Whitepaper (PDF, 74 Seiten, 21.5 MB) - IBA Hamburg
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Holzbau Luftschalldämm-Maße und Trittschallpegel<br />
erreicht werden, die den Anforderungen an<br />
einen erhöhten Schallschutz erfüllen. Selbst bei<br />
einem starken Außenlärmpegel, wie er an stark<br />
schneisen<br />
vorliegt, kann in Häusern mit Außenwänden<br />
in Holzrahmenbauweise ein effektiver<br />
Schallschutz erzielt werden. Durch ergänzende<br />
Installationsebenen, Doppelständer mit durchgehender<br />
Schwelle und Rähm sowie WDVS mit Holzfaserdämmstoffen<br />
lassen sich Schalldämm-Maße<br />
von R w<br />
,R > 50 dB erzielen.<br />
Für den mehrgeschossigen Holzbau bieten sich<br />
zudem Holz-Beton-Verbundkonstruktionen an<br />
(s.o.), die mit geringeren Bauhöhen im Vergleich<br />
zu anderen Deckenkonstruktionen aufgrund ihrer<br />
bauphysikalischen und brandschutztechnischen<br />
Eigenschaften die erhöhten Anforderungen ohne<br />
zusätzliche Maßnahmen erfüllen können. Auch<br />
beschwerte Hohlkastensysteme sind in diesem<br />
Sinne geeignet. Mit ihnen können ebenfalls<br />
größere Spannweiten überdeckt werden und sie<br />
erweisen sich besonders hinsichtlich Bauablauf<br />
und -zeit als vorteilhaft.<br />
Entsprechendes gilt mit Blick auf schallschutztechnische<br />
Bewertungen von BSP-Konstruktionen,<br />
für die die Anbieter über entsprechende<br />
Nachweise verfügen. Aufgrund der hohen Dichte<br />
der Rohbaukonstruktion von ca. 530 kg/m 2 sind<br />
Gebäudetrennwände (bis R’ w<br />
= 68 dB), die mittels<br />
Vorsatzschalen weiter optimiert werden können,<br />
ebenso in Massivholzbauweise möglich wie Wohnungstrennwände.<br />
Für letztere sind zweischalige<br />
Konstruktionen mit einseitiger GKB-Beplankung<br />
sowie Vorsatzschale auf Schwingbügeln mit 49<br />
dB geeignet. Bei der Stapelung von Geschossen<br />
ermöglichen handelsübliche Elastomer-Produkte<br />
die Entkopplung der Nutzungseinheiten zu<br />
gewährleisten.<br />
Holz-Beton-Verbundbauteilen auf der Basis von<br />
Holzmassivbauteile sind fast schon Standard<br />
im Holzbau. Diese Hybridkonstruktionen eignen<br />
sich für größere Spannweiten als die sonst im<br />
Holzbau üblichen Konstruktionen und verfügen<br />
dabei über bessere Schallschutz- und Schwingungseigenschaften.<br />
Diese sind so gut, dass die<br />
Gebrauchstauglichkeit garantiert wird.<br />
Tragwerksplanung<br />
Die Mehrgeschossigkeit bedingt ein Minimum im<br />
Setzungsverhalten der Konstruktion. Übliche Vollholzschwellen<br />
und -rähme würden sich durch die<br />
höheren Lasten stärker verformen, druckstabile<br />
Furnierschichtholzstreifen bspw. sind gegenüber<br />
<br />
Bei durchlaufenden Deckenkonstruktionen tragen<br />
Füllhölzer mit stehender Faserrichtung die Stützlasten<br />
setzungsfrei in die unteren Geschosse ab.<br />
Alternativ können Massivholzelemente eingesetzt<br />
werden.<br />
Der Tragwerksentwurf bei mehrgeschossigen<br />
Holzbauten verlangt umfassende Disziplin und<br />
die bereits frühzeitige Einbindung der Tragwerksplaner<br />
in die Entwurfsphase. Zur vertikalen<br />
Lastabtragung sind die tragenden Bauteile stets<br />
übereinander anzuordnen. Die Aussteifung wird<br />
über stabilisierende Wände realisiert, deren Verbindungen<br />
für große Kräfte dimensioniert sein<br />
müssen. Durch die Gebäudehöhe sind erhöhte<br />
Windlasten zu berücksichtigen. Der Effekt, dass<br />
die Eigenlasten Anteile der abhebenden Kräfte<br />
„überdrücken“, ist bei den leichteren Holzbaukonstruktionen<br />
sehr viel geringer, sodass höhere<br />
Zugkräfte mit entsprechenden Verankerungen<br />
aufzunehmen sind.<br />
Neben der Standsicherheit eines Gebäudes muss<br />
die Gebrauchstauglichkeit nachgewiesen werden.<br />
Werden die vereinbarten Grenzwerte überschritten,<br />
können Verformungen das Erscheinungsbild<br />
bzw. die planmäßige Nutzung eines Gebäudes<br />
beeinträchtigen. Schwingungen können Unbehagen<br />
bei Menschen oder Schäden am Bauwerk<br />
verursachen. Doch auch hinsichtlich dieser<br />
Anforderungen entsprechend die modernen<br />
Holzbauteile den Anforderungen. So ist es schon<br />
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