Anträge zum Parteitag - Die Linke
Anträge zum Parteitag - Die Linke
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20<br />
und Respekt.<br />
Sie sieht darin ein gelungenes Beispiel für<br />
lebendige Demokratie, in der politische<br />
Konzepte direkt aus den Reihen der<br />
europäischen Bevölkerung entwickelt werden.<br />
DIE LINKE unterstützt die Bemühungen, einen<br />
breiten Dialog der Bürgerinnen und Bürger<br />
über ein soziales, ökologisches und friedliches<br />
Europa zu befördern und so die Europäische<br />
Union zu einem demokratischen und<br />
partizipativen Raum umzugestalten.<br />
Begründung: Das Manifest der Bürgerinnen<br />
und Bürger ist das Ergebnis eines dreijährigen<br />
Prozesses von BürgerInnenbefragungen durch<br />
European Alternatives in ganz Europa. Es<br />
fanden über 60 Konsultationen, Hearings,<br />
Workshops mit Bürgerinnen und Bürgern in<br />
ganz Europa statt. Tausende von<br />
Europäerinnen und Europäer waren beteiligt<br />
und wurden gebeten, politische Vorschläge für<br />
Europa auszuarbeiten, die ihrer Ansicht nach<br />
den Schwerpunkt der Arbeit des nächsten<br />
Europäischen Parlaments und der nächsten<br />
Europäischen Kommission bilden sollten.<br />
Das Manifest der Bürgerinnen und Bürger<br />
Europas für Demokratie, Solidarität und<br />
Gleichheit enthält folgende Schwerpunkte:<br />
Arbeit; Wohlfahrt; Finanzreform; Legalität;<br />
Demokratie; Medienpluralismus; Gemeingüter;<br />
Umwelt; Migration; Frauenrechte und<br />
Geschlechtergleichheit; Lesben, Schwule,<br />
Bisexuelle, Trans-Menschen; Rechte der Roma.<br />
In der Einleitung des Manifests heißt es: "Das<br />
Manifest enthält eine Vision für das Europa von<br />
morgen, die sich radikal vom heutigen<br />
unterscheidet. Dennoch entspringt es einer<br />
detaillierten Analyse der aktuellen<br />
europäischen Gesetzgebung und einem<br />
Verständnis von der Macht, welche die EU im<br />
Moment hat, der Macht, welche sie nicht hat,<br />
oder der Macht, welche sie haben könnte,<br />
wenn es genug politischen Willen gäbe,<br />
grundlegend anders zu handeln. Das Manifest<br />
wurde transnational entwickelt und<br />
geschrieben. Es ist nicht eine Ansammlung<br />
nationaler Wünsche, viel mehr wurde es von<br />
Anfang an als eine koordinierte Reihe von<br />
Forderungen entwickelt, die für alle Menschen<br />
in Europa als Ganzes wichtig sind;<br />
Forderungen, die von ihnen selbst für sie<br />
selbst entwickelt wurden."<br />
Weiter heißt es in der Einleitung <strong>zum</strong> Manifest:<br />
"Ein Bericht des Roten Kreuzes für das Jahr<br />
2013 hebt hervor, dass während andere<br />
Kontinente erfolgreich Armut verringern,<br />
Europa der einzige Kontinent ist, auf dem die<br />
Armut zunimmt. Der reichste Kontinent der<br />
Erde ist auch derjenige, auf dem die meisten<br />
Menschen innerhalb der ersten drei Jahre<br />
dieses Jahrzehnts unter die Armutsgrenze<br />
gefallen sind. […] <strong>Die</strong> Menschen spüren, dass<br />
der Einfluss durch ihre Wahlstimmen<br />
zunehmend abnimmt. Auf lokaler, nationaler<br />
und transnationaler Ebene, waren Institutionen<br />
nicht in der Lage, auf die Bedürfnisse der<br />
BürgerInnen einzugehen, während sie sehr<br />
effizient dabei waren, auf die Bedürfnisse des<br />
Marktes zu reagieren. <strong>Die</strong> BürgerInnen und<br />
EinwohnerInnen sind sich bewusst, dass mehr<br />
und mehr ihrer Probleme europäische, wenn<br />
nicht globale, Perspektiven und Lösungen<br />
erfordern und sie sind bereit, internationalen<br />
Institutionen wie der Europäischen Union<br />
vertrauen, sich um diese zu kümmern ¬– aber<br />
nicht in ihrer derzeitigen Form. <strong>Die</strong> EU muss<br />
sich schnell und grundlegend verändern, bevor<br />
euroskeptische, nationalistische und<br />
fremdenfeindliche Diskurse die BürgerInnen<br />
ködern, grob vereinfachende Lösungen für<br />
diese Probleme zu bevorzugen, die sich eher<br />
nach innen als nach außen wenden. […] Europa<br />
muss […] eine Leitfigur der Demokratie,<br />
Solidarität und Gleichheit werden. Das ist, was<br />
die Menschen in Europa wünschen und es ist<br />
an der Zeit, dass sie gehört werden."<br />
<strong>Die</strong> BAG Grundeinkommen ist sich bewusst,<br />
dass nicht alle der über 50 konkreten<br />
Forderungen, die das „BürgerInnen-Manifest“<br />
stellt, in der Partei DIE LINKE bereits diskutiert<br />
worden sind oder in jedem Detail von der<br />
LINKEN übernommen würden. Neben dem<br />
Bedingungslosen Grundeinkommen betrifft<br />
dies u.a. auch die genauen Vorschläge des<br />
Manifestes zur Energiewende, der<br />
Finanzmarktregulierung, der politischen<br />
Regierung der Europäischen Union sowie der<br />
Wahlverfahren <strong>zum</strong> Europäischen Parlament<br />
sowie des Kommissionspräsidenten und der<br />
Zusammensetzung der Kommission. Wir sind<br />
uns jedoch sicher, dass gesellschaftlicher<br />
Fortschritt in Europa nur erreicht werden kann<br />
durch die Aktivierung eines europaweit<br />
geführten Diskurses, der zur Herausbildung<br />
eines europäischen BürgerInnenbewusstseins<br />
führt.