Liebe geht durch den Magen.
Liebe geht durch den Magen.
Liebe geht durch den Magen.
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<strong>Liebe</strong> Gemeinde,<br />
verehrte Gäste,<br />
19. B Jahreskreis 12<br />
Joh. 6,41-51<br />
wie sagt das bekannte Sprichwort? <strong>Liebe</strong> <strong>geht</strong> <strong>durch</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Magen</strong>. Für viele Frauen, und auch für so manchen Mann,<br />
ist das füreinander Kochen ein Zeichen von <strong>Liebe</strong>. Nicht<br />
wenige Menschen geben ihre ganze Lei<strong>den</strong>schaft hinein<br />
oder zumindest viel Zeit und Mühe, um für <strong>den</strong> anderen<br />
oder die Familie etwas Gutes auf <strong>den</strong> Tisch zu bringen.<br />
Wir wollen damit einander nicht nur satt, sondern auch<br />
glücklich machen.<br />
Man könnte gerade meinen, Jesus hätte dieses Sprichwort<br />
schon gekannt. Denn er bietet auch etwas zum Essen an.<br />
Er bietet auch etwas an, das mehr als satt, nämlich<br />
glücklich machen soll. Auch ER legt seine ganze<br />
Lei<strong>den</strong>schaft und <strong>Liebe</strong> hinein, wenn er <strong>den</strong> Menschen zu<br />
ruft: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer von diesem Brot<br />
isst, wird in Ewigkeit leben“. Denn dieses Brot soll nicht<br />
satt, sondern glücklich. Und das heißt es soll lebendig<br />
machen und unsterblich dazu. Was ist das für ein<br />
unglaubliches Versprechen! Wir haben uns schon zu sehr
an dieses Wort gewöhnt, so dass es uns nicht mehr<br />
erschreckt. „Wenn jemand mich isst, wird er nicht<br />
sterben“. Schon damals murrten die Leute: „Wie kann er<br />
uns sich selbst zum Essen geben?“ „Wie kann er damit<br />
ewiges Leben versprechen“? Das ist wirklich eine<br />
unglaubliche Botschaft, die an einer anderen Stelle kurz<br />
und knackig so geschrieben steht: „Wer mich isst, wird<br />
<strong>durch</strong> mich leben“. Ich frage Sie in allem Ernst: Können<br />
Sie das glauben? Wenn Sie mich fragen, muss ich ehrlich<br />
zugeben: Ich kann es nicht verstehen, aber ich will es<br />
glauben. Glauben, dass mit diesem Stückchen Brot sich<br />
Jesus immer wieder neu mit mir verbindet. Dass mit dem<br />
Essen dieses Brotes Jesus immer mehr in mir steckt. Und<br />
ich glaube, dass mich dieses Brot glücklicher und<br />
unsterblich macht. Das alles kann ich zwar nicht<br />
verstehen, aber ich kann es glauben. Und Sie können das<br />
auch! Und wo wir das glauben, kommt eine Freude und<br />
Kraft in uns hinein.<br />
<strong>Liebe</strong> Zuhörende, ja, es ist schon wahr: <strong>Liebe</strong> <strong>geht</strong> <strong>durch</strong><br />
<strong>den</strong> <strong>Magen</strong>. Aber wo es wirklich <strong>Liebe</strong> ist, da <strong>geht</strong> sie zu<br />
Herzen. Wo wir nur füreinander kochen, da machen wir<br />
nur satt. Wo wir einander mit <strong>Liebe</strong> kochen, da machen<br />
wir einander glücklich. So ist es mit dem Brot, das Jesus
ist. Er will nicht nur satt machen. Er will glücklich<br />
machen. Er will damit in uns stecken. Das Essen ist<br />
bildlich gesprochen eine Form der Vereinigung mit Gott.<br />
Nicht selten haben Essstörungen ihre Ursache im Mangel<br />
an <strong>Liebe</strong>. Wo wir aber diesen Jesus in diesem Glauben<br />
immer wieder essen, da haben wir immer genug <strong>Liebe</strong>. Da<br />
geschieht jenes große Wunder, das wir, wie bei glücklichen<br />
Eheleuten, nach langen gemeinsamen Jahren sehen<br />
können: Sie wer<strong>den</strong> äußerlich und innerlich einander<br />
immer ähnlicher. Ja, wo wir mit diesem Jesus eine<br />
<strong>Liebe</strong>sbeziehung eingehen und er sich uns immer wieder<br />
einverleibt, da wer<strong>den</strong> wir ihm äußerlich und innerlich<br />
immer ähnlicher. Und das sehe ich für die wichtigste und<br />
größte Aufgabe meines Lebens an. Das ist meine<br />
Berufung: IHM immer ähnlicher zu wer<strong>den</strong>. Das können<br />
wir, wenn wir bei Gott in die Schule gehen: „Und alle<br />
wer<strong>den</strong> Schüler Gottes sein“, so haben wir im heutigen<br />
Evangelium gehört. Oder wie es anders herum in der<br />
Lesung gesagt ist: „Ahmt Gott nach“. IHM sollen wir alles<br />
nach machen. Das ist es, was uns ihm dann immer<br />
ähnlicher macht. Ihm sollen wir etwas abkucken. Die<br />
Lesung gibt uns so ein paar Dinge, die wir ihm<br />
nachmachen sollen: „Seid gütig zueinander, seid
armherzig, vergebt einander, ... und liebt einander“. Wer<br />
dies tut, der wird glücklich und macht glücklich.<br />
<strong>Liebe</strong> Zuhörende, wo die <strong>Liebe</strong> hinfällt, da verändert sich<br />
das Leben. Wo die <strong>Liebe</strong> Gottes hinfällt, da verändert sie<br />
auch unser Leben. In diesem Brot nachher, fällt die <strong>Liebe</strong><br />
Gottes in Jesus Christus in uns. Lassen wir zu, dass uns<br />
dies verändert, glücklicher macht, lebenssatter. Ich lade<br />
Sie ein, nachher wieder einmal ein wenig gläubiger,<br />
verantwortungsvoller, bewusster dieses Brot zu<br />
empfangen. Im Glauben, dass es Jesus selbst ist, der damit<br />
in uns steckt und lebt. In der Verantwortung, dass wir<br />
IHN auch mit in unser Leben nehmen müssen. Im<br />
Bewusstsein, dass es uns einmal das ewige Leben bringen<br />
wird. Amen.
Fürbitten:<br />
P Unsere lieblose Welt braucht Menschen, in <strong>den</strong>en du<br />
steckst. Unser oft schlecht gelebter Glaube braucht neues<br />
Leben. Unsere stressige Zeit braucht Phasen der Erholung.<br />
Darum bitten wir:<br />
Für alle, die in diesen Tagen unterwegs sind ... *<br />
Für alle, die zuhause bleiben ...*<br />
Für alle, die schwer krank sind ...*<br />
Für alle, die einsam und kraftlos sind ...*<br />
Für alle, die nicht zur Ruhe kommen ...*<br />
Für alle, die Böses in ihrem Herzen tragen ...*<br />
Für alle, die des Lebens müde sind ...*<br />
Für alle, die nicht glauben können ...*<br />
Für alle, die glücklich sind ...*<br />
Für alle, die genießen können …<br />
Für unsere ganze Schöpfung...*<br />
Für <strong>den</strong> Menschen, <strong>den</strong> ich besonders lieb habe...*<br />
Für alle unsere Verstorbenen ...*<br />
*Alle: Wir bitten dich, erhöre uns!