DEZEMBER 13 - Der Monat
DEZEMBER 13 - Der Monat
DEZEMBER 13 - Der Monat
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
www.dermonat.li<br />
<strong>DEZEMBER</strong> <strong>13</strong><br />
RÜCKBLICK: Sparen und reagieren – Politik und Finanzplatz<br />
BUCHMESSE: Bücherwelt mit «LeseZeichenLiechtenstein»<br />
FORSCHUNG: Ein vielversprechender Steuersystemansatz
HOFK ELLEREI<br />
DES FÜRSTEN VON<br />
LIECHTENSTEIN<br />
Fürstliche Domäne · FL-9490 Vaduz<br />
www.hofkellerei.li<br />
Zeit für<br />
fürstliche Geschenke.<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
Öffnungs- und Verkaufszeiten<br />
Montag bis Freitag: 8.00 bis 12.00 Uhr und <strong>13</strong>.30 bis 18.00 Uhr · Samstag: 9.00 bis <strong>13</strong>.00 Uhr
INHALT | EDITORIAL<br />
Überraschungen?<br />
Nicht nur an Weihnachten!<br />
3<br />
Auch das Jahr 20<strong>13</strong> bot einige Überraschungen – von den<br />
Wahlen im Frühjahr bis zum Finanzplatz im Herbst<br />
PANORAMA 4<br />
RÜCKBLICK<br />
Sparen und reagieren: Politik und Finanzplatz 6<br />
FINANZPLATZ<br />
Klare Strategie zur Steuerkonformität 10<br />
INDUSTRIE<br />
Mit Innovationen international erfolgreich 14<br />
PORTRÄT<br />
Erwin Gisler: Im Dienste des Fürsten 17<br />
VERMÖGENSVERWALTUNG<br />
Herausforderungen für Vermögensverwalter 18<br />
BUCHMESSE<br />
Bücherwelt mit «LeseZeichenLiechtenstein» 20<br />
VINO E PIÙ<br />
CEST steht für vier Geschäftsbereiche 22<br />
FORSCHUNG<br />
Ein vielversprechender Steuersystemansatz 24<br />
FAIRER HANDEL<br />
Schokolade, die alle glücklich macht 26<br />
Wenn Rückblick gehalten wird auf das Jahr 20<strong>13</strong>,<br />
dann sind Überraschungen festzustellen. Wer hätte<br />
vorher gewettet, dass die neue politische Gruppierung<br />
«Die Unabhängigen»<br />
derart viele Stimmen und Mandate<br />
im Landtag erhält? Ebenso<br />
die Entwicklung auf dem Finanzplatz.<br />
Noch vor einem halben Jahr mutmassten<br />
die Finanzplatzexperten, irgendwann werde der<br />
automatische Informationsaustausch<br />
kommen. Nun hat die<br />
neue Regierung Hasler die Vorwärtsstrategie<br />
der früheren Regierung<br />
Hasler mit der «Liechtenstein-Erklärung»<br />
2009 übernommen<br />
und bietet bilaterale<br />
Abkommen über den automatischen<br />
Informationsaustausch an.<br />
Wie rasch der Transformationsprozess<br />
voranschreitet, ist aus<br />
Günther Meier<br />
dem Interview mit Adolf E. Real Chefredaktor «<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>»<br />
in dieser Ausgabe ersichtlich:<br />
Das Interview wurde noch vor der Regierungserklärung<br />
über den automatischen Informationsaustausch<br />
geführt – Real aber war überzeugt: «<strong>Der</strong> automatische<br />
Informationsaustausch wird kommen!»<br />
IMPRESSUM: 7. Jahrgang, Nr. 83, Dezember 20<strong>13</strong>, 18 750 Exemplare<br />
HERAUSGEBER: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse <strong>13</strong>, FL-9494 Schaan,<br />
Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li<br />
REDAKTION: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, redaktion@dermonat.li<br />
VERLAGSLEITUNG: Max Meinherz, Tel. +423 239 50 20, m.meinherz@gutenberg.li<br />
SEKRETARIAT: Eva Rubin, Tel. +423 239 50 30, office@gutenberg.li<br />
ANZEIGEN: Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@gutenberg.li<br />
GESTALTUNG: Barbara Schmed, Gutenberg AG<br />
SATZ UND DRUCK: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan<br />
PAPIER: PlanoJet, 100 g/m²<br />
ONLINE: «<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>» im Internet: www.dermonat.li<br />
TITELBILD: Das Weihnachtsfest mit dem Kerzenglanz kündigt<br />
sich in der Adventszeit an. (Foto: Günther Meier)<br />
RÄTSEL 28<br />
SCHLUSSPUNKT 30<br />
Feldkircherstrasse <strong>13</strong> | 9494 Schaan<br />
Tel. +423 239 50 50<br />
Bücher für Liechtenstein<br />
Feldkircher Strasse <strong>13</strong> • FL-9494 Schaan<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
PANORAMA<br />
4<br />
5<br />
UNO-Empfehlungen<br />
für Gleichberechtigung<br />
Ein UNO-Ausschuss, der die Umsetzung der<br />
UNO-Frauenkommission zu überprüfen hat, zeigte<br />
sich bei der Beurteilung unseres Landes nicht durchwegs<br />
zufrieden. <strong>Der</strong> Ausschuss ist besorgt, dass<br />
Frauen im Landtag, in Gemeinderäten, in Landeskommissionen<br />
und Beiräten und in leitenden Positionen<br />
der öffentlichen Verwaltung<br />
untervertreten sind. <strong>Der</strong> Ausschuss<br />
ist auch besorgt, dass es gegenwärtig<br />
keine weiblichen Gemeindevorsteher<br />
und keine Landtagskommission<br />
zur Behandlung der<br />
Gleichstellung gibt. Zur Kenntnis<br />
genommen hat das Gremium die<br />
Erklärung Liechtensteins, dass<br />
Frauen oft zu sehr mit beruflichen und familiären<br />
Pflichten belastet seien, um am politischen Leben<br />
teilzunehmen. Um den Problemen abzuhelfen,<br />
empfiehlt der Ausschuss zeitweilige Sondermassnahmen,<br />
wie zum Beispiel eine gesetzliche Quote,<br />
ein System der Geschlechterparität für Nominierungen<br />
für Staatsorgane und eine Verknüpfung der<br />
Finanzierung der politischen Parteien an die Bedingung<br />
der gleichen Vertretung von Frauen.<br />
Foto: Landtag<br />
Wofür der Staat das Geld ausgibt<br />
Die Regierung hat das Budget 2014 vorgelegt. Nachstehend eine<br />
Übersicht, wofür der Staat das Geld ausgibt.<br />
Aufwand Anteil am Budget<br />
Sozial Wohlfahrt 206,6 Mio. Fr. 26 Prozent<br />
Bildungswesen 170,0 Mio. Fr. 21 Prozent<br />
Allgemeine Verwaltung 109,8 Mio. Fr. 14 Prozent<br />
Öffentliche Sicherheit 65,8 Mio. Fr. 8 Prozent<br />
Volkswirtschaft 35,0 Mio. Fr. 4 Prozent<br />
Gesundheit 30,6 Mio. Fr. 4 Prozent<br />
Kultur und Freizeit 30,0 Mio. Fr. 4 Prozent<br />
Verkehr 26,1 Mio. Fr. 3 Prozent<br />
Das Budget 2014 sieht noch keinen Ausgleich zwischen Einnahmen<br />
und Ausgaben vor, so dass die Regierung weiterhin gezwungen ist,<br />
Einsparungen vorzunehmen und Ausschau zu halten nach neuen<br />
Einnahmequellen.<br />
Quelle: Bericht und Antrag der Regierung<br />
Foto: UNO<br />
Exekutivrat «UN Women»<br />
mit Aussenministerin Frick<br />
Liechtenstein wurde an der UNO-Generalversammlung<br />
in den Exekutivrat von «UN Women»<br />
gewählt. «UN Women» ist durch seine Arbeit in 87<br />
Ländern und mit einem Jahresbudget von rund 350<br />
Millionen US-Dollar ein Hauptakteur im weltweiten<br />
Kampf für Gleichberechtigung und gegen die<br />
Diskriminierung von Frauen. Liechtenstein wird<br />
zum ersten Mal im Aufsichtsrat einer UNO-Organisation<br />
vertreten sein. Aussenministerin Aurelia<br />
Frick (auf dem Foto mit UNO-Generalsekretär Ban<br />
Ki-moon) hatte während der UNO-Generaldebatte<br />
die Gelegenheit zu einem Arbeitsgespräch mit der<br />
neuen Leiterin von «UN Women», der ehemaligen<br />
südafrikanischen Vizepräsidentin, Phumzile<br />
Mlambo-Ngcuka.<br />
Wahrnehmung der FMA<br />
in der Öffentlichkeit<br />
Über 200 Finanzintermediäre haben in einer<br />
Umfrage durch die Universität Liechtenstein die Finanzmarktaufsicht<br />
Liechtenstein (FMA) bewertet.<br />
<strong>Der</strong> Bericht zeichnet das Bild einer respektierten,<br />
verlässlichen und kompetenten Aufsichtsbehörde.<br />
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen aber auch Handlungsbedarf<br />
auf. Die Fragen nach der Respektierung,<br />
Verlässlichkeit und Kompetenz der FMA<br />
wurden im Durchschnitt mit 4,5 Punkten auf einer<br />
6-Punkte-Skala bewertet. Die Frage nach der Gewährleistung<br />
der Stabilität des Finanzplatzes Liechtenstein<br />
durch die FMA erhielt dagegen nur die Bewertung<br />
von 3,9 Punkten. In gleicher Höhe bewerteten<br />
die Teilnehmer an der Umfrage die Qualität<br />
der Aufsichtstätigkeit, was knapp einem «gut» entspricht.<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
Liechtenstein-Unternehmen<br />
unter den Top-Arbeitgebern<br />
In der internationalen Arbeitgeberbewertung durch das Great<br />
Place to Work Institut hat die Hilti AG mit dem 15. Rang einen Spitzenplatz<br />
unter den weltweit besten Unternehmen erreicht. Positiv<br />
hervorgehoben wurde, dass das Vertrauen in die Führungskräfte besonders<br />
stark sei. Eine zweite Firma, die Herbert Ospelt Anstalt, besser<br />
bekannt als «Malbuner», schien in der Reihe «Die besten Arbeitgeber<br />
der Ostschweiz» auf. Besonders hervorgehoben wurde, dass<br />
«Malbuner» zu den beliebtesten Marken in der Schweiz gehöre.<br />
Philatelie-Innovation<br />
Briefmarken selbst gestalten<br />
Mit «dieMarke.li» startet die Liechtensteinische Post AG einen<br />
innovativen Service. Mit diesem neuen Angebot wird es Privatpersonen<br />
und Firmen möglich sein, ihre ganz persönliche, individuelle<br />
Briefmarke zu gestalten. Selbstverständlich postgültig, selbstklebend<br />
und mit der briefmarkentypischen Perforation. Bereits herausgegeben<br />
hat die Post einen Kollektionsbogen, der künftig zweimal im Jahr<br />
zu speziellen Anlässen herausgegeben wird. Diese Bogen, die jeweils<br />
zehn verschiedene Motive im Zusammendruck enthalten, sind ebenfalls<br />
postgültig, erscheinen komplett unabhängig und stehen in keinem<br />
Zusammenhang zu den offiziellen Briefmarkenausgaben des<br />
Fürstentums Liechtenstein. <strong>Der</strong> erste Kollektionsbogen erhielt am 2.<br />
Dezember 20<strong>13</strong> seine Postgültigkeit. <strong>Der</strong> Bogen ist aus Anlass der<br />
Ausstellung «Rubens, Van Dyck and the Flemish School of Painting –<br />
Masterpieces from the Collections of the Prince of Liechtenstein» erschienen.<br />
Weihnachtskonzert in der<br />
Friedenskapelle Malbun<br />
Das Weihnachtskonzert im Alpengebiet gehört<br />
zur musikalischen Tradition unseres Landes.<br />
Dieses Jahr findet bereits die 33. Austragung in der<br />
Friedenskapelle in Malbun statt. Das Konzert kann<br />
am Sonntag, 29. Dezember 20<strong>13</strong>, um 17 Uhr besucht<br />
werden. Auf dem Programm<br />
stehen Weihnachts-<br />
Kompositionen von Meistern aus<br />
Barock und Klassik sowie weihnachtliche<br />
Weisen aus den Alpenländern.<br />
Am Schluss des<br />
Konzerts ist das Publikum zum<br />
gemeinsamen Singen beliebter<br />
Weihnachtslieder eingeladen.<br />
Foto: Josef Frommelt<br />
Foto: IKR<br />
UNO-Jahr 2014<br />
Bäuerliche Betriebe<br />
Die UNO hat das Jahr 2014 zum Internationalen<br />
Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe<br />
ausgerufen. Die familienbetriebene Landwirtschaft<br />
und die kleinbäuerliche Landwirtschaft<br />
bilden nach einem UNO-Bericht eine wichtige<br />
Grundlage für eine nachhaltige Nahrungsmittelerzeugung<br />
mit dem Ziel der Ernährungssicherung.<br />
Ausserdem würden diese Kleinbetriebe<br />
einen Beitrag leisten zur Armutsbekämpfung.<br />
Was bäuerliche Kleinbetriebe sind, die im Mittelpunkt<br />
des Jahres 2014 stehen sollen, hat die<br />
UNO umschrieben. Eines der Merkmale solcher<br />
Betriebe ist, dass die Entscheidungskompetenz<br />
bei der bewirtschaftenden Familie liege. Ausserdem<br />
würden die Arbeitskräfte zu einem grossen<br />
Teil von Familienmitgliedern bestellt, womit<br />
Familienleben und Bauernbetrieb praktisch verschmelzen<br />
würden. Die Idee der UNO ist auf<br />
grosse Resonanz gestossen, denn weltweit haben<br />
sich 360 Organisationen dem Aufruf angeschlossen.<br />
Insbesondere die Vorstellung, mit<br />
dem UNO-Jahr die Welt auf die Herausforderungen<br />
und Schwierigkeiten aufmerksam zu<br />
machen, mit denen die bäuerlichen Familienbetriebe<br />
konfrontiert sind. Aufgezeigt werden soll<br />
auch der wertvolle Beitrag, den diese Betriebe<br />
bei der Bekämpfung der Armut und der Sicherstellung<br />
der Ernährungslage leisten. Die UNO<br />
hat alle Mitgliedländer ermuntert, mit Aktionen<br />
und Massnahmen das Internationale Jahr der<br />
bäuerlichen Familienbetriebe zu unterstützen,<br />
die trotz ihrer Kleinheit für Multifunktionalität<br />
und Vielfalt stehen, was ein zukunftsgerichteter<br />
Weg sei.
RÜCKBLICK<br />
6<br />
7<br />
Sparen und reagieren<br />
Politik und Finanzplatz<br />
Von Günther Meier<br />
Drei Themen waren es vor allem, die Liechtenstein im Jahre<br />
20<strong>13</strong> bewegten: Die Wahlen in Landtag und Regierung, die<br />
Sparpolitik für den Ausgleich im Staatshaushalt und die Forderung<br />
nach dem automatischen Informationsaustausch.<br />
<strong>Der</strong> 3. Februar und der 14. November – zwei Daten<br />
des Jahres 20<strong>13</strong>, die wohl bei jedem Rückblick die<br />
entsprechende Erwähnung finden werden. Zwei<br />
Daten auch, die möglicherweise dereinst mit dem<br />
Prädikat «Historisch» in die Geschichte unseres<br />
Landes eingehen werden. Am 3. Februar bestimmten<br />
die Wählerinnen und Wähler mit ihrem Stimmverhalten,<br />
dass das Parlament in der Mandatsperiode<br />
20<strong>13</strong> – 2017 nicht nur drei,<br />
sondern vier Parteien zu umfassen<br />
habe. Und am 14. November<br />
Die Regierung schloss eine<br />
Türe zu Informationen auf,<br />
gab die Regierung in einer Erklärung<br />
bekannt, dass Liechtenstein<br />
die noch vor wenigen Jahren dem automatischen Informationsaustausch<br />
mit anderen Ländern<br />
bei Steuerangelegenheiten<br />
als absolut geschützt galten<br />
nicht mehr ablehnend gegenüberstehe.<br />
Mit der Ankündigung, bilaterale Abkommen<br />
über den automatischen Steuerinformationsaustausch<br />
abschliessen zu wollen, schloss die<br />
Regierung eine Türe zu Informationen auf, die<br />
noch vor wenigen Jahren vor fremden Augen als absolut<br />
geschützt galten und Geheimnisschutz in Anspruch<br />
nehmen konnten. Zumindest ein Geschäftsfeld<br />
des Finanzdienstleistungssektors, nämlich<br />
fremde Vermögen vor dem Zugriff ausländischer<br />
Steuerbehörden zu schützen, dürfte damit endgültig<br />
der Vergangenheit angehören. Ob das bisherige<br />
Zwei- und Drei-Parteien-System mit dem Wahlergebnis<br />
20<strong>13</strong> ebenfalls nur noch in den Geschichtsbüchern<br />
auftauchen wird, werden die nächsten<br />
Wahlen zeigen.<br />
Vorerst scheint im Vier-Parteien-<br />
Landtag ein neuer Wind zu wehen. Für Frischwind<br />
sorgen nicht nur die noch am Ende der vergangenen<br />
Legislaturperiode abgeänderte Geschäftsord-<br />
nung, sondern auch die personelle<br />
Zusammensetzung. Das Interesse<br />
richtet sich auf die neue<br />
Gruppierung «Die Unabhängigen»,<br />
die beim ersten Auftritt bereits vier Mandate<br />
erringen konnte. Das Erstaunliche am Erfolg der<br />
Unabhängigen dürfte sein, dass die neue Gruppierung<br />
nicht als politische Partei im eigentlichen Sinne<br />
auftrat und ebenso kein Wahlprogramm veröffentlichte,<br />
sondern lediglich mit markigen Worten<br />
die bisherige Politik kritisierte. «Das Volk ist unzufrieden»,<br />
sagte der zufriedene Gründer Harry Quaderer,<br />
«das Volk hat einen Ausweg gesucht – und<br />
wir haben uns als Alternative angeboten.» Die<br />
nächsten Jahre werden zeigen, ob es im Stil ausländischer<br />
Piratenparteien genügt, auf Schwachstellen<br />
hinzuweisen oder ob die Wählerschaft nach dem<br />
Anfangserfolg eine eigenständige Positionierung<br />
der Gruppierung fordert. Dieser Punkt dürfte letztlich<br />
entscheidend für die Einschätzung sein, ob die<br />
Unabhängigen nur ein Hoffnungsschimmer gegenüber<br />
dem bisherigen Drei-Parteien-System mit fester<br />
Rollenverteilung waren oder ob sich die «Piraten»<br />
als neue Partei etablieren könnten – und entsprechend<br />
werden sich die Wählerinnen und Wähler<br />
bei den nächsten Wahlen verhalten.<br />
Nur Gefahren oder auch<br />
Chancen für den Finanzplatz?<br />
Die Regierungserklärung vom 14.<br />
November zur internationalen Steuerkooperation<br />
verspricht «Rechtssicherheit und Perspektiven für<br />
die Kunden des Finanzplatzes». Nach Angaben von<br />
Regierungschef Adrian Hasler handelt es sich nicht<br />
um eine neue Strategie, sondern um eine konsequente<br />
Fortführung der bereits seit längerem einge-
Mit dem Wahlerfolg der<br />
Unabhängigen ist Liechtenstein<br />
zum Vier-Parteien-System<br />
übergegangen.<br />
schlagenen und praktizierten Steuerkonformitätsstrategie.<br />
Die Reaktionen der Wirtschaftsverbände,<br />
die bei der Ausarbeitung der Regierungserklärung<br />
involviert waren, fielen positiv aus. Auch aus dem<br />
Ausland kamen zustimmende Kommentare. Liechtenstein<br />
hat sich bereit erklärt, mit anderen Ländern<br />
Vereinbarungen zum automatischen Informationsaustausch<br />
auf Basis des zukünftigen<br />
OECD-Standards abzuschliessen, erwartet aber<br />
gleichzeitig auch die Kooperation der Vertragspartner<br />
zur Sicherstellung der Steuerkonformität für<br />
die Vergangenheit. Im Visier hat die Regierung die<br />
G-5-Länder Deutschland, Grossbritannien, Frankreich,<br />
Italien und Spanien. Das Jahr 20<strong>13</strong> ist das<br />
Jahr der Absichtserklärung über den automatischen<br />
Informationsaustausch. <strong>Der</strong> Teufel könnte,<br />
wie bei vielen anderen Dingen, im Detail stecken.<br />
Entsteht ein Landesspital oder<br />
ein Länderspital?<br />
Zu den Projekten, die das Jahr<br />
20<strong>13</strong> ohne konkrete Entscheidung überdauert haben,<br />
gehört das Landesspital in Vaduz. Wurde unmittelbar<br />
vor der Abstimmung über den geplanten<br />
Neubau die Situation so dargestellt, dass das Spital<br />
in kürzester Zeit nicht mehr in der Lage sei, seine<br />
Aufgaben zu erfüllen, scheint der Spitalbetrieb bisher<br />
nicht gelitten zu haben. Vielmehr werden höhere<br />
Patientenzahlen registriert, was künftige Argumentationen<br />
für einen Spitalneubau nicht erleichtert.<br />
Als gesichert gilt aus der Abstimmung, dass<br />
mehr Kooperationen mit der Nachbarschaft gewünscht<br />
werden. Verlockend<br />
steht das Modell im Raum, nicht<br />
mehr ein Landesspital zu bauen,<br />
sondern ein «Länderspital» zu<br />
errichten – zusammen mit dem Spital Grabs, möglichst<br />
auf der grünen Wiese, möglichst nahe an der<br />
Grenze und möglichst mit einem kurzen Autobahn-Anschluss.<br />
Müsste man eine Prognose stellen,<br />
so ist man versucht zu sagen, das Jahr 2014 wird<br />
wohl (fast) vorüber gehen, bis man weiss, in welche<br />
Richtung die Spitalplanung und Spitalkooperation<br />
gehen wird.<br />
Foto: Günther Meier<br />
Kommt ein Casino oder<br />
kommen zwei Casinos?<br />
Für 20<strong>13</strong> war eine Entscheidung<br />
erwartet worden, ob ein Casino in Vaduz gebaut<br />
werden kann. Dabei stand weniger das «ob» im<br />
Vordergrund als die Frage, welches der beiden geplanten<br />
Geldspielhäuser den Zuschlag erhalten<br />
werde, nachdem das Vergabeverfahren der Regierung<br />
in Zweifel gezogen und vor Gericht angefochten<br />
wurde. Man kann durchaus geteilter Meinung<br />
sein, ob solche Entscheidungen der Regierung von<br />
Gerichten geklärt werden müssen. Zumindest anderswo<br />
bestehen erhebliche Zweifel an der Vorstellung,<br />
dass die Zuteilung von Konzessionen an private<br />
Unternehmen in den Aufgabenbereich von<br />
Verwaltungsgerichten oder gar von Verfassungsgerichten<br />
fällt. Vor dem Hintergrund der Befürchtung,<br />
die Casino-Frage könnte zu einem ewigen<br />
Gerichtsstreit werden, ist die Empfehlung nicht<br />
weit, die Regierung müsste den Knoten mit einer<br />
Vorwärtsstrategie durchhauen: Warum nicht zwei,<br />
drei oder noch mehr Casino-Konzessionen vergeben,<br />
wenn die Auflagen erfüllt sind? In anderen<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
VORSORGE<br />
8<br />
Wirtschaftsbereichen wird auch auf die Marktkräfte<br />
vertraut, wird auch die liberale Wirtschafts- und<br />
Rechtsordnung hervorgehoben, die das Risiko<br />
nicht dem Staat überlässt, sondern der freien<br />
Marktwirtschaft.<br />
Noch ist das Ziel, im Staatshaushalt<br />
einen Ausgleich zwischen Einnahmen und<br />
Ausgaben zu schaffen, nicht erreicht. Auch der<br />
Transformationsprozess auf dem Finanzplatz ist<br />
noch nicht zu Ende, auch wenn zuerst mit der<br />
«Liechtenstein-Erklärung» 2009 und nachfolgend<br />
mit der Regierungserklärung 20<strong>13</strong> zwei Pflöcke<br />
eingeschlagen wurden, die sowohl den Finanzplatz<br />
als auch die Beziehungen des Landes zu anderen<br />
Staaten wesentlich verändern werden. Nicht nur<br />
das Ringen um die Finanzpolitik und um den automatischen<br />
Informationsaustausch in Steuersachen<br />
wird im kommenden Jahr fortgesetzt, auch die Spital-<br />
und Casino-Entscheidungen stehen bevor.<br />
Ganz abgesehen davon, dass die Sicherung der AHV<br />
und weitere damit zusammenhängende Fragen einer<br />
dringenden Bearbeitung bedürfen. 20<strong>13</strong> ist<br />
noch nicht zu Ende – die Diskussion über entscheidende<br />
Zukunftsfragen aber auch noch nicht. |<br />
Die liechtensteinische Parteienlandschaft<br />
Jahrzehnte wurde Liechtenstein durch ein Zwei-Parteien-System geprägt. Erst die Freie Liste schaffte als dritte Partei den Einzug<br />
ins Parlament, nachdem andere Gruppierungen früher gescheitert waren. Seit den Wahlen 20<strong>13</strong> sind im Landtag vier Parteien<br />
vertreten.<br />
Im Unterschied zu den Nachbarstaaten kam es in Liechtenstein spät zur Gründung von politischen Parteien. Erst das Wahlgesetz von<br />
1918, das die Wahl von 12 der 15 Abgeordneten für den Landtag durch das Volk einführte, ermöglichte die Bildung von parteipolitischen<br />
Gruppierungen. In jenem Jahr formierten sich die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) und die Christlich-Soziale Volkspartei (VP). Während<br />
die FBP unverändert blieb, fusionierte die VP mit dem Liechtensteiner Heimatdienst 1936 zur Vaterländischen Union (VU). In der<br />
bald hundertjährigen Parteiengeschichte sind weitere Parteigründungen zu verzeichnen, von denen aber nur die Freie Liste (FL) und<br />
die Gruppierung «Die Unabhängigen» den Sprung in den Landtag schafften.<br />
Eine «Volksdeutsche Bewegung in Liechtenstein», die den Anschluss an Hitler-Deutschland forderte, wurde 1938 gegründet. An Wahlen<br />
konnte sich diese Partei nicht beteiligen, weil 1939 aufgrund der nationalsozialistischen Gefahr eine «stille Wahl» durchgeführt<br />
wurde und 1943 der Fürst die Mandatsdauer des Landtags verlängerte. Mit dem Zusammenbruch des Dritten Reichs war der Gruppierung<br />
die Basis entzogen.<br />
Schon 1933 war der «Liechtensteinische Heimatdienst» gegründet worden, der zuerst einen Staat ohne Parteien anstrebte, dann aber<br />
nationalsozialistische und autoritäre Züge aufwies und sich 1936 mit der Volkspartei zur Vaterländischen Union (VU) zusammenschloss.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg kandidierte eine «Wahlliste der unselbständig Erwerbenden und Kleinbauern» für den Landtag, konnte<br />
aber bei den Wahlen am 15. Februar 1953 nur knapp 7 Prozent der Stimmen erreichen und fiel damit aus dem Rennen. Schon bei den<br />
Wahlen vom 14. Juni 1953, die wegen der Blockade der VU angesetzt werden musste, trat diese Gruppierung nicht mehr an.<br />
Von sehr kurzer Dauer war auch der Auftritt einer Wählergruppe mit der Bezeichnung «Arbeiter- und Bauernpartei des Liechtensteiner<br />
Unterlandes» vor den Wahlen 1957. Diese Gruppe wurde nicht zu den Wahlen zugelassen, weil nach Entscheidung der Regierung die<br />
Wahlvorschriften nicht beachtet worden waren.<br />
Bei den Wahlen 1962 erhielt die Christlich-Soziale Partei (CSP) zwar knapp über 10 Prozent der Stimmen, scheiterte aber an der damals<br />
bestehenden 18-Prozent-Hürde. Bis 1974 kandidierte die CSP jeweils bei den Wahlen, konnte aber niemals die Sperrklausel überwinden<br />
und verschwand von der politischen Bildfläche.<br />
Auch die Überparteiliche Liste Liechtenstein (ÜLL) scheiterte mit einem Anteil von gut 3 Prozent der Stimmen bei den Wahlen 1989 an<br />
der Sperrklausel, die inzwischen auf 8 Prozent gesenkt worden war.<br />
Die Freie Liste (FL) schaffte erst im dritten Anlauf 1993 den Einzug in den Landtag, nachdem sie 1986 und 1989 die Sperrklausel nicht<br />
überwinden konnte.<br />
Schnelleren Erfolg hatte bei den Wahlen 20<strong>13</strong> die Gruppierung «Die Unabhängigen», die auf Anhieb 15,3 Prozent der Wählerstimmen<br />
erringen konnte und im Landtag mit 4 Abgeordneten vertreten ist.<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
walder,werber<br />
Mobile Banking leicht gemacht.<br />
Von der Einzahlung über den Kontoauszug bis zum Börsengeschäft –<br />
mit dem neuen LLB Mobile Banking haben Sie Ihre Finanzen immer und<br />
überall im Griff. Egal, ob Sie gerade unterwegs sind, in Ihrer Freizeit,<br />
beim Sport oder Shoppen. Mein Style. Mein Banking.<br />
Entdecken Sie die Vorteile des einfachen und sicheren Bankings<br />
per Smartphone und Tablet. Informieren Sie sich unter:<br />
www.llb.li/mobilebanking.
FINANZPLATZ<br />
10<br />
11<br />
Klare Strategie<br />
zur Steuerkonformität<br />
Die internationalen Forderungen nach Transparenz hat zu entsprechenden<br />
Entwicklungen auf dem Finanzplatz Liechtenstein geführt. Adolf E. Real, Präsident<br />
des Liechtensteinischen Bankenverbandes, erklärt im Interview die<br />
Auswirkungen auf die Banken.<br />
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Können Sie eine<br />
vorläufige Bilanz ziehen, wie es den Banken auf<br />
dem Finanzplatz Liechtenstein gegangen ist?<br />
20<strong>13</strong> war und ist nach wie vor ein wichtiges und<br />
herausforderndes Jahr für die Banken. Die Umsetzung<br />
der neuen Strategien verlangte den Banken<br />
einiges ab, sie haben Kosten-<br />
Die Banken haben Kostensenkungsprogramme<br />
umgesetzt<br />
senkungsprogramme umgesetzt<br />
und ihre Kernkompetenzen in<br />
der Beratung gestärkt. Die Banken<br />
sind stabil, solide und gut<br />
und ihre Kernkompetenzen<br />
aufgestellt, was sie im anhaltend<br />
in der Beratung gestärkt<br />
angespannten Umfeld auszeichnet<br />
und eine Stärke ist. Auch hinsichtlich<br />
der Steuerkonformitätsstrategie, die die<br />
Banken massgeblich mittragen, war 20<strong>13</strong> ein sehr<br />
intensives Jahr. Wichtigster Meilenstein war hier<br />
sicher das Abgeltungssteuerabkommen<br />
zwischen Österreich<br />
Adolf E. Real, Präsident des Liechtensteinischen<br />
Bankenverbandes. und Liechtenstein. Auch haben<br />
sich die Banken mit ihrer Richtlinie<br />
zur Steuerkonformität klar<br />
zum eingeschlagenen Weg bekannt.<br />
Wir wissen, dass die Banken<br />
20<strong>13</strong> Neugeldzuflüsse verzeichnen<br />
konnten und dass die<br />
Restrukturierungsmassnahmen<br />
des vergangenen Jahres Wirkung<br />
zeigen.<br />
Foto: Bankenverband<br />
Im Zuge der internationalen<br />
Steuer- und Transparenzdiskussion<br />
sind Kunden mit ihrem Vermögen<br />
aus Liechtenstein abgezogen.<br />
Hat diese Abwanderung<br />
angehalten?<br />
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Gelder abgezogen<br />
werden, Kunden beispielsweise ihr Institut wechseln.<br />
Gemäss den Halbjahreszahlen 20<strong>13</strong> verzeichnen<br />
wir am Platz netto über Neugeldzuflüsse, was<br />
erfreulich ist und uns zuversichtlich stimmt. Für<br />
uns ist dies ein klares Signal, dass das Vertrauen in<br />
den Finanzplatz vorhanden ist.<br />
Eine gewisse Unruhe war auf dem Bankenplatz<br />
Liechtenstein mit CEO-Wechseln festzustellen.<br />
Handelte es sich dabei um übliche Personalwechsel<br />
an oberster Stelle oder sind diese Wechsel ein<br />
Zeichen für den Zustand des Finanzplatzes?<br />
Es ist nicht ungewöhnlich, dass es gelegentlich auch<br />
auf CEO-Ebene zu Wechseln kommt. Bei einem<br />
kleinen Bankenplatz wie Liechtenstein mit 14 Mitgliedsbanken<br />
fallen Wechsel mehr auf, insbesondere,<br />
wenn solche Wechsel fast zeitgleich erfolgen. Ich<br />
würde dies jedoch nicht überbewerten.<br />
Es gab auch Neuausrichtungen liechtensteinischer<br />
Banken im Ausland und die Schliessung von<br />
Aussenstellen. Sind liechtensteinische Banken zu<br />
klein, um im Ausland zu konkurrieren oder wurden<br />
hier Bereinigungen vorgenommen?<br />
Die Banken Liechtensteins richten sich neu aus und<br />
konzentrieren sich auf ihr jeweiliges Kerngeschäft.<br />
Während einzelne Banken im Zuge der Neuausrichtung<br />
Standorte schliessen, expandieren andere<br />
auch im Ausland und sind damit erfolgreich. Dies<br />
ist eine Frage der Strategie, die die jeweiligen Banken<br />
einschlagen.<br />
Regierung, Verbände und Marktteilnehmer haben<br />
anfangs 20<strong>13</strong> eine integrierte Finanzplatzstrategie<br />
erarbeitet. Was sind die Schwerpunkte und wie hat
Foto: Liechtensteinische Landesbank<br />
Die Banken Liechtensteins sich diese Strategie in den vergangenen<br />
<strong>Monat</strong>en entwickelt?<br />
haben das klare Ziel, nur noch<br />
deklarierte Gelder zu verwalten. Regierung und Finanzplatzakteure<br />
haben Mitte 2012 beschlossen,<br />
ihre jeweiligen Strategien im Rahmen einer<br />
integrierten Finanzplatzstrategie umzusetzen. Ziel<br />
ist es, durch Bündelung der Kräfte und Priorisierung<br />
der Projekte sicherzustellen, dass Liechtensteins<br />
Finanzplatz auch weiterhin ein attraktiver<br />
Standort ist und unseren Kunden eine langfristige<br />
Perspektive in einem vom Wandel geprägten Umfeld<br />
geben kann. Das Projekt ist sehr gut angelaufen,<br />
in der Zwischenzeit haben Strategiebüro und Arbeitsgruppen<br />
ihre Arbeit aufgenommen.<br />
<strong>Der</strong> Liechtensteinische Bankenverband hat eine<br />
Richtlinie zur Steuerkonformität erlassen, die von<br />
den Banken bis zum 31. Oktober 20<strong>13</strong> umzusetzen<br />
war. Was strebt der Bankenverband mit dieser<br />
neuen Richtlinie an?<br />
Die Banken Liechtensteins bekennen sich klar zur<br />
Strategie der Steuerkonformität mit dem klaren<br />
Ziel, nur noch deklarierte Gelder zu verwalten. Aus<br />
Zur Person<br />
Adolf E. Real ist Präsident des Liechtensteinischen Bankenverbandes<br />
(LBV), der für seine Mitglieder eine Richtlinie zur Steuerkonformität<br />
erlassen hat. www.bankenverband.li<br />
diesem Grund haben sich die liechtensteinischen<br />
Banken zu einheitlichen Mindeststandards in Bezug<br />
auf die anzuwendenden Sorgfaltspflichten hinsichtlich<br />
der Steuerkonformität ihrer Kunden verpflichtet.<br />
So sind die Banken verpflichtet, vor der<br />
Eröffnung einer Kundenbeziehung und der Entgegennahme<br />
entsprechender Vermögenswerte im<br />
Fall eines erhöhten Risikos steuerrechtswidrigen<br />
Verhaltens weitere Abklärungen zu treffen. Führen<br />
die Abklärungen zu keinem plausiblen Ergebnis,<br />
lehnen die Banken die Geschäftsbeziehungen ab.<br />
Ebenso verfahren sie bei der Annahme von Neugeld<br />
bei Bestandskunden. Die Richtlinie soll dazu beitragen,<br />
das Ansehen des Finanz- und Bankenplatzes<br />
weiter zu stärken.<br />
<strong>Der</strong> Bankenverband hat sich im Ausland präsentiert<br />
und für den Finanzplatz Liechtenstein geworben.<br />
Hat diese Offensive schon Erfolge zu verzeichnen?<br />
<strong>Der</strong> Liechtensteinische Bankenverband führt seit<br />
vielen Jahren Gespräche mit Persönlichkeiten aus<br />
Politik, Medien und Wirtschaft im Ausland, insbesondere<br />
in Deutschland und Österreich, aber auch<br />
in der EU und in der Schweiz. Dabei handelt es sich<br />
weniger um eine Offensive als vielmehr um den<br />
permanenten Auf- und Ausbau eines stabilen<br />
Netzwerks einerseits an Freunden und Fürsprechern<br />
andererseits aber auch um den sachlichen<br />
Diskurs mit unseren Kritikern. Wir informieren<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
FINANZPLATZ<br />
12<br />
aus erster Hand, erläutern die aktuellen Entwicklungen<br />
des Finanzplatzes und liefern Zahlen und<br />
Fakten, anhand derer die ernsthaften Bemühungen<br />
und Erfolge hinsichtlich eines stabilen, nachhaltigen<br />
und qualitativ hochwertigen Finanzplatzes<br />
deutlich werden. Wir versuchen, Verständnis<br />
für unsere Position zu erlangen und Kritik zu begegnen.<br />
Dass diese Bemühungen Früchte tragen,<br />
zeigt unter anderem die Tatsache, dass Liechtenstein<br />
sehr viel differenzierter wahrgenommen<br />
wird und die Diskussion in vielen Fällen sachlich<br />
und auch in freundschaftlicher Atmosphäre verläuft.<br />
Liechtenstein wird als seriöser und innovativer<br />
Finanzplatz wahrgenommen. Aber wir müssen<br />
nach wie vor am Vertrauen arbeiten und mit Fakten<br />
überzeugen.<br />
Das internationale Umfeld für den Banken- und<br />
Finanzplatz Liechtenstein dürfte sich 2014 kaum<br />
verändern. Wie sieht Ihr Ausblick aus, wenn Sie<br />
dieses Umfeld und die Forderung nach automatischem<br />
Informationsaustausch betrachten?<br />
<strong>Der</strong> automatische Informationsaustausch wird kommen.<br />
Erst im September haben sich die G20 verpflichtet,<br />
untereinander den AIA einzuführen. Er<br />
soll zudem globaler Standard werden, geht es nach<br />
der OECD. Auch wir müssen uns also mit den Konsequenzen<br />
aus einer Einführung des AIA auseinandersetzen.<br />
Die Banken sind sich der Entwicklungen<br />
hinsichtlich der zunehmenden Transparenz bis hin<br />
zum AIA bewusst und stellen sich darauf ein. Für<br />
uns stellt sich dabei nicht mehr die Frage des «ob»,<br />
sondern vielmehr die Frage nach dem «wie». Die<br />
Banken haben sich entschieden, diesen Prozess aktiv<br />
mitgestalten und an neuen OECD-Standards mitwirken<br />
zu wollen. Deshalb begrüssen wir auch klar<br />
die aktuelle Regierungserklärung in Sachen Steuerkooperation<br />
und automatischer Informationsaustausch.<br />
Wir werden uns hierbei für einen Ansatz<br />
stark machen, der praktikabel und effektiv umsetzbar<br />
ist, auf klaren Spielregeln beruht, die berechtigten<br />
Interessen aller Beteiligten mitberücksichtigt<br />
und Diskriminierungen ausschliesst. Ich bin überzeugt,<br />
dass wir damit auf dem richtigen Weg sind. |<br />
Automatischer Informationsaustausch<br />
Die Regierung hat im Transformationsprozess des Finanzplatzes einen Schritt vorwärts gemacht und am 14. November<br />
20<strong>13</strong> eine Erklärung veröffentlicht, die anderen Ländern einen automatischen Informationsaustausch anbietet.<br />
Liechtenstein hat am 21. November 20<strong>13</strong> die Konvention der OECD und des Europarats über die gegenseitige Amtshilfe in<br />
Steuersachen unterzeichnet. Ausgehend von der Überlegung, dass der automatische Informationsaustausch zum internationalen<br />
Standard werden wird, bietet Liechtenstein nach der Unterzeichnung dieser Konvention anderen Ländern bilaterale<br />
Vereinbarungen zum automatischen Austausch von Steuerinformationen an. Für die Regierung ist dieser Schritt eine konsequente<br />
Fortführung der bereits seit längerem eingeschlagenen und praktizierten Steuerkonformitätsstrategie.<br />
Verfolgt werden damit zwei Ziele: Einerseits die Rechtssicherheit festigen für die Kunden des Finanzplatzes und ihnen gleichzeitig<br />
eine Perspektive für die Zukunft bieten, andererseits die Stärkung der internationalen Position Liechtensteins als zuverlässiger<br />
und vertrauenswürdiger Partner.<br />
Mit der Erklärung hat die Regierung gleichzeitig zu verstehen gegeben, dass nach ihrer Auffassung eine wirksame Zusammenarbeit<br />
im Steuerbereich mehr Elemente als nur den Informationsaustausch umfasse. Liechtenstein sei deshalb bereit, den mit<br />
Grossbritannien erfolgreich verfolgten Ansatz zur Steuerlegalisierung ausländischer Vermögen weiterzuentwickeln. Das Abkommen<br />
mit dem Vereinigten Königreich stellt sicher, dass die Steuerpflichtigen die Steuerbestimmungen ihres Heimatlandes<br />
in Liechtenstein umfassend erfüllen. Im Gegenzug werden die liechtensteinischen Dienstleistungen und Vermögensstrukturen<br />
anerkannt. Daraus resultieren für beide Seiten bessere Rahmenbedingungen für die Zukunft.<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
BILDUNG<br />
Lernziele müssen<br />
klar definiert sein<br />
<strong>13</strong><br />
Die grossen Bildungsreformen plant Bildungsministerin<br />
Dr. Aurelia Frick gemäss eigenen Aussagen<br />
nicht. Vielmehr will sie wieder Ruhe in die<br />
Schulen einkehren lassen. Bildungspolitische<br />
Schwerpunkte nennt sie dennoch: Die Zahl der<br />
Standardtests, die Aufteilung von Aufgaben,<br />
Kompetenzen und Verantwortung sowie die Lehrmittel.<br />
Wir haben uns mit ihr über Letzteres<br />
unterhalten.<br />
Aurelia Frick, was ist Ihre Meinung als Bildungsministerin:<br />
Sind unsere Lehrmittel schlecht?<br />
Nein, unsere Lehrmittel sind nicht schlecht. Diskussionen<br />
gibt es vor allem über das Englisch-Lehrmittel<br />
«Young World», das bis zur 6. Klasse Verwendung<br />
findet. Es geht bei den Überlegungen zu den<br />
Lehrmitteln vor allem darum auszuloten, ob eine<br />
gewisse Lehrmittelfreiheit Mehrwert im Unterricht<br />
bringt oder nicht.<br />
Besteht nicht die Gefahr, dass bei einer freien<br />
Lehrmittelwahl jede Klasse und jede Schule in<br />
unserem Land andere Inhalte vermittelt und<br />
Schulübertritte oder Schulwechsel schwieriger<br />
werden?<br />
Von der komplett freien Lehrmittelwahl darf nicht<br />
die Rede sein. Wenn, dann spreche ich von einer<br />
beschränkten Freiheit, die innerhalb bestimmter<br />
Lehrmittel auswählt. Diese Freiheit würde maximal<br />
für einzelne Schulstandorte gelten, nicht für<br />
die einzelne Klasse. Wichtig dabei wäre natürlich,<br />
dass die Lernziele klar definiert sind. Wir sind aber<br />
noch in einer Phase der Prüfung dieser Gedanken.<br />
Sie sprechen das Englisch-Lehrmittel «Young<br />
World» an. Von welcher Seite kommt die Kritik an<br />
diesem Lehrmittel?<br />
Vereinzelte Lehrpersonen, aber auch Eltern sind<br />
mit diesem Lehrmittel seit der Einführung nicht<br />
einverstanden. Ich habe mir dieses Buch selber angeschaut<br />
und kann die geäusserte Kritik auch verstehen.<br />
Sich in diesem Buch zurechtzufinden, ist<br />
nicht einfach. Dazu kommt, dass das Buch fast kei-<br />
Foto: Regierung<br />
ne Grammatik beinhaltet. Auch Bildungsministerin Dr. Aurelia<br />
das zu lernende Vokabular ist<br />
Frick: «Fremdsprachen<br />
fraglich.<br />
machen dann Spass, wenn<br />
das erlernte Wissen praktisch<br />
Was meinen Sie damit konkret?<br />
genutzt werden kann.»<br />
Ich bin keine Pädagogin, habe<br />
aber selber immer mit Freude Fremdsprachen<br />
gelernt und darf behaupten, gerade in Englisch sattelfest<br />
zu sein. Beim Durchblättern von «Young<br />
World» bin ich schon in den ersten Kapiteln auf<br />
Vokabeln gestossen, die ich bisher nicht kannte, nie<br />
in meinem Leben brauchte und wohl auch nie brauchen<br />
werde. Ich bin aber schon der Meinung, dass<br />
Fremdsprachen dann Spass machen, wenn das erlernte<br />
Wissen praktisch genutzt werden kann. Dazu<br />
muss man nach dem Weg fragen können, Essen<br />
und Getränke bestellen, über sich Auskunft erteilen<br />
und etwas nachfragen können. Ob das Brutverhalten<br />
von Seevögeln da auch dazu gehört, überlasse<br />
ich dem Betrachter.<br />
Was unternehmen Sie dagegen?<br />
Im konkreten Fall will ich überprüfen lassen, welche<br />
Alternativen wir zu diesem Englisch-Lehrmittel<br />
haben. Betreffend das weitere Vorgehen in<br />
Sachen Lehrmittel führe ich noch Gespräche. |<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
INDUSTRIE<br />
14<br />
15<br />
Mit Innovationen<br />
international erfolgreich<br />
Die liechtensteinische Exportindustrie hat sich trotz Schwierigkeiten der<br />
Weltwirtschaft und ungünstigen Wechselkursen gut behaupten können. Die<br />
Unternehmen erhöhten als Gegenmassnahme durch Effizienzsteigerung die<br />
Produktivität.<br />
Weltweit war das Wirtschaftsjahr 20<strong>13</strong> eher von<br />
Konjunkturflaute als von Aufwärtsentwicklung geprägt.<br />
Wie fällt Ihre vorläufige Bilanz gegen Jahresende<br />
für die liechtensteinische Exportindustrie<br />
aus?<br />
Die allgemeine Lage der Industrie und des warenproduzierenden<br />
Gewerbes in Liechtenstein war laut<br />
einer kürzlich publizierten Umfrage des Amts für<br />
Statistik im 3. Quartal insgesamt zufriedenstellend.<br />
6 % der Unternehmen bezeichnen die Lage als gut,<br />
für 89 % der Unternehmen war<br />
die Lage befriedigend und 5 %<br />
Innovative und qualitativ<br />
der Unternehmen beurteilen sie<br />
hochstehende Produkte und als schlecht. Für das 4. Quartal<br />
20<strong>13</strong> liegen die Erwartungen der<br />
Dienstleistungen sind Grundbedingungen<br />
im aktuellen veau. Die direkten Warenexporte<br />
Unternehmen auf demselben Ni-<br />
der liechtensteinischen Exportbetriebe<br />
sind vom 1. bis und mit<br />
Währungsumfeld<br />
dem 3. Quartal 20<strong>13</strong> um rund ein<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Angesichts<br />
der widrigen Umstände, insbesondere mit<br />
der durchwachsenen Weltkonjunktur und dem<br />
starken Schweizer Franken, kann dieses Resultat<br />
als zufriedenstellend beurteilt werden.<br />
Wenn weltweit die Nachfrage nach Industriegütern<br />
bescheiden ausfällt, kommen auch die liechtensteinischen<br />
Unternehmen unter Druck. Gilt<br />
diese Feststellung für alle oder gibt es Unterschiede<br />
zwischen den Branchen?<br />
Die liechtensteinische Exportstatistik erfasst nur<br />
den Warenwert und das Warengewicht nach Ländern.<br />
Daher ist keine Aussage über Unterschiede<br />
nach Branchen möglich. Sicher ist jedoch, dass die<br />
Unternehmen je nach Marktausrichtung unter-<br />
schiedlich von Nachfragesteigerungen oder Nachfragerückgängen<br />
betroffen sind. Die unstabile Konjunkturlage<br />
in wichtigen Handelsländern und der<br />
starke Franken hingegen betreffen alle Unternehmen,<br />
die international tätig sind.<br />
Ein Teil der liechtensteinischen Industrieunternehmen<br />
sind Zulieferbetriebe für grössere Unternehmen,<br />
ein Teil verkauft Fertigprodukte. Wer war<br />
20<strong>13</strong> in der besseren Position, was Aufträge, Auslastung<br />
und Preise betrifft?<br />
In der Konjunkturumfrage wird nicht nach Zuliefer-<br />
und Herstellerbetrieben, sondern nur nach<br />
Metall- und Nichtmetall-Industrie unterschieden.<br />
Die Maschinen- und Anlagenauslastung stieg im<br />
3. Quartal 20<strong>13</strong> an. 32 % der Unternehmen haben<br />
eine steigende Auslastung gemeldet. Bei 63 % der<br />
Unternehmen ist die Anlagenauslastung im 3.<br />
Quartal 20<strong>13</strong> gleich geblieben, bei 5 % ist sie rückläufig.<br />
Für das laufende Quartal erwarten die Un-<br />
Foto: Hilti AG, Schaan
Foto: Hoval AG, Vaduz<br />
ternehmen, dass die Maschinen- und Anlagenauslastung<br />
gleich bleiben wird.<br />
Generell haben Unternehmen,<br />
die eigene Fertigprodukte herstellen und verkaufen,<br />
einen etwas grösseren geschäftlichen Handlungsspielraum<br />
als reine Zulieferbetriebe, die nur einzelne<br />
Teile für ein anderes Unternehmen fertigen. Dazwischen<br />
sind jene Zulieferfirmen angesiedelt, die<br />
nicht nur einzelne Teile, sondern ganze Systeme<br />
entwickeln und herstellen. In allen Fällen gilt, Innovation<br />
und Effizienz sind zwingend, um international<br />
erfolgreich zu sein.<br />
Die Wechselkurs-Entwicklung zwischen Franken<br />
und Euro machte vor ein paar Jahren den Exporteuren<br />
schwer zu schaffen. Mit der Stabilisierung<br />
des Kurses durch die Schweizer Nationalbank<br />
konnte die Abwärtsentwicklung aufgehalten werden,<br />
doch ist die Exportindustrie noch ein Stück<br />
vom Wunsch-Wechselkurs entfernt. Wie werden<br />
die Unternehmen damit fertig?<br />
<strong>Der</strong> Wunsch-Wechselkurs vom Franken zum Euro<br />
wäre für die exportierenden Unternehmen sicher<br />
einiges höher als der aktuelle Stabilisierungskurs<br />
der Schweizer Nationalbank. Die Unternehmen haben<br />
sich jedoch in den vergangenen Jahren auf die<br />
stabilisierte Wechselkurssituation eingerichtet und<br />
diese hat ihnen eine gute Planungssicherheit gegeben.<br />
Die Unternehmen mussten sich insbesondere<br />
seit dem Jahr 2011 intensiv auf die neue Situation<br />
einstellen. Durch Effizienzsteigerung erhöhten viele<br />
Unternehmen die Produktivität und bekamen<br />
damit in der Preisgestaltung etwas mehr Spielraum.<br />
Darüber hinaus haben die Betriebe<br />
ihre Einnahmen- und Aus-<br />
Die unstabile Konjunkturlage<br />
in wichtigen Handelsländern<br />
gabenströme auch währungsmässig<br />
und der starke Franken<br />
in einen optimaleren Ein-<br />
klang gebracht. Innovative und<br />
betreffen alle Unternehmen,<br />
die international tätig sind.<br />
qualitativ hochstehende Produkte<br />
und Dienstleistungen sind Grundbedingungen<br />
in diesem Währungsumfeld. Ist dies nicht mehr der<br />
Fall, ist das Unternehmen mit der Konkurrenz vergleichbar<br />
und steht im direkten Wettbewerb über<br />
den Preis. Dann kann schon ein geringer Währungsunterschied<br />
ausschlaggebend sein.<br />
Teile der Produktion werden von den Unternehmen<br />
ins Ausland verlagert. Besteht die Gefahr,<br />
dass bald einmal ganze Firmen ihre Produktionsstätten<br />
in Liechtenstein schliessen und ins Ausland<br />
abwandern?<br />
<strong>Der</strong> Anteil der Industrie mit 39 % der Beschäftigten<br />
ist in Liechtenstein, verglichen mit den Nachbarländern,<br />
überdurchschnittlich hoch. Liechtenstein<br />
ist ein erfolgreicher Industriestandort, insbesondere<br />
für Unternehmen, die innovative Produkte mit<br />
hoher Qualität anbieten, mit welchen sich eine<br />
hohe Wertschöpfung erzielen lässt. Aber natürlich<br />
gibt es in einer Zeit des schnellen Wandels in den<br />
Weltmärkten immer wieder Produkte oder Pro-<br />
Zur Person<br />
Klaus Risch ist Präsident der Liechtensteinischen Industrie- und<br />
Handelskammer (LIHK) mit Sitz in Vaduz. www.lihk.li<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
INDUSTRIE<br />
16<br />
duktreihen, bei denen sich eine<br />
Produktion in einem Hochlohnland<br />
wie Liechtenstein nicht<br />
mehr rechnet und die, sollen sie<br />
noch weiter verkauft werden, an<br />
einen Ort mit billigeren Produktionskosten<br />
verlagert werden müssen. Ein beschleunigter<br />
Trend zur Verlagerung von Produktionseinheiten<br />
ist jedoch nicht erkennbar. Für einen hervorragenden<br />
F&E-Standort Liechtenstein, der in<br />
Zukunft noch an Wichtigkeit gewinnen wird, ist<br />
auch die örtliche Nähe zur Produktion nicht unwichtig.<br />
Mit dem neuen Steuergesetz wurde ein einheitlicher<br />
Steuersatz von 12,5 Prozent für die Unternehmensbesteuerung<br />
festgelegt. Hat sich die<br />
Flat-Tax für die Unternehmen gelohnt?<br />
Die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer<br />
hat die Einführung des neuen Steuergesetzes<br />
begrüsst. Mit dem alten Steuergesetz wurden<br />
die Unternehmen nach Ertragsintensität zwischen<br />
7,5 und 15 %, unter Berücksichtigung der<br />
Ausschüttungsintensität, mit maximal 20 % besteuert.<br />
Die heutige Flat-Rate-Tax ist insgesamt ein<br />
viel einfacherer und wirtschaftsfreundlicher Ansatz,<br />
der sich auch attraktiv für Neuansiedlungen<br />
auswirken wird. Insgesamt kann das neue Steuergesetz<br />
aus Wirtschaftssicht sicher positiv beurteilt<br />
werden.<br />
In jüngster Zeit sind politische Stimmen laut geworden,<br />
die eine höhere Besteuerung für die Unternehmen<br />
fordern. Nicht nur deswegen, weil der<br />
Staat mehr Einnahmen braucht, sondern auch<br />
deswegen, weil offenbar einige Unternehmen<br />
praktisch keine Steuern bezahlen. Wie sehen Sie<br />
diese Steuerdiskussion?<br />
Bei einigen grossen und global tätigen Unternehmen<br />
wirken sich die zurzeit weltweit angespannte<br />
Konjunktursituation wie auch insbesondere die<br />
ungünstige Wechselkurssituation negativ auf den<br />
Ertrag im Mutterhaus in Liechtenstein aus. Dies<br />
Foto: Neutrik AG Schaan<br />
wirkt sich dementsprechend auch auf die aktuellen<br />
Steuereinnahmen des Staates aus.<br />
Aus unserer Sicht besteht für das System des neuen<br />
Steuergesetzes kein Korrekturbedarf, hingegen bezüglich<br />
einzelner Bestimmungen. Die LIHK arbeitet<br />
zusammen mit anderen Wirtschaftsverbänden<br />
in einer Expertengruppe mit, um gemeinsam eine<br />
alternative Lösung zu der in den Massnahmenpaketen<br />
II und III vorgeschlagenen Entkoppelung des<br />
Eigenkapital-Zinsabzuges vom Sollertrag zu Handen<br />
des Regierungschefs zu erarbeiten.<br />
Für die Weltwirtschaft werden für 2014 generell<br />
keine grossen Verbesserungen erwartet. Wie sind<br />
Ihre Erwartungen, Hoffnungen und Prognosen für<br />
das kommende Jahr?<br />
Im September veröffentlichte das Institut für Weltwirtschaft<br />
in Kiel Medieninformationen mit den<br />
Titeln: «Deutsche Konjunktur nimmt allmählich<br />
Fahrt auf» und «Die Konjunktur im Euroraum belebt<br />
sich» und «Expansion der Weltwirtschaft bleibt<br />
moderat». Schon diese Titel zeigen das zukünftige<br />
Spannungsfeld für global tätige Exportbetriebe auf.<br />
In diesem Umfeld wird die Erhaltung und Verbesserung<br />
der Standortvorteile und der Abbau der<br />
Standortnachteile in Liechtenstein noch wichtiger<br />
für die Zukunftssicherung unseres Wirtschaftsstandorts.<br />
Vordergründig wichtig ist es weiterhin, dass die Sanierung<br />
des Staatshaushalts bis 2017 abgeschlossen<br />
ist. Für einen funktionierenden und wettbewerbsfähigen<br />
Wirtschaftsstandort ist es notwendig, dass<br />
die Staatsfinanzen in Zukunft keine strukturellen<br />
Fehlbeträge mehr aufweisen. Ich bin aber guter<br />
Hoffnung, dass sich das Land Liechtenstein und<br />
auch der Wirtschaftsstandort den grossen Herausforderungen<br />
weiterhin erfolgreich stellen werden.|<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
PORTRÄT<br />
Erwin Gisler<br />
Im Dienste des Fürsten<br />
17<br />
Ich war nicht einfach der Geschäftsführer eines Unternehmens,<br />
sondern hatte den Fürsten von Liechtenstein zum Vorgesetzten<br />
Vor zehn Jahren ist er ein Wagnis eingegangen, um<br />
das ihn in der Zwischenzeit viele beneidet haben.<br />
Erwin Gisler bewarb sich beim Fürsten von Liechtenstein<br />
um die frei gewordene Stelle als Geschäftsführer<br />
der Hofkellerei des Fürsten in Vaduz, dessen<br />
Aufgabenbereich sich auch auf die Domäne Wilfersdorf<br />
in Niederösterreich sowie auf das Restaurant<br />
«Torkel» erstreckt. Ein Jahrzehnt leitete er den<br />
fürstlichen Weinbau, pendelte zwischen Vaduz und<br />
Wilfersdorf sowie zwischen seinem Vaduzer Arbeitsort<br />
und seinem Wohnort im Zürcher Oberland.<br />
Kurz vor Weihnachten wird er zum letzten<br />
Mal als Geschäftsführer die Hofkellerei betreten,<br />
dann ist Schluss – Pensionierung oder genauer<br />
Frühpensionierung.<br />
Keine Angst vor einer plötzlichen Leere, nach<br />
all den Jahren mit vielen Ortswechseln und verschiedenen<br />
Aufgabenbereichen? Nein, Erwin Gisler<br />
winkt ab. Zwar habe er bewusst keine Planung<br />
gemacht für die erste Zeit nach der Frühpensionierung,<br />
aber langweilig werde es ihm sicher nicht.<br />
Sein Lebensmittelpunkt wird künftig nicht mehr<br />
geteilt sein zwischen der Schweiz und Liechtenstein,<br />
sein Zuhause ist das Zürcher Oberland. <strong>Der</strong> gebürtige<br />
Urner, der im Alter von 20 Jahren seinen Bergkanton<br />
verliess, um sich in der Nähe der lebhaften<br />
Stadt Zürich niederzulassen, hat jenen Umzug prägender<br />
empfunden als den Wechsel nach Liechtenstein.<br />
Er habe nie den Eindruck gehabt, er befinde<br />
sich im Ausland, blickt Erwin Gisler zurück, um<br />
dann anzufügen: «Aber ich blieb Schweizer, für<br />
manche war ich sicher auch ein Ausländer.» Als Geschäftsführer<br />
der Fürstlichen Domäne hatte Erwin<br />
Gisler einen besonderen Job mit einer besonderen<br />
hierarchischen Konstellation: «Ich war nicht einfach<br />
der Geschäftsführer eines Unternehmens, sondern<br />
hatte den Fürsten von Liechtenstein zum Vorgesetzten,<br />
ein Staatsoberhaupt.» Auch in seinem<br />
Freundeskreis weckte diese spezielle<br />
Anstellung immer wieder<br />
das Interesse, auch wenn die Leute<br />
sonst nicht viel wussten über<br />
Liechtenstein. Erwin Gisler ist<br />
kein studierter Önologe, auch kein Kellermeister,<br />
aber der Bezug zum Wein und zur Natur ist in den<br />
vergangenen zehn Jahren intensiver geworden.<br />
«2003, als ich in die Hofkellerei kam», erinnert er<br />
sich, «hatten wir einen Jahrhundert-Sommer,<br />
ein gigantisches<br />
Jahr für den Wein.» In seinem<br />
Abschiedsjahr 20<strong>13</strong> spielte das<br />
Wetter oft verrückt: Ein verregneter<br />
Frühling, langes Warten<br />
auf den Sommer, dazu Hagel im<br />
Juli, der fast die Hälfte der Trauben<br />
vernichtete. Solche Unterschiede,<br />
den unvorhergesehenen<br />
Erwin Gisler<br />
Entwicklungen von Klima und Abschied von der Hofkellerei<br />
Wetter ausgesetzt, prägen die<br />
des Fürsten<br />
Einstellung zur Natur. Und geben<br />
natürlich einen besonderen Bezug zum Naturprodukt<br />
Wein, das in jedem Fall zu einem exzellenten<br />
Genuss verarbeitet, gepflegt und entwickelt<br />
werden will.<br />
Deshalb am Ende des Gesprächs die Frage:<br />
Welche Weinempfehlung würden Sie für Weihnachten<br />
machen – einmal aus Vaduz, einmal aus<br />
Wilfersdorf? Erwin Gisler überlegt nicht lange, zum<br />
festlichen Essen passe ausgezeichnet ein «Vaduzer<br />
Pinot Noir Abt Barrique», ein gehaltvoller, abgerundeter<br />
Rotwein aus dem Abtwingert, der im Barrique<br />
seine vielfältigen Aromen voll ausbaute. Aus<br />
der Domäne Wilfersdorf ein Cuvée aus Zweigelt<br />
und Merlot «Principatus Selection Karlsberg Barrique»,<br />
der mit dem Ausbau im Eichenfass die Vorzüge<br />
der Zweigelt- und Merlot-Trauben elegant<br />
zum Ausdruck bringt. |<br />
Foto: Günther Meier<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
VERMÖGENSVERWALTUNG<br />
18<br />
19<br />
Herausforderungen<br />
für Vermögensverwalter<br />
Von André Pfanner<br />
Liechtensteins Finanzdienstleistungsplatz befindet sich derzeit in einem<br />
Transformationsprozess. Auch die Vermögensverwalter sind davon betroffen.<br />
Die Transformation bietet für unabhängige Vermögensverwalter nicht nur Risiken,<br />
sondern auch Chancen.<br />
Für die Finanzwelt und speziell für Investoren haben<br />
wenige Standorte in Europa eine ähnliche Bedeutung<br />
wie Liechtenstein. Gründe dafür sind klare<br />
gesetzliche Rahmenbedingungen sowie eine effiziente<br />
Regulierung. Ausserdem ist der Finanzplatz<br />
Liechtenstein international ausserordentlich gut<br />
vernetzt und in alle massgeblichen<br />
globalen Wirtschaftsabkommen<br />
eingebunden. Im Ver-<br />
Unabhängige Vermögensverwalter<br />
sollten schon heute gleich zu anderen Finanzplätzen<br />
hat Liechtenstein auch früh eine<br />
versuchen, ihre Strategie an<br />
verständliche Finanzmarktstratedie<br />
unausweichlichen gie verabschiedet. <strong>Der</strong> Anlegerschutz<br />
ist ebenfalls auf einem hohen<br />
Niveau. Das Bekenntnis zu<br />
Veränderungen anzupassen<br />
einem automatischen Informationsaustausch<br />
(AIA) sowie die Bereitschaft zu bilateralen<br />
Abkommen zum Informationsaustausch<br />
von Steuerdaten mit interessierten Ländern tragen<br />
zu einer gewissen Planungssicherheit für die<br />
Finanzindustrie bei, auch wenn heute noch nicht<br />
klar ist, welche Daten und in welchem Umfang<br />
diese bereitgestellt werden. Mit der Tatsache, dass<br />
insbesondere die OECD, die G20 und die EU auf<br />
dieses Ziel hinarbeiten, macht eine proaktive Haltung<br />
für den Finanzplatz Liechtenstein Sinn.<br />
Fokussierung auf wenige Zielmärkte<br />
notwendig<br />
Durch die herausragende Stellung<br />
Liechtensteins in der grenzüberschreitenden<br />
Vermögensverwaltung kommt auch der Branche<br />
der unabhängigen Vermögensverwalter eine wichtige<br />
Rolle zu. Diese steht jedoch vor grossen zukünftigen<br />
Herausforderungen, welche das derzeitige<br />
Geschäftsmodell massgeblich beeinflussen wird.<br />
Infolge der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
steht der verständliche Ruf nach mehr Kundenschutz<br />
für Anleger im Zentrum. Auch der regulatorische<br />
Druck aus dem Ausland (internationale Harmonisierung)<br />
wird grösser, was einen nicht unbedeutenden<br />
Kostenschub zur Folge hat. Von diesem<br />
Wandel besonders betroffen sind Vermögensverwalter,<br />
die in der Vergangenheit mit relativ geringen<br />
Kundendepots aus vielen verschiedenen Märkten<br />
eine sehr gute Wirtschaftlichkeit erzielen konnten.<br />
Für sie gilt es in Zukunft, ihr Geschäftsmodell anzupassen,<br />
sich auf ein paar wenige Zielmärkte zu<br />
fokussieren und sich mit Qualität, Fachwissen,<br />
Offenheit und Stabilität von ihrer Konkurrenz abzugrenzen,<br />
um damit auch die Kosten für die zukünftigen<br />
Regulierungsanforderungen bewältigen<br />
zu können.<br />
Herausforderungen bieten<br />
Risiken und Chancen<br />
Als Folgen zeigen sich in der<br />
Branche ebenfalls ein Trend zu Kooperationen,<br />
Partnerschaften und das Auslagern (Outsourcing)<br />
von operativen Tätigkeiten. Für das Outsourcing<br />
bieten sich zahlreiche Bereiche an, zum Beispiel die<br />
unabhängige regulatorische Überwachung (Compliance),<br />
die Risikokontrolle, die IT Logistik oder<br />
die Buchhaltung. Für diese Art von Outsourcing<br />
gibt es im Land schon verschiedene Gesellschaften,<br />
welche die angebotenen Dienstleistungen effizient,<br />
professionell und kostenwirksam anbieten (Skaleneffekt).<br />
<strong>Der</strong> Service, der hierzulande angeboten<br />
wird, die Zuverlässigkeit und das Know-how in der<br />
Strukturierung ganzer Vermögen, verbunden mit<br />
einer effizienten Abwicklung und Administration,<br />
zählen nach wir vor zu den Besten, welche es welt-
Foto: iStock.com<br />
weit gibt. Die genannten Herausforderungen bieten<br />
für die unabhängigen Vermögensverwalter neben<br />
den Risiken auch Chancen. Durch die typischerweise<br />
kleine Unternehmensgrösse kann eine Anpassung<br />
am Geschäftsmodell einfach vollzogen<br />
werden. So sollten unabhängige Vermögensverwalter<br />
schon heute versuchen, ihre Strategie an die unausweichlichen<br />
Veränderungen anzupassen. Durch<br />
die verstärkte Regulierung, dem Ausbau des Dienstleistungsangebots,<br />
dem Outsourcing, der Partnerschaften<br />
mit anderen unabhängigen Vermögensverwaltern<br />
oder der Neupositionierung zur Bedienung<br />
eines anderen Zielkundensegmentes, dürften<br />
diese auch zukünftig eine attraktive Alternative zu<br />
einer Bank darstellen.<br />
Gute Voraussetzungen für<br />
Finanzplatz der Zukunft<br />
Ein Blick in die Schweiz zeigt<br />
schliesslich, dass Liechtenstein im Bereich der Vermögensverwaltung<br />
gut positioniert ist. Die fehlende<br />
Mitgliedschaft der Schweiz im Europäischen<br />
Wirtschaftsraum (EWR) führt dazu, dass die<br />
grenzüberschreitende Vermögensverwaltung aus<br />
der Schweiz heraus immer weiter eingeschränkt<br />
wird. Zudem sind unabhängige Vermögensverwalter<br />
in der Schweiz derzeit nur schwach reguliert,<br />
und es droht ihnen mit dem neuen Finanzdienstleistungsgesetz<br />
eine starke Regulierungswelle. Weiter<br />
darf auch nicht davon ausgegangen werden, dass<br />
eine verstärkte Regulierung auch<br />
Auch die unabhängige<br />
den automatischen Zugang zu Vermögensverwaltung ist dem<br />
den europäischen Märkten mit Transformationsprozess des<br />
sich bringt – was ihnen heute, Finanzplatzes unterworfen.<br />
ohne lokale Präsenz, nicht möglich<br />
ist. Es ist deshalb zu erwarten, dass einige<br />
Schweizer Vermögensverwalter in absehbarer Zukunft<br />
nach Liechtenstein übersiedeln werden, was<br />
den Liechtensteiner Vermögensverwaltern Gelegenheit<br />
zu weiteren Kooperationen ermöglichen<br />
wird. In diesem Zusammenhang ist zu erwarten,<br />
dass auch den lokalen Liechtensteiner Banken zusätzliche<br />
ausländische Kundengelder anvertraut<br />
werden. Abschliessend halten wir fest, dass Liechtenstein<br />
alle Voraussetzungen erfüllt – günstige<br />
geografische Lage, internationale und hoch qualifizierte<br />
Arbeitskräfte, attraktive Steuern, stabiles<br />
Rechtssystem, Mitgliedschaft im EWR und nicht<br />
zuletzt die ausgezeichnete Servicequalität der öffentlichen<br />
Behörden – um auch in Zukunft seinen<br />
Status als einer der wichtigsten Finanzplätze der<br />
Welt beizubehalten. |<br />
Zur Person<br />
André Pfanner ist Partner der Strategus AG in<br />
Vaduz, welche auf die Beratung und Servicedienstleistungen<br />
von Vermögensverwaltungsgesellschaften<br />
spezialisiert ist. www.strategus.li<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
BUCHMESSE<br />
20<br />
21<br />
Bücherwelt mit<br />
«LeseZeichenLiechtenstein»<br />
Von Elisabeth Sele<br />
Die diesjährige Frankfurter Buchmesse gehört der Vergangenheit an, rund<br />
276’000 Menschen waren auf der grössten Bücherschau der Welt. Mitten<br />
unter den rund 7300 Ausstellern war auch das «LeseZeichenLiechtenstein»<br />
zu finden.<br />
<strong>Der</strong> 65. «Weltkongress der Büchermenschen» – so<br />
bezeichnete ein Verleger die Buchmesse – ging am<br />
<strong>13</strong>. Oktober 20<strong>13</strong> zu Ende. Dieser Kongress gehört<br />
zu den wichtigsten Networking-Veranstaltungen<br />
im Buchbranchen-Jahr. Vor Ort waren rund 7300<br />
Aussteller aus 100 Ländern. Liechtenstein ist seit<br />
2000 regelmässig dabei, seit 2004 unter dem Motto<br />
«LeseZeichenLiechtenstein». <strong>Der</strong> Auftritt ist ein<br />
Projekt der Kulturstiftung Liechtenstein.<br />
Das Ziel ist dabei, die<br />
<strong>Der</strong> Auftritt auf der grössten Bücherwelt Liechtensteins mit<br />
Buch-Schau der Welt<br />
der Welt zu vernetzen und auf<br />
unsere vielseitigen Autorinnen<br />
ist eine gute Gelegenheit, und Autoren aufmerksam zu<br />
machen und ihnen auf der internationalen<br />
Bühne eine Plattform<br />
das Land von der<br />
literarischen und kulturellen zu verschaffen. <strong>Der</strong> Auftritt 20<strong>13</strong><br />
war ein grosser Erfolg. Liechtenstein<br />
wirkte in der Halle 4.1 B1<br />
Seite zu präsentieren<br />
oder im sogenannten State of Art<br />
wie eine kleine Insel und lockte viele Besucherinnen<br />
und Besucher mit bunten und nicht alltäglichen<br />
Fotos über das Land in den Stand. Präsentiert<br />
wurden auf Regalen und auf einem grossen Büchertisch<br />
rund 50 Buch-Neuerscheinungen sowie zahlreiche<br />
Foto- und Bildbände zum Sonderthema.<br />
Ausgestellt werden jeweils Bücher von liechtensteinischen<br />
Autorinnen und Autoren, Herausgeberinnen<br />
und Herausgebern, Bücher aus liechtensteini-<br />
Zur Person<br />
Elisabeth Sele ist seit vielen Jahren Projektleiterin<br />
des Liechtenstein-Auftritts an der Frankfurter<br />
Buchmesse.<br />
schen Verlagen, von Gemeinden, Organisationen<br />
und Institutionen sowie Bücher zum Thema Liechtenstein,<br />
die im In- und Ausland erschienen sind.<br />
Liechtenstein präsentiert sich jedes<br />
Jahr mit einem Sonderthema. Zum diesjährigen<br />
Thema «Schau ins Land – Liechtenstein» nahmen<br />
12 Fotografinnen und Fotografen die Möglichkeit<br />
wahr, spezielle und nicht alltägliche Bilder<br />
über unser Land zu zeigen. Zur Teilnahme eingeladen<br />
wurden bereits im Frühjahr alle Mitglieder der<br />
Liechtensteinischen Gesellschaft für Photografie<br />
sowie die Mitglieder des Fotoclubs Spektral.<br />
Jede Ausstellung ein neues<br />
Sonderthema<br />
Die Standgestalterin Silvia Ruppen<br />
«sortierte» die Bilder in folgende Themengruppen:<br />
Liechtenstein, Farbe bekennen, Gut behüten,<br />
Kultur leben und Traditionen bewahren. Ältere<br />
Sonderthemen waren z. B. 200 Jahre Souveränität,<br />
Liechtenstein international vernetzt, Wirtschaftsgeschichte,<br />
Architektur, Kunstschaffen in Liechtenstein,<br />
Ökonomie, Sprache sowie Bildung. Dazu<br />
erscheinen jeweils vier bis sechs Lesezeichen. Diese<br />
viel beachteten Give-Aways, die bildlich und textlich<br />
immer auf das Sonderthema eingehen, werden<br />
in der Zwischenzeit von einigen Besucherinnen<br />
und Besuchern gesammelt. <strong>Der</strong> jährlich erscheinende<br />
Bücherkatalog gibt mit den bibliografischen<br />
Angaben, einem Kurztext sowie dem Coverfoto<br />
Auskunft über die ausgestellten Medien und enthält<br />
auch die Adressen aller beteiligten Verlage sowie<br />
seit Neuestem die Texte zum Sonderthema.<br />
<strong>Der</strong> Veranstaltungskalender der<br />
Buchmesse 20<strong>13</strong> war fast so umfangreich wie der<br />
Ausstellerkatalog, die Events finden auf dem Mes-
Foto: IKR<br />
seareal und in der ganzen Stadt statt. Viele Veranstaltungen<br />
beschäftigten sich dieses Jahr mit dem<br />
Ehrengastland Brasilien, das sich auf der Messe mit<br />
einem eindrucksvollen Pavillon präsentierte und<br />
sich nicht von der touristischen Warte aus zeigte.<br />
Von Mittwoch bis Freitag ist die Messe nur für<br />
Fachleute offen. An den beiden Publikumstagen<br />
übers Wochenende sind die Hallen meistens übervoll,<br />
oft ist ein Durchkommen kaum mehr möglich.<br />
Dabei wirken der Comic- und der Kinder- und Jugendbuchbereich<br />
für das zahlreiche junge Publikum<br />
wie Magneten.<br />
Traditioneller Empfang am<br />
Liechtenstein-Stand<br />
Bereits Tradition am Liechtenstein-Stand<br />
hat der jeweils am Messe-Freitag stattfindende<br />
Empfang. <strong>Der</strong> diesejährigen Einladung<br />
unseres Botschafters in Deutschland, S.D. Prinz<br />
Stefan von Liechtenstein, und des Präsidenten der<br />
Kulturstiftung, Winfried J. Huppmann, folgten<br />
unter vielen anderen Verlegerinnen und Verlegern<br />
bekannter Verlage, wie Droemer Knaur, Fischer,<br />
Böhlau oder Suhrkamp sowie Chronos, Haupt,<br />
Benteli oder Edition Till Schaap oder Autoren, wie<br />
der vielfach ausgezeichnete Martin Mosebach aus<br />
Frankfurt.<br />
Anwesend war auch der Direktor<br />
der Leipziger Buchmesse, dies im Hinblick auf die<br />
Lesungen liechtensteinischer Autoren und Autorinnen<br />
im kommenden März an der Leipziger<br />
Buchmesse. Nach dem offiziellen Teil werden beim<br />
Apéro liechtensteinische Spezialitäten<br />
serviert. <strong>Der</strong> Auftritt ZeichenLiechtenstein» mit<br />
Einblick ins diesjährige «Lese-<br />
Liechtenteins auf der grössten dem Sonderthema «Schau ins<br />
Buch-Schau der Welt ist eine<br />
Land – Liechtenstein».<br />
gute Gelegenheit, das Land von<br />
der literarischen und kulturellen Seite zu präsentieren<br />
und die liechtensteinischen Verlage sowie Autorinnen<br />
und Autoren einem internationalen Publikum<br />
vorzustellen. Die erteilten Auskünfte reichen<br />
von Autorennamen über Verlagsadressen, Briefmarken,<br />
allgemeine Zahlen über unser Land, Hinweise<br />
zu Industrie- und Gewerbebetrieben sowie<br />
Finanzdienstleistungen bis zur Fussball-Nationalmannschaft<br />
und dem Skiteam.<br />
Ausstellung in der Liechtensteinischen<br />
Landesbibliothek<br />
Seit einigen Jahren werden die<br />
ausgestellten Medien im Anschluss an die Buchmesse<br />
als sogenannte Nachlese in der Liechtensteinischen<br />
Landesbibliothek gezeigt, dieses Jahr vom<br />
3. bis 21. Dezember 20<strong>13</strong> während den offiziellen<br />
Öffnungszeiten. Als Eröffnung dazu fand vorab am<br />
27. November im Auditorium des Liechtensteinischen<br />
Landesmuseums die Veranstaltung «Schau<br />
ins Land – Schau ins Buch» statt. Dabei stellten Regierungsrätin<br />
Dr. Aurelia Frick, S. D. Prinz Stefan<br />
von und zu Liechtenstein und die Mitglieder des<br />
Landtags Helen Konzett-Bargetze, Christoph Beck<br />
und Pio Schurti ein Buch aus dem diesjährigen<br />
Bücherkatalog vor und erzählten, warum sie gerade<br />
diese Publikation auswählten. |<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
VINO E PIÙ<br />
22<br />
CEST steht für<br />
vier Geschäftsbereiche<br />
<strong>Der</strong> harte Wettbewerb, regional und international,<br />
verlangt nach innovativen Ideen. Ein auf den ersten<br />
Blick überraschendes Angebot bietet «CEST»,<br />
das vier unterschiedliche Geschäftsbereiche unter<br />
einem Dach vereinigt.<br />
<strong>Der</strong> Firmenname CEST besteht aus vier Buchstaben.<br />
Jeder Buchstabe steht für eine eigene Geschäftsidee.<br />
Und diese Geschäftsideen wiederum führten<br />
zum Aufbau von vier unterschiedlichen Geschäftsbereichen,<br />
die jedoch miteinander verzahnt sind<br />
und die Nutzung von Synergien ermöglichen. Vergleichbar<br />
mit grösseren Unternehmen, die ihre verschiedenen<br />
Divisionen und Standorte in eine Gruppe<br />
eingebracht haben, führt die CEST-Group als<br />
KMU vier unterschiedliche Geschäftsbereiche auf<br />
eine Art zusammen, die ein Modell für die Zukunft<br />
von Klein- und Mittelunternehmen sein könnte.<br />
Das C im Firmennamen CEST steht für Construction<br />
und deckt den Baubereich ab. Ist bei jemand<br />
die Idee einer eigenen Immobilie vorhanden,<br />
steht eine umfangreiche Datenbank über die Planungs-<br />
und Baubranche zur Verfügung. Ausserdem<br />
verfügt das Unternehmen über breit angelegte<br />
Geschäftsbeziehungen, so dass der richtige Partner<br />
– ob Architekt, Fachplaner/Ingenieur oder Baumeister<br />
– problemlos gefunden werden kann.<br />
Das E in CEST steht für Estate und bietet die<br />
Beratungspalette jenen Unternehmen an, die auf<br />
der Suche nach einem Geschäftsdomizil sind. Das<br />
Angebot von Estate umfasst die Erstellung von<br />
Standortanalysen, Machbarkeitsstudien und Umnutzungskonzepte<br />
sowie After Sales Services.<br />
Fotos: CEST<br />
Das S in CEST ist der Anfangsbuchstabe für<br />
Services im Bau- und Immobiliensektor. In dieser<br />
Business Unit stehen Beratungsleistungen zur Verfügung,<br />
von der ersten Idee über die Planung und<br />
Realisierung bis zur Bewirtschaftung einer Immobilie.<br />
Vervollständigt wird der Beratungsservice<br />
durch Dienstleistungen, die in einem weiteren Zusammenhang<br />
mit Immobilien stehen, wie Buchhaltung,<br />
Vermietung von Räumlichkeiten für Meetings<br />
und Veranstaltungen.<br />
<strong>Der</strong> letzte Buchstabe, das T in CEST, weist auf<br />
Trade hin, auf ein breites, auf die Bau- und Immobilienbranche<br />
ausgerichtetes Handelsangebot. Eine<br />
Spezialität ist der Handel mit Massivholz: Für die<br />
Holzbranche, die entweder Massivholz verarbeitet<br />
oder an Endkunden weitergibt, können Kontakte<br />
zu Produzenten hergestellt werden.<br />
Abgerundet wird das unternehmerisch interessante<br />
CEST-Modell durch «Vino e più», eine<br />
neue Lokalität in der Specki 11 in Schaan, eine<br />
Vinothek mit einem exklusiven Angebot an erstklassigen<br />
Weinen – für den privaten Besuch oder<br />
auch für einen Geschäftsabschluss mit CEST.<br />
Infos: CEST, In der Specki 11, 9494 Schaan.<br />
www.cestgroup.com und www.vinoepiu.li |<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
Triesenberger Bücher<br />
Die Berglandwirtschaft<br />
im Wandel der Zeit<br />
Die reich illustrierte Publikation<br />
zeigt das Leben der Bergbevölkerung<br />
Triesenbergs und den<br />
Wandel der Berglandwirtschaft<br />
im 20. Jahrhundert.<br />
Herausgeber Gemeinde Triesenberg<br />
Umfang 255 Seiten<br />
Format 22 x 30 cm<br />
CHF 30.–<br />
Wir Bäärger<br />
Leben im Walserdorf<br />
Triesenberg<br />
Die Erkundung von Mensch, Landschaft<br />
und Natur durch den Liechtensteiner<br />
Fotografen Martin<br />
Walser laden zum Staunen und<br />
Schmunzeln ein.<br />
Herausgeber Gemeinde Triesenberg<br />
Umfang <strong>13</strong>0 Seiten<br />
Format 24 x 30 cm<br />
CHF 30.–<br />
ISBN 978-3-033-02555-4<br />
Wilhelm Beck<br />
(1885–1936)<br />
Ein politisches Leben<br />
Dieses Geschichtsbuch zeigt Wilhelm<br />
Beck sowohl als Privatperson<br />
wie auch als Politiker. Es enthält<br />
zahlreiche Dokumente, Zeitungsausschnitte<br />
und sogar persönliche<br />
Briefe von Wilhelm Beck.<br />
Herausgeber Gemeinde Triesenberg<br />
Umfang 215 Seiten<br />
Format 22.5 x 27.5 cm<br />
CHF 33.–<br />
ISBN 978-3-033-03048-0<br />
Triesenberger Wörtersammlung<br />
Die Triesenberger Mundart unterscheidet<br />
sich stark von den Liechtensteiner<br />
Talmundarten. Herbert<br />
Hilbe hat rund 4000 Wörter zusammengetragen<br />
und als Wörtersammlung<br />
publiziert.<br />
Herausgeber Gemeinde Triesenberg<br />
Umfang 224 Seiten<br />
Format 14.5 x 22 cm<br />
CHF 18.–<br />
ISBN 978-3-033-02046-7<br />
Erhältlich bei der Gemeindeverwaltung Triesenberg oder beim buchzentrum.li<br />
Alpenland Verlag AG · Feldkircher Strasse <strong>13</strong> · FL-9494 Schaan · Telefon +423 239 50 30 · Fax +423 239 50 31 · www.buchzentrum.li<br />
2. Auflage<br />
Erhältlich<br />
in 8 Sprachen<br />
CHF 18.–<br />
deutsch<br />
und englisch<br />
CHF 58.–<br />
mit<br />
Lieder-CD<br />
CHF 38.–<br />
Über 500 Buchtitel im Online-Shop www.buchzentrum.li<br />
Alpenland Verlag AG · Feldkircher Strasse <strong>13</strong> · FL-9494 Schaan<br />
Telefon +423 239 50 30 · Fax +423 239 50 31 · office@alpenlandverlag.li · www.alpenlandverlag.li
FORSCHUNG<br />
24<br />
25<br />
Ein vielversprechender<br />
Steuersystemansatz<br />
Von Michael Meister<br />
Ein Forscher an der Universität Liechtenstein untersucht,<br />
welche steuerlichen Auswirkungen speziell der liechtensteinische<br />
Eigenkapitalzinsabzug auf die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts<br />
Liechtenstein mit sich bringt.<br />
Nicht nur in Belgien wird der Eigenkapitalzinsabzug<br />
als eine innovative und förderliche Massnahme<br />
gesehen. Dort dürfen Unternehmen für ihr im Unternehmen<br />
investiertes Eigenkapital Zinsen abziehen.<br />
Das stimuliert die Bildung<br />
<strong>Der</strong> Eigenkapitalzinsabzug<br />
bringt einen Mehrwert für<br />
das Steuersystem und den<br />
Wirtschaftsstandort<br />
Liechtenstein mit sich<br />
von Eigenkapital. Das moderne<br />
Steuergesetz in Liechtenstein<br />
sieht seit 2011 einen Abzug von<br />
Eigenkapitalzinsen in Höhe von<br />
derzeit 4 Prozent vor. Auch in<br />
Australien, Dänemark, Schweden<br />
und Finnland wird über die<br />
Einführung dieses Steuersystemansatzes<br />
mit dem schwierigen Namen diskutiert,<br />
um das Wachstum der Wirtschaft und die<br />
Stabilität sowie Unabhängigkeit der Unternehmen<br />
aus eigener Kraft zu fördern.<br />
Steuerabzug für Eigenkapital<br />
vermeidet Verzerrungen<br />
Simon Busch hält ein solches<br />
«finanzierungsneutrales Steuersystem» für attraktiver<br />
als ein System, bei dem nur für Fremdkapital<br />
Zinsen von der Steuerbemessungsgrundlage abgezogen<br />
werden können. «Das Konzept des Eigenkapitalzinsabzugs<br />
lässt auch einen Steuerabzug<br />
für Eigenkapital zu», erklärt er. Es sei konsequent<br />
und ökonomisch folgerichtig, wenn Eigenkapital,<br />
das für Investitionen eingesetzt wird, steuerlich<br />
wie Fremdkapital behandelt wird. «Dies ermöglicht<br />
eine neutrale Entscheidung des Unternehmens,<br />
ob es ein Vorhaben mit Eigen- oder Fremdkapital<br />
finanzieren will», bekräftigt der wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter, der unter Leitung von<br />
Professor Martin Wenz, Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Interna-<br />
tionales und Liechtensteinisches<br />
Steuerrecht, forscht. Mit einer international<br />
ausgerichteten Analyse<br />
will der Doktorand an der<br />
Universität Liechtenstein überprüfen<br />
und belegen, dass Unternehmen<br />
und vor allem ein Wirtschaftsstandort<br />
von solch einem<br />
zinsbereinigten Gewinnsteuersystem profitieren.<br />
Das Thema ist hochaktuell, so forderte etwa der<br />
Verband der Familienunternehmen in Deutschland<br />
Mitte 2012, die steuerliche Benachteiligung<br />
von Eigenkapital gegenüber Krediten zu beenden.<br />
Deutsche Unternehmen weisen häufig eine niedrige<br />
Eigenkapital- und eine hohe Fremdfinanzierungsquote<br />
aus. Denn bei der Finanzierung eines<br />
Projektes mit Eigenkapital fallen in Deutschland<br />
höhere Steuern an.<br />
Entlastung der Unternehmen<br />
wirkt positiv auf Wirtschaft<br />
Dass Vorhaben scheitern, das<br />
Modell der zinsbereinigten Gewinnsteuer einzuführen,<br />
liegt auch an der Konsequenz, dass der<br />
Staat zunächst weniger Steuern einnimmt. «Dieses<br />
alternative Modell würde eine Abkehr von der bisherigen<br />
vor allem fiskalisch geprägten Steuerpolitik<br />
bedeuten», umschreibt Simon Busch. Es sei<br />
wichtig, «den Fokus nicht allein auf die kurzfristige<br />
Sicherung des Steueraufkommens» zu legen.<br />
Die Entlastung der Unternehmen wirke sich positiv<br />
auf deren Wirtschaftskraft aus, was für ausländische<br />
Investoren attraktiv sei und so das Steueraufkommen<br />
wieder erhöhe. Die Forschungsarbeit<br />
ist komplex, besitzt gleichzeitig aber eine hohe Praxisrelevanz.<br />
Unternehmern sollen die steuerlichen
Simon Busch erforscht, welche<br />
steuerlichen Wirkungszusammenhänge<br />
der Eigenkapitalzinsabzug<br />
für Liechtenstein hervorruft.<br />
Wirkungszusammenhänge aufgezeigt werden, was<br />
wiederum bei der steuerlichen Planung von Investitionsvorhaben<br />
hilft.<br />
Nach der Finanzmarkt- und<br />
Wirtschaftskrise 2008 offenbart sich eine Gemeinsamkeit:<br />
Je mehr Eigenkapital eine Firma vorweisen<br />
kann und je weniger sie auf fremdes Geld angewiesen<br />
ist, desto besser. Das führt zu mehr Vertrauen<br />
seitens Investoren oder Banken und bringt<br />
Sicherheit und Unabhängigkeit mit sich. Vor dem<br />
Hintergrund zunehmenden Wettbewerbs und in<br />
Folge der Finanzmarktkrise spielen Rentabilität<br />
und Risikogesichtspunkte der Finanzinstitute eine<br />
immer grössere Rolle. Die internationalen Regeln<br />
zur höheren Eigenkapitalunterlegung bei Banken<br />
durch Basel III verstärken zusätzlich die Bedeutung<br />
des Eigenkapitals. Unternehmen schenken dessen<br />
Stärkung daher erhöhte Aufmerksamkeit.<br />
Steuerliche Wirkungszusammenhänge<br />
des Eigenkapitalzinsabzugs<br />
Anhand des liechtensteinischen<br />
Steuersystems kann gezeigt werden, dass ein zinsbereinigtes<br />
Steuersystem funktioniert. «Man kann<br />
beobachten, dass die Eigenkapitalausstattung der<br />
Unternehmen dadurch zugenommen hat», erklärt<br />
Simon Busch. Mit seinem Forschungsprojekt will<br />
er zum einen Gesetzgebern Argumente<br />
liefern, mit denen sich<br />
Reformen zur Einführung derartiger<br />
Steuersystemansätze untermauern<br />
lassen. Zum anderen<br />
gibt er in Zeiten internationalen<br />
Steuerwettbewerbs Investoren<br />
Steuerbelastungsvergleiche an<br />
die Hand. Und wie geht er dazu vor? «Um zu zeigen,<br />
wie attraktiv ein zinsbereinigtes Steuersystem<br />
ist, bedarf es eines modelltheoretischen Ansatzes»,<br />
sagt er. Daran arbeite er gerade.<br />
Im Rahmen der Analyse untersuche<br />
er ferner Entscheidungsszenarien multinationaler<br />
Unternehmen. Hierbei spielt die Steuerbelastung<br />
eine grosse Rolle. Des Weiteren werden die<br />
Folgen eines zinsbereinigten Gewinnsteuersystems<br />
für einen Staat analysiert. Dabei sind vor allem die<br />
Auswirkungen auf das Steueraufkommen relevant.<br />
Mit der internationalen Ausrichtung seines Forschungsdesigns<br />
schliesst er eine Forschungslücke.<br />
Das umfassende Projekt berücksichtigt ausserdem,<br />
welche Rolle die Ausgestaltung von Doppelbesteuerungsabkommen<br />
sowie europarechtliche Anforderungen<br />
spielen. <strong>Der</strong>en Berücksichtigung und<br />
Umsetzung ist nämlich grundsätzlich für die Attraktivität<br />
eines Steuersystems unabdingbar. |<br />
Foto: Universität Liechtenstein<br />
Zur Person<br />
Simon Busch, LL.M., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
und Doktorand am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche<br />
Steuerlehre, Internationales und<br />
Liechtensteinisches Steuerrecht der Universität<br />
Liechtenstein.<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
FAIRER HANDEL<br />
26<br />
Schokolade,<br />
die alle glücklich macht<br />
Besonders vor den Festtagen<br />
wird in unseren Läden eine grosse<br />
Menge an Schokolade gekauft.<br />
Das Angebot ist breit und wunderbar<br />
verführerisch. Es umfasst<br />
Goldtaler, Herzen, Baumschmuck,<br />
Schokoladetafeln und Pralinen.<br />
Damit die Schokolade alle glücklich<br />
macht, sowohl uns, die wir<br />
sie geniessen dürfen, als auch<br />
jene, die den Kakao und den Zucker<br />
dafür produzieren, gibt es<br />
das Gütesiegel Max Havelaar.<br />
Schokolade und Kakaoprodukte<br />
aus fairem Handel, zum Teil<br />
auch in Bio-Qualität, gibt es bei<br />
den Grossverteilern wie Migros<br />
und Coop, aber auch im Detailhandel<br />
wie zum Beispiel bei La<br />
Bottega in Schaan. Man kann sich auch im Lebensmittelladen<br />
nach dem Fair Trade-Sortiment erkundigen.<br />
Im Jahr 2010 waren rund 0,6 % des im Schweizer<br />
Detailhandel verkauften Kakaos oder 440 Tonnen<br />
fair gehandelt. <strong>Der</strong> Grossteil des Kakaos stammt<br />
immer noch aus konventionellem, ungesichertem<br />
Handel. Immer wieder machen uns Journalisten<br />
oder Entwicklungsorganisationen auf Missstände<br />
aufmerksam. In den Produktionsländern des Südens<br />
brauchen die Bauern und Landarbeiter – wie<br />
auch hierzulande – faire Löhne und Absatzpreise,<br />
damit sie eine Zukunftsperspektive haben und damit<br />
Kinderarbeit bald Vergangenheit ist.<br />
Foto: Verein «welt und heimat»<br />
Gute Gründe für fairen Handel<br />
Es gibt mindestens 6 gute Gründe, beim Einkauf<br />
auf das Logo des Fairen Handels zu achten:<br />
Die Bauern erhalten faire und garantierte Mindestpreise.<br />
Eine Fairtrade-Prämie für soziale, ökonomische<br />
und ökologische Entwicklung führt zu einem<br />
Mehrverdienst von ca. 20 %, so dass die Bauern<br />
in Projekte, in die Schulausbildung ihrer Kinder<br />
und in die Gesundheitsversorgung investieren<br />
können.<br />
Die Bauern können sich demokratisch organisieren,<br />
etwa in Kooperativen, und Arbeitende sowie<br />
Bauern erhalten ein Mitspracherecht.<br />
Bei der Produktion wird auf gute, sichere Arbeitsbedingungen<br />
geachtet.<br />
<strong>Der</strong> Anbau ist umweltschonend und schützt die<br />
Gesundheit der Produzenten.<br />
Es erfolgt eine unabhängige Zertifizierung und<br />
Kontrolle durch die Label-Organisation, die selber<br />
nicht gewinnorientiert ist. Als Konsument<br />
erhält man so ein sehr gutes und qualitativ überzeugendes<br />
Produkt zu einem fairen Preis. Für<br />
Kakaobauern in den Ländern des Südens bedeutet<br />
das ganz konkret einen Ausweg aus der Armut<br />
und aus der Abhängigkeit von fünf internationalen<br />
Konzernen, die mehr als 50 % der Verarbeitung<br />
kontrollieren und den Preis an Rohstoffbörsen<br />
festlegen.<br />
Zum Gütesiegel Max Havelaar<br />
Die vor über 20 Jahren gegründete<br />
Max Havelaar-Stiftung ist<br />
eine Labelorganisation. Sie fördert<br />
den Konsum von zertifizierten<br />
Produkten aus dem Fairen<br />
Handel, indem sie in der<br />
Schweiz das Fairtrade Max Havelaar-Label an Produkte<br />
vergibt, die fair gehandelt sowie nach sozialen<br />
und ökologischen Kriterien produziert wurden.<br />
Daraus resultiert ein Mehrwert für die Bauern –<br />
und für uns als Konsumenten. |<br />
«welt und heimat»<br />
<strong>Der</strong> Verein «welt und heimat»<br />
ist zusammen mit<br />
dem Liechtensteiner Entwicklungsdienst<br />
Träger<br />
der Kampagne «Liechtenstein goes fair».<br />
www.liechtensteingoesfair.li<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
PUBLIREPORTAGE<br />
«Vaduz on ice»<br />
Winterzauber im Städtle Vaduz<br />
27<br />
Foto: Günther Meier<br />
die Jugend für den Eislaufsport zu<br />
begeistern, ist die Eisfläche an<br />
den Vormittagen von Montag bis<br />
Freitag für Schulklassen reserviert.<br />
Standortmarketing Vaduz<br />
möchte den Schulklassen aus<br />
Liechtenstein und der Region die<br />
Möglichkeit bieten, das Eislaufen<br />
als Abwechslung in das Sportprogramm<br />
aufzunehmen. Kulinarische<br />
Genüsse erwarten die<br />
Gäste in der «Vadozner Alphötta»,<br />
wo Martha Bühler und Philipp<br />
Keicher von Käsknöpfle bis<br />
Fondue alles anbieten, was das<br />
gesellige Zusammensein richtig<br />
erlebenswert macht. |<br />
Vaduz ist um eine Attraktion reicher. Auf dem Rathausplatz<br />
ist eine Eisbahn entstanden, die Winterzauber<br />
in das Städtle bringt. Schlittschuhlaufen,<br />
Eisstockschiessen und ein reiches kulinarisches<br />
Angebot in der «Vadozner Alphötta» sorgen dafür,<br />
dass alle zu ihren Genüssen kommen.<br />
Standortmarketing Vaduz hat eine Eisbahn erstellen<br />
lassen, die dank modernster Technologie bis zu 25<br />
Grad Wärme benutzbar ist. Damit trotzt die Eisfläche<br />
auch dem Föhn, der gerne einmal in der Advents-<br />
und Weihnachtszeit seinen warmen Hauch<br />
über das Land ausbreitet. Am 7. Dezember kommt<br />
auch St. Nikolaus auf das Eis, am Wochenende vom<br />
14. und 15. Dezember findet der grosse Weihnachtsmarkt<br />
statt. Zwischendurch ist für Stimmung gesorgt,<br />
wenn sich die Mannschaften im Eisstockschiessen<br />
duellieren, jeden Donnerstag eine «Lady<br />
Night» angesagt ist und am Freitag in der «Vadozner<br />
Alphötta» die Musik aufspielt. Damit sich alle am<br />
Schlittschuhlaufen beteiligen können, besteht die<br />
Möglichkeit, Schlittschuhe auszuleihen. Auch Trainingsstunden<br />
im Eiskunstlaufen stehen auf der Angebotsliste:<br />
Erfahrene Trainerinnen weihen Interessierte<br />
in die Kunst des Eislaufens ein. Um vor allem<br />
IST WINTERZAUBER PUR<br />
EISLAUFEN FÜR JEDERMANN, FÜR SCHULEN<br />
UND FÜR INTERESSENTEN IM EISKUNSTLAUFEN.<br />
EISSTOCKSCHIESSEN, RIESEN GAUDI<br />
FÜR GRUPPEN, VEREINE UND ABTEILUNGEN.<br />
FONDUEPLAUSCH, MARTHAS KÄSKNÖPFLE<br />
UND URCHIGES UND WÄHRSCHAFTES.<br />
SPASS HABEN BEI DEN ATTRAKTIVEN EVENTS.<br />
MEHR INFOS UND RESERVATIONEN UNTER<br />
WWW.VADUZ-ON-ICE.LI<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong><br />
EV-Inserat-Vaduzonice-93x126-druck.indd 1 20.11.<strong>13</strong> 08:43
RÄTSEL-SPASS<br />
28<br />
Kreuzworträtsel Dezember 20<strong>13</strong><br />
Senden Sie das Lösungswort mit dem Betreff «Kreuzworträtsel<br />
Dezember 20<strong>13</strong>» an folgende Mail-Adresse und gewinnen<br />
Sie einen Preis: wettbewerb@dermonat.li oder benutzen Sie eine<br />
Post karte und senden diese an Alpenland Verlag AG, Postfach,<br />
9494 Schaan.<br />
<strong>Der</strong> Gewinner / die Gewinnerin wird durch den Alpenland<br />
Verlag schriftlich benachrichtigt. <strong>Der</strong> Name des Gewinners / der<br />
Gewinnerin wird unter www.dermonat.li sowie in der nächsten<br />
Ausgabe von «der <strong>Monat</strong>» auf der Rätselseite veröffentlicht.<br />
Einsendeschluss ist der 10. Januar 2014<br />
Kreuzworträtsel November 20<strong>13</strong><br />
Lösungswort: BERGGEBIET<br />
Gewinner eines Einkaufsgutscheines<br />
über CHF 100.– von<br />
Federer Augenoptik, Buchs, ist:<br />
Frau Ingrid Gloor<br />
Toniäulestrasse 2<br />
9490 Vaduz<br />
Gewinnen Sie im Dezember einen<br />
Einkaufsgutschein über CHF 100.–<br />
von Federer Augenoptik AG,<br />
Grünaustrasse 25, 9470 Buchs<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
Aus der Sammlung der<br />
Starke Bilder wirken<br />
BILDER.LI<br />
Die Bildagentur aus Liechtenstein<br />
www.bilder.li – Ein Unternehmensbereich der Gutenberg AG<br />
über 500 Werke<br />
im Online-ShOp<br />
Dezember 20<strong>13</strong><br />
kumu_tschaschnik_einladung.indd 1 08.08.<strong>13</strong> 16:03<br />
Ausstellungen<br />
Ilja Tschaschnik. Aus der Sammlung der Sepherot Foundation<br />
bis 15. Dezember 20<strong>13</strong><br />
ars viva 12/<strong>13</strong>. Systeme<br />
bis 15. Dezember 20<strong>13</strong><br />
Veranstaltungen<br />
Samstag, 7. Dezember 20<strong>13</strong>, 15 – 19 Uhr<br />
Kunstmuseum Spezial<br />
TEDxVaduz<br />
Mit anschliessendem Apéro<br />
Mit Peter Fend, Andi Götz, Femke Herregraven, Michaela Hogenboom,<br />
Michael Littger, Dr. Michel André Maréchal, Katja Noviskova,<br />
Emily Segal, Dr. Regula Stämpfli<br />
Die Veranstaltung wird in englischer Sprache gehalten.<br />
Anmeldung erforderlich ( max. 100 Plätze )<br />
Tel +423 235 03 00<br />
buchungen@kunstmuseum.li<br />
Donnerstag, 12. Dezember 20<strong>13</strong>, 18 Uhr<br />
Öffentliche Führung<br />
Ilja Tschaschnik. Aus der Sammlung der Sepherot Foundation<br />
mit Friedemann Malsch<br />
Schliesszeit<br />
16. Dezember 20<strong>13</strong> – 15. Mai 2014<br />
Das Kunstmuseum Liechtenstein erfährt eine Erweiterung durch die<br />
Hilti Art Foundation (Weisser Würfel), die im Frühjahr 2015 eröffnet<br />
wird. Um den Weissen Würfel mit dem Kunstmuseum bautechnisch<br />
zu verbinden, schliesst das Kunstmuseum seine Ausstellungsräume<br />
vom 16. Dezember 20<strong>13</strong> bis 15. Mai 2014. Aber auch während der<br />
Schliesszeit zeigt das Kunstmuseum Ausstellungen mit seiner<br />
Sammlung in Liechtenstein.<br />
Weitere Information unter<br />
www.kunstmuseum.li<br />
Städtle 32, 9490 Vaduz<br />
Tel +423 235 03 00<br />
www.kunstmuseum.li<br />
Alpenland Verlag AG Telefon +423 239 50 30<br />
Feldkircher Strasse <strong>13</strong> Fax +423 239 50 31<br />
Fl-9494 Schaan www.buchzentrum.li<br />
KUNSTMUSEUM<br />
LIECHTENSTEIN
SCHLUSSPUNKT<br />
30<br />
Noldi Matt<br />
<strong>Der</strong> Schuh drückt noch<br />
Schmeichelhaft ist das Ranking über Transparenz in der öffentlichen<br />
Verwaltung für Liechtenstein nicht gerade ausgefallen. Den zweitletzten<br />
Platz nimmt unser Land in dieser Rangliste ein, einen Rang<br />
noch hinter Tadschikistan, weit hinter Bangladesh, Mexiko, Ukraine,<br />
Griechenland und Usbekistan.<br />
Ein schwacher Trost, dass unser Durch die immer wieder neuen Regulierungen wird<br />
Nachbarland Österreich noch<br />
schlechter abschneidet. Na ja, wir der unternehmerische Spielraum eingeschränkt<br />
kennen inzwischen die «schwarzen<br />
Listen», auf denen unser Land schon vorgekommen ist. Aber ob<br />
die Bewertungen stimmen oder nicht – etwas bleibt immer hängen,<br />
meistens nichts mit positiver Ausstrahlung. Es gibt sicher auch in unserem<br />
Land Personen und Institutionen, die nach gewissen Erfahrungen<br />
gewisse Zweifel haben, ob alles so transparent<br />
und nachvollziehbar ist, wie es sein sollte. Vor einigen<br />
Jahren wurde das Projekt «Wo drückt der<br />
Schuh?» von der Regierung lanciert, um herauszufinden,<br />
ob es Hindernisse, Hemmnisse oder Schikanen<br />
gibt, denen die Gewerbetreibenden beim<br />
Verkehr mit den Amtsstellen des Landes ausgesetzt<br />
sind. <strong>Der</strong> Einfachheit halber werden alle diese Probleme<br />
mit dem Begriff «Bürokratie» überschrieben,<br />
was wohl eine plakative Formulierung ist, aber<br />
wahrscheinlich jeder etwas anderes darunter versteht.<br />
Die Wirtschaftskammer hat aufgezeigt, wo<br />
Noldi Matt<br />
Präsident der Wirtschafts- der Schuh drückt. Und erst kürzlich ein Treffen mit<br />
kammer Liechtenstein<br />
Regierungschef Adrian Hasler organisiert, das der<br />
Auflistung aktueller Probleme galt. Dass es noch einiges<br />
in unserem Land zu tun gibt, lässt sich allein schon aus dem<br />
entsprechenden Traktandum herauslesen – «Bürokratieabbau am<br />
Werkplatz Liechtenstein». Die Wirtschaftskammer machte es sich zur<br />
Aufgabe, unter dem Motto «Wo drückt der Schuh immer noch?» die<br />
Rahmenbedingungen zu analysieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten,<br />
wo und wie Bürokratie abgebaut werden könnte. Schon im Rahmen<br />
der Erarbeitung der Studie «Futuro Gewerbe» zeigte die Wirtschaftskammer<br />
auf, dass sich die liechtensteinische Wirtschaft einer<br />
zunehmenden Regulierungsdichte ausgesetzt sieht. Durch die immer<br />
wieder neuen Regulierungen wird der unternehmerische Spielraum<br />
eingeschränkt, gleichzeitig aber die administrative Belastung der<br />
KMU ausgeweitet. Mit ihrer Forderung, alle neuen Gesetze einem<br />
KMU-Verträglichkeitstest zu unterziehen, ist die Wirtschaftskammer<br />
noch nicht durchgedrungen – obwohl für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes<br />
von hoher Dringlichkeit und grosser Bedeutung. |<br />
Foto: Wirtschaftskammer<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>
Massgeschneiderte und umfassende<br />
Beratung in Vermögensfragen.<br />
Bestes Resultat in Liechtenstein.<br />
Zum neunten Mal in Folge wurde die Centrum Bank<br />
vom deutschen Fachmagazin «Elite Report» mit der Höchstnote<br />
«summa cum laude» ausgezeichnet. Sie erhält mit<br />
sechs weiteren Instituten die höchste Punktzahl im deutschsprachigen<br />
Raum und schneidet auch 20<strong>13</strong> als beste<br />
Bank in Liechtenstein ab.<br />
Diese Auszeichnung ist für uns ein Ansporn, den eingeschlagenen<br />
Weg konsequent weiter zu verfolgen und<br />
den Kunden im Verbund unserer spezialisierten Unternehmen,<br />
die auch rechtliche und treuhänderische Expertise<br />
vereinen, massgeschneiderte und umfassende Vermögenslösungen<br />
über Generationen hinweg anzubieten.<br />
Centrum Bank AG<br />
Kirchstrasse 3 Postfach 1168 9490 Vaduz Liechtenstein<br />
Telefon +423 238 38 38 Fax +423 238 38 39<br />
www.centrumbank.com
Die richtige balance<br />
ist für UNs<br />
die beste MediziN.<br />
<br />
Über 1,2 Millionen Kunden vertrauen SWICA<br />
Mehrfach ausgezeichnet für besten Kundenservice<br />
Höchste Weiterempfehlung<br />
Wir tun alles, damit Sie gesund bleiben und gesund werden.<br />
Sie und wir verfolgen ein gemeinsames Ziel: Ihre beste Gesundheit. Denn es gibt nichts Wichtigeres als ein gesundes und aktives<br />
Leben. Darum bieten wir Ihnen und Ihrer Familie beste Qualität zu fairen Konditionen. Stellen Sie uns auf die Probe und<br />
profitieren Sie von einer persönlichen und kompetenten Beratung. Sie werden schnell feststellen: Es lohnt sich! Entscheiden Sie sich<br />
jetzt für beste Medizin. Telefon +423 233 26 00. swica.ch/vorteile<br />
Bestnoten für SWICA im Krankenversicherungsvergleich<br />
BESTNOTE<br />
FÜR<br />
KUNDENZUFRIEDENHEIT<br />
& SERVICE<br />
amPuls market research