slot für SDHC/XC-Medien.
Außerdem muss sich die Speicherkarte ein
Fach mit dem Lithium-Ionen-Akku teilen.
Konsequent retro
Das für die Df ersonnene Retro-Konzept
umfasst weit mehr als das Design. Nikon
streicht auch Features, die sich erst in den
letzten Jahren am Kameramarkt fest etablieren
konnten, etwa die Videofunktion, WiFi
und GPS. Außerdem passen zur Vintage-
Kamera die vielen Wahlräder ebenso wie
der Verzicht auf Motivprogramme und eine
Vollautomatik. Neben dem M-Modus gibt
es Zeit-, Blenden- und Programmautomatik.
Als Besonderheit besitzt die Df einen
klappbaren Blendenkupplungshebel, damit
sich neben den modernen F-Objektiven
auch alte, vor 1977 konstruierte Nikkor-Optiken
ohne Blendenübertragung anschließen
lassen. Die Df kann beim Einsatz solcher
Oldtimer-Objektive die Belichtung per
Offenblendenmessung steuern; allerdings
muss der Fotograf dazu im Menü unter
„Objektivdaten“ Brennweite und Lichtstärke
vorgeben, unter „Blendenübertragung“
den Eintrag „Objektiv ohne AI“ aktivieren
und schließlich per Wahlrad die Blende händisch
einstellen – umständlich. Außerdem
war die Linsenvergütung in den 1970er-
Jahren weniger ausgereift als heute. Trotzdem
mag sich mancher über dieses Feature
freuen, zumal einige der alten Nikkor-Ob-
117
Kameras | TesT
Monitor
Der 3,2-Zoll-Monitor ist
nicht nur für Menü, Infoanzeige
und Wiedergabe
zuständig, sondern auch
für die Live-View-Vorschau.
1. Wie beim Consumer-Modell
D610 wertet das
Auto fokusmodul
der Df maximal 39
Felder aus.
2. Nach Druck der
i-Taste lassen sich
u.a. Funktionstasten
belegen und
die HDR-Aufnahme
aktivieren.
3. Im Live-View
steht ein Schnellmenü
mit Optionen
wie die zur
Dynamik er weiterung
bereit.
4. An der Df lassen
sich alte Nikkor-Objektive
ohne
AI betreiben.
Die Kamera kann
dann die Belichtung
per Offenblendenmessung
steuern – die richtigen
Einstellungen
im Menü vorausgesetzt.
1
2
3
jektive zumindest optisch gut mit dem Df-
Gehäuse harmonieren.
Gehäuse
Nicht zuletzt wegen ihres markanten und
doch schlichten Designs strahlt die Df Gediegenheit
aus, obwohl sie nur an Ober-,
Unter- und Rückseite aus Magnesiumelementen,
an der Front spürbar aus Kunststoff
besteht. Der ausgeformte Griff fällt etwas
kleiner und dezenter aus als an der ansonsten
ähnlich kompakten, aber rund 100 g
leichteren D610 und liegt trotz strukturierter
Oberfläche weniger komfortabel in der
Hand. Damit sich möglichst wenig Staub auf
dem Tiefpassfilter absetzt, hat die Df das für
Nikon-SLRs obligatorische Sensorreinigungssystem
an Bord. Außerdem soll ihr Gehäuse
ebenso gut abgedichtet sein wie das
der D800. Kompromisse macht Nikon allerdings
beim Schlitzverschluss: Er ist statt für
Anschlüsse
Neben USB-2.0- und
HDMI-Buchse befindet
sich ein Zubehöranschluss
für den Kabelfernauslöser
oder den optionalen
GPS-Empfänger.
400 000 (D4) oder 200 000 (D800) für 150 000
Auslösungen angelegt und ermöglicht lediglich
Belichtungszeiten bis 1 /4000 statt 1 /8000 s.
Die anders geartete Verschluss- und Spiegelkonstruktion
dürfte auch ein wesentlicher
Grund dafür sein, dass die Df trotz des gleichen
Sensors und ähnlichen Prozessors im
Serienmodus wesentlich langsamer arbeitet
als die D4: Letztere schafft 10,2 B/s, die Df
gerade einmal 4,6 B/s. Außerdem kann die
Neue im Gegensatz zur D4 nicht vom Schlitzzum
elektronischen Verschluss wechseln, um
nahezu lautlos auszulösen. Tatsächlich bringt
ihr „Quiet“-Modus in der Praxis herzlich
wenig und allenfalls dann eine geringfügige
Geräuschreduktion, wenn der Fotograf den
Auslöser sacht und langsam betätigt.
Sucher und Live-View
Wie für Nikons aktuelle Vollformat kameras
typisch hat die Df einen großen, klaren SLR-
Sucher mit effektiv 0,7-facher Vergrößerung
und 100 % Bildfeldabdeckung. Bei Verwenden
des APS-C-Formats (24 x 16 mm) verkleinert
sich das Gesichtsfeld auf 97 %. Über
das Systemmenü lassen sich Gitterlinien
einblenden. Zum Verschließen des Suchereinblicks
liegt eine separate Kappe mit Befes
tigungsclip bei. In Sachen Monitor weicht
Nikon vom Retro-Konzept ab: Das ordentliche
3,2-Zoll-Display mit 307 000 RGB-Pixeln
ist nicht nur für Menü, Info anzeige und
Wiedergabe zuständig, sondern auch für die
Live-View-Vorschau, gegebenenfalls mit
4
118
elektronischer Wasserwaage. Wer eine Belichtungskorrektur
vornimmt, bekommt deren
Auswirkungen dort unmittelbar zu sehen.
Wer jedoch Blende und Verschlusszeit
manuell regeln will, muss die LV-Belichtungsvorschau
explizit per Abblendtaste abrufen.
Außerdem zeigt die Df nur bei der
Bildwiedergabe ein Histogramm an.
Belichtungsmessung, Autofokus
und Performance
Für die Belichtungsmessung nutzt die Df wie
die D610 einen RGB-Sensor mit 2016 Pixeln,
ein Abstieg gegenüber D4 und D800, die auf
91 000 Pixel zurückgreifen können. Auch der
mit dem Belichtungsmesssystem gekoppelte
Pha senautofokus wurde von der günstigeren
D610, nicht von Nikons Profiklasse übernommen:
Er arbeitet mit 39 statt 51 Feldern,
9 statt 15 Kreuzsensoren und im Vergleich zu
D4 und D800 langsamer: Im Test brauchte die
Df bei optimalen Lichtverhältnissen durchschnittlich
0,33 s zum Fokussieren und Auslösen,
in abgedunkelter Umgebung 0,47 s
(D4: 0,26/0,24 s; D800: 019/0,29 s). Wenn die
Kamera im Live-View vom Phasen- auf das
Kontrastauto fokus system umsteigen muss,
verlängert sich die Auslöseverzögerung sogar
auf 0,97 s (D4: 0,85 s; D800: 0,92s).
Kamerasteuerung
Nikon verbaut jede Menge Wahlräder: hinten
ein universell einsetzbares u.a. für Programmshift,
vorne eines für die Blende, oben
ein doppelstöckiges für ISO-Zahl und Belichtungskorrektur,
rechts eines für den Aufnahmemodus,
daneben ein weiteres für die
Verschlusszeit mit Drehschalter zum Einstellen
der Betriebs art. Kein Wunder, dass
dem oberen Zweit-Display kaum noch Platz
bleibt, umso bemerkenswerter jedoch, wie
viele Informationen darauf erscheinen; von
Blende, Belichtungszeit und Batterie status bis
zur Anzahl der noch verfügbaren Aufnahmen
– Nikon bringt all das auf 1,8 x 0,7 cm unter.
Abgesehen vom Blendenrad, das einigermaßen
unbequem erreichbar zwischen Griffvorwölbung
und Objektiv liegt, sind die entscheidenden
Wahlräder mit einer Arretierung
versehen. In der Regel reicht ein Knopfdruck,
um die Sperre zu lösen. Das Modusrad
muss dazu allerdings während des Drehens
etwas umständlich nach oben gezogen
werden. Praktisch: im Live-View-Betrieb
lässt sich das Spot-Weißabgleichsmessfeld
schnell und einfach positionieren. Menüstruk
tur und Bedienelemente wie Vier-Richtungswippe
und i-Taste (Schnell menü) sind
von anderen digitalen Nikon-SLRs bekannt.
Nostalgie
Als Retro-Modell
konzipiert gleicht
Nikons neue Vollformatkamera
zumindest
optisch der
analogen Nikon F2,
die in den 1970er-
Jahren auf den
Markt kam.
Bedienung
Die Nikon Df hat
Wahlräder für ISO-
Zahl, Belichtungskorrektur,
Verschlusszeit
und
Aufnahmemodus.
Für das Info-Display
bleibt da wenig
Platz.
119
Kameras | TesT
Bildqualität bei wenig Licht
Dass Nikon auf dem 36 x 23,9 mm großen
Vollformatsensor vergleichsweise wenige, dafür
größere Pixel einsetzt, zahlt sich vor allem
bei höheren Empfindlichkeiten voll und ganz
aus: Die im 16-Megapixel-Vergleich solide
Grenzauflösung bleibt bis ISO 800 fast konstant
(1449 bis 1418 LP/BH); ebenso die Dead-
Leaves-Werte als Maß für die Darstellung
von Farbkontrasten (1084 bis 1049 LP/BH).
Dazu kommen die sehr gute Feinzeichnung
(0,5 Kurtosis) und das moderate Rauschen
(0,5 bis 0,8 VN). Erst ab ISO 1600 kommt ein
dezenter Visual Noise ins Spiel, der sich bis
ISO 3200 noch eine Spur verstärkt. Trotzdem
gehört die Df zu den privilegierten Kameras,
die auch dann noch brauchbare Resultate vorweisen
können. Von ISO 3200 auf ISO 6400
fallen die Leistungen allerdings deutlicher
ab: Das Rauschen wird mit 1,3 VN leicht störend,
und die Dead-Leaves-Werte sinken von
1008 (ISO 3200) auf 857 LP/BH (ISO 6400);
bei ISO 12 800 tritt schließlich großflächiges
Farbrauschen auf (1,6 VN). Nichtsdestotrotz
steht die Df bei ISO 6400 und 12 800 besser
da als die D4 und die D610. Im Vergleich zum
36-Megapixel-Pendant D800 liegt die Df zwar
erwartungs gemäß wegen der Auflösung zurück,
hält aber mit moderateren Textur- und
Beugungsverlusten beim Abblenden dagegen.
Gerät
Nikon Df
durchschnittlicher Marktpreis
3000 euro
Bildsensor/Datei
Auflösung (nicht interpoliert)
4928 x 3280 Pixel
Pixelgröße (Pixelpitch), förderliche Blende
7,3 µm, f12
Sensorgröße, Bildwinkelfaktor 36,0 x 23,9 mm, 1,0x
Sensortyp, Sensorreinigung, Bildstabilisator CMOS, Sensorreinigung, –
Dateiformat
JPEG, RAW, RAW + JPEG, TIFF
Aufnahmesteuerung
Fokussierung externer Sensor, MF
Fokussierung Aufnahmesensor, MF (LiveView)
Verschlusszeiten, kürzeste Blitzsync., B
Belichtungsmessung: mittenbetont, Spot, Matrix
Progr.-, Blenden-, Zeitautom., Man (P, Av, Tv, M)
Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur
Belichtungsreihe, Blitzbelichtungsreihe
Phasen-AF: 39 Felder, davon
9 Kreuzsens., MF
Kontrast-AF, MF (Lupe)
1/4000–30 s, Blitz 1/250 s, B
mittenbetont, Spot, Matrix
P mit Programmshift, Av, Tv, M
±5 Blenden, +1/-3 Blenden
Belichtungsreihe, Blitz-Bel.-Reihe
Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel man., Reihe ISO-Auto einstellbar, 50–204800, –
Weißabgleich
Farbräume
steuerbare Einstellungen
Sucher/Monitor/Display
Sucher (Typ, einblendbares Gitter, Gesichtsfeld, Vergrößerung, effektive
Sucherbildgröße, auswechselbare Mattscheiben)
auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle Korrektur,
Reihe
sRGB, Adobe RGB
Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur,
Rauschfilter
SLR-Sucher, Gitter, 97 %, 0,70,
eff. 0,68, –
Monitor: Größe, Touchscreen, Auflösung, verstellbar 3,2“, –, 307000 RGB-Bildpunkte, –
Monitor als Sucher nutzbar, Lupe für MF, Histogramm, Über-,
Unterbelichtungswarnung
Bildwiedergabe: Histogramm, Über- und Unterbelichtungswarnung
Anschlüsse und weitere Ausstattung
Bajonett, Speicher, Akku
ColorFoto
Kauftipp
Bildqualität 2/2014
Live-View, Lupe, –,
–, –
Histogramm, Lichterwarnung
Nikon F, SDHC/SDXC, Li-Ion
int. Blitz, Anschluss ext. Blitz (Buchse, Blitzschuh)
–, Kabelbuchse, Blitzschuh
Fazit
Eine Kamera mit
Ausstrahlung
und außergewöhnlicher
Bildqualität.
Im Vergleich
holt die
Nikon Df noch
einmal etwas
mehr aus dem
Annette Kniffler
Redakteurin
16-MP-Vollformatsensor
heraus als die doppelt so teure D4 –
insbesondere bei höheren Empfindlichkeiten.
Dass sie keine Videos
aufnehmen kann, passt zum Konzept.
Abgesehen von Sensor und
Bildprozessor, die beide von der D4
stammen, erbt die Df zahlreiche Bauteile
vom Consumer-Modell D610. Im
Großen und Ganzen okay, nur beim
AF-Sensor hätte Nikon besser zum
D4-Bauteil gegriffen. Und auch ein
Voll-Magnesiumgehäuse würde nicht
schaden. Trotzdem erscheint der
Aufpreis gegenüber der D610 (rund
1000 Euro) angesichts der Messergebnisse
fair. Kauftipp Bildqualität.
Schnittstellen
USB 2.0, WLAN optional, HDMI
Video: Format, max. Auflösung, Bildfrequenz, max. Länge, AF-Funktion –
Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz
Maße (B x H x T), Gewicht mit Batterie
Bildqualität
Objektiv für Auflösungs-/
AF-Messung
Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz
144 x 114 x 72 mm, 953 g
Nikon AF-S 2,8/105/
Nikon AF-S 2,8/24-70
LP/BH / LP/BH / – / V/N / Ble
ISO100 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1449 / 1084 / 0,5 / 0,5 / 9,3
ISO400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1433 / 1085 / 0,5 / 0,7 / 9,3
ISO800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1418 / 1049 / 0,5 / 0,8 / 8,7
ISO1600 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1416 / 1031 / 0,6 / 0,9 / 8,7
ISO3200 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1419 / 1008 / 0,8 / 1,1 / 8,3
ISO6400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1396 / 857 / 1,1 / 1,3 / 8,0
ISO12800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik 1332 / 751 / 1,6 / 1,6 / 7,7
Farbgenauigkeit (DeltaE) ISO100/400/1600/6400 9,6 / 10,2 / 10,3 / 10,4
Weißabgleich Tageslicht/Blitz 1 DeltaRGB /
Bildqualität ISO100/400/800/1600/
3200/6400
Bedienung/Performance
mögliche Bildserie bei max. Auflösung JPG
mögliche Bildserie bei max. Auflösung RAW
Einschaltverzögerung
35 / 33 / 30,5 / 28 /
24 / 20 Punkte
4,6 B/s, 100 Bilder in Serie
4,6 B/s, 26 Bilder in Serie
0,3 s
AF Zeit bei 1000/30 Lux/Live-View (max. 10 Punkte) 0,33 / 0,47 / 0,97 s 6 Punkte
Ausstattung/Lieferumfang (max. 15 Punkte) 11,5 Punkte
Ausstattung/Performance (max. 25 Punkte) 17,5 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte) 56,5 Punkte
11 Pkt. über Ø
120
Überlegene
Bildqualität
Nikons neue Vollformatkamera
arbeitet
zwar mit dem
gleichen 16MegapixelSensor
wie die
professionell ausgelegte
D4, erzielt
aber im Vergleich zu
dieser bei fast allen
Messungen und
ISOStufen die noch
einmal leicht besseren
Ergebnisse. Bemerkenswert
sind
vor allem die
ISO 100 ISO 100
TesT
Nikon Df
MTF50
2
2,0
1,8
1,6
1,4
1,2
1
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
Nikon D5300 - dead leaves
Dead Leaves
ISO 100
ISO 400
ISO 800
ISO 1600
ISO 3200
ISO 6400
ISO 12800
ISO 25600
50%
0
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000
lp /ph
Linienpaare/Bildhöhe
ISO 100
ISO 400
ISO 800
ISO 1600
ISO 3200
ISO 6400
ISO 12800
ISO 25600
50%
ISO 400 ISO 400
Dead Leaves
Die Dead-Leaves-Kurven verlaufen bei ISO 100 und
400 nahezu deckungsgleich; von ISO 800 bis ISO
3200 fällt das DLNiveau zwar kontinuierlich, aber
bemerkenswert moderat ab. Bei ISO 6400 werden
dann allerdings deutliche Einbußen sichtbar.
camera
serial no.
short name
ISO 800 ISO 800
OECF20
ISO 1600 ISO 1600
ISO 3200 ISO 3200
OVERVIEW
OVERVIEW
Panasonic Lumix DMC-GF6 (JPEG)
camera
Nikon D5300 (JPEG)
FRPP301001
serial no. 4300002
short name
pangf6
nikd5300
1,2
MP Class MP Class 16
24
theoretical max. resolution theoretical max. resolution 1724
2000
ISO 100 / 400 / 800 / 1600 / 3200 / 6400 / 12800
ISO 160 / 400 / 800 / 1600 / 3200 / 6400 / 12800
25600 / - / - / - / - / -
25600 / - / - / - / - / -
firmware 1,0A 1.0000
firmware 0.2
lens (resolution) Nikon AF-S 2,8/105
lens (autofocus) Nikon AF-S 2,8/24-70
lens (resolution) Panasonic Lumix 1,7/20
lens (autofocus)
Panasonic Lumix 3,5-5,6/14-42 OIS
dead leaves
resolution center percent
kurtosis
0,8
MTF50
dead leaves
resolution center percent ISO 100 1990 100% kurtosis 1513 0,7
MTF50
ISO 400 1811 91% 1134 0,8
99% ISO 800 1370 1689 84% 0,5 855 0,9
ISO 160 1713
97% ISO 1600 1338 1648 82% 0,7 711 1,2
ISO 400 1679
96% ISO 3200 1275 1645 82% 0,6 590 1,9
ISO 800 1648
0,6
ISO 6400
91%
1376
950
69%
0,7
443 2,0
ISO 1600 1567
ISO 12800 1197 60% 293 1,7
88% 998 0,7
ISO 3200 1514
ISO 25600 1158 58% 278 2,7
89% 1118 1,1
ISO 6400 1526
- ISO - - - -
ISO - 528 - - - -
ISO 12800 1419 82% 0,9
ISO - 256 - - - -
ISO 25600 1293 75% 1,6
0,4
ISO - - - - -
ISO - - - -
ISO - -
- - -
ISO - - - -
ISO - - - - -
VN3 DR
SNR
ISO - - OECF20 - VN1 - -
ISO - - -
-ISO 100 0,9 - 0,4 9,3 0,275
ISO 400 1,3 0,5 9,3 50
ISO 800 1,6 0,7 9,3 42
VN3 DR
SNR
VN1
ISO 1600 2 0,9 9,0 33
Panasonic Lumix DMC-GF6 resolution
Nikon D5300 resolution
Auflösung
1,2
ISO 160100
ISO 100
ISO ISO 400 400
1,0
ISO ISO 800 800
ISO 1600
ISO 1600 1600
ISO 3200
ISO 3200 3200
ISO 6400
0,8
ISO 6400 6400 10% contrast
10% contrast nyquist Kontrast frequency
0,6
nyquist frequency
frequency
0,4
Kontrast
0,2
0,0
0
170 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970
frequency (LP/PH)
Linienpaare/Bildhöhe
ISO 3200 2,4 1,1 8,3 31
0,9 9,3 57
ISO 160 1,2
ISO 3 1,4 6400 7,7 27
ISO 400 1,6 1,2
ISO 12800
9,3
4
43
2,0 7,0 0,023
25600 6,3 ISO 800 1,7 ISO 1,2 9,7 5,4 3,142
170 19 320 470 620 770 920 1070 1220 1370 1520 1670 1820 1970
1,3 ISO - 9,0 - - 40
- -
ISO 1600 1,9
frequency
250
Auflösung
Nikon D5300 OECF20 ISO 100
(LP/PH)
ISO 3200 2,2 1,4 8,3 - 38
ISO - - - -
70
ISO - 8,0 - - - -
ISO 6400 2,9 1,8 24
ISO - - - - -
7,3 ISO 12800 4,9 3,1 13
- ISO - - - -
6,7 ISO 25600 6,5 4,2 12
used digital values 254
- ISO - - - -
ISO - - - - -
Color
E L C H
- ISO - - - -
250
ISO 100
-
11,1
-
4,9 2,3 0,6
ISO - - -
ISO 11 400 4,7 2,2 0,6
- - ISO - - -
ISO 11,2 800 4,8 2,2 0,4
used digital values 255
ISO 1600 11,3 4,9 2,1 0,5
ISO 3200 11,3 4,9 1,9 0,3
ISO 6400 11,7 5,4 2,1 0,4
Color
E L C H
200
ISO 12800 11,7 5,4 1,8 0,3
ISO
4,6
25600 12,2 3,6 6,21,8
1,4 -0,2
ISO 160 11,6
ISO - -
3,7
- - -
ISO 400 11,5 4,1 1,8
- ISO - - - -
3,6 ISO 800 11,5 4 1,8
- ISO - - - -
3,4 ISO - - - - -
ISO 1600 11,5 3,9 1,6
ISO - 3,1 - - - -
ISO 3200 11,5 3,6 1,6
150
ISO 6400 11,5 3 3 1,6
white
2,7
balance daylight
0,7
1
ISO 12800 10,9 0,7
(digital values)
ISO 25600 11,8 3,3 -0,9 -0,6
ISO - - shutter - - -
AF(300lx) AF(300lx) LV AF (30lx) AF (30 lx) LV
ISO - - - - -
0,40 - 1,43 0,53 1,46
100
ISO - - - -
ISO - - - - -
startup time [s]
-
0,2
ISO - - - -
JPG best per frames second 4,87
frames in sequence 100
white balance daylight 8
RAW best frames per second 4,88
(digital values)
frames in sequence 13
50
shutter no AF
AF
AF
AF
>1000lx >1000lx >1000lx (LV) 30lx
0,10 0,30 - 0,34
contrast
digital values
contrast
60
Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 160
Mit 16 Megapixeln zielt die Df anders als ihre hausinterne
Konkurrentin D800 eher auf schwaches Rau
70
200
200
250
50
schen als auf eine herausragende Grenzauflösung
Red
60
Green
ab. 150 Dennoch spricht das Auflösungsdiagramm
40
für 150
Blue
SNR
200
solide, über den gesamten gemessenen ISO-Bereich
recht konstante Leistungen.
50
30
digital values
100
40 20
50
6
10
30
5
0
4
0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,820
3,0
log luminance 3
2
10
1
Red
Green
Blue
SNR
digital values
digital values
ISO 100
Panasonic
Nikon
Lumix
D5300 visual
DMC-GF6
noise
6
6
5
5
4
4
3
2 3
1 2
0
1
0
Nikon D53
250
100
150
ISO 400
100
ISO 800
ISO 1600
ISO 3200
50
50
ISO 6400
Panasonic L
0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4
log lum
startup time [s] 0,8
JPG best frames 3,8
per second
frames in sequence 48
RAW best frames per second 3,6
frames in sequence 10
0
0
0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0
log luminance
0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2
Vollformat
Nikon stattet die
neue Df mit dem gleichen
36 x 23,9 mm
großen 16MegapixelSensor
aus wie
das Profimodell D4.
Rauschwahrnehmung
(Visual Noise)
Dass die Df auf wenige, dafür größere Pixel setzt, wirkt
sich positiv auf das Rauschverhalten aus. Bis ISO 800
sind die Ergebnisse top, bei ISO 1600 kommt ein leichter,
kaum störender Visual Noise ins Bild, und erst ab
ISO 12 800 treten großflächige Farbflecken auf.
news und trends
Auf einen schwenkbaren
Monitor muss
man bei der D3300
verzichten. WiFi und
GPS sind über separat
erhältliche Module
möglich.
Nikon D3300
Einstiegsmodell
Nikons hat sein neues Einsteigermodell D3300 mit einem
CMOS-Bildsensor ausgerüstet, der ohne optisches Tiefpassfilter
auskommt. Die Auflösung bleibt gegenüber der
D3200 unverändert bei 24,3 Megapixel. Zusammen mit
dem neuen Bildprozessor Expeed 4 verspricht Nikon aber
eine weiter verbesserte Bildqualität in der Einstiegsklasse.
So bietet die D3300 jetzt erweiterte Empfindlichkeitswerte
bis zu ISO 25 600 und Serienbildraten von maximal
5 Bildern pro Sekunde.
Der Autofokus arbeitet in der D3300 weiterhin mit einem
Phasendetektions-AF-System und 11 Messfeldern, darunter
einem Kreuzsensor. Im Live-View-Modus und bei
Full-HD-Video, jetzt im 60p-Modus, stellt die D3300 per
Sensor-Kontrast-AF scharf. Für die Belichtungssteuerung
stehen die üblichen automatischen und manuellen Modi
zur Verfügung. Nikons Active-D-Lighting hilft bei der Bewältigung
kontrastreicher Motive. Ein Guide-Modus mit
Schritt-für-Schritt-Assistenz soll auch weniger erfahrenen
Fotografen den Durchblick erleichtern. Im Effektmodus
der D3300 stehen 13 verschiedene Effekte zur
Wahl, darunter eine „Einfach-Panorama“-Funktion für
Schwenkpanoramen im Live-View-Betrieb. Der LCD-
Monitor bleibt mit 3“ Diagonale und einer Auflösung von
307 000 RGB-Pixeln unverändert. Die effektive Vergrößerung
von 0,56x des optischen Suchers mit ca. 95%iger
Bildfeldabdeckung fällt geringfügig größer als bei der
D3200 aus.
Alternativ zum integrierten Stereomikrofon der Kamera
kann das optional erhältliche externe Nikon-Stereomikro
ME-1 verwendet werden. Mit dem WLAN-Funkadapter
für mobile Geräte WU-1a können Fotos direkt
von der Kamera auf ein mobiles iOS- oder Android-
Smartgerät übertragen und so in sozialen Netzwerken
veröffentlicht werden. Mit dem Wi-Fi-Adapter lässt sich
Die Nikon D3300
wird in den Farben
Rot, Grau und
Schwarz angeboten.
122
die D3300 auch vom Mobilgerät aus kontrollieren und
fernbedienen. Auch ein GPS-Modul kann angeschlossen
werden.
Mit dem neuen 3,5–5,6/18–55 mm VR II Standardzoom,
das durch einen Einzugsmechanismus im Ruhezustand
besonders kompakt ausfällt, bildet die D3300 eine handliche
Einheit. Ihr Gehäuse wiegt nur 460 g samt Speicherkarte
und Akku, komplett mit dem Kit-Objektiv sind es 655 g.
Die Nikon D3300 ist für 550 Euro in Schwarz erhältlich. Im
Kit mit dem AF-S DX Nikkor 3,5–5,6/18–55 mm-VR II-
Standardzoom wird sie in Schwarz, Rot oder Grau für 650
Euro angeboten.
www.nikon.de
Horst Gottfried
Gerät
Bildsensor
Nikon
D3300
24 Megapixel, CMOS, 23,5 x 15,6 mm
(APS-C)
Empfindlichkeit auto/manuell ISO 100-12800 (Hi 25600)
Dateiformat
Video
Fokussierung
Belichtungsmessung
Belichtungssteuerung
Monitor
RAW, JPEG, RAW+JPEG
1920x1080p60 MOV (AVC/H.264), mono
(stereo optional)
Phasendetektion 11-Feld, 1 Kreuzsensor,
Spot, Tracking; Live-View mit Kontrast-AF
(Porträt/Großfeld/normal/Tracking
420-Feld,
mittenbetont, spot
P, Av, Tv, M, Motivprogramme, automatische
Motivprogramm-Wahl, Belichtungsreihen,
Blitz-Belichtungskorrektur
-3/+1EV, div. Bildstile u. Digital-Effekte
Live-View, 3,0“-LCD-Monitor, 307 000
RGB-Pixel
1
2
Sucher
Sonstige
Ausstattung
Maße, Gewicht
Penta-Spiegelsucher, 95%,
Vergr. 0,56x eff.
Sensorreinigung, Guide-Funktion, Leise-
Auslösung, Schwenkpanorama, Blitz integriert
(LZ12), kabellose iTTL-Blitzsteuerung
möglich, HDMI-Ausgang, optional
WiFi-, GPS-Modul, Stereo-Mikro
124 x 98 x 76 mm, 460 g
Preis
Mit dem Moduswahlrad lassen
sich unter anderem
der lösungsorientierte Guideund
der Effects-Modus
abrufen.
550 euro (Body), 650 euro (m.
18-55 mm Vr II)
3
1. Bei grafischer Ansicht des Einstellmonitors
zeigt die D3300 eine virtuelle
Blende, die sich je nach vorgenommener
Einstellung schließt oder öffnet. 2. Die am
Einstellmonitor angezeigten Parameter
lassen sich nicht direkt, sondern nur über
ein entsprechendes Untermenü per Vier-
Richtungswippe ändern. 3. Das Menü
ist in fünf Kategorien unterteilt: Wiedergabe,
Aufnahme, System einstellungen,
Bildbearbeitung und die Übersicht der
zuletzt genutzten Einstelloptionen.
Nikon
APS-C-Zoom
Mit dem AF-S DX Nikkor 3,5–5,6/18–55 mm G VR II
bringt Nikon ein kompaktes bildstabilisiertes Standard-Zoom
auf den Markt. Möglich wird die kompakte
Form durch einen Einzugsmechanismus,
der das Objektiv im Ruhezustand von 76 mm auf
59,5 mm verkürzt.
Das AF-S Nikkor 1,8/35 mm G ED für den KB-Bildkreis
wendet sich an die Freunde der Street-Fotografie.
An den APS-C-SLRs entspricht das AF-S Nikkor
1,8/35 mm G ED einem 50-mm-Standardobjektiv.
Leichter, kompakter und preisgünstiger als die Profivariante
mit 1,4 ist das 1,8/35 mm G ED auch für
Hobbyfotografen interessant. Der Ultraschallmotor-
AF funktioniert leise und schnell. Zum Liefer umfang
des für 580 Euro angebotenen Nikkors 1,8/35 mm G
ED gehört auch eine Gegenlichtblende.
www.nikon.de
HoGo
Nikon
AF-S DX Nikkor
3,5–5,6/18–55 mm
Nikon
AF-S FX Nikkor
1,8/35 mm G
Gerät
G Vr II (27–82,5 mm KB)
Format APS-C KB
Linsen/Gruppen 11/8 11/8
Naheinstellgrenze 0,28 m 0,25 m
Bildwinkel 76° - 28°50’ 63° (KB)/-44° (APS-C)
Filterdurchmesser 52 mm 58 mm
Fokussierung Ultraschallmotor Ultraschallmotor
Bildstabilisator Bildstabilisator _
Durchmesser x Länge, Gewicht
66 x 89,5 mm, 195 g 72 x 71,5 mm, 305 g
Anschlüsse Nikon F Nikon F
Preis 250 euro 580
euro
123
news und trends
Der Pentaprismensucher
zeigt 100% des Bildfelds
mit einer Suchervergrößerung
von 0,62x. Der 3,2“
große, LCD-Monitor mit
345 666 RGB-Pixeln ist
nicht beweglich.
Topmodell Pentax
K-3
Das Gehäuse der K-3
ist mit Magnesium-
Legierung und Dichtungen
für Staubund
Wasserschutz
auch für härtere Einsätze
ausgelegt.
Das neue Pentax-APS-C-Spitzenmodell K-3 kommt mit
24-Megapixel-Sensor ohne Tiefpassfilter, neuen Sensor-
Shift-Funktionen, verbessertem Autofokus-Modul sowie
wetterfestem Metallgehäuse (Preis 1300 Euro). Zu den Innovationen
gehört der AA-Simulator (AA=Anti-Aliasing).
Er soll die Aufgabe des fehlenden Tiefpass filters übernehmen.
Ebenfalls neu ist die Shift-Funktion, die kleinere Verschiebungen
von Sensor zu Objektiv bei Architekturaufnahmen
ähnlich einem Shift-Objektiv erlaubt: Dazu ist der
Sensor in je 24 Stufen horizontal und vertikal um 1,5 mm
verschiebbar. Die Beweglichkeit des K-3-Sensors nutzt Pentax
zudem für eine achtstu fige Horizontalkorrektur (±1°).
Sie gleicht eine leicht schiefe Haltung schon in der Kamera
durch eine Drehbewegung des Sensors aus. Der neue,
schnellere Bildprozessor Prime III liefert Empfindlichkeiten
von ISO 100 bis 51 200.
Der Verschluss wurde von Pentax für mindestens 200 000
Auslösungen ausgelegt, seine kürzeste Belichtungszeit beträgt
1 /8000 s. Ein neuer Lichtmesssensor mit 86 000 RGB-
Pixeln soll Hauptmotiv und Hintergrund unterscheiden
können. Eine eingebaute Bildfehlerkorrektur sorgt dafür,
dass neben Verzerrungen und chromatischen Aberrationen
jetzt auch Randlichtabschattungen korrigiert werden. RAW/
DNG-Fotos können schon kameraintern, auch mit Effekt-
Filtern, entwickelt werden. Auch viele Basisdaten, wie z.B.
Rauschreduzierung oder Objektivkorrektur, lassen sich an
den RAW-Daten in der K-3 variieren. Das Phasendetektions-AF-Modul
Safox XI mit 27 AF-Messfeldern, davon
25 Kreuzsensoren funktioniert von +18 bis -3 EV. Die drei
zentralen Sensoren der mittleren Spalte der 5x5-Kreuzsensoren-Matrix
sind zur exakteren Fokussierung lichtstarker
Objektive auf Lichtstärke f/2,8 ausgelegt. Im Live-View-
Modus arbeitet die K-3 mit Kontrast-AF auf dem Sensor.
Bei Full-HD-Videos mit 60i, 50i, 24, 25 oder 30 B/s im
H.264-Format kann die Belichtung nicht nur automatisch,
sondern auch per manueller Blenden-/Zeitenwahl geregelt
werden.
Der Pentaprismensucher zeigt 100% des Bildfelds mit einer
Sucherver größerung von effektiv 0,62x. Dazu kommt ein
3,2“ großer, nicht beweglicher LCD-Monitor mit 345 666
RGB-Pixeln.
Das netto 800 g schwere K3-Gehäuse aus Magnesium-
Legierung ist nicht nur dank seiner 92 Dichtungen staubund
wetterfest, sondern zudem bis -10°C frostsicher. Die
K-3 kommt mit einer variablen Intervallsteuerung für Foto
und Videos. Fotos sind mit Intervallen zwischen 1 s und
24 h ab einer vorgegebenen Startzeit machbar.
WiFi ist weiterhin nicht integriert, aber mit Hilfe der als
Zubehör erhältlichen, 16-GB-Speicherkarte möglich. So
kann die K-3 per Live-View über Smart Phone oder Tablet-
PC kontrolliert und fernbedient werden. Außerdem ist die
K-3 kompatibel mit Eye-Fi-Karten. Zum Zubehör gehören
der D-BG5-Batteriegriff mit je einem Einsatz für den Akku
oder für sechs AA-Zellen.
www.pentax.de
Horst Gottfried
Gerät
Pentax
K-3
Bildsensor
CMOS, 24 Megapixel, 23,5 x 15,6 mm (APS-C),
6016 x 4000 Pixel
Empfindlichkeit auto/manuell ISO 100-51 200
Dateiformat
RAW, JPEG, RAW+JPEG
HD-Video
HD 1920 x 1080, 60i, 50i, 24, 25 oder 30 B/s, H.264-
Format, Stereoton
Autofokus
Phasendetektion, 27-Feld (25 Kreuzsensoren), selektiv, spot,
AF-Hilslicht, Live-View mit Sensor-Kontrast-AF
Belichtungsmessung RGB-Sensor 86 000 Pixel, Mehrfeld, mittenbetont, spot
Belichtungssteuerung P (Shift), Av, Tv, M, Kontrastoptimierung, HDR, Belichtungskorrektur
±5EV, Belichtungsreihenautomatik, Digital-Effekte
Monitor
Live-View, 3,2“-LCD-Monitor, 345 666 RGB-Pixel
Sonstige Ausstattung Sensor-Bildstabilisator, Ultraschall-Staubschutz, Tiefpass-/
Shift-/Horizont-Funktion, Magnesiumgehäuse wetter- und
frostgeschützt, Blitz integriert LZ 13 (28 mm-Ausleuchtung),
kabellose Systemblitz-Synchro, X-Kabelbuchse, optional:
GPS-Modul, WLAN-Karte, Eye-Fi-kompatibel
Maße und Gewicht 132 x 100 x 78 mm, 800 g
Preis
Gehäuse K3 1300 euro,
mit 18-55-mm-Wr 1350 euro
124
Panasonic Lumix GH4
Hybrid-
Kamera
Videos mit 8 Megapixeln im 4K-Standard – die Panasonic
GH4 filmt als erste Systemkamera im neuen hochauflösenden
Videoformat. Wie das Vorgängermodell GH3
arbeitet auch die GH4 mit einem 16-Megapixel-Micro-
Four-Third-Sensor, doch die deutlich verbesserte Videofunktion
unterstreicht Panasonics Anspruch mit der GH4
den Videospezialisten im Systemkameraprogramm zu
haben. Der Sensor bietet, so Panasonic, nun mit rund 50
ms eine doppelt so schnelle Auslesezeit wie noch die
GH3. Vier-Prozessorkerne beschleunigen die Rechenleistung
des neuen Bildprozessors. Das erlaubt nicht nur
noch komplexere Algorithmen bei der Signalverarbeitung
und Bildoptimierung, sondern auch einen schnelleren
Kontrast-AF mit jetzt 49 statt 23 Fel dern.
Ein neues DFD genanntes Verfahren (DFD = Depth from
Defocus) soll die Fokussierung durch den Vergleich zweier,
leicht unscharfer Bilder beschleunigen. Die Fokussierzeit
der GH4 soll nur noch 0,07 s betragen, sodass Panasonic
jetzt eine maximale Serienbild-Frequenz von ca.
7 B/s mit AF-Tracking angeben kann statt 4,2 bei der GH3.
Dabei können 40 RAW- und 100 JPG-Bilder in Serie gemacht
werden.
Der elektronische Sucher der GH4 hat ein OLED-Display
mit einer Auflösung von 786 333 RGB-Pixeln. Sein Kontrast
soll bei maximal 10 000:1 liegen. Zur besseren Kontrastbeurteilung
gibt es eine Monochrom-Anzeige. Der
3“-Touchscreen-OLED-Monitor der GH4 mit 345 333
RGB-Pixeln ist um 180° klapp- und 270° drehbar.
Im Videobereich realisiert die GH4 als erste Systemkamera
den neuen 4K-Standard. Die Lumix GH4 kann
Videos im TV-Format 4K mit 3840 x 2160 Pixeln oder im
Kino-Format C4K mit 4096 x 2160 Pixeln im MOV/MP4-
Format aufnehmen. Alternativ macht die GH4 Full-HD-
Videos mit hohen Bitraten von 200 MB/s (ALL-Intra) oder
100 MB/s (IPB). Für den professionellen Einsatz können
Videos mit 4:2:2 Farbabtastung und 10 Bit an externe Aufzeichnungsmedien
oder Monitore ausgegeben werden.
An Bildformaten stehen MOV, MP4, AVCHD und AV-
CHD-progressive mit verschiedenen Bildraten zur Wahl.
Speziell für ambitionierte Video-Nutzer bietet Panasonic
optional das Video-Schnittstellen-Modul YAGH an.
Das Gehäuse der Lumix GH4 besteht aus einer Magnesium-Legierung,
ist robust sowie wetter- und staubfest
abgedichtet. Wer mehr als für rund 500 Fotos Ausdauer
will, was die Panasonic mit dem großen Lithium-Ionen-
Akku mit 7,2V, 1860 mAh und 14 Wh verspricht, kann
den gleichen Akku-Handgriff wie bei der GH3 mit Zweit-
Akku nutzen. Als optionales Zubehör stellt Panasonic mit
der GH4 auch den Systemblitz FL580L mit maximaler LZ
58, Zoomreflektor 24–100 mm (KB) mit Ausleuchtung,
1,7 s Aufladezeit und LED-Dauerlicht vor.
Wann genau und zu welchem Preis die Lumix GH4 auf
den Markt kommen wird, ist noch offen. Realistisch erscheinen
ein Termin noch im 1. Halbjahr 2014 und ein
Preis von unter 2000 Euro für das GH4-Gehäuse.
www.panasonic.de
Horst Gottfried
Gerät
Panasonic
Lumix GH4
Bildsensor 16 Megapixel, MOS, 17,3 x 13 mm,
MFT-Format, 4.608 × 3.456 Pixel
Empfindlichkeit ISO auto 200 – 25 600, manuell ISO 100,
Video max. ISO 6.400)
Dateiformat
Video
Fokussierung
Belichtungsmessung
Belichtungssteuerung
Verschluss/
Zeiten
Serienbilder
Monitor
JPEG, RAW, RAW+JPEG, MPO
4 K 3840 x 2160 Pixel / C4K 4096 x 2160 Pixel, Full-HD
1.920x1.080p60, MOV/MP4/AVCHD, Stereoton
Live-View mit 49-Feld Kontrast-AF, selektiv (Position und Größe
variabel), Punkt-AF, AF-Tracking., MF mit Fokus-Peaking
1728-Feld, integral,
selektiv, spot
P, Av, Tv, M, Motivprogramme Kontrastoptimierung, Belichtungskorrektur
± 5EV, Belichtungsreihen ± 3EV, Digital-Effekte
elektronisch gesteuert, 1/8000 – 60, B, X=1/250 s
max. 12 B/s (AF-S), 7 B/s (AF-Tracking), max. 40 RAW/100 JPG
Live-View, Touchscreen, 3“-OLED-Monitor, 345 333 RGB-Pixel,
100%, 180° klapp-/270° drehbar
Sucher OLED, 786 333 RGB-Pixel, 100%, Kontrast 10.000:1,
Vergr. eff. 0,67x, Augensensor
Sonstige
Ausstattung
Maße und
Gewicht
Preis
Sensorreinigung, 10 Funktionstasten, Überbelichtungswarnung
(Zebra-Muster), Blitz integriert, LZ12/24-mm-Ausleuchtung,
RAW-Entwicklung in der Kamera, Wi-Fi/NFC, Schnittstellen-
Modul optional
133 x 93 x 84 mm,
560 g
k.A.
Die Zugriffstasten
sind bei der Panasonic
auf der rech-
ten Gehäuseseite
konzentriert – das
erlaubt ein weitge-
hend einhändiges
Bedienen.
Sollte der eingebaute
Blitz mit LZ12 nicht
ausreichen, so lassen
sich am Zubehörschuh
externe Blitze oder
auch Video-Leuchten
anbringen.
125
news und trends
Klassisches SLR-
Design: Das günstigste
Micro-Four-
Thirds-Modell von
Olympus gibt es
für 600 Euro mit
WiFi und eingebautem
Blitz in
Silber oder schwarzem
Hammerschlag-Lack.
Olympus E-M10
High-End für Ein
Mit der E-M10 stellt Olympus das günstigste Micro-Four-
Thirds-Modell seiner OM-D-Reihe im klassischen SLR-
Design vor. Die E-M10 kommt mit dem 16-Megapixel-
CMOS-Bildprozessor der E-M5, aber ohne Tiefpassfilter.
Mit ihm hat die E-M10 das auf Kontrast-AF beschränkte
System der E-M5 geerbt. Es nutzt 81 AF-Feldern wie in der
E-M1. Als Bildprozessor kommt der Truepic-VII aus der
E-M1 zum Einsatz. Damit soll der E-M10-Autofokus vergleichbar
schnell wie der in den größeren Modellen arbeiten.
Der Truepic-VII-Bildprozessor bringt der E-M10 auch
die automatische Bildfehlerkorrektur für Olympus-M.Zuiko-Digital-Objektive.
Die Sensor-Shift-Bildstabilisierung
arbeitet in den drei Hauptachsen Neigen/Schwenken/Dre-
hen. Der um +80/-50 Grad neigbare 3“LCD-Monitor mit
354 666-RGB-Pixeln ist ebenfalls von der E-M1 bekannt.
Der elektronische Sucher der E-M10 gleicht mit 480 000
RGB-Pixeln und einer Vergrößerung von effektiv 0,57%
dem der E-M5. Wie bei der E-M1 stehen in der E-M10
Empfindlichkeiten ISO 200–25 600 plus LOW (ISO 100) zur
Verfügung.
Auch bei Belichtungsmessung- und steuerung entspricht
die E-M10 weitestgehend der E-M1. Live-Bulb-/Live-Time-
Funktion werden bei der E-M10 zudem um die Live-Composite-Funktion
ergänzt. Sie sorgt durch Kombination zahlreicher
Langzeit-Aufnahmen für bessere Lichterzeichnung
etwa eines Sternenhimmels. Bei Bildserien kommt die
Das leichte Gehäuse
der E-M10 zeigt
eine etwas veränderte
Anordnung
und Gestaltung der
Bedienelemente.
126
Gerät
Olympus
OM-D e-M10
Bildsensor CMOS, 4/3“ (17,3 x 13 mm), 16,1 Megapixel (4608 x 3456 Pixel)
Empfindlichkeit auto/manuell ISO 200-25 600 + LOW(ISO100)
Dateiformat RAW, JPEG, RAW+JPEG, MPO
HD-Video 1920 x 1080/30p, MOV (MPEG-4, AVC/H.264), Stereoton
Autofokus Live-View Kontrast-AF, 81-Feld, selektiv, spot, AF-Tracking, Gesichts-/Augen-Priorität, Hilfslicht; MF mit Focus-Peaking
Belichtungsmessung 324-Feld, mittenbetont, selektiv, spot, Lichter, Schatten
Belichtungssteuerung
P, Av, Tv, M, Motivprogramme, Belichtungsreihen ±5EV (max. 7 Bilder), ISO-/Weißabgleich-/Art-Filter-/HDR-
Reihen, Blitz-Belichtungskorrektur ±3EV, Farbabstimmung, Digital-Effekte, Live-Bulb/-Time/-Composite
Monitor Live-View, 3,0“-LCD-Monitor, 345 666 RGB-Pixel, 100%, Touchscreen, neigbar +80°/-50°
Sucher
LCD, 480 000 RGB-Pixel, 100%, Vergrößerung eff. 0,57x, -4/+2 dptr.
Sonstige
Ausstattung
Maße, Gewicht
Preis
3-Achsen-Sensor-Bildstabilisator, Sensor-Staubschutz, Fn-Taste, elektronische Wasserwaage,
Blitz integriert LZ 8,2 (ISO 200), kabellose Systemblitz-Synchro, WLAN
119 x 82 x 46 mm, 396 g
600 euro/800 euro (im Kit mit 3,5–5,6/14–42 mm eZ)
steiger
E-M10 auf maximal 8 B/s. Videos nimmt sie mit 1920 x 1080
Pixeln und 30 B/s auf. Dabei können ohne Unterbrechung
der Videoaufnahme auch Fotos mit 6 Megapixeln gemacht
werden. Ein aussteuerbares Stereo-Mikro mit Windschutzfilter
ist eingebaut, ein externer Anschluss fehlt. Die Wi-Fi-
Bildübertragung bleibt wie gehabt. Neu ist die Möglichkeit,
bei Wi-Fi-Fernbedienung den Kamera-LCD-Monitor nutzen
zu können und jetzt auch die Brennweite der Olympus-
Motor-Zooms zu verändern. Das 350 g leichte Metallgehäuse
der E-M10 wirkt solide, ist aber nicht wetterfest. Die
Kamera hält sich trotz sehr kompakter Abmessungen dank
größerem Handgriff gut. Dieser kann noch um einen optionalen
Zusatzhandgriff ergänzt werden, welcher sich zum
Speicherkarten- und Akkuwechsel schnell abnehmen lässt.
Zur Energieversorgung nutzt die E-M10 den kleineren Lithium-Ionen-Akku-Typ
BLS-5, wie er in der E-PL5 zum
Einsatz kommt. Die OM-D E-M10 soll in Silber oder mit
schwarzem Hammerschlag-Effektlack für 600 Euro, im Kit
mit dem neuen, 22,5 mm flachen Motorzoom M.Zuiko Digital
ED 3,5–5,6/ 14–42 mm EZ für 800 Euro in den Handel
kommen.
www.olympus.de
Horst Gottfried
Der Zusatzhandgriff
enthält zwar keinen
Zusatz-Akku, ist
dank integrierter
Schnellkupplung
aber für den Speicherkarten-
und Akkuwechsel
schnell
abnehmbar.
Reisezoom &
Standard-Klassiker
Sigma
Das überarbeitete Reisezoom 3,5–6,3/18–200 mm Macro (OS) HSM entsprechend
27–300 mm KB aus der „Contem porary“-Serie für APS-C-
DSLRs kommt in Varianten mit (OS) und ohne Bildstabilisator, je nach
Kameraanschluss. Die Abmessungen und das Gewicht wurden gegenüber
dem Vorgänger verringert. Zugleich soll die Bildqualität nochmals
verbessert worden sein. Bei dem neuen 1,4/50 mm DG HSM für das KB-
Format aus der anspruchsvollen „Art“-Produktlinie hat Sigma viel Wert
auf die Korrektur der für lichtstarke Objektive typischen Bildfehler und
gleichmäßige Bildausleuchtung gelegt. Ein Ultraschallmotor übernimmt
schnell und leise die Fokussierung ab 40 cm. Wann und zu welchem
Preis das neue 1,4/50 mm auf den Markt kommt, ließ Sigma noch offen.
Bei beiden Objektiven kann mit dem optionalen Sigma-USB-Dock der
Fokus feinjustiert und die Objektiv-Firmware aktualisiert werden sowie
der Sigma-Service bei Bedarf auch den gewählten Anschluss wechseln.
www.sigma-foto.de
HoGo
Gerät
Sigma
3,5-6,3/18-200 mm
Macro (OS) HSM (C)
(27-300 mm KB)
Sigma
1,4/50 mm DG HSM (A)
Format APS-C KB
Linsen/Gruppen 16/13 13/8
Naheinstellgrenze 0,39 m 0,4 m
Bildwinkel 76,5° - 8,1° 46°
Filterdurchmesser 62 mm 77 mm
Fokussierung Ultraschallmotor Ultraschallmotor
Bildstabilisator Bildstabilisator (OS-Versionen)
Bildstabilisator
Durchmesser x Länge,
Gewicht
70,7 x 86 mm, 430 g 85,4 x 99,9 mm, k.A.
Anschlüsse
Canon, Nikon, Pentax Sigma,
Sony A
Preis 550 euro k. A.
Canon, Nikon, Sigma, Sony A
127
news und trends
Fujifilm X-T1
Wetterfester Profi
1. Links oben am Gehäuse
befinden sich zwei doppelstöckig
aufgebaute Drehschalter
für Direktzugriffe auf ISO bzw.
Auslösemodi. Erfreulich, dass
Fujifilm den ISO- sowie den
Verschlusszeiten-Ring mit Arretierung
versehen hat.
2. Die effektive Suchervergrößerung
beträgt 0,77x – laut Fujifilm
ist das derzeit der höchste Wert
bei elektronischen Suchern.
3. Bei der Belichtungsmessung
und -steuerung entspricht die
X-T1 weitgehend der X-E2.
Fujifilm erweitert die X-Reihe um ein Modell im klassischen
SLR-Design. Die X-T1 kombiniert als spiegellose Systemkamera
den 16-Megapixel-XTrans-Sensor der XE2 sowie
deren EXR-Prozessor Pro II mit einem neuen hochauflösenden
elektronischen Sucher. Der OLED-Sucher punktet
mit 786 666 RGB-Pixeln, und die effektive Suchervergrößerung
von 0,77x ist laut Fujifilm die derzeit größte
aller elektronischen Kamerasucher. Das Gehäusedesign
mit fünf manuellen Einstellrädern auf der Kamera sowie
je einem Einstellrad vorne und hinten macht das klassische
Bedienungskonzept der X-T1 unübersehbar. Hinzu kommen
noch sechs individuell definierbare Funktionstasten.
Trotz der vielen mechanischen Elemente ist die X-T1 wetterfest
und staubgeschützt. Das Magnesiumgehäuse ist an
86 Stellen abgedichtet und zudem bis -10 Grad kälteresistent.
Ergänzend zu den wichtigsten Funktionen im
Direktzugriff können zahlreiche Grund- und Spezial-
Einstellungen per Menü und schnell per Quick-Taste vorgenommen
werden.
Bildserien soll die X-T1 mit maximal 8 B/s und AF-Tracking
(Schärfeverfolgung) bei voller Auflösung machen. Mit dem
Sensor, der Fujifilm typisch ohne Tiefpassfilter sowie mit
einer speziellen Farbfilteranordnung arbeitet, hat die X-T1
auch den Hybrid-AF der X-E2 geerbt, der automatisch
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128
zwischen schnellerem Phasen- und präziserem Kontrast-
AF wechselt. Fujifilm verspricht mit der X-T1 eine AF-
Reaktionszeit von nur 0,08 s. Beim manuellen Fokussieren
erleichtern in der X-E2 eine Fokus-Peak-Anzeige
und ein digitaler Schnittbildindikator die exakte Scharfstellung.
Der bei der X-T1 nach oben und unten klappbare LCD-
Monitor ist mit 3“-Diagonale und 346 666 RGB-Pixeln
derselbe wie an der X-E2. Bei der Belichtungsmessung- und
steuerung entspricht sie mit Programm-, Blenden- und
Zeitautomatik, manueller Einstellung, automatischen Belichtungsreihen
für EV/Filmtyp/Dynamik/ISO/WB sowie
für verschiedenen Filmmodi und Digital-Effekten im Wesentlichen
ebenfalls der X-E2. RAW-Aufnahmen können
im Wiedergabemodus schon in der X-T1 entwickelt werden.
Full-HD-Videos nimmt sie wie gehabt mit 1920 x
1080 60p oder 30 p auf. Ein externes Stereo-Mikro kann
angeschlossen werden. Das integrierte Wi-Fi-Modul erlaubt
die kabellose Bildübertragung zu Smartphones,
Tablets oder PCs und jetzt bei der X-T1 mit der „Camera
Remote App“ auch die Fernbedienung per Mobilgerät.
Die Fujifilm X-T1 wird für 1200 Euro als Gehäuse oder 1600
Euro mit dem Fujinon XF2,8–4/–8-55 mm R LM OIS angeboten.
Der kompakte Aufsteckblitz EF-X8 mit Leitzahl
Gerät
Fujifilm
X-t1
Bildsensor
16,3 Megapixel, CMOS, 23,6 x 15,6 mm (APS-C),
4896 x 3264 Pixel
Empfindlichkeit ISO auto 200 – 6400, manuell erweitert ISO 100,
12 800, 25 600, 51 200
Dateiformat
JPEG, RAW, RAW+JPEG
Video
1920 x 1080, 60p/30p, H.264(MOV) Stereoton
Fokussierung Hybrid-AF (Kontrast/Phasendetektion), 49-Feld, 5
Feldgrößen, AF-Tracking, Hilfslicht, MF-Entfernungsanzeige,
Focus-Peak, digitaler Schnittbildindikator
Belichtungsmessung TTL, 256-Feld, integral, Spot
Belichtungssteuerung P, Av, Tv, M, Kontrastoptimierung, Belichtungsreihenautomatik
(EV/Filmtyp/Dynamik/ISO/WB), Digital-Effekte,
Intervall-Timer
Verschluss/Zeiten elektronisch gesteuert, 1/4000 – 30 s, B, X=1/180 s
Serienbilder
max. 8 B/s (m. AF-Tracking)
Monitor
Live-View, 3“-LCD-Monitor, 346 666 RGB-Pixel,
100-%-Bildfeld, neigbar
Sucher
OLED-EVF, 786 666 RBG-Pixel, Vergr. eff. 0,77x,
100-%-Bildfeld, 120 B/s, Augensensor
Sonstige Ausstattung Filmsimulation, variable Dynamik (100/200/400%), Mehrfachbelichtung,
Gesichtserkennung, Schwenkpanorama,
elektronische Wasserwaage, Q-/Fn-Taste, Aufsteck-Blitz LZ
8 (ISO 100), System-Blitzschuh, WLAN (Daten/FB/Geotag)
Maße und Gewicht 129 x 90 x 47 mm, 440 g
Preis
1200 Euro, mit 18-55 mm 1600 Euro
Während man die Bilder
schon bei der X-E2 per
WiFi übertragen konnte,
lässt sich die X-T1 nun
auch von Smartphones
und Tablets fernbedienen.
Die Fujifilm X-T1 unterstützt
Speicherkarten
nach den neueren
UHS-II-Standard, was
ein höhe res Tempo beim
Speichern von Bildern
bringen soll. Für den Zubehörschuh
bietet Fujifilm
optionales Zubehör.
Super-Telezoom Tamron SP 5–6,3/150–600 mm Di VC USD
Auf dem Salon de la Photo in Paris präsentiert Tamron
das Super-Telezoom SP 5–6,3/150–600 mm Di VC USD
mit Anschluss für Canon-, Nikon- und Sony-Alpha-
SLRs. Es leuchtet den Bildkreis von 35-mm-Vollformat-
Sensoren aus, kann aber auch an entsprechenden Modellen
mit APS-C-Sensoren, entsprechend einem Brennweitenbereich
von 233–930 mm KB, verwendet werden.
Es ist mit VC-Bildstabilisator, schneller Ultraschallmotor-
Fokussierung, sogenannter eBAND-Vergütung
und abnehmbarer Stativschelle sowie
Gegenlichtblende ausgestattet. 20 Linsen
in 13 Gruppen, darunter 3 LD-Elemente,
versprechen eine bessere Fehlerkorrektur
vor allem im Telebereich.
Dank einer ausgeklügelten Objektivkonstruktion
bleibt das Zoom mit
105,6 x 257,8 mm und 1,95 kg für seine
Klasse relativ kompakt. Eine Besonderheit
ist die zum Objektiv gehörende
Software Silkypix Deve loper
Studio. Damit können Aberrationen,
Verzerrung und Vignettierung basierend
auf Tamron-Objektivprofilen korrigiert werden. Man
kann RAW-Bilder entwickeln und eigene Bildstile mit
unterschiedlichen Variationen von Weißabgleich, Farbe,
Schärfe und Gradationskurven erzeugen. Zusätzlich
Angaben zu Liefertermin und Preis machte Tamron
noch nicht.
www.tamron.de
HoGo
Sigma SP 5–6,3/150–
Gerät 600 mm Di VC USD
Format KB
Linsen/Gruppen 20/13
Naheinstellgrenze 2,7 m
Bildwinkel ca.16°25’-4°8’ /
10°28’-2°40’
Filterdurchmesser 95 mm
Fokussierung Ultraschallmotor
Bildstabilisator Bildstabilisator (außer
Sony-Version)
Durchmesser x
Länge, Gewicht
Anschlüsse
Preis k. A.
105,6 x 257,8 mm,
1950 g
Canon, Nikon, Sigma, Sony A
Dank ausgeklügelter Objektivkonstruktion
bleibt das Zoom
mit 105,6 x 257,8 mm und
1,95 kg für seine Klasse relativ
kompakt.
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Vorschau
Am
30. Mai 2014 erscheint das
neue fotocommunityMAgAzin 3/2014
Naturwunder
Günther Tomek fotografiert
die Steinbögen, -Pyramiden
und Canyons
des Colorado Plateaus.
Wir haben ihn zu Aufnahmetechnik
und Nachbearbeitung
befragt.
Fotograf: Günther Tomek
Bildtitel: Vermillion Cliffs morgens
nach dem Thunderstorm
Zerbrechlich
Jessica Prüßmann
nimmt ihre Porträts
und Aktaufnahmen
ausschließlich mit
Available Light und
bevorzugt mit offener
Blende auf. Erfahren
Sie, wie sie ihre Bilder
umsetzt.
Fotografin: Jessica Prüßmann
Ohne Titel
Portfolios
Landschaftsfotografie
Günther Tomek
Porträts und Aktaufnahmen
Jessica Prüßmann
Surreale Bilder
Igor Voloshin
Fotopraxis
Software für die Bildbearbeitung
Bildgestaltung
Produkte
Surreale
Bildwelten
Igor Voloshin will mit
seinen Werken den
Betrachter bewegen.
Lesen Sie mehr zu
Ideenfindung, Modelwahl,
Beleuchtung und
Nachbearbeitung.
Fotograf: Igor Voloshin
Kameratests
Neue Modelle im Test
Produktneuvorstellungen
Kameras und Objektive
Service
Aktuelle Ausstellungen
Buchtipps
Aus der fotocommunity
Foto-Wettbewerb
Creativ-Wettbewerb
Thema „Bewegung“
130
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ODER ONLINE BESTELLEN UNTER
WWW.COLORFOTO.DE/
BESTELLUNG
WENN GUTE
BILDER IHR
MOTIV SIND
Objektiv betrachtet ein Allroundtalent
Perfekte Bilder und Videos aus jeder Entfernung dank konstant lichtstarkem
F2,8 Carl Zeiss Objektiv und großem 1,0" Exmor R Sensor.
Die neue Cyber-shot RX10 von Sony.
12/2013
“Die RX10 belegt ihre Qualitäten als zoomstarker DSLR-Ersatz.
Das durchgehend lichtstarke Objektiv, die sehr gute Bildqualität
und die tolle Ausstattung spielen zweifellos in der Oberklasse.”
Chip Online
sony.de/rx10