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dmax-magazin.de<br />
leben. motor. abenteuer.<br />
Ausgabe 04 april 2014<br />
mountainbiking<br />
Welcher<br />
Biketyp<br />
bist Du?<br />
plus tipps vom<br />
weltmeister<br />
neue<br />
kombis<br />
Die heissesten<br />
Modelle 2014<br />
Panzerfahren<br />
Einfach mal was<br />
plattmachen<br />
samy<br />
<strong>Deluxe</strong><br />
Spricht uber<br />
Mannersachen<br />
geh<br />
deinen<br />
Weg!<br />
der ideale<br />
sneaker<br />
im buro<br />
Deutschland 4 80 € · Österreich 5 50 €<br />
schweiz 9 60 sfr · BeNeLux 5 65 €
Weil bei Jaguar<br />
jeder auf‘s Auto schaut.<br />
Bei Puma jeder auf mich.<br />
Deichmann SE, Deichmannweg 9, 45359 Essen<br />
1 716 665 · Gr. 7.5–11.5<br />
deichmann.com
Editorial<br />
Kerl oder<br />
Kerlchen<br />
APRIL<br />
Titelbild: Boris breuer<br />
gewinnspiel<br />
Was macht einen echten Mann aus? Im Grunde genommen ist das einfach:<br />
Echte Männer weinen nicht. Echte Männer sind mutig. Echte<br />
Männer sind lässig. Und echte Männer zeigen das und stellen sich<br />
allen sich bietenden Herausforderungen. Die Ergebnisse finden sich<br />
millionenfach als Clips im Web. Aktionen immer anders, Ergebnis immer gleich:<br />
schmerzverzerrtes Gesicht und mindestens ein Haufen blauer Flecken an recht<br />
empfindlichen Stellen des Körpers, aber Daumen hoch. Super-Entertainment auch<br />
für TV-Shows. Und die Buddies der Jungs, die den Clip einreichen, verdienen sich<br />
mit der missratenen Aktion unter Umständen auch noch ein paar hundert Euro.<br />
Die Zuschauer finden es witzig, voll blöd und eben einfach echt hart. Und der Star<br />
des Clips? Für alle Zuschauer ein faszinierendes Beispiel eines Vollpfostens.<br />
Heißt männlich sein jetzt also, immer<br />
schön vernünftig sein, die angelernten Verhaltensmuster<br />
zwangsweise ablegen und<br />
Männlich <strong>Deluxe</strong><br />
So lautet der Titel des neues Albums von<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, das am 21.03. erscheint.<br />
Und du hast die Chance, dieses auf CD<br />
zu gewinnen. Denn wir verlosen zwei<br />
Exemplare. Alles was du tun musst: schicke eine<br />
E-Mail mit „<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>“ bis zum 11.04.14 an<br />
vip@dmax-magazin.de . Die beiden Gewinner<br />
werden unter allen Teilnehmern gezogen.<br />
ohne Spaß und Action das restliche Leben<br />
in Langeweile verbringen? Garantiert nicht!<br />
Ein bisschen Herausforderung und mal was<br />
Neues ausprobieren, auch mal eigene Grenzen<br />
ausloten und diese <strong>über</strong>schreiten, den Adrenalin-Kitzel<br />
suchen und so für neue Knaller im<br />
Leben sorgen – das gehört immer noch absolut<br />
dazu. Aber dabei geht es gar nicht mal darum,<br />
vor anderen total lässig r<strong>über</strong>zukommen. Es<br />
geht darum, was jeder selbst an Erfahrung und<br />
Erlebnis aus solchen Dingen mitnehmen kann.<br />
Mut aufbringen und mal mit dem Fallschirm<br />
abspringen: empfehlenswert. Endlich mal das<br />
Mountainbike, das im Keller verstaubt rausholen<br />
und mal Downhill fahren. Einfach mal<br />
genau das wagen, vor dem man Respekt hat.<br />
Nicht nachdenken, einfach machen. Und den<br />
Kick erleben, das Erfolgsgrinsen total genießen,<br />
sich mal wie der König des Tages fühlen.<br />
Das ist männlich. Und wenn in so einem Moment<br />
das Auge nässt, ist das absolut okay.<br />
3
Inhalt<br />
News & Trends<br />
6 Picture<br />
Der Wellenskier<br />
8 Was uns gefällt<br />
[im April]<br />
20 Facts<br />
Alles <strong>über</strong> Fasten<br />
22 News Motor<br />
Neues aus der PS-Welt<br />
26 AMG ist kein Tuner!<br />
Der AMG-Boss im Interview<br />
30 Movies<br />
Neu im Kino und auf Scheibe<br />
34 News Games<br />
Neuheiten aus der Spielewelt<br />
38 News Technik<br />
Taxi bitte! Taxi-Apps<br />
42 Battle<br />
Glatt vs. Bart<br />
Titelthema<br />
44 <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong><br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong> <strong>über</strong> <strong>Männersachen</strong><br />
44<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>.<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, Deutsch-Rapper der zweiten Generation aus Hamburg,<br />
stand 2013 achtzehn Jahre auf der Bühne – für ihn der Anstoß<br />
zu seiner aktuellen CD-Produktion „Männlich“. <strong>Samy</strong> stammt<br />
aus dem Hamburger Stadtteil Eppendorf, der nicht gerade als<br />
Hamburgs Bronx bekannt ist. Im Interview verrät <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>,<br />
was ihm beim Dreh zu „Männlich <strong>Deluxe</strong>“ am meisten Spaß brachte<br />
– und was ihn am meisten gefordert hat. Doch was bedeutet es für<br />
ihn privat und beruflich, ein Mann zu sein?<br />
Abenteuer<br />
52 Über Stock und Stein<br />
Mountainbiking<br />
62 City Break Antwerpen<br />
Ein gut gehütetes Geheimnis<br />
66 Panzerfahren<br />
Der Traum jeden Mannes<br />
72 Adrenalin am Steilhang<br />
Pistenraupenfahren als Job<br />
76 Faszination Fliegenfischen<br />
Das etwas andere Angeln<br />
Lifestyle<br />
98 Geh deinen Weg!<br />
Turnschuhe Business-tauglich<br />
102 Cheeese<br />
Die Welt des Käse entdecken<br />
4<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
98<br />
Geh deinen Weg!<br />
Perfect in Style, und zwar auch<br />
noch bequem. Turnschuhe im Büro,<br />
die gehen? Gibt‘s das? Logisch.<br />
Wir zeigen dir aktuelle Sneaker, die<br />
nicht nur zur Jeans, sondern auch<br />
zu eleganten Styles perfekt passen.<br />
52<br />
Über Stock und Stein.<br />
Winter ade – Speckrolle oh je! Doch keine Panik: Auf einem Mountainbike schmelzen<br />
die Speckpolster dahin wie der Schnee in der Frühlingssonne, und du hast obendrein<br />
noch mächtig Spaß, denn kaum eine andere Sportart verbindet adrenalingeladenes<br />
Outdoorvergnügen mit faszinierender Technik besser als der Mountainbikesport.<br />
Motor<br />
82 Wir sind Kombi<br />
Aktuelle Modelle der Lademeister<br />
92 Der böse Wolf<br />
Mercedes G65 AMG<br />
96 Ride the Devil!<br />
BMW 2er Coupé<br />
82<br />
Wir sind Kombi.<br />
In wohl keinem Land der Welt sind Kombis so beliebt wie in Deutschland. Auch<br />
wenn ein Coupé oder Sportwagen vielleicht mehr Sexappeal hat, sind diese Autos<br />
mit zusätzlichem Ladevolumen der perfekte Kompromiss: Sie paaren den Komfort<br />
einer Limousine mit dem Ladevolumen eines Nutzfahrzeugs.<br />
TV<br />
110 TV Highlights<br />
Im März und April auf <strong>DMAX</strong><br />
Standards<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt<br />
70 Kolumne – Abenteuer des Alltags<br />
112 Impressum<br />
114 Fundstück des Monats<br />
Titelthemen<br />
66<br />
Panzerfahren.<br />
Mal ganz ehrlich: Wer hat noch nicht davon geträumt, mit einem Panzer durchs<br />
Gelände zu brettern? Dem <strong>DMAX</strong>-Hobbyist Tommy Scheel wurde in einer seiner<br />
Folgen genau diese Aufgabe gestellt. Doch was für Tommy Pflicht war, ist für viele<br />
ein richtiges Hobby, das mit Leib und Seele gelebt wird.<br />
5
News<br />
Trends&<br />
News<br />
gadgets<br />
picture<br />
Der WELLENSKIER<br />
Willy Bogner präsentiert in seinem neuen Film „Visions“ wieder mal faszinierende Aufnahmen<br />
vor atemberaubenden Kulissen vom Engadin <strong>über</strong> Kanada bis nach Hawaii. In der Südsee<br />
hat sich der Extremsportler Chuck Patterson, der als Erster große Wellen auf einer Art<br />
Ski meisterte, engagiert. Er fuhr im Bogner-Rennanzug auf Skiern <strong>über</strong> die Big Waves. Auf<br />
bogner.com/surfing gibt es schon einmal einen kleinen Ausschnitt des Films zum Reinschnuppern.<br />
foto: Willy Bogner GmbH & Co. KGaA<br />
6<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
News<br />
Trends&<br />
gadgets<br />
was uns gefällt im april<br />
Black Beauty<br />
Liebhaber der Alpina „Startimer Pilot“-Pilotenuhrenkollektion<br />
dürfen sich auf ein besonderes neues Modell<br />
freuen. Der Startimer Pilot „Black Star“ Automatic Chronograph<br />
fällt erst auf den zweiten Blick auf, dann aber<br />
sehr positiv. Die Kombination einer schwarzen Gehäusefarbe<br />
mit luxuriösen Ziffernblattveredelungen könnte man auch als<br />
„Understatement für Kenner“ bezeichnen.<br />
Im Inneren arbeitet das automatische Chronographenwerk Alpina<br />
AL-860, das <strong>über</strong> ein „Bi-Compax“-Design mit 60-Sekunden-<br />
und 30-Minutenzähler verfügt und somit für ein leichtes<br />
Ablesen der Zeit sorgt. Das 44-mm-Gehäuse mit dem transparenten<br />
Boden ist wasserdicht bis 100 Meter.<br />
www.alpina-watches.com / 1.995 Euro<br />
8<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
lubber<br />
boxen<br />
Ein bisschen BlingBling<br />
Die aktiven Aqua-Beat-Lautsprecher<br />
von auvisio spielen Musik in Stereo.<br />
Witzig dabei ist, dass die Boxen mit<br />
Wasser gefüllt und bunt beleuchtet sind<br />
und im Takt das Wasser zu wechselnder<br />
Farbbeleuchtung tanzen lassen. Per USB<br />
lässt sich das Boxenduo an kompatible<br />
Schnittstellen anschließen.<br />
www.pearl.de / 20 Euro<br />
Die Kraft der 8 Herzen<br />
Die Anforderungen an Smartphones steigen unentwegt: Das Erstellen von HD-Videos<br />
oder mobiles 3D-Gaming braucht Rechenleistung. Avenir Telecom, bisher noch nicht<br />
sehr bekannt in Deutschland, bringt deshalb ein 6,9 mm flaches Smartphone mit<br />
echtem Acht-Kern-Prozessor auf den Markt. Das „Andy A5QP“ (sein Name ist eine<br />
Hommage an den früheren Android-Chefentwickler Andrew „Andy“ Rubin) verfügt<br />
<strong>über</strong> ein 5 Zoll großes Touch-Display mit einer Auflösung von 1.290 x 720 Pixeln und<br />
wird mit Android 4.2 ausgeliefert. Es stammt vom US-Hersteller „Yezz“, kommt ohne<br />
SIM-Lock und hat Platz für zwei Simkarten.<br />
www.sayyezz.com / 320 Euro<br />
Sommerlaune inklusive<br />
Halsketten bei Männern kommen oft<br />
nicht besonders gut an. Aber wenn ein<br />
Halsband eher lässig ist, sieht das anders<br />
aus. Das Necklace „Coco“ von Dolly<br />
Martin ist nicht kitschig, sondern bringt<br />
mit den abgerundeten Holzperlen und<br />
dem Anhänger aus Muscheln und Leder<br />
schon im Frühling ein bisschen Surfund<br />
Sommer-Flair in den eigenen Style.<br />
www.dollymartin.com / 19,50 Euro<br />
Und auch am Arm darf es ein bisschen<br />
Zierrat sein. Von 877 gibt es in diesem<br />
Jahr unaufdringliche, lässige Armbänder,<br />
wie etwa das geflochtene „Cross<br />
Tampen“-Band mit Alu-Schließe oder<br />
das naturfarbene Lederarmband mit<br />
blauer Naht und Aluminiumknopf<br />
www.877design.de /25 bzw. 50 Euro<br />
9
News<br />
Trends&<br />
gadgets<br />
was uns gefällt im april<br />
Mix it!<br />
1.400 Watt bis zu 24.000 Umdrehungen pro Minute und 275 Kilometer<br />
pro Stunde – das sind die Leistungswerte des KULT pro<br />
Power- Standmixers von WMF. Der Power-Motor mit hoher Umdrehungszahl<br />
püriert nicht nur Früchte & Co., sondern ist auch<br />
optimal für Grünzeug geeignet. So lassen sich etwa die sehr<br />
faserigen Blätter von Spinat, Grünkohl, Salat und Brennnesseln<br />
ebenso gut und schnell zerkleinern wie andere Zutaten. Damit<br />
gelingen frische Smoothies, aber auch viele andere Getränke<br />
und Speisen wie Pesto oder Suppen, Milchshakes oder<br />
Crushed Ice für Cocktails. 200 Euro<br />
foto: WMF<br />
High-End-Sattel<br />
Der Super 6.1 vom Fahrrad-Ergonomie-Spezialisten<br />
SQlab ist mit einem Gewicht von unter 90<br />
Gramm nicht nur ein extrem leichter High-End<br />
Sattel; er lässt sich sogar individuell anpassen.<br />
Auf einer leichten Carbon-Unterschale lassen<br />
sich <strong>über</strong> Klettflächen Pads in verschiedenen<br />
Formen, Härten und Designs anbringen, sodass<br />
der Biker einen sehr komfortablen Sitz hat. Der<br />
Super 6.1 eignet sich für vor allem für Rennräder,<br />
aber auch für Mountain Bikes. 400 Euro<br />
Und hier gleich mal ein<br />
Powershake für den Frühling:<br />
Grüner Smoothie<br />
Zutaten (2 Portionen)<br />
· 1 Banane, geschält<br />
· 1 Apfel entkernt<br />
· 1 Handvoll Mangold oder Blattspinat<br />
· ½ TL Öl (z.B. Kokosöl)<br />
· 100 ml Apfelsaft<br />
· 100 ml Wasser<br />
275<br />
km/h<br />
Zubereitung<br />
1 Obst in Stücke schneiden.<br />
2 Alle Zutaten in den Mixbehälter<br />
geben und bis zur gewünschten<br />
Konsistenz pürieren. Die Obstsorten<br />
können dabei beliebig variiert werden.<br />
Die Mengenangaben für Apfelsaft und<br />
Wasser einfach je nach Geschmack und<br />
Konsistenz etwas anpassen.<br />
Flasche!<br />
Wer an SIGG denkt, denkt an die bekannten Alu-Flaschen des Schweizer Unternehmens.<br />
Im April kommt die Marke mit einer neuen Trinkflaschen-Kollektion<br />
auf den Markt. Die Flaschen aus der „SIGG Viva“-Kollektion sind aus wiederverwertbarem<br />
Polypropylen hergestellt, extrem leicht und transparent. Die<br />
0,75l-Flaschen sind in verschiedenen Farben wahlweise mit dem klassischen<br />
SIGG-Drehverschluss, dem 3-Stage-Sports-Top oder dem New Active Top mit<br />
Entlüftungsfunktion erhältlich. Je 16 Euro<br />
10<br />
<strong>DMAX</strong> MagaZin april 2014
Ungezähmt.<br />
Der neue CLA 45 AMG.<br />
Enfesselte Dynamik: Das Herz des neuen CLA 45 AMG ist der leistungsstärkste<br />
Serien-Vierzylindermotor der Welt. Für perfekte Kontrolle sorgt der<br />
AMG Performance 4MATIC Allradantrieb, der die Kraft der 265 kW (360 PS)<br />
souverän auf die Straße bringt. www.mercedes-amg.com<br />
Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 9,1–8,8/5,9–5,8/7,1–6,9 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert:<br />
165–161 g/km; Effizienzklasse: D–C.<br />
Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen.<br />
Das abgebildete Fahrzeug enthält Sonderausstattungen. Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart
News<br />
TrENds&<br />
gadgETs<br />
was uns gefällt im april<br />
Ab nach drauSSen!<br />
Möge die Camping-Saison beginnen<br />
Normale Zelte sind praktisch, aber meistens stinklangweilig.<br />
Anders die Modelle von FieldCandy aus Großbritannien. Die<br />
witzigen Zelte sollen Outdoor mit Stil verbinden. Deswegen gibt<br />
es die Unterschlüpfe mit verschiedenen 3D-Druckmotiven, mit<br />
denen das eigene Zelt unter vielen anderen garantiert auffällt.<br />
Die außergewöhnlichen Zelte sind in klassischer A-Form<br />
und mit 3,25m Länge, 1,70 m Breite und 1,30 m Höhe aus<br />
wasserdichtem Material mit atmungsaktiver Innenhaut<br />
für Camping-Ausflüge gemacht. Die Zelte gibt es in<br />
zahlreichen Designs, aber natürlich auch unifarben.<br />
www.fieldcandy.com / ab 370 Euro<br />
Traumbike in<br />
Carbon<br />
Carbon ist leicht und so hart wie Stahl. Damit passt es<br />
perfekt zu einem Pedelec (eBike), das durch Akku und Motor<br />
natürlich schwerer ist als ein normales Bike. Beim SECEDE<br />
Pedelec ist das perfekt gelöst. Im gewichtssparenden und<br />
verwindungssteifen „Full Carbon Monocoque“-Rahmen ist<br />
der Akku so perfekt eingearbeitet, dass er nicht auffällt.<br />
Der Motor ist im Hinterrad verbaut. Beides kannst du gegen<br />
herkömmliche Teile austauschen und das Bike als ganz<br />
normales MTB benutzen. Zusätzlich hat das SECEDE noch<br />
einen <strong>über</strong>raschenden Trick auf Lager: Es lässt sich in<br />
der Mitte auseinandernehmen und in zwei Tragetaschen<br />
bequem transportieren und auf Reisen mitnehmen.<br />
www.m1-sporttechnik.de / ab 4.760 Euro<br />
12<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Bestens Ausgestattet<br />
Erfrieren ausgeschlossen<br />
The North Face hat in Zusammenarbeit mit PrimaLoft eine neue Isolationstechnologie<br />
mit dem Namen Thermoball entwickelt. Dabei imitieren die einheitlich runden, besonders<br />
feinen Mikrofaserbündel die Bauschfähigkeit und Wärmeleistung von Daune. Diese<br />
Mikrofaserbündel werden in schmal gesteppte Nylonhüllen eingearbeitet. Dies bietet<br />
zusätzlichen Schutz gegen Nässe. Der Vorteil: Die Bekleidung verbindet die Leichtgewichtigkeit<br />
und Isolation von Daune mit dem Packmaß und der Nässeunempfindlichkeit<br />
von synthetischen Isolationsmaterialien. Ein gutes Beispiel ist der M Thermoball Hoodie.<br />
Er ist leicht und schnelltrocknend und damit ideal für nass-kaltes Wetter geeignet. Im<br />
Rucksack verbraucht er nur wenig Stauraum. Außerdem sieht er hammermäßig gut aus.<br />
www.thenorthface.de / 200 Euro<br />
Leichter Begleiter<br />
Mit gerade mal 440g ist der „falketind backpack<br />
30l“ von Norrøna ein Leichtgewicht.<br />
Zudem ist er vielseitig und lässt sich praktisch<br />
für Outdoor-Aktivitäten ebenso wie im Alltag<br />
einsetzen. Ausgestattet ist der leichte Begleiter<br />
mit zwei Pickelschlaufen, seitlichen Kompressionsriemen,<br />
einer Trinkblasenvorrichtung<br />
sowie einem Deckelfach mit zwei Taschen und<br />
fasst bis zu 30l Volumen. 100 Euro<br />
Carrera RC<br />
gibt Vollgas<br />
Die drei neuen Modelle von Carrera RC machen auf Straße und im Gelände richtig Spaß. Der Porsche 911, das<br />
Porsche Polizeiauto als technisches Highlight, die neue 2,4 GHz Servo Tronic-Technologie, die im Gegensatz zur<br />
herkömmlichen Full-Function-Steuerung mehrstufige Lenk- und Fahrfunktionen ermöglicht. Die beiden Porsche<br />
schaffen bis zu 20 km/h der Pick-up macht 18 km/h, alle drei haben eine Fahrzeit von bis zu 40 Minuten. Nette<br />
Zusatzfeatures wie das schaltbare Blaulicht und Martinshorn sorgen im Polizei-Porsche für mehr Authentizität.<br />
Der Pick-up hat einen Spritzschutz und kann auch bei nassem Untergrund seine Power auf die Straße bringen. Die<br />
Ladepause für alle drei Modelle beträgt nur 80 Minuten dank der integrierten LI-Io-Akkus. Danach kann die Drive-<br />
Action sofort weitergehen. Im Bild: Porsche Polizeiauto. carrera-rc.com /60 bis 70 Euro<br />
Jacke reloaded<br />
Die Ultimate-Jacke von MAMMUT ist<br />
bereits ein echter Klassiker unter den<br />
technischen Softshell-Jacken. Für die<br />
Saison 2014 wurde das Modell komplett<br />
<strong>über</strong>arbeitet. Neue, atmungsaktivere und<br />
robustere GORE Windstopper-Materialien,<br />
eine längere Schnittform und weiter nach<br />
oben versetzte Taschen machen die nur 800<br />
Gramm leichte Jacke noch komfortabler<br />
und funktionaler. 300 Euro<br />
13
News<br />
Trends&<br />
gadgets<br />
02<br />
01> Schön warm<br />
Wer oft draußen ist und bei Schmuddelwetter nicht frieren will,<br />
für denn dürfte das beheizbare „Heat+ Jacket“ von Bosch das<br />
richtige Kleidungsstück sein. Die als Arbeitskleidung gedachte<br />
Outdoor-Jacke aus atmungsaktivem Softshell ist mit einem 10,8<br />
Volt-Akku und beheizbaren Elementen im Brust- und Schulterbereich<br />
ausgestattet. Drei Heizstufen sollen für die gewünschte<br />
Wärme sorgen. Außerdem ist eine USB-Schnittstelle integriert,<br />
sodass sich auch mal das Smartphone an der Jacke aufladen lässt.<br />
Für genug Platz zum Verstauen ist ebenfalls gesorgt. Fünf Jackentaschen,<br />
darunter eine Dokumententasche, bieten Platz satt für<br />
alles Mögliche. Nicht nur für die Arbeit draußen, sondern auch<br />
freizeitmäßig eine gute Idee. 210 Euro plus MwSt.<br />
02> Funktions-Fleece für Sport und Alltag<br />
Das Outright-Houdi von Houdini aus Polartec-Power-Stretch ist<br />
nicht nur für Outdoor-Sport, sondern auch für den Alltag bestens<br />
geeignet. Der nur 350 Gramm schwere Hoodie besitzt ein weiches<br />
Mikrofleece auf der Innenseite, ist atmungsaktiv und transportiert<br />
Feuchtigkeit nach außen. Sieht gut aus und ist in mehreren Farben<br />
erhältlich. www.houdinisportswear.com / 175 Euro<br />
01<br />
14<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Leicht, leichter, Izalco Max 0.0.<br />
Wie leicht kann ein Rennrad sein? 10 kg, 8 kg? Das Focus Izalco Max 0.0 bringt ohne Pedale gerade<br />
Mal irrwitzige 5,5 kg auf die Wage. Erreicht wird das mit einem Carbonrahmen, der nur 750 g<br />
wiegt und feinsten Komponenten. Die Gabel bringt nur 295 g auf die Waage und die beiden Laufräder<br />
(DT Swiss Dicut RRC 32T) zusammen nur 1090 g. Es wurde wirklich alles optimiert bis hin<br />
zur SRAM Red 22 Gruppe. Das Rad kannst du mit einer Hand heben und bist natürlich mit einer<br />
echten Rakete unterwegs. www.focus-bikes.de / 9.000 Euro<br />
5,5 Kg<br />
leicht<br />
Campingfreunde suchen mehr als<br />
nur den Weg. Sie brauchen einen<br />
Stellplatz für die Nacht oder den<br />
gesamten Urlaub. Für diese Aufgabe<br />
wurden die neuen Blaupunkt Navigationssysteme<br />
TravelPilot 52/72 C<br />
EU LMU konstruiert. Mit an Bord<br />
sind einige neue Features und die<br />
ADAC Camping-Caravaning- beziehungsweise<br />
ADAC Stellplatz-<br />
Führer 2014. Zu den technischen<br />
Neuheiten zählen eine Bluetooth-<br />
Freisprecheinrichtung zur Vernetzung<br />
mit Mobiltelefonen, ein<br />
Fußgängermodus, ein zweifacher<br />
Trip-Computer zur Auswertung<br />
von Kilometer- oder Geschwindigkeitsdaten<br />
sowie ein zusätzliches<br />
Koordinatenformat zur Eingabe von<br />
Grad, Minuten und Sekunden.<br />
www.blaupunkt.de / ab 279 Euro<br />
Camping-<br />
Pfadfinder<br />
15
News<br />
TrENds&<br />
gadgETs<br />
was uns gefällt im april<br />
05<br />
Dufte<br />
Sache<br />
04<br />
01<br />
1BALDESSARINI<br />
NAUTIC SPIRIT<br />
Elegant und markant ist der neue Duft von<br />
Baldessarini. Mit einem frischen Auftakt aus<br />
Mango und Passionsfrucht und der außergewöhnlichen<br />
Herznote von Curry-Blättern in<br />
Kombination mit Ingwer und Kardamom sowie<br />
der Basis aus Moschus und Sandelholz wird<br />
der Duft zum stilvollen und frischen Begleiter.<br />
Natürlich darf, wie bei allen Baldessarini-<br />
Düften auch hier der Hauch Patchouli nicht<br />
fehlen. Damit ist der Duft ideal für Männer mit<br />
eigenem Stil. 90 ml EdT für 69 Euro<br />
03<br />
2 3 4<br />
ETERNITY<br />
summer for men<br />
Ein entspannter Tag am Strand – das soll diese<br />
Limited Edition des Calvin Klein-Klassikers<br />
vermitteln. Wacholderbeere, Birne, Basilikum<br />
und Wassermelone werden mit den würzigen<br />
Aromen von Kardamom, Lavendel und<br />
Thymian kombiniert und von der Basis aus<br />
Amber, Sandelholz und Moschus abgerundet.<br />
100 ml EdT für 51 Euro<br />
OTTO KERN<br />
COMMITMENT Man<br />
02<br />
Grapefruit, Limette und Minze sind die<br />
frischen Kopfnoten des neuen Dufts von<br />
Otto Kern. Kombiniert werden sie mit einem<br />
Herz aus Kardamom, Wermut und Muskat. Im<br />
Fond kommt dann Zedernholz, Vetiver und<br />
Patchouli zur Geltung. Lässig-elegant mit<br />
einem Hauch Klassiker.<br />
50 ml EdT 28,50 Euro<br />
Jil Sander<br />
Ultrasense<br />
Der neue Duft von Jil Sander besitzt eine<br />
aromatische Herznote aus Tannenbalsam<br />
und Salbei, die mit Bergamotte und<br />
schwarzem Pfeffer würzig-frisch und mit<br />
weißem Moschus sanft abgerundet wird.<br />
40 ml EdT 40 Euro<br />
16<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Ganz nach<br />
eigenem Geschmack<br />
Für Liebhaber guten Whiskys kann der Traum vom<br />
eigenen Getränk Realität werden. Die schwedische<br />
Privat-Destillerie Mackmyra bietet Whisky-Fans in<br />
Deutschland an, selbst Fasseigner zu werden. Die<br />
Fässer lagern auf einem Gut bei Hamburg, sodass die<br />
Eigner ihr Fass besuchen und den enthaltenen Whisky<br />
auch verkosten können. Für die Lagerung stehen<br />
vier unterschiedliche Fasstypen, schwedische Eiche,<br />
amerikanisches Burbonfass, Sherryfass oder das<br />
Destillerie-eigene Gravityfass zur Verfügung. Drei Jahre<br />
lang lagert der Whisky mindestens im Fass, bevor der<br />
Eigner den Zeitpunkt für die Abfüllung bestimmt. Der<br />
Preis wird natürlich von mehreren Faktoren beeinflusst<br />
und startet bei 1.756 Euro. Mehr Informationen und<br />
Details unter www.mackmyrareserve.de<br />
Klarer Stoff<br />
Bereit für einen echten Moonshiner<br />
aus Tennessee? Dieser<br />
Rohwhiskey mit seinen 50% Vol.<br />
ist nach uraltem Rezept destilliert<br />
und ein Getränk für echte Kenner.<br />
Ganz Charakteristisch für den<br />
ungealterten Whiskey ist dabei die<br />
Abfüllung im Einmachglas.<br />
www.dmax-shop.de /<br />
0,75 l für 48 Euro<br />
5Life by Esprit Man<br />
Summer Edition<br />
Richtig in den Sommer eintauchen, das geht<br />
mit der Sommeredition aus Passionsfrucht,<br />
Apfel, Zwergorangen in Kombination mit<br />
Wacholderbeere, Salbei und Patchouli. Die<br />
Basis bilden Amber, Tonkabohne und Leder.<br />
30 ml EdT 14 Euro<br />
Kapselmania<br />
Mit der neuen Lattissima Pro bringt<br />
Nespresso für alle Nespresso-Liebhaber<br />
eine Premium-Kaffeemaschine auf den<br />
Markt, die die Zubereitung von Kaffeegetränken<br />
mit Milch noch einfacher<br />
macht. Per LCD-Touchscreen muss<br />
das gewünschte Getränk nur ausgewählt<br />
werden. Außerdem lassen sich<br />
persönliche Vorlieben wie Temperatur<br />
der Milch individuell einstellen. Die<br />
Maschine sorgt nicht nur für Kaffee,<br />
sondern sieht mit gebürstetem Alu und<br />
der schlichten Form auch gut aus. In<br />
Nespresso-Boutiquen oder unter<br />
www.nespresso.com / 499 Euro<br />
17
News<br />
Trends&<br />
gadgets<br />
was uns gefällt im april<br />
Samsung hebt ab<br />
Es wurde viel spekuliert, jetzt ist es da: Das neue Galaxy S5. Äußerlich sieht das S5 dem Galaxy Note 3 ähnlich, hat aber ein 5,1-Zoll Full-HD-<br />
AMOLED-Display. Die Rückseite aus Kunststoff ist matt und hat eine Golfballstruktur, die gut in der Hand liegt. Erstaunlich ist das immer noch<br />
niedrige Gewicht von 145 Gramm. Das S5 soll es in den Farben Weiß, Schwarz, Blau und Bronze vom Start weg geben. Dank einer IP67 Zertifizierung<br />
ist es gegen Staub und zeitweiliges Untertauchen in Wasser geschützt. Im Inneren arbeitet eine Quadcore-CPU mit 2,5 GHz und 2 GB<br />
Arbeitsspeicher. Es sind 16 GB Speicher für Daten, Musik und Apps eingebaut, dieser kann aber mit einer Micro-SD-Karte bis zu 64 GB ausgebaut<br />
werden. Natürlich ist 3G, LTE, Bluetooth und schnelles WLAN eingebaut. Die echten Neuerungen sind aber ein Pulssensor für verschiedene<br />
Sportanwendungen unter der Kamera und der Fingerabdrucksensor im Home-Button. Die Kamera ist ein echtes Highlight, sie besitzt im Wide-<br />
Modus 16 Megapixel und im 4:3-Format 12 Megapixel. Als echtes Zuckerl beherrscht die Kamera des Galaxy S5 die Aufnahme von HDR-Bildern<br />
und -Videos in Echtzeit. Der Hammer ist die Videoauflösung in Ultra HD mit 3.840 x 2.160 Pixel. Samsung hat es wieder mal geschafft, ein Top-<br />
Smartphone zu bauen, allerdings wird Apple dieses Jahr auch noch ein neues iPhone vorstellen – es bleibt spannend.<br />
Technische Daten: 5,1 Zoll AMOLED-Display; Full-HD-Auflösung / 2,5 GHz Quadcore-CPU; 2GB RAM / 16 GB/32 GB Nutzerspeicher; MicroSD-Slot / IP67 / USB 3.0; IR-Diode / 142 x 72,5 x 8,1<br />
mm; 145 Gramm / Akku mit 2800 mAh / LTE/UMTS; BT 4.0 / 16 MP-Kamera mit 4k-Video; 2,1 MP-Kamera-Front / Android 4.4.2<br />
Für<br />
Durchblicker<br />
Wie bringt man Fachwissen an Nicht-Fachleute? Die Lösung<br />
heißt „Augmented Reality“. Dabei werden Informationen in<br />
das Realitätsbild eingeblendet. Die Epson Moverio BT-200<br />
wurde für diese Anwendung geschaffen, bietet aber auch 3D-<br />
Kinoerlebnis und völlig neue Eindrücke bei Spielen. Weitere<br />
Anwendungsgebiete sind denkbar, denn mithilfe der integrierten<br />
Sensortechnologie einschließlich Kamera, Gyroskop, GPS-<br />
System, Kompass und Beschleunigungsmesser liefert die Brille<br />
viel auswertbares Datenmaterial. www.epson.de / 699 Euro<br />
18<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Clever & Smart<br />
Keine Frage – Tablets sind absolut praktisch, schnell da, wenn man online gehen<br />
will, ohne lästiges Hochfahren, ohne Wartezeiten. Nur das Tippen ist auf den<br />
Touchscreens etwas nervig. Dafür gibt es aber mobile Tastaturen. Die Bluetooth-<br />
Tastatur ZAGGkeys COVER aus Aluminium für das iPad Air macht aus dem<br />
Tablet ein kleines Notebook. Mit dem flexiblen Scharniersystem lässt sich der<br />
Blickwinkel auf das Tablet um 130 Grad nach Wunsch und Bedarf verstellen.<br />
Das Tastaturfeld bietet dazu hintergrundbeleuchtete Tasten. 100 Euro<br />
Flinke<br />
Taste<br />
Auf Nummer Sicher<br />
Du denkst, du bist sicher, weil du auf deinem<br />
PC, zusätzlich vielleicht noch auf einer<br />
externen Festplatte, Backups von Rechner und<br />
Daten anlegst. Doch was passiert, wenn es bei<br />
dir brennt oder eingebrochen wird? Dann sind<br />
Rechner und Festplatte weg. Besser geht es<br />
mit einer kombinierten Cloud-Lösung, denn<br />
dann sind die dir wichtigen Dinge nicht im<br />
Haus. Das funktioniert an sich ganz einfach.<br />
Du besorgst dir einen Online-Speicher z.B.<br />
von Strato (www.strato.de), da gibt es 100 GB<br />
online schon für 5 Euro im Monat.<br />
100 GB Online Speicher 5 Euro monatlich<br />
1000 MB inklusive NAS 40 Euro monatlich<br />
Flinke TASTe II<br />
Das InLine-Keyboard lässt sich mit Bluetooth-fähigen<br />
Tablets leicht verbinden und<br />
wandelt es so zur Workstation um. Die silberfarbenen<br />
InLine Bluetooth-Tastaturen sind<br />
in zwei Größen mit schwarzen oder weißen<br />
Tasten im Fachhandel erhältlich. Spezielle<br />
Versionen für iPad und iPad mini bieten<br />
zusätzlich eine Halterung für das Tablet und<br />
dienen als schützendes Case. Ab 18 Euro<br />
19
News<br />
Trends&<br />
Facts<br />
gadgets<br />
fasten<br />
Eigentlich geht es<br />
beim Fasten nicht<br />
um eine Diät, sondern<br />
eher um spirituelle<br />
Reinheit.<br />
Doch der Diäteffekt<br />
steht heutzutage<br />
bei vielen<br />
im Vordergrund.<br />
Von Manuel Álvarez<br />
Was Du schon<br />
immer uber das<br />
Fasten Wissen<br />
wolltest<br />
100 Tage<br />
könnte ein Mensch mit 20 kg Übergewicht<br />
theoretisch fasten. Geht man von einer<br />
GröSSe von 1,70 Metern und einem Gewicht<br />
von 90 kg aus (normal, kein Super-Sportler<br />
oder BodyBuilder). In diesen 100 Tagen<br />
Bräuchte man lediglich Mineralwasser<br />
trinken, da der Körper ca. 25 kg Fett, 4 kg<br />
EiweiSS und 1,25 KG Glykogen zum Betrieb<br />
auf Reserve hätte. ACHTUNG: Nicht machen,<br />
es sind nur theoretische Werte.<br />
1.000<br />
Euro Strafe mussten 6 Männer im Jahr 2008<br />
zahlen, weil sie sich an das Fastengebot<br />
des Ramadan nicht gehalten haben.<br />
Das hätten sie vielleicht noch verschmerzt,<br />
doch die Verurteilung zu 4 Jahren Haft<br />
hat ihnen wohl eine Lehre erteilt. In<br />
vielen islamischen Staaten ist das<br />
Einhalten der Fastenpflicht<br />
vorgeschrieben.<br />
40<br />
TAGE<br />
dauert die Fastenzeit.<br />
Damit soll sich<br />
der gläubige Christ<br />
auf das Osterfest<br />
vorbereiten. Dieses<br />
Jahr ist sie vom 5.<br />
März bis 19. April<br />
2014. Warum 40? Na ja,<br />
diese Zahl kommt<br />
in der Bibel immer<br />
wieder vor: 40 Tage<br />
Sintflut, 40 war<br />
Moses auf dem Berg<br />
Sinai. Und Jesus hat<br />
auch 40 Tage in der<br />
Wüste gefastet.<br />
*Quelle: www.statista.com · fotos rechts: Getty images<br />
20<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
17 %<br />
…der Deutschen machen laut<br />
einer Umfrage des Internetportals<br />
Statista.com beim Fasten<br />
vor Ostern mit. Hingegen<br />
hielten es aber 39 Prozent für<br />
sinnvoll. Na ja, wieder mal die<br />
Schere zwischen etwas wissen<br />
und etwas umsetzen.<br />
71 %<br />
…der Befragten zu dem Thema<br />
„Worauf würden Sie in der<br />
Fastenzeit verzichten“ antworteten,<br />
dass sie auf Alkohol<br />
verzichten würden. Gefolgt von<br />
Süßigkeiten, die auf 66 Prozent<br />
kamen. Irgendwie haben die<br />
Mönche im Mittelalter etwas<br />
falsch interpretiert, oder die<br />
modernen Menschen interpretieren<br />
mit dem Verzicht auf<br />
Alkohol etwas falsch.*<br />
Fastenbier<br />
…wurde von Mönchen in Klöstern erfunden.<br />
Eine elegante Methode, um in der Fastenzeit<br />
genug Kalorien abzubekommen. Die Mönche<br />
waren die 40 Tage zwar voll, hatten aber<br />
keinen Hunger mehr.<br />
1monat<br />
dauert der<br />
Islamische<br />
Fastenmonat<br />
Ramadan.<br />
Er ist vom Mondzyklus<br />
abhängig und<br />
somit variabel. Dieses<br />
Jahr ist er vom 28. Juni<br />
- 27. Juli 2014.<br />
11.11.<br />
also der<br />
Beginn der<br />
Faschingszeit,<br />
war ursprünglich<br />
der Beginn<br />
der Adventsfastenzeit.<br />
Diese<br />
Fastenperiode<br />
wird aber<br />
kaum noch<br />
praktiziert.<br />
44<br />
Tage ohne feste Nahrung<br />
DAS ist der Weltrekord, der erST im Jahre<br />
2003 von dem US-Magier DAVID Blaine aufge-<br />
STellt wurde.<br />
21
News<br />
motor<br />
Die neue Mercedes-Benz V-Klasse Der neue Luxus-Van will in einer eigenen Klasse spielen. Neben dem Namen sind vor allem die<br />
Ausstattungsmerkmale und das in die PKW-Range passende Lampendesign ein deutliches Anzeichen dafür, dass der Mercedes sich als<br />
Großraumlimousine fühlt. Bei der Weltprämiere in München konnten wir uns von den Qualitäten der V-Klasse <strong>über</strong>zeugen. Edle Materialien,<br />
viel Platz und viel Liebe zum Detail machen ihn zu einem besonderen Begleiter für Familien oder Shuttleservicebetreiber.<br />
22<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014<br />
Stylish<br />
Optisch war der Renault Twingo<br />
keine zeitgemäß optische<br />
Schönheit mehr. Ganz anders<br />
das kürzlich vorgestellte 2014ner<br />
Modell. Er reiht sich nahtlos in die<br />
Reihe vom Kaliber vom FIAT 500<br />
und Opel Adam ein. Er ist wird<br />
mit Hackmotor und Heckantrieb<br />
ausgestattet, und mit einem Einstiegspreis<br />
von knapp 10.000 Euro<br />
sucht er seine eigenen Fans. Zur<br />
Einführung werden Motoren von<br />
65 bis 90 PS angeboten. Das Auge<br />
erwartet einen Zweitürer, aber<br />
die Franzosen bieten ihn auch als<br />
Viertürer an.<br />
Fotos: Daimler AG · Renault Deutschland AG
FOTOs: PEUGEOT Deutschland GmbH · ferrari s.p.a.<br />
KleiNchen<br />
Auch Peugeot bringt einen Nachfolger<br />
für den 107. Die kleinste<br />
Serie ist auch die letzte, die eine<br />
Acht im Modelnamen bekommt.<br />
Auf Wunsch gibt es den kleinen<br />
Franzosen auch mit einem<br />
Stoffverdeck. Neben dem Design<br />
wird beim Stadtflitzer besonderer<br />
Wert auf das Infotainment-System<br />
gelegt. Sechs Airbags und ESP bietet<br />
er serienmäßig. Einen finalen<br />
Preis gibt es noch nicht.<br />
Ferrari California T Das schon seit einiger Zeit bekannte Cabrio aus Maranello<br />
wird mit einem neuen Motor ausgestattet. Downsizing auf Italienisch bedeutet,<br />
dass der Italiener statt des bisherigen 4,3-Liter-V8-Saugmotors mit einem<br />
3,9-Liter-V8-Turbo mit 560 PS ausgestattet wird. Zum ersten Mal seit 1987 setzt<br />
Ferrari einen Turbomotor ein. Er hat zwar weniger Hubraum, verfügt aber <strong>über</strong> 70<br />
PS mehr. In 3,6 Sekunden geht es auf Tempo 100 km/h, und erst bei 316 km/h ist<br />
Schluss. Sein maximales Drehmoment: 755 Nm.<br />
23
News<br />
Trends&<br />
News<br />
gadgets<br />
motor<br />
Die Kraft<br />
der Drei<br />
Der Opel Adam wird nun mit<br />
einem neu entwickelten Dreizylinder-Turbo-Benzindirekteinspritzer<br />
angeboten. Der kleine<br />
Rüsselsheimer bekommt zudem<br />
noch ein ebenfalls neues manuelles<br />
Sechsgang-Getriebe. Nach<br />
dem Debüt im Adam kommt das<br />
neue Getriebe sukzessive auch<br />
in weiteren Opel-Modellen zum<br />
Einsatz Der Dreitöpfer ist in zwei<br />
Leistungsstufen erhältlich: mit 90<br />
PS oder mit 115 PS.<br />
Fotos: opel ag · bmw ag<br />
Mini Nun ist es auch bei MINI so weit: Es gibt ein neues Modell. Von außen lehnt er sich glückicherweise<br />
sehr am Vorgängermodell an. Die inneren Werte markieren aber den Unterschied. Neben<br />
dem optimierten Innenraumdesign sind vor allem alle Motoren neu. Zur Markteinführung:<br />
der Cooper mit einem 136 PS starkem Dreizylinder, der Cooper S mit Vierzylinder und 192 PS<br />
sowie der Cooper D mit Dreizylinder-Dieselmotor und 116 PS. Einen ausführlichen Fahrbericht<br />
des Wagens, der von sich selbst behauptet: „NOT NORMAL“ gibt es in der nächsten Ausgabe.<br />
24<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Nichts für schwache<br />
Nerven<br />
Action- und<br />
Outdoor-Gadgets<br />
bei Conrad<br />
www.gettyimages.de, Thomas Northcut<br />
Über 500.000 Artikel auf:<br />
conrad.de<br />
Beratung und Inspiration vor Ort:<br />
25x in Deutschland
News<br />
motor<br />
Interview mit Tobias Moers,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH<br />
amg<br />
ist kein<br />
Tuner!<br />
Die A-Klasse als AMG, der CLA<br />
jetzt als AMG, die Anzahl der<br />
Fahrzeuge mit 4-Zylinder-Motoren<br />
steigt bei AMG. Könntest<br />
Du sagen, dass sich mit dieser<br />
Auswahl bei AMG die Käuferschicht<br />
verjüngt?<br />
Ja, wir sprechen damit eine<br />
jüngere Zielgruppe an, obwohl<br />
AMG ohnehin immer einen<br />
jüngeren Käuferkreis hatte als<br />
Mercedes. A-Klasse und CLA<br />
bringen aber neue Käuferschichten,<br />
die nicht nur von Mercedes<br />
kommen, sondern auch vom<br />
Wettbewerb. Ohne die neuen<br />
Fahrzeuge könnten wir diese gar<br />
nicht bedienen. Wir merken,<br />
dass es jüngere Käufer sind –<br />
obwohl es nach so kurzer Zeit<br />
noch etwas früh ist, um <strong>über</strong> ein<br />
Kundenprofil zu sprechen. Wir<br />
warten jetzt erst mal ab, da diese<br />
Modelle erst im Sommer 2013<br />
eingeführt worden sind.<br />
Man liest immer wieder, der<br />
AMG-4-Zylinder-Turbo-Motor<br />
ist für junge Leute, die in die<br />
AMG-Welt einsteigen wollen,<br />
gedacht. Ist es nicht eher so:<br />
Das ist der einzige Motor, den<br />
sich Jüngere <strong>über</strong>haupt leisten<br />
können?<br />
Rein vom Preissegment, in dem<br />
sich ein A 45 AMG bewegt, ist er<br />
natürlich erschwinglicher als die<br />
8-Zylinder - das ist klar. Dadurch<br />
sind es automatisch jüngere Kunden<br />
und die Haushalte mit doppelten<br />
Einkommen ohne Kinder,<br />
aber auch Singles. Das merken<br />
wir, auch wenn ich es nicht zwingend<br />
nur auf den Preis schieben<br />
würde. Es sind viele Leute, die das<br />
Auto faszinierend finden. Wir haben<br />
auch S 65-Kunden, die kaufen<br />
sich einen A 45 AMG für ihren<br />
Fuhrpark, um am Sonntagvormittag<br />
Spaß zu haben.<br />
Sind die Kleinen nicht einfach<br />
auch praktischer? Für den<br />
kurzen Trip zum Bäcker oder<br />
schnell zum Essen?<br />
Das will ich gar nicht in Abrede<br />
stellen. Aber auch ein E 63 AMG<br />
ist alltagstauglich und jeden Tag<br />
fahrbar. Ich würde einfach sagen,<br />
dass die Käuferschicht sehr vielschichtig<br />
ist.<br />
2014 ist für Dich ein ganz besonderes<br />
Jahr: Du feierst Dein<br />
20-jähriges AMG-Jubiläum.<br />
Wie sind Dir diese 20 Jahre<br />
vorgekommen?<br />
Sagen wir mal so: Es waren sehr<br />
prägende und dynamische Jahre.<br />
Ich würde aber auch nicht sagen,<br />
dass sie im Flug vergangen sind.<br />
Ich habe jedes Jahr für sich wirklich<br />
genossen! Aber wenn man<br />
dar<strong>über</strong> nachdenkt: 1994 gehörte<br />
die AMG Company noch dem<br />
Gründer Hans-Werner Aufrecht.<br />
Das war einfach etwas anderes.<br />
Die Firma bestand damals aus<br />
120 Mitarbeitern, und wir hatten<br />
einen Kooperationsvertrag mit<br />
Mercedes. Da war man bei Besuchen<br />
in der Zentrale mitunter<br />
schon der Gallier, der ins Römische<br />
Reich eingelaufen ist – eine<br />
sehr prägende Zeit. 1999 wurde<br />
Wolfgang Bernhard Geschäftsführer,<br />
und damit brach eine<br />
neue Zeit an: Es gab jede Menge<br />
neuer Produkte in der Pipeline.<br />
Zu der Zeit kam auch 2001 der<br />
SL 55 AMG – ein Durchbruch<br />
für uns. Der SL 55 AMG war das<br />
Fahrzeug, das die Marke AMG<br />
zu dieser Zeit repräsentiert hat.<br />
Bereits nach einem Jahr hatten<br />
wir mehr Fahrzeuge verkauft,<br />
als wir für den ganzen Produktzyklus<br />
geplant hatten. Es war<br />
unglaublich.<br />
26<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Der<br />
Gestalter<br />
Seit 20 Jahren ist<br />
Tobias Moers bei<br />
AMG. Seit Kurzem<br />
ist der der neue<br />
Boss. Ein Mann,<br />
der Autos liebt und<br />
für den 16-Stunden-Tage<br />
ganz normal<br />
sind. Wenn er<br />
mal etwas anderes<br />
braucht: wird er<br />
zum Holzfäller aus<br />
Leidenschaft.<br />
Von Manuel Álvarez<br />
27
News<br />
motor<br />
Wenn man diese Leidenschaft<br />
nicht hat, kann man auch keine<br />
guten Autos mehr entwickeln.<br />
Und in den nächsten Jahren kam<br />
eines zum anderen, und es gab<br />
immer neue Herausforderungen.<br />
Und ich als Entwickler war für<br />
unsere neuen Modelle verantwortlich.<br />
Dann bekamen wir<br />
die Chance, den C 63 AMG zu<br />
entwickeln – ein komplett neues<br />
Fahrzeug. Neues Chassis, neue<br />
Vorderachse, eine veränderte<br />
Hinterachse – damit konnten wir<br />
auch die Kompetenz zeigen, die<br />
wir hatten. Diesen C 63 AMG<br />
sehe ich auch als einen weiteren<br />
Durchbruch und für mich persönlich<br />
als eine Bestätigung, dass<br />
wir auf dem richtigen Weg waren.<br />
Viele Autofans denken: AMGs<br />
können nur geradeaus fahren.<br />
Stimmt das noch?<br />
Das hat sich erledigt! Und dann<br />
der SLS – ein eigenes Fahrzeug,<br />
dessen Entwicklung mit einem<br />
weißen Blatt Papier startete. Da<br />
konnte unser Team entscheiden:<br />
Da ist der Motor, da ist das<br />
Getriebe, da sitzt der Fahrer. Das<br />
war richtig cool. Obwohl ich die<br />
Produktstrategie schon immer<br />
mitgestaltet und den Autos den<br />
Stempel aufgedrückt habe, kann<br />
ich jetzt als Geschäftsführer<br />
noch viel mehr bewirken.<br />
Da merkt man bei Dir schon<br />
noch die Begeisterung, obwohl<br />
Du schon 20 Jahre dabei bist.<br />
Ja klar! Ohne Begeisterung<br />
kannst du so einen Job auch<br />
nicht machen, ohne Begeisterung<br />
kannst du auch nicht bis<br />
abends noch auf der Teststrecke<br />
fahren und am Fahrzeug<br />
optimieren. Wenn man diese<br />
Leidenschaft nicht hat, kann<br />
man auch keine guten Autos<br />
mehr entwickeln.<br />
Du wirst als reiner Manager<br />
gar nicht mehr die Zeit dafür<br />
haben, bei der Entwicklung<br />
wirklich dabei zu sein, oder?<br />
Ja, das ist nicht so einfach. Aber es<br />
ist auch reizvoll, denn in meiner<br />
Position kann man jetzt die Marke<br />
prägen und im Marketing ganz<br />
andere Akzente setzen. Und wenn<br />
du so lange mit der Marke groß<br />
wirst, und die Marke so lange mit<br />
gestaltest, kannst du jetzt ganz<br />
andere Weichen stellen. Gerade in<br />
so einem entscheidenden Jahr wie<br />
2014, in dem ein neuer Sportwagen<br />
vor der Tür steht, kann ich<br />
aktiv dazu beitragen, AMG als<br />
substanzielle Performance-Marke<br />
von Mercedes-Benz zu positionieren.<br />
Mercedes-AMG ist eine<br />
Sportwagenfirma, auch wenn es<br />
noch nicht <strong>über</strong>all bekannt ist. Bei<br />
all den neuen Aufgaben kommt<br />
für mich aber die Entwicklung<br />
nicht zu kurz: Ich nehme mir<br />
hierfür immer noch Zeit.<br />
Also gibt es immer noch Ausflüge<br />
in die Entwicklung.<br />
Logisch! Muss sein. Ich brauche<br />
auch nicht lange, um mich mit<br />
einem Auto auseinanderzusetzen.<br />
Mir reichen meist zwei oder<br />
drei Stunden, um zu wissen, wo<br />
wir stehen. Ich brauche dafür<br />
keine zwei oder drei Tage.<br />
Ist es für Dich ein Ärgernis,<br />
dass AMG immer noch von<br />
vielen als „Auto-Tuner“ angesehen<br />
wird? Oft liest man auch<br />
der „Mercedes-Haus-Tuner“.<br />
Diese Umschreibung stimmt ja<br />
eigentlich nicht…<br />
Ja, es ärgert mich. Weil es einfach<br />
nichts mit dem zu tun hat,<br />
was wir machen. Denn hinter<br />
jedem Auto stecken bei uns drei<br />
bis vier Jahre Entwicklungszeit.<br />
Da stecken Unmengen von<br />
Simulationen und Erprobungen<br />
dahinter. Wir sind heute in Fahrzeug-Entwicklungen<br />
involviert,<br />
die 2020 bei Mercedes auf dem<br />
Plan stehen. Das hat mit Tuning<br />
nichts zu tun. Wir sind eine<br />
Firma, die <strong>über</strong> 1200 Mitarbeiter<br />
beschäftigt, bei der Hunderte<br />
von Ingenieuren jeden Tag einund<br />
ausgehen. Da ist der Begriff<br />
„Tuning“ einfach nicht mehr<br />
angebracht. Für mich ist Tuning,<br />
wenn man nachträglich etwas<br />
an einem Fahrzeug macht. Aber<br />
wir bei AMG machen <strong>über</strong>haupt<br />
nichts nachträglich – wir<br />
fangen zeitgleich mit Mercedes<br />
an, wir entwickeln parallel und<br />
geben unseren Input auch an<br />
die Kollegen in Sindelfingen<br />
zurück. Das macht kein Tuner.<br />
Dass AMG-Modelle etwas später<br />
kommen als die Serie, hat nichts<br />
mit nachträglichem Schrauben,<br />
sondern mit Komplexität zu tun.<br />
Denn wenn in einem Werk die<br />
Produktion eines neuen Modells<br />
anläuft, dann macht es keinen<br />
Sinn, dass ich gleichzeitig auch<br />
das AMG-Baumuster anlaufen<br />
lasse. Erst muss das Grundfahrzeug<br />
stehen, dann kann man<br />
beim Anlauf im Werk Komplexität<br />
addieren. Das ist der Grund,<br />
warum wir mit unseren Modellen<br />
etwas später kommen.<br />
Die neuen Modelle sind immer<br />
leichter, und auch alle Materialien<br />
werden vollkommen<br />
ausgereizt. Wird es für nachträgliche<br />
Tuner von AMG-Fahrzeugen<br />
nicht unmöglich, noch<br />
mehr rauszuholen?<br />
Ja, das stimmt. So ein 4-Zylinder<br />
kann alles, was wir von ihm<br />
verlangen, auch Dauerläufe usw.<br />
Wenn ich dem aber noch mehr<br />
PS gebe, d.h. nicht mehr engineert<br />
bei AMG, dann <strong>über</strong>strapaziere<br />
ich das Material. Ich würde<br />
28<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
mir das mittlerweile sehr gut<br />
<strong>über</strong>legen. Da wir nach Mercedes-Spezifikationen<br />
entwickeln<br />
und deshalb z.B. alle Dauerläufe<br />
testen und alle Sicherheits- und<br />
Qualitätsstandards von Mercedes-Benz<br />
erfüllen, ist unser Material<br />
in den AMG-Modellen noch<br />
lange nicht an der Leistungsgrenze.<br />
Aber wenn du das Thema<br />
strapazierst und beispielsweise<br />
die Zündung zu früh machst,<br />
holst du zwar mehr PS, aber das<br />
geht nicht lange gut.<br />
Findet sich in Deinem Leben<br />
<strong>über</strong>haupt noch Zeit, um selbst<br />
den Schraubenschlüssel in die<br />
Hand zu nehmen? Machst Du<br />
privat noch irgendwas?<br />
Wenn ich noch Zeit habe,<br />
schraube ich an meinem MB<br />
Trac (Erklärung für die Leser:<br />
MB-Trac ist eine Traktorenbaureihe<br />
von Mercedes-Benz,<br />
die von den 1970er-Jahren bis<br />
2005 produziert wurde). Oder<br />
an meiner Motorsäge. Ich habe<br />
zurzeit keine alten Autos. Ich<br />
habe mal früher an einem alten<br />
Rennauto rumgeschraubt. Aber<br />
ich schraube natürlich noch in<br />
der Firma, oder wenn wir am<br />
Testen sind, nehme ich auch den<br />
Schraubenschlüssel in die Hand.<br />
Auch jetzt noch – dass muss<br />
sein. Aber ich habe ein forstwirtschaftliches<br />
Hobby: Mein Hobby<br />
ist Holzfällen. Und dazu braucht<br />
man einen MB Trac mit Seilwinde,<br />
und der ist pflegebedürftig.<br />
Wie kommt man bloß auf<br />
solch ein Hobby!?<br />
Das hat schon seine Wurzeln:<br />
Ich bin ja Schwarzwälder, also<br />
im tiefsten Schwarzwald geboren.<br />
Da gibt es nun mal ziemlich<br />
viele Tannen und Fichten. Und<br />
du verdienst als Schüler <strong>über</strong><br />
Holzfällen und Holzmachen –<br />
so heißt es dort – ein bisschen<br />
Zubrot. Das ist eine Möglichkeit,<br />
wie man sich damals das Taschengeld<br />
aufgebessert hat. Und<br />
ich mache es heute noch einfach<br />
gern! Es ist ein Ausgleich, und<br />
ich bin niemand, der joggen<br />
geht. Ich mach zwar schon etwas<br />
Sport, um einfach fit zu bleiben.<br />
Aber ich brauche hin und wieder<br />
etwas, dass mich fix und fertig<br />
macht, mich auspowert. Ich<br />
habe ein Stück eigenen Wald,<br />
und da wird dann „Rock’n‘Roll“<br />
gemacht. Natürlich sollte man<br />
dazu schon wissen, wie es geht<br />
und wie so ein Baum fällt.<br />
Hat eigentlich jemand wie Du<br />
zu irgendeiner Zeit mal keine<br />
Autos im Kopf?<br />
Diese Zeiten gibt es schon, wenn<br />
ich mit meiner Familie zusammen<br />
bin. Mit meinen Kindern,<br />
die noch klein sind. Dann muss<br />
ich schon mal den Halva von<br />
„Wicki und die starken Männer“<br />
spielen. Meine Kinder lieben<br />
Rollenspiele, und in solchen<br />
Situationen vergisst man einfach<br />
alles. Aber ich muss auch sagen:<br />
Es belastet mich <strong>über</strong>haupt<br />
nicht, wenn ich an Autos denke.<br />
Ich fahre viel, ich beschäftige<br />
mich gern mit Autos.<br />
Gibt es etwas, auf das Du dich<br />
zu Deinem 20-jährigen Jubiläum<br />
freust? Dazu verabschiedest<br />
Du den ersten eigenen<br />
Sportwagen von AMG, den SLS.<br />
Ich bin niemand, der in den<br />
Rückspiegel schaut. Ich schaue<br />
vielleicht in den Rückspiegel<br />
im Sinne von Erfahrungen und<br />
„was kann ich besser machen“.<br />
Das ist das Einzige, das ich aus<br />
der Vergangenheit mitnehme,<br />
sonst schaue ich in die Zukunft.<br />
Und da freue ich mich natürlich<br />
in diesem Jahr auf unseren<br />
neuen Sportwagen!<br />
Zeitgleich zum<br />
20-jährigen Jubiläum<br />
von Tobias<br />
Moers kommt nach<br />
dem SLS der<br />
zweite eigene<br />
Sportwagen von<br />
AMG. Wir denken,<br />
er wird dieser<br />
Abbildung sehr<br />
ähnlich sein.<br />
29
News<br />
Trends& neu im<br />
gadgets kino<br />
ab 27.03.<br />
The Return of the first Avenger<br />
Steve Rogers alias Captain America entscheidet sich, seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit S.H.I.E.L.D. und Natasha<br />
Romanoff alias Black Widow im Hier und Heute fortzusetzen. Er lebt zurückgezogen in Washington und tut sein Bestes,<br />
sich an die moderne Welt zu gewöhnen. Doch als ein S.H.I.E.L.D.-Agent unter Beschuss gerät, wird Steve in ein Netz<br />
von Intrigen verwickelt, das eine Gefahr für die ganze Welt darstellen könnte. Mit Black Widow an seiner Seite versucht<br />
Captain America verzweifelt, die sich weiter verdichtende Verschwörung aufzudecken. Dabei muss er sich immer<br />
wieder gegen professionelle Attentäter wehren, die ihn zum Schweigen bringen sollen. Als sich die gesamte Tragweite<br />
des teuflischen Plans offenbart, finden Captain America und Black Widow in dem Falken einen neuen Verbündeten.<br />
Gemeinsam sehen sie sich schon bald einem so unerwarteten wie gefährlichen Gegner gegen<strong>über</strong> – dem Winter Soldier.<br />
ab 03.04.<br />
Noah<br />
Die Erde ist dem Untergang geweiht – verurteilt zur Zerstörung durch eine gigantische<br />
Sintflut. Nur einer ist von Gott auserwählt, das Unmögliche zu schaffen<br />
und alles irdische Leben vor der Apokalypse zu retten. Er ist dabei erhaben <strong>über</strong><br />
Naturgewalt, menschliche Verschwörungen und Hoffnungslosigkeit. Sein Name:<br />
Noah! Doch das Ende der Welt ist für Noah, seine Frau Naameh, seine Söhne Ham<br />
und Shem sowie ihre Freundin Ila erst der Anfang eines epischen Abenteuers auf<br />
der Suche nach einem Zeichen am Horizont, das neues Leben ver<strong>spricht</strong>. NOAH ist<br />
durch die Vielfalt an CGI-Neuschöpfungen und Special Effects ein bildgewaltiges<br />
Kinoerlebnis. In der Titelrolle verkörpert Russell Crowe den patriarchischen Helden,<br />
der alles daransetzt, die Welt vor der zerstörerischen Sintflut zu retten.<br />
ab 20.03.<br />
Der Hundertjährige,<br />
der aus dem Fenster<br />
stieg und verschwand<br />
Allan Karlsson hat Geburtstag. Er wird 100 Jahre alt. Doch anstatt sich auf die geplante<br />
Geburtstagsfeier zu freuen, verschwindet er lieber kurzerhand aus dem Altersheim<br />
und macht sich in seinen Pantoffeln auf den Weg zum örtlichen Busbahnhof. Raus aus<br />
der Langeweile und rein in ein neues Abenteuer, dass ist Allans Ziel. Während seiner<br />
Reise kommt er erst zu einem riesigen Vermögen, findet neue Freunde und trifft auf<br />
Gauner, Ganoven und Kriminelle, bevor er sich mit Elefantendame Sonja auf den Weg<br />
nach Indonesien macht. All das ist für Allan aber schon lange nichts Besonderes<br />
mehr, hat er doch die letzten 100 Jahre maßgeblich dazu beigetragen, das politische<br />
Geschehen in der Welt unbewusst auf den Kopf zu stellen…<br />
30<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
ab 20.03.<br />
Need for Speed (3D)<br />
Tobey Marshall ist Mechaniker, größter Muscle-Car-Fan und illegaler Street Racer. Als er sich mit dem reichen, arroganten Ex-NASCAR-Rennfahrer Dino<br />
Brewster zusammentut, um seine Werkstatt zu retten, beginnt der Ärger für Tobey: Dino hängt ihm einen Mord an, den er gar nicht begangen hat. Während<br />
Tobey für ein paar Jahre ins Gefängnis wandert, nutzt Dino die Gunst der Stunde und expandiert sein Geschäft. Wieder in Freiheit startet Tobey einen erbarmungslosen<br />
Rachefeldzug gegen seinen ehemaligen Partner. Als dieser von Tobeys Plan Wind bekommt, setzt er ein hohes Kopfgeld auf ihn aus. Von nun<br />
an liefert sich Tobey nicht nur mit der Polizei eine schonungslose Verfolgungsjagd quer durch die USA. Ein Rennen auf Leben und Tod beginnt… Das Action-<br />
Spektakel basiert auf dem sensationell erfolgreichen EA-Videospiel-Franchise „Need for Speed“, das sich bis heute <strong>über</strong> 140 Millionen Mal verkaufte.<br />
seit 27.02.<br />
Cerro Torre –<br />
Nicht den Hauch einer Chance<br />
Der berüchtigte Berg Cerro Torre in Patagonien steht im Mittelpunkt einer atemberaubenden<br />
Dokumentation. Der Film begleitet David Lamas mehrjähriges Abenteuer und zeigt seine<br />
sportliche und persönliche Entwicklung auf sensible und eindrucksvolle Weise. Bereits<br />
2009 als 19-Jähriger gilt der mehrfache Europa – und Jugendweltmeister David Lama als<br />
Wunderkind der Kletterszene. Kletterhallen sind sein Revier, Erfahrung in den Bergen hat er<br />
jedoch wenig. Trotzdem setzt er sich in den Kopf, als erster Mensch den sagenumwobenen<br />
Cerro Torre, einen der schönsten und schwierigsten Berge der Welt, frei zu klettern. Doch<br />
er scheitert – zunächst. Noch nie ist es einem Kletterer gelungen, diese „Nadel aus Granit“<br />
in der Traumlandschaft Patagoniens im Freikletterstil zu bewältigen – es gilt als völlig<br />
unmöglich. Genau darin liegt der Reiz.<br />
ab 10.04.<br />
Irre sind männlich<br />
Als Daniel wegen seiner krankhaften Eifersucht von Mia verlassen<br />
wird, legt sie ihm eine Therapie nahe. Sein bester Freund<br />
Thomas nimmt aus Solidarität mit ihm an einer Gruppentherapie<br />
teil und entdeckt dabei einen willkommenen Nebeneffekt:<br />
Mit falschem Namen und erfundenen Problemen lassen<br />
sich von den beiden Therapietouristen reihenweise Frauen<br />
abschleppen. Auf einem Wochenendworkshop der Psycho-<br />
Koryphäe Schorsch Trautmann kommt die therapiesüchtige<br />
Anwältin Sylvie den beiden auf die Schliche. Von nun an werden<br />
die Sitzungen zur postkoitalen Belastungsprobe und das erklärte<br />
Ziel, die bekannte Schauspielerin Bernadette flachzulegen,<br />
rückt immer mehr in weite Ferne.<br />
31
News<br />
Neu auf<br />
bluray/dvd<br />
ab 27.03.<br />
LAst vegas<br />
Vier Freunde in ziemlich bestem Alter für die Pensionierung wollen in Las Vegas einen etwas verspäteten Junggesellenabschied<br />
der Extraklasse feiern. Der notorische Playboy Billy möchte endlich heiraten. Dass Billy und der<br />
griesgrämige Witwer Paddy in Las Vegas Gefühle für dieselbe Frau entwickeln, bleibt nicht die einzige Überraschung<br />
dieser turbulenten Party in der Glücksspielmetropole. Zum ersten Mal treten die vier Hollywood-Ikonen<br />
Michael Douglas, Robert De Niro, Morgan Freeman und Kevin Kline gemeinsam in einem Film auf.<br />
ab 27.03.<br />
Hijacking<br />
ab 25.03.<br />
Piraten kapern ein dänisches Frachtschiff,<br />
die gesamte Crew nehmen sie als Geiseln.<br />
Der Schiffskoch Mikkel soll für die Kitnapper<br />
den Kontakt mit der Geschäftsführung der<br />
Reederei herstellen. Es beginnen zermürbende<br />
Verhandlungen, und schon bald ist Reeder<br />
Peter hin- und hergerissen zwischen der<br />
emotional extrem aufgeladenen Verantwortung<br />
für seine Männer, die sich in der Hand<br />
skrupelloser Piraten befinden und deren Leben<br />
in Gefahr ist, und den kühlen, taktischen<br />
Anweisungen des britischen Verhandlungsspezialisten<br />
Connor. Ein Psychothriller aus<br />
europäischer Produktion.<br />
Drecksau<br />
seit 25.02.<br />
Detective Sergeant Bruce Robertson hasst<br />
seinen Job bei der Polizei. Doch er will<br />
unbedingt befördert werden. Denn nur dann<br />
wird seine Frau zu ihm zurückkehren – meint<br />
er. Bruce ist kokainsüchtig, ein geistiges und<br />
körperliches Wrack und <strong>über</strong>haupt kein netter<br />
Mensch, sondern eine Drecksau und tut alles<br />
dafür, die Konkurrenten gegeneinander aufzuhetzen.<br />
Doch schon bald verheddert er sich<br />
in einem Netz aus Intrigen, Drogen, Sex und<br />
Wahnsinn. Die Vergangenheit holt ihn ein, und<br />
sein krankes Hirn konfrontiert ihn unverhofft<br />
mit einem bislang unbekannten Gegner –<br />
seinem eigenen Gewissen.<br />
Die Tribute von Panem<br />
– CaTChing Fire<br />
Katniss und Peeta haben die Hungerspiele<br />
<strong>über</strong>lebt. Doch viel mehr: Sie haben dem<br />
mächtigen Kapitol die Stirn geboten. Ihr Beispiel<br />
ermutigt die unterdrückte Bevölkerung<br />
zur Rebellion gegen das Regime. Doch dann<br />
werden die Spielregeln geändert, und alle<br />
bisherigen Gewinner müssen noch einmal<br />
gegeneinander antreten. Auch Katniss<br />
und Peeta werden in die Arena geschickt<br />
und müssen sich erneut dem Kampf ums<br />
Überleben stellen.<br />
32<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
ab 20.03.<br />
Thor – The Dark Kingdom<br />
Endlich ist der charismatische Donnergott Thor zurück – für seinen bisher gefährlichsten Kampf. Malekith, der Verfluchte, bedroht nicht<br />
nur die Erde, sondern alle Neun Reiche. Mit seiner Armee will der Dunkelelf den gesamten Kosmos zerstören und damit sogar Göttervater<br />
Odin in die Knie zwingen. Thor muss also all seine Kräfte mobilisieren, um nicht nur Malekith zu besiegen und das Gleichgewicht der Mächte<br />
wiederherzustellen, sondern auch, um das Leben seiner großen Liebe Jane zu beschützen. Bei seinem Kampf gegen Tod und Zerstörung kann<br />
ihm ausgerechnet nur eine Person helfen: sein zwielichtiger Adoptivbruder Loki… Chris Hemsworth spielt erneut den hammerschwingenden<br />
Göttersohn Thor, das mächtige Mitglied der Avengers.<br />
foto: getty images<br />
Chris, wie war es für Sie, Thor zum dritten<br />
Mal darzustellen?<br />
Ich liebe es, diese Figur darzustellen. Es ist nur<br />
wichtig, jedes Mal neue Wege zu finden, um diese<br />
Figur gegen<strong>über</strong> ihrem letzten Auftritt noch weiter<br />
reifen und weiterentwickeln zu können. Dafür<br />
müssen Regisseur, Autor und Schauspieler zusammenarbeiten<br />
und sich gemeinsam fragen, was der<br />
nächste Schritt in der Entwicklung dieser Figur ist,<br />
wohin sie geführt werden soll.<br />
Wie ist das für einen Schauspieler, wenn er<br />
eine Figur spielen kann, die eine so große<br />
Entwicklung nimmt?<br />
Ich liebe diesen Aspekt, dass Thor ein Gott ist, das<br />
allerdings könnte auch sehr langweilig und einseitig<br />
sein. Aber jedes Mal, wenn wir diese Figur<br />
scheitern lassen und damit Thors menschliche<br />
Qualitäten und seine verletzliche Seite entdecken<br />
können, bringt das eine interessante Entwicklung<br />
mit sich, weil er nach außen so knallhart und unzerbrechlich<br />
wirkt.<br />
Was war das für ein Gefühl, wieder mit dem<br />
Darstellerteam des ersten Films arbeiten zu<br />
können?<br />
Es war einfach großartig. Weil Tom [Hiddleston]<br />
und ich bei „Marvel’s The Avengers“ viel Zeit miteinander<br />
verbracht hatten, war der Übergang für<br />
uns im Grunde nahtlos. Aber natürlich war es<br />
großartig, auch die anderen alle wiederzusehen,<br />
Natalie [Portman], Anthony [Hopkins], Kat Dennings,<br />
die „Drei Krieger“ und alle anderen. Wir<br />
hatten so großen Spaß bei den Dreharbeiten zum<br />
ersten Film, machten einfach da weiter, wo wir aufgehört<br />
hatten.<br />
Welches Training haben Sie für diesen Film<br />
auf sich nehmen müssen?<br />
Von Beginn an habe ich deutlich gemacht, dass<br />
ich Thor dynamischer machen möchte. Der Typ<br />
kann fliegen und die Erde allein mit einem Hammerschlag<br />
spalten, doch in der Vergangenheit sahen<br />
wir ihn meist in ein Handgemenge oder einen<br />
Nahkampf verwickelt, ganz wie ein Wikinger. Das<br />
ist zwar durchaus Teil seines Kampfstils, aber meines<br />
Erachtens mussten wir mehr darauf eingehen,<br />
dass er viel ausgefeiltere Fähigkeiten als diese hat.<br />
Deshalb auch die Idee, dass er den Boden viel öfter<br />
verlassen sollte, dass wir mehr mit Draht- und Kabelsystemen<br />
arbeiten sollten. Zwangsläufig gibt es<br />
jetzt auch wesentlich mehr Szenen, die mithilfe von<br />
Stützdrähten realisiert wurden. Außerdem haben<br />
wir unterschiedliche Wege gefunden, wie der Hammer<br />
zum Einsatz gebracht werden konnte, aber<br />
auch dafür, wie wir auf ihn verzichten konnten. Bei<br />
all dem ging es nur darum, die Figur noch etwas<br />
dynamischer zu machen.<br />
Warum können sich die Zuschauer mit Thor<br />
so gut identifizieren?<br />
Dass Thor in eine Erdenbürgerin verliebt ist, erleichtert<br />
die Sache schon mal. Von Beginn an hat<br />
man dadurch Zugang zu dieser Figur. Es war in<br />
dieser Hinsicht auch gut, dass wir die Geschichte<br />
und auch den Look stärker realistisch verwurzelt<br />
haben. Thor ist mit Problemen konfrontiert, die<br />
sehr menschlich sind. Die Konflikte, die er bewältigen<br />
muss, und die Gefühle, die dabei im Spiel<br />
sind, ähneln den unseren. Die Unterschiede sind<br />
nicht so groß, dass wir keinen Zugang zu dieser<br />
Figur finden könnten. Er schlägt sich mit der Verantwortung<br />
herum, die er zu tragen hat, und der<br />
Problematik, wer er eigentlich ist, wo sein Platz<br />
in dieser Welt ist, wie es mit seinen Beziehungen<br />
und seiner Familie bestellt ist. Man könnte<br />
all diese einzelnen Geschichten sehr gut auch im<br />
Rahmen eines kleinen Independentfilms erzählen.<br />
Es geht um zwei Söhne, die um die Liebe ihres<br />
Vaters kämpfen. Und es gibt dabei auch einen<br />
Romeo-und-Julia-Aspekt, schließlich handelt die<br />
Geschichte auch von zwei Kindern aus grundverschiedenen<br />
Familien, die unbedingt zusammen<br />
sein wollen, was alle anderen für albern und absurd<br />
halten. Was sie durchmachen, und wie sich<br />
dabei weiterentwickeln – all das ähnelt dem, was<br />
wir im Leben durchmachen könnten.<br />
33
News<br />
games<br />
Die erfolgreichsten Spiele aller Zeiten<br />
Nur ein millionenfach verkauftes Spiel gilt auch als echter Hit, doch welche Games<br />
können das schon von sich behaupten? Die Antwort liefert unsere offizielle Top 10<br />
der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten, die sicher die eine oder andere Überraschung<br />
bereithält. Denn hier sind so manche Games vertreten, denen wohl nicht jeder einen<br />
so großen Erfolg zugetraut hätte. PC-Besitzer müssen jetzt sehr tapfer sein, denn<br />
unter den Top 10 ist ihre Plattform nicht ein einziges Mal vertreten. Von Manuel Masiero<br />
01<br />
02<br />
03<br />
Wii Sports<br />
82 Millionen verkaufte Exemplare<br />
Die im Jahr 2006 für die Nintendo-Wii-<br />
Spielkonsole veröffentlichte Sportsimulation<br />
bricht alle Rekorde, denn mit rund 80<br />
Millionen verkauften Einheiten ist sie doppelt<br />
so erfolgreich wie das Spiel auf Platz 2.<br />
Wii Sports enthält gleich fünf Sportspiele<br />
(Baseball, Bowling, Boxen, Golf und Tennis),<br />
die mit der Wii-Bewegungssteuerung<br />
allesamt für viel Kurzweil sorgen.<br />
Super Mario Bros.<br />
40 Millionen verkaufte Exemplare<br />
Auf dem zweiten Platz hat sich ein echter<br />
Oldie eingefunden. Super Mario Bros. erschien<br />
im Jahr 1985 für das Nintendo Entertainment<br />
System (NES) und verkaufte<br />
sich sage und schreibe 40 Millionen Mal.<br />
Im Jump-‘n‘-Run-Videospiel <strong>über</strong>nimmst<br />
du die Rolle von Super Mario, der alle<br />
möglichen Hindernisse <strong>über</strong>winden und<br />
böse Bossgegner besiegen muss.<br />
Mario Kart Wii<br />
32 Millionen verkaufte Exemplare<br />
Mario, der schnauzbärtige Italo-Klempner<br />
mit dem markanten Latzhosen-Outfit,<br />
ist auch der Held des am dritthäufigsten<br />
verkauften Spiels aller Zeiten: Die Nintendo-Spielfigur<br />
hüpft im Fun-Racer Mario<br />
Kart Wii in Go-Karts und Bikes diverser<br />
Leistungsklassen. Du kannst entweder den<br />
Single-Player-Modus wählen oder dich mit<br />
bis zu vier Mitspielern ins Rennen stürzen.<br />
06<br />
Wii Sports<br />
Resort<br />
29,9 Millionen<br />
verkaufte Exemplare<br />
04<br />
Pokémon<br />
31 Millionen verkaufte Exemplare<br />
Mit Pokémon konnte der japanische Hersteller<br />
einen weiteren Superhit einheimsen.<br />
Pokémon steht für Poketto Monsutā,<br />
zu Deutsch Taschenmonster, die du einfangen,<br />
sammeln und trainieren kannst.<br />
Ab 1996 erschien Pokémon für den Gameboy<br />
in unterschiedlichen Editionen, die<br />
ein jeweils unterschiedliches Repertoire an<br />
Taschenmonstern besitzen.<br />
Tetris<br />
05<br />
30 Millionen verkaufte Exemplare<br />
Herunterfallende Bausteine so drehen,<br />
dass sie eine geschlossene Reihe bilden,<br />
die dann verschwindet und Platz für<br />
die nächste Reihe macht. Mit diesem<br />
simplen Spielprinzip landete Nintendo<br />
1989 für den Gameboy einen Welterfolg.<br />
Von kaum einem anderen Spiel als dem<br />
Klötzchen-Klassiker gibt es so viele Ableger<br />
für diverse andere Plattformen.<br />
07<br />
08<br />
09<br />
10<br />
Wii Play<br />
28,6 Millionen<br />
verkaufte Exemplare<br />
New Super<br />
Mario Bros.<br />
28,5 Millionen<br />
verkaufte Exemplare<br />
Duck Hunt<br />
28,3 Millionen<br />
verkaufte Exemplare<br />
New Super<br />
Mario Bros. Wii<br />
25,8 Millionen<br />
verkaufte Exemplare<br />
Quelle: www.games.ch<br />
34<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
The Elder<br />
Scrolls<br />
Online<br />
Die sehr erfolgreiche Rollenspielreihe Elder Scrolls (Elder Scrolls V: Skyrim wurde bis jetzt 20 Millionen Mal auf PC, Xbox 360 und PlayStation 3 verkauft)<br />
bekommt mit The Elder Scrolls Online (TESO) erstmals einen reinen Online-Ableger, der Gamern mit Bombast-Grafik schon jetzt die Wartezeit bis zum<br />
Erscheinungstermin unendlich lang erscheinen lässt. Ab dem 04.04.14 ist es aber so weit. Dann kannst du dich zusammen mit deinen Mitspielern in die<br />
an das Conan-Universum erinnernde Spielwelt stürzen, die garantiert keine Langeweile aufkommen lässt. Dafür sorgt die spannende Hintergrundstory, in<br />
der drei Fraktionen um den Rubinthron in Cyrodiil kämpfen. Im Gegensatz zu vielen Online-Rollenspielen geht TESO nicht den „Free to play“-Weg, sondern<br />
setzt auf das traditionelle Abo-Bezahlmodell mit einer Monatsgebühr von 12,99 Euro.<br />
Thief<br />
Alien: IsolATion<br />
Garrett bewegt sich betont leise, wenn er Patrizierhäuser, Kirchen und sogar<br />
Gruften besucht. Schließlich möchte der Meisterdieb bei seinen nächtlichen<br />
Raubzügen möglichst nicht gestört oder gar erkannt werden. Wie die<br />
drei bisher erschienenen Teile der Thief-Reihe eindrucksvoll unter Beweis<br />
gestellt haben, machen die Einbrüche in der namentlich nicht genannten<br />
mittelalterlichen Stadt jede Menge Laune. Thief 4 oder einfach nur Thief<br />
knüpft nahtlos an seine Vorgänger an und schickt Garrett durch eine umfangreiche<br />
Diebes-Kampagne. Dann heißt es wieder Gespräche auf wertvolle<br />
Hinweise belauschen, sich in den Schatten vor Wachen verstecken, Türen<br />
und Schatzkisten mittels Dietrichen knacken und vor allem, sich seinen<br />
eigenen Weg durch die Levels bahnen. Feste Lösungswege gibt es nämlich<br />
nicht, und so hängt es ganz von dir ab, wie du zum Ziel gelangst.<br />
Alien: Isolation nimmt sich die klaustrophobische Stimmung des ersten Alien-Films<br />
zum Vorbild, um ein packendes Horror-Abenteuer in Szene zu setzen.<br />
Am Ende des ersten Alien-Teils versetzt sich Ellen Ripley in einen Kälteschlaf,<br />
aus dem sie erst 60 Jahre später wieder aufwacht. Unterdessen<br />
wächst ihre Tochter Amanda zur Frau heran und bekommt die Information,<br />
dass Ripley noch am Leben sein könnte. So macht sie sich auf zur Raumstation<br />
Sevastopol, in der sich der Flugrekorder der Nostromo befinden soll.<br />
Dummerweise findet Amanda dort jede Menge Leichen und zerstörte Arbeitsroboter<br />
vor, verursacht von einem alten Bekannten – Amada steckt in<br />
der Klemme. Als Zivilistin muss sie zusehen, Informationen <strong>über</strong> ihre Mutter<br />
zu sammeln und schließlich wieder heil zu entkommen. Eine Begegnung<br />
mit dem Alien wird sie nur mit Glück und Geschick <strong>über</strong>leben.<br />
35
News<br />
games<br />
Mad Catz R.A.T. TE<br />
Der Mad Catz Interactive ist auf Spiele-Eingabegeräte spezialisiert<br />
und steckt sein Know-how unter anderem in seine für Profi-Gamer<br />
entwickelte Maus-Reihe, die auf die passende Bezeichnung R.A.T. hört.<br />
Jüngster Zuwachs ist die R.A.T. TE (TE steht für Tournament Edition).<br />
Der Nager richtet sich erneut an professionelle Spieler, setzt<br />
aber auf eine besonders präzise Laserabtastung, die noch exakter<br />
arbeitet als beim Vorgänger R.A.T. M.. Statt eines Sensors mit 6.400<br />
DPI arbeiten in der R.A.T. TE gleich zwei Sensoren, die insgesamt eine<br />
Auflösung von 8.200 DPI erreichen sollen. Eine Standard-Maus kommt<br />
normalerweise nicht <strong>über</strong> 1.000 DPI hinaus. Der rund achtmal genauere<br />
Doppelsensor der Mad-Catz-Maus kann selbst kleinste Mausbewegungen<br />
haargenau erfassen und dir damit helfen, ein Online-Match zu deinen Gunsten<br />
zu entscheiden. Die Profi-Maus soll noch im Frühjahr 2014 erscheinen,<br />
ein genauer Preis steht allerdings noch nicht fest.<br />
Infos zum<br />
Geschehen in der<br />
Games-Szene und<br />
zu allen Neuheiten<br />
gibt es<br />
natürlich immer<br />
aktuell auf<br />
dmax.de/games<br />
Asus Cerberus<br />
Asus stellt mit dem Cerberus ein neues Gaming-Headset vor,<br />
das sich durch seine flexiblen Einsatzmöglichkeiten auszeichnen<br />
soll. So besitzt das rund 270 Gramm leichte Cerberus<br />
ein 1,2 Meter langes Mikrofonkabel, das man mit seinem<br />
3,5-mm-Klinkenstecker an PC und Mac genauso anschließen<br />
kann wie an Tablets oder Smartphones. Für Mobilgeräte<br />
praktisch: Der im Headset integrierte Mikrofonarm lässt sich<br />
abnehmen und stattdessen das im 1,2-Meter-Kabel integrierte<br />
Mikrofon nutzen. Im Lieferumfang findet sich außerdem ein<br />
1,3-Meter-Verlängerungskabel, das zum einen die Reichweite<br />
des Headsets erhöht. Zum anderen endet das Zusatzkabel in<br />
einem Y-Adapter, der jeweils einen 3,5-mm-Klinkenstecker<br />
für Kopfhörer und Mikrofon aufweist. Dadurch bietet das<br />
Cerberus noch flexiblere Einsatzmöglichkeiten. Asus veranschlagt<br />
den Preis für das Gaming-Headset auf 60 Euro, im<br />
Online-Handel gibt es das Cerberus 10 Euro billiger.<br />
36<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Legendäre Spiele-Waffen<br />
Actionhelden und ein reichhaltiges Waffenarsenal gehören untrennbar zusammen. Leider sind die<br />
Überredungs-Instrumente in den meisten Fällen nur langweiliger Standard wie Maschinengewehr,<br />
Schrotflinte und Machete. Ganz anders bei den folgenden Spielen, in denen die Protagonisten mit den<br />
ungewöhnlichsten, kurzweiligsten und innovativsten Waffen hantieren.<br />
Plasma Cutter<br />
Buster Sword<br />
(Dead Space 1 bis 3 / Plattformen: Windows, Playstation 3, Xbox 360)<br />
Weltraum-Techniker Isaac Clark werkelt mit einem wahren Kult-Gerät: Der Plasma Cutter,<br />
eigentlich ein Laser-Schneidegerät, wird vom Helden der preisgekrönten Horror-Shooter-Serie<br />
Dead Space kurzerhand zweckentfremdet, um aufdringliche Monster zu filetieren. Als Zielhilfe<br />
dienen gleich mehrere Laserstrahlen, um die Biester von ihren Körperteilen zu befreien.<br />
(Final Fantasy VII und einige spätere Teile / Plattformen: Windows, PlayStation 1)<br />
Im siebten Teil der speziell in Japan unglaublich populären Rollenspielserie Final Fantasy<br />
schwingt der schweigsame Held Cloud Strife seine neue Lieblingswaffe: Das Buster Sword ist<br />
ein ins Groteske aufgeblasenes Breitschwert, unglaublich lang und dünn, das fröhlich alle<br />
Regeln der Physik ignoriert. Egal, mit dem Extrem-Küchenmesser kommt im Kampf Freude auf.<br />
Portal Gun BFG 9000<br />
(Portal 1 und 2 / Plattformen: Windows, PlayStation 3, Xbox 360, Mac OS X)<br />
Die Portal Gun wurde bei den Game Developers Choice Awards 2008 als bestes In-Game-Item<br />
ausgezeichnet, und das völlig zu Recht: In der revolutionären 3D-Denkspielreihe setzt du die<br />
Portalkanone ein, um Dimensionstore zu öffnen und damit diverse Rätsel-Räume zu passieren.<br />
Hört sich unspannend an, ist aber schlichtweg geniales Gameplay.<br />
Assassinenklingen<br />
(Doom / Plattformen: Windows und viele andere)<br />
Bei Doom, dem Urvater der Ego-Shooter, ist die Story Nebensache, die Action dagegen alles.<br />
Ein namenloser Space Marine räumt auf zwei Weltraum-Forschungslaboren kräftig unter den<br />
Kreaturen der Hölle auf. Sein bester Freund: Die BFG 9000 (<strong>über</strong>setzt mit Big Fucking Gun oder<br />
Bio Force Fun wie im Doom-Film), die auf einen Streich ganze Horden von Monstern zerbröselt.<br />
Google Glass Games<br />
(Assassin’s Creed / Plattformen: Windows, PlayStation 3, Xbox 360, Mac OS X)<br />
Mitten in den Wirrungen des Dritten Kreuzzugs (1189-1192) bewegt sich der Assassine Altaïr durch<br />
die grafisch großartig in Szene gesetzten Städte Akkon, Damaskus und Jerusalem. Zielpersonen<br />
meuchelt er stilecht mit seinen Dolchen. Um nicht aufzufallen, sind seine Doppelklingen in speziellen<br />
Unterarmbändern versteckt und werden <strong>über</strong> einen Mechanismus ausgefahren.<br />
„OK Glass, play a game“: Google hat mit Balance, Clay Shooter, Matcher, Shape Splitter und<br />
Tennis fünf Gratis-Games für seine Datenbrille Google Glass veröffentlicht. Die Spiele erinnern<br />
optisch an Arcade-Klassiker aus den 80er-Jahren und nutzen jeweils die Glass-Sensoren.<br />
Beispielsweise spielst du das Tennis-Game durch Kopfbewegungen, die vom Gyroskop und dem<br />
Beschleunigungsmesser analysiert werden.<br />
37
News<br />
Technik<br />
TAXI,<br />
BITTE!<br />
Wer ein Taxi braucht, muss nicht am Straßenrand winken<br />
– auch diese Dienstleistung kann man heute per App<br />
bestellen. Fünf Angebote im Praxistest. Von Björn Gallinge<br />
Nicht immer stehen S-Bahnen<br />
oder Busse dort zur Verfügung,<br />
wo man sie braucht – oder es muss<br />
besonders schnell gehen, vielleicht<br />
auch mit Gepäck. Dann wird man<br />
die Bequemlichkeit eines Taxis<br />
schätzen und sich nicht lange mit<br />
der Suche nach der besten ÖPNV-<br />
Verbindung aufhalten. Falls nicht<br />
zufällig ein Taxistand in Sichtweite<br />
ist, greift man also zum Handy<br />
und wählt den örtlichen Taxiruf.<br />
Oder man hat eine der noch relativ<br />
neuen Taxi-Apps auf seinem<br />
Smartphone installiert. Die locken<br />
je nach Anbieter mit automatischer<br />
Ortung, Fahrpreisrechner,<br />
Bestelloptionen vom Kindersitz<br />
bis zum Premium-Fahrzeug, Favoritenverwaltung<br />
mit Adressen und<br />
Stammfahrern, Fahrer- respektive<br />
Fahrzeugbewertung und zahlreichen<br />
weiteren Funktionen.<br />
Aber wie zuverlässig arbeiten<br />
die Apps? Kommt beim Taxiruf<br />
per Klick auch wirklich ein Fahrer?<br />
Wir haben fünf Taxi-Apps für<br />
iOS und Android ausprobiert –<br />
mit keinem eindeutigen Ergebnis.<br />
Zwar hat uns bei unseren Tests am<br />
Redaktionsstandort in Stuttgart<br />
stets ein Fahrzeug am angegebenen<br />
Wartepunkt abgeholt. Aber es<br />
gibt nicht nur deutliche Unterschiede<br />
im Funk tionsumfang,<br />
auch das innerhalb der App verfügbare<br />
Serviceangebot ist je nach<br />
Region oder Stadt oft unterschiedlich,<br />
sodass eine allgemeingültige<br />
Aussage nicht getroffen werden<br />
kann. Aus diesem Grund haben<br />
wir auf eine Benotung verzichtet.<br />
38<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
mytaxi<br />
Die App arbeitet direkt mit den Fahrern<br />
zusammen und bietet die meisten Funktionen<br />
und Serviceleistungen.<br />
Mit europaweit rund 35 000 Fahrzeugen bietet Mytaxi das<br />
zweitgrößte Fahrzeugnetz. Ist vor Ort kein an Mytaxi angeschlossener<br />
Fahrer verfügbar, kann man direkt aus der App<br />
heraus <strong>über</strong> eine Taxizentrale bestellen. Der aktuelle Standort<br />
wird automatisch geortet, alternativ kann man die Abholadresse<br />
manuell eintragen. Verfügbare Fahrzeuge werden in<br />
der In-App-Karte angezeigt, dazu informiert Mytaxi <strong>über</strong> die<br />
ungefähre Ankunftszeit des Taxis. Nach Eingabe der Zieladresse<br />
werden automatisch Entfernung, Fahrpreis und voraussichtliche<br />
Fahrtdauer berechnet. Außerdem stehen zahlreiche<br />
Bestelloptionen zur Verfügung, so kann man etwa Fahrer<br />
priorisieren („Stammfahrerfunktion“) oder ein 5-Sterne-Taxi<br />
rufen. Die Be stell optionen lassen sich abspeichern, Favoriten<br />
verwalten und viele weitere Servicefunktionen nutzen. Selbst<br />
eine bequeme In-App-Bezahlfunktion und ein Business-Account<br />
(besondere Konditionen für Firmenkunden) finden sich.<br />
Die Benutzerführung ist gelungen, die Bestellung läuft schnell,<br />
einfach und intuitiv. Die Bedien oberfläche ist <strong>über</strong>sichtlich,<br />
die Icons sind selbsterklärend. Alles in allem ist Mytaxi sehr<br />
ausgereift – aber auch kein Garant für die erfolgreiche Taxisuche.<br />
So konnte bei zwei von drei Vorbestellungen kein Fahrer<br />
gefunden werden, die Bestellung wurde abgebrochen. Derzeit<br />
sorgt Mytaxi außerdem mit Plänen für ein neues Provisionssystem<br />
bei den angeschlossenen Fahrern für Diskussionen.<br />
Taxi.eu<br />
Das größte Fahrzeugnetz, umfangreiche<br />
Funktionalität und eine aufwendige grafische<br />
Gestaltung.<br />
Taxi.eu arbeitet mit Taxizentralen und Taxidiensten in rund<br />
60 europäischen Städten zusammen und verfügt so <strong>über</strong> ein<br />
Netz von rund 42 000 Fahrzeugen. Ist die örtliche Taxizentrale<br />
nicht an Taxi.eu angebunden, kann man sie trotzdem<br />
direkt aus der App heraus anrufen und bestellen. Eine<br />
Ortung des aktuellen Standorts ist ebenso integriert wie ein<br />
automatischer Fahrpreisrechner, der nach der Zieleingabe<br />
<strong>über</strong> Entfernung, Fahrpreis und voraussichtliche Fahrzeit<br />
informiert. Dazu stehen zahlreiche Bestelloptionen zur<br />
Verfügung, die je nach Anbieter vor Ort variieren. Besonders<br />
umfangreich ausgestattet ist die In-App-Karte, die auch<br />
die Kundenbewertungen der verfügbaren Taxis anzeigt. Eine<br />
In-App-Bezahlfunktion ist leider nicht vorgesehen, auch besondere<br />
Konditionen für Firmenkunden gibt es nicht. Aber<br />
mit der Favoritenverwaltung, der Möglichkeit zu langfristigen<br />
Vorbestellungen und anderen Funktionen bietet Taxi.eu<br />
einen umfangreichen Service.<br />
Die Bestellung eines Fahrzeugs klappt schnell und einfach.<br />
Die Benutzerführung ist gut, die App sauber strukturiert<br />
und intuitiv zu bedienen. Außerdem bietet Taxi.eu eine ausführliche<br />
Bedienungsanleitung. Insgesamt steht Taxi.eu dem<br />
Konkurrenten Mytaxi kaum nach, lediglich die aufwendige<br />
grafische Gestaltung wirkt im Vergleich etwas <strong>über</strong>frachtet.<br />
39
News<br />
Technik<br />
Better Taxi<br />
Die App für das umweltbewusste Fahren<br />
bietet zwar viele Funktionen, diese sind<br />
aber nicht deutschlandweit verfügbar.<br />
Better Taxi ist ein junges Unternehmen aus Berlin, das vor allem<br />
umweltbewusste Kunden bedienen möchte. So werden für jede<br />
Fahrt die CO2-Emissionen berechnet und durch Spenden für<br />
Klimaprojekte kompensiert. Allerdings sind bislang deutschlandweit<br />
erst rund 10 000 Taxis angeschlossen, und einige der<br />
in der App vorgesehenen Funktionen waren in den von uns<br />
getesteten Städten nicht verfügbar. Better Taxi gibt selbst an,<br />
den vollen Service zunächst in Berlin anzu bieten und zukünftig<br />
auf weitere Städte zu erweitern. Dennoch ist Better Taxi eine<br />
ordentliche Taxi-App mit guten Funktionalitäten, sie ist sehr<br />
schön gestaltet und intuitiv, aber leider nicht ganz so schnell zu<br />
bedienen. Eine Ortungsfunktion und ein automatischer Fahrpreisrechner<br />
sind integriert. Auch an Bestelloptionen hat Better<br />
Taxi eine Menge zu bieten, so zeigt etwa die In-App-Karte<br />
verfügbare Taxis an, man wird auch <strong>über</strong> die voraussichtliche<br />
Wartezeit bis zur Abholung informiert. Eine Favoritenverwaltung<br />
ist ebenso enthalten wie die Fahrer- beziehungsweise<br />
Fahrzeugbewertungen. Allerdings waren nicht alle im Sinne des<br />
Ökogedankens vorgesehenen Angebote, wie zum Beispiel das<br />
Taxisharing, nutzbar – und die Android-App war eine ziemliche<br />
Enttäuschung: Sie bietet deutlich weniger Features als die<br />
iPhone-Version, dar<strong>über</strong> hinaus waren bei Android sämtliche<br />
Funktionen nach der Terminbestellung eines Taxis blockiert.<br />
Hier müssen die Entwickler nochmal ran.<br />
Taxi.de<br />
Diese App ist zwar relativ schlank gehalten,<br />
aber schnell und einfach zu bedienen –<br />
und führt damit auch zum Ziel.<br />
Mit rund 18 000 angeschlossenen Fahrzeugen bietet Taxi.de<br />
kein ganz so großes Netzwerk wie Mytaxi oder Taxi.eu, die App<br />
ist aber dennoch deutschlandweit nutzbar und kann mit praktischen<br />
Features aufwarten. Die Vermittlung aus der App heraus<br />
funktioniert einwandfrei, allerdings sind die Bestellfunktionen<br />
sehr eingeschränkt. So kann das Fahrtziel nicht eingegeben<br />
werden, und der Umfang der Bestelloptionen beschränkt sich<br />
auf die Zahl der Fahrgäste – Kombi, Kindersitz oder Ähnliches<br />
wären theoretisch <strong>über</strong> eine individuelle Nachricht zu<br />
buchen, allerdings wird beim iPhone dieses Eingabefenster<br />
nicht vollständig dargestellt und kann so nicht genutzt werden.<br />
Die voraussichtliche Wartezeit wird nicht angezeigt, aber man<br />
kann die Anfahrt zumindest in der In-App-Karte verfolgen.<br />
Die Servicefunktionen sind dagegen durchaus umfangreich, so<br />
gibt es eine gute Favoritenverwaltung, einen Fahrtenspeicher,<br />
eine Fahrer- beziehungsweise Fahrzeugbewertung sowie eine<br />
gute Übersicht <strong>über</strong> die vorbestellten Fahrten. Insgesamt ist<br />
Taxi.de ansprechend gestaltet, die Benutzerführung klar, die<br />
Bedienung klappt schnell und einfach. Lediglich die Nutzung<br />
des Fahrpreisrechners <strong>über</strong> die In-App-Karte ist umständlich,<br />
zumal Taxi.de hier manchmal abstürzte. Auch die Android-<br />
Version hat ein paar Schwächen in der Programmierung: So<br />
wurden Buttons teilweise nicht mehr angezeigt, und nach der<br />
Anmeldung blieb die Tastatur eingeblendet.<br />
40<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Taxi Deutschland<br />
Ein relativ großes Fahrernetz, aber nur wenige Features und<br />
Probleme bei der Vermittlung von Taxizentralenleistungen.<br />
Rund 20 000 Fahrzeuge deutschlandweit sind direkt an die App von Taxi Deutschland<br />
angebunden; ist kein Fahrer aus der App heraus buchbar, wird telefonisch die nächstgelegene<br />
Taxizentrale vermittelt. Allerdings funktionierte dies in unserem Test nicht<br />
einwandfrei: Gleich zweimal wurden wir mit falschen Telefonnummern verbunden.<br />
Auch die Vorbestellung arbeitet nicht zuverlässig: In der App wurde nicht die georderte<br />
Fahrt gespeichert, sondern nur der Anruf. Die zuständige Taxizentrale konnte aus<br />
dieser Übersicht heraus auch nicht kontaktiert werden.<br />
Eigentlich ist Taxi Deutschland ansprechend gestaltet und programmiert, die Benutzerführung<br />
gelungen, die vorgesehenen Features sind schnell und einfach zu erreichen.<br />
Eine Ortungsfunktion ist ebenfalls vorhanden, auch der Umfang der Bestelloptionen ist<br />
groß, nur ein Fahrpreisrechner ist leider nicht integriert. Der Standort verfügbarer Taxis<br />
ist in der In-App-Karte zu erkennen, auch die voraussichtliche Abholzeit wird angegeben.<br />
Bezahlmöglichkeiten oder eine Geschäftskundenfunktion sind je nach örtlichem<br />
Anbieter in die App eingebunden, die Möglichkeit, direkt <strong>über</strong> die App zu bezahlen, fehlt<br />
allerdings.<br />
Das große Aber: Diese Vielfalt wird nicht <strong>über</strong>all geboten. So waren in Stuttgart und<br />
Frankfurt zum Testzeitpunkt viele Features nicht vorhanden oder nicht nutzbar, die App<br />
diente somit nur als reine Telefonvermittlung. Auch fehlt eine Fahrer- und Fahrzeugbewertung.<br />
fazit<br />
Ob und welche App man für seine Taxibestellung nutzt, hängt vom persönlichen<br />
Bedarf und den regional verfügbaren Features ab. Wer umweltfreundlich<br />
fah ren will und in Berlin lebt, sollte sich Better Taxi anschauen. Wer<br />
als Businesskunde viel unterwegs ist, für den bietet Mytaxi mit speziellen<br />
Bezahlmöglichkeiten und Stammfah rerfunktion bequeme Extras. Auch wer<br />
häufig ein Taxi benötigt und seine Vorbestellungen <strong>über</strong>sichtlich verwalten<br />
will, fährt mit einer App mit entsprechender Funktionalität gut. Generell<br />
sollte man selbst ausprobieren, welche der Apps vor Ort die beste Leistung<br />
bietet. Bequem und trocken von A nach B kommt man mit jedem der Kandidaten.<br />
Wer eher selten ein Taxi braucht, kann auch einfach die bundesweit<br />
einheitliche Taxirufnummer 22456 wählen – das klappt am schnellsten.<br />
41
attle<br />
Glatt vs. Bart<br />
BATTLE<br />
Glatt versus bArt<br />
Wer sich schon mal frisch rasiert in den<br />
eisigen Wind in den Winteralpen bei minus<br />
20 Grad gestellt hat weiß: Isolierung null. Die<br />
Gesichtszüge frieren fest, und man wünscht<br />
sich, das After Shave durch eine Wärmecreme<br />
austauschen zu können. Gott sei dank<br />
gibt es Sturmhauben.<br />
Gepflegt aussehen ist hier der entscheidende<br />
Faktor. Gepflegt kommt immer an. Und mit<br />
glattem Gesicht und etwas Creme ist das in<br />
fünf Minuten erledigt. Schon kommt man bei<br />
geschätzten 95,57% der Ladys besser an, als<br />
mit Gesichtsbehaarung. Möge sie auch noch<br />
so gepflegt sein. (+1)<br />
Wer in letzter Zeit schon mal beim Drogeriemarkt<br />
nach dem Preis für die High-End-Rasierklingen<br />
geschaut hat weiß: Rasieren ist<br />
so teuer wie eine Risikolebensversicherung<br />
vom Testsieger. Zwar sind die mit aufwendigster<br />
Technik erzeugten Metallblätter<br />
unglaublich gut, aber auch teuer.<br />
Etwas Hygienischeres als eine glatte Haut<br />
ist kaum zu toppen. Außerdem vermute ich,<br />
dass wenn es mit der Rasierklingen-Industrie<br />
so weiter geht, man bald mit deren Produkten<br />
eine Bakterie köpfen kann. Falls sie es<br />
schaffen sollte auszuweichen, wird sie eine<br />
der Folgeklingen bestimmt erwischen! (+1)<br />
Künstlerisch austoben kann man sich nicht<br />
gerade, wenn man das Gesicht glatt rasiert.<br />
Man schäumt sich ein und bügelt einfach<br />
alles weg. Übrigens Koteletten zu formen,<br />
zähle ich nicht zu besonders kreativ! Was soll<br />
es, wenigstens ist man korrekt und passt in<br />
jedes Yuppie-Büro auf der Wall Street.<br />
Wärmedämmung<br />
Aufreissfaktor<br />
Kosten<br />
Hygiene<br />
Kreativität<br />
Schon mal einen Polarforscher ohne Bart<br />
gesehen: nein. Jetzt mag so mancher sagen:<br />
Liegt daran, dass es auf einer Extremexpedition<br />
keine Möglichkeit gibt, sich zu rasieren. Ich<br />
sage aber: Es liegt daran, dass die Gesichtsbehaarung<br />
die Kälte abhält. So mancher Eskimo<br />
würde wohl gern mehr Bart haben. (+1)<br />
Der Gesichtspullover wirkt meist sehr<br />
verwegen und introvertiert. Doch ist er nicht<br />
top in Schuss (Selbst die 3-Tage-Variante)<br />
sieht man nicht besonders sexy aus. Frauen<br />
sehen Outlaws zwar gerne im TV und auf der<br />
Kinoleinwand. Im wirklichen Leben ist es mit<br />
dem Bart aber eher schwierig.<br />
Den Bart gib es umsonst. Er wächst so vor<br />
sich hin, und zum Stutzen kann man zur Not<br />
auch die Küchenschere verwenden. Aber<br />
selbst, wenn man eine Einmalinvestition in<br />
einen Barttrimmer oder eine gute Schere<br />
tätigt, ist man immer noch kostengünstiger<br />
unterwegs, als mit Dauerkosten. (+1)<br />
Ein Bart ist einfach zu nah am Mund, den<br />
man, wie jeder weiß, zur Nahrungsaufnahme<br />
verwendet. Also ist man niemals davor gefeit,<br />
dass sich Speisereste darin verfangen können.<br />
Bäh – nicht so lecker. Ist der Schnautzer<br />
auch noch etwas zu lang, ist jeder Cappuccino<br />
eine Herausforderung.<br />
Es ist unglaublich, was Menschen alles mit<br />
ihrem Bart machen können (ich gehöre nicht<br />
dazu). Wenn man glaubt, man hat alles gesehen,<br />
kommt einer um die Ecke, der ein noch<br />
nie gesehenes Muster oder eine besondere<br />
Kombination aus Oberlippen-, Backen- oder<br />
Halsbartdesign zu bieten hat. (+1)<br />
Wie bei vielen Vergleichen aus dem täglichen Leben fällt das Ergebnis mit 2:3 knapp aus. Aber<br />
neben dem denkbar knappen Sieg liegen Bärte voll im Trend. Auf rege Ablehnung des Ergebnisses<br />
und neue Ideen oder Gedanken freue ich mich unter redaktion@dmax-magazin.de<br />
42<br />
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Titelthema<br />
<strong>Samy</strong> deluxe<br />
Viele<br />
haben<br />
gesagt:<br />
„Das ist<br />
so ein<br />
Rich-Kid.“<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, Deutsch-Rapper der zweiten Generation<br />
aus Hamburg, stand 2013 achtzehn Jahre auf der Bühne – für ihn der Anstoß zu<br />
seiner aktuellen CD-Produktion „Männlich“. <strong>Samy</strong> stammt aus dem Hamburger<br />
Stadtteil Eppendorf, der nicht gerade als Hamburgs Bronx bekannt ist.<br />
Von Jan Fleischmann<br />
44<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
foto: Axl Klein<br />
Im Interview verrät<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, was ihm<br />
beim Dreh zu „Männlich<br />
<strong>Deluxe</strong>“ am meisten<br />
Spaß brachte – und<br />
was ihn am meisten<br />
gefordert hat. Doch<br />
was bedeutet es für ihn<br />
privat und beruflich,<br />
ein Mann zu sein?<br />
45
Titelthema<br />
<strong>Samy</strong> deluxe<br />
Es gibt<br />
keine<br />
einfache<br />
Antwort.<br />
Notorisch<br />
begabt.<br />
„Männlich“ heißt das neue<br />
Album von <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, das<br />
am 21.03. erscheint.<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, Jahrgang<br />
1977, wuchs mit seiner<br />
Mutter in Hamburg-<br />
Eppendorf auf. Sein<br />
sudanesischer Vater verließ die Familie<br />
als <strong>Samy</strong> zwei Jahre alt war. Aus normalen<br />
Verhältnissen stammend, prägte ihn<br />
seine Herkunft und dunkle Hautfarbe.<br />
Zusammen mit DJ Dynamite gab er 1995<br />
in der Formation Dynamite <strong>Deluxe</strong> sein<br />
Bühnen-Debüt. <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong> bewegte<br />
sich im Umfeld des Independent-Labels<br />
Eimsbusch, dessen Kopf Jan Eißfeld war<br />
– später als Jan Delay bekannt. <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>,<br />
DJ Dynamite und Tropf, Hip-Hop-<br />
Produzent aus Hamburg, nahmen mit<br />
<strong>Deluxe</strong> Soundsystem ihr erstes Album<br />
auf, das 1999 erschien.<br />
Es war sein Durchbruch: Das Album<br />
stieg auf Platz vier der deutschen<br />
Album Charts, erzielte sechsstellige Verkaufszahlen.<br />
DJ Dynamite verließ die<br />
Truppe. Es folgen sein erstes Soloalbum<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>, das Gemeinschaftsprojekt<br />
Wer hätte das gedacht? mit dem<br />
Stuttgarter Rapper Afrob und 2004 sein<br />
zweites Soloalbum Verdammtnochmal.<br />
Letzteres erreichte Platz zwei der deutschen<br />
Albumcharts und hielt sich drei<br />
Wochen in den Top Ten. <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong><br />
erhält Musikpreise wie Echo, Comet<br />
und den MTV Music Award, gründet<br />
mit <strong>Deluxe</strong> Records sein eigenes Label.<br />
Er engagiert sich für soziale Themen<br />
wie Ausländerfeindlichkeit und AIDS,<br />
arbeitet mit Jugendlichen. Die neue<br />
CD Männlich erscheint am 21. März.<br />
Passend dazu stürzt er sich in der sechsteiligen<br />
<strong>DMAX</strong>-Serie Männlich <strong>Deluxe</strong><br />
(läuft seit Februar, ganze Folgen findest<br />
du auf dmax.de) in eine Menge waghalsige<br />
Aktionen: Ob American Football,<br />
Boxen, Fallschirmspringen oder Motorcross<br />
– <strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong> ist sich für nichts<br />
zu schade, um das Thema Männlichkeit<br />
zu ergründen.<br />
46<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Wie kamst Du auf Dein neues Projekt „Männlich“? Weil<br />
Rapper immer diese dicken Ketten tragen und diese<br />
vielen Armringe?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Vom Klischee bin ich genauso inspiriert wie<br />
von der Tiefe des Themas. Ich saß im Tour-Bus auf meiner<br />
letzten Tour 2012 und hatte auf einmal diesen Flash:<br />
Eigentlich sollte das Album letztes Jahr herauskommen,<br />
das Jahr, in dem ich seit 18 Jahren auf der Bühne stand, von<br />
1995 bis 2013 also. Und da hatte ich diesen Aufhänger, weil<br />
männlich einfach ein cooles Wort ist. Ich benutze männlich<br />
oft als Superlativ für Sachen, wie geil, cool oder heftig.<br />
Bei männlich bin ich vom Klischee, Männer reden gerne<br />
Scheiße, Männer geben gerne an, dieser Battle-Rapper-<br />
Spaß-Ebene, zu der thematischen Ebene gekommen. Auf<br />
dem Album sind vier oder fünf Songs, in denen es darum<br />
geht, wie Männer heute beeinflusst werden, erzogen werden,<br />
mit welchen Vorgaben wir Männer im Leben konfrontiert<br />
sind. Daneben sind auch andere Themen vertreten,<br />
wie Sex und Fremdgehen.<br />
Müssen Rapper harte Typen sein?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Im Rap ist die Definition von hart sehr larifari<br />
geworden, weil du als Rapper eine Getto-Story haben<br />
musstest, um hart zu sein. Jetzt ist es grade nicht mehr so.<br />
Aber vor ein paar Jahren, als der Gangster-Rap in Deutschland<br />
rauskam und alles um Härte ging, sind viele Rapper,<br />
die kein Gangster-Image besaßen, verschwunden. Rap in<br />
Deutschland ist von der Entstehung her sehr mittelständisch<br />
– wie die Fanta Vier. Erst Mitte 2000 kam es dazu, dass die<br />
Unterschicht in Deutschland eine Stimme bekommen hat im<br />
deutschen Rap. Viele Leute, die nicht aus dieser Unterschicht<br />
entspringen, schienen dann nicht mehr ins Bild zu passen.<br />
Wir haben ja nicht alle die schlimmsten Leben gehabt. Aber<br />
manche kommen halt aus solchen Vierteln und alleine das<br />
berechtigt sie zu sagen: „Mein Leben war hart.“<br />
Wie war es bei Dir?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Bei mir haben viele gesagt: „Oh, er kommt<br />
aus Eppendorf, er ist ein absolutes Rich-Kid.“ Ich habe<br />
47
Titelthema<br />
<strong>Samy</strong> deluxe<br />
Gerüchte gehört, meine Eltern wären Uniprofessoren – was<br />
natürlich nicht schwer zu schlussfolgern ist, wenn jemand<br />
so notorisch begabt ist wie ich. Aber es ent<strong>spricht</strong> leider<br />
nicht der Wahrheit. Ich war im Reichenviertel, aber hatte<br />
nichts, was meine Mitschüler hatten. Vom schönen Fahrrad,<br />
bis zu den Klamotten – ich bin auf keinen Fall bettelarm<br />
aufgewachsen, aber eben einfach ganz normal. Ich war in<br />
einem Viertel, in dem wenige Leute mit anderer Hautfarbe<br />
waren oder <strong>über</strong>haupt von ausländischer Herkunft. Das<br />
Anderssein war daher mein Ding: Das Gefühl, dass viele<br />
um einen herum denken, dass man nicht dahin gehört. Das<br />
hat mich in meiner Jugend begleitet.<br />
Wie kam die Zusammenarbeit mit <strong>DMAX</strong> zustande?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Der Grundgedanke war, etwas in diesem<br />
Reality-Look zu machen. Meine Freundin ist beruflich sehr<br />
viel im TV-Business tätig, vor der Kamera und seit ein paar<br />
Jahren auch als Produzentin. Sie hat angefangen, um die<br />
Ideen ein schriftliches Konzept zu spinnen. Das war kein<br />
leichter Prozess: Wir haben das erste Mal zusammengearbeitet<br />
und ich bin sehr dickköpfig. Ich mache nicht jeden<br />
Scheiß, sondern nur, wenn ich darauf Bock habe – nicht<br />
weil mir es jemand sagt. Mit dem fertigen Konzept sind wir<br />
dann auf <strong>DMAX</strong> zugegangen, die auch sofort von der Idee<br />
angetan waren. Nach ein wenig Feintuning war dann klar,<br />
das sich unsere Ideen mit denen von <strong>DMAX</strong> super ergänzen.<br />
Wie viele Tage habt Ihr gedreht?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Auf der Vorab-Tour im November haben wir<br />
sechs, sieben Tage gedreht. Insgesamt war es drei Wochen<br />
aktive Arbeit vor der Kamera. Das waren mit die krassesten<br />
Wochen meines Lebens, weil ich jeden Tag abends auf der<br />
Bühne stand, aber tags<strong>über</strong> irgendwelche merkwürdigen<br />
Aktionen machen musste: American-Football-Training, im<br />
Eiskanal Kanufahren, echt lustige Sachen.<br />
Was war für Dich das Härteste beim Dreh?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Das American Football-Training, weil’s richtig<br />
Sport war. In den letzten Jahren, wo ich so viel produziere,<br />
sitze ich zu viel. Beim American-Football-Training habe ich<br />
gemerkt, dass ich so unglaublich unfit bin. Das war echt so<br />
hart, als mein Kreislauf mir gesagt hat: Du stirbst. Das siehst<br />
du auch auf den Aufnahmen. Jedes Mal, wenn die Kamera<br />
nah auf mir ist, habe ich gesagt: „Ich sterbe.“<br />
Du hast auch gegen Deinen alten Trainer geboxt und<br />
kamst dabei ganz schön ins Schwitzen.<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich habe vorher noch nie gesparrt. Das war<br />
für mich ganz, ganz surreal. Ich habe mich gefühlt, als wäre<br />
ich in Slomo. Als ob ich mich halb so schnell bewege wie er<br />
– und er sich dreimal so schnell wie ich.<br />
Aber American Football hat Dich mehr in die Bredouille<br />
gebracht?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ja – bei dem Mannschaftstraining war der psychologische<br />
Druck höher. Wenn einer etwas verkackt, müssen<br />
alle Liegestützen machen.<br />
Du hast Dich mit Henry Maske unterhalten. Dessen Botschaft:<br />
In der Niederlage kann ein Mann zeigen, ob er ein<br />
Kerl ist. Welche Niederlagen hast Du einstecken müssen,<br />
und was hast Du draus gelernt?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich bin froh <strong>über</strong> jede Erfahrung – habe aber<br />
auch viele schlechte Erfahrungen gemacht. Früh verheiratet<br />
sein und ein Kind kriegen, sehr früh getrennt sein und Scheidung.<br />
Das ist meine größte Niederlage – die dazu geführt hat,<br />
dass mein Sohn jetzt auf einem anderen Kontinent aufwächst.<br />
Bei der Musik: Am Anfang meiner Karriere hatte ich so<br />
unglaublich viel Erfolg, ohne es <strong>über</strong>haupt zu wollen. Das<br />
war eine Luxus-Position, die der Grund dafür ist, dass ich das<br />
48<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
jeden Fall nervös. Aber nicht so, dass ich es nicht mehr<br />
machen wollte.<br />
immer noch erfolgreich mache. Aber viele von den Sachen, die<br />
ich danach gemacht habe, konnten nicht mehr an den ersten<br />
Erfolg anknüpfen.<br />
Was hat Dir beim Dreh am meisten Spaß gemacht?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich fand Fallschirmspringen unglaublich. Das ist<br />
ein Gefühl, das ich noch mehr als einmal im Leben haben will.<br />
Wann ging Dir beim Fallschirmspringen richtig das<br />
Zäpfchen?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Der Flug nach oben hat ziemlich lange<br />
gedauert. Es dauerte zehn, fünfzehn Minuten, bis wir auf<br />
4000 Meter Höhe waren. Mir war es fast schon langweilig,<br />
ich war <strong>über</strong>haupt nicht nervös im Flugzeug. Aber dann<br />
auf einmal leuchtet so ein rotes Licht und die Tür geht auf.<br />
– Wir waren ja ein paar, die im Tandem gesprungen sind,<br />
weil wir das noch nie gemacht haben. Und dann waren<br />
da noch fünf, sechs Einzelspringer. Die springen aus dem<br />
Stand, haben sich in die Tür reingestellt, wie beim S-Bahn-<br />
Surfen – und dann einfach losgelassen. Das fand ich krass,<br />
da sieht man erstmal, wie Schwerkraft funktioniert. Das<br />
geht so unglaublich schnell: Die waren einen halben Meter<br />
vor mir, haben losgelassen und waren eine Millisekunde<br />
später nur noch einen Zentimeter groß. Dann musste ich<br />
an den Rand rücken und guck so raus. Da wurde ich auf<br />
Wie kann man sich den freien Fall vorstellen? Anders als<br />
Achterbahn?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich hasse Achterbahnfahren, ich mag dieses<br />
Rumgeruckel nicht. Aber Fallen ist sehr entspannt. Der freie<br />
Fall war etwa 40 bis 50 Sekunden lang, auf jeden Fall sehr<br />
schnell. Der Typ meinte auch, er hätte noch nie so schnell<br />
beschleunigt, wir waren bei etwa 240 km/h oder sowas.<br />
Dann zieht er diesen Gurt. Ich habe mir diesen Moment<br />
viel schlimmer vorgestellt, in dem der Schirm dich fängt.<br />
Man hat ja das Ding im Schritt, diesen Gurt. Aber das ging,<br />
wie wenn man mit dem Auto <strong>über</strong> einen größeren Hubbel<br />
fährt. Und ab da ist alles superentspannt. Du siehst dann<br />
so eine Postkartenlandschaft. Wir haben das hier in Norddeutschland<br />
gemacht, in der Nähe von Itzehoe. Du schwebst<br />
dann so drei Minuten langsam runter und wirst von deinem<br />
Manager empfangen, der sich nicht getraut hat. (lacht)<br />
Das Highlight der Show ist, dass wir es einfach gemacht<br />
haben. Es gibt so viel Kram, wo ich denk: „Ist bestimmt<br />
cool, das zu machen“, aber ich habe eben nicht die Zeit<br />
dafür. Und durch die Sendung kam ich dann dazu. Das<br />
dann noch mit Leuten zu machen, mit denen man eh gerne<br />
Zeit verbringt, also mit meinen Freunden, ist ein Erlebnis.<br />
Die Aktionen haben uns zusammengeschweißt. Selbst<br />
wenn wir’s nicht dokumentiert hätten, hätten wir uns in<br />
zehn Jahren dar<strong>über</strong> totgelacht. Aber wir haben’s jetzt sogar<br />
in High-Definition, geschnitten und mit Sound unterlegt<br />
und können’s uns in zehn, zwanzig Jahren angucken und<br />
unseren Enkeln zeigen.<br />
Ein Zitat aus der Serie: „Komplexes Thema Männlichkeit“.<br />
Ist es für Männer heute schwerer, sich als Mann zu<br />
fühlen?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich glaube, eine einfache Antwort darauf gibt es<br />
nicht. Deshalb sind wir oftmals in Situationen gegangen, die<br />
etwas mit extrem zu tun hatten, weil das natürlich ein männliches<br />
Klischee ist. Aber egal, ob du beim Fallschirmspringen<br />
bist oder beim Motorcross, es gibt <strong>über</strong>all auch Frauen, die das<br />
machen. Ich dachte bei der Motorcross-Strecke, ich bin richtig<br />
krass am Start. Und dann erzählte mir die Frau, die uns die<br />
Anzüge angezogen hat, dass sie schon als fünfjähriges Kind<br />
auf dieser Strecke Motorrad gefahren ist. Da dachte ich: Okay,<br />
49
Titelthema<br />
<strong>Samy</strong> deluxe<br />
so männlich ist das ja anscheinend doch nicht. (lacht) Ich war<br />
da mit meiner coolen Cross-Maschine, mit dem geilen Anzug,<br />
mit dem coolen Helm und dachte: Yeah, voll männlich. Ich<br />
find’s eher amüsant, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen.<br />
Man muss ja keine Antwort haben – wir haben es<br />
einfach <strong>über</strong>all ausgetestet.<br />
Ihr habt die Klassiker gemacht: Boxen, Fallschirmspringern,<br />
Pokern. Sind das so die Sachen, die zum Mann sein<br />
gehören?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Deshalb habe ich ja gesagt: Es gibt keine definitive<br />
Antwort. Es gibt bestimmt mehr Frauen als Männer. Lass<br />
es vierzig Prozent Männer sein – das sind Milliarden Menschen.<br />
Wie willst du das vernünftig in einem Schaffensabschnitt<br />
abdecken. Du kannst nicht die ganze Mannigfaltigkeit<br />
– da passt ja dieses Wort auch – präsentieren. Du kannst nur<br />
die Sachen machen, die dir selbst grade einfallen. Natürlich<br />
mussten wir auch Sachen so legen, dass es zur Tour-Route<br />
passte. Etwa, wir müssen in Kaiserslautern etwas machen.<br />
Was gibt’s da? Da gibt’s viel amerikanische Kultur, also machen<br />
wir American Football.<br />
Das sind alles die coolen Sachen. Dürfen Männer auch<br />
Schwächen zeigen?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Auf jeden Fall. Aber die kannst du nicht so<br />
leicht darstellen. Ich hätte auch gesagt, wir helfen jetzt mal<br />
einen Tag im Kindergarten aus. Aber das ist nicht so leicht<br />
zu organisieren. Ein Kindergarten kann nicht einfach sagen:<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong> kennen wir, und wir geben mal zwanzig Kinder<br />
von Leuten in die Hände von Rappern und einer Crew. Da<br />
müssen vorher Einverständniserklärungen unterschrieben<br />
werden. Oder dass du als Mann mal kurz bei der Geburt<br />
eines Kindes zusiehst.<br />
Wie war es bei Deinem Sohn?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Das ging leider nicht, weil es am Ende ein Kaiserschnitt<br />
wurde. Das konnte ich nicht angucken.<br />
War der härteste Moment in Deinem Leben während des<br />
Drehs – oder außerhalb?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Manche Situationen waren körperlich extrem<br />
anstrengend. Aber das belastet mich nicht wirklich, weil ich<br />
weiß, dass es sofort wieder vorbei ist. Die größten Krisen<br />
in meinem Leben waren definitiv keine physischen Krisen,<br />
sondern mentale.<br />
Welche?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Ich bin ein Mensch, der immer am Suchen<br />
ist. Was ist richtig, was muss ich machen, wie soll ich<br />
Sachen angehen? Ich bin von vielen Sachen inspiriert, bin<br />
sehr viel gereist. An all diesen Orten denke ich, das ist<br />
eigentlich das richtige Leben. Vieles in dieser Gesellschaft<br />
finde ich nicht wirklich richtig und wichtig. Aber diese<br />
Sachen sind wichtig, solange man hier ist. Das Auto ist<br />
wichtig, das Outfit ist wichtig, das ist alles so wichtig. Ich<br />
mag diese Orte, an denen man nur in Flip Flops, Shorts<br />
und Tank Tops rumsitzt.<br />
Welche Widerstände musstest Du in Deiner Karriere<br />
<strong>über</strong>winden?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Jede Karriere ist schwer. Jeder von uns, der<br />
etwas richtig gut findet und das auch gut machen möchte,<br />
hat es schwer. Weil er sich eh schon mit seinen eigenen Ansprüchen<br />
so kaputt macht. Weil man die ganze Zeit denkt:<br />
„Vielleicht sollte ich es so machen, vielleicht hätte ich das<br />
machen sollen.“ Deshalb ist es eh schon schwer, etwas Kreatives<br />
zu machen und dann noch in der Öffentlichkeit damit<br />
zu stehen, ist noch schwerer und dann noch das Genre Hip<br />
Hop ist noch schwerer.<br />
Spielt da auch das eine oder andere männliche Klischee,<br />
wie nicht aufgeben oder an einer Sache dranbleiben,<br />
eine Rolle?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Auf jeden Fall. Sonst kann man gar nicht so<br />
lange in der Öffentlichkeit sein. Wenn man ein sensibler<br />
Mensch ist, der Sachen emotional an sich ran lässt, dann<br />
ist es nicht leicht. Heutzutage ist es schwer, wenn man als<br />
Mensch aufwächst und eigentlich alles möglich ist. Wenn<br />
man weiß, dass man eigentlich alles machen kann, und es<br />
nur damit vereinbaren muss, was man sich zutraut, ist es<br />
auch nicht leicht. Eigentlich kann man alles machen – aber<br />
viele Leute trauen sich nicht viel zu.<br />
Was hast Du aus dem Dreh mitgenommen?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Dass ich mehr Sport machen muss. Dar<strong>über</strong><br />
hinaus – ich finde eigentlich, dass TV ein Supermedium ist.<br />
Nicht weil ich denke, ich wäre der Begnadetste aller TV-<br />
Moderatoren. Aber Sendungen können eben auch gut sein.<br />
Ich glaube, viele Sachen im Fernsehen sind bewusst scheiße<br />
gemacht, weil die Leute eben denken, alle da draußen wären<br />
vollkommen blöde.<br />
50<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
In der ersten Single „Halt dich gut<br />
fest“ gibt <strong>Samy</strong> zusammen mit den<br />
Fanta Vier so richtig Gas.<br />
Was ist Dein persönliches Fazit aus der Suche nach der<br />
Männlichkeit?<br />
<strong>Samy</strong> <strong>Deluxe</strong>: Also – meine persönliche Definition von Männlichkeit<br />
ist dieses Versuchen. Einfach immer mehr Sachen versuchen.<br />
Ich halte mich schon für einen lebensfrohen, vielseitigen<br />
und viel ausprobierenden Menschen. Aber ich habe jetzt<br />
nochmal Sachen gemacht, die ich sonst nie getan hätte. Bei<br />
der nächsten Tour, wenn keine Kameras dabei sind, werde ich<br />
mit der ganzen Band in einen Kletterpark gehen oder ähnliche<br />
Sachen durchziehen. Es ist einfach gut, aktiv zu sein.<br />
Es gibt aber kein Resümee, „das ist jetzt männlich“. Viele von<br />
den Sachen, die ich als extrem männlich und hart empfinde,<br />
machen Frauen genauso krass. Ich glaube, es ist dieses Immerweiter-Ausprobieren,<br />
auch Spaß am Leben haben und dieser<br />
innere Junge. Viele Sachen, die wir gemacht haben, sind richtige<br />
Kinderträume, wie Baggerfahren. Einfach nicht immer<br />
rational denken: „Macht das Sinn für mein Leben?“, sondern<br />
es macht Sinn, einfach Spaß zu haben. Ich denke, das ist auch<br />
ein Teil von Männlichkeit, sich mit irgendwelchem Unsinn die<br />
Zeit zu vertreiben und sich daran zu erfreuen.<br />
51
Abenteuer<br />
downhill:<br />
mountainbike<br />
Fotos: Ralf Schäuble · Getty images · Hersteller<br />
52<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Über<br />
Stock<br />
und<br />
Stein<br />
Winter ade – Speckrolle<br />
oh je! Doch keine Panik:<br />
Auf einem Mountainbike<br />
schmelzen die Speckpolster<br />
dahin wie der<br />
Schnee in der Frühlingssonne,<br />
und du hast<br />
obendrein noch mächtig<br />
Spaß, denn kaum eine<br />
andere Sportart verbindet<br />
adrenalingeladenes<br />
Outdoorvergnügen mit<br />
faszinierender Technik<br />
besser als der Mountainbikesport.<br />
Wir bringen<br />
dich auf den Trail!<br />
Von Sebastian Stoll<br />
53
Abenteuer<br />
downhill:<br />
mountainbike<br />
Langsam aber sicher<br />
neigt sich die<br />
kalte Jahreszeit<br />
ihrem Ende zu,<br />
der Frühling steht vor der Haustüre.<br />
Doch wie bekommt man<br />
den verdammten Winterspeck<br />
jetzt bloß wieder runter? Wenn<br />
die Prinzenrolle langsam aber<br />
sicher <strong>über</strong> die Gürtelschnalle<br />
hinauswächst, hilft nur eines:<br />
Sport! Doch welcher? Joggen?<br />
Ach so, das ist dir zu langweilig,<br />
du willst eine Sportart mit mehr<br />
Action? Wie wäre es denn mal<br />
mit einer Runde Mountainbiken?<br />
Bei dieser Sportart treffen Adrenalin,<br />
fahrerisches Können und<br />
jede Menge Technik in der freien<br />
Natur aufeinander. Die perfekte<br />
Atmosphäre also, um den Alltagsstress<br />
und den angefutterten<br />
Winterspeck abzubauen.<br />
Grenzenloses<br />
Fahrvergnügen<br />
Ein großer Vorteil des Mountainbikes<br />
ist dessen Vielseitigkeit:<br />
Während bei anderen Sportarten<br />
der Aktionsradius auf eine Sporthalle,<br />
asphaltierte Straßen, einen<br />
Tennisplatz oder eine kurze<br />
Laufrunde beschränkt ist, kann<br />
man mit dem Mountainbike ein<br />
sehr großes Areal entdecken. In<br />
Deutschland gibt es eine riesige<br />
Auswahl an Routen, den sogenannten<br />
Trails, auf denen man<br />
weit abseits des hektischen Straßenverkehrs<br />
und des Abgasmuffs<br />
sein Fahrvergnügen suchen<br />
kann. Letzteres ist auch abhängig<br />
vom Können des Fahrers,<br />
denn ein Mountainbike ist nicht<br />
irgendein Drahtesel, mit dem<br />
man mal eben schnell zum Penny<br />
um die Ecke gurkt, sondern ein<br />
hochmodernes Sportgerät, das es<br />
zu beherrschen gilt. Die Möglichkeit,<br />
sich fahrerisch ständig<br />
weiterzuentwickeln, die eigenen<br />
Grenzen immer neu auszuloten<br />
ohne dabei immer die gleiche<br />
Umgebung um sich herum zu<br />
haben, ist ein weiterer Reiz<br />
dieses Sports. Wann bremse ich<br />
am besten – und vor allem wie<br />
stark, ohne dabei die Bremse zu<br />
<strong>über</strong>hitzen? Welche Übersetzung<br />
ist die beste? Welche Linie nehme<br />
ich bei der Abfahrt? Fragen <strong>über</strong><br />
Fragen, die sich nur durch Erfahrung<br />
beantworten lassen.<br />
Technik, die<br />
begeistert!<br />
Als der Mountainbikesport<br />
Anfang der 1990er-Jahre zum<br />
ersten Mal boomte, war das<br />
Traumbike beim Händler des<br />
Vertrauens schnell gefunden: Ein<br />
Stahlrahmen mit Schaltung und<br />
Stollenreifen – das war’s auch<br />
schon im Großen und Ganzen,<br />
viel mehr Auswahlmöglichkeiten<br />
gab es damals noch nicht. Heute<br />
sieht die Sache ganz anders aus,<br />
das Mountainbike hat sich zu<br />
einem echten Hightech-Fahrgerät<br />
gemausert – alleine die Auswahl<br />
an unterschiedlichen Biketypen<br />
ist enorm: Neben Hardtails und<br />
Fullys, tummeln sich heiße Enduro-Geschosse<br />
und sogar Mountainbikes<br />
mit Elektroantrieb. Die<br />
Hardware dieser Offroad-Boliden<br />
ähnelt mittlerweile der Ausstattung<br />
einer Motocross-Maschine:<br />
Federgabeln und am Dämpfer<br />
am Hinterbau federn starke Stöße<br />
auf dem Trial ab. Hohe Abfahrtsgeschwindigkeiten<br />
werden mit<br />
hydraulischen, gelochten Scheibenbremsen<br />
abgebremst. Eine<br />
breite Auswahl an Reifentypen<br />
ermöglicht Fahrspaß zu jeder<br />
Jahreszeit, selbst dem eisigen<br />
Winter kann man mit Spikes<br />
besetzten Reifen trotzen. Womit<br />
auch schon ein weiterer Reizfaktor<br />
des Mountainbikesports<br />
gefunden wäre: Das Tuning! Was<br />
früher der Sportauspuff oder<br />
der Fuchsschwanz am Auto war,<br />
ist heute die Sportbremse oder<br />
Renndämpfer am Bike – beim<br />
Tuning gilt die Regel: Je leichter<br />
die Teile und je hochwertiger das<br />
Material, desto teurer wird das<br />
Gesamtpaket. Aber man muss es<br />
ja nicht gleich <strong>über</strong>treiben; wer<br />
auf der Suche nach einem Einsteigerbike<br />
ist, sollte 1.000 Euro<br />
investieren, in dieser Preisklasse<br />
finden sich bereits ordentliche<br />
Bikes. Na, Lust bekommen? Auf<br />
den folgenden Seiten zeigen wir<br />
dir tolle Bikes, die besten Mountainbike-Gebiete,<br />
und Olympiasiegerin<br />
Sabine Spitz gibt ein paar<br />
heiße Tipps, wie das mit dem<br />
Mountainbiking richtig geht.<br />
54<br />
<strong>DMAX</strong> MAGazin april 2014
Trail gesucht?<br />
Hier gibt es jede<br />
Menge:<br />
gpsies.com<br />
outdooractive.com<br />
mountainbiketrails.de<br />
Hilfreiche<br />
Apps für Mountainbiker<br />
Gpsies<br />
(iOS, Android;<br />
kostenlos)<br />
Die mobile Version<br />
der Internetplattform:<br />
Gpsies bietet<br />
jede Menge Trails<br />
und Strecken zum<br />
Nachfahren.<br />
Komoot<br />
(iOS, Android;<br />
kostenlos)<br />
Die App Komoot<br />
zeichnet deine Tour<br />
auf und versorgt dich<br />
mit neuen Strecken.<br />
Maps 3D<br />
(iOS, 2,95 Euro)<br />
Umfangreiche<br />
Outdoor-App mit<br />
3D-Ansichten des<br />
Geländes. Gut geeignet,<br />
um Anstiege<br />
besser einschätzen<br />
zu können, inklusive<br />
Reisecomputer mit<br />
Geschwindigkeitsanzeige<br />
und zurückgelegter<br />
Distanz. Mit<br />
Maps 3D lassen sich<br />
außerdem detaillierte<br />
Topokarten<br />
beliebig auswählen<br />
und kostenlos<br />
herunterladen, auch<br />
zeichnet die App<br />
die gefahrene<br />
Strecke auf.<br />
Zubehör<br />
und Tuning<br />
04> Kleider machen Biker: Nur mit robuster und perfekt<br />
sitzender Kleidung macht die Mountainbiketour richtig Spaß – wer<br />
es bei der Abfahrt richtig krachen lassen will, sollte nebst Helm<br />
zusätzliche Protektoren tragen. Im Bild: Alpinestars MTB Bionic<br />
Shorts (um 90 Euro).<br />
06<br />
04<br />
01<br />
02<br />
03<br />
06> Reifenwechsel: Reifen sind der<br />
einzige Verbindungspunkt zwischen<br />
dem Gelände und deinem Bike. Nur mit<br />
dem passenden Gummi hast du richtig<br />
guten Grip – für nahezu jeden Geländetyp<br />
gibt es die passenden Reifen. Im<br />
Bild: Maxxis High Roller II und Maxxis<br />
Ikon (je um 40 Euro)<br />
07> Wer bremst verliert? Von<br />
wegen: Wer bei einer Abfahrt zu spät<br />
bremst, der landet schnell am nächsten<br />
Baum. Wer seinem Bike zu mehr Bremskraft<br />
verhelfen will, der sollte sich die<br />
R1 Racing-Bremse von Formula Italy (ab<br />
294 Euro) montieren, denn wer später<br />
bremst, ist länger schnell...<br />
01> Griffig: Handschuhe sorgen für den<br />
nötigen Grip beim Bremsen und halten die<br />
Hände ohne Blasen am Lenker. Im Bild:<br />
Lodown Gloves von Specialized. 29 Euro<br />
02> Und Action: Du hast alles gegeben,<br />
es war ein unvergesslicher Trail, aber<br />
keiner will dir deine Geschichte glauben?<br />
Dann solltest du beim nächsten Mal<br />
einfach eine robuste Actionkamera wie die<br />
Garmin Virbe Elite (399 Euro) oder die Go<br />
Pro Hero+ 3 Black Editon (449 Euro) auf<br />
dem Helm montieren, dann gibt’s keine<br />
Ausreden mehr...<br />
03> Alles auf einen Blick: GPS-<br />
Bikecomputer wie der Garmin Edge 510<br />
(299 Euro) und sein größerer Bruder<br />
Garmin Edge 810 (je nach Ausstattung ab<br />
449 Euro) zeigen dir nicht nur die aktuelle<br />
Geschwindigkeit und die zurückgelegte<br />
Distanz an, sondern zeichnen deine Touren<br />
auch fleißig auf. Der Garmin Edge 810<br />
verfügt zusätzlich <strong>über</strong> eine Kartenansicht,<br />
damit du dich unterwegs nicht verirrst.<br />
05> Na, drückt’s? Wenn der Sattel nicht<br />
perfekt zu deinem Hintern passt, dann<br />
bringt dir auch das beste Bike nichts. Hier<br />
hilft nur eines: den Wunschsattel vor dem<br />
Kauf ausprobieren und auf eine Aussparung<br />
in der Mitte achten. Im Bild: Specialized<br />
Phenom Expert (um 100 Euro).<br />
05<br />
07<br />
55
Abenteuer<br />
downhill:<br />
mountainbike<br />
TyPBERATung<br />
Hardtail, Allmountain-Fully, Enduro: Welcher Biketyp bist du? Du hast keine Ahnung?<br />
Kein Problem: Wir helfen dir mit unserer kleinen Kaufberatung ein wenig auf<br />
die Sprünge. Grundsätzlich sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Laufräder<br />
ausreichend groß sind, damit das Bike stabil auf dem Trail liegt. Auch die Rahmengröße<br />
muss zur Körpergröße passen. Wichtig für rasante Abfahrten ist außerdem,<br />
dass der Federweg der Federgabel ausreichend groß dimensioniert ist – unter 100<br />
Millimeter heißt es schnell: Ende Gelände.<br />
Einsteiger<br />
Ordentliche Mountainbikes für Einsteiger gibt es bereits ab etwa 1000 Euro. Zwar sind<br />
hier noch nicht alle technischen Gimmicks wie bei den Topmodellen verbaut, aber ein<br />
gutes Hardtail – dieser Biketyp hat eine feste Rahmengeometrie und vorne Federgabel<br />
– lässt sich in dieser Preisklasse problemlos ergattern. Ein gutes Einsteigerbike ist das<br />
Haibike Edition RX Pro, das für rund 1.600 Euro zu haben ist. Es verfügt <strong>über</strong> Fox-<br />
Federgabel mit 100 Millimeter Federweg und eine Shimano Deore XT-Schaltung.<br />
Ambitionierter Racer<br />
Du willst der Schnellste sein? Du legst Wert<br />
auf das beste Material? Dann brauchst du<br />
ein echtes Racebike – doch das gibt’s nicht<br />
geschenkt: 4.000 Euro sollte man schon<br />
investieren, wenn man einen dieser Offroad<br />
Flitzer sein Eigen nennen möchte. Dabei<br />
haben Race-Mountainbikes einen Hardtail-<br />
Rahmen ohne zusätzlichen Dämpfer. Ein<br />
waschechtes Race-Mountainbike ist das<br />
Grand Canyon CF SLX von Canyon mit<br />
ultraleichtem Hardtail-Carbonrahmen – ein<br />
idealer Untersatz für einen Bikemarathon.<br />
56<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
5<br />
Anspruchsvoller<br />
Allrounder<br />
Alles kann, nichts muss: Wer für<br />
alle Geländetypen bestens gerüstet<br />
sein möchte, der greift zu einem<br />
Allmountain-Fully. Die Bikes<br />
verfügen <strong>über</strong> Gabeldämpfung und<br />
einen Dämpfer am Rahmen. Da<br />
man es mit diesen Bikes auch gerne<br />
bergab krachen lässt, sollten die<br />
Bremsen ausreichend dimensioniert<br />
sein und die Anbauteile möglichst<br />
stabil. Auch der Federweg<br />
sollte ausreichend groß dimensioniert<br />
sein (ca. 140 Millimeter).<br />
Ein hervorragender Allrounder ist<br />
beispielsweise das Canyon Spectral<br />
AL, das in verschiedenen Ausstattungsvarianten<br />
ab 1.999 Euro<br />
zu haben ist. Ebenfalls empfehlenswert<br />
ist der Allround-Bolide<br />
Specialized Enduro Comp 29 für<br />
rund 3000 Euro.<br />
Technikfreak<br />
E-Bikes sind groß im Kommen, und auch<br />
vor den Mountainbikes macht dieser<br />
Trend nicht Halt. Ein attraktiver Vertreter<br />
dieser Klasse ist das Haibike XDuro RX<br />
mit einem Bosch Elektromotor, der bis zu<br />
250 Watt leistet. Ideal für alle, die nicht<br />
von alleine in die Gänge kommen.<br />
beste<br />
Mountainbike-Regionen<br />
in Deutschland<br />
1 Bayern<br />
In der Region zwischen dem<br />
Foggensee und dem Walchensee<br />
gibt es jede Menge fantastischer<br />
Mountainbike-Routen. Hier kann<br />
man nicht nur mächtig Höhenmeter<br />
sammeln, sondern auch die<br />
tolle Landschaft genießen. Hier<br />
finden sich für Mountainbiker<br />
nahezu alle Schwierigkeitsgrade.<br />
Wer die teils steilen Anstiege<br />
problemlos meistern möchte,<br />
sollte bereits ein paar Höhenmeter<br />
gesammelt haben. Ein idealer<br />
Ausgangspunkt für ein Mountainbike-Wochenende<br />
in Bayern ist<br />
Garmisch-Partenkirchen.<br />
2 Schwarzwald<br />
Im Schwarzwald finden sich<br />
alpenähnliche Verhältnisse: In der<br />
Region um den Feldberg herum<br />
gibt es unzählige anspruchsvolle<br />
Anstiege gepaart mit unberührter<br />
Natur. Hier kann man nicht nur<br />
mächtig schwitzen, sondern auch<br />
gut Stress abbauen. Natürlich gibt<br />
es im Schwarzwald auch viele<br />
anfängerfreundliche Routen. Ein<br />
guter Ausgangspunkt für ein Bikewochenende<br />
ist Freiburg. Freiburg<br />
lässt sich schnell <strong>über</strong> die A5 erreichen,<br />
von dort aus gelangt man<br />
schnell in die Feldberg-Region.<br />
3 Pfälzer Wald<br />
Der Naturpark Pfälzer Wald ist<br />
mit 1798 Quadratkilometern<br />
eine der größten Waldflächen in<br />
Deutschland. Kein Wunder also,<br />
dass man hier ein Mekka für<br />
Mountainbiker vorfindet. Neben<br />
zahlreichen knackigen Berg-<br />
etappen, gibt es hier eine Vielzahl<br />
anspruchsvoller Trails in der unberührten<br />
Natur. Perfekter Startpunkt<br />
ist die Region entlang der<br />
deutschen Weinstraße zwischen<br />
Landau und Bad Dürkheim. Von<br />
hier gelangt man schnell in den<br />
Pfälzer Wald und ebenso schnell<br />
zu einer erfrischenden Weinschorle<br />
nach der Tour. Die Weinstraße<br />
verläuft parallel zur Autobahn A65<br />
und lässt sich sehr gut erreichen.<br />
4 Fichtelgebirge<br />
Adrenalinhaltige Abfahrten, griffige<br />
Felsformationen aus Granit,<br />
tolle Landschaft: Das Fichtelgebirge<br />
hat Mountainbikern einiges zu<br />
bieten und eignet sich ebenfalls<br />
perfekt für ein verlängertes Wochenende<br />
mit dem Bike. Ein guter<br />
Ausgangspunkt ist Weißenstadt,<br />
das etwa 120 Kilometer nordöstlich<br />
von Nürnberg liegt. Hier ist<br />
auch der Weißenstädter See, in<br />
dem man seine Beine nach einer<br />
ausgiebigen Sommertour wieder<br />
abkühlen kann.<br />
5 Odenwald<br />
Südlich von Frankfurt lädt der Naturpark<br />
Bergstraße-Odenwald zu<br />
einem verlängerten Wochenende<br />
dem Mountainbike ein. Hier findet<br />
sich für jeden Fahrer der richtige<br />
Schwierigkeitsgrad, von leicht<br />
bis anspruchsvoll ist in dem 3500<br />
Quadratkilometer großen Areal<br />
alles dabei. Der Odenwald lässt<br />
sich perfekt <strong>über</strong> die Autobahn<br />
A5 erreichen. Ausgangspunkte<br />
sind unter anderem Weinheim,<br />
Heppenheim oder Bensheim.<br />
57
Abenteuer<br />
Interview<br />
Sabine spitz<br />
Sabine Spitz ist die Vorzeigeathletin<br />
des deutschen Mountainbikesports<br />
– in einem Interview<br />
stand sie uns ausführlich Rede<br />
und Antwort.<br />
Steckbrief<br />
Sabine Spitz<br />
Sabine, Du hast auf dem<br />
Mountainbike so ziemlich<br />
alles gewonnen, was man<br />
gewinnen kann – was treibt<br />
Dich immer wieder an? Und<br />
was macht den Reiz für<br />
Dich aus?<br />
Das Faszinierende am<br />
Mountainbikesport ist der<br />
Mix aus knallhartem Ausdauersport<br />
und die perfekte<br />
Beherrschung des Bikes.<br />
Neben Kondition und Kraft<br />
ist auch das Gefühl für den<br />
Untergrund und das Gelände<br />
notwendig, um schnell<br />
zu sein. Es braucht perfekte<br />
Fahrtechnik, Mut und Durchsetzungsvermögen<br />
im Kampf<br />
Mann gegen Mann. Ich finde<br />
eine tolle Kombination, die es<br />
so kaum ein zweites Mal gibt.<br />
Dazu kommt, dass ich im<br />
Training mit dem Mountainbike<br />
einen großen Aktionsradius<br />
habe, ich komme an Orte<br />
an die ich normalerweise nur<br />
als Wanderer oder Spaziergänger<br />
hinkomme und kann<br />
dabei die Natur genießen.<br />
Alter<br />
42<br />
GröSSe<br />
1,69 Meter<br />
Gewicht<br />
60 Kilogramm<br />
Erfolge<br />
Olympiasieg in Peking 2008,<br />
zweifache Weltmeisterin, dreifache<br />
Europameisterin sowie<br />
vielfache Deutsche Meisterin<br />
Hobbies<br />
In der Sonne liegen, Lesen,<br />
Musik hören, backen, Skilaufen<br />
Deshalb macht mir das<br />
Mountainbiken immer noch<br />
so viel Spaß. Dabei sind stets<br />
alle Sinne gefragt. Bei einer<br />
Abfahrt kann ich es nicht einfach<br />
rollen lassen, wie beim<br />
Rennradfahren, sondern<br />
muss sehr aufmerksam sein<br />
und mitdenken: Wo ist die<br />
meiste Traktion? Wo habe ich<br />
den geringsten Krafteinsatz?<br />
Man ist einfach permanent<br />
gefordert.<br />
Wann und wie hast Du Dich<br />
mit dem Mountainbike-<br />
Virus infiziert?<br />
Durch meinen Mann, das<br />
war 1993. Ich war damals<br />
zweiundzwanzig und bin<br />
schon vorher ein bisschen<br />
mit dem Mountainbike<br />
unterwegs gewesen, aber das<br />
war damals eher locker, alle<br />
paar Wochen habe ich damals<br />
das Bike rausgeholt. Aber<br />
dadurch, dass mein Mann<br />
schon vorher Leistungssport<br />
gemacht hat, bin ich stärker<br />
mit dem Mountainbikesport<br />
in Kontakt gekommen.<br />
Also hast Du mit 22 ja<br />
vergleichsweise spät mit<br />
dem Leistungssport angefangen?<br />
Ja, das war schon sehr spät.<br />
Aber trotzdem war es noch<br />
nicht zu spät, wie die Erfolge<br />
beweisen, auch wenn damals<br />
kaum jemand an mich<br />
geglaubt hat. Es war ein<br />
langer Prozess, in dem ich<br />
der Weltspitze immer näher<br />
gekommen bin. Was dabei<br />
für mich immer entscheidend<br />
war, war der Glaube an meine<br />
eigene Leistungsfähigkeit.<br />
Natürlich hängt es auch damit<br />
zusammen, dass der Mountainbikesport<br />
erst Anfang<br />
der 1990er-Jahre so richtig<br />
aufkam. Wenn man sich da<br />
mal die ersten Wettkämpfe<br />
in Erinnerung ruft, dann<br />
war das ein ganz anderes<br />
Niveau als die Rennen heute.<br />
Das waren oft noch normale<br />
Wald- und Wiesenwege, auf<br />
denen man unterwegs war. In<br />
den letzten zehn Jahren sind<br />
die Anforderungen an die<br />
Fahrtechnik deutlich größer<br />
geworden. Die Strecken sind<br />
anspruchsvoller, mit Sprüngen,<br />
Drops oder extremen<br />
Wurzel- und Felspassagen.<br />
Teilweise werden die Strecken<br />
komplett neu gebaut – wie<br />
zum Beispiel die Runde bei<br />
den olympischen Spielen in<br />
London. Da der Mountainbikesport<br />
ein sehr komplexer<br />
Mix aus Kraft, Ausdauer und<br />
koordinativen Fähigkeiten ist,<br />
hilft es, wenn man eine breite<br />
sportliche Ausbildung hat.<br />
Mir hat es beispielsweise viel<br />
gebracht, dass ich früher im<br />
Turnen war.<br />
Mittlerweile wird man von<br />
der Auswahl an verschiedenen<br />
Biketypen regel-<br />
58<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
echt <strong>über</strong>flutet – auf was<br />
sollte man beim Kauf einen<br />
neuen Bikes denn unbedingt<br />
achten?<br />
Ich würde mich auch ein<br />
wenig im Freundeskreis<br />
umhören und vielleicht<br />
auch jemanden als Berater<br />
mitnehmen, wenn ich zum<br />
Fachhändler gehe. Man<br />
muss ja auch erst einmal<br />
den Fachhändler seines<br />
Vertrauens finden, und da<br />
ist es sicherlich hilfreich,<br />
wenn man jemanden an der<br />
Hand hat, der einem eine<br />
Hilfestellung geben kann. Das<br />
Repertoire ist mittlerweile<br />
sehr groß, von den Laufradgrößen<br />
angefangen, dann<br />
gibt es Fullys, Hardtails, und<br />
auch diese Varianten lassen<br />
sich wieder in Untergruppen<br />
wie Marathon, Enduro und<br />
so weiter unterteilen. Aber<br />
wenn jemand mit dem Sport<br />
anfängt und vielleicht nur im<br />
leichten Gelände unterwegs<br />
ist, dann macht man mit<br />
einem Hardtail, das eine 100<br />
Millimeter-Federgabel hat,<br />
sicher nichts falsch. Wenn<br />
jemand in den Alpen oder<br />
auf anspruchsvolleren Trails<br />
unterwegs sein möchte, der<br />
sollte sich <strong>über</strong>legen, ob er<br />
sich ein Fully kauft. Grundsätzlich<br />
sollte man erst einmal<br />
sein Einsatzgebiet kritisch<br />
hinterfragen: Wie nutze ich<br />
das Rad? In welchem Gelände<br />
bin ich unterwegs? Das hilft<br />
einem dabei, die Auswahl<br />
einzugrenzen. Ganz wichtig<br />
ist auch, dass das Bike die<br />
richtige Größe hat.<br />
Wie viel Geld sollte ich<br />
für ein Mountainbike denn<br />
investieren?<br />
Na ja, also tausend Euro sollte<br />
man auf jeden Fall einplanen.<br />
Grundsätzlich gilt die Regel,<br />
je leichter desto teurer. In der<br />
Regel macht sich die Mehrinvestition<br />
auch bezahlt. Wenn<br />
ich beispielsweise ein leichtes<br />
Rad habe, das gut reagiert,<br />
dann habe ich unterwegs<br />
einfach mehr Spaß, als wenn<br />
ich mit einem schwerfälligen<br />
Bike unterwegs bin. Für jedes<br />
Kilogramm, dass das Bike –<br />
oder auch der Fahrer – mehr<br />
wiegt, muss man etwa 5 Watt<br />
Mehrleistung erbringen.<br />
Gerade am Anfang, wenn die<br />
Beine noch nicht so gut trainiert<br />
sind, ist ein leichteres<br />
Bike auch von Vorteil.<br />
Wie sieht denn Dein Trainingsalltag<br />
aus? Variierst<br />
Du Deine Sportarten oder<br />
machst Du das ganze Jahr<br />
das gleiche Training?<br />
Abwechslung ist sehr wichtig<br />
beim Training. Man kann<br />
nicht das ganze Jahr <strong>über</strong> das<br />
gleiche Programm Tag ein<br />
Tag aus absolvieren, sondern<br />
muss das Training immer<br />
auf die Gegebenheiten und<br />
auch auf die Saisonphase, in<br />
der man sich gerade befindet,<br />
anpassen. Für die Saison 2014<br />
In den letzten zehn Jahren sind die<br />
Anforderungen an die Fahrtechnik<br />
deutlich größer geworden.<br />
hat bereits im vergangenen<br />
November die Vorbereitung<br />
begonnen. Da stand dann<br />
Grundlage und Kraftausdauer<br />
im Fokus. Ab Februar geht<br />
das spezifischere Training<br />
los, dazu gehören vor allem<br />
Intervalltraining und Techniktraining.<br />
Hier baue ich die<br />
Power auf, die ich dann bei<br />
den ersten Wettkämpfen,<br />
die von Anfang März bis<br />
September kontinuierlich<br />
stattfinden, benötige.<br />
Wie viele Kilometer kommen<br />
da pro Jahr zusammen?<br />
Da komme ich schon so auf<br />
20.000 bis 25.000 pro Jahr auf<br />
der Straße und im Gelände.<br />
Wobei die Saison von November<br />
bis September, dauert.<br />
Der Oktober ist dann mein<br />
Ferienmonat. Da versucht<br />
man, sich körperlich und<br />
mental zu regenerieren. Aber<br />
ganz ohne Bike geht es auch<br />
da nicht…<br />
Das ist ganz schön viel –<br />
wie motiviert man sich da<br />
an einem schlechteren Tag?<br />
Klar es gibt immer wieder<br />
harte Trainingstage, die nicht<br />
so viel Spaß machen, oder<br />
auch das Wetter einfach<br />
schlecht ist. Aber da muss<br />
man professionell sein und<br />
sich sagen, dass man davon<br />
später wieder im Wettkampf<br />
durch ein gutes Ergebnis profitiert.<br />
Ich trainiere ja nicht<br />
für meinen Trainer, sondern<br />
für mich selbst. Man muss<br />
sich vor allem an schlechteren<br />
Tagen vor Augen halten,<br />
dass das alles einem bestimmten<br />
Ziel dient, auf das<br />
man hinarbeitet, und dass<br />
auch dieser Tag ein wichtiger<br />
Teil des Ganzen ist.<br />
Inwiefern kann mir denn<br />
meine Ernährung mir dabei<br />
helfen, fit zu werden oder<br />
zu bleiben?<br />
Die Aussage, „Man ist, was<br />
man isst“ kommt nicht von<br />
ungefähr. Eine gute ausgewogene<br />
Ernährung hat<br />
einen großen Einfluss auf<br />
die Leistungsfähigkeit. Was<br />
die erfolgreichen Ausdauer-<br />
Sportler schon lange nicht<br />
mehr praktizieren, sind die<br />
bekannten „Pastaparties“,<br />
an denen man haufenweise<br />
Kohlenhydrate in sich hineinschaufelt.<br />
Dann hat die Nudel als<br />
Allzweckwaffe gegen müde<br />
Radlerbeine ausgedient?<br />
Ja, weil die Aufnahmefähigkeit<br />
für Kohlenhydrate im<br />
Körper begrenzt ist und alles,<br />
was zu viel in den Körper<br />
gelangt, wandert direkt auf<br />
die Hüften (lacht).<br />
Mountainbike-Strecken<br />
führen ja <strong>über</strong> unbefestigtes<br />
Terrain – kann man<br />
denn einen Wettkampf hier<br />
<strong>über</strong>haupt planen? Wie<br />
sieht die Vorbereitung für<br />
ein Rennen aus?<br />
Oh ja, die wichtigen Wettkämpfe<br />
werden sehr genau<br />
geplant. Das betrifft natürlich<br />
das Training, aber auch das<br />
eingesetzte Material. Das<br />
ist bei uns fast so wie in der<br />
Formel 1. Wenn ich zum<br />
Beispiel eine bekannte Strecke<br />
59
Abenteuer<br />
Interview<br />
Sabine spitz<br />
aus dem Weltcup-Kalender<br />
vor mir habe, dann weiß ich<br />
schon vorher in etwa, wie<br />
die Strecke aussieht: Wie<br />
ist der Anspruch? Wo sind<br />
die Knackpunkte? Welchen<br />
Untergrund habe ich? Das<br />
berücksichtigt man bei der<br />
Vorbereitung. Beim Weltcupfinale<br />
in Norwegen dieses<br />
Jahr bin ich beispielsweise mit<br />
meinem Team (das Sabine<br />
Spitz Haibike Pro Team,<br />
Anm.d.Red.) angereist, obwohl<br />
ich wegen meiner zweiten<br />
Schulterverletzung nicht<br />
fahren konnte, nur um mir<br />
ein Bild von den Anforderungen<br />
zu machen, die mich bei<br />
der WM dieses Jahr erwarten.<br />
Die Eindrücke fließen jetzt<br />
mit in die Vorbereitungen auf<br />
den Saisonhöhepunkt ein.<br />
Außerdem sind wir jetzt auch<br />
schon damit beschäftigt, uns<br />
<strong>über</strong> das Material, das eingesetzt<br />
werden soll, Gedanken<br />
zu machen, welche Reifenprofile,<br />
welche Gummimischung,<br />
welche Übersetzung, Hardtail<br />
oder Fully? In der Zeit unmittelbar<br />
vor dem Wettkampf haben<br />
wir auch die Möglichkeit,<br />
auf der Strecke zu trainieren,<br />
die richtigen Linien zu finden<br />
und auch den Rhythmus<br />
der Strecke zu erfühlen. Das<br />
ist sehr wichtig, wenn man<br />
schnell sein will. Es kann<br />
auch passieren, dass man bei<br />
nassen Bedingungen eine<br />
andere Linie fahren muss, als<br />
bei trockenen Verhältnissen.<br />
Wenn ich bei Trockenheit<br />
problemlos <strong>über</strong> eine Wurzel<br />
fahre, funktioniert das bei<br />
Nässe nicht mehr unbedingt.<br />
Also gibt es eine Trockenund<br />
eine Nasslinie wie im<br />
Motorsport?<br />
Richtig, so kann man das<br />
sagen.<br />
Du hattest in Deiner Karriere<br />
neben großartigen<br />
Erfolgen auch Stürze oder<br />
Verletzungen wegstecken<br />
müssen – wie geht man<br />
denn als Spitzensportler<br />
damit um?<br />
Wenn ich auf meine Karriere<br />
zurückblicke, muss ich sagen,<br />
dass die meisten Stürze<br />
glimpflich ausgegangen sind.<br />
Meist ließen die kleineren<br />
Verletzungen wie Abschürfungen<br />
oder Prellungen<br />
gut behandeln und waren<br />
schnell wieder verheilt. Leider<br />
war das 2013 ein wenig<br />
anders. Gleich zweimal habe<br />
ich mir im Training zu den<br />
beiden wichtigsten Rennen<br />
des Jahres – beim Weltcup-<br />
Start im Mai und vor dem<br />
WM Ende August – einmal<br />
links und einmal rechts eine<br />
schwere Schultereckgelenks-<br />
Sprengung zugezogen. Das<br />
war sehr bitter. Aber auch<br />
in diesen Momenten bin<br />
ich nicht der Typ, der mit<br />
seinem Schicksal hadert –<br />
ich stehe lieber auf, als liegen<br />
zu bleiben. Ich schaue lieber<br />
nach vorne und nutze die<br />
Energie, die ich dadurch<br />
gewinne, um wieder gesund<br />
zu werden. Ok, dieses Jahr<br />
war es schon etwas schwieriger,<br />
da ich innerhalb von so<br />
kurzer Zeit gleich zweimal<br />
die gleiche Verletzung hatte.<br />
Dann stellt man sich schon<br />
auch mal die Sinnfrage, ob<br />
das, was man da macht,<br />
noch das Richtige ist. Nach<br />
einer Woche war das aber<br />
erledigt, und für mich war<br />
es dann wichtig, dass ich<br />
die Saison nicht mit einem<br />
Sturz, sondern mit einem<br />
positiven Wettkampferlebnis<br />
beende. Deshalb bin ich<br />
schon fünf Wochen nach der<br />
zweiten Schulteroperation<br />
doch noch bei den deutschen<br />
Marathonmeisterschaften<br />
gestartet. Das war eine gute<br />
Entscheidung, denn mit<br />
Platz zwei war ich auch noch<br />
sehr erfolgreich.<br />
Du hast ja neben Deiner<br />
Karriere als Mountainbikeprofi<br />
auch immer wieder an<br />
Fotoshootings teilgenommen<br />
– wäre Deine zweite<br />
Karriere denn Fotomodel<br />
gewesen? Oder gibt es vielleicht<br />
eine andere Sportart,<br />
die Dich neben dem<br />
Mountainbiken noch reizen<br />
würde?<br />
Seit wann ist es denn eine<br />
Sportart, vor der Kamera<br />
zu stehen? (lacht). Na<br />
dann fassen wir mal meine<br />
Eckdaten zusammen: ich bin<br />
1,67 Meter groß und damit<br />
wohl ein kleines bisschen zu<br />
klein, um eine Modelkarriere<br />
zu starten. Und die anderen<br />
Hinterlassenschaften, die der<br />
Mountainbikesport so mit<br />
sich bringt, würde wahrscheinlich<br />
jede Menge Nachbearbeitung<br />
erfordern (lacht).<br />
Aber im Ernst: es war immer<br />
auch schön, solche Fotoshootings<br />
zu machen und auch<br />
die Fotografen, mit denen ich<br />
zusammengearbeitet habe,<br />
waren auch immer begeistert.<br />
Aber es ist auch anstrengend,<br />
nach so einem Shootingtag<br />
freue ich mich dann auch<br />
wieder, wenn ich auf mein<br />
Bike steigen kann.<br />
Bleibt da <strong>über</strong>haupt noch<br />
Zeit für Freizeit? Hast Du<br />
Hobbies?<br />
Für Hobbies bleibt leider in<br />
der Tat nicht viel Zeit, da<br />
nach dem Training ja auch<br />
noch die ganz alltäglichen<br />
Dinge erledigt werden müssen.<br />
Die Wäsche muss gewaschen<br />
werden und einkaufen<br />
60<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
muss man ja auch. Außerdem<br />
achte ich darauf, dass die<br />
Regenerationsphasen und die<br />
Trainingsphasen ausgeglichen<br />
sind, damit ich mich wieder<br />
fit für das nächste Training<br />
fühle. Nur eben Zeit für aktive<br />
Hobbies – außer Lesen und<br />
in der Sonne liegen– bleibt<br />
dann kaum noch.<br />
Was sind denn Deine<br />
Lieblingsstrecken? Hast Du<br />
einen Geheimtipp?<br />
Natürlich die „Sabine Spitz<br />
Mountainbike-Arena“ in Bad<br />
Säckingen. Die Runde wurde<br />
extra für die Deutsche Meisterschaft<br />
2012 gebaut und<br />
ist auch dieses Jahr wieder<br />
Austragungsort für die Deutsche<br />
Meisterschaft. Insgesamt<br />
eignet sich die Region entlang<br />
am Hochrhein hervorragend<br />
zum Mountainbiken, es gibt<br />
hier viele tolle Trails. Ich<br />
bin auch häufig im Engadin<br />
in der Schweiz unterwegs.<br />
Dort gibt es ebenfalls geniale<br />
Strecken, und man ist den<br />
Mountainbikern gegen<strong>über</strong><br />
sehr liberal eingestellt. Leider<br />
keine Selbstverständlichkeit.<br />
Wen würdest Du gerne mal<br />
mit auf einen Trail nehmen?<br />
Auf jeden Fall mal Angela<br />
Merkel – ich würde ihr dann<br />
ein E-Bike anbieten. Mit<br />
Walter Röhrl war ich schon<br />
mal unterwegs, das war sehr<br />
witzig, und das würde ich<br />
gerne jederzeit wiederholen.<br />
Dein schönster Moment im<br />
Sattel?<br />
Da gibt es jede Menge, einer<br />
davon war nicht im Sattel, da<br />
habe ich zu Fuß die Ziellinie<br />
bei den Olympischen Spielen<br />
in Peking 2008 <strong>über</strong>quert<br />
und die Goldmedallie gewonnen.<br />
Der zweitschönste<br />
Moment war definitiv letztes<br />
Jahr der Sieg beim Weltcuprennen<br />
in Andorra – das<br />
war ein toller emotionaler<br />
Moment nach der zehnwöchigen<br />
Verletzungspause, der<br />
mich auch darin bestärkt hat,<br />
weiterzumachen.<br />
Dann bleibst Du uns weiter<br />
erhalten?<br />
Klar, solange die Performance<br />
stimmt und ich motiviert bin,<br />
bleibe ich auf jeden Fall dem<br />
Profisport treu.<br />
Sabine’s Bike<br />
Das Profibike von Olympiasiegerin Sabine Spitz wiegt gerade einmal 7,65 Kilogramm und ist ein waschechtes Renngerät mit den besten<br />
und leichtesten Anbauteilen, von denen viele individuelle Einzelanfertigungen sind. Ein absoluter Traum für jeden Mountainbike-Fan!<br />
Sattel Tune Speedneedl<br />
Speziell für Sabine<br />
angepasster Rennsattel mit<br />
Alcantarabezug und Carbondecke,<br />
der nur 89 Gramm<br />
auf die Waage bringt<br />
Flaschenhalter<br />
Tune Wasserträger<br />
uni<br />
Schaltwerk SRAM XX1<br />
Schaltwerk mit verstärkter Feder, um Kettensprünge zu vermeiden<br />
Bremsen Magura MT8<br />
Extrem leichte Bremsen mit Bremshebel aus Carbon<br />
Rahmen<br />
Haibike Greed<br />
Carbon 29<br />
Team Edition<br />
Extrem leichter<br />
Rahmen<br />
(Gewicht: unter<br />
1000 Gramm)<br />
Gabel Magura TS8 100 SL<br />
Gabel ohne Lockout, um<br />
Gewicht zu sparen<br />
Bremsscheibe<br />
Storm 160<br />
Kette KMC SL11X<br />
Extrem leichte und<br />
stabile Kette mit goldener<br />
Nitritbeschichtung<br />
für besseren<br />
Lauf und geringeren<br />
Verschleiß<br />
Pedal Crank Borther Eggbeater 11<br />
Superleichte Pedale (185 Gramm pro Paar), die auch im Schlamm perfekt funktionieren<br />
Kurbel SRAM XX1, einfach<br />
Übersetzung wird je nach Strecke zwischen 28 und 38 Zähnen gewählt.<br />
Spezielle Form der Zähne macht eine Kettenführung <strong>über</strong>flüssig<br />
61
City break<br />
inside<br />
antwerpen<br />
fotos: Luise Müller-Hofstede<br />
Go West!<br />
Hafenstadt,<br />
Diamanten handel,<br />
Mode und Design<br />
– das alles ist Antwerpen.<br />
Doch die Stadt hat noch<br />
viel mehr zu bieten und<br />
lüftet ihre Geheinisse nur<br />
zu gern. Von Karolin Langfeldt<br />
Noch ist Antwerpen<br />
hauptsächlich<br />
Diamantenhändlern<br />
und Modefans ein Begriff, doch<br />
dass kann sich schnell ändern. Die<br />
belgische Stadt ist weitläufig und<br />
lässt sich doch zu Fuß erlaufen. Sie<br />
ist eine Fundgrube für Antiquitäten<br />
und Inspiration für Design<br />
gleichermaßen. Sie ist Königin der<br />
Waffeln und die heimliche Hauptstadt<br />
des Kaffees.<br />
Go West! Wir sind dem Ruf<br />
gefolgt und haben uns von Joris,<br />
der seit vielen Jahren in Antwerpen<br />
wohnt, die für ihn schönste<br />
aller Städte zeigen lassen.<br />
Antwerpen liegt im Norden,<br />
nur 80 km von der Nordsee entfernt<br />
und ist mit seinem Hafen,<br />
nach Hamburg und Rotterdam<br />
der drittgrößte Europas, ein<br />
wichtiger Handelsort. Nicht nur<br />
für die üblichen Handelswaren,<br />
sondern insbesondere für<br />
Diamanten. Rund 60 Prozent<br />
aller Rohdiamanten werden <strong>über</strong><br />
die 500.000-Einwohnerstadt<br />
gehandelt. Sofort denkt man<br />
an schmuckbehängte Diven in<br />
Pelzmänteln und ihre dicken<br />
ein<br />
gut<br />
gehütetes<br />
Geheimnis<br />
reichen Ehemännern, mit Zigarre<br />
im Mund, denen etwas Verruchtes<br />
anhaftet. Wir werden eines<br />
Besseren belehrt: Die Antwerper<br />
sind sehr herzliche und entspannte<br />
Kosmopoliten, die ihr Geld am<br />
liebsten in gutes Essen und Wein<br />
stecken. Glamour findet man hier<br />
wenig, guten Geschmack dafür<br />
umso mehr. Und sie sind wahnsinnig<br />
stolz auf ihre Stadt.<br />
62<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
„Wir lieben unser<br />
Antwerpen, für uns ist<br />
es das Größte und kann<br />
mit Weltstädten wie New<br />
York, Paris oder Berlin<br />
locker mithalten“!<br />
Wir holen Joris im Bed &<br />
Breakfast Rosier 10 ab. „Wenn ich<br />
nicht zu Hause schlafe, schlafe ich<br />
hier“, erklärt uns Joris und fügt<br />
lachend hinzu, „natürlich nicht<br />
als Hotelgast, das B&B gehört<br />
meiner Freundin.“<br />
Unser erster Anlaufpunkt ist<br />
das Caffénation, eine Institution<br />
in Sachen Kaffee. Seit <strong>über</strong> zehn<br />
Jahren beschäftigt man sich hier<br />
im Coffeeshop, der sich <strong>über</strong> drei<br />
Stockwerke zieht, mit den braunen<br />
Bohnen. Auf alle erdenklichen<br />
Weisen bereiten sie den<br />
köstlichen Wachmacher zu: mit<br />
der traditionell italienischen Espressomaschine,<br />
mit der Frenchpress<br />
und auch der gute alte<br />
Filterkaffee hat sein Comeback.<br />
Während wir unseren ersten Kaffee<br />
des Tages trinken, es werden<br />
noch viele folgen, denn Antwerpen<br />
hat die höchste Anzahl<br />
an Bars, Cafés und Restaurants<br />
pro Kopf der Welt, erklärt Joris<br />
geheimnisvoll: „Heute verrate ich<br />
euch ein Geheimnis“!<br />
Allerdings nicht sofort, erstmal<br />
gibt es ein bisschen Familiengeschichte<br />
oder sollte man<br />
es Tragödie nennen?! Joris wäre<br />
fast ein „Senior“ geworden. Jeder,<br />
der in zweiter Generation in<br />
Antwerpen geboren ist, darf sich<br />
so nennen. Leider beschlossen<br />
Joris Eltern für eine Weile aus<br />
der Stadt rauszuziehen, und so<br />
wurde Joris außerhalb geboren,<br />
und der Titel entfiel.<br />
 Nach seinem Studium der<br />
Sportwissenschaften, hat es ihn<br />
wieder in die Hafenstadt gezogen.<br />
Über mehrere Jahre gestaltete er<br />
das Nachtleben Antwerpens aktiv<br />
mit. Im schicken Süden der Stadt<br />
lag seine Bar „Mokador“. „Es war<br />
eine schöne Zeit, aber irgendwann<br />
war es vorbei und ich hatte<br />
Lust auf Neues. Immer nur nachts<br />
zu arbeiten ist außerdem extrem<br />
kräftezehrend.“<br />
Jetzt arbeitet der 34-Jährige<br />
als Restaurantmanager im hippen<br />
Norden. Seitdem 2011 das MAS<br />
(Museum aan de Stroom) aufgemacht<br />
hat, hat sich die vorher<br />
ruhige Gegend zum angesagtesten<br />
Viertel gemausert. Der Yachthafen,<br />
die Docks und die ehemaligen Fabrikgebäude,<br />
in denen sich heute<br />
Restaurants und Bars verstecken,<br />
haben <strong>über</strong>haupt nichts Kleinstädtisches.<br />
Ein Hauch New York oder<br />
Barcelona liegt in der Luft.<br />
Versorgt mit Koffein folgen<br />
wir Joris Richtung Kloosterstraat,<br />
die im Westen der Stadt liegt und<br />
parallel zum Fluss Schelde verläuft.<br />
„Wer Antiquitäten mag, für<br />
den ist die Kloosterstraat das Paradies“,<br />
ver<strong>spricht</strong> er uns auf dem<br />
Weg dahin. Aber vorher machen<br />
wir noch einen kleinen Abstecher,<br />
denn es ist Freitag und jeden<br />
Freitag ist Vrijdagsmarkt! „Wenn<br />
ich nicht arbeite, komme ich öfter<br />
einfach zum Gucken hier her.<br />
Es bieten sich einem oft lustige<br />
Szenen, und manchmal ersteigere<br />
ich sogar spontan etwas.“<br />
Auf dem Freitagsmarkt werden<br />
Antiquitäten und Sachen aus<br />
63
City break<br />
inside<br />
antwerpen<br />
Haushaltsauflösungen versteigert.<br />
Die Auktion beginnt bei einem<br />
Euro. „Man kann hier wahre<br />
Schnäppchen ersteigern, aber<br />
auch viel Schrott. Aber das ist<br />
das Spiel. Am lustigsten sind die<br />
Händler. Es ist immer dasselbe<br />
Team, das sich jedes Mal lautstark<br />
streitet und beschimpft. Ob das<br />
alles nur Show ist, oder ob sie<br />
wirklich Stress haben, konnte ich<br />
noch nicht rausfinden.“<br />
Wir könnten dem Spektakel<br />
noch ewig folgen, aber Joris<br />
drängt weiter. Es gibt noch so<br />
viel zu sehen! In der Kloosterstraat<br />
angekommen, erkennen wir,<br />
dass er Recht hat. In der kleinen<br />
Kopfsteinpflasterstraße mit ihren<br />
dreistöckigen Altbauten, reiht<br />
sich ein Antiquitätenladen an<br />
den nächsten! Doch anders als in<br />
Deutschland, ist die angebotene<br />
Ware erschwinglich. Vielleicht sollte<br />
man in Zukunft mit dem Auto<br />
nach Antwerpen kommen und<br />
sich den Kofferraum vollladen.<br />
Der Weg führt uns vorbei an<br />
einer von Joris Lieblingskneipen<br />
Vischmij (Fischer). „Hier kommen<br />
wirklich alle her, außer den<br />
Touristen“, lacht Joris. Gelegen<br />
ist die Kneipe im Stadtteil Sint<br />
Andres. Früher lebten hier die<br />
Fischer, dann die Sozialbenachteiligten,<br />
und heute ist es eine wilde<br />
Mischung aus Arm, Reich, Jung<br />
und Alt. Genauso ist es auch im<br />
Vischmijn. „Um diese Zeit“, es ist<br />
mittlerweile Mittag, „gehört der<br />
Vischmijn den älteren Herren, die<br />
sich vor dem Mittagessen noch<br />
ein kleines Bierchen gönnen und<br />
die neuesten Sportergebnisse<br />
austauschen. Freitag und Samstagabend<br />
kommen dann deren<br />
Enkel hierher. Es ist ein beliebter<br />
Treffpunkt für das erste Bier, bevor<br />
man gemeinsam weiterzieht.“<br />
Ein Relikt aus der Zeit, in<br />
dem die Bar hauptsächlich bei<br />
den weniger Betuchten beliebt<br />
war, hängt noch an der Wand:<br />
der Spaarmaatschppij. Wenn man<br />
möchte, die Sparkasse der kleinen<br />
Leute. Früher haben nur die Reichen<br />
ein Sparkonto bei der Bank<br />
bekommen, die Ärmeren haben<br />
ihr Geld in briefkastenähnlichen<br />
Holzkästen verwahrt, die es in den<br />
Bars gab. Den Schlüssel hatte nur<br />
der Barbesitzer. „Ich stehe auf der<br />
Warteliste“, verrät uns Joris, „aber<br />
das kann noch lange dauern. Die<br />
Spaarmaatschppij sind heutzutage<br />
sehr beliebt, bei Reich und Arm.<br />
Anstelle eines letzten Drinks,<br />
schmeißen viele einfach ein paar<br />
Euro in ihr Sparfach. Am Ende<br />
des Jahres gibt es ein großes Essen<br />
und der Barbesitzer verteilt das<br />
Ersparte. „Da kann schon ganz<br />
schön was zusammenkommen,<br />
außerdem ist es ein Riesenspaß.“<br />
Ein Bierchen gönnen wir<br />
uns auch, schließlich ist Belgien<br />
bekannt für seine guten und zahlreichen<br />
Biersorten. „Drei Belgoo<br />
Luppoo, bitte“, ordert Joris „eine<br />
der leckersten belgischen Biersorten.“<br />
Doch seine eigentliche Leidenschaft<br />
gilt dem Wein. „Es gibt<br />
viel schlechten belgischen Wein,<br />
aber die, die gut sind, sind dann<br />
richtig gut.“ Joris hat die Hoffnung,<br />
dass die Weinqualität in den<br />
64<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
nächsten Jahren noch mal steigen<br />
wird. Schon heute profitiert, so<br />
traurig es auch ist, Belgiens Weinkultur<br />
von der Erderwärmung.<br />
Jetzt wollen wir aber endlich<br />
die gute belgische Küche probieren,<br />
von der Joris schon so<br />
viel geschwärmt hat. In Belgien<br />
findet eine Fusion französischer<br />
und nordischer Köstlichkeiten<br />
statt. Antwerpen ist außerdem<br />
bekannt für seinen frischen Fisch,<br />
die besten Restaurants der Stadt<br />
sind Fischrestaurants. Wie zum<br />
Beispiel das Dôme sur Mer, in<br />
das Joris uns zum Abschluss des<br />
Tages noch führen wird. Austern,<br />
Schnecken, Muscheln und Krabben<br />
lassen wir uns schmecken,<br />
natürlich begleitet von einem guten<br />
Schluck belgischen Weißwein.<br />
Zum Mittagessen halten wir<br />
es etwas einfacher, aber nicht<br />
minder lecker. Wir essen im<br />
Norden der Stadt in einem ehemaligen<br />
Fabrikgebäude. Heute<br />
ist es ein schickes Restaurant und<br />
Delikatessenladen. Das Konzept<br />
von Ersterem ist einfach:<br />
Es gibt das Lieblingsessen vom<br />
Koch, nämlich Fleischbällchen.<br />
Allerdings variieren diese täglich,<br />
mal sind sie mit Käse und Speck<br />
gefüllt, mal mit rote Beete und<br />
Birnen. Simpel, aber köstlich.<br />
Zugegebenermaßen ganz<br />
schön deftig, aber wie bereits<br />
erwähnt ist Antwerpen die<br />
heimliche Hauptstadt des Cafés<br />
und darum machen wir uns,<br />
bevor wir die Altstadt genauer<br />
unter die Lupe nehmen, auf zum<br />
nächsten Café. Vorbei am MAS,<br />
<strong>über</strong> die Brücke, die den Yachthafen<br />
<strong>über</strong>quert in einen Teil der<br />
Stadt, der noch hauptsächlich<br />
seinen Bewohnern gehört. Heute<br />
Morgen gab es Espresso, im Café<br />
Broer Bretel (Bruder Hosenträger)<br />
entscheiden wir uns für<br />
Filterkaffee. Die Wintersonne<br />
strahlt mit all ihrer Kraft, neben<br />
uns flirtet ein Pärchen, „jetzt<br />
habe ich es euch gezeigt: Antwerpen<br />
mein gut gehütetes Geheimnis!“,<br />
schmunzelt Joris.<br />
Joris Tipps<br />
Museum aan de Strom – Hanzestedenplaats 1 · www.mas.be<br />
Café Broer Bretel – bestes Café im Norden der Stadt · Nassaustraat 7 ·<br />
www.broerbretel.be<br />
Caffènation – eine Institution im Bereich des Kaffees ·<br />
Mechelsesteenweg 16 · www.caffenation.be<br />
Blue Fonz – schönster Antiquitätenladen in der Kloosterstraat ·<br />
Klosterstraat 12 · www.bluefonz.be<br />
Dôme sur Mer – eines der besten Fischrestaurants Antwerpens ·<br />
Arendstraat 1 · www.domeweb.be<br />
Huis A. Boon – edler Lederhandschuhladen · Lombardenvest 2 ·<br />
www.glovesboon.be<br />
Café de Vischmijn – urige Eckkneipe · Riemstraat 20 · www.cafedevismijn.be<br />
Den Draak – gemütliches Nachbarschaftspub · Draakplaats 1<br />
Balls & Glory – perfekter Lunchplace ·<br />
Felixpakhuis De Markt Godefriduskaai 30 · www.ballsnglory.be<br />
Vitrin – stylische Bar im schicken Süden · Marnixplaats 14 · www.vitrin.eu<br />
Rosier 10 – schönes Bed & Breakfast im Zentrum der Stadt · Rosier 10 ·<br />
www.rosier10.be<br />
Avenue – Paradies für Sneakerfreunde · Ijzerenwaag 1 · www.avenuestore.be<br />
Café Normo – guter Kaffee, tolle Atmosphäre ·<br />
Minderbroedersrui 30 · www.normocoffee.com<br />
Waffelhuis Van Hecke – hier werden Waffeln gemacht, von denen man<br />
noch viele Jahre träumen wird, so lecker sind sie · Nationalestraat 88<br />
Frituur N1 – in Belgien wurden die Pommes erfunden, am besten probiert<br />
man sie hier · Hoogstraat 1<br />
65
Abenteuer<br />
Ausgefallene<br />
Hobbys<br />
Mal ganz ehrlich: Wer hat noch nicht davon geträumt,<br />
mit einem Panzer durchs Gelände zu brettern? Dem<br />
<strong>DMAX</strong>-Hobbyist Tommy Scheel wurde in einer seiner<br />
Folgen genau diese Aufgabe gestellt. Doch was für<br />
Tommy Pflicht war, ist für viele ein richtiges Hobby,<br />
das mit Leib und Seele gelebt wird. Von Arnd Wängler<br />
panzerfahren<br />
66<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Ein kleines Örtchen mit dem Namen Steinhöfel<br />
in Brandenburg ist seit der Öffnung<br />
der Grenze das Mekka der Panzer-Fans.<br />
Dort wurde Tommy Scheel mit der Aufgabe<br />
abgesetzt, den Panzerführerschein zu machen.<br />
Doch vor den Schein hat der Prüfer den Schweiß<br />
gesetzt, und so durfte Tommy das machen, was jeder<br />
Panzerfahrer am meisten fürchtet: die Kette neu<br />
aufziehen. Reifen wechseln beim Auto ist dagegen<br />
wie einen Luftballon aufblasen, denn die Kette wiegt<br />
ein paar Tonnen, und einen Wagenheber für den<br />
Panzer gibt es nicht. Obwohl Tommy sich redlich<br />
bemühte, vermochte er es nicht, den russischen<br />
T55 Bergepanzer mit 34 Tonnen auf die Kette zu<br />
ziehen. Immerhin zeigte er Selbstbewusstsein, aber<br />
kein Mensch kann einen Panzer ziehen. Man hatte<br />
ihn reingelegt, denn zum Kettenwechseln fährt der<br />
Panzer auf die Kette, und die Mannschaft muss nur<br />
dafür sorgen, dass die Kette sich gerade aufzieht.<br />
Trotzdem ist so ein Kettenwechsel bei 30 Grad im<br />
Schatten eine körperliche Höchstleistung. Wer es<br />
als Panzerfahrer mal geschafft hat, im Gelände eine<br />
Kette abzuwerfen, der wird danach seinen Fahrstil<br />
auf jeden Fall <strong>über</strong>denken.<br />
Hebel statt Lenkrad<br />
Doch zurück zu Tommy, inzwischen haben die<br />
Panzerkutscher ihn eingewiesen, wie er den Panzer<br />
zu fahren hat. Klar, dass sich ein Kettenfahrzeug<br />
anders fährt als ein Auto. Viele der früheren<br />
Panzer werden nämlich nicht mit einem Lenkrad<br />
oder neuerdings einem Joystick gelenkt, sie haben<br />
zwei Hebel, mit denen die linke oder rechte Kette<br />
abgebremst wird. Bremst du die rechte Kette, dann<br />
geht es nach rechts und umgekehrt. Gleichzeitig<br />
muss Tommy aber auch noch schalten und kuppeln.<br />
Volles Programm sozusagen, und natürlich würgt<br />
er den Panzer auch einmal ab. Mit einem modernen<br />
Panzer wäre das nicht passiert, denn die haben eine<br />
Automatik mit Wandlergetriebe. Sie haben sogar<br />
die Fähigkeit, eine Kette vorwärts und eine Kette<br />
rückwärts zu drehen. Damit dreht sich der Panzer<br />
dann auf der Stelle. Bei den alten russischen Panzern<br />
geht das allerdings noch nicht.<br />
67
Abenteuer<br />
Ausgefallene<br />
HoBBys<br />
Der Bergepanzer T55T<br />
ist ein beeindruckendes<br />
Fahrzeug mit mehr<br />
Hubraum als normale<br />
Autos Tankinhalt haben.<br />
Er entwickelt seine<br />
Kraft schon bei ganz<br />
geringen Drehzahlen<br />
und beschleunigt dann<br />
brachial unaufhaltbar<br />
nach vorne.<br />
Freiheit im Gelände<br />
Wer ausblendet, wozu diese Fahrzeuge eigentlich<br />
konstruiert wurden, findet ein faszinierendes<br />
Gefährt vor sich, das von fast nichts aufgehalten<br />
werden kann. Allerdings solltest du dir auch nicht<br />
zu sicher sein. Wer z.B. denkt, er könnte einen Baum<br />
einfach umnieten, der täuscht sich, Bäume sind<br />
relativ standhaft. Zwar kannst du einen Baum mit<br />
bis zu einer Dicke von einem Meter fällen, aber bitte<br />
nicht mit Schwung, sondern mit Kraft. Dabei fährt<br />
der Panzer an den Baum ran und drückt ihn um.<br />
Danach kannst du den Baum mit einer der Ketten<br />
niederdrücken. Natürlich macht man das in der<br />
Realität nicht und schon gar nicht in Brandenburg.<br />
Bergepanzer T55T<br />
BMP1 Schützenpanzer<br />
Gewicht 34 t 13,5 t<br />
Länge 7,1 m 6,74 m<br />
Breite 3,27 m 2,94 m<br />
Höhe 2,2 m 2,15 m<br />
Besatzung 3 Mann 3 Mann + 8 Schützen<br />
Motor W-55 12-ZYL. 39,2 l Diesel 17,8 l 6-Zylinder-V-Dieselmotor (UTD-20)<br />
PS (kw) 600 (441) 300 (229)<br />
Reichweite 500 (Straße), 350 (Gelände) 600 km (Straße), 400 km (Gelände)<br />
Verbrauch 4,5-5 l/km (Straße), 3,5-4 l/km (Gelände) 2,5-3 l/km (Straße) 3,5-4 l/km (Gelände)<br />
Tankinhalt 840 l 550 l<br />
Höchstgeschwindigkeit 60 km/h 65 km/h<br />
Dort geht es auf eine Piste mit schnellen Passagen<br />
und einigen Hindernissen. Aber es macht einfach<br />
richtig viel Spaß, wenn sich der T55T durch den<br />
Schlamm wühlt. Der BMP Schützenpanzer ist sogar<br />
ohne großen Aufwand schwimmfähig. Dass der<br />
Spruch „Hubraum ist durch nichts zu ersetzen“ beim<br />
Panzer voll zutrifft, merkst du sofort beim Fahren.<br />
Aus tiefen Drehzahlen heraus kommt die Kraft, die<br />
dich brutal nach vorne treibt. Wer noch in Kategorien<br />
„Autofahren“ denkt, muss schnell umlernen,<br />
denn was für Autos unmöglich ist, schafft der Panzer<br />
spielend. Zum Beispiel beim Befahren von Hindernissen<br />
zeigt sich, wer Gefühl für den Panzer hat. Der<br />
Anfänger brettert meistens viel zu schnell hoch, oder<br />
er würgt den Panzer gleich mal ab. Erdwälle gehst<br />
du langsam, aber bestimmt an. Vorsicht ist geboten,<br />
wenn du nicht weißt, was hinter einem Hügel ist.<br />
Fährst du zu schnell hoch, schiebt sich der Panzer<br />
immer weiter <strong>über</strong> den Rand gen Himmel und kippt<br />
dann. Je nach Gelände kann dann alles Mögliche<br />
passieren bis hin zur Beschädigung des Panzers oder<br />
einem Überschlag. Richtig machst du es, wenn du<br />
dich langsam an die Kippgrenze vorarbeitest und<br />
den Panzer dann so früh wie möglich kippen lässt.<br />
Bergab geht es dann mit kontrollierter Bremse, denn<br />
fotos: www.panzerkutscher.de<br />
68<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZin april 2014
wer zu schnell den Hang runterbrettert, kann unten<br />
satt aufschlagen und die Torsionsstäbe schrotten.<br />
Knautschzone Fehlanzeige<br />
Das Schlimmste, was im Frieden mit einem Panzer<br />
passieren kann, ist die Kollision mit einem anderen<br />
harten Gegenstand. Das kann ein anderer Panzer,<br />
ein Baum oder eine Betonmauer sein. Ein Panzer<br />
hat nämlich keine Knautschzone, in der Energie<br />
abgebaut wird. Kommt es zu so einer Kollision,<br />
dann wird alles im Panzer, der ja abrupt steht, nach<br />
vorne geschleudert, etwa so wie ein rohes Ei im Glas.<br />
Deshalb ist so ein Panzerführerschein eine sinnvolle<br />
Sache, und der Spaß an allem bleibt erhalten.<br />
Inzwischen gibt es eine richtige Panzer-Fangemeinde,<br />
die sich nicht nur zum Panzerfahren trifft,<br />
sondern auch Panzer sammelt und restauriert. Echte<br />
Fans geben schon mal 30.000 Euro und mehr für<br />
einen gut erhaltenen Panzer aus. Allerdings muss so<br />
ein privater Koloss gemäß dem Kriegswaffenkontrollgesetz<br />
demilitarisiert werden. Dabei werden die<br />
Waffen unbrauchbar gemacht und die Panzerung<br />
wird an vorgeschriebenen Stellen durch 3mm Blech<br />
ersetzt.Auf privatem Gelände darfst du den dann<br />
sogar bewegen, wenn keine Naturschutzgründe<br />
dagegen sprechen. Ein Fahren auf der Straße ist mit<br />
Kettenfahrzeugen verboten, Radpanzer dürfen mit<br />
dem entsprechenden Führerschein als LKW bewegt<br />
werden. Die meisten Fans stellen sich den Panzer<br />
aber lediglich in den Garten und fahren mit den<br />
Panzerkutschern in Brandenburg (www.panzerkutscher.de).<br />
Dort stehen mehrere T55 Bergepanzer und<br />
BMP Schützenpanzer zur Verfügung. Nach der Panzerführerschenprüfung<br />
darfst du dich dort auf dem<br />
Panzergelände austoben. Wenn du willst, kannst du<br />
sogar einen PKW plattmachen. Da bleibt dann nach<br />
der Überfahrt mit dem T55T nicht viel übrig, als<br />
ein flaches Stückchen Blech. Wer selbst nicht fahren<br />
möchte, fährt einfach mit. Bis zu acht Personen haben<br />
so für kleines Geld (rund 10 Euro) viel Offroad-<br />
Spaß. Beim Selberfahren bist du schon ab rund 145<br />
Euro dabei. Aber es scheint sich sehr zu lohnen,<br />
denn Tommy Scheel brachte nach seinem Panzertag<br />
das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht.<br />
Der Hobbyist<br />
Hier werden nicht<br />
nur verrückte<br />
Freizeitbeschäftigungen<br />
vorgestellt.<br />
Oh nein! Tommy<br />
Scheel ist in der<br />
Serie „Der Hobbyist<br />
– Deutschland<br />
hat Freizeit“<br />
unterwegs quer<br />
durch die gesamte<br />
Republik und<br />
zeigt nicht nur<br />
die verrücktesten<br />
Hobbys, sondern<br />
probiert auch<br />
alle aus. Egal, ob<br />
Splashdiving oder<br />
Tractor Pulling,<br />
und sogar bei<br />
Live-Rollenspielen<br />
ist er als Krieger<br />
unterwegs und<br />
fängt sich die<br />
ein oder andere<br />
Blessur ein. Mehr<br />
Informationen zur<br />
Serie und ganze<br />
Folgen findest du<br />
auf dmax.de<br />
Mit dem BMP1<br />
Schützenpanzer kannst<br />
du durchs Gelände und<br />
sogar durch Gewässer<br />
brettern. 65 km/h im<br />
Gelände sind wie 250<br />
km/h auf der Straße.<br />
69
Kolumne<br />
Abenteuer<br />
des Alltags<br />
Der Skiurlaub ist fast vorbei. Zum letzten<br />
Mal am Skilift. Morgen geht‘s wieder<br />
zurück in die Tretmühle. Wahnsinn –<br />
ich arbeite schon seit vier Jahren als IT-<br />
Admin. Dabei hatte ich schon einen Sponsor, und<br />
meine Snowboardkarriere war so gut wie geritzt. Na<br />
ja – eine bekannte Marke war es nicht. Es war die<br />
Metzgerei von Onkel Frank, die auf meinen Shirts<br />
warb „Kauf deine Wurst bei Metzgerei Frank, dann<br />
wirst Du niemals krank“. In Neongelb, war zwar<br />
nicht hübsch, aber die Startgelder waren bezahlt.<br />
Einmal habe ich in der Halfpipe sogar den zweiten<br />
Platz gemacht. Dafür gab es 500 Euro und einen<br />
Jahresvorrat Curryketchup. Immerhin!<br />
Abzüglich Startgeld, Anreise und Unterkunft<br />
habe ich nur 50 Euro Minus gemacht. Und den ganzen<br />
Sommer habe ich keinen Cent für Grillsoßen<br />
ausgegeben. Etwas einseitig<br />
war es zwar schon, aber es<br />
hat nicht nur für mich, sondern<br />
auch für Papa, Mama<br />
und meine Schwester Monica<br />
samt Anhang gereicht.<br />
Wobei, Monica würde ja „Curryketchup“ niemals<br />
kaufen. Ihr damals abfälliger Gesichtsausdruck,<br />
gekrönt von ihrer Hornbrille (natürlich nicht aus<br />
echtem Horn gefertigt, sondern aus biologisch abbaubarem<br />
irgendwas von irgendwo, wo es keine<br />
Kinderarbeit gibt) – gruselig. Da aber for free, war<br />
selbst Monica flexibel. Also hat ihr Mann Klaus den<br />
zuckerreichsten und glücklichsten Sommer seines<br />
MIT-MONI-LEBENS erleben dürfen. Und das alles<br />
dank meiner beginnenden Snowboard-Karriere.<br />
Und was ist dann eigentlich passiert? Ach ja –<br />
Verena. Was hatte sie gesagt: „Du brauchst einen<br />
Job, Sicherheit, es kann so schnell etwas passieren,<br />
denk an die Zukunft...“. Nicht, dass meine Mutter<br />
mich nicht schon seit Jahren damit vollgequatscht<br />
hätte. Aber gut, Verena ein paarmal zugehört und<br />
konsequent gehandelt, um ihr aus lauter Liebe zu<br />
beweisen, wie erwachsen ich doch bin. Und jetzt?<br />
Verpasste<br />
Karrierechance<br />
Ein IT-Admin steht hier in den Alpen zwischen<br />
den Touris und versucht, sich in den Skilift zu quetschen.<br />
Eigentlich müsste ich als Snowboardstar für<br />
einen hochbezahlten Werbefilm durch unberührte<br />
Hänge in Kanada pflügen oder so was.<br />
Verdammt – jetzt hat mich der 1,20 Meter-Rotzlöffel<br />
hinter mir mit seinem Board schon<br />
zum fünften Mal gerammt. Ich bekomme schlechte<br />
Laune. Apropos schlechte Laune. Wo ist denn<br />
jetzt meine karrierezerstörende-leicht-reizbare<br />
Freundin, deren Gequengle ich mittlerweile gut<br />
ignorieren kann, abgeblieben? Sie ist etwas weiter<br />
hinten, und wir werden nicht im selben Lift<br />
fahren. Lächeln, immer lächeln – nicht anmerken<br />
lassen, dass ich lieber alleine fahre. Schneller<br />
Zuruf: „Wir treffen uns oben, Süße!“ Ah, beinahe<br />
vergessen: Eine schnelle 180-Grad-Drehung und<br />
mit dem Board „aus Versehen“<br />
gegen den Helm des<br />
nervigen Zwergs donnern.<br />
Yeah – nimm das, du mit<br />
Neondaunenklamotten getarnter<br />
Ork! Jetzt schnell in<br />
den Lift und schon geht es, ohne Verena und den<br />
Snowboard-Ork, nach oben. Wenigstens habe ich<br />
jetzt ein paar ruhige Minuten, um meine Ausrüstung<br />
zu checken. Ein ehemaliger Fast-Pro hat da<br />
schon seine Ansprüche! Oh, da ist ja Verena schon.<br />
Sie quasselt echt ohne Pause. Was sagt sie? Ach,<br />
mein Neffe Marco spielt jetzt Tennis. Aha. Und<br />
Onkel Franks Metzgerei ist jetzt seIN SPONSOR.<br />
Tja. Sie hat aber erfahren, dass eigentlich mein Vater<br />
heimlich die Kohle springen lässt. Erstens, damit<br />
Mama keinen Ärger macht, und zweitens, weil<br />
er für den Kleinen nicht der nette Opa sein will, der<br />
eh alles zahlt. Unglaublich sei das – sagt sie, und<br />
keine Zukunftsaussicht. Ein Tennisprofi, ts. Ich finde<br />
unglaublich, welche Infos sie aufgabelt! Naja, sie<br />
will, dass ich demnächst mal mit Marco rede, wegen<br />
seiner Zukunft, Absicherung und so. Hm, da<br />
hat sie recht. Er sollte lieber snowboarden...<br />
70<br />
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Abenteuer<br />
pisten-<br />
GlAtter<br />
Adrenalin<br />
am Steilhang<br />
Pistenbullyfahrer sind ein ziemlich taffes Völkchen. Nachts, wenn wir feiern oder schlafen,<br />
präparieren sie die Pisten selbst an halsbrecherischen Steilhängen. Wir haben einen von<br />
ihnen bei seiner aufregenden Arbeit begleitet. Von Arnd Wängler<br />
72<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Foto: gaudenzdanuser.com<br />
Ski- und Snowboardfahrer<br />
erwarten jeden<br />
Tag eine perfekt<br />
präparierte Piste. Bei hunderten<br />
Kilometern Pistenlänge ist das<br />
eine gigantische Aufgabe, denn<br />
manche Piste muss wegen ihrer<br />
Breite mehrmals präpariert werden.<br />
Einer allein schafft das nicht,<br />
deshalb wird ein ganzer Trupp von<br />
Männern benötigt. Diese machen<br />
sich nachts auf in die Berge, um<br />
die Pisten platt und die Schanzen<br />
steil zu machen. Sie sind die heimlichen,<br />
wenn auch unbekannten<br />
Helden in allen Skigebieten. Die<br />
besten von ihnen sind zusätzlich<br />
noch damit beschäftigt, die<br />
Tables, Halfpipes und Sprünge im<br />
Snowpark zu „shapen“.<br />
Gondel ins Nichts<br />
Ich bin mit Richard verabredet,<br />
er hat sich bereit erklärt, mich<br />
auf seine Tour mitzunehmen.<br />
Richard ist Amerikaner, 30 Jahre<br />
jung und begeisterter Freestyler.<br />
Um sich sein Hobby und Leben<br />
zu ermöglichen, hat er als Pistenbullyfahrer<br />
angeheuert. Dabei kamen<br />
ihm seine Job-Erfahrungen<br />
aus den USA, wo er nahe dem<br />
Lake Tahoe gearbeitet hat, sehr<br />
gelegen. Als Freestyler weiß er<br />
ganz genau, was die Snowboardfahrende<br />
Kundschaft haben will:<br />
spektakuläre Schanzen und steile<br />
Halfpipes im perfekten Shape.<br />
Es ist 3:45 Uhr morgens, als<br />
wir das Gebäude der Crap Sogn<br />
Gion-Bahn im Schweizer Laax<br />
betreten. Die Gondel ist normalerweise<br />
für 180 Leute ausgelegt,<br />
jetzt bewegen sich 10 Männer<br />
gemächlich in die Gondel, die sie<br />
durch die schwarze Nacht zu ihren<br />
Arbeitsplätzen bringen wird.<br />
Manch einer hat noch den Kaffee<br />
in der Hand. Geredet wird wenig,<br />
jeder stiert vor sich hin. Die meisten<br />
haben ein Snowboard dabei,<br />
denn sie sind selbst Snowboarder<br />
oder Freestyler. Nach der bis zu 13<br />
Stunden dauernden Schicht geht<br />
es natürlich selbst auf die Piste.<br />
Doch vor dem Vergnügen kommt<br />
die Pflicht. Es ist eine seltsam<br />
ruhige Stimmung, als wir auf<br />
2.200 m aussteigen und durch die<br />
Katakomben der Bahn ins Freie<br />
gehen. Keiner <strong>spricht</strong>, jeder weiß,<br />
was er zu tun hat. Es hat geschneit,<br />
und der helle Mond lässt die neue<br />
weiße Pracht funkeln. Wo sich<br />
tags<strong>über</strong> Tausende von Skifahrern<br />
bewegen, ist jetzt außer Schneetreiben<br />
und uns nichts. Wir gehen<br />
im knirschenden Schnee unter<br />
die Liftstation eines Sesselliftes, in<br />
der sich auch die Garage für die<br />
Pistenbullys befindet.<br />
8.900 ccm Hubraum<br />
Da stehen Pistenbullys mit der<br />
schicken zweisitzigen Kabine<br />
und den Schaufeln an Bug und<br />
Heck in Reih und Glied. Rund<br />
73
Abenteuer<br />
pisten-<br />
GlAtter<br />
370 PS und unglaubliche 1500<br />
Nm Drehmoment können sie<br />
mit ihrer 8,9-Liter-Dieselmaschine<br />
mobilisieren. Dabei erfüllen<br />
die Motoren strengste Umweltanforderungen,<br />
denn oben auf<br />
dem Berg ist die Natur besonders<br />
empfindlich.<br />
Der Spritverbrauch beträgt 20<br />
Liter pro Stunde. Dank eines 260<br />
Litertanks kann unser Pistenbully<br />
<strong>über</strong> 10 Stunden aktiv sein. Es<br />
gibt vom Hersteller Kässbohrer<br />
sogar noch ein stärkeres Modell<br />
mit einem 12,8-Liter-Mercedes-<br />
6-Zylinder-Motor mit 455 PS<br />
und 2200 Nm. Dank des gigantischen<br />
Hubraums entwickelt<br />
der Pistenbully schon bei 1300<br />
bis 1500 U/min das höchste<br />
Drehmoment. Oder um es mit<br />
anderen Worten zu sagen: Kraft<br />
von unten raus satt!<br />
Logenplatz mit 370 PS<br />
Richard fordert mich auf, einzusteigen,<br />
und ich klettere auf den<br />
Beifahrer-Pilotensitz. Mit einem<br />
Hosenträgergurt sichere ich mich,<br />
und zum ersten Mal wird mir etwas<br />
mulmig, denn wozu braucht<br />
man bei einem maximal 23 km/h<br />
schnellen Fahrzeug Hosenträgergurte?<br />
Ich werde schon bald<br />
erfahren wozu, und froh sein,<br />
dass ich sie habe. Wer glaubt,<br />
Pistenbully-Fahren wäre einfach,<br />
der irrt sich. Richard muss gleichzeitig<br />
eine Art Joystick bedienen<br />
und die Schaufeln parallel per<br />
Knopf verstellen. Zusätzlich<br />
schaltet er am Bedienpult hin und<br />
wieder etwas. Gleichzeitig passt er<br />
den Suchscheinwerfer an der Decke<br />
der Situation an. Ich komme<br />
mir fast vor, wie im Flugzeug mit<br />
Richard als Piloten.<br />
Nachdem wir die Halle verlassen<br />
haben, geht es gleich raus in den<br />
riesigen Laaxer Snowpark in dem<br />
auch die Burton European Open<br />
jedes Jahr stattfinden. Es schneit,<br />
und im Strahl der sieben Scheinwerfer<br />
tanzen die Flocken auf<br />
und ab. Ich mache das Fenster<br />
auf, denn mich irritieren die Flocken,<br />
weil ich keinen Horizont<br />
sehen kann. Nur die Ketten neben<br />
mir zeigen die Fahrtrichtung<br />
an. Keine Ahnung wie Richard<br />
sich da zurechtfindet, aber plötzlich<br />
stehen wir vor der ersten<br />
Schanze. Richard fährt hoch,<br />
mich drückt es in den Sitz, er<br />
lässt die Schaufel ab und schneidet<br />
eine perfekte Kurve. Dann<br />
ebnet er den Bereich vor der<br />
Schanze mit stetigem Vor- und<br />
Zurückfahren. Der Pistenbully<br />
zeigt hier die Fähigkeiten seiner<br />
74<br />
DmaX MAGAZIN april 2014
Vollhydraulik, denn er kann<br />
ohne mechanisches Schalten die<br />
Fahrtrichtung wechseln. Dann<br />
fahren wir neben der Schanze<br />
weiter, und plötzlich kippt der<br />
Pistenbully nach unten. Nun<br />
weiß ich, warum ich Hosenträgergurte<br />
an habe. Wir rattern<br />
den steilen Landehügel hinter<br />
der Schanze hinab. Dabei fällt<br />
ein Rucksack auf den Notausknopf,<br />
und wir stehen abrupt.<br />
Ich schaue senkrecht durch die<br />
Scheibe nach unten und stütze<br />
mich mit den Beinen ab. Ohne<br />
die große Schaufel vorne hätten<br />
wir uns vielleicht <strong>über</strong>schlagen.<br />
Mir stockt der Atem, aber<br />
Richard bleibt erst mal ganz cool.<br />
So stehen wir in einsamer Nacht<br />
im Schneetreiben, während<br />
Richard den Fehler sucht. Den<br />
gedrückten Notausknopf herausziehend<br />
murmelt Richard etwas<br />
Unverständliches, schiebt mir<br />
denn Rucksack r<strong>über</strong> und startet<br />
den Pistenbully erneut. Weiter<br />
geht der wilde Ritt. So präparieren<br />
wir Abschnitt für Abschnitt<br />
den Snowpark.<br />
Stundenlang<br />
Achterbahn<br />
Nach rund einer Stunde merke<br />
ich, wie in mir mehr und mehr<br />
die Seekrankheit aufsteigt. Ich<br />
beiße die Zähne zusammen, denn<br />
ich will ja kein Weichei sein. Aber<br />
nach weiteren 15 Minuten muss<br />
ich aufgeben und bitte Richard,<br />
mir festen Boden zu verschaffen.<br />
Er lächelt breit und sagt: „Nachts<br />
bei Schneetreiben wird fast<br />
jedem schlecht, hast es ohnehin<br />
lange ausgehalten“. Er bringt<br />
mich zurück in die Garage, an die<br />
ein Aufenthaltsraum angeschlossen<br />
ist. Ich lege mich erst mal auf<br />
die Bank und warte, bis das Haus<br />
<strong>über</strong> mir aufhört, sich zu drehen<br />
(ohne Schnapserl wohlgemerkt).<br />
Neben mir ist eine Fotowand mit<br />
Bildern der Pistenbullyfahrer in<br />
den verschiedensten Situationen:<br />
Am Seil hängend, durch Steilhänge,<br />
beim Shapen von Schanzen<br />
und bei Feiern. Pistenbullyfahrer<br />
sind schon harte Kerle, das ist<br />
mir jetzt wirklich klar geworden.<br />
Nach knappen zwei Stunden<br />
fahre ich mit der ersten Bahn ins<br />
Tal und blicke zurück. Dort im<br />
ersten Tageslicht ebnet Richard<br />
die letzten Meter der Piste. Gleich<br />
wird er sein Snowboard anschnallen<br />
und durch seine selbst<br />
gemachte perfekte Piste hinabschwingen<br />
ins Tal. Ich bewundere<br />
und beneide ihn!<br />
75
Lifestyle<br />
fLiegenfischen<br />
Sie sind alle vernunftbegabte Menschen, scheuen dennoch weder horrende Kosten<br />
noch Mühen, mit winzigen Insekten-Imitaten Raubfischen nachzustellen. Und wenn sie<br />
endlich einen haben, lassen sie ihn wieder frei! Fliegenfischer sind kaum mit normalen<br />
Maßstäben zu messen. Von Christoph Hoppe<br />
Es ist früh am Morgen,<br />
noch ahnt man die<br />
aufgehende Sonne<br />
mehr als dass man sie<br />
sieht. Ein Mann steht etwas abseits<br />
des Seeufers an einen Baum<br />
gelehnt. Er trägt eine wasserdichte<br />
Latzhose, die erst unter den<br />
Achseln endet, dar<strong>über</strong> eine mit<br />
vielen Taschen besetzte Weste, die<br />
gerade einmal lang genug ist, den<br />
ersten Rippenbogen zu erreichen.<br />
Neben ihm ruht eine vielleicht<br />
drei Meter lange, sich filigran<br />
verjüngende Rute mit Schnurrolle,<br />
mehr hat er nicht bei sich.<br />
Es herrscht Stille, lediglich das<br />
wechselnde Gurgeln des Baches,<br />
der in den See mündet, ist zu hören.<br />
Das Wasser kräuselt sich links<br />
und rechts des Zulaufes, fließt mal<br />
schneller, mal steht es still oder<br />
bildet hier und da kleine Strudel.<br />
Das alles hat der Mann im<br />
Blick, für ihn scheint es wichtig<br />
zu sein. Immer wieder sucht er<br />
mit den Augen die Uferregion ab,<br />
die zunehmend sichtbar wird, da<br />
das Sonnenlicht allmählich den<br />
morgendlichen Nebel verbrennt.<br />
Er wartet auf etwas, und zwar<br />
genau auf diesen Moment. Denn<br />
mit der Wärme kommt Leben ans<br />
Ufer, Insekten und deren Larven<br />
beginnen mit der Nahrungssuche,<br />
immer öfter sieht man kleine und<br />
größere Wasserkringel, die darauf<br />
hindeuten, dass die Tiere, zum<br />
Der Autor auf dem Indalsälven,<br />
einem 430 Kilometer langen<br />
Strom in Mittelschweden.<br />
foto: Frank Sperrle · Revier: Jämtlands, Schweden<br />
76<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
foto: Gerd Wolpert · Revier: Nagold, Deutschland<br />
77
Lifestyle<br />
fLiegenfischen<br />
Beispiel Wasserläufer oder Eintagsfliegen<br />
zum Trinken gelandet<br />
oder schlicht, vielleicht von einem<br />
Ast oder Busch, hineingefallen<br />
sind. Jetzt plätschert das Wasser<br />
immer öfter einmal an verschiedenen<br />
Stellen spürbar lauter auf,<br />
an der ringförmigen Bugwelle<br />
lässt sich erkennen: Die Räuber<br />
des Sees: Forellen, Äschen, Saiblinge,<br />
beginnen zu jagen. Es wird<br />
Zeit, mitzumischen.<br />
Der Mann montiert eine<br />
Insekten-Imitation, wenn man<br />
so will, eine Karikatur der<br />
Natur, die so gut es eben geht<br />
zum jetzigen Beutemuster der<br />
Fische passt, an der hauchdünnen<br />
Fangleine, zieht die etwas<br />
stärkere Wurfschnur von der<br />
Rolle und „wedelt“ Meter für<br />
Meter geschmeidig Leine in die<br />
Luft. Wären Schulter, Arm und<br />
Rute Zeiger einer Uhr, bewegten<br />
sie sich auf einem imaginären<br />
Zifferblatt beständig zwischen<br />
10:00 und 12:00 Uhr. Diese<br />
kunstvollen Schnurbögen laden<br />
die Rute mit Bewegungsenergie<br />
auf, die die leichte Wurfleine<br />
in immer größeren Teilstücken<br />
in die Luft schleudert. Drei-,<br />
viermal wiederholt sich dieses für<br />
Außenstehende elegant anmutende<br />
Muster, dann, mit einer<br />
letzten Vorwärtsbewegung senkt<br />
der Angler seine Rute in Richtung<br />
See und 90° zum Einlass des<br />
Baches. Kurz bevor die Fliege das<br />
Wasser berührt, wedelt er noch<br />
ein „U“ in die Leine, das sich<br />
nach rechts ausbeult, der Fließrichtung<br />
des Baches entgegen.<br />
Dann landet das Insektenimitat<br />
sanft und lautlos auf der<br />
Wasseroberfläche, gehalten von<br />
der Oberflächenspannung des<br />
Wassers und etwas Fett – ruht für<br />
eine Weile und schwimmt, treibt<br />
allmählich schneller werdend mit<br />
der Strömung in Richtung Seemitte<br />
davon. Irgendwann streckt<br />
sich die fast unsichtbare Leine,<br />
als Folge nickt das Fliegenimitat<br />
kurz. Das tun lebende Insekten<br />
auch – oder etwas Ähnliches,<br />
denn sie wedeln ihre Flügel<br />
trocken, um abheben zu können.<br />
Für einen hungrigen Räuber,<br />
der aus sicherer Entfernung dem<br />
Kurs des Köders mit den Augen<br />
folgt, ähneln sich beide Bewegungsmuster,<br />
und das ist die<br />
letzte Chance, Beute zu machen.<br />
Denn eine echte Fliege hebt nun<br />
ab, die Imitation natürlich nicht.<br />
Darum ist der Angler gerade<br />
jetzt besonders konzentriert.<br />
Und dann? Passiert nichts. Immer<br />
wieder wirft der Fliegenfischer<br />
die Angel aus, tauscht mehrfach<br />
Köder, versucht zu ermitteln, was<br />
einen Raubfisch ermutigen könnte,<br />
die Sicherheit des Uferböschung<br />
zu verlassen und pfeilschnell<br />
nach der vermeidlichen Beute zu<br />
schnappen. Der Mann wechselt,<br />
leise und ruhig, mehrfach seine<br />
Position, mal steht er bis zur Hüfte<br />
im Wasser, dann bewegt er sich<br />
möglichst unauffällig und außerhalb<br />
des Sichtfeldes der Fische am<br />
Ufer entlang, wirft wieder einen<br />
Fächer: Angel auf 10:00 Uhr, 12:00<br />
Uhr, 14:00 Uhr, dann ein erneuter<br />
Positionswechsel. Urplötzlich, aus<br />
dem Nichts heraus, schnappt eine<br />
Äsche nach dem Köder! Wer in<br />
der richtigen Sekunde hingesehen<br />
hat, konnte den Biss verfolgen,<br />
der Angler reagiert rechtzeitig,<br />
schlägt kurz aber spürbar an,<br />
denn er darf dem Fisch keine Zeit<br />
lassen, den Köder zurückzuweisen.<br />
Senkrecht ragt die Rute nun<br />
in den Himmel, um die Schnur<br />
auf Spannung zu halten. Der<br />
nervenaufreibende Drill kann<br />
beginnen. Ein nur 30 Zentimeter<br />
langer Fisch kann durchaus um<br />
sein Leben kämpfen, man sieht,<br />
wie er kraftvoll zerrt und schlägt,<br />
die Rute biegt sich fast kreisrund.<br />
Schnur geben, einrollen, es geht<br />
foto oben: Urs Zulian (Austria Guiding) · Revier: GroSSarler Ache, Österreich<br />
78<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Wenn man zum ersten Mal ein neues Revier befischt, sollte man einen lokalen Guide<br />
buchen, der aussichtsreiche Stellen kennt.<br />
foto rechts: Jürgen Fink (Austria Guiding) · Revier: GroSSarler Ache, Österreich<br />
„Nur wenn der Fliegenfischer<br />
gut ist, entrinnt<br />
der Fisch seinem<br />
Schicksal nicht mehr.<br />
Macht er einen Fehler,<br />
ist die Beute weg.“<br />
vor und zurück. Jetzt, da das Tier<br />
am Haken hängt, könnte man<br />
meinen, sei das Spiel gelaufen.<br />
Dabei hat es gerade erst begonnen.<br />
Denn das Risiko, die Beute<br />
wieder zu verlieren, ist immens.<br />
Weil die <strong>über</strong>wiegende Mehrheit<br />
der Fliegenfischer grundsätzlich<br />
alle Widerhaken von ihren Ködern<br />
entfernt und somit der Beutefisch<br />
jederzeit die Chance hat, vom<br />
Haupthaken zu entwischen, wenn<br />
es ihm denn gelänge, für Sekunden<br />
nicht auf Zug mit der Schnur zu<br />
sein. Andersherum ausgedrückt:<br />
Nur wenn der Fliegenfischer<br />
wirklich gut ist, entrinnt der Fisch<br />
seinem Schicksal nicht mehr.<br />
Macht der Mensch einen Fehler, ist<br />
die Beute weg!<br />
Darum muss es nun also<br />
gehen: Spannung halten und dabei<br />
geduldig bleiben, bis der Fisch<br />
ermattet und sich landen lässt.<br />
Und das kann dauern. Aber irgendwann<br />
ist es soweit, die Äsche<br />
ist müde, der letzte Meter Schnur<br />
wird eingeholt, der Fisch dümpelt<br />
vor den Beinen des Jägers. Der<br />
Mann gleitet mit der freien Hand<br />
die Schnur entlang, bis er den<br />
Haken spürt. Langsam hebt er den<br />
Fisch am Stahl aus dem Wasser,<br />
ohne das Tier selbst zu berühren.<br />
Dankbarkeit steht im Auge<br />
des Fliegenfischers, dafür, dass<br />
sie <strong>über</strong>haupt gebissen hat. Und<br />
Bewunderung für einen ehrlichen<br />
Fight. Ein letzter, liebevoller Blick<br />
und mit einer kurze Bewegung<br />
ist die Äsche wieder im Wasser,<br />
sammelt sich eine Weile und zischt<br />
davon. 30 Sekunden später hat sie<br />
den Vorfall bereits wieder vergessen,<br />
es handelt sich schließlich<br />
nur um einen Fisch. Der Angler<br />
aber ist ein Säugetier und genießt<br />
sowohl das abklingende Adrenalin<br />
als auch die Erinnerung an<br />
einen guten Kampf! „Catch and<br />
Release“ nennt man das unter<br />
Fliegenfischern, entweder weil es<br />
sowieso nie der Plan war, das Tier<br />
zu schlachten, vielen Rutenträgern<br />
geht es tatsächlich ausschließlich<br />
um den Drill. Oder weil es schlicht<br />
verboten ist, Fische mit nach Hause<br />
zu nehmen, um den Bestand im<br />
Gewässer nicht zu gefährden.<br />
Ich sehe das zufriedene<br />
Lächeln des Mannes, weil es<br />
sich im Wasser spiegelt – denn<br />
der Fliegenfischer bin ich selbst.<br />
Seit nunmehr zwei Jahrzehnten<br />
jage ich Raubfische mit dieser<br />
Futter-Illusion, „normales<br />
Angeln“ kann ich gar nicht. Weil<br />
ich, um es despektierlich auszudrücken,<br />
kein Verlangen habe,<br />
umringt von Plastikeimern mit<br />
allerlei Ködermaterial, in einem<br />
Klappsessel darauf zu warten,<br />
bis der Bissanzeiger mir mitteilt,<br />
dass irgend etwas am Haken<br />
hängt. Damit tue ich jenen Petri-<br />
Jüngern, die genau das mögen,<br />
natürlich Unrecht, bestimmt hat<br />
auch diese Angelpraxis ihren<br />
Reiz. Mir erschließt er sich nur<br />
nicht. Es soll etwas mehr als<br />
dreieinhalb Millionen Angler<br />
in Deutschland geben, weniger<br />
als 50.000 davon sind Fliegenfischer.<br />
Und die stellen einem Typ<br />
Fisch, wenn nicht sogar einem<br />
einzelnen, bestimmten Räuber<br />
den sie gerade eben erst springen<br />
sahen, nach. Uns geht es in erster<br />
Linie nicht darum, irgendetwas<br />
zu aus dem Wasser zu ziehen.<br />
Was wir mit Anglern allerdings<br />
gemein haben, ist die Sprache:<br />
Latein. Auch unsere Fische waren<br />
in Wirklichkeit nicht immer so<br />
riesig, wie in der Erinnerung…<br />
79
Lifestyle<br />
fLiegenfischen<br />
Selbst in flachen<br />
Bächen kann man<br />
durchaus große<br />
Fische fangen.<br />
Das Fliegenfischen<br />
an sich<br />
Fliegenfischen gleicht viel eher<br />
der Jagd als dem üblichen Angeln.<br />
Man ist ständig in Bewegung,<br />
schleicht sich an, liest Strömung<br />
und Wasserstand, beobachtet, wo,<br />
was gefressen wird. Und fängt<br />
trotzdem nichts. Weil es beim<br />
Fliegenfischen nicht einmal darum<br />
geht. Beim Angeln schon.<br />
Was soll das Ganze dann? Es<br />
gibt, so wenigstens die Theorie,<br />
nur wenige Fische, die auf eine<br />
richtig präsentierte Fliege nicht<br />
reagieren. Die Antwort auf die nun<br />
allzu logische Frage, warum ich<br />
trotz des hohen Aufwandes relativ<br />
wenig fange, ist einfach. Ich präsentiere<br />
nicht richtig. Oder nicht<br />
das Richtige und oder bin zur<br />
falschen Zeit am Wasser. Fliegenfischen<br />
ist das komplexe Zusammenwirken<br />
im Grunde einfachster<br />
Dinge. Diesen Knoten zu lösen<br />
ist Zweck des Spiels und Ursache<br />
des exzessiven Suchtfaktors<br />
unter den Aktiven. Es braucht alle<br />
archaischen Sinne, die wir noch<br />
in uns tragen, Erfahrung, Wissen<br />
und Verschlagenheit, einer Forelle<br />
erfolgreich vorzugaukeln, man<br />
habe ihr Frühstück bereitgestellt.<br />
Mit Heimtücke ahmen wir Bewegungen<br />
nach, um Schlüsselreize zu<br />
initialisieren, tarnen winzig kleine<br />
Haken zwischen Dachshaarbüscheln<br />
oder Bürzelfedern von der<br />
Ente. Und das alles müssen wir,<br />
weil die Subjekte unserer Begierde<br />
zwar von einfacher, geistiger<br />
Struktur, aber wahrlich nicht<br />
dumm sind. Forellen sind selbst<br />
durch Jahrtausende der Evolution<br />
hoch spezialisierte Jäger. Sie zu<br />
<strong>über</strong>listen, ist sehr viel schwieriger<br />
als man denkt. Und manchmal<br />
so einfach. Wenn sie dann an der<br />
Leine zappelt – in meine Falle ging<br />
– ist das ein unglaubliches Gefühl.<br />
Manche sagen, es sei besser als<br />
Sex. Berühmtheiten wie Liam<br />
Neeson zum Beispiel: „Man angelt,<br />
sieht auf die Uhr und im Nu sind<br />
vier Stunden vorbei“, soll der<br />
Schauspieler einmal gesagt haben,<br />
„niemand fragt, ob du gut warst,<br />
man weiß es selbst. Und egal, wie<br />
es ausgeht, du bist immer befriedigt!“<br />
Ok, damit hat er recht, das<br />
ist beim Sex anders.<br />
Unabhängig davon, ob man<br />
das genauso so sieht oder nicht,<br />
ganz am Anfang jedenfalls steht<br />
der Wurf, um exakt zu sein: der<br />
„Überkopfwurf “. Die Bewegung<br />
ist, wie eingangs beschrieben, simpel,<br />
in Grundzügen nach wenigen<br />
Stunden erlernt. Jeder Fliegenfischer<br />
beherrscht ihn, jede Wurfva-<br />
riante fußt auf ihm. Kräftig soll die<br />
Bewegung sein, aber auch weich.<br />
Und zwar immer. Auch wenn die<br />
Strömung des Baches einen fast<br />
von den Beinen reißt, oder man<br />
keinen festen Stand am Ufer hat,<br />
oder man die Bewegung seitlich<br />
ausführen muss, um nicht ständig<br />
mit dem Haken in Bäumen zu<br />
landen, oder, oder, oder. Mit dieser<br />
einen Technik kann man Fische<br />
fangen. Garantiert! Spezialwürfe<br />
eignet man sich erst mit der Zeit<br />
an, um besser auf unterschiedliche<br />
Gegebenheiten von Wildnis und<br />
Natur reagieren zu können. Wer<br />
gut wirft, ist der Lust am Fliegenfischen<br />
sehr viel näher und dem<br />
anfänglichen Frust verknoteter<br />
Schnüre bereits entronnen. Und<br />
anders als in der Politik, ist es<br />
nicht so wichtig, was hinten herauskommt<br />
– sondern vorne dran!<br />
Forellen und Äschen beispielsweise,<br />
zwei sehr begehrte Beutefische,<br />
ernähren sich zu 30 Prozent von<br />
Fluginsekten aller Art und zu 70<br />
Prozent eben dieser im Nymphenstadium<br />
oder als Aufsteiger (Emerger).<br />
Man sollte schon wissen, in<br />
welchem Stadium sich Insekten gerade<br />
befinden und sein Fanggerät<br />
entsprechend wählen. Denn wenn<br />
im Augenblick Nymphen gefressen<br />
werden, verwendet man eben<br />
keine schwimmende, sondern eine<br />
unter der Wasseroberfläche schwebende<br />
oder ganz auf den Grund<br />
sinkende Schnur nebst jeweils<br />
dazu passendem Köder. Der Wurf<br />
bleibt der gleiche, die sich daran<br />
anschließende Fangtechnik ändert<br />
sich erheblich.<br />
Das alles lernt man am besten<br />
in sogenannten Wurfschulen, von<br />
denen es Dutzende inzwischen<br />
in Deutschland gibt. Neulingen<br />
wird vermittelt, dass es neben<br />
dem Überkopfwurf noch andere<br />
gibt. Schlangenwurf, Rollwurf,<br />
Fallschirmwurf. Wie man Vorfach<br />
foto links: Jürgen Fink (Austria Guiding) · Revier: GroSSarler Ache, Österreich · foto rechts: Christoph Hoppe · Revier: GroSSarler Ache, Österreich<br />
80<br />
<strong>DMAX</strong> MagaZin april 2014
mit Wurfschnur verbindet, Fliegen<br />
verknotet. Wo Räuber im Wasser<br />
auf Beute lauern und wie man<br />
sie sachgerecht befischt. Und was<br />
man sonst noch alles an Equipment<br />
braucht. Spätestens jetzt<br />
erhält man Indizien dafür, warum<br />
Fliegenfischer ein so elitärer Klub<br />
sind: Ruten, Rollen, Schnüre,<br />
Fliegen, Watstiefel, Westen, Jacken,<br />
spezielles Werkzeug und Pflegemittel<br />
– das alles kostet, verglichen<br />
mit handelsüblicher Angelausrüstung,<br />
ein Vermögen. Wurfschulen<br />
vermitteln die Fähigkeit, mit der<br />
Fliege Fische zu fangen.<br />
Fliegenfischen<br />
verboten?<br />
Man darf es aber nicht. Nicht in<br />
Deutschland, hier benötig man<br />
einen Angelschein. Den gilt es,<br />
separat zu erwerben, in jedem<br />
Bundesland wird das anders<br />
gehandhabt. Und so geht es weiter.<br />
Angler setzen sich gerne an einen<br />
Weiher, ein paar Minuten vom<br />
Wohnort entfernt. In den kippte<br />
der Ortsverein kurz zuvor eine<br />
Tonne Fisch, man bezahlt ein<br />
paar Euro und angelt alles wieder<br />
heraus. „Forellen-Puff “ nennen<br />
wir ein solches Gewässer, verpönt<br />
unter Fliegenfischern, es sind<br />
Schlachthöfe, keine Jagdreviere.<br />
Stattdessen suchen wir schwer<br />
zugängliche Bachläufe, möglichst<br />
naturbelassene Seen, um auf die<br />
Pirsch zu gehen. Die liegen eben<br />
nicht zwischen Kindergarten und<br />
Supermarkt um die Ecke. Sondern<br />
in eher weniger besiedelten Gegenden.<br />
Wir müssen also verhältnismäßig<br />
viel, je nach Wohnort weit<br />
reisen. Und bezahlen zusätzlich<br />
gut und gerne bis zu 100 Euro für<br />
eine Tageskarte. Auch der Fischbestand<br />
dieser Gewässer ist in<br />
vielen Fällen nicht mehr von selbst<br />
entstanden, das weiß ich natürlich.<br />
Aber zumindest ist der Fisch frei,<br />
ich kann ihn jagen, und er kann<br />
entkommen. „Unberührte Natur“<br />
ist in unseren Breiten eine Illusion.<br />
Aber eine schöne.<br />
Darum treibt es den Fliegenfischer<br />
früher oder später <strong>über</strong> die<br />
Grenzen unseres Landes hinaus bis<br />
an die Ränder unseres Kontinents.<br />
Zuerst nach Skandinavien, das<br />
Baltikum und andere, ehemaligen<br />
Ostblockstaaten. Dann in die<br />
USA und Kanada. Und wer den<br />
Gerüchten glaubt, es gäbe in den<br />
Weiten Sibiriens gewaltige Forellen<br />
mit bis zu 40 Kilogramm Gewicht,<br />
sammelt eifrig Argumente, der<br />
Ehefrau begreiflich zu machen,<br />
warum der nächste Sommerurlaub<br />
nicht, wie sonst üblich, in Bibione<br />
stattfinden wird! Und es dringend<br />
notwendig ist, eine stärkere Rute<br />
zu kaufen. Noch eine!<br />
So mutiert ein Hobby zum<br />
Abenteuer, zur Besessenheit.<br />
Funklöcher so groß wie Belgien,<br />
Plumsklos als höchste Errungenschaft<br />
der Zivilisation, Wege<br />
die man sich erst ins Unterholz<br />
schlagen muss, reißende Ströme,<br />
Wälder soweit das Auge reicht<br />
und eine Milliarde Moskitos,<br />
die einem das Leben zur Hölle<br />
machen. Irgendwo in dieser gewaltigen<br />
Kulisse steht einsam ein<br />
Mann (und ganz, ganz selten auch<br />
einmal eine Frau), fummelt eine<br />
haarfeine Schur durch das Öhr<br />
seiner Trockenfliege und beginnt<br />
zu fischen. Es lässt sich nur schwer<br />
in Worte fassen, wie erhaben sich<br />
das anfühlt, es gibt kaum etwas,<br />
das männlicher wäre. Und es lässt<br />
den Fliegenfischer lächeln. Ich<br />
kann es sehen. Auf dem Wasser.<br />
Schon wieder.<br />
Wie es sein soll:<br />
Nur sauberes<br />
Wasser bedeutet<br />
viele Insekten –<br />
und damit viele<br />
Raubfische.<br />
81
Motor<br />
Kombis<br />
wir sind<br />
In wohl keinem Land der Welt sind Kombis so beliebt wie<br />
in Deutschland. Auch wenn ein Coupé oder Sportwagen<br />
vielleicht mehr Sexappeal hat, sind diese Autos mit zusätzlichen<br />
Ladevolumen der perfekte Kompromiss: Sie<br />
paaren den Komfort einer Limousine mit dem Ladevolumen<br />
eines Nutzfahrzeugs. Von Manuel Álvarez<br />
82<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
kombi!<br />
83
Motor<br />
Kombis<br />
Zwei sehr<br />
ungleiche<br />
Lademeister.<br />
Sieht man sich das Angebot der Hersteller an, kommt<br />
man auf ein Sehr ungewöhnliches Ergebniss: Will man<br />
einen Kombi, mit dem sehr viel Transportiert werden<br />
kann, sind zwei Fahrzeuge ganz weit vorn. Der sehr<br />
Preiswerte Dacia Logan MCV und das Mercedes<br />
E-Klasse T-Modell. Die entscheidung zwischen High<br />
end oder Low cost.<br />
01<br />
01<br />
01> Mercedes-Benz E-Klasse T-<br />
Modell Mit diesem Fahrzeug ist man<br />
auf dem neuesten Stand der Technik. Er<br />
schluckt mit umgeklappten Sitzen bis zu<br />
1.950 Liter. Aber auch ohne Umbau sind<br />
es noch 695 Liter. Bei Motorisierung und<br />
Ausstattung kann man aus dem gesamten<br />
Benz-Potenzial schöpfen. Mit knapp<br />
42.000 Euro geht es los. Man kann es<br />
aber auch bis weit <strong>über</strong> 70.000 treiben.<br />
02> Dacia Logan MCV „Keep it simple“<br />
– so könnte man die Dacia-Politik am besten<br />
beschreiben. Wenig Auswahl bei der<br />
Ausstattung, bewährte Technik und vor<br />
allem viel Platz für wenig Geld. Der MCV<br />
schluckt 573 Liter. Bei umgeklappten<br />
Sitzen sind es sogar 1.518 Liter. Die Preisrange<br />
startet bei 7.990 Euro und endet<br />
bei 14.090 Euro. Selbst mit allem angebotenen<br />
Zubehör bleibt er Preissieger.<br />
84<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
02<br />
85
Motor<br />
Kombis<br />
Fast jeder hersteller bietet für jede seiner serien Eine Kombiversion der Limousinenbauform<br />
an. Im Kombiland Deutschland ist deswegen das angebot so umfangreich<br />
wie sonst kaum irgendwo. Die Entscheidung des Kunden fällt meist nach<br />
Markenpräferenz und wird vom verfügbaren Budget bestimmt. Wir geben euch einen<br />
Überblick, welche modelle bei uns in der Redaktion am Besten ankommen.<br />
02<br />
Unsere<br />
Lieblinge<br />
auf dem<br />
Markt.<br />
86<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
02<br />
01<br />
03<br />
01> VW Passat Variant Nicht nur<br />
bei uns beliebt: Der Passat ist „der<br />
Kombi“ in Deutschland. Seit 40<br />
Jahren erfolgreich auf dem Markt, ist<br />
er ein Garant für einen Mittelklasse-<br />
Kombi mit gutem Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis. Wir sind uns sicher: Auch<br />
das neue 2014er-Modell wird ein<br />
Verkaufsschlager werden.<br />
02> OPEL Insignia Sports Tourer<br />
Dieses Modell ist Teil der Opel-<br />
Modell-Offensive. Ansprechende<br />
Formen, große Auswahl an Motoren<br />
und Ausstattungspaketen machen<br />
ihn zu einem ernst zu nehmenden<br />
Konkurrenten auf dem Markt. Dazu<br />
kommt noch der niedrige Einstiegspreis<br />
von knapp 25.000 Euro.<br />
03> BMW 5er Touring Zuverlässig,<br />
sportlich geformt und qualitativ<br />
hochwertig. Den Münchner der<br />
aktuellen Baureihe kann man nur mit<br />
positiven Adjektiven belegen. BMW ist<br />
im Kombi-Olymp angekommen.<br />
87
Motor<br />
Kombis<br />
04<br />
02<br />
04> SEAT Leon ST Für ein Mitglied der VW-<br />
Gruppe ist die Kombi-Version des Leon wohl ein<br />
Muss. Mit der sportlichen Optik punktet er auf<br />
jeden Fall gegen die eher bieder anmutenden<br />
Mitbewerber im eigenen Haus. Diese Form kostet<br />
dem „auto emoción“ etwas an Platz für die<br />
Passagiere im Fond.<br />
05> VW Golf Variant Die Wolfsburger riskieren<br />
auch in der neuen Generation des Kombi-Golfs<br />
nichts. Langweilig – das ist das gängigste Vorurteil.<br />
Aber die Zulassungszahlen der letzten Jahre<br />
sprechen eine ganz andere Sprache. Dies liegt<br />
wohl daran: Ein Golf ist wertstabil, zuverlässig<br />
und trotz aller Unkenrufe sehr beliebt. Manchmal<br />
verlässt man sich gern auf Bewährtes.<br />
06> ŠKODA Superb Combi Die tschechische<br />
Version des großen Kombis schafft es lange<br />
nicht, den Passat anzugreifen. Dies ist aber eher<br />
eine Frage der Traditionskäufer. Sein Ladevolumen<br />
ist größer als beim Konzernbruder, die<br />
Technik ist in vielen Punkten identisch, und der<br />
Preis ist günstiger.<br />
07> Audi A4 Avant Die Kombis aus Ingolstadt<br />
sind beliebt und optisch ansprechend. Deshalb<br />
sieht man sie auf den Straßen häufiger als die<br />
entsprechenden Limousinen-Versionen. Was<br />
einmal eine optische Alternative zum VW Passat<br />
war, gehört mittlerweile zum Straßenbild.<br />
08> ŠKODA Octavia Combi Die größte Konkurrenz<br />
im Kompakt-Kombi-Bereich macht sich<br />
VW selbst. Der Octavia bietet VW-Technik und ist<br />
günstiger. Vernunftauto pur!<br />
88<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
05<br />
07<br />
06<br />
08<br />
89
Motor<br />
Kombis<br />
03<br />
01<br />
Die Bauform der kleinen verleiht ihnen den namen Kombi.<br />
Allerdings ist es nur eine Hommage an die Bauform, denn<br />
Echte lademeister sind die MINI-Kombis definitiv nicht.<br />
Cool sind sie aber auf jeden fall und trendiger als die<br />
StandarD-bauform der kleinen city-Flitzer.<br />
03<br />
Kleine<br />
machen<br />
auf Gross.<br />
90<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
02<br />
04<br />
01> FIAT 500L Irgendwie hat der 500L nichts mehr mit der Knutschkugel FIAT 500 zu tun. Er wird auf der Plattform des FIAT Punto produziert und<br />
als Micro-Van bzw. Micro-SUV bezeichnet. Ich nenne es jetzt Kombi-Version des 500. Vielleicht wäre es interessanter gewesen, wenn die Italiener sich<br />
an eine echte 500er-Kombi-Version gewagt hätten. Bei all dieser Verwirrung bleibt: Er hat viel mehr Platz als der 500er-Standard.<br />
02> Renault Clio Grandtour Die Franzosen bieten eine echte Umsetzung des Clio in einen Kombi. Mehr Platz, der Sinn eines Kombis, wird hier<br />
konsequent geboten. Dabei ist der Clio Grandtour schick und gar nicht langweilig designt. Er ist knapp 20 Zentimeter länger als der Fünftürer, und das<br />
Ladevolumen ist auf 443 Liter vergrößert. Durch Umklappen der Rücksitze sind es sogar 1.380 Liter. Beachtlich für das kleine Auto.<br />
03> Mini Clubman Vernünftig? Nein, auf keinen Fall! Die Kaufentscheidung für einen MINI kommt aus dem Bauch, nicht aus dem Kopf. Warum sollte<br />
es beim Clubman anders sein? Er bietet kaum mehr Ladevolumen als die Limousine, kostet mehr und die Ladetüren schränken die Sicht ein. Na und?<br />
Er ist kultig, macht Spaß und repräsentiert einen unkonventionellen Lebensstil. Ein MINI eben!<br />
04> Škoda Fabia Combi In jeder Klasse spielt ein Škoda mit. Auch bei den kleinen Kombis kommt man an den Tschechen nicht vorbei. Und auch<br />
hier <strong>spricht</strong> die Vernunft. Der Fabia Combi ist sehr kompakt und in dieser Klasse trotzdem mit ansehnlichem Ladevolumen ausgestattet. Im direkten<br />
Vergleich mit dem Renault Clio Grandtour, der etwas länger ist als der Škoda, schluckt der Fabia mehr Ladung.<br />
91
Motor<br />
Mercedes<br />
G65 aMG<br />
Der<br />
bOse<br />
Wolf<br />
Seit 35 Jahren ist sie<br />
eine eigene Klasse,<br />
keine andere kann<br />
und will sich mit ihr<br />
messen: Die Mercedes<br />
G-Klasse. Ich hatte das<br />
Vergnügen, eine der<br />
neuesten Ausführungen<br />
in Form des G65 AMG<br />
zu fahren. Hier treffen<br />
marti a lische Formen<br />
auf die Gewalt eines<br />
V12-Motors mit 612 PS.<br />
Von Manuel Álvarez<br />
92<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Die AMG-Ingenieure haben ihren stärksten Motor in den G65 AMG<br />
verbaut. Die stärkste G-Klasse, die jemals vom Band lief, ist ein echter<br />
Hochleistungsgeländewagen mit Luxusausstattung.<br />
Kaum einer hätte 1979,<br />
als das G-Modell<br />
eingeführt wurde,<br />
gedacht, dass er im<br />
Jahr 2014 noch fast unverändert<br />
gebaut werden würde. Unverändert?<br />
Natürlich betrifft dies nur die<br />
grundlegenden äußeren Formen in<br />
der „Brotkasten“-Bauweise. Alles<br />
andere, ob Technik, Motoren oder<br />
Sicherheitssysteme, wurde immer<br />
wieder auf den neuesten Stand der<br />
Technik gebracht. Angefangen hat<br />
die G-Manie mit der Baureihe W<br />
460. 1990 wurde diese Baureihe mit<br />
Benzinmotoren in W 463 benannt<br />
und bisher so belassen. Der G 65<br />
AMG wird auf dieser Basis aber<br />
erst seit 2012 angeboten. Mit<br />
diesem Modell haben die Affalterbacher<br />
den stärksten G aller Zeiten<br />
zum Leben erweckt: 12 Töpfe mit<br />
insgesamt 6-Liter-Hubraum, Biturbo<br />
und 1000 Nm Drehmoment.<br />
Die Werte klingen gigantisch. Aber<br />
sie passen zum Auto: martialisches<br />
Auftreten gepaart mit der rohen<br />
Gewalt des Motors.<br />
Es ist kein SUV!<br />
Ich würde dieses Auto niemals unter<br />
den modernen Sammelbegriff<br />
SUV eingliedern. Damit würde ich<br />
der G-Klasse in jeglicher Motor-<br />
und Bauform nicht gerecht. Er ist<br />
vielleicht der Letzte seiner Art und<br />
muss deswegen geschützt werden.<br />
Das G-Modell ist ein echter Geländewagen,<br />
der, egal, ob im privaten<br />
oder professionellen Einsatz, im<br />
Gelände besteht und auch auf<br />
der Straße eine gute Figur macht.<br />
Selbst im schwierigsten Gelände<br />
kann er sich behaupten, und dank<br />
der ausgereiften Technik geht es<br />
voran, selbst wenn nur noch ein<br />
Rad Bodenhaftung hat. Mit ihm<br />
sind echte Abenteuer möglich.<br />
Dies gilt natürlich auch für den edlen<br />
G 65. Obwohl man es sich bei<br />
einem Neupreis von <strong>über</strong> 263.000<br />
Euro schon zweimal <strong>über</strong>legen<br />
wird, ob man mit diesem Fahrzeug<br />
die Über-Stock-und-Stein-Tour<br />
ohne Rücksicht auf Verluste mit<br />
unternehmen möchte.<br />
Ja, richtig gelesen. Ein G-Modell<br />
ist ohnehin nicht günstig (Einstiegspreis<br />
ca. 86.000 Euro), und<br />
die AMG-Versionen, insbesondere<br />
der G 65 gehören zu den kostspieligsten<br />
Mercedes, die man sich in<br />
den Fuhrpark stellen kann. Wer<br />
hier mal am Stammtisch wetten<br />
möchte, ob der eine oder andere<br />
Mercedes mehr kostet, wird<br />
wohl immer mit einem G-Modell<br />
gewinnen.<br />
93
03<br />
Respekt AMG<br />
Die Fahrleistungen des G 65<br />
machen den Affalterbachern alle<br />
Ehre. Der 2.580 kg schwere Brocken<br />
schiebt in nur 5,3 Sekunden<br />
von 0 auf 100 km/h und macht<br />
erst bei 230 km/h elektronisch<br />
Schluss. Fast im kompletten<br />
verfügbaren Geschwindigkeitsbereich<br />
steht die volle Kraft zur<br />
Verfügung, und der AMG schert<br />
sich nicht um den Luftwiderstand.<br />
Wäre die Windrose eines Orkans<br />
auf der linken Spur, würde diese<br />
schnell rechts ranfahren, um nicht<br />
in den Sog des G 65 zu geraten,<br />
wenn dieser heranrast. Sicher, bei<br />
diesem Motor wären auch mehr<br />
als 230 km/h drin. Aber auch in<br />
einem AMG sind wir, auch wenn<br />
wir es nicht wahrhaben wollen,<br />
den Gesetzen der Physik ausgesetzt,<br />
und die 2,5 Tonnen müssen<br />
wieder zum Stehen gebracht<br />
werden. Deshalb wäre schnelleres<br />
Fahren, selbst mit den Hochleistungsbremsen,<br />
einfach nur selbstmörderisch.<br />
Aber schon beim<br />
Anlassen des Aggregats wird klar,<br />
dass im 12-Zylinder eine unbändige<br />
Kraft steckt. Das tiefe Brummen<br />
lässt das Herz des Fahrers<br />
aus Verzückung höherschlagen<br />
und die Köpfe der umstehenden<br />
Verkehrsteilnehmer zum Wagen<br />
drehen. Die vier Auspuffrohre<br />
werden, wie schon aus den Vorgängermodellen<br />
bekannt, jeweils<br />
paarweise circa in der Mitte des<br />
Fahrzeugs nach außen gezogen.<br />
Eines der unverwechselbaren<br />
Merkmale der AMG-G-Modelle.<br />
Die Innenausstattung hat<br />
nichts mit einem Försterauto zu<br />
tun. Man findet nur feinstes Leder<br />
und Carbon. Was von außen den<br />
Charme des unverwüstlichen<br />
Klassikers ausstrahlt, verwandelt<br />
sich im Innenraum in den puren<br />
Luxus einer Limousine auf dem<br />
neuesten Stand. Dazu gehört auch<br />
das Entertainment- bzw. Infotainmentsystem<br />
mit Navi und TV.<br />
Bitte bleib!<br />
Im Laufe der Jahre werden innerhalb<br />
des Konzerns Stimmen<br />
laut, die das Ende der G-Klasse<br />
einläuten wollen. Bis jetzt hat<br />
sich das G-Modell, wie es sich<br />
für einen echten Geländewagen<br />
gehört, immer selbst aus dem<br />
Dreck gezogen. Denn von <strong>über</strong>all<br />
aus der Welt gehen von Jahr zu<br />
Jahr genug Bestellungen ein, die<br />
sein Weiterbestehen sichern. Im<br />
Moment sieht es so aus, als ob<br />
seine Existenz zumindest bis 2020<br />
gesichert ist. Ich plädiere: Baut die<br />
G-Klasse immer weiter, denn sie<br />
ist fahrende Autokultur, die man<br />
immer noch kaufen kann.<br />
01> Maskulin: AMG-Frontschürze sowie<br />
der AMG-Kühlergrill.<br />
02> Geländegängig: Zuschaltbare<br />
Differentialsperren.<br />
03> Klassisch: Reserveabdeckung in<br />
Edelstahl mit 3-D Mercedes-Benz<br />
04> Kompromisslos: AMG 6,0-<br />
Liter-V12-Biturbomotor.<br />
04<br />
95
Motor<br />
Mercedes<br />
G65 amg<br />
02<br />
A4<br />
Mercedes-Benz G65 AMG<br />
V-max in km/h<br />
230<br />
0-100 in Sek.<br />
5,3<br />
PS<br />
612<br />
Hubraum in ccm 3<br />
6000<br />
Zylinder<br />
V12<br />
Gewicht in kg<br />
2580<br />
01<br />
94<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Motor<br />
BMW 2er<br />
coupe<br />
Mit dem legendären BMW 2002 möchte<br />
ich persönlich den neuen 2er-BMW nicht<br />
vergleichen. Das Coupé aus München<br />
braucht keine Vorbilder oder Traditionen<br />
als Starthilfe. Der 2er <strong>über</strong>zeugt ganz ohne den Geist<br />
der Vergangenheit durch Fahrspaß, Handling, Motorisierung<br />
und moderne Technik.<br />
Winter in Las Vegas: Stahlblauer Himmel und <strong>über</strong> 25 Grad Celsius.<br />
In diesem Augenblick kann ich mir keinen besseren Ort auf der<br />
Welt vorstellen, <strong>über</strong> dessen Straßen ich mit dem 2er-Coupé fahren<br />
möchte. Am Steuer des M235i geht es <strong>über</strong> den Highway in Richtung<br />
Valley of Fire, einem Nationalpark mit roten Felsen (welche übrigens<br />
sehr gut zur Lackierung des Wagens passen) und gewundenen Landstraßen.<br />
Der Reihensechszylinder mit seinen 235 PS schnurrt ruhig<br />
vor sich hin, weil ich noch im ECO-Modus fahre, und weil hinter<br />
jedem der Werbeschilder ein Sheriff lauern kann. Also langsam. Obwohl,<br />
die Gefängnisse in Nevada sollen gar nicht so übel sein (rede ich<br />
mir ein). Deswegen wechsle ich in den Sportmodus und drücke aufs<br />
Gas. Auf Anhieb setzt der 2er sein Potenzial frei, und aus der Cruise-<br />
Maschine wird ein kleiner roter Teufel, der von 0 auf 100 km/h in 4,8<br />
Sekunden spurtet (diesen Wert kann jeder dank Achtgangautomatik<br />
und Launch-Control erreichen) und mit seinen 450 Nm Drehmoment<br />
den Asphalt zum Glühen bringt. Begleitet wird diese Verwandlung von<br />
einer Gänsehaut verursachenden Geräuschkulisse. Die Ingenieure, die<br />
diesen Sound designt haben, verdienen wahrlich einen Preis. Egal was<br />
noch passiert: Den Sportmodus schalte ich auf keinen Fall mehr ab!<br />
ride<br />
the<br />
devil<br />
Von Manuel Álvarez<br />
96<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Man möchte im ersten Moment<br />
denken, dass beim neuen<br />
2er einfach eine weitere Nummer<br />
für das 1-Coupé und Cabrio<br />
vergeben wurde. Das ist aber<br />
nicht so, denn es gibt deutliche<br />
Unterschiede zum 1er-Coupé.<br />
Der 2er ist im Gegensatz zum 1er<br />
um 11 Zentimeter gewachsen.<br />
Klingt zwar nicht nach viel, aber<br />
die gesamte Linie des Fahrzeugs<br />
gewinnt dadurch deutlich und<br />
wirkt erwachsener. Zudem hat<br />
BMW das Fahrwerk und die Lenkung<br />
komplett an das Coupé angepasst.<br />
Die Verlängerung kommt<br />
den Passagieren im Fond mit 2,1<br />
Zentimetern mehr Beinfreiheit<br />
und dem Fahrer mit 1,9 Zentimeter<br />
mehr Kopffreiheit zugute.<br />
Hinten geht es aber immer noch<br />
sehr eng zu. Aber seien wir doch<br />
ehrlich: Wer ein Raumwunder<br />
oder einen Transporter für eine<br />
Basketballmannschaft braucht,<br />
entscheidet sich ohnehin nicht<br />
für ein Coupé. Es geht um Optik,<br />
und diese stimmt und ent<strong>spricht</strong><br />
zu 100 Prozent dem Fahrzeugtyp.<br />
Angekommen am Valley of<br />
Fire bietet sich die Gelegenheit,<br />
das Handling des 2er auf einer<br />
Landstraße unter die Lupe zu<br />
Zusammen mit der Klappe des<br />
Auspuffs des BMW M235i geht<br />
mir bei diesem <strong>über</strong>ragenden<br />
Sound das Herz auf. Eine gut<br />
abgestimme Fahrmaschine mit<br />
326 PS. Power Pur.<br />
nehmen. Es verwundert nicht,<br />
dass der 2er hier noch mehr Spaß<br />
macht als auf dem dreispurigen<br />
Highway. Unter den wachsamen<br />
Augen eines Park Rangers und<br />
zweier Officers des Las Vegas<br />
Police Department, die explizit<br />
zu Überwachung der Geschwindigkeit<br />
abgestellt wurden, konnte<br />
ich natürlich nicht durch meinen<br />
Fahrtwind Millionen Jahre alte<br />
Felsformationen verrücken, aber<br />
Landschaft und Auto entschädigen<br />
für mein gesetzestreues<br />
Fahren. Der 2er schwingt sich<br />
mühelos durch jede Kurve. Die<br />
Richtungswechsel sind präzise,<br />
und es macht sich keine nennenswerte<br />
Seitenneigung negativ<br />
bemerkbar.<br />
Die angebotene Motorenpalette<br />
reicht von den 326 PS des<br />
kleinen Teufels bis zu 143-Diesel-<br />
PS im 218d. Der 218d markiert<br />
auch den Einstiegspreis von<br />
29.800 Euro. Wer sich für den<br />
M235i entscheidet, muss mindestens<br />
43.560 Euro investieren.<br />
Diese Preise lassen sich aber ganz<br />
leicht mit dem umfangreichen<br />
Sonderausstattungsangebot nach<br />
oben hin steigern.<br />
Mein Fazit: Der 2er ist ein<br />
gelungenes Konzept und eine Bereicherung<br />
für die Modellpalette<br />
der Münchner Autobauer.<br />
97
Lifestyle<br />
office<br />
sneakers<br />
Business as usual?<br />
No! Geh deinen Weg!<br />
Echter Stil.<br />
Keine Kompromisse.<br />
Und schon ein Klassiker –<br />
der Low-Top Aaron Sneaker<br />
von Onitsuka Tiger.<br />
Foto<br />
Styling<br />
Model<br />
Oliver Jupe<br />
Alessandra Amparo<br />
Michele Valentini<br />
98<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Perfect IN STYLE<br />
TURNSCHUHE IM BURO<br />
Die gehen!<br />
Von Sue Diederichs<br />
Puma Street Climb III Hoher Kultfaktor. Von Alexander McQueen und mit<br />
der Farbe Blue Ribbon ein Highlight der neuen Frühlings-/Sommerkollektion<br />
2014. Wo? PUMA Stores und www.shop.puma.de. 210 Euro<br />
GEOX U Smart Peter Parker würde<br />
ihn tragen. Sneaker mit Spiderman<br />
Feeling. Material Leder und Nylon. In<br />
den Farben Blau/Orange/Weiß und in<br />
Weiß/Blau/Weiß erhältlich. Wo? GEOX<br />
Stores und www.geox.com. 110 Euro<br />
Fotos: Hersteller · Deichmann<br />
Paul Smith Cobalt Blue Maharam Stripe Aesop Trainers Ultra stylisch.<br />
Der Sneaker von Modedesigner Paul Smith. Mit dem Stoff ‚Maharam Stripes’, den<br />
Smith exklusiv für das traditionsreiche New Yorker Textilunternehmen Maharam<br />
entwarf. Wo? www.paulsmith.co.uk. 248 Euro<br />
Für Modefans: Der Store<br />
von Paul Smith hat auf der Hohe<br />
Bleichen in Hamburg eröffnet.<br />
München und Berlin sollen<br />
Converse Chuck Taylor All Star<br />
Hi Converse Chuck – High-Top Klassik<br />
der ersten Stunde. Material Canvas.<br />
Farbe: Radio Blue. Weitere Farben<br />
aus der Seasonal Colours Kollektion<br />
2014: Terracotta, Jungle Green, Citronelle,<br />
Lavender Glow, Peppermint.<br />
Erhältlich z. Bsp. bei Zalando.de oder<br />
FootLocker.eu. 70 Euro<br />
99
Lifestyle<br />
office<br />
sneakers<br />
Nike Blazer Lux Der Nike Blazer Lux Männerschuh schaffte es vom Spielfeld auf die<br />
Straße und verbindet Nikes kultige, aus den 70ern bekannte Silhouette mit erstklassigen<br />
Materialien für geschmeidigen Retro-Stil. Kombiniertes Obermaterial aus dunklem<br />
Denim, Textil und Leder. Wo? Nike Stores und www. nike.com. 100 Euro<br />
adidas Superstar 2 Seit 1970 zeigt sich dieser Klassiker von adidas. Jetzt hat er ein fresh up<br />
erfahren, mit umweltfreundlichem Obermaterial aus Full-Grain-Leder sorgt er für Komfort und<br />
ein weiches Tragegefühl. Zum edlen Businessoutfit einfach perfekt. 90 Euro<br />
Vans Authentic black Pures Understatement im Office. Der Vans Authentic gehört zu den unverkennbaren<br />
Vans Core Classic Modellen. Sein schlichter Style hat hohen Wiedererkennungswert durch das<br />
typische Vans Logopatch an der Ferse. Obermaterial aus Canvas. 65 Euro<br />
Klare Ansage IM BÜRO?<br />
Klassisch. Aber COOL!<br />
Converse Chuck Taylor All Star<br />
Double Zip Ultimativ cool und aus der<br />
Premium Kollektion. Geeignet für High<br />
End Styling im Büro zwischen sportlich<br />
und edel. Material Leder. Farbe Schwarz/<br />
Turtledove. Wo? Z. Bsp. bei Zalando.de,<br />
FootLocker.eu. 100 Euro<br />
Looks good!<br />
Mit der richtigen Kombi<br />
sehen Sneakers sogar zu<br />
Klassikern super aus...<br />
Foto<br />
Styling<br />
Model<br />
Oliver Jupe<br />
Alessandra Amparo<br />
Michele Valentini<br />
100<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
Bally Sneaker Ainor White Yellow<br />
Gerade den Sommeranzug in hellem<br />
Leinen in der Hand? Die perfekte Begleitung<br />
für den GREAT SNEAKER GATSBY:<br />
edel aus Kalbsleder gefertigt passt der<br />
Ainor von Bally zum Dandy-Stil. Außer<br />
den Farben Weiß und Gelb, ist er noch<br />
mit roten oder blauen Farbakzenten<br />
erhältlich. Wo? Den Edelsneaker gibt’s<br />
im Bally Shop oder online unter<br />
www.bally.com. 350 Euro<br />
style tipp: Business & Sneaker<br />
Sneaker passend zur Farbe von Sakko, Weste, Hemd oder Anzug tragen.<br />
So wirkt jede Sneaker-Kombi mühelos elegant! Farblich passende Krawatte?<br />
Unbedingt! Mehr hipper Kontrast zu Sneaker geht nicht ...<br />
Tommy Hilfiger London 1A Mykonos Blau Die Sneaker aus<br />
der Hilfiger Denim SS14 Kollektion zeigen die für die Sommerkollektion<br />
typisch dicke Sohle aus Gummi. Obermaterial ist Leder.<br />
Die Farbe – Mykonos Blau – macht jetzt schon Lust auf Urlaub!<br />
Wo? TH Stores und www.tommy.com. 120 Euro<br />
Venice Sneaker Grün macht<br />
Laune! Die ultimative Farbe für den<br />
Büro-Dschungel. Kultige Sneaker von<br />
Venice. Gesehen bei DEICHMANN.<br />
www.deichmann.com. 30 Euro<br />
K-Swiss & Billy Reid Tre<br />
Emme Break Leather Fünf<br />
Streifen sollt ihr sein: K-Swiss<br />
und der Designer Billy Reid<br />
führen ihre erfolgreiche<br />
Kooperation auch 2014 fort. Den<br />
Tre Emme Break Leather gibt es<br />
als Lo- sowie als Mid-Version.<br />
Roughes Leder mit Crinckle-<br />
Effekt verleiht dem Style einen<br />
Vintage-Touch. Perfekt zum<br />
lässigen Sommerlook im Büro.<br />
Wo? www.k-swiss.com. 110 Euro<br />
101
Lifestyle<br />
käse<br />
käse<br />
welt<br />
Käse ist mehr als ein Nahrungsmittel,<br />
Käse ist Lebensfreude, Genuss<br />
und Kulturgut in einem. Die<br />
Arten und Geschmacksrichtungen<br />
sind so vielfältig wie die Dinge,<br />
die Menschen damit machen. Wir<br />
haben die Fakten und manches<br />
Interessante zusammengetragen.<br />
Von Arnd Wängler<br />
102<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
103
Lifestyle<br />
käse<br />
Es sind wahrscheinlich<br />
<strong>über</strong><br />
3.000 Jahre,<br />
die der Käse<br />
den Menschen begleitet und<br />
ihm Genuss verschafft. Was am<br />
Anfang wohl eher durch Zufall<br />
entdeckt wurde, ist inzwischen<br />
eine richtige Kunst geworden,<br />
und die Rezepturen mancher<br />
Käsesorten werden besser gehütet<br />
als das Coca Cola-Originalrezept.<br />
Um die mehr als 1.000 verschiedenen<br />
Käsespezialitäten zu<br />
unterscheiden, macht es Sinn, sie<br />
in Gruppen einzuordnen. Damit<br />
ergibt sich ein erster Rückschluss<br />
auf Charakter, Geschmack und<br />
Verwendungsmöglichkeiten von<br />
Käse. Die einfachste Unterscheidung<br />
ist der Wassergehalt, der<br />
bestimmt, wie fest oder weich ein<br />
Käse ist. Je mehr Wasser enthalten<br />
ist, desto weicher und cremiger ist<br />
der Käse. Sorten wie der Parmesan,<br />
die lange gelagert werden,<br />
enthalten weniger Wasser, sind<br />
fester und in der Regel auch<br />
würziger. Im Wesentlichen gibt es<br />
sechs Käsegruppen*: Schnittkäse,<br />
Halbfester Schnittkäse, Hartkäse,<br />
Sauermilchkäse, Weichkäse<br />
und Frischkäse. Dazu gibt es<br />
dann noch Käsespezialitäten, die<br />
aus anderer Milch als Kuhmilch<br />
gemacht sind. Ziegenkäse und<br />
Schafskäse erfreuen sich zum<br />
Beispiel größter Beliebtheit. Auch<br />
die Zubereitung gewinnt an Bedeutung.<br />
Manche Weichkäsearten<br />
werden als Ofenkäse angeboten.<br />
So wird aus Milch Käse<br />
Aus Milch wird Käse, wenn die<br />
Milch sauer wird und sich Eiweiß,<br />
Fett, Milchzucker und Mineralstoffe<br />
von der flüssigen Molke<br />
trennen. Dazu wird zunächst die<br />
Milch gefiltert und pasteurisiert<br />
(außer für Rohmilchkäse). Der<br />
Fettgehalt des späteren Käses<br />
wird durch Beimengung von<br />
Magermilch oder Rahm erreicht.<br />
Der Käsemeister gibt der Milch<br />
nun sogenannte Starterkulturen<br />
(Milchsäurebakterien) und danach<br />
Lab (ein Gemisch aus den Enzymen<br />
Chymosin und Pepsin) zur<br />
Gerinnung bei. Dabei entsteht eine<br />
Verdickung des späteren Käses, die<br />
sogenannte „Dickete“. Hat diese<br />
die richtige Festigkeit, wird sie mit<br />
der Käseharfe in Stücke zerteilt<br />
(Käsebruch). Je kleiner die Bruchstücke<br />
sind, desto härter wird später<br />
der fertige Käse, große Stücke<br />
werden dabei zu Weichkäse.<br />
Der Käser (oder auch Fromager)<br />
muss jetzt sein Können<br />
einbringen und abschätzen, wann<br />
der Käsebruch bereit ist, um in<br />
die sortentypische Form gebracht<br />
zu werden. Dabei wird die restliche<br />
Molke aus dem Käse gepresst.<br />
Ganz wichtig ist nun das Salzbad,<br />
das nicht nur schädliche Bakterien<br />
fernhält, sondern auch die<br />
Bildung einer Rinde fördert. Ab<br />
diesem Augenblick wird so ein<br />
Käse besser behandelt als manch<br />
*<br />
Halbfester Schnittkäse (Butterkäse, Roquefort, Saint Albray)<br />
Schnittkäse (Gouda, Tilsiter, Edamer, Appenzeller)<br />
Hartkäse (Parmigiano Reggiano, Pecorino)<br />
Sauermilchkäse (Harzer Käse, Mainzerkäse, Handkäse)<br />
Weichkäse (Camembert, Brie, Romadur)<br />
104<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
JEDEN MONAT NEU AM KIOSK<br />
ODER ONLINE BESTELLEN UNTER<br />
WWW.COLORFOTO.DE/<br />
BESTELLUNG<br />
WENN GUTE<br />
BILDER IHR<br />
MOTIV SIND
Lifestyle<br />
käse<br />
andere Speise. Er wird gewendet,<br />
gebürstet und gewaschen oder<br />
sogar mit Edelschimmel veredelt.<br />
Das kann zwölf Monate oder länger<br />
dauern und macht aus dem<br />
Käse ein Individuum mit Seele<br />
und Charakter.<br />
Echt edel<br />
Manche Käsesorten heißen wie<br />
der Roquefort nicht nur edel, sie<br />
sind es dank edelster Pilzkulturen<br />
für den Genießer auch und<br />
erzielen deshalb auch höchste<br />
Preise. Mit Schimmel veredeln?<br />
Ja, genau, der Roquefort ist ein<br />
Blauschimmelkäse, der aus bester<br />
Schafsrohmilch gewonnen wird.<br />
Der Blauschimmel (Penicillium<br />
Roqueforti) ist für den Menschen<br />
unschädlich und wächst bei richtiger<br />
Lagerung im Reifungskeller<br />
innerhalb von 3 bis 6 Monaten.<br />
Damit der Käse durch und durch<br />
von dem Blauschimmel durchsetzt<br />
wird, sticht der Käser Löcher<br />
hinein. Dadurch kommt Sauerstoff<br />
in den Käse. Genau den lieben die<br />
Edelpilze und gedeihen prächtig.<br />
Nun kann sich nicht jeder dahergelaufene<br />
Blauschimmelkäse auch<br />
Roquefort nennen, sondern nur<br />
die, die in den natürlichen Höhlen<br />
von Roquefort-sur-Soulzon ihre<br />
Reife erfahren haben, dürfen sich<br />
mit dem AOC-Siegel (Appellation<br />
d’Origine Contrôlée als kontrollierte<br />
Herkunftsbezeichnung)<br />
schmücken. Neben dem Roquefort<br />
ist auch der Saint Agur ein<br />
hervorragender Blauschimmelkäse<br />
und eine gute Alternative.<br />
Beste Freunde<br />
Käse und Wein gehören schon<br />
immer zusammen denn sie ergänzen<br />
sich im Geschmack, wenn<br />
die Beziehung zwischen Käse<br />
und Wein stimmt. Aber nicht<br />
jeder Käse passt zu jedem Wein.<br />
Generell kann man sagen, dass<br />
Weine und Käse aus derselben<br />
Region bestens zusammenpassen.<br />
Auch sollten der Wein und der<br />
Käse in etwa ein gleich starkes<br />
Aroma haben. Lange gereifte und<br />
kräftige Käsesorten passen zu<br />
gehaltvollen, vollmundigen Weinsorten.<br />
Feinaromatische Sorten<br />
passen dementsprechend besser<br />
zu dezenten Weinsorten. Berühmt<br />
für eine süße Kombination ist die<br />
Spezialität aus leckeren Cantucci<br />
und dem süßen Vin Santo, die in<br />
der Toskana gerne serviert wird.<br />
Auch das Zusammenspiel von<br />
Süße und Säure kann interessante<br />
Geschmackserlebnisse hervorzaubern.<br />
Eine Trockenbeerenauslese<br />
oder ein Eiswein harmonieren hervorragend<br />
mit salzigen oder säuerlichen<br />
Sorten. Doch Achtung! Hat<br />
der Wein zu viel Säure, dann kann<br />
er sich mit der Säure der Milch zu<br />
einem bitteren Geschmackseindruck<br />
vereinen. Eine Erfahrung,<br />
die man sich sparen kann. Generell<br />
vertragen aber cremigere Käsesorten<br />
mehr Säure im Wein.<br />
Wer keinen Wein oder<br />
Alkohol mag, kann auch gerne<br />
etwas experimentieren. Würzige<br />
Rotschimmelkäse passen bestens<br />
zu Pils oder Altbier. Aber auch<br />
Kombucha oder ein feiner Tee<br />
passen sehr gut zum Käse. Mit<br />
einem Glas Apfelcidre oder Apfelsaft<br />
schmeckt weißer Edelpilzkäse<br />
ganz hervorragend.<br />
Der teuerste Käse<br />
der Welt<br />
Den wohl teuersten Käse der<br />
Welt mit rund 3.600 Euro/kg<br />
hat wohl einmal der bekannte<br />
Affineur Volker Waldmann besessen.<br />
Er hat <strong>über</strong> 20 Jahre lang<br />
einen Ziegenmilchkäse gehegt<br />
und gepflegt, bis er diesen dann<br />
an ein Spezialitätenrestaurant<br />
in Dubai verkaufen konnte. Ein<br />
Einzelfall, denn so einen Käse<br />
züchtet man nur ein- oder zweimal<br />
im Leben. Gute Chancen auf<br />
den Titel hat aber auch Elchkäse.<br />
Der ist deshalb so teuer, weil es<br />
einfach sehr wenig Elchmilch<br />
gibt. Erstens können nur zahme<br />
Elchkühe gemolken werden,<br />
zweitens ist der Ertrag mit 300<br />
Litern pro Jahr recht gering. Dafür<br />
ist der Geschmack dann auch<br />
kräftiger als der aus Kuhmilch<br />
und hat einen leicht säuerlichen<br />
Geschmack, der an griechischen<br />
Feta erinnert. Die Preise gehen<br />
bei rund 500 Euro pro Kilo los,<br />
können aber auch schon mal bis<br />
zum Doppelten ansteigen, wenn<br />
die Saison von Mai bis September<br />
schlecht war.<br />
Wie kommen die<br />
Löcher in den Käse?<br />
Gibt es Zwerge, die die Löcher in<br />
den Käse stechen, schießen oder<br />
bohren? Nein, die Wahrheit ist<br />
eine rein chemisch-physikalische,<br />
denn in jedem Käse steckt CO2,<br />
das durch die Bakterienkulturen<br />
während der Reifung produziert<br />
wird. Die Größe der Löcher<br />
106<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZin april 2014
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Lifestyle<br />
käse<br />
hängt von der Temperatur der<br />
Lagerstätte ab. Je wärmer es bei<br />
der Lagerung war, desto größer<br />
werden die Löcher. Übrigens sind<br />
100 Gramm Käse mit Löchern<br />
genauso schwer wie 100 Gramm<br />
ohne Löcher...<br />
Käse, der keiner ist<br />
Auf vielen Pizzen und Hamburgern<br />
ist Käse, der seinen Namen<br />
zu Unrecht trägt, denn er hat<br />
keine Spur echten Käses in sich.<br />
Dieser Kunstkäse wird auch<br />
Analogkäse genannt. Er wird aus<br />
Wasser, Milch-, Soja- oder Bakterieneiweiß<br />
und Pflanzenölen<br />
wie Palmöl als Grundstoff, teils<br />
auch aus Stärke hergestellt. Dazu<br />
kommt noch eine Mixtur aus<br />
Emulgatoren, Aroma- und Farbstoffen,<br />
Salz und Geschmacksverstärkern.<br />
Da dieser „Käse“ nicht<br />
reifen muss, spart er viel Zeit und<br />
damit Kosten. Direkt schädlich ist<br />
Analog-Käse nicht und für Veganer<br />
sogar die einzige Möglichkeit,<br />
eine Art Käse zu essen.<br />
Käse essen als Erlebnis<br />
Eines der Schweizer Nationalessen<br />
ist das Raclette. Der Name<br />
geht auf das französische Wort<br />
„racler“, also „schaben“ zurück.<br />
Beim Raclette-Essen sitzt man<br />
gemütlich vor einem Raclette-<br />
Grill. Entweder ist der Käse eingespannt<br />
und wird erhitzt, oder<br />
es ist ein Elektrogrill, in den<br />
kleine Schälchen mit dem Käse<br />
und allerlei Zutaten geschoben<br />
und gegrillt werden. Auf jeden<br />
Fall gehört dieses kulinarische<br />
Ereignis in die Kategorie „Slow<br />
Food“, bei dem du dir richtig<br />
Zeit nehmen solltest.<br />
Das gilt auch für das Käsefondue<br />
(ebenfalls aus dem<br />
Französischen „fondue“ für<br />
„geschmolzen“), das sich ebenfalls<br />
großer Beliebtheit erfreut. Dabei<br />
wird ein Topf mit einer Mischung<br />
aus Käse und Weißwein, einem<br />
Schuss Kirsch und nach Belieben<br />
Knoblauch und Pfeffer gefüllt<br />
und erhitzt. Mit Fondue-Gabeln<br />
werden nach dem Schmelzen des<br />
Käse Brotstückchen in denselben<br />
getaucht und ummantelt. Seit „Asterix<br />
bei den Schweizern“ soll es<br />
dabei ja allerlei Aufgaben für diejenigen<br />
geben, die ihr Brotstückchen<br />
im Fonduetopf verlieren...<br />
Die Idee, die hinter dem Käsefondue<br />
steckt, wurde von der Industrie<br />
aufgegriffen und zu einem<br />
Produkt mit dem Namen Ofenkäse<br />
verarbeitet. Ofenkäse ist ein<br />
kleiner Käselaib aus Weichkäse<br />
wie Camembert. Er wird in einer<br />
Holzspanschachtel geliefert und<br />
ist in diversen Geschmacksrichtungen<br />
(Basilikum, Chili, Kräuter<br />
der Provence etc.) erhältlich.<br />
Nach dem Erhitzen im Ofen wird<br />
er aufgeschnitten und mit Brot<br />
wie ein Käsefondue gegessen. Die<br />
Schale des Käses verbleibt dabei<br />
in der Holzspanschachtel.<br />
108<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZin april 2014
Käse als Sportgerät<br />
Käserennen haben diesmal<br />
nicht die Schweizer, sondern<br />
die durchaus für ihre skurrilen<br />
Einfälle bekannten Engländer<br />
erfunden. Das „The Cooper‘s<br />
Hill Cheese-Rolling and Wake“<br />
dauert vier Tage und hat eine<br />
lange Tradition, die angeblich bis<br />
in die Römerzeit zurückreicht.<br />
Ob das stimmt, ist unklar, aber<br />
zumindest für die letzten 200<br />
Jahre ist es belegt. Ziel ist es,<br />
einen Laib Gloucester-Käse, der<br />
den Cooper‘s Hill hinuntergerollt<br />
wird, zu fangen. Das ist so ziemlich<br />
unmöglich, weil der Käse<br />
bis zu 70 km/h schnell wird. So<br />
gewinnt am Ende der schnellste<br />
Mann bzw. die schnellste Frau.<br />
Die Sinnlosigkeit des Treibens<br />
zeigt sich auch daran, dass<br />
während der Rationierungsjahre<br />
1941 bis 1954 eine Holzscheibe<br />
statt eines echten Käse gerollt<br />
wurden. Etwas gesitteter, aber<br />
ebenso lustig geht es Anfang Mai<br />
im englischen Stilton zu, Dort<br />
wird der Käse richtig <strong>über</strong> die<br />
Straßen gerollt. Dabei dürfen<br />
die Teams den Käse nur mit den<br />
Händen vorwärtsrollen – und die<br />
Strecke ist lang!<br />
Käse selbst<br />
verfeinern<br />
Mit etwas Kreativität kannst du<br />
deinen Käse selbst verfeinern.<br />
Dazu kaufst du deinen Lieblingskäse,<br />
eine Flasche Wein (rot oder<br />
weiß) und einen feinen Käsebohrer.<br />
Nun bohrst du ein Loch<br />
in deinen Käse und füllst z.B.<br />
mit einer Spritze etwas von dem<br />
Wein ein. Dann verschließt du<br />
die Löcher wieder mit dem herausgebohrten<br />
Käse und legst ihn<br />
zum Reifen in den Keller. Dann<br />
trinkst du noch ein Glas der<br />
Flasche Wein und freust dich auf<br />
den veredelten Käse. Lecker sind<br />
auch Variationen mit verschiedenen<br />
Salzarten wie Fleur des<br />
sel oder anderen Gewürzen. Mit<br />
Käse ist deiner eigenen Kreativität<br />
keine Grenze gesetzt.<br />
Bayerischer Obazda<br />
Kennst du nicht? Solltest du aber,<br />
denn der Obazde (von obazn,<br />
wie anrühren, anmachen) ist<br />
eine bayrische Käsespezialität,<br />
die es in vielen Variationen gibt.<br />
Besonders in der Biergartensaison<br />
gehen davon Tonnen <strong>über</strong><br />
die Biertische. Er schmeckt besonders<br />
zu Bier und Salzstangen<br />
sehr lecker. Dabei ist das Rezept<br />
für guten Obazden immer das<br />
Geheimnis des Biergartenwirtes.<br />
Wer will, kann sich aber auch<br />
selbst versuchen. Hauptbestandteile<br />
sind: reifer Camembert,<br />
Butter, Salz, Pfeffer, Paprikapulver<br />
und eine halbe Zwiebel. Oft<br />
kommt noch etwas Kümmel hinzu.<br />
Damit steht das Grundgerüst.<br />
Nun kann man noch etwas Bier<br />
oder Wein hinzugeben oder auch<br />
einen kleinen Obstler. Wenn du<br />
Butter durch Quark oder Frischkäse<br />
ersetzt, wird der Obatzde<br />
milder und cremiger, ein Schuss<br />
Sahne kann auch nicht schaden.<br />
Die Zubereitung ist denkbar<br />
einfach, denn alles wird mit<br />
einer Gabel zerdrückt und nach<br />
gewünschter Konsistenz verrührt.<br />
Als Dekoration dienen frisches<br />
Schnittlauch, Zwiebelringe<br />
und gerne auch Radieschen<br />
oder Rettich. Nun noch etwas<br />
Roggenbrot oder eine Brezel<br />
dazu, und fertig ist die leckere<br />
Kalorienbombe.<br />
Fitmacher Käse<br />
Wie bei allem kommt es auch<br />
beim Käse auf die Menge an.<br />
Natürlich schmecken die fetthaltigen<br />
Käsesorten meistens<br />
hervorragend. Deshalb solltest<br />
du maximal 100 g am Tag von<br />
ihnen essen. Als Naturprodukt<br />
aus Milch ist Käse aber auch<br />
eine wichtige Vitamin-, Protein-<br />
und Mineralstoffquelle. Käse<br />
liefert besonders das wichtige<br />
Vitamin B12, das für die Bildung<br />
roter Blutkörperchen und den<br />
Energiestoffwechsel sowie das<br />
Immunsystem zuständig ist. Wer<br />
unter Laktoseintoleranz leidet,<br />
findet heute eine reiche Auswahl<br />
laktosefreier Käsesorten in den<br />
Kühlregalen. Auch die meisten<br />
Hartkäsesorten sind fast laktosefrei,<br />
denn durch die Lagerung<br />
wird die Laktose umgewandelt.<br />
Genuss mit Zukunft<br />
Der weltweite Käsekonsum steigt<br />
von Jahr zu Jahr, inzwischen<br />
haben auch die Chinesen und<br />
andere asiatische Länder mehr<br />
und mehr den Käse für sich<br />
entdeckt. Grund dafür ist nicht<br />
nur das vorhandene Angebot,<br />
sondern auch die immer neuen<br />
Käsekreationen, die auf den<br />
Markt kommen. Das gilt nicht<br />
nur für die bekannten Käsesorten,<br />
sondern auch für die<br />
Spezialitätenkäse vieler kleiner<br />
Käsereien, die eindeutig auf dem<br />
Vormarsch sind. Da kann man es<br />
gerade noch verschmerzen, dass<br />
die Appenzeller ihr Käsegeheimnis<br />
nie preisgeben werden.<br />
109
<strong>DMAX</strong><br />
TV programm<br />
highlights<br />
APRIL<br />
so empfängst du dmax<br />
Du empfängst <strong>DMAX</strong> und <strong>DMAX</strong><br />
HD <strong>über</strong> Satellit, Kabel und IPTV<br />
in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz in folgenden Netzen und<br />
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Mal eben einen Flieger gekauft und im Rückstand mit der Zahlung?<br />
Achtung, denn die Inkasso-Piloten von Airplane Repo sind schnell,<br />
wenn es darum geht, die unbezahlte Ware zurückzuholen. Und wenn<br />
das Flugzeug weg ist? Wie wäre es denn mit Fischen oder Angeln?<br />
Das kann beruhigend oder nervenaufreibend wirken... Mehr Infos zu<br />
Sendezeiten und weiteren Highlights findest du auf dmax.de<br />
Deutschland<br />
Kabel<br />
Kabel Deutschland<br />
•<br />
Unitymedia • •<br />
Kabel BW • •<br />
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Telecolumbus • •<br />
Primacom • •<br />
Netcologne • •<br />
ImmoMediaNet<br />
•<br />
KMS Kabel & Medien Service •<br />
Willy.tel<br />
•<br />
Wilhelm.tel<br />
•<br />
Satellit<br />
Astra<br />
•<br />
HD+<br />
•<br />
IPTV<br />
Deutsche Telekom<br />
•<br />
Vodafone • •<br />
Zattoo<br />
•<br />
Österreich<br />
Kabel<br />
UPC Austria<br />
•<br />
Salzburg AG<br />
•<br />
Kabelsignal AG<br />
•<br />
Liwest<br />
•<br />
B.Net Burgenland Telekom •<br />
Satellit<br />
Astra<br />
•<br />
HD Austria<br />
•<br />
IPTV<br />
A1 Telekom Austria • •<br />
Schweiz<br />
Kabel<br />
UPC Cablecom • •<br />
Digital Cable Group • •<br />
Satellit<br />
Astra<br />
•<br />
IPTV<br />
Swisscom • •<br />
Sunrise<br />
•<br />
ab märz<br />
NEUE<br />
FOLGEN<br />
Freestyle-Fischen mit Eric Young<br />
Mit einem Hai am Haken auf dem Paddleboard: Eric Young ist nicht der Typ, der sich im<br />
Morgengrauen auf einen Klappstuhl setzt und wartet, bis ein Fisch anbeißt. Stattdessen<br />
braucht das Muskelpaket auch beim Angeln jede Menge Action: so, wie er es als Profi-Wrestler<br />
aus dem Ring kennt. Egal, ob beim Segelfisch-Angeln auf dem selbst gebauten Floß in<br />
Florida oder beim „Amberjack“-Fischen vom Jetski aus – für Eric zählt vor allem der Spaßfaktor.<br />
Als echter Adrenalin-Junkie sucht der bärtige Kleiderschrank bei jeder Gelegenheit<br />
den ganz besonderen Kick. Klar, dass für ihn nur Freestyle-Fischen infrage kommt.<br />
110<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
NEUE<br />
SERIE<br />
ab märz<br />
Airplane Repo – Die Inkasso-Piloten<br />
Sie sind Top-Piloten und Abenteurer in einem – ihr Job ist es, millionenschwere Flugzeuge sicherzustellen. Wenn sich ein Käufer ohne Bezahlung<br />
aus dem Staub macht oder seine Raten nicht bezahlt, sorgen die „Repo Men“ dafür, dass der Besitzer nicht auf dem Schaden sitzen bleibt.<br />
Selbstredend braucht man für diesen außergewöhnlichen Job mehr als einen gültigen Pilotenschein. Doch Mike Kennedy und seine Berufskollegen<br />
sind mit allen Wassern gewaschen, kennen die verschiedenen Flugzeugmodelle und sämtliche Tricks der Schuldner. Egal, ob Learjet,<br />
Beechcraft Baron 58 oder Cessna: Zunächst machen die Profis den Flieger in Detektiv-Manier ausfindig, anschließend bringen sie ihn in die Luft.<br />
Angel-Duell- Zwei<br />
Profis am Haken<br />
Angeln ist ein reiner Männersport? Über<br />
solche Klischees kann Barbara „Babs“ Kijewski<br />
nur schmunzeln, denn in der Szene hat<br />
sich längst herumgesprochen: Diese Frau<br />
versteht etwas vom Fischen. Vom Wobbler<br />
bis zur Spinnrute: „Babs“ hat den Dreh raus!<br />
Wenn sie nicht gerade Raubfische fängt,<br />
schreibt die gebürtige Berlinerin Kolumnen<br />
für diverse europäische Fachzeitschriften.<br />
Und in dieser Doku-Serie nimmt es die hübsche<br />
Blondine mit einem der erfahrensten<br />
Angler Deutschlands auf: Auwa Thiemann.<br />
Von Norwegen <strong>über</strong> die Niederlande bis nach<br />
Österreich, in Europas Seen und Flüssen<br />
machen die eingefleischten Petrijünger gemeinsam<br />
mit ihren Teams Jagd auf Zander,<br />
Barsche und Forellen.<br />
ab märz<br />
NEUE<br />
SERIE<br />
111
impressum<br />
Impressum<br />
die nächste Ausgabe<br />
erscheint am<br />
09.04.2014<br />
Chefredaktion<br />
Anja Deininger, [v. i. S. d. P.]<br />
Stellvertretung<br />
Manuel Álvarez<br />
Art director<br />
Patrick Diepold<br />
rEdaktion<br />
Manuel Álvarez [mar], Michael Außerbauer [aum],<br />
Anja Deininger [ad], Arnd Wängler [aw]<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe Sue Diedrichs, Sebastian Stoll, Jan Fleischmann, Christoph Hoppe,<br />
Manuel Masiero, Zsuzsanna Thot, Karolin Langfeldt [Freunde von<br />
Freunden, fvonf.com]<br />
Schlussredaktion<br />
elke Christine Knitter<br />
Anschrift der Redaktion<br />
Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar bei München,<br />
Tel. 089 25556-1111, Fax 089 25556-1186<br />
[<strong>DMAX</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint monatlich]<br />
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Kontakt zum Anzeigenteam Kerstin Engler, Tel. 089 25556-1111, Fax 089 25556-1196<br />
Anzeigenleitung<br />
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112<br />
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In der Pfanne<br />
langsam kross<br />
bruzzelnd, so<br />
lecker mundwässernd<br />
duftend…<br />
Speck ist einfach<br />
unglaublich köstlich,<br />
egal ob im<br />
Rührei, einfach<br />
so gebraten, im<br />
Salat (ein Zugeständnis<br />
an die<br />
Gesundheit!),<br />
auf einem Burger,<br />
in Soßen.<br />
Speck geht<br />
einfach gut mit<br />
vielen anderen<br />
Lebensmitteln.<br />
Mit Sicherheit hat nicht nur ein Mann schon mal davon geträumt,<br />
statt eines Duftbaums mit Tannenduft lieber das aromatische Aroma<br />
gebratenen Bacons in der Nase zu haben. Im Auto zum Beispiel,<br />
oder im Bad. Überall, wo man eben Lufterfrischer einsetzt.<br />
Und tatsächlich, einen Bacon-Lufterfrischer gibt es wirklich! Ein<br />
Traum. Aber nicht nur den, denn zahlreiche Produkte, die ansonsten<br />
stinklangweilig sind, gibt es tatsächlich mit lecker Bacon-Geschmack.<br />
Am naheliegendsten sind Bonbons und Minzpastillen. Statt langweilig<br />
Zitronenguttis zu zullen, lutschen wir ab jetzt lieber Speckbonbons.<br />
Und damit der Tag schon gut anfängt: Auch in der Körperpflege<br />
findet sich das ein oder andere speckaromatisierte Produkt. Duschgel<br />
mit Bacon-Duft, damit wir den ganzen Tag wie ein Frühstücksbuffet<br />
riechen. Zahnpasta mit Bacon-Geschmack – viel cooler als<br />
langweilige Minzpaste. Und für zwischendrin: Zahnstocher mit<br />
Bacon-Aroma. Der Hammer!<br />
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114<br />
<strong>DMAX</strong> MAGAZIN april 2014
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