NKW 4 2013 - amz.de

Vorsicht Panne
Seit vielen Jahren führten Elektronikdefekte die regelmäßig veröffentlichte Lkw-Pannenstatistik
des ADAC Truckservice an. Im ersten Halbjahr 2013 überholten allerdings Reifendefekte mit
einem Rekordwert den bislang dominierenden „Kupferwurm“: Mit einem Anteil von beachtlichen
35,9 Prozent erreichten lädierte Pneus den höchsten je gemessenen Wert – und stehlen
damit den Elektronikpannen erstmals die Schau. Nichtsdestotrotz blieben immerhin noch 25,5
Prozent der vom ADAC Truckservice erfassten Lkw mit Schäden in der Fahrzeugelektronik liegen.
Einem Unternehmenssprecher zufolge entspricht dies dem Niveau von 2007 – und liegt deutlich
unter dem Rekordjahresergebnis von 2012, welches mit beachtlichen 32,1 Prozent in der
Jahresstatistik 2012 stand. Auch die Schäden in der Motormechanik sind der jüngsten Erhebung
zufolge rückläufig und führten „nur noch“ in 23,7 Prozent zum Liegenbleiber.
Als Ursache für die zunehmenden Reifenpannen sehen die Experten des Marktführers in
der Nutzfahrzeug-Pannenhilfe zum einen den langen und extremen Winter 2012/2013, der
den Pneus stark zugesetzt habe. Zum anderen habe auch die Zurückhaltung von Transporteuren
bei der Investition in die Reifenerneuerung angesichts eines schwierigen wirtschaftlichen
Umfelds dazu beigetragen, so die Spezialisten des ADAC Truckservice. Die Entwicklung
zu vermehrt auftretenden Reifenpannen deutete sich nach eigenem Bekunden bereits in
der Jahresauswertung 2012 an, als Reifenschäden nach einem Tief im ersten Halbjahr 2012
(25,7 Prozent) wieder anstiegen.
Im Jahr 2012 führten noch Schäden an Elektrik und Elektronik mit dem bis dahin gemessenen
Rekordwert von 32,1 Prozent die Statistik an. Im ersten Halbjahr 2013 fallen sie mit 25,5
Prozent und damit um 6,6 Prozentpunkte Differenz auf das Niveau von 2007 zurück. Damit
sehen die „gelben“ Pannenspezialisten den langjährigen Wachstumstrend bei Elektrik- und
Elektronikdefekten zumindest vorübergehend unterbrochen. Nach einem Höchstwert zur Jahresmitte
2012 (26,2 Prozent) sind Motorschäden weiter rückläufig (23,7 Prozent), wenn auch
auf einem im Langzeitvergleich überdurchschnittlich hohen Niveau.
„Die Extremwerte bei den Pannenfällen häufen sich, die Unsicherheit bei den Kosten
nimmt zu“, erklärte Werner Renz, Geschäftsführer des ADAC Truckservice, bei der Veröffentlichung
der jüngsten Pannenstatistik. „Der aktuelle Zwischenstand unserer jährlichen Lkw-
Schadensauswertung mit einem neuen Rekordwert zeigt, dass sich vor allem die Extreme
häufen. Die zunehmenden Verschiebungen der häufigsten Pannenarten machen es für Spediteure
und Flottenbetreiber praktisch kaum mehr möglich, die Pannenkosten realitätsnah im
Voraus zu kalkulieren“, so Renz weiter. Festpreislösungen wie sie etwa der „ADAC Truckservice
Pannenschutz“ biete, seien daher oft die einzige Möglichkeit, sich gegen diese wachsende
Unsicherheit abzusichern.
Im Jahr 2012 hatten die „Gelben Engel“ des ADAC Truckservice nach eigenen Angaben europaweit
insgesamt rund 105.000 Pannenhilfen abgewickelt. kk◀
www.adac-truckservice.de
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Lädierte Pneus auf der Überholspur: Im ersten Halbjahr 2013 gingen Reifendefekte erstmals vor
den bislang dominierenden Elektronikpannen in Führung – und dies mit einem Rekordanteil von
beachtlichen 35,9 Prozent. Dennoch gibt es bei den Elektronikpannen keine echte Entwarnung:
Mit 25,5 Prozent ist der „Kupferwurm” immer noch stark vertreten.
(Foto: ADAC Truckservice)
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