November-Dezember - Internationaler Bodensee-Club eV
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Zeppelin Musuem, Héctor Zamora, Zeppelinschwärme | © Zeppelin Musuem<br />
Das Besucherzimmer des Zeppelin Museums schaut<br />
auf den See. Ein passender Platz für ein Gespräch<br />
mit seiner Geschäftsführerin Dr. Ursula Zeller über<br />
das neue Konzept für das Haus und die Anforderungen,<br />
denen sich ein erfolgreicher Museumsbetrieb<br />
stellen muss.<br />
Wir hatten bei der Neukonzeption mehrere Ziele. Auf der<br />
einen Seite wollten wir für die Technikgeschichte ein breiteres<br />
Raumangebot schaffen. Und wir wollten die Bereiche<br />
Technik und Kunst besser miteinander verzahnen<br />
und diese Verbindung, unser Alleinstellungsmerkmal, dann<br />
auch deutlicher heraus arbeiten. Beides haben wir inzwischen<br />
wohl ganz gut erreicht. Durch eine optimale Nutzung<br />
der Räume konnten wir für die Zeppelin-Geschichte<br />
mehr Platz schaffen. Und die bessere Verzahnung konnten<br />
wir dadurch erreichen, dass wir fast unmerklich Kunstwerke<br />
in die Technikgeschichte integrierten. Die Besucher<br />
überfällt bei ihrem Rundgang nicht plötzlich das Gefühl<br />
„Achtung Kunst“. Dazu kommt, dass wir neue Wege der<br />
Kunstvermittlung und Kunstpräsentation entwickelt haben.<br />
Die Ausgangsbasis für dieses Modell ist der Mensch,<br />
er ist das Verbindende, weil beides, Technik und Kunst<br />
vom Menschen geschaffen ist. Wir haben festgestellt,<br />
dass wir mit der Kunstsammlung nicht wirklich lückenlos<br />
die gesamte Kunstgeschichte besetzen könnten vom Mittelalter<br />
bis heute, sondern dass wir gezielt auswählen<br />
müssen. Im Gegenteil sind wir bei bestimmten Themen<br />
stark. Zum Beispiel beim Thema Technik/Arbeit, beim<br />
Thema Natur und beim Thema Glauben. Und so präsentieren<br />
wir die Sammlung jetzt unter diesen drei Überschriften<br />
Mensch und Technik, Mensch und Natur und<br />
Mensch und Glaube. Wobei Kunst und Technik denselben<br />
Stellenwert innerhalb des Museums haben, obwohl die<br />
beiden anders behandelt werden müssen. So erfordert<br />
Technik einen hohen medialen Aufwand, um sie zu erklären,<br />
mit einem verständlichen Text und mit Vergleichsbildern,<br />
während bei der Kunst das Werk an sich wirken<br />
soll, seine Aura. Es gibt Besucher, die all diese Vermittlungsangebote<br />
nicht wahrnehmen und nur das Werk sehen<br />
wollen.<br />
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