Neues Etikett, neuer Inhalt - Institut der deutschen Wirtschaft

02 | IW-Agenda 2013
Mittelschicht in Abstiegsangst – ein Aufregerthema, das Talkshows
gerne aufgreifen. Hier diskutieren darüber bei „Anne Will“ u. a. FDP-
Generalsekretär Patrick Döring und IW-Direktor Prof. Michael Hüther
Deutschland diskutiert
über Gerechtigkeit
Im September 2013 ist es fünf Jahre her, dass die Insolvenz
der US-Investmentbank Lehman Brothers weltweit
eine Lawine von Ereignissen losgetreten hat, die als
eine der größten Zäsuren der modernen Wirtschaftsgeschichte
gelten darf. Dabei ragte die Schuldenkrise
im Euro-Raum besonders hervor: Sie wurde von der Finanzkrise
zwar nicht verursacht, sondern vielmehr aufgedeckt;
gleichwohl waren und sind ihre Konsequenzen
so einschneidend, dass sie die Arbeit des Instituts der
deutschen Wirtschaft Köln in den vergangenen Jahren
geprägt hat. Sofern die Krise nicht erneut eskaliert, dürfte
sie allerdings im neuen Geschäftsjahr eher in den Hintergrund
treten – um dann 2014, wenn die Krisenstaaten
wieder einen größeren Finanzierungsbedarf haben, erneut
in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.
Die Marktwirtschaft in der Krise
Die Schuldenprobleme der Euro-Staaten einmal ausgeklammert,
stehen in diesem Jahr drei großen Themen
auf der IW-Agenda, und eines davon – die Krise der
Marktwirtschaft – ist ganz und gar den Geschehnissen in
der jüngeren Vergangenheit geschuldet. Denn mit Lehman
Brothers, Griechenland & Co. ist auch unser Wirtschaftssystem
selbst in eine (Legitimations-)Krise geraten,
sodass sich die Verantwortlichen in Wirtschaft und
Politik für ihr Tun und Lassen mehr und mehr rechtfertigen
müssen. Wie gerecht ist die Verteilung des Kuchens
Bruttoinlandsprodukt? Wie steht es um die Mittelschicht,
um die Einkommen und die Vermögen? Was verstehen
wir unter sozialer Gerechtigkeit? Wie definieren und errei-