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THEATER-ZYTIG Ausgabe Dezember 2013

Das Monatsmagazin für Theaterinteressierte in der Schweiz

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02


Foyer |<br />

1312 Vorhang auf 03<br />

Man verliert die meiste Zeit damit,<br />

dass man Zeit gewinnen will.<br />

John Steinbeck<br />

bild: z-arts.ch<br />

Eigentlich ist es ja klar. Die Zeit verrinnt<br />

immer gleich schnell und auch für alle<br />

Leute im gleichen Tempo. Nur unser<br />

Empfinden ändert sich und vielleicht<br />

auch unsere Einstellung. Na ja, und<br />

wahrscheinlich hat es mit dem Alter auch<br />

noch etwas zu tun, dass ich zunehmend<br />

das Gefühl habe, die Zeit verginge wie<br />

im Flug. Gerade eben war doch noch der<br />

Jahrhundertwechsel. Der letzte gerade<br />

Geburtstag ist auch bereits wieder weiter<br />

weg als der nächste. Und die Theater-<br />

Zytig mache ich nun seit einer gefühlten<br />

Ewigkeit und schon hat sich ein weiterer<br />

Jahresordner mit gedruckten Exemplaren<br />

Inhalt |<br />

Foyer ..................................................... 03<br />

Laien im Rampenlicht ...................................... 04<br />

Adressen | Tag der Volkskultur ............................... 10<br />

Kursrückblick Autorenkurs .................................. 11<br />

RZV | NWS ................................................ 12<br />

Stückwahl. ................................................ 13<br />

Fundus – Bilderbuchvorstellung. ............................. 17<br />

Aktuelle Produktionen. ..................................... 18<br />

Spielplan <strong>Dezember</strong> ........................................ 24<br />

Jahresinhaltsverzeichnis .................................... 28<br />

Der Vorhang fällt. .......................................... 30<br />

Impressum ................................................ 31<br />

Termine kommender <strong>Ausgabe</strong>n:<br />

Erscheinen Redaktionsschluss<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1401 27. <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong> 2. <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 1402 31. Januar 2014 5. Januar 2014<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1403 1. März 2014 5. Februar 2014<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1404 5. März 2014 1. April 2014<br />

gefüllt und der Terminplan für das kommende<br />

Jahr will geschrieben sein.<br />

Eines jedoch ist meiner Meinung nicht<br />

bloss auf das persönliche Empfinden zu<br />

schieben. Die Gesellschaft wird tatsächlich<br />

immer schneller. Man will Informationen<br />

jetzt und jederzeit. Insofern ist eine<br />

Monatszeitschrift mit einem Spielplan<br />

bereits etwas Anachronistisches. Das<br />

merkt man auch gut anhand der Beiträge,<br />

welche bei mir in der Redaktionsstube<br />

eingehen. Immer öfter werden Spieldaten<br />

nicht mehr gemeldet und ich muss alles<br />

selber auf dem Internet recherchieren.<br />

Das kann ich aber nur, weil ich die lange<br />

Vorhang auf<br />

Backstage<br />

Spotlicht<br />

Erfahrung habe und bei den meisten<br />

Gruppen weiss, wann sie in der Regel<br />

spielen. Manchmal ist es einfach eine<br />

Panne, häufig aber auch schlicht Gleichgültigkeit<br />

der Verantwortlichen. Auch<br />

punkto Inseraten hatten wir dieses Jahr<br />

einen massiven Einbruch und die Texte,<br />

welche zeitgleich geliefert werden können,<br />

umfassen häufig nur noch die vom Verlag<br />

zur Verfügung gestellte kurze Inhaltsangabe.<br />

Das Publikumsverhalten hat sich vielerorts<br />

grundlegend geändert. Man entscheidet<br />

sich spontan für einen Theaterbesuch,<br />

möchte die Informationen stets aktualisiert<br />

haben und der Vorverkauf sollte über<br />

das Smartphone jederzeit erreichbar sein.<br />

(Übrigens etwas, das ich mit den QR-<br />

Codes bei den Veranstaltungshinweisen zu<br />

erleichtern versuche.) Und wenn ich dann<br />

einmal etwas Hintergrundinformationen<br />

möchte, dann hole ich mir das ebenfalls<br />

übers Internet, wann und wo immer ich<br />

will.<br />

Andere wiederum haben gerne noch etwas<br />

in der Hand, in dem sie blättern können,<br />

vielleicht sogar einzelne Seiten davon in<br />

einem Ordner archivieren. Vermutlich<br />

werden aber die Leute dieser Kommunikationsform<br />

in Zukunft immer seltener. Die<br />

Menschen, die momentan erwachsen werden,<br />

sind bereits vollständig digitalisiert<br />

und sich andere Abläufe gewohnt.<br />

Wir kommen also vermutlich nicht umhin,<br />

uns Gedanken darüber zu machen, ob und<br />

in welcher Form eine Dienstleistung wie<br />

die Theater-Zytig in Zukunft noch opportun<br />

oder gewünscht ist.<br />

Ihre Meinung ist auf der Redaktion gern<br />

gesehen, auch im kommenden Jahr, in<br />

dem ich allen Leserinnen und Lesern alles<br />

Gute wünsche.<br />

Herzlich


04<br />

Vorhang auf 1312 | Theatertage Aarau<br />

Laien im Rampenlicht<br />

Zur Geschichte der Theatertage Aarau<br />

Text: Markus Christen<br />

Bilder: Hannes Zaugg-Graf<br />

Man schrieb Freitag, den 13. Juni 1980,<br />

als sich in Aarau unter dem Veranstaltungstitel<br />

Aarauer Volkstheatertage der<br />

Vorhang im Saalbau beim Schlossplatz,<br />

dem heutigen Kultur- und Kongresshaus,<br />

ein erstes Mal hob und die Mimen der<br />

Laienspielgruppe der Freien Bühne Turgi<br />

ins Rampenlicht traten. Sie spielten eine<br />

Geschichte aus der Feder des inzwischen<br />

mit seinen Kriminalromanen um Kommissar<br />

Hunkeler einer grossen Leserschaft<br />

bekannt gewordenen Schriftstellers Hansjörg<br />

Schneider. Nur ein Jahr nach der<br />

Inszenierung an den Volkstheatertagen<br />

wurde «Der Erfinder oder Schpäck und<br />

Bohne» verfilmt – und zwar mit Bruno<br />

Ganz in der Hauptrolle.<br />

Ins Leben gerufen und organisiert wurden<br />

die ersten Volkstheatertage durch die<br />

eigenständige Kulturkommission der Stadt<br />

Aarau unter der Führung ihres Gründers<br />

und ersten Präsidenten Ueli Weber, der<br />

als langjähriger Kulturredaktor des Aargauer<br />

Tagblatts und als Autor von belletristischen,<br />

satirischen und heimatkundlichen<br />

Büchern zu Bekanntheit gelangt ist. Die<br />

Idee zur Durchführung ist allerdings nicht<br />

im luftleeren Raum entstanden. Bereits<br />

drei Jahre zuvor, also 1977, «versuchten<br />

die Gemeinden Baden, Bremgarten,<br />

Möhlin und Aarau gemeinsam, die immer<br />

etwas ein Schattendasein fristende Volkstheaterkunst<br />

ins richtige Licht zu rücken»,<br />

wie Peter Buri in den Aarauer Neujahrsblättern<br />

von 1983 festhält. «Doch nach<br />

diesem einen Mal fiel die Kulturallianz<br />

zwischen Grafschaft Baden, Freiamt,<br />

Fricktal und Berner Aargau auseinander.»<br />

Konzeptuell orientierte sich die Kulturkommission<br />

Aarau an dieser <strong>Ausgabe</strong> von<br />

1977 und steckte sich für das Initialjahr in<br />

Aarau zwei durchaus ambitionierte Ziele.<br />

Einmal sollte mit dem elitären Habitus,<br />

mit dem das Theatergeschehen der Zeit<br />

gerne einherging, gebrochen werden.<br />

Zugrunde lag der Wunsch, einem breiteren<br />

Publikum die Schwellenangst vor dem<br />

Theater zu nehmen und es für das Spektakel<br />

auf der Bühne zu begeistern. Die Kulturkommission<br />

beschloss, so fasst es das<br />

offizielle Veranstaltungsbulletin der Stadt<br />

Aarau vom Juni 1988 rückblickend zusammen,<br />

«Theater für die breite Öffentlichkeit<br />

frei und problemlos auf die Bühnen<br />

der Stadt zu bringen. Die Stadt aktivieren,<br />

für und mit Theater, dargeboten durch<br />

nicht professionelle Theaterspieler.»<br />

Ein Hauptargument, um die Einwohner<br />

von Aarau für die Volkstheatertage erwärmen<br />

zu können, stellten erschwingliche<br />

Eintrittspreise dar. In diesem Punkt<br />

stimmte man innerhalb der Kulturkommission<br />

von Beginn weg überein. Im Jahr<br />

1980 kostete der Eintritt pro Aufführung<br />

für Erwachsene einen Fünfliber. Gar<br />

unentgeltlich konnte den Darbietungen<br />

auf der Freilichtbühne bei der Schlössliwiese<br />

beigewohnt werden.<br />

Auf der Aufgabenseite hat sich die Leitung<br />

der Theatertage einzuschränken.<br />

Gagen konnten den Amateurgruppen nie<br />

bezahlt werden. Anfänglich mit 200 Franken,<br />

heute mit 500 Franken beteiligen<br />

sich die Organisatoren an den anfallenden<br />

Kosten für Transport, Verpflegung und<br />

Unterkunft. Als zweites Ziel der Volkstheatertage<br />

wollte die Kulturkommission<br />

in Aarau einen kulturellen Anlass mit<br />

kantonsübergreifender Ausstrahlung etablieren.<br />

Die Stadt Solothurn hat ihre Filmund<br />

Literaturtage. In Olten war und ist<br />

eine beachtete Kabarettszene beheimatet.<br />

Nun sollte auch Aarau zu einem kulturellen<br />

Standort von gesamtschweizerischer<br />

Signifikanz werden. «Uns war bewusst»,<br />

so erinnert sich heute Heinz Triebold, der<br />

in der Kulturkommission für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

zuständig war, «dass sich in<br />

der Schweiz gerade im Bereich des Amateurtheaters<br />

eine rege Szene tummelte<br />

und wir fragten uns, ob es möglich wäre,<br />

diese einmal im Jahr in Aarau zu konzentrieren.»


Theatertage Aarau | 1312 Vorhang auf 05<br />

Enttäuschungen und Zweifel<br />

Insgesamt 13 Amateurtheatergruppen<br />

fanden an den zwei Wochenenden vom<br />

13. bis zum 15. und vom 20. bis zum 22.<br />

Juni 1980 den Weg nach Aarau an die<br />

Volkstheatertage. Zum Vergleich: Im Jahr<br />

2012 spielten in Aarau 15 Ensembles.<br />

Gespielt wurde 1980 auf den Bühnen des<br />

Saalbaus, auf der Innerstadtbühne (heute<br />

Theater Tuchlaube) und auf der Freilichtbühne<br />

bei der Schlössliwiese.<br />

Das Programm war schon damals recht<br />

vielfältig. Gezeigt wurden beispielsweise<br />

eine Farce von Dario Fo in Mundart (Theatergruppe<br />

Richterswil), Sketches nach<br />

Karl Valentin (Gruppe «Die Kulisse» aus<br />

Zug), das Lustspiel Abu Hassan (Theaterverein<br />

Dietlikon) und zwei Inszenierungen<br />

der Marionettenbühne Unterengstringen.<br />

Die zweite Auflage der Aarauer Volkstheatertage<br />

dämpfte die Anfangseuphorie<br />

der Organisatoren merklich. Nachdem die<br />

Veranstaltungstermine vom Juni in den<br />

Mai verschoben wurden, konnten im Jahr<br />

1981 nur gerade fünf Amateurgruppen<br />

für einen Auftritt in Aarau verpflichtet<br />

werden. Doch war dies nicht der einzige<br />

Makel, der innerhalb der Kulturkommission<br />

für einige Resignation sorgte. Die<br />

Ziele, die man sich ein Jahr zuvor enthusiastisch<br />

gesteckt hatte, waren keineswegs<br />

erreicht worden. Das Publikum an den<br />

Aufführungen setzte sich weitestgehend<br />

aus den anwesenden Laienschauspielern<br />

zusammen. Die Stadtbevölkerung schien<br />

sich wenig für den Anlass zu interessieren.<br />

Kam hinzu, dass man auch mit der<br />

Qualität der gezeigten Stücke keineswegs<br />

zufrieden war. In der Folge kam es zu<br />

längeren Aussprachen mit Vertretern der<br />

Stadt, wobei auch die Frage im Raum<br />

stand, ob sich eine Weiterführung der<br />

Theatertage überhaupt lohnen könne. In<br />

gegenseitigem Einverständnis von Stadt<br />

und Kulturkommission gelangte man zum<br />

Schluss, auch 1982, und dann wieder im<br />

Juni, in Aarau den Vorhang für das Amateurtheater<br />

zu heben.<br />

Der ZSV beteiligt sich am Spiel<br />

Die Entscheidung zu einer Fortsetzung<br />

der Volkstheatertage in Aarau geht einher<br />

mit der Knüpfung einer wichtigen Partnerschaft.<br />

Noch im Sommer 1981 werden<br />

die ersten Gespräche zwischen der Kulturkommission<br />

und dem Zentralverband<br />

Schweizer Volkstheater (ZSV) mit dessen<br />

damaligen Präsidenten Adalbert Spichtig<br />

über eine allfällige Zusammenarbeit<br />

geführt. Der ZSV entschliesst sich, an<br />

der Durchführung der Volkstheatertage<br />

mitzuwirken. Folgt man den Ausführungen<br />

Peter Buris in den Neujahrsblättern von<br />

1983, können die dritten Volkstheatertage<br />

1982 gut und gerne als eigentlicher<br />

Durchbruch bezeichnet werden. Es scheine,<br />

so Buri, als habe man «nun endgültig<br />

die richtige Form für die Durchführung<br />

der Aarauer Volkstheatertage gefunden».<br />

Buri betont die im Gegensatz zum zurückliegenden<br />

Jahr grosse Anzahl an Anmeldungen<br />

von Laientruppen. «Damit konnte<br />

man erstmals eine richtige Auswahl treffen<br />

und das Programm auch etwas nach dramaturgischen<br />

Gesichtspunkten gestalten.»<br />

Mit dem weitläufigen Netzwerk aus<br />

Mitgliedern, das der ZSV unterhält, war<br />

es nun möglich, die Laiengruppen der<br />

Schweiz gezielt auf den Theateranlass in<br />

Aarau aufmerksam zu machen. Dank den<br />

personellen Ressourcen und dem fachlichen<br />

Wissen, das innerhalb des Zentralverbandes<br />

vorhanden war, wurde zudem<br />

die Qualität der sich in grösserer Zahl<br />

anmeldenden Gruppen zu einem Kriterium,<br />

das einer Prüfung unterzogen werden<br />

konnte. Vertreter des ZSV besuchten<br />

Aufführungen der dramatischen Stücke,<br />

die für Aarau geeignet schienen, im Voraus<br />

und empfahlen sie aufgrund eigener Einschätzungen<br />

für die Volkstheatertage.<br />

Die euphorische Beschreibung der Volkstheatertage<br />

von 1982 durch Peter Buri<br />

kann doch nicht durchgängig bestätigt<br />

werden. Zwar generierte die Unterstützung<br />

durch den ZSV unwidersprochen<br />

äusserst positive Effekte. Die Ausschreibung<br />

konnte über das schweizweite Organ<br />

des ZSV, die Theater-Zytig, erfolgen. Als<br />

negative Erfahrung hält Mierta Wirz in<br />

ihrem Rückblick von 1989 jedoch fest,<br />

dass die Workshops von den Theaterleuten<br />

nicht frequentiert werden und sich<br />

das Publikum an den Theatertagen immer<br />

noch hauptsächlich aus den Reihen der<br />

nach Aarau gereisten Amateurschauspielern<br />

zusammensetzte.<br />

Entscheidend bleibt aber: Durch die<br />

Zusammenarbeit mit dem ZSV wurde eine<br />

Trendwende eingeleitet. Diese lässt sich<br />

gewissermassen im Veranstaltungstitel<br />

nachweisen. Aus den Aarauer Volkstheatertagen<br />

werden die Schweizerischen<br />

Volkstheatertage in Aarau. Für das Jahr<br />

1984 vermerkt die Kulturkommission, dass<br />

sich die Anmeldungen mehren würden.<br />

Die Eröffnung durch eine Operetten-<br />

Parodie wird zu einem Grosserfolg.<br />

1985 interessiert sich erstmals auch das<br />

Fernsehen für die Volkstheatertage. Das<br />

Programm gestaltet sich vielfältiger. Aufgeführt<br />

werden Lustspiele, Schwänke,<br />

Cabaret, Krimi, Dramen, Klassiker und


06<br />

Vorhang auf 1312 | Theatertage Aarau<br />

ein Kinderzirkus. Bis ins Jahr 1989, in<br />

dem Mierta Wirz ihre Tätigkeit als Präsidentin<br />

der Schweizerischen Volkstheatertage<br />

beendet, muss die Kulturkommission<br />

allein 1987 von einer «einmaligen<br />

Durststrecke» berichten und dies «obwohl<br />

Aarau längst zum Begriff für Volkstheater<br />

geworden ist».<br />

Anlässlich der enttäuschenden Austragung<br />

von 1987 kommt es in der Folge<br />

auch zu einer Aussprache zwischen der<br />

Kulturkommission und dem ZSV in der<br />

Ortsbürgerstube des Aarauer Rathauses.<br />

Die Vertreter der Kulturkommission fragen<br />

nach dem Stellenwert der Volkstheatertage<br />

für den ZSV vor dem Hintergrund, dass<br />

der ZSV mit dem Gedanken spielt, weitere<br />

neue, grosse Theaterveranstaltungen zu<br />

etablieren. So erfolgte beispielsweise 1992<br />

die erste Austragung der Biennale des<br />

Amateurtheaters, welche die Theatertage<br />

als Spielstätte für Laiengruppen konkurrenziert.<br />

[…]<br />

Neue Impulse durch neue Leitung<br />

Nachfolger der zurückgetretenen Mierta<br />

Wirz und damit neuer Leiter der Volkstheatertage<br />

wurde im Jahr 1990 Roland<br />

Unterweger. Angefragt hatte ihn die damalige<br />

Stadträtin Corinne Nöthiger. Gleichzeitig<br />

wurde der in Graz geborene, als<br />

freischaffender Film- respektive Theaterregisseur<br />

und Künstler tätige Unterweger<br />

auch Mitglied der Kulturkommission, die<br />

im selben Jahr eine umfassende Neubesetzung<br />

erfuhr. Corinne Nöthiger bewies<br />

mit ihrem Personalentscheid eine glückliche<br />

Hand. Das Engagement des professionellen<br />

Theaterschaffenden markierte eine<br />

Übergangs- und Umbruchphase und sollte<br />

bezüglich der inhaltlichen Ausrichtung des<br />

Amateurfestivals neue Impulse setzen.<br />

Roland Unterweger war zudem der erste<br />

Leiter der Theatertage, dem als Gegenleistung<br />

für seine Tätigkeit ein Honorar und<br />

nicht nur Spesenvergütungen zugestanden<br />

wurden. Seine Anstellung ist ein Schritt<br />

zur weiterreichenden Professionalisierung<br />

der Volkstheatertage.<br />

In seinem Rückblick in der Theater-Zytig<br />

stellte Unterweger den von ihm geleiteten<br />

Theatertagen ein durchaus kritisches<br />

Zeugnis aus. Er monierte die grossen<br />

Niveauunterschiede der auftretenden<br />

Gruppen und forderte für die Zukunft:<br />

«Aarau braucht die aussergewöhnlichen,<br />

herausragenden Produktionen, nicht die<br />

durchschnittlichen, repräsentativen.»<br />

Dabei müsse die Suche nach passenden<br />

Stücken auch ausserhalb der Mitgliederliste<br />

des ZSV erfolgen. So weitete sich der<br />

Suchradius in den folgenden Jahren auf<br />

die freie Szene und Ad-Hoc-Gruppen aus,<br />

wobei die Schweizer Amateurtheaterszene<br />

noch genauer beobachtet und Produktionen<br />

gezielt eingeladen wurden.<br />

15 Jahre später wiederholt Urs Hirschi die<br />

von Unterweger 1990 festgehaltene Kritik.<br />

In seinem Rückblick auf die Theatertage<br />

von 2005 kommt Hirschi zum Schluss,<br />

dass ein Programm, im Rahmen dessen<br />

die Aufführung einer Seniorenbühne,<br />

«welche unverfälschtes Laientheater bietet»,<br />

und die «Superaufführung einer «Adhoc-Gesellschaft»<br />

mit speziell für eine<br />

bestimmte Produktion ausgesuchten, im<br />

Casting getesteten Schauspielerinnen und<br />

Schauspielern aus der Region» nebeneinander<br />

gezeigt werden, die qualitativen<br />

Unterschiede zwischen den einzelnen<br />

Gruppen deutlich zutage treten lasse.<br />

Nach 1990 haben sich die Organisatoren<br />

also dazu entschlossen, einen Mittelweg<br />

zu beschreiten, wobei aussergewöhnliches<br />

und repräsentatives Laientheater gemeinsam<br />

auf die Bühne gebracht werden.<br />

Nun schaut eine Jury zu<br />

Im Jahr 1991 finden zum ersten Mal<br />

keine Theatertage statt. Roland Unterweger<br />

will die Auszeit nützen, um mögliche<br />

konzeptuelle Änderungen anzudenken<br />

und umzusetzen. Die 12. Austragung des<br />

Amateurfestivals vom Juni 1992 leitet er<br />

zusammen mit Iris Küng, welche danach<br />

die organisatorische Führung übernimmt.<br />

Nach dem Sabbatjahr erhält der Anlass<br />

auch seinen neuen, noch heute aktuellen<br />

Namen: Theatertage Aarau. Das Festival<br />

des Schweizer Amateurtheaters.<br />

Iris Küng wiederum ist die erste Leiterin,<br />

die nicht selbst in der Kulturkommission<br />

Einsitz nimmt. Sie reagiert auf die Anfrage<br />

von Dominic Hunziker, dem damaligen<br />

Präsidenten der Kommission und kann<br />

aufgrund ihrer Tätigkeit als Organisatorin<br />

von Kulturanlässen und Vermittlerin von<br />

Künstlern auf einen grossen Erfahrungsschatz<br />

zurückgreifen. Unter ihrer Präsenz<br />

erfahren die Theatertage weiter wichtige<br />

Veränderungen.<br />

Etwa erfolgt neu die Zusammenstellung<br />

des Hauptprogramms durch eine separate<br />

Kommission, welcher neben der Organisatorin<br />

ein Mitglied der Kulturkommission<br />

sowie Mitglieder des ZSV, davon eine<br />

technisch versierte Person, angehören. Als<br />

Vorgabe gesetzt wird, dass jeder Sprachteil<br />

der Schweiz zumindest mit einer Gruppe<br />

am Theaterfestival vertreten sein muss.<br />

Eine weitere Änderung wird 1993 umgesetzt.<br />

Eine Jury, bestehend aus professionellen<br />

Theaterschaffenden, vergibt in diesem<br />

und in den kommenden drei Jahren<br />

jeweils drei mit 500 Franken dotierte Preise<br />

für herausragende Leistungen. Dabei<br />

können, wie es die entsprechenden Programmblätter<br />

festhalten, «alle denkbaren<br />

Gebiete der Theaterproduktion berücksichtigt<br />

werden wie Interpretation, Regie,<br />

Bühnenbild, Ausstattung, Stückbearbeitung<br />

oder Übersetzung etc.» Wie bereits<br />

angedeutet, erfüllte die Preisvergabe auch<br />

ein werberelevantes Anliegen, indem der<br />

Erfolg einer Theatergruppe einen spannenden<br />

Aufhänger für die entsprechende<br />

berichtende Zeitung garantierte.<br />

Ein Highlight der Theatertage 1993 war<br />

sicher auch eine Diskussionsveranstaltung<br />

am Sonntagvormittag zum Thema «Amateurtheater<br />

– Berufstheater, Partner oder<br />

Konkurrenten?». Unter der Leitung des<br />

Radio DRS-Journalist Peter Buri diskutierten<br />

im Restaurant Affenkasten die Regisseurin<br />

Bettina Schmid, der Dramaturg<br />

Fritz Zaugg, der Autor Hansjörg Schneider,<br />

sowie der Präsident des Zentralverbandes<br />

Schweizer Volkstheater, Jörg Emmenegger.<br />

Angesprochen wurde unter anderem die<br />

Frage, inwieweit es Amateuren möglich<br />

ist, qualitativ hochstehende Dramen zu<br />

spielen.<br />

1993 stand auch der Umbau des Saalbaus<br />

an, weshalb die Theatertage auf andere<br />

Bühnen der Stadt ausweichen mussten.<br />

So wurden in den kommenden Jahren<br />

etwa das «Säli» im 1. Stock des Restaurants<br />

Affenkasten, das Kiff oder gar ein<br />

Luftschutzraum im Kasino Parkhaus als<br />

Aufführungsorte gewählt. Im selben Jahr<br />

zeigte eine Theatergruppe einen Film im<br />

Kino Schloss. Der Grossteil der Aufführungen<br />

erfolgte im Theater Tuchlaube.<br />

1996 kehrten die Theatertage in den Saalbau<br />

zurück. Weil man die nun vorhandenen<br />

Möglichkeiten voll auskosten wollte,<br />

wurde das Festival bis zur 20. Austragung<br />

im Jahr 2000 und nur mit wenigen Ausnahmen<br />

vollumfänglich im Saalbau veranstaltet.<br />

Anlässlich der 18. Austragung des Festivals<br />

1998 ging die Leitung erneut in neue<br />

Hände über. Jris Voegelin arbeitete bis<br />

1997 bei der damaligen Migros-Genossenschaft<br />

Aargau/Solothurn im Bereich Kulturelles,<br />

wo sie während mehrerer Jahre<br />

kulturelle Anlässe organisiert hatte. Eine<br />

besondere Eröffnung erlebte das Publikum<br />

an den Theatertagen von 1998. Das<br />

Theater HORA, in dem Menschen mit<br />

geistiger Behinderung zusammen mit Profi-Schauspielern<br />

mitwirken, trat vor einem


Theatertage Aarau | 1312 Vorhang auf 07<br />

ausverkauften Zuschauersaal auf die<br />

Bühne und präsentierten das Stück «Lennie<br />

und George», angelehnt an den Prosatext<br />

«Of mice and men» von John Steinbeck.<br />

Die Eröffnungsvorstellung generierte<br />

ein grosses Medienecho. Höhepunkt der<br />

Wirkungsphase von Jris Voegelin als Leiterin<br />

des Amateurfestivals war sicherlich<br />

die Ausgestaltung der Jubiläumsausgabe<br />

im Jahre 2000. Das Jubiläumsprogramm<br />

präsentierte sich mit einem Tanzmusikund<br />

Kinderprogramm besonders vielfältig.<br />

Ebenfalls wurde mit der Durchführung<br />

von zwei Workshops eine alte Idee neu<br />

belebt. Zum zweiten Mal standen an den<br />

20. Theatertagen auch Profis auf den Aarauer<br />

Bühnen. Sie wurden von Jris Voegelin<br />

an die Jubiläumsveranstaltung eingeladen,<br />

um den Austausch zwischen Laien und<br />

Professionellen anzuregen.<br />

And the Bühnenbrett goes to…<br />

Im Anschluss an die 20. Theatertage gab<br />

Jris Voegelin, die aus Aarau wegzog, die<br />

Leitung der Theatertage weiter an Martha<br />

Brem. Diese organisierte die folgenden<br />

Theatertage in den Jahren 2001 bis 2004.<br />

Unter ihrer Ägide ergaben sich einige Veränderungen,<br />

die noch heute aktuell sind.<br />

So wurde 2001 die erste Nachlese, damals<br />

noch Nach(t)lese, veranstaltet: Eine kompetent<br />

besetzte Gesprächsrunde, welche<br />

mit Anregungen und Kritik im Anschluss<br />

an die Aufführungen die einzelnen Gruppen<br />

in ihren spielerischen Möglichkeiten<br />

fördern will. Auch damit wurde eine frühere<br />

Idee aufgegriffen. Schon 1988 boten<br />

die Organisatoren der Theatertage den<br />

Amateurgruppen Beurteilungsgespräche<br />

mit Fachleuten an. Weil das Interesse zu<br />

gering war, blieb es damals jedoch bei diesem<br />

einmaligen Versuch.<br />

Die Nachlesen zeigen, dass das Gespräch<br />

über das Theater keinesfalls unverbindlich<br />

sein muss und mitunter hoch emotional<br />

sein kann. So kam es 2007 zu einer<br />

grösseren Kontroverse. Die Schauspieler<br />

der Gruppe Chäller Kumedi aus Bern<br />

fühlten sich durch die Kritik des an der<br />

Nachlese beteiligten Regisseurs Peter Leu<br />

zutiefst beleidigt und beschlossen darauf,<br />

die Theatertage nicht mehr zu besuchen.<br />

Es blieb dies allerdings ein einzigartiger<br />

Vorfall. Die Amateurgruppen schätzen die<br />

kritische Beurteilung durch Experten, wie<br />

die Rückmeldungen an den Theatertagen<br />

2012 zeigten.<br />

Die zweite wichtige, von Martha Brem initiierte<br />

Neuerung war die Verleihung eines<br />

Publikumspreises. Das «Aarauer Bühnenbrett»<br />

galt als bedeutendste nationale Aus-<br />

bild: z-arts.ch


08<br />

Vorhang auf 1312<br />

| Thema<br />

zeichnung im Bereich des Amateurtheaters<br />

und stellte eine wertvolle Ergänzung<br />

dar zum Anspruch, Aarau als Spielstätte<br />

von nationaler Wichtigkeit verankert zu<br />

wissen. Die Jury bilden die Zuschauer, die<br />

jeweils im Anschluss an eine Aufführung<br />

bewerten. Mit dem Publikumspreis wollen<br />

die Organisatoren die spielenden Gruppen<br />

noch stärker an die Theatertage binden<br />

und den Austausch zwischen den Gruppen<br />

weiter fördern.<br />

Die Tücken der Technik<br />

In Szene gesetzt werden die Auftritte<br />

der Laiengruppen in Aarau jeweils von<br />

modernster Bühnentechnik. Von deren<br />

Funktionieren hängt ein erfolgreicher Programmablauf<br />

entschieden ab. Dabei darf<br />

der damit verbundene Installationsund<br />

Betriebsaufwand nicht unterschätzt werden.<br />

Die Organisatoren der Theatertage<br />

legen seit jeher viel Wert darauf, technische<br />

Probleme von vornherein ausschliessen<br />

zu können. Heute gilt die Regelung,<br />

dass sich an die Zusage zum Auftritt für<br />

die Theatergruppen die Bedingung knüpft,<br />

einen Techniker an den im Vorfeld stattfindenden<br />

Technikertreff zu schicken.<br />

Dabei sollen alle Eventualitäten geklärt<br />

werden. So kann gewährleistet werden,<br />

dass die Programmabläufe grundsätzlich<br />

reibungslos vonstattengehen, wobei jedoch<br />

gehöriger Zeitdruck herrschen kann. Hat<br />

eine Gruppe fertig gespielt, muss gleichzeitig<br />

abund aufgebaut werden, während<br />

auf den anderen Bühnen das Theatertreiben<br />

andauert. Wenn die Gruppen<br />

nicht mit einer grösseren Delegation zum<br />

Technikertreff reisen, erfahren sie die<br />

Bühnenverhältnisse am Tag des Auftritts<br />

zum ersten Mal. Proben sind nicht möglich,<br />

weshalb sich die Theaterformationen<br />

hin und wieder mit grösseren Problemen<br />

konfrontiert sahen.<br />

Unter anderem verliess bei einer Aufführung<br />

vor ein paar Jahren der zuständige<br />

Techniker der auftretenden Theatergruppe<br />

völlig entnervt das Technikerpult – und<br />

zwar mitten in der Aufführung. Spontan<br />

mussten die Regisseurin sowie ein Techniker<br />

des Theaters Tuchlaube einspringen<br />

und aus dem Stegreif die Aufführung<br />

unterstützen. Dies hatte zur Folge, dass<br />

die Koordination der Bühnenbelichtung<br />

nicht optimal gelang und die Schauspieler<br />

plötzlich auf eine dunkle Bühne treten<br />

und auf das Licht warten mussten.<br />

Auch anspruchsvolle Inszenierungen<br />

oder technische Anliegen fordern an den<br />

Theatertagen die Organisatoren und den<br />

Zeitplan heraus oder können eine Gruppe<br />

gar zum Aufgeben bringen: 2009 zeigte<br />

das Theater Abtenau & Holzhausen, eingeladen<br />

aus Österreich, das Stück «Mein<br />

Ungeheuer» ebenfalls im Theater Tuchlaube.<br />

Erst kurz vor Spielbeginn erfuhren<br />

die Organisatoren, dass der Bühnenboden<br />

für die Aufführung vollständig mit Laub<br />

bedeckt werden sollte. Dies allerdings<br />

liessen die Feuerschutzbestimmungen<br />

des Saals eigentlich nicht zu. Möglich<br />

gemacht wurde der Auftritt schliesslich<br />

durch ein Arsenal an Feuerlöschern und<br />

Wasserkübeln, das hinter der Bühne für<br />

den Fall der Fälle bereitgestellt worden<br />

war. 1997 kam es gar zu einem vorzeitigen<br />

Abzug einer Theatergruppe. Schwups!,<br />

das schwule Theater aus Zürich, wollte<br />

«mit der Technik im Saalbau partout nicht<br />

zurechtkommen.» Wie Balz Bruder in<br />

der Aargauer Zeitung vom 23. Juni 1997<br />

schreibt, wäre diese «theatralische Allüre<br />

selbst einer professionellen Truppe nicht<br />

schlecht zu Gesicht gestanden».<br />

Auf alle Fälle verlangten die gedrängten<br />

zeitlichen, technischen und infrastrukturellen<br />

Verhältnisse sowohl von den<br />

spielenden Gruppen als auch von den<br />

Organisatoren jeweils ein gutes Mass an<br />

Improvisationstalent.<br />

Das Publikum schreibt Theater<br />

Seit 2005 leitet Heidi Buri die Theatertage


Theatertage Aarau | 1312 Vorhang auf 09<br />

Aarau. Sie begann damit, auch Produktionen<br />

aus dem nahen deutschsprachigen<br />

Ausland ans Amateurfestival einzuladen.<br />

Beim Publikumspreis spielen diese ausser<br />

Konkurrenz. Am deutlichsten wird die<br />

Handschrift Heidi Buris am Ausbau des<br />

Strassentheaters sichtbar. Dieses geniesst<br />

an den Theatertagen eine lange Tradition.<br />

Das Strassentheater sollte schon in den<br />

Anfangsjahren die Aarauer Bevölkerung<br />

auf die Präsenz des Amateurfestivals aufmerksam<br />

machen. Heidi Buri baute das<br />

Strassenprogramm auf mittlerweile sechs<br />

Gruppen aus. Diese richten sich vorwiegend<br />

an das junge Publikum und bilden<br />

in diesem Sinne auch ein Fortschreiben<br />

des öfters festgehaltenen Anspruchs, die<br />

Theatertage hätten mit einem Programmschwerpunkt<br />

die Interessen und Vorlieben<br />

der Kinder zu bedienen.<br />

Unter der Leitung von Heidi Buri erfuhren<br />

die Theatertage auch die Feierlichkeiten<br />

zum dreissigjährigen Jubiläum. Um<br />

dieses gebührend begehen zu können, animierten<br />

die Organisatoren bereits ein Jahr<br />

zuvor das Publikum dazu, sich selbst im<br />

Schreiben von Dramen zu versuchen und<br />

sich an einem Minidramenwettbewerb zu<br />

beteiligen. Einzige Bedingung war: Der<br />

Text muss auf einer A4-Seite Platz finden<br />

und ohne Lupe lesbar sein. Insgesamt 296<br />

Einsendungen konnten entgegengenommen<br />

werden. Eine eindrückliche Zahl, die<br />

beweist, dass es immer noch ein grosses<br />

Bedürfnis gibt, sich literarisch Ausdruck<br />

zu verschaffen. Eine Fachjury wählte fünf<br />

der eingesendeten Minidramen aus, welche<br />

an der Schlussveranstaltung der 30.<br />

Theatertage vor einem begeisterten Publikum<br />

aufgeführt wurden.<br />

Gegenwart und Zukunft<br />

Nun sind also auch die 32. Theatertage<br />

Geschichte. Gegenüber dem vorangegangenen<br />

Jahr musste ein Publikumsrückgang<br />

verzeichnet werden. Gründe dafür kann<br />

auch Organisatorin Heidi Buri nicht nennen.<br />

Nachdem sie in den letzten Jahren<br />

das Gefühl gehabt habe, endlich sei es<br />

gelungen, auch die Aarauer Bevölkerung<br />

vermehrt ans Amateurfestival zu bringen,<br />

sei diese leider wieder vermehrt fern<br />

geblieben.<br />

An der Schlussveranstaltung vom Sonntagmittag<br />

wurde bekannt gegeben, dass Heidi<br />

Buri die Leitung des Festivals abgibt. Es<br />

ist also schwierig abzuschätzen, welchen<br />

Schritt in welche Richtung die Theatertage<br />

in diesem Jahr gehen werden. Zu<br />

hoffen ist, dass Kontinuität gewährleistet<br />

werden kann. Heidi Buri hat es geschafft,<br />

eine in allen Belangen professionelle Organisation<br />

mit einer familiären Atmosphäre<br />

zu verbinden. Dies macht die Theatertage<br />

zu einem Reflexionsraum für Spieler und<br />

Publikum. In Aarau erscheinen die Kulissen<br />

transparenter, die Bühne näher, das<br />

Drama greifbar. Daraus resultiert die Relevanz<br />

der Theatertage. Gleichzeitig ist sie<br />

die Summe einer Entwicklung, die geprägt<br />

ist von begeistertem Engagement der<br />

Organisatoren und der Überzeugung, dass<br />

das Theater uns immer noch etwas zu<br />

sagen hat und dass wir dessen Botschaften<br />

in Aarau besonders gut hören können.<br />

Anm. Red.: Beim vorliegenden Text handelt<br />

es sich um eine gekürzte Version der<br />

so genannten Aarauer Neujahrsblätter<br />

<strong>2013</strong>. <strong>2013</strong> fanden keine Theatertage<br />

statt. Eine Gruppe ist aber momentan<br />

daran, mögliche Konzepte für eine Weiterführung<br />

zu prüfen (siehe Kasten).<br />

Der Autor Markus Christen hat an der<br />

Universität Zürich Germanistik, allgemeine<br />

Geschichte und Philosophie studiert.<br />

Er arbeitet unter anderem als freier Mitarbeiter<br />

für die Aargauer Zeitung.<br />

Theatertage Aarau erfinden sich neu<br />

Die Aarauer Theatertage sollen sich zum<br />

Schweizer Festival für Amateurtheater entwickeln<br />

und ein Höhepunkt in der Kulturagenda<br />

der Stadt Aarau werden. Dies ist<br />

das Ziel eines neu gegründeten Vereins.<br />

Den Verein gegründet haben Freunde und<br />

Sympathisanten der Theatertage, Amateurtheaterspieler,<br />

lokale Theaterveranstalter<br />

sowie Vertreterinnen der Aarauer<br />

Kulturkommission. Erster Präsident ist<br />

Hans Fügli, engagierter Amateurtheaterspieler,<br />

Lehrer und Mitglied des Aarauer<br />

Einwohnerrates.<br />

Für die Theatertage Aarau ist das Jahr <strong>2013</strong><br />

ein Jahr des Nachdenkens und des Neustarts.<br />

2014 soll es mit einem ersten (Zwischen-)Festival<br />

weitergehen. Der Verein<br />

will die Aarauer Theatertage neu positionieren<br />

und sie zu einem gesamtschweizerischen<br />

Festival mit Profil entwickeln. Im<br />

Moment stechen die Aarauer Theatertage<br />

aus anderen Theaterfestivals in der Schweiz<br />

nicht hervor. Das Konzept wird komplett<br />

überarbeitet. Dabei ist heute noch offen,<br />

was alles neu werden soll. Klar ist, dass<br />

die Durchführung in den Händen einer<br />

Geschäftsleitung liegt und sich die Stadt<br />

Aarau als Veranstalterin zurückzieht. Festhalten<br />

will man an der Konzentration auf<br />

das Schweizer Amateurtheaterschaffen.<br />

Die Theatertage sollen sich öffnen und der<br />

Entwicklung des Amateurtheaterschaffens<br />

Rechnung tragen. So will man unter anderem<br />

keine strikten Regelungen mehr gegen<br />

den Einfluss von Theaterprofis machen.<br />

Letztes Jahr war die vorläufig letzte <strong>Ausgabe</strong><br />

– die 32. – über die Aarauer Bühnenbretter<br />

gegangen. Die Leiterin Heidi<br />

Buri entschloss sich damals, die Leitung<br />

nach acht erfolgreichen Jahren abzugeben.<br />

Die Suche der Kulturkommission der<br />

Stadt Aarau – der Veranstalterin des Anlasses<br />

– nach einer Nachfolgerin oder einem<br />

Nachfolger blieb aber bis heute erfolglos.<br />

Geortet wurde auch ein Rückgang der<br />

Zuschauerzahlen. Ziel soll es deshalb auch<br />

sein, die Aarauer Bevölkerung wieder für<br />

das Festival zu interessieren. Ein Blick in<br />

die Geschichte der Theatertage Aarau zeigt,<br />

dass das Buhlen um die Gunst und die<br />

Aufmerksamkeit der Aarauerinnen und<br />

Aarauer schon seit dem Anfang ein Thema<br />

war. (siehe Hauptartikel) Wir wollen diese<br />

Geschichte weiterschreiben.<br />

Die ThZ wird rechtzeitig berichten.


10<br />

Backstage 1312<br />

| Verbandsnachrichten<br />

Zentralpräsidentin<br />

Geschäftsstelle<br />

Brigitte Schwarz<br />

St. Georgenstrasse 128, 9011 St.Gallen<br />

Tel P 071 222 67 79, mobile 079 582 50 54<br />

zp@volkstheater.ch<br />

Christa Obi, Usterstrasse 65, 8308 Illnau<br />

Tel.: 052 347 20 90, Fax: 052 347 20 91<br />

Telefonisch erreichbar: Mo –Fr von 10–13 Uhr<br />

zsv@volkstheater.ch<br />

Verband Aargauer Volkstheater VAV<br />

Sekretariat: Irène Ziörjen, Mattenweg 22, 5035 Unterentfelden<br />

Tel. 062 723 63 10, vav@volkstheater.ch<br />

Präsident: Rico Spring, Aarestrasse 36, 5222 Umiken<br />

Tel.p: 056 442 04 69, G: 062 824 42 34, ricospring@bluewin.ch<br />

Unser Verband an der Olma<br />

Tag der Volkskultur<br />

AMATHEA.ch BE | FR | VS (Vormals BGVT)<br />

Sekretariat: Rico Hunger, Thangässli 6, 3150 Schwarzenburg<br />

Tel. G 031 734 43 78, info@amathea.ch<br />

Präsident: Peter Siegenthaler, Mittlere Strasse 27, 3600 Thun<br />

Tel p: 033 222 69 29, Mob: 079 208 27 93, praesidium@amathea.ch<br />

Bündner Vereinigung für das Volkstheater BVV/UTP/AGT<br />

Sekretariat: Leonie Bandli, Postfach 51, 7001 Chur<br />

Tel. 079 226 86 16, sekretariat@bvv.ch<br />

Präsidentin: Riccarda Sulser, Gemsweg 4, 7000 Chur<br />

Tel. 081 353 42 45, riccarda.sulser@bvv.ch<br />

Vertreter UTP, AGT: Dario Müller, Raschaina 365, 7550 Scuol<br />

079 695 35 88, dario.mueller@bvv.ch<br />

Regionalverband Nordwestschweiz nws<br />

Sekretariat: Franca Giani, Sunnerain 26, 4513 Langendorf<br />

Tel. 032 623 52 83, gng-zanusi@bluewin.ch<br />

Präsidentin: Mariella Flury, Wangenstrasse 2, 4543 Deitingen<br />

Tel. 032 534 64 78, mariella.flury@volkstheater.ch<br />

Verband Ostschweizer Volkstheater VOV<br />

Sekretariat: Ilona Hofmeister, Gossauerstr. 117, 9100 Herisau<br />

Tel. 071 352 37 71, ilona.hofmeister@volkstheater.ch<br />

Präsident: Ruedi Widtmann, Püntweg 7, 8216 Oberhallau<br />

Tel.: 052 681 18 35, Mobile: 079 406 67 23, widtmann@theaterchuchi.ch<br />

Regionalverband Zentralschweizer Volkstheater RZV<br />

Präsident und Sekretariat: Steve Volkart, Ennenmatt 30, 6103 Schwarzenberg<br />

Tel. 041 497 40 20, praesident@rzv.ch<br />

Zum zweiten Mal und erstmals an der OLMA in St. Gallen fand<br />

der Tag der Volkskultur statt. Dieser wurde von der «Interessengemeinschaft<br />

Volkskultur» unter Federführung von Robert Rüegger<br />

organisiert. Viel Arbeit ist im Vorfeld geleistet worden, um all<br />

die Verbände und deren Präsentationen zu platzieren und allen<br />

Wünschen nachzukommen.<br />

10 kulturschaffende Laienverbände konnten an diesem Tag ihren<br />

Verband mit einem Stand an der OLMA präsentieren. Dabei<br />

konnten die Besucher in verschiedenen Workshops Singen,<br />

Jodeln oder Musikinstrumente spielen, schnuppern und den<br />

Versuch machen all dies auszuprobieren. Auch beim Spitzen<br />

machen durfte man zuschauen und ausprobieren. Der ZSV war<br />

vertreten mit dem Workshop «Chumm lueg zue», eine Schminkdemonstration,<br />

bei der verschiedene Schminkarten des Theaters,<br />

demonstriert wurden<br />

Regionalverband Amateurtheater Zürich-Glarus RVA<br />

Sekretariat: Marlies Albrecht, Büelweg 24, 8174 Stadel<br />

Tel. 044 858 18 39, wamal@bluewin.ch<br />

Präsident: Peter Keller, Denzlerstr. 31, 8004 Zürich<br />

Tel. 079 345 22 88, peter.keller6@bluewin.ch<br />

Künstlerischer Leiter<br />

Ruedi Widtmann, Püntweg 7, 8216 Oberhallau<br />

Tel.: 052 681 18 35,Mobile: 079 406 67 23, widtmann@theaterchuchi.ch


Verbandsnachrichten | 1312 Backstage 11<br />

Autorenkurs<br />

Sprechende Hühner und Zickige Götter<br />

Nicht nur Paul Steinmann hatte am 2. und 3. November in<br />

Giswil seinen Spass. Die acht interessierten Kursteilnehmenden<br />

kitzelten ihre Fantasie, bekritzelten Blatt um Blatt und liessen<br />

ihrem Humor freien Lauf. Getreu dem Kurstitel «Wie Theaterfiguren<br />

reden» eben.<br />

Es ist recht schwierig zu beschreiben, was in so einem Autorenkurs<br />

vor sich geht. Man muss es fast einmal miterlebt haben.<br />

Nun dennoch ein Versuch: Stellen Sie sich vor, es treffen neun<br />

kreative Köpfe aufeinander, neun Schreibstile, neun Arten von<br />

Humor, neun Vorstellungen vom Theater, neun Bilder von der<br />

Gesellschaft. Eine Podiumsdiskussion wäre undenkbar. Aber was<br />

passiert, wenn man diese geballte Ladung Schreibwille mit einer<br />

kräftigen Portion Humor und einer grossen Kelle voller Konzentration<br />

anrührt? Es entstehen amüsante Dialoge und zwei Tage, in<br />

denen die Zeit nur so davonfliegt.<br />

Stellen Sie sich vor, dass diese neun schlauen Theaterleute in<br />

dieser Zeit sogar ein Huhn zum Sprechen brachten. Ein strickendes<br />

Trio zog den Bäumen im Park schöne Kleidchen an, Gott<br />

trank an der Bar eine Stange und zickte mit seinen Schöpfungen<br />

rum, eine Oma wurde plötzlich zum Vampir. Und das waren nur<br />

die offensichtlichen Höhepunkte. Was zwischen den Zeilen zu<br />

lesen war, ging unter die Haut, berührte die Seele und liess den<br />

Kurs zum besonderen Erlebnis werden.<br />

Sicher ging niemand mit einem garantierten Erfolgsrezept nach<br />

Hause, geschweige denn mit einem neuen Stück. Doch in der<br />

Ideenküche brodelten die Töpfe und jeder durfte eine Portion<br />

mitnehmen. Mit mehr Sicherheit, einer Idee von pointierten<br />

Dialogen, weniger Angst vor dem leeren Blatt und strapazierten<br />

Lachmuskeln machten sich die potenziellen Autorinnen und<br />

Autoren am Sonntagabend von Obwalden auf den Heimweg.<br />

Ramona Pfund<br />

bild:zvg<br />

Speziell waren auch, die beiden Auftritte<br />

aller Verbände in der Arena. Formationen<br />

der Musik, Fahnenschwinger, Jodler,<br />

Handorgel- und Mandolinenspieler sind<br />

nur einige die ich hier erwähne möchte.<br />

Sie sind vom Publikum begeistert empfangen<br />

und dementsprechend applaudierend<br />

wieder verabschiedet worden.<br />

Ich danke dem «Verband Ostschweizer<br />

Volkstheater» sowie der «St. Galler<br />

Bühne» für die tatkräftige Mithilfe an<br />

diesem Tag, welcher uns allen in guter<br />

Erinnerung bleiben wird.<br />

Brigitte Schwarz, Zentralpräsidentin<br />

bilder:zvg


12<br />

Backstage 1312<br />

| Verbandsnachrichten<br />

Jahreswechsel <strong>2013</strong> – dank-bar<br />

Weihnachtsgruss<br />

bild: hans zgraggen<br />

Wieder stehen wir kurz vor dem Schritt in ein neues Jahr. Zeit<br />

kurz Rückblick zu halten auf ein bewegtes und bewegendes<br />

Theaterjahr. Landauf landab wird und wurde beinahe in jedem<br />

Dorf Theater gespielt. Bei meinen diversen Besuchen bei den<br />

RZV-Bühnen erlebte ich stets engagierte und «angefressene»<br />

Theatermacher und -macherinnen. Und allen ist eines gemeinsam:<br />

Niemand hat nach mehr Lohn als im Vorjahr verlangt. Nein<br />

im Gegenteil, bei gleichem «Gehalt» wollen alle immer noch<br />

perfekter sein – sind es notabene auch – wobei ich die Frage hier<br />

unkommentiert lasse, ob jedes Jahr noch «höhere» und immer<br />

«verrücktere» Produktionen machbar oder nötig sind. Der Lohn<br />

ist wie Jahre zuvor «nur» der Dank des Publikums durch ihre<br />

Aufwartung. Bar wird nichts ausbezahlt.<br />

Ich meinerseits bin sehr dankbar, dass ich einem Verband mit<br />

über 200 Theatervereinen und Einzelmitgliedern vorstehen darf.<br />

Theatervereine mit hunderten von Mitgliedern, die tausenden<br />

von Menschen mit ihren jährlichen Theateraufführungen Freude<br />

bereiten und sie für einen Moment aus dem Alltag «entführen».<br />

Dankbar bin ich auch, dass ich einen Vorstand leiten darf, bei<br />

dem alle anpacken, ohne Bares zu erwarten. Dass wir Vorstandsmitglieder<br />

oftmals gratis eure Aufführungen geniessen dürfen,<br />

nehmen wir dankbar entgegen. Diese Wertschätzung unserer Verbandsarbeit<br />

wissen wir zu schätzen.<br />

Grossen Dank gebührt auch den Partnerinnen und den Partnern<br />

aller vom Theater-Virus «angeknabberten», die etwas zurück<br />

stehen müssen, wenn Spielsaison ist. Die Freude, die daraus<br />

anderen widerfährt, schlägt aber sicherlich freudig und ausgiebig<br />

auf sie zurück.<br />

Ich wünsche allen RZV Mitgliedern und ihren Angehörigen friedvolle<br />

und wärmende Advents- und Weihnachtstage sowie einen<br />

freudigen Übergang ins neue Jahr.<br />

In der Vorfreude auf tolle Produktionen im Jahre 2014 grüsse ich<br />

alle herzlichst.<br />

Mitten in der Hektik vor Weihnachten einmal innehalten, sich<br />

besinnen. In den Glanz einer Kerze schauen. Das Herz hell werden<br />

lassen.<br />

B. Cratzius<br />

Liebe Vereinsmitglieder<br />

Der Vorstand des RVNWS dankt euch für euer Engagement und<br />

eure Arbeit im vergangenen Jahr. Wir wünschen euch und euren<br />

Familien schöne und besinnliche Weihnachtsstunden und für<br />

das kommende Jahr gute Gesundheit, Erfolg und Zufriedenheit.<br />

Steve Volkart<br />

RZV-Präsident<br />

Vorstand<br />

Regionalverband Nordwestschweiz


Stückwahl |<br />

1312 Backstage 13<br />

Theater Glarus<br />

Lottoglück in Glarus<br />

viele Proben hatten.<br />

Zudem musste<br />

auch die englische<br />

Aussprache geübt<br />

werden». Der<br />

Aufwand hat sich<br />

gelohnt. Oder in<br />

der Sprache des<br />

Stückes ausgedrückt:<br />

6'894'622<br />

mal Bravo.<br />

bild: zvg<br />

Martin Urs Rohner<br />

6'894'622 Irische Pfund beträgt der<br />

Jackpot in der Lotterie. Und man weiss,<br />

dass der Gewinner aus Tullymore, einem<br />

Dorf mit ein paar Dutzend Einwohnern,<br />

kommt.<br />

Kein Wunder ist dort der Teufel los. Jeder<br />

verdächtigt jeden, allerdings ist die plötzliche<br />

Fröhlichkeit von den Verdächtigten<br />

auf so profane Dinge zurückzuführen, wie<br />

auf die Tatsache, dass die Muttersau nun<br />

17 statt der üblichen 11 Ferkel geworfen<br />

hat.<br />

Nach 45 Spielminuten ist das Rätsel<br />

gelöst und zum ersten Mal wird die Titelfigur<br />

erwähnt: Ned Devine. Allerdings hat<br />

diesen bei der Ziehung seiner Lottozahlen<br />

der Schlag getroffen und er ist gestorben,<br />

immerhin mit einem Lächeln auf den Lippen.<br />

Ab jetzt geht es darum, den Gewinn<br />

im Dorf zu behalten und zu vermeiden,<br />

dass das Geld des ohne bekannten Erben<br />

Verstorbenen an den Staat geht.<br />

Die ganze Geschichte wird in kleinen Szenen<br />

erzählt. Das Ensemble überzeugt. Die<br />

Spielenden, 18 Personen von Jung bis Alt,<br />

sind sehr präsent und textsicher, auch die<br />

Nebenrollen. Neben der Hauptgeschichte<br />

gibt es viele Nebenhandlungen, die dem<br />

Stück weitere Dimensionen verleihen,<br />

wie zum Beispiel der Junge mit dem<br />

Grossvater, die drei Mädchen mit den<br />

Grossstadt-Träumen oder der leider stinkende<br />

Schweinebauer. Das Bühnenbild<br />

ist gelungen, der Old Inn – Pub hat sogar<br />

ein Darts-Brett, das auch benutzt wird.<br />

Mit einem einfachen Umklappen entsteht<br />

ein Strassenzug. Wird dort wiederum eine<br />

Fassade entfernt, sieht man ins Innere<br />

von Neds Haus, inklusive einer alten Toilette,<br />

die einen schönen Kontrapunkt zur<br />

ansonsten perfekten Welt bietet. Auch die<br />

Kostüme entsprechen den Vorstellungen<br />

des Publikums von Irland, z.B. gibt es<br />

Gummistiefel, Hosenträger und verschiedene<br />

Mützen. Zugegeben, das irische Flair<br />

ist wohl ein Klischee, aber die Bühnen-<br />

Atmosphäre ist trotzdem eine Augenweide.<br />

Ein Trio mit Geige, Flöte und Gitarre<br />

spielt in den Umbaupausen irische Musik<br />

und macht damit das Vergnügen komplett.<br />

Was waren die grössten Herausforderungen<br />

der Produktion? Regisseurin Charlotte<br />

Bollmann überlegt nicht lange: «Wegen<br />

den vielen Mitwirkenden war das schwierigste,<br />

die Spannung zu halten, insbesondere<br />

bei den kleineren Rollen, die nicht so<br />

INFOS ZUM STÜCK:<br />

Lang lebe Ned Devine<br />

Komödie in 2 Akten<br />

von Kirk Jones<br />

Regie: Charlotte Bollmann<br />

Spieldauer: ca. 90 Min., Kostüme und<br />

Requisiten: Gegenwart Irland, 1 Bühnenbild<br />

(mehrere Spielorte), Sprechrollen:<br />

9D/9H, Rechte: www.fischerverlage.de,<br />

Kontakt Gruppe: www.nvb-theater.ch<br />

Kurzbeschrieb: Was unternehmen die Einwohner<br />

eines Dorfs, wenn der eine gerade<br />

verstorben ist – und zwar nicht einfach an<br />

Altersschwäche, sondern an der entsetzlichen<br />

Freude über einen Lottogewinn?<br />

Blöde Frage. Vor allem, wenn dieses Dorf<br />

ein irisches ist und Tullymore heisst. Nun<br />

denn, sie überlegen intensiv, wie verhindert<br />

werden kann, dass das Geld an die<br />

Lottogesellschaft zurückfliesst. Immerhin<br />

geht es um 6'894'622 irische Pfund, die<br />

der alte Ned Devine auf seine ebenso alten<br />

Tage kassiert hätte, wenn, ja wenn er den<br />

Paukenschlag verkraftet hätte.


14 Backstage 1312<br />

| Stückwahl<br />

Theater Poltrone<br />

ha halt gärn, wenn alles i gwohnte Bahne lauft…<br />

nicht verprasst, sondern aus ethischen und<br />

ästhetischen Überlegungen «investiert». Da<br />

ist schon mal die Sympathie des Publikums<br />

gesichert. Trotzdem, das Damoklesschwert<br />

hängt. Welche Rettung gibt es? Und wie?<br />

Durch Wahrheit? Durch Lüge? Es macht<br />

Freude, den Zwiespalt so überzeugend<br />

gespielt mitzuerleben.<br />

Ein hübscher Einfall der Regie verdient,<br />

besonders erwähnt zu werden. Da hängt<br />

– auf Augenhöhe der Akteure – ein leerer<br />

schwarzer Rahmen direkt an der Rampe,<br />

einen Spiegel darstellend. Dieser lud ein,<br />

sämtliche verfügbare Grimassen auszuprobieren.<br />

Zum Gaudium des Publikums liessen<br />

die Akteure ihrem Spiel freien Lauf.<br />

Wie eine simple Konversation, ein Sofagespräch,<br />

auf Interpretation ausgelotet werden<br />

kann, machte in hohem Masse Eindruck.<br />

Unverstand und Missverständnis würzten<br />

die Dialoge. Es sei hier Erich Kästner<br />

zitiert: «Irrtümer verbreiten sich durch<br />

Zellteilung. Der Kern des Irrtums spaltet<br />

sich und neue Irrtümer entstehen.»<br />

Feines Gespür für Komik und dramatische<br />

Momente gaben dem Spiel Flüssigkeit<br />

und Spannung. Der Wechsel des<br />

Bühnenbildes von «feudal auf ärmlich»<br />

gelang im Umbaulicht fast geräuschlos.<br />

Unterschwellig, aber nicht unmerklich<br />

steigt die Spannung und das nicht nur bei<br />

den Familienmitgliedern. Treppchen für<br />

Treppchen schwingt sich die Situation<br />

wie auf einer Leiter in eine schwankende<br />

Höhe bis zur herbeigesehnten Auflösung<br />

des Knotens. Meistens dauert das ein<br />

wenig und die Autoren vergessen manchmal,<br />

dass das Publikum mehr ahnt und<br />

mehr weiss, als den Akteuren zugebilligt<br />

wird, die eben den Knoten aufdröseln<br />

müssen. Das ist eine Anforderung für das<br />

Publikum und die Spieler.<br />

Aber das Theater Poltrone umschiffte<br />

die Klippe mit Bravour. Und spielte zum<br />

Vergnügen. Dem eigenen und dem des<br />

Publikums.<br />

Hans Stelzer<br />

INFOS ZUM STÜCK:<br />

bild: zvg<br />

Eine offene Bühne erlaubt dem Zuschauer,<br />

sich in einen Raum, eine Welt, in der etwas<br />

geschieht, in aller Ruhe hineinzudenken,<br />

während der geschlossene Vorhang beim<br />

Öffnen eine Überraschung bietet, die den<br />

Zuschauer quasi ins Geschehen hineinkatapultiert.<br />

Was ist besser? Ich weiss es nicht,<br />

für mich ist es Genuss in beiden Fällen.<br />

Mit einstimmender Musik erscheinen das<br />

Licht und die Spieler auf der Bühne. Mit<br />

einem Geplänkel der Eheleute Wyss wird<br />

das Publikum wie mit einer Ouvertüre<br />

eingestimmt und geniesst heiter das pingpong,<br />

die klare Diktion und die präzisen<br />

Anschlüsse.<br />

Aber ach, wie jede Idylle dasselbe Schicksal<br />

erleidet, nämlich, dass sie gestört wird,<br />

so auch hier. Noch ist der Himmel blau,<br />

aber die Wolken sind schon zu spüren.<br />

Das Stück ist eine schöne Geschichte, die<br />

Gutmenschen geraten, aus Unbedacht,<br />

denn die besonders verwerfliche Gesinnung<br />

kann nicht nachgewiesen werden, in eine<br />

Situation, die möglicherweise die Existenz<br />

aufs Spiel setzt. Das «Gesparte» wurde<br />

Dr Götti chunnt<br />

Lustspiel von Maja Gmür<br />

Regie: Tom Müller<br />

Bühnenbild (Wohnzimmer), Darsteller:<br />

6D/4H, Rechte: www.breuninger.ch, Kontakt:<br />

www. theaterpoltrone.ch<br />

Kurzbeschrieb: Seit 30 Jahren führt Hans<br />

Wyss eine Kunstgalerie, die eigentlich<br />

dem Cousin seiner Frau gehört. Der Cousin,<br />

Peter, hat sich ins Ausland abgesetzt,<br />

nachdem seine Frau tödlich verunglückte.<br />

Da man nie mehr etwas von ihm gehört<br />

hat, glaubte man, auch er sei gestorben.<br />

Hans und seine Frau Doris beschlossen,<br />

in sein Haus einzuziehen. Hans führte die<br />

Galerie weiter. Alles lief prima, bis Peter<br />

seinen Besuch ankündigte. Ein Schock für<br />

Hans und Doris, denn sie haben immer<br />

gratis im Haus gewohnt. Wird Peter alles<br />

zurückfordern? Zur gleichen Zeit meldet<br />

sich der Künstler Vi Kat, der in der Galerie<br />

eine Ausstellung machen will – zu grossen<br />

Freude von Hans und seiner Tochter Susi.<br />

Ein Brand im Hotel Krone und die Grossmutter,<br />

die aus dem Altersheim ausreisst,<br />

sorgen zusätzlich für Turbulenzen. Verwirrungen<br />

noch und noch!


Stückwahl |<br />

1312 Backstage 15<br />

Laienbühne Pratteln<br />

ych wär gschiiter bi minere Muetter bliibe<br />

wir als sitcom im TV ertragen müssen,<br />

hat das nichts zu tun. Zum Glück gab es<br />

nach dem ersten Akt eine Pause, das vom<br />

Lachen strapazierte Publikum konnte endlich<br />

wieder einmal Luft holen und durchatmen.<br />

Und das war nötig. Im zweiten Teil<br />

jagten sich Wortwitz und witzige Worte<br />

in Situationen, deren Absurditäten sich<br />

anfangs addierten, dann multiplizierten<br />

und schliesslich extrapolierten. Was das<br />

Vergnügen erhöhte, war die «Gegenhandlung»,<br />

die betrogene Betrüger entlarvte. So<br />

äusserte sich die Geliebte des Nationalrates<br />

über ihren eifersüchtigen Gatten: »Nie<br />

hätt ych dänggt, dass mi der Hubert soo<br />

ka hintergoo».<br />

Doch alles endete in wieder hergestellter<br />

Ordnung im Schlussapplaus unter frenetischem<br />

Jubel des Publikums. Das Stück<br />

und diese Inszenierung eignet sich für<br />

eine Tournee!!<br />

bild: zvg<br />

Hans Stelzer<br />

Ob der Seitensprung als sportliche Disziplin<br />

gilt oder nicht, ändert nichts an der<br />

Tatsache, dass er ausgeübt wird! Was aber<br />

dieser «Sportart» zugeschrieben wird, ist<br />

die oft vorherrschende Meinung, dass der<br />

Anlauf das schönste am Ganzen sei. Der<br />

Hang von Politikern zu dieser Art Freizeitbeschäftigung<br />

ist bekannt und sogar<br />

aktenkundig. Und nicht nur jenseits des<br />

Atlantiks und nicht nur im hohen Norden…<br />

Ray Cooney musste also seine Fantasie<br />

für die Konstellation nicht allzu sehr in<br />

Anspruch nehmen, dafür aber für die<br />

überraschenden Gags der Situationskomik.<br />

Und das alles in einem Rahmen,<br />

der dem Spiel Raum für Entwicklung<br />

bietet. Das wurde mit einem Bühnenbild<br />

mit ansprechend klaren Formen<br />

adäquat umgesetzt. Ein Leckerbissen für<br />

die Zuschauer war das Fenster, das nach<br />

britischem Vorbild nach oben und unten<br />

geöffnet wurde. Oft und so präzis, dass<br />

man manchmal den Atem anhalten musste<br />

vor Schreck, in der Annahme, jemand<br />

habe durch den fallenden Fensterrahmen<br />

Rückgrat oder Genick verletzt. Hier muss<br />

ich nicht nur dem Bühnenmeister, sondern<br />

allen Akteuren ein Kränzlein winden<br />

für den Umgang mit Requisiten. Es waren<br />

nicht die üblichen Gegenstände wie Tele-<br />

fon und Trinkgeschirr, sondern mit Bravour<br />

wurde hier mit Rollstuhl, einer Leiche und<br />

Kleidern umgegangen.<br />

Es ist ein Parforce-Akt, den der Protagonist<br />

(Regie und Hauptrolle in Personalunion!)<br />

da aufführen muss, perfekt beherrschtes<br />

Handwerk, das die anderen Mitspieler in<br />

einem Sog mitreisst, keiner abfällt und<br />

somit eine überzeugende Ensembleleistung<br />

über die Rampe kommt. Das Regieduo<br />

zeigte überzeugend, was Synergismus<br />

bewirken kann. Begriffsstutzigkeit, wie<br />

sie der Parteikollege im Spiel zeigt, kann<br />

nur als Ergebnis intensiver Probenarbeit<br />

erreicht werden plus ein bewundernswertes<br />

Naturtalent. Er nervt, dass Gott<br />

erbarm. Aber Gott ist hier der Nationalrat,<br />

und der verzweifelt. Erbarmen kennt er<br />

nicht, so stressen ihn alle. Die Hoteldirektorin<br />

dringt mit einer unüberbietbaren<br />

Penetranz im ungünstigsten Moment in<br />

die Szene und wird dennoch überboten<br />

von Käthi, der Concierge. Grossartig, ihre<br />

Haltung, ihre Mimik und der herrliche<br />

Dialekt, den sie extra für die Rolle gelernt<br />

hat. (ig gibbe aues!) Wie die Tauben sich<br />

stets auf dem gleichen Platz versammeln,<br />

finden sich alle Akteure im Hotelzimmer<br />

ein. Ein schlauer Plan des Autors, der uns<br />

zeigt, wie vielfältig eine einfältige Türe<br />

eingesetzt werden kann. Mit dem, was<br />

INFOS ZUM STÜCK<br />

Ausser Kontrolle<br />

Schwank von Ray Cooney – Dialektfassung<br />

von Jörg Schneider.<br />

Regie: Samuel Bally und Evi Burkhalter<br />

Bühnenbild: Hans Behounek, Geri Wittwer,<br />

Mischa Wacker, Hotelzimmer mit Balkon<br />

im Parkhotel Fédéral, Bern, Darsteller:<br />

6D/3H, Rechte: www.breuninger.ch, Kontakt:<br />

www. laienbühne-pratteln.ch<br />

Kurzbeschrieb: Das Amt eines Nationalrats<br />

bringt nicht nur viel Verantwortung, sondern<br />

auch gewisse Freiheiten mit sich.Das<br />

ist für den konservativen Nationalrat Aebi<br />

eine klare Sache und so verabredet er sich<br />

mit seiner Geliebten, der sozialdemokratischen<br />

Politstrategin Anita Fröhlich, im<br />

Parkhotel Fédéral. Noch bevor die Liaison<br />

richtig in Schwung kommt, wird sie Opfer<br />

eines Opfers: Eine Leiche hängt eingeklemmt<br />

im Hotelfenster! Der Parteikollege<br />

und Assistent Willy Waser wird dazu<br />

gerufen und muss nicht nur die Rolle des<br />

Komplizen übernehmen. Der Concierge<br />

nutzt die Situation der beiden Politker<br />

aus und verdient sich eine goldene Nase.<br />

Und dann taucht da doch tatsächlich der<br />

hintergangene Ehemann Fröhlich auf…


16<br />

Backstage 1312<br />

| Verbandsnachrichten<br />

Theatergruppe r67 Zürich<br />

90 Minuten Sommer im November<br />

fände dann gar keine Produktion statt. Die<br />

Theaterfans sind schon mal gespannt.<br />

Martin Urs Rohner<br />

bild: zvg<br />

Es ist Anfang November, dunkel, neblig<br />

und die Temperaturen sind deutlich kühler<br />

geworden. Die Zürcher Theatergruppe<br />

r67 interessiert das nicht. Der Jahreszeit<br />

zum Trotz führt sie eine schweizerdeutsche<br />

Version des Sommernachttraums auf<br />

und begeistern damit den gut gefüllten<br />

Saal.<br />

Die Produktion überzeugt insbesondere<br />

mit dem äusserst gelungenen Zusammenspiel<br />

der drei Gruppen der Agierenden.<br />

Erstens die Athener, deren Liebesglück<br />

nach verschiedenen Irrungen und Wirrungen<br />

doch noch erfüllt wird. Zweitens<br />

die zauberhaften Elfen, Fantasiegeschöpfe<br />

mit allerlei Fähigkeiten. Und drittens die<br />

etwas beschränkten Arbeiter, die in allerbester<br />

Komödienmanier ein überdrehtes<br />

Theaterspiel proben. Damit brechen sie<br />

gekonnt die Geschichte der vier Liebenden,<br />

die manchmal dramatisch und<br />

manchmal im Stile einer Seifenoper zu<br />

einem Happyend stolpern.<br />

Als Bühnenbild dienen drei kistenartige<br />

Elemente, die verschieden gedreht vom<br />

Bett bis zum Podium benutzt werden. Im<br />

Hintergrund stilisierte Bäume, die je nach<br />

Beleuchtung unterschiedliche Stimmungen<br />

darstellen. Im Wald wird mit grünen<br />

Tüchern immer wieder eine zauberhafte<br />

Atmosphäre erzeugt, manchmal unterstützt<br />

mit Bühnennebel. Die visuellen<br />

Eindrücke sind gelungen, auch dank den<br />

Kostümen. Auch hier sind die drei Arten<br />

der Akteure klar unterschieden. Die vier<br />

Liebenden im Wald tragen schlichte weisse<br />

Shirts / Blusen mit Jeans und sind<br />

barfuss. Die Elfen tragen fantasievolle<br />

Kostüme, angeführt vom Elfenkönig mit<br />

seinem langen Mantel und einer riesigen<br />

Tätowierung am Kopf.<br />

Höhepunkte gibt es viele, beispielsweise<br />

die Szene, wo vorne zwei Männer boxen<br />

und im Hintergrund die beiden Frauen<br />

keifen. Oder die unwürdige Behandlung<br />

des Pucks durch den Elfenkönig oder wie<br />

sich der Esel durch die Elfen bedienen<br />

lässt. Und dann natürlich das Spiel im<br />

Spiel, wo die Handwerker ihr Stück so<br />

dilettantisch aufführen, dass die Athener<br />

nur allzu froh sind, als es fertig ist. Ganz<br />

im Gegensatz zum echten Publikum und<br />

echten Spiel in Zürich.<br />

Wie r67-Mitgründer und -Leiter Gerhard<br />

Lengen erklärt, versucht die Gruppe ganz<br />

bewusst, immer wieder verschiedenartige<br />

Stücke auf die Bühne zu bringen. Ihr<br />

Publikum ist sich darum Überraschungen<br />

gewohnt und weiss genau, dass es nicht<br />

einfach jedes Mal eine billige Komödie<br />

vorgesetzt bekommt. Im Hinblick auf das<br />

grosse Jubiläum im Jahr 2017 ändert das<br />

r67 seinen derzeitigen Aufführungsrhythmus<br />

von anderthalb Jahren, ansonsten<br />

INFOS ZUM STÜCK:<br />

En Summernachtstraum<br />

Schauspiel in 4 Akten<br />

von William Shakespeare<br />

Regie: Claudio Schenardi<br />

Spieldauer: ca. 110 Min., Kostüme und<br />

Requisiten: zeitlos Fantasie, 1 Bühnenbild,<br />

Sprechrollen: 7D/8H, Rechte und Kontakt<br />

Gruppe: www.r67.ch<br />

Kurzbeschrieb: Der Feenkönig Oberon und<br />

seine Gattin zürnen sich, leben voneinander<br />

getrennt, aber doch im gleichen Wald<br />

in der Nähe von Athen. In diesen Wald<br />

kommen verschiedene Verliebte: Helena,<br />

die den Demetrius, Demetrius, der die<br />

Hermia, Hermia, die den Lysander, Lysander,<br />

der die Hermia liebt. Oberon greift mit<br />

Hilfe seines Dieners Puck und eines Zaubersaftes<br />

in dieses heillose Liebesdurcheinander<br />

ein. Um diese Zeit soll auch am<br />

Hofe von Athen die Hochzeit des Theseus<br />

mit Hippolyta gefeiert werden. Der Handwerker<br />

Zettel kommt mit einigen Gesinnungsgenossen<br />

in den Wald, um ein Festspiel<br />

zu proben, das bei der Hochzeitsfeier<br />

aufgeführt werden soll. Puck vertreibt die<br />

Handwerker. Oberon benützt aber den<br />

einfältigen Zettel, seiner Gemahlin einen<br />

Streich zu spielen. Er lässt auf Titanias<br />

Augen von dem Liebeszaubersaft tröpfeln.<br />

Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf...


Fundus<br />

1312 Spotlicht 17<br />

Kinderbuch<br />

Entdeckungsreise durch die Welt des Theaters<br />

hzg. Will man Kinder mit dem Theatervirus<br />

anstecken, braucht man sie eigentlich<br />

nur nicht zu stoppen. Doch der Wissensdrang<br />

eines Kindes wird bald einmal<br />

dazu führen, dass es mehr wissen will.<br />

Insbesondere wenn man es vielleicht ins<br />

Weihnachtsmärchen des nächstgelegenen<br />

Stadttheaters führt. Die faszinierende Welt<br />

des Theaters dürfte dann rasch einmal die<br />

Fantasie eines jeden Kindes beflügeln.<br />

Den Wissensdurst befriedigen kann ein<br />

Bilderbuch des Bühnenbildners Peter<br />

Engel. Auf sieben bunten Doppelseiten<br />

kann man die Welt des Theaters mal auf<br />

etwas augenzwinkernde Art beobachten.<br />

Das grosse Insiderwissen ermöglichen<br />

manch erheiterndes Beispiel und Detail,<br />

so dass man bei jedem Durchblättern wieder<br />

etwas Neues entdeckt.<br />

Es wimmelt nur so von Szenen und<br />

Tätigkeiten, Figuren und wahrscheinlich<br />

werden Kinder noch rascher viel mehr<br />

entdecken als wir Erwachsenen.<br />

Und so entdecken bereits Kinder, welche<br />

ungeheure Vielfalt an Tätigkeiten hinter<br />

einer Inszenierung stecken. So viele, dass<br />

man sich manchmal selber fragt, was denn<br />

nun diese oder jene Szene mit Theater zu<br />

tun hat. Vorsicht also, wenn sie sich auf<br />

die visuelle Entdeckungsreise eines Theaters<br />

machen. Auf etliche Fragen muss<br />

man vielleicht mit einem Achselzucken<br />

antworten. Spass macht sie aber sicher<br />

trotzdem, die Reise durch das grosse Theater.<br />

Ein ideales Weihnachtsgeschenk also für<br />

Kinder aus bereits angesteckten Familien.<br />

Das grosse Theater<br />

Peter Engel<br />

edition buntehunde<br />

ISBN 978-3-934941-74-8


18<br />

Spotlicht 1312<br />

Publireportage | Aktuelle Produktionen<br />

Theatergruppe Oberrüti<br />

Hurra – en Bueb!<br />

Dramatischer Verein Stadel<br />

Alles im Griff<br />

bilder: zvg<br />

pd. Die Theatergruppe Oberrüti verwöhnt<br />

ihre Gäste dieses Jahr in einer gutbürgerlichen<br />

Wohnstube. Mit «Hurra – en Bueb!»<br />

garantiert die Gruppe zwei fantastische<br />

Theaterstunden.<br />

Die Theatergruppe Oberrüti nimmt diesen<br />

Schwank auf und wird mit 4 Damen und<br />

4 Herren dafür sorgen, dass «Hurra – en<br />

Bueb» alles seinen geregelten – oder eben<br />

nicht geregelten – Lauf nimmt.<br />

Unter der Regie von Beni Kreuzer versteht<br />

es das Ensemble, den Dreiakter von Franz<br />

Arnold und Ernst Bach mit viel Tempo<br />

und Situationskomik bis ins letzte Detail<br />

zu verfeinern. Das Bühnenbild wurde<br />

wiederum nach der Idee und Planung von<br />

Viktor Weber mit seinem Bühnenteam<br />

gebaut.<br />

Ein junges Ehepaar feiert seinen ersten<br />

Hochzeitstag. Es soll ein ruhiger, feierlicher<br />

Tag werden. Doch der feierliche Tag<br />

wird zum Albtraum für den Gatten, Dr.<br />

Waldemar Bless. Als erstes kommen die<br />

Schwiegereltern zu Besuch und erwarten<br />

einen Enkel, der trotz aller Bemühungen<br />

des jungen Paares noch nicht angekommen<br />

ist.<br />

Am gleichen Tag bringt der Freund, der<br />

Rechtsanwalt, dem geplagten Ehemann<br />

die «frohe» Botschaft, dass sein vor vielen<br />

Jahren unbekannterweise adoptierte Sohn<br />

soeben in seinem Büro eine Erbschaft<br />

abgeholt habe und auf dem Weg zu seinem<br />

so lang ersehnten «Däddy» sei!<br />

Jetzt ist die Katastrophe perfekt. Der<br />

«Bueb» muss unbedingt vor der Gattin<br />

Schuggi und den Schwiegereltern versteckt<br />

werden. Aber wie?<br />

Dr. Bless und der Rechtsanwalt hecken<br />

die verrücktesten Ideen aus, um den «lieben»<br />

Sohn Fingerbeeri vor den Schwiegereltern<br />

und der Gattin zu verstecken. Die<br />

sollen hier aber nicht vorweggenommen<br />

werden. Schauen Sie selber und erleben<br />

Sie die verrücktesten Überraschungen.<br />

Das gesamte Ensemble – Schauspieler,<br />

Bühnenbau, Technik, Maskenbild, Coiffeuse,<br />

Souffleuse und Verpflegungsteam<br />

– wird dafür sorgen, dass die Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer in Oberrüti einen<br />

unterhaltsamen Abend erleben werden.<br />

Nähere Angaben:<br />

Inserat S. 27, Spielplan<br />

oder tgob.ch<br />

pd. Seit August sind die Schauspieler<br />

des Dramatischen Vereines wieder auf<br />

der Bühne. Die Probearbeiten zur neuen<br />

Inszenierung «Alles im Griff» von Ray<br />

Cooney, unter der Regie von Walter<br />

Bachmann, laufen auf Hochtouren. Die<br />

Komödie wird ein Anschlag auf die Lachmuskeln<br />

der Zuschauer…<br />

Gelegenheit macht Liebe, denkt sich der<br />

Nationalrat Arthur Aebi von der SVP und<br />

verabredet sich für ein stimmungsvolles<br />

Tête-à-tête mit der Parteisekreträin der<br />

SP in einer Suite im Hotel. Das wäre als<br />

Ausgangslage für ein turbulentes Theater<br />

natürlich viel zu einfach, denn es kommt<br />

alles anders als gewünscht.<br />

Das Schicksal meint es nicht gut mit Aebi<br />

und noch weniger mit seinem Assistenten<br />

Willy Waser. Immer mehr verstrickt er<br />

sich in Lügen und Ausreden und bringt<br />

somit sich und Waser in arge Bedrängnis.<br />

Das Publikum wird sich köstlich amüsieren<br />

bei Aebis untauglichen Versuchen,<br />

sein vermeintliches Verhältnis vor seiner<br />

Ehefrau, der misstrauischen Hoteldirektorin<br />

und nicht zuletzt einem häufig<br />

bewusstlosen Detektiv zu verbergen.<br />

Zusätzliche Komplikationen treten auf,<br />

als der Gatte der SP-Sekretärin auftaucht.<br />

Auch der Zimmerservice nutzt die fatale<br />

Situation, um das eigene Gehalt aufzubessern.<br />

Im Stadler Neuwis-Huus erwartet Sie ein


Aktuelle Produktionen | Publireportage 1312 Spotlicht 19<br />

Theaterlyt Lungrä<br />

Mord an Bord<br />

Abend an dem Sie die Ausdauer Ihrer<br />

Lachmuskeln ausgiebig testen können.<br />

Bringen Sie doch sicherheitshalber gleich<br />

ein paar Freunde und Bekannte mit.<br />

Warum nicht gleich an der Première? An<br />

dieser empfängt der Dramatische Verein<br />

seine Gäste traditionsgemäss mit einem<br />

Gratis-Cüpli. An unserer Foyer-Bar werden<br />

Sie vor der Vorstellung, in der Pause<br />

und anschliessend bis Mitternacht gerne<br />

mit Snacks und Getränken bedient.<br />

Nähere Angaben:<br />

Inserat S. 31, Spielplan<br />

oder theaterstadel.ch<br />

pd. Wir, Theaterlyt Lungrä werden diese<br />

Theatersaison mit dem Krimi-Stück<br />

«Mord an Bord» von Agatha Christie in<br />

Lungern für Spannung und Unterhaltung<br />

sorgen.<br />

Ein sich auf Hochzeitsreise befindendes<br />

Paar, mit Zofe, ein junger Mann mit sozialistischem<br />

Gedankengut, eine ältere Dame<br />

mit ihrer Nichte, ein Arzt, eine attraktive<br />

junge Dame und ein Herr namens Hercule<br />

Poirot, schiffen sich in Karthum auf der<br />

Lotus zu einer Nil-Reise ein. Und dann<br />

passiert ein »Mord an Bord» und jeder,<br />

der sich auf dem Boot befindenden Personen<br />

könnte ein Motiv haben….<br />

Das Theaterstück von Agatha Christie<br />

basiert auf einem ihrer packendsten Kriminalstücke:<br />

«Tod auf dem Nil», welcher<br />

mit Peter Ustinov in der Hauptrolle des<br />

Hercule Poirot verfilmt wurde.<br />

Die Theaterlyt Lungrä sind bereits mit<br />

viel Einsatz und Begeisterung am Proben<br />

– und auch hinter den Kulissen werden<br />

schon eifrig Kostüme organisiert, Requisiten<br />

gesucht und Bühnenbilder kreiert, um<br />

unseren Theater Besuchern einen spannenden<br />

Theaterabend zu bieten.<br />

Wir Theaterlyt Lungrä freuen uns, euch<br />

ab Januar 2014 an Bord begrüssen zu<br />

dürfen.<br />

Nähere Angaben:<br />

Inserat <strong>Ausgabe</strong> 1401,<br />

Spielplan oder theaterlyt.ch


20 Spotlicht 1312<br />

Publireportage | Aktuelle Produktionen<br />

Theater Dietlikon<br />

Guet Nacht Frou Seeholzer<br />

den Hauptrollen grossen Anklang. Andrej<br />

Togni inszeniert das Stück nun mit dem<br />

Theater Dietlikon frisch und saftig, so<br />

dass die Zuschauerinnen und Zuschauer<br />

zusammen mit den geplagten Familien<br />

Hänggi und Habertür schmunzelnd und<br />

lachend in deren plötzlich unsicher gewordene<br />

Zukunft blicken.<br />

Das Theater Dietlikon freut sich darauf,<br />

Sie im Januar 2014 ent- und gespannt<br />

begrüssen zu dürfen.<br />

bild: zvg<br />

Theatergesellschaft Oberentfelden<br />

Bisch sicher?<br />

pd. Bei Hänggis herrscht Hochbetrieb.<br />

Nicht nur Weihnachten steht vor der Tür,<br />

sondern auch die Hochzeit der ältesten<br />

Tochter Jacqueline mit Viktor Habertür.<br />

Dem Vater kommt das äusserst gelegen,<br />

rettet ihn doch die bevorstehende Fusion<br />

vor dem Konkurs. Mitten in die Vorbereitungen<br />

platzt Amalia Seeholzer, eine<br />

etwas seltsame Dame, die alles durcheinander<br />

bringt. Sie behauptet, von Hänggis<br />

geträumt zu haben. Zur allseitigen Verblüffung<br />

treffen all ihre «Prophezeiungen» ein.<br />

Und plötzlich steht alles auf dem Spiel…<br />

Das Lustspiel in drei Akten von Arthur<br />

Lovegrove (Originaltitel: Goodnight Mrs.<br />

Puffin) fand schon in den Siebzigerjahren<br />

mit Margrit Rainer und Ruedi Walter in<br />

Nähere Angaben:<br />

Inserat S. 27, Spielplan<br />

oder theater-dietlikon.ch<br />

pd. Die Geburtstagsparty für den ruppigen<br />

Unternehmer Hugo Klotz verläuft<br />

nicht nach den Wünschen seiner Ehefrau.<br />

Die Einnahme eines Elixiers bringt<br />

Hugo zurück in eine kindliche Welt. Sein<br />

Schwager sieht dies als Chance, endlich<br />

das Geschäft zu übernehmen. Mit viel<br />

Glück übersteht Hugo die Prozeduren,<br />

welche ihm das Unternehmen wegnehmen<br />

sollen. Unter Mithilfe des loyalen<br />

Personals und seiner Ehefrau gelingt es<br />

Hugo, das Steuer wieder zu übernehmen.<br />

Dabei bleiben wichtige Fragen offen, die<br />

erst in letzter Minute aufgeklärt werden.<br />

bild: zvg<br />

Nähere Angaben:<br />

Inserat S. 26, Spielplan<br />

oder theater.stuzzy.ch


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1312 Spotlicht 21<br />

Theatergruppe Berner Verein Zürich<br />

Familie-Zuewachs<br />

bild: zvg<br />

pd. Dieses Jahr hat sich die Theatergruppe<br />

wieder einmal zum Ziel gesetzt, ein leichtes,<br />

unbeschwertes Stück zu präsentieren,<br />

das uns allen beim Proben viel Spass<br />

bereitete.<br />

Trotz allen komischen Szenen schimmern<br />

doch immer wieder problematische Seiten,<br />

fragwürdiges Verhalten der einzelnen<br />

Akteure durch, und diese menschlichen<br />

Schwächen, diese moralischen Unzulänglichkeiten<br />

auf leichte Art zur Geltung zu<br />

bringen, ist immer wieder Herausforderung<br />

und Vergnügen zugleich.<br />

Nachwuchsschwierigkeiten bei den<br />

Spielenden und der Absprung unseres<br />

langjährigen Bühnenmeisters veranlassten<br />

uns, mit wenigen Mitteln eine Szenerie<br />

aufzubauen, die dem Stück gerecht wird.<br />

So haben wir uns für eine Vorhangbühne<br />

entschieden und finden uns dann in<br />

einem einfachen, gutbürgerlichen Milieu<br />

wieder, böse Zungen würden es als spiessig<br />

bezeichnen.<br />

So gesehen beginnt denn auch das Stück:<br />

Hinter humanitären Absichten versteckt,<br />

möchte Willi Schneider die Haushaltskasse<br />

aufbessern. Was den Initianten des<br />

bekannten «Rent a car» teuer ist, bietet<br />

nun mit «Rent a family» auch die Heilsarmee<br />

an: Allein-stehenden, einsamen Menschen<br />

soll für eine kurze Zeit ein Zugehörigkeitsgefühl<br />

in einer intakten Familie<br />

geboten werden. Diesem Ansinnen kann<br />

er natürlich zustimmen, da doch die<br />

Heilsarmee Beiträge leistet und die Spesen<br />

für den Aufenthalt von den Steuern<br />

abgezogen werden können. Dem gleichen,<br />

kleinlich anmutenden Bedürfnis folgt<br />

offenbar auch seine Ehefrau Barbara. Nur<br />

wissen sie es zunächst nicht voneinander,<br />

dass Willi seine ledige Arbeitskollegin<br />

Melanie Gross und Barbara den schüchternen<br />

Jürg Klein für einen einwöchigen<br />

Wohlfühlaufenthalt eingeladen hat, und so<br />

geraten sie hintereinander, ja schlimmer<br />

noch: Sie verdächtigen sich gegenseitig in<br />

der Absicht, mit der eingeladenen Person<br />

die ehelichen Grenzen zu überschreiten.<br />

Das gereizte Verhalten wird ihnen von<br />

ihrer Tochter Tanja auf pfiffige Art immer<br />

wieder vorgehalten.<br />

Melanie Gross möchte sich in einer vollständigen<br />

Familie wohlfühlen, mit Grossvater<br />

und so. Diesen Wunsch erfüllt Willi<br />

grosszügig und nimmt Opa Sommer aus<br />

der Nachbarschaft ebenfalls bei sich auf.<br />

Hanna Gerber liefert den Grossvater ab,<br />

er wirkt eingeschüchtert durch das resolute<br />

Auftreten seiner Tochter. Der schlitzohrige<br />

Opa kommt jedoch schnell dahinter,<br />

dass er hier nicht nur eine grosszügige<br />

Aufnahme gefunden hat, sondern dass er<br />

hier unverzichtbar wird. Das nützt er auch<br />

sofort aus und lässt sich vor allem von<br />

Barbara hinten und vorne bedienen.<br />

Jürg Klein bemüht sich um Melanie, er<br />

verdreht sich, gibt alles, die Melanie hilft<br />

ihm auf die Sprünge. Ob’s reicht?<br />

«Die Geister, die ich rief, werd’ ich nun<br />

nicht los», erinnert sich Willi, Opa Sommer<br />

wird zur Belastung für alle. Da steht<br />

noch Willis Mutter Ruth unvermittelt wieder<br />

unter der Türe. Wohin mit ihr, da sie<br />

doch in Griechenland sein sollte?<br />

Willi und Barbara wächst alles über den<br />

Kopf. Von all dem merken die beiden<br />

Gäste wohl nichts, für sie hier ist Leben,<br />

die intakte Familie, die sie sich immer<br />

gewünscht haben.<br />

Es ist doch, wie so oft: Hinter einem<br />

vermeintlichen Schnäppchen folgen ungeahnte<br />

Komplikationen: Wohin doch so ein<br />

kleiner Wunsch, Steuern zu minimieren,<br />

führen kann!<br />

Nähere Angaben:<br />

Inserat S. 21, Spielplan oder<br />

bernerverein-zuerich.ch


22 Spotlicht 1312<br />

Publireportage | Aktuelle Produktionen<br />

Emmentaler Liebhaberbühne<br />

Volpone – Der Fuchs<br />

pd. Ben Jonson, geboren im Jahr 1573<br />

in London, war Zeitgenosse und Freund<br />

Shakespeares. Er erlernte zunächst das<br />

Handwerk des Maurers und kämpfte<br />

später als Soldat im Krieg gegen Spanien<br />

in Flandern. 1592 kehrte er nach London<br />

zurück, wo er sich der Schauspielerei<br />

und der Bühnendichtung zuwandte. 1605<br />

schuf Ben Jonson mit der Sittenkomödie<br />

Volpone sein wohl bedeutendstes Bühnenstück.<br />

Als lustvolle bissige Satire auf<br />

die Verlogenheit einer Welt, deren einzige<br />

Motivation das Streben nach Geld und<br />

Reichtum ist, zielt Ben Jonsons Volpone in<br />

das Herz unserer heutigen kapitalistischen<br />

Gesellschaft. Der Handlungskern geht auf<br />

die Tierfabel vom schlauen Fuchs zurück,<br />

der sich tot stellt, um Aasfresser anzulocken,<br />

die ihm sodann zur leichten Beute<br />

werden. Deutlich wird der Bezug auf die<br />

antike Fabel durch die Namen der handelnden<br />

Personen.<br />

Zur Handlung<br />

Der reiche Kaufmann Volpone liegt im<br />

Sterben. Zumindest glauben das die habgierigen<br />

Venezianer Corbaccio, Corvino<br />

Kostümverleih für edle Fasnachtskostüme<br />

Private Anlässe . Theater . Operetten<br />

... einfach für jeden Anlass das passende Kostüm.<br />

und Voltore, die den Todkranken umschwirren und mit Geschenken<br />

überhäufen, um als Erben seines Vermögens<br />

eingesetzt zu werden. In Wirklichkeit ist Volpone jedoch putzmunter.<br />

Er will sich nur ausgiebig an den Erbschleichern bereichern.<br />

Ein wendiger junger Gehilfe und Schmarotzer namens<br />

Mosca unterstützt ihn bei diesem Spiel und versteht<br />

es, die Erbschleicher geschickt gegeneinander auszuspielen und<br />

dazu anzustacheln, sich gegenseitig in Gunstbezeugungen gegenüber<br />

dem vermeintlich sterbenden Volpone zu übertreffen.<br />

... denn Kleider machen Leute<br />

Kostüm Jäger AG St. Georgen-Strasse 3 9000 St. Gallen Fon 071 222 79 36 Fax 071 222 79 45 info@kostuem-jaeger.ch www.kostuem-jaeger.ch<br />

Unsere Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 09:00 bis 12.00 und 13:30 bis 18:00 - Donnerstag bis 20:00 auf Anmeldung<br />

Nähere Angaben:<br />

Inserat <strong>Ausgabe</strong> 1311,<br />

Spielplan oder elb.ch


Publireportage | Aktuelle Produktionen<br />

1312 Spotlicht 23<br />

Volksbühne Belp<br />

Pygmalion<br />

bild: andreas von gunten<br />

pd. Es war einmal … So beginnen die<br />

schönsten Geschichten. Auch Theatergeschichten.<br />

1984 begann die Erfolgsgeschichte<br />

der Volksbühne Belp mit dem<br />

Lustspiel «Wüeschti Ching» von Hans<br />

Rudolf Hubler. Es folgten bis jetzt 32<br />

Theaterstücke von Autoren wie Molière,<br />

Agatha Christie, Marcel Pagnol, Eugène<br />

Ionesco, Gerhard Hauptmann, Max<br />

Frisch, Kurt Hutterli, Mike LaMarr, Loriot<br />

… um nur einige zu nennen.<br />

Zum 30. Geburtstag der Volksbühne Belp<br />

inszeniert der Regisseur Peter E. Wüthrich<br />

die Komödie «Pygmalion» von George<br />

Bernard Shaw, eine Erstaufführung der<br />

berndeutschen Übersetzung von Christine<br />

Heiniger Frauchiger.<br />

Das Lustspiel zeigt den Aufstieg des Blumenmädchens<br />

Eliza Doolittle zur Dame<br />

der angesehenen Gesellschaft Londons<br />

in den 1910er-Jahren. Ob als Schauspiel<br />

oder später als Musical «My Fair Lady»<br />

ist das klassische Lustspiel mit seinen<br />

glänzenden Dialogen ein Ohren- und<br />

Augenschmaus für Liebhaber von geistreicher<br />

Unterhaltung. Wie der ehrgeizige<br />

Phonetik-Professor Henry Higgins auf-<br />

grund einer Wette dem «Mädchen aus der<br />

Gosse» den nötigen (sprachlichen) Schliff<br />

zur Dame von Welt beibringen will, entbehrt<br />

nicht einer gewissen Komik. Selbstverständlich<br />

sind auch Oberst Pickering,<br />

die reizende Mrs. Higgins, die burschikose<br />

Mrs. Pearce und der redegewandte Alfred<br />

Doolittle mit von der Partie.<br />

Shaws Stück geht auf Ovids Schilderung<br />

des Künstlers Pygmalion zurück, der eine<br />

weibliche Statue nach seinen Vorstellungen<br />

erschafft und sich in sie verliebt.<br />

Die spannende Geschichte spielt auf der<br />

Belperbühne im viktorianischen London<br />

von 1914. Die Komödie löste einen<br />

Skandal aus, da für damalige Verhältnisse<br />

unzählige, nicht akzeptable Schimpfwörter<br />

benutzt werden.<br />

Der Besuch einer Vorstellung im Theatersaal<br />

Aare im Zentrum von Belp lässt sich<br />

wunderbar verbinden mit einem kulinarischen<br />

Genuss in Form eines auf das Stück<br />

abgestimmten Menüs. Der Wirt des Restaurants<br />

Kreuz beim Spielort verwöhnt Sie<br />

ab 18 Uhr mit einem Dreigänger mit drei<br />

zur Wahl stehenden Hauptgängen<br />

In den Hauptrollen zu sehen sind Daniel<br />

Stähli als Henry Higgins, Corina Hofmann<br />

als Eliza Doolittle und Fritz Bosshart als<br />

Oberst Pickering<br />

Nähere Angaben:<br />

Inserat S. 32, Spielplan<br />

oder volksbuehne-belp.ch


24 Spotlicht 1312<br />

Spielplan <strong>Dezember</strong><br />

Richtlinien<br />

Des Spielplans der Theater-Zytig<br />

Ein Eintrag im Spielplan ist kostenlos.<br />

Die Daten gemäss vorliegenden Einträgen<br />

müssen bis zum Redaktionsschluss<br />

bei der Redaktion sein.<br />

Einträge über die Website des Verbands,<br />

bzw. über guidle werden bis<br />

zum Redaktionsschluss – sofern vollständig<br />

– automatisch übernommen.<br />

Selbstverständlich veröffentlichen<br />

wir auch Eingaben per Post und Mail,<br />

allerdings ebenfalls nur, wenn diese<br />

vollständig sind.<br />

Spieldaten von Inserenten werden<br />

farblich hervorgehoben.<br />

Daten werden ab dem Monat publiziert,<br />

in dem die Premiere stattfindet<br />

(Ausnahme Inserenten). Eine Vorschau<br />

mit dem Premierendatum auf den<br />

nächsten Monat wird nur publiziert,<br />

wenn genügend Platz vorhanden ist.<br />

Während des Sommers umfasst der<br />

Spielplan mehrere Monate.<br />

Die Eintragungen sind ohne Gewähr.<br />

Für Details wird – wo vorhanden –<br />

auf die Websites verwiesen. Unter<br />

www.theater-zytig.ch finden Sie dazu<br />

jeweils auch aktive Links.<br />

Aargau<br />

Männerchor Sins<br />

D Tante Jutta vo Kalkutta<br />

von Max Reimann/Otto Schwartz, Regie:<br />

Alfred Naef, 28. Dez. (Premiere), 4. Jan.,<br />

je 20h, 5. Jan. 13.30h, MZH Ammannsmatt<br />

Sins, VVK: 41 787 21 76 (Mo–Fr<br />

12.30–13h und 17.30–19h)<br />

Appenzell ar<br />

Herisauer Bühne<br />

Die Schöne und das Tier<br />

von Nicholas Stuart Gray, Regie: Ilona<br />

Hofmeister, 1., 4., 8. Dez., je 14:30h, Casino<br />

Herisau Herisau, VVK: Raiffeisenbank<br />

Herisau, 071 354 80 68; vorverkauf@<br />

hebue.ch<br />

BASEL LAND<br />

bühne_liestal<br />

Das Gespenst von Canterville<br />

nach Oscar Wilde, 1., 6., 7. Dez., je 20h,<br />

Gewerblich-industrielle Berufsfachschule<br />

Liestal, VVK: 061 921 25 90 (Ladenöffnungszeiten)<br />

oder www.buehne-liestal.<br />

ch<br />

Theatergruppe Reinach<br />

S'brav Tüüfeli<br />

Regie: Georges H. Wolf, 1., 4., 7., 8., 11.,<br />

15. Dez., je 15h, Kein VVK., Info: www.<br />

theatergruppereinach.ch<br />

Bern<br />

Chäller Kumedi Bern<br />

Die Chorprobe<br />

von Dietmar Bittrich, Regie: Ruth<br />

Grossenbacher, 5., 7., 8. (17h), 11., 13.,<br />

14., 19., 21. (17h), 26. (17h), 28., 29.<br />

(17h), 31. (17h), 31. Dez. (21h), je 20h,<br />

Zytglogge-Theater Bern, VVK: Tel. 078<br />

898 32 31 (Mo/Mi/Fr 12.30–13.30h) oder<br />

www.zytgloggetheater.ch<br />

Liebhaberbühne Biel<br />

Die schwarze Spinne<br />

von Jeremias Gotthelf, Regie: Rolf Gilomen,<br />

5. Dez. 19.30h, 28. Dez. 19.30h, 29.<br />

Dez. 19h, 9., 14., 24. Jan., je 19.30h, 25.<br />

Jan. 19h, 26. Jan. 17h, Stadttheater Biel,<br />

VVK: www.theater-biel.ch, Info: liebhaberbuehnebiel.ch<br />

Emmentaler Liebhaberbühne Burgdorf<br />

Volpone<br />

von Ben Jonson, Regie: Ulrich Simon<br />

Eggimann, 1., 6., 7., 8. Dez., je 20h (So<br />

17h) Casino Theater Burgdorf, 31. Dez.<br />

(17h), 2., 10., 11., 12., 17., 18., 19., 31.<br />

Jan., 1., 2., 8., 9. Feb., je 20h (So je 17h),<br />

Rüttihubelbad Walkringen, VVK: 031 741<br />

60 20 (ab 4. Nov., Mo–Fr 9.30–13.30, Sa<br />

11–12h) oder www.elb.ch<br />

Theaterverein Port<br />

Chrampf im Altersheim<br />

von Bernd Gombold, Regie: Irma Schwarz,<br />

7. Dez. (Premiere), 18. Jan., je 20h, 19. Jan.<br />

17h, 25. Jan. 14 und 20h, 26. Jan 17h, MZH<br />

Port, kein VVK<br />

SchlossSpiele Thun<br />

Die Überfahrt<br />

von Suton Vane, Regie: Walter Stutz, 3.,<br />

4., 6., 7., 10., 11., 13., 14. Dez., je 20h,<br />

Schifflände Thun, VVK: 058 327 48 11<br />

oder www.schlossspielethun.ch<br />

Freiburg<br />

DFTG Freiburg<br />

Es war die Lerche<br />

von Ephraim Kishon, Regie: Stephanie<br />

Aebischer, 1., 5., 6., 7., 8. Dez., werktags<br />

20h, So 17h, Kellerpoche Fribourg,<br />

VVK:026 350 11 00, Info: www.dftg.ch<br />

Luzern<br />

Theaterkids Stadt Luzern<br />

Das Dschungelbuch<br />

Regie: Walti Mathis, 20. Dez. (19h, Premiere),<br />

21. Dez. (17 und 20h), 22. Dez. 14<br />

und 16h, Hotel Palace Luzern, VVK: 041<br />

208 87 04<br />

Obwalden<br />

Theater Giswil Beizentheater<br />

Das Ende vom Anfang<br />

von Sean O'Casey, Regie: Zälli Beeler,<br />

1. (17h), 5., 6., 7. Dez., je 20.30h, Hotel<br />

Bahnhof Giswil, www.theater-giswil.ch<br />

SCHWYZ<br />

Theaterlüt vo Bennau<br />

Der Tag, an dem der Papst gekidnappt<br />

wurde<br />

von, Regie: Theo Kälin, 24. Dez. (14h)<br />

(Premiere), 26., 27., 28., 29., 30. Dez.<br />

(17h), 1. (17h), 2. (17h), 3., 4., 5., 6. (17h),<br />

8., 9., 10. Jan., je 20h, Schulhaus Bennau<br />

Bennau, VVK: www.theater-bennau.ch<br />

Theatergesellschaft Euthal<br />

Ei Aff chunnt sältä ällei<br />

von Marion Stowasser-Fürbringer, Regie:<br />

Vroni Schnetzer, 1. (17h), 4., 6., 7., 8.<br />

(17h), 11., 13., 14. Dez., je 20h, Personalraum<br />

der Silac AG Euthal, VVK: 079<br />

536 88 44<br />

Theater Muotathal<br />

D'Kristallsaag<br />

von Lukas Bühler, Regie: Daniel Heinzer/<br />

Nathalie Zwyssig, 1. Dez. 14h, Theater<br />

Muotathal, VVK: 041 830 25 20 (täglich,<br />

ausser So+Do, 9–11 und 14–17h)<br />

Theatergruppe Willerzell<br />

D' Wöschwyber<br />

von Fred Bosch, Regie: Beatrice Gyr, 26.<br />

Dez. (Premiere), 28. Dez., 3., 4., 5. (14h),<br />

8., 10., 11., 12. (17h), 15., 17., 18. Jan., je<br />

20h, Schulhaus Willerzell Willerzell, VVK:<br />

055 412 19 94 (ab 2. Dez. täglich 9-11h)<br />

Info: www.tg-willerzell.ch<br />

Solothurn<br />

LTG Solothurn<br />

Runter zum Fluss<br />

von Frank Pinkus, Regie: Fredi Salvisberg,<br />

7. Dez., je 20h, Kellertheater Wangen,<br />

18. Jan., 20h, Kächschür Oberdorf, 21.,<br />

22. Jan., je20h, Rest. Limpachs, 15. Feb.,<br />

20h, Gasthof Bären Oberwil, Info zu VVK:<br />

www.ltg-solothurn.ch<br />

ST. Gallen<br />

Senioren-Theater St. Gallen<br />

De Lieblingsschüeler<br />

von Hedi Wehrli/Joe Stadelmann, Regie:<br />

Isabelle Rechsteiner, ,Info: www.senioren-theater.ch<br />

St. Galler Bühne<br />

Peterchens Mondfahrt<br />

von Gerdt von Basewitz, Regie: Ursula<br />

Kasper, 7. Dez. (14h) (Premiere), 8.<br />

(14h), 8., 11. (14h), 11., 13. (20h), 14.<br />

(14h), 14., 15. (14h), 15., 18. (14h), 18.,<br />

20. (20h), 21. (14h), 21., 22. (14h), 22.<br />

Dez., je 16:30h, Kellerbühne St.Gallen St.<br />

Gallen, VVK: 071 228 16 66 oder www.<br />

kellerbuehne.ch<br />

THurgau<br />

Kindertheater Floh Weinfelden<br />

Jim Knopf und<br />

Lukas der Lokomotivführer<br />

1. Dez. 14:30h, Sport- und Kulturzentrum<br />

Dreispitz Kreuzlingen, VVK: 071<br />

672 3840, 8. Dez. 14:30h, Stadtsaal Wil,<br />

VVK: 071 913 53 00, 15. Dez. 14.30h,<br />

Hotel- und Kongresszentrum Thurgauerhof<br />

Weinfelden, VVK: 071 622 40 77<br />

oder kindertheater.floh@bluewin.ch (für<br />

alle Vorstellungen)<br />

Uri<br />

Theatergruppe Isenthal<br />

Dr läbeslänglich Vater<br />

von Elisabeth Beer, Regie: Willi Aschwanden,<br />

26. Dez. (Premiere), 27., 28. Dez.,<br />

3., 4., 5. (13.30h), 10., 11. Jan., je 20.15h,<br />

Suppensaal Isenthal,<br />

Zug<br />

Theatergruppe Neuheim<br />

Bisch sicher?<br />

von Rolf Brunold/Peter Kaufmann, 7., 8.<br />

Dez. (14h), je 20h, Lindenhalle Neuheim,<br />

VVK: 077 480 75 43 (Mo/Di 18–20) oder<br />

theater.neuheim@gmail.com<br />

Kinder- und Jugendtheater Zug<br />

A Christmas Carol<br />

13. Dez. (Premiere), 14. Dez. (17h), je<br />

19:30h, Theater Metalli Zug, VVK: Telefonisch<br />

von Montag bis Freitag 20.00h<br />

bis 21.00h 041 787 35 11 oder www.<br />

kindertheaterzug.ch<br />

Zürich<br />

Turmtheater St. Veit Oerlikon<br />

Melanies Fahrt ins Glück oder<br />

Halt auf Verlangen"<br />

von Jan Weissenfels, Regie: Martin Tschaggelar,<br />

1. Dez., 16h, Pfarreizentrum Herz-<br />

Jesu Oerlikon Zürich


Vorschau Januar<br />

1312 Spotlicht 25<br />

Aargau<br />

Theater Bözen<br />

Heisse Bräute machen Beute<br />

von Rolf Salomon, Regie: Sabrina Basler,<br />

1. Jan. (14h) (Premiere), 3., 4., 8., 10., 11.<br />

Jan., je 20h, Turnhalle Bözen Bözen, VVK:<br />

Telefonische Reservationen ab Montag,<br />

9.12.<strong>2013</strong>; Telefon 077 416 22 03; Jeweils<br />

Montags und Donnerstags von 19.00<br />

– 20.30 Uhr.; Online-Reservationen ab<br />

Dienstag, 10.12.<strong>2013</strong> oder www.stvboezen.ch<br />

Theatergesellschaft Oberentfelden<br />

Bisch sicher?<br />

von Rolf Brunold/Peter Kaufmann, Regie:<br />

Peter Locher, 4. Jan. (17h) (Premiere), 5.<br />

(14:30h), 10., 11., 12. (14:30h), 17., 18.,<br />

19. (14:30h), 23., 24., 25. Jan., je 20:15h,<br />

Turnhalle Dorf Oberentfelden, VVK:<br />

062 723 80 59 (ab 11. Dez., Mo/Mi/Fr<br />

18–19.30h) oder www.theateroberentfelden.ch<br />

Theatergruppe Oberrüti<br />

Hurra – en Bueb!<br />

von Franz Arnold/Ernst Bach, Regie:<br />

Beni Kreuzer, 3. Jan. (Premiere), 4., 5.<br />

(14:08h), 10., 11., 12. (17:08h), 17., 18.<br />

Jan., je 20:08h, Mehrzweckhalle Oberrüti<br />

Oberrüti, VVK: www.tgob.ch<br />

Theatergesellschaft Wettingen<br />

Reini Närvesach<br />

von Wolfgang Binder, Regie: Christian<br />

Bolzern, 17. Jan. (Premiere), 18., 24., 25.<br />

Jan., je 20h, Ref. Kirchgemeindehaus<br />

Wettingen Wettingen, VVK: 079 565 01<br />

56 oder www.theatergesellschaft-wettingen.ch<br />

BASEL LAND<br />

Dorfbühni Aesch<br />

Grobe Unfueg<br />

von derek Benfield, Regie: Rosmarie<br />

Studer, 18. Jan. (Premiere), 19., 25., 26.<br />

Jan., Sa 19.30h, So 14h, kath Pfarreiheim<br />

Aesch, VVK: 077 448 43 89<br />

Bern<br />

Gürbetaler Volksbühne Belp<br />

Pygmalion<br />

von George Bernhard Shaw, Regie: Peter<br />

E. Wüthrich, 16. Jan. (Premiere), 17., 18.,<br />

19., 22., 23., 24., 25., 26., 29., 30., 31.<br />

Jan., 1. Feb., Restaurant Kreuz Belp, VVK:<br />

www.volksbuehne-belp.ch<br />

Theater Ittigen<br />

Einer flog über das Kuckucksnest<br />

von Dale Wasserman, Regie: Andreas<br />

Löffel, 25. Jan. (Premiere), 31. Jan., 1., 2.<br />

(17h), 5., 7., 8., 9. (12h), 13., 14., 15. Feb.,<br />

je 20h, Aula OSZ Rain Ittigen, VVK: www.<br />

theater-ittigen.ch<br />

Gemischter Chor Niederbipp<br />

...lieber spät als gar nid<br />

von Remo La Marra, Regie: Bruno Stähli,<br />

25. Jan. (Premiere), 29., 31. Jan., 5. Feb.,<br />

je 20h, Räberhus Niederbipp Niederbipp,<br />

VVK: Reservation ab 27.12.<strong>2013</strong> (Mo bis<br />

Fr 18.00 bis 20.00 Uhr); Anna Nyffenegger<br />

Tel. 032 633 20 60; Info: www.<br />

gmischtechor-bipp.ch<br />

Männer- und Gemischtchor Oberwil b. B.<br />

D'Arvehof-Buure<br />

von Franz Weibel, Regie: Urs Weibel, 11.<br />

Jan. (Premiere), 12., 15., 17., 18., 22.,<br />

24. Jan.<br />

Theaterlüt vom Schache<br />

Grand Malheur<br />

von Bernd Gombold, Regie: Helga Simmen,<br />

11. Jan. (Premiere), 15., 17., 18.,<br />

22., 24., 25. Jan., je 20h, Restaurant Freischütz<br />

Utzenstorf, VVK: ab 19. November:<br />

Blumenladen, Verena Montalto,<br />

Hauptstrasse 14, ; 3427 Utzenstorf, Tel:<br />

032 665 29 60<br />

Freiburg<br />

Theatergesellschaft Plaffeien<br />

Reini Närvesach<br />

von Wolfgang Binder, Regie: Angelo Hayoz/Urban<br />

Mauron, 10. Jan. (Premiere),<br />

11., 12. (14h), 17., 18., 19 (19h), 24., 25.,<br />

26. (19h), 31. Jan., 1., 2. (19h), 7., 8. Feb.,<br />

je 20h, VVK: 026 419 06 44 (ab 2. Dez.,<br />

Mo–Fr 19–21h), Info: www.theaterplaffeien.ch<br />

Luzern<br />

Kinder- und Jugendtheater Malters<br />

Die Zugmaus<br />

nach Uwe Timm, Regie: Rita Carlin, 24.<br />

Dez.(Premiere), 26., 28. (17h), 29. Dez., je<br />

14h, Gemeindesaal Malters, Info: www.<br />

theater-malters.ch<br />

Theatergruppe GVR Russikon<br />

Feuerwehrfrauen<br />

von Petra Haas, Regie: Petra Haas, 24.<br />

Jan. (Premiere), 25., 28., 31. Jan., 1., 2., 6.,<br />

7., 8. Feb., je 20h, Gasthofs zur Krone Russikon,<br />

VVK: 079 502 66 26 (ab 6. Jan.),<br />

Info: www.theatergruppe-gvr.ch<br />

Theater Weggis<br />

De rot Koffer<br />

von Werner Schuster, Regie: Stefan Krapf,<br />

18. Jan. (Premiere), 19. (14h), 25., 26.<br />

(17h), 29. Jan., 1., 2. Feb. (17h), je 20h,<br />

Pfarreiheim Weggis, www.theater-weggis.ch<br />

NIDWALDen<br />

Theater Ennetmoos<br />

Dr Goldschatz vo dr Bäregg<br />

von Josef Brun, Regie: Eugen Niederberger,<br />

17. Jan. (18h) (Premiere), 18., 25., 31.<br />

Jan., 1., 2. (14h), 7., 8., 9. (14h), 12., 14.,<br />

15., 16. Feb. (14h), je 20h, MZA St.Jakob<br />

Ennetmoos, VVK: Tel. 078 639 24 70<br />

ObWALDen<br />

Theaterlyt Lungern<br />

Mord an Bord<br />

von Agatha Christie, Regie: Rene Degelo,18.<br />

Jan. (Premiere), 25., 26. (13.30h),<br />

31. Jan., 1., 2. (13.30h), 6., 7., 8., 15. Feb.,<br />

je 20h, 16. Feb. 17h, Theatersaal Lungern,<br />

VVK: www.theaterlyt.ch<br />

Schaffhausen<br />

Theater Halau<br />

Das Haus von Montevideo<br />

von Kurt Götz, Regie: Daniela Kiser, 4.<br />

Jan. (Premiere), 5.(17h), 8., 10., 11., 12.<br />

(14 + 19h), 14., 15., 17., 18., 19 (17h), 22.,<br />

24. Jan., je 20h, Gemeindesaal Hallau,<br />

Info: www.theater-hallau.ch<br />

SCHWYZ<br />

Gselle-Theater Küssnacht<br />

Im Wy liit d`Warheit<br />

von Walter Vogel, Regie: Sonja Hofmann,<br />

18. Jan. (13:30h) (Premiere), 22., 25.<br />

(13:30h), 25., 26. Jan. (18h), je 20h, Monséjour<br />

Zentrum am See Küssnacht am<br />

Rigi, VVK: 041 850 58 38 (ab 09.12.<strong>2013</strong>,<br />

werktags 18–20h) oder www.gselle-theater.ch,<br />

Solothurn<br />

Theater Hochwald<br />

Dr Schacher Sepp<br />

24. Jan (Premiere), 25., 26. (15h), 29.,<br />

31.Jan, 1. Feb., je 20h, MZG Hobelträff<br />

Hochwald, Info: www.theaterhochwald.<br />

ch<br />

Theatergruppe Holderbank<br />

Die Kaktusblüte<br />

von Pierre Barillet/Jean Pierre Grédy,<br />

Regie: Manuela Glanzmann, 10. Jan. (Premiere),<br />

11., 15., 16., 17., 18. Jan., Mehrzweckhalle<br />

Holderbank Holderbank SO,<br />

VVK: 062 391 56 61 (ab 30.12., Mo–Fr<br />

9–12h)<br />

Theaterfreunde Kienberg<br />

Liebi macht erfinderisch<br />

von Ray Cooney. Regie: Rolf Marti, 24.<br />

Jan. (Premiere), 1., 2. (14h), 7., 8. Feb.,<br />

je 20h, MZH Kienberg, VVK: 079 882 37<br />

87 (ab 13. Jan., 19–19.45h) oder www.<br />

theater-kienberg.ch<br />

THurgau<br />

bühne 70 wil<br />

Der Neurosenkavalier<br />

von Gunther Beth/Alan Cooper, Regie:<br />

Bigna Körner, 27. Dez. (Premiere), 28.,<br />

31. Dez. (20h), 3., 4., 10., 11., 12. (11h),<br />

17., 18., 24., 25., 26. (17h), 31. Jan., 1., 7.,<br />

8., 14., 15. Feb., je 19:30h, Hof zu Wil Wil<br />

SG, VVK: Tourist Info Wil, Bahnhofplatz<br />

6, Stadtsaal, 9500 Wil; FON 071 951 53<br />

00 oder FAX 071 913 52 22 oder touristinfo@stadtwil.ch<br />

Uri<br />

Theatergruppe Bürglen<br />

Die wilde Kathy!<br />

von Willy Stock, Regie: Hubert Arnold,<br />

4. Jan. (14h) (Premiere), 10., 11., 15., 17.,<br />

18., 19. (14h), 22., 24., 25., 26. (14h),<br />

29., 31. Jan., je 20h, Bürglen UR, VVK:<br />

Ab 16.<strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong> jeweils; Montag<br />

-Freitag von 17.00 Uhr-19.00 Uhr; Tel.<br />

076 650 06 07<br />

Trachtengruppe Erstfeld<br />

Dr Hüüstyrann<br />

von Fred Bosch, Regie: Klaus Odermatt,<br />

11. Jan. (14h) (Premiere), 15. (19:30h),<br />

18., 19. (14:15h), 22., 24., 25., 26.<br />

(17:15h), 29., 31. Jan., 1. Feb., je 20:15h,<br />

Casino Erstfeld Erstfeld, VVK: ab Januar<br />

auf www.trachten-erstfeld.ch oder per<br />

Telefon (ab Januar bekannt) oder www.<br />

trachten-erstfeld.ch<br />

Zug<br />

Theatergruppe Neuheim<br />

Bisch sicher?<br />

von Rolf Brunold/Peter Kaufmann, Regie:<br />

Anderer Regisseur / Andere Regisseurin,<br />

23. Nov. (14h) (Premiere), 27., 30. Nov.,<br />

7., 8. Dez. (14h), je 20h, Lindenhalle Neuheim,<br />

VVK: Reservationen ab 11.11.<strong>2013</strong><br />

jeweils montags und dienstags von 18.00<br />

Uhr bis 20.00 Uhr unter Tel. 077 480 75<br />

43 oder via E-Mail: theater.neuheim@<br />

gmail.com. (Reservationen per SMS werden<br />

nicht berücksichtigt)<br />

Zuger Spiillüüt<br />

Yvonne, die Burgunderprinzessin<br />

von Anderer Autor / Andere Autorin,<br />

Regie: Peter Niklaus Steiner, 16. Jan. (Premiere),<br />

17., 18., 23., 24., 25., 26. (17h),<br />

29., 30., 31. Jan., 2. (17h), 5., 6., 7., 8., 13.,<br />

14., 15. Feb., je 20h, Theater im Burgbachkeller<br />

Zug, VVK: Ab 4. <strong>Dezember</strong><br />

<strong>2013</strong>; Telefonisch: 041 729 05 05 oder<br />

www.zuspi.ch<br />

Kinder- und Jugendtheater Zug<br />

Herbstabend der Stille<br />

17. Jan. (Premiere), 18. (17h), 23., 24.,<br />

25. Jan. (17h), je 19:30h, Zug, VVK: telefonisch<br />

Montag bis Freitag 20.00h bis<br />

21.00h 041 787 35 11 oder www.kindertheaterzug.ch


26 Spotlicht 1312<br />

Vorschau Januar<br />

Zürich<br />

Berner Verein Zürich<br />

Familie-Zuewachs<br />

Regie: Christoph Nussbaumer, 18. Januar<br />

13.30 und 19h, Üdikerhuus Uitikon<br />

Waldegg, VVK: 044 734 31 20 ((7.–15<br />

Jan, 18–20h) oder schweizer-christian@<br />

hispeed.ch, Info: www.bernerverein-zuerich.ch<br />

Volkstheater Chrebsbach<br />

Verruckts Gäld<br />

von Ray Cooney, Regie: René Schnoz, 18.<br />

Jan. (Premiere), 19. (15:15h), 24., 25., 26.<br />

(18:15h), 29., 31. Jan., 1., 2. Feb. (15:15h),<br />

je 20:15h, Zentrum Oberwis Seuzach,<br />

VVK: E. + M. Hartmann, 052 335 10 42;<br />

Mail: emhartmann@bluewin.ch<br />

Theater Dietlikon<br />

Guet Nacht Frau Seeholzer<br />

von Arthur Lovegrove, Regie: Andrej Togni,<br />

17. Jan. (Premiere), 18., 19. (14.30h),<br />

22., 24., 25., 26. (19h), 29., 30., 31. Jan.,<br />

je 20h, Fadachersaal Dietlikon, VVK: 044<br />

833 33 88, Info: www.theater-dietlikon.<br />

ch<br />

Theatergruppe Fällanden<br />

Der schöne grüne Vogel<br />

von Carlo Gozzi, Regie: Charlotte Joss,<br />

10. Jan. (Premiere), 11., 12. (11h), 16., 17.,<br />

18., 19. (11h), 23., 24., 25. Jan., je 20h,<br />

Zwicky-Fabrik Fällanden, VVK: 079 655<br />

00 35 (9–11h) oder www.theaterfaellanden.ch<br />

Theater Stadel<br />

Alles im Griff<br />

von Ray Cooney, Regie: Walter Bachmann,<br />

11. Jan. (Premiere), 17., 18., 24.,<br />

25., 26. (14h), 31. Jan., 1., 7., 8. Feb.,je<br />

20h, Rest. Pöstli Stadel, VVK (ab 16. Dez):<br />

076 446 29 29 (Mo 17–19h) oder www.<br />

theaterstadel.ch<br />

Der Schöne<br />

Grüne Vogel<br />

Von Carlo Gozzi<br />

Regie Charlotte Joss<br />

10.-25. Januar 2014<br />

Vorverkauf<br />

über Internet<br />

Theater in<br />

Oberentfelden<br />

seit 1909<br />

Bisch sicher?<br />

Komödie in drei Akten<br />

von R. Brunold und P. Kaufmann<br />

Regie: Peter Locher<br />

tel. Vorverkauf<br />

Vorverkaufsstelle<br />

4. bis 25. Januar 2014<br />

Turnhalle Dorf, Oberentfelden<br />

www.theateroberentfelden.ch<br />

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Homepage (ab 11.<strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>)<br />

062 723 80 59 (während den<br />

Öffungszeiten der Vorverkaufsstelle)<br />

Turnhalle Dorf, jeweils Mo, Mi und Fr<br />

27. – 30. Dez. <strong>2013</strong> 18.00 – 19.30 h<br />

03. – 10. Jan. 2014 18.00 – 19.30 h<br />

13. – 24. Jan. 2014 18.00 – 19.00 h<br />

Öffnungszeiten Theaterund<br />

Fasnachtsladen<br />

Mittwoch und Freitag:<br />

09.00–11.30 Uhr<br />

13.00–17.00 Uhr<br />

Samstag:<br />

nach Vereinbarung<br />

Secondhand Waldibrücke, 6032 Emmen, Telefon 041 269 00 30


Aktuelle Produktionen |<br />

1312 Spotlicht 27<br />

inserat_kuckucksnest_84x119_Layout 1 04.11.13 16:24 Seite 1<br />

Guet Nacht<br />

Frau Seeholzer<br />

Komödie von Arthur Lovegrove<br />

Regie: Andrej Togni<br />

17. / 18. / 22. / 24. / 25. / 29. / 30. / 31. Januar 2014, jeweils 20.00 Uhr<br />

19. Januar 2014, 14.30 Uhr / 26. Januar 2014, 19.00 Uhr<br />

Fadachersaal, 8305 Dietlikon<br />

Vorverkauf ab 7. <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />

Drogerie Hafen, Dietlikon<br />

044 833 33 88<br />

Theater Dietlikon<br />

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NACH EINEM ROMAN VON KEN KESEY<br />

DEUTSCH VON INGEBORG VON ZADO<br />

REGIE UND BERNDEUTSCHE FASSUNG ANDREAS LÖFFEL<br />

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SPIELORT AULA OBERSTUFENZENTRUM RAIN 5,<br />

3063 ITTIGEN<br />

theater<br />

ittigen<br />

25. JANUAR BIS 15. FEBRUAR 2014


28 Spotlicht 1312<br />

Jahresinhaltsverzeichnis <strong>2013</strong><br />

ARTIKEL................................................................................................................... AUSGABE.............. SEITE<br />

Hauptthemen<br />

Wie das Theater zum Publikum strömt............................................................................... 01............................ 04<br />

Damit sich die Weiterbildung weiter bildet......................................................................... 02............................ 04<br />

Eigenart Mundart................................................................................................................. 03............................ 04<br />

Kunst oder Näbesach........................................................................................................... 04............................ 04<br />

Häärzlig willkomme in Basel................................................................................................ 05............................ 04<br />

Theater zum jutzen............................................................................................................... 06............................ 04<br />

Es war einmal....................................................................................................................... 07............................ 04<br />

Kleinkunst............................................................................................................................ 89............................ 04<br />

Verhindert wäre behindert – Theater HORA....................................................................... 10............................ 04<br />

Wildsäue – Schöndenker – Seifenblase............................................................................... 11............................ 04<br />

Laien im Rampenlicht – Geschichte der Theatertage Aarau............................................... 12............................ 04<br />

Tipps<br />

Werkzeugkiste Regie............................................................................................................. 01............................ 09<br />

Leuchtstoffröhren im Theater.............................................................................................. 89............................ 25<br />

Schminkkurs......................................................................................................................... 10............................ 09<br />

Bundesgelder........................................................................................................................ 10............................ 10<br />

Kursprogramm 2014............................................................................................................. 10............................ Beilage<br />

Schminkkurs......................................................................................................................... 09............................ 11<br />

Neue Stücke<br />

12 Monate | Martha Carmen............................................................................................... 12............................ 02<br />

Ärger bim Chrone-Max | Bernd Gombold............................................................................ 05............................ 02<br />

Bodeguet | Hanna Frey......................................................................................................... 10............................ 02<br />

Camping Happy Texas | Ady Meili....................................................................................... 89............................ 09<br />

D Waschliwyber | Fred Bosch.............................................................................................. 06............................ 18<br />

Ein Date für vier | Lukas Fehr............................................................................................. 89............................ 09<br />

Hinter den sieben Gleisen | Katja Früh............................................................................... 06............................ 18<br />

Manuel | Claudia Gysel....................................................................................................... 10............................ 02<br />

Mord on backstage | Claudia Gysel..................................................................................... 12............................ 02<br />

Operation Vogelschüüchi | Beatrice Lanz............................................................................ 11............................ 09<br />

Pyjama für sechs | Marc Camoletti...................................................................................... 05............................ 02<br />

Schattmatt | Simon Ledermann........................................................................................... 05............................ 02<br />

Was mache mer jetz? | This Vetsch...................................................................................... 11............................ 09


Aktuelle Produktionen | Publireportage<br />

1312 Spotlicht 29<br />

ARTIKEL................................................................................................................... AUSGABE.............. SEITE<br />

Füllartikel für Programmhefte<br />

Anekdoten............................................................................................................................ 01–04/89/10/12...... 30<br />

Anekdoten............................................................................................................................ 05............................ 26<br />

Anekdoten............................................................................................................................ 06/07/11................. 22<br />

Aufführungsbesprechungen<br />

Allschwil, Zum Schwarze Gyger | Das Fest.......................................................................... 89............................ 18<br />

Bern, NVB Theater | Zwielicht............................................................................................ 89............................ 12<br />

Binningen, Theater Poltrone | …dr Götti chunnt................................................................ 12............................ 14<br />

Brunnadern, Theatergruppe | Um Himmels Wille… Herr Pfarrer!..................................... 06............................ 15<br />

Bubendorf, Freizeitbühne | Bratwurst und Pommes Frites.................................................. 03............................ 14<br />

Buochs, Theater | We me's treybt, so hed me's................................................................... 06............................ 14<br />

Freiburg, DFTG | Facebook-Leichen................................................................................... 01............................ 13<br />

Freiburg, Theater-Zyt | Rainman.......................................................................................... 03............................ 13<br />

Frenkendorf, Theater Rampenlicht...................................................................................... 89............................ 15<br />

Giswil, Theater | Häxä machä.............................................................................................. 10............................ 13<br />

Glarus, Theater | Mord an Bord........................................................................................... 02............................ 13<br />

Glarus, Theater | Lange lebe Ned Devine........................................................................... 12............................ 13<br />

Illnau, Theater | …und de Tag cha cho............................................................................... 89............................ 11<br />

Ittigen, Theater | Magdalena................................................................................................ 05............................ 12<br />

Läufelfingen, Laienbühne | Dr Güggel-Chrieg.................................................................... 05............................ 13<br />

Männedorf, Dramatischer Verein | Hoppla, Frau Marquard................................................ 02............................ 15<br />

Münsingen, Aaretaler Volksbühne | Lieber spät als gar nicht.............................................. 01............................ 14<br />

Perlen, theaterperlen | De grüen Duume............................................................................. 07............................ 11<br />

Pratteln, Laienbühne | Hokuspokus..................................................................................... 02............................ 14<br />

Pratteln, Laienbühne | Ausser Kontrolle.............................................................................. 12............................ 15<br />

Reinach, Schemeli Bühne | Wolke 7.................................................................................... 04............................ 13<br />

Schwarzenburg, Junkere Bühni | Indien.............................................................................. 07............................ 14<br />

Schwyz, Bühne66 | Lenin.................................................................................................... 89............................ 17<br />

Spiegel, Spiegelbühne | Der Bürger als Edelmann.............................................................. 89............................ 14<br />

Toffen, Theater | Dä nid weiss, was Liebi heisst.................................................................. 89............................ 13<br />

Uetikon, Dramatischer Verein | My Fair Lady..................................................................... 06............................ 16<br />

Utzenstorf, Dorftheater | Blütenträume............................................................................... 89............................ 16<br />

Zürich, Theatergruppe r67 | En Summernachtstraum......................................................... 12............................ 16<br />

Zürich, Theaterguppe Berner Verein | Mord mit Stammbaum............................................ 04............................ 12


30 Spotlicht 1312<br />

| Schlussapplaus<br />

Von anderen Pflanzen unterscheiden sich<br />

Schauspieler dadurch, dass sie eintrocknen,<br />

wenn sie nicht in die Presse kommen.<br />

Alfred Polgar<br />

Alexander Girardi wurde am<br />

5. <strong>Dezember</strong> 1850 als Sohn<br />

des Schlossermeisters Andreas<br />

Girardi in Graz geboren. Nach<br />

dem frühen Tod seines Vaters<br />

wuchs er beim Stiefvater auf,<br />

welcher ihn eine Schlosserlehre<br />

absolvieren liess. Gegen dessen<br />

Willen trat er der Laienspielgruppe<br />

«Die Tonhalle» bei, wo sein<br />

Talent entdeckt wurde. So erhielt<br />

er 1871 ein Engagement am<br />

Wiener Strampfer-Theater. 1874<br />

wechselte Girardi ans Theater<br />

an der Wien, dem er 22 Jahre<br />

lang treu blieb. Dort feierte er<br />

auch seine grössten Erfolge als<br />

Gesangskomiker. Zu Beginn des<br />

Ersten Weltkriegs zog sich Girardi<br />

von der Bühne zurück. Zwei<br />

Monate vor seinem Tod 1918<br />

erhielt er nochmals einen Ruf an<br />

das Wiener Burgtheater, wo er<br />

die Rolle des Fortunatus Wurzel<br />

in Raimunds «Der Bauer als Millionär»<br />

verkörperte.Im Alter von<br />

67 Jahren starb Alexander Girardi<br />

am 20. April 1918 in Wien.<br />

Karl Blasel, der berühmte<br />

Taddädelkomiker der Jahrhundertwende,<br />

spielte die uralte<br />

Hanswurstiade «Mich druckt<br />

die Trud» und blieb mitten<br />

in einem Couplet stecken.<br />

Nachher sagte er zu seinen<br />

Kollegen: «Kinder, wenn ich<br />

nicht geistesgegenwärtig<br />

«Lalala»gesungen hätt', wär'<br />

ich steck'n geblieben.»<br />

Karl Blasel wurde die Gnade<br />

seines 90. Geburtstages zuteil.<br />

Bei der Feier sollte er für all die<br />

mehr oder minder schönen<br />

Festreden danken.<br />

Er erhob sich, überblickte mit<br />

blinzelnden Augen den Kreis<br />

der Festteilnehmer und sagte<br />

dann nur: «Möcht' wissen,<br />

warum es keine alten Leute<br />

mehr gibt heutzutage? Die, die<br />

noch da sind, sind alle noch<br />

von früher!»<br />

Wie Blasels grosser Kollege<br />

Alexander Girardi den alten<br />

Hanswurst in sein Spiel einfliessen<br />

liess, das hat Hermann<br />

Bahr mit folgenden Worten<br />

beschrieben: «Wenn Girardi<br />

auf die Bühne tritt, kommt<br />

ein kreuzfideler Mensch herein<br />

und macht Dummheiten. Er ist<br />

zunächst der alte Thaddädl…<br />

Der Augenblick, wo Girardi<br />

aber leise den Thaddädl ein<br />

wenig hebt und uns darunter<br />

hören lässt, wie sein Herz<br />

schlägt, und dann wieder der<br />

Augenblick, wo er, ein bisschen<br />

beschämt, sich nun allmählich<br />

wieder verdeckt und aus dem<br />

Menschlichen zum Kasperl<br />

zurückkehrt, sind immer die<br />

grössten Wirkungen in allen<br />

seinen Rollen…»<br />

Mit dem Probenbeginn nahm<br />

es Girardi nicht so genau und<br />

hatte jedes Mal eine andere<br />

Ausrede. Als er wieder einmal<br />

zu spät kam, sagte ein ungehaltener<br />

Kollege: «Na weisst<br />

du, Xandl, ich an deiner Stelle<br />

möcht gleich zwei Stunden<br />

zu spät kommen!» – «Ja, du»,<br />

antwortete Girardi, «aber ich<br />

bin eben ein gewissenhafter<br />

Mensch!»<br />

Girardi wurde in einem Ehrenbeleidigungsprozess<br />

verurteilt,<br />

sich beim Kläger, einem Kommerzialrat<br />

Fränzel, zu entschuldigen.<br />

Dieser Kommerzialrat Fränzel<br />

bewohnte den ersten Stock<br />

eines Hauses, im zweiten<br />

Stock darüber wohnte ein Herr<br />

Schmidt, den Girardi flüchtig<br />

kannte.<br />

Zur festgesetzten Stunde<br />

erschien Girardi vor der Wohnung<br />

des Kommerzialrates,<br />

wurde eingelassen, trat vor den<br />

Kommerzialrat und die vorgesehenen<br />

Zeugen und sagte:<br />

«Bin ich hier recht bei Herrn<br />

Schmidt?» Perplex antwortete<br />

Kommerzialrat Fränzel: «Der<br />

wohnt einen Stock über mir.»<br />

«Dann bitte ich um Entschuldigung»,<br />

sagte Girardi und ging<br />

seelenruhig wieder fort.<br />

Eines verabscheute Girardi:<br />

jemandem Geld zu pumpen,<br />

und wär's sein bester Freund.<br />

Nicht der wahrscheinliche<br />

Verlust des gepumpten Geldes<br />

war der Grund, sondern die<br />

menschliche Enttäuschung<br />

über die Unehrlichkeit und<br />

Unverlässlichkeit der Menschen<br />

im allgemeinen.<br />

Darum fertigte er jeden Pumpversuch<br />

mit den Worten ab:<br />

«Weisst du was, sind wir lieber<br />

gleich bös!»<br />

Ein bis dahin eher ärmlich<br />

gekleidetes Ballettmädchen<br />

fuhr im Nobelfiaker vor dem<br />

Theater an der Wien vor, wo<br />

Girardi gerade in der Sonne<br />

sass. «Servus, Kollege!» grüsste<br />

sie ihn. Girardi liess seinen Blick<br />

über ihr Spitzenkleid und die<br />

Nerzstola schweifen und fragte<br />

perplex: «Wieso Kollege? Bin<br />

ich auch a Hur?»<br />

Burgtheaterdirektor Hofrat<br />

von Millenkovich fasste den<br />

Entschluss, Alexander Girardi<br />

an das K. K. Hofburgtheater zu<br />

engagieren. Ein wenig verlegen<br />

wies er darauf hin, dass die<br />

unüberschreitbare Höchstgage<br />

nicht mehr als die Hälfte dessen<br />

ausmachte, was Girardi sonst<br />

überall bezog.<br />

«Macht nix, Herr Hofrat», sagte<br />

Girardi, «goldene Backhendln<br />

kann ich sowieso nicht essen!»<br />

Nun fragte Hofrat Millenkovich<br />

vorsichtig, welche Rollen Girardi<br />

gerne spielen wolle? «Alles<br />

nur keine Mörder», lautete die<br />

prompte Antwort.<br />

Als Girardi als Krönung seiner<br />

Laufbahn im K. K. Hofburgtheater<br />

in «Der Bauer als Millionär»<br />

auftreten sollte, blieb er,<br />

betroffen von der Weite und<br />

Tiefe der Bühne, im Hintergrund<br />

wie angewurzelt stehen.<br />

«Aber kommen Sie doch zur<br />

Rampe vor, Herr Girardi!» rief<br />

ihm der Regisseur zu. Da antwortete<br />

Girardi: «Dazu brauch<br />

ich ja einen Fiaker.» Geblendet<br />

von der Pracht der Kostüme<br />

und Dekorationen, setze er<br />

prophetisch hinzu: «A schöne<br />

Leich!» So nannte man in Wien<br />

ein pompöses Begräbnis, und<br />

es sollte ihm nur allzubald<br />

werden.


31<br />

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von Regionalverbänden<br />

Alles im Griff<br />

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des Zentralverbands Schweizer Volkstheater (ZSV) die<br />

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Zusätzliche Informationsveranstaltung Schönbühl/BE,<br />

21. Juni 2012, 20 Uhr, Anmeldung: www.ticketville.ch<br />

IMPRESSUM Theater-Zytig <strong>2013</strong> 96. Jahrgang<br />

Magazin für Theaterinteressierte in der Schweiz<br />

ISSN 0378-6935<br />

Auflage 3768 Ex. (notariell beglaubigt)<br />

Erscheint 11 mal jährlich<br />

jeweils Anfang des Monats<br />

(Doppelnummer August/September)<br />

Herausgeber<br />

Zentralverband Schweizer Volkstheater ZSV und<br />

z-grafix.ch Uetendorf<br />

Adressänderungen,<br />

Abonnemente, Probenummern<br />

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Industriestrasse 37<br />

3178 Bösingen<br />

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Redaktionelle Beiträge, Inserate, Bilder und Daten<br />

für den Spielplan bitte direkt an oben stehende Adresse.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Bilder kann keine Haftung übernommen werden.<br />

Manuskripte und Fotos werden nicht zurückgesandt.<br />

IMPRESSUM<br />

Preise für Inserate und Beilagen<br />

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(auch unter www.theater-zytig.ch)<br />

Redaktionsschluss/Inserateschluss<br />

siehe Editorial auf Seite 3<br />

(in der Regel 5. des Vormonats)<br />

Verantwortlich<br />

Hannes Zaugg-Graf (Chefredaktor)<br />

Abonnementspreis Inland pro Jahr<br />

Fr. 59.– Nichtmitglieder<br />

Fr. 44.– Mitglieder ZSV od. angeschl. Verein<br />

Fr. 37.– ab 20 Ex. pro Gruppe<br />

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Ausland: Preise auf Anfrage.<br />

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Einzelpreis: Fr. 6.00, Porto nach Aufwand.<br />

Preisänderungen vorbehalten. Probenummer<br />

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Copyright<br />

© <strong>2013</strong> by Theater-Zytig.<br />

Alle Rechte vorbe halten. Die Zeitschrift und<br />

ihre Teile sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Ver wer tung in anderen als den gesetzlich<br />

zugelas senen Fällen bedarf deshalb der vorherigen<br />

schrift lichen Einwilligung der Redaktion.<br />

Layout und Produktion<br />

atelier z-grafix, postgässli 9A, uetendorf<br />

www.z-grafix.ch<br />

Druck<br />

Stämpfli AG, Bern<br />

Freie MitarbeiterInnen<br />

Dodo Aerne, Dietlikon; Siegfried Bla rer, Diet likon;<br />

Josette Gillmann-Mahler, Kriens; Franz Grütter, Bern;<br />

Urs hirschi, Belp; Ursula Huber-Gamper, Lüterswil;<br />

Hugo Kropf, Wichtrach; Gerhard Lengen, Zürich;<br />

Marie-Claire Niquille, Kilchberg; Urs Nufer, Meiringen;<br />

Martin Urs Rohner, Winterthur; Cäsar Rossi,<br />

Hünenberg; Rico Spring, Aarau; Dany Tettamanti,<br />

Horgen, Hardy Wehrli, Glarus Regula van Swigchem,<br />

Uetendorf; Claudia Walser Vollenweider, Hausen;<br />

Berichte aus den Regionalverbänden<br />

Aargau (VAV): Rolf Zimmerli<br />

Eggenacherstrasse 13, 4663 Aarburg<br />

Tel. 062 791 63 48/079 742 65 77<br />

Bern/Freiburg (AMATHEA): Helga Simmen<br />

Zentrumsplatz 2, 3322 Urtenen-Schönbühl<br />

Tel 031 859 72 29/079 789 37 56<br />

Graubünden (BVV/UTP/AGT): vakant<br />

Nordwestschweiz (RVNWS): vakant<br />

Ostschweiz (VOV): Markus Staub,<br />

Schulhaus Engenhütten, 9054 Haslen<br />

Tel. 071 470 09 70, markus.staub@volkstheater.ch<br />

Zentralschweiz (RZV): Hans Zgraggen-Ziegler,<br />

Butzenweg 1, 6472 Erstfeld<br />

familie.zgraggen@bluewin.ch<br />

Zürich/Glarus (RVA): vakant


DIE VOLKSBÜHNE BELP<br />

PRÄSENTIERT DIE<br />

LITERARISCHE VORLAGE VON<br />

«MY FAIR LADY»<br />

EINE KOMÖDIE VON<br />

GEORGE BERNARD SHAW<br />

SCHWEIZERDEUTSCHE<br />

ERSTAUFFÜHRUNG<br />

INSZENIERUNG:<br />

PETER E. WÜTHRICH<br />

W W W . V O L K S B U E H N E - B E L P . C H

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