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Ausgabe Jun-Jul 2013 - Evangelisches Johannesstift

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<strong>Ausgabe</strong> 3 | <strong>2013</strong> • <strong>Jun</strong>i/<strong>Jul</strong>i/August<br />

mittelpunkte<br />

das Magazin für mitarbeiterinnen und mitarbeiter<br />

des Unternehmensverbundes <strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong><br />

Standpunkt<br />

Seelsorgehandbuch<br />

erschienen<br />

Seite 7<br />

Kulturpunkte<br />

Mitarbeiter-Party <strong>2013</strong><br />

Seite 8<br />

5. Run of Spirit<br />

Seite 12<br />

Lebenspunkt<br />

„Ich mache das für mich!“<br />

Engegement auf anderen Pfaden<br />

Seite 16


2 • EditOrial •<br />

Editorial<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

Aller guten Dinge sind drei…<br />

…drei Monate?!? Die Mittelpunkte<br />

kommen alle zwei Monate druckfrisch<br />

aus der Druckerei in die Einrichtungen<br />

des <strong>Johannesstift</strong>s. Diesmal haben<br />

Sie etwas länger Zeit, diese <strong>Ausgabe</strong><br />

zu durchstöbern. Damit wir mit den<br />

Doppelausgaben zum Jahresende<br />

„gerade“ mit einer November-Dezember-<strong>Ausgabe</strong><br />

enden, begleitet Sie diese<br />

<strong>Ausgabe</strong> bis Ende August durch den<br />

Sommer – also drei Monate.<br />

Viele Bilder prägen in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> wieder das Gesicht der<br />

Mittelpunkte. Der Run of Spirit und<br />

die Party für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter lassen sich neben den<br />

Fakten natürlich am Besten in Bildern<br />

wiedergeben. Vor allem vom Run of<br />

Spirit gibt es online noch viel mehr<br />

zu sehen. Besuchen Sie die Website<br />

run-of-spirit.de oder unsere Facebookseite<br />

und erleben Sie die bewegenden<br />

Momente noch einmal.<br />

Aber nicht nur bunt soll es daher<br />

gehen. Für alle, die den Gottesdienst<br />

anlässlich des Stiftungsgeburtstages<br />

nicht miterleben konnten, haben wir<br />

die Predigt unserer Kuratoriumsvorsitzenden<br />

Generalsuperintendentin<br />

Ulrike Trautwein gekürzt abgedruckt.<br />

„Mache Dich auf und werde licht…“ –<br />

es lohnt sich zu lesen.<br />

Sich aufmachen – sich bewegen –<br />

für andere da sein. Das treibt auch die<br />

vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter an. Anlässlich der<br />

Berliner Stiftungswoche entstanden<br />

drei kurze Blicke über die Schultern<br />

von Ehrenamtlichen, die Sie auch in<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> lesen können.<br />

Den Blickwinkel zu verändern hilft<br />

häufig. Im Projekt Seitenwechsel geht<br />

es genau darum. Mischa Sander hat so<br />

einen Seitenwechsel gewagt und eine<br />

Woche in der Einrichtung Nebo und<br />

der Macherei hospitiert: Wer nicht hier<br />

war, kann sich das nicht vorstellen…<br />

Herzliche Grüße aus der Redaktion<br />

der Mittelpunkte<br />

Ihr<br />

Tobias Kley<br />

tobias.kley@evangelischesjohannesstift.de<br />

Tel 030 · 336 09 - 323


• rubrikentitel • inhalt •<br />

3<br />

Inhalt<br />

Impressum<br />

Das Magazin mittelpunkte<br />

erscheint im Auftrag des<br />

Vorstands des Evangelischen<br />

<strong>Johannesstift</strong>s.<br />

Auflage: 1.600 Hefte<br />

Redaktion:<br />

Tobias Kley,<br />

Diana Richter<br />

Postanschrift:<br />

<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong><br />

Referat Kommunikation<br />

Schönwalder Allee 26 | 12<br />

13587 Berlin<br />

Satz und Layout:<br />

Anke Dillinger<br />

Druck:<br />

Druckerei Eppler<br />

und Buntdruck, Berlin<br />

Gedruckt auf Umweltpapier<br />

mit dem Blauen Engel<br />

So erreichen uns<br />

Ihre Ideen und Hinweise<br />

Per E-Mail:<br />

tobias.kley@<br />

evangelisches-johannesstift.de<br />

Per Post:<br />

<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong><br />

Referat Kommunikation<br />

Schönwalder Allee 26 | 12<br />

13587 Berlin<br />

Per Fax: 030 · 336 09 - 506<br />

Per Telefon: 030 · 336 09 - 323<br />

Editorial<br />

Der springende Punkt<br />

4 Vorwort<br />

5 Notizen aus dem Vorstand<br />

Auf den Punkt<br />

6 Monatsspruch <strong>Jun</strong>i<br />

Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen,<br />

hat viel Gutes getan und euch vom Himmel<br />

Regen und fruchtbare Zeiten gegeben,<br />

hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.<br />

Standpunkte<br />

7 Seelsorgehandbuch erschienen<br />

10 <strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> für Umweltschutz<br />

ausgezeichnet<br />

Kulturpunkte<br />

8 Mitarbeiter-Party <strong>2013</strong><br />

12 5. Run of Spirit<br />

Lebenspunkte<br />

14 „Wer nicht hier war, kann sich das nicht vorstellen“<br />

Strategiechef von BILD DIGITAL begleitet Menschen<br />

mit Behinderungen im Evangelischen <strong>Johannesstift</strong><br />

16 „Ich mache das für mich“<br />

Engegement auf anderen Pfaden<br />

Punktum<br />

18 Informationen der Fortbildung<br />

19 Die Schwestern- und Brüderschaft lädt ein<br />

20 Herzlich willkommen!<br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Stichpunkte<br />

21 Notizen aus dem Unternehmensverbund<br />

Titelfotos: Werner Popp, Diana Richter, Andreas Schwarz


4 • der sprinGende punkt •<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Stiftsvorsteher<br />

Pfarrer Martin von Essen<br />

Kaufmännischer Vorstand<br />

Andreas Arentzen<br />

Die „Lange Nacht der Diakonie“<br />

hat nur wenig Rauschhaftes<br />

und Feierliches.<br />

wie jeden Sommer, so befinden wir uns auch in diesem<br />

Jahr in der „Saison der Langen Nächte“. Bereits am 27. April<br />

feierte man in Berlin die „Lange Nacht der Opern und<br />

Theater“, am Abend vor Pfingsten gab es die „Nacht der offenen<br />

Kirchen“, am 8. <strong>Jun</strong>i ist in Berlin die „Lange Nacht der<br />

Wissenschaften“, an der auch das Evangelische <strong>Johannesstift</strong>,<br />

vertreten durch das Evangelischen Geriatriezentrum,<br />

teilnimmt, am 17. August die „Lange Nacht der Religionen“,<br />

am 31. August die „Lange Nacht der Museen“ usw. In diesen<br />

Nächten kommen Menschen zusammen, genießen Kultur,<br />

Gespräche, leichte Weine und die laue Luft der Sommernacht.<br />

Was hier so fröhlich und entspannt daherkommt hat<br />

wenig damit zu tun, wenn Sie selbst oder Ihre Kolleginnen<br />

und Kollegen von einer „langen Nacht“ berichten. Dann<br />

haben Sie entweder am Krankenbett der eigenen Kinder die<br />

Nacht durchwacht oder konnten selbst nicht einschlafen,<br />

weil Ihnen zu viele oder zu große Probleme durch den Kopf<br />

gingen. Am häufigsten werden Sie aber den Begriff der „langen<br />

Nacht“ hören, wenn Sie zum Frühdienst kommen und<br />

die Nachtwache davon erzählt, wer nicht schlafen konnte<br />

und Schmerzen hatte, wer geweint hat und getröstet werden<br />

wollte, oder wenn jemand gestorben ist. Ihnen fallen sicher<br />

noch viel mehr Gründe für solche „Langen Nächte“ ein. Die<br />

„Lange Nacht der Diakonie“ hat nur wenig Rauschhaftes<br />

und Feierliches. Sie ist vielmehr anstrengend und kräftezehrend,<br />

körperlich und vor allem seelisch. Sie gibt es auch<br />

nicht nur einmal im Jahr, sondern deutlich häufiger. Sie ist<br />

nicht planbar, sondern tritt plötzlich ein und verlangt die<br />

ganze Aufmerksamkeit.<br />

Wir wollen darum die „Saison der Langen Nächte“<br />

zum Anlass nehmen, denen zu danken, die sich den langen<br />

diakonischen Nächten aussetzen. Die<br />

morgens erschöpft sind, weil sie die Hand<br />

derer gehalten haben, die aus Angst oder<br />

wegen Schmerzen nicht schlafen konnten.<br />

Wir danken denen, die in einer Nacht das<br />

Bett auch ein drittes Mal frisch beziehen<br />

und dabei freundlich bleiben, obwohl es Ihnen schwer fällt.<br />

Herzlichen Dank, nicht nur von uns, sondern vor allem im<br />

Namen derer, für die Sie das tun.<br />

Ihnen und allen anderen Mitarbeitenden wünschen wir<br />

einen schönen Sommer und, so Sie Urlaub haben, erholsame<br />

Ferien.<br />

Foto: Karin Baumann<br />

Bleiben sie behütet,<br />

Ihre<br />

Pfarrer Martin von Essen<br />

Stiftsvorsteher<br />

Andreas Arentzen<br />

Kaufmännischer Vorstand


• der sprinGende punkt •<br />

5<br />

Notizen aus dem Vorstand<br />

Beim 5. Run of Spirit am Pfingstmontag konnten wir<br />

in diesem Jahr über 1400 Anmeldungen verzeichnen.<br />

Damit ist dieser Lauf zu einem der größten<br />

Sportereignisse in Spandau geworden, vielleicht<br />

sogar zur größten inklusiven Laufveranstaltung.<br />

Auch in diesem Jahr nahmen Läuferdelegationen<br />

aus Israel, Kenia und Polen teil. Sie wurden im Eröffnungsgottesdienst<br />

in ihren Landesprachen begrüßt,<br />

und auch eine türkische Delegation der Spandauer<br />

Partnerstadt İznik besuchte den Run of Spirit. Allen<br />

Läuferinnen und Läufern sowie den vielen Helferinnen<br />

und Helfern danken wir an dieser Stelle für<br />

dieses wunderbare Erlebnis.<br />

Wie in jedem Jahr, so ist das Evangelische <strong>Johannesstift</strong><br />

auch <strong>2013</strong> auf der Berliner Stiftungswoche vertreten.<br />

Am 10. <strong>Jun</strong>i können Sie von 15.30 – 16.30 Uhr<br />

erfahren, wie eine Stiftung „funktioniert“ (Berliner<br />

Bank, Kurfürstendamm 62). Diese Veranstaltung<br />

mündet dann in die Vernissage der Kampagne „Kinder<br />

beflügeln“ um 17 Uhr. Es werden Bilder gezeigt,<br />

die Schülerinnen und Schüler der Fanny-Hensel-<br />

Grundschule in Berlin-Kreuzberg zusammen mit<br />

dem Künstler Andreas Herrmann in der Technik der<br />

Enkaustik gemalt haben. Die Ausstellung kann bis<br />

zum 28. <strong>Jun</strong>i besichtigt werden. Zu beiden Veranstaltungen<br />

laden wir Sie herzlich ein.<br />

Herzlich einladen möchten wir Sie zu zwei weiteren<br />

Ausstellungseröffnungen. Am 5. <strong>Jun</strong>i eröffnet die<br />

Künstlergruppe „StiftART“ um 17 Uhr in der Säulenhalle<br />

des Spandauer Rathauses ihre Ausstellung<br />

zum Thema „Grenzenlos – Europäische Impulse in<br />

der Malerei“. Bis zum 28. <strong>Jun</strong>i können Sie dort die<br />

Bilder besichtigen.<br />

Am 14. <strong>Jun</strong>i laden wir Sie zur Vernissage der Kunsttherapie<br />

unserer Jugendhilfe in die Stiftskirche ein.<br />

Wie jedes Jahr, wird die Ausstellung kräftig eröffnet,<br />

unter anderem mit „drum attac“. Beginn ist um 18 Uhr.<br />

Auch in diesem Jahr beteiligt sich das Evangelische<br />

Geriatriezentrum Berlin (EGZB) wieder an der Langen<br />

Nacht der Wissenschaften. Am 8. <strong>Jun</strong>i präsentiert<br />

das EGZB in Kooperation mit der Forschungsgruppe<br />

Geriatrie der Charité wieder interessante<br />

Einblicke in die moderne Altersmedizin. Mit dabei<br />

ist auch der Alterserforschungsanzug „AgeMan®“,<br />

mit dem sich alterstypische Einschränkungen am eigenen<br />

Leib erfahren lassen. Ort der Veranstaltung ist<br />

der Campus Virchow der Charité-Universitätsmedizin<br />

Berlin (Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin). Die<br />

Lange Nacht der Wissenschaften findet von 16 – 24<br />

Uhr statt.<br />

Am 9. <strong>Jun</strong>i feiert das Paul<br />

Gerhardt Stift sein 137.<br />

Jahresfest. Zusammen<br />

mit diesem Ereignis<br />

begehen wir auch die<br />

Einsegnungsjubiläen der<br />

Oberin Schwester Siegrid<br />

Fellechner und von Schwester Irene Schönemann.<br />

In den Ruhestand wird in diesem Rahmen der Diakonische<br />

Beauftragte Winfried Gayko verabschiedet.<br />

Wir laden Sie herzlich um 10 Uhr zum Festgottesdienst<br />

und zum anschließenden Empfang<br />

1b<br />

ein.<br />

Zur DIAKONIA<br />

Weltversammlung<br />

<strong>2013</strong> treffen sich<br />

vom 1. bis 8. <strong>Jul</strong>i 500 Teilnehmende aus aller Welt<br />

im Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>. Veranstalter der<br />

vierjährig an wechselnden Orten durchgeführten<br />

Versammlung ist die DIAKONIA World Federation,<br />

ein globaler Bund von Verbänden und Gemeinschaften<br />

der Diakonie. Die diesjährige Versammlung<br />

behandelt das Thema „Diakonie – Heilung und<br />

Segen für die Welt“.


6 • auF den punkt •<br />

Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen,<br />

hat viel Gutes getan und euch vom Himmel<br />

Regen und fruchtbare Zeiten gegeben,<br />

hat euch ernährt<br />

und eure Herzen mit Freude erfüllt.<br />

Monatsspruch <strong>Jun</strong>i, Apostelgeschichte 14, 17<br />

Bild: wikipedia<br />

Diakon Jens Schmitz,<br />

Ältester der Schwestern- und Brüderschaft<br />

Im sommerlichen <strong>Jun</strong>i sind wir mit dem Monatsspruch<br />

schnell auf der falschen Fährte. Auch wenn es sich so anhört:<br />

Der Vers beschreibt keinen „Gut-Wetter-Gott“ – so wie in<br />

der Bibel nie von einem „Gut-Wetter-Gott“ die Rede ist. Der<br />

Satz des Monatsspruchs fällt in Lystra, einer Stadt in Vorderasien.<br />

Er wird verzweifelt von Paulus und Barnabas herausgeschrien,<br />

als sie auf ihrer Reise in dieser Stadt Halt machten:<br />

In Lystra wohnte ein Mann, der keine Kraft in seinen Beinen<br />

hatte. Er war von Geburt an gelähmt und hatte noch nie einen<br />

Schritt getan. Dieser Mann war unter den Zuhörern, als Paulus<br />

redete. Paulus blickte den Gelähmten an. Er sah, dass der Mann<br />

fest darauf vertraute, geheilt zu werden. Da rief er laut: „Stell<br />

dich auf deine Beine – gerade und aufrecht!“ Da sprang der<br />

Gelähmte auf und tat die ersten Schritte.<br />

Als die Leute sahen, was Paulus getan hatte, riefen sie auf<br />

Lykaonisch: „Die Götter haben Menschengestalt angenommen<br />

und sind zu uns herabgestiegen!“ Sie nannten Barnabas Zeus<br />

und Paulus Hermes, weil er der Wortführer war. Der Priester<br />

aus dem Zeustempel vor der Stadt brachte Stiere und Blumenkränze<br />

zum Stadttor. Zusammen mit den Leuten wollte er den<br />

beiden Opfer darbringen.<br />

Als die Apostel Barnabas und Paulus das hörten, zerrissen<br />

sie ihre Kleider. Sie stürzten sich in die Menge und riefen:<br />

„Männer, was tut ihr da? Wir sind doch Menschen genau wie<br />

ihr. Wir verkünden euch die Gute Nachricht, damit ihr euch<br />

von diesen nutzlosen Götzen abwendet. Wendet euch dem<br />

lebendigen Gott zu! Er hat Himmel, Erde und Meer geschaffen<br />

mit allem, was darin ist. In den vergangenen Zeiten ließ Gott<br />

alle heidnischen Völker ihre eigenen Wege gehen. Und doch hat<br />

er sich auch ihnen immer wieder deutlich zu erkennen gegeben<br />

– durch all das Gute, das er tut: Vom Himmel her gibt er euch<br />

Regen und lässt die Ernte reifen. Er schenkt euch Nahrung und<br />

erfüllt euer Herz mit Freude.“ Doch selbst mit diesen Worten<br />

konnten Paulus und Barnabas die Leute kaum davon abhalten,<br />

ihnen Opfer darzubringen. (Apostelgeschichte 14,8-18 in der<br />

Übersetzung der Basisbibel)<br />

Die Schilderung beginnt mit einem „unnatürlichen“ Moment:<br />

Ein Mann, kraftlos in den Beinen, stellt sich gerade<br />

und aufrecht hin. Ein Auferstehungsgeschichte wird erzählt.<br />

Die Heilungen im neuen Testament haben immer die<br />

Perspektive von der Auferstehung aus den Zwängen dieser<br />

Welt. Auch wenn uns diesen Erzählungen von Heilungen<br />

und Wundern inhaltlich fremd geworden sind, sollten wir<br />

Paul and Barnabas in Lystra, Gemälde von Nicolaes Pietersz, 1650<br />

uns die Perspektive der Auferstehungsgeschichten bewahren.<br />

Nichts wäre schlimmer, als täglich ohne diese Perspektive<br />

an die Arbeit zu gehen. Denn ohne diese Perspektive<br />

würden wir sagen: „Es ist halt so, wie es ist“, oder: „Ich kann<br />

ja doch nichts ändern“. Die Heilungsgeschichten wollen uns<br />

zeigen, dass in jedem Menschen Fähigkeiten und Möglichkeiten<br />

stecken, die es zu entdecken, denen es zu vertrauen<br />

gilt. Auferstehungsgeschichten erzählen von der Befreiung<br />

aus „natürlichen“ Zwängen über die Grenzen hinweg, die<br />

uns scheinbar die Natur zugewiesen hat: Im Inneren „gerade<br />

und aufrecht“ sollen wir durch das Leben gehen oder rollen<br />

können.<br />

In Lystra führt das zu einem großen Missverständnis. Es<br />

ist ein sprachliches Missverständnis, auch was die religiöse<br />

Sprache betrifft. Zeus und Hermes sind Götter, die willkürlich<br />

und unberechenbar ihre eigenen Interessen verfolgen.<br />

So können wir es in den griechischen Göttererzählungen<br />

nachlesen. Mit Opfergaben konnten die Menschen bei<br />

ihnen „Gut-Wetter“ machen – auch für „gutes Wetter“,<br />

eine gute Ernte und gutes Essen. Für die Menschen in<br />

Lystra muss so diese Auferstehungsgeschichte, wie sie der<br />

Mann erlebt, wie ein willkürlicher Akt der Götter- und<br />

Heldenwelt erscheinen. Für Paulus und Barnabas ist dies<br />

aber eben nicht göttliche Willkür, sondern ein Zeichen des<br />

verlässlichen Willens Gottes. So wie es uns in Jesus deutlich<br />

zugesagt wurde. Und in Lystra unterstreicht Gott seine<br />

Treue zu dieser Zusage. Es ist zum Verzweifeln, wenn man<br />

sprachlich nicht zueinander findet, wenn durch Missverständnisse<br />

Situationen eskalieren. Der verzweifelte „Sturz“<br />

der beiden in die Menschenmenge wird zur Predigt. Sie<br />

reden von Gott, der verlässlich ist und sich allen Menschen<br />

als zuverlässig zeigt. Und eben nicht wie Menschen willkürlich<br />

„Gut-Wetter“ macht. Die Welt ist kein Ergebnis von sich<br />

streitenden Göttern und Gewalten, sondern Gottes Wille,<br />

der zur Schöpfung reifte. Damit die Möglichkeit zu einem<br />

guten Leben gegeben ist. Damit unsere Herzen mit Freude<br />

erfüllt sind. Auf dieser Grundlage können wir Menschen<br />

sogar Schritte tun, die man nicht für möglich hält.


• standpunkte •<br />

7<br />

Seelsorgehandbuch<br />

erschienen<br />

Pfr. Dr. Tobias Kirchhof, Referent des Stiftsvorstehers<br />

„Wenn ich Dich anrufe, so erhörst Du mich<br />

und gibst meiner Seele große Kraft.“<br />

Diese Worte aus dem Psalm 138,3 bilden die Überschrift<br />

für die Seelsorge im Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>. Sie ist<br />

Teil seines Diakonischen Auftrages und gilt nicht nur den<br />

Klientinnen und Klienten, sondern auch deren Angehörigen<br />

und den Mitarbeitenden, ob sie einer christlichen Kirche<br />

angehören oder nicht.<br />

Die Praxisnähe lag den Seelsorgerinnen<br />

und Seelsorgern<br />

besonders am Herzen.<br />

Wahrscheinlich kennen Sie<br />

die für Ihre Einrichtung zuständige<br />

Seelsorgerin oder den<br />

zuständigen Seelsorger oder<br />

haben ihn zumindest schon<br />

einmal gesehen. Aber was tut eine Seelsorgerin/ein Seelsorger?<br />

Um dies transparent zu machen, hat das Evangelische<br />

<strong>Johannesstift</strong> damit begonnen, ein Seelsorgehandbuch zu<br />

erstellen, in dem die Standards beschrieben sind, die für<br />

die Seelsorgearbeit in seinen Einrichtungen und Häusern<br />

gelten.<br />

Der erste Teil dieses Handbuches liegt seit wenigen<br />

Tagen vor und beschreibt das Angebot für den Bereich der<br />

Altenhilfe. Neben der Darstellung der einzelnen Angebote<br />

und Handlungsfelder der Seelsorgenden, enthält es einen<br />

umfangreichen Unterstützungsteil für die Pflegekräfte vor<br />

Ort. Für sie bietet das Handbuch Gestaltungsvorschläge für<br />

die einzelnen kirchlichen Feste, Gebete, Lieder oder auch<br />

das Konzept für eine Andacht oder eine Aussegnung. Diese<br />

Praxisnähe lag den Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die<br />

in den vergangenen zwei Jahren dieses Handbuch erstellt<br />

haben, besonders am Herzen. Sie verbinden damit die<br />

Hoffnung, dass das Handbuch häufig benutzt wird. Deshalb<br />

wurden so viele Exemplare erstellt, dass jede einzelne<br />

Wohngruppe damit ausgestattet werden kann.<br />

Das machte es notwendig, 500 Exemplare herzustellen.<br />

Eine wesentliche Aufgabe bestand darin, die einzelnen<br />

Teile in einen Ordner einzuheften. An dieser Stelle danke<br />

ich im Namen der Seelsorgerinnen und Seelsorger und des<br />

Stiftsvorstehers Pfr. Martin von Essen den beiden Ehrenamtlichen<br />

Katja Wiemann und Rainer Brüggendick, die in<br />

unendlicher Geduld und mit viel Engagement diese Arbeit<br />

übernahmen.<br />

In den nächsten Tagen werden die Handbücher verteilt.<br />

Anschließend wird durch Fortbildungen in ihre Benutzung<br />

eingeführt, damit sie nicht nur im<br />

Schrank stehen, sondern wirklich im<br />

Alltag ihre Anwendung finden.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

bei der Erstellung war die klare ökumenische<br />

Ausrichtung des Handbuchs.<br />

Mit den Christlichen Seniorendiensten Hannover gibt es im<br />

Evangelischen <strong>Johannesstift</strong> fünf Häuser mit einer starken<br />

katholischen Tradition, die Berücksichtigung gefunden hat.<br />

Wie wichtig dem Evangelischen <strong>Johannesstift</strong> und<br />

seinen Seelsorgenden diese Arbeit ist, können Sie an den<br />

Selbstverpflichtungen erkennen, die sie sich in diesem<br />

Handbuch gegeben haben und von denen hier nur einige<br />

wenige erwähnt sein sollen:<br />

„Wir sind Ansprechpartner für Menschen in Krisensituationen.“<br />

„Wir garantieren die Verschwiegenheit der Seelsorge.“<br />

„Wir feiern das Kirchenjahr.“<br />

„Wir begleiten Sterbende und ihre Angehörigen.“<br />

„Wir tragen dafür Sorge, dass Sie von uns begleiteten<br />

Menschen an den gottesdienstlichen Angeboten teilnehmen<br />

und die Sakramente empfangen können.“<br />

Um diese Versprechen für alle Klienten einzuhalten,<br />

erarbeiten die Seelsorgenden derzeit die Handbuchteile<br />

für Kinder und Jugendliche, für besondere Angebote für<br />

Menschen mit Behinderungen, für die Sterbebegleitung<br />

im Hospiz und für Mitarbeitende. Bis Anfang des nächsten<br />

Jahres soll auch diese Arbeit abgeschlossen sein.<br />

Fotos: <strong>Jul</strong>ia Heckhausen, Anke Dillinger<br />

500 mal sortieren, einlegen und abheften – ein Handbuch-Triathlon


8<br />

• Kulturpunkte •<br />

Mitarbeiter-Party <strong>2013</strong><br />

1<br />

Diana Richter, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Mit einem bewegenden Gottesdienst wurde das Fest für<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeleitet. Die Predigt<br />

hielt unsere Kuratoriumsvorsitzende Generalsuperintendentin<br />

Ulrike Trautwein.<br />

2<br />

Die gekürzte Predigt können Sie<br />

auf der Folgeseite nachlesen.<br />

Fast 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter feierten am<br />

26. April den 155. Geburtstag des Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>s.<br />

Der pünktlich zur Feier einsetzende Regen schmälerte<br />

die Atmosphäre keineswegs. Lassen Sie sich mitnehmen<br />

von den wunderbaren Impressionen eines für alle Anwesenden<br />

durch und durch gelungenen Abends.<br />

3 4


• Kulturpunkte •<br />

9<br />

5<br />

1 Um 17 Uhr begann der traditionelle Gottesdienst anlässlich<br />

des 155. Geburtstages der Stiftung und des Festes für<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

6<br />

2 Zusammen mit Stiftskantor Jürgen Lindner und Simon<br />

Lindner stimmte Martin von Essen in den von ihm<br />

komponierten „Kerzensong“ ein.<br />

3 Gemeinsam mit Pfarrerin Ulrike Trautwein überreichte<br />

Stiftsvorsteher Pfarrer Martin von Essen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des Evangelsichen <strong>Johannesstift</strong>s das<br />

goldene Kronenkreuz.<br />

4 Die 17 Kronenkreuzträgerinnen und -träger:<br />

25 Jahre im Dienst der Diakonie.<br />

5 Nicht mehr wegzudenken und immer wieder schön<br />

anzusehen – die wandernden Rätsel. Dieses Jahr mussten<br />

bekannte Persönlichkeiten erraten werden.<br />

6 Im zweiten Jahr dabei – die Band Steam. Und wieder sorgte<br />

die Band aus Hannover für eine großartige Stimmung und<br />

ein volles Parkett. Bandsängerin Christina rockte mit ihrer<br />

Stimme die Party im großen Festsaal.<br />

7 Das Kneipen- und Quizzelt feierte dieses Jahr seine Premiere.<br />

Hier, im Kreuzfeuer von Martin Howen und Ingo Moy, der<br />

Geschäftsführer der Altenhilfe, Wilfried Wesemann.<br />

8 Dieses Bild sagt mehr als viele Worte: STIMMUNG<br />

7<br />

Fotos: Referat Kommunikation<br />

8


10<br />

• Kulturpunkte •<br />

Mitglieder des Kuratoriums<br />

begrüßten alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Evangelischen<br />

<strong>Johannesstift</strong>s zum Fest.<br />

Die Kuratoriumsvorsitzende Generalsuperintendentin<br />

Ulrike Trautwein predigte im Gottesdienst.<br />

Fotos: Referat Kommunikation<br />

Liebe Schwestern und Brüder,<br />

„Mache dich auf und werde licht!“ Was löst diese kurze<br />

Aufforderung bei Ihnen aus? Hören Sie eher einen Vorwurf<br />

nach dem Motto: Nu mach endlich mal, beweg dich raus aus<br />

deiner Dunkelheit? Oder fühlen Sie sich eher ermutigt in<br />

dem Sinn, dass jemand zu Ihnen sagt: Ich traue dir zu, dass<br />

du Strahlkraft hast, dass du das Dunkel erhellen kannst.<br />

Und dann stellt sich die Frage: Ist es wirklich so, dass<br />

das Dunkel das Licht braucht und umgekehrt? Bei einer<br />

ordentlichen Predigt, selbst<br />

bei einer kurzen, kommen wir<br />

nicht ohne den Kontext aus; wir<br />

müssen schauen: Wer hat diese<br />

Worte wann und warum zu wem<br />

gesprochen. Das klärt manches<br />

und hilft uns, besser zu verstehen.<br />

Vor über 2500 Jahren wandte sich<br />

der Prophet Jesaja damit an das Volk Israel, das dunkle Jahre<br />

der Verbannung im fernen Babylon hinter sich hatte. Nun<br />

endlich durften sie zurückkehren in ihre Heimat, ins gelobte<br />

Land, nach Jerusalem. Nun endlich stehen sie vor dem<br />

ersehnten Neuanfang.<br />

Doch die Heimat, die sie vorfinden, ist nicht mehr die<br />

Heimat, die sie verlassen mussten und von der sie sich voller<br />

Sehnsucht in der Fremde erzählten. Mehrere Generationen<br />

lag ihre Stadt brach und nun sehen sie sich mit der großen<br />

Aufgabe konfrontiert, alles wieder neu aufzubauen. In diese<br />

Situation hinein spricht der Prophet die Worte: „Mache dich<br />

auf und werde licht, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit<br />

des Herrn geht auf über dir.“<br />

Auch für uns ist es gut, diese Worte zugesprochen zu bekommen.<br />

Die Erde ist nach wie vor für viele Menschen ein<br />

finsterer Ort, und sie stimmen Jesaja sofort zu, wenn er sagt:<br />

„Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker.“<br />

Heil, Wärme und Licht sind auch für uns Kostbarkeiten.<br />

Die Menschen damals fühlten sich trostlos. Kein Funke<br />

Mache dich auf und<br />

werde licht – zweifellos<br />

ein zentrales Anliegen<br />

hier im <strong>Johannesstift</strong>.<br />

Hoffnung glomm bei ihnen auf. Das eigene Leid zu ertragen,<br />

war schon schwer genug, aber dazu kam noch das Gefühl<br />

der Ungerechtigkeit. Es gab eine große Schere zwischen<br />

der Armut dieses Volkes und dem unermesslichen Reichtum<br />

der großen Handelsvölker in seiner Umwelt. Nein, von<br />

Heil und Licht waren damals nur wenige Spuren zu sehen;<br />

die Not bedrohte die Existenz.<br />

„Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die<br />

Völker.“ Bei Finsternis und Dunkelheit denke ich sofort an<br />

die Nacht. Nächte haben etwas Mächtiges<br />

an sich. Sie reißen mich raus aus meinem<br />

Alltag, verändern meinen Blick auf die<br />

Realität. Meine Augen sehen weniger, dafür<br />

mein Herz umso mehr. Ich spüre intensiver,<br />

leide und liebe intensiver. Nächte können<br />

uns erschrecken, weil sie so dunkel sind,<br />

weil ich mich allein fühle, weil die Welt<br />

schweigt. Und manchmal auch, weil ich in der Nacht meinen<br />

Gefühlen, Sorgen und Ängsten nicht ausweichen kann,<br />

sie laut und lauter werden, das turbulente Leben des Tages<br />

sie nicht mehr übertönt.<br />

Manchmal erleben wir so eine Nacht auch mitten am<br />

Tag. Dann steht die Welt still. Ich nehme den Trubel um<br />

mich herum nicht mehr wahr: nicht die Sonne, nicht den<br />

Regen, nicht die lachenden Kinder oder die streitenden<br />

Nachbarn. Es ist Nacht – ich bin allein bei mir. Die meisten<br />

von uns haben diese Nachterfahrung mitten am Tag schon<br />

erlebt. Nach einem schwierigen Erlebnis, einem traurigen<br />

Abschied, einem Verlust. Die Welt dreht sich weiter und<br />

wir stehen da, gefangen in der Nacht. In diesen Momenten<br />

wird es in uns finster und kalt und alle Lebendigkeit wird<br />

erdrückt von der tiefen Schwärze der Nacht.<br />

Mache dich auf und werde licht – zweifellos ein zentrales<br />

Anliegen hier im <strong>Johannesstift</strong>: Sie wollen dazu beitragen,<br />

die Nächte, die Dunkelheiten zu durchbrechen, die den<br />

Menschen so zu schaffen machen. Sie machen sich alle


• Kulturpunkte •<br />

11<br />

Ja richtig, das ist eine Bar und sie zog Oldtimer- und<br />

Cocktailliebhaber gleichermaßen an: Die mobile Jaguar-Bar<br />

von Call a Cocktailbar.<br />

STEAM: Oft kopiert – selten erreicht – DANKE<br />

immer wieder auf den Weg zu denen, die Hilfe und Orientierung<br />

brauchen. Das betrifft alle Arbeitsfelder, die es hier<br />

im <strong>Johannesstift</strong> gibt.<br />

Wir sind aufgefordert hinzusehen und auf das zu<br />

schauen, was im Dunkeln verborgen liegt. Auf die Not von<br />

alten Menschen, von Kranken und behinderten Menschen,<br />

von Kindern und Jugendlichen, die sich selbst nicht helfen<br />

können. Und bei all dem geht es nicht nur um den einzelnen<br />

Menschen, sondern es muss auch jeweils die Umwelt mit<br />

in den Blick genommen<br />

Begleiten, Tragen, Stärken,<br />

Ermutigen sind wichtige Kernkompetenzen<br />

in allen Arbeitsfeldern.<br />

werden. Auch wir müssen<br />

uns verändern lassen, auch<br />

unsere Stadt, unser Land.<br />

Am Beispiel der Behindertenhilfe<br />

kann man es<br />

gut zeigen, denn hier geht es explizit darum, die Stadt mit<br />

zu verändern. Dafür können wir uns als Christinnen und<br />

Christen gar nicht stark genug einsetzen. Ich merke, dass<br />

gerade hier in Berlin an dieser Stelle vieles im Dunkeln liegt.<br />

Mein Mann war im vergangenen Jahr viele Monate<br />

Rollstuhlfahrer und ist auch jetzt noch gehbehindert. Das<br />

hat meinen Blick geschärft. Häufig sind es die kleinen alltäglichen<br />

Dinge, die Menschen schmerzhaft ihre Situation<br />

vor Augen führen: Bordsteine sind zu hoch und die Ladentür<br />

oft zu schmal für den Rollstuhl – selbst vielen Kirchen<br />

fehlt ein barrierefreier Zugang. Zudem sind viele Veranstaltungen<br />

im kirchlichen und kulturellen Bereich immer<br />

noch nicht zugeschnitten auf die Bedürfnisse von hör- oder<br />

sehbehinderten Menschen. Da gibt es noch viel zu tun und<br />

ich bin froh, dass Ihr Engagement in der Behindertenhilfe<br />

dementsprechend weit über die Betreuung und Assistenz<br />

hinausgeht.<br />

In vielen Projekten arbeiten Sie darauf hin, dass die<br />

Umstände sich so verändern, dass die Behinderungen, die<br />

die Gesellschaft verursacht, angegangen werden. Und in<br />

gleicher Weise ist es gut, wenn wir auch in den anderen<br />

Arbeitsfeldern unser Licht weit in die Gesellschaft hineinstrahlen<br />

lassen.<br />

Mache dich auf und werde licht. (...) Wer schon einmal erlebt<br />

hat, dass nach langer Dunkelheit wieder Licht am Horizont<br />

erscheint, wer schon einmal gespürt hat, wie das Leben<br />

wieder aufkeimt und es endlich wieder warm ums Herz wird<br />

nach langen Zeiten der Kälte und Verzweiflung – wer diese<br />

Erfahrung geschenkt bekommen hat, kann und soll auch<br />

anderen durch ihre Nächte helfen.<br />

Begleiten, Tragen, Stärken,<br />

Ermutigen – das sind wichtige<br />

Kernkompetenzen im <strong>Johannesstift</strong>,<br />

und so steht es auch im<br />

Leitbild: Was uns leitet, ist die<br />

Liebe Gottes zu den Menschen.<br />

Diese Liebe, dieses Lebenslicht, weiterzugeben, traut Gott<br />

uns Christen zu. (...) Das Jahresmotto weist uns die Richtung:<br />

Aus der Zukunft kommt die Orientierung – aus der<br />

Zukunft Gottes. Seine Gedanken des Friedens und des Heils<br />

strahlen uns entgegen.<br />

Wenn ich mich allzu gerne im Dunkeln herum drücke,<br />

mich einrichte im Jammern und Klagen, mir gefalle in der<br />

abgeklärten Pose: „bringt ja doch nichts“ – dann sagt unser<br />

Wort: Nu aber raus aus dem Dunkel, rein ins Licht! Augen und<br />

besonders Herz auf für neue Perspektiven in Gottes Licht. Wenn<br />

ich verzagt bin und ohne Zutrauen, dann sagt unser Wort:<br />

Zögere nicht, mach' dich auf, auch kleine Lichter haben Strahlkraft<br />

und können manchmal sogar große Räume beleuchten. All<br />

die verschiedenen Schattierungen der Dunkelheit und die<br />

unterschiedlichen Kräfte des Lichtes gehören zum Leben.<br />

Das macht unser Leben schwer und leicht, schrecklich und<br />

wundervoll, aber immer herausfordernd und spannend. So<br />

ist es jetzt. In Gottes Zukunft aber, da wird ein neues, ein<br />

ganz anderes Leuchten sein. Amen.<br />

Gekürzte Predigt von Pfarrerin Ulrike Trautwein<br />

zur Mitarbeiter-Party


12<br />

• Kulturpunkte •<br />

1 Pfarrer Martin Stoelzel-Rhoden begrüßte<br />

im Gottesdienst Besucher und internationale<br />

Gäste auf fünf Sprachen.<br />

2 Die blinde Marathonläuferin Regina Vollbrecht,<br />

glänzte dieses Jahr gleich doppelt,<br />

ihr Portrait auf den Medaillen und sie auf<br />

der 10 km-Strecke.<br />

3 Seit dem ersten Lauf dabei – der blinde<br />

Marathonläufer Henry Wanyoike lief auch<br />

in diesem Jahr mit seinem Guide Joseph<br />

Kibunja die 10 km.<br />

1<br />

2 3 4<br />

5. Run of Spirit<br />

5<br />

Fotos: Andreas Schwarz, Peter Himsel<br />

Diana Richter, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Das beeindruckende Sportereignis am Pfingstmontag wird in Berlin und Umgebung<br />

immer beliebter. Dieses Jahr gingen fast 1500 Anmeldungen für den Run<br />

of Spirit ein und rund 1200 mal gab es im Ziel Applaus für alle erfolgreichen<br />

Läuferinnen und Läufer. Für das diesjährige Spendenprojekt – Henry Wanyoikes<br />

Verein „House of Hope“ in Kenia – gingen viele Spenden ein.<br />

Vielen Dank fürs Teilnehmen, Anfeuern, Klatschen, Musikmachen, Anstrengen,<br />

Organisieren, Startschuss geben, Zeitmessen, Würstchengrillen, Auf- und<br />

Abbauen, Spendengeben, Mitfiebern, Beten, Jubeln und, und und …<br />

6


7<br />

4 Vorjahressieger Niels Bubel holte sich<br />

auch in diesem Jahr den 1. Platz beim<br />

Run of Spirit in 32:39 min.<br />

5 Lothar Bänsch erzielte seinen persönlichen<br />

Rekord mit 3:42 Std. für die 10 km.<br />

6 Die Herbert-Grünewald-Stiftung<br />

unterstützte in diesem Jahr mit einer<br />

großzügigen Spende unter anderem<br />

die professionelle Zeitmessung.<br />

8<br />

9<br />

7 Über 130 Mädchen und <strong>Jun</strong>gen gingen<br />

beim Schülerlauf an den Start.<br />

8 Die diesjährige Schirmherrin und<br />

35-fache Goldmedaillengewinnerin<br />

Marianne Buggenhagen war zum dritten<br />

Mal in Folge beim Run of Spirit zu Gast.<br />

10<br />

9 Inklusion auf allen Strecken – nicht nur<br />

beim Barrierearmen Lauf gab es Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer mit und ohne<br />

Beeinträchtigungen.<br />

11<br />

12<br />

13<br />

10 Menschen verschiedenen Alters, Nationalität und Befähigung<br />

trafen aufeinander. Schon die ganz Kleinen übernahmen<br />

Aufgaben wie die Medaillenübergabe im Ziel.<br />

11 Neben den älteren „Legends“ von United Cheer Berlin,<br />

die zwei Auftritte zum Besten gaben, standen auch die jüngeren<br />

Cheerleader entlang der Strecke und haben wieder kräftig<br />

alle Teilnehmenden angefeuert.<br />

12 An fünf Ständen versorgte das Team vom Gastronomie und<br />

Catering die rund 3.500 Gäste unter anderem mit Bratwurst,<br />

Nudeln, Kaffee und Kuchen.<br />

13 Ein herzlicher Dank geht an die PSD Bank, die den Run of Spirit<br />

mit einer Spende unterstützte, aber auch die Gelegenheit nutzte<br />

der Altenhilfe einen Bus für das Seniorenzentrum „Am Wasserturm“<br />

in Hohen Neuendorf zu übergeben.


14<br />

• Lebenspunkte •<br />

1<br />

„Wer nicht hier war,<br />

kann sich das nicht vorstellen“<br />

Strategiechef von BILD DIGITAL begleitet Menschen<br />

mit Behinderungen im Evangelischen <strong>Johannesstift</strong><br />

Stephan Butzke, Referent Kommunikation<br />

Fotos: Stephan Butzke<br />

Eine Woche lang hat Mischa Sander Menschen mit Behinderungen<br />

in ihrem Alltag im Spandauer Gemeinwesen des<br />

<strong>Johannesstift</strong>s erlebt: in einer Wohngruppe der Einrichtung<br />

Nebo und im Bildungs- und Beschäftigungsangebot der<br />

Macherei. Als Leiter Strategie & Business Development der<br />

Axel-Springer-Tochter BILD DIGITAL beteiligt er sich an<br />

einem „Top-Talent“-Programm seines<br />

„Hier steht der Mensch<br />

im Mittelpunkt,<br />

nicht Kennzahlen.“<br />

Unternehmens. Ein Baustein des Programms<br />

ist „Seitenwechsel – Lernen<br />

in anderen Lebenswelten“. Bei diesem<br />

außergewöhnlichen Persönlichkeitstraining<br />

gehen Führungskräfte in<br />

soziale Einrichtungen, um Menschen zu begleiten, denen<br />

sie sonst nie begegnen, zum Beispiel Männer und Frauen<br />

mit Behinderungen, Wohnungslose, Flüchtlingskinder oder<br />

Jugendliche in sozialen Brennpunkten.<br />

Weil Mischa Sander vorher wenig Berührung mit behinderten<br />

Menschen hatte, entschied er sich für die Behindertenhilfe<br />

im <strong>Johannesstift</strong>. Denn gerade von einer Begegnung<br />

mit Menschen auf einer ihm „völlig unbekannten Seite des<br />

Lebens“ versprach er sich die größte Erweiterung seines<br />

Erfahrungshorizonts. Und seine Erwartung hat sich voll und<br />

ganz erfüllt.<br />

„Als erstes aufgefallen ist mir hier die<br />

Normalität des Alltags“, so Sander. „In der<br />

Wohngruppe bei Nebo gibt es dieselben<br />

Freuden und Spannungen, wie in jeder<br />

anderen Familie oder WG, und in der<br />

Macherei richten sich die Beschäftigten nach einem ganz<br />

gewöhnlichen Arbeitsablauf “.<br />

Das Besondere bei dieser Normalität war für ihn, dass<br />

Leben und Arbeiten im <strong>Johannesstift</strong> andere Bedeutungen


2<br />

haben, als in seinem Unternehmen: „Hier steht der Mensch<br />

im Mittelpunkt, nicht Kennzahlen“. In diesem Umfeld, in<br />

dem sich das Tempo der Alltags- und Arbeitstätigkeiten<br />

ohne Druck den Fähigkeiten der Beteiligten anpasse, habe er<br />

ein ganz neues Zeitgefühl entdeckt. Die Beschäftigung selbst<br />

sei hier das Wichtigste, nicht der „Output pro Zeiteinheit“.<br />

Das Gleiche gelte für das Reden miteinander. Nicht<br />

allein auf die Vermittlung von Informationen komme es<br />

dabei an. Vielmehr sei gute Kommunikation an sich schon<br />

ein wesentliches Ziel: „Man muss sich mehr Zeit nehmen,<br />

um sich gegenseitig verständlich zu machen; aber nur so<br />

können sich behinderte Menschen zeigen; ich habe dadurch<br />

entdeckt, dass sie viel mehr können, als man ihnen auf den<br />

ersten Blick ansieht.“<br />

Mischa Sander ist schon der vierte Seitenwechsler im <strong>Johannesstift</strong>.<br />

Jörg Markowski, Leiter der Macherei, setzt sich für<br />

diese Idee ein, weil er den Blick Außenstehender auf die<br />

Arbeit seiner Einrichtung schätzt. Außerdem, so Markowski,<br />

„freuen sich die Beschäftigten sehr über die Aufmerksamkeit,<br />

die ihnen Besucher von außen entgegenbringen“.<br />

Für ihn passt das sehr gut zum inklusiven Anspruch des<br />

<strong>Johannesstift</strong>s, Menschen mit und ohne Behinderungen<br />

zusammen zu bringen.<br />

Wie weit Inklusion im Gemeinwesen in Spandau<br />

insgesamt schon gelebt wird, war für Sander eine echte<br />

Überraschung: „Ein tolles Konzept auf einem fantastischen,<br />

unerwartet großen Komplex – wer nicht hier war, kann sich<br />

das nicht vorstellen.“<br />

1 Michael Balzer freut sich über die<br />

Aufmerksamkeit, die ihm der „Besucher<br />

von außen“ entgegenbringt.<br />

2 Wilfried Grzegorek und andere Beschäftigte<br />

der Macherei erleben schon zum<br />

vierten Mal einen Seitenwechsler.<br />

3 Mischa Sanders spricht mit Stephan<br />

Jansen: Gute Kommunikation ist ein<br />

wesentliches Ziel.<br />

3


16 • Lebenspunkte •<br />

1 KFZ-Meister Detlev Rogalla unterstützt seit zehn Jahren den Hausmeister<br />

im Theodor-Fliedner-Haus. Besonders gefragt ist seine Hilfe<br />

bei der Reparatur von Rollstühlen.<br />

2 Diakon Gottfried Schubert (74) arbeitet als ehrenamtlicher Archivar<br />

seit 10 Jahren die Mitarbeitergeschichte des <strong>Johannesstift</strong>s auf.<br />

3 <strong>Jul</strong>ian Lindner teilt sein Talent und seine Begeisterung für Musik<br />

gerne mit Bewohnerinnen und Bewohnern des <strong>Johannesstift</strong>s und<br />

in der Kirchengemeinde.<br />

1<br />

„Ich mache das für mich!“<br />

Engagement auf anderen Pfaden<br />

Fotos: Berliner Stiftungswoche/Werner Popp<br />

Matthias Frenzel, Berliner Stiftungswoche<br />

Mit 42 Jahren in Rente? Detlev Rogalla war jahrelang für die<br />

Auszubildenden der BVG verantwortlich, bevor sein Leben<br />

sich innerhalb von zwei Wochen durch einen Schicksalsschlag<br />

tiefgreifend und radikal veränderte. Der lebhafte Kfz-<br />

Meister musste sich neue Strukturen zur Gestaltung seines<br />

Alltags und eine neue Beschäftigung suchen. Über Umwege<br />

fand er zum Evangelischen <strong>Johannesstift</strong> in Berlin Spandau.<br />

Eines war jedoch von Anfang an klar: Direkt mit Menschen<br />

arbeiten – das wollte er nicht. Das liegt ihm einfach nicht.<br />

Auch wenn die Senioren des Theodor-Fliedner-Hauses<br />

das sicherlich anders sehen. Mit Berliner Schnauze und<br />

geschickten Händen unterstützt Detlev Rogalla jetzt seit<br />

zehn Jahren den Hausmeister des<br />

Hauses und wurde so zu einer<br />

guten Seele des Hauses. Nach 150<br />

reparierten Rollstühlen wuchsen<br />

die Aufgaben stetig und decken<br />

aktuell alle nur erdenklichen<br />

Bereiche ab: Glühbirnen wechseln,<br />

Pflegematerial ausgeben, Zimmer renovieren, Betten<br />

reparieren, Bilder aufhängen – doch immer wieder locken<br />

ihn besonders die Reparaturen von Rollstühlen. Dass er<br />

ehrenamtlich für einen kirchlichen Träger tätig ist, stört<br />

ihn kein bisschen, auch wenn er selbst konfessionell nicht<br />

gebunden ist. „Es kommt aus dem Herzen. Und es braucht<br />

„Es kommt aus dem Herzen.<br />

Und es braucht einen Funken,<br />

der einen antreibt. Wenn der fehlt,<br />

muss man aufhören.“<br />

einen Funken, der einen antreibt. Wenn der fehlt, muss<br />

man aufhören. Man will sich ja nicht ärgern. Ich mache das<br />

einfach nur für mich!“<br />

Der Funken ist auf jeden Fall spürbar, als <strong>Jul</strong>ian Lindner<br />

die Stufen des Jochen-Klepper-Hauses hochsprintet. Gerade<br />

saß er noch hinter der Schulbank, jetzt hat er seinen Termin<br />

in der Senioren-WG. Der Gemeinschaftsraum ist gut gefüllt,<br />

nur der Pfarrer fehlt – und der 17-jährige <strong>Jul</strong>ian Lindner.<br />

Nach einem kurzen „Hallo“ setzt <strong>Jul</strong>ian sich schnell an das<br />

Klavier und spielt sich warm. Dass er sich in der Gemeinde<br />

engagiert, klingt logisch, wenn man <strong>Jul</strong>ian Linders familiären<br />

Hintergrund kennt. Selbstverständlich ist es trotzdem<br />

nicht. Der Sohn des Stiftskantors<br />

hat sich bewusst entschieden,<br />

sein Talent und seine<br />

Begeisterung für Musik mit anderen<br />

zu teilen. Deshalb spielt<br />

er zu den unterschiedlichsten<br />

Anlässen im <strong>Johannesstift</strong>.<br />

Das Leuchten in den Augen und der Beifall des Publikums<br />

bestärken ihn in seiner Entscheidung jedes Mal erneut.<br />

Auf dem großen Stammgelände des Evangelischen<br />

<strong>Johannesstift</strong>s ist nicht weit vom Pianisten entfernt Gottfried<br />

Schubert am Werk, oder besser am Regal. Gemeinsam<br />

mit dem hauptamtlich angestellten Helmut Bräutigam ist


2 3<br />

er der Herr des Historischen Archivs des <strong>Johannesstift</strong>s.<br />

Mit seinen 74 Jahren arbeitet er sich seit nunmehr knapp<br />

zehn Jahren durch die Akten des Stifts und dokumentiert<br />

die Mitarbeitergeschichte der Einrichtung. Prädestiniert<br />

dafür ist er durch seinen eigenen Lebensweg. 1958 begann er<br />

bei der Berliner Stephanus-Stiftung seine Ausbildung zum<br />

Diakon. Nach der Wende und seiner langjährigen Arbeit als<br />

Diakon im Ostteil der Stadt half er, die Bruderschaft wieder<br />

mit der Schwestern- und Bruderschaft des <strong>Johannesstift</strong>s<br />

zusammenzubringen. 2004, im Jahr seines Ruhestands,<br />

entschied er sich, dem Stift etwas zurückzugeben. Seitdem<br />

bringt er Ordnung in die Geschichte und stolpert dabei immer<br />

wieder über kleine Schätze wie Originalhandschriften<br />

des Stiftsgründers Johann<br />

Hinrich Wichern von<br />

1858. Auch bei Gottfried<br />

Schubert ist das Engagement<br />

familiär vorgeprägt.<br />

Sein Vater war ebenfalls<br />

Diakon.<br />

Dies sind nur drei Geschichten von Engagierten aus<br />

dem Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>, wie es 23 Millionen in<br />

Deutschland gibt. Menschen, die sich engagieren und freiwillig<br />

Aufgaben übernehmen in der Sozialarbeit, Umwelt<br />

oder Kultur, beim Vorlesen und im Sporttraining oder in der<br />

Arbeit mit Senioren. Es ist aber nicht immer das klassische<br />

Engagement, das bewegt, sondern auch die ungewöhnlichen<br />

Geschichten, wie die Beispiele aus Spandau zeigen<br />

Die Eignung und der Wille sind entscheidend, vor allem<br />

aber Empathie und der Wunsch, gemeinsam mit Hauptamtlichen<br />

Hand in Hand zu arbeiten.<br />

Oft bedeutet ehrenamtliches Engagement auch eine<br />

neue Chance. Die Chance, eine Struktur in sein Leben<br />

zu bringen oder neue Erfahrungen zu sammeln. Für viele<br />

bedeutet es darüber hinaus, Entspannung in das eigene<br />

Leben zu bringen. Durch die moderne Arbeitswelt überfordert<br />

oder gestresst, bietet das ehrenamtliche Engagement<br />

die Möglichkeit, sich zumeist ohne Zeitdruck mit neuen,<br />

anderen Herausforderungen zu beschäftigen.<br />

Das Evangelische <strong>Johannesstift</strong> mit seinen rund 500 Freiwilligen<br />

ist sicherlich keine typische Anlaufstelle für Ehrenamtliche,<br />

es zeigt jedoch die große Vielfalt im Engagement.<br />

Das ehrenamtliche Engagement<br />

bietet die Möglichkeit, sich zumeist<br />

ohne Zeitdruck mit neuen, anderen<br />

Herausforderungen zu beschäftigen.<br />

Die jüngsten Ehrenamtlichen sind gerade einmal 12 Jahre<br />

alt, die Älteste 90 Jahre. Es gibt Freiwillige, die täglich für<br />

ein paar Stunden kommen, und Engagierte, die einmal pro<br />

Jahr eines der beiden großen Feste des Stifts unterstützen.<br />

Es gibt Helfer, die eine persönliche Bindung zum <strong>Johannesstift</strong><br />

haben und andere, die über Anzeigen oder Bekannte<br />

zum Stift kamen. Betreut werden sie dabei von den Teams<br />

in den jeweiligen Häusern und von <strong>Jul</strong>ia Heckhausen, der<br />

Verantwortlichen für die Freiwilligenarbeit. Nach einem<br />

Erstgespräch finden sich schnell geeignete Stellen, so dass<br />

selten ein Engagementangebot ausgeschlagen werden muss.<br />

Wichtig ist, dass der erste Eindruck, die Motivation und die<br />

Chemie im Team stimmen.<br />

Doch auch abseits des<br />

kleinen Dorfs in Spandau finden<br />

sich unzählige spannende<br />

Engagementmöglichkeiten. Die<br />

Stiftung Gute-Tat.de hat in ihrer<br />

Datenbank mehrere hundert<br />

mögliche Einsatzorte für Freiwillige<br />

gespeichert. Da wird jeder fündig, auch abseits der<br />

klassischen Ideen. Handwerklich Begabte helfen beim Bau<br />

von Hochbeeten in einem Bürgergarten oder als Hausmeister<br />

in einer Behinderten-WG. Passionierte Schachspieler<br />

führen die Jugend in die Welt des Strategiespiels ein. Eine<br />

Blinde sucht nach einer Assistenz bei ihrem Naturprojekt<br />

mit Kita-Kindern. <strong>Jun</strong>ge Menschen informieren in Schulklassen<br />

über HIV und Safer Sex.<br />

Ehrenamtliches Engagement ist keine Frage des Alters,<br />

der Fähigkeiten oder der Weltanschauung. Es ist eine Frage<br />

der Motivation, und es ist die Erfüllung des Wunsches,<br />

seinem Leben einen (weiteren) Sinn zu geben. Möglichkeiten<br />

gibt es unzählige. Als Dank winkt neben der Würdigung<br />

durch den Träger, der auch alle Fragen der Versicherung<br />

abwickelt, das gute Gefühl, etwas Uneigennütziges getan zu<br />

haben. Für Detlev Rogalla ist es das Schnurren der Rollstühle,<br />

für <strong>Jul</strong>ian Lindner das Lächeln auf den Gesichtern und<br />

für Gottfried Schubert das Wissen, etwas für die Nachwelt<br />

zu bewahren.<br />

Abdruck mit freundlicher Genehmigung<br />

der Berliner Stiftungswoche


18 • rubrikentitel • punktum • •<br />

Informationen<br />

der Fortbildung<br />

September <strong>2013</strong><br />

3.9. und 4.9.<strong>2013</strong><br />

Stress-Adé-Training<br />

5.9. und 6.9.<strong>2013</strong><br />

Story-Telling<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

mit der Pilgerwanderung vom 22.6.<br />

bis 25.6.<strong>2013</strong> endet das 1. Fortbildungshalbjahr<br />

<strong>2013</strong>. Gute Fortbildungen<br />

helfen, den Arbeitsalltag professionell<br />

und kompetent zu gestalten, an den<br />

Zielen des Geschäftsbereiches mitzuarbeiten<br />

und auch für sich persönlich<br />

etwas zu tun. Pilgern stärkt nach<br />

meiner Erfahrung Körper, Seele und<br />

Geist und kann eine Kraftquelle für die<br />

berufliche Tätigkeit sein.<br />

In diesem Jahr bieten wir zwei<br />

Pilgerwanderungen an, um auch<br />

den Kolleginnen und Kollegen die<br />

Teilnahme zu ermöglichen, die nur in<br />

den Schulferien mitkommen können.<br />

In der „Sommerpause“ werten wir das<br />

1. Halbjahr statistisch aus und planen<br />

für 2014. Einige Termine stehen schon<br />

fest, da Übernachtungsmöglichkeiten<br />

außerhalb Berlins manchmal schon<br />

zwei Jahre im Voraus gebucht werden<br />

müssen. Auch einige externe Dozenten<br />

und Dozentinnen haben 2014 schon<br />

einen vollen Terminkalender. So muss<br />

vieles im Bereich Fortbildung frühzeitig<br />

vorgedacht und geplant werden.<br />

Wenn Sie zusätzliche Bedarfe für<br />

Seminare haben, können Sie sich gern<br />

per Mail (anette.kotnik@evangelisches-johannesstift.de)<br />

oder telefonisch<br />

(030-33609-410) bei mir melden.<br />

Ich werde versuchen, Ihre Wünsche zu<br />

berücksichtigen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine erholsame<br />

und vergnügliche Ferienzeit<br />

Ihre Anette Kotnik<br />

Falls Sie spezielle Themenwünsche<br />

für Ihre Bereiche haben – ich entwickle<br />

gern eine individuelle<br />

Fortbildung mit Ihnen und für<br />

Sie und komme auch gern in die<br />

jeweiligen Standorte.<br />

Abteilungs- und standortübergreifende<br />

Seminare<br />

von <strong>Jun</strong>i bis September <strong>2013</strong><br />

<strong>Jun</strong>i <strong>2013</strong><br />

12.6. und 13.6.<strong>2013</strong><br />

Systemische Methoden<br />

in der sozialen Arbeit<br />

22.6. bis 25.6.<strong>2013</strong><br />

Pilgerwanderung<br />

August <strong>2013</strong><br />

8.8.<strong>2013</strong><br />

Zusammenarbeit von Hauptund<br />

Ehrenamtlichen<br />

12.8.und 13.8.<strong>2013</strong><br />

Eltern- und Angehörigengespräche<br />

trainieren<br />

22.8. und 23.8.<strong>2013</strong><br />

Konflikt und Mobbing –<br />

Vom Umgang mit einem<br />

„Phänomen“<br />

27.8. bis 30.8.<strong>2013</strong><br />

Pilgerwanderung<br />

9.9. und 10.9.<strong>2013</strong><br />

Einführungstage<br />

für neue Mitarbeitende<br />

16.9. und 17.9.<strong>2013</strong><br />

Zuerst der Mensch –<br />

Grundlagen diakonischer<br />

Arbeit<br />

18.9. und 19.9.<strong>2013</strong><br />

Projektmanagement<br />

25.09. und 26.09.<strong>2013</strong><br />

Coaching<br />

Anfragen und Anmeldungen<br />

für diese Seminare richten Sie<br />

bitte unter 030 · 33609-355<br />

an Naremin Mikha. Zusätzlich<br />

zur mündlichen Anmeldung<br />

benötigen wir eine schriftliche<br />

Anmeldung über Postfach 20,<br />

Referat Fortbildung.<br />

Die Fortbildung richtet sich an<br />

alle Mitarbeitenden aus Berlin-<br />

Brandenburg.<br />

Seminare Geriatrie und<br />

Altenhilfe im September <strong>2013</strong><br />

September <strong>2013</strong><br />

„Wer pflegt, muss sich<br />

pflegen…“ – Nachdenken-<br />

Austausch-Entspannen<br />

Anfragen und Anmeldungen<br />

für Fortbildungen im Bereich<br />

Geriatrie und Altenhilfe richten<br />

Sie bitte an Christa Klemm<br />

unter 030 · 33609-516 oder über<br />

das Postfach 45.


• punktum •<br />

19<br />

Die Schwestern- und<br />

Brüderschaft lädt ein:<br />

2. bis 8. September <strong>2013</strong><br />

Wanderrüste<br />

Wir treffen uns mitten im Harz in<br />

Elbingerode, um von dort aus tägliche<br />

Wanderungen und Ausflüge in<br />

die wunderschöne Umgebung zu<br />

machen. Neben dem Entdecken der<br />

Natur werden wir uns Zeit nehmen,<br />

um einem Thema nachzugehen,<br />

sowie für Gespräche und eigene Ideen<br />

aus der Gruppe.<br />

Leitung: Jens Schmitz<br />

Ort: Freizeit- und Erholungshaus<br />

Tanne / Elbingerode<br />

Die Unterbringung erfolgt in Einzel-,<br />

Doppel- und Mehrbettzimmern:<br />

Doppelzimmer (Etagendusche)<br />

205 € pro Person<br />

Einzelzimmer (Etagendusche) 235 €<br />

Doppelzimmer mit Dusche/WC<br />

247 € pro Person<br />

Einzelzimmer mit Dusche/WC 295 €<br />

Fahrtkosten werden durch Umlage<br />

verrechnet.<br />

9. bis 11. Dezember <strong>2013</strong><br />

Zeit zur Besinnung im Advent<br />

Ein Angebot für Schwestern und<br />

Brüder und Mitarbeitende aus dem<br />

Evangelischen <strong>Johannesstift</strong><br />

Wir wollen uns in der besonderen<br />

Atmosphäre des Klosters Lehnin Zeit<br />

zur Besinnung im Advent nehmen.<br />

Uns auf die Suche nach Weihnachten<br />

begeben: neue Entdeckungen<br />

machen, uns an alte Bräuche erinnern,<br />

gemeinsam singen, Spannung erleben,<br />

uns freuen. Zeit haben für den<br />

Augenblick!<br />

Ort: Kloster Lehnin<br />

Leitung: Anette Kotnik und Jutta<br />

Böhnemann-Hierse<br />

Kosten: 98 € (für Übernachtungen<br />

und Verpflegung)<br />

Anmeldeschluss: 10.11.<strong>2013</strong><br />

Die Schwestern- und Brüderschaft<br />

des Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>s<br />

ist eine Gemeinschaft von Männern<br />

und Frauen aus allen Generationen mit<br />

unterschiedlichen Berufen und Erfahrungen<br />

(Diakon/in, Sozialarbeiter/in,<br />

Lehrer/in, Altenpfleger/in, Pastor/in,<br />

weitere Mitarbeiter/innen im Diakonat).<br />

Die Mitglieder sind haupt- und/<br />

oder ehrenamtlich in Kirche, Diakonie<br />

und Gesellschaft tätig.<br />

Als diakonische Gemeinschaft<br />

nutzen wir unsere Vielfalt, um von- und<br />

miteinander zu lernen, gestalten geistliches<br />

Leben miteinander und sind offen<br />

für Interessierte.<br />

Weitere Informationen<br />

und Anmeldung über die<br />

Geschäftsstelle im Haus<br />

der Schwestern und Brüder:<br />

Sekretärin Maria Roeser<br />

Tel. 030 · 33609 - 302<br />

info@schwestern-undbruederschaft.de<br />

Älteste Jutta Böhnemann-Hierse<br />

Tel. 030 · 302 09 097<br />

Ältester Jens Schmitz<br />

Tel. 030 · 302 09 098<br />

Die Buchhandlung <strong>Johannesstift</strong> lädt ein zur<br />

Konzertlesung mit Margot Käßmann<br />

Sehnsucht nach Leben<br />

→ am Mittwoch, 19. <strong>Jun</strong>i <strong>2013</strong><br />

→ um 18 Uhr<br />

→ in der Stiftskirche<br />

Buchhandlung <strong>Johannesstift</strong><br />

Schönwalder Allee 26 | 2<br />

13587 Berlin-Spandau<br />

Tel. 030 · 335 24 31


20 • rubrikentitel • punktum • •<br />

Herzlich willkommen!<br />

Neue Mitarbeiteterinnen und Mitarbeiter<br />

Altenhilfe:<br />

Nicole Baum<br />

Lore Bertram<br />

Sedat Birgör<br />

Claus Brager<br />

Jaqueline Czirr<br />

Patricia Gagern<br />

Manuel Guby<br />

Ralph-Edgar Hiller<br />

Birgit Kapell<br />

Daniela Koch<br />

Thomas Koch<br />

Stephanie Meier<br />

Thomas Mewes<br />

Heike Müller<br />

Thorsten Notholz<br />

Jennifer Pahl<br />

Setiawan Pranatio-Hutomo<br />

Susanne Prendel<br />

Antonina Ridel<br />

Erna Safarow<br />

Yvonne Schröder<br />

Alina Schulze<br />

Nadine Thömen-Gange<br />

Beate Trost<br />

Jacqueline Wakarecy<br />

Linda Wawrzinek<br />

Valéria Wiebking-Silva<br />

Katrin Wolf-Stettnisch<br />

Behindertenhilfe:<br />

Mareike Fabian<br />

Frauke Gleibs<br />

Monika Homschak<br />

Timo Kals<br />

Caroline Khatir<br />

Ilona Lafos<br />

Sven Lange<br />

Timo Rührmund<br />

Heidrun Willrich<br />

Diakonisches Bildungszentrum:<br />

Michael Weide<br />

EGZB:<br />

Marjana Bagehorn<br />

Shirley Bauer<br />

Viet Dinh Khac<br />

Dr. Elke Lehmkuhl<br />

Tatjana Edelmann<br />

Tomasz Florczak<br />

Susanne Korn<br />

Grit Meenken<br />

Marco Molina Zamora<br />

Kathrin Streidt<br />

Yvonne Ziebarth<br />

Jugendhilfe:<br />

Tatjana Pommer<br />

Sandra Maria Willner<br />

Ina Lindow<br />

Elif Yeşilbaş<br />

Paul Gerhardt Stift:<br />

Andreas Möchel<br />

Çetin Şahin<br />

Johanna-Maria Wiese<br />

Proclusio:<br />

Nicole Thöns<br />

Service:<br />

Ingmar Jack<br />

Ilona Kutz<br />

Bastian Müller<br />

Bashira Wenzel<br />

Stiftung:<br />

Heidi Baschek<br />

Simeon Hospiz:<br />

Daniela Wolter<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an dieser Stelle begrüßen wir neueingestellte Kolleginnen und Kollegen.<br />

Aus technischen und organisatorischen Gründen ist diese Liste nicht immer vollständig.


• Stichpunkte •<br />

21<br />

Proclusio Berlin-Spandau<br />

Hotel Christophorus wird 2015 geschlossen<br />

Der Vorstand des Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>s hat<br />

entschieden, dass das Hotel Christophorus sowie das<br />

Restaurant Kastaniengarten in Zukunft nicht mehr<br />

von der <strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Proclusio gGmbH<br />

betrieben und spätestens zum 31.12.2015 geschlossen<br />

werden müssen.<br />

Das Hotel ist aufgrund der schlechten Immobiliensubstanz<br />

nicht mehr wettbewerbsfähig. Proclusio hat in<br />

den letzten drei Jahren neue Betreiber-Konzepte erarbeitet,<br />

für deren Umsetzung jedoch mehrere Millionen<br />

Euro von Nöten gewesen wären. Diese Mittel kann die<br />

Stiftung derzeit nicht aufbringen. Hinzu kommt, dass<br />

die Investitionen keine Garantie dafür wären, dass das<br />

Hotel künftig kostendeckend betrieben werden kann.<br />

Die Mitarbeitenden wurden Mitte Mai vom Vorstand<br />

und der Geschäftsleitung in einer außerordentlichen<br />

Mitarbeiterversammlung über den Stand der<br />

Dinge informiert.<br />

Die vergleichsweise lange Schließungsphase bis<br />

Ende 2015 soll der Verpflichtung gegenüber den Auszubildenden,<br />

Mitarbeitenden und selbstverständlich auch<br />

gegenüber den Kunden des Hotels gerecht werden.<br />

Das Hotel und das Restaurant sind feste Bestandteile<br />

des Gemeinwesens Schönwalder Allee 26. Es gibt<br />

viele Schnittstellen zu anderen Einrichtungen auf dem<br />

Gelände. Eine Projektgruppe begleitet im Auftrag des<br />

Vorstandes den Schließungsprozess und wird solche<br />

Schnittstellen identifizieren und notwendige Prozesse<br />

begleiten sowie alternative Konzepte zur Beschäftigung<br />

von Menschen mit Behinderung prüfen.<br />

Über die Kontakte und die Mittelpunkte werden wir<br />

Sie über weitere Entwicklungen informieren.<br />

Stiftung Berlin-Spandau<br />

Bundesumweltministerium<br />

gratuliert <strong>Johannesstift</strong> zu<br />

EMAS<br />

Anfang des Jahres wurde das<br />

Evangelische <strong>Johannesstift</strong> für<br />

seinen betrieblichen Umweltschutz<br />

ausgezeichnet. Mit<br />

einem umfangreichen Umweltprogramm<br />

sollen in den<br />

kommenden Jahren umweltschädigende<br />

Auswirkungen so<br />

weit wie möglich vermieden<br />

und die Umweltleistung weiter<br />

gesteigert werden. Ein Jahr lang<br />

hat das Evangelische <strong>Johannesstift</strong> auf die Zertifizierung<br />

nach EMAS hingearbeitet. Im Herbst 2011 hatte der Vorstand<br />

im Zuge der stiftungsinternen Umweltpolitik den<br />

Startschuss für das Projekt gegeben. Die Umweltpolitik<br />

enthält den Leitsatz „Verantwortung für die Schöpfung<br />

wahrnehmen und nachhaltig handeln“. Dazu gehören<br />

der sorgsame Umgang mit knappen Umweltressourcen,<br />

wie z.B. Energie und Papier, sowie die Vermeidung von<br />

Abfällen und die Reduktion von CO₂-Emissionen.


22<br />

• Stichpunkte •<br />

Altenhilfe Berlin-Spandau<br />

Altenhilfe Hannover<br />

Werner und Maren Otto Stiftung vergibt Stipendien<br />

für Palliative-Care-Fortbildung<br />

Stifterin Maren Otto überreichte am 24. April Stipendien-Urkunden<br />

an 36 Mitarbeitende der Altenhilfe<br />

des Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>s. Im Mittelpunkt der<br />

Feierstunde stand dabei der Austausch über die Begleitung<br />

sterbender Menschen. Maren Otto ist diese<br />

Arbeit ein Herzensanliegen. Für sie ist der würdevolle<br />

Umgang mit sterbenden Menschen ein wichtiges<br />

Zeichen von Menschlichkeit und Nächstenliebe.<br />

Seit vier Jahren werden Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>s auf dem<br />

Gebiet der palliativen Versorgung für ältere Menschen<br />

geschult. Sie lernen dabei Pflege- und Betreuungsangebote<br />

für sterbende Menschen kennen.<br />

Etwa 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aus den Bereichen Pflege, Verwaltung und Hauswirtschaft<br />

sowie Ehrenamtliche werden in einem<br />

40-Stunden-Basiskurs qualifiziert.<br />

Mit der 160 Stunden umfassenden Weiterbildung<br />

Palliativ Care erhalten 20 Fachkräfte, die als Multiplikatoren<br />

eingesetzt werden, eine spezialisierte<br />

Weiterbildung.<br />

Die Kosten für die Basisschulung und die Weiterbildung<br />

hat die Werner und Maren Otto Stiftung für<br />

drei Jahre übernommen.<br />

CSH-Geschäftsführer Benno Blings feiert 25 Jahre<br />

Dienst in Caritas und Diakonie<br />

Glückwünsche zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum<br />

erhielt am 2. April Benno Blings, Geschäftsführer<br />

der Christlichen Seniorendienste Hannover gGmbH<br />

(CSH). Der Heimbeirat, das Leitungsteam, die<br />

Mitarbeitervertretung und ehemalige Weggefährten<br />

überraschten ihn mit einer Feierstunde.<br />

Nach seinen ersten Berufsjahren in verschiedenen<br />

Einrichtungen der Caritas und des Arbeiter-<br />

Samariter-Bundes übernahm er 1989 die Leitung des<br />

Seniorenzentrums Wilhelm-Maxen-Haus in Garbsen<br />

bei Hannover. Er beteiligte sich 1991 am Aufbau einer<br />

der ersten Tagespflegeeinrichtungen in Niedersachsen<br />

und 1995 am Aufbau der solitären Kurzzeitpflege.<br />

2008 hat er als einer von zwei Geschäftsführenden<br />

(zweiter Geschäftsführer ist Heinrich Kröger) die<br />

Geschäftsführung der CSH mit übernommen. Seit<br />

2009 ist die CSH eine Tochtergesellschaft des Evangelischen<br />

<strong>Johannesstift</strong>s.<br />

Johannes-Hospiz Berlin-Spandau<br />

Hospizkinderfest <strong>2013</strong><br />

Was für ein Tag! Entmutigt von dem schlechten Wetter<br />

trafen wir Großen vor der Kirche ein in der Erwartung<br />

auf 13 Kinder. Diese Kinder im Alter von 4 Jahren bis 13<br />

Jahren haben in den vergangenen Jahren Mutter oder<br />

Vater verloren und wurden durch das Johannes Hospiz<br />

in dieser schweren Lebensphase begleitet. Von Entmutigung<br />

keine Spur mehr, als die Kinder frohgelaunt,<br />

aufgeregt plappernd die Stufen der Kirche empor sprangen,<br />

sich gegenseitig erkannten und aneinander freuten.<br />

In Germendorf, einem großen Freizeitpark angekommen,<br />

wurde trotz strömendem Regen, trotz Kälte<br />

und Wind gespielt und wir ließen uns anstecken von<br />

der guten Laune, dem Lachen und der Unbeschwertheit<br />

der Kinder. Mit Appetit verputzten wir die kleinen<br />

Leckereien, die wir im Gepäck hatten um dann noch<br />

Kraft für einen Spaziergang durch den Dinosaurierpark<br />

zu haben.<br />

Irgendwann gaben wir uns dann dem Wetter geschlagen<br />

und fuhren wieder ins <strong>Johannesstift</strong> um von<br />

dort aus die Kinder nach Hause zu begleiten. Alle waren<br />

außen etwas verfroren, doch innerlich brannte nur eine<br />

Frage: Wo fahren wir im nächsten Jahr hin? Danke an<br />

das wunderbare Team, dass mich unterstützt hat. An<br />

Bernd, Gabriele, Birgit und Thea. Und an euch Kinder,<br />

die uns wieder einmal gezeigt haben, wie schön das<br />

Leben sein kann.


• Stichpunkte •<br />

23<br />

Jugendhilfe Berlin-Spandau<br />

Selbstgemachte Rockmusik beflügelt Kinder<br />

Im Rahmen der Kampagne „Kinder beflügeln“ des<br />

<strong>Johannesstift</strong>s haben Jugendliche aus Berlin-Reinickendorf<br />

eigene Rocksongs professionell aufgenommen.<br />

Dazu wurde die Aula des Förderzentrums Stötzner-<br />

Schule in ein Tonstudio verwandelt.<br />

Die Jugendlichen hatten vorher einige Monate<br />

ausgiebig in der Schülerband „Hitzefrei“ geprobt und<br />

waren öfter aufgetreten. Detlev Cleinow von „Kinder<br />

beflügeln“ war begeistert. Gemeinsam mit einer<br />

Lehrerin und einer Sozialarbeiterin hatte er das Projekt<br />

geleitet. „Jenseits vom üblichen Hip und Hop der Szene<br />

haben die Schülerinnen und Schüler hier ganze eigene<br />

Songs erarbeitet, die ihren Alltag, ihre Ängste und ihre<br />

Schwierigkeiten ehrlich ausdrücken“, so Cleinow. Daher<br />

seien sie auch bereit gewesen, dafür Freizeit und Ferien<br />

zu opfern. Schülerinnen und Schüler, die sonst nicht<br />

stillsitzen können, hätten hier „eine erstaunlich professionelle<br />

Arbeitshaltung“ gezeigt.<br />

Diakonisches Bildungszentrum Berlin-Spandau<br />

Einführung Pfarrer Dr. Thorsten Klein<br />

Im Gottesdienst am Sonntag, dem 12. Mai <strong>2013</strong><br />

wurde Pfarrer Dr. Thorsten Klein in der Kirche des<br />

Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>s in seinen Dienst als<br />

Ausbildungsleiter des Wichern-Kollegs eingeführt.<br />

Am Wichern-Kolleg werden im Auftrag der Evangelischen<br />

Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische<br />

Oberlausitz Diakoninnen und Diakone ausgebildet.<br />

Im Rahmen dieser Ausbildung wird ein staatlich<br />

anerkannter Sozial- oder Pflegeberuf, wie Sozialarbeiter/in<br />

oder Heilerziehungspfleger/in, mit einer<br />

theologisch-diakonischen Ausbildung verbunden.<br />

Mit der Ausbildungsleitung ist Dr. Thorsten Klein<br />

seit April <strong>2013</strong> betraut. Als Dozent unterrichtet er<br />

am Wichern-Kolleg die Fächer Neues Testament und<br />

Religionspädagogik.<br />

Behindertenhilfe Berlin-Spandau<br />

Was für ein Theater!<br />

Zu einem Sommerfest mit künstlerischen Aufführungen<br />

lud die August-Hermann-Francke-Schule am<br />

Freitag, dem 31. Mai <strong>2013</strong> in die Schönwalder Allee<br />

ein. Von 10 bis 15 Uhr zeigten Schülerinnen und<br />

Schüler Theaterstücke sowie Klang- und Bewegungsimprovisationen,<br />

die sie im traditionellen Theater-<br />

Mai der Schule erarbeitet hatten. Außerdem wurden<br />

Ausstellungen und eine Video-Dokumentation<br />

präsentiert.<br />

Einen Monat lang hatten die Kinder in Unterrichtsprojekten<br />

Inhalte mit künstlerischen Mitteln<br />

erarbeitet. Dabei wurden sie unterstützt von Künstlern,<br />

die im Rahmen der Aktion tusch – Theater und<br />

Schule an Berliner Schulen gehen.<br />

Die August-Hermann-Francke-Schule ist eine<br />

staatlich anerkannte Ersatzschule mit den Förderschwerpunkten<br />

geistige Entwicklung sowie körperliche<br />

und motorische Entwicklung. Trägerin ist<br />

die <strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Behindertenhilfe<br />

gGmbH.


Sonntag,<br />

22. September<br />

„Mache dich auf, werde licht;<br />

denn dein Licht kommt"<br />

Erntedankfest<br />

(Jesaja 60,1)<br />

Zum Feiern, Spielen, Danken<br />

Höhepunkte aus dem Programm:<br />

11 Uhr Open-Air Festgottesdienst<br />

14 Uhr traditioneller Erntedankumzug durch die festlich<br />

geschmückten Straßen des <strong>Johannesstift</strong>s<br />

15 Uhr Übergabe der Erntekrone mit Grußworten der Ehrengäste<br />

19 Uhr besinnlicher Lichter- und Laternenumzug<br />

19.30 Uhr Abschluss mit den Turmbläsern<br />

Viele weitere Attraktionen<br />

an über 120 Ständen,<br />

Bühnen mit Live­Musik und<br />

einem reichhaltigen Angebot<br />

an Speisen und Getränken.<br />

Ort: <strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong>, Schönwalder Allee 26, 13585 Berlin<br />

Infos: Tel. 030 ∤ 336 09 - 0, www.evangelisches-johannesstift.de<br />

Zeit: Sonntag, 22. September <strong>2013</strong>, 11 bis 19.30 Uhr<br />

Anfahrt: Vom Bahnhof Zoologischer Garten oder Rathaus Spandau<br />

Bus M45 oder 617 bis Haltestelle <strong>Johannesstift</strong>

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