„Wir bauen auf unsere Stärken.“ - Gelsenwasser AG
„Wir bauen auf unsere Stärken.“ - Gelsenwasser AG
„Wir bauen auf unsere Stärken.“ - Gelsenwasser AG
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APRIL 2013<br />
<strong>„Wir</strong> <strong>bauen</strong><br />
<strong>auf</strong> <strong>unsere</strong> <strong>Stärken</strong>.<strong>“</strong><br />
Das neue Vorstandsteam<br />
über Kontinuität und Fortschritt<br />
Mit GELSENWASSER-Fachbeilage<br />
AbwasserSpezial<br />
Benchmarking<br />
Wasserversorgung NRW<br />
GELSENWASSER beteiligt sich erfolgreich<br />
an kontinuierlicher Optimierung<br />
Entlastung für Unternehmen<br />
GELSENWASSER betreibt industrielle<br />
Mittelspannungsnetze
EDItORIAL<br />
INHALt<br />
tItELtHEMA Das neue Vorstandsteam über Kontinuität und Fortschritt 04<br />
HINtERGRUND<br />
| Kraft-Wärme-Kopplung<br />
Kraft-Wärme-Kopplung unterstützt Energiewende 03<br />
UNtERNEHMEN<br />
| Stromnetzbetrieb<br />
Weitere Konzessionen für Stadtwerke-Beteiligungen 07<br />
„Biozide aus Hausfassaden verunreinigen das<br />
Wasser<strong>“</strong> – diese Nachricht sorgte jüngst wieder<br />
einmal für Aufsehen in den Zeitungen. Bei<br />
genauerem Hinsehen stellte sich allerdings<br />
heraus, dass dieses Thema mit dem Trinkwasser<br />
nichts zu tun hat. Unser gut überwachtes<br />
Lebensmittel Nummer eins wird seit<br />
Jahrzehnten <strong>auf</strong> Biozide untersucht, immer<br />
ohne Befund. Dennoch ist es richtig, sich um<br />
den Zustand <strong>unsere</strong>r Gewässer zu sorgen und<br />
alles daranzusetzen, Schadstoffeinträge zu<br />
vermeiden. Dazu kann und sollte jeder seinen<br />
Beitrag leisten, denn Gewässerschutz geht uns<br />
alle an und wird auch in Zukunft ein wichtiges<br />
Thema in <strong>unsere</strong>r Region bleiben.<br />
Herzlichst<br />
LEIStUNGEN<br />
| Wasserversorgung<br />
GELSENWASSER beteiligt sich erfolgreich an<br />
kontinuierlicher Optimierung 12<br />
| Beteiligungen<br />
GELSENWASSER vertieft Kooperation mit den<br />
Stadtwerken Duisburg 15<br />
| Regenerative Energien<br />
Neue Heizzentralen liefern Wärme und Strom<br />
nahezu CO 2<br />
-neutral 08<br />
| Abwasserwirtschaft<br />
AWS betreibt Werkskläranlage der Hansa-Heemann <strong>AG</strong> 09<br />
| Stromnetzbetrieb<br />
GELSENWASSER betreibt industrielle Mittelspannungsnetze 10<br />
| Betriebsfü hrung<br />
Stadtwerke Kalkar stellen Betriebsfü hrung mit GWN neu <strong>auf</strong> 14<br />
| Wassermanagement<br />
GELSENWASSER erleichtert die Erfü llung neuer Pflichten 15<br />
PARtNER<br />
| Verträge<br />
Weeze und Hamminkeln bleiben bei GWN 08<br />
Startschuss für Aufbau der Münsterland Netzgesellschaft 11<br />
EXtRA<br />
| Service<br />
Ökostrom und neues Kundencenter überzeugen Verbraucher 10<br />
iMPRESSuM<br />
Herausgeber<br />
GELSENWASSER <strong>AG</strong><br />
Willy-Brandt-Allee 26 · 45891 Gelsenkirchen<br />
telefon: 0209 708-0 · telefax: 0209 708-650<br />
internet: www.gelsenwasser.de<br />
Redaktion<br />
Antje Antoni<br />
telefon: 0209 708-296<br />
E-Mail: antje.antoni@gelsenwasser.de<br />
KURZ NOtIERt Reger Austausch <strong>auf</strong> der E-world 16<br />
Dumper statt Baustraße 16<br />
Arzneimittel richtig entsorgen 16<br />
inklusive Fachbeilage<br />
AbwasserSpezial!
Platzsparend und effizient: Installation von<br />
zwei BHKW-Anlagen mit je 20 kWel in Kombination<br />
mit einer Brennwertkesselanlage Hintergrund | Kraft-Wärme-Kopplung 03<br />
„Ein geniales Prinzip<strong>“</strong><br />
Kraft-Wärme-Kopplung unterstützt Energiewende<br />
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) rückt in den Fokus der Landespolitik. Das machte Johannes Remmel, Landesminister für<br />
Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, bei der Vorstellung des KWK-Impulsprogramms<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen im Januar 2013 in Düsseldorf deutlich. „Die Ausschöpfung der bestehenden Potenziale<br />
durch KWK ist ein großer Beitrag <strong>auf</strong> dem Weg zur Energiewende.<strong>“</strong> Entsprechend soll der Anteil des mit KWK-Anlagen<br />
erzeugten Stroms in NRW bis 2020 <strong>auf</strong> 25 % steigen.<br />
Der zentrale Vorteil der KWK liegt in ihrer Energieeffizienz, da<br />
sie die Ressourcen zur gleichzeitigen Produktion von Strom<br />
und Wärme nutzt – Remmel zufolge „ein geniales Prinzip<strong>“</strong>.<br />
Klassische Anwendungsbeispiele sind Dampf-Kraftwerke, die<br />
neben Strom über eine Turbine auch Fernwärme erzeugen,<br />
sowie Blockheizkraftwerke (BHKW), die über einen Motor<br />
mit angeschlossenem Generator Strom und Wärme liefern.<br />
Letztere Technologie wird vorzugsweise an der Verbrauchsstelle<br />
oder in deren Nähe betrieben und bietet so maximale<br />
Wirkungsgrade. Für einen wirtschaftlichen Einsatz von BHKW<br />
ist entscheidend, dass die erzeugte Wärme in vollem Umfang<br />
genutzt werden kann. Wärmespeicher ermöglichen eine zeitliche<br />
Entkopplung von Produktion und Verbrauch vor Ort.<br />
ERFOLGREICHE PRAXISBEISPIELE<br />
<strong>Gelsenwasser</strong> betreibt für Partner im Versorgungsgebiet eine<br />
Reihe von BHKW – in der Regel im Rahmen eines Contracting.<br />
Vertragsverlängerungen und Erweiterungen von Anlagen in<br />
2012/2013 belegen die positiven Erfahrungen und sind gelungene<br />
Beispiele für den gewünschten Ausbau der KWK-Nutzung:<br />
■■<br />
Vertragsverlängerung für Hallenbad Voerde – BHKW mit<br />
50 kWel<br />
■■<br />
Erweiterung Contracting für Hallenbad Linnich – BHKW<br />
mit 20 kWel<br />
■■<br />
Erweiterung Contracting für Alten- und Pflegeheim Marienstift<br />
Alpen gGmbH – BHKW mit 2 x 20 kWel<br />
AUSBAU IM FOKUS<br />
Die im Juni 2011 vorgestellte Studie „Potenzialerhebung von<br />
Kraft-Wärme-Kopplung in Nordrhein-West falen<strong>“</strong> hat im Auftrag<br />
des Bundeslandes die wesentlichen Rahmenbedingungen,<br />
Handlungsfelder und Akteure für den notwendigen Ausbau<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung beschrieben. Eine Zusammenfassung<br />
der Ergebnisse ist unter der folgenden Adresse im<br />
Internet abrufbar: http://www.gelsenwasser.de/fileadmin/<br />
download/geschaeftspartner/studie_kwk_nrw.pdf<br />
■ ■Ansprechpartner: Hendrik Baschek<br />
Vertrieb Contracting/Regenerative Energien<br />
Tel. 0209 708-1985<br />
hendrik.baschek@gelsenwasser.de<br />
Wohnkomplexe wie z. B. das Haupthaus des Marienstift Alpen, mit zentraler Warmwasserbereitung<br />
für alle Wohneinheiten und Pflegeeinrichtungen, bieten sich für<br />
BHKW-Konzepte an.<br />
Sollten Sie sich grundsätzlich für Einsatzmöglichkeiten der<br />
Technologie interessieren oder ein konkretes Projekt planen,<br />
steht Ihnen <strong>unsere</strong> Fachabteilung gerne zum Gespräch zur<br />
Verfügung.
04<br />
tItELtHEMA<br />
<strong>„Wir</strong> <strong>bauen</strong><br />
<strong>auf</strong> <strong>unsere</strong> <strong>Stärken</strong>.<strong>“</strong><br />
Das neue Vorstandsteam über Kontinuität und Fortschritt<br />
Kontinuität wird bei <strong>Gelsenwasser</strong> großgeschrieben. Entsprechend niedrig ist die Fluktuation in der Belegschaft. Wenn Neubesetzungen<br />
erforderlich werden, schöpft das Unternehmen in der Regel aus der Vielfalt der intern vorhandenen Kompetenz, Erfahrung und<br />
Innovationskraft. So steht dem 2011 eingeführten Vorstandsvorsitzenden Henning R. Deters seit Jahresbeginn als neuer technischer<br />
Vorstand Dr. Dirk Waider zur Seite – ein „Insider<strong>“</strong>, der seine L<strong>auf</strong>bahn bei <strong>Gelsenwasser</strong> bereits 2003 begann und zuletzt für den<br />
Bereich Unternehmensentwicklung verantwortlich war. Ebenfalls aus den eigenen Reihen stammen die Nachfolger der langjährigen<br />
Leiter der Kernbereiche Wasserwerke und Wasserverteilung, die in diesen Monaten in den Ruhestand treten (s. Kasten S. 6). Wo führt<br />
sie hin, diese Weiterentwicklung aus eigener Kraft? Darüber hat sich transparent mit dem neuen Vorstandsteam unterhalten.<br />
Sie repräsentieren eine neue Vorstandsgeneration.<br />
Welche Zielvorstellung haben Sie? Wo wird das Unternehmen<br />
in zehn Jahren stehen?<br />
Deters: Kontinuität ist für uns im Unternehmen<br />
wie auch in <strong>unsere</strong>r Branche wichtig.<br />
Unsere <strong>Stärken</strong> bleiben operative Kraft,<br />
räumliche Nähe und Qualität. Künftig werden<br />
außerdem zunehmend Beteiligungen an<br />
Stadtwerken zum Unternehmenswachstum<br />
beitragen. In der Regel sind dies Versorger in<br />
mittelgroßen Städten.<br />
Waider: Auch in zehn Jahren werden sich <strong>unsere</strong><br />
Geschäftsfelder gut ergänzen. Den Wassermarkt<br />
charakterisiert hohe Stabilität, während<br />
es bei Strom und Gas erhebliche Marktschwankungen<br />
gibt, die auch Chancen bieten.<br />
Auf das Geschäft mit Strom und Erdgas entfiel im vergangenen Jahr der<br />
Großteil des Konzernumsatzes. Wasser und Abwasser steuern nur noch<br />
knapp ein Drittel bei. Welche Strategie steckt dahinter?<br />
Deters: Wir wollen uns gemeinsam mit den Kommunen entwickeln<br />
– das ist <strong>unsere</strong> Strategie und <strong>unsere</strong> Triebfeder. Derzeit<br />
stehen in vielen Städten und Gemeinden die Bereiche<br />
erneuer bare Energie und Kommunalisierung der Energiewirtschaft<br />
ganz oben <strong>auf</strong> der Tagesordnung. Deswegen ist Energie<br />
auch für uns zu einem zentralen Thema geworden.<br />
Waider: Im Vergleich zu anderen Regionalversorgern sind wir<br />
besonders dezentral <strong>auf</strong>gestellt. Wir agieren immer gemeinsam<br />
mit der Gemeinde vor Ort, egal, ob es sich um Wasser,<br />
Abwasser, Erdgas, Windkraft, Fotovoltaik, Biogas oder auch<br />
Stromnetze handelt.
05<br />
In <strong>unsere</strong>r Kernregion werden demnächst fast 50 Konzessionen ausgeschrieben.<br />
Um wie viele davon bewirbt sich <strong>Gelsenwasser</strong>?<br />
Deters: Der erste Impuls: am liebsten alle. Natürlich wecken<br />
die Ausschreibungen einen gewissen Jagdinstinkt. Wir verstehen<br />
uns als Partner der Kommunen. Deshalb gilt auch hier:<br />
Der Takt wird von den Kommunen vorgegeben.<br />
Waider: Unser Grundsatz ist ganz einfach: Wo wir gewünscht<br />
sind, kommen wir gerne. Wir setzen <strong>auf</strong> <strong>unsere</strong> besondere<br />
Windkraft in der Region. Derzeit liegen sechs<br />
konkrete Projekte <strong>auf</strong> dem Tisch. Auch hier<br />
sind wir Partner der Städte und Gemeinden.<br />
Wie hoch wird der Investitionsbedarf?<br />
Deters: Wir prüfen diese Vorhaben noch gemeinsam<br />
mit den interessierten Städten und<br />
Gemeinden. Wie viel <strong>Gelsenwasser</strong> selbst investieren<br />
wird, hängt nicht zuletzt von deren<br />
Ent scheidungen zur Größenordnung<br />
und Art der Anlagen<br />
ab.<br />
Waider: Wenn alles glatt<br />
läuft, können die ersten<br />
Windkraftanlagen 2014 in<br />
Betrieb gehen. Aber wir<br />
drücken nicht unnötig <strong>auf</strong><br />
die Tube. Wichtiger als<br />
Schnelligkeit ist die Akzeptanz<br />
vor Ort.<br />
Nähe zu den Gemeinden und entwickeln die Infrastrukturen<br />
immer partnerschaftlich und fachlich kompetent. Damit<br />
unter scheiden wir uns, und das wird auch vor Ort bemerkt.<br />
In vieler Hinsicht setzen Sie also <strong>auf</strong> Bewährtes. Wo ist das Neue, wor<strong>auf</strong><br />
wird mittelfristig ein innovativer Fokus liegen?<br />
Waider: Verstärkt werden wir in das Thema Stromnetze<br />
einsteigen. Ein Anfang ist bereits gemacht. Und es werden<br />
weitere Geschäftsfelder hinzukommen.<br />
Als da wären?<br />
Deters: Wir arbeiten daran, unser bestehendes Geschäft insbesondere<br />
im Wasser-, Abwasser- als auch Energiebereich zu<br />
stärken. Darüber hinaus sind erneuerbare Energien ein sehr<br />
präsentes Thema. Wir planen deshalb ein Engagement in<br />
Kommen wir zu den Interna:<br />
Wie entwickelt sich die Mitarbeiterzahl?<br />
Deters: Stabil. Was uns<br />
wirklich bewegt, ist nicht<br />
ein Personalüberhang, sondern<br />
die steigende Zahl<br />
der Mitarbeiter, die sich dem Ruhestand<br />
nähern. Aus diesem Grund müssen wir über<br />
alle Unternehmensbereiche und Qualifizierungsstufen<br />
hinweg sicherstellen, dass wir<br />
adäquaten Nachwuchs bekommen. Auch<br />
„Lebenslanges Lernen<strong>“</strong> ist eines <strong>unsere</strong>r gelebten<br />
Konzepte, um mit dieser Situation<br />
erfolgreich umzugehen. Hier ist das Unternehmen<br />
engagiert, weitsichtig und sehr gut<br />
<strong>auf</strong>gestellt. Durch gezielte Förderung von<br />
Führungs kräften können wir auch in diesem<br />
Jahr wieder zentrale Positionen, die durch<br />
Eintritt in den Ruhestand frei werden, aus<br />
eigenen Reihen optimal neu besetzen. Aber<br />
das Thema er fordert weiterhin <strong>unsere</strong> Aufmerksamkeit<br />
und betrifft alle Unternehmensbereiche.<br />
➞
06<br />
Titelthema<br />
Können Ihre Mitarbeiter Ihnen demnächst <strong>auf</strong> Twitter<br />
folgen, und sind Sie – wie die Kanzlerin – begeisterte<br />
SMS-Schreiber?<br />
Deters: Ich persönlich brauche keine „follower<strong>“</strong>.<br />
Und als klassischer Handy-Nutzer kommu niziere<br />
ich intensiv über E-Mails und SMS. Mir<br />
ist wichtig, dass wir untereinander im intensiven<br />
inhaltlichen Austausch stehen, Themen<br />
weiterentwickeln. Für <strong>unsere</strong> Partner müssen<br />
wir immer ansprechbar sein, auch über diese<br />
„Kanäle<strong>“</strong>. <strong>Gelsenwasser</strong> ist zudem seit einiger<br />
Zeit auch <strong>auf</strong> Facebook aktiv.<br />
Waider: Wir müssen die Mitarbeiter noch<br />
besser ans Unternehmen binden. In der Versorgungswirtschaft<br />
herrscht Ver dräng ungs -<br />
wettbewerb, und dieser wird letztlich über<br />
die Köpfe entschieden. Da wollen wir uns<br />
einen Vorsprung erarbeiten.<br />
Waider: Natürlich nutzen wir die modernen<br />
Medien. Unsere Mitarbeiter müssen aber<br />
nicht damit rechnen, dass wir sie rund um<br />
die Uhr behelligen. Es muss auch eine<br />
<strong>Gelsenwasser</strong>-freie Zeit geben. Da geht es mir<br />
nicht anders – die verbringe ich am liebsten<br />
mit meiner Familie.<br />
Deters: Das teile ich.<br />
Neue bekannte Gesichter<br />
In Summe 75 Jahre persönliches Engagement, Erfahrung und Wissen aus<br />
dem Ressort Wasser verabschieden sich in diesen Monaten von der<br />
GELSENWASSER <strong>AG</strong>. Während Rudolf Meyer zuletzt den Bereich Wasserwirtschaft/Wasserwerke<br />
verantwortete, sorgte Horst Schlicht als Leiter Wasserverteilung<br />
dafür, dass das Trinkwasser auch bei den Kunden ankommt.<br />
„Der Rohrnetzbetrieb ist das Gesicht von <strong>Gelsenwasser</strong><strong>“</strong>, erklärt Schlicht<br />
mit großer Wertschätzung für das 400 Mann starke Team, das rd. 7.000 km<br />
Wasserleitungen und die zugehörigen Anlagen betreut. Für Meyer standen<br />
Wassermenge- und Wassergütefragen im Vordergrund. In puncto Qualität<br />
setzt das Unternehmen seit den 1980er Jahren <strong>auf</strong> eine Zwei-Wege-Strategie,<br />
die sich bis heute bewährt hat: Wasser<strong>auf</strong>bereitung <strong>auf</strong> höchstem Niveau<br />
einerseits und vorbeugender Gewässerschutz andererseits; wie z. B. über die<br />
für NRW modellhafte Kooperation zwischen Wasser- und Landwirtschaft, die<br />
Meyer von Anfang an begleitet hat.<br />
Schlicht und Meyer freuen sich, die Verantwortung an erfahrene Kollegen aus<br />
den eigenen Reihen weitergeben zu können, die alle anstehenden Aufgaben<br />
in ihrem Sinne bewältigen werden. Eva Lucia Kröger (46) als neue Leiterin<br />
des Rohrnetzbetriebs und Friedrich Reh (50) als Nachfolger Wasserwerke<br />
haben im Unternehmen bereits verschiedene relevante Bereiche geleitet<br />
und sind optimal <strong>auf</strong> ihre neuen Wirkungskreise vorbereitet. Eine vertrauensvolle<br />
gute Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten und motivierte,<br />
loyale Mitarbeiter haben das Berufsleben beider „Ruheständler<strong>“</strong> geprägt.<br />
Ihren Nachfolgern wünschen sie daher im Umgang mit der „<strong>Gelsenwasser</strong>-<br />
V. l.: Rudolf Meyer, Friedrich Reh, Eva Lucia Kröger, Horst Schlicht<br />
Familie<strong>“</strong> eine glückliche Hand, denn vor allem gemeinsam erzielte Fortschritte<br />
bringen Freude an der Arbeit.<br />
Herausforderungen für die Zukunft sehen Kröger und Reh vor allem im<br />
Zusammen hang mit dem weiter sinkenden Wasserbedarf und den sich ändernden<br />
Rahmen bedingungen für die Trinkwasserversorgung. Ihr Ziel: weiterhin<br />
effizient und nachhaltig als attraktiver und verlässlicher Partner für<br />
Kommunen und Kunden zu agieren.<br />
Mit der neuen Besetzung sind hier die Weichen für die nächsten 15 Jahre<br />
bestens gestellt.<br />
>> Kunden interessieren nicht <strong>unsere</strong><br />
Probleme, sondern deren Lösung.
Unternehmen | Stromnetzbetrieb 07<br />
Auf Erfolgskurs<br />
im Stromgeschäft<br />
Weitere Konzessionen für Stadtwerke-Beteiligungen<br />
Wieder ist es Stadtwerken aus dem <strong>Gelsenwasser</strong>-Verbund gelungen, den Wettbewerb um Stromkonzessionen für sich<br />
zu entscheiden. Die jüngsten Erfolge verbuchen die Stadtwerke Kaarst GmbH und die Gasversorgung Hünxe GmbH, die<br />
beide zum Jahresanfang den Zuschlag für ihren jeweiligen Standort erhielten. In Sachsen-Anhalt nehmen drei Stadtwerke-<br />
Partner nach Konzessionsgewinnen derzeit die Stromnetze in Betrieb. Für Sicherheit und konstruktive Unterstützung in<br />
allen Projektphasen sorgt <strong>Gelsenwasser</strong> als erfahrener Partner im Hintergrund.<br />
Fortgesetzte Rekommunalisierung<br />
Die Stadtwerke Kaarst GmbH hat sich gegen acht Mitbewerber,<br />
darunter auch der bisherige Stromnetzbetreiber RWE, durchgesetzt<br />
und zum 1. Januar 2013 die Stromkonzession für Kaarst<br />
übernommen. Für die Stadt als Hauptanteilseigner (51 %) sieht<br />
Bürgermeister Franz-Josef Moormann darin die Chance, mehr<br />
Einfluss <strong>auf</strong> die Gestaltung der Energieversorgung vor Ort zu<br />
nehmen und stärker an der lokalen Wertschöpfung teilzuhaben.<br />
Gemeinsam mit dem Partner GELSENWASSER <strong>AG</strong> ist<br />
man sich einig, dass die Kooperation ein weiteres Vorzeigemodell<br />
für erfolgreiche Rekommunalisierung darstellt. Die gemeinsame<br />
Erfolgsgeschichte begann bereits vor gut zwölf Jahren,<br />
als die Stadt Kaarst und die <strong>Gelsenwasser</strong>-Tochter NGW<br />
GmbH die Stadtwerke gründeten und die Erdgasversorgung<br />
der Stadt übernahmen.<br />
Neugründung mit Synergiepotenzial<br />
Auch in Hünxe hat sich die Teilnahme an der Ausschreibung<br />
der Stromkonzession gelohnt. Kernelement des erfolgreichen<br />
<strong>Gelsenwasser</strong>-Konzepts ist eine neue Versorgungsgesellschaft.<br />
Dazu wird die Wasserversorgung Hünxe GmbH in die bisherige<br />
Gasversorgung Hünxe GmbH eingebracht; an der Zusammenfügung,<br />
die als Gemeindewerke Hünxe GmbH firmiert,<br />
sind die Gemeinde mit 51 % und die GELSENWASSER <strong>AG</strong> mit<br />
49 % beteiligt. Als neuer Stromkonzessionär löst die Gemeindewerke<br />
Hünxe GmbH ebenfalls RWE ab. Von den veränderten<br />
Strukturen versprechen sich die Beteiligten vor allem finanzielle<br />
Vorteile für die Gemeinde und somit die Bürgerinnen und<br />
Bürger.<br />
Erweiterter Netzbetrieb<br />
In Sachsen-Anhalt ist man bereits einen Schritt weiter. Hier<br />
haben die Stadtwerke Burg, Weißenfels und Zeitz – alle Mitglieder<br />
der <strong>Gelsenwasser</strong>-Gruppe – bereits vor gut einem Jahr<br />
den Wettbewerb um verschiedene Stromkonzessionen für<br />
sich entschieden (s. transparent 3/2011). Inzwischen ist die<br />
Übernahme aller betroffenen Leitungen und Abnahmestellen<br />
abgeschlossen, sodass die Stadtwerke seit dem 1. Januar 2013<br />
in vollem Umfang den sicheren und wirtschaftlichen Netzbetrieb<br />
verantworten. Das zu betreuende Netz ist damit um<br />
350 km angewachsen, die Zahl der Strom-Hausanschlüsse um<br />
ca. 5.100 gestiegen. Mit diesen Erweiterungen übernehmen<br />
die Stadtwerke zusätzlich die Netzbetreuung für 145 Fotovoltaikanlagen,<br />
eine Windenergie- und drei Biogasanlagen.<br />
■ ■Ansprechpartner: Dr. Ullrich Zimmerman<br />
Projektentwicklung<br />
Tel.: 0209 708-1935<br />
ullrich.zimmerman@gelsenwasser.de
08<br />
LEISTUNGEN<br />
| Regenerative Energien<br />
Pionierleistung in Sachen<br />
Klimaschutz<br />
Neue Heizzentralen liefern Wärme und Strom<br />
nahezu CO 2<br />
-neutral<br />
Die Nahwärme Bad Oeynhausen-Löhne GmbH (NWOL),<br />
eine Beteiligungsgesellschaft der <strong>Gelsenwasser</strong>-Tochter<br />
WESTFALICA GmbH, ist seit Jahren Vorreiter beim Einsatz<br />
von Blockheizkraftwerken (BHKW) und entsprechend rationeller<br />
Energienutzung. Im Dezember 2012 hat sie zwei weitere<br />
Anlagen in Heizzentralen in Betrieb genommen: am Rathausplatz<br />
in Löhne und bei der Diakonischen Stiftung Wittekindshof<br />
in Bad Oeynhausen. Erstmalig in der Region werden diese<br />
BHKW anstelle von Erdgas mit Biomethan betrieben. Erzeugt<br />
wird es in Biogasanlagen, dann veredelt ins Erdgasnetz eingespeist<br />
und in Bad Oeynhausen und Löhne zur Strom- und<br />
Wärmeerzeugung genutzt.<br />
V. l.: Stefan Teusch, Bernd Poggemöller, Klaus Suchowitz (alle Geschäftsführer NWOL),<br />
Heinz-Dieter Held (Bürgermeister Löhne)<br />
sondern wandelt diesen auch noch mit größtmöglicher Effizienz<br />
in Strom und Wärme um. Letztere wird über Fern wärme netze<br />
verteilt und beheizt umliegende Gebäude, in Löhne u. a. das Rathaus<br />
sowie das Hallen- und Freibad. Gegenüber konventioneller<br />
Energieerzeugung wird eine CO 2<br />
-Einsparung von rd. 4.000 t pro<br />
Jahr erzielt. Zugleich führen nennenswerte Fördergelder nach<br />
dem Erneuerbare-Energien-Gesetz dazu, dass die NWOL ihren<br />
Kunden attraktive Wärmepreise anbieten kann.<br />
Die eingesetzten Motoren bestehen aus neu entwickelten, hocheffizienten<br />
Aggregaten, die in ihrer Leistungsklasse über maximale<br />
elektrische Wirkungsgrade verfügen. Somit nutzt man mit<br />
Biomethan nicht nur einen nahezu CO 2<br />
-freien Energieträger,<br />
■ ■Ansprechpartner: Klaus Suchowitz<br />
WESTFALICA GmbH – Vertrieb<br />
Tel.: 05731 244-230<br />
klaus.suchowitz@westfalica.de<br />
Partner | Verträge<br />
Zuschlag für engagierte<br />
Versorgung<br />
Weeze und Hamminkeln bleiben bei GWN<br />
Kommunale Nähe ist gefragt. Daher steht die GELSENWASSER<br />
Energienetze GmbH (GWN) nicht nur für eine verlässliche,<br />
sichere und faire Energieversorgung: Mit ihrer Betriebsdirektion<br />
Niederrhein bietet sie ihren Partnern und Kunden<br />
auch Ansprechpartner in der Region und gewährleistet kurze<br />
Wege und schnelle Reaktionszeiten, um den zuverlässigen<br />
Betrieb der Netze und Anlagen jederzeit sicherzustellen.<br />
Diese Erfahrung haben auch die Bürgermeister aus Weeze und<br />
Hamminkeln gemacht; entsprechend wurde in beiden Orten<br />
entschieden, die langjährige und bewährte Partnerschaft<br />
fortzusetzen. So konnten sich die Geschäftsführer der GWN<br />
Ende des letzten Jahres gleich über zwei Verlängerungen von<br />
Gaskonzessionen freuen. Bis zum 31. Dezember 2032 läuft<br />
der neue Vertrag, den die Gemeinde Weeze und GWN am<br />
11. Dezember 2012 unterschrieben haben. Nur drei Tage<br />
später erhielt GWN auch den Zuschlag für die Gaskonzession<br />
der Stadt Hamminkeln. Hier wurde eine L<strong>auf</strong>zeit bis zum<br />
31. Oktober 2034 vereinbart.<br />
Freuen sich über die Fortführung der Zusammenarbeit (v. l., von hinten nach vorn):<br />
Herbert Jung (Geschäftsführer GWN), Johannes Peters (Fachbereichsleiter Finanzen,<br />
Weeze), Ulrich Francken (Bürgermeister Weeze), Heiner Krietenbrink<br />
(Geschäftsführer GWN)
Abwasser Spezial<br />
APRIL 2013<br />
■ ■ Ansprechpartner: Stefan Garriß<br />
Abwasserprojekte<br />
Tel.: 0209 708 -1990<br />
stefan.garriss@gelsenwasser.de<br />
Die Montagearbeiten an den Belüftern konnten noch vor Beginn des Wintereinbruchs abgeschlossen werden.<br />
Optimierungserfolg in Emmerich<br />
TWE nutzt Vorteile im GELSENWASSER-Netzwerk<br />
Die Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH (TWE) optimiert als Betriebsführer der<br />
städtischen Abwasseranlagen seit einigen Jahren die Kläranlage in Emmerich. Neben technischer<br />
Erneuerung zielen die Maßnahmen <strong>auf</strong> Anpassung an neue Rahmenbedingungen, Energie- und<br />
Prozess optimierung sowie erhöhte Flexibilität. Dabei kommt die strategische Partnerschaft mit<br />
der GELSEN WASSER <strong>AG</strong> voll zum Tragen: Ein gemeinsam erarbeitetes Programm wird allen Zielvorgaben<br />
gerecht und spart zugleich Betriebs- und Investitionskosten ein.<br />
Ein Beispiel für das erfolgreiche Zusammenspiel liefert die 2012 in Angriff genommene Erneuerung der<br />
Belüfter. Dabei war zu berücksichtigen, dass zwei Drittel der Kläranlagenbelastung aus der chemischen Industrie<br />
stammen, was zu hohen, schwankenden Schmutzfrachten führt. Mithilfe verschiedener Leistungsbereiche<br />
des <strong>Gelsenwasser</strong>-Netzwerks konnte TWE hier kostengünstig eine effiziente Lösung entwickeln.<br />
Die Planungsleistungen erbrachte die Abteilung Abwasserprojekte, die Ausführung wurde von der Abteilung<br />
Abwasserbetrieb koordiniert. Die hanseWasser GmbH, ein weiterer Partner im Verbund, ermittelte über<br />
Simulationen verschiedener Kläranlagenbelastungen die optimale Sauerstoffzufuhr und Belüfterauslegung.<br />
Neben den Spitzenbelastungen aus der Industrie wurde dabei auch die industrielle Prägung<br />
des Abwassers beachtet, die zu einer schnellen Alterung der Belüftermembranen durch Aushärtung führt.<br />
Ergebnis: Dank einer deutlich erhöhten Belüfterzahl kann zukünftig <strong>auf</strong> Spitzenbelastungen flexibler reagiert<br />
werden. Zugleich verringert eine effektivere Verdichtermaschine den durchschnittlichen Energiebedarf für<br />
die Beckenbelüftung. Ein neues Membranmaterial aus weichmacherfreiem Kunststoff verhindert zusätzlich<br />
das nachträgliche Aushärten der Membranen und den damit verbundenen höheren Energiebedarf.<br />
Das Blasenbild wird getestet.<br />
DAS PROJEKT IN ZAHLEN<br />
Ausbaugröße Kläranlage: 195.000 EW<br />
Mittlere Frachtbelastung: 150.000 EW<br />
Anteil Industrie: 85 %<br />
Baukosten<br />
für Belüftererneuerung: 420.000 €<br />
Kosten für<br />
die Simulationsarbeiten: 15.000 €<br />
Bauzeit:<br />
11 Wochen<br />
Anzahl Belüfter: 2.200<br />
Länge Belüfter (gesamt): 1.950 m<br />
Erwartete Betriebs -<br />
kosteneinsparung: 15.000 – 20.000 €/Jahr<br />
Die Umbauarbeiten für zwei von drei Belebungsbecken konnten in Rekordzeit kurz vor Weihnachten 2012<br />
abgeschlossen werden. Schon die ersten Betriebsdaten belegen den Erfolg der Maßnahmen und lassen<br />
deutliche Energieeinsparungen erwarten.<br />
■■<br />
Ansprechpartner: Mark Antoni<br />
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH<br />
Tel.: 02822 9256-10<br />
antonim@twe-emmerich.de
Projektpartner<br />
Mehr als nur ein Blick in den Kanal: Kanalinformationssysteme helfen, die anfallenden Massendaten zuverlässig und<br />
übersichtlich zu verwalten.<br />
GIS-Dienstleistungen für Kommunen<br />
GELSENWASSER <strong>AG</strong> stellt Partnern die Fachschale Kanal zur Verfügung<br />
Kanalinformationssysteme <strong>auf</strong> GIS-Basis bieten umfängliche fachgerechte Unterstützung bei der<br />
effizienten Verwaltung von Kanalnetzen. Eine Vielzahl von Werkzeugen und Funktionalitäten hilft<br />
dabei, die aus den verschiedenen Bereichen massenhaft anfallenden Daten übersichtlich zu verwalten<br />
und effektiv auszuwerten. Insofern stellen Kanalinformationssysteme heute ein unverzichtbares<br />
Hilfsmittel für alle Kanalbetreiber dar. Dabei können <strong>Gelsenwasser</strong>-Partner ab sofort<br />
<strong>auf</strong> eine bedarfsgerechte Paketlösung zurückgreifen.<br />
Die Fachschale Kanal ist die Basis zur effizienten<br />
Dokumentation komplexer Kanalnetze für<br />
ein integrales Kanalmanagement im Sinne der<br />
DIN EN 752:2008-4. Integrierte Werkzeuge unterstützen<br />
die qualitativ hochwertige und effiziente<br />
Erfassung der Daten.<br />
Anschaffung und Betrieb eines Kanalinformationssystems sind ein <strong>auf</strong>wendiger und teurer Prozess.<br />
Markterkundung, Ausschreibung und Betrieb verlangen umfassendes Know-how in den Bereichen GIS<br />
und Datenbanken in Verbindung mit detailliertem Fachwissen rund um das Thema Kanal. Insbesondere<br />
Betreiber ohne eigene IT-Abteilung sind daher bei der Integration eines Kanalinformationssystems <strong>auf</strong><br />
Unterstützung durch externe Spezialisten angewiesen. Die unterschiedliche Herangehensweise der IT-<br />
Spezialisten <strong>auf</strong> der einen und der Abwasserexperten <strong>auf</strong> der anderen Seite verursacht dabei häufig<br />
große Schwierigkeiten. Eine überzeugende Lösung hält seit Anfang 2013 die GELSENWASSER <strong>AG</strong> bereit:<br />
Mit der Nutzung der Fachschale Kanal zum Smallworld GIS bietet sie ihren Partnern ein ausgereiftes<br />
System an, das sich an Betreiberwünsche anpassen lässt.<br />
VARIABLER LEISTUNGSUMFANG<br />
Die Anforderungen an ein Kanalinformationssystem sind genauso vielfältig wie die Aufgaben des Betreibers<br />
und die unterschiedlichen Strukturen eines Kanalbetriebs. Daher sind eine sorgfältige Analyse und<br />
die Übernahme des Datenbestands nur die ersten Schritte <strong>auf</strong> dem Weg zum Erfolg. Ebenso wichtig ist<br />
es, den Leistungsumfang akribisch <strong>auf</strong> die spezifischen Prozesse vor Ort abzustimmen: Nur so kann das<br />
Kanalinformationssystem dazu beitragen, die täglich anfallenden Aufgaben leichter und schneller zu bewältigen.<br />
Die GELSENWASSER <strong>AG</strong> stellt hier jedem Partner einen individuell angepassten Leistungsumfang<br />
zur Verfügung und eröffnet so den Zugang zu bedarfsgerechten und kostengünstigen Lösungen.
Abwasser Spezial<br />
WEITERENTWICKLUNG INKLUSIVE<br />
Die Anforderungen an einen Kanalbetreiber unterliegen durch die Vorgaben von Politik und Rechtsprechung<br />
sowie <strong>auf</strong>grund der rasanten technischen Entwicklung einem ständigen Wandel. Auch dies muss<br />
bei Anschaffung und Betrieb eines Kanalinformationssystems berücksichtigt werden. Die Partner der<br />
GELSENWASSER <strong>AG</strong> treffen sich daher regelmäßig, um im Arbeitskreis KIS gemeinsam Lösungen für neue<br />
Ansprüche an das Kanalinformationssystem zu entwickeln. Die entsprechenden Anpassungen setzt die<br />
Abteilung Abwasserbetrieb in Kooperation mit der IT-Technik der GELSENWASSER <strong>AG</strong> um.<br />
SCHULUNG UND SUPPORT<br />
Ein umfangreiches Schulungsprogramm stellt sicher, dass jeder Partner das Potenzial der Fachschale<br />
Kanal im Smallworld GIS in vollem Umfang nutzen kann. Kernelement sind Kompaktkurse mit Schulungsspezialisten<br />
für jeden neuen Anwender. Um eine Überfrachtung mit irrelevanten Inhalten zu verhindern,<br />
werden die Kurse <strong>auf</strong> die im GIS zu erfüllenden Aufgaben abgestimmt.<br />
Erweiterte Leistung nach Bedarf<br />
Übersichtslageplan mit dazugehöriger Längsschnittdarstellung<br />
eines markierten Kanalabschnitts<br />
Möchte ein Anwender sein Wissen vertiefen, steht im Anschluss an die Kurse eine umfangreiche Sammlung<br />
von Arbeitshilfen bereit, die den Wünschen des Partners entsprechend zusammengestellt werden.<br />
Sämtliche Arbeitshilfen können <strong>auf</strong> dem Schulungssystem der GELSENWASSER <strong>AG</strong> eigenständig bearbeitet<br />
werden. Für den Fall, dass in der alltäglichen Praxis dennoch einmal Probleme <strong>auf</strong>tauchen, steht unbürokratische<br />
Unterstützung zur Verfügung: <strong>Gelsenwasser</strong>-Experten, die im Abwasser- und GIS-Bereich<br />
gleichermaßen zu Hause sind, sorgen für schnellen, fachkundigen Support.<br />
Die verfügbare Unterstützung der GELSEN-<br />
WASSER <strong>AG</strong> ist nicht <strong>auf</strong> die Bereitstellung des<br />
Kanalinformationssystems begrenzt. Darüber<br />
hinaus werden auch spezifi sche Dienstleistungen<br />
wie die Erfassung von Objekten im GIS,<br />
Datenimport und -export oder die Zustandsbewertung<br />
von Inspektionsdaten im Kanalinformationssystem<br />
angeboten. So stellen Mitarbeiter<br />
der GELSENWASSER <strong>AG</strong> derzeit z. B. die<br />
Texte der Anfang 2013 in das System übernommenen<br />
Kanaldaten der Stadtentwässerung<br />
Höxter frei. Fiktive Schächte, die zur Darstellung<br />
von Bögen in Druckleitungen in der alten Datenbank<br />
des Betreibers notwendig waren, werden<br />
wie andere Notbehelfe durch die modernen<br />
Möglichkeiten der Fachschale Kanal im Smallworld<br />
GIS ersetzt und verbessern so die Nutzbarkeit<br />
der Daten.<br />
■■<br />
Ansprechpartner: Uwe Hebel<br />
Abwasserbetrieb<br />
Tel.: 0209 708-1972<br />
uwe.hebel@gelsenwasser.de
Basisdaten Kläranlage<br />
Zehdenick<br />
Baujahr: 1995/96<br />
Inbetriebnahme: 1996<br />
Baukosten: 5,3 Mio. €<br />
Größe:<br />
Schlammanfall:<br />
Schmutzwasseranfall:<br />
Behälter-Durchmesser:<br />
15.000 EW<br />
ca. 220 t TS<br />
ca. 1.600 m³/Tag<br />
30 m<br />
Behälter-Volumen: 3.640 m³<br />
Weiterführende Links<br />
Nach Abschluss der anstehenden Sanierung des zweiten Reaktors ist die Kläranlage Zehdenick für die Zukunft<br />
gut gerüstet.<br />
Verjüngungskur für Kläranlage Zehdenick<br />
Stadtwerke investieren in Sicherheit und Energieeffi zienz<br />
Seit der Inbetriebnahme 1996 haben die beiden Becken der Stadtwerke-Kläranlage in Zehdenick<br />
zuverlässig ihren Dienst getan und selbst die außergewöhnlichen Regenmassen 2011 gut überstanden.<br />
Damit <strong>auf</strong> die Stahlkolosse auch weiterhin Verlass ist, stand jetzt eine Generalüber holung<br />
eines ersten Behälters <strong>auf</strong> dem Plan.<br />
Mit der Grundsanierung und -reinigung des Beckens verfolgten die Stadtwerke Zehdenick das Ziel, seine<br />
Lebensdauer nahezu zu verdoppeln. Gleichzeitig sollte der Energieverbrauch optimiert werden; dazu wurden<br />
insgesamt 850 Belüftungsmembrane gegen energieeffi zientere Elemente ausgetauscht.<br />
„Leider kann man in vollen Becken keine eventuellen Schadstellen lokalisieren<strong>“</strong>, bedauert der Gruppen leiter<br />
Abwasser, Michael Brauer. So musste in der tendenziell niederschlagsärmeren Frühsommerzeit gehandelt<br />
werden, um den verbleibenden Reaktor nicht zu überlasten. Als zusätzlicher Puffer wurde ein alter Rückstaubehälter<br />
aktiviert. Die Arbeiten dauerten insgesamt drei Wochen; sechs Mitarbeiter waren kontinuierlich<br />
mit dem umfangreichen Projekt beschäftigt. Dabei galt es u. a. Korrosionsrückstände zu entfernen,<br />
Fugen zu schleifen, Beschädigungen der Emaillebeschichtungen mit Spezialhartgummi auszubessern und<br />
tausende Verschraubungen zu überprüfen. Zusätzlich wurde ein neuer Schutzanstrich <strong>auf</strong>getragen.<br />
„Ende Mai konnten wir unser erneuertes Klärbecken wieder in Betrieb nehmen<strong>“</strong>, konstatiert Uwe<br />
Mietrasch, Geschäftsführer der Stadtwerke, zufrieden. „In diesem Jahr werden wir das zweite Becken<br />
sanieren, dann können die beiden Riesen mindestens zwölf Jahre gesichert betrieben werden.<strong>“</strong> Die<br />
Gesamt kosten des Projekts beliefen sich <strong>auf</strong> ca. 55.000 € und stellen vor allem mit Blick <strong>auf</strong> die Nachhaltigkeit<br />
eine lohnende Investition dar.<br />
http://www.twe-emmerich.de/klaeranlage.html<br />
http://www.mettenmeier.de/mettenmeier/<br />
ge-smallworld-fachschale-kanal.htm<br />
http://www.stadtwerke-zehdenick.de/abwasser/<br />
Kontakt-Abwasser.html<br />
■■<br />
Ansprechpartner: Uwe Mietrasch<br />
Stadtwerke Zehdenick<br />
Tel.: 03307 4693-51<br />
mietrasch@stadtwerke-zehdenick.de
LEISTUNGEN | Abwasserwirtschaft<br />
09<br />
Abwassermanagement für die Getränkeindustrie<br />
AWS betreibt Werkskläranlage der Hansa-Heemann <strong>AG</strong><br />
Seit Anfang des Jahres betreibt die AWS GmbH, eine 100 %ige <strong>Gelsenwasser</strong>-Tochter, die Werkskläranlage des Fruchtgetränkeproduzenten<br />
Hansa-Heemann <strong>AG</strong> in Lehnin, Brandenburg. Bei den anstehenden Optimierungsmaßnahmen kann das<br />
Fachunternehmen <strong>auf</strong> konkrete Erfahrungen aus ähnlichen Projekten zurückgreifen.<br />
Die Kläranlage in Lehnin ist nahezu baugleich mit einer Anlage<br />
in Calvörde, die AWS seit 2010 für den Fruchtgetränkeanbieter<br />
EMIG GmbH & Co. KG betreibt. Beide wurden in den 1990er<br />
Jahren vom selben Hersteller errichtet.<br />
In Lehnin fördert eine Druckleitung das Produktionsabwasser<br />
vom Werk zur etwa zwei Kilometer entfernten Kläran lage.<br />
Wie in Calvörde wird in den Zul<strong>auf</strong> zudem ein geringer Anteil<br />
kommunales Abwasser eingeleitet, das hier vom ört lichen<br />
Wasser- und Abwasserzweckverband Werder-Havelland<br />
stammt. Die Belebungsanlage ist für eine tägliche CSB-Fracht<br />
von 2.100 kg ausgelegt, was einer Ausbaugröße von 17.500<br />
Einwohner werten entspricht.<br />
OPTIMIERUNG IM ÜBERBLICK<br />
Um Reinigungskapazität, Betriebssicherheit und Automatisierungsgrad<br />
zu erhöhen, hat AWS einen Maßnahmenkatalog erarbeitet<br />
und dabei die Erfahrungen aus dem Umbau der Kläranlage<br />
in Calvörde zugrunde gelegt. Verbesserungspotenzial<br />
besteht insbesondere bei der Belüftertechnologie und der<br />
Prozesssteuerung. Zur Stabilisierung des Betriebs wird das<br />
Verhältnis zwischen Pufferbecken- und Belebungsbeckenvolumen<br />
optimiert.<br />
■ ■Ansprechpartner: Jochen Krüger<br />
Geschäftsführer AWS GmbH<br />
Tel.: 0209 708-1984<br />
jochen.krueger@aws-gw.de<br />
Der entsprechende Umbau begann im Oktober 2012; nach Abschluss<br />
der Arbeiten umfasst die Kläranlage folgende Bestandteile:<br />
■■<br />
einen Pufferbehälter zur Vergleichmäßigung<br />
des Abwasserstroms<br />
■■<br />
drei Belebungsbehälter mit integrierter Nachklärung<br />
(SBR-Verfahren)<br />
■■<br />
Scheibenfilter für das gereinigte Abwasser<br />
■■<br />
UV-Behandlung zur Desinfektion<br />
■■<br />
Zentrifuge zur Schlammentwässerung<br />
Die UV-Desinfektion stellt eine Besonderheit dar und ist erforderlich,<br />
weil der Vorfluter in Lehnin nach kurzer Strecke in<br />
einen Badesee mündet. Neben den üblichen Grenzwerten für<br />
die Direkteinleitung von gereinigtem Abwasser in einen Vorfluter<br />
muss deshalb auch die EU-Badegewässerrichtlinie eingehalten<br />
werden, die eine maximale Bakterienanzahl festlegt.<br />
SPEZIALKOMPETENZ GIBT SICHERHEIT<br />
Mit Übergabe der Betriebsführung der Kläranlage an AWS verlagert<br />
die Hansa-Heemann <strong>AG</strong> die technische und wirtschaftliche<br />
Verantwortung <strong>auf</strong> ein spezialisiertes Fachunternehmen,<br />
dessen Mitarbeiter exakt für diese Anforderungen qualifiziert<br />
sind. So ist auch die Einhaltung aller sicherheits- und umweltrelevanten<br />
Vorschriften gewährleistet. Insgesamt hat AWS derzeit<br />
die Betriebsführung für acht Industriekläranlagen inne,<br />
zum überwiegenden Teil in der Lebensmittelbranche. Umfangreiche<br />
Erfahrungen sowie die spezifisch weiterentwickelte<br />
Kompetenz stellen die hohe Qualität der Dienstleistungen sicher<br />
und rechtfertigen das Vertrauen der Industriekunden in ihren<br />
Partner für das (Ab-)Wassermanagement.
10<br />
Leistungen | Stromnetzbetrieb<br />
Entlastung für Unternehmen<br />
GELSENWASSER betreibt industrielle Mittelspannungsnetze<br />
Eine zuverlässige und wirtschaftliche Stromversorgung ist für Industriebetriebe, insbesondere<br />
mit Blick <strong>auf</strong> die privaten Netze, von existenzieller Bedeutung. <strong>Gelsenwasser</strong> stellt sich mit<br />
Erfahrung und Kompetenz in den Dienst von Partnerunternehmen, betreibt industrielle<br />
Mittelspannungsnetze und wartet die zugehörigen Anlagen.<br />
WESTFALICA<br />
punktet in Minden<br />
mit Kundennähe<br />
Mit diesem neuen Angebot erweitert <strong>Gelsenwasser</strong> konsequent sein Leistungsspektrum.<br />
Qualifiziertes und erfahrenes Personal übernimmt den Betrieb von<br />
industriellen Mittelspannungsnetzen und kleineren Energieverteilungsnetzen der<br />
öffentlichen Stromversorgung. Hinzu kommen Schalthandlungen, die Lieferung<br />
und Montage von 10-kV-Kompaktstationen sowie die einmalige oder regelmäßige<br />
Wartung von 10-kV-Übergabestationen zum Erhalt der Betriebssicherheit.<br />
Darüber hinaus stellt <strong>Gelsenwasser</strong> mobile 500-kVA-Stromaggregate zur<br />
Verfügung, um etwa bei geplanten Unterbrechungen oder netzunabhängigem<br />
Bedarf eine sichere Versorgung zu gewährleisten.<br />
In jedem Fall profitieren <strong>unsere</strong> Kunden von<br />
■■<br />
erfahrenem Fachpersonal,<br />
■■<br />
einem sicheren, störungsfreien und effizienten Stromnetzbetrieb,<br />
■■<br />
der Einhaltung gesetzlicher Regelungen und Herstellervorgaben.<br />
Auf Wunsch entwickeln wir gemeinsam mit <strong>unsere</strong>n Partnern ein grundlegendes<br />
wirtschaftliches Energiekonzept <strong>auf</strong> Basis der konkreten Verbrauchsdaten und<br />
der vorhandenen Infrastruktur.<br />
■ ■Ansprechpartner: Eckart Capitain<br />
Vertrieb Wasser<br />
Tel.: 0209 708-321<br />
eckart.capitain@gelsenwasser.de<br />
Ökostrom und neues Kundencenter<br />
überzeugen Verbraucher<br />
Erstmals hat mit der WESTFALICA GmbH ein <strong>Gelsenwasser</strong>-<br />
Unternehmen außerhalb des Grundversorgungsgebiets ein<br />
Kundencenter eröffnet. Um dem Wunsch der Kunden nach<br />
klimafreundlicher Energie zu entsprechen, konzentriert<br />
sich das Angebot hier neben Erdgas und WÄRME + <strong>auf</strong><br />
Ökostrom – zum Preis von konventionellem Strom.<br />
In Zeiten der Energiewende wird das Interesse an<br />
alternativer Energie immer größer. Diesen Nerv<br />
trifft Westfalica in Minden, wo das Unternehmen<br />
ab sofort nur noch Ökostrom aus 100 % Wasserkraft<br />
anbietet. Das zeigte sich eindrucksvoll am<br />
2. Februar bei der Eröffnung des neuen Kundencenters<br />
in unmittelbarer Nähe zum Rathaus.<br />
Großer Andrang und viele neu abgeschlossene<br />
Lieferverträge bestätigten die aktuelle Ausrichtung.<br />
Die hohen Erwartungen an diesen Tag erfüllten<br />
sich <strong>auf</strong> ganzer Linie – Westfalica sieht<br />
sich für die Zukunft in Minden gut <strong>auf</strong>gestellt.
Extra<br />
| Service<br />
Partner | Verträge<br />
11<br />
Nahversorgung mit<br />
GELSENWASSER<br />
Startschuss für Aufbau der Münsterland Netzgesellschaft<br />
Die Kommunen Ascheberg, Billerbeck, Havixbeck, Lüdinghausen, Nordkirchen, Olfen, Rosendahl<br />
und Senden haben einen wichtigen Meilenstein gesetzt, um die Energieversorgung <strong>auf</strong><br />
ihrem Gebiet zukünftig weitgehend eigenständig zu gestalten. Im Januar 2013 erteilten sie der<br />
GELSENWASSER <strong>AG</strong> den Zuschlag als strategischer Partner der geplanten Netzgesellschaft.<br />
Startbonus: Im Auftaktjahr erlässt Westfalica den Mindener Kunden<br />
den Grundpreis für Strom und Gas.<br />
Dazu trägt u. a. auch das dortige Startangebot<br />
bei, im kompletten Kalenderjahr 2013 sowohl bei<br />
Strom als auch bei Gas <strong>auf</strong> den Grundpreis zu<br />
verzichten. Durch die Einrichtung eines Kundencenters<br />
hebt sich Westfalica zudem von anonymen<br />
Regionalanbietern ab, was die Mindener<br />
mit viel Interesse honorierten. Im Kundencenter<br />
können sie sich von montags bis samstags persönlich<br />
rund um das Thema Energie beraten lassen.<br />
Hinzu kommen regelmäßige Info tage, an denen<br />
Fachleute mit Bezug <strong>auf</strong> die jeweilige Jahreszeit<br />
über energierelevante Themen informieren.<br />
>> Wir setzen <strong>auf</strong> Nähe<br />
und Verlässlichkeit.
12 UNtERNEHMEN | Wasserversorgung<br />
Benchmarking<br />
Wasserversorgung NRW<br />
GELSENWASSER beteiligt sich erfolgreich an kontinuierlicher Optimierung<br />
Im Zielkonflikt zwischen moderaten Verbraucherpreisen für trinkwasser und Wahrung der in Deutschland besonders hohen Wasserund<br />
Rohrnetzqualität geht das Land Nordrhein-Westfalen einen eigenen Weg. Um größtmögliche transparenz zum Nutzen der Bürger<br />
zu gewährleisten, kooperieren Regierung und Wasserwirtschaft in einem Benchmark-Verfahren, an dem die GELSENWASSER <strong>AG</strong> und<br />
weitere Unternehmen der Gruppe* von Beginn an teilnehmen. Der wechselseitige Vergleich und das Lernen vom Besten führen zu<br />
nachhaltigen Lösungen für eine Verbesserung der wirtschaftlichen und technischen Leistungen, auch wenn der hohe Fixkostenanteil<br />
und rückläufige Absatzzahlen hier klare Grenzen setzen. Die Herangehensweise hat sich bewährt; die Ergebnisse der 2011 abgeschlossenen<br />
vierten Projektrunde bescheinigen <strong>Gelsenwasser</strong> eine herausragende Versorgungsqualität.<br />
Die Initiative „Benchmarking Wasserversorgung NRW<strong>“</strong> geht<br />
<strong>auf</strong> drei Landesministerien** zurück und wird vom Verband<br />
kommunaler Unternehmen, dem Bundesverband der Energie-<br />
und Wasserwirtschaft und der Deutschen Vereinigung des<br />
Gas- und Wasserfaches aktiv unterstützt. Die freiwillige Mitwirkung<br />
von 104 Unternehmen, die rd. 85 % der Endkunden in<br />
NRW versorgen, verdeutlicht das hohe Interesse der Branche<br />
und unterstreicht eindrucksvoll die Bedeutung des Projekts.<br />
DAS VERFAHREN IM üBERBLICK<br />
Eine Beteiligung am Benchmarking verlangt die Offenlegung<br />
aller entscheidungsrelevanten Daten. Auf dieser Basis erstellt<br />
eine unabhängige Unternehmensberatung eine Kennzahlenanalyse,<br />
die deutlich über einen reinen Preis-/<br />
Erlösvergleich hinausgeht. Unter Berücksichtigung<br />
von Sicherheit, Qualität, Service und<br />
Kundenzufriedenheit werden alle erbrachten<br />
Leistungen und <strong>auf</strong>gewendeten Mittel einbezogen<br />
und im Verhältnis zum Endabnehmerpreis<br />
verglichen und bewertet. Daraus lassen<br />
sich für jeden teilnehmenden Wasserversorger<br />
konkrete Hinweise ableiten, ob und wie<br />
Kostenfaktoren minimiert, Prozesse optimiert<br />
und so letztlich die Preise gedämpft werden<br />
können.<br />
* Gas- und Wasserversorgung Höxter GmbH & Co. KG, NGW GmbH, Stadtwerke Kalkar GmbH & Co. KG, Stadtwerke Wesel GmbH, Vereinigte Gas- und Wasserversorgung GmbH,<br />
Wassergewinnung Essen GmbH, Wasserversorgung Herne GmbH, Wasserversorgung Hünxe GmbH, Wasserversorgung Voerde GmbH, Wasserwerke Westfalen GmbH<br />
** Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie das Innenministerium
13<br />
Demografie und Wasserverbrauch verringern Spielraum<br />
Für die Zukunft gilt es zu berücksichtigen, dass der Unternehmensvergleich gegenüber zentralen aktuellen Herausforderungen in der Wasserversorgung keine<br />
hinreichenden Lösungen bereitstellen kann. Die demografische Entwicklung einschließlich der Tendenz zu kleineren Haushalten und die Abwanderung gerade<br />
jüngerer Menschen werfen gewichtige Probleme <strong>auf</strong>. Dieser Trend wird durch neue wassersparende Haushaltsgeräte noch verstärkt. Insgesamt wird ein weiteres<br />
Absinken des ohnehin seit Jahren rückläufigen Wassergebrauchs nicht zu vermeiden sein. Für die Wasserwirtschaft sind diese Perspektiven von besonderer<br />
Bedeutung, denn etwa 80 % ihrer Aufwendungen fallen nachgewiesenermaßen mengenunabhängig an. Sinkt in einem Versorgungsgebiet der Gesamtverbrauch,<br />
hat das – <strong>auf</strong>grund der nahezu konstanten Kosten – unmittelbare Auswirkungen <strong>auf</strong> den Mengenpreis.<br />
Innerhalb der Europäischen Union sowie darüber hinaus hat NRW mit 120 l Wasserverbrauch pro Einwohner und Tag mittlerweile ein vorbildliches Niveau<br />
erreicht. Ein weitergehendes Wassersparen wirkt allerdings eher negativ, denn es führt zu Mehr<strong>auf</strong>wand und das ohne Notwendigkeit. In NRW wie in den allermeisten<br />
Regionen Deutschlands ist das Wasserangebot so reichhaltig, dass mit einem Mangel in keiner Weise zu rechnen ist.<br />
GELSENWASSER setzt MaSSstäbe<br />
Die Unternehmen der <strong>Gelsenwasser</strong>-Gruppe haben auch am<br />
vierten Durchgang 2011 teilgenommen und dabei außerordentlich<br />
positiv abgeschnitten. Gegenüber den jeweiligen Mittelwerten<br />
sind die Unternehmenskennzahlen durchgehend<br />
besser; insgesamt belegen sie eine überdurchschnittliche Versorgungsqualität.<br />
Besonders hervorzuheben sind die guten<br />
Ergebnisse in den Bereichen Nachhaltigkeit, Qualität, Sicherheit<br />
und Zuverlässigkeit der Versorgung. Auch bei der Effizienz<br />
der Leistungserbringung liegen die Unternehmen deutlich<br />
über dem Durchschnitt. So geht <strong>Gelsenwasser</strong> mit klarem Vor-<br />
sprung in die fünfte Projektrunde. Die Datenerhebung<br />
wurde Anfang 2013 abgeschlossen;<br />
die Ergebnisse der Kennzahlenanalyse sollen<br />
im Sommer vorliegen.<br />
■ ■Ansprechpartner: Bernd Funke<br />
Unternehmensstrategie<br />
Tel.: 0209 708-233<br />
bernd.funke@gelsenwasser.de<br />
In Nordrhein-Westfalen betragen die Kosten für Leitungswasser pro Person und Tag im Durchschnitt ca. 25 Cent.<br />
Wie bewerten Sie diesen Preis?<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
(%)<br />
35,5<br />
24,8<br />
16,6<br />
15,1<br />
7,1<br />
0,8<br />
sehr preiswert preiswert angemessen teuer sehr teuer keine Angabe<br />
Quelle: Wasserversorgung in Nordrhein-Westfalen<br />
Benchmarking-Projekt, Ergebnisbericht 2011/2012
14<br />
leistungen | Betriebsführung<br />
Partnerschaft weiterentwickelt<br />
Stadtwerke Kalkar stellen Betriebsführung mit GWN neu <strong>auf</strong><br />
Zugunsten einer betriebswirtschaftlichen Optimierung hat die Stadtwerke<br />
Kalkar GmbH & Co. KG (SWK) ihre erprobte Zusammenarbeit mit <strong>Gelsenwasser</strong><br />
intensiviert: Seit September 2012 verantwortet die GELSENWASSER<br />
Energienetze GmbH (GWN) in Kalkar vollumfänglich die Betriebsführung<br />
für Netze und Anlagen in den Sparten Gas und Wasser. Unterstützt<br />
wird sie dabei durch technische Mitarbeiter der SWK im Rahmen einer<br />
Personalgestellung.<br />
HINTERGRUND: EINE ORGANISATORISCHE HERAUSFORDERUNG<br />
1999 trat die SWK ins <strong>Gelsenwasser</strong>-Netzwerk ein; seitdem<br />
unterstützt das Unternehmen seinen Partner mit zahlreichen<br />
technischen und k<strong>auf</strong>männischen Dienstleistungen und unterhält<br />
mit der heutigen GWN-Betriebs stelle Kalkar eine Niederlassung<br />
vor Ort. Während die SWK die Betriebs führung der<br />
Wasserversorgungsanlagen innehatte, oblagen die Gasnetze<br />
zuletzt der SWK und der GWN als Pächterin gemeinsam.<br />
Die betrieblichen Aufgaben für die Gas- und Wasser versorgungs<br />
anlagen wurden in jeweils eigenen, räumlich wie organisatorisch<br />
voneinander getrennten Betriebs einheiten<br />
bearbeitet. Fünf Mitarbeiter der GWN kümmerten sich<br />
in Zusammenarbeit mit dem Stadtwerkepersonal um die<br />
Gasnetze und -anlagen, neun Mitarbeiter der SWK um die<br />
Wasserversorgungsanlagen. Bei den hohen Anforderungen<br />
an einen regelwerkskonformen Betrieb sind solche kleinen<br />
Organisationseinheiten klar im Nachteil – mit Blick <strong>auf</strong><br />
Vertretungen bei Krankheit und Urlaub ebenso wie bei<br />
der Aufrechterhaltung eines Bereitschaftsdienstes oder<br />
der Beibringung aller durch Gesetze und technische Regeln<br />
geforderten Sachkundenachweise und Qualifikationen.<br />
Konnte die GWN hier mit Unterstützung aus anderen<br />
Betriebsstandorten am Niederrhein rechnen, waren<br />
die Herausforderungen für die SWK ungleich größer.<br />
SPARTENÜBERGREIFENDE KOOPERATION<br />
Zur Optimierung der Abläufe entschied sich die SWK für eine<br />
Vergabe von Dienstleistungen an Dritte. Angesichts der langjährigen<br />
Zusammenarbeit fiel die Wahl <strong>auf</strong> den erprobten<br />
Partner und „Nachbarn<strong>“</strong> im Wortsinn: Bei der GWN sollten die<br />
bisher getrennten Betriebe zusammengeführt werden – eine<br />
Lösung, die sich reibungsfrei wirtschaftlich umsetzen ließ und<br />
zugleich Synergieeffekte realisieren hilft. So ist das Unternehmen<br />
seit dem 3. September 2012 auch als Betriebsführer der<br />
Wasserversorgungsanlagen der SWK vollumfänglich für alle<br />
Das 14-köpfige Team der GWN-Betriebsstelle Kalkar betreut 700 km Gas- und<br />
Wassernetz und ca. 22.200 Gas- und Wasseranschlüsse in fünf Kommunen.<br />
anfallenden betrieblichen Aufgaben in beiden Sparten zuständig.<br />
Die technischen Mitarbeiter der SWK sind über eine Personalgestellung<br />
für die GWN tätig.<br />
>> Ich bin davon überzeugt, dass die<br />
bislang gute Kooperation in der neuen<br />
betrieb lichen Struktur service orientiert<br />
fort gesetzt und gestärkt wird. Die<br />
Mitarbeiter innen und Mitarbeiter vor<br />
Ort, hier in Kalkar, gewährleisten höchste<br />
Versorgungs sicherheit und bleiben den Bürger innen und<br />
Bürgern als Ansprech partner erhalten.
Gemeinsame Optimierung<br />
der Trinkwasserversorgung<br />
GELSENWASSER vertieft Kooperation mit den Stadtwerken Duisburg<br />
Sinkender Wasserbedarf, u. a. bedingt durch verändertes Verbraucherverhalten<br />
sowie rückläufige Bevölkerungszahlen, machten in Duisburg eine Modifikation<br />
der Versorgungsstruktur erforderlich. Um weiterhin eine sichere und vor allem<br />
wirtschaftliche Versorgung der Stadt mit Trinkwasser zu gewährleisten, hat die<br />
Stadtwerke Duisburg GmbH gemeinsam mit <strong>Gelsenwasser</strong> zum 1. Januar 2013<br />
die Wasserbeschaffungsgesellschaft Duisburg mbH (WBDU) gegründet. Sie ist<br />
für das Duisburger Wassertransportnetz, die Zubringerleitung aus Haltern sowie<br />
für Wasserbezug und -lieferung an die Stadtwerke Duisburg verantwortlich.<br />
Dabei ist strategisch eine Entwicklung über den Stadtrand hinaus in Richtung<br />
Niederrhein vorgesehen.<br />
„Das Ringen um diese zukunftsfähige Lösung hat sich gelohnt. Es ist gelungen,<br />
<strong>unsere</strong> langjährige Zusammenarbeit zum Vorteil beider Partner auszu<strong>bauen</strong><strong>“</strong>,<br />
ist der Vorstandsvorsitzende Henning R. Deters überzeugt.<br />
Mit der WBDU führt <strong>Gelsenwasser</strong> die Reihe wasserwirtschaftlicher Kooperationen<br />
mit Stadtwerken im Ruhrgebiet fort. So arbeitet sie bereits erfolgreich<br />
mit Bochum in der Wasserbeschaffung Mittlere Ruhr GmbH, mit Dortmund in<br />
der Wasserwerke Westfalen GmbH sowie mit Essen in der Wassergewinnung<br />
Essen GmbH zusammen.<br />
Unternehmen | Beteiligungen<br />
Seit den 1980er Jahren bezieht Duisburg Trinkwasser aus dem<br />
Wasserwerk Haltern. Für die sichere Versorgung baute <strong>Gelsenwasser</strong><br />
seinerzeit den Hochbehälter in Scholven und die sog.<br />
„Duisburger Leitung<strong>“</strong> (Doppelleitung, zweimal DN 1000).<br />
■ ■Ansprechpartner: Friedrich Reh<br />
Wasserwerk Haltern<br />
Tel.: 02364 103-200<br />
friedrich.reh@gelsenwasser.de<br />
15<br />
Leistungen | Wassermanagement<br />
Legionellenuntersuchung als Servicepaket<br />
GELSENWASSER erleichtert die Erfüllung neuer Pflichten<br />
Strenge gesetzliche Auflagen gewährleisten in Deutschland eine besonders<br />
hohe Trinkwasserqualität. Dazu müssen laut aktueller Trinkwasserverordnung<br />
seit 2011 alle größeren zentralen Wärmeverteilungsanlagen regelmäßig <strong>auf</strong><br />
Legionellen untersucht werden. Am 14. Dezember 2012 trat eine Anpassung in<br />
Kraft: Danach verlängert sich bei Objekten mit Großanlagen das vorgeschriebene<br />
Untersuchungsintervall von einem <strong>auf</strong> drei Jahre; die Erstprüfung ist bis zum<br />
31. Dezember 2013 abzuschließen.<br />
Die Umsetzung erleichtert <strong>Gelsenwasser</strong> in Kooperation mit der Westfälischen<br />
Wasser- und Umweltanalytik GmbH mit einem fachgerechten Rundum-Service.<br />
Angeboten wird eine Basisuntersuchung mit optional hinzubuchbaren Leistungen<br />
wie z. B. der Gefährdungsanalyse bei erwiesener Überschreitung des technischen<br />
Maßnahmewerts. In diesen Fällen kann auch die Kommunikation mit<br />
dem zuständigen Gesundheitsamt mit übernommen werden.<br />
Ausführliche Informationen inkl. Preise finden Sie unter:<br />
www.gelsenwasser.de/legionellenuntersuchung.html. Bei Interesse beraten wir<br />
Sie gerne auch persönlich oder senden Ihnen einen Infoflyer und Angebotsunterlagen<br />
zu.<br />
■ ■Ansprechpartner: Markus Fels<br />
Verteilung Wasser<br />
Tel.: 0209 708-309<br />
markus.fels@gelsenwasser.de
Kurz notiert<br />
Reger Austausch <strong>auf</strong> der E-world<br />
610 Aussteller aus 22 Nationen und mehr als 22.000 Besucher:<br />
Auf der E-world energy & water im Februar war auch die GELSEN-<br />
WASSER <strong>AG</strong> mit den 16 Stadtwerken der Unternehmens gruppe<br />
vertreten. Für großen Zuspruch sorgten eine offene Standge staltung<br />
und kompetente Ansprechpartner zu allen relevanten Themen<br />
der Energie-, Wasser- und Abwasserwirtschaft. Zahl reiche Entscheider<br />
aus Kommunen und Wirtschaft nutzten das breite Informations-<br />
und Beratungsangebot; neben den Erfahrungen bei der<br />
Umsetzung der Energiewende stießen vor allem die vielfältigen Optionen<br />
zugunsten einer effizienten Trinkwasserver- und Ab wasserentsorgung<br />
<strong>auf</strong> großes Interesse. Fortsetzung folgt: Vom 11. bis<br />
zum 13. Februar 2014 wird die <strong>Gelsenwasser</strong>-Unter nehmens gruppe<br />
wieder <strong>auf</strong> der E-world vertreten sein.<br />
Neben dem fachlichen Austausch ging es am <strong>Gelsenwasser</strong>-Stand sehr sportlich zu:<br />
An einem Tischkicker konnten sich die Gäste mit Bundesligaspielern messen.<br />
Dumper statt Baustraße<br />
Bei Rohrbaumaßnahmen <strong>auf</strong> unbefestigten Flächen wie Ackerland oder Wiese ist<br />
nach Möglichkeit der ursprüngliche Bodenzustand zu erhalten. Insbesondere sind<br />
eine Vermischung unterschiedlicher Böden und deren übermäßige Verdichtung<br />
durch schweres Transport- und Arbeitsgerät zu vermeiden. In diesem Zusammenhang<br />
hat sich der Einsatz eines Dumpers Mitsubishi LD 1000 der <strong>Gelsenwasser</strong>-Betriebsdirektion<br />
Unna bewährt. Ein aktuelles Beispiel liefert die Baustelle Massener<br />
Heide/Flughafen Dortmund, die größtenteils von Acker- und Waldflächen sowie<br />
einem Landschaftsschutzgebiet umgeben ist. Hier wird mittels Rohreinzugsverfahren<br />
umweltschonend eine Leitung erneuert. Das Material gelangt per Dumper mit<br />
geringem Bodendruck an den Einsatzort; neben einer sonst notwendigen Baustraße<br />
erspart dies Zeit und größere Flurschäden.<br />
Der Dumper fährt <strong>auf</strong> Gummiketten und wiegt 13,5 t.<br />
Arzneimittel richtig entsorgen<br />
Wohin mit nicht benötigten Tabletten, Zäpfchen oder Salben?<br />
Immer noch werden viel zu viele Arzneimittel über die Toilette<br />
oder das Waschbecken entsorgt. Dies belastet jedoch unnötig die<br />
Umwelt, denn trotz <strong>auf</strong>wändiger Technik sind Kläranlagen und<br />
Wasserwerke nicht in der Lage, einmal ins Wasser geratene Spurenstoffe<br />
von Arzneimitteln vollständig zu entfernen. Diese minimalen<br />
Rückstände sind zwar nicht gesundheitsschädlich, aber<br />
auch nicht erwünscht. Mit der richtigen Entsorgung über den<br />
Hausmüll kann jeder mithelfen, die wichtige Ressource Wasser<br />
zu schützen. Ein neuer Flyer – auch zur Weiterverteilung – mit<br />
Tipps für den richten Umgang mit Rest-Arzneimitteln kann kostenlos<br />
über http://www.gelsenwasser.de/wasser.html im Bereich<br />
Infomaterial bestellt werden.