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Explosionsschutzdokument - Berufsgenossenschaft Holz und Metall

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Absaugung, Lüftung von<br />

Lackierräumen <strong>und</strong> -bereichen<br />

Räume <strong>und</strong> Bereiche, in denen Beschichtungsstoffe<br />

durch Personen verarbeitet<br />

werden (z. B. Lackierräume, gesonderte<br />

Bereiche, Abdunsträume/-plätze, Misch<strong>und</strong><br />

Bereitstellungsräume) müssen eine<br />

Lüftung aufweisen. Diese muss so ausgeführt<br />

sein, dass:<br />

• gefährliche explosionsfähige Atmosphäre<br />

verhindert wird<br />

• die Arbeitsplatzgrenzwerte entstehender<br />

Gase, Dämpfe, Nebel eingehalten<br />

sind*<br />

• im Arbeitsbereich des Lackierers Zugluft<br />

nicht auftritt<br />

Zuluft- <strong>und</strong> Abluftfilter dürfen nicht<br />

leicht entflammbar sein (mindestens<br />

Baustoffklasse DIN 4102-B2).<br />

Geeignet sind z. B. Glasfasergewebe,<br />

Kartonfilter gemäß DIN 4102-B2.<br />

Die Standzeit von Filtern kann durch<br />

Anordnung von Prallblechen erhöht<br />

werden.<br />

Besteht die Gefahr, dass Lackierraumtüren<br />

wegen einer zu hohen Druckdifferenz<br />

durch die Absaugung nicht mehr<br />

geöffnet werden können, muss die Absaugung<br />

auch von innerhalb des Lackierraumes<br />

stillgesetzt werden können,<br />

z. B. durch einen NOT-AUS-Schalter. Anforderungen<br />

an die elektrische Ausrüstung<br />

siehe Abschnitt „Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische<br />

Geräte <strong>und</strong> Komponenten“.<br />

In der Regel wird dies nur durch eine<br />

technische Lüftung (Luftaustausch durch<br />

Ventilatoren) erreicht.<br />

Für eine wirksame technische Lüftung<br />

haben sich folgende Maßnahmen<br />

bewährt:<br />

• Zuluft im oberen, Absaugung im unteren<br />

Bereich des Raumes<br />

• Querdurchströmung des Spritzbereiches/Raumes<br />

(horizontal oder vertikal);<br />

die Arbeitsplätze sollten dabei im<br />

Bereich der Frischluftzuführung liegen.<br />

• impulsarme Zuluft (z. B. durch sogenannte<br />

Quellschläuche), um starke<br />

Verwirbelungen zu vermeiden<br />

• Mittlere Strömungsgeschwindigkeit im<br />

Absaugquerschnitt sollte mindestens<br />

0,5 m/s betragen**.<br />

• Zuluftvolumenstrom ungefähr Abluftvolumenstrom<br />

Aus Energiespargründen sollten Maßnahmen<br />

zur Verringerung der Volumenströme<br />

während Nichtspritzzeiten durchgeführt<br />

werden, z. B. Energiesparklappe im Zu-/<br />

Abluftstrom, polumschaltbare Motoren<br />

für Zu-/Abluft, die mit der „Ruhestellung“<br />

der Spritzpistole gekoppelt sind. Ansonsten<br />

sind bei neuen Anlagen technische<br />

Lüftung (Absaugung) <strong>und</strong> die Luftzufuhr<br />

für die Spritzpistole so verriegelt, dass<br />

der Spritzbetrieb nur bei wirksamer<br />

Absaugung möglich ist.<br />

* Siehe auch BGR 231<br />

** Im Spritznebelbereich sollen Strömungsgeschwindigkeiten von 0,3 m/s bis 0,4 m/s realisiert werden.<br />

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