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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s The Byrds (Vorschau)

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CD<br />

REVIEWS<br />

ECHO<br />

VISIONS<br />

An Cover-Versionen scheiden sich seit<br />

jeher die Geister, manchen sind die<br />

Versuche, bekannte Hits neu zu interpretieren,<br />

ein Graus, andere können gar<br />

nicht genug davon kriegen. Beste Ware<br />

für die Letztgenannten bietet VISIONS<br />

der Formation Echo, hinter der sich der<br />

Gitarrenvirtuose Gerd Klein verbirgt.<br />

Zusammen mit befreundeten Musikern<br />

– darunter Chris Tanzza (Komm’Mit<br />

Mann!s), Ernst Urban (Marrakesh Express)<br />

und Mani Neumann (Farfarello)<br />

– hat er sich ein breites Spektrum<br />

an hochklassigen Vorlagen ausgesucht<br />

und diese dann (vorwiegend akustisch)<br />

neu interpretiert. Er führt das (vielen<br />

nur in der Whitesnake-Ausgabe<br />

bekannte) “Ain’t No Love In <strong>The</strong><br />

Heart Of <strong>The</strong> City” zurück zu seinen<br />

70er-R&B-Wurzeln, macht aus dem<br />

Blackmore/Dio-Rocker “Catch <strong>The</strong><br />

Rainbow” eine mitreißende Folkballade<br />

(klasse Vocals von Bea Trattner!),<br />

verpasst R.E.M.s “<strong>The</strong> One I Love”<br />

Westcoast-Feeling. Stark!<br />

(m² <strong>Music</strong>/inakustik, 2014,<br />

11/48:28) us<br />

BRIAN POOLE &<br />

THE TREMELOES<br />

LIVE AT THE BBC 1964–67<br />

1958 gegründet,<br />

spielten<br />

Brian<br />

Poole<br />

und seine Tremeloes<br />

über<br />

200 Sessions<br />

für die BBC,<br />

die ersten schon vor dem Durchbruch<br />

1963 mit “Twist And Shout”. Einige<br />

Raritäten der Beatcombo hat BGO für<br />

diese Doppel-CD ausgegraben, die<br />

sich auf die Zeit von 1964 bis 1967<br />

konzentriert. Die Ansagen nerven,<br />

einige der Interviews mit Brian Poole<br />

sind interessant, vor allem aber zeigte<br />

die Band, dass sie handwerklich einiges<br />

drauf hatte, ansprechenden<br />

Chorgesang bot, sich Fremdvorlagen<br />

clever zueigen machte (Buddy Holly,<br />

Marty Wilde alias Frere Mans<strong>to</strong>n,<br />

Roy Orbison, Bob Dylan). Neben<br />

einigen Poole-Solo-Aufnahmen sind<br />

auch Songs enthalten, die die Tremeloes<br />

nur bei der BBC, nie aber auf<br />

Platte präsentierten (“It’s All Over<br />

Now Baby Blue”, “Like A Rolling<br />

S<strong>to</strong>ne”, “Loving You Is Sweeter Than<br />

Ever”). Schöne Reminiszenz!<br />

(BGO/H’Art, 2013,<br />

21/56:02, 16/44:41) pro<br />

SYDNEY YOUNGBLOOD<br />

BLACK MAGIC<br />

Eingängig, tanzbar, soulig, unüberhörbar<br />

mit 70er/80er-Jahre-Einschlag,<br />

so tönt Sydney Youngblood 2014.<br />

Also der Mann, der 1989 mit “Sit And<br />

Wait” und “If Only I Could” zwei unzerstörbare<br />

Hits kreierte und nun mit<br />

BLACK MAGIC sein erstes Album<br />

seit 20 Jahren veröffentlicht. Die Pop-<br />

Soulaufnahmen waren aus rechtlichen<br />

Gründen länger auf Eis gelegen, klingen<br />

gefällig, sind an einigen Stellen<br />

einen Tick zu glatt produziert, dürften<br />

in Disko<strong>the</strong>ken auf die Tanzfläche locken<br />

– und die Stimme beeindruckt<br />

immer noch. Natürlich dürfen beide<br />

Hits in aktualisierter Bearbeitung<br />

nicht fehlen, bei “Sit And Wait” handelt<br />

es sich um die bereits erhältliche<br />

Duettfassung mit Jesse Ritch. Genaueres<br />

Hinhören lohnt sich wie bei<br />

“Tell Me Why” mit Kinderchor, wo<br />

man versteckt eine schöne Gitarrenlinie<br />

entdecken kann.<br />

(7Soul/Membran, 2014,<br />

16/62:44) pro<br />

STEVE NIEVE<br />

TOGETHER<br />

Der Pianist und<br />

Keyboarder<br />

Steve Nieve ist<br />

als<br />

Bandmitglied<br />

der Attractions<br />

und der<br />

Imposters langjähriger<br />

Begleiter von Elvis Costello,<br />

war schon musikalischer Partner von<br />

Größen wie Bruce Springsteen, den<br />

Neville Bro<strong>the</strong>rs und Bono, ist dazu<br />

noch Mitglied der Rock’n’Roll Hall Of<br />

Fame - und dennoch ist sein Name nur<br />

Insidern ein Begriff. Mit TOGETHER<br />

tritt er (nach einigen nur in Kennerkreisen<br />

bekannten Solo-Alben) nun<br />

wieder einmal selbst ins Rampenlicht<br />

– allerdings nicht alleine. Denn für sein<br />

neues Werk hat Nieve mit zahlreichen<br />

Kollegen aus seiner langen Karriere<br />

zusammengearbeitet, in Kooperation<br />

mit ihnen entstand eine brandneue<br />

Songsammlung. Und ebenso breit wie<br />

seine musikalische Palette ist auch die<br />

stilistische Ausrichtung der einzelnen<br />

Titel: swingender Pop mit Vanessa<br />

Paradis (“Conversation”), britischer<br />

Folk mit Sting (“You Lie Sweetly”),<br />

Sprechgesang mit Laurie Anderson<br />

(“Vertigo”), ein mystischer Ausflug mit<br />

Robert Wyatt (“La Plus Jolie Langue”)<br />

oder eine Pianoballade mit Ron Sexsmith<br />

(“Halloween – Bonfire Night”).<br />

(ear<strong>Music</strong>/edel, 2014, 16/55:10) us<br />

GABBY YOUNG &<br />

OTHER ANIMALS<br />

ONE FOOT IN FRONT OF<br />

THE OTHER<br />

Während es heutzutage üblich ist, dass<br />

jüngere Bands einem hervorragenden<br />

Erstling nur noch langweilige CDs<br />

folgen lassen, gelingt es der 30-jährigen<br />

Engländerin Gabby Young auch<br />

mit ihrem dritten Album ONE FOOT<br />

IN FRONT OF THE OTHER, ein<br />

gleichbleibend hochwertiges Werk zu<br />

liefern. Bei ihrem ideenreichen Circus<br />

Pop mit Swinganleihen überzeugen<br />

die Frontfrau und ihre Band erneut mit<br />

wundervollen Melodien, die von gut<br />

arrangierten Instrumentalpassagen und<br />

einer fantastischen Stimme vollendet<br />

werden. Gabby Youngs Gesangskunst<br />

dürfte zum Besten gehören, was die<br />

weibliche Pop-Sängerszene derzeit<br />

zu bieten hat. Insgesamt wirkt das<br />

Album in weiten Strecken noch reifer<br />

und besser produziert als seine Vorgänger.<br />

Noch stärker wird der Gesang<br />

Pop<br />

in den Vordergrund gerückt. Obwohl<br />

alle Titel bestes Niveau bieten, würde<br />

der Rezensent die neue Single “I’ve<br />

Improved”, die bezaubernde Ballade<br />

“Ano<strong>the</strong>r Ship” und das flotte “Back<br />

Where We Startet” als herausragend<br />

empfehlen. Zum Ausklang folgt (als<br />

Hidden Track) noch eine wundervolle<br />

Ballade, zu der sich Young nur mit<br />

ihrer akustischen Gitarre begleitet.<br />

Die Band ist im März und April auf<br />

Deutschland-Tour – eine Live-Attraktion<br />

für Musik-Gourmets.<br />

(India Media/Rough Trade,<br />

2014,12/49:14) p<br />

GRACE SLICK<br />

DREAMS<br />

Berühmt<br />

geworden<br />

war<br />

Grace Slick als<br />

Sängerin<br />

von<br />

Jefferson<br />

Airplane/Starship.<br />

Solo lief es weniger<br />

gut – wobei die Frage offen bleibt,<br />

ob sie sich auf Alben wie DREAMS zu<br />

vielseitig präsentierte oder stilistisch<br />

verzettelte. Den Anker bildete Rock-<br />

Pop, den Slick mal mit etwas Hard<br />

Rock, mal vorsichtig bluesig, auch mit<br />

orientalischen oder Flamenco-Anklängen<br />

würzte. Aber alles etwas unentschlossen.<br />

Dazu schreckte die Orchestrierung<br />

einiger Nummern manchen<br />

alten Fan ab. Die Texte waren leichter<br />

zugänglicher als gewohnt – vielleicht<br />

auch, weil ihre hilfreiche Zeit bei den<br />

Anonymen Alkoholikern dabei Niederschlag<br />

fanden. Mit “Seasons”, “El<br />

Diablo” und “Full Moon Man” gibt’s<br />

aber auch einige richtig starke Songs<br />

zu hören. Neben der klanglichen Nachbesserung<br />

ist die Neuauflage mit einem<br />

Radio-Edit von “Dreams” ergänzt.<br />

(Cherry Red/Rough Trade, 1980,<br />

10/50:24) pro<br />

GRAEME CLARK<br />

MR UNDERSTANDING<br />

Manchmal stößt man bei Interviews<br />

auf musikalische Kleinode, die man<br />

verpasst hat. So beispielsweise im Falle<br />

Graeme Clark: Der Schotte, Mitglied<br />

der Poptruppe Wet Wet Wet, hat vor geraumer<br />

Zeit eine Soloscheibe gemacht,<br />

die über seine Homepage oder iTunes<br />

und ähnlichen Anbietern erhältlich ist.<br />

MR UNDERSTANDING unterscheidet<br />

sich enorm von dem, was er mit<br />

seiner Hauptband macht. Er hat neun<br />

richtig gute Songs geschrieben, von<br />

denen es zwei in unterschiedlichen Versionen<br />

gibt, die er vor allem mit akustischem<br />

Instrumentarium eingespielt hat.<br />

Ebenfalls gelungen: seine Version von<br />

Frankie Millers “When I’m Away From<br />

You”. Clark bewegt sich im Grenzgebiet<br />

von Folk, Country, Soul, Blues und<br />

Pop, vermengt diese Spielarten eigenständig<br />

mit variierenden Tempi, aussagekräftigen,<br />

auch humorvollen Texten.<br />

Erwachsenen-Pop im besten Sinne<br />

– den man auch auf der Vier-Song-EP<br />

„Catching Fire” zu hören bekommt.<br />

(www.graemeclark.co.uk, 2012,<br />

12/42:45) pro<br />

<strong>GoodTimes</strong> 2/2014 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong> ■ Seite 35

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