HIS:Forum Hochschule 4 | 2013 - Hochschul-Informations-System ...

Zwischen Fachwissen und strategischer Entscheidung Zwischen Fachwissen und strategischer Entscheidung Was muss die <strong>Hochschul</strong>leitung über IT wissen? CIO/IT-Governance-Modelle in deutschen <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>n Markus Bick Abstract 1 Eine gute IT-Governance kann maßgeblich zu einer effektiven IT-Infrastruktur und effizienten IT- Services beitragen. Dies trifft nicht nur auf Unternehmen, sondern ebenfalls auf <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>n zu. Durch den zunehmenden Wettbewerb innerhalb des <strong>Hochschul</strong>sektors um Personal, Studierende und finanzielle Ressourcen sowie die steigende Erwartungshaltung der Studierenden, aber auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, muss die <strong>Hochschul</strong>leitung die Umsetzung einer hochschulspezifischen IT-Governance dringend gestalten, befördern und auch vorleben. Daher ist es Ziel des vorliegenden Beitrags, den Status quo bezüglich der Umsetzung von IT-Governance-Strukturen in deutschen <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>n darzustellen. Hierzu wurde eine umfassende qualitative Studie durchgeführt, deren Ergebnisse im Folgenden präsentiert werden. Eine zentrale Erkenntnis lautet, dass <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>n durchaus die Wichtigkeit von IT-Governance erkannt haben, der Umsetzungsprozess sich jedoch erst in einem frühen Stadium befindet. 1 Einleitung Die <strong>Informations</strong>technologie (IT) ist einer der stärksten Treiber der Wertschöpfung innerhalb von Organisationen. Dies trifft nicht nur auf Unternehmen, sondern ebenfalls auf <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>n zu. Die wichtigsten Aufgaben von <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>n liegen in der Produktion, der Verwendung und der Teilung von Informationen (May/Lane 2006); aus diesem Grund benötigen sie eine effektive IT-Infrastruktur sowie effiziente IT-Services (Schwabe 2009). Gesteigert wird diese Notwendigkeit durch den zunehmenden Wettbewerb innerhalb des <strong>Hochschul</strong>sektors und die steigende Erwartungshaltung der Studierenden. Zudem wachsen die Studierendenzahlen kontinuierlich an ebenso wie die Internationalisierung und Mobilisierung der Studierenden (Hahn 2004). Dies führt, gemeinsam mit den durch den Bologna-Prozess eingeführten Veränderungen, zu einem steigenden Verwaltungsaufwand innerhalb der <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>n (beispielsweise für die Prüfungs- und Studierendenverwaltung). Nicht zuletzt aus diesem Grund rücken die IT-Dienstleistungen innerhalb der <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>n zunehmend in den Vordergrund der Studierenden, Lehrenden und Verwaltungsmitarbeiter 2 (Eberhardt 2003; Hübner et al. 2009). Zur Effizienz der korrespondierenden IT kann eine gute IT-Governance maßgeblich beitragen. Dabei wird IT-Governance als ein Konstrukt zur Regelung, Steue- 1 Die Ergebnisse des vorliegenden Beitrags wurden in vergleichbarer Form bereits in <strong>Hochschul</strong>management, Ausgabe 2/2011, S. 47-53 veröffentlicht, als: K. Börgmann, M. Bick „IT-Governance in deutschen <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>n – eine qualitative Untersuchung“. Der Autor bedankt sich recht herzlich für die freundliche Zustimmung des Universitäts Verlag Webler zum erneuten Abdruck im Rahmen der Reihe <strong>HIS</strong>: <strong>Forum</strong> <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>. 2 Ich habe aus Gründen der besseren Lesbarkeit auf die Nennung der männlichen und weiblichen Form verzichtet. Es sind im Folgenden selbstverständlich immer beide Geschlechter gemeint. IT und Organisation in <strong><strong>Hochschul</strong>e</strong>n | 1