Alleinerziehende unterstützen - Bundesministerium für Arbeit und ...
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<strong>Alleinerziehende</strong> <strong>unterstützen</strong> – Fachkräfte gewinnen<br />
Abbildung 12: <strong>Alleinerziehende</strong> erwerbsfähige leistungsberechtigte<br />
im sgB ii 2011 – arbeitslos <strong>und</strong> nicht arbeitslos<br />
Quelle: Statistik der B<strong>und</strong>esagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> (2012), Analytikreport der Statistik. Analyse des <strong>Arbeit</strong>smarktes <strong>für</strong> Allein-<br />
erziehende in Deutschland 2011.<br />
Im Jahresdurchschnitt 2011 nahmen<br />
weitere zehn Prozent der leistungsberech-<br />
tigten <strong>Alleinerziehende</strong>n an Maßnahmen<br />
der aktiven <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik teil <strong>und</strong><br />
waren währenddessen nicht arbeitslos<br />
gemeldet (siehe zu den arbeitsmarktpolitischen<br />
Maßnahmen Abschnitt 3.2).<br />
In etwa einem Viertel der Alleiner-<br />
ziehenden-Bedarfsgemeinschaften (ca.<br />
146.000) im SGB II lebte 2011 mindestens<br />
ein Kind unter drei Jahren. Aus diesem<br />
Kreis stammen die etwas über 96.000<br />
leistungsberechtigten <strong>Alleinerziehende</strong>n,<br />
denen eine <strong>Arbeit</strong>saufnahme wegen der<br />
Erziehung von Kindern oder der Pflege<br />
von Angehörigen nicht zumutbar ist. 37<br />
Diese Gruppe machte immerhin fast<br />
16 Prozent aller alleinerziehenden Per-<br />
sonen im SGB II aus.<br />
Der Gesetzgeber geht in § 10 SGB II<br />
davon aus, dass erwerbsfähigen Leistungs-<br />
berechtigten jede <strong>Arbeit</strong> zumutbar ist, es<br />
sei denn, dass die Ausübung der <strong>Arbeit</strong> die<br />
Erziehung ihres Kindes gefährden würde.<br />
Laut Gesetz ist die Erziehung eines Kindes,<br />
das das dritte Lebensjahr vollendet hat,<br />
nicht gefährdet, wenn seine Betreuung in<br />
einer Tageseinrichtung oder auf sonstige<br />
Weise sichergestellt ist. Ist das jüngste<br />
Kind noch unter drei Jahre alt, so gilt die<br />
gesetzliche Vermutung, dass <strong>Arbeit</strong> nicht<br />
zumutbar ist. Dennoch ist der Anteil der-<br />
jenigen Eltern mit Kindern unter drei<br />
Jahren, die trotzdem <strong>Arbeit</strong> suchen oder<br />
arbeiten, nicht zu vernachlässigen.<br />
<strong>Alleinerziehende</strong> Mütter im SGB II –<br />
vielfach schon mit kleinen Kindern auf<br />
<strong>Arbeit</strong>suche<br />
Analysen des IAB zeigen zum einen, dass<br />
<strong>Alleinerziehende</strong> mit Kleinkindern trotz<br />
der fehlenden Verpflichtung zur <strong>Arbeit</strong>s-<br />
aufnahme arbeitsuchend gemeldet sind. 38<br />
Zum anderen nehmen mehr <strong>Alleinerziehende</strong><br />
im SGB II, deren jüngstes Kind<br />
im Haushalt unter drei Jahre alt ist, eine<br />
Erwerbstätigkeit auf als Mütter in Paar-<br />
haushalten mit einem Kind in dieser<br />
Altersgruppe. Nach drei Jahren im Leis-<br />
tungsbezug sind dies 55 Prozent der<br />
<strong>Alleinerziehende</strong>n <strong>und</strong> nur 40 Prozent<br />
der Mütter in Paarfamilien. 39 Diese Werte<br />
lassen erkennen, dass sowohl bei den Al-<br />
37<br />
Siehe § 10 Abs. 1 Nr. 3 <strong>und</strong> Nr. 4 SGB II.<br />
38<br />
Vgl. Torsten Lietzmann (2010), Zur Dauer der Bedürftigkeit von Müttern. Dauer des Leistungsbezugs im SGB II <strong>und</strong> Ausstiegs-<br />
chancen. IAB-Discussion Paper 8/2010, Nürnberg, S. 16.<br />
39<br />
Vgl. Torsten Lietzmann (2011), Kinder <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>smarktintegration der Eltern – <strong>und</strong> die Rolle der Kinderbetreuung. In: Joachim<br />
Lange (Hg.), Die Schnittstellen von SGB II <strong>und</strong> SGB VIII, Loccum, S. 18 f.