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Download - INSTITUT FÜR AKTUELLE KUNST IM SAARLAND

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Nur in einigen wenigen Fällen war das Landesarchiv bereit für die<br />

Übernahme von Dokumenten einen Preis zu zahlen. Archivgut<br />

gilt allgemein als »extra commercium«, also außerhalb des Handels<br />

existierend. Heutzutage werden allerdings sogar öffentliche<br />

Archive im Rahmen moderner Buchhaltungsmethoden als Ganzes<br />

bewertet. Diese Tatsache, dass Archivgut nicht gehandelt<br />

wird, zeigt auch die Grenze gegenüber den Kunstwerken. Kunstwerke<br />

haben einen Marktwert. Die Übergabe an ein Museum hat<br />

daher für den Eigentümer mehrere Aspekte. Sie kann bedeuten,<br />

dass einem Kunstwerk damit ein hoher öffentlicher Wert zugesprochen<br />

wird. Man verzichtet wegen der öffentlichen Anerkennung<br />

aber auch auf die Realisierung des materiellen Wertes<br />

durch einen Verkauf.<br />

Kollege Dr. Wolfgang Müller vom Archiv der Universität des<br />

Saarlandes hat mich auf zwei Vorträge hingewiesen, die im März<br />

2006 auf der Frühjahrstagung der Fachgruppe 8 des Verbandes<br />

deutscher Archivarinnen und Archivare – nämlich der Archivare<br />

an Hochschularchiven und Archiven wissenschaftlicher Institutionen<br />

– in Saarbrücken gehalten wurden und unter dem Titel<br />

»Dokumentationsziele und Aspekte der Bewertung in Hochschularchiven<br />

und Archiven wissenschaftlicher Institutionen« als Band<br />

73 der Universitätsreden erschienen sind.<br />

gegenstände, Originale, Modelle, Pläne, Zeichnungen und Entwürfe,<br />

die im Wesentlichen während des Aufenthaltes von Lehrkräften,<br />

Studenten und Schülern an der Schule entstanden sind.«<br />

Auch nach dieser klaren Eingrenzung sind wohl noch Einzelbewertungen<br />

vorzunehmen. Dazu äußert sich die Autorin aber nicht.<br />

Für ein Projekt eines Museums der saarländischen bildenden<br />

Künstler lassen sich aus den Erfahrungen des Landesarchivs<br />

folgende Erkenntnisse gewinnen:<br />

- Es sollte zwischen den schriftlichen Nachlässen und den künstlerischen<br />

Nachlässen unterschieden werden. Der künstlerische<br />

Nachlass hat in der Regel einen Marktwert.<br />

- Auch für die künstlerischen Nachlässe ist eine Bewertung auf<br />

ihre Archivwürdigkeit notwendig.<br />

- Die Aufbewahrung künstlerischer Nachlässe bedarf bestimmter<br />

Bedingungen bei der Lagerung, da nur so die Erhaltung der<br />

Werke für spätere Generationen gesichert werden kann.<br />

Dietmar Schenk berichtet dabei über die Entwicklung des Archivs<br />

der Universität der Künste in Berlin, das auf die Angebote von<br />

meist als Lehrende mit der Institution verbundenen Persönlichkeiten<br />

reagieren musste, die ihre Nachlässe anboten. Er äußert sich<br />

allerdings nicht über die Problematik der Materialien, die nicht<br />

als archivfähig anzusehen sind. Angela Dolgner berichtet von der<br />

Sammlung der Burg Giebichenstein der Hochschule für Kunst<br />

und Design Halle. Sie beschreibt die »Kunst- und Designsammlung<br />

(Kustodie)«, die dem Archiv angegliedert ist. Sie umfasst<br />

Plakate, Grafiken und Gemälde, Holzstöcke und Druckplatten,<br />

Arbeiten aus dem Bereich Schrift, Buchdruck und Bucheinband,<br />

eine Textilsammlung, Metall-, Email- und Schmuckarbeiten,<br />

Gefäße aus keramischem Material und Porzellan, Bildhauerkunst,<br />

Möbel und Holzarbeiten, eine Sammlung zum Design der DDR<br />

und eine Fotosammlung. Auch sie berichtet nicht über die Probleme<br />

der Aufbewahrung von Gegenständen so vielfältiger<br />

Materialien. Dafür ist die Sammlung klar begrenzt: »Zum Kunstgut<br />

der Hochschule zählen Kunst- und Designobjekte, Sach -<br />

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