PH_BLAU IST EINE WARME FARBE - Babylon Kino
PH_BLAU IST EINE WARME FARBE - Babylon Kino
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INHALT<br />
Die 15-jährige Adèle ist eine gute Schülerin, sie liest für ihr Leben gerne und hat das feste Ziel später<br />
Lehrerin zu werden. Mit ihren besten Freundinnen sitzt sie im Café, als die Mädchen bemerken, dass<br />
der gutaussehende Thomas ein Auge auf sie geworfen hat. Kurz darauf trifft sie Thomas allein im Bus,<br />
es scheint zwischen ihnen zu funken, sie verabreden sich für ein erstes Date. Doch kurz vor ihrem<br />
Treffen, passiert es: Adèle ist spät dran, als sie eilig eine Straße überquert fällt ihr Blick auf eine junge<br />
Frau, das Haar kurz und blaugefärbt, den Arm um eine Frau geschlungen. Dieser kurze Blick, diese<br />
Begegnung, wirft Adèle kurzfristig aus der Bahn, fast wäre sie auf der befahrenen Straße stehengeblieben.<br />
Verwirrt von dieser Begegnung, trifft Adèle auf Thomas. Das Date scheint gut zu laufen: Sie gehen ins<br />
<strong>Kino</strong>, sie küssen sich. Aber nach Haus geht sie alleine. In ihren Gedanken ist sie bei der jungen Frau<br />
mit den blauen Haaren. Trotzdem trifft sich Adèle zunächst weiterhin mit Thomas und sie schlafen<br />
miteinander. „Es war gut“, sagt sie danach. Doch kurz darauf beendet sie die Liaison. Ihr fehle etwas<br />
im Zusammensein mit Thomas, gesteht sie ihrem besten Freund Valentin und ein unerwarteter Kuss<br />
mit einer Mitschülerin verstärkt Adèles Gefühlschaos.<br />
Eines Abends nimmt Valentin sie mit in eine Schwulenbar. Während sich Valentin und seine Freunde<br />
amüsieren, erblickt Adèle eine Gruppe junger Frauen und folgt ihnen in eine andere Bar. Als sie sich<br />
noch unsicher umsieht, hat die junge Frau mit dem blauen Haar sie schon längst entdeckt. Sie kommen<br />
ins Gespräch. Adèle erfährt, dass sie Emma heißt, an der Akademie der schönen Künste studiert<br />
und offenkundig ein paar Jahre älter und gebildeter als die Schülerin ist. Emma zieht an diesem<br />
Abend weiter und lässt Adèle an der Bar zurück, doch holt sie die überraschte Adèle bald darauf von<br />
ihrer Schule ab. Die beiden Frauen kommen sich bei einem Spaziergang näher, auf einer verlassenen<br />
Parkbank beginnt Emma Adèle zu porträtieren. So schön der Ausflug mit Emma war, so grausam wird<br />
die nächste Begegnung mit ihren Schulfreundinnen. Sie wird von einer Gruppe von Mitschülern regelrecht<br />
verhört und als „Lesbe“ geoutet, was sie noch vehement abstreitet.<br />
Adèle und Emma haben in der Zwischenzeit zueinander gefunden, sind ein Paar geworden und bei<br />
Emmas Mutter und deren Partner zum Essen eingeladen – es gibt Austern, an den Wänden hängt<br />
Kunst. Nach dem Essen ziehen sie sich zurück, genießen die Zweisamkeit und Adèle kann sich beim<br />
Sex mit Emma erstmals voll und ganz hingeben. Auch bei Adèles Eltern werden die beiden vorstellig,<br />
allerdings nicht als Paar. Bei Spaghetti Bolognese stellt Adèle Emma als ihre Nachhilfelehrerin für<br />
Philosophie vor.<br />
Die Beziehung festigt sich, die beiden Freundinnen wohnen zusammen und entwickeln sich weiter.<br />
Emma trägt wieder ihre Naturhaarfarbe, hat die blauen Haare abgelegt. Sie führt Adèle, die mittlerweile<br />
als Lehrerin arbeitet, in ihren Freundeskreis ein. Doch langsam treten erste Spannungen auf,<br />
die sozialen und bildungsbürgerlichen Ungleichheiten treten zu Tage. Adèle fühlt sich in Emmas Welt,<br />
bestehend aus Künstlern, Galeristen und Philosophen nicht gleichwertig. Die Freunde unterhalten<br />
sich über Egon Schiele, dessen Namen sie nicht einmal kennt. Auf einer Party trifft Emma auf Lise,<br />
ihre schwangere Ex-Freundin. Gemeinsam mit der Malerin beginnt Emma an einem großen Projekt<br />
zu arbeiten. Emma und Adèle entzweien sich langsam. In dieser Zeit sucht Adèle Trost bei einem<br />
ihrer Kollegen. Schließlich kommt es zum Eklat. Unter Tränen gesteht Adèle ihrer Freundin, dass sie<br />
fremdgegangen ist. Emma wirft sie daraufhin hinaus, möchte Adèle nicht mehr sehen. Diese leidet<br />
sehr unter der Trennung, lenkt sich mit ihrer Arbeit in der Schule ab.<br />
Emma lebt mittlerweile wieder in einer Beziehung mit Lise und ihrem inzwischen drei Jahre alten<br />
Sohn Aude, als sich Emma und Adèle das nächste Mal treffen. Die Begegnung verläuft freundschaftlich,<br />
doch Adèle kann ihre Gefühle gegenüber ihrer großen Liebe nicht zurückhalten. Sie beginnt ihre<br />
Hände zu berühren, sie zu küssen, will intim mit ihr werden. Adèle möchte Emma zurück, doch diese<br />
erwidert das Verlangen ihrer Ex-Freundin nicht mehr. Dennoch lädt Emma Adèle wenig später zu<br />
ihrer ersten großen Vernissage ein. Eines der zentralen Motive in Emmas Bildern ist zwar noch immer<br />
Adéle, aber die junge Frau muss auch erkennen, dass sie sich von Emmas Lebenswelt entfremdet hat<br />
und verlässt die Vernissage allein.<br />
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