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Ambulante Versorgung - Ärztekammer Bremen

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6 Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong><br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 05| 13<br />

Berufsentscheidung: <strong>Ambulante</strong> <strong>Versorgung</strong><br />

7<br />

von Ärztemangel und Nachwuchsproblemen<br />

die Rede – vor allem im hausärztlichen<br />

Bereich. Vieles spricht dafür, dass<br />

sich die schlechte Presse der vergangenen<br />

Jahre über unzureichende Arbeitsbedingungen<br />

und Vergütung im ambulanten<br />

Sektor in den Köpfen von Nachwuchsärzten<br />

verfestigt hat. Es gibt ein Imageproblem.<br />

Bemerkenswert ist, dass gerade diejenigen,<br />

die bereits als Vertragsarzt oder<br />

-psychotherapeut arbeiten, diese Negativbewertungen<br />

ganz und gar nicht teilen. In<br />

einer groß angelegten Umfrage der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung von 11.000<br />

Niedergelassenen erklärten 95 Prozent<br />

der Befragten, dass ihnen die Arbeit Spaß<br />

Anzeige<br />

Können Sie sich<br />

ein Hobby wirklich<br />

noch leisten?<br />

Dr. med. Claus Goth,<br />

Facharzt für Arbeitsmedizin, Zentrumsleiter:<br />

»Nacht- und Wochenenddienste kenne ich<br />

nur aus meiner Vergangenheit. Dass sich alles<br />

nur um Krankheit dreht, ist auch vorbei. Jetzt<br />

geht es endlich um Gesundheit. Ich berate<br />

Unternehmen aus ganz verschiedenen<br />

Branchen, plane meine Termine selbst und<br />

gestalte so aktiv meine Zukunft. Und wer<br />

behauptet, man könnte als Arbeitsmediziner<br />

keine Karriere machen, sollte sich die B·A·D<br />

mal genauer ansehen. Das verstehe ich unter<br />

dem Erfolgsfaktor Mensch!«<br />

www.erfolg-hat-ein-gesicht.de<br />

mache. 92 Prozent waren insgesamt<br />

zufrieden und immerhin 57 Prozent der<br />

Befragten zeigten sich zufrieden mit dem<br />

Einkommen als Vertragsarzt – übrigens<br />

sogar 66 Prozent der Bremer Befragten.<br />

Das sind Werte, die sich vermutlich nur in<br />

sehr wenigen anderen Berufen finden lassen.<br />

Wer mit dem Gedanken spielt, in die<br />

Niederlassung zu gehen, sollte sich daher<br />

von Schlagzeilen und Parolen nicht verunsichern<br />

lassen. Dies gilt umso mehr, da die<br />

Chancen und Potenziale heute und in<br />

naher Zukunft so gut sind, wie schon lange<br />

nicht mehr. Denn ein wichtiger Trend in<br />

der ambulanten <strong>Versorgung</strong> blieb bisher<br />

noch unerwähnt: Die Überalterung der<br />

Wir bieten an unserem Standort <strong>Bremen</strong><br />

Arbeits-/Betriebsmedizinern (m/w) oder<br />

Ärzten in Weiterbildung (m/w)<br />

(Kennziffer BRÄB)<br />

Fachgebiet Arbeitsmedizin neue Perspektiven.<br />

Unser Angebot:<br />

– Flexible und planbare<br />

Arbeitszeiten<br />

– Möglichkeit der Teilzeittätigkeit<br />

– Keine Wochenend-/Nachtdienste<br />

– Leistungsbezogene Vergütung<br />

– Finanzierte Weiterbildungsmaßnahmen<br />

– Betriebliche Altersvorsorge<br />

– Innerbetriebliches Gesundheitsmanagement<br />

– Professionelle Unterstützung bei<br />

der Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf<br />

– Car-Rent-Sharing-Modell<br />

Ihre Aufgaben:<br />

– Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen<br />

– Betriebsbegehungen und<br />

Beratung zu vielfältigen<br />

arbeitsmedizinischen Themen<br />

– Arbeitsmedizinische<br />

Begutachtung<br />

– Gestaltung und Durchführung<br />

eines betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements<br />

– Schulungen zu verschiedenen<br />

Themen der Prävention<br />

– Reisemedizinische Beratung<br />

– Arbeiten in einem interdisziplinären<br />

Team<br />

Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen unter Angabe der o. g. Kennziffer,<br />

gerne auch per E-Mail. Für Ihre Fragen stehen wir gerne<br />

telefonisch zur Verfügung.<br />

B·A·D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH<br />

Human Resources<br />

Thomas Gies, Tel. 0228/40072-335<br />

Herbert-Rabius-Straße 1, 53225 Bonn<br />

bewerbung@bad-gmbh.de, www.bad-gmbh.de/karriere<br />

Ärzteschaft. Der „durchschnittliche“ Vertragsarzt<br />

in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven ist<br />

heute fast 54,5 Jahre alt. Eine Blutauffrischung<br />

würde nicht schaden.<br />

Günter Scherer,<br />

Stellvertretender Vorsitzender,<br />

KV <strong>Bremen</strong><br />

Die B·A·D GmbH betreut mit mehr<br />

als 2.800 Experten europaweit<br />

250.000 Betriebe mit 4 Millionen<br />

Beschäftigten in den verschiedenen<br />

Bereichen der Gesundheitsvorsorge<br />

und der Arbeitssicherheit.<br />

Allein in Deutschland betreiben wir<br />

200 Gesundheitszentren. Damit<br />

gehören wir mit unseren Tochtergesellschaften<br />

zu den größten europäischen<br />

Anbietern von Präventionsdienstleistungen.<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

sind dabei unser wertvollstes Kapital,<br />

denn ohne sie wären wir nicht<br />

so erfolgreich!<br />

Gehören Sie bald<br />

auch zu uns?<br />

Wie wollen Ärztinnen und<br />

Ärzte heute arbeiten?<br />

Die Überalterung der Ärzteschaft und Nachfolgeprobleme unterschiedlichster Natur<br />

führen in Deutschland zu einem mittel- und langfristigen Ärztemangel. Dieser betrifft<br />

sowohl den ambulanten als auch den stationären Bereich.<br />

Im ambulanten Bereich werden bis 2020<br />

etwa 52.000 niedergelassene Ärzte in<br />

Pension gehen, davon allein 24.000 Hausärzte.<br />

Wenn man die Abgänge und voraussichtlichen<br />

Zugänge bis 2020 gegenüberstellt,<br />

wird es bei den Hausärzten<br />

einen Verlust von knapp 7.000 geben. Die<br />

Mangelversorgung betrifft nicht nur die<br />

Flächenstaaten, sondern Großstädte und<br />

deren Umland ebenso. Um dieser Entwicklung<br />

entgegenzuwirken, kommt es<br />

zu originellen Einfällen: So werben im<br />

Süden Hamburgs Landkreis und Ärzte<br />

gemeinsam um Nachwuchsmediziner für<br />

ihre Region. Ist dieser sogenannte „Stadtlandarzt“<br />

ein neues Berufsmodell für die<br />

Ärzteschaft? Die U-Bahn-Plakate in Hamburg<br />

werben mit folgendem Slogan:<br />

„praxis auf dem land? wohnen in der<br />

stadt? das beste aus beiden welten:<br />

www.stadtlandpraxis.de“ (siehe Abbildung<br />

und Kasten rechts). Auch in den Kliniken<br />

fehlen die Ärzte: Bundesweit werden<br />

Zahlen von 6.000 (Schätzung der Deutschen<br />

Krankenhausgesellschaft aus dem<br />

Jahr 2010) bis 12.000 (Marburger Bund)<br />

genannt.<br />

Offensichtlich spielt bei der Stellensuche<br />

die Größe der Klinik eine Rolle. So befragte<br />

der Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (VKD) 2012 seine<br />

Mitglieder, ob die Stellenbesetzung im<br />

ärztlichen Bereich „sehr schwierig“ oder<br />

„schwierig“ sei oder „keine Probleme“<br />

aufwerfe. Während die Hälfte der Manager<br />

von Allgemeinkrankenhäusern mit<br />

weniger als 250 Betten die Stellenbesetzung<br />

als „sehr schwierig“ bezeichneten,<br />

sagten dies bei Kliniken mit mehr als 800<br />

Betten lediglich 14 Prozent.<br />

Lebensplanung beeinflusst<br />

Niederlassungsentscheidung<br />

Zunehmend weniger Ärzte wollen in der<br />

Patientenversorgung arbeiten. Eine Umfrage<br />

des Hartmannbundes unter Medizinstudenten<br />

ergab, dass die Präferenzen<br />

klar sind: 83 Prozent der knapp 4.400<br />

befragten angehenden Mediziner planen<br />

eine Familie beziehungsweise haben<br />

bereits ein Kind. Danach erklären sich<br />

mehr Ärzte für die <strong>Versorgung</strong> bereit,<br />

wenn sie Beruf und Familie vereinbaren<br />

können. Auf die Frage nach der Zukunft<br />

als Arzt oder Ärztin, sahen sich 49 Prozent<br />

als Angestellte in einer Klinik, 27 Prozent<br />

als Niedergelassene, 22 Prozent als<br />

Angestellte in einer Praxis/einem MVZ<br />

und zwei Prozent im öffentlichen Gesundheitsdienst.<br />

27 Prozent der Studierenden<br />

planen schon heute ihre Niederlassung,<br />

davon nur zehn Prozent in einer Einzelpraxis.<br />

Lediglich neun Prozent wollen<br />

eine Einzelpraxis auf dem Land übernehmen.<br />

Viele können sich vorstellen, auf<br />

dem Land zu arbeiten, wenn diese Arbeitszeit<br />

auf einige Jahre befristet ist. Nach<br />

einer Studie der Universität Leipzig sind<br />

folgende Kriterien für oder gegen die<br />

Niederlassungsentscheidung maßgebend:<br />

Das Wichtigste ist ein gutes Schul- und<br />

Betreuungsangebot für die Kinder. An<br />

zweiter Stelle steht die Höhe des zu<br />

erzielenden Einkommens. Danach rangieren<br />

die beruflichen Perspektiven des<br />

Clevere Werbeideen<br />

für die Arztsuche<br />

Partners, die berufliche Kooperation mit<br />

Kollegen, die Anzahl der Bereitschaftsdienste<br />

und das Angebot an Freizeitmöglichkeiten.<br />

Arbeitszeiten und Arbeitsverteilung<br />

Laut Ärztemonitor 2012, eine im Auftrag<br />

der KBV und des NAV-Virchow-Bundes<br />

durchgeführte Befragung von 11.000 repräsentativ<br />

ausgewählten niedergelassenen<br />

Ärzten und Psychotherapeuten<br />

(m/w), beurteilen 98 Prozent der Teilnehmer<br />

ihre Arbeit als nützlich und sinnvoll.<br />

93 Prozent macht die Arbeit Spaß<br />

und 90 Prozent sind mit ihrer Tätigkeit<br />

zufrieden. Immerhin 82 Prozent würden<br />

ihren Beruf wieder ergreifen. Allerdings<br />

geben insgesamt 57 Prozent der Ärzte<br />

an, nicht ausreichend Zeit für die Behandlung<br />

ihrer Patienten zu haben. Was die<br />

Im Rahmen der Initiative „stadtlandpraxis“ wirbt der Landkreis Harburg an<br />

31 Standorten in fünf norddeutschen Regionen mit einer Plakatkampagne für<br />

sich. Mit den Aussagen: „praxis auf dem land? wohnen in der stadt? das beste<br />

aus beiden welten“ – soll dem Ärztemangel auf dem Land entgegengewirkt<br />

werden. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, Ärzten und solchen, die es<br />

werden wollen, die Vorteile des ländlichen Kreises Harburg durch die Nähe zur<br />

Metropole Hamburg näherzubringen. Außerdem gibt es bereits für Studenten<br />

zahlreiche Fördermöglichkeiten wie Verbundweiterbildungen oder Komplettausbildungen.<br />

Niederlassungswilligen Ärzten aus der Region Harburg bietet<br />

die Initiative zudem eine langfristige Beratung und steht auch nach einer<br />

Praxisgründung oder -übernahme unterstützend an ihrer Seite. Kurz gesagt:<br />

„hier weiß man, warum man arzt werden wollte“.

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