04.03.2014 Aufrufe

China - Interprint

China - Interprint

China - Interprint

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

020 069 Noce Fenice<br />

Bauhaus<br />

Bauhaus-Möbel<br />

Eine Legende stellt sich vor.<br />

Das Bauhaus steht bis heute für kühne und funktionale Entwürfe<br />

in Kunst, Architektur und Design. Viele Selbstverständlichkeiten<br />

unserer Wohnkultur gehen auf die revolutionären Ideen der<br />

Bauhaus-Künstler zurück. Längst werden die Stahlrohrstühle<br />

eines Marcel Breuer oder Ludwig Mies van der Rohe als<br />

„Klassiker der Moderne“ gefeiert. Sie und andere innovative<br />

Gestalter machten die berühmteste Designschule des 20.<br />

Jahrhunderts zur Wiege der modernen Produktgestaltung.<br />

Eine faszinierende Vision<br />

Die Verbindung von Handwerk und<br />

Kunst zu einer idealen Einheit schwebte<br />

dem Architekten Walter Gropius vor,<br />

als er 1919 das Bauhaus in Weimar<br />

gründete. Die Erzeugnisse des Bauhauses<br />

sollten eine neue, versachlichte Ära<br />

des Wohnens einläuten, wofür Gropius<br />

selbst mit seinem Musterhaus in Flachdach-Architektur<br />

ein Exempel statuierte.<br />

Die Einrichtung mit Linoleumböden,<br />

Schrankwänden und Stahlrohrmöbeln<br />

erschien in jener Zeit schockierend<br />

schlicht und allzu zweckmäßig. Doch<br />

genau diese „Entrümpelung der bürgerlichen<br />

Pracht“ machten die Bauhaus-<br />

Pioniere zum Programm. Aus Gebrauchsgegenständen<br />

sollten durch „planmäßige<br />

Beseitigung alles Unnötigen typische<br />

Modelle“ destilliert werden. Damit war<br />

gleichzeitig der Weg zur industriellen<br />

Serienfertigung geebnet.<br />

Vor allem in der Möbelwerkstatt des<br />

Bauhauses wurde Industriedesign zum<br />

ersten Mal systematisch betrieben – mit<br />

Produkten, die zu Symbolen für die<br />

Moderne geworden sind.<br />

Eine Provokation:<br />

Der Stahlrohrsessel<br />

Als der ungarische Tischler Marcel<br />

Breuer Mitte der 20er Jahre einen Sessel<br />

aus geschweißtem Rohrgestell und<br />

Segeltuch konstruierte, schuf er damit<br />

einen völlig neuartigen Möbeltyp. Der<br />

„Stahlrohrsessel“ steht beispielhaft für<br />

jene sachliche Ästhetik, die das Bauhaus<br />

berühmt machte. Die meisten<br />

Zeitgenossen sahen in dem chromblitzenden<br />

Möbel zunächst einen Affront<br />

gegen die deutsche Gemütlichkeit, doch<br />

in kurzer Zeit verschaffte Breuer seinem<br />

Stahlrohrsessel durch veränderte Oberflächen<br />

und neue Formgebung Eingang<br />

in die feinsten Häuser. Bereits Anfang<br />

der 30er Jahre ging der innovative<br />

Stuhltyp bei Thonet in Serienfertigung.<br />

Schon zuvor hatte Breuer mit seinen<br />

„Lattenstühlen“ radikal moderne Entwürfe<br />

geschaffen, die mit ihren versetzten,<br />

rechtwinkligen Linien fast maschinenartig<br />

wirkten. Breuer sah in seinen<br />

Möbeln „Apparate des heutigen Lebens“,<br />

die hygienisch, preiswert und<br />

zerlegbar sein sollten. Seine Arbeiten<br />

gehören zu den bekanntesten Klassikern<br />

des Bauhauses, doch auch andere<br />

Entwürfe aus der Möbelwerkstatt<br />

sprengten bestehende technische und<br />

ästhetische Grenzen.<br />

Ludwig Mies van der Rohe<br />

und Lilly Reich,<br />

Eßtisch mit 6 Stühlen,<br />

30er Jahre<br />

07

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!