Vorlage VO/0616/13/1 - Stadt Wuppertal
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Alternative Nutzungskonzepte für<br />
das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong><br />
als<br />
- Von der Heydt – Museum<br />
- Tanzzentrum Pina Bausch<br />
- Tanzzentrum Pina Bausch und<br />
Von der Heydt – Museum im Kombination<br />
Gebäudemanagement der <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong><br />
Müngstener Str. 10<br />
42285 <strong>Wuppertal</strong><br />
Produktmanagement Tanztheater:<br />
Produktmanagement Von der Heydt - Museum:<br />
Architektur:<br />
Technische Gebäudeausrüstung:<br />
Frau A. Nickl<br />
Frau A. Sprenger<br />
Herr F. Meidrodt<br />
Herr R. Reuter<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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Inhaltsübersicht:<br />
Vorwort<br />
1. Auftrag Seite 07<br />
2. Planungsvoraussetzungen Seite 09<br />
2.1 öffentliches Baurecht Seite 09<br />
2.1.1 Planungsrecht<br />
2.1.2 Bauordnungsrecht<br />
a) Bauordnung Nordrhein-Westfalen, Sonderbauverordnung<br />
b) Denkmalschutz<br />
c) Grunddienstbarkeiten Baulasten<br />
2.1.3 Baunebenrecht<br />
2.2 privates Baurecht, Sonstiges Seite 12<br />
a) Urheberrecht<br />
b) Gestaltungsbeirat<br />
3. Grundstück / allgemeine Grundlagen Seite 12<br />
3.1 Eigentumsverhältnisse, Erschließung, Gelände<br />
3.2 Baugrund<br />
3.3 ÖPNV – Anbindung, Stellplätze, Busstellplätze<br />
3.4 Allgemeines zu Grundrissen/Schnitten/Ansichten Raumprogramm<br />
3.5 Allgemeines zur Sanierung/Umbau des Schauspielhauses<br />
4. Umbau und Erweiterung zum Von der Heydt – Museum Seite 16<br />
4.1 Raumprogramm<br />
a) Umfeld, Verkehrsanbindung<br />
b) öffentlicher Bereich<br />
c) Verwaltung/ Sonstiges<br />
4.2 Planungsprinzipien / Planungsvoraussetzungen<br />
4.3 Kostendimension<br />
a) Grundlagen<br />
b) Gesamtkosten und Zusammensetzung der Kosten<br />
4.4 Ergebnis<br />
4.5 Skizzen, Pläne<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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5. Umbau und Erweiterung zum Von der Heydt – Museum<br />
mit reduziertem Budget in Höhe von 25 Mio. € / 20 Mio. € Seite 23<br />
5.1 Raumprogramm<br />
a) Umfeld, Verkehrsanbindung<br />
b) öffentlicher Bereich<br />
c) Verwaltung/ Sonstiges<br />
5.2 Planungsprinzipien / Planungsvoraussetzungen<br />
5.3 Kostendimension<br />
a) Grundlagen<br />
b) Gesamtkosten und Zusammensetzung der Kosten<br />
5.4 Ergebnis<br />
6. Neubau eines Von der Heydt – Museums Seite 27<br />
6.1 Raumprogramm<br />
a) Umfeld, Verkehrsanbindung<br />
b) öffentlicher Bereich<br />
c) Verwaltung/ Sonstiges<br />
6.2 Planungsprinzipien / Planungsvoraussetzungen<br />
6.3 Kostendimension<br />
a) Grundlagen<br />
b) Gesamtkosten und Zusammensetzung der Kosten<br />
6.4 Ergebnis<br />
7. Umbau und Erweiterung zum Tanzzentrum Pina Bausch Seite 32<br />
7.1 Raumprogramm<br />
a) Umfeld, Verkehrsanbindung<br />
b) öffentlicher Bereich<br />
c) Verwaltung/ Sonstiges<br />
7.2 Planungsprinzipien / Planungsvoraussetzungen<br />
7.3 Kostendimension<br />
a) Grundlagen<br />
b) Gesamtkosten und Zusammensetzung der Kosten<br />
7.4 Ergebnis<br />
7.5 Skizzen, Pläne<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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8. Umbau und Erweiterung zum Tanzzentrum Pina Bausch<br />
und zum Von der Heydt – Museum in Kombination Seite 41<br />
8.1 Raumprogramm<br />
a) Umfeld, Verkehrsanbindung<br />
b) öffentlicher Bereich<br />
c) Verwaltung/ Sonstiges<br />
8.2 Planungsprinzipien / Planungsvoraussetzungen<br />
8.3 Kostendimension<br />
a) Grundlagen<br />
b) Gesamtkosten und Zusammensetzung der Kosten<br />
8.4 Ergebnis<br />
8.5 Skizzen, Pläne<br />
9. Zusammenfassung Seite 48<br />
Anlagen:<br />
1: Synopse Seite 50<br />
2. Machbarkeitsstudie 1, Kurzfassung Seite 52<br />
3: Machbarkeitsstudie 2, Kurzfassung Seite 53<br />
4: Machbarkeitsstudie 3, Zusammenfassung Seite 54<br />
5: Machbarkeitsstudie 4, Zusammenfassung Seite 55<br />
6: Machbarkeitsstudie 5, Zusammenfassung Seite 58<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
5<br />
Vorwort<br />
Das Schauspielhaus wurde von 1964 bis 1966 erbaut und am 24.09.1966 eröffnet. In<br />
der Festschrift zur Eröffnung beschrieb der damalige Baudezernent Prof. Friedrich<br />
Hetzelt u. a. die städtebauliche Situation:<br />
………“So wurde folgerichtig an dieser Allee in einem besonderen, von der Wupper<br />
dreiseitig umschlossenen Gelände der Standort des neuen Schauspielhauses<br />
festgelegt. Das neue Haus profitiert von den verkehrlichen Verteilerstellen ebenso<br />
wie von der das Baugelände nördlich begrenzenden Bundesallee.<br />
Es hat eigene Zugänglichkeit mit Parkflächen für das Auto und für die Besucher aus<br />
Omnibussen. Die Haltestellen der Straßenbahn liegen vor der Tür, die Bahnhöfe in<br />
naher Fußgängerentfernung.“………<br />
Ein später geplanter Ergänzungsbauabschnitt wurde nicht realisiert. An dessen Stelle<br />
ist das Kino CinemaxX getreten. Die städtebauliche Situation hat sich bis heute nicht<br />
wesentlichen geändert.<br />
Von 1966 bis 2003 wurde das Schauspielhaus als solches – später ergänzt durch<br />
Aufführungen des Tanztheaters Pina Bausch – genutzt.<br />
Als Vorbereitung zur Sanierung des Opernhauses wurde das Schauspielhaus 2003<br />
so hergerichtet, dass alle drei Sparten – Sprechtheater, Musiktheater und<br />
Tanztheater - dort als Interimslösung zeitlich befristet untergebracht waren.<br />
Aus Brandschutzgründen lief 2009 die Betriebsgenehmigung des Hauses als<br />
Dreispartentheater und Versammlungsstätte aus. Seit dem 01.09.2009 durfte nur<br />
noch das Foyer als Kleine Spielstätte für das Sprechtheater genutzt werden. Jedoch<br />
läuft auch hier die Genehmigung des Betriebes am 31.07.20<strong>13</strong> ab.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong><br />
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1. Auftrag<br />
Nach der Grundsatzentscheidung des Rates der <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong>, dass in <strong>Wuppertal</strong><br />
das Dreispartentheater erhalten bleibt, jedoch das Schauspielhaus zukünftig nicht<br />
mehr als Theatergebäude genutzt wird, wurden nach einen öffentlichen Aufruf des<br />
Oberbürgermeisters auch öffentlich nach Nutzungsalternativen gesucht. Bürger,<br />
Investoren und nicht öffentliche Institutionen haben verschiedene Vorschläge<br />
ausgearbeitet.<br />
Der Bereich Architektur der Bergischen Universität <strong>Wuppertal</strong>, Fachgebiete<br />
Ökonomie des Planens, Bauen im Bestand und Entwerfen z. B. entwarf einige<br />
stadtplanerische und immobilienökonomische Entwicklungskonzepte.<br />
Die Verwaltung der <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong> bekam ebenfalls die Aufgabe, verschiedene<br />
Lösungsmöglichkeiten zu untersuchen.<br />
Das Gebäudemanagement der <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong> wurde im Juni 2012 beauftragt, auf<br />
Basis eines ersten Raumprogramms des Von der Heydt – Museums die<br />
grundsätzliche Machbarkeit eines Umbaus (mit Erweiterung) des Schauspielhauses<br />
in ein neues Von der Heydt – Museum zu untersuchen und eine erste<br />
Kostendimensionen zu erarbeiten.<br />
Vorab wurde schon im April 2012 ein Gutachter beauftragt, eine künstlerische<br />
Konzeption für ein zukünftiges Tanztheaterzentrum Pina Bausch zu entwickeln,<br />
welche die Tanztheater <strong>Wuppertal</strong> Pina Bausch GmbH, die Pina Bausch Stiftung und<br />
ggf. weitere Funktionen integrieren sollte. Diese Konzeption lag Ende August 2012<br />
vor.<br />
Das Gebäudemanagement wurde darauf hin beauftragt, gemeinsam mit dem<br />
Gutachter, der Tanztheater Pina Bausch GmbH und der Pina Bausch Stiftung ein<br />
erstes Raumprogramm auf Basis des künstlerischen Konzepts zu entwickeln, die<br />
Machbarkeit zu prüfen und eine erste grobe Kostendimension zu ermitteln.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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Nach ersten Ergebnissen wurden die vorstehenden Aufträge um folgende<br />
Fragestellungen erweitert:<br />
- Inwieweit sind ggf. Synergieeffekte bei Zusammenlegung der<br />
Museumsnutzung und der Nutzung durch Tanztheater und Stiftung zu<br />
erzielen?<br />
- Gibt es Möglichkeiten, ein sinnvoll organisiertes Von der Heydt – Museum mit<br />
reduziertem Budget in Höhe von 25 Mio. bzw. 20 Mio. an diesem Standort zu<br />
realisieren?<br />
- Wie verhält sich ein Abriss des Schauspielhauses und ein vollständiger<br />
Neubau des Von der Heydt – Museums bei gleichem Raumprogramm wie in<br />
der Machbarkeitsstudie 1 – Umbau und Erweiterung des Schauspielhauses -<br />
hinsichtlich der Investitionskosten, der Vor - und Nachteile der Betriebsabläufe<br />
etc.?<br />
Insgesamt sind aus dem ersten Auftrag einer Machbarkeitsüberprüfung drei<br />
grundsätzlich verschiedene Machbarkeitsstudien – Museum und Tanzzentrum und<br />
eine Kombination aus beiden – plus zwei Variantenbetrachtungen entstanden.<br />
Der Übersichtlichkeit halber wird im Folgenden nicht zwischen Machbarkeitsstudien<br />
und Varianten unterschieden sondern Untersuchungen als (fünf getrennte)<br />
Machbarkeitstudien bezeichnet.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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2. Planungsvoraussetzungen<br />
2.1 Öffentliches Baurecht<br />
2.1.1. Planungsrecht<br />
Das Schauspielhaus befindet sich an der Bundesallee 260 in <strong>Wuppertal</strong> Elberfeld<br />
und steht auf dem Grundstück Gemarkung Elberfeld, Flur 151, Flurstück 8. In den<br />
nachfolgenden Machbarkeitsstudien ist der Sopp´sche Pavillon, Bundesallee 268<br />
und 274, Gemarkung Elberfeld, Flur 151, Flurstücke <strong>13</strong>6, <strong>13</strong>7, <strong>13</strong>8 und 140 mit<br />
einbezogen. Alle Flurstücke sind im Eigentum und im Besitz der <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong>.<br />
Der Flächennutzungsplan (FNP) weist den o. g. Bereich als “Fläche für den<br />
Gemeinbedarf mit kulturellen Zwecken dienenden Gebäuden und Einrichtungen“<br />
aus. Ein ehemals existierender Bebauungsplan wurde aufgehoben.<br />
Art und Maß der baulichen Nutzung werden dementsprechend innerhalb dieses<br />
sogenannten “unbeplanten Innenbereichs“ nicht durch die Baunutzungsverordnung<br />
(BauN<strong>VO</strong>) bestimmt. Gesetzliche Planungsgrundlage ist infolgedessen der § 34<br />
“Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauter Ortsteile“ des<br />
Baugesetzbuch (BauGB). Ein Neubau, eine Erweiterung und / oder eine wesentliche<br />
Änderung des Bestandes muss sich in die Eigenart der Bebauung der näheren<br />
Umgebung einfügen. Dies setzt jedoch voraus, dass im näheren Umfeld<br />
städtebauliche Orientierungsmöglichkeiten existieren, die ein solches Einfügen<br />
ermöglichen. Ausweislich der inhomogenen Bebauung im direkten Umfeld (östlich<br />
ein Wohnhochhaus, nördlich ein Verwaltungsgebäude der AOK bzw. das Hotel Ibis,<br />
z. T. Blockbebauung, südlich eine hohe Wuppermauer und westlich das Kinocenter<br />
CinemaxX mit der Schwebebahnhaltestelle Kluse) ist dies nicht gegeben.<br />
Basis für geplante Projekte muss ein (aufzustellendes) Bebauungsplanverfahren<br />
nach den §§ 30 und 33 BauGB sein. Möglichkeiten sind ein Qualifizierter<br />
Bebauungsplan, nach dessen planungsrechtlichen Vorgaben das Projekt entwickelt<br />
wird oder - auf Grund der hohen Bedeutung der Bauaufgabe regelmäßig - ein<br />
Vorhabenbezogener Bebauungsplan auf Basis eines städtebaulichen und / oder<br />
architektonischen Wettbewerbs.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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2.1.2 Bauordnungsrecht<br />
a) Landesbauordnung, Sonderbauverordnung:<br />
Das Schauspielhaus wurde nach Fertigstellung des Opernhauses als<br />
Versammlungsstätte entwidmet und hat bis zum 31.07.20<strong>13</strong> begrenzt eine<br />
bauordnungsrechtlich genehmigte Betriebserlaubnis zur Nutzung des Foyers und<br />
angrenzender allgemeiner Publikumsbereiche als kleine Spielstätte. Das<br />
Bühnenhaus wurde komplett aus der Nutzung genommen, ist geschlossen und wird<br />
durch einen Notbetrieb vor dem Verfall geschützt. Die allgemeine<br />
Verkehrsicherungspflicht nach § 3 der Bauordnungen Nordrhein – Westfalen wird<br />
durch regelmäßige Begehungen und ggf. daraus resultierenden<br />
Instandhaltungsarbeiten durch das Gebäudemanagement der <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong><br />
wahrgenommen.<br />
Alle Machbarkeitsstudien und deren Varianten sind Versammlungsstätten und nach<br />
Sonderbauverordnung (SBau<strong>VO</strong>) Teil 1, Versammlungsstätten, zu planen, zu prüfen,<br />
zu genehmigen und zu errichten.<br />
a) Denkmalschutz:<br />
Das Schauspielhaus, der Vorplatz des Schauspielhauses und der Sopp`sche<br />
Pavillon stehen unter Denkmalschutz. Änderungen bedürfen die Erteilung einer<br />
Denkmalrechtlichen Erlaubnis durch die untere Denkmalschutzbehörde im<br />
Benehmen mit der oberen Denkmalschutzbehörde, ein Abriss einer entsprechenden<br />
Entwidmung und Streichung aus der Denkmalliste durch die vor genannten.<br />
c) Grunddienstbarkeiten, Baulasten:<br />
Gemäß Bescheinigung aus dem Baulastenverzeichnis gibt es 2 Eintragungen, eine<br />
zu Lasten des Grundstücks und eine zu Gunsten des Grundstücks. Zu Lasten des<br />
Grundstücks existiert die Sicherung einer Zufahrt für das Kinocenter CinemaxX inkl.<br />
Andienungs- und Publikumsverkehrs entlang der Wupper bis zur Tiefgarage im<br />
Kinogebäude. Zugunsten des Grundstücks ist westlich des Schauspielhauses auf<br />
dem Grundstück des Kinocenter CinemaxX die Sicherung einer Zufahrt eingetragen,<br />
um den Einsatz von Feuerlösch- und Rettungsgeräten und den dem Grundstück<br />
dienenden Verkehr abwickeln zu können.<br />
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2.1.3 Baunebenrecht<br />
Zu beachten ist das Immissionsschutzrecht insbesondere auf Grund der<br />
Verkehrsbelastung bei Steigerung der Besucherzahl aber auch z. B. auf Grund von<br />
vorgeschriebenen wöchentlichen Probeläufen der Notstromaggregate o. ä..<br />
2.2 Privates Baurecht, Sonstiges<br />
a) Urheberrecht:<br />
1964 – 1966 wurde das Schauspielhaus von dem bedeutenden Theaterarchitekten<br />
Prof. Graubner erbaut. Bei Umbauten ist das Urheberrecht zu beachten. Dies gilt<br />
nicht für einen Abriss.<br />
b) Gestaltungsbeirat:<br />
Der Gestaltungsbeirat ist bei jeder Umsetzung zu beteiligen.<br />
3. Grundstück / allgemeine Grundlagen<br />
3.1 Eigentumsverhältnisse und Geländeform<br />
Wie unter 2.1.1. Planungsrecht beschrieben wurde, befinden sich alle Flurstücke in<br />
Eigentum und Besitz der <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong>. Das Grundstück ist erschlossen. Das<br />
Grundstück ist insgesamt eben und wird zu Wupper hin mit einer Mauer begrenzt.<br />
3.2 Baugrund<br />
Umbaumaßnahmen aus jüngerer Zeit, z. B. der Umbau zu einer Spielstätte für drei<br />
Sparten als Interim während der Sanierung der Oper, haben bestätigt, dass der<br />
Baugrund problematisch ist, sofern größere Tiefbauarbeiten erforderlich sind. Zum<br />
einen ist der Grundwasserstand hoch, Tiefgeschosse sind dementsprechend mit<br />
wasserundurchlässigen Wannen auszubilden. Zum anderen war das Grundstück<br />
nach Kriegsende ein Trümmergrundstück und wurde z. T. bis zu einer Tiefe von 5 m<br />
mit Bauschutt aufgefüllt, so dass zu vermuten ist, dass die Gründung entsprechend<br />
tief und aufwändig erfolgen muss.<br />
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3.3 ÖPNV – Anbindung, Stellplätze, Busstellplätze<br />
Ein eigener Schwebebahnhaltestellenanschluss, Bushaltestellen direkt vor dem<br />
Kinocenter CinemaxX und ein fußläufig zu erreichender Hauptbahnhof stellen einen<br />
sehr guten Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr da. Privater PKW –<br />
Verkehr ist insbesondere zu Hauptbesucherzeiten des Kinos problematisch. Eigene<br />
Stellplätze für Besucher befinden sich momentan nicht auf dem eigenen Grundstück,<br />
fußläufige Parkplätze in der Umgebung sind nicht in ausreichender Zahl vorhanden.<br />
Umbauten und Erweiterungen bedingen in der Regel einen Stellplatznachweis auf<br />
eigenem Grundstück. Alle nachfolgenden Machbarkeitsstudien und deren Varianten<br />
gehen von dieser Prämisse als “worst-case“ - Fall aus. Abweichungen und / oder<br />
eine Ablösung können (nur) im Rahmen einer vertiefenden Planung in Abstimmung<br />
mit der unteren Bauaufsichtsbehörde zu Grunde gelegt werden.<br />
Je nach Variante ist von 100 – 210 Stellplätzen auszugehen, ggf. auch mit eigenen<br />
privaten Busparkplätzen z. B. für das Von der Heydt - Museum.<br />
3.4 Allgemeines zu Grundrissen / Schnitten / Ansichten / Raumprogrammen<br />
Je nach Machbarkeitstudie / Variante wurde ein Raumprogramm vorgegeben (Von<br />
der Heydt – Museum) oder auf Basis eines künstlerischen Konzepts gemeinsam mit<br />
den potentiellen Nutzern entwickelt (Tanzzentrum Pina Bausch). Für die Variante<br />
Tanzzentrum Pina Bausch kombiniert mit dem Von der Heydt – Museum wurden die<br />
oben genannten Raumprogramme oder zusammen geführt.<br />
Zur Überprüfung der Machbarkeit mussten dazu teilweise Grundrisse, Schnitte und<br />
Ansichten entwickelt werden, die in Teilen zu einem besseren Verständnis des<br />
Berichtes beigefügt sind.<br />
Diese Pläne sind jedoch keine gestalterischen bzw. architektonischen Entwürfe,<br />
sondern dienen (nur) zur Überprüfung der Flächen und der Kubatur auf dem<br />
Grundstück und als Basis der Ermittlung einer ersten groben Kostendimension.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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3.5 Allgemeines zur Sanierung / Umbau des Schauspielhauses:<br />
Wie im Vorwort beschrieben wurde 2003 - als Vorbereitung zur Sanierung des<br />
Opernhauses - das Schauspielhaus so hergerichtet, dass alle drei Sparten<br />
(Sprechtheater, Musiktheater und Tanztheater) dort als Interimslösung zeitlich<br />
befristet untergebracht werden konnten.<br />
Dies betraf im Wesentlichen Brandschutzmaßnahmen (Abschottung von<br />
Treppenräumen, Bau von Rauch – Wärme – Abzugsanlagen, Brandmeldeanlage,<br />
Alarmierungsanlage, Anbau von Fluchttreppen). Zusätzlich wurden nur provisorische<br />
Maßnahmen für Menschen mit Behinderung getroffen und einige Sitzplätze im<br />
Zuschauersaal aufgearbeitet.<br />
Zu großen Teilen können diese Brandschutzeinbauten modifiziert weiter verwendet<br />
werden, jedoch sind bei einem Umbau oder bei einer Sanierung nachfolgende<br />
Voraussetzungen zu beachten und in die jeweilige Kostenermittlung eingeflossen:<br />
a) Außenanlagen<br />
- Das Eingangspodest ist zu erneuern.<br />
- Barrierefreie Zugänge fehlen und sind zu ergänzen.<br />
- Brunnenanlagen und Atriumsgärten sind sanierungsbedürftig.<br />
- Stellplätze und Feuerwehrumfahrt müssen ergänzt bzw. überarbeitet werden.<br />
b) Hochbau<br />
- Dach, Fassade und Fenster sind defekt und entsprechen in keiner Weise den<br />
heutigen Energieeinsparungsvorschriften und müssen ausgetauscht bzw.<br />
saniert werden.<br />
- Der komplette Innenausbau ist mindestens renovierungsbedürftig, i. d. R.<br />
sanierungsbedürftig.<br />
- Die baulichen Brandschutzmaßnahmen sind zu ergänzen.<br />
- Die Barrierefreiheit innerhalb des Gebäudes ist herzustellen.<br />
- Eine Möblierung der Zuschauerbereiche fehlt teilweise oder ist<br />
austauschwürdig.<br />
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c) Technische Gebäudeausrüstung<br />
- Die Elektro- und Beleuchtungsinstallation ist im Wesentlichen abgängig.<br />
- Die Trafoanlage muss ausgetauscht werden.<br />
- Ein Notstromaggregat ist zu ergänzen<br />
- Die Heizungsanlagen ist abgängig und inkl. Fernwärmeübergabestation und<br />
Verteilnetz zu erneuern<br />
- Die Lüftungsanlage ist abgängig.<br />
- Die Sanitäranlagen sind zu sanieren.<br />
- Der Brunnen muss saniert werden.<br />
- Die Aufzugsanlagen sind z. T. auszutauschen oder zu überarbeiten.<br />
- Die Feuerlöschanlagen müssen komplett saniert, von der Trinkwasseranlage<br />
getrennt und ergänzt werden.<br />
- Die Legionellenprophylaxe entspricht nicht dem Stand der Technik.<br />
- Nachrichten-, EDV-, Uhren- und Telefonanlagen sind überaltert.<br />
- Eine Einbruchmeldeanlage fehlt.<br />
- Die küchentechnischen Anlagen entsprechen nicht mehr dem Stand der<br />
Technik.<br />
- Notwendige Funktionsräume wie z. B. ein Feuerwehraufenthaltsraum, ein<br />
Sanitätsraum oder ein Raum für ein Notstromaggregat fehlen.<br />
d) Bühnentechnik<br />
- Die Bühnenmaschinerie entspricht nicht den Arbeitssicherheitsvorschriften.<br />
- Die Bühnenbeleuchtungsanlage ist überaltert, Ersatzteile z. B. für die<br />
Dimmeranlage sind nicht mehr zu bekommen.<br />
- Audio- und Videoanlagen sind abgängig, Kabelnetze und Pulte zu erneuern.<br />
- Die Inspizientenanlage muss inkl. Verkabelung ausgetauscht werden.<br />
- Der Bühnenboden ist abgängig.<br />
- Eine Untermaschinerie fehlt zu großen Teilen.<br />
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4. Machbarkeitsstudie 1<br />
Umbau und Erweiterung zum Von der Heydt – Museum<br />
4.1 Raumprogramm<br />
Die Machbarkeitsstudie beruht auf den ersten Gedankenskizzen des Von der Heydt<br />
– Museums vom 15.06.2012 für ein noch von einem Gebäude unabhängigen<br />
(Wunsch-) Raumprogramm. Basis dieses Raumprogramms ist neben den<br />
Erfahrungen aus den großen erfolgreichen Wechselausstellungen die Wertigkeit und<br />
Größe der Sammlung des Von der Heydt – Museum. Belegt wird dies u. a. durch das<br />
folgende Zitat von Herrn Dr. Finckh:<br />
“Mit seinen rund 3.000 Gemälden, 30.000 Arbeiten auf Papier, 300 Skulpturen und<br />
Rauminstallationen, daneben kunstgewerblichen Objekten wie kostbaren Stoffen,<br />
Gefäßen, Schattenspielfiguren, Asiatica, und afrikanischen Plastiken, sowie<br />
Fotografien und Videos zählt das Von der Heydt – Museum zu den mittelgroßen<br />
Museen in NRW und Deutschland. Seine Sammlungen reichen von der Renaissance<br />
bis in die jüngste Gegenwart und sind qualitativ und quantitativ vergleichbar mit den<br />
Sammlungen des Museum Folkwang in Essen.“ (Vorbemerkung zum<br />
Raumprogramm)<br />
Daraus abgeleitet wurden folgenden Hauptüberlegungen:<br />
a) Umfeld, Verkehrsanbindung:<br />
Eine gute ÖPNV – Anbindung mit Bushaltestelle, Schwebebahnhaltestelle und<br />
fußläufig zu erreichenden Hauptbahnhof ist durch die Lage des Schauspielhauses<br />
automatisch gegeben.<br />
Ein attraktiver Fußweg vom Bahnhof bzw. aus der Innenstadt – ggf. entlang der<br />
Wupper – ist wünschenswert.<br />
Eigene Busparkplätze für Gruppenreisen und ausreichend Stellplätze für<br />
Individualbesucher sind in Ergänzung notwendig.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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b) öffentlicher Bereich:<br />
- Zwei große getrennte (Wechsel-) Ausstellungsbereiche vermeiden lange<br />
Schließzeiten durch Umbauarbeiten für das Publikum.<br />
- Die beiden großen (Wechsel-) Ausstellungsbereiche sind jeweils für 500<br />
Personen gleichzeitig auszulegen.<br />
- Es ist zusätzlich ein (Wechsel-) Ausstellungsbereich für kleiner dimensionierte<br />
“intimere“ Ausstellungen vorzusehen.<br />
- Die vielfältige Sammlung des Von der Heydt – Museums benötigt einen<br />
eigenen Bereich.<br />
- Die Von der Heydt - Kunsthalle aus dem Haus der Jugend Barmen soll<br />
möglichst mit in das Museum integriert werden.<br />
- Ausstellungsstücke, die nicht Bestandteil der präsentierten Sammlung oder<br />
der Wechselausstellungen sind, jedoch gezeigt werden / öffentlich zugänglich<br />
sein sollen, werden in einem großzügigen Schaudepot untergebracht.<br />
- Der Eingangsbereich soll für Eröffnungsveranstaltungen mit 800 Personen<br />
dimensioniert sein.<br />
- Angrenzend zum Eingangsbereich liegen die Kassen, ein Museumsshop, ein<br />
Cafe mit Küche und Terrassenbetrieb inkl. ausreichender Garderoben und<br />
Sanitäranlagen sowie zwei Gruppensammelbereiche.<br />
- Zwei Museumspädagogikbereiche - zum einen für Kinder- und<br />
Jugendbetreuung mit Schulbetreuung und Räumen für das kreative Arbeiten,<br />
zum anderen für die Erwachsenenpädagogik mit Seminar– und<br />
Vortragsräumen – sind vorzusehen.<br />
- Die größte Spezialbibliothek für Kunst im bergischen Land sollte öffentlich<br />
zugänglich sein. Wünschenswert wäre die Integration der “Kunstteile“ aus der<br />
<strong>Stadt</strong>bibliothek.<br />
- Ein Restaurant ist optional wünschenswert, eine Anbindung an das Cafe<br />
respektive eine gemeinsame Küche sinnvoll.<br />
c) Verwaltung / Sonstiges<br />
- Depotflächen mit differenzierten klimatischen Verhältnissen für<br />
unterschiedliche Kunstformen (Malerei, Graphik, Skulpturen, Kunstgewerbe<br />
und Textilien etc.) sind möglichst in das Haus zu integrieren, dezentrale<br />
Depotflächen aufzulösen.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
18<br />
- Entsprechende Restaurierungswerkstätten in Depotnähe werden benötigt.<br />
- Für die An- uns Auslieferung wertvoller Kunstgegenstände gibt es große<br />
getrennte und für große LKWs geeignete Sicherheitsschleusen mit<br />
anschließenden Lagerverteilflächen und großen Lastenaufzügen in die<br />
einzelnen Bereiche.<br />
- Sicherheitszentrale, Haustechnikerbereiche, Büros für 24 Vollzeitkräfte,<br />
Aufenthaltsbereiche für das Aufsichtspersonal und entsprechende<br />
Sozialräume ergänzen das Raumprogramm.<br />
- Eine adäquate Unterbringung von Mitarbeitern des Kunst- und<br />
Museumsvereins, der ehrenamtlichen Mitarbeiter, von Praktikanten und von<br />
Volontären muss gegeben sein.<br />
4.2 Planungsprinzipien / Planungsvoraussetzungen<br />
Zur Überprüfung der Machbarkeit wurde o. g. Raumprogramm in Grundrisse und<br />
Schnitte übertragen und mit dem Von der Heydt - Museum als erste Grobüberlegung<br />
abgestimmt. Diese Grundrisse sind keine gestalterischen bzw. architektonischen<br />
Grundrisse, sondern dienen (nur) zur Überprüfung der Flächen und der Kubatur auf<br />
dem Grundstück sowie als Basis der Ermittlung einer ersten groben<br />
Kostendimension.<br />
Grundüberlegungen bei der Machbarkeitsüberprüfung sind:<br />
- Auf Grund des Denkmalschutzes und des Urheberrechts erfolgen möglichst<br />
geringe Eingriffe in die Kubatur und in die Raumeindrücke des<br />
Schauspielhauses.<br />
- Erweiterungsbauten rücken aus den genannten Gründen mit einem “Gelenk“<br />
vom Schauspielhaus ab.<br />
- Die vorhandenen Räume des Schauspielhauses eignen sich auf Grund der<br />
Proportionen nicht für große Ausstellungsbereiche. Die bisherigen öffentlichen<br />
Bereiche nehmen zukünftig die allgemeinen Besucherbereiche auf. Dies sind<br />
im Wesentlichen Eingang, Kasse, Garderobe, Shop, Cafe, Bibliothek und<br />
Vortragssaal. Eine Ausnahme ist das Schaudepot im Bühnenbereich.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
19<br />
- Depots, Werkstätten, Sicherheitszentrale, Verwaltung, Pädagogik etc. werden<br />
im ehemaligen und bisher nicht öffentlich zugänglichen Bühnenhaus<br />
untergebracht. Insbesondere der Bühneturm eignet sich für die Depots.<br />
- Das Haupterweiterungsgebäude mit Schwerpunkt Sammlung,<br />
Wechselausstellungsbereiche und sicherer Anlieferung ist auf der heutigen<br />
Fläche des Betriebshofes östlich des Schauspielhauses vorgesehen und kann<br />
optimal auf die museumsspezifischen Bedürfnisse ausgerichtet werden. Es ist<br />
ein (räumlich) möglichst schlichter Solitär, nicht höher als der Bühnenturm und<br />
in der Grundrissgestaltung der Ausstellungsbereiche sehr flexibel.<br />
- Das optionale Restaurant als Nebenerweiterungsgebäude ist ein getrennter<br />
Bauabschnitt als Puffer / Reservefläche.<br />
- Teure Keller, Tiefgaragen etc. sind auf Grund des problematischen Baugrunds<br />
zu vermeiden.<br />
- Die Gestaltung des Außengeländes - insbesondere des denkmalgeschützten<br />
Vorplatzes - erfolgt ohne große Eingriffe in die Sichtbeziehung zum<br />
Schauspielhaus.<br />
4.3 Kostendimension<br />
a) Grundlagen:<br />
Alle genannten Kosten beziehen sich auf den Kostenindex von 2017 als - nach<br />
dreijähriger Beschluss- und vorlaufender Bebauungsplan- und Vorplanungsphase<br />
und anschließender konkreter 2 jähriger Planungs- und Ausschreibungsphase -<br />
angenommenen frühesten Baubeginn. Eingerechnet wurde eine Steigerung der<br />
Baukosten in Höhe von jährlich 2 %.<br />
Die Kosten für den Umbau des Bestandsgebäudes pro qm wurden auf Basis der<br />
echten Sanierungskosten des Opernhauses, bereinigt um Bühnentechnik und<br />
ergänzt um die für ein Museum aufwändigere Klimatechnik ermittelt.<br />
Grundlage für die Kostendimension der Erweiterungsbauten sind Kostenkennwerte<br />
für Museen aus dem Baukosteninformationszentrum BKI aus 2011, einfacher bis<br />
mittlerer Standard. Zusätzlich wurde ein Kosten- / Flächenvergleich mit dem<br />
realisierten neuen Folkwangmuseum Essen vorgenommen.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
20<br />
Das Folkwangmuseum ähnelt in Erfordernissen und Standard dem geplanten Von<br />
der Heydt – Museum. (Anm.: Bei anderen Museen, z. B. bei dem Wettbewerb für die<br />
Kunsthalle Mannheim, wird aktuell mit bis zu doppelt so hohen Kosten / qm geplant.)<br />
Berechnet wurden die Kosten der Kostengruppen 200 – 700 nach DIN 276 Kosten<br />
von Hochbauten (vom Herrichten des Grundstücks bis zu den Nebenkosten ohne<br />
eine Berücksichtigung eines Grundstückskaufs und ohne eventuell anfallende<br />
Wettbewerbskosten).<br />
b) Gesamtkosten und Zusammensetzung der Kosten:<br />
(Anmerkung: Alle angegebenen Kosten sind gerundete Bruttokosten, die Bruttogeschossfläche<br />
allseitig umschlossener Räume wird als “BGFa“ bezeichnet.)<br />
- Umbau des Bestandsgebäudes, 10.200 qm BGFa je 1.800,--: ca. 18.500.000,--<br />
- Erweiterungsgebäude, 6.200 qm BGFa je 2.600,--: ca. 16.000.000,--<br />
- Umfeld, Wupperufer, Vorplatz: ca. 1.500.000,--<br />
Gesamt: ca. 36.000.000,--<br />
4.4 Ergebnis<br />
Erste Erkenntnis aus der Studie ist, dass eine sinnvolle Raum- und<br />
Flächenzuordnung unter Berücksichtigung der besonderen Raumhöhen und<br />
flächenmäßig groß dimensionierten Ausstellungsräumen, der Stellplatzsituation und<br />
der erforderlichen Andienung nicht allein auf dem Grundstück des Schauspielhauses<br />
möglich ist. Die Flächen des Sopp´schen Pavillons werden zusätzlich benötigt. Die<br />
Räume des Sopp´schen Pavillons sind auf Grund der Kleinteiligkeit nicht sinnvoll in<br />
das Konzept zu integrieren, so dass eine denkmalrechtliche Entwidmung mit<br />
abschließendem Abriss unumgänglich ist.<br />
Hauptergebnis der Untersuchung auf Basis des o. g. ist, dass das Raumprogramm<br />
des Von der Heydt - Museum inhaltlich – mit Ausnahme der Integration der<br />
Kunsthalle Barmen und weiterer Erweiterungskapazitäten im Depotbereich – sinnvoll<br />
umgesetzt werden kann. Auch alle bauordnungsrechtlich notwendigen Stellplätze für<br />
ca. 1.000 Besucher können nachgewiesen werden.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
21<br />
Allerdings können nicht in allen Bereichen die angegeben Flächengrößen erreicht<br />
werden. Die Prüfungsgrundrisse und -schnitte als Flächen- und Kubaturnachweis<br />
stellen nach Abgleich mit dem (Wunsch-) Raumprogramm die Untergrenze dar.<br />
Zusätzlich Flächen könnten ermöglicht werden durch:<br />
- Die Möglichkeit des Nachweises der Stellplätze außerhalb des städtischen<br />
Grundstücks im planungsrechtlichen Verfahren. Auf den frei werdenden<br />
Flächen könnten weitere Gebäude entstehen.<br />
- Eine Aufstockung der geplanten Erweiterungsbauten durch weitere<br />
Geschosse (ggf. über die Höhe des Bühnenturms hinaus unter Voraussetzung<br />
entsprechender Genehmigung im planungsrechtlichen Verfahren).<br />
- Eine Erweiterung durch Bau von (auf Grund des problematischen Baugrunds<br />
teuren) Tiefgeschossen<br />
- Eine Ausweitung auf die Flächen des Vorplatzes des Schauspielhauses. Hier<br />
ist jedoch zu beachten, dass der Baustein Restaurant schon Fläche des<br />
Vorplatzes beansprucht. Eine weitere Bebauung gefährdet die Sichtbeziehung<br />
und die Eingangssituation des bestehenden Gebäudes.<br />
Die Ausstellungsbereiche und wesentliche allgemeine Publikumsbereiche sind –<br />
auch betriebswirtschaftlich - sinnvoll und gemäß den Bedürfnissen eines Museums<br />
zu organisieren.<br />
Die Eingriffe in das Schauspielhaus können so erfolgen, dass im Wesentlichen die<br />
Raumeindrücke in den Publikumsbereichen erhalten bleiben und eine<br />
bestandsähnliche Nutzung erfolgt (Kasse, Garderobe, Foyer, Cafe).<br />
Organisatorische und flächenmäßige Abstriche sind im Bereich des<br />
Bestandsgebäudes in einigen Bereichen auf Grund der Bausubstanz hinzunehmen.<br />
Beispielhaft sei hier genannt, dass ein sinnvolles Zusammenlegen von sicherer<br />
Anlieferung für die Ausstellungsbereiche und für die Andienung der Depots und<br />
Werkstätten räumlich nicht möglich ist und dementsprechend 2 Lastenaufzüge und<br />
ggf. weitere Wege vorgehalten werden müssen.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
22<br />
Die Prüfungsgrundrisse und -schnitte als Flächen- und Kubaturnachweis stellen im<br />
Abgleich mit dem (Wunsch-) Raumprogramm die Untergrenze dar (siehe auch<br />
Machbarkeitsstudie 2, Umbau und Erweiterung zum Von der Heydt – Museum mit<br />
begrenztem Budget), so dass mindestens ca. 36 Mio. € für einen Umbau mit<br />
Erweiterung aufgewandt werden müssen.<br />
Das Ergebnis der Studie wurde dem von der Heydt – Museum vor Ort vorgestellt.<br />
Eine weitere Abstimmung erfolgte bisher nicht.<br />
4.5 Skizzen, Pläne<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
23<br />
5. Machbarkeitsstudie 2<br />
Umbau und Erweiterung zum Von der Heydt - Museum<br />
- mit reduziertem Budget in Höhe von 25 Mio. €<br />
- mit reduziertem Budget in Höhe von 20 Mio. €<br />
5.1 Raumprogramm<br />
Basis dieser Machbarkeitsstudie ist das vorgenannte Raumprogramm, welches in<br />
Teilen mit dem vorhandenen Von der Heydt – Museum verglichen wurde.<br />
a) Umfeld, Verkehrsanbindung<br />
Die Überlegungen entsprechen im Grundsatz der Machbarkeitsstudie 1<br />
b) öffentlicher Bereich<br />
Die Überlegungen entsprechen im Grundsatz der Machbarkeitsstudie 1<br />
c) Verwaltung / Sonstiges<br />
Die Überlegungen entsprechen im Grundsatz der Machbarkeitsstudie 1<br />
5.2 Planungsprinzipien / Planungsvoraussetzungen<br />
Die Grundprinzipien der Machbarkeitsstudie 1 bleiben im Wesentlichen mit folgend<br />
Änderungen erhalten. Das Bestandsgebäude wird wie in der vorgenannten<br />
Untersuchung weiterhin für die allgemeinen Bereiche (Eingang, Kasse, Garderobe,<br />
Shop, Cafe; Bibliothek, Museumspädagogik, Vortrag etc.) sowie Verwaltung,<br />
Werkstätten, Depots (inkl. Schaudepot) etc. genutzt. Eine Integration von<br />
Ausstellungsflächen in das Schauspielhaus ist aus folgenden Gründen schwierig<br />
umsetzbar:<br />
- Die Mehrzahl der Räume hat nicht die benötigte Raumhöhe. Die lichte<br />
Raumhöhe für Ausstellungsbereiche müsste mindestens ca. 5 m betragen.<br />
Durch Bodenaufbauten, abgehängte Decken mit notwendiger Klimatechnik<br />
etc. sind so Raumhöhen von 6 – 7 m notwendig. Diese befinden sich nur im<br />
Zuschauersaal und Bühnenbereich (Bühnenturm, Hinterbühne und<br />
Nebenbühne).<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
24<br />
- Die vorhandenen Flächen sind zu klein für eine sinnvolle Raumaufteilung von<br />
Ausstellungsflächen. Lediglich im Bühnenturm könnten entsprechende<br />
Flächen zu Lasten von Depot – und Werkstattflächen geschaffen werden.<br />
Diese Flächen müssten jedoch teuer und kompliziert über diverse neu zu<br />
schaffende Treppenhäuser und Aufzüge geschaffen werden.<br />
- Versammlungsstätten im ehemaligen Bühnenbereich sind<br />
bauordnungsrechtlich problematisch. In einem Theater sind Zuschauerhaus<br />
und Bühnenhaus organisatorisch und brandschutztechnisch strikt getrennt.<br />
Eine komplette Auflösung der brandschutztechnischen Bestandsituation ist<br />
schon i. d. R. durch notwendige technische und bauliche Lösungen teurer.<br />
- Schwerpunkt für Ausstellungsbereiche muss insofern ebenfalls ein<br />
Erweiterungsgebäude sein.<br />
- Einsparpotentiale gegenüber der Machbarkeitsstudie 1 sind Verkleinerung<br />
aller Bereiche und Streichen von nicht unmittelbar benötigten<br />
Nebenfunktionen z. B. ein Restaurant, die (öffentliche) Bibliothek.<br />
5.3 Kostendimension<br />
a) Grundlagen<br />
Die grundsätzlichen Berechnungsmethoden der vorherigen Untersuchung wurden<br />
beibehalten und sind kurz nochmals zusammengefasst:<br />
- In alle Kosten wurde eine Bauindexsteigerung von 2 % bis 2017 eingerechnet.<br />
- Als Basis der Umbaukosten des Bestandsgebäudes wurden die tatsächlichen<br />
Kosten des Umbaus der Oper pro qm - bereinigt um Bühnentechnik, ergänzt<br />
um aufwändigere Klimatechnik – herangezogen.<br />
- Kosten für Erweiterungen wurden auf Basis von Kennwerten des<br />
Baukosteninformationszentrums für einen einfachen bis mittleren Standard<br />
ermittelt und zusätzlich mit den Kosten für den Neubau des<br />
Folkwangmuseums Essen als gleichwertiges Gebäude abgeglichen.<br />
Entgegen der vorgenannten Machbarkeitsstudie 1 ergeben sich die Gesamtkosten<br />
jedoch nicht auf Basis der ermittelten Flächen aus dem Raumprogramm sondern aus<br />
der Vorgabe von Höchstsummen. Insofern wird hier die Fragestellung beantwortet:<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
25<br />
“Was bekommt man für das (gedeckelte) Budget“?! Die Umbaukosten für das<br />
Schauspielhaus – ausgehend davon, dass auf Grund des Denkmalschutzes ein<br />
Abriss wenn überhaupt nur in sehr untergeordneten Teilen erfolgen kann – bleiben<br />
annähernd identisch oder steigen z. B. bei Einbau von hochwertigen<br />
Ausstellungsflächen statt Depots etc..<br />
Auch die Kosten für Umfeld, Wupperufer und Vorplatz bleiben im Rahmen einer<br />
Kostendimension identisch in der Höhe der vorangegangenen Untersuchung oder<br />
ändern sich nur unwesentlich, da jeweils alle Flächen bearbeitet werden müssen.<br />
Die Kosten für den Umbau des Schauspielhause und der Außenanlagen belaufen<br />
sich insoweit auf mindestens 20 Mio. €, d. h. für die Betrachtung eines<br />
Erweiterungsgebäudes verbleiben auf Grund der vorgegebenen Budgets im Fall 1<br />
noch 5 Mio. € und für den Fall 2 kein Budget.<br />
b) Gesamtkosten und Zusammensetzung der Kosten<br />
(Anmerkung: Alle angegebenen Kosten sind gerundete Bruttokosten, die Bruttogeschossfläche<br />
allseitig umschlossener Räume wird als “BGFa“ bezeichnet.)<br />
- Umbau des Bestandsgebäudes, 10.200 qm BGFa, je 1.800,--: ca. 18.500.000,--<br />
- Erweiterungsgebäude, 1.900 qm BGFa (statt 6.200 qm BGFa)<br />
je 2.600,--: ca. 5.000.000,--<br />
- Umfeld, Wupperufer, Vorplatz ca. 1.500.000,--<br />
Gesamt: ca. 25.000.000,--<br />
5.4 Ergebnis<br />
a) Budgetbegrenzung auf 25 Mio. €<br />
Das gewünschte Raumprogramm konnte schon in der Machbarkeitsstudie 1 z. T. nur<br />
zu 50 %, z. B. im zentralen Ausstellungsbereich, umgesetzt werden (3.500 qm<br />
geplanter zu 7.000 qm geforderter Ausstellungsfläche). Insgesamt würden nochmals<br />
ca. 4300 qm Bruttogeschoßfläche hauptsächlich zu Lasten der Ausstellungsflächen<br />
zur Machbarkeitsstudie 1 entfallen. Vorteil zum heutigen Museum waren die<br />
optimierten räumlichen Zusammenhänge, die mögliche Parallelität von<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
26<br />
Wechselausstellung und Sammlung, die höhere Besucherzahl von gleichzeitig ca.<br />
800 – 1000 Personen, und die Ergänzung von benötigten öffentlichen<br />
“Nichtaustellungsflächen“ (Eingang, Shop, Bibliothek, Vortragssaal). Mit dem Budget<br />
von 25 Mio. € können nur ca. 1000 – 1500 qm Ausstellungsflächen, d. h. nur 30 bis<br />
50 % der Ausstellungsflächen des jetzigen v. d. Heydt – Museums (Bestand ca.<br />
3.000 qm) und nur zu 15 bis 20 % des vorgegebenen Raumprogramms bei<br />
deutlicher Reduktion der geplanten und geforderten öffentlichen<br />
“Nichtausstellungsflächen“ umgesetzt werden.<br />
b) Budgetbegrenzung auf 20 Mio. €<br />
Schon für die Sanierung und den Umbau des Bestandsgebäudes sowie des<br />
Umfeldes werden ca. 20 Mio. € benötigt. Die Umsetzung eines sinnvollen<br />
Raumprogramms - vor allem der Ausstellungsflächen - ist bei Beibehaltung des<br />
Schauspielhausgebäudes nicht möglich.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
27<br />
6. Machbarkeitsstudie 3<br />
Neubau eines Von der Heydt – Museums<br />
Ergebnis der Machbarkeitsstudie 1 ist, dass mit Umbau und Erweiterung des<br />
Schauspielhauses mindestens 36 Mio. € notwendig sind, um das (Wunsch-)<br />
Raumprogramm mit Abstrichen in Flächen und mit (Teil-) Abstrichen in der<br />
betrieblichen Organisation auf Grund der Bestandssituation umzusetzen. Auf Grund<br />
der recht hohen Umbaukosten des Schauspielhause und der damit verbundenen<br />
Nachteile wird hier gegenübergestellt, welche Kosten bei identischer<br />
Aufgabenstellung und identischem Raumprogramm zur Machbarkeitsstudie 1<br />
aufzuwenden sind. Voraussetzung sind die Entwidmungen von Sopp´schen Pavillon<br />
und Schauspielhaus als Denkmal.<br />
6.1 Raumprogramm<br />
a) Umfeld, Verkehrsanbindung<br />
Identisch mit der Machbarkeitsstudie 1<br />
b) öffentlicher Bereich<br />
Identisch mit der Machbarkeitsstudie 1<br />
c) Verwaltung / Sonstiges<br />
Identisch mit der Machbarkeitsstudie 1<br />
6.2 Planungsprinzipien / Planungsvoraussetzungen<br />
Die Planungsgrundsätze entsprechen grundsätzlich denen der Machbarkeitsstudie 1.<br />
Eine Differenzierung zwischen Bestandsgebäude und Erweiterungsgebäude erfolgt<br />
entsprechend der Aufgabe nicht, Raumeindrücke etc. auf Grund von Denkmalschutz<br />
entfallen ebenfalls. Zur Ermittlung der Kostendimension wurden identische Flächen<br />
aus Studie 1 zur Vergleichbarkeit angesetzt. Der Nachweis der grundsätzlichen<br />
Machbarkeit hinsichtlich Art und Maß der baulichen Nutzung wurde ebenfalls in der<br />
ersten Untersuchung geführt, so dass hier keine getrennten Grundrisse, Schnitte etc.<br />
notwendig wurden.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
28<br />
6.3 Kostendimension<br />
a) Grundlagen<br />
Alle genannten Kosten beziehen sich auf den Kostenindex von 2017 als - nach<br />
dreijähriger Beschluss- und vorlaufender Bebauungsplan- und Vorplanungsphase<br />
und anschließender konkreter 2 jähriger Planungs- und Ausschreibungsphase -<br />
angenommenen frühesten Baubeginn. Eingerechnet wurde eine Steigerung der<br />
Baukosten in Höhe von jährlich 2 %.<br />
Grundlage für die Kostendimension des kompletten Neubaus sind Kostenkennwerte<br />
für Museen aus dem Baukosteninformationszentrum BKI aus 2011, einfacher bis<br />
mittlerer Standard. Zusätzlich wurde ein Kosten- / Flächenvergleich mit dem 2009<br />
fertig gestellten und 2010 eröffneten Folkwangmuseum Essen vorgenommen.<br />
Das Folkwangmuseum ähnelt in Erfordernissen und Standard dem geplanten Von<br />
der Heydt – Museum. (Anm.: Bei anderen Museen, z. B. bei dem Wettbewerb für die<br />
Kunsthalle Mannheim, werden aktuell teils doppelt so hohe Kosten / qm zu Grunde<br />
gelegt.).<br />
Zur besseren Vergleichbarkeit mit der Machbarkeitsstudie 1 wurde der Neubau in 2<br />
Gebäude geteilt: in einen Erweiterungsbau analog Studie 1 und einen Neubau in<br />
gleicher Größe wie des (fiktiv) abgerissene Schauspielhaus.<br />
Die Abrisskosten wurden auf Basis der ermittelten tatsächlichen Massen unter<br />
Einbeziehung einer Schadstoffuntersuchung ermittelt.<br />
Berechnet wurden die Kosten der Kostengruppen 200 – 700 nach DIN 276 Kosten<br />
von Hochbauten (vom Herrichten bis zu den Nebenkosten ohne Berücksichtigung<br />
eines Grundstückskaufs und ohne eventuell anfallenden Wettbewerbskosten).<br />
b) Gesamtkosten und Zusammensetzung der Kosten<br />
(Anmerkung: Alle angegebenen Kosten sind gerundete Bruttokosten, die Bruttogeschossfläche<br />
allseitig umschlossener Räume wird als “BGFa“ bezeichnet.)<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
29<br />
- Abriss des Schauspielhauses und des “Sopp´schen Pavillons“,<br />
ca. 46.000 cbm BRI a 30 € inkl. Außenanlagen etc., gerundet ca. 1.400.000,--<br />
- Neubau 1 (Erweiterung aus dem Umbau- und Erweiterungskonzept<br />
Kosten nach BKI, abgeglichen mit Folkwangmuseum Essen 2010),<br />
KG 200 – 700: 6200 qm BGFa a 2.600,-- ca. 16.000.000,--<br />
- Neubau 2 (statt Umbau des Schauspielhauses Abriss und Neubau)<br />
KG 200 – 700: 10.500 qm BGFa a 2.600,-- ca. 27.300.000,--<br />
- Umfeld ( Wupperufer, Vorplatz etc.) als Platzhalter: ca. 1.300.000,--<br />
Gesamt: ca. 46.000.000,--<br />
6.4 Ergebnis<br />
Eine erste Erkenntnis auch dieser Studie ist, dass eine sinnvolle Raum- und<br />
Flächenzuordnung unter Berücksichtigung der besonderen Raumhöhen und<br />
flächenmäßig groß dimensionierter Ausstellungsräume, der Stellplatzsituation und<br />
der Andienung nicht allein auf dem Grundstück des Schauspielhauses umzusetzen<br />
ist. Die Flächen des Sopp´schen Pavillons werden zusätzlich benötigt. Die Räume<br />
des Sopp´schen Pavillons sind auf Grund der Kleinteiligkeit nicht sinnvoll in das<br />
Konzept zu integrieren, so dass einen denkmalrechtliche Entwidmung mit<br />
anschließendem Abriss unumgänglich ist. Schon auf Grund der Aufgabenstellung ist<br />
eine denkmalrechtliche Entwidmung des Schauspielhauses notwendig. Besonderheit<br />
ist, dass bei einem Abrisses des Schauspielhauses keine Rücksicht auf<br />
urheberechtliche Belange genommen werden muss.<br />
Hauptergebnis der Untersuchung auf Basis des o. g. ist, dass das Raumprogramm<br />
des Von der Heydt - Museum inhaltlich umgesetzt werden kann. Auf die Integration<br />
der Kunsthalle Barmen und möglicher Erweiterungskapazitäten im Depotbereich<br />
wurde verzichtet, um die Vergleichbarkeit mit Studie 1 zu erhalten. Auf Grund der<br />
besseren Organisation durch einen kompletten Neubau wäre eine Integration jedoch<br />
einfacher innerhalb der Art und des erlaubten Maßes der baulichen Nutzung räumlich<br />
machbar.<br />
Auch alle bauordnungsrechtlich notwendigen Stellplätze für ca. 1.000 Besucher<br />
können nachgewiesen werden.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
30<br />
Nicht in allen Bereichen werden jedoch die angegeben Flächengrößen erreicht. Auch<br />
hier steht die Vergleichbarkeit mit der ersten Untersuchung im Vordergrund.<br />
Der Abriss des Schauspielhauses ist mit 1,4 Mio. € u. a. auf Grund vieler Schadstoffe<br />
relativ teuer, ein Neubau ist um ca. 800 € pro qm Bruttogeschossfläche teurer als ein<br />
Umbau im Bestand. Vergleicht man hier direkt mit dem Neubau des<br />
Folkwangmuseums, so stellt sich das Ergebnis wie folgt dar:<br />
- Der Neubau würde ca. 60 % der Fläche des Folkwangmuseums entsprechen.<br />
- Die Kosten betrügen ca. 70 % des Folkwangmuseums, welches mit<br />
Einrechnung der Bauindexsteigerung bis 2017 65 Mio. € statt den<br />
tatsächlichen 55 Mio. € zum Zeitpunkt der Fertigstellung 2009 kosten würde.<br />
- Die etwas höheren Kosten im Verhältnis zur Fläche beruhen auf zusätzlichen<br />
Abrisskosten, auf die Mitbetrachtung der Außenanlagen, Stellplätze etc.. Ein<br />
weiterer Unterschied ist, dass in Essen eine zwar in der Fläche<br />
preisgünstigere jedoch in den Erdarbeiten teurere Tiefgarage mit gebaut<br />
wurde.<br />
Die Prüfungsgrundrisse und -schnitte als Flächen- und Kubaturnachweis aus<br />
Machbarkeitsstudie 1 stellen auch hier im Abgleich mit dem (Wunsch-)<br />
Raumprogramm die Untergrenze dar. Zusätzlich Flächen könnten ermöglicht werden<br />
durch:<br />
- Die Möglichkeit des Nachweises der Stellplätze außerhalb des städtischen<br />
Grundstücks im planungsrechtlichen Verfahren. Auf den frei werdenden<br />
Flächen könnten weitere Gebäude entstehen.<br />
- Eine Aufstockung der geplanten Erweiterungsbauten durch weitere<br />
Geschosse.<br />
- Eine Erweiterung durch Bau von (auf Grund des problematischen Baugrunds<br />
teuren) Tiefgeschossen<br />
- Eine Ausweitung auf die Flächen des Vorplatzes des Schauspielhauses. Auf<br />
Grund des Abrisses des Schauspielhauses kann hier frei geplant werden.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
31<br />
Alle Bereiche sind – auch betriebswirtschaftlich - sinnvoll und gemäß den<br />
Bedürfnissen eines Museums zu organisieren.<br />
Die zu Prüfungszwecken herangezogenen Flächen aus den Prüfungsgrundrissen<br />
und –schnitten aus der Machbarkeitsstudie 1 als Flächen- und Kubaturnachweis<br />
stellen im Abgleich mit dem (Wunsch-) Raumprogramm die Untergrenze dar (siehe<br />
auch Machbarkeitsstudie 2, Umbau und Erweiterung zum Von der Heydt – Museum<br />
mit begrenztem Budget), so dass mindestens ca. 46 Mio. € für einen kompletten<br />
Neubau aufgewandt werden müssen.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
32<br />
7. Machbarkeitsstudie 4<br />
Umbau und Erweiterung zum Tanzzentrum Pina Bausch<br />
Im Rahmen der Zukunftsüberlegungen der Tanztheater Pina Bausch <strong>Wuppertal</strong><br />
GmbH und der Weiterentwicklung der Stiftung Pina Bausch wurde die Firma<br />
haus.production unter Federführung von Herrn Stefan Hilterhaus, beauftragt, eine<br />
tragfähige Konzeption für den Standort Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> zu erstellen.<br />
Dieses künstlerische Konzept enthielt nur ganz grobe räumliche Zuordnungen,<br />
Kosten wurden nicht betrachtet. Es wurde dem GMW am 31.08.2012 zur Umsetzung<br />
in ein Gebäudekonzept bzw. zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie übergeben.<br />
7.1 Raumprogramm<br />
Das …..“Konzept nutzt die über fast 40 Jahre in <strong>Wuppertal</strong> gewachsene beispiellose<br />
künstlerische Kraft der Künstlerin Pina Bausch und verknüpft sie mit den einmaligen<br />
Stärken und Ressourcen der <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong> zu einer Architektur aus vier sich<br />
bedingenden und interagierenden Säulen:<br />
- das weltweit gefeierte Tanztheater Pina Bausch mit seiner Neuausrichtung<br />
- das Produktionszentrum für Spartenübergreifende Produktionen und<br />
Uraufführungen aus allen Erdteilen<br />
- das Bürger-Forum Wupperbogen, das die <strong>Stadt</strong>gesellschaft aktiv in die<br />
Nutzung einbindet<br />
- die Pina Bausch Stiftung, die die Ressourcen weiterentwickelt.<br />
Dieses Vier-Säulen-Modell greift die demokratische Geste der Architektur des<br />
(Schauspiel-) Hauses ebenso auf,…….(Zitat des Herrn Hilterhaus aus der<br />
Konzeption aus 08.2012)<br />
Auf Basis dieser Konzeption wurde ein Workshop haus.production / GMW initiiert<br />
und im November 2012 durchgeführt. Auf den Ergebnissen des Workshops wurde<br />
ein erstes räumliches Funktionsprogramm entwickelt. Dieses wurde ergänzt um<br />
bekannte Funktionen des Tanztheaters Pina Bausch GmbH<br />
(Verwaltungsräumlichkeiten Gemarker Ufer, Probebühne “Lichtburg“, Räumlichkeiten<br />
in der Oper, bekannte Abläufe der Aufführungen aus Oper und Schauspielhaus) und<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
33<br />
um aus dem Arbeitsbericht der Pina Bausch Stiftung sich ergebenden<br />
Räumlichkeiten.<br />
Zur Überprüfung der Machbarkeit wurde o. g. Funktions- und Raumprogramm in<br />
Grundrisse und Schnitte als Diskussionsgrundlage übertragen.<br />
In gemeinsamen Gesprächen mit der Tanztheater Pina Bausch GmbH <strong>Wuppertal</strong><br />
und der Stiftung Pina Bausch wurde dieses Raumprogramm überprüft und ergänzt<br />
und wiederum in Skizzen / Pläne übertragen.<br />
Diese Grundrisse und Schnitte sind keine gestalterischen bzw. architektonischen<br />
Grundrisse sondern dienen (nur) zur Überprüfung der Flächen und der Kubatur auf<br />
dem Grundstück und fungieren als Basis der Ermittlung einer ersten groben<br />
Kostendimension.<br />
Die Machbarkeitsstudie folgt den unten aufgeführten Hauptüberlegungen:<br />
a) Umfeld, Verkehrsanbindung<br />
Eine gute ÖPNV – Anbindung mit Bushaltestelle, Schwebebahnhaltestelle und<br />
fußläufig zu erreichenden Hauptbahnhof ist durch die Lage des Schauspielhauses<br />
automatisch gegeben. Ein attraktiver Fußweg vom Bahnhof bzw. aus der Innenstadt<br />
– ggf. entlang der Wupper – ist hier nicht nur wünschenswert sondern integraler<br />
Bestandteil der Konzeption (siehe unten, Planungsprinzipien /<br />
Planungsvoraussetzungen).<br />
Ausreichende Stellplätze für Individualbesucher sind notwendig. Es werden ca. 110<br />
Stellplätze benötigt, davon entfallen ca. 75 auf die klassische Theaternutzung durch<br />
das Tanztheater Pina Bausch <strong>Wuppertal</strong> GmbH bzw. Gastvorstellungen und weitere<br />
35 auf eventuelle Parallelveranstaltungen und allgemeinen Besucherverkehr aus den<br />
anderen 3 Nutzungen.<br />
Busparkplätze für Gruppenreisende als Regelfall werden nicht benötigt.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
34<br />
b) öffentlicher Bereich<br />
siehe unter Planungskonzeption<br />
c) Verwaltung / Sonstiges<br />
siehe unter Planungskonzeption<br />
7.2 Planungsprinzipien / Planungsvoraussetzungen<br />
Auf Grund der Besonderheiten der Konzeption – insbesondere durch<br />
Mehrfachnutzungen verschiedener Bereiche und durch die Öffnung des ganzen<br />
Gebäudekomplexes kann die bisher in den anderen Machbarkeitsstudien<br />
vorgenommene scharfe Trennung von Raumprogramm und Planungsprinzipien und<br />
die Trennung von Öffentlichen Bereichen und Verwaltung etc. nicht systematisch<br />
beibehalten werden. Dementsprechend findet abweichend folgende Unterteilung<br />
nach Gebäuden statt.<br />
Allgemein<br />
- Es sollen auf Grund des Denkmalschutzes möglichst geringe Eingriffe in<br />
Kubatur / in die Raumeindrücke des Schauspielhauses erfolgen. Da das Haus<br />
im Wesentlichen “Bestimmungsgemäß erfolgt“, d. h. durch die Tanztheater<br />
Pina Bausch <strong>Wuppertal</strong> GmbH bzw. Gastspielvorstellungen gemäß<br />
Konzeption als Theater im weiteren Sinne, ergibt sich diese automatisch.<br />
- Erweiterungsbauten erfolgen auf Grund des problematischen Baugrunds mit<br />
einfacher Gründung, i. d. R. ohne Tiefgeschosse.<br />
- Die Konzeption wird für max. 1000 Besucher ausgelegt. Ausgegangen wird<br />
von 750 Zuschauern im Saal plus 250 Besucher für parallele Nutzungen.<br />
- 1966 gab es einen “introvertierten“ Entwurf, d. h. das Schauspielhauses wirkt<br />
nach Innen (“Heile Welt“ durch Abschottung von Außen durch geschlossene<br />
Fassaden und viele Atrien). Durch verschiedenen Öffnungen, verschiedene<br />
Zugänge und andere Nutzungsmöglichkeiten wird diese Abschottung - ohne<br />
große Verletzung des grundsätzlichen Gestaltungsgedanken aus 1966 –<br />
aufgebrochen.<br />
- Durch o. g. ergibt sich eine zusätzliche öffentliche Orientierung des Hauses<br />
hin zur Wupper und eine Öffnung hin zur Bundesallee.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
35<br />
- Der Anschluss der Erweiterungen – in der Konzeption zum einen als Pavillon<br />
und zum anderen als Restaurant benannt – erfolgt jeweils durch ein<br />
eingeschossiges “Gelenk“, ggf. mit Atrium.<br />
- Es eröffnet sich die Möglichkeit, passend bzw. ergänzend zum Konzept das<br />
Wupperufer mit einzubeziehen. Beispielhaft genannt sei hier die Treppe zur<br />
Wupper am Islandufer. Die Kosten für dieses Projekt sind hier jedoch nicht mit<br />
in die Kostenermittlung eingeflossen.<br />
Bestandsgebäude<br />
- Es ist für das Tanztheater keine Untermaschinerie notwendig, jedoch für<br />
andere Aufführungsorte innerhalb des Hauses eine flexible<br />
Veranstaltungstechnik.<br />
- Der Standort Gemarker Ufer für die Verwaltung des Tanztheaters wird<br />
aufgelöst und in das Schauspielhaus integriert.<br />
- Der Standort Lichtburg als Ballettproberaum wird aufgelöst und in das<br />
Schauspielhaus integriert.<br />
- Es erfolgt gemäß Konzeption eine Ergänzung von 2 kleineren vom Foyer und<br />
der Hauptbühne unabhängigen Aufführungsorten / Multifunktionsräumen /<br />
Studios, die vom Tanztheater aber auch von einem der drei anderen<br />
Beteiligten genutzt werden können.<br />
- Der Einbau einer Küche ins Spiegelfoyer bedient die Foyer- und<br />
Veranstaltungsgastronomie und kann gleichzeitig ein optionales Restaurant<br />
versorgen.<br />
Erweiterungsbau<br />
- Die Erweiterung erfolgt als Solitär mit möglichst kompakter Kubatur.<br />
- Eine - getrennt von dem umgebauten Schauspielhaus mögliche - offene<br />
Multifunktionsnutzung mit Schwerpunkt Stiftung Pina Bausch wird verfolgt.<br />
- Geplant sind ein eigenes kleines Foyer mit Shop Multifunktionssaal, (Tanz-)<br />
Atelliers mit (Tanz-) Künstlerresidenzen, “classrooms“ für Gruppen, eine<br />
“workhall“ (interaktives Archiv / interaktive Bibliothek) und diverse<br />
Medienräumen, Verwaltung und eine medizinische Abteilung / Physiotherapie<br />
für Tänzer.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
36<br />
Erweiterungsbau Restaurant (optional)<br />
- Gemäß Konzeption der haus.project ist hier eine Machbarkeitserhebung<br />
notwendig. Das Restaurant wurde inhaltlich im Zusammenhang mit<br />
einbezogen als ein Baustein. Die Flächen und Kosten sind getrennt<br />
ausgewiesen, so dass diese jederzeit heraus gerechnet werden können.<br />
- Das Restaurantgebäude als Erweiterungsbau dient der Einfassung eines<br />
Vorplatzes und ist wenn nicht als Restaurant betreibbar alternativ nutzbar als<br />
zusätzliches Bürgerforum / Radiostation / Konferenzraum.<br />
- Es ist nicht zwingend notwendig zur Konzepterfüllung und insofern als Puffer /<br />
Reserve zu betrachten.<br />
Vorplatz und Umfeld / Außenanlagen<br />
- Durch o. g. ist eine Fassung des Platzes ohne großen Eingriff in die<br />
Sichtbeziehung zum Schauspielhaus möglich.<br />
- Eine Nutzung des Höhenunterschiedes der Eingangsstufen kann z. B. im<br />
Zusammenhang mit einem Sonnensegel für ein “Amphitheater“ genutzt<br />
werden. In diesem Fall ist eine denkmalrechtliche Entwidmung notwendig.<br />
- Eine Neuorientierung der Gebäude zusätzlich zur Wupper hin ist möglich.<br />
- Es entstehen mehrere nutzbare / ansprechende Flächen komplett um das<br />
gesamte Haus.<br />
- Es erfolgt eine Einbeziehung des Wupperufers mit Attraktivitätssteigerung in<br />
Zusammenhang mit Umbau des Bahnhofs Döppersberg.<br />
7.3 Kostendimension<br />
a) Grundlagen<br />
Alle genannten Kosten beziehen sich auf den Kostenindex von 2017 als - nach<br />
dreijähriger Beschluss- und vorlaufender Bebauungsplan- und Vorplanungsphase<br />
und anschließender konkreter 2 jähriger Planungs- und Ausschreibungsphase -<br />
angenommenen frühesten Baubeginn. Eingerechnet wurde eine Steigerung der<br />
Baukosten in Höhe von jährlich 2 %.<br />
Die Kosten für den Umbau des Bestandsgebäudes pro qm wurden auf Basis der<br />
echten Sanierungskosten des Opernhauses - ergänzt um einen zusätzlichen<br />
Eingangsanbau an der westlichen Gebäudeseite - ermittelt. Zusätzlich wurden die<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
37<br />
Kosten um Kosten für Veranstaltungstechnik zur Einrichtung von zwei, von der<br />
Hauptbühne unabhängigen, Studios ergänzt.<br />
Grundlage für die Kostendimension der Erweiterungsbauten sind Kostenkennwerte<br />
für Mehrzweckveranstaltungsbauten aus dem Baukosteninformationszentrum BKI<br />
aus 2011, einfacher bis mittlerer Standard. Zusätzlich wurde ein Kosten- /<br />
Flächenvergleich mit dem gebauten Konzerthaus aus Raiding vorgenommen. Das<br />
Konzerthaus ähnelt in Erfordernissen und Standard dem geplanten<br />
Erweiterungspavillon.<br />
Berechnet wurden die Kosten der Kostengruppen 200 – 700 nach DIN 276 Kosten<br />
von Hochbauten (vom Herrichten bis zu den Nebenkosten ohne Berücksichtigung<br />
eines Grundstückskaufs und ohne eventuell anfallender Wettbewerbskosten).<br />
b) Gesamtkosten und Zusammensetzung der Kosten:<br />
(Anmerkung: Alle angegebenen Kosten sind gerundete Bruttokosten, die Bruttogeschossfläche<br />
allseitig umschlossener Räume wird als “BGFa“ bezeichnet.)<br />
- Umbau Bestandsgebäude<br />
a.) inkl. Anbau Eingang Studio 10.250 qm BGFa a 1950,-- : ca. 20.000.000,--<br />
b.) zusätzliche Bühnentechnik für 2 Studios geschätzt ca. 1.000.000,--<br />
c.) lose Möblierung Foyer / Studios geschätzt ca. 300.000,--<br />
ca. 21.300.000,--<br />
- Erweiterung eines “Pavillon“, 6000 qm BGFa a 3.000,-- ca. 18.000.000,--<br />
- Erweiterung eines Restaurant, 350 qm BGFa a 2500,-- ca. 900.000,--<br />
- Vorplatz / Parkplatz ca. 1.300.000,--<br />
- Umgestaltung Wupperufer (nur Platzhalter, ggf. anderes Projekt) ca. 500.000,--<br />
Gesamt ca. 42.000.000,--<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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7.4 Ergebnis<br />
Das Bestandsgebäude Schauspielhaus kann nach dem vorliegenden Konzept<br />
bestimmungsgemäß genutzt werden und erhält verschiedenen Zusatzfunktionen.<br />
Insbesondere zwei von der Bühne und voneinander unabhängige Studiobühnen<br />
treten hinzu. Die “Introvertiertheit“ des Hauses wird aufgelöst hin zu einer<br />
einladenden Öffnung zur Wupper und zur Bundesallee.<br />
Hauptsächlich zwei der vier unter Punkt 7.1. genannten Nutzungen füllen - z. T.<br />
durch Aufgabe anderer Standorte - das komplette Gebäude. D. h., die Tanztheater<br />
Pina Bausch GmbH <strong>Wuppertal</strong> als ein Nutzer und das Produktionszentrum für<br />
spartenübergreifende Produktionen und Uraufführungen als Gastspiel unter<br />
Betreuung durch das Tanztheater als der andere Nutzer produzieren und führen ihre<br />
Stücke auf der Hauptbühne räumlich “wie gehabt“ im zeitlichen Wechsel auf. Eine<br />
denkmalgerechte, baurechtliche und urheberechtliche Sanierung ist so ohne große<br />
Schwierigkeiten umsetzbar.<br />
Die weiteren geplanten Nutzer, die Stiftung Pina Bausch und das Bürgerforum,<br />
finden nur Fläche in einem Erweiterungsbau. Dieser Erweiterungsbau – in der<br />
Konzeption von haus.production Pavillion genannt - entspricht in der Gesamtfläche<br />
ungefähr der Größe des Erweiterungsbaus für das Ausstellungsgebäude des Von<br />
der Heydt – Museums aus der Machbarkeitsstudie 1. Da die notwendigen lichten<br />
Raumhöhen jedoch nicht so hoch sind wie in einem Museumsbau, sind bei gleicher<br />
Fläche mehr Geschosse und damit kompakteres Gebäude möglich.<br />
Trotz der geringer notwendigen Grundfläche ist für eine sinnvolle Raum- und<br />
Flächenzuordnung inkl. der notwendigen Stellplätze auf eigenem Grundstück jedoch<br />
ebenfalls eine denkmalrechtliche Entwidmung und der Abriss des Sopp´schen<br />
Pavillons unumgänglich.<br />
Das (optionale) Restaurant kann als Baustein integriert aber auch, ohne<br />
Beeinträchtigung des Gesamtkonzeptes, entfallen.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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Das - in einem ersten Schritt aus der Konzeption für das Pina Bausch Zentrum<br />
entwickelte und als ersten (Grob-) Entwurf abgestimmte - Raumprogramm ist<br />
vollumfänglich umsetzbar.<br />
Zusätzlich Flächen könnten ermöglicht werden durch:<br />
- Möglichkeit des Nachweises der Stellplätze außerhalb des städtischen<br />
Grundstücks im planungsrechtlichen Verfahren. Auf den frei werdenden<br />
Flächen könnten weitere Gebäude entstehen.<br />
- Aufstockung der geplanten Erweiterungsbauten durch weitere Geschosse<br />
(ggf. über die Höhe des Bühnenturms hinaus unter Voraussetzung<br />
entsprechender Genehmigung im planungsrechtlichen Verfahren).<br />
- Erweiterung durch Bau von (auf Grund des problematischen Baugrunds<br />
teuren) Tiefgeschossen.<br />
- Eine Ausweitung auf die Flächen des Vorplatzes des Schauspielhauses. Hier<br />
ist jedoch zu beachten, dass der Baustein Restaurant schon Fläche des<br />
Vorplatzes beansprucht. Eine weitere Bebauung gefährdet die Sichtbeziehung<br />
und die Eingangssituation des bestehenden Gebäudes.<br />
Durch Umsetzung der Konzeption kann erreicht werden, dass das Grundstück<br />
insgesamt so neu geordnet wird, dass - entgegen des jetzigen Schauspielhauses mit<br />
einer eindeutigen Vorderseite – ein von allen Seiten öffentliches und offenes<br />
Ensemble mit attraktiven Außenanlagen und einer direkte Verbindung zur Wupper<br />
entsteht.<br />
Zur Umsetzung des vollständigen Raumprogramms sind mindestens 42 Mio. €<br />
aufzuwenden.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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7.5 Skizzen, Pläne<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
41<br />
8. Machbarkeitsstudie 5<br />
Umbau und Erweiterung zum Tanzzentrum Pina Bausch<br />
und zum Von der Heydt – Museum in Kombination<br />
8.1 Raumprogramm<br />
Für diese Studie werden zwei Raumprogramme aus den anderen<br />
Machbarkeitsstudien kombiniert, zum einen das Raumprogramm für das<br />
Tanzzentrum Pina Bausch (siehe Machbarkeitsstudie 4) und zum anderen die<br />
Umsetzung des (Wunsch-) Raumprogramms für ein Von der Heydt – Museum (siehe<br />
Machbarkeitsstudie 1).<br />
Dementsprechend leiten sich daraus folgende Hauptüberlegungen ab:<br />
a) Umfeld, Verkehrsanbindung<br />
Hier sind aus den o. g. Studien beide Anforderungen und Bedingungen miteinander<br />
zu kombinieren.<br />
Eine gute ÖPNV – Anbindung mit Bushaltestellen, Schwebebahnhaltestelle und<br />
fußläufig zu erreichenden Hauptbahnhof ist gegeben.<br />
Durch die Museumsnutzung sind eigene Busparkplätze notwendig.<br />
Nur bei Parallelnutzung ist das Konzept sinnvoll, so dass für das Von der Heydt –<br />
Museum ca. 100 Stellplätze und für das Tanzzentrum ca. 110 Stellplätze, d. h.<br />
insgesamt 210 Stellplätze notwendig werden.<br />
b) öffentlicher Bereich<br />
siehe Machbarkeitsstudie 1 und Machbarkeitsstudie 4<br />
c) Verwaltung / Sonstiges<br />
siehe Machbarkeitsstudie 1 und Machbarkeitsstudie 4<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
42<br />
8.2 Planungsprinzipien / Planungsvoraussetzungen / Planungsergebnisse<br />
Zur Überprüfung der Machbarkeit wurden die genannten Studien vergleichend<br />
hinsichtlich des Flächen- und Raumbedarfs “nebeneinander“ gelegt. Beide<br />
Raumprogramme wurden auf Synergieeffekte bzw. gemeinsame<br />
Nutzungsmöglichkeiten hin untersucht, um Bereiche zu finden, die ggf. doppelt /<br />
abwechselnd genutzt und somit nicht zweimal gebaut werden müssen.<br />
Da in der Konzeption für ein Tanzzentrum Pina Bausch das Gebäude<br />
Schauspielhaus weiterhin als Theatergebäude nutzt wird und somit der Umbauanteil,<br />
die denkmalschutzrechtlichen und die baurechtlichen Probleme damit am geringsten<br />
ausfallen, wurde davon ausgegangen, dass diese Nutzung die sinnvollste und damit<br />
vorgegeben und Basis für die weitere Machbarkeitsstudie ist. Alle anderen Bereiche<br />
wurden konzeptionell als Erweiterungsbauten untersucht und bewertet.<br />
Geprüft wurde, ob es allgemeine öffentliche Bereiche innerhalb und außerhalb des<br />
Schauspielhauses gibt, die von allen Besuchern genutzt werden können.<br />
Ergebnis ist:<br />
- Eingang, Kasse, Garderobe, Shop, Cafe, ggf. Vortragssaal, teilweise<br />
Bibliothek könnten gemeinsam genutzt werden. Durch dann max. insgesamt<br />
2000 Besucher (750 im Zuschauersaal bei z. B. Tanztheateraufführungen,<br />
250 Besucher für die parallele Nutzung z. B. der Stiftung Pina Bausch und<br />
gemäß Anforderungsprofil des Von der Heydt – Museum 1000 Besucher für<br />
Ausstellungen) sind diese Bereiche jedoch deutlich größer auszulegen. Nur<br />
durch eine zeitlich enge Staffelung könnten ggf. Synergieeffekte erzielt<br />
werden. Bei einem Publikumserfolg wie z. B. die Monet-Ausstellung wären<br />
dann aber die anderen Bereiche u. U. monatelang in ihrer Nutzung<br />
eingeschränkt.<br />
- Das Restaurant bräuchte keine Verdopplung. Selbst ohne Restaurant wären<br />
beide Nutzungen ohne Einschränkung möglich.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
43<br />
Weiterhin wurde der Fragestellung nachgegangen, in welchen spezifischen<br />
öffentlichen Bereichen sich Einspareffekte erzielen lassen:<br />
- Im Bereich der Ausstellungsflächen / Bühne gibt es kaum Möglichkeiten von<br />
Einsparungen. Das Tanzzentrum benötigt nur einen Multifunktionsraum von<br />
ca. 400 qm, der ggf. auch für Ausstellungen zu nutzen ist. Dieser Raum soll<br />
aber zusätzlich für Tanz / Ballett nutzbar sein. Anforderungen des<br />
Tanzzentrums bzw. des Museums an Raumhöhen, Tageslicht, Kunstlicht,<br />
Klimatechnik etc. sind nicht deckungsgleich und maximal in diesem<br />
Multifunktionsraum realisierbar. Bühnenflächen des (ehemaligen)<br />
Schauspielhauses wiederum können aus den o. g. Gründen nicht als<br />
Ausstellungsflächen genutzt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass auf<br />
Grund der bestimmungsgemäßen Nutzung als Theater eine Trennung von<br />
Bühnenhaus und Zuschauerhaus baurechtlich zwingend vorgegeben ist.<br />
- Die zwei Studiobühnen könnten vom Tanzzentrum Pina Bausch sowie dem<br />
Von der Heydt – Museum genutzt werden. Hier greifen jedoch schon auf<br />
Grund der Konzeption für das Tanzzentrum vier verschiedene Nutzer zu.<br />
- Schaudepot, Medienräume, “workhall“, Archive etc. sind ständig belegte<br />
Räume, eine ´wechselseitige Nutzung ist nicht möglich.<br />
- Ateliers und “classrooms“ sind öffentliche Räume, die synergetisch genutzt<br />
werden können. Diese Mehrfachnutzung ist jedoch schon Konzept innerhalb<br />
des Tanzzentrums Pina Bausch.<br />
Die Untersuchung der Verwaltungs- und Nebenräume ergibt folgendes Bild:<br />
- Probebühnen, Ballettproberäume, Physiotherapie sind ausschließlich<br />
Funktionen des Tanztheaterzentrums, ebenso wie Unterbühne, Bühnenturm,<br />
Maske, Garderobe, Kostümwerkstätten, Wäscherei etc.<br />
- Restaurierungswerkstätten, Depots etc. unterliegen der speziellen Nutzung<br />
des Von der Heydt – Museums.<br />
- Jede Verwaltung braucht ihre eigenen Räumlichkeiten mit Ausnahme von<br />
Besprechungs-, ggf. Sozial- sowie Vortragsräumen. Der Einspareffekt ist<br />
gering.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
44<br />
Auch Haustechnikräume bieten nur geringes Einsparpotential. Eventuell können z. B.<br />
Klimazentralen zusammengelegt und somit kompakter gebaut werden. Auf Grund<br />
der sehr unterschiedlichen Anforderungen z. B. an Luftfeuchte, Raumtemperatur etc.<br />
sind aber mindestens die unterschiedlichen technische Geräte notwendig. Die<br />
entstehende große Kubatur in Kombination mit einem großen Bestandsgebäude<br />
impliziert schon auf Grund der langen Leitungswege eine eher dezentrale<br />
Versorgung.<br />
8.3 Kostendimension<br />
Alle genannten Kosten beziehen sich wie in den vorhergegangenen Modellen auf<br />
den Kostenindex von 2017 als - nach dreijähriger Beschluss- und vorlaufender<br />
Bebauungsplan- und Vorplanungsphase und anschließender konkreter 2 jähriger<br />
Planungs- und Ausschreibungsphase - angenommenen frühesten Baubeginn.<br />
Eingerechnet wurde eine Steigerung der Baukosten in Höhe von jährlich 2 %.<br />
Die Kosten für den Umbau des Bestandsgebäudes pro qm wurden auf Basis der<br />
echten Sanierungskosten des Opernhauses - ergänzt um einen zusätzlichen<br />
Eingangsanbau an der westlichen Gebäudeseite - ermittelt. Zusätzlich wurden die<br />
Kosten um Kosten für Veranstaltungstechnik für die Einrichtung von zwei von der<br />
Hauptbühne unabhängigen Studios ergänzt.<br />
Grundlage für die Kostendimension der Erweiterungsbauten sind Kostenkennwerte<br />
für Mehrzweckveranstaltungsbauten (Tanzzentrum Pina Bausch) und für Museen<br />
(Von der Heydt - Museum) aus dem Baukosteninformationszentrum BKI aus 2011,<br />
einfacher bis mittlerer Standard.<br />
Berechnet wurden die Kosten der Kostengruppen 200 – 700 nach DIN 276 Kosten<br />
von Hochbauten (vom Herrichten bis zu den Nebenkosten ohne Berücksichtigung<br />
eines Grundstückskaufs und ohne eventuell anfallender Wettbewerbskosten).<br />
Zusätzlich wurde zur Überprüfung der errechneten Kostendimension ein Kosten- /<br />
Flächenvergleich mit dem gebauten Konzerthaus aus Raiding (Tanzzentrum Pina<br />
Bausch) und dem gebauten Folkwangmuseum (Von der Heydt – Museum)<br />
vorgenommen.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
45<br />
b) Gesamtkosten und Zusammensetzung der Kosten:<br />
(Anmerkung: Alle angegebenen Kosten sind gerundete Bruttokosten, die Bruttogeschossfläche<br />
allseitig umschlossener Räume wird als “BGFa“ bezeichnet.)<br />
Basis sind die Kosten für ein Tanzzentrum Pina Bausch, welches ergänzt wird um<br />
ein Museum abzüglich gemeinsam zu nutzender Flächen<br />
b.1) Tanzzentrum Pina Bausch<br />
- Umbau Bestandsgebäude<br />
a.) inkl. Anbau Eingang Studio 10.250 qm BGFa a 1950,-- : ca. 20.000.000,--<br />
b.) zusätzliche Bühnentechnik für 2 Studios geschätzt ca. 1.000.000,--<br />
c.) lose Möblierung Foyer / Studios geschätzt ca. 300.000,--<br />
ca. 21.300.000,--<br />
- Erweiterung eines “Pavillon“, 6000 qm BGFa a 3.000,-- ca. 18.000.000,--<br />
- Erweiterung eines Restaurant, 350 qm BGFa a 2500,-- ca. 900.000,--<br />
- Vorplatz / Parkplatz ca. 1.300.000,--<br />
- Umgestaltung Wupperufer (nur Platzhalter, ggf. anderes Projekt) ca. 500.000,--<br />
Gesamt Tanzzentrum Pina Bausch ca. 42.000.000,--<br />
b.2) Ergänzung des Von der Heydt – Museums<br />
- Auf Grund der geringen Schnittmenge kämen ca. <strong>13</strong>.000 – 15.000 qm<br />
BGFa zu bauende Fläche für das Museum plus Parkhaus bzw. Tiefgarage<br />
hinzu. Eine genauere Aussage zu den (Zusatz-) Kosten kann erst nach<br />
einer (Grob-)Planung erfolgen, jedoch:<br />
- mind. <strong>13</strong>.000 qm BGFa a mind. 2.600,-- > 33.000.000,--<br />
Gesamt (Tanzzentrum + Von der Heydt – Museum) größer 75.000.000,--<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
46<br />
8.4 Ergebnis<br />
Da die Konzeption für ein Tanzzentrum Pina Bausch das Schauspielhaus weiterhin<br />
als Theatergebäude nutzt, sind der Umbauanteil, die denkmalschutzrechtlichen und<br />
baurechtlichen Probleme am geringsten.<br />
Das Tanzzentrum benötigt gemäß Studie 4 zusätzlich ca. 6000 qm BGFa für die<br />
Stiftung Pina Bausch und das Bürgerforum.<br />
Fast alle im Schauspielhaus untergebrachten museumsspezifischen Funktionen<br />
(Bibliothek, Depotflächen, Schaudepot, Werkstätten, Museumspädagogik spezielle<br />
Räume für Klimatechnik, Verwaltung etc.) wären durch die Nutzung als Theater nicht<br />
im Bestandsgebäude zu integrieren. Diese in Studie 1 im Bestand geplanten Flächen<br />
müssten neu gebaut werden, d. h. ca. 7000 – 9000 qm BGFa als Erweiterungsfläche,<br />
um das geforderte und schon auf eine Untergrenze reduzierte Raumprogramm ohne<br />
Ausstellungsflächen und ohne zusätzliches Parkhaus erfüllen zu können.<br />
Weiterhin bleibt der Anbau der Ausstellungsflächen für das Museum nach<br />
Machbarkeitsstudie1 notwendig, dies entspricht ca. 6.200 qm BGFa.<br />
Die Schnittmenge gemeinsam oder wechselseitig nutzbarer Räume ist auf Grund<br />
sehr unterschiedlicher Anforderungen und Abläufe sehr gering. Die allgemeinen<br />
öffentlichen Flächen für Tanzzentrum und Museum betragen nur ca. 800 qm<br />
(Multifunktionsraum Tanztheater, Eingang, Kasse, Garderoben, WCs, die jedoch in<br />
der Größe für max. doppelte Besucheranzahl erweitert werden müssten)<br />
Lediglich beim Restaurant ist eine gemeinsame Nutzung möglich, es könnte aber<br />
insgesamt auch entfallen.<br />
Das Schauspielhaus müsste Erweiterungsbauten in Größe der Machbarkeitsstudie 1<br />
und der Machbarkeitsstudie 4 erhalten. Auch ohne weitere planerische Überprüfung<br />
ist ersichtlich, dass die bei paralleler Nutzung insgesamt notwendigen 210 Stellplätze<br />
und zusätzliche Busstellplätze auf dem Grundstück nicht ebenerdig zu planen sind.<br />
Schon mit jeweils einem Konzept war die Grundstücksfläche belegt. Somit sind ein<br />
Parkhaus oder eine Tiefgarage oder der Nachweis auf anderen Grundstücken<br />
notwendig.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
47<br />
Die Kosten als grobe Kostendimension wurden ohne - über die Überprüfung aus den<br />
Machbarkeitsstudien 1 und 4 hinausgehenden - Flächen- und Kubaturnachweise<br />
genannt und stellen eine absolute Untergrenze ohne Berücksichtigung von<br />
Tiefgaragen und Parkhäusern dar.<br />
Seriöse Aussagen sind hier ohne intensive Entwurfsplanung nicht zu tätigen. Auf<br />
Grund der Offensichtlichkeit und schon jetzt erreichter Größenordnungen wurde<br />
hierauf jedoch verzichtet.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
48<br />
9. Zusammenfassung<br />
Alle Ergebnisse stehen unter dem Vorbehalt der Erteilung von öffentlichem Baurecht<br />
wie unter Kapitel 2, Planungsvoraussetzungen, beschrieben. Ebenso Voraussetzung<br />
sind - je nach Variante - die Erteilung einer denkmalrechtlicher Erlaubnis und / oder<br />
einer denkmalrechtlichen Entwidmung des Schauspielhauses, des Vorplatz des<br />
Schauspielhauses und des Sopp´schen Pavillon.<br />
Urheberrechtliche Fragen sind - insbesondere bei nicht theatergemäßen<br />
Umnutzungen - zu klären.<br />
Alle auftragsgemäß geforderten Machbarkeitsstudien und deren Varianten wurden<br />
mit folgenden inhaltlichen Ergebnissen und ersten groben Kostendimensionen<br />
durchgeführt:<br />
9.1 Umbau mit Erweiterung zu einem Von der Heydt – Museum:<br />
Ein Umbau mit Erweiterung des Schauspielhauses zu einem Von der Heydt –<br />
Museum ist mit dem vorgelegten und auf eine grob abgestimmte Untergrenze<br />
reduzierten Raumprogramm ab ca. 36 Mio. € möglich. Abstriche in der räumlichen<br />
Organisation und der Betrieblichkeit sind notwendig.<br />
9.2 Umbau mit Erweiterung zu einem Von der Heydt – Museum:<br />
Ein Umbau mit Erweiterung des Schauspielhauses zu einem Von der Heydt –<br />
Museum ist mit einem begrenzten Budget in Höhe von 25 Mio. € nicht sinnvoll<br />
möglich. Ein Umbau mit Erweiterung des Schauspielhauses zu einem Von der<br />
Heydt – Museum ist mit einem begrenzten Budget in Höhe von 20 Mio. € nicht<br />
möglich.<br />
9.3 Neubau eines Von der Heydt – Museums:<br />
Ein Neubau eines Von der Heydt – Museums mit dem identischen Raumprogramm<br />
der “36 Mio. – Variante“ kostet ab ca. 46 Mio. €. Hier ist das Raumprogramm<br />
ebenfalls auf eine grob abgestimmte Untergrenze reduziert, jedoch sind optimale<br />
räumliche und organisatorische Abläufe möglich.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
49<br />
9.4 Umbau und Erweiterung zu einem Tanzzentrum Pina Bausch:<br />
Auf Grund der Konzeption für ein Tanzzentrum wurde ein abgestimmtes<br />
Raumprogramm entwickelt. Diese Raumprogramm ist umsetzbar und verursacht<br />
Kosten in Höhe von ca. 42 Mio. €.<br />
9.5 Umbau und Erweiterung zu einem Tanzzentrum und einem Museum:<br />
Eine Doppelnutzung des Grundstücks durch ein Tanzzentrum Pina Bausch und ein<br />
Von der Heydt – Museum mit den vorgegebenen und auf eine Untergrenze runter<br />
gebrochenen bzw. auf Grund der Konzeption entwickelten Raumprogrammen erzielt<br />
wenige Synergieeffekte bzw. Einsparungen. Gemeinsam oder wechselseitig zu<br />
nutzende Räume sind kaum zu realisieren.<br />
Die Grundstücksgröße ist voraussichtlich nicht ausreichend. Art und Maß der<br />
baulichen Nutzung werden deutlich größer die der umliegenden Bebauung ausfallen<br />
und nicht mehr vergleichbar sein. Zur genauen Überprüfung ist ein präziserer<br />
Entwurf notwendig.<br />
Die Umsetzung kostet – ohne Berücksichtigung von Tiefgaragen und / oder<br />
Parkhäusern – mehr als 75 Mio. €. Auch hier ist eine genauere Aussage ohne<br />
vertiefende Planung nicht möglich.<br />
Anmerkung:<br />
Eine Synopse aller Machbarkeitsstudien mit den wesentlichen Rahmenbedingungen<br />
befindet sich in der Anlage 1.<br />
Die Ergebnisse der einzelnen Studien sind jeweils in einer Kurzfassung<br />
zusammengestellt und als Anlagen 2 – 6 beigefügt.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
50<br />
Synopse Machbarkeitsstudien auf dem Grundstück des Schauspielhauses / des Soppschen Pavillons Anlage 1<br />
Planung / Kosten / Raumprogramm / Vor- und Nachteile<br />
1 2 3 4 5<br />
Variante<br />
Von d. Heydt -Museum Von d. Heydt-Museum Von d. Heydt-Museum Tanzzentrum Tanzzentrum +<br />
Von d. Heydt-Museum<br />
Typ<br />
Umbau des<br />
Schauspielhauses mit<br />
Erweiterung<br />
Umbau des<br />
Schauspielhauses mit<br />
Erweiterung<br />
Neubau<br />
Umbau des<br />
Schauspielhauses mit<br />
Erweiterung<br />
Umbau des<br />
Schauspielhauses mit<br />
Erweiterungen<br />
Kosten brutto 36 Mio. € 25 Mio. / 20 Mio. € 46 Mio. € 42 Mio. € größer 75 Mio. €<br />
Raumprogramm<br />
grob abgestimmt<br />
Umsetzung<br />
Kundenwunsch<br />
50 - 100 % je nach<br />
Bereich<br />
Grobentwurf zum<br />
Kubatur- und<br />
Flächennachweis<br />
vorhanden<br />
25 Mio.: geringe<br />
Umsetzbarkeit<br />
Austellungsflächen 30 -<br />
50 % geringer als im<br />
Turmhof<br />
20 Mio.: Umsetzbarkeit<br />
nicht möglich<br />
Grobentwurf zum<br />
Kubatur- und<br />
Flächennachweis<br />
vorhanden<br />
grob abgestimmt<br />
Umsetzung<br />
Kundenwunsch<br />
50 - 100 % je nach<br />
Bereich<br />
Identisch mit V 2 zum<br />
Vergleich,<br />
erweiterbar<br />
Raumprogramm zum<br />
Kubatur- und<br />
Flächennachweis in V 2<br />
nachgewiesen<br />
grob abgestimmt<br />
Alternative<br />
Aufführungsbereiche im<br />
Bestand zu klein<br />
Grobentwurf zum<br />
Kubatur- und<br />
Flächennachweis<br />
vorhanden<br />
Tanzzentrum: grob<br />
abgestimmt<br />
V. d. Heydt-Museum:<br />
grob abgestimmt<br />
(Varianten 1+ 2 )<br />
Grundstück zu klein für<br />
beide Raumprogramme,<br />
kaum Schnittmengen<br />
mit Ausnahme der<br />
allgemeinen öffentlichen<br />
Bereiche<br />
für TT Grobentwurf zum<br />
Kubatur- und<br />
Flächennachweis<br />
vorhanden<br />
Planung<br />
kein gestalterischer oder<br />
architektonischer<br />
Entwurf<br />
kein gestalterischer oder<br />
architektonischer<br />
Entwurf<br />
kein gestalterischer oder<br />
architektonischer<br />
Entwurf<br />
kein gestalterischer oder<br />
architektonischer<br />
Entwurf<br />
Kubatur + Fläche V. d.<br />
Heydt (> <strong>13</strong>.000 qm<br />
BGFa + ggf. Parkhaus /<br />
Tiefgarage nach Abzug<br />
gemeinsam nutzbarer<br />
Bereich) müsste<br />
hinzugefügt werden.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
51<br />
Variante 1 2 3 4 5<br />
Plus<br />
Minus<br />
Planungsrecht<br />
Bauordnungsrecht<br />
geringere Investition zu<br />
Variante 3<br />
optimale Grundrisse<br />
Erweiterung<br />
Aufwertung Umfeld<br />
Grundrisse / Betrieb im<br />
Bestand nicht optimal<br />
Aufwertung Umfeld<br />
schwieriger<br />
Entfall Denkmal<br />
./. optimale Grundrisse<br />
optimale<br />
Betriebsabläufe<br />
optimierte<br />
Betriebskosten<br />
Aufwertung Umfeld<br />
25 Mio.:Raumprogramm<br />
kaum umsetzbar20.<br />
Mio.:Raumprogramm<br />
nicht umsetzbar<br />
Höhere<br />
Investitionskosten als V<br />
1Raumprogramm nicht<br />
100 %Entfall Denkmäler<br />
optimale Grundrisse<br />
Nutzung des<br />
Schauspielhaus bleibt<br />
gebäudetypisch<br />
große Aufwertung<br />
Umfeld<br />
Baurechtlich kompliziert<br />
d. teilweise Aufhebung<br />
der Trennung von<br />
Zuschauerhaus und<br />
Bühnenhaus<br />
(Anm.: ohne Planung<br />
nicht seriös zu<br />
beschreiben, siehe<br />
oben)<br />
Parallelnutzung<br />
schwierig<br />
Stellplatzproblem. ggf.<br />
Grundstück zu klein<br />
Investition o. Planung<br />
nicht abschätzbar<br />
jedenfalls über 75 Mio. €<br />
für alle Varianten identisch:<br />
unbeplanter Innenbereich (§ 34 BauGB) mit Flächennutzungsplan: Fläche für den Gemeinbedarf, für kulturellen Zwecken dienenden<br />
Gebäude / Maß und Art der Nutzung gemäß umgebender Bebauung: Qualifizierter oder Vorhaben bezogener B-Plan notwendig, ggf.<br />
in Verbindung mit Wettbewerb<br />
für alle Varianten identisch:<br />
Versammlungsstätten nach Sonderbauverordnung<br />
Baulasteintragung für Cinemaxx vorhanden (Wegerecht parallel zur Wupper zur Einfahrt in das Kino-Parkhaus)<br />
Entwidmung<br />
Sopp´sche Pavillon<br />
Entwidmung<br />
Sopp´sche Pavillon<br />
Entwidmung<br />
Sopp´sche Pavillon<br />
Entwidmung<br />
Sopp´sche Pavillon<br />
Entwidmung<br />
Sopp´sche Pavillon<br />
Denkmalschutz<br />
Denkmalrechtliche<br />
Erlaubnis für<br />
Schauspielhaus<br />
Denkmalrechtliche<br />
Erlaubnis für<br />
Schauspielhaus<br />
Entwidmung<br />
Schauspielhaus<br />
Denkmalrechtliche<br />
Erlaubnis für<br />
Schauspielhaus<br />
Denkmalrechtliche<br />
Erlaubnis für<br />
Schauspielhaus<br />
Baunebenrecht<br />
Privates Baurecht<br />
Denkmalrechtliche<br />
Erlaubnis für Vorplatz<br />
Denkmalrechtliche<br />
Erlaubnis für Vorplatz<br />
Entwidmung Vorplatz<br />
Denkmalrechtliche<br />
Erlaubnis für Vorplatz<br />
Entwidmung Vorplatz<br />
für alle Varianten identisch:<br />
Immissionsrecht zu beachten auf Grund von Andienungs- und Publikumsverkehr, ggf. Verkehrsgutachten notwendig<br />
Gestaltungsbeirat Gestaltungsbeirat Gestaltungsbeirat Gestaltungsbeirat Gestaltungsbeirat<br />
einschalten<br />
einschalten<br />
einzuschalten<br />
einschalten<br />
einschalten<br />
Urheberrecht<br />
Urheberrecht<br />
kein Urheberrecht bei Urheberrecht<br />
Urheberrecht<br />
Prof. Graubner<br />
Prof. Graubner<br />
Abriss<br />
Prof. Graubner<br />
Prof. Graubner<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
52<br />
Schauspielhaus: Umbau und Erweiterung zum neuen Von der Heydt – Museum<br />
Kurzfassung Machbarkeitsstudien1<br />
Anlage 2<br />
1. Öffentliches Baurecht:<br />
1.1 Planungsrecht:<br />
- unbeplanter Innenbereich (§ 34 BauGB) mit FNP, ehemals bestehender B-Plan aufgehoben<br />
- FNP: Fläche für Gemeinbedarf, kulturellen Zwecken dienenden Gebäude u. Einrichtungen<br />
- Maß + Art der Nutzung: gemäß umgebender Bebauung in Absprache mit dem Planungsamt<br />
bei Erweiterung ggf. qualifiziertes Bebauungsplanverfahren notwendig<br />
1.2. Bauordnungsrecht:<br />
- Schauspielhaus inkl. Vorplatz unter Denkmalschutz, als Versammlungsstätte entwidmet<br />
- “Sopp´sche Pavillon“ unter Denkmalschutz, Entwidmung notwendig<br />
- Wegerecht für das CinemaxX (Zufahrt Parkhaus) eingetragen, Baulast Nr. 9926<br />
1.3 Baunebenrecht<br />
- ggf. Immisionsschutzrecht zu beachten (Andienungs- und Publikumsverkehr)<br />
2. Privates Baurecht:<br />
- Urheberrecht zu beachten (Prof. Graubner, bedeutender Theaterarchitekt der “60er“)<br />
- Gestaltungsbeirat einschalten<br />
3. Grundstück:<br />
- 2 erschlossene Flurstücke (Flur 143, Flur 151), beide für Erweiterung notwendig<br />
- Profilierung: flach mit Abtreppung zur Wupper durch Wuppermauer<br />
- Anbindung ÖPNV: eigene Bushalte- u. Schwebebahnhaltestelle, Bahnhof fußläufig<br />
- Baugrund problematisch, direkte Wuppernähe, hoher Grundwasserspiegel<br />
- Tragfähiger Boden ggf. sehr tief (Erfahrung Fluchttreppen, ca. 5 m)<br />
- ehemaliges Trümmergrundstück, z. T mit Bauschutt aufgeschüttet<br />
- Stellplatznachweis Schauspielhaus nicht zu 100 % auf eigenem Grundstück<br />
4. Machbarkeitsstudie<br />
4.1 Prinzipien / Voraussetzungen<br />
- machbar auf Grund Grundstücksgröße nur mit Abriss “Sopp´schen Pavillon“<br />
- möglichst geringe Eingriffe in Kubatur / in die Raumeindrücke des Schauspielhauses<br />
- Anschluss einer Erweiterung durch ein eingeschossiges “Gelenk“<br />
- Bestandsgebäude für allgemeine Publikumsbereiche (Eingang, Shop, Cafe, Bibliothek,<br />
Pädagogik, Vortragssaal) und Verwaltung, Werkstätten u. Depots inkl. Schaudepot<br />
- Haupterweiterungsgebäude Schwerpunkt für Sammlung und Wechselausstellung<br />
- Erweiterung als Solitär mit möglichst schlichter Kubatur, nicht höher als Bühnenturm<br />
Grundrissgestaltung möglichst flexibel gehalten<br />
- Fassung des Platzes ohne großen Eingriff in die Sichtbeziehung zum Schauspielhaus<br />
- Nebenerweiterungsgebäude Restaurant als getrennter Bauabschnitt / Puffer / Reserve<br />
- einfache Gründung, kein Keller, z. T. Aufständerung zur Schaffung von Stellplatzflächen<br />
- ca. 100 Stellplätze möglich (entspricht max. 1000 Besuchern)<br />
- getrennte und gesicherte Anlieferung für wertvolle Kunstgegenstände<br />
4.2 Raumprogramm<br />
- an Raumprogramm Kunden vorbeigeführt, Umsetzung zu 50 – 100% / Bereich möglich<br />
4.3 Grobkostendimension brutto<br />
a) Umbau Bestandsgebäude, Kosten analog Opernhaus aus 2008, bereinigt<br />
um Bühnentechnik, KG 200 – 700: 10.200 qm BGFa a 1.800,--<br />
(1475,-- Stand 2008 + 2 % jährliche Bauindexsteigerung bis 2017) gerundet: 18.500.000,--<br />
b) Erweiterung, Kosten nach BKI, abgeglichen mit Folkwangmuseum<br />
Essen 2010), KG 200 – 700: 6200 qm BGFa a 2.600,--<br />
(2.200,-- Stand 2010 + 2 % jährliche Bauindexsteigerung bis 2017) gerundet:16.000.000,--<br />
c) Umfeld ( Wupperufer, Vorplatz etc.) als Platzhalter: 1.500.000,--<br />
Gesamt: 36.000.000,--<br />
(Wettbewerb Kunsthalle Mannheim: Kosten Neubau fast 2 x so hoch, 4700,-- /qm BGF!)<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
53<br />
Anlage 3<br />
Schauspielhaus: Umbau und Erweiterung zum neuen Von der Heydt – Museum<br />
Kurzfassung Machbarkeitsstudie 2 (Budgetbegrenzung auf 20 – 25 Mio. €)<br />
1. Öffentliches Baurecht:<br />
1.1 Planungsrecht: siehe Machbarkeitsstudie 1<br />
1.2 Bauordnungsrecht: siehe Machbarkeitsstudie 1<br />
1.3 Baunebenrecht: siehe Machbarkeitsstudie 1<br />
2. Privates Baurecht: siehe Machbarkeitsstudie 1<br />
3. Grundstück: siehe Machbarkeitsstudie 1<br />
4. Änderungen zur Machbarkeitsstudie 1<br />
4.1 Prinzipien / Voraussetzungen: siehe Machbarkeitsstudie 1 mit folg. Änderungen:<br />
- Bestandsgebäude weiterhin für allgemeine Publikumsbereiche (Eingang, Shop, Cafe,<br />
Bibliothek, Pädagogik, Vortragssaal) und Verwaltung, Werkstätten Depots, inkl. Schaudepot.<br />
- Integration von Ausstellungsflächen in den Bestand auf Grund Raumhöhen schwierig<br />
umsetzbar, nur mit hohem finanziellen + bauordnungsrechtlichen Aufwand im Bühnenturm.<br />
Dort existieren jedoch nur (zu) kleine Flächen für einen Ausstellungsbereich.<br />
- Haupterweiterungsgebäude Schwerpunkt für Sammlung und Wechselausstellung und<br />
Publikumsnebenbereiche, jedoch bei Budgetbegrenzung deutliche Verkleinerung notwendig,<br />
z. B. Eingangsbereich und Verzicht auf das Restaurant, Ersparnis max. ca. 450 qm.<br />
4.2 Grobkostendimension brutto bei begrenztem Budget von 25.000.000,--<br />
a) Umbau Bestandsgebäude, Kosten analog Opernhaus aus 2008, bereinigt<br />
um Bühnentechnik, KG 200 – 700: 10.200 qm BGFa a 1.800,--<br />
(1475,-- Stand 2008 + 2 % jährliche Bauindexsteigerung bis 2017) gerundet: 18.500.000,--<br />
Anmerkung: Der Umbau des Bestandes ist fester Bestandteil der Kosten ohne<br />
dass ein größeres Einsparpotential möglich ist.<br />
b) Umfeld ( Wupperufer, Vorplatz etc.) als Platzhalter: 1.500.000,--<br />
Anmerkung Der Umbau des Umfeldes ist fester Bestandteil der Kosten ohne<br />
dass ein größeres Einsparpotential möglich ist<br />
c) Erweiterung, Kosten nach BKI, abgeglichen mit Folkwangmuseum Essen 2010,<br />
KG 200 – 700: von 6.200 qm auf 1.900 qm red. BGFa a 2.600,--<br />
(2.200,-- Stand 2010 + 2 % jährliche Bauindexsteigerung bis 2017) gerundet: 5.000.000,--<br />
Gesamt: 25.000.000,--<br />
4.3 Raumprogramm, Ergebnis nach Reduktion auf Grund von Budgetbegrenzung:<br />
a) auf 20 Mio.<br />
Schon für die Sanierung und Umbau des Bestandsgebäudes und des Umfeldes werden ca.<br />
20 Mio. € benötigt. Die Umsetzung eines sinnvollen Raumprogramms - vor allem der Ausstellungsflächen<br />
- ist bei Beibehaltung des Schauspielhausgebäudes nicht möglich.<br />
b) auf 25 Mio.<br />
Das gewünschte Raumprogramm konnte schon in der Machbarkeitsstudie 1 z. T. nur zu<br />
50 %, z. B. im zentralen Ausstellungsbereich, umgesetzt werden (3.500 qm geplanter<br />
zu 7.000 qm geforderter Ausstellungsfläche). Insgesamt würden nochmals ca. 4300 qm<br />
BGFa hauptsächlich zu Lasten der Ausstellungsflächen zur Machbarkeitsstudie 1<br />
entfallen. Vorteil zum heutigen Museum waren die optimierten räumlichen Zusammenhänge,<br />
die mögliche Parallelität von Wechselausstellung und Sammlung, die höhere<br />
Besucherzahl von gleichzeitig ca. 800 – 1000 Personen, und die Ergänzung von benötigten<br />
öffentlichen “Nichtausstellungsflächen“ (Eingang, Shop, Bibliothek,Vortragssaal).<br />
Mit dem Budget von 25 Mio. € können nur ca. 1000 – 1500 qm Ausstellungsflächen, d- h.<br />
nur 30 – 50 % der Ausstellungsflächen des jetzigen v. d. Heydt – Museums (Bestand<br />
ca. 3.000 qm) bei deutlicher Reduktion der geplanten und geforderten öffentlichen “Nichtausstellungsflächen“<br />
umgesetzt werden.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
54<br />
Anlage 4<br />
Neubau des Von der Heydt - Museums auf dem Grundstück des Schauspielhauses<br />
Kurzfassung Machbarkeitsstudie 3<br />
1. Öffentliches Baurecht:<br />
1.1 Planungsrecht:<br />
- unbeplanter Innenbereich (§ 34 BauGB) mit FNP, ehemals bestehender B-Plan aufgehoben<br />
- FNP: Fläche für den Gemeinbedarf, kulturellen Zwecken dienenden Gebäude<br />
- Maß + Art der Nutzung: gemäß umgebender Bebauung in Absprache mit dem Planungsamt<br />
- bei Erweiterung ggf. Qualifiziertes/Vorhaben bezogenes Bebauungsplanverfahren notwendig<br />
- ggf. in Zusammenhang mit städtebaulichen / architektonischen Wettbewerb<br />
1.2. Bauordnungsrecht:<br />
- Schauspielhaus inkl. Vorplatz unter Denkmalschutz, Entwidmung notwendig<br />
- “Sopp´sche Pavillon“ unter Denkmalschutz, Entwidmung notwendig<br />
- Wegerecht für das Cinemaxx (Zufahrt Parkhaus) eingetragen, Baulast Nr. 9926<br />
1.3 Baunebenrecht<br />
- ggf. Immisionsschutzrecht zu beachten (Andienungs- und Publikumsverkehr)<br />
2. Privates Baurecht:<br />
- Urheberrecht zu beachten (Prof. Graubner, bedeutender Theaterarchitekt der “60er“)<br />
- Gestaltungsbeirat einschalten<br />
3. Grundstück:<br />
- 2 erschlossene Flurstücke (Flur 143, Flur 151), beide für Neubau notwendig<br />
- Profilierung: flach mit Abtreppung zur Wupper durch Wuppermauer<br />
- Anbindung ÖPNV: eigene Bushalte- u. Schwebebahnhaltestelle, Bahnhof fußläufig<br />
- Baugrund problematisch, direkte Wuppernähe, hoher Grundwasserspiegel<br />
- tragfähiger Boden ggf. sehr tief (Erfahrung Fluchttreppen, ca. 5 m)<br />
- ehemaliges Trümmergrundstück, z. T mit Bauschutt aufgeschüttet<br />
- Stellplatznachweis Schauspielhaus nicht zu 100 % auf eigenem Grundstück<br />
4. Machbarkeitsstudie<br />
4.1 Prinzipien / Voraussetzungen<br />
- machbar bei Abriss des Schauspielhauses und des “Sopp´schen Pavillons“<br />
- einfache Gründung, kein Keller, z. T. Aufständerung zur Schaffung von Stellplatzflächen<br />
- ca. 100 Stellplätze möglich (entspricht max. 1000 Besuchern)<br />
- getrennte und gesicherte Anlieferung für wertvolle Kunstgegenstände<br />
- mittlerer Standard<br />
4.2 Raumprogramm<br />
- an Raumprogramm des Kunden vorbeigeführt, Umsetzung zu 50 – 100% je nach Bereich<br />
- abweichend zur Variante “Umbau + Erweiterung (Machbarkeitsstudie 1)“ werden die Umbaubereiche<br />
ebenfalls in einen Neubau untergebracht, das Raumprogramm an sich ist identisch.<br />
4.3 Grobkostendimension brutto<br />
a) Abriss des Schauspielhauses und des “Sopp´schen Pavillons“,<br />
ca. 46.000 cbm BRI a 30 € inkl. Außenanlagen etc., gerundet 1.400.000,--<br />
b) Neubau 1 (Erweiterung aus dem Umbau- und Erweiterungskonzept)<br />
Kosten nach BKI, abgeglichen mit Folkwangmuseum Essen 2010),<br />
KG 200 – 700: 6200 qm BGFa a 2.600,--<br />
(2.200,-- Stand 2010 + 2 % jährl. Bauindexsteigerung bis 2017) gerundet: 16.000.000,--<br />
c) Neubau 2 (statt Umbau des Schauspielhauses Abriss und Neubau)<br />
KG 200 – 700: 10.500 qm BGFa a 2.600,--<br />
(2.200,-- Stand 2010 + 2 % jährliche Bauindexsteigerung bis 2017) gerundet: 27.300.000,--<br />
d) Umfeld (Wupperufer, Vorplatz etc.) als Platzhalter: 1.300.000,--<br />
Gesamt: 46.000.000,--<br />
(Wettbewerb Kunsthalle Mannheim: Kosten Neubau fast 2 x so hoch, 4700 € /qm BGF!)<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
55<br />
Anlage 5<br />
Schauspielhaus: Umbau und Erweiterung zum neuen Tanzzentrum Pina Bausch<br />
Kurzfassung Machbarkeitstudie 4<br />
1. Öffentliches Baurecht<br />
1.1 Planungsrecht<br />
- unbeplanter Innenbereich (§ 34 BauGB) mit FNP, ehemals bestehender B-Plan aufgehoben<br />
- FNP: Fläche für den Gemeinbedarf, kulturellen Zwecken dienenden Gebäude<br />
- Maß + Art der Nutzung: gemäß umgebender Bebauung in Absprache mit dem Planungsamt<br />
- bei Erweiterung ggf. qualifiziertes Bebauungsplanverfahren notwendig<br />
- ggf. Einbeziehung Wupperverband notwendig (nur bei Umgestaltung Wupperufer)<br />
1.2. Bauordnungsrecht<br />
- Schauspielhaus inkl. Vorplatz unter Denkmalschutz<br />
- Sopp´sche Pavillon“ unter Denkmalschutz, Entwidmung notwendig<br />
- Wegerecht für das CinemaxX (Zufahrt Parkhaus) eingetragen, Baulast Nr. 9926<br />
- Schauspielhaus als Versammlungsstätte entwidmet, kein Bestandsschutz<br />
1.3 Baunebenrecht<br />
- ggf. Immisionsschutzrecht zu beachten (Andienungs- und Publikumsverkehr)<br />
2. Privates Baurecht<br />
- Urheberrecht zu beachten (Prof. Graubner, bedeutender Theaterarchitekt der “60er“)<br />
- Gestaltungsbeirat einschalten<br />
3. Grundstück<br />
- 2 erschlossene Flurstücke (Flur 143, Flur 151), beide für Erweiterung notwendig<br />
- Profilierung: flach mit Abtreppung zur Wupper durch Wuppermauer<br />
- Anbindung ÖPNV: eigene Bushalte- u. Schwebebahnhaltestelle, Bahnhof fußläufig<br />
- Baugrund problematisch, direkte Wuppernähe, hoher Grundwasserspiegel<br />
- Tragfähiger Boden ggf. sehr tief (Erfahrung Fluchttreppen, ca. 5 m)<br />
- ehemaliges Trümmergrundstück, z. T. mit Bauschutt aufgeschüttet<br />
- Stellplatznachweis Schauspielhaus bisher nicht zu 100 % auf eigenem Grundstück geführt<br />
4. Machbarkeitsstudie, Entwurfsgedanken<br />
4.1 Basis<br />
- Konzeption für das Pina – Bausch - Zentrum von Herrn Hilterhaus aus August 2012<br />
- Ergänzt durch Workshop Herr Hilterhaus / GMW vom 20.11.2012<br />
4.2 Prinzipien / Voraussetzungen / Grundidee<br />
Allgemein<br />
- machbar auf Grund Grundstücksgröße nur mit Abriss “Sopp´schen Pavillon“<br />
- möglichst geringe Eingriffe in Kubatur / in die Raumeindrücke des Schauspielhauses<br />
- einfache Gründung, kein Keller, Schaffung von ca. 110 Stellplatzflächen, ca. 1000 Besucher<br />
- Öffnung des introvertierten Schauspielhauses durch versch. Zugänge ohne große<br />
Verletzung des grundsätzlichen Gestaltungsgedanken aus 1966<br />
- zusätzliche Orientierung hin zur Wupper<br />
- Anschluss einer Erweiterung durch ein eingeschossiges “Gelenk“ mit Atrium<br />
- ggf. Einbeziehung des Wupperufers, Beispiel Islandufer<br />
Bestandsgebäude<br />
- Nutzung als Spielstätte wie Bestand (Tanztheater u. Produktionszentrum)<br />
- keine Untermaschinerie<br />
- Aufnahme der Verwaltung des Tanztheaters, Auflösung Höhne<br />
- Einbau Ballettproberaum<br />
- Ergänzung von 2 kleineren Spielstätten / Multifunktionsräumen / Studios unabhängig<br />
von der Hauptbühne mit eigenen Eingängen<br />
- Einbau einer Küche ins Spiegelfoyer<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
56<br />
Anbau Pavillon<br />
- Erweiterung als Solitär mit möglichst kompakter Kubatur<br />
- offene Multifunktionsnutzung mit Schwerpunkt Pina – Bausch - Stiftung<br />
Anbau Restaurant (optional)<br />
- gemäß Konzeption “Hilterhaus“ Machbarkeitserhebung notwendig<br />
- Einfassung des Vorplatzes<br />
- alternativ nutzbar als Bürgerforum / Radiostation / Konferenzraum<br />
- nicht zwingend notwendig zur Konzepterfüllung / Puffer / Reserve<br />
Vorplatz<br />
- Fassung des Platzes ohne großen Eingriff in die Sichtbeziehung zum<br />
Schauspielhaus<br />
- Nutzung des Höhenunterschiedes als Stufen für “Amphitheater“, ggf. mit<br />
Sonnensegel als Bühne<br />
Umfeld<br />
- Bau von ca. 110 Stellplätzen für ca. 1000 Besucher gleichzeitig (Saal für 750<br />
Besucher + 250 Besucher für andere Veranstaltungen parallel)<br />
- Neuorientierung zusätzlich hin zur Wupper<br />
- mehrere nutzbare / ansprechende Flächen komplett um das gesamte Haus<br />
- Einbeziehung Wupperufer möglich, Attraktivitätssteigerung in Zusammenhang<br />
mit Umbau des Bahnhofs Döppersberg<br />
4.3 Raumprogramm<br />
Tanztheater<br />
- Basis bekannte Räumlichkeiten “Höhne“ und Opernhaus<br />
- Mitarbeiterauflistung Internetauftritt<br />
- erste Abstimmung vom 15.01.20<strong>13</strong><br />
Produktionszentrum<br />
- vorhandenes Gebäude (Gastspiel, Betreiberverantwortung Tanztheater)<br />
Pina – Bausch - Stiftung<br />
- vorläufige Zusammenstellung durch Stiftung, Mail vom 03.01.20<strong>13</strong><br />
- erstes Abstimmung vom 15.01.20<strong>13</strong><br />
Bürgerforum<br />
- gemäß “Hilterhauskonzept“<br />
Allgemeine Ergänzungsräume<br />
- gemäß “Hilterhauskonzept“<br />
4.4 Grobkostendimension brutto<br />
1. Umbau Bestandsgebäude<br />
a.) Kosten analog Opernhaus, Bauindexseigerung von jährlich 2 % eingerechnet<br />
(von 2008 bis möglichen Baubeginn 2017), inkl. Anbau Eingang Studio<br />
KG 200 – 500 u. 700: 10.250 qm BGFa a 1950,-- gerundet: 20.000.000,--<br />
b.) zusätzliche Bühnentechnik für 2 Studios geschätzt 1.000.000,--<br />
c.) KG 600, lose Möblierung Foyer / Studios geschätzt 300.000,--<br />
21.300.000,--<br />
2.1 Erweiterung eines “Pavillon“<br />
Kosten nach BKI, zus. abgeglichen mit Konzertsaal “Raiding“ inkl.<br />
Bauindexsteigerung, KG 200 – 700: 4500 qm BGFa a 3.000,-- € gerundet: <strong>13</strong>.500.000,--<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
57<br />
2.2. Erweiterung eines Pavillon gemäß Rücksprache vom 15.03.20<strong>13</strong><br />
Kosten nach BKI, siehe Nr. 2, für ergänzend notwendige Räume (Medizinische<br />
Abteilung / Physiotherapie, Unterkünfte, 2-geschossige Multifunktionsräume,<br />
erweitertes Betriebspersonal, Büros einer Betreibergesellschaft)<br />
KG 200 – 700: 1500 qm BGFa a 3.000,-- € gerundet: 4.500.000,--<br />
3. Erweiterung Restaurant / Bürgerforum (Küche im Bestandsgebäude)<br />
KG 200 – 700: 350 qm BGFa a 2500,-- gerundet 900.000,--<br />
4. Vorplatz / Parkplatz 1.300.000,--<br />
5. Umgestaltung Wupperufer (nur Platzhalter, ggf. anderes Projekt) 500.000,--<br />
Gesamt 42.000.000,--<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
58<br />
Anlage 6<br />
Schauspielhaus: Umbau und Erweiterung zum neuen Tanzzentrum Pina Bausch<br />
in Kombination mit einem neuen Von der Heydt - Museum<br />
Kurzfassung Machbarkeitsstudie 5<br />
1. Öffentliches Baurecht<br />
1.1 Planungsrecht<br />
- unbeplanter Innenbereich (§ 34 BauGB) mit FNP, ehemals bestehender B-Plan aufgehoben<br />
- FNP: Fläche für den Gemeinbedarf, kulturellen Zwecken dienenden Gebäude<br />
- Maß + Art der Nutzung: gemäß umgebender Bebauung in Absprache mit dem Planungsamt<br />
- bei Erweiterung ggf. qualifiziertes Bebauungsplanverfahren notwendig<br />
- ggf. Einbeziehung Wupperverband notwendig (nur bei Umgestaltung Wupperufer)<br />
1.2. Bauordnungsrecht<br />
- Schauspielhaus inkl. Vorplatz unter Denkmalschutz<br />
- Sopp´sche Pavillon“ unter Denkmalschutz, Entwidmung notwendig<br />
- Wegerecht für das CinemaxX (Zufahrt Parkhaus) eingetragen, Baulast Nr. 9926<br />
- Schauspielhaus als Versammlungsstätte entwidmet, kein Bestandsschutz<br />
1.3 Baunebenrecht<br />
- ggf. Immissionsschutzrecht zu beachten (Andienungs- und Publikumsverkehr)<br />
2. Privates Baurecht<br />
- Urheberrecht zu beachten (Prof. Graubner, bedeutender Theaterarchitekt der “60er“)<br />
- Gestaltungsbeirat einschalten<br />
3. Grundstück<br />
- 2 erschlossene Flurstücke (Flur 143, Flur 151), beide für Erweiterung notwendig<br />
- Profilierung: flach mit Abtreppung zur Wupper durch Wuppermauer<br />
- Anbindung ÖPNV: eigene Bushalte- u. Schwebebahnhaltestelle, Bahnhof fußläufig<br />
- Baugrund problematisch, direkte Wuppernähe, hoher Grundwasserspiegel<br />
- Tragfähiger Boden ggf. sehr tief (Erfahrung Fluchttreppen, ca. 5 m)<br />
- ehemaliges Trümmergrundstück, z. T mit Bauschutt aufgeschüttet<br />
- Stellplatznachweis Schauspielhaus bisher nicht zu 100 % auf eigenem Grundstück geführt<br />
4. Machbarkeitsstudie<br />
4.1 Basis<br />
- Konzeption für das Pina – Bausch - Zentrum von Herrn Hilterhaus aus August 2012<br />
- Ergänzt durch Workshop Herr Hilterhaus / GMW vom 20.11.2012<br />
- Machbarkeitsstudie1 Von der Heydt - Museum<br />
4.2 Prinzipien / Voraussetzungen / Grundidee<br />
Allgemein<br />
Tanzzentrum Pina – Bausch<br />
- Machbar auf Grund Grundstücksgröße nur mit Abriss “Sopp´schen Pavillon“<br />
- Möglichst geringe Eingriffe in Kubatur / in die Raumeindrücke des Schauspielhauses<br />
- einfache Gründung, kein Keller, Schaffung von ca. 110 Stellplatzflächen<br />
entspricht max. 1000 Besucher<br />
- Öffnung des introvertierten Schauspielhauses durch versch. Zugänge ohne große<br />
Verletzung des grundsätzlichen Gestaltungsgedanken aus 1966<br />
- Zusätzliche Orientierung hin zur Wupper<br />
- Anschluss einer Erweiterung durch ein eingeschossiges “Gelenk“ mit Atrium<br />
- ggf. Einbeziehung des Wupperufers, Beispiel Islandufer<br />
Ergänzung des Von der Heydt - Museums<br />
- grundsätzliche Gedanken identisch<br />
- bei paralleler Nutzung: weitere ca. 100 Stellplätze notwendig, nicht auf dem Grundstück<br />
ebenerdig unter zu bringen. Parkhaus oder Tiefgarage notwendig.<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
59<br />
Bestandsgebäude<br />
- Nutzung als Spielstätte wie Bestand (Tanztheater u. Produktionszentrum)<br />
- keine Untermaschinerie<br />
- Aufnahme der Verwaltung des Tanztheaters, Auflösung Höhne<br />
- Einbau Ballettproberaum<br />
- Ergänzung von 2 kleineren Spielstätten / Multifunktionsräumen / Studios unabhängig<br />
von der Hauptbühne mit eigenen Eingängen<br />
- Einbau einer Küche ins Spiegelfoyer<br />
Ergänzung des Von der Heydt - Museums<br />
- fast alle im Schauspielhaus untergebrachten museumsspezifischen Funktionen (Bibliothek,<br />
Depotflächen, Schaudepot, Werkstätten, Museumspädagogik spezielle Räume für Klimatechnik,<br />
Verwaltung etc.) wären durch die Nutzung als Theater nicht im Bestandsgebäude<br />
unter zu bekommen und müssten zusätzlich neu gebaut werden, d. h. ca. 7000 – 9000 qm<br />
BGFa a 3.000 €, entspricht ca. 21 – 27 Mio. €, um das geforderte Raumprogramm ohne<br />
Ausstellungsflächen und ohne zusätzliches Parkhaus erfüllen zu können.<br />
Anbau Pavillon<br />
- Erweiterung als Solitär mit möglichst kompakter Kubatur<br />
- offene Multifunktionsnutzung mit Schwerpunkt Pina – Bausch - Stiftung<br />
Ergänzung des Von der Heydt - Museums<br />
- Anbau der Ausstellungsflächen, nach Machbarkeitsstudie1 notwendig<br />
- entspricht ca. 6.200 qm BGFa a 2.600,--€, d. h. Kosten in Höhe von ca. 16 Mio. €.<br />
- Schnittmenge gemeinsam oder wechselseitig nutzbarer Räume Tanztheater / Museum<br />
beträgt nur ca. 800 qm (Multifunktionsraum Tanztheater, Eingang, Kasse, Garderoben, WCs,<br />
die jedoch in der Größe für max. doppelte Besucheranzahl erweitert werden müssten)<br />
Anbau Restaurant (optional)<br />
- gemäß Konzeption “Hilterhaus“ Machbarkeitserhebung notwendig<br />
- Einfassung des Vorplatzes<br />
- alternativ nutzbar als Bürgerforum / Radiostation / Konferenzraum<br />
- nicht zwingend notwendig zur Konzepterfüllung / Puffer / Reserve<br />
Ergänzung des Von der Heydt - Museums<br />
- gemeinsame Nutzung möglich, könnte aber insgesamt entfallen<br />
Vorplatz<br />
- Fassung des Platzes ohne großen Eingriff in die Sichtbeziehung zum<br />
Schauspielhaus<br />
- Nutzung des Höhenunterschiedes als Stufen für “Amphitheater“, ggf. mit<br />
Sonnensegel als Bühne<br />
Ergänzung des Von der Heydt - Museums<br />
- auf Grund der notwendigen zusätzlichen Flächen, ca. <strong>13</strong>.000 – 15.000 qm, siehe oben, plus<br />
eventuell Parkhaus müssten zumindest Teile des Vorplatzes überbaut werden<br />
Umfeld<br />
- Bau von ca. 110 Stellplätzen für ca. 1000 Besucher gleichzeitig (Saal für 750<br />
Besucher + 250 Besucher für andere Veranstaltungen parallel)<br />
- Neuorientierung zusätzlich hin zur Wupper<br />
- mehrere nutzbare / ansprechende Flächen komplett um das gesamte Haus<br />
- Einbeziehung Wupperufer möglich, Attraktivitätssteigerung in Zusammenhang<br />
mit Umbau des Bahnhofs Döppersberg<br />
Ergänzung des Von der Heydt - Museums<br />
- zusätzliche ca. 100 Stellplätze notwendig, Grundstück nicht ausreichend, Parkhaus oder<br />
Tiefgarage notwendig<br />
4.3 Raumprogramm<br />
Tanztheater<br />
- Basis bekannte Räumlichkeiten “Höhne“ und Opernhaus<br />
- Mitarbeiterauflistung Internetauftritt<br />
- erste Abstimmung vom 15.01.20<strong>13</strong><br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>
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Produktionszentrum<br />
- vorhandenes Gebäude (Gastspiel, Betreiberverantwortung Tanztheater)<br />
Pina – Bausch - Stiftung<br />
- vorläufige Zusammenstellung durch Stiftung, Mail vom 03.01.20<strong>13</strong><br />
- erstes Abstimmung vom 15.01.20<strong>13</strong><br />
Bürgerforum<br />
- gemäß “Hilterhauskonzept“<br />
Allgemeine Ergänzungsräume<br />
- gemäß “Hilterhauskonzept“<br />
Ergänzung des Von der Heydt - Museums<br />
- siehe Machbarkeitsstudie 1, kaum Schnittmenge zum Tanzzentrum Pina Bausch<br />
- um zu überprüfen, ob beide Konzepte gemeinsam auf dem Grundstück unter Nutzung des<br />
Schauspielhause als Theater und mit Ergänzung eines Parkhauses bzw. einer Tiefgarage<br />
überhaupt räumlich verwirklicht werden können, müsste eine (Grob-)Planung erfolgen<br />
4.4 Grobkostendimension brutto<br />
1. Umbau Bestandsgebäude<br />
a.) Kosten analog Opernhaus, Bauindexseigerung von jährlich 2 % eingerechnet<br />
(von 2008 bis möglichen Baubeginn 2017), inkl. Anbau Eingang Studio<br />
KG 200 – 500 u. 700: 10.250 qm BGFa a 1950,-- gerundet: 20.000.000,--<br />
b.) zusätzliche Bühnentechnik für 2 Studios geschätzt 1.000.000,--<br />
c.) KG 600, lose Möblierung Foyer / Studios geschätzt 300.000,--<br />
21.300.000,--<br />
2.1 Erweiterung eines “Pavillon“<br />
Kosten nach BKI, zus. abgeglichen mit Konzertsaal “Raiding“ inkl. Bauindexsteigerung<br />
KG 200 – 700: 4500 qm BGFa a 3.000,-- € gerundet: <strong>13</strong>.500.000,--<br />
2.2. Erweiterung eines Pavillon gemäß Rücksprache vom 15.03.20<strong>13</strong><br />
Kosten nach BKI, siehe Nr. 2, für ergänzend notwendige Räume (Medizinische<br />
Abteilung / Physiotherapie, Unterkünfte, 2-geschossige Multifunktionsräume,<br />
erweitertes Betriebspersonal, Büros einer Betreibergesellschaft)<br />
KG 200 – 700: 1500 qm BGFa a 3.000,-- gerundet: 4.500.000,--<br />
3. Erweiterung Restaurant / Bürgerforum (Küche im Bestandsgebäude)<br />
KG 200 – 700: 350 qm BGFa a 2500,-- gerundet 900.000,--<br />
4. Vorplatz / Parkplatz 1.300.000,--<br />
5. Umgestaltung Wupperufer (nur Platzhalter, ggf. anderes Projekt) 500.000,--<br />
Gesamt (nur Tanzzentrum) 42.000.000,--<br />
Ergänzung des Von der Heydt - Museums<br />
Auf Grund der geringen Schnittmenge kämen ca. <strong>13</strong>.000 – 15.000 qm BGFa<br />
zu bauende Fläche für das Museum plus Parkhaus bzw. Tiefgarage hinzu. Eine<br />
Aussage zu den (Zusatz-) Kosten kann erst nach einer (Grob-)Planung erfolgen.<br />
mind. <strong>13</strong>.000 qm BGFa a mind. 2.600,-- > 33.000.000,--<br />
Gesamt (Tanzzentrum Pina Bausch + Von der Heydt – Museum größer 75.000.000,--<br />
Alternative Nutzungskonzepte für das Schauspielhaus <strong>Wuppertal</strong> / GMW / 07.06.20<strong>13</strong>