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Edutainment - Mythos und Machbarkeit aus didaktischer Sicht

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Gruppen <strong>und</strong> greifen vermehrt auf Präsentationstechniken <strong>aus</strong> dem Freizeitparkbereich zurück. Es darf<br />

dabei in Bezug auf Schutzgebiete allgemein folgende, für Nationalparke gemachte Aussage nicht vergessen<br />

werden: „Mittelpunkt in einem Nationalpark muss auch weiterhin die reale Natur <strong>und</strong> nicht ihre<br />

Inszenierung bleiben!” (Mussnig 1998, 31).<br />

2.9. Museen<br />

Museen werden an dieser Stelle auf Gr<strong>und</strong> ihrer definitorisch bedingten Unübersichtlichkeit nicht weiter<br />

differenziert. 18 Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Museumspädagogik ein traditionelles Feld der<br />

Museologie ist. Das dieser Komplex trotz der etwas <strong>und</strong>urchsichtigen Definition des Begriffs Museum<br />

relevant ist, lässt sich an den jährlich durch das Institut für Museumsk<strong>und</strong>e erhobenen Zahlen deutlich<br />

machen. Demnach verzeichneten die über 5000 b<strong>und</strong>esdeutschen Museen Ende der 90er Jahre mehr als<br />

100 Millionen Besucher 19 , wobei der Anteil an Schulklassen nicht unerheblich sein dürfte. Die zunehmende<br />

Nähe von Museen zur Freizeitindustrie lässt sich zeigen anhand des verstärkten Einsatzes von<br />

Präsentationstechniken <strong>aus</strong> dem Entertainment-Bereich (o.A. 1999).<br />

2.10. Zusammenfassung<br />

Wie gezeigt wurde, erscheint es sinnvoll, für die weitere Diskussion um <strong>Edutainment</strong>, insbesondere für<br />

Schulen, eine Aufgliederung in<br />

Entertainment i.e.S.<br />

marketingorientiertes Entertainment<br />

marketingorientiertes <strong>Edutainment</strong><br />

<strong>Edutainment</strong> i.e.S.<br />

vorzunehmen. Dies begründet sich nicht zuletzt durch die gesellschaftspolitische Bedeutung von<br />

(hier: informeller <strong>und</strong> non-formaler) Bildung, deren Inhalte <strong>aus</strong> freizeitpädagogischer <strong>Sicht</strong> nicht oder<br />

zumindest nicht alleine durch die (Freizeit-)Industrie formuliert werden sollten.<br />

Demgegenüber sind vielversprechende wirtschaftliche Perspektiven abzuwägen, die von Seiten der<br />

Freizeitindustrie wahrgenommen werden, ohne dass künftig alle, z.T. euphorisch geplanten Projekte<br />

umgesetzt werden können. Die Qualität des hier angebotenen <strong>Edutainment</strong>s ist derzeit kaum zu beurteilen,<br />

weder die der Angebote für informelle noch für non-formale Gruppen. Vor einer voreiligen<br />

Verallgemeinerung im Sinne von Viele Gäste = Gutes <strong>Edutainment</strong> sei gewarnt. Ob Angebote, die sich mit<br />

18 Laut Definition der ICOM (International Council of Museums) umfasst der Terminus Museum sogar die o.g.<br />

Freizeiteinrichtungen, inkl. Naturreservate, Planetarien etc. (http://www.icom-deutschland.de/kodex.htm (Stand:<br />

22.01.02)). Inwiefern diese umfassende „Definition“ sinnvoll ist, sei hier nicht weiter diskutiert.<br />

19 http://elib.zib.de/museum/ifm/mat53/bz99t2.htm (Stand: 22.01.2002)<br />

Wohlers, Lars (2002): <strong>Edutainment</strong> – <strong>Mythos</strong> <strong>und</strong> <strong>Machbarkeit</strong> <strong>aus</strong> <strong>didaktischer</strong> <strong>Sicht</strong>. In: Nahrstedt, W., Brinkmann, D., Theile, H., Röcken, G. (Hg.): Lernen<br />

in Erlebniswelten – Perspektiven für Politik, Management <strong>und</strong> Wissenschaft. Dokumentation IFKA 22, Bielefeld: Institut für Freizeitwissenschaft <strong>und</strong><br />

Kulturarbeit e.V. (IFKA).<br />

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