12.03.2014 Aufrufe

DMAX Magazin Samy Deluxe spricht über Männersachen (Vorschau)

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dmax-magazin.de<br />

leben. motor. abenteuer.<br />

Ausgabe 04 april 2014<br />

mountainbiking<br />

Welcher<br />

Biketyp<br />

bist Du?<br />

plus tipps vom<br />

weltmeister<br />

neue<br />

kombis<br />

Die heissesten<br />

Modelle 2014<br />

Panzerfahren<br />

Einfach mal was<br />

plattmachen<br />

samy<br />

<strong>Deluxe</strong><br />

Spricht uber<br />

Mannersachen<br />

geh<br />

deinen<br />

Weg!<br />

der ideale<br />

sneaker<br />

im buro<br />

Deutschland 4 80 € · Österreich 5 50 €<br />

schweiz 9 60 sfr · BeNeLux 5 65 €


Weil bei Jaguar<br />

jeder auf‘s Auto schaut.<br />

Bei Puma jeder auf mich.<br />

Deichmann SE, Deichmannweg 9, 45359 Essen<br />

1 716 665 · Gr. 7.5–11.5<br />

deichmann.com


Editorial<br />

Kerl oder<br />

Kerlchen<br />

APRIL<br />

Titelbild: Boris breuer<br />

gewinnspiel<br />

Was macht einen echten Mann aus? Im Grunde genommen ist das einfach:<br />

Echte Männer weinen nicht. Echte Männer sind mutig. Echte<br />

Männer sind lässig. Und echte Männer zeigen das und stellen sich<br />

allen sich bietenden Herausforderungen. Die Ergebnisse finden sich<br />

millionenfach als Clips im Web. Aktionen immer anders, Ergebnis immer gleich:<br />

schmerzverzerrtes Gesicht und mindestens ein Haufen blauer Flecken an recht<br />

empfindlichen Stellen des Körpers, aber Daumen hoch. Super-Entertainment auch<br />

für TV-Shows. Und die Buddies der Jungs, die den Clip einreichen, verdienen sich<br />

mit der missratenen Aktion unter Umständen auch noch ein paar hundert Euro.<br />

Die Zuschauer finden es witzig, voll blöd und eben einfach echt hart. Und der Star<br />

des Clips? Für alle Zuschauer ein faszinierendes Beispiel eines Vollpfostens.<br />

Heißt männlich sein jetzt also, immer<br />

schön vernünftig sein, die angelernten Verhaltensmuster<br />

zwangsweise ablegen und<br />

Männlich <strong>Deluxe</strong><br />

So lautet der Titel des neues Albums von<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, das am 21.03. erscheint.<br />

Und du hast die Chance, dieses auf CD<br />

zu gewinnen. Denn wir verlosen zwei<br />

Exemplare. Alles was du tun musst: schicke eine<br />

E-Mail mit „<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>“ bis zum 11.04.14 an<br />

vip@dmax-magazin.de . Die beiden Gewinner<br />

werden unter allen Teilnehmern gezogen.<br />

ohne Spaß und Action das restliche Leben<br />

in Langeweile verbringen? Garantiert nicht!<br />

Ein bisschen Herausforderung und mal was<br />

Neues ausprobieren, auch mal eigene Grenzen<br />

ausloten und diese <strong>über</strong>schreiten, den Adrenalin-Kitzel<br />

suchen und so für neue Knaller im<br />

Leben sorgen – das gehört immer noch absolut<br />

dazu. Aber dabei geht es gar nicht mal darum,<br />

vor anderen total lässig r<strong>über</strong>zukommen. Es<br />

geht darum, was jeder selbst an Erfahrung und<br />

Erlebnis aus solchen Dingen mitnehmen kann.<br />

Mut aufbringen und mal mit dem Fallschirm<br />

abspringen: empfehlenswert. Endlich mal das<br />

Mountainbike, das im Keller verstaubt rausholen<br />

und mal Downhill fahren. Einfach mal<br />

genau das wagen, vor dem man Respekt hat.<br />

Nicht nachdenken, einfach machen. Und den<br />

Kick erleben, das Erfolgsgrinsen total genießen,<br />

sich mal wie der König des Tages fühlen.<br />

Das ist männlich. Und wenn in so einem Moment<br />

das Auge nässt, ist das absolut okay.<br />

3


Inhalt<br />

News & Trends<br />

6 Picture<br />

Der Wellenskier<br />

8 Was uns gefällt<br />

[im April]<br />

20 Facts<br />

Alles <strong>über</strong> Fasten<br />

22 News Motor<br />

Neues aus der PS-Welt<br />

26 AMG ist kein Tuner!<br />

Der AMG-Boss im Interview<br />

30 Movies<br />

Neu im Kino und auf Scheibe<br />

34 News Games<br />

Neuheiten aus der Spielewelt<br />

38 News Technik<br />

Taxi bitte! Taxi-Apps<br />

42 Battle<br />

Glatt vs. Bart<br />

Titelthema<br />

44 <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong><br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong> <strong>über</strong> <strong>Männersachen</strong><br />

44<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>.<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, Deutsch-Rapper der zweiten Generation aus Hamburg,<br />

stand 2013 achtzehn Jahre auf der Bühne – für ihn der Anstoß<br />

zu seiner aktuellen CD-Produktion „Männlich“. <strong>Samy</strong> stammt<br />

aus dem Hamburger Stadtteil Eppendorf, der nicht gerade als<br />

Hamburgs Bronx bekannt ist. Im Interview verrät <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>,<br />

was ihm beim Dreh zu „Männlich <strong>Deluxe</strong>“ am meisten Spaß brachte<br />

– und was ihn am meisten gefordert hat. Doch was bedeutet es für<br />

ihn privat und beruflich, ein Mann zu sein?<br />

Abenteuer<br />

52 Über Stock und Stein<br />

Mountainbiking<br />

62 City Break Antwerpen<br />

Ein gut gehütetes Geheimnis<br />

66 Panzerfahren<br />

Der Traum jeden Mannes<br />

72 Adrenalin am Steilhang<br />

Pistenraupenfahren als Job<br />

76 Faszination Fliegenfischen<br />

Das etwas andere Angeln<br />

Lifestyle<br />

98 Geh deinen Weg!<br />

Turnschuhe Business-tauglich<br />

102 Cheeese<br />

Die Welt des Käse entdecken<br />

4<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


98<br />

Geh deinen Weg!<br />

Perfect in Style, und zwar auch<br />

noch bequem. Turnschuhe im Büro,<br />

die gehen? Gibt‘s das? Logisch.<br />

Wir zeigen dir aktuelle Sneaker, die<br />

nicht nur zur Jeans, sondern auch<br />

zu eleganten Styles perfekt passen.<br />

52<br />

Über Stock und Stein.<br />

Winter ade – Speckrolle oh je! Doch keine Panik: Auf einem Mountainbike schmelzen<br />

die Speckpolster dahin wie der Schnee in der Frühlingssonne, und du hast obendrein<br />

noch mächtig Spaß, denn kaum eine andere Sportart verbindet adrenalingeladenes<br />

Outdoorvergnügen mit faszinierender Technik besser als der Mountainbikesport.<br />

Motor<br />

82 Wir sind Kombi<br />

Aktuelle Modelle der Lademeister<br />

92 Der böse Wolf<br />

Mercedes G65 AMG<br />

96 Ride the Devil!<br />

BMW 2er Coupé<br />

82<br />

Wir sind Kombi.<br />

In wohl keinem Land der Welt sind Kombis so beliebt wie in Deutschland. Auch<br />

wenn ein Coupé oder Sportwagen vielleicht mehr Sexappeal hat, sind diese Autos<br />

mit zusätzlichem Ladevolumen der perfekte Kompromiss: Sie paaren den Komfort<br />

einer Limousine mit dem Ladevolumen eines Nutzfahrzeugs.<br />

TV<br />

110 TV Highlights<br />

Im März und April auf <strong>DMAX</strong><br />

Standards<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

70 Kolumne – Abenteuer des Alltags<br />

112 Impressum<br />

114 Fundstück des Monats<br />

Titelthemen<br />

66<br />

Panzerfahren.<br />

Mal ganz ehrlich: Wer hat noch nicht davon geträumt, mit einem Panzer durchs<br />

Gelände zu brettern? Dem <strong>DMAX</strong>-Hobbyist Tommy Scheel wurde in einer seiner<br />

Folgen genau diese Aufgabe gestellt. Doch was für Tommy Pflicht war, ist für viele<br />

ein richtiges Hobby, das mit Leib und Seele gelebt wird.<br />

5


News<br />

Trends&<br />

News<br />

gadgets<br />

picture<br />

Der WELLENSKIER<br />

Willy Bogner präsentiert in seinem neuen Film „Visions“ wieder mal faszinierende Aufnahmen<br />

vor atemberaubenden Kulissen vom Engadin <strong>über</strong> Kanada bis nach Hawaii. In der Südsee<br />

hat sich der Extremsportler Chuck Patterson, der als Erster große Wellen auf einer Art<br />

Ski meisterte, engagiert. Er fuhr im Bogner-Rennanzug auf Skiern <strong>über</strong> die Big Waves. Auf<br />

bogner.com/surfing gibt es schon einmal einen kleinen Ausschnitt des Films zum Reinschnuppern.<br />

foto: Willy Bogner GmbH & Co. KGaA<br />

6<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


News<br />

Trends&<br />

gadgets<br />

was uns gefällt im april<br />

Black Beauty<br />

Liebhaber der Alpina „Startimer Pilot“-Pilotenuhrenkollektion<br />

dürfen sich auf ein besonderes neues Modell<br />

freuen. Der Startimer Pilot „Black Star“ Automatic Chronograph<br />

fällt erst auf den zweiten Blick auf, dann aber<br />

sehr positiv. Die Kombination einer schwarzen Gehäusefarbe<br />

mit luxuriösen Ziffernblattveredelungen könnte man auch als<br />

„Understatement für Kenner“ bezeichnen.<br />

Im Inneren arbeitet das automatische Chronographenwerk Alpina<br />

AL-860, das <strong>über</strong> ein „Bi-Compax“-Design mit 60-Sekunden-<br />

und 30-Minutenzähler verfügt und somit für ein leichtes<br />

Ablesen der Zeit sorgt. Das 44-mm-Gehäuse mit dem transparenten<br />

Boden ist wasserdicht bis 100 Meter.<br />

www.alpina-watches.com / 1.995 Euro<br />

8<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


lubber<br />

boxen<br />

Ein bisschen BlingBling<br />

Die aktiven Aqua-Beat-Lautsprecher<br />

von auvisio spielen Musik in Stereo.<br />

Witzig dabei ist, dass die Boxen mit<br />

Wasser gefüllt und bunt beleuchtet sind<br />

und im Takt das Wasser zu wechselnder<br />

Farbbeleuchtung tanzen lassen. Per USB<br />

lässt sich das Boxenduo an kompatible<br />

Schnittstellen anschließen.<br />

www.pearl.de / 20 Euro<br />

Die Kraft der 8 Herzen<br />

Die Anforderungen an Smartphones steigen unentwegt: Das Erstellen von HD-Videos<br />

oder mobiles 3D-Gaming braucht Rechenleistung. Avenir Telecom, bisher noch nicht<br />

sehr bekannt in Deutschland, bringt deshalb ein 6,9 mm flaches Smartphone mit<br />

echtem Acht-Kern-Prozessor auf den Markt. Das „Andy A5QP“ (sein Name ist eine<br />

Hommage an den früheren Android-Chefentwickler Andrew „Andy“ Rubin) verfügt<br />

<strong>über</strong> ein 5 Zoll großes Touch-Display mit einer Auflösung von 1.290 x 720 Pixeln und<br />

wird mit Android 4.2 ausgeliefert. Es stammt vom US-Hersteller „Yezz“, kommt ohne<br />

SIM-Lock und hat Platz für zwei Simkarten.<br />

www.sayyezz.com / 320 Euro<br />

Sommerlaune inklusive<br />

Halsketten bei Männern kommen oft<br />

nicht besonders gut an. Aber wenn ein<br />

Halsband eher lässig ist, sieht das anders<br />

aus. Das Necklace „Coco“ von Dolly<br />

Martin ist nicht kitschig, sondern bringt<br />

mit den abgerundeten Holzperlen und<br />

dem Anhänger aus Muscheln und Leder<br />

schon im Frühling ein bisschen Surfund<br />

Sommer-Flair in den eigenen Style.<br />

www.dollymartin.com / 19,50 Euro<br />

Und auch am Arm darf es ein bisschen<br />

Zierrat sein. Von 877 gibt es in diesem<br />

Jahr unaufdringliche, lässige Armbänder,<br />

wie etwa das geflochtene „Cross<br />

Tampen“-Band mit Alu-Schließe oder<br />

das naturfarbene Lederarmband mit<br />

blauer Naht und Aluminiumknopf<br />

www.877design.de /25 bzw. 50 Euro<br />

9


News<br />

Trends&<br />

gadgets<br />

was uns gefällt im april<br />

Mix it!<br />

1.400 Watt bis zu 24.000 Umdrehungen pro Minute und 275 Kilometer<br />

pro Stunde – das sind die Leistungswerte des KULT pro<br />

Power- Standmixers von WMF. Der Power-Motor mit hoher Umdrehungszahl<br />

püriert nicht nur Früchte & Co., sondern ist auch<br />

optimal für Grünzeug geeignet. So lassen sich etwa die sehr<br />

faserigen Blätter von Spinat, Grünkohl, Salat und Brennnesseln<br />

ebenso gut und schnell zerkleinern wie andere Zutaten. Damit<br />

gelingen frische Smoothies, aber auch viele andere Getränke<br />

und Speisen wie Pesto oder Suppen, Milchshakes oder<br />

Crushed Ice für Cocktails. 200 Euro<br />

foto: WMF<br />

High-End-Sattel<br />

Der Super 6.1 vom Fahrrad-Ergonomie-Spezialisten<br />

SQlab ist mit einem Gewicht von unter 90<br />

Gramm nicht nur ein extrem leichter High-End<br />

Sattel; er lässt sich sogar individuell anpassen.<br />

Auf einer leichten Carbon-Unterschale lassen<br />

sich <strong>über</strong> Klettflächen Pads in verschiedenen<br />

Formen, Härten und Designs anbringen, sodass<br />

der Biker einen sehr komfortablen Sitz hat. Der<br />

Super 6.1 eignet sich für vor allem für Rennräder,<br />

aber auch für Mountain Bikes. 400 Euro<br />

Und hier gleich mal ein<br />

Powershake für den Frühling:<br />

Grüner Smoothie<br />

Zutaten (2 Portionen)<br />

· 1 Banane, geschält<br />

· 1 Apfel entkernt<br />

· 1 Handvoll Mangold oder Blattspinat<br />

· ½ TL Öl (z.B. Kokosöl)<br />

· 100 ml Apfelsaft<br />

· 100 ml Wasser<br />

275<br />

km/h<br />

Zubereitung<br />

1 Obst in Stücke schneiden.<br />

2 Alle Zutaten in den Mixbehälter<br />

geben und bis zur gewünschten<br />

Konsistenz pürieren. Die Obstsorten<br />

können dabei beliebig variiert werden.<br />

Die Mengenangaben für Apfelsaft und<br />

Wasser einfach je nach Geschmack und<br />

Konsistenz etwas anpassen.<br />

Flasche!<br />

Wer an SIGG denkt, denkt an die bekannten Alu-Flaschen des Schweizer Unternehmens.<br />

Im April kommt die Marke mit einer neuen Trinkflaschen-Kollektion<br />

auf den Markt. Die Flaschen aus der „SIGG Viva“-Kollektion sind aus wiederverwertbarem<br />

Polypropylen hergestellt, extrem leicht und transparent. Die<br />

0,75l-Flaschen sind in verschiedenen Farben wahlweise mit dem klassischen<br />

SIGG-Drehverschluss, dem 3-Stage-Sports-Top oder dem New Active Top mit<br />

Entlüftungsfunktion erhältlich. Je 16 Euro<br />

10<br />

<strong>DMAX</strong> MagaZin april 2014


Ungezähmt.<br />

Der neue CLA 45 AMG.<br />

Enfesselte Dynamik: Das Herz des neuen CLA 45 AMG ist der leistungsstärkste<br />

Serien-Vierzylindermotor der Welt. Für perfekte Kontrolle sorgt der<br />

AMG Performance 4MATIC Allradantrieb, der die Kraft der 265 kW (360 PS)<br />

souverän auf die Straße bringt. www.mercedes-amg.com<br />

Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 9,1–8,8/5,9–5,8/7,1–6,9 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert:<br />

165–161 g/km; Effizienzklasse: D–C.<br />

Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen.<br />

Das abgebildete Fahrzeug enthält Sonderausstattungen. Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart


News<br />

TrENds&<br />

gadgETs<br />

was uns gefällt im april<br />

Ab nach drauSSen!<br />

Möge die Camping-Saison beginnen<br />

Normale Zelte sind praktisch, aber meistens stinklangweilig.<br />

Anders die Modelle von FieldCandy aus Großbritannien. Die<br />

witzigen Zelte sollen Outdoor mit Stil verbinden. Deswegen gibt<br />

es die Unterschlüpfe mit verschiedenen 3D-Druckmotiven, mit<br />

denen das eigene Zelt unter vielen anderen garantiert auffällt.<br />

Die außergewöhnlichen Zelte sind in klassischer A-Form<br />

und mit 3,25m Länge, 1,70 m Breite und 1,30 m Höhe aus<br />

wasserdichtem Material mit atmungsaktiver Innenhaut<br />

für Camping-Ausflüge gemacht. Die Zelte gibt es in<br />

zahlreichen Designs, aber natürlich auch unifarben.<br />

www.fieldcandy.com / ab 370 Euro<br />

Traumbike in<br />

Carbon<br />

Carbon ist leicht und so hart wie Stahl. Damit passt es<br />

perfekt zu einem Pedelec (eBike), das durch Akku und Motor<br />

natürlich schwerer ist als ein normales Bike. Beim SECEDE<br />

Pedelec ist das perfekt gelöst. Im gewichtssparenden und<br />

verwindungssteifen „Full Carbon Monocoque“-Rahmen ist<br />

der Akku so perfekt eingearbeitet, dass er nicht auffällt.<br />

Der Motor ist im Hinterrad verbaut. Beides kannst du gegen<br />

herkömmliche Teile austauschen und das Bike als ganz<br />

normales MTB benutzen. Zusätzlich hat das SECEDE noch<br />

einen <strong>über</strong>raschenden Trick auf Lager: Es lässt sich in<br />

der Mitte auseinandernehmen und in zwei Tragetaschen<br />

bequem transportieren und auf Reisen mitnehmen.<br />

www.m1-sporttechnik.de / ab 4.760 Euro<br />

12<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Bestens Ausgestattet<br />

Erfrieren ausgeschlossen<br />

The North Face hat in Zusammenarbeit mit PrimaLoft eine neue Isolationstechnologie<br />

mit dem Namen Thermoball entwickelt. Dabei imitieren die einheitlich runden, besonders<br />

feinen Mikrofaserbündel die Bauschfähigkeit und Wärmeleistung von Daune. Diese<br />

Mikrofaserbündel werden in schmal gesteppte Nylonhüllen eingearbeitet. Dies bietet<br />

zusätzlichen Schutz gegen Nässe. Der Vorteil: Die Bekleidung verbindet die Leichtgewichtigkeit<br />

und Isolation von Daune mit dem Packmaß und der Nässeunempfindlichkeit<br />

von synthetischen Isolationsmaterialien. Ein gutes Beispiel ist der M Thermoball Hoodie.<br />

Er ist leicht und schnelltrocknend und damit ideal für nass-kaltes Wetter geeignet. Im<br />

Rucksack verbraucht er nur wenig Stauraum. Außerdem sieht er hammermäßig gut aus.<br />

www.thenorthface.de / 200 Euro<br />

Leichter Begleiter<br />

Mit gerade mal 440g ist der „falketind backpack<br />

30l“ von Norrøna ein Leichtgewicht.<br />

Zudem ist er vielseitig und lässt sich praktisch<br />

für Outdoor-Aktivitäten ebenso wie im Alltag<br />

einsetzen. Ausgestattet ist der leichte Begleiter<br />

mit zwei Pickelschlaufen, seitlichen Kompressionsriemen,<br />

einer Trinkblasenvorrichtung<br />

sowie einem Deckelfach mit zwei Taschen und<br />

fasst bis zu 30l Volumen. 100 Euro<br />

Carrera RC<br />

gibt Vollgas<br />

Die drei neuen Modelle von Carrera RC machen auf Straße und im Gelände richtig Spaß. Der Porsche 911, das<br />

Porsche Polizeiauto als technisches Highlight, die neue 2,4 GHz Servo Tronic-Technologie, die im Gegensatz zur<br />

herkömmlichen Full-Function-Steuerung mehrstufige Lenk- und Fahrfunktionen ermöglicht. Die beiden Porsche<br />

schaffen bis zu 20 km/h der Pick-up macht 18 km/h, alle drei haben eine Fahrzeit von bis zu 40 Minuten. Nette<br />

Zusatzfeatures wie das schaltbare Blaulicht und Martinshorn sorgen im Polizei-Porsche für mehr Authentizität.<br />

Der Pick-up hat einen Spritzschutz und kann auch bei nassem Untergrund seine Power auf die Straße bringen. Die<br />

Ladepause für alle drei Modelle beträgt nur 80 Minuten dank der integrierten LI-Io-Akkus. Danach kann die Drive-<br />

Action sofort weitergehen. Im Bild: Porsche Polizeiauto. carrera-rc.com /60 bis 70 Euro<br />

Jacke reloaded<br />

Die Ultimate-Jacke von MAMMUT ist<br />

bereits ein echter Klassiker unter den<br />

technischen Softshell-Jacken. Für die<br />

Saison 2014 wurde das Modell komplett<br />

<strong>über</strong>arbeitet. Neue, atmungsaktivere und<br />

robustere GORE Windstopper-Materialien,<br />

eine längere Schnittform und weiter nach<br />

oben versetzte Taschen machen die nur 800<br />

Gramm leichte Jacke noch komfortabler<br />

und funktionaler. 300 Euro<br />

13


News<br />

Trends&<br />

gadgets<br />

02<br />

01> Schön warm<br />

Wer oft draußen ist und bei Schmuddelwetter nicht frieren will,<br />

für denn dürfte das beheizbare „Heat+ Jacket“ von Bosch das<br />

richtige Kleidungsstück sein. Die als Arbeitskleidung gedachte<br />

Outdoor-Jacke aus atmungsaktivem Softshell ist mit einem 10,8<br />

Volt-Akku und beheizbaren Elementen im Brust- und Schulterbereich<br />

ausgestattet. Drei Heizstufen sollen für die gewünschte<br />

Wärme sorgen. Außerdem ist eine USB-Schnittstelle integriert,<br />

sodass sich auch mal das Smartphone an der Jacke aufladen lässt.<br />

Für genug Platz zum Verstauen ist ebenfalls gesorgt. Fünf Jackentaschen,<br />

darunter eine Dokumententasche, bieten Platz satt für<br />

alles Mögliche. Nicht nur für die Arbeit draußen, sondern auch<br />

freizeitmäßig eine gute Idee. 210 Euro plus MwSt.<br />

02> Funktions-Fleece für Sport und Alltag<br />

Das Outright-Houdi von Houdini aus Polartec-Power-Stretch ist<br />

nicht nur für Outdoor-Sport, sondern auch für den Alltag bestens<br />

geeignet. Der nur 350 Gramm schwere Hoodie besitzt ein weiches<br />

Mikrofleece auf der Innenseite, ist atmungsaktiv und transportiert<br />

Feuchtigkeit nach außen. Sieht gut aus und ist in mehreren Farben<br />

erhältlich. www.houdinisportswear.com / 175 Euro<br />

01<br />

14<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Leicht, leichter, Izalco Max 0.0.<br />

Wie leicht kann ein Rennrad sein? 10 kg, 8 kg? Das Focus Izalco Max 0.0 bringt ohne Pedale gerade<br />

Mal irrwitzige 5,5 kg auf die Wage. Erreicht wird das mit einem Carbonrahmen, der nur 750 g<br />

wiegt und feinsten Komponenten. Die Gabel bringt nur 295 g auf die Waage und die beiden Laufräder<br />

(DT Swiss Dicut RRC 32T) zusammen nur 1090 g. Es wurde wirklich alles optimiert bis hin<br />

zur SRAM Red 22 Gruppe. Das Rad kannst du mit einer Hand heben und bist natürlich mit einer<br />

echten Rakete unterwegs. www.focus-bikes.de / 9.000 Euro<br />

5,5 Kg<br />

leicht<br />

Campingfreunde suchen mehr als<br />

nur den Weg. Sie brauchen einen<br />

Stellplatz für die Nacht oder den<br />

gesamten Urlaub. Für diese Aufgabe<br />

wurden die neuen Blaupunkt Navigationssysteme<br />

TravelPilot 52/72 C<br />

EU LMU konstruiert. Mit an Bord<br />

sind einige neue Features und die<br />

ADAC Camping-Caravaning- beziehungsweise<br />

ADAC Stellplatz-<br />

Führer 2014. Zu den technischen<br />

Neuheiten zählen eine Bluetooth-<br />

Freisprecheinrichtung zur Vernetzung<br />

mit Mobiltelefonen, ein<br />

Fußgängermodus, ein zweifacher<br />

Trip-Computer zur Auswertung<br />

von Kilometer- oder Geschwindigkeitsdaten<br />

sowie ein zusätzliches<br />

Koordinatenformat zur Eingabe von<br />

Grad, Minuten und Sekunden.<br />

www.blaupunkt.de / ab 279 Euro<br />

Camping-<br />

Pfadfinder<br />

15


News<br />

TrENds&<br />

gadgETs<br />

was uns gefällt im april<br />

05<br />

Dufte<br />

Sache<br />

04<br />

01<br />

1BALDESSARINI<br />

NAUTIC SPIRIT<br />

Elegant und markant ist der neue Duft von<br />

Baldessarini. Mit einem frischen Auftakt aus<br />

Mango und Passionsfrucht und der außergewöhnlichen<br />

Herznote von Curry-Blättern in<br />

Kombination mit Ingwer und Kardamom sowie<br />

der Basis aus Moschus und Sandelholz wird<br />

der Duft zum stilvollen und frischen Begleiter.<br />

Natürlich darf, wie bei allen Baldessarini-<br />

Düften auch hier der Hauch Patchouli nicht<br />

fehlen. Damit ist der Duft ideal für Männer mit<br />

eigenem Stil. 90 ml EdT für 69 Euro<br />

03<br />

2 3 4<br />

ETERNITY<br />

summer for men<br />

Ein entspannter Tag am Strand – das soll diese<br />

Limited Edition des Calvin Klein-Klassikers<br />

vermitteln. Wacholderbeere, Birne, Basilikum<br />

und Wassermelone werden mit den würzigen<br />

Aromen von Kardamom, Lavendel und<br />

Thymian kombiniert und von der Basis aus<br />

Amber, Sandelholz und Moschus abgerundet.<br />

100 ml EdT für 51 Euro<br />

OTTO KERN<br />

COMMITMENT Man<br />

02<br />

Grapefruit, Limette und Minze sind die<br />

frischen Kopfnoten des neuen Dufts von<br />

Otto Kern. Kombiniert werden sie mit einem<br />

Herz aus Kardamom, Wermut und Muskat. Im<br />

Fond kommt dann Zedernholz, Vetiver und<br />

Patchouli zur Geltung. Lässig-elegant mit<br />

einem Hauch Klassiker.<br />

50 ml EdT 28,50 Euro<br />

Jil Sander<br />

Ultrasense<br />

Der neue Duft von Jil Sander besitzt eine<br />

aromatische Herznote aus Tannenbalsam<br />

und Salbei, die mit Bergamotte und<br />

schwarzem Pfeffer würzig-frisch und mit<br />

weißem Moschus sanft abgerundet wird.<br />

40 ml EdT 40 Euro<br />

16<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Ganz nach<br />

eigenem Geschmack<br />

Für Liebhaber guten Whiskys kann der Traum vom<br />

eigenen Getränk Realität werden. Die schwedische<br />

Privat-Destillerie Mackmyra bietet Whisky-Fans in<br />

Deutschland an, selbst Fasseigner zu werden. Die<br />

Fässer lagern auf einem Gut bei Hamburg, sodass die<br />

Eigner ihr Fass besuchen und den enthaltenen Whisky<br />

auch verkosten können. Für die Lagerung stehen<br />

vier unterschiedliche Fasstypen, schwedische Eiche,<br />

amerikanisches Burbonfass, Sherryfass oder das<br />

Destillerie-eigene Gravityfass zur Verfügung. Drei Jahre<br />

lang lagert der Whisky mindestens im Fass, bevor der<br />

Eigner den Zeitpunkt für die Abfüllung bestimmt. Der<br />

Preis wird natürlich von mehreren Faktoren beeinflusst<br />

und startet bei 1.756 Euro. Mehr Informationen und<br />

Details unter www.mackmyrareserve.de<br />

Klarer Stoff<br />

Bereit für einen echten Moonshiner<br />

aus Tennessee? Dieser<br />

Rohwhiskey mit seinen 50% Vol.<br />

ist nach uraltem Rezept destilliert<br />

und ein Getränk für echte Kenner.<br />

Ganz Charakteristisch für den<br />

ungealterten Whiskey ist dabei die<br />

Abfüllung im Einmachglas.<br />

www.dmax-shop.de /<br />

0,75 l für 48 Euro<br />

5Life by Esprit Man<br />

Summer Edition<br />

Richtig in den Sommer eintauchen, das geht<br />

mit der Sommeredition aus Passionsfrucht,<br />

Apfel, Zwergorangen in Kombination mit<br />

Wacholderbeere, Salbei und Patchouli. Die<br />

Basis bilden Amber, Tonkabohne und Leder.<br />

30 ml EdT 14 Euro<br />

Kapselmania<br />

Mit der neuen Lattissima Pro bringt<br />

Nespresso für alle Nespresso-Liebhaber<br />

eine Premium-Kaffeemaschine auf den<br />

Markt, die die Zubereitung von Kaffeegetränken<br />

mit Milch noch einfacher<br />

macht. Per LCD-Touchscreen muss<br />

das gewünschte Getränk nur ausgewählt<br />

werden. Außerdem lassen sich<br />

persönliche Vorlieben wie Temperatur<br />

der Milch individuell einstellen. Die<br />

Maschine sorgt nicht nur für Kaffee,<br />

sondern sieht mit gebürstetem Alu und<br />

der schlichten Form auch gut aus. In<br />

Nespresso-Boutiquen oder unter<br />

www.nespresso.com / 499 Euro<br />

17


News<br />

Trends&<br />

gadgets<br />

was uns gefällt im april<br />

Samsung hebt ab<br />

Es wurde viel spekuliert, jetzt ist es da: Das neue Galaxy S5. Äußerlich sieht das S5 dem Galaxy Note 3 ähnlich, hat aber ein 5,1-Zoll Full-HD-<br />

AMOLED-Display. Die Rückseite aus Kunststoff ist matt und hat eine Golfballstruktur, die gut in der Hand liegt. Erstaunlich ist das immer noch<br />

niedrige Gewicht von 145 Gramm. Das S5 soll es in den Farben Weiß, Schwarz, Blau und Bronze vom Start weg geben. Dank einer IP67 Zertifizierung<br />

ist es gegen Staub und zeitweiliges Untertauchen in Wasser geschützt. Im Inneren arbeitet eine Quadcore-CPU mit 2,5 GHz und 2 GB<br />

Arbeitsspeicher. Es sind 16 GB Speicher für Daten, Musik und Apps eingebaut, dieser kann aber mit einer Micro-SD-Karte bis zu 64 GB ausgebaut<br />

werden. Natürlich ist 3G, LTE, Bluetooth und schnelles WLAN eingebaut. Die echten Neuerungen sind aber ein Pulssensor für verschiedene<br />

Sportanwendungen unter der Kamera und der Fingerabdrucksensor im Home-Button. Die Kamera ist ein echtes Highlight, sie besitzt im Wide-<br />

Modus 16 Megapixel und im 4:3-Format 12 Megapixel. Als echtes Zuckerl beherrscht die Kamera des Galaxy S5 die Aufnahme von HDR-Bildern<br />

und -Videos in Echtzeit. Der Hammer ist die Videoauflösung in Ultra HD mit 3.840 x 2.160 Pixel. Samsung hat es wieder mal geschafft, ein Top-<br />

Smartphone zu bauen, allerdings wird Apple dieses Jahr auch noch ein neues iPhone vorstellen – es bleibt spannend.<br />

Technische Daten: 5,1 Zoll AMOLED-Display; Full-HD-Auflösung / 2,5 GHz Quadcore-CPU; 2GB RAM / 16 GB/32 GB Nutzerspeicher; MicroSD-Slot / IP67 / USB 3.0; IR-Diode / 142 x 72,5 x 8,1<br />

mm; 145 Gramm / Akku mit 2800 mAh / LTE/UMTS; BT 4.0 / 16 MP-Kamera mit 4k-Video; 2,1 MP-Kamera-Front / Android 4.4.2<br />

Für<br />

Durchblicker<br />

Wie bringt man Fachwissen an Nicht-Fachleute? Die Lösung<br />

heißt „Augmented Reality“. Dabei werden Informationen in<br />

das Realitätsbild eingeblendet. Die Epson Moverio BT-200<br />

wurde für diese Anwendung geschaffen, bietet aber auch 3D-<br />

Kinoerlebnis und völlig neue Eindrücke bei Spielen. Weitere<br />

Anwendungsgebiete sind denkbar, denn mithilfe der integrierten<br />

Sensortechnologie einschließlich Kamera, Gyroskop, GPS-<br />

System, Kompass und Beschleunigungsmesser liefert die Brille<br />

viel auswertbares Datenmaterial. www.epson.de / 699 Euro<br />

18<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Clever & Smart<br />

Keine Frage – Tablets sind absolut praktisch, schnell da, wenn man online gehen<br />

will, ohne lästiges Hochfahren, ohne Wartezeiten. Nur das Tippen ist auf den<br />

Touchscreens etwas nervig. Dafür gibt es aber mobile Tastaturen. Die Bluetooth-<br />

Tastatur ZAGGkeys COVER aus Aluminium für das iPad Air macht aus dem<br />

Tablet ein kleines Notebook. Mit dem flexiblen Scharniersystem lässt sich der<br />

Blickwinkel auf das Tablet um 130 Grad nach Wunsch und Bedarf verstellen.<br />

Das Tastaturfeld bietet dazu hintergrundbeleuchtete Tasten. 100 Euro<br />

Flinke<br />

Taste<br />

Auf Nummer Sicher<br />

Du denkst, du bist sicher, weil du auf deinem<br />

PC, zusätzlich vielleicht noch auf einer<br />

externen Festplatte, Backups von Rechner und<br />

Daten anlegst. Doch was passiert, wenn es bei<br />

dir brennt oder eingebrochen wird? Dann sind<br />

Rechner und Festplatte weg. Besser geht es<br />

mit einer kombinierten Cloud-Lösung, denn<br />

dann sind die dir wichtigen Dinge nicht im<br />

Haus. Das funktioniert an sich ganz einfach.<br />

Du besorgst dir einen Online-Speicher z.B.<br />

von Strato (www.strato.de), da gibt es 100 GB<br />

online schon für 5 Euro im Monat.<br />

100 GB Online Speicher 5 Euro monatlich<br />

1000 MB inklusive NAS 40 Euro monatlich<br />

Flinke TASTe II<br />

Das InLine-Keyboard lässt sich mit Bluetooth-fähigen<br />

Tablets leicht verbinden und<br />

wandelt es so zur Workstation um. Die silberfarbenen<br />

InLine Bluetooth-Tastaturen sind<br />

in zwei Größen mit schwarzen oder weißen<br />

Tasten im Fachhandel erhältlich. Spezielle<br />

Versionen für iPad und iPad mini bieten<br />

zusätzlich eine Halterung für das Tablet und<br />

dienen als schützendes Case. Ab 18 Euro<br />

19


News<br />

Trends&<br />

Facts<br />

gadgets<br />

fasten<br />

Eigentlich geht es<br />

beim Fasten nicht<br />

um eine Diät, sondern<br />

eher um spirituelle<br />

Reinheit.<br />

Doch der Diäteffekt<br />

steht heutzutage<br />

bei vielen<br />

im Vordergrund.<br />

Von Manuel Álvarez<br />

Was Du schon<br />

immer uber das<br />

Fasten Wissen<br />

wolltest<br />

100 Tage<br />

könnte ein Mensch mit 20 kg Übergewicht<br />

theoretisch fasten. Geht man von einer<br />

GröSSe von 1,70 Metern und einem Gewicht<br />

von 90 kg aus (normal, kein Super-Sportler<br />

oder BodyBuilder). In diesen 100 Tagen<br />

Bräuchte man lediglich Mineralwasser<br />

trinken, da der Körper ca. 25 kg Fett, 4 kg<br />

EiweiSS und 1,25 KG Glykogen zum Betrieb<br />

auf Reserve hätte. ACHTUNG: Nicht machen,<br />

es sind nur theoretische Werte.<br />

1.000<br />

Euro Strafe mussten 6 Männer im Jahr 2008<br />

zahlen, weil sie sich an das Fastengebot<br />

des Ramadan nicht gehalten haben.<br />

Das hätten sie vielleicht noch verschmerzt,<br />

doch die Verurteilung zu 4 Jahren Haft<br />

hat ihnen wohl eine Lehre erteilt. In<br />

vielen islamischen Staaten ist das<br />

Einhalten der Fastenpflicht<br />

vorgeschrieben.<br />

40<br />

TAGE<br />

dauert die Fastenzeit.<br />

Damit soll sich<br />

der gläubige Christ<br />

auf das Osterfest<br />

vorbereiten. Dieses<br />

Jahr ist sie vom 5.<br />

März bis 19. April<br />

2014. Warum 40? Na ja,<br />

diese Zahl kommt<br />

in der Bibel immer<br />

wieder vor: 40 Tage<br />

Sintflut, 40 war<br />

Moses auf dem Berg<br />

Sinai. Und Jesus hat<br />

auch 40 Tage in der<br />

Wüste gefastet.<br />

*Quelle: www.statista.com · fotos rechts: Getty images<br />

20<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


17 %<br />

…der Deutschen machen laut<br />

einer Umfrage des Internetportals<br />

Statista.com beim Fasten<br />

vor Ostern mit. Hingegen<br />

hielten es aber 39 Prozent für<br />

sinnvoll. Na ja, wieder mal die<br />

Schere zwischen etwas wissen<br />

und etwas umsetzen.<br />

71 %<br />

…der Befragten zu dem Thema<br />

„Worauf würden Sie in der<br />

Fastenzeit verzichten“ antworteten,<br />

dass sie auf Alkohol<br />

verzichten würden. Gefolgt von<br />

Süßigkeiten, die auf 66 Prozent<br />

kamen. Irgendwie haben die<br />

Mönche im Mittelalter etwas<br />

falsch interpretiert, oder die<br />

modernen Menschen interpretieren<br />

mit dem Verzicht auf<br />

Alkohol etwas falsch.*<br />

Fastenbier<br />

…wurde von Mönchen in Klöstern erfunden.<br />

Eine elegante Methode, um in der Fastenzeit<br />

genug Kalorien abzubekommen. Die Mönche<br />

waren die 40 Tage zwar voll, hatten aber<br />

keinen Hunger mehr.<br />

1monat<br />

dauert der<br />

Islamische<br />

Fastenmonat<br />

Ramadan.<br />

Er ist vom Mondzyklus<br />

abhängig und<br />

somit variabel. Dieses<br />

Jahr ist er vom 28. Juni<br />

- 27. Juli 2014.<br />

11.11.<br />

also der<br />

Beginn der<br />

Faschingszeit,<br />

war ursprünglich<br />

der Beginn<br />

der Adventsfastenzeit.<br />

Diese<br />

Fastenperiode<br />

wird aber<br />

kaum noch<br />

praktiziert.<br />

44<br />

Tage ohne feste Nahrung<br />

DAS ist der Weltrekord, der erST im Jahre<br />

2003 von dem US-Magier DAVID Blaine aufge-<br />

STellt wurde.<br />

21


News<br />

motor<br />

Die neue Mercedes-Benz V-Klasse Der neue Luxus-Van will in einer eigenen Klasse spielen. Neben dem Namen sind vor allem die<br />

Ausstattungsmerkmale und das in die PKW-Range passende Lampendesign ein deutliches Anzeichen dafür, dass der Mercedes sich als<br />

Großraumlimousine fühlt. Bei der Weltprämiere in München konnten wir uns von den Qualitäten der V-Klasse <strong>über</strong>zeugen. Edle Materialien,<br />

viel Platz und viel Liebe zum Detail machen ihn zu einem besonderen Begleiter für Familien oder Shuttleservicebetreiber.<br />

22<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014<br />

Stylish<br />

Optisch war der Renault Twingo<br />

keine zeitgemäß optische<br />

Schönheit mehr. Ganz anders<br />

das kürzlich vorgestellte 2014ner<br />

Modell. Er reiht sich nahtlos in die<br />

Reihe vom Kaliber vom FIAT 500<br />

und Opel Adam ein. Er ist wird<br />

mit Hackmotor und Heckantrieb<br />

ausgestattet, und mit einem Einstiegspreis<br />

von knapp 10.000 Euro<br />

sucht er seine eigenen Fans. Zur<br />

Einführung werden Motoren von<br />

65 bis 90 PS angeboten. Das Auge<br />

erwartet einen Zweitürer, aber<br />

die Franzosen bieten ihn auch als<br />

Viertürer an.<br />

Fotos: Daimler AG · Renault Deutschland AG


FOTOs: PEUGEOT Deutschland GmbH · ferrari s.p.a.<br />

KleiNchen<br />

Auch Peugeot bringt einen Nachfolger<br />

für den 107. Die kleinste<br />

Serie ist auch die letzte, die eine<br />

Acht im Modelnamen bekommt.<br />

Auf Wunsch gibt es den kleinen<br />

Franzosen auch mit einem<br />

Stoffverdeck. Neben dem Design<br />

wird beim Stadtflitzer besonderer<br />

Wert auf das Infotainment-System<br />

gelegt. Sechs Airbags und ESP bietet<br />

er serienmäßig. Einen finalen<br />

Preis gibt es noch nicht.<br />

Ferrari California T Das schon seit einiger Zeit bekannte Cabrio aus Maranello<br />

wird mit einem neuen Motor ausgestattet. Downsizing auf Italienisch bedeutet,<br />

dass der Italiener statt des bisherigen 4,3-Liter-V8-Saugmotors mit einem<br />

3,9-Liter-V8-Turbo mit 560 PS ausgestattet wird. Zum ersten Mal seit 1987 setzt<br />

Ferrari einen Turbomotor ein. Er hat zwar weniger Hubraum, verfügt aber <strong>über</strong> 70<br />

PS mehr. In 3,6 Sekunden geht es auf Tempo 100 km/h, und erst bei 316 km/h ist<br />

Schluss. Sein maximales Drehmoment: 755 Nm.<br />

23


News<br />

Trends&<br />

News<br />

gadgets<br />

motor<br />

Die Kraft<br />

der Drei<br />

Der Opel Adam wird nun mit<br />

einem neu entwickelten Dreizylinder-Turbo-Benzindirekteinspritzer<br />

angeboten. Der kleine<br />

Rüsselsheimer bekommt zudem<br />

noch ein ebenfalls neues manuelles<br />

Sechsgang-Getriebe. Nach<br />

dem Debüt im Adam kommt das<br />

neue Getriebe sukzessive auch<br />

in weiteren Opel-Modellen zum<br />

Einsatz Der Dreitöpfer ist in zwei<br />

Leistungsstufen erhältlich: mit 90<br />

PS oder mit 115 PS.<br />

Fotos: opel ag · bmw ag<br />

Mini Nun ist es auch bei MINI so weit: Es gibt ein neues Modell. Von außen lehnt er sich glückicherweise<br />

sehr am Vorgängermodell an. Die inneren Werte markieren aber den Unterschied. Neben<br />

dem optimierten Innenraumdesign sind vor allem alle Motoren neu. Zur Markteinführung:<br />

der Cooper mit einem 136 PS starkem Dreizylinder, der Cooper S mit Vierzylinder und 192 PS<br />

sowie der Cooper D mit Dreizylinder-Dieselmotor und 116 PS. Einen ausführlichen Fahrbericht<br />

des Wagens, der von sich selbst behauptet: „NOT NORMAL“ gibt es in der nächsten Ausgabe.<br />

24<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Nichts für schwache<br />

Nerven<br />

Action- und<br />

Outdoor-Gadgets<br />

bei Conrad<br />

www.gettyimages.de, Thomas Northcut<br />

Über 500.000 Artikel auf:<br />

conrad.de<br />

Beratung und Inspiration vor Ort:<br />

25x in Deutschland


News<br />

motor<br />

Interview mit Tobias Moers,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH<br />

amg<br />

ist kein<br />

Tuner!<br />

Die A-Klasse als AMG, der CLA<br />

jetzt als AMG, die Anzahl der<br />

Fahrzeuge mit 4-Zylinder-Motoren<br />

steigt bei AMG. Könntest<br />

Du sagen, dass sich mit dieser<br />

Auswahl bei AMG die Käuferschicht<br />

verjüngt?<br />

Ja, wir sprechen damit eine<br />

jüngere Zielgruppe an, obwohl<br />

AMG ohnehin immer einen<br />

jüngeren Käuferkreis hatte als<br />

Mercedes. A-Klasse und CLA<br />

bringen aber neue Käuferschichten,<br />

die nicht nur von Mercedes<br />

kommen, sondern auch vom<br />

Wettbewerb. Ohne die neuen<br />

Fahrzeuge könnten wir diese gar<br />

nicht bedienen. Wir merken,<br />

dass es jüngere Käufer sind –<br />

obwohl es nach so kurzer Zeit<br />

noch etwas früh ist, um <strong>über</strong> ein<br />

Kundenprofil zu sprechen. Wir<br />

warten jetzt erst mal ab, da diese<br />

Modelle erst im Sommer 2013<br />

eingeführt worden sind.<br />

Man liest immer wieder, der<br />

AMG-4-Zylinder-Turbo-Motor<br />

ist für junge Leute, die in die<br />

AMG-Welt einsteigen wollen,<br />

gedacht. Ist es nicht eher so:<br />

Das ist der einzige Motor, den<br />

sich Jüngere <strong>über</strong>haupt leisten<br />

können?<br />

Rein vom Preissegment, in dem<br />

sich ein A 45 AMG bewegt, ist er<br />

natürlich erschwinglicher als die<br />

8-Zylinder - das ist klar. Dadurch<br />

sind es automatisch jüngere Kunden<br />

und die Haushalte mit doppelten<br />

Einkommen ohne Kinder,<br />

aber auch Singles. Das merken<br />

wir, auch wenn ich es nicht zwingend<br />

nur auf den Preis schieben<br />

würde. Es sind viele Leute, die das<br />

Auto faszinierend finden. Wir haben<br />

auch S 65-Kunden, die kaufen<br />

sich einen A 45 AMG für ihren<br />

Fuhrpark, um am Sonntagvormittag<br />

Spaß zu haben.<br />

Sind die Kleinen nicht einfach<br />

auch praktischer? Für den<br />

kurzen Trip zum Bäcker oder<br />

schnell zum Essen?<br />

Das will ich gar nicht in Abrede<br />

stellen. Aber auch ein E 63 AMG<br />

ist alltagstauglich und jeden Tag<br />

fahrbar. Ich würde einfach sagen,<br />

dass die Käuferschicht sehr vielschichtig<br />

ist.<br />

2014 ist für Dich ein ganz besonderes<br />

Jahr: Du feierst Dein<br />

20-jähriges AMG-Jubiläum.<br />

Wie sind Dir diese 20 Jahre<br />

vorgekommen?<br />

Sagen wir mal so: Es waren sehr<br />

prägende und dynamische Jahre.<br />

Ich würde aber auch nicht sagen,<br />

dass sie im Flug vergangen sind.<br />

Ich habe jedes Jahr für sich wirklich<br />

genossen! Aber wenn man<br />

dar<strong>über</strong> nachdenkt: 1994 gehörte<br />

die AMG Company noch dem<br />

Gründer Hans-Werner Aufrecht.<br />

Das war einfach etwas anderes.<br />

Die Firma bestand damals aus<br />

120 Mitarbeitern, und wir hatten<br />

einen Kooperationsvertrag mit<br />

Mercedes. Da war man bei Besuchen<br />

in der Zentrale mitunter<br />

schon der Gallier, der ins Römische<br />

Reich eingelaufen ist – eine<br />

sehr prägende Zeit. 1999 wurde<br />

Wolfgang Bernhard Geschäftsführer,<br />

und damit brach eine<br />

neue Zeit an: Es gab jede Menge<br />

neuer Produkte in der Pipeline.<br />

Zu der Zeit kam auch 2001 der<br />

SL 55 AMG – ein Durchbruch<br />

für uns. Der SL 55 AMG war das<br />

Fahrzeug, das die Marke AMG<br />

zu dieser Zeit repräsentiert hat.<br />

Bereits nach einem Jahr hatten<br />

wir mehr Fahrzeuge verkauft,<br />

als wir für den ganzen Produktzyklus<br />

geplant hatten. Es war<br />

unglaublich.<br />

26<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Der<br />

Gestalter<br />

Seit 20 Jahren ist<br />

Tobias Moers bei<br />

AMG. Seit Kurzem<br />

ist der der neue<br />

Boss. Ein Mann,<br />

der Autos liebt und<br />

für den 16-Stunden-Tage<br />

ganz normal<br />

sind. Wenn er<br />

mal etwas anderes<br />

braucht: wird er<br />

zum Holzfäller aus<br />

Leidenschaft.<br />

Von Manuel Álvarez<br />

27


News<br />

motor<br />

Wenn man diese Leidenschaft<br />

nicht hat, kann man auch keine<br />

guten Autos mehr entwickeln.<br />

Und in den nächsten Jahren kam<br />

eines zum anderen, und es gab<br />

immer neue Herausforderungen.<br />

Und ich als Entwickler war für<br />

unsere neuen Modelle verantwortlich.<br />

Dann bekamen wir<br />

die Chance, den C 63 AMG zu<br />

entwickeln – ein komplett neues<br />

Fahrzeug. Neues Chassis, neue<br />

Vorderachse, eine veränderte<br />

Hinterachse – damit konnten wir<br />

auch die Kompetenz zeigen, die<br />

wir hatten. Diesen C 63 AMG<br />

sehe ich auch als einen weiteren<br />

Durchbruch und für mich persönlich<br />

als eine Bestätigung, dass<br />

wir auf dem richtigen Weg waren.<br />

Viele Autofans denken: AMGs<br />

können nur geradeaus fahren.<br />

Stimmt das noch?<br />

Das hat sich erledigt! Und dann<br />

der SLS – ein eigenes Fahrzeug,<br />

dessen Entwicklung mit einem<br />

weißen Blatt Papier startete. Da<br />

konnte unser Team entscheiden:<br />

Da ist der Motor, da ist das<br />

Getriebe, da sitzt der Fahrer. Das<br />

war richtig cool. Obwohl ich die<br />

Produktstrategie schon immer<br />

mitgestaltet und den Autos den<br />

Stempel aufgedrückt habe, kann<br />

ich jetzt als Geschäftsführer<br />

noch viel mehr bewirken.<br />

Da merkt man bei Dir schon<br />

noch die Begeisterung, obwohl<br />

Du schon 20 Jahre dabei bist.<br />

Ja klar! Ohne Begeisterung<br />

kannst du so einen Job auch<br />

nicht machen, ohne Begeisterung<br />

kannst du auch nicht bis<br />

abends noch auf der Teststrecke<br />

fahren und am Fahrzeug<br />

optimieren. Wenn man diese<br />

Leidenschaft nicht hat, kann<br />

man auch keine guten Autos<br />

mehr entwickeln.<br />

Du wirst als reiner Manager<br />

gar nicht mehr die Zeit dafür<br />

haben, bei der Entwicklung<br />

wirklich dabei zu sein, oder?<br />

Ja, das ist nicht so einfach. Aber es<br />

ist auch reizvoll, denn in meiner<br />

Position kann man jetzt die Marke<br />

prägen und im Marketing ganz<br />

andere Akzente setzen. Und wenn<br />

du so lange mit der Marke groß<br />

wirst, und die Marke so lange mit<br />

gestaltest, kannst du jetzt ganz<br />

andere Weichen stellen. Gerade in<br />

so einem entscheidenden Jahr wie<br />

2014, in dem ein neuer Sportwagen<br />

vor der Tür steht, kann ich<br />

aktiv dazu beitragen, AMG als<br />

substanzielle Performance-Marke<br />

von Mercedes-Benz zu positionieren.<br />

Mercedes-AMG ist eine<br />

Sportwagenfirma, auch wenn es<br />

noch nicht <strong>über</strong>all bekannt ist. Bei<br />

all den neuen Aufgaben kommt<br />

für mich aber die Entwicklung<br />

nicht zu kurz: Ich nehme mir<br />

hierfür immer noch Zeit.<br />

Also gibt es immer noch Ausflüge<br />

in die Entwicklung.<br />

Logisch! Muss sein. Ich brauche<br />

auch nicht lange, um mich mit<br />

einem Auto auseinanderzusetzen.<br />

Mir reichen meist zwei oder<br />

drei Stunden, um zu wissen, wo<br />

wir stehen. Ich brauche dafür<br />

keine zwei oder drei Tage.<br />

Ist es für Dich ein Ärgernis,<br />

dass AMG immer noch von<br />

vielen als „Auto-Tuner“ angesehen<br />

wird? Oft liest man auch<br />

der „Mercedes-Haus-Tuner“.<br />

Diese Umschreibung stimmt ja<br />

eigentlich nicht…<br />

Ja, es ärgert mich. Weil es einfach<br />

nichts mit dem zu tun hat,<br />

was wir machen. Denn hinter<br />

jedem Auto stecken bei uns drei<br />

bis vier Jahre Entwicklungszeit.<br />

Da stecken Unmengen von<br />

Simulationen und Erprobungen<br />

dahinter. Wir sind heute in Fahrzeug-Entwicklungen<br />

involviert,<br />

die 2020 bei Mercedes auf dem<br />

Plan stehen. Das hat mit Tuning<br />

nichts zu tun. Wir sind eine<br />

Firma, die <strong>über</strong> 1200 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, bei der Hunderte<br />

von Ingenieuren jeden Tag einund<br />

ausgehen. Da ist der Begriff<br />

„Tuning“ einfach nicht mehr<br />

angebracht. Für mich ist Tuning,<br />

wenn man nachträglich etwas<br />

an einem Fahrzeug macht. Aber<br />

wir bei AMG machen <strong>über</strong>haupt<br />

nichts nachträglich – wir<br />

fangen zeitgleich mit Mercedes<br />

an, wir entwickeln parallel und<br />

geben unseren Input auch an<br />

die Kollegen in Sindelfingen<br />

zurück. Das macht kein Tuner.<br />

Dass AMG-Modelle etwas später<br />

kommen als die Serie, hat nichts<br />

mit nachträglichem Schrauben,<br />

sondern mit Komplexität zu tun.<br />

Denn wenn in einem Werk die<br />

Produktion eines neuen Modells<br />

anläuft, dann macht es keinen<br />

Sinn, dass ich gleichzeitig auch<br />

das AMG-Baumuster anlaufen<br />

lasse. Erst muss das Grundfahrzeug<br />

stehen, dann kann man<br />

beim Anlauf im Werk Komplexität<br />

addieren. Das ist der Grund,<br />

warum wir mit unseren Modellen<br />

etwas später kommen.<br />

Die neuen Modelle sind immer<br />

leichter, und auch alle Materialien<br />

werden vollkommen<br />

ausgereizt. Wird es für nachträgliche<br />

Tuner von AMG-Fahrzeugen<br />

nicht unmöglich, noch<br />

mehr rauszuholen?<br />

Ja, das stimmt. So ein 4-Zylinder<br />

kann alles, was wir von ihm<br />

verlangen, auch Dauerläufe usw.<br />

Wenn ich dem aber noch mehr<br />

PS gebe, d.h. nicht mehr engineert<br />

bei AMG, dann <strong>über</strong>strapaziere<br />

ich das Material. Ich würde<br />

28<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


mir das mittlerweile sehr gut<br />

<strong>über</strong>legen. Da wir nach Mercedes-Spezifikationen<br />

entwickeln<br />

und deshalb z.B. alle Dauerläufe<br />

testen und alle Sicherheits- und<br />

Qualitätsstandards von Mercedes-Benz<br />

erfüllen, ist unser Material<br />

in den AMG-Modellen noch<br />

lange nicht an der Leistungsgrenze.<br />

Aber wenn du das Thema<br />

strapazierst und beispielsweise<br />

die Zündung zu früh machst,<br />

holst du zwar mehr PS, aber das<br />

geht nicht lange gut.<br />

Findet sich in Deinem Leben<br />

<strong>über</strong>haupt noch Zeit, um selbst<br />

den Schraubenschlüssel in die<br />

Hand zu nehmen? Machst Du<br />

privat noch irgendwas?<br />

Wenn ich noch Zeit habe,<br />

schraube ich an meinem MB<br />

Trac (Erklärung für die Leser:<br />

MB-Trac ist eine Traktorenbaureihe<br />

von Mercedes-Benz,<br />

die von den 1970er-Jahren bis<br />

2005 produziert wurde). Oder<br />

an meiner Motorsäge. Ich habe<br />

zurzeit keine alten Autos. Ich<br />

habe mal früher an einem alten<br />

Rennauto rumgeschraubt. Aber<br />

ich schraube natürlich noch in<br />

der Firma, oder wenn wir am<br />

Testen sind, nehme ich auch den<br />

Schraubenschlüssel in die Hand.<br />

Auch jetzt noch – dass muss<br />

sein. Aber ich habe ein forstwirtschaftliches<br />

Hobby: Mein Hobby<br />

ist Holzfällen. Und dazu braucht<br />

man einen MB Trac mit Seilwinde,<br />

und der ist pflegebedürftig.<br />

Wie kommt man bloß auf<br />

solch ein Hobby!?<br />

Das hat schon seine Wurzeln:<br />

Ich bin ja Schwarzwälder, also<br />

im tiefsten Schwarzwald geboren.<br />

Da gibt es nun mal ziemlich<br />

viele Tannen und Fichten. Und<br />

du verdienst als Schüler <strong>über</strong><br />

Holzfällen und Holzmachen –<br />

so heißt es dort – ein bisschen<br />

Zubrot. Das ist eine Möglichkeit,<br />

wie man sich damals das Taschengeld<br />

aufgebessert hat. Und<br />

ich mache es heute noch einfach<br />

gern! Es ist ein Ausgleich, und<br />

ich bin niemand, der joggen<br />

geht. Ich mach zwar schon etwas<br />

Sport, um einfach fit zu bleiben.<br />

Aber ich brauche hin und wieder<br />

etwas, dass mich fix und fertig<br />

macht, mich auspowert. Ich<br />

habe ein Stück eigenen Wald,<br />

und da wird dann „Rock’n‘Roll“<br />

gemacht. Natürlich sollte man<br />

dazu schon wissen, wie es geht<br />

und wie so ein Baum fällt.<br />

Hat eigentlich jemand wie Du<br />

zu irgendeiner Zeit mal keine<br />

Autos im Kopf?<br />

Diese Zeiten gibt es schon, wenn<br />

ich mit meiner Familie zusammen<br />

bin. Mit meinen Kindern,<br />

die noch klein sind. Dann muss<br />

ich schon mal den Halva von<br />

„Wicki und die starken Männer“<br />

spielen. Meine Kinder lieben<br />

Rollenspiele, und in solchen<br />

Situationen vergisst man einfach<br />

alles. Aber ich muss auch sagen:<br />

Es belastet mich <strong>über</strong>haupt<br />

nicht, wenn ich an Autos denke.<br />

Ich fahre viel, ich beschäftige<br />

mich gern mit Autos.<br />

Gibt es etwas, auf das Du dich<br />

zu Deinem 20-jährigen Jubiläum<br />

freust? Dazu verabschiedest<br />

Du den ersten eigenen<br />

Sportwagen von AMG, den SLS.<br />

Ich bin niemand, der in den<br />

Rückspiegel schaut. Ich schaue<br />

vielleicht in den Rückspiegel<br />

im Sinne von Erfahrungen und<br />

„was kann ich besser machen“.<br />

Das ist das Einzige, das ich aus<br />

der Vergangenheit mitnehme,<br />

sonst schaue ich in die Zukunft.<br />

Und da freue ich mich natürlich<br />

in diesem Jahr auf unseren<br />

neuen Sportwagen!<br />

Zeitgleich zum<br />

20-jährigen Jubiläum<br />

von Tobias<br />

Moers kommt nach<br />

dem SLS der<br />

zweite eigene<br />

Sportwagen von<br />

AMG. Wir denken,<br />

er wird dieser<br />

Abbildung sehr<br />

ähnlich sein.<br />

29


News<br />

Trends& neu im<br />

gadgets kino<br />

ab 27.03.<br />

The Return of the first Avenger<br />

Steve Rogers alias Captain America entscheidet sich, seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit S.H.I.E.L.D. und Natasha<br />

Romanoff alias Black Widow im Hier und Heute fortzusetzen. Er lebt zurückgezogen in Washington und tut sein Bestes,<br />

sich an die moderne Welt zu gewöhnen. Doch als ein S.H.I.E.L.D.-Agent unter Beschuss gerät, wird Steve in ein Netz<br />

von Intrigen verwickelt, das eine Gefahr für die ganze Welt darstellen könnte. Mit Black Widow an seiner Seite versucht<br />

Captain America verzweifelt, die sich weiter verdichtende Verschwörung aufzudecken. Dabei muss er sich immer<br />

wieder gegen professionelle Attentäter wehren, die ihn zum Schweigen bringen sollen. Als sich die gesamte Tragweite<br />

des teuflischen Plans offenbart, finden Captain America und Black Widow in dem Falken einen neuen Verbündeten.<br />

Gemeinsam sehen sie sich schon bald einem so unerwarteten wie gefährlichen Gegner gegen<strong>über</strong> – dem Winter Soldier.<br />

ab 03.04.<br />

Noah<br />

Die Erde ist dem Untergang geweiht – verurteilt zur Zerstörung durch eine gigantische<br />

Sintflut. Nur einer ist von Gott auserwählt, das Unmögliche zu schaffen<br />

und alles irdische Leben vor der Apokalypse zu retten. Er ist dabei erhaben <strong>über</strong><br />

Naturgewalt, menschliche Verschwörungen und Hoffnungslosigkeit. Sein Name:<br />

Noah! Doch das Ende der Welt ist für Noah, seine Frau Naameh, seine Söhne Ham<br />

und Shem sowie ihre Freundin Ila erst der Anfang eines epischen Abenteuers auf<br />

der Suche nach einem Zeichen am Horizont, das neues Leben ver<strong>spricht</strong>. NOAH ist<br />

durch die Vielfalt an CGI-Neuschöpfungen und Special Effects ein bildgewaltiges<br />

Kinoerlebnis. In der Titelrolle verkörpert Russell Crowe den patriarchischen Helden,<br />

der alles daransetzt, die Welt vor der zerstörerischen Sintflut zu retten.<br />

ab 20.03.<br />

Der Hundertjährige,<br />

der aus dem Fenster<br />

stieg und verschwand<br />

Allan Karlsson hat Geburtstag. Er wird 100 Jahre alt. Doch anstatt sich auf die geplante<br />

Geburtstagsfeier zu freuen, verschwindet er lieber kurzerhand aus dem Altersheim<br />

und macht sich in seinen Pantoffeln auf den Weg zum örtlichen Busbahnhof. Raus aus<br />

der Langeweile und rein in ein neues Abenteuer, dass ist Allans Ziel. Während seiner<br />

Reise kommt er erst zu einem riesigen Vermögen, findet neue Freunde und trifft auf<br />

Gauner, Ganoven und Kriminelle, bevor er sich mit Elefantendame Sonja auf den Weg<br />

nach Indonesien macht. All das ist für Allan aber schon lange nichts Besonderes<br />

mehr, hat er doch die letzten 100 Jahre maßgeblich dazu beigetragen, das politische<br />

Geschehen in der Welt unbewusst auf den Kopf zu stellen…<br />

30<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


ab 20.03.<br />

Need for Speed (3D)<br />

Tobey Marshall ist Mechaniker, größter Muscle-Car-Fan und illegaler Street Racer. Als er sich mit dem reichen, arroganten Ex-NASCAR-Rennfahrer Dino<br />

Brewster zusammentut, um seine Werkstatt zu retten, beginnt der Ärger für Tobey: Dino hängt ihm einen Mord an, den er gar nicht begangen hat. Während<br />

Tobey für ein paar Jahre ins Gefängnis wandert, nutzt Dino die Gunst der Stunde und expandiert sein Geschäft. Wieder in Freiheit startet Tobey einen erbarmungslosen<br />

Rachefeldzug gegen seinen ehemaligen Partner. Als dieser von Tobeys Plan Wind bekommt, setzt er ein hohes Kopfgeld auf ihn aus. Von nun<br />

an liefert sich Tobey nicht nur mit der Polizei eine schonungslose Verfolgungsjagd quer durch die USA. Ein Rennen auf Leben und Tod beginnt… Das Action-<br />

Spektakel basiert auf dem sensationell erfolgreichen EA-Videospiel-Franchise „Need for Speed“, das sich bis heute <strong>über</strong> 140 Millionen Mal verkaufte.<br />

seit 27.02.<br />

Cerro Torre –<br />

Nicht den Hauch einer Chance<br />

Der berüchtigte Berg Cerro Torre in Patagonien steht im Mittelpunkt einer atemberaubenden<br />

Dokumentation. Der Film begleitet David Lamas mehrjähriges Abenteuer und zeigt seine<br />

sportliche und persönliche Entwicklung auf sensible und eindrucksvolle Weise. Bereits<br />

2009 als 19-Jähriger gilt der mehrfache Europa – und Jugendweltmeister David Lama als<br />

Wunderkind der Kletterszene. Kletterhallen sind sein Revier, Erfahrung in den Bergen hat er<br />

jedoch wenig. Trotzdem setzt er sich in den Kopf, als erster Mensch den sagenumwobenen<br />

Cerro Torre, einen der schönsten und schwierigsten Berge der Welt, frei zu klettern. Doch<br />

er scheitert – zunächst. Noch nie ist es einem Kletterer gelungen, diese „Nadel aus Granit“<br />

in der Traumlandschaft Patagoniens im Freikletterstil zu bewältigen – es gilt als völlig<br />

unmöglich. Genau darin liegt der Reiz.<br />

ab 10.04.<br />

Irre sind männlich<br />

Als Daniel wegen seiner krankhaften Eifersucht von Mia verlassen<br />

wird, legt sie ihm eine Therapie nahe. Sein bester Freund<br />

Thomas nimmt aus Solidarität mit ihm an einer Gruppentherapie<br />

teil und entdeckt dabei einen willkommenen Nebeneffekt:<br />

Mit falschem Namen und erfundenen Problemen lassen<br />

sich von den beiden Therapietouristen reihenweise Frauen<br />

abschleppen. Auf einem Wochenendworkshop der Psycho-<br />

Koryphäe Schorsch Trautmann kommt die therapiesüchtige<br />

Anwältin Sylvie den beiden auf die Schliche. Von nun an werden<br />

die Sitzungen zur postkoitalen Belastungsprobe und das erklärte<br />

Ziel, die bekannte Schauspielerin Bernadette flachzulegen,<br />

rückt immer mehr in weite Ferne.<br />

31


News<br />

Neu auf<br />

bluray/dvd<br />

ab 27.03.<br />

LAst vegas<br />

Vier Freunde in ziemlich bestem Alter für die Pensionierung wollen in Las Vegas einen etwas verspäteten Junggesellenabschied<br />

der Extraklasse feiern. Der notorische Playboy Billy möchte endlich heiraten. Dass Billy und der<br />

griesgrämige Witwer Paddy in Las Vegas Gefühle für dieselbe Frau entwickeln, bleibt nicht die einzige Überraschung<br />

dieser turbulenten Party in der Glücksspielmetropole. Zum ersten Mal treten die vier Hollywood-Ikonen<br />

Michael Douglas, Robert De Niro, Morgan Freeman und Kevin Kline gemeinsam in einem Film auf.<br />

ab 27.03.<br />

Hijacking<br />

ab 25.03.<br />

Piraten kapern ein dänisches Frachtschiff,<br />

die gesamte Crew nehmen sie als Geiseln.<br />

Der Schiffskoch Mikkel soll für die Kitnapper<br />

den Kontakt mit der Geschäftsführung der<br />

Reederei herstellen. Es beginnen zermürbende<br />

Verhandlungen, und schon bald ist Reeder<br />

Peter hin- und hergerissen zwischen der<br />

emotional extrem aufgeladenen Verantwortung<br />

für seine Männer, die sich in der Hand<br />

skrupelloser Piraten befinden und deren Leben<br />

in Gefahr ist, und den kühlen, taktischen<br />

Anweisungen des britischen Verhandlungsspezialisten<br />

Connor. Ein Psychothriller aus<br />

europäischer Produktion.<br />

Drecksau<br />

seit 25.02.<br />

Detective Sergeant Bruce Robertson hasst<br />

seinen Job bei der Polizei. Doch er will<br />

unbedingt befördert werden. Denn nur dann<br />

wird seine Frau zu ihm zurückkehren – meint<br />

er. Bruce ist kokainsüchtig, ein geistiges und<br />

körperliches Wrack und <strong>über</strong>haupt kein netter<br />

Mensch, sondern eine Drecksau und tut alles<br />

dafür, die Konkurrenten gegeneinander aufzuhetzen.<br />

Doch schon bald verheddert er sich<br />

in einem Netz aus Intrigen, Drogen, Sex und<br />

Wahnsinn. Die Vergangenheit holt ihn ein, und<br />

sein krankes Hirn konfrontiert ihn unverhofft<br />

mit einem bislang unbekannten Gegner –<br />

seinem eigenen Gewissen.<br />

Die Tribute von Panem<br />

– CaTChing Fire<br />

Katniss und Peeta haben die Hungerspiele<br />

<strong>über</strong>lebt. Doch viel mehr: Sie haben dem<br />

mächtigen Kapitol die Stirn geboten. Ihr Beispiel<br />

ermutigt die unterdrückte Bevölkerung<br />

zur Rebellion gegen das Regime. Doch dann<br />

werden die Spielregeln geändert, und alle<br />

bisherigen Gewinner müssen noch einmal<br />

gegeneinander antreten. Auch Katniss<br />

und Peeta werden in die Arena geschickt<br />

und müssen sich erneut dem Kampf ums<br />

Überleben stellen.<br />

32<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


ab 20.03.<br />

Thor – The Dark Kingdom<br />

Endlich ist der charismatische Donnergott Thor zurück – für seinen bisher gefährlichsten Kampf. Malekith, der Verfluchte, bedroht nicht<br />

nur die Erde, sondern alle Neun Reiche. Mit seiner Armee will der Dunkelelf den gesamten Kosmos zerstören und damit sogar Göttervater<br />

Odin in die Knie zwingen. Thor muss also all seine Kräfte mobilisieren, um nicht nur Malekith zu besiegen und das Gleichgewicht der Mächte<br />

wiederherzustellen, sondern auch, um das Leben seiner großen Liebe Jane zu beschützen. Bei seinem Kampf gegen Tod und Zerstörung kann<br />

ihm ausgerechnet nur eine Person helfen: sein zwielichtiger Adoptivbruder Loki… Chris Hemsworth spielt erneut den hammerschwingenden<br />

Göttersohn Thor, das mächtige Mitglied der Avengers.<br />

foto: getty images<br />

Chris, wie war es für Sie, Thor zum dritten<br />

Mal darzustellen?<br />

Ich liebe es, diese Figur darzustellen. Es ist nur<br />

wichtig, jedes Mal neue Wege zu finden, um diese<br />

Figur gegen<strong>über</strong> ihrem letzten Auftritt noch weiter<br />

reifen und weiterentwickeln zu können. Dafür<br />

müssen Regisseur, Autor und Schauspieler zusammenarbeiten<br />

und sich gemeinsam fragen, was der<br />

nächste Schritt in der Entwicklung dieser Figur ist,<br />

wohin sie geführt werden soll.<br />

Wie ist das für einen Schauspieler, wenn er<br />

eine Figur spielen kann, die eine so große<br />

Entwicklung nimmt?<br />

Ich liebe diesen Aspekt, dass Thor ein Gott ist, das<br />

allerdings könnte auch sehr langweilig und einseitig<br />

sein. Aber jedes Mal, wenn wir diese Figur<br />

scheitern lassen und damit Thors menschliche<br />

Qualitäten und seine verletzliche Seite entdecken<br />

können, bringt das eine interessante Entwicklung<br />

mit sich, weil er nach außen so knallhart und unzerbrechlich<br />

wirkt.<br />

Was war das für ein Gefühl, wieder mit dem<br />

Darstellerteam des ersten Films arbeiten zu<br />

können?<br />

Es war einfach großartig. Weil Tom [Hiddleston]<br />

und ich bei „Marvel’s The Avengers“ viel Zeit miteinander<br />

verbracht hatten, war der Übergang für<br />

uns im Grunde nahtlos. Aber natürlich war es<br />

großartig, auch die anderen alle wiederzusehen,<br />

Natalie [Portman], Anthony [Hopkins], Kat Dennings,<br />

die „Drei Krieger“ und alle anderen. Wir<br />

hatten so großen Spaß bei den Dreharbeiten zum<br />

ersten Film, machten einfach da weiter, wo wir aufgehört<br />

hatten.<br />

Welches Training haben Sie für diesen Film<br />

auf sich nehmen müssen?<br />

Von Beginn an habe ich deutlich gemacht, dass<br />

ich Thor dynamischer machen möchte. Der Typ<br />

kann fliegen und die Erde allein mit einem Hammerschlag<br />

spalten, doch in der Vergangenheit sahen<br />

wir ihn meist in ein Handgemenge oder einen<br />

Nahkampf verwickelt, ganz wie ein Wikinger. Das<br />

ist zwar durchaus Teil seines Kampfstils, aber meines<br />

Erachtens mussten wir mehr darauf eingehen,<br />

dass er viel ausgefeiltere Fähigkeiten als diese hat.<br />

Deshalb auch die Idee, dass er den Boden viel öfter<br />

verlassen sollte, dass wir mehr mit Draht- und Kabelsystemen<br />

arbeiten sollten. Zwangsläufig gibt es<br />

jetzt auch wesentlich mehr Szenen, die mithilfe von<br />

Stützdrähten realisiert wurden. Außerdem haben<br />

wir unterschiedliche Wege gefunden, wie der Hammer<br />

zum Einsatz gebracht werden konnte, aber<br />

auch dafür, wie wir auf ihn verzichten konnten. Bei<br />

all dem ging es nur darum, die Figur noch etwas<br />

dynamischer zu machen.<br />

Warum können sich die Zuschauer mit Thor<br />

so gut identifizieren?<br />

Dass Thor in eine Erdenbürgerin verliebt ist, erleichtert<br />

die Sache schon mal. Von Beginn an hat<br />

man dadurch Zugang zu dieser Figur. Es war in<br />

dieser Hinsicht auch gut, dass wir die Geschichte<br />

und auch den Look stärker realistisch verwurzelt<br />

haben. Thor ist mit Problemen konfrontiert, die<br />

sehr menschlich sind. Die Konflikte, die er bewältigen<br />

muss, und die Gefühle, die dabei im Spiel<br />

sind, ähneln den unseren. Die Unterschiede sind<br />

nicht so groß, dass wir keinen Zugang zu dieser<br />

Figur finden könnten. Er schlägt sich mit der Verantwortung<br />

herum, die er zu tragen hat, und der<br />

Problematik, wer er eigentlich ist, wo sein Platz<br />

in dieser Welt ist, wie es mit seinen Beziehungen<br />

und seiner Familie bestellt ist. Man könnte<br />

all diese einzelnen Geschichten sehr gut auch im<br />

Rahmen eines kleinen Independentfilms erzählen.<br />

Es geht um zwei Söhne, die um die Liebe ihres<br />

Vaters kämpfen. Und es gibt dabei auch einen<br />

Romeo-und-Julia-Aspekt, schließlich handelt die<br />

Geschichte auch von zwei Kindern aus grundverschiedenen<br />

Familien, die unbedingt zusammen<br />

sein wollen, was alle anderen für albern und absurd<br />

halten. Was sie durchmachen, und wie sich<br />

dabei weiterentwickeln – all das ähnelt dem, was<br />

wir im Leben durchmachen könnten.<br />

33


News<br />

games<br />

Die erfolgreichsten Spiele aller Zeiten<br />

Nur ein millionenfach verkauftes Spiel gilt auch als echter Hit, doch welche Games<br />

können das schon von sich behaupten? Die Antwort liefert unsere offizielle Top 10<br />

der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten, die sicher die eine oder andere Überraschung<br />

bereithält. Denn hier sind so manche Games vertreten, denen wohl nicht jeder einen<br />

so großen Erfolg zugetraut hätte. PC-Besitzer müssen jetzt sehr tapfer sein, denn<br />

unter den Top 10 ist ihre Plattform nicht ein einziges Mal vertreten. Von Manuel Masiero<br />

01<br />

02<br />

03<br />

Wii Sports<br />

82 Millionen verkaufte Exemplare<br />

Die im Jahr 2006 für die Nintendo-Wii-<br />

Spielkonsole veröffentlichte Sportsimulation<br />

bricht alle Rekorde, denn mit rund 80<br />

Millionen verkauften Einheiten ist sie doppelt<br />

so erfolgreich wie das Spiel auf Platz 2.<br />

Wii Sports enthält gleich fünf Sportspiele<br />

(Baseball, Bowling, Boxen, Golf und Tennis),<br />

die mit der Wii-Bewegungssteuerung<br />

allesamt für viel Kurzweil sorgen.<br />

Super Mario Bros.<br />

40 Millionen verkaufte Exemplare<br />

Auf dem zweiten Platz hat sich ein echter<br />

Oldie eingefunden. Super Mario Bros. erschien<br />

im Jahr 1985 für das Nintendo Entertainment<br />

System (NES) und verkaufte<br />

sich sage und schreibe 40 Millionen Mal.<br />

Im Jump-‘n‘-Run-Videospiel <strong>über</strong>nimmst<br />

du die Rolle von Super Mario, der alle<br />

möglichen Hindernisse <strong>über</strong>winden und<br />

böse Bossgegner besiegen muss.<br />

Mario Kart Wii<br />

32 Millionen verkaufte Exemplare<br />

Mario, der schnauzbärtige Italo-Klempner<br />

mit dem markanten Latzhosen-Outfit,<br />

ist auch der Held des am dritthäufigsten<br />

verkauften Spiels aller Zeiten: Die Nintendo-Spielfigur<br />

hüpft im Fun-Racer Mario<br />

Kart Wii in Go-Karts und Bikes diverser<br />

Leistungsklassen. Du kannst entweder den<br />

Single-Player-Modus wählen oder dich mit<br />

bis zu vier Mitspielern ins Rennen stürzen.<br />

06<br />

Wii Sports<br />

Resort<br />

29,9 Millionen<br />

verkaufte Exemplare<br />

04<br />

Pokémon<br />

31 Millionen verkaufte Exemplare<br />

Mit Pokémon konnte der japanische Hersteller<br />

einen weiteren Superhit einheimsen.<br />

Pokémon steht für Poketto Monsutā,<br />

zu Deutsch Taschenmonster, die du einfangen,<br />

sammeln und trainieren kannst.<br />

Ab 1996 erschien Pokémon für den Gameboy<br />

in unterschiedlichen Editionen, die<br />

ein jeweils unterschiedliches Repertoire an<br />

Taschenmonstern besitzen.<br />

Tetris<br />

05<br />

30 Millionen verkaufte Exemplare<br />

Herunterfallende Bausteine so drehen,<br />

dass sie eine geschlossene Reihe bilden,<br />

die dann verschwindet und Platz für<br />

die nächste Reihe macht. Mit diesem<br />

simplen Spielprinzip landete Nintendo<br />

1989 für den Gameboy einen Welterfolg.<br />

Von kaum einem anderen Spiel als dem<br />

Klötzchen-Klassiker gibt es so viele Ableger<br />

für diverse andere Plattformen.<br />

07<br />

08<br />

09<br />

10<br />

Wii Play<br />

28,6 Millionen<br />

verkaufte Exemplare<br />

New Super<br />

Mario Bros.<br />

28,5 Millionen<br />

verkaufte Exemplare<br />

Duck Hunt<br />

28,3 Millionen<br />

verkaufte Exemplare<br />

New Super<br />

Mario Bros. Wii<br />

25,8 Millionen<br />

verkaufte Exemplare<br />

Quelle: www.games.ch<br />

34<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


The Elder<br />

Scrolls<br />

Online<br />

Die sehr erfolgreiche Rollenspielreihe Elder Scrolls (Elder Scrolls V: Skyrim wurde bis jetzt 20 Millionen Mal auf PC, Xbox 360 und PlayStation 3 verkauft)<br />

bekommt mit The Elder Scrolls Online (TESO) erstmals einen reinen Online-Ableger, der Gamern mit Bombast-Grafik schon jetzt die Wartezeit bis zum<br />

Erscheinungstermin unendlich lang erscheinen lässt. Ab dem 04.04.14 ist es aber so weit. Dann kannst du dich zusammen mit deinen Mitspielern in die<br />

an das Conan-Universum erinnernde Spielwelt stürzen, die garantiert keine Langeweile aufkommen lässt. Dafür sorgt die spannende Hintergrundstory, in<br />

der drei Fraktionen um den Rubinthron in Cyrodiil kämpfen. Im Gegensatz zu vielen Online-Rollenspielen geht TESO nicht den „Free to play“-Weg, sondern<br />

setzt auf das traditionelle Abo-Bezahlmodell mit einer Monatsgebühr von 12,99 Euro.<br />

Thief<br />

Alien: IsolATion<br />

Garrett bewegt sich betont leise, wenn er Patrizierhäuser, Kirchen und sogar<br />

Gruften besucht. Schließlich möchte der Meisterdieb bei seinen nächtlichen<br />

Raubzügen möglichst nicht gestört oder gar erkannt werden. Wie die<br />

drei bisher erschienenen Teile der Thief-Reihe eindrucksvoll unter Beweis<br />

gestellt haben, machen die Einbrüche in der namentlich nicht genannten<br />

mittelalterlichen Stadt jede Menge Laune. Thief 4 oder einfach nur Thief<br />

knüpft nahtlos an seine Vorgänger an und schickt Garrett durch eine umfangreiche<br />

Diebes-Kampagne. Dann heißt es wieder Gespräche auf wertvolle<br />

Hinweise belauschen, sich in den Schatten vor Wachen verstecken, Türen<br />

und Schatzkisten mittels Dietrichen knacken und vor allem, sich seinen<br />

eigenen Weg durch die Levels bahnen. Feste Lösungswege gibt es nämlich<br />

nicht, und so hängt es ganz von dir ab, wie du zum Ziel gelangst.<br />

Alien: Isolation nimmt sich die klaustrophobische Stimmung des ersten Alien-Films<br />

zum Vorbild, um ein packendes Horror-Abenteuer in Szene zu setzen.<br />

Am Ende des ersten Alien-Teils versetzt sich Ellen Ripley in einen Kälteschlaf,<br />

aus dem sie erst 60 Jahre später wieder aufwacht. Unterdessen<br />

wächst ihre Tochter Amanda zur Frau heran und bekommt die Information,<br />

dass Ripley noch am Leben sein könnte. So macht sie sich auf zur Raumstation<br />

Sevastopol, in der sich der Flugrekorder der Nostromo befinden soll.<br />

Dummerweise findet Amanda dort jede Menge Leichen und zerstörte Arbeitsroboter<br />

vor, verursacht von einem alten Bekannten – Amada steckt in<br />

der Klemme. Als Zivilistin muss sie zusehen, Informationen <strong>über</strong> ihre Mutter<br />

zu sammeln und schließlich wieder heil zu entkommen. Eine Begegnung<br />

mit dem Alien wird sie nur mit Glück und Geschick <strong>über</strong>leben.<br />

35


News<br />

games<br />

Mad Catz R.A.T. TE<br />

Der Mad Catz Interactive ist auf Spiele-Eingabegeräte spezialisiert<br />

und steckt sein Know-how unter anderem in seine für Profi-Gamer<br />

entwickelte Maus-Reihe, die auf die passende Bezeichnung R.A.T. hört.<br />

Jüngster Zuwachs ist die R.A.T. TE (TE steht für Tournament Edition).<br />

Der Nager richtet sich erneut an professionelle Spieler, setzt<br />

aber auf eine besonders präzise Laserabtastung, die noch exakter<br />

arbeitet als beim Vorgänger R.A.T. M.. Statt eines Sensors mit 6.400<br />

DPI arbeiten in der R.A.T. TE gleich zwei Sensoren, die insgesamt eine<br />

Auflösung von 8.200 DPI erreichen sollen. Eine Standard-Maus kommt<br />

normalerweise nicht <strong>über</strong> 1.000 DPI hinaus. Der rund achtmal genauere<br />

Doppelsensor der Mad-Catz-Maus kann selbst kleinste Mausbewegungen<br />

haargenau erfassen und dir damit helfen, ein Online-Match zu deinen Gunsten<br />

zu entscheiden. Die Profi-Maus soll noch im Frühjahr 2014 erscheinen,<br />

ein genauer Preis steht allerdings noch nicht fest.<br />

Infos zum<br />

Geschehen in der<br />

Games-Szene und<br />

zu allen Neuheiten<br />

gibt es<br />

natürlich immer<br />

aktuell auf<br />

dmax.de/games<br />

Asus Cerberus<br />

Asus stellt mit dem Cerberus ein neues Gaming-Headset vor,<br />

das sich durch seine flexiblen Einsatzmöglichkeiten auszeichnen<br />

soll. So besitzt das rund 270 Gramm leichte Cerberus<br />

ein 1,2 Meter langes Mikrofonkabel, das man mit seinem<br />

3,5-mm-Klinkenstecker an PC und Mac genauso anschließen<br />

kann wie an Tablets oder Smartphones. Für Mobilgeräte<br />

praktisch: Der im Headset integrierte Mikrofonarm lässt sich<br />

abnehmen und stattdessen das im 1,2-Meter-Kabel integrierte<br />

Mikrofon nutzen. Im Lieferumfang findet sich außerdem ein<br />

1,3-Meter-Verlängerungskabel, das zum einen die Reichweite<br />

des Headsets erhöht. Zum anderen endet das Zusatzkabel in<br />

einem Y-Adapter, der jeweils einen 3,5-mm-Klinkenstecker<br />

für Kopfhörer und Mikrofon aufweist. Dadurch bietet das<br />

Cerberus noch flexiblere Einsatzmöglichkeiten. Asus veranschlagt<br />

den Preis für das Gaming-Headset auf 60 Euro, im<br />

Online-Handel gibt es das Cerberus 10 Euro billiger.<br />

36<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Legendäre Spiele-Waffen<br />

Actionhelden und ein reichhaltiges Waffenarsenal gehören untrennbar zusammen. Leider sind die<br />

Überredungs-Instrumente in den meisten Fällen nur langweiliger Standard wie Maschinengewehr,<br />

Schrotflinte und Machete. Ganz anders bei den folgenden Spielen, in denen die Protagonisten mit den<br />

ungewöhnlichsten, kurzweiligsten und innovativsten Waffen hantieren.<br />

Plasma Cutter<br />

Buster Sword<br />

(Dead Space 1 bis 3 / Plattformen: Windows, Playstation 3, Xbox 360)<br />

Weltraum-Techniker Isaac Clark werkelt mit einem wahren Kult-Gerät: Der Plasma Cutter,<br />

eigentlich ein Laser-Schneidegerät, wird vom Helden der preisgekrönten Horror-Shooter-Serie<br />

Dead Space kurzerhand zweckentfremdet, um aufdringliche Monster zu filetieren. Als Zielhilfe<br />

dienen gleich mehrere Laserstrahlen, um die Biester von ihren Körperteilen zu befreien.<br />

(Final Fantasy VII und einige spätere Teile / Plattformen: Windows, PlayStation 1)<br />

Im siebten Teil der speziell in Japan unglaublich populären Rollenspielserie Final Fantasy<br />

schwingt der schweigsame Held Cloud Strife seine neue Lieblingswaffe: Das Buster Sword ist<br />

ein ins Groteske aufgeblasenes Breitschwert, unglaublich lang und dünn, das fröhlich alle<br />

Regeln der Physik ignoriert. Egal, mit dem Extrem-Küchenmesser kommt im Kampf Freude auf.<br />

Portal Gun BFG 9000<br />

(Portal 1 und 2 / Plattformen: Windows, PlayStation 3, Xbox 360, Mac OS X)<br />

Die Portal Gun wurde bei den Game Developers Choice Awards 2008 als bestes In-Game-Item<br />

ausgezeichnet, und das völlig zu Recht: In der revolutionären 3D-Denkspielreihe setzt du die<br />

Portalkanone ein, um Dimensionstore zu öffnen und damit diverse Rätsel-Räume zu passieren.<br />

Hört sich unspannend an, ist aber schlichtweg geniales Gameplay.<br />

Assassinenklingen<br />

(Doom / Plattformen: Windows und viele andere)<br />

Bei Doom, dem Urvater der Ego-Shooter, ist die Story Nebensache, die Action dagegen alles.<br />

Ein namenloser Space Marine räumt auf zwei Weltraum-Forschungslaboren kräftig unter den<br />

Kreaturen der Hölle auf. Sein bester Freund: Die BFG 9000 (<strong>über</strong>setzt mit Big Fucking Gun oder<br />

Bio Force Fun wie im Doom-Film), die auf einen Streich ganze Horden von Monstern zerbröselt.<br />

Google Glass Games<br />

(Assassin’s Creed / Plattformen: Windows, PlayStation 3, Xbox 360, Mac OS X)<br />

Mitten in den Wirrungen des Dritten Kreuzzugs (1189-1192) bewegt sich der Assassine Altaïr durch<br />

die grafisch großartig in Szene gesetzten Städte Akkon, Damaskus und Jerusalem. Zielpersonen<br />

meuchelt er stilecht mit seinen Dolchen. Um nicht aufzufallen, sind seine Doppelklingen in speziellen<br />

Unterarmbändern versteckt und werden <strong>über</strong> einen Mechanismus ausgefahren.<br />

„OK Glass, play a game“: Google hat mit Balance, Clay Shooter, Matcher, Shape Splitter und<br />

Tennis fünf Gratis-Games für seine Datenbrille Google Glass veröffentlicht. Die Spiele erinnern<br />

optisch an Arcade-Klassiker aus den 80er-Jahren und nutzen jeweils die Glass-Sensoren.<br />

Beispielsweise spielst du das Tennis-Game durch Kopfbewegungen, die vom Gyroskop und dem<br />

Beschleunigungsmesser analysiert werden.<br />

37


News<br />

Technik<br />

TAXI,<br />

BITTE!<br />

Wer ein Taxi braucht, muss nicht am Straßenrand winken<br />

– auch diese Dienstleistung kann man heute per App<br />

bestellen. Fünf Angebote im Praxistest. Von Björn Gallinge<br />

Nicht immer stehen S-Bahnen<br />

oder Busse dort zur Verfügung,<br />

wo man sie braucht – oder es muss<br />

besonders schnell gehen, vielleicht<br />

auch mit Gepäck. Dann wird man<br />

die Bequemlichkeit eines Taxis<br />

schätzen und sich nicht lange mit<br />

der Suche nach der besten ÖPNV-<br />

Verbindung aufhalten. Falls nicht<br />

zufällig ein Taxistand in Sichtweite<br />

ist, greift man also zum Handy<br />

und wählt den örtlichen Taxiruf.<br />

Oder man hat eine der noch relativ<br />

neuen Taxi-Apps auf seinem<br />

Smartphone installiert. Die locken<br />

je nach Anbieter mit automatischer<br />

Ortung, Fahrpreisrechner,<br />

Bestelloptionen vom Kindersitz<br />

bis zum Premium-Fahrzeug, Favoritenverwaltung<br />

mit Adressen und<br />

Stammfahrern, Fahrer- respektive<br />

Fahrzeugbewertung und zahlreichen<br />

weiteren Funktionen.<br />

Aber wie zuverlässig arbeiten<br />

die Apps? Kommt beim Taxiruf<br />

per Klick auch wirklich ein Fahrer?<br />

Wir haben fünf Taxi-Apps für<br />

iOS und Android ausprobiert –<br />

mit keinem eindeutigen Ergebnis.<br />

Zwar hat uns bei unseren Tests am<br />

Redaktionsstandort in Stuttgart<br />

stets ein Fahrzeug am angegebenen<br />

Wartepunkt abgeholt. Aber es<br />

gibt nicht nur deutliche Unterschiede<br />

im Funk tionsumfang,<br />

auch das innerhalb der App verfügbare<br />

Serviceangebot ist je nach<br />

Region oder Stadt oft unterschiedlich,<br />

sodass eine allgemeingültige<br />

Aussage nicht getroffen werden<br />

kann. Aus diesem Grund haben<br />

wir auf eine Benotung verzichtet.<br />

38<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


mytaxi<br />

Die App arbeitet direkt mit den Fahrern<br />

zusammen und bietet die meisten Funktionen<br />

und Serviceleistungen.<br />

Mit europaweit rund 35 000 Fahrzeugen bietet Mytaxi das<br />

zweitgrößte Fahrzeugnetz. Ist vor Ort kein an Mytaxi angeschlossener<br />

Fahrer verfügbar, kann man direkt aus der App<br />

heraus <strong>über</strong> eine Taxizentrale bestellen. Der aktuelle Standort<br />

wird automatisch geortet, alternativ kann man die Abholadresse<br />

manuell eintragen. Verfügbare Fahrzeuge werden in<br />

der In-App-Karte angezeigt, dazu informiert Mytaxi <strong>über</strong> die<br />

ungefähre Ankunftszeit des Taxis. Nach Eingabe der Zieladresse<br />

werden automatisch Entfernung, Fahrpreis und voraussichtliche<br />

Fahrtdauer berechnet. Außerdem stehen zahlreiche<br />

Bestelloptionen zur Verfügung, so kann man etwa Fahrer<br />

priorisieren („Stammfahrerfunktion“) oder ein 5-Sterne-Taxi<br />

rufen. Die Be stell optionen lassen sich abspeichern, Favoriten<br />

verwalten und viele weitere Servicefunktionen nutzen. Selbst<br />

eine bequeme In-App-Bezahlfunktion und ein Business-Account<br />

(besondere Konditionen für Firmenkunden) finden sich.<br />

Die Benutzerführung ist gelungen, die Bestellung läuft schnell,<br />

einfach und intuitiv. Die Bedien oberfläche ist <strong>über</strong>sichtlich,<br />

die Icons sind selbsterklärend. Alles in allem ist Mytaxi sehr<br />

ausgereift – aber auch kein Garant für die erfolgreiche Taxisuche.<br />

So konnte bei zwei von drei Vorbestellungen kein Fahrer<br />

gefunden werden, die Bestellung wurde abgebrochen. Derzeit<br />

sorgt Mytaxi außerdem mit Plänen für ein neues Provisionssystem<br />

bei den angeschlossenen Fahrern für Diskussionen.<br />

Taxi.eu<br />

Das größte Fahrzeugnetz, umfangreiche<br />

Funktionalität und eine aufwendige grafische<br />

Gestaltung.<br />

Taxi.eu arbeitet mit Taxizentralen und Taxidiensten in rund<br />

60 europäischen Städten zusammen und verfügt so <strong>über</strong> ein<br />

Netz von rund 42 000 Fahrzeugen. Ist die örtliche Taxizentrale<br />

nicht an Taxi.eu angebunden, kann man sie trotzdem<br />

direkt aus der App heraus anrufen und bestellen. Eine<br />

Ortung des aktuellen Standorts ist ebenso integriert wie ein<br />

automatischer Fahrpreisrechner, der nach der Zieleingabe<br />

<strong>über</strong> Entfernung, Fahrpreis und voraussichtliche Fahrzeit<br />

informiert. Dazu stehen zahlreiche Bestelloptionen zur<br />

Verfügung, die je nach Anbieter vor Ort variieren. Besonders<br />

umfangreich ausgestattet ist die In-App-Karte, die auch<br />

die Kundenbewertungen der verfügbaren Taxis anzeigt. Eine<br />

In-App-Bezahlfunktion ist leider nicht vorgesehen, auch besondere<br />

Konditionen für Firmenkunden gibt es nicht. Aber<br />

mit der Favoritenverwaltung, der Möglichkeit zu langfristigen<br />

Vorbestellungen und anderen Funktionen bietet Taxi.eu<br />

einen umfangreichen Service.<br />

Die Bestellung eines Fahrzeugs klappt schnell und einfach.<br />

Die Benutzerführung ist gut, die App sauber strukturiert<br />

und intuitiv zu bedienen. Außerdem bietet Taxi.eu eine ausführliche<br />

Bedienungsanleitung. Insgesamt steht Taxi.eu dem<br />

Konkurrenten Mytaxi kaum nach, lediglich die aufwendige<br />

grafische Gestaltung wirkt im Vergleich etwas <strong>über</strong>frachtet.<br />

39


News<br />

Technik<br />

Better Taxi<br />

Die App für das umweltbewusste Fahren<br />

bietet zwar viele Funktionen, diese sind<br />

aber nicht deutschlandweit verfügbar.<br />

Better Taxi ist ein junges Unternehmen aus Berlin, das vor allem<br />

umweltbewusste Kunden bedienen möchte. So werden für jede<br />

Fahrt die CO2-Emissionen berechnet und durch Spenden für<br />

Klimaprojekte kompensiert. Allerdings sind bislang deutschlandweit<br />

erst rund 10 000 Taxis angeschlossen, und einige der<br />

in der App vorgesehenen Funktionen waren in den von uns<br />

getesteten Städten nicht verfügbar. Better Taxi gibt selbst an,<br />

den vollen Service zunächst in Berlin anzu bieten und zukünftig<br />

auf weitere Städte zu erweitern. Dennoch ist Better Taxi eine<br />

ordentliche Taxi-App mit guten Funktionalitäten, sie ist sehr<br />

schön gestaltet und intuitiv, aber leider nicht ganz so schnell zu<br />

bedienen. Eine Ortungsfunktion und ein automatischer Fahrpreisrechner<br />

sind integriert. Auch an Bestelloptionen hat Better<br />

Taxi eine Menge zu bieten, so zeigt etwa die In-App-Karte<br />

verfügbare Taxis an, man wird auch <strong>über</strong> die voraussichtliche<br />

Wartezeit bis zur Abholung informiert. Eine Favoritenverwaltung<br />

ist ebenso enthalten wie die Fahrer- beziehungsweise<br />

Fahrzeugbewertungen. Allerdings waren nicht alle im Sinne des<br />

Ökogedankens vorgesehenen Angebote, wie zum Beispiel das<br />

Taxisharing, nutzbar – und die Android-App war eine ziemliche<br />

Enttäuschung: Sie bietet deutlich weniger Features als die<br />

iPhone-Version, dar<strong>über</strong> hinaus waren bei Android sämtliche<br />

Funktionen nach der Terminbestellung eines Taxis blockiert.<br />

Hier müssen die Entwickler nochmal ran.<br />

Taxi.de<br />

Diese App ist zwar relativ schlank gehalten,<br />

aber schnell und einfach zu bedienen –<br />

und führt damit auch zum Ziel.<br />

Mit rund 18 000 angeschlossenen Fahrzeugen bietet Taxi.de<br />

kein ganz so großes Netzwerk wie Mytaxi oder Taxi.eu, die App<br />

ist aber dennoch deutschlandweit nutzbar und kann mit praktischen<br />

Features aufwarten. Die Vermittlung aus der App heraus<br />

funktioniert einwandfrei, allerdings sind die Bestellfunktionen<br />

sehr eingeschränkt. So kann das Fahrtziel nicht eingegeben<br />

werden, und der Umfang der Bestelloptionen beschränkt sich<br />

auf die Zahl der Fahrgäste – Kombi, Kindersitz oder Ähnliches<br />

wären theoretisch <strong>über</strong> eine individuelle Nachricht zu<br />

buchen, allerdings wird beim iPhone dieses Eingabefenster<br />

nicht vollständig dargestellt und kann so nicht genutzt werden.<br />

Die voraussichtliche Wartezeit wird nicht angezeigt, aber man<br />

kann die Anfahrt zumindest in der In-App-Karte verfolgen.<br />

Die Servicefunktionen sind dagegen durchaus umfangreich, so<br />

gibt es eine gute Favoritenverwaltung, einen Fahrtenspeicher,<br />

eine Fahrer- beziehungsweise Fahrzeugbewertung sowie eine<br />

gute Übersicht <strong>über</strong> die vorbestellten Fahrten. Insgesamt ist<br />

Taxi.de ansprechend gestaltet, die Benutzerführung klar, die<br />

Bedienung klappt schnell und einfach. Lediglich die Nutzung<br />

des Fahrpreisrechners <strong>über</strong> die In-App-Karte ist umständlich,<br />

zumal Taxi.de hier manchmal abstürzte. Auch die Android-<br />

Version hat ein paar Schwächen in der Programmierung: So<br />

wurden Buttons teilweise nicht mehr angezeigt, und nach der<br />

Anmeldung blieb die Tastatur eingeblendet.<br />

40<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Taxi Deutschland<br />

Ein relativ großes Fahrernetz, aber nur wenige Features und<br />

Probleme bei der Vermittlung von Taxizentralenleistungen.<br />

Rund 20 000 Fahrzeuge deutschlandweit sind direkt an die App von Taxi Deutschland<br />

angebunden; ist kein Fahrer aus der App heraus buchbar, wird telefonisch die nächstgelegene<br />

Taxizentrale vermittelt. Allerdings funktionierte dies in unserem Test nicht<br />

einwandfrei: Gleich zweimal wurden wir mit falschen Telefonnummern verbunden.<br />

Auch die Vorbestellung arbeitet nicht zuverlässig: In der App wurde nicht die georderte<br />

Fahrt gespeichert, sondern nur der Anruf. Die zuständige Taxizentrale konnte aus<br />

dieser Übersicht heraus auch nicht kontaktiert werden.<br />

Eigentlich ist Taxi Deutschland ansprechend gestaltet und programmiert, die Benutzerführung<br />

gelungen, die vorgesehenen Features sind schnell und einfach zu erreichen.<br />

Eine Ortungsfunktion ist ebenfalls vorhanden, auch der Umfang der Bestelloptionen ist<br />

groß, nur ein Fahrpreisrechner ist leider nicht integriert. Der Standort verfügbarer Taxis<br />

ist in der In-App-Karte zu erkennen, auch die voraussichtliche Abholzeit wird angegeben.<br />

Bezahlmöglichkeiten oder eine Geschäftskundenfunktion sind je nach örtlichem<br />

Anbieter in die App eingebunden, die Möglichkeit, direkt <strong>über</strong> die App zu bezahlen, fehlt<br />

allerdings.<br />

Das große Aber: Diese Vielfalt wird nicht <strong>über</strong>all geboten. So waren in Stuttgart und<br />

Frankfurt zum Testzeitpunkt viele Features nicht vorhanden oder nicht nutzbar, die App<br />

diente somit nur als reine Telefonvermittlung. Auch fehlt eine Fahrer- und Fahrzeugbewertung.<br />

fazit<br />

Ob und welche App man für seine Taxibestellung nutzt, hängt vom persönlichen<br />

Bedarf und den regional verfügbaren Features ab. Wer umweltfreundlich<br />

fah ren will und in Berlin lebt, sollte sich Better Taxi anschauen. Wer<br />

als Businesskunde viel unterwegs ist, für den bietet Mytaxi mit speziellen<br />

Bezahlmöglichkeiten und Stammfah rerfunktion bequeme Extras. Auch wer<br />

häufig ein Taxi benötigt und seine Vorbestellungen <strong>über</strong>sichtlich verwalten<br />

will, fährt mit einer App mit entsprechender Funktionalität gut. Generell<br />

sollte man selbst ausprobieren, welche der Apps vor Ort die beste Leistung<br />

bietet. Bequem und trocken von A nach B kommt man mit jedem der Kandidaten.<br />

Wer eher selten ein Taxi braucht, kann auch einfach die bundesweit<br />

einheitliche Taxirufnummer 22456 wählen – das klappt am schnellsten.<br />

41


attle<br />

Glatt vs. Bart<br />

BATTLE<br />

Glatt versus bArt<br />

Wer sich schon mal frisch rasiert in den<br />

eisigen Wind in den Winteralpen bei minus<br />

20 Grad gestellt hat weiß: Isolierung null. Die<br />

Gesichtszüge frieren fest, und man wünscht<br />

sich, das After Shave durch eine Wärmecreme<br />

austauschen zu können. Gott sei dank<br />

gibt es Sturmhauben.<br />

Gepflegt aussehen ist hier der entscheidende<br />

Faktor. Gepflegt kommt immer an. Und mit<br />

glattem Gesicht und etwas Creme ist das in<br />

fünf Minuten erledigt. Schon kommt man bei<br />

geschätzten 95,57% der Ladys besser an, als<br />

mit Gesichtsbehaarung. Möge sie auch noch<br />

so gepflegt sein. (+1)<br />

Wer in letzter Zeit schon mal beim Drogeriemarkt<br />

nach dem Preis für die High-End-Rasierklingen<br />

geschaut hat weiß: Rasieren ist<br />

so teuer wie eine Risikolebensversicherung<br />

vom Testsieger. Zwar sind die mit aufwendigster<br />

Technik erzeugten Metallblätter<br />

unglaublich gut, aber auch teuer.<br />

Etwas Hygienischeres als eine glatte Haut<br />

ist kaum zu toppen. Außerdem vermute ich,<br />

dass wenn es mit der Rasierklingen-Industrie<br />

so weiter geht, man bald mit deren Produkten<br />

eine Bakterie köpfen kann. Falls sie es<br />

schaffen sollte auszuweichen, wird sie eine<br />

der Folgeklingen bestimmt erwischen! (+1)<br />

Künstlerisch austoben kann man sich nicht<br />

gerade, wenn man das Gesicht glatt rasiert.<br />

Man schäumt sich ein und bügelt einfach<br />

alles weg. Übrigens Koteletten zu formen,<br />

zähle ich nicht zu besonders kreativ! Was soll<br />

es, wenigstens ist man korrekt und passt in<br />

jedes Yuppie-Büro auf der Wall Street.<br />

Wärmedämmung<br />

Aufreissfaktor<br />

Kosten<br />

Hygiene<br />

Kreativität<br />

Schon mal einen Polarforscher ohne Bart<br />

gesehen: nein. Jetzt mag so mancher sagen:<br />

Liegt daran, dass es auf einer Extremexpedition<br />

keine Möglichkeit gibt, sich zu rasieren. Ich<br />

sage aber: Es liegt daran, dass die Gesichtsbehaarung<br />

die Kälte abhält. So mancher Eskimo<br />

würde wohl gern mehr Bart haben. (+1)<br />

Der Gesichtspullover wirkt meist sehr<br />

verwegen und introvertiert. Doch ist er nicht<br />

top in Schuss (Selbst die 3-Tage-Variante)<br />

sieht man nicht besonders sexy aus. Frauen<br />

sehen Outlaws zwar gerne im TV und auf der<br />

Kinoleinwand. Im wirklichen Leben ist es mit<br />

dem Bart aber eher schwierig.<br />

Den Bart gib es umsonst. Er wächst so vor<br />

sich hin, und zum Stutzen kann man zur Not<br />

auch die Küchenschere verwenden. Aber<br />

selbst, wenn man eine Einmalinvestition in<br />

einen Barttrimmer oder eine gute Schere<br />

tätigt, ist man immer noch kostengünstiger<br />

unterwegs, als mit Dauerkosten. (+1)<br />

Ein Bart ist einfach zu nah am Mund, den<br />

man, wie jeder weiß, zur Nahrungsaufnahme<br />

verwendet. Also ist man niemals davor gefeit,<br />

dass sich Speisereste darin verfangen können.<br />

Bäh – nicht so lecker. Ist der Schnautzer<br />

auch noch etwas zu lang, ist jeder Cappuccino<br />

eine Herausforderung.<br />

Es ist unglaublich, was Menschen alles mit<br />

ihrem Bart machen können (ich gehöre nicht<br />

dazu). Wenn man glaubt, man hat alles gesehen,<br />

kommt einer um die Ecke, der ein noch<br />

nie gesehenes Muster oder eine besondere<br />

Kombination aus Oberlippen-, Backen- oder<br />

Halsbartdesign zu bieten hat. (+1)<br />

Wie bei vielen Vergleichen aus dem täglichen Leben fällt das Ergebnis mit 2:3 knapp aus. Aber<br />

neben dem denkbar knappen Sieg liegen Bärte voll im Trend. Auf rege Ablehnung des Ergebnisses<br />

und neue Ideen oder Gedanken freue ich mich unter redaktion@dmax-magazin.de<br />

42<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


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<strong>DMAX</strong> MAGAZIN erscheint im Verlag WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH,<br />

Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar, Handelsregister München, HRB 154289<br />

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Titelthema<br />

<strong>Samy</strong> deluxe<br />

Viele<br />

haben<br />

gesagt:<br />

„Das ist<br />

so ein<br />

Rich-Kid.“<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, Deutsch-Rapper der zweiten Generation<br />

aus Hamburg, stand 2013 achtzehn Jahre auf der Bühne – für ihn der Anstoß zu<br />

seiner aktuellen CD-Produktion „Männlich“. <strong>Samy</strong> stammt aus dem Hamburger<br />

Stadtteil Eppendorf, der nicht gerade als Hamburgs Bronx bekannt ist.<br />

Von Jan Fleischmann<br />

44<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


foto: Axl Klein<br />

Im Interview verrät<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, was ihm<br />

beim Dreh zu „Männlich<br />

<strong>Deluxe</strong>“ am meisten<br />

Spaß brachte – und<br />

was ihn am meisten<br />

gefordert hat. Doch<br />

was bedeutet es für ihn<br />

privat und beruflich,<br />

ein Mann zu sein?<br />

45


Titelthema<br />

<strong>Samy</strong> deluxe<br />

Es gibt<br />

keine<br />

einfache<br />

Antwort.<br />

Notorisch<br />

begabt.<br />

„Männlich“ heißt das neue<br />

Album von <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, das<br />

am 21.03. erscheint.<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, Jahrgang<br />

1977, wuchs mit seiner<br />

Mutter in Hamburg-<br />

Eppendorf auf. Sein<br />

sudanesischer Vater verließ die Familie<br />

als <strong>Samy</strong> zwei Jahre alt war. Aus normalen<br />

Verhältnissen stammend, prägte ihn<br />

seine Herkunft und dunkle Hautfarbe.<br />

Zusammen mit DJ Dynamite gab er 1995<br />

in der Formation Dynamite <strong>Deluxe</strong> sein<br />

Bühnen-Debüt. <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong> bewegte<br />

sich im Umfeld des Independent-Labels<br />

Eimsbusch, dessen Kopf Jan Eißfeld war<br />

– später als Jan Delay bekannt. <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>,<br />

DJ Dynamite und Tropf, Hip-Hop-<br />

Produzent aus Hamburg, nahmen mit<br />

<strong>Deluxe</strong> Soundsystem ihr erstes Album<br />

auf, das 1999 erschien.<br />

Es war sein Durchbruch: Das Album<br />

stieg auf Platz vier der deutschen<br />

Album Charts, erzielte sechsstellige Verkaufszahlen.<br />

DJ Dynamite verließ die<br />

Truppe. Es folgen sein erstes Soloalbum<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, das Gemeinschaftsprojekt<br />

Wer hätte das gedacht? mit dem<br />

Stuttgarter Rapper Afrob und 2004 sein<br />

zweites Soloalbum Verdammtnochmal.<br />

Letzteres erreichte Platz zwei der deutschen<br />

Albumcharts und hielt sich drei<br />

Wochen in den Top Ten. <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong><br />

erhält Musikpreise wie Echo, Comet<br />

und den MTV Music Award, gründet<br />

mit <strong>Deluxe</strong> Records sein eigenes Label.<br />

Er engagiert sich für soziale Themen<br />

wie Ausländerfeindlichkeit und AIDS,<br />

arbeitet mit Jugendlichen. Die neue<br />

CD Männlich erscheint am 21. März.<br />

Passend dazu stürzt er sich in der sechsteiligen<br />

<strong>DMAX</strong>-Serie Männlich <strong>Deluxe</strong><br />

(läuft seit Februar, ganze Folgen findest<br />

du auf dmax.de) in eine Menge waghalsige<br />

Aktionen: Ob American Football,<br />

Boxen, Fallschirmspringen oder Motorcross<br />

– <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong> ist sich für nichts<br />

zu schade, um das Thema Männlichkeit<br />

zu ergründen.<br />

46<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Wie kamst Du auf Dein neues Projekt „Männlich“? Weil<br />

Rapper immer diese dicken Ketten tragen und diese<br />

vielen Armringe?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Vom Klischee bin ich genauso inspiriert wie<br />

von der Tiefe des Themas. Ich saß im Tour-Bus auf meiner<br />

letzten Tour 2012 und hatte auf einmal diesen Flash:<br />

Eigentlich sollte das Album letztes Jahr herauskommen,<br />

das Jahr, in dem ich seit 18 Jahren auf der Bühne stand, von<br />

1995 bis 2013 also. Und da hatte ich diesen Aufhänger, weil<br />

männlich einfach ein cooles Wort ist. Ich benutze männlich<br />

oft als Superlativ für Sachen, wie geil, cool oder heftig.<br />

Bei männlich bin ich vom Klischee, Männer reden gerne<br />

Scheiße, Männer geben gerne an, dieser Battle-Rapper-<br />

Spaß-Ebene, zu der thematischen Ebene gekommen. Auf<br />

dem Album sind vier oder fünf Songs, in denen es darum<br />

geht, wie Männer heute beeinflusst werden, erzogen werden,<br />

mit welchen Vorgaben wir Männer im Leben konfrontiert<br />

sind. Daneben sind auch andere Themen vertreten,<br />

wie Sex und Fremdgehen.<br />

Müssen Rapper harte Typen sein?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Im Rap ist die Definition von hart sehr larifari<br />

geworden, weil du als Rapper eine Getto-Story haben<br />

musstest, um hart zu sein. Jetzt ist es grade nicht mehr so.<br />

Aber vor ein paar Jahren, als der Gangster-Rap in Deutschland<br />

rauskam und alles um Härte ging, sind viele Rapper,<br />

die kein Gangster-Image besaßen, verschwunden. Rap in<br />

Deutschland ist von der Entstehung her sehr mittelständisch<br />

– wie die Fanta Vier. Erst Mitte 2000 kam es dazu, dass die<br />

Unterschicht in Deutschland eine Stimme bekommen hat im<br />

deutschen Rap. Viele Leute, die nicht aus dieser Unterschicht<br />

entspringen, schienen dann nicht mehr ins Bild zu passen.<br />

Wir haben ja nicht alle die schlimmsten Leben gehabt. Aber<br />

manche kommen halt aus solchen Vierteln und alleine das<br />

berechtigt sie zu sagen: „Mein Leben war hart.“<br />

Wie war es bei Dir?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Bei mir haben viele gesagt: „Oh, er kommt<br />

aus Eppendorf, er ist ein absolutes Rich-Kid.“ Ich habe<br />

47


Titelthema<br />

<strong>Samy</strong> deluxe<br />

Gerüchte gehört, meine Eltern wären Uniprofessoren – was<br />

natürlich nicht schwer zu schlussfolgern ist, wenn jemand<br />

so notorisch begabt ist wie ich. Aber es ent<strong>spricht</strong> leider<br />

nicht der Wahrheit. Ich war im Reichenviertel, aber hatte<br />

nichts, was meine Mitschüler hatten. Vom schönen Fahrrad,<br />

bis zu den Klamotten – ich bin auf keinen Fall bettelarm<br />

aufgewachsen, aber eben einfach ganz normal. Ich war in<br />

einem Viertel, in dem wenige Leute mit anderer Hautfarbe<br />

waren oder <strong>über</strong>haupt von ausländischer Herkunft. Das<br />

Anderssein war daher mein Ding: Das Gefühl, dass viele<br />

um einen herum denken, dass man nicht dahin gehört. Das<br />

hat mich in meiner Jugend begleitet.<br />

Wie kam die Zusammenarbeit mit <strong>DMAX</strong> zustande?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Der Grundgedanke war, etwas in diesem<br />

Reality-Look zu machen. Meine Freundin ist beruflich sehr<br />

viel im TV-Business tätig, vor der Kamera und seit ein paar<br />

Jahren auch als Produzentin. Sie hat angefangen, um die<br />

Ideen ein schriftliches Konzept zu spinnen. Das war kein<br />

leichter Prozess: Wir haben das erste Mal zusammengearbeitet<br />

und ich bin sehr dickköpfig. Ich mache nicht jeden<br />

Scheiß, sondern nur, wenn ich darauf Bock habe – nicht<br />

weil mir es jemand sagt. Mit dem fertigen Konzept sind wir<br />

dann auf <strong>DMAX</strong> zugegangen, die auch sofort von der Idee<br />

angetan waren. Nach ein wenig Feintuning war dann klar,<br />

das sich unsere Ideen mit denen von <strong>DMAX</strong> super ergänzen.<br />

Wie viele Tage habt Ihr gedreht?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Auf der Vorab-Tour im November haben wir<br />

sechs, sieben Tage gedreht. Insgesamt war es drei Wochen<br />

aktive Arbeit vor der Kamera. Das waren mit die krassesten<br />

Wochen meines Lebens, weil ich jeden Tag abends auf der<br />

Bühne stand, aber tags<strong>über</strong> irgendwelche merkwürdigen<br />

Aktionen machen musste: American-Football-Training, im<br />

Eiskanal Kanufahren, echt lustige Sachen.<br />

Was war für Dich das Härteste beim Dreh?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Das American Football-Training, weil’s richtig<br />

Sport war. In den letzten Jahren, wo ich so viel produziere,<br />

sitze ich zu viel. Beim American-Football-Training habe ich<br />

gemerkt, dass ich so unglaublich unfit bin. Das war echt so<br />

hart, als mein Kreislauf mir gesagt hat: Du stirbst. Das siehst<br />

du auch auf den Aufnahmen. Jedes Mal, wenn die Kamera<br />

nah auf mir ist, habe ich gesagt: „Ich sterbe.“<br />

Du hast auch gegen Deinen alten Trainer geboxt und<br />

kamst dabei ganz schön ins Schwitzen.<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich habe vorher noch nie gesparrt. Das war<br />

für mich ganz, ganz surreal. Ich habe mich gefühlt, als wäre<br />

ich in Slomo. Als ob ich mich halb so schnell bewege wie er<br />

– und er sich dreimal so schnell wie ich.<br />

Aber American Football hat Dich mehr in die Bredouille<br />

gebracht?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ja – bei dem Mannschaftstraining war der psychologische<br />

Druck höher. Wenn einer etwas verkackt, müssen<br />

alle Liegestützen machen.<br />

Du hast Dich mit Henry Maske unterhalten. Dessen Botschaft:<br />

In der Niederlage kann ein Mann zeigen, ob er ein<br />

Kerl ist. Welche Niederlagen hast Du einstecken müssen,<br />

und was hast Du draus gelernt?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich bin froh <strong>über</strong> jede Erfahrung – habe aber<br />

auch viele schlechte Erfahrungen gemacht. Früh verheiratet<br />

sein und ein Kind kriegen, sehr früh getrennt sein und Scheidung.<br />

Das ist meine größte Niederlage – die dazu geführt hat,<br />

dass mein Sohn jetzt auf einem anderen Kontinent aufwächst.<br />

Bei der Musik: Am Anfang meiner Karriere hatte ich so<br />

unglaublich viel Erfolg, ohne es <strong>über</strong>haupt zu wollen. Das<br />

war eine Luxus-Position, die der Grund dafür ist, dass ich das<br />

48<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


jeden Fall nervös. Aber nicht so, dass ich es nicht mehr<br />

machen wollte.<br />

immer noch erfolgreich mache. Aber viele von den Sachen, die<br />

ich danach gemacht habe, konnten nicht mehr an den ersten<br />

Erfolg anknüpfen.<br />

Was hat Dir beim Dreh am meisten Spaß gemacht?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich fand Fallschirmspringen unglaublich. Das ist<br />

ein Gefühl, das ich noch mehr als einmal im Leben haben will.<br />

Wann ging Dir beim Fallschirmspringen richtig das<br />

Zäpfchen?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Der Flug nach oben hat ziemlich lange<br />

gedauert. Es dauerte zehn, fünfzehn Minuten, bis wir auf<br />

4000 Meter Höhe waren. Mir war es fast schon langweilig,<br />

ich war <strong>über</strong>haupt nicht nervös im Flugzeug. Aber dann<br />

auf einmal leuchtet so ein rotes Licht und die Tür geht auf.<br />

– Wir waren ja ein paar, die im Tandem gesprungen sind,<br />

weil wir das noch nie gemacht haben. Und dann waren<br />

da noch fünf, sechs Einzelspringer. Die springen aus dem<br />

Stand, haben sich in die Tür reingestellt, wie beim S-Bahn-<br />

Surfen – und dann einfach losgelassen. Das fand ich krass,<br />

da sieht man erstmal, wie Schwerkraft funktioniert. Das<br />

geht so unglaublich schnell: Die waren einen halben Meter<br />

vor mir, haben losgelassen und waren eine Millisekunde<br />

später nur noch einen Zentimeter groß. Dann musste ich<br />

an den Rand rücken und guck so raus. Da wurde ich auf<br />

Wie kann man sich den freien Fall vorstellen? Anders als<br />

Achterbahn?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich hasse Achterbahnfahren, ich mag dieses<br />

Rumgeruckel nicht. Aber Fallen ist sehr entspannt. Der freie<br />

Fall war etwa 40 bis 50 Sekunden lang, auf jeden Fall sehr<br />

schnell. Der Typ meinte auch, er hätte noch nie so schnell<br />

beschleunigt, wir waren bei etwa 240 km/h oder sowas.<br />

Dann zieht er diesen Gurt. Ich habe mir diesen Moment<br />

viel schlimmer vorgestellt, in dem der Schirm dich fängt.<br />

Man hat ja das Ding im Schritt, diesen Gurt. Aber das ging,<br />

wie wenn man mit dem Auto <strong>über</strong> einen größeren Hubbel<br />

fährt. Und ab da ist alles superentspannt. Du siehst dann<br />

so eine Postkartenlandschaft. Wir haben das hier in Norddeutschland<br />

gemacht, in der Nähe von Itzehoe. Du schwebst<br />

dann so drei Minuten langsam runter und wirst von deinem<br />

Manager empfangen, der sich nicht getraut hat. (lacht)<br />

Das Highlight der Show ist, dass wir es einfach gemacht<br />

haben. Es gibt so viel Kram, wo ich denk: „Ist bestimmt<br />

cool, das zu machen“, aber ich habe eben nicht die Zeit<br />

dafür. Und durch die Sendung kam ich dann dazu. Das<br />

dann noch mit Leuten zu machen, mit denen man eh gerne<br />

Zeit verbringt, also mit meinen Freunden, ist ein Erlebnis.<br />

Die Aktionen haben uns zusammengeschweißt. Selbst<br />

wenn wir’s nicht dokumentiert hätten, hätten wir uns in<br />

zehn Jahren dar<strong>über</strong> totgelacht. Aber wir haben’s jetzt sogar<br />

in High-Definition, geschnitten und mit Sound unterlegt<br />

und können’s uns in zehn, zwanzig Jahren angucken und<br />

unseren Enkeln zeigen.<br />

Ein Zitat aus der Serie: „Komplexes Thema Männlichkeit“.<br />

Ist es für Männer heute schwerer, sich als Mann zu<br />

fühlen?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich glaube, eine einfache Antwort darauf gibt es<br />

nicht. Deshalb sind wir oftmals in Situationen gegangen, die<br />

etwas mit extrem zu tun hatten, weil das natürlich ein männliches<br />

Klischee ist. Aber egal, ob du beim Fallschirmspringen<br />

bist oder beim Motorcross, es gibt <strong>über</strong>all auch Frauen, die das<br />

machen. Ich dachte bei der Motorcross-Strecke, ich bin richtig<br />

krass am Start. Und dann erzählte mir die Frau, die uns die<br />

Anzüge angezogen hat, dass sie schon als fünfjähriges Kind<br />

auf dieser Strecke Motorrad gefahren ist. Da dachte ich: Okay,<br />

49


Titelthema<br />

<strong>Samy</strong> deluxe<br />

so männlich ist das ja anscheinend doch nicht. (lacht) Ich war<br />

da mit meiner coolen Cross-Maschine, mit dem geilen Anzug,<br />

mit dem coolen Helm und dachte: Yeah, voll männlich. Ich<br />

find’s eher amüsant, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen.<br />

Man muss ja keine Antwort haben – wir haben es<br />

einfach <strong>über</strong>all ausgetestet.<br />

Ihr habt die Klassiker gemacht: Boxen, Fallschirmspringern,<br />

Pokern. Sind das so die Sachen, die zum Mann sein<br />

gehören?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Deshalb habe ich ja gesagt: Es gibt keine definitive<br />

Antwort. Es gibt bestimmt mehr Frauen als Männer. Lass<br />

es vierzig Prozent Männer sein – das sind Milliarden Menschen.<br />

Wie willst du das vernünftig in einem Schaffensabschnitt<br />

abdecken. Du kannst nicht die ganze Mannigfaltigkeit<br />

– da passt ja dieses Wort auch – präsentieren. Du kannst nur<br />

die Sachen machen, die dir selbst grade einfallen. Natürlich<br />

mussten wir auch Sachen so legen, dass es zur Tour-Route<br />

passte. Etwa, wir müssen in Kaiserslautern etwas machen.<br />

Was gibt’s da? Da gibt’s viel amerikanische Kultur, also machen<br />

wir American Football.<br />

Das sind alles die coolen Sachen. Dürfen Männer auch<br />

Schwächen zeigen?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Auf jeden Fall. Aber die kannst du nicht so<br />

leicht darstellen. Ich hätte auch gesagt, wir helfen jetzt mal<br />

einen Tag im Kindergarten aus. Aber das ist nicht so leicht<br />

zu organisieren. Ein Kindergarten kann nicht einfach sagen:<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong> kennen wir, und wir geben mal zwanzig Kinder<br />

von Leuten in die Hände von Rappern und einer Crew. Da<br />

müssen vorher Einverständniserklärungen unterschrieben<br />

werden. Oder dass du als Mann mal kurz bei der Geburt<br />

eines Kindes zusiehst.<br />

Wie war es bei Deinem Sohn?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Das ging leider nicht, weil es am Ende ein Kaiserschnitt<br />

wurde. Das konnte ich nicht angucken.<br />

War der härteste Moment in Deinem Leben während des<br />

Drehs – oder außerhalb?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Manche Situationen waren körperlich extrem<br />

anstrengend. Aber das belastet mich nicht wirklich, weil ich<br />

weiß, dass es sofort wieder vorbei ist. Die größten Krisen<br />

in meinem Leben waren definitiv keine physischen Krisen,<br />

sondern mentale.<br />

Welche?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich bin ein Mensch, der immer am Suchen<br />

ist. Was ist richtig, was muss ich machen, wie soll ich<br />

Sachen angehen? Ich bin von vielen Sachen inspiriert, bin<br />

sehr viel gereist. An all diesen Orten denke ich, das ist<br />

eigentlich das richtige Leben. Vieles in dieser Gesellschaft<br />

finde ich nicht wirklich richtig und wichtig. Aber diese<br />

Sachen sind wichtig, solange man hier ist. Das Auto ist<br />

wichtig, das Outfit ist wichtig, das ist alles so wichtig. Ich<br />

mag diese Orte, an denen man nur in Flip Flops, Shorts<br />

und Tank Tops rumsitzt.<br />

Welche Widerstände musstest Du in Deiner Karriere<br />

<strong>über</strong>winden?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Jede Karriere ist schwer. Jeder von uns, der<br />

etwas richtig gut findet und das auch gut machen möchte,<br />

hat es schwer. Weil er sich eh schon mit seinen eigenen Ansprüchen<br />

so kaputt macht. Weil man die ganze Zeit denkt:<br />

„Vielleicht sollte ich es so machen, vielleicht hätte ich das<br />

machen sollen.“ Deshalb ist es eh schon schwer, etwas Kreatives<br />

zu machen und dann noch in der Öffentlichkeit damit<br />

zu stehen, ist noch schwerer und dann noch das Genre Hip<br />

Hop ist noch schwerer.<br />

Spielt da auch das eine oder andere männliche Klischee,<br />

wie nicht aufgeben oder an einer Sache dranbleiben,<br />

eine Rolle?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Auf jeden Fall. Sonst kann man gar nicht so<br />

lange in der Öffentlichkeit sein. Wenn man ein sensibler<br />

Mensch ist, der Sachen emotional an sich ran lässt, dann<br />

ist es nicht leicht. Heutzutage ist es schwer, wenn man als<br />

Mensch aufwächst und eigentlich alles möglich ist. Wenn<br />

man weiß, dass man eigentlich alles machen kann, und es<br />

nur damit vereinbaren muss, was man sich zutraut, ist es<br />

auch nicht leicht. Eigentlich kann man alles machen – aber<br />

viele Leute trauen sich nicht viel zu.<br />

Was hast Du aus dem Dreh mitgenommen?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Dass ich mehr Sport machen muss. Dar<strong>über</strong><br />

hinaus – ich finde eigentlich, dass TV ein Supermedium ist.<br />

Nicht weil ich denke, ich wäre der Begnadetste aller TV-<br />

Moderatoren. Aber Sendungen können eben auch gut sein.<br />

Ich glaube, viele Sachen im Fernsehen sind bewusst scheiße<br />

gemacht, weil die Leute eben denken, alle da draußen wären<br />

vollkommen blöde.<br />

50<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


In der ersten Single „Halt dich gut<br />

fest“ gibt <strong>Samy</strong> zusammen mit den<br />

Fanta Vier so richtig Gas.<br />

Was ist Dein persönliches Fazit aus der Suche nach der<br />

Männlichkeit?<br />

<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Also – meine persönliche Definition von Männlichkeit<br />

ist dieses Versuchen. Einfach immer mehr Sachen versuchen.<br />

Ich halte mich schon für einen lebensfrohen, vielseitigen<br />

und viel ausprobierenden Menschen. Aber ich habe jetzt<br />

nochmal Sachen gemacht, die ich sonst nie getan hätte. Bei<br />

der nächsten Tour, wenn keine Kameras dabei sind, werde ich<br />

mit der ganzen Band in einen Kletterpark gehen oder ähnliche<br />

Sachen durchziehen. Es ist einfach gut, aktiv zu sein.<br />

Es gibt aber kein Resümee, „das ist jetzt männlich“. Viele von<br />

den Sachen, die ich als extrem männlich und hart empfinde,<br />

machen Frauen genauso krass. Ich glaube, es ist dieses Immerweiter-Ausprobieren,<br />

auch Spaß am Leben haben und dieser<br />

innere Junge. Viele Sachen, die wir gemacht haben, sind richtige<br />

Kinderträume, wie Baggerfahren. Einfach nicht immer<br />

rational denken: „Macht das Sinn für mein Leben?“, sondern<br />

es macht Sinn, einfach Spaß zu haben. Ich denke, das ist auch<br />

ein Teil von Männlichkeit, sich mit irgendwelchem Unsinn die<br />

Zeit zu vertreiben und sich daran zu erfreuen.<br />

51


Abenteuer<br />

downhill:<br />

mountainbike<br />

Fotos: Ralf Schäuble · Getty images · Hersteller<br />

52<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Über<br />

Stock<br />

und<br />

Stein<br />

Winter ade – Speckrolle<br />

oh je! Doch keine Panik:<br />

Auf einem Mountainbike<br />

schmelzen die Speckpolster<br />

dahin wie der<br />

Schnee in der Frühlingssonne,<br />

und du hast<br />

obendrein noch mächtig<br />

Spaß, denn kaum eine<br />

andere Sportart verbindet<br />

adrenalingeladenes<br />

Outdoorvergnügen mit<br />

faszinierender Technik<br />

besser als der Mountainbikesport.<br />

Wir bringen<br />

dich auf den Trail!<br />

Von Sebastian Stoll<br />

53


Abenteuer<br />

downhill:<br />

mountainbike<br />

Langsam aber sicher<br />

neigt sich die<br />

kalte Jahreszeit<br />

ihrem Ende zu,<br />

der Frühling steht vor der Haustüre.<br />

Doch wie bekommt man<br />

den verdammten Winterspeck<br />

jetzt bloß wieder runter? Wenn<br />

die Prinzenrolle langsam aber<br />

sicher <strong>über</strong> die Gürtelschnalle<br />

hinauswächst, hilft nur eines:<br />

Sport! Doch welcher? Joggen?<br />

Ach so, das ist dir zu langweilig,<br />

du willst eine Sportart mit mehr<br />

Action? Wie wäre es denn mal<br />

mit einer Runde Mountainbiken?<br />

Bei dieser Sportart treffen Adrenalin,<br />

fahrerisches Können und<br />

jede Menge Technik in der freien<br />

Natur aufeinander. Die perfekte<br />

Atmosphäre also, um den Alltagsstress<br />

und den angefutterten<br />

Winterspeck abzubauen.<br />

Grenzenloses<br />

Fahrvergnügen<br />

Ein großer Vorteil des Mountainbikes<br />

ist dessen Vielseitigkeit:<br />

Während bei anderen Sportarten<br />

der Aktionsradius auf eine Sporthalle,<br />

asphaltierte Straßen, einen<br />

Tennisplatz oder eine kurze<br />

Laufrunde beschränkt ist, kann<br />

man mit dem Mountainbike ein<br />

sehr großes Areal entdecken. In<br />

Deutschland gibt es eine riesige<br />

Auswahl an Routen, den sogenannten<br />

Trails, auf denen man<br />

weit abseits des hektischen Straßenverkehrs<br />

und des Abgasmuffs<br />

sein Fahrvergnügen suchen<br />

kann. Letzteres ist auch abhängig<br />

vom Können des Fahrers,<br />

denn ein Mountainbike ist nicht<br />

irgendein Drahtesel, mit dem<br />

man mal eben schnell zum Penny<br />

um die Ecke gurkt, sondern ein<br />

hochmodernes Sportgerät, das es<br />

zu beherrschen gilt. Die Möglichkeit,<br />

sich fahrerisch ständig<br />

weiterzuentwickeln, die eigenen<br />

Grenzen immer neu auszuloten<br />

ohne dabei immer die gleiche<br />

Umgebung um sich herum zu<br />

haben, ist ein weiterer Reiz<br />

dieses Sports. Wann bremse ich<br />

am besten – und vor allem wie<br />

stark, ohne dabei die Bremse zu<br />

<strong>über</strong>hitzen? Welche Übersetzung<br />

ist die beste? Welche Linie nehme<br />

ich bei der Abfahrt? Fragen <strong>über</strong><br />

Fragen, die sich nur durch Erfahrung<br />

beantworten lassen.<br />

Technik, die<br />

begeistert!<br />

Als der Mountainbikesport<br />

Anfang der 1990er-Jahre zum<br />

ersten Mal boomte, war das<br />

Traumbike beim Händler des<br />

Vertrauens schnell gefunden: Ein<br />

Stahlrahmen mit Schaltung und<br />

Stollenreifen – das war’s auch<br />

schon im Großen und Ganzen,<br />

viel mehr Auswahlmöglichkeiten<br />

gab es damals noch nicht. Heute<br />

sieht die Sache ganz anders aus,<br />

das Mountainbike hat sich zu<br />

einem echten Hightech-Fahrgerät<br />

gemausert – alleine die Auswahl<br />

an unterschiedlichen Biketypen<br />

ist enorm: Neben Hardtails und<br />

Fullys, tummeln sich heiße Enduro-Geschosse<br />

und sogar Mountainbikes<br />

mit Elektroantrieb. Die<br />

Hardware dieser Offroad-Boliden<br />

ähnelt mittlerweile der Ausstattung<br />

einer Motocross-Maschine:<br />

Federgabeln und am Dämpfer<br />

am Hinterbau federn starke Stöße<br />

auf dem Trial ab. Hohe Abfahrtsgeschwindigkeiten<br />

werden mit<br />

hydraulischen, gelochten Scheibenbremsen<br />

abgebremst. Eine<br />

breite Auswahl an Reifentypen<br />

ermöglicht Fahrspaß zu jeder<br />

Jahreszeit, selbst dem eisigen<br />

Winter kann man mit Spikes<br />

besetzten Reifen trotzen. Womit<br />

auch schon ein weiterer Reizfaktor<br />

des Mountainbikesports<br />

gefunden wäre: Das Tuning! Was<br />

früher der Sportauspuff oder<br />

der Fuchsschwanz am Auto war,<br />

ist heute die Sportbremse oder<br />

Renndämpfer am Bike – beim<br />

Tuning gilt die Regel: Je leichter<br />

die Teile und je hochwertiger das<br />

Material, desto teurer wird das<br />

Gesamtpaket. Aber man muss es<br />

ja nicht gleich <strong>über</strong>treiben; wer<br />

auf der Suche nach einem Einsteigerbike<br />

ist, sollte 1.000 Euro<br />

investieren, in dieser Preisklasse<br />

finden sich bereits ordentliche<br />

Bikes. Na, Lust bekommen? Auf<br />

den folgenden Seiten zeigen wir<br />

dir tolle Bikes, die besten Mountainbike-Gebiete,<br />

und Olympiasiegerin<br />

Sabine Spitz gibt ein paar<br />

heiße Tipps, wie das mit dem<br />

Mountainbiking richtig geht.<br />

54<br />

<strong>DMAX</strong> MAGazin april 2014


Trail gesucht?<br />

Hier gibt es jede<br />

Menge:<br />

gpsies.com<br />

outdooractive.com<br />

mountainbiketrails.de<br />

Hilfreiche<br />

Apps für Mountainbiker<br />

Gpsies<br />

(iOS, Android;<br />

kostenlos)<br />

Die mobile Version<br />

der Internetplattform:<br />

Gpsies bietet<br />

jede Menge Trails<br />

und Strecken zum<br />

Nachfahren.<br />

Komoot<br />

(iOS, Android;<br />

kostenlos)<br />

Die App Komoot<br />

zeichnet deine Tour<br />

auf und versorgt dich<br />

mit neuen Strecken.<br />

Maps 3D<br />

(iOS, 2,95 Euro)<br />

Umfangreiche<br />

Outdoor-App mit<br />

3D-Ansichten des<br />

Geländes. Gut geeignet,<br />

um Anstiege<br />

besser einschätzen<br />

zu können, inklusive<br />

Reisecomputer mit<br />

Geschwindigkeitsanzeige<br />

und zurückgelegter<br />

Distanz. Mit<br />

Maps 3D lassen sich<br />

außerdem detaillierte<br />

Topokarten<br />

beliebig auswählen<br />

und kostenlos<br />

herunterladen, auch<br />

zeichnet die App<br />

die gefahrene<br />

Strecke auf.<br />

Zubehör<br />

und Tuning<br />

04> Kleider machen Biker: Nur mit robuster und perfekt<br />

sitzender Kleidung macht die Mountainbiketour richtig Spaß – wer<br />

es bei der Abfahrt richtig krachen lassen will, sollte nebst Helm<br />

zusätzliche Protektoren tragen. Im Bild: Alpinestars MTB Bionic<br />

Shorts (um 90 Euro).<br />

06<br />

04<br />

01<br />

02<br />

03<br />

06> Reifenwechsel: Reifen sind der<br />

einzige Verbindungspunkt zwischen<br />

dem Gelände und deinem Bike. Nur mit<br />

dem passenden Gummi hast du richtig<br />

guten Grip – für nahezu jeden Geländetyp<br />

gibt es die passenden Reifen. Im<br />

Bild: Maxxis High Roller II und Maxxis<br />

Ikon (je um 40 Euro)<br />

07> Wer bremst verliert? Von<br />

wegen: Wer bei einer Abfahrt zu spät<br />

bremst, der landet schnell am nächsten<br />

Baum. Wer seinem Bike zu mehr Bremskraft<br />

verhelfen will, der sollte sich die<br />

R1 Racing-Bremse von Formula Italy (ab<br />

294 Euro) montieren, denn wer später<br />

bremst, ist länger schnell...<br />

01> Griffig: Handschuhe sorgen für den<br />

nötigen Grip beim Bremsen und halten die<br />

Hände ohne Blasen am Lenker. Im Bild:<br />

Lodown Gloves von Specialized. 29 Euro<br />

02> Und Action: Du hast alles gegeben,<br />

es war ein unvergesslicher Trail, aber<br />

keiner will dir deine Geschichte glauben?<br />

Dann solltest du beim nächsten Mal<br />

einfach eine robuste Actionkamera wie die<br />

Garmin Virbe Elite (399 Euro) oder die Go<br />

Pro Hero+ 3 Black Editon (449 Euro) auf<br />

dem Helm montieren, dann gibt’s keine<br />

Ausreden mehr...<br />

03> Alles auf einen Blick: GPS-<br />

Bikecomputer wie der Garmin Edge 510<br />

(299 Euro) und sein größerer Bruder<br />

Garmin Edge 810 (je nach Ausstattung ab<br />

449 Euro) zeigen dir nicht nur die aktuelle<br />

Geschwindigkeit und die zurückgelegte<br />

Distanz an, sondern zeichnen deine Touren<br />

auch fleißig auf. Der Garmin Edge 810<br />

verfügt zusätzlich <strong>über</strong> eine Kartenansicht,<br />

damit du dich unterwegs nicht verirrst.<br />

05> Na, drückt’s? Wenn der Sattel nicht<br />

perfekt zu deinem Hintern passt, dann<br />

bringt dir auch das beste Bike nichts. Hier<br />

hilft nur eines: den Wunschsattel vor dem<br />

Kauf ausprobieren und auf eine Aussparung<br />

in der Mitte achten. Im Bild: Specialized<br />

Phenom Expert (um 100 Euro).<br />

05<br />

07<br />

55


Abenteuer<br />

downhill:<br />

mountainbike<br />

TyPBERATung<br />

Hardtail, Allmountain-Fully, Enduro: Welcher Biketyp bist du? Du hast keine Ahnung?<br />

Kein Problem: Wir helfen dir mit unserer kleinen Kaufberatung ein wenig auf<br />

die Sprünge. Grundsätzlich sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Laufräder<br />

ausreichend groß sind, damit das Bike stabil auf dem Trail liegt. Auch die Rahmengröße<br />

muss zur Körpergröße passen. Wichtig für rasante Abfahrten ist außerdem,<br />

dass der Federweg der Federgabel ausreichend groß dimensioniert ist – unter 100<br />

Millimeter heißt es schnell: Ende Gelände.<br />

Einsteiger<br />

Ordentliche Mountainbikes für Einsteiger gibt es bereits ab etwa 1000 Euro. Zwar sind<br />

hier noch nicht alle technischen Gimmicks wie bei den Topmodellen verbaut, aber ein<br />

gutes Hardtail – dieser Biketyp hat eine feste Rahmengeometrie und vorne Federgabel<br />

– lässt sich in dieser Preisklasse problemlos ergattern. Ein gutes Einsteigerbike ist das<br />

Haibike Edition RX Pro, das für rund 1.600 Euro zu haben ist. Es verfügt <strong>über</strong> Fox-<br />

Federgabel mit 100 Millimeter Federweg und eine Shimano Deore XT-Schaltung.<br />

Ambitionierter Racer<br />

Du willst der Schnellste sein? Du legst Wert<br />

auf das beste Material? Dann brauchst du<br />

ein echtes Racebike – doch das gibt’s nicht<br />

geschenkt: 4.000 Euro sollte man schon<br />

investieren, wenn man einen dieser Offroad<br />

Flitzer sein Eigen nennen möchte. Dabei<br />

haben Race-Mountainbikes einen Hardtail-<br />

Rahmen ohne zusätzlichen Dämpfer. Ein<br />

waschechtes Race-Mountainbike ist das<br />

Grand Canyon CF SLX von Canyon mit<br />

ultraleichtem Hardtail-Carbonrahmen – ein<br />

idealer Untersatz für einen Bikemarathon.<br />

56<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


5<br />

Anspruchsvoller<br />

Allrounder<br />

Alles kann, nichts muss: Wer für<br />

alle Geländetypen bestens gerüstet<br />

sein möchte, der greift zu einem<br />

Allmountain-Fully. Die Bikes<br />

verfügen <strong>über</strong> Gabeldämpfung und<br />

einen Dämpfer am Rahmen. Da<br />

man es mit diesen Bikes auch gerne<br />

bergab krachen lässt, sollten die<br />

Bremsen ausreichend dimensioniert<br />

sein und die Anbauteile möglichst<br />

stabil. Auch der Federweg<br />

sollte ausreichend groß dimensioniert<br />

sein (ca. 140 Millimeter).<br />

Ein hervorragender Allrounder ist<br />

beispielsweise das Canyon Spectral<br />

AL, das in verschiedenen Ausstattungsvarianten<br />

ab 1.999 Euro<br />

zu haben ist. Ebenfalls empfehlenswert<br />

ist der Allround-Bolide<br />

Specialized Enduro Comp 29 für<br />

rund 3000 Euro.<br />

Technikfreak<br />

E-Bikes sind groß im Kommen, und auch<br />

vor den Mountainbikes macht dieser<br />

Trend nicht Halt. Ein attraktiver Vertreter<br />

dieser Klasse ist das Haibike XDuro RX<br />

mit einem Bosch Elektromotor, der bis zu<br />

250 Watt leistet. Ideal für alle, die nicht<br />

von alleine in die Gänge kommen.<br />

beste<br />

Mountainbike-Regionen<br />

in Deutschland<br />

1 Bayern<br />

In der Region zwischen dem<br />

Foggensee und dem Walchensee<br />

gibt es jede Menge fantastischer<br />

Mountainbike-Routen. Hier kann<br />

man nicht nur mächtig Höhenmeter<br />

sammeln, sondern auch die<br />

tolle Landschaft genießen. Hier<br />

finden sich für Mountainbiker<br />

nahezu alle Schwierigkeitsgrade.<br />

Wer die teils steilen Anstiege<br />

problemlos meistern möchte,<br />

sollte bereits ein paar Höhenmeter<br />

gesammelt haben. Ein idealer<br />

Ausgangspunkt für ein Mountainbike-Wochenende<br />

in Bayern ist<br />

Garmisch-Partenkirchen.<br />

2 Schwarzwald<br />

Im Schwarzwald finden sich<br />

alpenähnliche Verhältnisse: In der<br />

Region um den Feldberg herum<br />

gibt es unzählige anspruchsvolle<br />

Anstiege gepaart mit unberührter<br />

Natur. Hier kann man nicht nur<br />

mächtig schwitzen, sondern auch<br />

gut Stress abbauen. Natürlich gibt<br />

es im Schwarzwald auch viele<br />

anfängerfreundliche Routen. Ein<br />

guter Ausgangspunkt für ein Bikewochenende<br />

ist Freiburg. Freiburg<br />

lässt sich schnell <strong>über</strong> die A5 erreichen,<br />

von dort aus gelangt man<br />

schnell in die Feldberg-Region.<br />

3 Pfälzer Wald<br />

Der Naturpark Pfälzer Wald ist<br />

mit 1798 Quadratkilometern<br />

eine der größten Waldflächen in<br />

Deutschland. Kein Wunder also,<br />

dass man hier ein Mekka für<br />

Mountainbiker vorfindet. Neben<br />

zahlreichen knackigen Berg-<br />

etappen, gibt es hier eine Vielzahl<br />

anspruchsvoller Trails in der unberührten<br />

Natur. Perfekter Startpunkt<br />

ist die Region entlang der<br />

deutschen Weinstraße zwischen<br />

Landau und Bad Dürkheim. Von<br />

hier gelangt man schnell in den<br />

Pfälzer Wald und ebenso schnell<br />

zu einer erfrischenden Weinschorle<br />

nach der Tour. Die Weinstraße<br />

verläuft parallel zur Autobahn A65<br />

und lässt sich sehr gut erreichen.<br />

4 Fichtelgebirge<br />

Adrenalinhaltige Abfahrten, griffige<br />

Felsformationen aus Granit,<br />

tolle Landschaft: Das Fichtelgebirge<br />

hat Mountainbikern einiges zu<br />

bieten und eignet sich ebenfalls<br />

perfekt für ein verlängertes Wochenende<br />

mit dem Bike. Ein guter<br />

Ausgangspunkt ist Weißenstadt,<br />

das etwa 120 Kilometer nordöstlich<br />

von Nürnberg liegt. Hier ist<br />

auch der Weißenstädter See, in<br />

dem man seine Beine nach einer<br />

ausgiebigen Sommertour wieder<br />

abkühlen kann.<br />

5 Odenwald<br />

Südlich von Frankfurt lädt der Naturpark<br />

Bergstraße-Odenwald zu<br />

einem verlängerten Wochenende<br />

dem Mountainbike ein. Hier findet<br />

sich für jeden Fahrer der richtige<br />

Schwierigkeitsgrad, von leicht<br />

bis anspruchsvoll ist in dem 3500<br />

Quadratkilometer großen Areal<br />

alles dabei. Der Odenwald lässt<br />

sich perfekt <strong>über</strong> die Autobahn<br />

A5 erreichen. Ausgangspunkte<br />

sind unter anderem Weinheim,<br />

Heppenheim oder Bensheim.<br />

57


Abenteuer<br />

Interview<br />

Sabine spitz<br />

Sabine Spitz ist die Vorzeigeathletin<br />

des deutschen Mountainbikesports<br />

– in einem Interview<br />

stand sie uns ausführlich Rede<br />

und Antwort.<br />

Steckbrief<br />

Sabine Spitz<br />

Sabine, Du hast auf dem<br />

Mountainbike so ziemlich<br />

alles gewonnen, was man<br />

gewinnen kann – was treibt<br />

Dich immer wieder an? Und<br />

was macht den Reiz für<br />

Dich aus?<br />

Das Faszinierende am<br />

Mountainbikesport ist der<br />

Mix aus knallhartem Ausdauersport<br />

und die perfekte<br />

Beherrschung des Bikes.<br />

Neben Kondition und Kraft<br />

ist auch das Gefühl für den<br />

Untergrund und das Gelände<br />

notwendig, um schnell<br />

zu sein. Es braucht perfekte<br />

Fahrtechnik, Mut und Durchsetzungsvermögen<br />

im Kampf<br />

Mann gegen Mann. Ich finde<br />

eine tolle Kombination, die es<br />

so kaum ein zweites Mal gibt.<br />

Dazu kommt, dass ich im<br />

Training mit dem Mountainbike<br />

einen großen Aktionsradius<br />

habe, ich komme an Orte<br />

an die ich normalerweise nur<br />

als Wanderer oder Spaziergänger<br />

hinkomme und kann<br />

dabei die Natur genießen.<br />

Alter<br />

42<br />

GröSSe<br />

1,69 Meter<br />

Gewicht<br />

60 Kilogramm<br />

Erfolge<br />

Olympiasieg in Peking 2008,<br />

zweifache Weltmeisterin, dreifache<br />

Europameisterin sowie<br />

vielfache Deutsche Meisterin<br />

Hobbies<br />

In der Sonne liegen, Lesen,<br />

Musik hören, backen, Skilaufen<br />

Deshalb macht mir das<br />

Mountainbiken immer noch<br />

so viel Spaß. Dabei sind stets<br />

alle Sinne gefragt. Bei einer<br />

Abfahrt kann ich es nicht einfach<br />

rollen lassen, wie beim<br />

Rennradfahren, sondern<br />

muss sehr aufmerksam sein<br />

und mitdenken: Wo ist die<br />

meiste Traktion? Wo habe ich<br />

den geringsten Krafteinsatz?<br />

Man ist einfach permanent<br />

gefordert.<br />

Wann und wie hast Du Dich<br />

mit dem Mountainbike-<br />

Virus infiziert?<br />

Durch meinen Mann, das<br />

war 1993. Ich war damals<br />

zweiundzwanzig und bin<br />

schon vorher ein bisschen<br />

mit dem Mountainbike<br />

unterwegs gewesen, aber das<br />

war damals eher locker, alle<br />

paar Wochen habe ich damals<br />

das Bike rausgeholt. Aber<br />

dadurch, dass mein Mann<br />

schon vorher Leistungssport<br />

gemacht hat, bin ich stärker<br />

mit dem Mountainbikesport<br />

in Kontakt gekommen.<br />

Also hast Du mit 22 ja<br />

vergleichsweise spät mit<br />

dem Leistungssport angefangen?<br />

Ja, das war schon sehr spät.<br />

Aber trotzdem war es noch<br />

nicht zu spät, wie die Erfolge<br />

beweisen, auch wenn damals<br />

kaum jemand an mich<br />

geglaubt hat. Es war ein<br />

langer Prozess, in dem ich<br />

der Weltspitze immer näher<br />

gekommen bin. Was dabei<br />

für mich immer entscheidend<br />

war, war der Glaube an meine<br />

eigene Leistungsfähigkeit.<br />

Natürlich hängt es auch damit<br />

zusammen, dass der Mountainbikesport<br />

erst Anfang<br />

der 1990er-Jahre so richtig<br />

aufkam. Wenn man sich da<br />

mal die ersten Wettkämpfe<br />

in Erinnerung ruft, dann<br />

war das ein ganz anderes<br />

Niveau als die Rennen heute.<br />

Das waren oft noch normale<br />

Wald- und Wiesenwege, auf<br />

denen man unterwegs war. In<br />

den letzten zehn Jahren sind<br />

die Anforderungen an die<br />

Fahrtechnik deutlich größer<br />

geworden. Die Strecken sind<br />

anspruchsvoller, mit Sprüngen,<br />

Drops oder extremen<br />

Wurzel- und Felspassagen.<br />

Teilweise werden die Strecken<br />

komplett neu gebaut – wie<br />

zum Beispiel die Runde bei<br />

den olympischen Spielen in<br />

London. Da der Mountainbikesport<br />

ein sehr komplexer<br />

Mix aus Kraft, Ausdauer und<br />

koordinativen Fähigkeiten ist,<br />

hilft es, wenn man eine breite<br />

sportliche Ausbildung hat.<br />

Mir hat es beispielsweise viel<br />

gebracht, dass ich früher im<br />

Turnen war.<br />

Mittlerweile wird man von<br />

der Auswahl an verschiedenen<br />

Biketypen regel-<br />

58<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


echt <strong>über</strong>flutet – auf was<br />

sollte man beim Kauf einen<br />

neuen Bikes denn unbedingt<br />

achten?<br />

Ich würde mich auch ein<br />

wenig im Freundeskreis<br />

umhören und vielleicht<br />

auch jemanden als Berater<br />

mitnehmen, wenn ich zum<br />

Fachhändler gehe. Man<br />

muss ja auch erst einmal<br />

den Fachhändler seines<br />

Vertrauens finden, und da<br />

ist es sicherlich hilfreich,<br />

wenn man jemanden an der<br />

Hand hat, der einem eine<br />

Hilfestellung geben kann. Das<br />

Repertoire ist mittlerweile<br />

sehr groß, von den Laufradgrößen<br />

angefangen, dann<br />

gibt es Fullys, Hardtails, und<br />

auch diese Varianten lassen<br />

sich wieder in Untergruppen<br />

wie Marathon, Enduro und<br />

so weiter unterteilen. Aber<br />

wenn jemand mit dem Sport<br />

anfängt und vielleicht nur im<br />

leichten Gelände unterwegs<br />

ist, dann macht man mit<br />

einem Hardtail, das eine 100<br />

Millimeter-Federgabel hat,<br />

sicher nichts falsch. Wenn<br />

jemand in den Alpen oder<br />

auf anspruchsvolleren Trails<br />

unterwegs sein möchte, der<br />

sollte sich <strong>über</strong>legen, ob er<br />

sich ein Fully kauft. Grundsätzlich<br />

sollte man erst einmal<br />

sein Einsatzgebiet kritisch<br />

hinterfragen: Wie nutze ich<br />

das Rad? In welchem Gelände<br />

bin ich unterwegs? Das hilft<br />

einem dabei, die Auswahl<br />

einzugrenzen. Ganz wichtig<br />

ist auch, dass das Bike die<br />

richtige Größe hat.<br />

Wie viel Geld sollte ich<br />

für ein Mountainbike denn<br />

investieren?<br />

Na ja, also tausend Euro sollte<br />

man auf jeden Fall einplanen.<br />

Grundsätzlich gilt die Regel,<br />

je leichter desto teurer. In der<br />

Regel macht sich die Mehrinvestition<br />

auch bezahlt. Wenn<br />

ich beispielsweise ein leichtes<br />

Rad habe, das gut reagiert,<br />

dann habe ich unterwegs<br />

einfach mehr Spaß, als wenn<br />

ich mit einem schwerfälligen<br />

Bike unterwegs bin. Für jedes<br />

Kilogramm, dass das Bike –<br />

oder auch der Fahrer – mehr<br />

wiegt, muss man etwa 5 Watt<br />

Mehrleistung erbringen.<br />

Gerade am Anfang, wenn die<br />

Beine noch nicht so gut trainiert<br />

sind, ist ein leichteres<br />

Bike auch von Vorteil.<br />

Wie sieht denn Dein Trainingsalltag<br />

aus? Variierst<br />

Du Deine Sportarten oder<br />

machst Du das ganze Jahr<br />

das gleiche Training?<br />

Abwechslung ist sehr wichtig<br />

beim Training. Man kann<br />

nicht das ganze Jahr <strong>über</strong> das<br />

gleiche Programm Tag ein<br />

Tag aus absolvieren, sondern<br />

muss das Training immer<br />

auf die Gegebenheiten und<br />

auch auf die Saisonphase, in<br />

der man sich gerade befindet,<br />

anpassen. Für die Saison 2014<br />

In den letzten zehn Jahren sind die<br />

Anforderungen an die Fahrtechnik<br />

deutlich größer geworden.<br />

hat bereits im vergangenen<br />

November die Vorbereitung<br />

begonnen. Da stand dann<br />

Grundlage und Kraftausdauer<br />

im Fokus. Ab Februar geht<br />

das spezifischere Training<br />

los, dazu gehören vor allem<br />

Intervalltraining und Techniktraining.<br />

Hier baue ich die<br />

Power auf, die ich dann bei<br />

den ersten Wettkämpfen,<br />

die von Anfang März bis<br />

September kontinuierlich<br />

stattfinden, benötige.<br />

Wie viele Kilometer kommen<br />

da pro Jahr zusammen?<br />

Da komme ich schon so auf<br />

20.000 bis 25.000 pro Jahr auf<br />

der Straße und im Gelände.<br />

Wobei die Saison von November<br />

bis September, dauert.<br />

Der Oktober ist dann mein<br />

Ferienmonat. Da versucht<br />

man, sich körperlich und<br />

mental zu regenerieren. Aber<br />

ganz ohne Bike geht es auch<br />

da nicht…<br />

Das ist ganz schön viel –<br />

wie motiviert man sich da<br />

an einem schlechteren Tag?<br />

Klar es gibt immer wieder<br />

harte Trainingstage, die nicht<br />

so viel Spaß machen, oder<br />

auch das Wetter einfach<br />

schlecht ist. Aber da muss<br />

man professionell sein und<br />

sich sagen, dass man davon<br />

später wieder im Wettkampf<br />

durch ein gutes Ergebnis profitiert.<br />

Ich trainiere ja nicht<br />

für meinen Trainer, sondern<br />

für mich selbst. Man muss<br />

sich vor allem an schlechteren<br />

Tagen vor Augen halten,<br />

dass das alles einem bestimmten<br />

Ziel dient, auf das<br />

man hinarbeitet, und dass<br />

auch dieser Tag ein wichtiger<br />

Teil des Ganzen ist.<br />

Inwiefern kann mir denn<br />

meine Ernährung mir dabei<br />

helfen, fit zu werden oder<br />

zu bleiben?<br />

Die Aussage, „Man ist, was<br />

man isst“ kommt nicht von<br />

ungefähr. Eine gute ausgewogene<br />

Ernährung hat<br />

einen großen Einfluss auf<br />

die Leistungsfähigkeit. Was<br />

die erfolgreichen Ausdauer-<br />

Sportler schon lange nicht<br />

mehr praktizieren, sind die<br />

bekannten „Pastaparties“,<br />

an denen man haufenweise<br />

Kohlenhydrate in sich hineinschaufelt.<br />

Dann hat die Nudel als<br />

Allzweckwaffe gegen müde<br />

Radlerbeine ausgedient?<br />

Ja, weil die Aufnahmefähigkeit<br />

für Kohlenhydrate im<br />

Körper begrenzt ist und alles,<br />

was zu viel in den Körper<br />

gelangt, wandert direkt auf<br />

die Hüften (lacht).<br />

Mountainbike-Strecken<br />

führen ja <strong>über</strong> unbefestigtes<br />

Terrain – kann man<br />

denn einen Wettkampf hier<br />

<strong>über</strong>haupt planen? Wie<br />

sieht die Vorbereitung für<br />

ein Rennen aus?<br />

Oh ja, die wichtigen Wettkämpfe<br />

werden sehr genau<br />

geplant. Das betrifft natürlich<br />

das Training, aber auch das<br />

eingesetzte Material. Das<br />

ist bei uns fast so wie in der<br />

Formel 1. Wenn ich zum<br />

Beispiel eine bekannte Strecke<br />

59


Abenteuer<br />

Interview<br />

Sabine spitz<br />

aus dem Weltcup-Kalender<br />

vor mir habe, dann weiß ich<br />

schon vorher in etwa, wie<br />

die Strecke aussieht: Wie<br />

ist der Anspruch? Wo sind<br />

die Knackpunkte? Welchen<br />

Untergrund habe ich? Das<br />

berücksichtigt man bei der<br />

Vorbereitung. Beim Weltcupfinale<br />

in Norwegen dieses<br />

Jahr bin ich beispielsweise mit<br />

meinem Team (das Sabine<br />

Spitz Haibike Pro Team,<br />

Anm.d.Red.) angereist, obwohl<br />

ich wegen meiner zweiten<br />

Schulterverletzung nicht<br />

fahren konnte, nur um mir<br />

ein Bild von den Anforderungen<br />

zu machen, die mich bei<br />

der WM dieses Jahr erwarten.<br />

Die Eindrücke fließen jetzt<br />

mit in die Vorbereitungen auf<br />

den Saisonhöhepunkt ein.<br />

Außerdem sind wir jetzt auch<br />

schon damit beschäftigt, uns<br />

<strong>über</strong> das Material, das eingesetzt<br />

werden soll, Gedanken<br />

zu machen, welche Reifenprofile,<br />

welche Gummimischung,<br />

welche Übersetzung, Hardtail<br />

oder Fully? In der Zeit unmittelbar<br />

vor dem Wettkampf haben<br />

wir auch die Möglichkeit,<br />

auf der Strecke zu trainieren,<br />

die richtigen Linien zu finden<br />

und auch den Rhythmus<br />

der Strecke zu erfühlen. Das<br />

ist sehr wichtig, wenn man<br />

schnell sein will. Es kann<br />

auch passieren, dass man bei<br />

nassen Bedingungen eine<br />

andere Linie fahren muss, als<br />

bei trockenen Verhältnissen.<br />

Wenn ich bei Trockenheit<br />

problemlos <strong>über</strong> eine Wurzel<br />

fahre, funktioniert das bei<br />

Nässe nicht mehr unbedingt.<br />

Also gibt es eine Trockenund<br />

eine Nasslinie wie im<br />

Motorsport?<br />

Richtig, so kann man das<br />

sagen.<br />

Du hattest in Deiner Karriere<br />

neben großartigen<br />

Erfolgen auch Stürze oder<br />

Verletzungen wegstecken<br />

müssen – wie geht man<br />

denn als Spitzensportler<br />

damit um?<br />

Wenn ich auf meine Karriere<br />

zurückblicke, muss ich sagen,<br />

dass die meisten Stürze<br />

glimpflich ausgegangen sind.<br />

Meist ließen die kleineren<br />

Verletzungen wie Abschürfungen<br />

oder Prellungen<br />

gut behandeln und waren<br />

schnell wieder verheilt. Leider<br />

war das 2013 ein wenig<br />

anders. Gleich zweimal habe<br />

ich mir im Training zu den<br />

beiden wichtigsten Rennen<br />

des Jahres – beim Weltcup-<br />

Start im Mai und vor dem<br />

WM Ende August – einmal<br />

links und einmal rechts eine<br />

schwere Schultereckgelenks-<br />

Sprengung zugezogen. Das<br />

war sehr bitter. Aber auch<br />

in diesen Momenten bin<br />

ich nicht der Typ, der mit<br />

seinem Schicksal hadert –<br />

ich stehe lieber auf, als liegen<br />

zu bleiben. Ich schaue lieber<br />

nach vorne und nutze die<br />

Energie, die ich dadurch<br />

gewinne, um wieder gesund<br />

zu werden. Ok, dieses Jahr<br />

war es schon etwas schwieriger,<br />

da ich innerhalb von so<br />

kurzer Zeit gleich zweimal<br />

die gleiche Verletzung hatte.<br />

Dann stellt man sich schon<br />

auch mal die Sinnfrage, ob<br />

das, was man da macht,<br />

noch das Richtige ist. Nach<br />

einer Woche war das aber<br />

erledigt, und für mich war<br />

es dann wichtig, dass ich<br />

die Saison nicht mit einem<br />

Sturz, sondern mit einem<br />

positiven Wettkampferlebnis<br />

beende. Deshalb bin ich<br />

schon fünf Wochen nach der<br />

zweiten Schulteroperation<br />

doch noch bei den deutschen<br />

Marathonmeisterschaften<br />

gestartet. Das war eine gute<br />

Entscheidung, denn mit<br />

Platz zwei war ich auch noch<br />

sehr erfolgreich.<br />

Du hast ja neben Deiner<br />

Karriere als Mountainbikeprofi<br />

auch immer wieder an<br />

Fotoshootings teilgenommen<br />

– wäre Deine zweite<br />

Karriere denn Fotomodel<br />

gewesen? Oder gibt es vielleicht<br />

eine andere Sportart,<br />

die Dich neben dem<br />

Mountainbiken noch reizen<br />

würde?<br />

Seit wann ist es denn eine<br />

Sportart, vor der Kamera<br />

zu stehen? (lacht). Na<br />

dann fassen wir mal meine<br />

Eckdaten zusammen: ich bin<br />

1,67 Meter groß und damit<br />

wohl ein kleines bisschen zu<br />

klein, um eine Modelkarriere<br />

zu starten. Und die anderen<br />

Hinterlassenschaften, die der<br />

Mountainbikesport so mit<br />

sich bringt, würde wahrscheinlich<br />

jede Menge Nachbearbeitung<br />

erfordern (lacht).<br />

Aber im Ernst: es war immer<br />

auch schön, solche Fotoshootings<br />

zu machen und auch<br />

die Fotografen, mit denen ich<br />

zusammengearbeitet habe,<br />

waren auch immer begeistert.<br />

Aber es ist auch anstrengend,<br />

nach so einem Shootingtag<br />

freue ich mich dann auch<br />

wieder, wenn ich auf mein<br />

Bike steigen kann.<br />

Bleibt da <strong>über</strong>haupt noch<br />

Zeit für Freizeit? Hast Du<br />

Hobbies?<br />

Für Hobbies bleibt leider in<br />

der Tat nicht viel Zeit, da<br />

nach dem Training ja auch<br />

noch die ganz alltäglichen<br />

Dinge erledigt werden müssen.<br />

Die Wäsche muss gewaschen<br />

werden und einkaufen<br />

60<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


muss man ja auch. Außerdem<br />

achte ich darauf, dass die<br />

Regenerationsphasen und die<br />

Trainingsphasen ausgeglichen<br />

sind, damit ich mich wieder<br />

fit für das nächste Training<br />

fühle. Nur eben Zeit für aktive<br />

Hobbies – außer Lesen und<br />

in der Sonne liegen– bleibt<br />

dann kaum noch.<br />

Was sind denn Deine<br />

Lieblingsstrecken? Hast Du<br />

einen Geheimtipp?<br />

Natürlich die „Sabine Spitz<br />

Mountainbike-Arena“ in Bad<br />

Säckingen. Die Runde wurde<br />

extra für die Deutsche Meisterschaft<br />

2012 gebaut und<br />

ist auch dieses Jahr wieder<br />

Austragungsort für die Deutsche<br />

Meisterschaft. Insgesamt<br />

eignet sich die Region entlang<br />

am Hochrhein hervorragend<br />

zum Mountainbiken, es gibt<br />

hier viele tolle Trails. Ich<br />

bin auch häufig im Engadin<br />

in der Schweiz unterwegs.<br />

Dort gibt es ebenfalls geniale<br />

Strecken, und man ist den<br />

Mountainbikern gegen<strong>über</strong><br />

sehr liberal eingestellt. Leider<br />

keine Selbstverständlichkeit.<br />

Wen würdest Du gerne mal<br />

mit auf einen Trail nehmen?<br />

Auf jeden Fall mal Angela<br />

Merkel – ich würde ihr dann<br />

ein E-Bike anbieten. Mit<br />

Walter Röhrl war ich schon<br />

mal unterwegs, das war sehr<br />

witzig, und das würde ich<br />

gerne jederzeit wiederholen.<br />

Dein schönster Moment im<br />

Sattel?<br />

Da gibt es jede Menge, einer<br />

davon war nicht im Sattel, da<br />

habe ich zu Fuß die Ziellinie<br />

bei den Olympischen Spielen<br />

in Peking 2008 <strong>über</strong>quert<br />

und die Goldmedallie gewonnen.<br />

Der zweitschönste<br />

Moment war definitiv letztes<br />

Jahr der Sieg beim Weltcuprennen<br />

in Andorra – das<br />

war ein toller emotionaler<br />

Moment nach der zehnwöchigen<br />

Verletzungspause, der<br />

mich auch darin bestärkt hat,<br />

weiterzumachen.<br />

Dann bleibst Du uns weiter<br />

erhalten?<br />

Klar, solange die Performance<br />

stimmt und ich motiviert bin,<br />

bleibe ich auf jeden Fall dem<br />

Profisport treu.<br />

Sabine’s Bike<br />

Das Profibike von Olympiasiegerin Sabine Spitz wiegt gerade einmal 7,65 Kilogramm und ist ein waschechtes Renngerät mit den besten<br />

und leichtesten Anbauteilen, von denen viele individuelle Einzelanfertigungen sind. Ein absoluter Traum für jeden Mountainbike-Fan!<br />

Sattel Tune Speedneedl<br />

Speziell für Sabine<br />

angepasster Rennsattel mit<br />

Alcantarabezug und Carbondecke,<br />

der nur 89 Gramm<br />

auf die Waage bringt<br />

Flaschenhalter<br />

Tune Wasserträger<br />

uni<br />

Schaltwerk SRAM XX1<br />

Schaltwerk mit verstärkter Feder, um Kettensprünge zu vermeiden<br />

Bremsen Magura MT8<br />

Extrem leichte Bremsen mit Bremshebel aus Carbon<br />

Rahmen<br />

Haibike Greed<br />

Carbon 29<br />

Team Edition<br />

Extrem leichter<br />

Rahmen<br />

(Gewicht: unter<br />

1000 Gramm)<br />

Gabel Magura TS8 100 SL<br />

Gabel ohne Lockout, um<br />

Gewicht zu sparen<br />

Bremsscheibe<br />

Storm 160<br />

Kette KMC SL11X<br />

Extrem leichte und<br />

stabile Kette mit goldener<br />

Nitritbeschichtung<br />

für besseren<br />

Lauf und geringeren<br />

Verschleiß<br />

Pedal Crank Borther Eggbeater 11<br />

Superleichte Pedale (185 Gramm pro Paar), die auch im Schlamm perfekt funktionieren<br />

Kurbel SRAM XX1, einfach<br />

Übersetzung wird je nach Strecke zwischen 28 und 38 Zähnen gewählt.<br />

Spezielle Form der Zähne macht eine Kettenführung <strong>über</strong>flüssig<br />

61


City break<br />

inside<br />

antwerpen<br />

fotos: Luise Müller-Hofstede<br />

Go West!<br />

Hafenstadt,<br />

Diamanten handel,<br />

Mode und Design<br />

– das alles ist Antwerpen.<br />

Doch die Stadt hat noch<br />

viel mehr zu bieten und<br />

lüftet ihre Geheinisse nur<br />

zu gern. Von Karolin Langfeldt<br />

Noch ist Antwerpen<br />

hauptsächlich<br />

Diamantenhändlern<br />

und Modefans ein Begriff, doch<br />

dass kann sich schnell ändern. Die<br />

belgische Stadt ist weitläufig und<br />

lässt sich doch zu Fuß erlaufen. Sie<br />

ist eine Fundgrube für Antiquitäten<br />

und Inspiration für Design<br />

gleichermaßen. Sie ist Königin der<br />

Waffeln und die heimliche Hauptstadt<br />

des Kaffees.<br />

Go West! Wir sind dem Ruf<br />

gefolgt und haben uns von Joris,<br />

der seit vielen Jahren in Antwerpen<br />

wohnt, die für ihn schönste<br />

aller Städte zeigen lassen.<br />

Antwerpen liegt im Norden,<br />

nur 80 km von der Nordsee entfernt<br />

und ist mit seinem Hafen,<br />

nach Hamburg und Rotterdam<br />

der drittgrößte Europas, ein<br />

wichtiger Handelsort. Nicht nur<br />

für die üblichen Handelswaren,<br />

sondern insbesondere für<br />

Diamanten. Rund 60 Prozent<br />

aller Rohdiamanten werden <strong>über</strong><br />

die 500.000-Einwohnerstadt<br />

gehandelt. Sofort denkt man<br />

an schmuckbehängte Diven in<br />

Pelzmänteln und ihre dicken<br />

ein<br />

gut<br />

gehütetes<br />

Geheimnis<br />

reichen Ehemännern, mit Zigarre<br />

im Mund, denen etwas Verruchtes<br />

anhaftet. Wir werden eines<br />

Besseren belehrt: Die Antwerper<br />

sind sehr herzliche und entspannte<br />

Kosmopoliten, die ihr Geld am<br />

liebsten in gutes Essen und Wein<br />

stecken. Glamour findet man hier<br />

wenig, guten Geschmack dafür<br />

umso mehr. Und sie sind wahnsinnig<br />

stolz auf ihre Stadt.<br />

62<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


„Wir lieben unser<br />

Antwerpen, für uns ist<br />

es das Größte und kann<br />

mit Weltstädten wie New<br />

York, Paris oder Berlin<br />

locker mithalten“!<br />

Wir holen Joris im Bed &<br />

Breakfast Rosier 10 ab. „Wenn ich<br />

nicht zu Hause schlafe, schlafe ich<br />

hier“, erklärt uns Joris und fügt<br />

lachend hinzu, „natürlich nicht<br />

als Hotelgast, das B&B gehört<br />

meiner Freundin.“<br />

Unser erster Anlaufpunkt ist<br />

das Caffénation, eine Institution<br />

in Sachen Kaffee. Seit <strong>über</strong> zehn<br />

Jahren beschäftigt man sich hier<br />

im Coffeeshop, der sich <strong>über</strong> drei<br />

Stockwerke zieht, mit den braunen<br />

Bohnen. Auf alle erdenklichen<br />

Weisen bereiten sie den<br />

köstlichen Wachmacher zu: mit<br />

der traditionell italienischen Espressomaschine,<br />

mit der Frenchpress<br />

und auch der gute alte<br />

Filterkaffee hat sein Comeback.<br />

Während wir unseren ersten Kaffee<br />

des Tages trinken, es werden<br />

noch viele folgen, denn Antwerpen<br />

hat die höchste Anzahl<br />

an Bars, Cafés und Restaurants<br />

pro Kopf der Welt, erklärt Joris<br />

geheimnisvoll: „Heute verrate ich<br />

euch ein Geheimnis“!<br />

Allerdings nicht sofort, erstmal<br />

gibt es ein bisschen Familiengeschichte<br />

oder sollte man<br />

es Tragödie nennen?! Joris wäre<br />

fast ein „Senior“ geworden. Jeder,<br />

der in zweiter Generation in<br />

Antwerpen geboren ist, darf sich<br />

so nennen. Leider beschlossen<br />

Joris Eltern für eine Weile aus<br />

der Stadt rauszuziehen, und so<br />

wurde Joris außerhalb geboren,<br />

und der Titel entfiel.<br />

 Nach seinem Studium der<br />

Sportwissenschaften, hat es ihn<br />

wieder in die Hafenstadt gezogen.<br />

Über mehrere Jahre gestaltete er<br />

das Nachtleben Antwerpens aktiv<br />

mit. Im schicken Süden der Stadt<br />

lag seine Bar „Mokador“. „Es war<br />

eine schöne Zeit, aber irgendwann<br />

war es vorbei und ich hatte<br />

Lust auf Neues. Immer nur nachts<br />

zu arbeiten ist außerdem extrem<br />

kräftezehrend.“<br />

Jetzt arbeitet der 34-Jährige<br />

als Restaurantmanager im hippen<br />

Norden. Seitdem 2011 das MAS<br />

(Museum aan de Stroom) aufgemacht<br />

hat, hat sich die vorher<br />

ruhige Gegend zum angesagtesten<br />

Viertel gemausert. Der Yachthafen,<br />

die Docks und die ehemaligen Fabrikgebäude,<br />

in denen sich heute<br />

Restaurants und Bars verstecken,<br />

haben <strong>über</strong>haupt nichts Kleinstädtisches.<br />

Ein Hauch New York oder<br />

Barcelona liegt in der Luft.<br />

Versorgt mit Koffein folgen<br />

wir Joris Richtung Kloosterstraat,<br />

die im Westen der Stadt liegt und<br />

parallel zum Fluss Schelde verläuft.<br />

„Wer Antiquitäten mag, für<br />

den ist die Kloosterstraat das Paradies“,<br />

ver<strong>spricht</strong> er uns auf dem<br />

Weg dahin. Aber vorher machen<br />

wir noch einen kleinen Abstecher,<br />

denn es ist Freitag und jeden<br />

Freitag ist Vrijdagsmarkt! „Wenn<br />

ich nicht arbeite, komme ich öfter<br />

einfach zum Gucken hier her.<br />

Es bieten sich einem oft lustige<br />

Szenen, und manchmal ersteigere<br />

ich sogar spontan etwas.“<br />

Auf dem Freitagsmarkt werden<br />

Antiquitäten und Sachen aus<br />

63


City break<br />

inside<br />

antwerpen<br />

Haushaltsauflösungen versteigert.<br />

Die Auktion beginnt bei einem<br />

Euro. „Man kann hier wahre<br />

Schnäppchen ersteigern, aber<br />

auch viel Schrott. Aber das ist<br />

das Spiel. Am lustigsten sind die<br />

Händler. Es ist immer dasselbe<br />

Team, das sich jedes Mal lautstark<br />

streitet und beschimpft. Ob das<br />

alles nur Show ist, oder ob sie<br />

wirklich Stress haben, konnte ich<br />

noch nicht rausfinden.“<br />

Wir könnten dem Spektakel<br />

noch ewig folgen, aber Joris<br />

drängt weiter. Es gibt noch so<br />

viel zu sehen! In der Kloosterstraat<br />

angekommen, erkennen wir,<br />

dass er Recht hat. In der kleinen<br />

Kopfsteinpflasterstraße mit ihren<br />

dreistöckigen Altbauten, reiht<br />

sich ein Antiquitätenladen an<br />

den nächsten! Doch anders als in<br />

Deutschland, ist die angebotene<br />

Ware erschwinglich. Vielleicht sollte<br />

man in Zukunft mit dem Auto<br />

nach Antwerpen kommen und<br />

sich den Kofferraum vollladen.<br />

Der Weg führt uns vorbei an<br />

einer von Joris Lieblingskneipen<br />

Vischmij (Fischer). „Hier kommen<br />

wirklich alle her, außer den<br />

Touristen“, lacht Joris. Gelegen<br />

ist die Kneipe im Stadtteil Sint<br />

Andres. Früher lebten hier die<br />

Fischer, dann die Sozialbenachteiligten,<br />

und heute ist es eine wilde<br />

Mischung aus Arm, Reich, Jung<br />

und Alt. Genauso ist es auch im<br />

Vischmijn. „Um diese Zeit“, es ist<br />

mittlerweile Mittag, „gehört der<br />

Vischmijn den älteren Herren, die<br />

sich vor dem Mittagessen noch<br />

ein kleines Bierchen gönnen und<br />

die neuesten Sportergebnisse<br />

austauschen. Freitag und Samstagabend<br />

kommen dann deren<br />

Enkel hierher. Es ist ein beliebter<br />

Treffpunkt für das erste Bier, bevor<br />

man gemeinsam weiterzieht.“<br />

Ein Relikt aus der Zeit, in<br />

dem die Bar hauptsächlich bei<br />

den weniger Betuchten beliebt<br />

war, hängt noch an der Wand:<br />

der Spaarmaatschppij. Wenn man<br />

möchte, die Sparkasse der kleinen<br />

Leute. Früher haben nur die Reichen<br />

ein Sparkonto bei der Bank<br />

bekommen, die Ärmeren haben<br />

ihr Geld in briefkastenähnlichen<br />

Holzkästen verwahrt, die es in den<br />

Bars gab. Den Schlüssel hatte nur<br />

der Barbesitzer. „Ich stehe auf der<br />

Warteliste“, verrät uns Joris, „aber<br />

das kann noch lange dauern. Die<br />

Spaarmaatschppij sind heutzutage<br />

sehr beliebt, bei Reich und Arm.<br />

Anstelle eines letzten Drinks,<br />

schmeißen viele einfach ein paar<br />

Euro in ihr Sparfach. Am Ende<br />

des Jahres gibt es ein großes Essen<br />

und der Barbesitzer verteilt das<br />

Ersparte. „Da kann schon ganz<br />

schön was zusammenkommen,<br />

außerdem ist es ein Riesenspaß.“<br />

Ein Bierchen gönnen wir<br />

uns auch, schließlich ist Belgien<br />

bekannt für seine guten und zahlreichen<br />

Biersorten. „Drei Belgoo<br />

Luppoo, bitte“, ordert Joris „eine<br />

der leckersten belgischen Biersorten.“<br />

Doch seine eigentliche Leidenschaft<br />

gilt dem Wein. „Es gibt<br />

viel schlechten belgischen Wein,<br />

aber die, die gut sind, sind dann<br />

richtig gut.“ Joris hat die Hoffnung,<br />

dass die Weinqualität in den<br />

64<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


nächsten Jahren noch mal steigen<br />

wird. Schon heute profitiert, so<br />

traurig es auch ist, Belgiens Weinkultur<br />

von der Erderwärmung.<br />

Jetzt wollen wir aber endlich<br />

die gute belgische Küche probieren,<br />

von der Joris schon so<br />

viel geschwärmt hat. In Belgien<br />

findet eine Fusion französischer<br />

und nordischer Köstlichkeiten<br />

statt. Antwerpen ist außerdem<br />

bekannt für seinen frischen Fisch,<br />

die besten Restaurants der Stadt<br />

sind Fischrestaurants. Wie zum<br />

Beispiel das Dôme sur Mer, in<br />

das Joris uns zum Abschluss des<br />

Tages noch führen wird. Austern,<br />

Schnecken, Muscheln und Krabben<br />

lassen wir uns schmecken,<br />

natürlich begleitet von einem guten<br />

Schluck belgischen Weißwein.<br />

Zum Mittagessen halten wir<br />

es etwas einfacher, aber nicht<br />

minder lecker. Wir essen im<br />

Norden der Stadt in einem ehemaligen<br />

Fabrikgebäude. Heute<br />

ist es ein schickes Restaurant und<br />

Delikatessenladen. Das Konzept<br />

von Ersterem ist einfach:<br />

Es gibt das Lieblingsessen vom<br />

Koch, nämlich Fleischbällchen.<br />

Allerdings variieren diese täglich,<br />

mal sind sie mit Käse und Speck<br />

gefüllt, mal mit rote Beete und<br />

Birnen. Simpel, aber köstlich.<br />

Zugegebenermaßen ganz<br />

schön deftig, aber wie bereits<br />

erwähnt ist Antwerpen die<br />

heimliche Hauptstadt des Cafés<br />

und darum machen wir uns,<br />

bevor wir die Altstadt genauer<br />

unter die Lupe nehmen, auf zum<br />

nächsten Café. Vorbei am MAS,<br />

<strong>über</strong> die Brücke, die den Yachthafen<br />

<strong>über</strong>quert in einen Teil der<br />

Stadt, der noch hauptsächlich<br />

seinen Bewohnern gehört. Heute<br />

Morgen gab es Espresso, im Café<br />

Broer Bretel (Bruder Hosenträger)<br />

entscheiden wir uns für<br />

Filterkaffee. Die Wintersonne<br />

strahlt mit all ihrer Kraft, neben<br />

uns flirtet ein Pärchen, „jetzt<br />

habe ich es euch gezeigt: Antwerpen<br />

mein gut gehütetes Geheimnis!“,<br />

schmunzelt Joris.<br />

Joris Tipps<br />

Museum aan de Strom – Hanzestedenplaats 1 · www.mas.be<br />

Café Broer Bretel – bestes Café im Norden der Stadt · Nassaustraat 7 ·<br />

www.broerbretel.be<br />

Caffènation – eine Institution im Bereich des Kaffees ·<br />

Mechelsesteenweg 16 · www.caffenation.be<br />

Blue Fonz – schönster Antiquitätenladen in der Kloosterstraat ·<br />

Klosterstraat 12 · www.bluefonz.be<br />

Dôme sur Mer – eines der besten Fischrestaurants Antwerpens ·<br />

Arendstraat 1 · www.domeweb.be<br />

Huis A. Boon – edler Lederhandschuhladen · Lombardenvest 2 ·<br />

www.glovesboon.be<br />

Café de Vischmijn – urige Eckkneipe · Riemstraat 20 · www.cafedevismijn.be<br />

Den Draak – gemütliches Nachbarschaftspub · Draakplaats 1<br />

Balls & Glory – perfekter Lunchplace ·<br />

Felixpakhuis De Markt Godefriduskaai 30 · www.ballsnglory.be<br />

Vitrin – stylische Bar im schicken Süden · Marnixplaats 14 · www.vitrin.eu<br />

Rosier 10 – schönes Bed & Breakfast im Zentrum der Stadt · Rosier 10 ·<br />

www.rosier10.be<br />

Avenue – Paradies für Sneakerfreunde · Ijzerenwaag 1 · www.avenuestore.be<br />

Café Normo – guter Kaffee, tolle Atmosphäre ·<br />

Minderbroedersrui 30 · www.normocoffee.com<br />

Waffelhuis Van Hecke – hier werden Waffeln gemacht, von denen man<br />

noch viele Jahre träumen wird, so lecker sind sie · Nationalestraat 88<br />

Frituur N1 – in Belgien wurden die Pommes erfunden, am besten probiert<br />

man sie hier · Hoogstraat 1<br />

65


Abenteuer<br />

Ausgefallene<br />

Hobbys<br />

Mal ganz ehrlich: Wer hat noch nicht davon geträumt,<br />

mit einem Panzer durchs Gelände zu brettern? Dem<br />

<strong>DMAX</strong>-Hobbyist Tommy Scheel wurde in einer seiner<br />

Folgen genau diese Aufgabe gestellt. Doch was für<br />

Tommy Pflicht war, ist für viele ein richtiges Hobby,<br />

das mit Leib und Seele gelebt wird. Von Arnd Wängler<br />

panzerfahren<br />

66<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Ein kleines Örtchen mit dem Namen Steinhöfel<br />

in Brandenburg ist seit der Öffnung<br />

der Grenze das Mekka der Panzer-Fans.<br />

Dort wurde Tommy Scheel mit der Aufgabe<br />

abgesetzt, den Panzerführerschein zu machen.<br />

Doch vor den Schein hat der Prüfer den Schweiß<br />

gesetzt, und so durfte Tommy das machen, was jeder<br />

Panzerfahrer am meisten fürchtet: die Kette neu<br />

aufziehen. Reifen wechseln beim Auto ist dagegen<br />

wie einen Luftballon aufblasen, denn die Kette wiegt<br />

ein paar Tonnen, und einen Wagenheber für den<br />

Panzer gibt es nicht. Obwohl Tommy sich redlich<br />

bemühte, vermochte er es nicht, den russischen<br />

T55 Bergepanzer mit 34 Tonnen auf die Kette zu<br />

ziehen. Immerhin zeigte er Selbstbewusstsein, aber<br />

kein Mensch kann einen Panzer ziehen. Man hatte<br />

ihn reingelegt, denn zum Kettenwechseln fährt der<br />

Panzer auf die Kette, und die Mannschaft muss nur<br />

dafür sorgen, dass die Kette sich gerade aufzieht.<br />

Trotzdem ist so ein Kettenwechsel bei 30 Grad im<br />

Schatten eine körperliche Höchstleistung. Wer es<br />

als Panzerfahrer mal geschafft hat, im Gelände eine<br />

Kette abzuwerfen, der wird danach seinen Fahrstil<br />

auf jeden Fall <strong>über</strong>denken.<br />

Hebel statt Lenkrad<br />

Doch zurück zu Tommy, inzwischen haben die<br />

Panzerkutscher ihn eingewiesen, wie er den Panzer<br />

zu fahren hat. Klar, dass sich ein Kettenfahrzeug<br />

anders fährt als ein Auto. Viele der früheren<br />

Panzer werden nämlich nicht mit einem Lenkrad<br />

oder neuerdings einem Joystick gelenkt, sie haben<br />

zwei Hebel, mit denen die linke oder rechte Kette<br />

abgebremst wird. Bremst du die rechte Kette, dann<br />

geht es nach rechts und umgekehrt. Gleichzeitig<br />

muss Tommy aber auch noch schalten und kuppeln.<br />

Volles Programm sozusagen, und natürlich würgt<br />

er den Panzer auch einmal ab. Mit einem modernen<br />

Panzer wäre das nicht passiert, denn die haben eine<br />

Automatik mit Wandlergetriebe. Sie haben sogar<br />

die Fähigkeit, eine Kette vorwärts und eine Kette<br />

rückwärts zu drehen. Damit dreht sich der Panzer<br />

dann auf der Stelle. Bei den alten russischen Panzern<br />

geht das allerdings noch nicht.<br />

67


Abenteuer<br />

Ausgefallene<br />

HoBBys<br />

Der Bergepanzer T55T<br />

ist ein beeindruckendes<br />

Fahrzeug mit mehr<br />

Hubraum als normale<br />

Autos Tankinhalt haben.<br />

Er entwickelt seine<br />

Kraft schon bei ganz<br />

geringen Drehzahlen<br />

und beschleunigt dann<br />

brachial unaufhaltbar<br />

nach vorne.<br />

Freiheit im Gelände<br />

Wer ausblendet, wozu diese Fahrzeuge eigentlich<br />

konstruiert wurden, findet ein faszinierendes<br />

Gefährt vor sich, das von fast nichts aufgehalten<br />

werden kann. Allerdings solltest du dir auch nicht<br />

zu sicher sein. Wer z.B. denkt, er könnte einen Baum<br />

einfach umnieten, der täuscht sich, Bäume sind<br />

relativ standhaft. Zwar kannst du einen Baum mit<br />

bis zu einer Dicke von einem Meter fällen, aber bitte<br />

nicht mit Schwung, sondern mit Kraft. Dabei fährt<br />

der Panzer an den Baum ran und drückt ihn um.<br />

Danach kannst du den Baum mit einer der Ketten<br />

niederdrücken. Natürlich macht man das in der<br />

Realität nicht und schon gar nicht in Brandenburg.<br />

Bergepanzer T55T<br />

BMP1 Schützenpanzer<br />

Gewicht 34 t 13,5 t<br />

Länge 7,1 m 6,74 m<br />

Breite 3,27 m 2,94 m<br />

Höhe 2,2 m 2,15 m<br />

Besatzung 3 Mann 3 Mann + 8 Schützen<br />

Motor W-55 12-ZYL. 39,2 l Diesel 17,8 l 6-Zylinder-V-Dieselmotor (UTD-20)<br />

PS (kw) 600 (441) 300 (229)<br />

Reichweite 500 (Straße), 350 (Gelände) 600 km (Straße), 400 km (Gelände)<br />

Verbrauch 4,5-5 l/km (Straße), 3,5-4 l/km (Gelände) 2,5-3 l/km (Straße) 3,5-4 l/km (Gelände)<br />

Tankinhalt 840 l 550 l<br />

Höchstgeschwindigkeit 60 km/h 65 km/h<br />

Dort geht es auf eine Piste mit schnellen Passagen<br />

und einigen Hindernissen. Aber es macht einfach<br />

richtig viel Spaß, wenn sich der T55T durch den<br />

Schlamm wühlt. Der BMP Schützenpanzer ist sogar<br />

ohne großen Aufwand schwimmfähig. Dass der<br />

Spruch „Hubraum ist durch nichts zu ersetzen“ beim<br />

Panzer voll zutrifft, merkst du sofort beim Fahren.<br />

Aus tiefen Drehzahlen heraus kommt die Kraft, die<br />

dich brutal nach vorne treibt. Wer noch in Kategorien<br />

„Autofahren“ denkt, muss schnell umlernen,<br />

denn was für Autos unmöglich ist, schafft der Panzer<br />

spielend. Zum Beispiel beim Befahren von Hindernissen<br />

zeigt sich, wer Gefühl für den Panzer hat. Der<br />

Anfänger brettert meistens viel zu schnell hoch, oder<br />

er würgt den Panzer gleich mal ab. Erdwälle gehst<br />

du langsam, aber bestimmt an. Vorsicht ist geboten,<br />

wenn du nicht weißt, was hinter einem Hügel ist.<br />

Fährst du zu schnell hoch, schiebt sich der Panzer<br />

immer weiter <strong>über</strong> den Rand gen Himmel und kippt<br />

dann. Je nach Gelände kann dann alles Mögliche<br />

passieren bis hin zur Beschädigung des Panzers oder<br />

einem Überschlag. Richtig machst du es, wenn du<br />

dich langsam an die Kippgrenze vorarbeitest und<br />

den Panzer dann so früh wie möglich kippen lässt.<br />

Bergab geht es dann mit kontrollierter Bremse, denn<br />

fotos: www.panzerkutscher.de<br />

68<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZin april 2014


wer zu schnell den Hang runterbrettert, kann unten<br />

satt aufschlagen und die Torsionsstäbe schrotten.<br />

Knautschzone Fehlanzeige<br />

Das Schlimmste, was im Frieden mit einem Panzer<br />

passieren kann, ist die Kollision mit einem anderen<br />

harten Gegenstand. Das kann ein anderer Panzer,<br />

ein Baum oder eine Betonmauer sein. Ein Panzer<br />

hat nämlich keine Knautschzone, in der Energie<br />

abgebaut wird. Kommt es zu so einer Kollision,<br />

dann wird alles im Panzer, der ja abrupt steht, nach<br />

vorne geschleudert, etwa so wie ein rohes Ei im Glas.<br />

Deshalb ist so ein Panzerführerschein eine sinnvolle<br />

Sache, und der Spaß an allem bleibt erhalten.<br />

Inzwischen gibt es eine richtige Panzer-Fangemeinde,<br />

die sich nicht nur zum Panzerfahren trifft,<br />

sondern auch Panzer sammelt und restauriert. Echte<br />

Fans geben schon mal 30.000 Euro und mehr für<br />

einen gut erhaltenen Panzer aus. Allerdings muss so<br />

ein privater Koloss gemäß dem Kriegswaffenkontrollgesetz<br />

demilitarisiert werden. Dabei werden die<br />

Waffen unbrauchbar gemacht und die Panzerung<br />

wird an vorgeschriebenen Stellen durch 3mm Blech<br />

ersetzt.Auf privatem Gelände darfst du den dann<br />

sogar bewegen, wenn keine Naturschutzgründe<br />

dagegen sprechen. Ein Fahren auf der Straße ist mit<br />

Kettenfahrzeugen verboten, Radpanzer dürfen mit<br />

dem entsprechenden Führerschein als LKW bewegt<br />

werden. Die meisten Fans stellen sich den Panzer<br />

aber lediglich in den Garten und fahren mit den<br />

Panzerkutschern in Brandenburg (www.panzerkutscher.de).<br />

Dort stehen mehrere T55 Bergepanzer und<br />

BMP Schützenpanzer zur Verfügung. Nach der Panzerführerschenprüfung<br />

darfst du dich dort auf dem<br />

Panzergelände austoben. Wenn du willst, kannst du<br />

sogar einen PKW plattmachen. Da bleibt dann nach<br />

der Überfahrt mit dem T55T nicht viel übrig, als<br />

ein flaches Stückchen Blech. Wer selbst nicht fahren<br />

möchte, fährt einfach mit. Bis zu acht Personen haben<br />

so für kleines Geld (rund 10 Euro) viel Offroad-<br />

Spaß. Beim Selberfahren bist du schon ab rund 145<br />

Euro dabei. Aber es scheint sich sehr zu lohnen,<br />

denn Tommy Scheel brachte nach seinem Panzertag<br />

das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht.<br />

Der Hobbyist<br />

Hier werden nicht<br />

nur verrückte<br />

Freizeitbeschäftigungen<br />

vorgestellt.<br />

Oh nein! Tommy<br />

Scheel ist in der<br />

Serie „Der Hobbyist<br />

– Deutschland<br />

hat Freizeit“<br />

unterwegs quer<br />

durch die gesamte<br />

Republik und<br />

zeigt nicht nur<br />

die verrücktesten<br />

Hobbys, sondern<br />

probiert auch<br />

alle aus. Egal, ob<br />

Splashdiving oder<br />

Tractor Pulling,<br />

und sogar bei<br />

Live-Rollenspielen<br />

ist er als Krieger<br />

unterwegs und<br />

fängt sich die<br />

ein oder andere<br />

Blessur ein. Mehr<br />

Informationen zur<br />

Serie und ganze<br />

Folgen findest du<br />

auf dmax.de<br />

Mit dem BMP1<br />

Schützenpanzer kannst<br />

du durchs Gelände und<br />

sogar durch Gewässer<br />

brettern. 65 km/h im<br />

Gelände sind wie 250<br />

km/h auf der Straße.<br />

69


Kolumne<br />

Abenteuer<br />

des Alltags<br />

Der Skiurlaub ist fast vorbei. Zum letzten<br />

Mal am Skilift. Morgen geht‘s wieder<br />

zurück in die Tretmühle. Wahnsinn –<br />

ich arbeite schon seit vier Jahren als IT-<br />

Admin. Dabei hatte ich schon einen Sponsor, und<br />

meine Snowboardkarriere war so gut wie geritzt. Na<br />

ja – eine bekannte Marke war es nicht. Es war die<br />

Metzgerei von Onkel Frank, die auf meinen Shirts<br />

warb „Kauf deine Wurst bei Metzgerei Frank, dann<br />

wirst Du niemals krank“. In Neongelb, war zwar<br />

nicht hübsch, aber die Startgelder waren bezahlt.<br />

Einmal habe ich in der Halfpipe sogar den zweiten<br />

Platz gemacht. Dafür gab es 500 Euro und einen<br />

Jahresvorrat Curryketchup. Immerhin!<br />

Abzüglich Startgeld, Anreise und Unterkunft<br />

habe ich nur 50 Euro Minus gemacht. Und den ganzen<br />

Sommer habe ich keinen Cent für Grillsoßen<br />

ausgegeben. Etwas einseitig<br />

war es zwar schon, aber es<br />

hat nicht nur für mich, sondern<br />

auch für Papa, Mama<br />

und meine Schwester Monica<br />

samt Anhang gereicht.<br />

Wobei, Monica würde ja „Curryketchup“ niemals<br />

kaufen. Ihr damals abfälliger Gesichtsausdruck,<br />

gekrönt von ihrer Hornbrille (natürlich nicht aus<br />

echtem Horn gefertigt, sondern aus biologisch abbaubarem<br />

irgendwas von irgendwo, wo es keine<br />

Kinderarbeit gibt) – gruselig. Da aber for free, war<br />

selbst Monica flexibel. Also hat ihr Mann Klaus den<br />

zuckerreichsten und glücklichsten Sommer seines<br />

MIT-MONI-LEBENS erleben dürfen. Und das alles<br />

dank meiner beginnenden Snowboard-Karriere.<br />

Und was ist dann eigentlich passiert? Ach ja –<br />

Verena. Was hatte sie gesagt: „Du brauchst einen<br />

Job, Sicherheit, es kann so schnell etwas passieren,<br />

denk an die Zukunft...“. Nicht, dass meine Mutter<br />

mich nicht schon seit Jahren damit vollgequatscht<br />

hätte. Aber gut, Verena ein paarmal zugehört und<br />

konsequent gehandelt, um ihr aus lauter Liebe zu<br />

beweisen, wie erwachsen ich doch bin. Und jetzt?<br />

Verpasste<br />

Karrierechance<br />

Ein IT-Admin steht hier in den Alpen zwischen<br />

den Touris und versucht, sich in den Skilift zu quetschen.<br />

Eigentlich müsste ich als Snowboardstar für<br />

einen hochbezahlten Werbefilm durch unberührte<br />

Hänge in Kanada pflügen oder so was.<br />

Verdammt – jetzt hat mich der 1,20 Meter-Rotzlöffel<br />

hinter mir mit seinem Board schon<br />

zum fünften Mal gerammt. Ich bekomme schlechte<br />

Laune. Apropos schlechte Laune. Wo ist denn<br />

jetzt meine karrierezerstörende-leicht-reizbare<br />

Freundin, deren Gequengle ich mittlerweile gut<br />

ignorieren kann, abgeblieben? Sie ist etwas weiter<br />

hinten, und wir werden nicht im selben Lift<br />

fahren. Lächeln, immer lächeln – nicht anmerken<br />

lassen, dass ich lieber alleine fahre. Schneller<br />

Zuruf: „Wir treffen uns oben, Süße!“ Ah, beinahe<br />

vergessen: Eine schnelle 180-Grad-Drehung und<br />

mit dem Board „aus Versehen“<br />

gegen den Helm des<br />

nervigen Zwergs donnern.<br />

Yeah – nimm das, du mit<br />

Neondaunenklamotten getarnter<br />

Ork! Jetzt schnell in<br />

den Lift und schon geht es, ohne Verena und den<br />

Snowboard-Ork, nach oben. Wenigstens habe ich<br />

jetzt ein paar ruhige Minuten, um meine Ausrüstung<br />

zu checken. Ein ehemaliger Fast-Pro hat da<br />

schon seine Ansprüche! Oh, da ist ja Verena schon.<br />

Sie quasselt echt ohne Pause. Was sagt sie? Ach,<br />

mein Neffe Marco spielt jetzt Tennis. Aha. Und<br />

Onkel Franks Metzgerei ist jetzt seIN SPONSOR.<br />

Tja. Sie hat aber erfahren, dass eigentlich mein Vater<br />

heimlich die Kohle springen lässt. Erstens, damit<br />

Mama keinen Ärger macht, und zweitens, weil<br />

er für den Kleinen nicht der nette Opa sein will, der<br />

eh alles zahlt. Unglaublich sei das – sagt sie, und<br />

keine Zukunftsaussicht. Ein Tennisprofi, ts. Ich finde<br />

unglaublich, welche Infos sie aufgabelt! Naja, sie<br />

will, dass ich demnächst mal mit Marco rede, wegen<br />

seiner Zukunft, Absicherung und so. Hm, da<br />

hat sie recht. Er sollte lieber snowboarden...<br />

70<br />

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Abenteuer<br />

pisten-<br />

GlAtter<br />

Adrenalin<br />

am Steilhang<br />

Pistenbullyfahrer sind ein ziemlich taffes Völkchen. Nachts, wenn wir feiern oder schlafen,<br />

präparieren sie die Pisten selbst an halsbrecherischen Steilhängen. Wir haben einen von<br />

ihnen bei seiner aufregenden Arbeit begleitet. Von Arnd Wängler<br />

72<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Foto: gaudenzdanuser.com<br />

Ski- und Snowboardfahrer<br />

erwarten jeden<br />

Tag eine perfekt<br />

präparierte Piste. Bei hunderten<br />

Kilometern Pistenlänge ist das<br />

eine gigantische Aufgabe, denn<br />

manche Piste muss wegen ihrer<br />

Breite mehrmals präpariert werden.<br />

Einer allein schafft das nicht,<br />

deshalb wird ein ganzer Trupp von<br />

Männern benötigt. Diese machen<br />

sich nachts auf in die Berge, um<br />

die Pisten platt und die Schanzen<br />

steil zu machen. Sie sind die heimlichen,<br />

wenn auch unbekannten<br />

Helden in allen Skigebieten. Die<br />

besten von ihnen sind zusätzlich<br />

noch damit beschäftigt, die<br />

Tables, Halfpipes und Sprünge im<br />

Snowpark zu „shapen“.<br />

Gondel ins Nichts<br />

Ich bin mit Richard verabredet,<br />

er hat sich bereit erklärt, mich<br />

auf seine Tour mitzunehmen.<br />

Richard ist Amerikaner, 30 Jahre<br />

jung und begeisterter Freestyler.<br />

Um sich sein Hobby und Leben<br />

zu ermöglichen, hat er als Pistenbullyfahrer<br />

angeheuert. Dabei kamen<br />

ihm seine Job-Erfahrungen<br />

aus den USA, wo er nahe dem<br />

Lake Tahoe gearbeitet hat, sehr<br />

gelegen. Als Freestyler weiß er<br />

ganz genau, was die Snowboardfahrende<br />

Kundschaft haben will:<br />

spektakuläre Schanzen und steile<br />

Halfpipes im perfekten Shape.<br />

Es ist 3:45 Uhr morgens, als<br />

wir das Gebäude der Crap Sogn<br />

Gion-Bahn im Schweizer Laax<br />

betreten. Die Gondel ist normalerweise<br />

für 180 Leute ausgelegt,<br />

jetzt bewegen sich 10 Männer<br />

gemächlich in die Gondel, die sie<br />

durch die schwarze Nacht zu ihren<br />

Arbeitsplätzen bringen wird.<br />

Manch einer hat noch den Kaffee<br />

in der Hand. Geredet wird wenig,<br />

jeder stiert vor sich hin. Die meisten<br />

haben ein Snowboard dabei,<br />

denn sie sind selbst Snowboarder<br />

oder Freestyler. Nach der bis zu 13<br />

Stunden dauernden Schicht geht<br />

es natürlich selbst auf die Piste.<br />

Doch vor dem Vergnügen kommt<br />

die Pflicht. Es ist eine seltsam<br />

ruhige Stimmung, als wir auf<br />

2.200 m aussteigen und durch die<br />

Katakomben der Bahn ins Freie<br />

gehen. Keiner <strong>spricht</strong>, jeder weiß,<br />

was er zu tun hat. Es hat geschneit,<br />

und der helle Mond lässt die neue<br />

weiße Pracht funkeln. Wo sich<br />

tags<strong>über</strong> Tausende von Skifahrern<br />

bewegen, ist jetzt außer Schneetreiben<br />

und uns nichts. Wir gehen<br />

im knirschenden Schnee unter<br />

die Liftstation eines Sesselliftes, in<br />

der sich auch die Garage für die<br />

Pistenbullys befindet.<br />

8.900 ccm Hubraum<br />

Da stehen Pistenbullys mit der<br />

schicken zweisitzigen Kabine<br />

und den Schaufeln an Bug und<br />

Heck in Reih und Glied. Rund<br />

73


Abenteuer<br />

pisten-<br />

GlAtter<br />

370 PS und unglaubliche 1500<br />

Nm Drehmoment können sie<br />

mit ihrer 8,9-Liter-Dieselmaschine<br />

mobilisieren. Dabei erfüllen<br />

die Motoren strengste Umweltanforderungen,<br />

denn oben auf<br />

dem Berg ist die Natur besonders<br />

empfindlich.<br />

Der Spritverbrauch beträgt 20<br />

Liter pro Stunde. Dank eines 260<br />

Litertanks kann unser Pistenbully<br />

<strong>über</strong> 10 Stunden aktiv sein. Es<br />

gibt vom Hersteller Kässbohrer<br />

sogar noch ein stärkeres Modell<br />

mit einem 12,8-Liter-Mercedes-<br />

6-Zylinder-Motor mit 455 PS<br />

und 2200 Nm. Dank des gigantischen<br />

Hubraums entwickelt<br />

der Pistenbully schon bei 1300<br />

bis 1500 U/min das höchste<br />

Drehmoment. Oder um es mit<br />

anderen Worten zu sagen: Kraft<br />

von unten raus satt!<br />

Logenplatz mit 370 PS<br />

Richard fordert mich auf, einzusteigen,<br />

und ich klettere auf den<br />

Beifahrer-Pilotensitz. Mit einem<br />

Hosenträgergurt sichere ich mich,<br />

und zum ersten Mal wird mir etwas<br />

mulmig, denn wozu braucht<br />

man bei einem maximal 23 km/h<br />

schnellen Fahrzeug Hosenträgergurte?<br />

Ich werde schon bald<br />

erfahren wozu, und froh sein,<br />

dass ich sie habe. Wer glaubt,<br />

Pistenbully-Fahren wäre einfach,<br />

der irrt sich. Richard muss gleichzeitig<br />

eine Art Joystick bedienen<br />

und die Schaufeln parallel per<br />

Knopf verstellen. Zusätzlich<br />

schaltet er am Bedienpult hin und<br />

wieder etwas. Gleichzeitig passt er<br />

den Suchscheinwerfer an der Decke<br />

der Situation an. Ich komme<br />

mir fast vor, wie im Flugzeug mit<br />

Richard als Piloten.<br />

Nachdem wir die Halle verlassen<br />

haben, geht es gleich raus in den<br />

riesigen Laaxer Snowpark in dem<br />

auch die Burton European Open<br />

jedes Jahr stattfinden. Es schneit,<br />

und im Strahl der sieben Scheinwerfer<br />

tanzen die Flocken auf<br />

und ab. Ich mache das Fenster<br />

auf, denn mich irritieren die Flocken,<br />

weil ich keinen Horizont<br />

sehen kann. Nur die Ketten neben<br />

mir zeigen die Fahrtrichtung<br />

an. Keine Ahnung wie Richard<br />

sich da zurechtfindet, aber plötzlich<br />

stehen wir vor der ersten<br />

Schanze. Richard fährt hoch,<br />

mich drückt es in den Sitz, er<br />

lässt die Schaufel ab und schneidet<br />

eine perfekte Kurve. Dann<br />

ebnet er den Bereich vor der<br />

Schanze mit stetigem Vor- und<br />

Zurückfahren. Der Pistenbully<br />

zeigt hier die Fähigkeiten seiner<br />

74<br />

DmaX MAGAZIN april 2014


Vollhydraulik, denn er kann<br />

ohne mechanisches Schalten die<br />

Fahrtrichtung wechseln. Dann<br />

fahren wir neben der Schanze<br />

weiter, und plötzlich kippt der<br />

Pistenbully nach unten. Nun<br />

weiß ich, warum ich Hosenträgergurte<br />

an habe. Wir rattern<br />

den steilen Landehügel hinter<br />

der Schanze hinab. Dabei fällt<br />

ein Rucksack auf den Notausknopf,<br />

und wir stehen abrupt.<br />

Ich schaue senkrecht durch die<br />

Scheibe nach unten und stütze<br />

mich mit den Beinen ab. Ohne<br />

die große Schaufel vorne hätten<br />

wir uns vielleicht <strong>über</strong>schlagen.<br />

Mir stockt der Atem, aber<br />

Richard bleibt erst mal ganz cool.<br />

So stehen wir in einsamer Nacht<br />

im Schneetreiben, während<br />

Richard den Fehler sucht. Den<br />

gedrückten Notausknopf herausziehend<br />

murmelt Richard etwas<br />

Unverständliches, schiebt mir<br />

denn Rucksack r<strong>über</strong> und startet<br />

den Pistenbully erneut. Weiter<br />

geht der wilde Ritt. So präparieren<br />

wir Abschnitt für Abschnitt<br />

den Snowpark.<br />

Stundenlang<br />

Achterbahn<br />

Nach rund einer Stunde merke<br />

ich, wie in mir mehr und mehr<br />

die Seekrankheit aufsteigt. Ich<br />

beiße die Zähne zusammen, denn<br />

ich will ja kein Weichei sein. Aber<br />

nach weiteren 15 Minuten muss<br />

ich aufgeben und bitte Richard,<br />

mir festen Boden zu verschaffen.<br />

Er lächelt breit und sagt: „Nachts<br />

bei Schneetreiben wird fast<br />

jedem schlecht, hast es ohnehin<br />

lange ausgehalten“. Er bringt<br />

mich zurück in die Garage, an die<br />

ein Aufenthaltsraum angeschlossen<br />

ist. Ich lege mich erst mal auf<br />

die Bank und warte, bis das Haus<br />

<strong>über</strong> mir aufhört, sich zu drehen<br />

(ohne Schnapserl wohlgemerkt).<br />

Neben mir ist eine Fotowand mit<br />

Bildern der Pistenbullyfahrer in<br />

den verschiedensten Situationen:<br />

Am Seil hängend, durch Steilhänge,<br />

beim Shapen von Schanzen<br />

und bei Feiern. Pistenbullyfahrer<br />

sind schon harte Kerle, das ist<br />

mir jetzt wirklich klar geworden.<br />

Nach knappen zwei Stunden<br />

fahre ich mit der ersten Bahn ins<br />

Tal und blicke zurück. Dort im<br />

ersten Tageslicht ebnet Richard<br />

die letzten Meter der Piste. Gleich<br />

wird er sein Snowboard anschnallen<br />

und durch seine selbst<br />

gemachte perfekte Piste hinabschwingen<br />

ins Tal. Ich bewundere<br />

und beneide ihn!<br />

75


Lifestyle<br />

fLiegenfischen<br />

Sie sind alle vernunftbegabte Menschen, scheuen dennoch weder horrende Kosten<br />

noch Mühen, mit winzigen Insekten-Imitaten Raubfischen nachzustellen. Und wenn sie<br />

endlich einen haben, lassen sie ihn wieder frei! Fliegenfischer sind kaum mit normalen<br />

Maßstäben zu messen. Von Christoph Hoppe<br />

Es ist früh am Morgen,<br />

noch ahnt man die<br />

aufgehende Sonne<br />

mehr als dass man sie<br />

sieht. Ein Mann steht etwas abseits<br />

des Seeufers an einen Baum<br />

gelehnt. Er trägt eine wasserdichte<br />

Latzhose, die erst unter den<br />

Achseln endet, dar<strong>über</strong> eine mit<br />

vielen Taschen besetzte Weste, die<br />

gerade einmal lang genug ist, den<br />

ersten Rippenbogen zu erreichen.<br />

Neben ihm ruht eine vielleicht<br />

drei Meter lange, sich filigran<br />

verjüngende Rute mit Schnurrolle,<br />

mehr hat er nicht bei sich.<br />

Es herrscht Stille, lediglich das<br />

wechselnde Gurgeln des Baches,<br />

der in den See mündet, ist zu hören.<br />

Das Wasser kräuselt sich links<br />

und rechts des Zulaufes, fließt mal<br />

schneller, mal steht es still oder<br />

bildet hier und da kleine Strudel.<br />

Das alles hat der Mann im<br />

Blick, für ihn scheint es wichtig<br />

zu sein. Immer wieder sucht er<br />

mit den Augen die Uferregion ab,<br />

die zunehmend sichtbar wird, da<br />

das Sonnenlicht allmählich den<br />

morgendlichen Nebel verbrennt.<br />

Er wartet auf etwas, und zwar<br />

genau auf diesen Moment. Denn<br />

mit der Wärme kommt Leben ans<br />

Ufer, Insekten und deren Larven<br />

beginnen mit der Nahrungssuche,<br />

immer öfter sieht man kleine und<br />

größere Wasserkringel, die darauf<br />

hindeuten, dass die Tiere, zum<br />

Der Autor auf dem Indalsälven,<br />

einem 430 Kilometer langen<br />

Strom in Mittelschweden.<br />

foto: Frank Sperrle · Revier: Jämtlands, Schweden<br />

76<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


foto: Gerd Wolpert · Revier: Nagold, Deutschland<br />

77


Lifestyle<br />

fLiegenfischen<br />

Beispiel Wasserläufer oder Eintagsfliegen<br />

zum Trinken gelandet<br />

oder schlicht, vielleicht von einem<br />

Ast oder Busch, hineingefallen<br />

sind. Jetzt plätschert das Wasser<br />

immer öfter einmal an verschiedenen<br />

Stellen spürbar lauter auf,<br />

an der ringförmigen Bugwelle<br />

lässt sich erkennen: Die Räuber<br />

des Sees: Forellen, Äschen, Saiblinge,<br />

beginnen zu jagen. Es wird<br />

Zeit, mitzumischen.<br />

Der Mann montiert eine<br />

Insekten-Imitation, wenn man<br />

so will, eine Karikatur der<br />

Natur, die so gut es eben geht<br />

zum jetzigen Beutemuster der<br />

Fische passt, an der hauchdünnen<br />

Fangleine, zieht die etwas<br />

stärkere Wurfschnur von der<br />

Rolle und „wedelt“ Meter für<br />

Meter geschmeidig Leine in die<br />

Luft. Wären Schulter, Arm und<br />

Rute Zeiger einer Uhr, bewegten<br />

sie sich auf einem imaginären<br />

Zifferblatt beständig zwischen<br />

10:00 und 12:00 Uhr. Diese<br />

kunstvollen Schnurbögen laden<br />

die Rute mit Bewegungsenergie<br />

auf, die die leichte Wurfleine<br />

in immer größeren Teilstücken<br />

in die Luft schleudert. Drei-,<br />

viermal wiederholt sich dieses für<br />

Außenstehende elegant anmutende<br />

Muster, dann, mit einer<br />

letzten Vorwärtsbewegung senkt<br />

der Angler seine Rute in Richtung<br />

See und 90° zum Einlass des<br />

Baches. Kurz bevor die Fliege das<br />

Wasser berührt, wedelt er noch<br />

ein „U“ in die Leine, das sich<br />

nach rechts ausbeult, der Fließrichtung<br />

des Baches entgegen.<br />

Dann landet das Insektenimitat<br />

sanft und lautlos auf der<br />

Wasseroberfläche, gehalten von<br />

der Oberflächenspannung des<br />

Wassers und etwas Fett – ruht für<br />

eine Weile und schwimmt, treibt<br />

allmählich schneller werdend mit<br />

der Strömung in Richtung Seemitte<br />

davon. Irgendwann streckt<br />

sich die fast unsichtbare Leine,<br />

als Folge nickt das Fliegenimitat<br />

kurz. Das tun lebende Insekten<br />

auch – oder etwas Ähnliches,<br />

denn sie wedeln ihre Flügel<br />

trocken, um abheben zu können.<br />

Für einen hungrigen Räuber,<br />

der aus sicherer Entfernung dem<br />

Kurs des Köders mit den Augen<br />

folgt, ähneln sich beide Bewegungsmuster,<br />

und das ist die<br />

letzte Chance, Beute zu machen.<br />

Denn eine echte Fliege hebt nun<br />

ab, die Imitation natürlich nicht.<br />

Darum ist der Angler gerade<br />

jetzt besonders konzentriert.<br />

Und dann? Passiert nichts. Immer<br />

wieder wirft der Fliegenfischer<br />

die Angel aus, tauscht mehrfach<br />

Köder, versucht zu ermitteln, was<br />

einen Raubfisch ermutigen könnte,<br />

die Sicherheit des Uferböschung<br />

zu verlassen und pfeilschnell<br />

nach der vermeidlichen Beute zu<br />

schnappen. Der Mann wechselt,<br />

leise und ruhig, mehrfach seine<br />

Position, mal steht er bis zur Hüfte<br />

im Wasser, dann bewegt er sich<br />

möglichst unauffällig und außerhalb<br />

des Sichtfeldes der Fische am<br />

Ufer entlang, wirft wieder einen<br />

Fächer: Angel auf 10:00 Uhr, 12:00<br />

Uhr, 14:00 Uhr, dann ein erneuter<br />

Positionswechsel. Urplötzlich, aus<br />

dem Nichts heraus, schnappt eine<br />

Äsche nach dem Köder! Wer in<br />

der richtigen Sekunde hingesehen<br />

hat, konnte den Biss verfolgen,<br />

der Angler reagiert rechtzeitig,<br />

schlägt kurz aber spürbar an,<br />

denn er darf dem Fisch keine Zeit<br />

lassen, den Köder zurückzuweisen.<br />

Senkrecht ragt die Rute nun<br />

in den Himmel, um die Schnur<br />

auf Spannung zu halten. Der<br />

nervenaufreibende Drill kann<br />

beginnen. Ein nur 30 Zentimeter<br />

langer Fisch kann durchaus um<br />

sein Leben kämpfen, man sieht,<br />

wie er kraftvoll zerrt und schlägt,<br />

die Rute biegt sich fast kreisrund.<br />

Schnur geben, einrollen, es geht<br />

foto oben: Urs Zulian (Austria Guiding) · Revier: GroSSarler Ache, Österreich<br />

78<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Wenn man zum ersten Mal ein neues Revier befischt, sollte man einen lokalen Guide<br />

buchen, der aussichtsreiche Stellen kennt.<br />

foto rechts: Jürgen Fink (Austria Guiding) · Revier: GroSSarler Ache, Österreich<br />

„Nur wenn der Fliegenfischer<br />

gut ist, entrinnt<br />

der Fisch seinem<br />

Schicksal nicht mehr.<br />

Macht er einen Fehler,<br />

ist die Beute weg.“<br />

vor und zurück. Jetzt, da das Tier<br />

am Haken hängt, könnte man<br />

meinen, sei das Spiel gelaufen.<br />

Dabei hat es gerade erst begonnen.<br />

Denn das Risiko, die Beute<br />

wieder zu verlieren, ist immens.<br />

Weil die <strong>über</strong>wiegende Mehrheit<br />

der Fliegenfischer grundsätzlich<br />

alle Widerhaken von ihren Ködern<br />

entfernt und somit der Beutefisch<br />

jederzeit die Chance hat, vom<br />

Haupthaken zu entwischen, wenn<br />

es ihm denn gelänge, für Sekunden<br />

nicht auf Zug mit der Schnur zu<br />

sein. Andersherum ausgedrückt:<br />

Nur wenn der Fliegenfischer<br />

wirklich gut ist, entrinnt der Fisch<br />

seinem Schicksal nicht mehr.<br />

Macht der Mensch einen Fehler, ist<br />

die Beute weg!<br />

Darum muss es nun also<br />

gehen: Spannung halten und dabei<br />

geduldig bleiben, bis der Fisch<br />

ermattet und sich landen lässt.<br />

Und das kann dauern. Aber irgendwann<br />

ist es soweit, die Äsche<br />

ist müde, der letzte Meter Schnur<br />

wird eingeholt, der Fisch dümpelt<br />

vor den Beinen des Jägers. Der<br />

Mann gleitet mit der freien Hand<br />

die Schnur entlang, bis er den<br />

Haken spürt. Langsam hebt er den<br />

Fisch am Stahl aus dem Wasser,<br />

ohne das Tier selbst zu berühren.<br />

Dankbarkeit steht im Auge<br />

des Fliegenfischers, dafür, dass<br />

sie <strong>über</strong>haupt gebissen hat. Und<br />

Bewunderung für einen ehrlichen<br />

Fight. Ein letzter, liebevoller Blick<br />

und mit einer kurze Bewegung<br />

ist die Äsche wieder im Wasser,<br />

sammelt sich eine Weile und zischt<br />

davon. 30 Sekunden später hat sie<br />

den Vorfall bereits wieder vergessen,<br />

es handelt sich schließlich<br />

nur um einen Fisch. Der Angler<br />

aber ist ein Säugetier und genießt<br />

sowohl das abklingende Adrenalin<br />

als auch die Erinnerung an<br />

einen guten Kampf! „Catch and<br />

Release“ nennt man das unter<br />

Fliegenfischern, entweder weil es<br />

sowieso nie der Plan war, das Tier<br />

zu schlachten, vielen Rutenträgern<br />

geht es tatsächlich ausschließlich<br />

um den Drill. Oder weil es schlicht<br />

verboten ist, Fische mit nach Hause<br />

zu nehmen, um den Bestand im<br />

Gewässer nicht zu gefährden.<br />

Ich sehe das zufriedene<br />

Lächeln des Mannes, weil es<br />

sich im Wasser spiegelt – denn<br />

der Fliegenfischer bin ich selbst.<br />

Seit nunmehr zwei Jahrzehnten<br />

jage ich Raubfische mit dieser<br />

Futter-Illusion, „normales<br />

Angeln“ kann ich gar nicht. Weil<br />

ich, um es despektierlich auszudrücken,<br />

kein Verlangen habe,<br />

umringt von Plastikeimern mit<br />

allerlei Ködermaterial, in einem<br />

Klappsessel darauf zu warten,<br />

bis der Bissanzeiger mir mitteilt,<br />

dass irgend etwas am Haken<br />

hängt. Damit tue ich jenen Petri-<br />

Jüngern, die genau das mögen,<br />

natürlich Unrecht, bestimmt hat<br />

auch diese Angelpraxis ihren<br />

Reiz. Mir erschließt er sich nur<br />

nicht. Es soll etwas mehr als<br />

dreieinhalb Millionen Angler<br />

in Deutschland geben, weniger<br />

als 50.000 davon sind Fliegenfischer.<br />

Und die stellen einem Typ<br />

Fisch, wenn nicht sogar einem<br />

einzelnen, bestimmten Räuber<br />

den sie gerade eben erst springen<br />

sahen, nach. Uns geht es in erster<br />

Linie nicht darum, irgendetwas<br />

zu aus dem Wasser zu ziehen.<br />

Was wir mit Anglern allerdings<br />

gemein haben, ist die Sprache:<br />

Latein. Auch unsere Fische waren<br />

in Wirklichkeit nicht immer so<br />

riesig, wie in der Erinnerung…<br />

79


Lifestyle<br />

fLiegenfischen<br />

Selbst in flachen<br />

Bächen kann man<br />

durchaus große<br />

Fische fangen.<br />

Das Fliegenfischen<br />

an sich<br />

Fliegenfischen gleicht viel eher<br />

der Jagd als dem üblichen Angeln.<br />

Man ist ständig in Bewegung,<br />

schleicht sich an, liest Strömung<br />

und Wasserstand, beobachtet, wo,<br />

was gefressen wird. Und fängt<br />

trotzdem nichts. Weil es beim<br />

Fliegenfischen nicht einmal darum<br />

geht. Beim Angeln schon.<br />

Was soll das Ganze dann? Es<br />

gibt, so wenigstens die Theorie,<br />

nur wenige Fische, die auf eine<br />

richtig präsentierte Fliege nicht<br />

reagieren. Die Antwort auf die nun<br />

allzu logische Frage, warum ich<br />

trotz des hohen Aufwandes relativ<br />

wenig fange, ist einfach. Ich präsentiere<br />

nicht richtig. Oder nicht<br />

das Richtige und oder bin zur<br />

falschen Zeit am Wasser. Fliegenfischen<br />

ist das komplexe Zusammenwirken<br />

im Grunde einfachster<br />

Dinge. Diesen Knoten zu lösen<br />

ist Zweck des Spiels und Ursache<br />

des exzessiven Suchtfaktors<br />

unter den Aktiven. Es braucht alle<br />

archaischen Sinne, die wir noch<br />

in uns tragen, Erfahrung, Wissen<br />

und Verschlagenheit, einer Forelle<br />

erfolgreich vorzugaukeln, man<br />

habe ihr Frühstück bereitgestellt.<br />

Mit Heimtücke ahmen wir Bewegungen<br />

nach, um Schlüsselreize zu<br />

initialisieren, tarnen winzig kleine<br />

Haken zwischen Dachshaarbüscheln<br />

oder Bürzelfedern von der<br />

Ente. Und das alles müssen wir,<br />

weil die Subjekte unserer Begierde<br />

zwar von einfacher, geistiger<br />

Struktur, aber wahrlich nicht<br />

dumm sind. Forellen sind selbst<br />

durch Jahrtausende der Evolution<br />

hoch spezialisierte Jäger. Sie zu<br />

<strong>über</strong>listen, ist sehr viel schwieriger<br />

als man denkt. Und manchmal<br />

so einfach. Wenn sie dann an der<br />

Leine zappelt – in meine Falle ging<br />

– ist das ein unglaubliches Gefühl.<br />

Manche sagen, es sei besser als<br />

Sex. Berühmtheiten wie Liam<br />

Neeson zum Beispiel: „Man angelt,<br />

sieht auf die Uhr und im Nu sind<br />

vier Stunden vorbei“, soll der<br />

Schauspieler einmal gesagt haben,<br />

„niemand fragt, ob du gut warst,<br />

man weiß es selbst. Und egal, wie<br />

es ausgeht, du bist immer befriedigt!“<br />

Ok, damit hat er recht, das<br />

ist beim Sex anders.<br />

Unabhängig davon, ob man<br />

das genauso so sieht oder nicht,<br />

ganz am Anfang jedenfalls steht<br />

der Wurf, um exakt zu sein: der<br />

„Überkopfwurf “. Die Bewegung<br />

ist, wie eingangs beschrieben, simpel,<br />

in Grundzügen nach wenigen<br />

Stunden erlernt. Jeder Fliegenfischer<br />

beherrscht ihn, jede Wurfva-<br />

riante fußt auf ihm. Kräftig soll die<br />

Bewegung sein, aber auch weich.<br />

Und zwar immer. Auch wenn die<br />

Strömung des Baches einen fast<br />

von den Beinen reißt, oder man<br />

keinen festen Stand am Ufer hat,<br />

oder man die Bewegung seitlich<br />

ausführen muss, um nicht ständig<br />

mit dem Haken in Bäumen zu<br />

landen, oder, oder, oder. Mit dieser<br />

einen Technik kann man Fische<br />

fangen. Garantiert! Spezialwürfe<br />

eignet man sich erst mit der Zeit<br />

an, um besser auf unterschiedliche<br />

Gegebenheiten von Wildnis und<br />

Natur reagieren zu können. Wer<br />

gut wirft, ist der Lust am Fliegenfischen<br />

sehr viel näher und dem<br />

anfänglichen Frust verknoteter<br />

Schnüre bereits entronnen. Und<br />

anders als in der Politik, ist es<br />

nicht so wichtig, was hinten herauskommt<br />

– sondern vorne dran!<br />

Forellen und Äschen beispielsweise,<br />

zwei sehr begehrte Beutefische,<br />

ernähren sich zu 30 Prozent von<br />

Fluginsekten aller Art und zu 70<br />

Prozent eben dieser im Nymphenstadium<br />

oder als Aufsteiger (Emerger).<br />

Man sollte schon wissen, in<br />

welchem Stadium sich Insekten gerade<br />

befinden und sein Fanggerät<br />

entsprechend wählen. Denn wenn<br />

im Augenblick Nymphen gefressen<br />

werden, verwendet man eben<br />

keine schwimmende, sondern eine<br />

unter der Wasseroberfläche schwebende<br />

oder ganz auf den Grund<br />

sinkende Schnur nebst jeweils<br />

dazu passendem Köder. Der Wurf<br />

bleibt der gleiche, die sich daran<br />

anschließende Fangtechnik ändert<br />

sich erheblich.<br />

Das alles lernt man am besten<br />

in sogenannten Wurfschulen, von<br />

denen es Dutzende inzwischen<br />

in Deutschland gibt. Neulingen<br />

wird vermittelt, dass es neben<br />

dem Überkopfwurf noch andere<br />

gibt. Schlangenwurf, Rollwurf,<br />

Fallschirmwurf. Wie man Vorfach<br />

foto links: Jürgen Fink (Austria Guiding) · Revier: GroSSarler Ache, Österreich · foto rechts: Christoph Hoppe · Revier: GroSSarler Ache, Österreich<br />

80<br />

<strong>DMAX</strong> MagaZin april 2014


mit Wurfschnur verbindet, Fliegen<br />

verknotet. Wo Räuber im Wasser<br />

auf Beute lauern und wie man<br />

sie sachgerecht befischt. Und was<br />

man sonst noch alles an Equipment<br />

braucht. Spätestens jetzt<br />

erhält man Indizien dafür, warum<br />

Fliegenfischer ein so elitärer Klub<br />

sind: Ruten, Rollen, Schnüre,<br />

Fliegen, Watstiefel, Westen, Jacken,<br />

spezielles Werkzeug und Pflegemittel<br />

– das alles kostet, verglichen<br />

mit handelsüblicher Angelausrüstung,<br />

ein Vermögen. Wurfschulen<br />

vermitteln die Fähigkeit, mit der<br />

Fliege Fische zu fangen.<br />

Fliegenfischen<br />

verboten?<br />

Man darf es aber nicht. Nicht in<br />

Deutschland, hier benötig man<br />

einen Angelschein. Den gilt es,<br />

separat zu erwerben, in jedem<br />

Bundesland wird das anders<br />

gehandhabt. Und so geht es weiter.<br />

Angler setzen sich gerne an einen<br />

Weiher, ein paar Minuten vom<br />

Wohnort entfernt. In den kippte<br />

der Ortsverein kurz zuvor eine<br />

Tonne Fisch, man bezahlt ein<br />

paar Euro und angelt alles wieder<br />

heraus. „Forellen-Puff “ nennen<br />

wir ein solches Gewässer, verpönt<br />

unter Fliegenfischern, es sind<br />

Schlachthöfe, keine Jagdreviere.<br />

Stattdessen suchen wir schwer<br />

zugängliche Bachläufe, möglichst<br />

naturbelassene Seen, um auf die<br />

Pirsch zu gehen. Die liegen eben<br />

nicht zwischen Kindergarten und<br />

Supermarkt um die Ecke. Sondern<br />

in eher weniger besiedelten Gegenden.<br />

Wir müssen also verhältnismäßig<br />

viel, je nach Wohnort weit<br />

reisen. Und bezahlen zusätzlich<br />

gut und gerne bis zu 100 Euro für<br />

eine Tageskarte. Auch der Fischbestand<br />

dieser Gewässer ist in<br />

vielen Fällen nicht mehr von selbst<br />

entstanden, das weiß ich natürlich.<br />

Aber zumindest ist der Fisch frei,<br />

ich kann ihn jagen, und er kann<br />

entkommen. „Unberührte Natur“<br />

ist in unseren Breiten eine Illusion.<br />

Aber eine schöne.<br />

Darum treibt es den Fliegenfischer<br />

früher oder später <strong>über</strong> die<br />

Grenzen unseres Landes hinaus bis<br />

an die Ränder unseres Kontinents.<br />

Zuerst nach Skandinavien, das<br />

Baltikum und andere, ehemaligen<br />

Ostblockstaaten. Dann in die<br />

USA und Kanada. Und wer den<br />

Gerüchten glaubt, es gäbe in den<br />

Weiten Sibiriens gewaltige Forellen<br />

mit bis zu 40 Kilogramm Gewicht,<br />

sammelt eifrig Argumente, der<br />

Ehefrau begreiflich zu machen,<br />

warum der nächste Sommerurlaub<br />

nicht, wie sonst üblich, in Bibione<br />

stattfinden wird! Und es dringend<br />

notwendig ist, eine stärkere Rute<br />

zu kaufen. Noch eine!<br />

So mutiert ein Hobby zum<br />

Abenteuer, zur Besessenheit.<br />

Funklöcher so groß wie Belgien,<br />

Plumsklos als höchste Errungenschaft<br />

der Zivilisation, Wege<br />

die man sich erst ins Unterholz<br />

schlagen muss, reißende Ströme,<br />

Wälder soweit das Auge reicht<br />

und eine Milliarde Moskitos,<br />

die einem das Leben zur Hölle<br />

machen. Irgendwo in dieser gewaltigen<br />

Kulisse steht einsam ein<br />

Mann (und ganz, ganz selten auch<br />

einmal eine Frau), fummelt eine<br />

haarfeine Schur durch das Öhr<br />

seiner Trockenfliege und beginnt<br />

zu fischen. Es lässt sich nur schwer<br />

in Worte fassen, wie erhaben sich<br />

das anfühlt, es gibt kaum etwas,<br />

das männlicher wäre. Und es lässt<br />

den Fliegenfischer lächeln. Ich<br />

kann es sehen. Auf dem Wasser.<br />

Schon wieder.<br />

Wie es sein soll:<br />

Nur sauberes<br />

Wasser bedeutet<br />

viele Insekten –<br />

und damit viele<br />

Raubfische.<br />

81


Motor<br />

Kombis<br />

wir sind<br />

In wohl keinem Land der Welt sind Kombis so beliebt wie<br />

in Deutschland. Auch wenn ein Coupé oder Sportwagen<br />

vielleicht mehr Sexappeal hat, sind diese Autos mit zusätzlichen<br />

Ladevolumen der perfekte Kompromiss: Sie<br />

paaren den Komfort einer Limousine mit dem Ladevolumen<br />

eines Nutzfahrzeugs. Von Manuel Álvarez<br />

82<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


kombi!<br />

83


Motor<br />

Kombis<br />

Zwei sehr<br />

ungleiche<br />

Lademeister.<br />

Sieht man sich das Angebot der Hersteller an, kommt<br />

man auf ein Sehr ungewöhnliches Ergebniss: Will man<br />

einen Kombi, mit dem sehr viel Transportiert werden<br />

kann, sind zwei Fahrzeuge ganz weit vorn. Der sehr<br />

Preiswerte Dacia Logan MCV und das Mercedes<br />

E-Klasse T-Modell. Die entscheidung zwischen High<br />

end oder Low cost.<br />

01<br />

01<br />

01> Mercedes-Benz E-Klasse T-<br />

Modell Mit diesem Fahrzeug ist man<br />

auf dem neuesten Stand der Technik. Er<br />

schluckt mit umgeklappten Sitzen bis zu<br />

1.950 Liter. Aber auch ohne Umbau sind<br />

es noch 695 Liter. Bei Motorisierung und<br />

Ausstattung kann man aus dem gesamten<br />

Benz-Potenzial schöpfen. Mit knapp<br />

42.000 Euro geht es los. Man kann es<br />

aber auch bis weit <strong>über</strong> 70.000 treiben.<br />

02> Dacia Logan MCV „Keep it simple“<br />

– so könnte man die Dacia-Politik am besten<br />

beschreiben. Wenig Auswahl bei der<br />

Ausstattung, bewährte Technik und vor<br />

allem viel Platz für wenig Geld. Der MCV<br />

schluckt 573 Liter. Bei umgeklappten<br />

Sitzen sind es sogar 1.518 Liter. Die Preisrange<br />

startet bei 7.990 Euro und endet<br />

bei 14.090 Euro. Selbst mit allem angebotenen<br />

Zubehör bleibt er Preissieger.<br />

84<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


02<br />

85


Motor<br />

Kombis<br />

Fast jeder hersteller bietet für jede seiner serien Eine Kombiversion der Limousinenbauform<br />

an. Im Kombiland Deutschland ist deswegen das angebot so umfangreich<br />

wie sonst kaum irgendwo. Die Entscheidung des Kunden fällt meist nach<br />

Markenpräferenz und wird vom verfügbaren Budget bestimmt. Wir geben euch einen<br />

Überblick, welche modelle bei uns in der Redaktion am Besten ankommen.<br />

02<br />

Unsere<br />

Lieblinge<br />

auf dem<br />

Markt.<br />

86<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


02<br />

01<br />

03<br />

01> VW Passat Variant Nicht nur<br />

bei uns beliebt: Der Passat ist „der<br />

Kombi“ in Deutschland. Seit 40<br />

Jahren erfolgreich auf dem Markt, ist<br />

er ein Garant für einen Mittelklasse-<br />

Kombi mit gutem Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis. Wir sind uns sicher: Auch<br />

das neue 2014er-Modell wird ein<br />

Verkaufsschlager werden.<br />

02> OPEL Insignia Sports Tourer<br />

Dieses Modell ist Teil der Opel-<br />

Modell-Offensive. Ansprechende<br />

Formen, große Auswahl an Motoren<br />

und Ausstattungspaketen machen<br />

ihn zu einem ernst zu nehmenden<br />

Konkurrenten auf dem Markt. Dazu<br />

kommt noch der niedrige Einstiegspreis<br />

von knapp 25.000 Euro.<br />

03> BMW 5er Touring Zuverlässig,<br />

sportlich geformt und qualitativ<br />

hochwertig. Den Münchner der<br />

aktuellen Baureihe kann man nur mit<br />

positiven Adjektiven belegen. BMW ist<br />

im Kombi-Olymp angekommen.<br />

87


Motor<br />

Kombis<br />

04<br />

02<br />

04> SEAT Leon ST Für ein Mitglied der VW-<br />

Gruppe ist die Kombi-Version des Leon wohl ein<br />

Muss. Mit der sportlichen Optik punktet er auf<br />

jeden Fall gegen die eher bieder anmutenden<br />

Mitbewerber im eigenen Haus. Diese Form kostet<br />

dem „auto emoción“ etwas an Platz für die<br />

Passagiere im Fond.<br />

05> VW Golf Variant Die Wolfsburger riskieren<br />

auch in der neuen Generation des Kombi-Golfs<br />

nichts. Langweilig – das ist das gängigste Vorurteil.<br />

Aber die Zulassungszahlen der letzten Jahre<br />

sprechen eine ganz andere Sprache. Dies liegt<br />

wohl daran: Ein Golf ist wertstabil, zuverlässig<br />

und trotz aller Unkenrufe sehr beliebt. Manchmal<br />

verlässt man sich gern auf Bewährtes.<br />

06> ŠKODA Superb Combi Die tschechische<br />

Version des großen Kombis schafft es lange<br />

nicht, den Passat anzugreifen. Dies ist aber eher<br />

eine Frage der Traditionskäufer. Sein Ladevolumen<br />

ist größer als beim Konzernbruder, die<br />

Technik ist in vielen Punkten identisch, und der<br />

Preis ist günstiger.<br />

07> Audi A4 Avant Die Kombis aus Ingolstadt<br />

sind beliebt und optisch ansprechend. Deshalb<br />

sieht man sie auf den Straßen häufiger als die<br />

entsprechenden Limousinen-Versionen. Was<br />

einmal eine optische Alternative zum VW Passat<br />

war, gehört mittlerweile zum Straßenbild.<br />

08> ŠKODA Octavia Combi Die größte Konkurrenz<br />

im Kompakt-Kombi-Bereich macht sich<br />

VW selbst. Der Octavia bietet VW-Technik und ist<br />

günstiger. Vernunftauto pur!<br />

88<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


05<br />

07<br />

06<br />

08<br />

89


Motor<br />

Kombis<br />

03<br />

01<br />

Die Bauform der kleinen verleiht ihnen den namen Kombi.<br />

Allerdings ist es nur eine Hommage an die Bauform, denn<br />

Echte lademeister sind die MINI-Kombis definitiv nicht.<br />

Cool sind sie aber auf jeden fall und trendiger als die<br />

StandarD-bauform der kleinen city-Flitzer.<br />

03<br />

Kleine<br />

machen<br />

auf Gross.<br />

90<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


02<br />

04<br />

01> FIAT 500L Irgendwie hat der 500L nichts mehr mit der Knutschkugel FIAT 500 zu tun. Er wird auf der Plattform des FIAT Punto produziert und<br />

als Micro-Van bzw. Micro-SUV bezeichnet. Ich nenne es jetzt Kombi-Version des 500. Vielleicht wäre es interessanter gewesen, wenn die Italiener sich<br />

an eine echte 500er-Kombi-Version gewagt hätten. Bei all dieser Verwirrung bleibt: Er hat viel mehr Platz als der 500er-Standard.<br />

02> Renault Clio Grandtour Die Franzosen bieten eine echte Umsetzung des Clio in einen Kombi. Mehr Platz, der Sinn eines Kombis, wird hier<br />

konsequent geboten. Dabei ist der Clio Grandtour schick und gar nicht langweilig designt. Er ist knapp 20 Zentimeter länger als der Fünftürer, und das<br />

Ladevolumen ist auf 443 Liter vergrößert. Durch Umklappen der Rücksitze sind es sogar 1.380 Liter. Beachtlich für das kleine Auto.<br />

03> Mini Clubman Vernünftig? Nein, auf keinen Fall! Die Kaufentscheidung für einen MINI kommt aus dem Bauch, nicht aus dem Kopf. Warum sollte<br />

es beim Clubman anders sein? Er bietet kaum mehr Ladevolumen als die Limousine, kostet mehr und die Ladetüren schränken die Sicht ein. Na und?<br />

Er ist kultig, macht Spaß und repräsentiert einen unkonventionellen Lebensstil. Ein MINI eben!<br />

04> Škoda Fabia Combi In jeder Klasse spielt ein Škoda mit. Auch bei den kleinen Kombis kommt man an den Tschechen nicht vorbei. Und auch<br />

hier <strong>spricht</strong> die Vernunft. Der Fabia Combi ist sehr kompakt und in dieser Klasse trotzdem mit ansehnlichem Ladevolumen ausgestattet. Im direkten<br />

Vergleich mit dem Renault Clio Grandtour, der etwas länger ist als der Škoda, schluckt der Fabia mehr Ladung.<br />

91


Motor<br />

Mercedes<br />

G65 aMG<br />

Der<br />

bOse<br />

Wolf<br />

Seit 35 Jahren ist sie<br />

eine eigene Klasse,<br />

keine andere kann<br />

und will sich mit ihr<br />

messen: Die Mercedes<br />

G-Klasse. Ich hatte das<br />

Vergnügen, eine der<br />

neuesten Ausführungen<br />

in Form des G65 AMG<br />

zu fahren. Hier treffen<br />

marti a lische Formen<br />

auf die Gewalt eines<br />

V12-Motors mit 612 PS.<br />

Von Manuel Álvarez<br />

92<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Die AMG-Ingenieure haben ihren stärksten Motor in den G65 AMG<br />

verbaut. Die stärkste G-Klasse, die jemals vom Band lief, ist ein echter<br />

Hochleistungsgeländewagen mit Luxusausstattung.<br />

Kaum einer hätte 1979,<br />

als das G-Modell<br />

eingeführt wurde,<br />

gedacht, dass er im<br />

Jahr 2014 noch fast unverändert<br />

gebaut werden würde. Unverändert?<br />

Natürlich betrifft dies nur die<br />

grundlegenden äußeren Formen in<br />

der „Brotkasten“-Bauweise. Alles<br />

andere, ob Technik, Motoren oder<br />

Sicherheitssysteme, wurde immer<br />

wieder auf den neuesten Stand der<br />

Technik gebracht. Angefangen hat<br />

die G-Manie mit der Baureihe W<br />

460. 1990 wurde diese Baureihe mit<br />

Benzinmotoren in W 463 benannt<br />

und bisher so belassen. Der G 65<br />

AMG wird auf dieser Basis aber<br />

erst seit 2012 angeboten. Mit<br />

diesem Modell haben die Affalterbacher<br />

den stärksten G aller Zeiten<br />

zum Leben erweckt: 12 Töpfe mit<br />

insgesamt 6-Liter-Hubraum, Biturbo<br />

und 1000 Nm Drehmoment.<br />

Die Werte klingen gigantisch. Aber<br />

sie passen zum Auto: martialisches<br />

Auftreten gepaart mit der rohen<br />

Gewalt des Motors.<br />

Es ist kein SUV!<br />

Ich würde dieses Auto niemals unter<br />

den modernen Sammelbegriff<br />

SUV eingliedern. Damit würde ich<br />

der G-Klasse in jeglicher Motor-<br />

und Bauform nicht gerecht. Er ist<br />

vielleicht der Letzte seiner Art und<br />

muss deswegen geschützt werden.<br />

Das G-Modell ist ein echter Geländewagen,<br />

der, egal, ob im privaten<br />

oder professionellen Einsatz, im<br />

Gelände besteht und auch auf<br />

der Straße eine gute Figur macht.<br />

Selbst im schwierigsten Gelände<br />

kann er sich behaupten, und dank<br />

der ausgereiften Technik geht es<br />

voran, selbst wenn nur noch ein<br />

Rad Bodenhaftung hat. Mit ihm<br />

sind echte Abenteuer möglich.<br />

Dies gilt natürlich auch für den edlen<br />

G 65. Obwohl man es sich bei<br />

einem Neupreis von <strong>über</strong> 263.000<br />

Euro schon zweimal <strong>über</strong>legen<br />

wird, ob man mit diesem Fahrzeug<br />

die Über-Stock-und-Stein-Tour<br />

ohne Rücksicht auf Verluste mit<br />

unternehmen möchte.<br />

Ja, richtig gelesen. Ein G-Modell<br />

ist ohnehin nicht günstig (Einstiegspreis<br />

ca. 86.000 Euro), und<br />

die AMG-Versionen, insbesondere<br />

der G 65 gehören zu den kostspieligsten<br />

Mercedes, die man sich in<br />

den Fuhrpark stellen kann. Wer<br />

hier mal am Stammtisch wetten<br />

möchte, ob der eine oder andere<br />

Mercedes mehr kostet, wird<br />

wohl immer mit einem G-Modell<br />

gewinnen.<br />

93


03<br />

Respekt AMG<br />

Die Fahrleistungen des G 65<br />

machen den Affalterbachern alle<br />

Ehre. Der 2.580 kg schwere Brocken<br />

schiebt in nur 5,3 Sekunden<br />

von 0 auf 100 km/h und macht<br />

erst bei 230 km/h elektronisch<br />

Schluss. Fast im kompletten<br />

verfügbaren Geschwindigkeitsbereich<br />

steht die volle Kraft zur<br />

Verfügung, und der AMG schert<br />

sich nicht um den Luftwiderstand.<br />

Wäre die Windrose eines Orkans<br />

auf der linken Spur, würde diese<br />

schnell rechts ranfahren, um nicht<br />

in den Sog des G 65 zu geraten,<br />

wenn dieser heranrast. Sicher, bei<br />

diesem Motor wären auch mehr<br />

als 230 km/h drin. Aber auch in<br />

einem AMG sind wir, auch wenn<br />

wir es nicht wahrhaben wollen,<br />

den Gesetzen der Physik ausgesetzt,<br />

und die 2,5 Tonnen müssen<br />

wieder zum Stehen gebracht<br />

werden. Deshalb wäre schnelleres<br />

Fahren, selbst mit den Hochleistungsbremsen,<br />

einfach nur selbstmörderisch.<br />

Aber schon beim<br />

Anlassen des Aggregats wird klar,<br />

dass im 12-Zylinder eine unbändige<br />

Kraft steckt. Das tiefe Brummen<br />

lässt das Herz des Fahrers<br />

aus Verzückung höherschlagen<br />

und die Köpfe der umstehenden<br />

Verkehrsteilnehmer zum Wagen<br />

drehen. Die vier Auspuffrohre<br />

werden, wie schon aus den Vorgängermodellen<br />

bekannt, jeweils<br />

paarweise circa in der Mitte des<br />

Fahrzeugs nach außen gezogen.<br />

Eines der unverwechselbaren<br />

Merkmale der AMG-G-Modelle.<br />

Die Innenausstattung hat<br />

nichts mit einem Försterauto zu<br />

tun. Man findet nur feinstes Leder<br />

und Carbon. Was von außen den<br />

Charme des unverwüstlichen<br />

Klassikers ausstrahlt, verwandelt<br />

sich im Innenraum in den puren<br />

Luxus einer Limousine auf dem<br />

neuesten Stand. Dazu gehört auch<br />

das Entertainment- bzw. Infotainmentsystem<br />

mit Navi und TV.<br />

Bitte bleib!<br />

Im Laufe der Jahre werden innerhalb<br />

des Konzerns Stimmen<br />

laut, die das Ende der G-Klasse<br />

einläuten wollen. Bis jetzt hat<br />

sich das G-Modell, wie es sich<br />

für einen echten Geländewagen<br />

gehört, immer selbst aus dem<br />

Dreck gezogen. Denn von <strong>über</strong>all<br />

aus der Welt gehen von Jahr zu<br />

Jahr genug Bestellungen ein, die<br />

sein Weiterbestehen sichern. Im<br />

Moment sieht es so aus, als ob<br />

seine Existenz zumindest bis 2020<br />

gesichert ist. Ich plädiere: Baut die<br />

G-Klasse immer weiter, denn sie<br />

ist fahrende Autokultur, die man<br />

immer noch kaufen kann.<br />

01> Maskulin: AMG-Frontschürze sowie<br />

der AMG-Kühlergrill.<br />

02> Geländegängig: Zuschaltbare<br />

Differentialsperren.<br />

03> Klassisch: Reserveabdeckung in<br />

Edelstahl mit 3-D Mercedes-Benz<br />

04> Kompromisslos: AMG 6,0-<br />

Liter-V12-Biturbomotor.<br />

04<br />

95


Motor<br />

Mercedes<br />

G65 amg<br />

02<br />

A4<br />

Mercedes-Benz G65 AMG<br />

V-max in km/h<br />

230<br />

0-100 in Sek.<br />

5,3<br />

PS<br />

612<br />

Hubraum in ccm 3<br />

6000<br />

Zylinder<br />

V12<br />

Gewicht in kg<br />

2580<br />

01<br />

94<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Motor<br />

BMW 2er<br />

coupe<br />

Mit dem legendären BMW 2002 möchte<br />

ich persönlich den neuen 2er-BMW nicht<br />

vergleichen. Das Coupé aus München<br />

braucht keine Vorbilder oder Traditionen<br />

als Starthilfe. Der 2er <strong>über</strong>zeugt ganz ohne den Geist<br />

der Vergangenheit durch Fahrspaß, Handling, Motorisierung<br />

und moderne Technik.<br />

Winter in Las Vegas: Stahlblauer Himmel und <strong>über</strong> 25 Grad Celsius.<br />

In diesem Augenblick kann ich mir keinen besseren Ort auf der<br />

Welt vorstellen, <strong>über</strong> dessen Straßen ich mit dem 2er-Coupé fahren<br />

möchte. Am Steuer des M235i geht es <strong>über</strong> den Highway in Richtung<br />

Valley of Fire, einem Nationalpark mit roten Felsen (welche übrigens<br />

sehr gut zur Lackierung des Wagens passen) und gewundenen Landstraßen.<br />

Der Reihensechszylinder mit seinen 235 PS schnurrt ruhig<br />

vor sich hin, weil ich noch im ECO-Modus fahre, und weil hinter<br />

jedem der Werbeschilder ein Sheriff lauern kann. Also langsam. Obwohl,<br />

die Gefängnisse in Nevada sollen gar nicht so übel sein (rede ich<br />

mir ein). Deswegen wechsle ich in den Sportmodus und drücke aufs<br />

Gas. Auf Anhieb setzt der 2er sein Potenzial frei, und aus der Cruise-<br />

Maschine wird ein kleiner roter Teufel, der von 0 auf 100 km/h in 4,8<br />

Sekunden spurtet (diesen Wert kann jeder dank Achtgangautomatik<br />

und Launch-Control erreichen) und mit seinen 450 Nm Drehmoment<br />

den Asphalt zum Glühen bringt. Begleitet wird diese Verwandlung von<br />

einer Gänsehaut verursachenden Geräuschkulisse. Die Ingenieure, die<br />

diesen Sound designt haben, verdienen wahrlich einen Preis. Egal was<br />

noch passiert: Den Sportmodus schalte ich auf keinen Fall mehr ab!<br />

ride<br />

the<br />

devil<br />

Von Manuel Álvarez<br />

96<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Man möchte im ersten Moment<br />

denken, dass beim neuen<br />

2er einfach eine weitere Nummer<br />

für das 1-Coupé und Cabrio<br />

vergeben wurde. Das ist aber<br />

nicht so, denn es gibt deutliche<br />

Unterschiede zum 1er-Coupé.<br />

Der 2er ist im Gegensatz zum 1er<br />

um 11 Zentimeter gewachsen.<br />

Klingt zwar nicht nach viel, aber<br />

die gesamte Linie des Fahrzeugs<br />

gewinnt dadurch deutlich und<br />

wirkt erwachsener. Zudem hat<br />

BMW das Fahrwerk und die Lenkung<br />

komplett an das Coupé angepasst.<br />

Die Verlängerung kommt<br />

den Passagieren im Fond mit 2,1<br />

Zentimetern mehr Beinfreiheit<br />

und dem Fahrer mit 1,9 Zentimeter<br />

mehr Kopffreiheit zugute.<br />

Hinten geht es aber immer noch<br />

sehr eng zu. Aber seien wir doch<br />

ehrlich: Wer ein Raumwunder<br />

oder einen Transporter für eine<br />

Basketballmannschaft braucht,<br />

entscheidet sich ohnehin nicht<br />

für ein Coupé. Es geht um Optik,<br />

und diese stimmt und ent<strong>spricht</strong><br />

zu 100 Prozent dem Fahrzeugtyp.<br />

Angekommen am Valley of<br />

Fire bietet sich die Gelegenheit,<br />

das Handling des 2er auf einer<br />

Landstraße unter die Lupe zu<br />

Zusammen mit der Klappe des<br />

Auspuffs des BMW M235i geht<br />

mir bei diesem <strong>über</strong>ragenden<br />

Sound das Herz auf. Eine gut<br />

abgestimme Fahrmaschine mit<br />

326 PS. Power Pur.<br />

nehmen. Es verwundert nicht,<br />

dass der 2er hier noch mehr Spaß<br />

macht als auf dem dreispurigen<br />

Highway. Unter den wachsamen<br />

Augen eines Park Rangers und<br />

zweier Officers des Las Vegas<br />

Police Department, die explizit<br />

zu Überwachung der Geschwindigkeit<br />

abgestellt wurden, konnte<br />

ich natürlich nicht durch meinen<br />

Fahrtwind Millionen Jahre alte<br />

Felsformationen verrücken, aber<br />

Landschaft und Auto entschädigen<br />

für mein gesetzestreues<br />

Fahren. Der 2er schwingt sich<br />

mühelos durch jede Kurve. Die<br />

Richtungswechsel sind präzise,<br />

und es macht sich keine nennenswerte<br />

Seitenneigung negativ<br />

bemerkbar.<br />

Die angebotene Motorenpalette<br />

reicht von den 326 PS des<br />

kleinen Teufels bis zu 143-Diesel-<br />

PS im 218d. Der 218d markiert<br />

auch den Einstiegspreis von<br />

29.800 Euro. Wer sich für den<br />

M235i entscheidet, muss mindestens<br />

43.560 Euro investieren.<br />

Diese Preise lassen sich aber ganz<br />

leicht mit dem umfangreichen<br />

Sonderausstattungsangebot nach<br />

oben hin steigern.<br />

Mein Fazit: Der 2er ist ein<br />

gelungenes Konzept und eine Bereicherung<br />

für die Modellpalette<br />

der Münchner Autobauer.<br />

97


Lifestyle<br />

office<br />

sneakers<br />

Business as usual?<br />

No! Geh deinen Weg!<br />

Echter Stil.<br />

Keine Kompromisse.<br />

Und schon ein Klassiker –<br />

der Low-Top Aaron Sneaker<br />

von Onitsuka Tiger.<br />

Foto<br />

Styling<br />

Model<br />

Oliver Jupe<br />

Alessandra Amparo<br />

Michele Valentini<br />

98<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Perfect IN STYLE<br />

TURNSCHUHE IM BURO<br />

Die gehen!<br />

Von Sue Diederichs<br />

Puma Street Climb III Hoher Kultfaktor. Von Alexander McQueen und mit<br />

der Farbe Blue Ribbon ein Highlight der neuen Frühlings-/Sommerkollektion<br />

2014. Wo? PUMA Stores und www.shop.puma.de. 210 Euro<br />

GEOX U Smart Peter Parker würde<br />

ihn tragen. Sneaker mit Spiderman<br />

Feeling. Material Leder und Nylon. In<br />

den Farben Blau/Orange/Weiß und in<br />

Weiß/Blau/Weiß erhältlich. Wo? GEOX<br />

Stores und www.geox.com. 110 Euro<br />

Fotos: Hersteller · Deichmann<br />

Paul Smith Cobalt Blue Maharam Stripe Aesop Trainers Ultra stylisch.<br />

Der Sneaker von Modedesigner Paul Smith. Mit dem Stoff ‚Maharam Stripes’, den<br />

Smith exklusiv für das traditionsreiche New Yorker Textilunternehmen Maharam<br />

entwarf. Wo? www.paulsmith.co.uk. 248 Euro<br />

Für Modefans: Der Store<br />

von Paul Smith hat auf der Hohe<br />

Bleichen in Hamburg eröffnet.<br />

München und Berlin sollen<br />

Converse Chuck Taylor All Star<br />

Hi Converse Chuck – High-Top Klassik<br />

der ersten Stunde. Material Canvas.<br />

Farbe: Radio Blue. Weitere Farben<br />

aus der Seasonal Colours Kollektion<br />

2014: Terracotta, Jungle Green, Citronelle,<br />

Lavender Glow, Peppermint.<br />

Erhältlich z. Bsp. bei Zalando.de oder<br />

FootLocker.eu. 70 Euro<br />

99


Lifestyle<br />

office<br />

sneakers<br />

Nike Blazer Lux Der Nike Blazer Lux Männerschuh schaffte es vom Spielfeld auf die<br />

Straße und verbindet Nikes kultige, aus den 70ern bekannte Silhouette mit erstklassigen<br />

Materialien für geschmeidigen Retro-Stil. Kombiniertes Obermaterial aus dunklem<br />

Denim, Textil und Leder. Wo? Nike Stores und www. nike.com. 100 Euro<br />

adidas Superstar 2 Seit 1970 zeigt sich dieser Klassiker von adidas. Jetzt hat er ein fresh up<br />

erfahren, mit umweltfreundlichem Obermaterial aus Full-Grain-Leder sorgt er für Komfort und<br />

ein weiches Tragegefühl. Zum edlen Businessoutfit einfach perfekt. 90 Euro<br />

Vans Authentic black Pures Understatement im Office. Der Vans Authentic gehört zu den unverkennbaren<br />

Vans Core Classic Modellen. Sein schlichter Style hat hohen Wiedererkennungswert durch das<br />

typische Vans Logopatch an der Ferse. Obermaterial aus Canvas. 65 Euro<br />

Klare Ansage IM BÜRO?<br />

Klassisch. Aber COOL!<br />

Converse Chuck Taylor All Star<br />

Double Zip Ultimativ cool und aus der<br />

Premium Kollektion. Geeignet für High<br />

End Styling im Büro zwischen sportlich<br />

und edel. Material Leder. Farbe Schwarz/<br />

Turtledove. Wo? Z. Bsp. bei Zalando.de,<br />

FootLocker.eu. 100 Euro<br />

Looks good!<br />

Mit der richtigen Kombi<br />

sehen Sneakers sogar zu<br />

Klassikern super aus...<br />

Foto<br />

Styling<br />

Model<br />

Oliver Jupe<br />

Alessandra Amparo<br />

Michele Valentini<br />

100<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


Bally Sneaker Ainor White Yellow<br />

Gerade den Sommeranzug in hellem<br />

Leinen in der Hand? Die perfekte Begleitung<br />

für den GREAT SNEAKER GATSBY:<br />

edel aus Kalbsleder gefertigt passt der<br />

Ainor von Bally zum Dandy-Stil. Außer<br />

den Farben Weiß und Gelb, ist er noch<br />

mit roten oder blauen Farbakzenten<br />

erhältlich. Wo? Den Edelsneaker gibt’s<br />

im Bally Shop oder online unter<br />

www.bally.com. 350 Euro<br />

style tipp: Business & Sneaker<br />

Sneaker passend zur Farbe von Sakko, Weste, Hemd oder Anzug tragen.<br />

So wirkt jede Sneaker-Kombi mühelos elegant! Farblich passende Krawatte?<br />

Unbedingt! Mehr hipper Kontrast zu Sneaker geht nicht ...<br />

Tommy Hilfiger London 1A Mykonos Blau Die Sneaker aus<br />

der Hilfiger Denim SS14 Kollektion zeigen die für die Sommerkollektion<br />

typisch dicke Sohle aus Gummi. Obermaterial ist Leder.<br />

Die Farbe – Mykonos Blau – macht jetzt schon Lust auf Urlaub!<br />

Wo? TH Stores und www.tommy.com. 120 Euro<br />

Venice Sneaker Grün macht<br />

Laune! Die ultimative Farbe für den<br />

Büro-Dschungel. Kultige Sneaker von<br />

Venice. Gesehen bei DEICHMANN.<br />

www.deichmann.com. 30 Euro<br />

K-Swiss & Billy Reid Tre<br />

Emme Break Leather Fünf<br />

Streifen sollt ihr sein: K-Swiss<br />

und der Designer Billy Reid<br />

führen ihre erfolgreiche<br />

Kooperation auch 2014 fort. Den<br />

Tre Emme Break Leather gibt es<br />

als Lo- sowie als Mid-Version.<br />

Roughes Leder mit Crinckle-<br />

Effekt verleiht dem Style einen<br />

Vintage-Touch. Perfekt zum<br />

lässigen Sommerlook im Büro.<br />

Wo? www.k-swiss.com. 110 Euro<br />

101


Lifestyle<br />

käse<br />

käse<br />

welt<br />

Käse ist mehr als ein Nahrungsmittel,<br />

Käse ist Lebensfreude, Genuss<br />

und Kulturgut in einem. Die<br />

Arten und Geschmacksrichtungen<br />

sind so vielfältig wie die Dinge,<br />

die Menschen damit machen. Wir<br />

haben die Fakten und manches<br />

Interessante zusammengetragen.<br />

Von Arnd Wängler<br />

102<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


103


Lifestyle<br />

käse<br />

Es sind wahrscheinlich<br />

<strong>über</strong><br />

3.000 Jahre,<br />

die der Käse<br />

den Menschen begleitet und<br />

ihm Genuss verschafft. Was am<br />

Anfang wohl eher durch Zufall<br />

entdeckt wurde, ist inzwischen<br />

eine richtige Kunst geworden,<br />

und die Rezepturen mancher<br />

Käsesorten werden besser gehütet<br />

als das Coca Cola-Originalrezept.<br />

Um die mehr als 1.000 verschiedenen<br />

Käsespezialitäten zu<br />

unterscheiden, macht es Sinn, sie<br />

in Gruppen einzuordnen. Damit<br />

ergibt sich ein erster Rückschluss<br />

auf Charakter, Geschmack und<br />

Verwendungsmöglichkeiten von<br />

Käse. Die einfachste Unterscheidung<br />

ist der Wassergehalt, der<br />

bestimmt, wie fest oder weich ein<br />

Käse ist. Je mehr Wasser enthalten<br />

ist, desto weicher und cremiger ist<br />

der Käse. Sorten wie der Parmesan,<br />

die lange gelagert werden,<br />

enthalten weniger Wasser, sind<br />

fester und in der Regel auch<br />

würziger. Im Wesentlichen gibt es<br />

sechs Käsegruppen*: Schnittkäse,<br />

Halbfester Schnittkäse, Hartkäse,<br />

Sauermilchkäse, Weichkäse<br />

und Frischkäse. Dazu gibt es<br />

dann noch Käsespezialitäten, die<br />

aus anderer Milch als Kuhmilch<br />

gemacht sind. Ziegenkäse und<br />

Schafskäse erfreuen sich zum<br />

Beispiel größter Beliebtheit. Auch<br />

die Zubereitung gewinnt an Bedeutung.<br />

Manche Weichkäsearten<br />

werden als Ofenkäse angeboten.<br />

So wird aus Milch Käse<br />

Aus Milch wird Käse, wenn die<br />

Milch sauer wird und sich Eiweiß,<br />

Fett, Milchzucker und Mineralstoffe<br />

von der flüssigen Molke<br />

trennen. Dazu wird zunächst die<br />

Milch gefiltert und pasteurisiert<br />

(außer für Rohmilchkäse). Der<br />

Fettgehalt des späteren Käses<br />

wird durch Beimengung von<br />

Magermilch oder Rahm erreicht.<br />

Der Käsemeister gibt der Milch<br />

nun sogenannte Starterkulturen<br />

(Milchsäurebakterien) und danach<br />

Lab (ein Gemisch aus den Enzymen<br />

Chymosin und Pepsin) zur<br />

Gerinnung bei. Dabei entsteht eine<br />

Verdickung des späteren Käses, die<br />

sogenannte „Dickete“. Hat diese<br />

die richtige Festigkeit, wird sie mit<br />

der Käseharfe in Stücke zerteilt<br />

(Käsebruch). Je kleiner die Bruchstücke<br />

sind, desto härter wird später<br />

der fertige Käse, große Stücke<br />

werden dabei zu Weichkäse.<br />

Der Käser (oder auch Fromager)<br />

muss jetzt sein Können<br />

einbringen und abschätzen, wann<br />

der Käsebruch bereit ist, um in<br />

die sortentypische Form gebracht<br />

zu werden. Dabei wird die restliche<br />

Molke aus dem Käse gepresst.<br />

Ganz wichtig ist nun das Salzbad,<br />

das nicht nur schädliche Bakterien<br />

fernhält, sondern auch die<br />

Bildung einer Rinde fördert. Ab<br />

diesem Augenblick wird so ein<br />

Käse besser behandelt als manch<br />

*<br />

Halbfester Schnittkäse (Butterkäse, Roquefort, Saint Albray)<br />

Schnittkäse (Gouda, Tilsiter, Edamer, Appenzeller)<br />

Hartkäse (Parmigiano Reggiano, Pecorino)<br />

Sauermilchkäse (Harzer Käse, Mainzerkäse, Handkäse)<br />

Weichkäse (Camembert, Brie, Romadur)<br />

104<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


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Lifestyle<br />

käse<br />

andere Speise. Er wird gewendet,<br />

gebürstet und gewaschen oder<br />

sogar mit Edelschimmel veredelt.<br />

Das kann zwölf Monate oder länger<br />

dauern und macht aus dem<br />

Käse ein Individuum mit Seele<br />

und Charakter.<br />

Echt edel<br />

Manche Käsesorten heißen wie<br />

der Roquefort nicht nur edel, sie<br />

sind es dank edelster Pilzkulturen<br />

für den Genießer auch und<br />

erzielen deshalb auch höchste<br />

Preise. Mit Schimmel veredeln?<br />

Ja, genau, der Roquefort ist ein<br />

Blauschimmelkäse, der aus bester<br />

Schafsrohmilch gewonnen wird.<br />

Der Blauschimmel (Penicillium<br />

Roqueforti) ist für den Menschen<br />

unschädlich und wächst bei richtiger<br />

Lagerung im Reifungskeller<br />

innerhalb von 3 bis 6 Monaten.<br />

Damit der Käse durch und durch<br />

von dem Blauschimmel durchsetzt<br />

wird, sticht der Käser Löcher<br />

hinein. Dadurch kommt Sauerstoff<br />

in den Käse. Genau den lieben die<br />

Edelpilze und gedeihen prächtig.<br />

Nun kann sich nicht jeder dahergelaufene<br />

Blauschimmelkäse auch<br />

Roquefort nennen, sondern nur<br />

die, die in den natürlichen Höhlen<br />

von Roquefort-sur-Soulzon ihre<br />

Reife erfahren haben, dürfen sich<br />

mit dem AOC-Siegel (Appellation<br />

d’Origine Contrôlée als kontrollierte<br />

Herkunftsbezeichnung)<br />

schmücken. Neben dem Roquefort<br />

ist auch der Saint Agur ein<br />

hervorragender Blauschimmelkäse<br />

und eine gute Alternative.<br />

Beste Freunde<br />

Käse und Wein gehören schon<br />

immer zusammen denn sie ergänzen<br />

sich im Geschmack, wenn<br />

die Beziehung zwischen Käse<br />

und Wein stimmt. Aber nicht<br />

jeder Käse passt zu jedem Wein.<br />

Generell kann man sagen, dass<br />

Weine und Käse aus derselben<br />

Region bestens zusammenpassen.<br />

Auch sollten der Wein und der<br />

Käse in etwa ein gleich starkes<br />

Aroma haben. Lange gereifte und<br />

kräftige Käsesorten passen zu<br />

gehaltvollen, vollmundigen Weinsorten.<br />

Feinaromatische Sorten<br />

passen dementsprechend besser<br />

zu dezenten Weinsorten. Berühmt<br />

für eine süße Kombination ist die<br />

Spezialität aus leckeren Cantucci<br />

und dem süßen Vin Santo, die in<br />

der Toskana gerne serviert wird.<br />

Auch das Zusammenspiel von<br />

Süße und Säure kann interessante<br />

Geschmackserlebnisse hervorzaubern.<br />

Eine Trockenbeerenauslese<br />

oder ein Eiswein harmonieren hervorragend<br />

mit salzigen oder säuerlichen<br />

Sorten. Doch Achtung! Hat<br />

der Wein zu viel Säure, dann kann<br />

er sich mit der Säure der Milch zu<br />

einem bitteren Geschmackseindruck<br />

vereinen. Eine Erfahrung,<br />

die man sich sparen kann. Generell<br />

vertragen aber cremigere Käsesorten<br />

mehr Säure im Wein.<br />

Wer keinen Wein oder<br />

Alkohol mag, kann auch gerne<br />

etwas experimentieren. Würzige<br />

Rotschimmelkäse passen bestens<br />

zu Pils oder Altbier. Aber auch<br />

Kombucha oder ein feiner Tee<br />

passen sehr gut zum Käse. Mit<br />

einem Glas Apfelcidre oder Apfelsaft<br />

schmeckt weißer Edelpilzkäse<br />

ganz hervorragend.<br />

Der teuerste Käse<br />

der Welt<br />

Den wohl teuersten Käse der<br />

Welt mit rund 3.600 Euro/kg<br />

hat wohl einmal der bekannte<br />

Affineur Volker Waldmann besessen.<br />

Er hat <strong>über</strong> 20 Jahre lang<br />

einen Ziegenmilchkäse gehegt<br />

und gepflegt, bis er diesen dann<br />

an ein Spezialitätenrestaurant<br />

in Dubai verkaufen konnte. Ein<br />

Einzelfall, denn so einen Käse<br />

züchtet man nur ein- oder zweimal<br />

im Leben. Gute Chancen auf<br />

den Titel hat aber auch Elchkäse.<br />

Der ist deshalb so teuer, weil es<br />

einfach sehr wenig Elchmilch<br />

gibt. Erstens können nur zahme<br />

Elchkühe gemolken werden,<br />

zweitens ist der Ertrag mit 300<br />

Litern pro Jahr recht gering. Dafür<br />

ist der Geschmack dann auch<br />

kräftiger als der aus Kuhmilch<br />

und hat einen leicht säuerlichen<br />

Geschmack, der an griechischen<br />

Feta erinnert. Die Preise gehen<br />

bei rund 500 Euro pro Kilo los,<br />

können aber auch schon mal bis<br />

zum Doppelten ansteigen, wenn<br />

die Saison von Mai bis September<br />

schlecht war.<br />

Wie kommen die<br />

Löcher in den Käse?<br />

Gibt es Zwerge, die die Löcher in<br />

den Käse stechen, schießen oder<br />

bohren? Nein, die Wahrheit ist<br />

eine rein chemisch-physikalische,<br />

denn in jedem Käse steckt CO2,<br />

das durch die Bakterienkulturen<br />

während der Reifung produziert<br />

wird. Die Größe der Löcher<br />

106<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZin april 2014


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Lifestyle<br />

käse<br />

hängt von der Temperatur der<br />

Lagerstätte ab. Je wärmer es bei<br />

der Lagerung war, desto größer<br />

werden die Löcher. Übrigens sind<br />

100 Gramm Käse mit Löchern<br />

genauso schwer wie 100 Gramm<br />

ohne Löcher...<br />

Käse, der keiner ist<br />

Auf vielen Pizzen und Hamburgern<br />

ist Käse, der seinen Namen<br />

zu Unrecht trägt, denn er hat<br />

keine Spur echten Käses in sich.<br />

Dieser Kunstkäse wird auch<br />

Analogkäse genannt. Er wird aus<br />

Wasser, Milch-, Soja- oder Bakterieneiweiß<br />

und Pflanzenölen<br />

wie Palmöl als Grundstoff, teils<br />

auch aus Stärke hergestellt. Dazu<br />

kommt noch eine Mixtur aus<br />

Emulgatoren, Aroma- und Farbstoffen,<br />

Salz und Geschmacksverstärkern.<br />

Da dieser „Käse“ nicht<br />

reifen muss, spart er viel Zeit und<br />

damit Kosten. Direkt schädlich ist<br />

Analog-Käse nicht und für Veganer<br />

sogar die einzige Möglichkeit,<br />

eine Art Käse zu essen.<br />

Käse essen als Erlebnis<br />

Eines der Schweizer Nationalessen<br />

ist das Raclette. Der Name<br />

geht auf das französische Wort<br />

„racler“, also „schaben“ zurück.<br />

Beim Raclette-Essen sitzt man<br />

gemütlich vor einem Raclette-<br />

Grill. Entweder ist der Käse eingespannt<br />

und wird erhitzt, oder<br />

es ist ein Elektrogrill, in den<br />

kleine Schälchen mit dem Käse<br />

und allerlei Zutaten geschoben<br />

und gegrillt werden. Auf jeden<br />

Fall gehört dieses kulinarische<br />

Ereignis in die Kategorie „Slow<br />

Food“, bei dem du dir richtig<br />

Zeit nehmen solltest.<br />

Das gilt auch für das Käsefondue<br />

(ebenfalls aus dem<br />

Französischen „fondue“ für<br />

„geschmolzen“), das sich ebenfalls<br />

großer Beliebtheit erfreut. Dabei<br />

wird ein Topf mit einer Mischung<br />

aus Käse und Weißwein, einem<br />

Schuss Kirsch und nach Belieben<br />

Knoblauch und Pfeffer gefüllt<br />

und erhitzt. Mit Fondue-Gabeln<br />

werden nach dem Schmelzen des<br />

Käse Brotstückchen in denselben<br />

getaucht und ummantelt. Seit „Asterix<br />

bei den Schweizern“ soll es<br />

dabei ja allerlei Aufgaben für diejenigen<br />

geben, die ihr Brotstückchen<br />

im Fonduetopf verlieren...<br />

Die Idee, die hinter dem Käsefondue<br />

steckt, wurde von der Industrie<br />

aufgegriffen und zu einem<br />

Produkt mit dem Namen Ofenkäse<br />

verarbeitet. Ofenkäse ist ein<br />

kleiner Käselaib aus Weichkäse<br />

wie Camembert. Er wird in einer<br />

Holzspanschachtel geliefert und<br />

ist in diversen Geschmacksrichtungen<br />

(Basilikum, Chili, Kräuter<br />

der Provence etc.) erhältlich.<br />

Nach dem Erhitzen im Ofen wird<br />

er aufgeschnitten und mit Brot<br />

wie ein Käsefondue gegessen. Die<br />

Schale des Käses verbleibt dabei<br />

in der Holzspanschachtel.<br />

108<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZin april 2014


Käse als Sportgerät<br />

Käserennen haben diesmal<br />

nicht die Schweizer, sondern<br />

die durchaus für ihre skurrilen<br />

Einfälle bekannten Engländer<br />

erfunden. Das „The Cooper‘s<br />

Hill Cheese-Rolling and Wake“<br />

dauert vier Tage und hat eine<br />

lange Tradition, die angeblich bis<br />

in die Römerzeit zurückreicht.<br />

Ob das stimmt, ist unklar, aber<br />

zumindest für die letzten 200<br />

Jahre ist es belegt. Ziel ist es,<br />

einen Laib Gloucester-Käse, der<br />

den Cooper‘s Hill hinuntergerollt<br />

wird, zu fangen. Das ist so ziemlich<br />

unmöglich, weil der Käse<br />

bis zu 70 km/h schnell wird. So<br />

gewinnt am Ende der schnellste<br />

Mann bzw. die schnellste Frau.<br />

Die Sinnlosigkeit des Treibens<br />

zeigt sich auch daran, dass<br />

während der Rationierungsjahre<br />

1941 bis 1954 eine Holzscheibe<br />

statt eines echten Käse gerollt<br />

wurden. Etwas gesitteter, aber<br />

ebenso lustig geht es Anfang Mai<br />

im englischen Stilton zu, Dort<br />

wird der Käse richtig <strong>über</strong> die<br />

Straßen gerollt. Dabei dürfen<br />

die Teams den Käse nur mit den<br />

Händen vorwärtsrollen – und die<br />

Strecke ist lang!<br />

Käse selbst<br />

verfeinern<br />

Mit etwas Kreativität kannst du<br />

deinen Käse selbst verfeinern.<br />

Dazu kaufst du deinen Lieblingskäse,<br />

eine Flasche Wein (rot oder<br />

weiß) und einen feinen Käsebohrer.<br />

Nun bohrst du ein Loch<br />

in deinen Käse und füllst z.B.<br />

mit einer Spritze etwas von dem<br />

Wein ein. Dann verschließt du<br />

die Löcher wieder mit dem herausgebohrten<br />

Käse und legst ihn<br />

zum Reifen in den Keller. Dann<br />

trinkst du noch ein Glas der<br />

Flasche Wein und freust dich auf<br />

den veredelten Käse. Lecker sind<br />

auch Variationen mit verschiedenen<br />

Salzarten wie Fleur des<br />

sel oder anderen Gewürzen. Mit<br />

Käse ist deiner eigenen Kreativität<br />

keine Grenze gesetzt.<br />

Bayerischer Obazda<br />

Kennst du nicht? Solltest du aber,<br />

denn der Obazde (von obazn,<br />

wie anrühren, anmachen) ist<br />

eine bayrische Käsespezialität,<br />

die es in vielen Variationen gibt.<br />

Besonders in der Biergartensaison<br />

gehen davon Tonnen <strong>über</strong><br />

die Biertische. Er schmeckt besonders<br />

zu Bier und Salzstangen<br />

sehr lecker. Dabei ist das Rezept<br />

für guten Obazden immer das<br />

Geheimnis des Biergartenwirtes.<br />

Wer will, kann sich aber auch<br />

selbst versuchen. Hauptbestandteile<br />

sind: reifer Camembert,<br />

Butter, Salz, Pfeffer, Paprikapulver<br />

und eine halbe Zwiebel. Oft<br />

kommt noch etwas Kümmel hinzu.<br />

Damit steht das Grundgerüst.<br />

Nun kann man noch etwas Bier<br />

oder Wein hinzugeben oder auch<br />

einen kleinen Obstler. Wenn du<br />

Butter durch Quark oder Frischkäse<br />

ersetzt, wird der Obatzde<br />

milder und cremiger, ein Schuss<br />

Sahne kann auch nicht schaden.<br />

Die Zubereitung ist denkbar<br />

einfach, denn alles wird mit<br />

einer Gabel zerdrückt und nach<br />

gewünschter Konsistenz verrührt.<br />

Als Dekoration dienen frisches<br />

Schnittlauch, Zwiebelringe<br />

und gerne auch Radieschen<br />

oder Rettich. Nun noch etwas<br />

Roggenbrot oder eine Brezel<br />

dazu, und fertig ist die leckere<br />

Kalorienbombe.<br />

Fitmacher Käse<br />

Wie bei allem kommt es auch<br />

beim Käse auf die Menge an.<br />

Natürlich schmecken die fetthaltigen<br />

Käsesorten meistens<br />

hervorragend. Deshalb solltest<br />

du maximal 100 g am Tag von<br />

ihnen essen. Als Naturprodukt<br />

aus Milch ist Käse aber auch<br />

eine wichtige Vitamin-, Protein-<br />

und Mineralstoffquelle. Käse<br />

liefert besonders das wichtige<br />

Vitamin B12, das für die Bildung<br />

roter Blutkörperchen und den<br />

Energiestoffwechsel sowie das<br />

Immunsystem zuständig ist. Wer<br />

unter Laktoseintoleranz leidet,<br />

findet heute eine reiche Auswahl<br />

laktosefreier Käsesorten in den<br />

Kühlregalen. Auch die meisten<br />

Hartkäsesorten sind fast laktosefrei,<br />

denn durch die Lagerung<br />

wird die Laktose umgewandelt.<br />

Genuss mit Zukunft<br />

Der weltweite Käsekonsum steigt<br />

von Jahr zu Jahr, inzwischen<br />

haben auch die Chinesen und<br />

andere asiatische Länder mehr<br />

und mehr den Käse für sich<br />

entdeckt. Grund dafür ist nicht<br />

nur das vorhandene Angebot,<br />

sondern auch die immer neuen<br />

Käsekreationen, die auf den<br />

Markt kommen. Das gilt nicht<br />

nur für die bekannten Käsesorten,<br />

sondern auch für die<br />

Spezialitätenkäse vieler kleiner<br />

Käsereien, die eindeutig auf dem<br />

Vormarsch sind. Da kann man es<br />

gerade noch verschmerzen, dass<br />

die Appenzeller ihr Käsegeheimnis<br />

nie preisgeben werden.<br />

109


<strong>DMAX</strong><br />

TV programm<br />

highlights<br />

APRIL<br />

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HD <strong>über</strong> Satellit, Kabel und IPTV<br />

in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz in folgenden Netzen und<br />

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Mal eben einen Flieger gekauft und im Rückstand mit der Zahlung?<br />

Achtung, denn die Inkasso-Piloten von Airplane Repo sind schnell,<br />

wenn es darum geht, die unbezahlte Ware zurückzuholen. Und wenn<br />

das Flugzeug weg ist? Wie wäre es denn mit Fischen oder Angeln?<br />

Das kann beruhigend oder nervenaufreibend wirken... Mehr Infos zu<br />

Sendezeiten und weiteren Highlights findest du auf dmax.de<br />

Deutschland<br />

Kabel<br />

Kabel Deutschland<br />

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Primacom • •<br />

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KMS Kabel & Medien Service •<br />

Willy.tel<br />

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Wilhelm.tel<br />

•<br />

Satellit<br />

Astra<br />

•<br />

HD+<br />

•<br />

IPTV<br />

Deutsche Telekom<br />

•<br />

Vodafone • •<br />

Zattoo<br />

•<br />

Österreich<br />

Kabel<br />

UPC Austria<br />

•<br />

Salzburg AG<br />

•<br />

Kabelsignal AG<br />

•<br />

Liwest<br />

•<br />

B.Net Burgenland Telekom •<br />

Satellit<br />

Astra<br />

•<br />

HD Austria<br />

•<br />

IPTV<br />

A1 Telekom Austria • •<br />

Schweiz<br />

Kabel<br />

UPC Cablecom • •<br />

Digital Cable Group • •<br />

Satellit<br />

Astra<br />

•<br />

IPTV<br />

Swisscom • •<br />

Sunrise<br />

•<br />

ab märz<br />

NEUE<br />

FOLGEN<br />

Freestyle-Fischen mit Eric Young<br />

Mit einem Hai am Haken auf dem Paddleboard: Eric Young ist nicht der Typ, der sich im<br />

Morgengrauen auf einen Klappstuhl setzt und wartet, bis ein Fisch anbeißt. Stattdessen<br />

braucht das Muskelpaket auch beim Angeln jede Menge Action: so, wie er es als Profi-Wrestler<br />

aus dem Ring kennt. Egal, ob beim Segelfisch-Angeln auf dem selbst gebauten Floß in<br />

Florida oder beim „Amberjack“-Fischen vom Jetski aus – für Eric zählt vor allem der Spaßfaktor.<br />

Als echter Adrenalin-Junkie sucht der bärtige Kleiderschrank bei jeder Gelegenheit<br />

den ganz besonderen Kick. Klar, dass für ihn nur Freestyle-Fischen infrage kommt.<br />

110<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


NEUE<br />

SERIE<br />

ab märz<br />

Airplane Repo – Die Inkasso-Piloten<br />

Sie sind Top-Piloten und Abenteurer in einem – ihr Job ist es, millionenschwere Flugzeuge sicherzustellen. Wenn sich ein Käufer ohne Bezahlung<br />

aus dem Staub macht oder seine Raten nicht bezahlt, sorgen die „Repo Men“ dafür, dass der Besitzer nicht auf dem Schaden sitzen bleibt.<br />

Selbstredend braucht man für diesen außergewöhnlichen Job mehr als einen gültigen Pilotenschein. Doch Mike Kennedy und seine Berufskollegen<br />

sind mit allen Wassern gewaschen, kennen die verschiedenen Flugzeugmodelle und sämtliche Tricks der Schuldner. Egal, ob Learjet,<br />

Beechcraft Baron 58 oder Cessna: Zunächst machen die Profis den Flieger in Detektiv-Manier ausfindig, anschließend bringen sie ihn in die Luft.<br />

Angel-Duell- Zwei<br />

Profis am Haken<br />

Angeln ist ein reiner Männersport? Über<br />

solche Klischees kann Barbara „Babs“ Kijewski<br />

nur schmunzeln, denn in der Szene hat<br />

sich längst herumgesprochen: Diese Frau<br />

versteht etwas vom Fischen. Vom Wobbler<br />

bis zur Spinnrute: „Babs“ hat den Dreh raus!<br />

Wenn sie nicht gerade Raubfische fängt,<br />

schreibt die gebürtige Berlinerin Kolumnen<br />

für diverse europäische Fachzeitschriften.<br />

Und in dieser Doku-Serie nimmt es die hübsche<br />

Blondine mit einem der erfahrensten<br />

Angler Deutschlands auf: Auwa Thiemann.<br />

Von Norwegen <strong>über</strong> die Niederlande bis nach<br />

Österreich, in Europas Seen und Flüssen<br />

machen die eingefleischten Petrijünger gemeinsam<br />

mit ihren Teams Jagd auf Zander,<br />

Barsche und Forellen.<br />

ab märz<br />

NEUE<br />

SERIE<br />

111


impressum<br />

Impressum<br />

die nächste Ausgabe<br />

erscheint am<br />

09.04.2014<br />

Chefredaktion<br />

Anja Deininger, [v. i. S. d. P.]<br />

Stellvertretung<br />

Manuel Álvarez<br />

Art director<br />

Patrick Diepold<br />

rEdaktion<br />

Manuel Álvarez [mar], Michael Außerbauer [aum],<br />

Anja Deininger [ad], Arnd Wängler [aw]<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe Sue Diedrichs, Sebastian Stoll, Jan Fleischmann, Christoph Hoppe,<br />

Manuel Masiero, Zsuzsanna Thot, Karolin Langfeldt [Freunde von<br />

Freunden, fvonf.com]<br />

Schlussredaktion<br />

elke Christine Knitter<br />

Anschrift der Redaktion<br />

Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar bei München,<br />

Tel. 089 25556-1111, Fax 089 25556-1186<br />

[<strong>DMAX</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint monatlich]<br />

Kontakt zur Redaktion<br />

redaktion@dmax-magazin.de<br />

Kontakt zum Anzeigenteam Kerstin Engler, Tel. 089 25556-1111, Fax 089 25556-1196<br />

Anzeigenleitung<br />

Richard Spitz, Tel. 089 25556-1108, richard@dmax-magazin.de<br />

[verantwortlich für Anzeigen]<br />

Anzeigenberatung & Verkauf Sabine Jochums, Tel. 08171 3852103, dmax@sabinejochums.com<br />

Leitung Herstellung<br />

Marion Stephan<br />

Vertrieb<br />

Bettina Huber, Tel. 089 25556-1491, bhuber@wekanet.de<br />

Geschaftsführer<br />

Wolfgang Materna, Werner Mützel, Kai Riecke<br />

Anschrift des Verlags WEKA MEDIA PUBLIShing GmbH, Richard-Reitzner-Allee 2,<br />

85540 Haar bei München, Tel. 089 25556-1000, Fax 089 25556-1199<br />

ABOVERTRIEB UND KUNDENServiCE Burda Direct GmbH, 77649 Offenburg, Tel. 0781 6394548,<br />

Fax 0781 6394549, weka@burdadirect.de<br />

Jahresabonnement: Inland 54,90 Euro; EU-Ausland 64,90 Euro;<br />

Schweiz 109,80 sfr; weiteres Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />

10 % Nachlass auf den Abopreis.<br />

EINZELHEFT-NACHBEStellung Burda Direct GmbH, 77649 Offenburg, Tel. 0781 6394548,<br />

Fax 0781 6394549, weka-bestell@burdadirect.de<br />

Bitte geben Sie Ihre Bankverbindung an. Kopien aus vergriffenen<br />

Ausgaben können Sie zum Heftpreis anfordern.<br />

Versandkostenanteil pro Bestellung: 2 Euro; Einzelheft: 4,80 Euro<br />

Vertrieb Handel<br />

MZV, Moderner Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co. KG,<br />

Ohmstrasse 1, 85716 Unterschleißheim,<br />

Tel. 089 319060, Fax 089 31906113, MZV@mzv.de<br />

Druck<br />

Firmengruppe APPL, echter druck GmbH,<br />

Delpstraße 15, 97084 Würzburg<br />

Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten.<br />

© by WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder <strong>über</strong>nimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Anspruch auf Ausfallhonorar, Archivgebühren und dergleichen besteht nicht. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München. <strong>DMAX</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint in Lizenz von Discovery<br />

Communications, LLC. <strong>DMAX</strong> ist eine Marke von Discovery Communications, LLC. Alle Rechte vorbehalten. ISSN-Nr. 2196-8381<br />

Beilagenhinweis: Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Firma Mey & Edlich GmbH bei.<br />

112<br />

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APRIL<br />

speck.<br />

In der Pfanne<br />

langsam kross<br />

bruzzelnd, so<br />

lecker mundwässernd<br />

duftend…<br />

Speck ist einfach<br />

unglaublich köstlich,<br />

egal ob im<br />

Rührei, einfach<br />

so gebraten, im<br />

Salat (ein Zugeständnis<br />

an die<br />

Gesundheit!),<br />

auf einem Burger,<br />

in Soßen.<br />

Speck geht<br />

einfach gut mit<br />

vielen anderen<br />

Lebensmitteln.<br />

Mit Sicherheit hat nicht nur ein Mann schon mal davon geträumt,<br />

statt eines Duftbaums mit Tannenduft lieber das aromatische Aroma<br />

gebratenen Bacons in der Nase zu haben. Im Auto zum Beispiel,<br />

oder im Bad. Überall, wo man eben Lufterfrischer einsetzt.<br />

Und tatsächlich, einen Bacon-Lufterfrischer gibt es wirklich! Ein<br />

Traum. Aber nicht nur den, denn zahlreiche Produkte, die ansonsten<br />

stinklangweilig sind, gibt es tatsächlich mit lecker Bacon-Geschmack.<br />

Am naheliegendsten sind Bonbons und Minzpastillen. Statt langweilig<br />

Zitronenguttis zu zullen, lutschen wir ab jetzt lieber Speckbonbons.<br />

Und damit der Tag schon gut anfängt: Auch in der Körperpflege<br />

findet sich das ein oder andere speckaromatisierte Produkt. Duschgel<br />

mit Bacon-Duft, damit wir den ganzen Tag wie ein Frühstücksbuffet<br />

riechen. Zahnpasta mit Bacon-Geschmack – viel cooler als<br />

langweilige Minzpaste. Und für zwischendrin: Zahnstocher mit<br />

Bacon-Aroma. Der Hammer!<br />

Die Bacon-Produkte gibt‘s übrigens bei www.coolstuff.de<br />

114<br />

<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014


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