Mehrjähriges Arbeitsprogramm 2014-2018 - ECHA - Europa
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28 Europäische Chemikalienagentur<br />
5.1 Aufbau von Fachkompetenz und Kapazitäten<br />
Die <strong>ECHA</strong> benötigt einen Wissensmanagementrahmen, um die Bedürfnisse nach einem weiteren<br />
Aufbau von Kapazitäten zu ermitteln und deren Umsetzung als integralen Bestandteil der gesamten<br />
strategischen und alltäglichen Verwaltung zu unterstützen. Obwohl viele unterstützende Elemente<br />
bereits vorhanden sind, muss ein systematischerer Ansatz entwickelt werden. Durch diese Rahmenbedingungen<br />
wird sichergestellt, dass die <strong>ECHA</strong> bei der Anpassung ihrer wissenschaftlichen und Regelungskapazität<br />
durch Schulung und Entwicklung proaktiv sein kann, um die neuen Kompetenzherausforderungen<br />
zu erfüllen. Beispiele für Bereiche, in denen die Wissenschaft schnelle Fortschritte<br />
macht, sind alternative Prüfmethoden, darunter In-vitro-Verfahren, Analogien und QSARs sowie Nanomaterialien.<br />
Aufgrund der dynamischen Art des Fortschritts in der Wissenschaft und im Regulierungsbereich<br />
wird ein regelmäßig überprüftes Kompetenz-Mapping eine Grundlage für den Rahmen<br />
bilden.<br />
Ausgangspunkt wird die Durchführung einer Benchmark-Studie über Wissensmanagementkonzepte<br />
und -praktiken in relevanten Institutionen sein. Benchmarking kann gegen andere EU-Agenturen<br />
erfolgen (z. B. EFSA und EMA), kann aber auch die internationalen Partner der <strong>ECHA</strong> sowie relevante<br />
nationale Einrichtungen umfassen. Dies wird die Grundlage zum Aufbau einer Kompetenzkarte<br />
bilden, um aktuelle Stärken und mittelfristige Bedürfnisse an Entwicklung zu ermitteln.<br />
Der nächste Schritt besteht darin, sicherzustellen, dass den ermittelten Entwicklungsbedürfnissen<br />
die richtige Priorität eingeräumt wird, wobei die gesetzten Prioritäten die aktuellen betrieblichen Anforderungen<br />
und die prognostizierten mittelfristigen und längerfristigen Herausforderungen reflektieren<br />
werden. Auf diese Weise wird die regulatorische Relevanz des Kapazitätenaufbaus formell und<br />
klar in einer fokussierten Entwicklung von interner Fachkompetenz in Bereichen mit spezieller Relevanz<br />
für die Arbeit der <strong>ECHA</strong> berücksichtigt und wo es Lücken und Bereiche wissenschaftlicher Entwicklung<br />
gibt.<br />
Kontinuierliche professionelle Weiterbildung des Personals ist wichtig. Dies umfasst die Schulung<br />
und Ausbildung für Nachwuchskräfte sowie die kontinuierliche Weiterbildung aller Mitarbeiter auf<br />
dem Gebiet, um sie auf dem neuesten Stand zu halten. Beispiele, wie dies zusätzlich zum Lernen<br />
am Arbeitsplatz zu bewerkstelligen ist, sind aktive Beteiligung an wissenschaftlichen und berufsbezogenen<br />
Veranstaltungen sowie Workshops, als Co-Autoren von wissenschaftlichen Dokumenten,<br />
Vorträge von geladenen Fachleuten und berufliche Akkreditierungsprogramme.<br />
Die Ergebnisse des Mappings und des Kapazitätenaufbaus stehen direkt mit den Regulierungsmaßnahmen<br />
der <strong>ECHA</strong> in Zusammenhang (z. B. Aktualisierung von Arbeitsplänen für Nanomaterialien<br />
oder Testverfahren, Ausarbeitung von Vorgehensweisen für endokrine Disruptoren oder Ausarbeitung<br />
von Leitlinien in relevanten Bereichen). Sowohl das Mapping als auch der Umsetzungsplan für<br />
den Kapazitätenaufbau werden regelmäßig überarbeitet werden.<br />
Die <strong>ECHA</strong> plant die Entwicklung dieses Rahmens zunächst zum internen Gebrauch, wird diesen jedoch<br />
entsprechend auf ihre wissenschaftlichen Ausschüsse erweitern. Dies ist eine Notwendigkeit,<br />
da ein Großteil des wissenschaftlichen Outputs über Stellungnahmen und Vereinbarungen von Ausschüssen<br />
kommt, und auch weil die Ausschussmitglieder über eine unschätzbare Menge an wissenschaftlichem<br />
Wissen und Fachkompetenz verfügen, die bereits einen Teil des gemeinsamen Wissenskapitals<br />
darstellen, auf das sich die <strong>ECHA</strong> stützt. Nach diesen ersten Schritten wird die <strong>ECHA</strong><br />
auch die Machbarkeit der Erweiterung des Ansatzes in Richtung Einbindung der Behörden der Mitgliedstaaten<br />
und der anderen Schlüsselpartner der <strong>ECHA</strong> beurteilen, um eine effiziente Koordination<br />
und optimale Verwendung von Ressourcen aller relevanten Akteure abzudecken.<br />
Infolge dieser Tätigkeit wird die <strong>ECHA</strong> imstande sein, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in aufstrebenden<br />
Bereichen auf ihre Leitlinien, Ratschläge und Werkzeuge für die Industrie, auf ihre regulatorischen<br />
Stellungnahmen und Entscheidungen sowie die Ratschläge und die Unterstützung zu<br />
übertragen, die sie EU-Institutionen bietet.<br />
5.2 Funktion als Exzellenzzentrum für die Regulierungswissenschaft<br />
Ein gewichtiges Element des dritten strategischen Ziels ist, dass die <strong>ECHA</strong> zu einem zentralen Drehpunkt<br />
für den Aufbau wissenschaftlicher und regulatorischer Kapazitäten der Mitgliedstaaten, europäischen<br />
Einrichtungen und anderer Akteure werden möchte. Dies umfasst auch eine gestärkte<br />
Schnittstelle mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft, internationalen Organisationen, die an der<br />
Chemikalienbewertung beteiligt sind, wie die OECD und WHO, sowie den internationalen Partnern<br />
der <strong>ECHA</strong>. Diese externe Ausrichtung hat ihre Berechtigung, da die wissenschaftlichen und regulato-