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Was passiert, wenn nichts passiert - CARITAS - Schweiz

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Hilfe nach Naturkatastrophen in der Schweiz

Was passiert, wenn nichts passiert

Glücklicherweise blieb die Schweiz in den letzten Jahren von grösseren Naturkatastrophen

verschont. Doch auch ein einzelner grosser Erdrutsch aufgrund eines lokalen Gewitters kann

für die Betroffenen schnell zu einer Katastrophe werden. Neben viel Arbeit und Verlust

bedeutet dies oft auch unvorhersehbare finanzielle Belastungen, welche schnell zu einem aus

eigener Kraft unüberwindbaren Problem werden können.

Vorgänge in der Natur laufen üblicherweise ab, ohne dass die Gesellschaft gross Notiz davon nimmt.

Nur wenn sie die uns gewohnten täglichen Abläufe unterbrechen, finden sie Beachtung. So zum

Beispiel, wenn ein grosser Erdrutsch eine wichtige Verkehrsverbindung verschüttet oder viel

Schmelzwasser aufgrund eines schneereichen Winters die Flüsse zu reissenden Bächen anschwellen

lässt. Dann finden sie Aufmerksamkeit in den Medien. Für Bergbauernfamilien und Bewohner des

Berggebietes ist der Umgang und die Bewältigung von Naturgefahren aber ein stetes und

wiederkehrendes Thema. Der schnee- und lawinenreiche Winter hat auf vielen Bergbauernhöfen seine

Spuren hinterlassen. Es müssen Aufräum- und bei grösseren Schäden auch Instandstellungsarbeiten

durchgeführt werden. Dies hat zusätzliche Kosten zur Folge. Auch extreme lokale Gewitter,

Hagelschlag und andere Bedrohungen durch Naturgefahren führen immer wieder zu Schäden, welche

beseitigt und aufgeräumt werden müssen. Wiederinstandstellungsarbeiten an Wiesen, Weiden,

Fahrwegen, Erschliessungsstrassen oder Wasserversorgungen sind nötig.

All diese kleinen Naturkatstrophen, von denen die Öffentlichkeit kaum Notiz nimmt, kommen

zusätzlich zu den erschwerten Produktionsbedingungen, welche die Berglandwirtschaft hat, dazu.

Mehrkosten sind die Folge. Diese führen zu einer überdurchschnittlichen Belastung und in einzelnen

Fällen sogar zu einer Notlage.

Unterstützung bei Naturgefahren

Gleich zweimal hintereinander wurde das Gebiet zweier Bergbauernfamilien in der Zentralschweiz

von einem Felssturz und Überschwemmungen betroffen. Schutt und Geröll verteilten sich auf grossen

Flächen der landwirtschaftlichen Betriebe. „Die Schrecken dieser Ereignisse und die Angst vor

weiteren Überschwemmungen haben uns sehr zugesetzt. In allen Bereichen kamen wir an unsere

Grenzen“. schreibt einer der Bauern im Gesuch an Caritas Schweiz. Passiert so etwas

Unvorhergesehenes, ist die finanzielle Belastungsgrenze, trotz Versicherungsleistungen, Subventionen

oder anderen Entschädigungen, häufig erreicht. „Wir sind daher sehr dankbar für die finanzielle

Unterstützung, welche wir erhalten haben und die für uns ein Grund ist, mit etwas weniger Sorgen in

die Zukunft schauen zu können.“ Die finanzielle Unterstützung, die in solchen Fällen geleistet wird,

ist ein Beitrag an die Restkosten, welche den Betroffenen verbleiben und die sie selber bezahlen

müssen, aber nur mit Mühe oder gar nicht leisten können. Diese Hilfe erfolgt in Zusammenarbeit mit

der Glückskette, welche die finanziellen Mittel zur Verfügung stellt. Dabei führt Caritas Schweiz eine

Fachstelle, an die in Härtefällen Betroffene von Naturgefahren Gesuche einreichen können. Die

Gesuche werden nach klaren und einheitlichen Richtlinien geprüft, wobei auch die individuell

geprägte Notsituation berücksichtigt wird.

Caritas Schweiz, Mediendienst 6, 2. Mai 2013


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Die Folgen eines Unwetters zeigen sich manchmal erst später. Ein vor zwei Jahren bei einem Gewitter

entstandener Hangrutsch hat sich zwischenzeitlich so abgesenkt, dass die oberhalb liegenden Gebäude

gefährdet sind. „Wenn nichts unternommen wird, sind bald die Scheune und das Wohnhaus von

Rutschungen gefährdet“, wird die Situation beschrieben. Obwohl solche Rutschverbauungen von

kantonalen Stellen projektiert und teilweise auch mitfinanziert werden, verbleiben den Betroffenen

Restkosten. Für die Bewohner dieser Liegenschaft sind diese nicht finanzierbar. Ein Beitrag

ermöglicht diese notwendige präventive Verbauung zum Schutz des Wohnhauses und verhindert

grössere Schäden.

Helfen nicht nur nach grossen Katastrophen

Naturgefahren könne punktuell einzelne Personen, Familien oder Körperschaften betreffen. Die breite

Öffentlichkeit nimmt diese Schicksale in der Regel kaum wahr. Für die einzelnen Betroffen sind aber

die Auswirkungen gleich belastend, unabhängig davon, ob sich der Schaden in Folge einer grossen

Katastrophe oder eines lokalen Unwetters ereignet hat. Darum unterstützt Caritas Schweiz zusammen

mit der Glückskette jedes Jahr auch Einzelfälle in der Schweiz, die wegen lokaler Naturgefahren in

Not geraten sind.

Christian Gut, Fachstelle Katastrophenhilfe Schweiz, Caritas Schweiz; E-Mail: cgut@caritas.ch,

Tel. 041 419 23 21.

Caritas Schweiz, Mediendienst 6, 2. Mai 2013

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