Brandenbusch, Silke - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
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10. Postgradualer Masterstudiengang „Suchthilfe“, KatHO Köln<br />
„Beschwerdemanagement in Reha-<br />
Kliniken für suchtkranke Menschen“<br />
Eine Onlinebefragung zum Umgang von Therapeuten mit mündlich geäußerten<br />
Patientenbeschwerden innerhalb einer stationären Langzeittherapie<br />
Masterthesis<br />
Zum Abschluss an der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>,<br />
Abteilung Köln, Masterstudiengang Suchthilfe<br />
Master of Science in Addiction, Prevention and Treatment<br />
Vorgelegt von: <strong>Silke</strong> <strong>Brandenbusch</strong><br />
Matrikel-Nr.: 50 45 88<br />
Erstprüfer:<br />
Zweitprüfer:<br />
Andreas Hecht<br />
Prof. Dr. Michael Klein<br />
Eingereicht im September 2013
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Danksagung………………………………………………………………………….3<br />
Zusammenfassung…………………………………………………………………..4<br />
Einleitung…………………………………………………………………………….5<br />
1 Theoretische Grundlagen der Untersuchung…………………………………..9<br />
1.1 Qualitätsmanagement innerhalb der Psychotherapie…………………………9<br />
1.2 Was ist Beschwerdemanagement? .................................................................13<br />
1.3 Verschiedene Typen von Beschwerdeführern und Beschwerdearten………16<br />
1.4 Beschwerdemanagement am Beispiel der Psychosozialen<br />
Klinik „St. Martin“…...……………………………………………………...19<br />
1.5 Die Rolle des Therapeuten innerhalb des Beschwerdemanagements……….22<br />
1.5.1 Erwartungen aus Sicht der Klinik………………………………………23<br />
1.5.2 Erwartungen aus Sicht des Patienten…………………………………...24<br />
1.5.3 Erwartungen aus therapeutischer Sicht…………………………………25<br />
1.6 Die Rolle des Patienten innerhalb des Beschwerdemanagements……..……26<br />
1.6.1 Was bedeutet Patientenzufriedenheit innerhalb einer<br />
Psychotherapie?.......................................................................................26<br />
1.6.2 Abhängigkeitserkrankter Mensch innerhalb der Reha-Klinik<br />
Kunde oder Patient? ..........................................................................28<br />
1.7 Suchtspezifisches Verhalten als möglicher Einflussfaktor.……...………….31<br />
1.7.1 Besonderheit des Krankheitsbildes Sucht……………………………...31<br />
1.7.2 Beschweren als Machtkampf…………………………………………...33<br />
1.7.3 Beschweren als Folge der Übertragung………………………………...34<br />
1.7.4 Beschweren zur Ablenkung…………………………………………….35<br />
1.7.5 Beschwerden aufgrund einer Opfereinstellung…………………………36<br />
1.8 Schlussfolgerung für die Untersuchung……………………………………..37<br />
2 Hypothesen………………………………………………………………………37<br />
3 Methode der empirischen Untersuchung ……………………………………..39<br />
3.1 Forschungsdesign……………………………………………………………39<br />
3.2 Entwicklung des Fragebogens………………………………………………40<br />
3.3 Planung und Durchführung der Studie………………………………………41<br />
3.4 Datenanalyse………………………………………………………………...44<br />
1
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
4 Untersuchungsergebnisse……………………………………………………..48<br />
4.1 Einzelne Ergebnisse anhand des Fragebogens……………………………..48<br />
4.1.1 Daten zu den Therapeuten……………………………………………..48<br />
4.1.2 Ergebnisse zu Beschwerdemanagement……………………………….52<br />
4.1.3 Ergebnisse zum Umgang mit Patientenbeschwerden………………….62<br />
4.2 Ergebnisse und Diskussion anhand der Hypothesen……………………….70<br />
5 Schlussfolgerung aus der Untersuchung………………...……………………93<br />
Quellenverzeichnis…………………………………………………………………96<br />
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis…………………………………………...100<br />
Abkürzungsverzeichnis…………………………………………………………..103<br />
Eigenständigkeitserklärung……………………………………………………...104<br />
Anhang…………………………………………………………………………….105<br />
A Unterlagen der Psychosozialen Klinik „St. Martin“……………………..105<br />
A.1 D9 Beschwerdemanagement……………………………………………….105<br />
A.2 D9 Verbesserungsmanagement…………………………………………….107<br />
A.3 C4 Dokumentation und Statistik – Patientenbefragung……………………109<br />
A.4 Abschlussgespräch Klinikleitung…………………………………………..111<br />
A.5 Patientenzufriedenheitsbogen……………………………………………...112<br />
A.6 Lob & Kritik-Formular…………………………………………………….122<br />
A.7 Meldung – Verbesserungsmaßnahme aus Lob & Kritik-Formular………..123<br />
A.8 Reparatur Auftrag / Erledigung……………………………………………124<br />
A.9 Problemanzeige…………………………………………………………….125<br />
A.10 Protokoll Patientenrat / Klinikleitung……………………………………...126<br />
A.11 Einverständniserklärung der Geschäftsleitung…………………………….127<br />
B Online-Umfrage…………………………………………………………….128<br />
B.1 Online-Umfrage / Fragebogen……………………………………………..128<br />
B.2 Begleittext innerhalb der Online-Umfrage………………………………...136<br />
B.3 Email-Anschreiben an die Reha-Kliniken…………………………………137<br />
B.4 Erinnerungsemail an die Reha-Kliniken…………………………………...139<br />
B.5 Zusammenfassung Emailadressen nach Sucht-Info 2011………………….141<br />
2
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Danksagung<br />
An dieser Stelle möchte ich mich erst mal herzlich bei meinen beiden Dozenten<br />
Herrn Hecht und Herrn Prof. Dr. Klein für die Geduld und die gute Betreuung, die<br />
sie mir entgegengebracht haben, bedanken.<br />
Ein besonderer Dank gilt meinem Lebensgefährten Joachim, der mich in der Zeit des<br />
Studiums in absolut jeder Hinsicht unterstützt, begleitet und ertragen hat und meiner<br />
geliebten Mutter, die, von dort, wo sie gerade ist, mich dazu bewegt hat, mit Mut und<br />
Kraft immer weiter zu machen.<br />
Des Weiteren möchte ich mich bei meiner Familie und meinen Freunden, besonders<br />
meinen guten Freunden Ben, Daniela, Miriam, Katharina, Tanja und Kirsten<br />
bedanken, die mich durch gute themenbezogene Diskussionen, kritisches Gegenlesen<br />
und Nachfragen und anderweitiger Unterstützung immer wieder auf den Boden der<br />
Tatsachen zurück gebracht haben.<br />
Dank gilt auch meinen Arbeitskollegen, besonders Herrn Fuß und Frau Dr. Claßen,<br />
die immer ein offenes Ohr für meine Belange während des Studiums und vor allen<br />
Dingen während der Erstellung der Thesis hatten. Genauso auch ein Dankeschön für<br />
die Unterstützung durch die Patienten der Gruppe I, die mich überhaupt erst auf die<br />
konkrete Idee bezüglich des Themas gebracht und mich dann durch ihre Gedanken<br />
unterstützt haben. Zudem möchte ich dem Geschäftsführer der Psychosozialen Klinik<br />
„St. Martin“ Herrn Dörr danken, dass er mich während des Studiums als Arbeitgeber<br />
unterstützt hat und mir freundlicher Weise die Erlaubnis erteilte, die klinikinternen<br />
Unterlagen bezüglich Beschwerdemanagement zur Erstellung meiner Thesis nutzen<br />
zu dürfen.<br />
Ein weiterer besonderer Dank gilt vor allen Dingen den Therapeuten und<br />
Therapeutinnen, die mich durch ihre Bereitschaft zur Teilnahme an meiner Online-<br />
Befragung unterstützt und somit maßgeblich dazu beigetragen haben, dass ich meine<br />
Masterthesis überhaupt erstellen konnte.<br />
3
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Zusammenfassung<br />
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik, wie therapeutisch arbeitende<br />
Mitarbeiter in Sucht-Reha-Kliniken mit mündlich geäußerten Patientenbeschwerden<br />
im Alltag umgehen. In dieser Studie wurde untersucht, welche Einflussfaktoren sich<br />
wie auf die Beschwerdeweiterleitung auswirken und daraus folgend, wie<br />
Beschwerden nutzbringend bearbeitet werden können. Auf dieser Grundlage wurde<br />
bei der theoretischen Informationserarbeitung das Augenmerk darauf gelegt, wie sich<br />
Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen entwickelt hat und auf was es im<br />
Besonderen bei Beschwerdemanagement ankommt. Des Weiteren wurden die<br />
verschiedenen Rollen der therapeutisch arbeitenden Mitarbeiter und der Patienten<br />
herausgearbeitet und inwieweit die verschiedenen Verhaltensweisen, die für das<br />
Krankheitsbild Sucht typisch sind, Einfluss auf die Weiterleitung von Beschwerden<br />
nehmen.<br />
Um möglichst viele Therapeuten zu erreichen, wurde die quantitative Methode des<br />
Fragebogens gewählt. Die Befragung wurde als Online-Umfrage über das Internet<br />
durchgeführt, indem 289 Reha-Kliniken in ganz Deutschland per Email<br />
angeschrieben wurden. Die Umfrage fand über einen Zeitraum von sechs Wochen<br />
statt und wurde anschließend mit dem Auswertungsprogramm SPSS für Windows<br />
ausgewertet. Insgesamt 112 Therapeuten beantworteten die Umfrage vollständig, die<br />
die Grundlage für die Studie bildeten.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten therapeutisch arbeitenden Mitarbeiter<br />
ausreichend von ihrem Arbeitgeber innerhalb des Beschwerdemanagement-Prozesses<br />
eingebunden sind und sich ausreichend informiert fühlen. Sie nehmen die<br />
Beschwerden als Anlass, ihr therapeutisches Angebot zu überdenken und zu<br />
optimieren. Sie sehen die Beschwerden als Chance für eine Weiterentwicklung an.<br />
Die meisten Beteiligten lassen sich nicht von unterschiedlichen Verhaltensweisen der<br />
Patienten beeinflussen, sondern versuchen, den Inhalt der Beschwerde von der<br />
individuellen Beschwerdevorbringung zu trennen und die Beschwerde von beiden<br />
Seiten zu betrachten.<br />
Ein auffällig großer Anteil der Studienteilnehmer gab jedoch an, dass sie die<br />
Weiterleitung von Beschwerden als zusätzliche Arbeitsbelastung ansehen. Dies lässt<br />
den Rückschluss zu, dass der Ablauf des Beschwerdemanagementprozesses<br />
innerhalb der einzelnen Reha-Kliniken weiterhin verbesserungswürdig ist.<br />
4
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Einleitung<br />
Während meines ersten Jahres als Bezugstherapeutin in der Psychosozialen Klinik<br />
„St. Martin“ klagte ein alkoholabhängiger Patient mit der Doppeldiagnose einer<br />
schizophrenen Psychose über Wochen immer wieder über Rückenschmerzen. Er<br />
vermutete, dass die Schmerzen von seiner Matratze kämen. Diese sei zu hart und er<br />
könne dadurch schlecht schlafen. Er thematisierte dies immer wieder auch während<br />
den Gruppenstunden. Ich nahm dies zum Anlass, mit ihm das Problem auf<br />
therapeutischer Ebene zu besprechen, um ihn zu beruhigen, bis das Problem gelöst<br />
sei. Er selbst sprach zudem gleichzeitig auch andere Kollegen der Hauswirtschaft<br />
oder der Hausmeisterei bezüglich eines Matratzenaustausches an und forderte<br />
derweil auch andere Gegenmaßnahmen. Durch mehrere Gespräche mit diesem<br />
Patienten weiß ich, was alles unternommen wurde, um eine Lösung für sein Problem<br />
zu finden. Daher befasste ich mich nicht weiter mit seinem Anliegen, sondern ging<br />
ausschließlich auf der therapeutischen Ebene auf sein Problem ein. Im Nachhinein<br />
stellte ich mir allerdings die Frage, wie jemand Außenstehendes alle Maßnahmen<br />
nachvollziehen kann, die unternommen wurden, um diesem Patienten zu helfen und<br />
sein spezielles Problem zu lösen? Sind meine therapeutischen Kollegen über<br />
einzuleitende Abläufe informiert und wissen sie, wo sie sich die jeweiligen<br />
Informationen einholen können?<br />
Wenn sich ein Patient in seiner subjektiven Wahrnehmung gestört fühlt, dann wird er<br />
im Rahmen seiner Therapie dazu angehalten, das Anliegen anzusprechen und seine<br />
Bedürfnisse und daraus entstehenden Gefühle ernst zu nehmen. In der Regel wird der<br />
Bezugstherapeut als „Problemlöser für alles“ oder der betroffene Therapeut<br />
angesprochen, damit das Problem behoben wird. Innerhalb des Therapie- und<br />
Klinikalltages gibt es allerdings Situationen, Regeln oder Abläufe, die nicht oder<br />
nicht so schnell geändert werden können und die der Patient erst mal akzeptieren<br />
muss. Trotzdem gibt es Beschwerden, die bei genauerer Betrachtung zur<br />
Verbesserung des jeweiligen Ablaufes oder Angebotes beitragen können. Durch die<br />
im Jahr 2012 durchgeführte Erstzertifizierung der Psychosozialen Klinik „St.<br />
Martin“ und der dadurch nötigen Auseinandersetzung mit den Inhalten von<br />
Qualitätsmanagement (QM) und Beschwerdemanagement (BM), stellte ich mir<br />
5
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
bewusst die Frage, wie meine therapeutisch arbeitenden Kollegen und ich bis dahin<br />
mit Patientenbeschwerden umgegangen sind und wie es sich in Zukunft aufgrund der<br />
Veränderungen / Optimierungen durch die BM-Maßnahmen entwickeln könnte. Es<br />
wurden inzwischen verschiedene Bücher auf dem marktwirtschaftlichen Sektor<br />
veröffentlicht, die einen guten und effektiven Umgang mit Beschwerden detailliert<br />
beschreiben (z.B. Stauss & Seidel, 2007). Diese Entwicklung macht auch innerhalb<br />
des Gesundheitswesens keinen Halt. Bellabarba & Kuch (2009) beschreiben, wie<br />
sich BM und ein guter Umgang mit Patientenbeschwerden in den verschiedenen<br />
Bereichen des Gesundheitswesens auswirkt und wie wichtig dies auch für die<br />
verschiedenen Institutionen ist, um konkurrenzfähig zu bleiben. Auch die<br />
verschiedenen Kostenträger wie z.B. die Deutsche Rentenversicherung oder die<br />
Krankenkassen schenken inzwischen Beschwerden von Patienten sehr große<br />
Beachtung, was sich wiederum auf die Patientenbelegung der jeweiligen Reha-Klinik<br />
auswirken kann. Aus Gründen der Qualitätsoptimierung und der Qualitätssicherung<br />
werden seit Jahren stichprobenartige Umfragen zur Patientenzufriedenheit<br />
durchgeführt (z.B. www.deutsche-rentenversicherung.de). Selbst innerhalb der<br />
einzelnen Kliniken werden im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />
Patientenzufriedenheitsumfragen durchgeführt, meist am Ende der Therapie (Anhang<br />
A.5: Patientenzufriedenheitsbogen „Klinik St. Martin“). Innerhalb der<br />
darauffolgenden intensiven Literatur- und Internetrecherche über<br />
Qualitätsmanagement im psychotherapeutischen und psychiatrischen<br />
Gesundheitsbereich, kam ich zu dem Schluss, dass es inzwischen etliche Studien<br />
bezüglich der Patientenzufriedenheit gibt, die die Behandlung betreffen oder die<br />
herausfinden möchten, was Patientenzufriedenheit bedeutet und wie sich diese im<br />
Patientenverhalten widerspiegelt (z.B. Wettach, 2005). Wie sich allerdings die<br />
praktische Umsetzung von Qualitätsmanagement und dadurch auch von<br />
Beschwerdemanagement gestaltet und wie die betroffenen Therapeuten damit<br />
umgehen, wurde nach meinem Stand der Recherche bisher nicht berücksichtigt.<br />
Aufgrund dessen ergibt sich folgende primär allgemeine Forschungsfrage:<br />
Wie gehen therapeutisch arbeitende Kollegen mit mündlich geäußerten<br />
Patientenbeschwerden um, die innerhalb deren<br />
Suchtentwöhnungsbehandlung geäußert werden?<br />
6
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Aufgrund dieser sehr weitreichenden Fragestellung ergeben sich für mich folgende<br />
zu erforschende Fragen:<br />
I. Werden mündliche Patientenbeschwerden von Suchtpatienten in die<br />
therapeutische Behandlung mit einbezogen sowie im Rahmen des<br />
Beschwerdemanagements berücksichtigt?<br />
II. Werden mündlich geäußerte Beschwerden auch unter der Voraussetzung von<br />
suchtspezifischen Verhaltenseigenschaften des Patienten innerhalb des<br />
Beschwerdemanagement berücksichtigt?<br />
III. Wie stehen die therapeutischen Kollegen mit ihrer Einstellung zu<br />
Patientenbeschwerden im Hinblick auf Qualitätssicherung bezüglich der<br />
Klinikabläufe und der Therapiegestaltung?<br />
IV. Geht der Therapeut mit mündlichen Patientenbeschwerden in Abhängigkeit von<br />
dem jeweiligen Beschwerdeinhalt unterschiedlich um?<br />
Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, wie Therapeuten im praktischen Klinikalltag<br />
mit mündlich geäußerten Beschwerden von suchtkranken Menschen während einer<br />
stationären Entwöhnungsbehandlung umgehen. Dabei möchte ich bestimmte<br />
patienten- und arbeitgeberbezogene Voraussetzungen und die persönliche<br />
Einstellung der Therapeuten zu BM mit einbeziehen. Daraus ergeben sich weitere<br />
Untersuchungsziele:<br />
Wirken sich suchtspezifische Verhaltensweisen, der Beschwerdeinhalt oder<br />
die Beschwerdeart auf den Umgang mit Patientenbeschwerden durch den<br />
Therapeuten aus?<br />
Gibt es Beeinflussungsmöglichkeiten durch den Arbeitgeber im Hinblick auf<br />
den Umgang mit Patientenbeschwerden im Rahmen des QM?<br />
Wie zeigt sich die Bereitschaft von Therapeuten Patientenbeschwerden<br />
bezüglich des QM zu berücksichtigen, insbesondere bei der Umsetzung<br />
innerhalb des BM?<br />
Wirkt sich der Therapiezeitpunkt des Patienten auf die Weiterleitung der<br />
Beschwerde aus?<br />
In den folgenden Kapiteln werde ich auf den theoretischen Hintergrund für die<br />
Untersuchung eingehen. Diese umfassen eine Einführung in Qualitätsmanagement<br />
7
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
(Kap.1.1) und widmen sich dann den verschiedenen Aspekten des<br />
Beschwerdemanagements (Kap.1.2 – Kap.1.4), den Rollenanteilen des Therapeuten<br />
(Kap.1.5) und des Patienten (Kap.1.6) innerhalb des Beschwerdemanagements und<br />
dem möglichen Einfluss von suchtspezifischen Verhaltensweisen auf das<br />
Beschwerdeverhalten (Kap.1.7). Des Weiteren folgt eine persönliche<br />
Schlussfolgerung (Kap.1.8) in Bezug auf die durchgeführte Untersuchung. In Kapitel<br />
2 werden die für die Untersuchung relevanten Hypothesen vorgestellt. Das<br />
darauffolgende Kapitel 3 beschäftigt sich dann mit der von mir verwandten Methode<br />
und Vorgehensweise bei der Untersuchung. Die Untersuchungsergebnisse werden<br />
dann in Kapitel 4 erläutert und diskutiert, um danach eine Schlussfolgerung (Kap.5)<br />
aus der gesamten Studie ziehen zu können.<br />
Zur vereinfachten Leseweise werde ich alle weiblichen sowie männlichen<br />
suchtkranken Menschen innerhalb einer Reha-Klinik als „Patienten“ bezeichnen und<br />
für alle weiblichen sowie männlichen Therapeuten die männliche Form verwenden.<br />
Zudem werde ich für alle therapeutisch arbeitenden Kollegen (Psychologen,<br />
Suchttherapeuten, Ergotherapeuten, Sporttherapeuten, usw.) den allgemeinen Begriff<br />
des „Therapeuten“ verwenden.<br />
8
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
1 Theoretische Grundlagen der Untersuchung<br />
Zu Beginn wird inhaltlich erläutert, was Qualitätsmanagement innerhalb der<br />
psychotherapeutischen Praxis im Suchtbereich bedeutet. Beschwerdemanagement<br />
stellt hierbei einen kleinen Teil in diesem großen Komplex dar und wird in dem dann<br />
folgenden Kapiteln genauer behandelt.<br />
1.1 Qualitätsmanagement innerhalb der Psychotherapie<br />
In Deutschland wurde im Gesundheitsbereich das Thema Qualitätsmanagement mit<br />
der Einführung im SGB IX im Jahre 2001 aktuell. Es erschien die gesetzliche<br />
Vorgabe im §20, Abs. 2 SGB IX, die besagt: „Die Erbringer von Leistungen stellen<br />
ein Qualitätsmanagement sicher, das durch zielgerichtete und systematische<br />
Verfahren und Maßnahmen die Qualität der Versorgung gewährleistet und<br />
kontinuierlich verbessert. […]“ (www.sozialgesetzbuch-sgb.de). Aufgrund des im<br />
April 2007 in Kraft getretenen Gesetzes zur Stärkung des Wettbewerbs in der<br />
Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG), wird den Suchthilfeeinrichtungen<br />
empfohlen, ein zertifiziertes Qualitätsmanagement-System einzurichten, da zukünftig<br />
die Zertifizierung eine Zusatzvoraussetzung für eine weitere Belegung durch die<br />
Kostenträger sein wird (Koch, Winkler, Toepler & Beutel, 2006).<br />
Beutel (2003, S.76-78) orientiert sich an den Grundsätzen der Deutschen<br />
Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Suchttherapie e.V. (deQus) und<br />
beschreibt ein gutes Qualitätsmanagement als<br />
patientenorientiert,<br />
mitarbeiterorientiert,<br />
ressourcenorientiert,<br />
ökonomisch,<br />
transparent,<br />
entwicklungsorientiert und<br />
es muss die Qualität erkennbar und spürbar verbessern.<br />
Die Ziele für gute Qualität entwickeln sich weiter aus den Anforderungen, die der<br />
Kunde an die Dienstleistung, an das Produkt oder an die Einrichtung stellt.<br />
Sie stellen den SOLL-Zustand dar. Diese Ziele sollen für die Einrichtung<br />
9
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
realistisch zu erreichen sein,<br />
eine Herausforderung darstellen,<br />
konkret formuliert sein,<br />
mit konkreten Zielerreichungskriterien hinterlegt und<br />
mit den Beteiligten kommuniziert und von diesen akzeptiert sein<br />
(Reimer et al., 2007).<br />
Die Umsetzung des Qualitätsmanagements innerhalb der Suchttherapie wird durch<br />
eine externe und interne Qualitätssicherung gewährleistet. Zur externen<br />
Qualitätssicherung tragen der Gesetzgeber und die Kostenträger z.B. durch die<br />
Vorgabe von Richtlinien oder Standards bei. Der Verband Deutscher<br />
Rentenversicherer (VDR) hat beispielsweise im Jahre 2000 ein umfassendes „5-<br />
Punkte-Programm“ zur Qualitätssicherung entwickelt. Zu den einzelnen<br />
Programmpunkten zählt<br />
das Klinikkonzept,<br />
die Patiententherapiepläne,<br />
das Qualitätsscreening,<br />
die Patientenbefragungen und<br />
der Qualitätszirkel.<br />
Dieses Qualitätsprogramm dient dem VDR zum besseren Vergleich von Kliniken<br />
und zur Förderung des Wettbewerbs bei der Entwicklung einer besseren<br />
Therapiequalität. Tabelle 01 erläutert im konkreten, welche Inhalte unter die<br />
einzelnen Programmpunkte fallen (Brünger/Löschmann/Koch 1997, S. 308ff;<br />
Buschmann-Steinhage 1997, S. 33ff; Müller-Fahrnow/Spyry 1995, S. 85f; Schliehe<br />
1994, S. 745ff in Tielking, 2000, S.102).<br />
Die interne Qualitätssicherung liegt bei der Einrichtung selbst. Zur besseren<br />
Überprüfung und Beurteilung der Qualität können die verschiedenen Bereiche der<br />
Kliniken nochmals in drei verschiedene Qualitätsebenen unterteilt werden:<br />
Auf der strukturellen Ebene wird die Ausstattung der Klinik überprüft.<br />
Auf der Prozessebene wird nach der Verhältnismäßigkeit zwischen dem<br />
Einsatz der Ressourcen und der Zielerreichung überprüft.<br />
10
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Auf der Ergebnisebene wird das Ergebnis unter Berücksichtigung der<br />
Zufriedenheit der verschiedenen Leistungsempfänger, des<br />
Behandlungsergebnisses oder der finanziellen Ergebnisse beurteilt<br />
(Bellabarba & Kuch, 2009, S.10). Zur besseren Übersicht stellt Tabelle 02 die drei<br />
unterschiedlichen Qualitätsebenen und deren Merkmale in den verschiedenen<br />
Bereichen der Einrichtung nochmal genauer dar (Härter, Linster & Stieglitz, 2003,<br />
S.24-26).<br />
Tab.01: Das „5-Punkte-Programm“ des VDR<br />
Programmpunkt<br />
Inhalt des Programmpunktes<br />
1: Klinikkonzept Informationen zu den Indikationen, den Behandlungszielen<br />
und den diagnostischen und therapeutischen Leistungen.<br />
2: Patiententherapiepläne Regelmäßige und detaillierte Dokumentation der<br />
Behandlungs- und Therapieziele<br />
3: Qualitätsscreening Darstellung und Bewertung der Regelhaftigkeit der<br />
Behandlung und der erreichten Therapieziele im Einzelfall<br />
4: Patientenbefragung Auswertung von klinikbezogenen Patienten-befragungen und<br />
Ableitungen von Konsequenzen bzw. Beseitigung<br />
erkennbarer Probleme<br />
5: Qualitätszirkel Klinikinterne und -externe Diskussion der Ergebnisse aus<br />
dem Qualitäts-Screening und den Patientenbefragungen<br />
Tab.02: Merkmale der Struktur-,Prozess- und Ergebnisqualität<br />
Art der Qualität Merkmale<br />
Strukturqualität Gesundheitspolitische Ressourcen<br />
Organisatorischen Ressourcen<br />
Finanziellen Ressourcen<br />
Baulich-räumlichen Ressourcen<br />
Apparativen Ressourcen<br />
Personellen Ressourcen<br />
Prozessqualität Diagnostische Maßnahmen<br />
Therapeutisch-rehabilitative Maßnahmen<br />
Beratende Maßnahmen<br />
Ergebnisqualität Zeigt den Unterschied zwischen SOLL- und IST-Zustand auf<br />
11
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Des Weiteren werden innerhalb des QM externe von internen Kunden unterschieden,<br />
auf die eine Einrichtungen eingehen muss. Unter externen Kunden werden Patienten<br />
und Angehörige, Kosten- und Leistungsträger sowie die sogenannten Vor- und<br />
Nachbehandler im stationären sowie ambulanten Sektor verstanden. Die internen<br />
Kunden einer Einrichtung sind die Mitarbeiter, die Abteilungen untereinander,<br />
Vorgesetzte, Träger der Einrichtung, usw. (Laufer, 2003, S.20). Anders als beim<br />
marktwirtschaftlichen Sektor, bei dem der Kunde die Qualität beurteilt und auch<br />
gleichzeitig die Kosten für die Dienstleistung übernimmt, tritt im Gesundheitsbereich<br />
das Problem auf, dass zwischen Kostenträger (z.B. Deutsche Rentenversicherung<br />
oder Krankenkassen), Leistungserbringer (z.B. die zuständige Einrichtung) und<br />
Leistungsadressat (Patient) eine Dreieckskonstellation vorliegt. Der Kostenträger<br />
muss sich über die Qualität der erbrachten Leistungen bei dem Leistungsadressaten<br />
erkundigen und sich auf dessen Mitwirkung verlassen. Die<br />
Patientenzufriedenheitserhebungen dienen somit als Kontrollfunktion über die<br />
erbrachten Leistungen, auch in Hinblick auf die vermehrten Sparmaßnahmen<br />
vonseiten der Kostenträger, um die Aufrechterhaltung der Qualität gewährleisten zu<br />
können (Wettach, 2005, S.5). Dementsprechend sind allerdings die<br />
Veränderungsmöglichkeiten des Patienten als Leistungsadressat durch sich<br />
beschweren eingeschränkt, da er sich an den Kostenträger wenden muss, um Druck<br />
auf den Leistungserbringer ausüben zu können (Michel, 2002, S.6-7). In Kapitel<br />
1.6.2 wird dieses Thema nochmal ausführlicher behandelt.<br />
In den folgenden Kapiteln wird konkret erläutert, was Beschwerdemanagement im<br />
Einzelnen bedeutet und wie der Beschwerdeablauf in der Theorie beschrieben wird<br />
(Kap.1.2), welche Beschwerdetypen und –arten es gibt (Kap.1.3), und wie sich dieser<br />
Beschwerdeablauf am konkreten Beispiel der Psychosozialen Klinik „St. Martin“<br />
gestalten kann (Kap.1.4).<br />
Zur Vereinfachung der Schreib- und Leseweise werden Patienten als<br />
Beschwerdeführer genannt. Hierbei sind aber alle internen und externen Kunden<br />
einer Sucht-Reha-Klinik gemeint.<br />
12
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
1.2 Was ist Beschwerdemanagement?<br />
Unter Beschwerdemanagement werden alle Maßnahmen betreffend der Planung, der<br />
Durchführung und der Kontrolle verstanden, die ein Unternehmen im<br />
Zusammenhang mit Kundenbeschwerden ergreift (Cerwinka & Schranz, 2009, S.17).<br />
Die zentralen Ziele beziehen sich auf die Verbesserung bzw. die Sicherstellung der<br />
Zufriedenheit des Kunden, das Erkennen und beheben von Schwachstellen innerhalb<br />
der Einrichtung und dadurch der Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit (Cerwinka &<br />
Schranz, 2009, S.18). Beschwerden werden inzwischen als Chance gesehen, um ein<br />
Unternehmen weiterzuentwickeln und sind inzwischen zu einem sehr wichtigen<br />
Baustein im Rahmen des Qualitätsmanagements geworden.<br />
Wird der Begriff „Beschwerdemanagement“ in „Beschwerde“ und „Management“<br />
geteilt, versteht Schöber (1997) unter „Beschwerde“ eine Äußerung der<br />
Unzufriedenheit mit dem Zweck, auf ein kritikwürdiges Verhalten aufmerksam zu<br />
machen, um als Folge eine Veränderung oder Lösung dessen herbeizuführen<br />
(Schöber, 1997 in Cerwinka & Schranz, 2009, S.17). Eine Beschwerde ist eine Folge<br />
einer subjektiv wahrgenommenen Diskrepanz zwischen erwarteter und erlebter<br />
Dienstleistung und enthält Informationen über wahrgenommene Qualitätsprobleme.<br />
Beschwerden weisen präzise Problembeschreibungen und dadurch oftmals auch<br />
schon Lösungsvorschläge auf. Man erhält daher wertvollere Hinweise bezüglich der<br />
Problemlösung als durch Patientenzufriedenheitsbefragungen (Stauss & Seidel, 2007,<br />
S.38-39). Zufriedenheitsbefragungen konzentrieren sich eher auf bestimmte<br />
Merkmale einer Einrichtung und geben daher nur ein unvollständiges Bild der<br />
jeweiligen Patientenzufriedenheit wieder (Stauss & Seidel, 2007, S.61).<br />
Unter Management wird die Verwaltung, die Organisation oder die Betreuung einer<br />
Tätigkeit verstanden (www.duden.de). Werden beide Begriffe wieder<br />
zusammengeführt, bedeutet Beschwerdemanagement die Verwaltung, die<br />
Organisation oder die Betreuung von nicht erfüllten oder enttäuschten Vorstellungen<br />
oder Erwartungen eines Kunden.<br />
Der Beschwerdemanagement-Prozess wird nochmals in direktes und indirektes BM<br />
unterteilt. Das direkte BM wird mit unmittelbarem Kundenkontakt in Verbindung<br />
13
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
gebracht und beinhaltet die Beschwerdestimulierung, die Beschwerdeannahme, die<br />
Beschwerdebearbeitung und die Beschwerdereaktion.<br />
Unter das indirekte BM fallen alle Maßnahmen, die nicht mit dem Kunden in<br />
unmittelbarer Verbindung stehen, wie die Beschwerdeauswertung, das<br />
Beschwerdecontrolling, das Beschwerdereporting und die Beschwerdeinformationsnutzung.<br />
Direkter Beschwerdemanagementprozess<br />
Beschwerdestimmulierung<br />
Beschwerdeannahme<br />
Beschwerdebearbeitung<br />
Beschwerdereaktion<br />
Beschwerdeauswertung<br />
Beschwerdemanagementcontrolling<br />
Beschwerdereporting<br />
Beschwerdeinformationsnutzung<br />
Indirekter Beschwerdemanagementprozess<br />
(Stauss & Seidel, 2007, S.82, Abb.4.2)<br />
1) Der direkte Beschwerdemanagementprozess<br />
Dieser umfasst alle Aufgaben, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem<br />
Kunden stehen. Darunter fallen:<br />
Die Beschwerdestimulierung Der Kunde wird motiviert, seine<br />
Unzufriedenheit vorzutragen. Es sind die Kontaktstellen oder die<br />
Kontaktpunkte für den Kunden, an die er sich zum Beschweren wenden bzw.<br />
die Beschwerde abgeben kann. Diese sollen für den Beschwerdeführer leicht<br />
zugänglich sein.<br />
Die Beschwerdeannahme Der Beschwerdeeingang soll von Beginn an gut<br />
organisiert sein. Durch aktives Zuhören und Erfragen werden alle relevanten<br />
Informationen des Kunden erfasst und dokumentiert. Die Sicht des Kunden<br />
steht immer im Vordergrund.<br />
Die Beschwerdebearbeitung Hierbei wird die Rückmeldung des Kunden<br />
überprüft und nach Lösungen gesucht. Jeder Beschwerdebogen soll zügig<br />
weitergeleitet und bearbeitet werden.<br />
14
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Die Reaktion auf die Beschwerde Durch Rückmeldung über den Prozess<br />
an den Kunden und auch an den Mitarbeiter wird die Lösung des Anliegens<br />
transparent gemacht.<br />
(Stauss & Seidel, 2007, S.83-85)<br />
Innerhalb des direkten Beschwerdemanagementprozesses trägt jeder Mitarbeiter<br />
eine Mitverantwortung. Es gehört für jeden Mitarbeiter zu den Pflichten, die<br />
jeweiligen Beschwerden der Kunden bzw. Patienten ernst zu nehmen und<br />
dementsprechend zu handeln. Nur durch motivierte Mitarbeiter kann ein gutes<br />
Beschwerdemanagement und daraus resultierend ein gutes Qualitätsmanagement<br />
in die Tat umgesetzt werden (Nübling & Schmidt, 1998, S.54).<br />
2) Der indirekte Beschwerdemanagementprozess<br />
Dieser beschäftigt sich mit der Lösung bzw. Umsetzung der Beschwerde<br />
innerhalb des Unternehmens. Der Kunde ist hierbei nicht involviert. Unter diesen<br />
Punkt fallen:<br />
Die Beschwerdeauswertung In regelmäßigen Abständen sollen die<br />
situativen Beschwerdedaten qualitativ sowie quantitativ ausgewertet werden.<br />
Quantitativ bedeutet, dass der Umfang und die Verteilung des<br />
Beschwerdeaufkommens analysiert werden, während bei der qualitativen<br />
Erfassung eine systematische Ursachenanalyse betrieben wird. Es folgt zur<br />
Evaluation ein Vergleich des Soll-Ist-Zustandes.<br />
Das Beschwerdecontrolling Dieser Bereich wird nochmals in drei<br />
Bereiche unterteilt: das Evidenz-Controlling, das Aufgaben-Controlling und<br />
das Kosten-Nutzen-Controlling. Innerhalb des Evidenz-Controllings wird<br />
überprüft, ob das BM überhaupt die Möglichkeiten hat, das gesamte Ausmaß<br />
der Kundenunzufriedenheit zu erfassen und aufzudecken. Dies beinhaltet zum<br />
Einen die nicht artikulierten Beschwerden und zum Anderen die artikulierten,<br />
aber nicht erfassten Beschwerden.<br />
Das Aufgaben-Controlling ist für die Überwachung und Erfüllung der BM-<br />
Aufgaben zuständig. In diesen Aufgabenbereich fallen die<br />
Beschwerdestimulierung, die Beschwerdeannahme, die darauffolgende<br />
Reaktion und Bearbeitung sowie die Beschwerdeauswertung.<br />
15
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Das Kosten-Nutzen-Controlling beurteilt, inwieweit die Wirtschaftlichkeit<br />
des BM und dessen Beitrag zur Qualitätssicherung für das Unternehmen oder<br />
die Einrichtung nützlich sind.<br />
Alle drei Teilbereiche dienen der Steuerung und Überwachung des gesamten<br />
BM-Bereiches.<br />
Das Beschwerdereporting Über das Beschwerdereporting werden alle<br />
Informationen aus der Beschwerdeauswertung und des Beschwerde-<br />
Controllings in bestimmten Zeitintervallen an die Zielgruppen weitergeleitet,<br />
die für die jeweiligen Beschwerden zuständig sind.<br />
Die Beschwerdeinformationsnutzung Damit eine aktive Nutzung der<br />
erfassten Beschwerdeinformationen gewährleistet werden kann, werden<br />
spezifische Maßnahmen und Instrumente entwickelt wie beispielsweise<br />
Techniken zur Entwicklung von Problemlösungen oder die Nutzung des<br />
Ideenpotentials des Beschwerdeführers.<br />
(Stauss & Seidel, 2007, S.85-87)<br />
Dieser Teil des Beschwerdemanagementprozesses betrifft nur Mitarbeiter eines<br />
Unternehmens bzw. einer Einrichtung, die in den jeweiligen Teilbereichen tätig sind.<br />
1.3 Verschiedene Typen von Beschwerdeführern und<br />
Beschwerdearten<br />
Jeder Mensch hat seine eigene Art und Weise, wie er Anliegen bzw. Beschwerden<br />
vorbringt. Trotz dieser Individualität können nach Stauss & Seidel (2007) bestimmte<br />
Merkmale besonderen Gruppen von Beschwerdeführern zugeordnet werden. Zum<br />
Einen gibt es den Wiederhol- und Mehrfach-Beschwerdeführer. Der Wiederhol-<br />
Beschwerdeführer kennzeichnet sich dadurch aus, dass er sich über das gleiche<br />
Problem innerhalb eines kurzen Zeitraumes mehrmals beschwert. Die Beziehung zu<br />
dem Beschwerdeführer ist hochgefährdet, da dieser in seiner subjektiven<br />
Wahrnehmung dieses Problem immer wieder empfindet, er aber gleichzeitig keine<br />
Verbesserung erlebt. Zu dieser Kategorie von Beschwerdeführern wird auch der<br />
Mehrfach-Beschwerer gezählt. Dieser beschwert sich allerdings innerhalb eines<br />
kurzen Zeitraumes über unterschiedliche Probleme (Stauss & Seidel, 2007, S.229-<br />
230).<br />
16
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Zum Anderen gibt es noch die Kategorie des Nörglers oder des Querulanten. Beide<br />
zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich über Dinge beschweren, für die es keinen<br />
nachvollziehbaren Grund gibt. Der Querulant neigt dazu, z.B. Probleme zu erfinden,<br />
diese zu dramatisieren oder sogar zu verfälschen oder aber auch massivste<br />
Drohungen auszusprechen (z.B. Einschalten eines Rechtsanwaltes, Beschwerde bei<br />
dem Kostenträger, usw.). Einen Nörgler erkennt man daran, dass auch die<br />
geringfügigsten Dinge zum Anlass genommen werden, um sich umfangreich zu<br />
beschweren. Sie übertragen ein marginales Problem auf das (gesamte)<br />
Leistungsangebot oder verhindern eine Verbesserung des Problems, indem sie immer<br />
wieder Einwände gegenüber den Lösungsvorschlägen vorbringen (Stauss & Seidel,<br />
2007, S.230-232).<br />
Innerhalb einer stationären Rehabilitationseinrichtung treten viele verschiedene<br />
Arten von Beschwerden auf. Die Inhalte der Beschwerden reichen vom Essen, über<br />
das Therapieangebot, über die Klinikeinrichtung, über Mitpatienten, etc.. Aus Sicht<br />
des BM ist jede Beschwerde eines Kunden berechtigt und muss überprüft werden.<br />
Stauss & Seidel (2007, S.232-237) unterteilen die Beschwerden in weitere<br />
Kategorien von Beschwerdearten:<br />
1. Streubeschwerden<br />
Der Beschwerdeführer wendet sich hierbei mit dem gleichen Problem an<br />
unterschiedliche Ansprechpartner. Mögliche Ursachen für Streubeschwerden<br />
könnten zum Einen darauf zurückgeführt werden, dass der Beschwerdeführer<br />
in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit der Reaktion auf seine<br />
Beschwerde gemacht hat. Zum Anderen könnte er auch bezwecken, dass die<br />
Geschäftsleitung von seinem Problem erfährt, um dem Ganzen mehr<br />
Nachdruck zu verleihen. Bei Streubeschwerden ist es wichtig, diese zu<br />
identifizieren. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Beschwerde mehrmals<br />
und von den jeweiligen angesprochenen Mitarbeitern unterschiedlich<br />
bearbeitet wird.<br />
2. Beschwerden an die Geschäftsleitung<br />
Beschwerden, die direkt an die Geschäftsleitung herangetragen werden,<br />
können zwei verschiedene Gründe haben. Zum Einen weiß der<br />
Beschwerdeführer nicht, an wen er sich sonst innerhalb des Unternehmens<br />
mit seinem Anliegen wenden soll. Er hegt damit die Hoffnung, dass dadurch<br />
17
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
seine Beschwerde auf alle Fälle bearbeitet oder zumindest an die richtige<br />
Stelle weiter geleitet wird.<br />
Ein anderer Grund könnte sein, dass der Beschwerdeführer persönlich auf ein<br />
gravierendes Problem aufmerksam machen möchte oder bis dato mit der<br />
Beschwerdeabwicklung an einer anderen Stelle unzufrieden war. Er erhofft<br />
sich somit mehr Nachdruck bei der Lösung seines Problems.<br />
3. Beschwerden über Mitarbeiter<br />
Wenn es zu Beschwerden über einzelne Mitarbeiter kommt, kann dies auch<br />
wieder verschiedene Ursachen haben. Eine mögliche Ursache besteht im<br />
Vorliegen eines wirklichen Fehlverhaltens durch den Mitarbeiter. In diesem<br />
Fall sollte der betroffene Mitarbeiter ein klärendes Gespräch mit dem<br />
Beschwerdeführer führen, um eine weitere Zusammenarbeit gewährleisten zu<br />
können. Einrichtungsintern sollte mit dem jeweiligen Mitarbeiter eine<br />
mögliche bessere Verhaltensform erörtert werden.<br />
Liegt das Fehlverhalten nach Überprüfung der Beschwerde eindeutig auf<br />
Seiten des Beschwerdeführers, sollte der Vorgesetzte des Mitarbeiters ein<br />
klärendes Gespräch mit dem verärgerten Beschwerdeführer suchen. Hierbei<br />
kann er dann erläutern und begründen, warum der Mitarbeiter richtig<br />
gehandelt hat und auch in Zukunft so handeln wird.<br />
Die dritte Möglichkeit einer Beschwerde über einen Mitarbeiter kann im<br />
zwischenmenschlichen Bereich zwischen Kunde und Mitarbeiter liegen. In<br />
diesem Fall sollte über einen Wechsel des Mitarbeiters innerhalb der<br />
Kundenbetreuung nachgedacht werden, um eine Verbesserung der<br />
Kundenbeziehung zum Unternehmen wieder herzustellen.<br />
4. Mit Beschwerden verbundene Drohungen<br />
Die häufigsten Androhungen von Konsequenzen, die von einem<br />
Beschwerdeführer ausgesprochen werden, sind der Abbruch der<br />
Geschäftsbeziehung oder die Einleitung von rechtlichen oder<br />
medienwirksamen Schritten. Ursache hierfür können sein, dass der<br />
Beschwerdeführer mehr Nachdruck in seine Beschwerde legen möchte, er bis<br />
dato das Gefühl hatte, in seiner Beschwerde nicht ernst genommen zu werden<br />
und / oder weil man ihm nicht weiterhelfen würde.<br />
18
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
1.4 Beschwerdemanagement am Beispiel der Psychosozialen<br />
Klinik „St. Martin“<br />
Anhand des Beispiels der Psychosoziale Klinik „St. Martin“ wird mit freundlicher<br />
Genehmigung der Geschäftsleitung (siehe Anhang A.11), die praktische Umsetzung<br />
von BM verdeutlicht. Die Klinik wurde im Jahr 2012 erstmalig zertifiziert. In diesem<br />
Zusammenhang wurde im Vorfeld ein Qualitätsmanagement mit Unterstützung der<br />
deQus aufgebaut. Die Klinik hat sich Möglichkeiten erarbeitet, um auf verschiedenen<br />
Wegen Informationen über Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit der Patienten zu<br />
erhalten und diese zu bearbeiten. Es wurden unterschiedliche Formulare entwickelt,<br />
die vom Patienten selbst ausgefüllt werden können und / oder zur Beschwerdefesthaltung<br />
durch den aufnehmenden Mitarbeiter, damit eine unter gleichen<br />
Bedingungen stattfindende Bearbeitung erfolgen kann. Eine genaue Beschreibung<br />
der Abläufe findet jeder Mitarbeiter im sogenannten QM-Handbuch, in welchem die<br />
einzelnen Prozesse bezüglich des Beschwerdemanagements, des<br />
Verbesserungsmanagements und des Management bezüglich der Verfahrensweise<br />
bei der Dokumentation und Statistik der Patientenbefragung festgelegt sind. Jeder<br />
einzelne Prozess hat seine eigene Zielfestlegung. Die Ziele des BM beziehen sich<br />
nach dem QM-Handbuch „D9 Beschwerdemanagement“ beispielsweise konkret auf<br />
die Patientenunzufriedenheit,<br />
die Verbesserung der Patientenzufriedenheit,<br />
mehr Offenheit gegenüber Beschwerden,<br />
die Schwachstellen und die Offenlegung von Risiken und<br />
das Erfassen von Patientenbedürfnissen.<br />
(siehe Anhang A.1). Zusätzlich zu der schriftlichen Beschreibung des<br />
Prozessablaufes wird anhand einer Grafik bildlich aufgeführt, wie der Prozess genau<br />
ablaufen soll. Auch innerhalb des Prozesses „Verbesserungsmanagement“ besteht<br />
das Ziel in der Verbesserung der Patientenzufriedenheit und der Behebung von<br />
Schwach- und Risikostellen (siehe Anhang A.2). Bei der Prozessbeschreibung<br />
hinsichtlich der Verfahrensweise bei der Dokumentation und Statistik der<br />
Patientenbefragung, soll sichergestellt werden, dass stets valide und reliable<br />
Ergebnisse vorliegen und eine strukturierte Erhebung und Auswertung gewährleistet<br />
wird (siehe Anhang A.3).<br />
19
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Innerhalb der einzelnen Prozessbeschreibungen wird immer genau festgelegt,<br />
auf was sich die Ziele beziehen,<br />
für welche Personen dieser Prozess Gültigkeit hat,<br />
wann der Prozess in Gang kommt bzw. wer der Prozessauslöser ist,<br />
wo Schnittstellen mit anderen Prozessen bestehen,<br />
wie bewertet wird,<br />
wer der/die verantwortliche Person für den Prozess ist und<br />
welche Dokumente in dem Prozess benutzt werden müssen.<br />
Wie schon zu Beginn erwähnt, hat die Klinik „St. Martin“ verschiedene<br />
Möglichkeiten entwickelt, die allgemeine Patientenzufriedenheit zu erfassen und auf<br />
Beschwerden verschiedenster Form einzugehen. Zur Erfassung der allgemeinen<br />
Zufriedenheit des Patienten wird am Ende der Behandlungszeit ein<br />
Patientenzufriedenheitsbogen ausgeteilt (siehe Anhang A.5). Dieser Fragebogen<br />
besteht aus verschiedenen Fragen, welche die Einrichtung, die Behandlung und das<br />
Behandlungsergebnis betreffen. In Bezug auf die Einrichtung geht es in dem<br />
Fragebogen um die Ausstattung, die Atmosphäre innerhalb der Klinik und das Essen.<br />
In einem weiteren Frageblock wird der Patient über seine Zufriedenheit während der<br />
Behandlung mit der medizinischen Abteilung innerhalb der Klinik und der<br />
medizinischen Versorgung durch externe Einrichtungen, der Psychotherapie, den<br />
arbeitsbezogenen Maßnahmen und weiterer therapeutischer Angebote, wie die Sportund<br />
Bewegungstherapie oder die Entspannungstherapie befragt. Zudem kommen<br />
Fragen hinsichtlich des allgemeinen Therapieablaufes hinzu und wie der Patient die<br />
Vorbereitung auf die Zeit nach der Behandlung beurteilt. Im nächsten Punkt wird die<br />
persönliche Einschätzung des Behandlungserfolges und wie der Patient mit den<br />
Behandlungsergebnissen zufrieden ist, abgefragt. Zu guter Letzt hat der Patient die<br />
Möglichkeit, eine persönliche Anmerkung mit eigenen Worten mitzuteilen.<br />
Eine weitere Möglichkeit der Beschwerdemitteilung besteht über das Lob & Kritik-<br />
Formular (siehe Anhang A.6). Dieses kann von Patienten, Angehörigen, Betreuern<br />
oder Mitarbeitern ausgefüllt werden. Auf diesem Formular hat der Beschwerdeführer<br />
die Gelegenheit, sich bezüglich der Medizin, der Therapie, der Küche /<br />
20
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Hauswirtschaft, der Sauberkeit oder Sonstigem zu äußern und einen<br />
Verbesserungsvorschlag mitzuteilen. Der Beschwerende kann Angaben machen, ob<br />
und wie man ihn für eine gewünschte Rückmeldung über das Ergebnis bezüglich<br />
seines Anliegens erreichen kann. Das Formular soll danach in den sogenannten<br />
Kummerkasten eingeworfen werden, der mindestens einmal wöchentlich von der<br />
Klinikleitung geleert wird. Daraufhin werden über das Formular „Lob und Kritik –<br />
Verbesserungsmaßnahme“ der Beschwerdeeingang, der Beschwerdeempfänger und<br />
die Verbesserungsmaßnahmen festgehalten (siehe Anhang A.7).<br />
Innerhalb des Abschlussgespräches mit der Klinikleitung hat jeder Patient die<br />
Möglichkeit, nochmals seine Meinung zu äußern. Er wird innerhalb des Gespräches<br />
explizit nach seinem Therapieergebnis gefragt und was ihm dabei genau geholfen<br />
hat. In diesem Zusammenhang kann er die Gelegenheit wahrnehmen, gleichzeitig<br />
Anregungen zu Verbesserungen mitzuteilen (siehe Anhang A.4).<br />
An einem festen Termin einmal in der Woche haben die Klinikleitung und die<br />
Patienten die Gelegenheit innerhalb des Patientenrates Anliegen bzw. Beschwerden<br />
vorzubringen. Dieser Rat setzt sich aus der Klinikleitung und den<br />
Bezugsgruppensprechern oder deren Stellvertretern zusammen, die alle drei Wochen<br />
neu gewählt werden. Der Inhalt des Patientenrates wird in einem Protokoll-Formular<br />
festgehalten (siehe Anhang A.10). Innerhalb dieses Rahmens können Patienten sowie<br />
auch die Klinikleitung gesammelte Anliegen oder Beschwerden vorbringen und es<br />
werden gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.<br />
Wird eine Beschwerde einem Mitarbeiter mündlich entgegen gebracht, soll der<br />
Mitarbeiter über das Formular „Problemanzeige“ festhalten, wann er die Beschwerde<br />
mitgeteilt bekommen hat, ob und welche Sofortmaßnahmen er unternommen hat,<br />
wann die Beschwerde an die zuständige Person weitergeleitet wurde, wie die<br />
weiterführenden Maßnahmen aussehen und bis wann diese erledigt sein sollen (siehe<br />
Anhang A.9).<br />
Gibt es eine Beschwerde aufgrund eines technischen Mangels innerhalb des Hauses,<br />
welchen es zu reparieren gilt, wird ein Reparatur-Auftragsformular mit den Angaben,<br />
21
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
was repariert werden muss, wem der Reparaturauftrag zugesprochen wird (interne<br />
Arbeitstherapie / Hausmeister, Marienhospital Euskirchen oder an eine externe<br />
Firma) und wann der Reparaturauftrag erledigt sein soll, ausgefüllt (siehe Anhang<br />
A.8).<br />
Innerhalb der Klinik laufen zeitlich verschiedene Auswertungsbesprechungen ab. Für<br />
kurzfristige Handlungs- oder Investitionsmaßnahmen treffen sich die ärztliche<br />
Leitung und der leitende Sozialarbeiter einmal wöchentlich zur Besprechung.<br />
Danach findet einmal monatlich ein Meeting mit dem Geschäftsführer der Klinik „St.<br />
Martin“ / Marien-Hospital Euskirchen statt, um über die Möglichkeit der finanziellen<br />
Umsetzung zu sprechen.<br />
Die Auswertung der Abschlussgespräche und der Patientenfragebögen findet einmal<br />
im Jahr statt. Die ärztliche Leitung und der leitende Sozialarbeiter der Klinik „St.<br />
Martin“ treffen sich gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Klinik „St. Martin“ /<br />
Marien-Hospital Euskirchen, um die allgemeinen positiven sowie negativen<br />
Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr zu diskutieren. Daraufhin werden Ziele<br />
und Handlungsmaßnahmen für das nächste Jahr festgelegt und eingeleitet. Im<br />
Rahmen von Teamsitzungen werden die Mitarbeiter über die aktuellen<br />
Auswertungsergebnisse in Kenntnis gesetzt und erläutert, wie sich die weiteren<br />
Zielvereinbarungen gestalten.<br />
1.5 Die Rolle des Therapeuten innerhalb des<br />
Beschwerdemanagements<br />
Der therapeutisch arbeitende Mitarbeiter steckt in dem Dilemma, dass er drei<br />
verschiedenen Erwartungshaltungen gerecht werden muss. Dabei geht es um<br />
Erwartungen und Vorstellungen vonseiten des Arbeitgebers, des Patienten und seiner<br />
persönlichen Einstellung. Er steht jeden Tag vor der Herausforderung, diesen<br />
Balanceakt zwischen den drei Erwartungshaltungen zu erreichen, obwohl die<br />
Ansprüche der verschiedenen Beteiligten im Grunde recht ähnlich sind und auch alle<br />
zu dem gleichen Ergebnis führen sollen: nämlich zur Lösung der Beschwerde. Auf<br />
diese drei Erwartungshaltungen wird nachfolgend näher eingegangen.<br />
22
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
1.5.1 Erwartungen aus Sicht der Klinik<br />
Die Basis für ein gutes Beschwerdemanagement aus Sicht der Klinik liegt darin, dass<br />
sich alle Mitarbeiter aktiv an diesem Prozess beteiligen und alle Beschwerden von<br />
Patienten sowie von internen und externen Kundengruppen ernstgenommen werden<br />
(Bellabarba & Kuch, 2009, S.83). Nach den allgemeinen Richtlinien im Umgang mit<br />
Beschwerden soll jeder einzelne Therapeut Beschwerden gegenüber offen eingestellt<br />
und über die weitere Vorgehensweise im Rahmen des BM informiert sein, damit er<br />
Beschwerden entgegennehmen und weiterleiten und / oder selbst eigeninitiativ<br />
Sofortmaßnahmen einleiten kann. Dem Patienten gegenüber hat der therapeutisch<br />
arbeitende Mitarbeiter empathisch und verständnisvoll entgegenzutreten. Bis zur<br />
genaueren Überprüfung hat der Patient in seinem Anliegen recht und soll ernst<br />
genommen werden. Der Therapeut hat hierbei die Aufgabe, die Situation zu<br />
beschwichtigen und den Patienten in den Beschwerdevorgang mit einzubeziehen, in<br />
dem er ihn beispielsweise zu Lösungsvorschlägen motiviert (Stauss & Seidel, 2007,<br />
S.485-492). Somit wird eine erhöhte Bindungsbereitschaft des Patienten, aber vor<br />
allen Dingen auch der anderen externen Kundengruppen gewährleistet (Bellabarba &<br />
Kuch, 2009, S.83)<br />
Bezugnehmend auf das Beispiel der Klinik „St. Martin“ wurden die Erwartungen an<br />
die einzelnen Mitarbeiter bezüglich des Umganges mit Beschwerden während eines<br />
persönlichen Gespräches mit dem leitenden Sozialarbeiter und der ärztlichen Leitung<br />
sogar noch weiter intensiviert und konkretisiert genannt. Beide Vorgesetzten teilten<br />
mir mit, dass der jeweilige Mitarbeiter das Beschwerdeanliegen entweder zeitnah<br />
weiterzugeben oder eine Sofortmaßnahme selbständig einzuleiten hat. Der<br />
Mitarbeiter soll den Patienten des Weiteren über die jeweiligen Abläufe über<br />
Beschwerdemöglichkeiten informieren können. Inhaltliche Beschwerden sollen bei<br />
Unsicherheit in die therapeutischen Teambesprechungen dienstags oder donnerstags<br />
eingebracht werden, um dann mit dem Team gemeinsam die Wichtigkeit und die<br />
eventuelle Reaktion auf die Beschwerde besprechen zu können. Jede einzelne<br />
Beschwerde soll zudem auch immer unter dem Aspekt betrachtet werden, welchen<br />
„Schaden“ die Beschwerde bezüglich des Klinikrufes bei anderen vor- und<br />
nachbehandelnden Einrichtungen, wie beispielsweise Suchtberatungsstellen,<br />
Gesundheitsämtern oder den jeweiligen Kostenträgern, anrichten können. Jeder<br />
23
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Mitarbeiter soll mit der Zeit die Fähigkeit der Differenzierung zwischen den<br />
einzelnen Beschwerdeinhalten entwickeln, um über die Wichtigkeit entscheiden zu<br />
können, ob eine Beschwerde therapeutisch, über das Beschwerdemanagement oder<br />
beides genutzt werden soll. Wenn es zu Beschwerden bezüglich der therapeutischen<br />
Arbeit kommt, soll der jeweilige Mitarbeiter diese Kritik für die eigene<br />
Weiterentwicklung nutzen. Es wird ein routinierter und professioneller Umgang mit<br />
Beschwerden gewünscht, d.h. Beschwerden sollen objektiv angesehen und nicht<br />
persönlich genommen werden. In diesem Rahmen können Intervisionen stattfinden,<br />
um die Mitarbeiter im Beschwerdeumgang zu schulen und um damit mehr Sicherheit<br />
im Umgang zu gewährleisten. Jeder Mitarbeiter sollte ein Repertoire an<br />
Verhaltensreaktionen auf Patientenbeschwerden verinnerlicht haben.<br />
1.5.2 Erwartungen aus Sicht des Patienten<br />
Für einen Menschen, in diesem Fall einen Patienten, stellt die Beschwerde ein<br />
subjektiv empfundenes Problem dar, dass er durch Dritte behoben haben möchte.<br />
Wenn sich ein Patient über eine Sache beschwert, besteht sein Hauptziel darin, dass<br />
sich die negative Situation für ihn zum Positiven verändert. Aber es verstecken sich<br />
noch mehr Erwartungen hinter einer Beschwerde. Cerwinka & Schranz (2009)<br />
beschreiben, dass der Patient sich durch die Beschwerde erst mal Erleichterung<br />
verschaffen möchte. Dies tut er im ersten Schritt, indem er sein Anliegen anbringt. Er<br />
fühlt sich erst genommen, wenn der Gesprächspartner sich Zeit für ihn nimmt und er<br />
keine Schuldzuweisungen erfährt. Ein weiterer wichtiger Punkt innerhalb der<br />
Beziehungsgestaltung ist das Gefühl von Vertraulichkeit und des Verstanden werden.<br />
Patienten erwarten einfache Lösungen und die Sicherheit, dass das Bestmögliche für<br />
sie getan wird (Cerwinka & Schranz, 2009, S.28-30).<br />
Während einer Gesprächsrunde innerhalb meiner Bezugsgruppe teilten mir die<br />
Patienten ihre persönliche Erwartungshaltung bezüglich des Beschwerdeumgangs<br />
durch den Therapeuten mit. Dabei stellte sich heraus, dass deren Vorstellungen mit<br />
den theoretischen Erwartungen übereinstimmen. Sie wünschten sich, dass der<br />
Therapeut ihnen mit einer offenen und empathischen Grundhaltung entgegentritt. Er<br />
soll ein authentisches und ehrliches Auftreten haben, dass die volle Akzeptanz und<br />
ohne irgendeine Bewertung der Beschwerde widerspiegelt. Der Patient fühlt sich<br />
24
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
dadurch in seiner Beschwerde ernst genommen. Bei der Äußerung seines Anliegens<br />
erwartet der Patient, dass sich der Therapeut kooperativ und kompromissbereit zeigt<br />
und sich für ihn einsetzt. Er möchte von ihm bezüglich seines subjektiv empfundenen<br />
Anliegens unterstützt werden. Er erwartet fachliche Kompetenz im Umgang mit<br />
seinem Problem und das Aufzeigen von Lösungswegen oder Alternativen. Dies<br />
vermittelt dem Patienten sogleich wieder Vertrauen und Sicherheit innerhalb der<br />
Beziehungsgestaltung zu dem Therapeuten. Zudem erwarteten die von mir befragten<br />
Patienten auch, dass der jeweilige Mitarbeiter sehr geduldig und tolerant bei der<br />
Beschwerdevorbringung ist, gut mit Konflikten umgehen kann und die Beschwerde<br />
nicht persönlich auffasst, damit es zu einer guten Lösungsgestaltung innerhalb des<br />
Beschwerdevorganges kommen kann.<br />
1.5.3 Erwartungen aus therapeutischer Sicht<br />
Aufgrund der QM-Bestimmungen und den daraus resultierenden Erwartungen durch<br />
den Arbeitgeber (Kap.1.5.1) und die Vorstellungen der Patienten bezüglich des<br />
Umgangs mit ihren Anliegen (Kap.1.5.2) entsteht eine ganz praktische Aufgabe für<br />
den Therapeuten, mit Beschwerden umzugehen. Die Anliegen beider Parteien sind<br />
ziemlich deckungsgleich. Da es sich aber um Einrichtungen mit Patienten mit einer<br />
Suchtproblematik handelt, hat der Therapeut noch ein weiteres Aufgabengebiet in<br />
der Psychotherapie. Hinsch und Wittmann beschreiben sehr anschaulich, dass es<br />
viele Menschen gibt, die aus unterschiedlichsten persönlichen Gründen<br />
Schwierigkeiten innerhalb sozialer Beziehungen haben. So manchem Patienten fällt<br />
es schwer, die eigenen Interessen durchzusetzen, auch wenn diese unter objektiver<br />
Betrachtung voll und ganz berechtigt sind (Hinsch & Wittmann, 2010, S.1-2). Es gibt<br />
beispielsweise Menschen, die aufgrund vieler negativer Erfahrungen und daraus<br />
resultierender negativer Gefühle, Ängste oder Hemmungen haben ihre Anliegen<br />
vorzubringen. Beschweren kann daher als Übungsfeld innerhalb des<br />
psychotherapeutischen Prozesses betrachtet werden. Der Therapeut motiviert den<br />
Patienten seine Interessen zu vertreten, um einen positiven Lernerfolg aufgrund der<br />
Rückmeldungen zu bekommen (Hinsch & Wittmann, 2010, S.29-34). Unter diesem<br />
Aspekt ist das sich Beschweren für den Therapieverlauf des Patienten sehr wichtig.<br />
Ein weiterer Punkt, den der Therapeut in das Beschwerdegeschehen mit einbeziehen<br />
25
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
kann, sind die verschiedenen Verhaltensweisen, die süchtige Menschen aufweisen<br />
können. Wie sich diese genauer zeigen können, wird in Kapitel 1.7 erläutert. Der<br />
Therapeut muss entscheiden, inwieweit die Beschwerde bzw. das<br />
Beschwerdeverhalten durch diese suchtspezifischen Eigenschaften beeinflusst wird.<br />
An diesem Punkt zeigt sich, dass der Therapeut in einem Konflikt zwischen<br />
Beschwerdemanagement und der therapeutischen Unterstützung im Umgang mit den<br />
individuellen Anliegen des Patienten steht. Reagiert er auf jede Beschwerde nach den<br />
Richtlinien des BM, dann besteht die Gefahr, dass die Einrichtung von eingehenden<br />
Beschwerden überschwemmt wird. Geht er auf die Beschwerden nur therapeutisch<br />
ein, fühlt sich der Patient eventuell mit seiner Beschwerde nicht ernst genommen und<br />
die Beziehung zwischen Therapeut und Patient verändert sich. Der Therapeut muss<br />
die Entscheidung treffen, welche Beschwerde weitergeleitet wird und welche nicht.<br />
1.6 Die Rolle des Patienten innerhalb des<br />
Beschwerdemanagements<br />
In den nächsten zwei Kapiteln wird die Rolle des Patienten innerhalb des<br />
Beschwerdemanagementprozesses dargestellt. Zum Einen wird beschrieben, was<br />
unter Bezug verschiedener vorheriger Untersuchungen „Patientenzufriedenheit“<br />
bedeutet und was diese evtl. beeinflusst. Zum Anderen wird aufgezeigt, in welchem<br />
Konflikt sich ein Patient befindet, der sich in einer stationären therapeutischen<br />
Maßnahme befindet.<br />
1.6.1 Was bedeutet Patientenzufriedenheit innerhalb einer<br />
Psychotherapie?<br />
Der Duden definiert „Zufriedenheit“ als ein Gefühl, das man sich mit dem<br />
Gegebenen, den gegebenen Umständen und Verhältnissen in Einklang befindet und<br />
daher innerlich ausgeglichen ist und sich keine Veränderung der Umstände wünscht<br />
(www.duden.de). Nach Jacob & Bengel (2003, S.126) ist Zufriedenheit ein Abgleich<br />
von erfüllten und nicht erfüllten Erwartungen, sozusagen ein Soll-Ist-Vergleich. Je<br />
nach Forscher gibt es verschiedene Beschreibungen bezüglich der Bedeutung von<br />
Zufriedenheit. Grob kann man die verschiedenen Definitionen in diese Modelle<br />
einteilen (Finsterer, 2008, S.13):<br />
26
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
<br />
<br />
<br />
Das „Diskrepanz-Modell“ beschreibt Zufriedenheit als Missverhältnis<br />
zwischen den individuellen Patientenwünschen und dem real erhaltenen<br />
Leistungen. Die meisten Zufriedenheitsmessungen basieren auf diesem<br />
Modell.<br />
Das „Erfüllungs-Modell“ beschreibt Zufriedenheit als Differenz zwischen<br />
der Erwartung und den erhaltenen Leistungen, ohne dabei die genaue<br />
Differenzierung zu bestimmen.<br />
Das „Equity-Modell“ beschreibt Zufriedenheit als Vergleich zwischen<br />
eigenen Investitionen (Input) und dem Ergebnis der erhaltenen Leistungen<br />
(Output). Zusätzlich wird das Ergebnis dieses Vergleichs mit dem In- und<br />
Output anderer Personen abgeglichen.<br />
Die meisten Studien und theoretischen Überlegungen bezüglich des<br />
Zusammenhanges zwischen Erwartungen und Zufriedenheit von Kunden findet man<br />
im wirtschaftlichen Bereich der Marktforschung. Forschungsergebnisse bezüglich<br />
der Patientenzufriedenheit gibt es nur wenige. Diese besagen jedoch, dass<br />
Zusammenhänge zwischen dem Erfüllen von Erwartungen und der<br />
Patientenzufriedenheit zu beobachten sind (vgl. Ross, Frommelt, Hazelwood &<br />
Chang, 1987 oder Williams; Weinman, Dale & Newman, 1995 in Jacob & Bengel,<br />
2003, S.127). Weitere qualitative Studien besagen, dass Patienten ihre Behandlung<br />
eher mit vagen Vorstellungen beginnen und sie sich erst im Laufe der Zeit Kriterien<br />
für die Beurteilung bilden (vgl. Fitzpatrick & Hopkins, 1983; Jacob, 2002 in Jacob &<br />
Bengel, 2003, S.127). Zudem scheint es weitere Zusammenhänge zwischen<br />
Patientenzufriedenheit und Patientenmerkmalen (z.B. das Alter), psychische<br />
Merkmale (z.B. Depressivität), die subjektiv empfundene Gesundheit und (schlechte)<br />
Vorerfahrungen im medizinischen Bereich zu geben (Jacob & Bengel, 2003, S.126-<br />
128). 2005 führte Ralph Wettach eine Studie über Therapiezufriedenheit von<br />
Drogenabhängigen in der Schweiz durch. Während seiner Recherche und Studie<br />
konnte er weitere verschiedene Zusammenhangsmerkmale zwischen<br />
Therapiezufriedenheit und Patientenzufriedenheit feststellen:<br />
1. Patienten sind eher bereit, weitere Behandlungsmaßnahmen in Anspruch zu<br />
nehmen.<br />
2. Die Beziehung zu dem Anbieter im Gesundheitsbereich wird<br />
aufrechterhalten.<br />
27
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
3. Während der Behandlung zeigen die Patienten eine bessere Compliance.<br />
4. Es entsteht eine positive Auswirkung auf die Patientenzufriedenheit und den<br />
Behandlungsverlauf.<br />
(Wettach, 2005, S.5-6)<br />
Diese Zusammenhänge lassen daher den Rückschluss zu, dass bei häufigem<br />
Beschwerdeaufkommen gegenüber der Einrichtung oder des Therapieangebotes<br />
bedeutende Mängel vorkommen und Beschwerden somit ein Spiegel für die<br />
Einrichtung darstellen. Wettach beschrieb in diesem Zusammenhang weiter, dass die<br />
Ergebnisse der Patientenzufriedenheitsumfragen als guter Indikator für die<br />
Prozessqualität bei der Qualitätssicherung dienen können. Sie dienen auch des<br />
Weiteren als Kontrollfunktion für den Kostenträger. Dadurch wird sichergestellt,<br />
dass sich auch im Rahmen von Sparmaßnahmen die Qualität der Therapie nicht<br />
verschlechtert, sondern sich die Einrichtungen vermehrt in Richtung<br />
kostengünstigere Alternativen orientieren und die Therapieangebote<br />
dementsprechend anpassen (Wettach, 2005, S.5).<br />
1.6.2 Abhängigkeitserkrankter Mensch innerhalb der Reha-Klinik <br />
Patient oder Kunde?<br />
Jede Einrichtung ist heutzutage dazu verpflichtet, die angebotene (therapeutische)<br />
Leistung stets zu kontrollieren und eine Verbesserung der Qualität zu gewährleisten<br />
(Hoefert & Klotter, 2011, S.121-122) Aufgrund dieser Tatsache stehen meines<br />
Erachtens die Mitarbeiter von Suchthilfeeinrichtung in dem Konflikt, dass der zu<br />
behandelnde Mensch einerseits ein Kunde ist, der eine Dienstleistung in Anspruch<br />
nimmt. Auf der anderen Seite ist er ein kranker Mensch, der Hilfe benötigt und um<br />
Hilfe bittet, ein Patient also.<br />
Der Duden definiert „Kunde“ als eine Person, die regelmäßig eine Ware einkauft<br />
oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmt (www.duden.de). Hoefert & Klotter<br />
(2011, S.48) sagen aus, dass ein Patient innerhalb des Gesundheitswesens in der<br />
heutigen Zeit in Wissenschaftskreisen als „Kunde“, „Klient“ oder „Konsument<br />
medizinischer Dienstleistungen“ bezeichnet wird. Er hat ein Recht auf eine<br />
Behandlung, die wissenschaftlich gesichert ist und die auf Erfahrungswerten beruht.<br />
28
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Die jeweiligen Einrichtungen müssen die Behandlungsqualität und<br />
Patientensicherheit durch gute Organisation des Behandlungsprozesses in<br />
personeller, sachlicher, fachlicher und finanzieller Hinsicht gewährleisten können<br />
(Hoefert & Klotter, S.121-122). Die Rolle eines Patienten innerhalb des Gesundheitssystems<br />
ist daher nicht einfach zu definieren. Im marktwirtschaftlichen Bereich hat<br />
der Kunde die Macht, da er für die bezahlte Dienstleistung oder Ware auch gute<br />
Qualität erhalten möchte. Für die Kundenperspektive innerhalb des<br />
Gesundheitswesens beschreibt Michel (2002) das Phänomen eines<br />
Dreiecksverhältnisses bestehend aus Leistungserbringer (die jeweiligen<br />
Einrichtungen), dem Kostenträger (z.B. die Deutsche Rentenversicherung) und dem<br />
Leistungsadressat (der Patient). Dies hat Auswirkungen auf die Qualitätsbeurteilung<br />
und Qualitätskontrolle der erbrachten Leistungen.<br />
Der Kostenträger versucht demzufolge, innerhalb dieses Dreiecksverhältnisses über<br />
Leistungsvorgaben Einfluss auf die Leistungsqualität zu nehmen. Der Patient als<br />
Leistungsadressat ist allerdings derjenige, der die beste Beurteilung über die<br />
erhaltenen Leistungen abgeben kann. Er hat die Möglichkeit, die Qualität der<br />
Leistungen über Rückmeldungen (z.B. Patientenzufriedenheitsbögen) an den<br />
Kostenträger mitzuteilen, um sich an der Verbesserung der Leistungen beteiligen zu<br />
können. Der Kostenträger ist aber somit auf eine aktive Mitarbeit des Patienten<br />
angewiesen, um die Leistungsanforderungen anzupassen und somit die Qualität der<br />
geforderten Leistungen optimieren zu können. Ein Patient kann dadurch aufgrund<br />
seines Status innerhalb dieses Dreiecks nur bedingt direkten Einfluss auf die<br />
Leistungsqualität innerhalb der Einrichtung nehmen. Er hat die Möglichkeit, seine<br />
Anliegen über das einrichtungsinterne Beschwerdemanagement mitzuteilen. Aber die<br />
Erfolgschancen einer direkten Behebung seiner subjektiv wahrgenommenen<br />
Missstände, sind gering, da ihm die Macht als Leistungsfinanzierer fehlt (Michel,<br />
2002, S.6-7).<br />
Laut dem Klinischen Wörterbuch Pschyrembel (2013) ist der Begriff „Patient“ die<br />
„allgemeine Bez. für einen Kranken; 1. i.e.S. ein an einer Erkrankung od. an<br />
krankheitssymptomen Leidender, der (somato-)medizinisch od. psychotherapeutisch<br />
behandelt wird; 2. i.w.S. ein Gesunder, der Einrichtungen des Gesundheitswesens zu<br />
Diagnostik od. Therapie in Anspruch nimmt.“ Im Gegensatz zu früher geht der Trend<br />
29
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
heutzutage von einem unmündigen, vor Ehrfurcht erstarrenden Patienten zu einem<br />
kritischen Menschen, der seinem Behandler auf gleicher Augenhöhe entgegentreten<br />
möchte (Hoefert & Klotter, 2011, S.283). Innerhalb einer Einrichtung zielt die Rolle<br />
des Patienten darauf ab, dass ihm ein erhöhtes Maß an Selbstbestimmung und<br />
Autonomie zugestanden wird. Patienten werden in die Pflicht genommen, ihre<br />
Belange eigenmächtig, selbstverantwortlich und selbstbestimmend vertreten und<br />
gestalten zu können (Heesen et al., 2006 in Hoefert & Klotter, 2011, S.35). Sie sollen<br />
in ihre individuelle Therapieplanung durch die Klinik mit einbezogen und über diese<br />
informiert werden. Diese Transparenz ermöglicht es ihnen eigenständig zu<br />
entscheiden und zu handeln (Hoefert & Klotter, 2011, S.38). Patienten sollen mündig<br />
bleiben. In diesem Zusammenhang allerdings kritisiert Otmar Kloiber,<br />
Generalsekretär des Weltärztebundes, das Schlagwort „Mündigkeit“ eines Patienten.<br />
Er vertritt die Meinung, dass ein Käufer als Kunde mündig sei und sich<br />
dementsprechend souverän für seine Rechte einsetzen kann. Er stellt dabei die<br />
entscheidende Frage, was mit der Souveränität bei einem Menschen geschieht, der an<br />
einer chronischen Erkrankung leidet und durch diese dementsprechend beeinflusst<br />
ist. Kloiber stellt damit die objektive Entscheidungsfreiheit eines Menschen mit einer<br />
chronischen Erkrankung infrage (Kloiber in Hoefert & Klotter, 2011, S.48).<br />
Durch die Transparenz dem Patienten gegenüber entstehen zwei weitere zentrale<br />
Wirkungen. Zum Einen entsteht durch den Einbezug und die Mitbestimmung ein<br />
höherer Grad an Zufriedenheit des Patienten. Zum Anderen wird ein höherer Druck<br />
auf die Einrichtung selbst zur Qualitätsverbesserung ausgeübt. Es wird dabei ein<br />
gewisser Grad an Mitverantwortung an den Patienten delegiert, indem er dazu<br />
motiviert wird, seine Beschwerden und gleichzeitig Verbesserungsvorschläge<br />
mitzuteilen (Hoefert & Klotter, 2011, S.40-42).<br />
Das Besondere bei Patienten mit einer chronischen psychiatrischen Erkrankung wie<br />
der Suchterkrankung ist, dass nicht nur eine Krankheit behandelt wird, sondern ein<br />
kranker Mensch mit einer individuellen Biografie und einer dazugehörigen konkreten<br />
Lebenssituation (Hoefert & Klotter, 2011, S.274). Innerhalb der Psychotherapie ist<br />
der Therapeut auf die Partizipation des jeweiligen Patienten angewiesen. Er möchte<br />
sich mit seinem Patienten auf Augenhöhe bewegen. Durch die Offenbarung der<br />
seelischen Probleme entsteht aber ein, wenn auch unerwünschter, Nebeneffekt eines<br />
30
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Machtgefälles zwischen Therapeut und Patient. Der Therapeut wird von dem<br />
Patienten allmächtig erlebt, da er sich ja quasi durch das Erzählen seiner Probleme<br />
vor diesem „nackt“ auszieht. Diese Allmacht wird durch die persönliche Ohnmacht<br />
und das Schamgefühl des Patienten ausgelöst, da er auf die Hilfe des Therapeuten<br />
angewiesen ist (Hoefert & Klotter, 2011, S.283-285). Daher gestaltet sich meines<br />
Erachtens die Machtverteilung zwischen Behandler und Patient anders als in der<br />
freien Marktwirtschaft zwischen Leistungserbringer und Kunde. Der Patient ist trotz<br />
aller Transparenz und mit einbeziehen in die Therapieplanung, von seinen jeweiligen<br />
Therapeuten abhängig, wenn er eine gute Dienstleistung in Form einer erfolgreichen<br />
Therapie erreichen möchte.<br />
1.7 Suchtspezifisches Verhalten als möglicher Einflussfaktor<br />
1.7.1 Besonderheiten des Krankheitsbildes Sucht<br />
Was das Krankheitsbild „Sucht“ oder „Abhängigkeit“ ausmacht, kann nicht in<br />
wenigen Sätzen zusammengefasst werden. Daher gibt es auch keine genaue<br />
Definition, was Sucht oder Abhängigkeit im eigentlichen Sinne bedeutet und was die<br />
Verhaltensweisen eines Betroffenen ausmachen.<br />
Kuntz beschreibt verschiedene miteinander verwobene Faktoren, die die<br />
Entwicklung in die Abhängigkeit begünstigen. Dabei handelt es sich um die<br />
Persönlichkeit des jeweiligen Menschen, seine Ich-Funktionen sowie seine<br />
Lebensbewältigungsstrategien. Aus den gesamten gesammelten Erfahrungen setzt er<br />
sich als sozial bezogenes Individuum zusammen. Ein wichtiger Faktor hierbei ist das<br />
aus vorherigen Lebenszeiten resultierende Gefühl und die Gewissheit, dass er als<br />
Mensch durch sein eigenes Handeln erfolgreich Einfluss auf den Lauf der Dinge<br />
nehmen und Mitmenschen emotional erreichen kann. Durch viele negative<br />
Erfahrungen innerhalb des selbstständigen Denkvermögens, der praktischen<br />
Handlungsfähigkeit, der sozialen Kompetenz, der emotionalen Beziehungsfähigkeit,<br />
der privaten und beruflichen Bestätigung sowie einer erfolgreichen<br />
Chancenwahrnehmung, kann die dauerhafte Stabilisierung des Selbst-Gefühls<br />
bezüglich Autonomie und Selbstwirksamkeit gestört sein. Mit dem Suchtverhalten<br />
zeigt der Betroffene einen Rückzug in einen passiven Lebensmodus und somit ein<br />
31
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
„Nein“ zum aktiven Leben innerhalb seiner eigenen Welt (Kuntz, 2005, S.28-32).<br />
1994 hat Baudis verschiedene Merkmale der süchtigen Beziehungsstruktur<br />
beschrieben. Diese handeln von<br />
der Vagheit und der Vieldeutigkeit von Beziehungsinformationen, die der<br />
Abhängige seinem sozialen Umfeld vermittelt,<br />
der untergründigen Spannung und Ambivalenz des Lebens und des<br />
Suchtmittels gegenüber,<br />
und der aktiven Kommunikationsverweigerung und der Versuch, einen<br />
geschützten und überlegenen Teil in der Beziehungskommunikation<br />
herzustellen und auch zu wahren.<br />
(Baudis, 1994, S.24)<br />
Die verschiedenen aufgezählten Merkmale der süchtigen Beziehungsstruktur zeigen<br />
sich immer über eine besondere Art der Kommunikation: eine suchtspezifische<br />
Verhaltensweise. Es sind automatisierte Kommunikations- und Verhaltensmuster, die<br />
es dem suchtkranken Menschen in der Vergangenheit ermöglicht haben, sein<br />
Suchtverhalten innerhalb seines Lebensraumes und seiner Umwelt<br />
aufrechtzuerhalten. Im Kontakt bemerkt das soziale Umfeld des Süchtigen dann<br />
diese Kommunikationsverweigerung oftmals als Widerstand. Dies ist im Bereich des<br />
Beschwerdemanagement von Bedeutung. Eine Beschwerde kann daher ein Zeichen<br />
des Widerstandes innerhalb der Beziehung zwischen Therapeut und Patient<br />
darstellen. Fühlt sich der Patient von einer anderen Person in irgendeiner Art und<br />
Weise unter Druck gesetzt, kann das Beschweren eine Gegenmaßnahme oder ein<br />
Gegenangriff sein, um sich zu verteidigen oder von etwas abzulenken (Brueck &<br />
Mann, 2007, S.14-15).<br />
Zimmer beschreibt drei verschiedene allgemeine Ursachen für Widerstand:<br />
1. Die Ursache für Widerstand liegt in einer Fremdmotivation. Wenn sich der<br />
Patient gegen alle möglichen Interventionen durch die Einrichtung oder den<br />
Therapeuten wehrt und sich andauernd beschwert, sollte die Möglichkeit in<br />
Betracht gezogen werden, dass der Patient nicht auf freiwilliger Basis an der<br />
Entwöhnungsbehandlung teilnimmt, sondern aufgrund von Druckausübung<br />
32
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
durch seine Umwelt. Beispielsweise wäre es möglich, dass er aufgrund einer<br />
gerichtlichen Auflage, der Androhung des Arbeitsplatzverlustes durch den<br />
Arbeitgeber oder durch Druck vonseiten der Familie an der Therapie<br />
teilnimmt.<br />
2. Die Ursache für Widerstand liegt in der Patienten-Therapeuten-Beziehung. Es<br />
ist möglich, dass durch eine bestimmte Vorgehensweise des Therapeuten bei<br />
dem Patienten Widerstandsgefühle hervorgerufen werden. Ein Beispiel<br />
hierfür wäre eine zu schnelle und straffe Therapieplanung. Der Patient könnte<br />
sich überfordert und evtl. in seiner Selbstbestimmung eingeschränkt fühlen.<br />
Ein anderes Beispiel wäre, dass der Therapeut selbst persönliche Probleme<br />
hat, die er (unbewusst) in die Beziehung mit dem Patienten einbringt und bei<br />
diesem Ängste auslöst.<br />
3. Die Ursache für Widerstand liegt in dem Patienten selbst. Es kann sein, dass<br />
der Patient die bevorstehenden Veränderungen in seinem Leben mit starker<br />
Angst und Verunsicherung erlebt und er sich überfordert fühlt. Durch das<br />
weglassen des Substanzmittels, verliert er das Gefühl der dadurch<br />
vermittelten angeblichen Sicherheit. Der Patient könnte es beispielsweise als<br />
sehr belastend empfinden, in Zukunft postalische Angelegenheiten zu<br />
erledigen oder familiäre Konflikte ohne die beruhigende Wirkung des<br />
Alkohols aushalten zu müssen.<br />
(Zimmer, 1983, S.91).<br />
Die in den nächsten Kapiteln erläuterten konkreten Verhaltensweisen führen immer<br />
wieder zu dem Ergebnis, dass sich der Patient der Therapie oder dem Therapeuten<br />
gegenüber widerständig verhält. Sie sollen etwas spezifischer darstellen, wie es zum<br />
Beschwerdeverhalten bei Widerstand des Patienten kommt. In der Realität können<br />
sie allerdings nicht voneinander getrennt werden, sondern vermischen sich<br />
miteinander!<br />
1.7.2 Beschwerde als Machtkampf<br />
Kuntz beschreibt die Wichtigkeit von Macht für einen abhängigen Menschen. Sucht<br />
ist bei diesen Menschen ein Ringen um Macht und Kontrolle, welches er in Bezug<br />
33
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
auf das Substanzmittel verloren hat und daher Macht und Kontrolle über seine<br />
Umwelt ausüben möchte. Diese Macht hat innerhalb seines normalen sozialen<br />
Umfeldes i.d.R. einen destruktiven Charakter, was Familienangehörige und Freunde<br />
in die Co-Abhängigkeit führt. Dieses innere Bedürfnis nach Macht wird dann auch<br />
automatisch in das Umfeld der Klinik übertragen. Die positiv gemeinten<br />
Interventionen durch therapeutische und klinikinterne Regelungen können so von<br />
dem Patienten als Einmischung in seine Selbstbestimmung empfunden werden.<br />
Wenn sich in diesem Fall der Patient auf irgendeine Art und Weise unter Druck<br />
gesetzt fühlt, versucht er Gegendruck zu erzeugen (Kuntz, 2007, S.90-94). Die<br />
vorwurfsvolle, aggressive, verweigernde und herabsetzende Art und Weise dient als<br />
Versuch, dem Gegenüber Überlegenheit zu demonstrieren (Baudis, 1994, S.21).<br />
Dieses Machtspiel innerhalb der therapeutischen Beziehung könnte sich dann<br />
beispielsweise in Äußerungen von Beschwerden zeigen. Der Patient versucht so, z.B.<br />
sich gegen Regeln und Anregungen vonseiten des Therapeuten zu stellen und<br />
verpackt diese u.a. in Beschwerden oder sogar in unsachgemäße Drohungen. Er lehnt<br />
durch das Beschwerdeverhalten erst mal jegliches Beziehungsangebot ab und<br />
entwertet es (Kuntz, 2005, S.48).<br />
Ein anderes Machtspiel des Patienten könnte auch das Austesten des jeweiligen<br />
Therapeuten durch eine Beschwerde darstellen. Grund hierfür können Misstrauen<br />
und Skepsis während des Beziehungsaufbaus mit dem Therapeuten sein. Ein Patient<br />
erwartet von seinem Therapeuten Anerkennung, das Gefühl der Wichtigkeit und<br />
Solidarität. Über dieses Machtspiel möchte der Patient herausfinden, ob sich der<br />
Therapeut ihm gegenüber empathisch, akzeptierend und kongruent verhält (Sachse,<br />
2010, S.35-36).<br />
1.7.3 Beschweren als Folge von Übertragung<br />
Das Phänomen der Übertragung stammt ursprünglich aus dem tiefenpsychologischen<br />
Bereich und kann eine weitere Ursache für die Beschwerdehaltung des Patienten<br />
sein. Zarbock (2008, S.89) unterscheidet noch mal zwei verschiedene Arten von<br />
Übertragungsausprägungen durch den Patienten, die sich gerade in der Anfangsphase<br />
einer therapeutischen Beziehung als „Beziehungstest“ zeigen können. Zum Einen<br />
beschreibt er den Übertragungstest. Bei diesem Test tritt der Therapeut an die Stelle<br />
34
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
von einer oder mehreren Personen im früheren Leben des Patienten. Der Patient<br />
bringt auf diese Weise zurückliegende, kränkende und verletzende oder unerfüllte<br />
Beziehungserfahrungen in Form von Fühlen, Fantasieren, Leid und Schmerz mit in<br />
die Beziehung zu seinem Therapeuten ein (Barchewitz, 1995, S.129). Er ist geprägt<br />
durch das negative Bild von Personen aus der Vergangenheit und überträgt diese<br />
negativen Erfahrungen unbewusst auf den Therapeuten (Wurmser, 2008, S.145-147).<br />
Dies kann sich in Form einer Beschwerde zeigen.<br />
Zum Anderen beschreibt Zarbock den Täter-Opfer-Test. Hierbei nimmt der Patient,<br />
der früher in der Opferrolle war, die Täterrolle an und versucht über diese Methode<br />
frühere Ohnmachtserfahrungen zu korrigieren. Dies kann sich z.B. zeigen, indem<br />
sich der Patient massiv über das gerade erhaltene Therapieangebot beschwert und<br />
sich auf eine unangemessene provokativ-verletzende Art darüber äußert (Zarbock,<br />
2008, S.90-92).<br />
1.7.4 Beschweren zur Ablenkung<br />
Suchtpatienten sind Meister im Ablenken ihres Tuns und im Verschleiern von<br />
Dingen. Sie haben sich in vielen Fällen in ihrem Leben zu perfekten Schauspielern<br />
entwickelt, um ihr süchtiges Verhalten vor ihrer Umwelt zu verheimlichen (Kuntz,<br />
2007, S.117-121). Es könnte beispielsweise eine Vermeidungstaktik bezüglich<br />
negativer Konsequenzen innerhalb der Familie oder bei dem Arbeitgeber bedeutet<br />
haben. Es stand dann weniger der Konsum im Vordergrund der Vermeidung, sondern<br />
das Ausmaß des Konsums, also die Menge und die daraus resultierenden negativen<br />
Folgen (Baudis, 1994, S.56).<br />
Innerhalb der therapeutischen Beziehung kann sich dies zeigen, indem der Therapeut<br />
eine atmosphärische Veränderung zwischen sich und dem Patienten verspürt, er<br />
allerdings nicht konkret benennen kann, was sich genau verändert hat (Kuntz, 2007,<br />
S.117-121). Suchtpatienten fällt es auch während einer Therapie oftmals schwer, sich<br />
selbst und ihrer Umwelt gegenüber offen und ehrlich zu verhalten. List und Tücke,<br />
Verschweigen, Unaufrichtigkeit und versuchte Manipulation gehören zur Dynamik<br />
der süchtigen Beziehungsstruktur (Kuntz, 2007, S.57). Das soziale Umfeld und somit<br />
dann auch die Behandler eines Abhängigen sind gezwungen, sich mit einer Fülle von<br />
Worten, Gesten, Geschichten, Taten, körperlichen Anzeichen und sonstigen<br />
35
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Beziehungsinformationen auseinanderzusetzen und diese richtig einzuschätzen<br />
(Baudis, 1995, S.56). Das Beschwerdeverhalten kann daher z.B. ein Ausdruck dafür<br />
sein, dass er von seinen Gedanken und seinem Verhalten ablenken will und es ihm<br />
schwerfällt, sich mit seinen eigenen Gedanken und eigentlichen Problemen<br />
auseinanderzusetzen.<br />
1.7.5 Beschwerden aufgrund einer Opfereinstellung<br />
Innerhalb der Ursachenforschung, war Kelley mit seinem „Kovariationsprinzip“ der<br />
Vorreiter, der die allgemeinste und die am umfassendsten Attributionstheorie<br />
beschrieb. Er sagt: „Der Effekt wird derjenigen Bedingung zugeschrieben, die<br />
vorhanden ist, wenn der Effekt vorhanden ist, und die abwesend ist, wenn der Effekt<br />
abwesend ist.“ (Kelley, 1967, S.194 in Herkner, 1980, S.16-17). Er sagt damit aus,<br />
das Verhalten darauf zurückzuführen ist, dass eine bestimmte Situation gegeben ist<br />
(oder eben nicht) und dieser Zustand dann die Ursache für das Verhalten darstellt.<br />
Seine Theorie bezieht sich auf die Personen- und Selbstwahrnehmung und auf<br />
Verhaltenskonsequenzen durch Erfolg oder Misserfolg bei verschiedenen<br />
Ereignissen. Kelley geht von Beobachtungsreihen aus. Der Ausgangspunkt ist die<br />
Verhaltensbeobachtung einer Person gegenüber einem bestimmten Objekt oder einer<br />
Person zu einem bestimmten Zeitpunkt (Herkner, 1980, S.16-17).<br />
Wird dieses Prinzip auf ein mögliches Beschwerdeverhalten übertragen, könnte es<br />
sein, dass der Patient aufgrund früherer Misserfolge anfängt, sich zu beschweren. Er<br />
sieht nicht sein eigenes Verhalten, welches zu dem Misserfolg beigetragen hat,<br />
sondern er nimmt nur die Konsequenzen, also den Misserfolg wahr und sieht die<br />
Ursache in seiner Umwelt und seinen Lebensumständen. Der Patient kann auf Dauer<br />
das Gefühl bekommen, dass die ganze Welt gegen ihn ist. Er sieht aber keinerlei<br />
Mitverschulden von seiner Seite. Durch das darauf folgende ständige Beschweren<br />
und Klagen bekommen die Patienten mehr positive sowie negative Aufmerksamkeit,<br />
also eine wiederum positive Reaktion auf das Beschweren, die sie dann in ihrem<br />
Beschwerdeverhalten weiter bestärkt. (Sachse, 2010, S.38-40).<br />
36
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
1.8 Schlussfolgerung für die Untersuchung<br />
Aufgrund des in den vorherigen Kapiteln vorgestellten theoretischen Überblicks wird<br />
ersichtlich, dass es bisher innerhalb der stationären psychotherapeutischen Praxis<br />
keine Studien oder Untersuchungen gibt, die sich speziell auf die Umsetzung und den<br />
Umgang von Therapeuten, hinsichtlich eines Qualitäts- bzw.<br />
Beschwerdemanagements innerhalb der stationären Suchtrehabilitation, beziehen. Es<br />
wird des Weiteren nicht berücksichtigt, wie einzelne Kliniken und speziell in diesem<br />
Fall, die einzelnen Therapeuten am besten mit Patientenbeschwerden verfahren<br />
können. Denn einerseits sollen die Therapeuten den Anforderungen der Kostenträger<br />
und der Klinik innerhalb des QM gerecht werden und andererseits ihrem eigentlichen<br />
therapeutischen Auftrag gegenüber dem Patienten bezüglich einer guten Therapie<br />
nachkommen.<br />
Diese Studie soll erste Erkenntnisse darüber bringen, wie Therapeuten in Sucht-<br />
Reha-Kliniken mit Beschwerden ihrer Patienten praktisch umgehen und wie sie<br />
gleichzeitig die therapeutische und qualitätssichernde Aufgabe miteinander<br />
vereinbaren. Sie soll aufzeigen, wie es den therapeutisch arbeitenden Mitarbeitern<br />
gelingt, während des Therapieablaufes mit den Richtlinien des<br />
Beschwerdemanagements in einer Sucht-Reha-Klinik umzugehen. Dabei geht es<br />
ebenfalls darum, ob Beschwerdemanagement für sinnvoll erachtet oder eher als<br />
zusätzliche Arbeitsbelastung empfunden wird. Im nachfolgenden Kapitel 2 werden<br />
die folgenden Hypothesen vorgestellt.<br />
2 Hypothesen<br />
Auf Grundlage der in der Einleitung beschriebenen Forschungsfrage(n) und den<br />
daraus abgeleiteten Forschungszielen wurden folgende Hypothesen entwickelt:<br />
1) Hypothese:<br />
Wenn Evaluationsergebnisse mündlicher Patientenbeschwerden innerhalb des<br />
Klinikalltages transparenter werden, dann leiten Therapeuten mündlich<br />
geäußerte Beschwerden vermehrt schriftlich weiter.<br />
37
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
2) Hypothese:<br />
Je besser Therapeuten über den Prozess von Beschwerdemanagement<br />
informiert und aktiv in diesen mit einbezogen werden, desto häufiger nutzen<br />
sie das Beschwerdemanagement zur Optimierung ihrer persönlichen<br />
Weiterentwicklung und ihres Therapieangebotes.<br />
3) Hypothesen:<br />
Wenn sich Patienten mündlich beschweren, dann sehen Therapeuten die<br />
Verschriftlichung und Weiterleitung nach den Richtlinien des<br />
Beschwerdemanagements als zusätzliche Arbeitsbelastung an.<br />
4) Hypothese:<br />
Wenn ein Therapeut eine mündlich geäußerte Patientenbeschwerde schriftlich<br />
weiterleitet, dann ist das vom Beschwerdeinhalt abhängig.<br />
5) Hypothese:<br />
Je länger ein Therapeut im Suchtbereich arbeitet, desto weniger leitet er<br />
mündlich geäußerte Patientenbeschwerden schriftlich an das<br />
Beschwerdemanagement weiter.<br />
6) Hypothese:<br />
Wenn ein Therapeut eine mündliche Patientenbeschwerde schriftlich<br />
weiterleitet, dann ist es davon abhängig, in welchem zeitlichen Abschnitt der<br />
Patient sich innerhalb seiner Entwöhnungsbehandlung befindet.<br />
7) Hypothese:<br />
Wenn ein suchtkranker Mensch innerhalb seiner Entwöhnungsbehandlung<br />
ausschließlich als Patient angesehen wird, dann werden seine mündlich<br />
geäußerten Beschwerden hauptsächlich als therapeutisches Problem<br />
wahrgenommen und innerhalb des therapeutischen Prozesses behandelt.<br />
38
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
8) Hypothese:<br />
Wenn sich ein suchtkranker Mensch beschwert, dann steht sein<br />
suchtspezifisches Verhalten im Vordergrund und wird daher bevorzugt<br />
therapeutisch behandelt.<br />
9) Hypothese:<br />
Wenn ein Patient seine mündliche Beschwerde nicht angemessen mitteilt<br />
bzw. sich nicht angemessen bei der Beschwerdemitteilung verhält, dann steht<br />
die Art und Weise des Beschwerdevorbringens im Vordergrund und wird<br />
bevorzugt therapeutisch behandelt.<br />
Anhand der Untersuchung werden die Hypothesen auf ihren Wahrheitsgehalt<br />
überprüft.<br />
3 Methode der empirischen Untersuchung<br />
In den nächsten Kapiteln wird die methodische Vorgehensweise der Studie<br />
vorgestellt. Es wird beschrieben, warum die Methode des Fragebogens gewählt<br />
wurde und wie sich die weitere Gestaltung entwickelte.<br />
3.1 Forschungsdesign<br />
Innerhalb der Sozialforschung werden Themen und Phänomene auf deren Ursachen<br />
beobachtet und nach Erklärungen empirisch gesucht. Flick sieht innerhalb der<br />
Sozialforschung die Aufgabe in der Erkenntnisfunktion. Die Daten zu dem neu<br />
aufgetretenen Phänomen werden hierbei genau beschrieben, danach analysiert, um<br />
Zusammenhänge und Auswirkungen besser verstehen zu können und um sie dann im<br />
letzten Schritt zu erklären. Es ist eine praxisorientierte Forschung, die das Handeln in<br />
den Vordergrund stellt (Flick, 2009, S.15-17).<br />
Ziel dieser Untersuchung ist es, ein möglichst großes Meinungsbild über die<br />
praktische Umsetzung von BM und den Umgang mit Patientenbeschwerden von<br />
39
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
therapeutisch arbeitenden Kollegen in Sucht-Reha-Kliniken zu bekommen. Daher<br />
wurde die quantitative Methode des Fragebogens gewählt. Je nach Fragestellung<br />
wurden geschlossene Fragen oder einer Mischform mit zusätzlicher offener<br />
Antwortmöglichkeit gewählt. Diese Methode hat in Bezug auf diese Untersuchung<br />
verschiedene Vorteile:<br />
a) Die Zufallsstichprobe ist größer und dadurch fließen mehr Vergleichswerte in<br />
die Untersuchung ein.<br />
b) Einfache Auswertung anhand des Auswertungsprogrammes SPSS<br />
c) Durch die Mischform der Fragestellung können übersehene<br />
Antwortmöglichkeiten abgedeckt werden.<br />
(Raab-Steiner & Benesch, 2012, S.45-51)<br />
Die Umfrage wurde des Weiteren auf therapeutisch arbeitende Mitarbeiter<br />
beschränkt, d.h. unter die Bezeichnung „Therapeut“ fallen alle Berufsgruppen, die in<br />
ihrer praktischen Arbeit an der Umsetzung der Patiententherapie beteiligt sind. Es<br />
wurden vor- und nachbehandelnde stationäre Einrichtungen sowie die ambulant<br />
tätigen Einrichtungen ausgeschlossen, da sich die Beschwerdeproblematiken der<br />
Patienten aufgrund der verschiedenen Settings von der stationären Behandlung<br />
unterscheiden. Somit konnte gezielt ein stationäres Setting kreiert werden. Die Studie<br />
soll demnach einen ersten Eindruck darüber geben, wie sich die praktische<br />
Umsetzung im Umgang mit Patientenbeschwerden im Rahmen von QM in einem<br />
kleinen auserwählten Teil der Suchthilfe in Deutschland gestaltet.<br />
3.2 Entwicklung des Fragebogens<br />
Wie schon im Vorfeld erwähnt, soll die Untersuchung zur Überprüfung der im<br />
Kapitel 2 aufgeführten Hypothesen durchgeführt werden. Auf Grundlage der<br />
vorherigen thematischen Recherche bestand nicht die Möglichkeit, auf einen schon<br />
veröffentlichten Fragebogen zurückgreifen zu können. Daraufhin wurde ein eigenes<br />
Messinstrument nach den Empfehlungen von Raab-Steiner und Bensch (2012)<br />
entwickelt, das aus geschlossenen Fragen, mit teilweise einer zusätzlichen offenen<br />
Antwortmöglichkeit, besteht, um dem Studienteilnehmer die Möglichkeit zu bieten,<br />
seine Antwort zu ergänzen oder seine nicht vorhandene Antwort mitzuteilen.<br />
40
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Dieser Fragebogen (siehe Anhang B.1) kann grob in drei Anteile gegliedert werden:<br />
1. Der erste Teil des Fragebogens umfasst insgesamt zehn Fragen. Es handelt sich<br />
hierbei um das Abfragen von allgemeinen Daten der jeweiligen Therapeuten, wie<br />
Alter, Berufsgruppe, evtl. Zusatzausbildung, Berufserfahrung, usw..<br />
2. Der zweite Teil des Fragebogens beschäftigt sich mit Inhalten rund um das<br />
Beschwerdemanagement und umfasst insgesamt 20 Fragen. Die Schwerpunkte<br />
der Fragen liegen:<br />
bei Frage 11 + 12 im allgemeinen Wissenstand über BM,<br />
bei Frage 13 – 17 im allgemeinen Umgang des Therapeuten mit BM,<br />
bei Frage 18 – 21, 27 + 28 in der persönlichen Meinung und Umgang des<br />
Therapeuten mit Beschwerden und<br />
bei Frage 22 – 26, 29 + 30 bei den Rückmeldungen und<br />
Unterstützungsmöglichkeiten vonseiten des Arbeitgebers.<br />
3. Der dritte Teil des Fragebogens handelt vom direkten Umgang mit<br />
Patientenbeschwerden und umfasst insgesamt 14 Fragen. Die Schwerpunkte der<br />
Fragen liegen hierbei:<br />
bei Frage 31 – 33 in der allgemeinen Sichtweise und dem Umgang<br />
bezüglich Beschwerden von Patienten,<br />
bei Frage 34 – 37 im Beschwerdeumgang im Kontext zum<br />
Therapiezeitpunkt des Patienten,<br />
bei Frage 38 – 40 bei persönlichen Toleranzproblemen des Therapeuten<br />
bezüglich des Beschwerdeinhaltes,<br />
bei Frage 41 + 42 bei möglichen Einflussfaktoren von suchtspezifischen<br />
Verhaltensweisen und<br />
bei Frage 43 + 44 auf dem Umgang bei nicht sachlich vorgebrachten<br />
Beschwerden.<br />
3.3 Planung und Durchführung der Studie<br />
Um möglichst viele Personen zu erreichen und dadurch eine hohe Rücklaufquote zu<br />
erzielen, wurde die Methode einer Onlinebefragung in Betracht gezogen und<br />
durchgeführt. Ein weiterer Vorteil hierbei bestand in der kostenökonomischen<br />
Gestaltungsmöglichkeit und in der Gewährleistung der Anonymität und des<br />
41
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Datenschutzes. Die Online-Umfrage wurde bei UMFRAGE ONLINE so gestaltet,<br />
dass keinerlei Rückschlüsse auf die einzelnen Teilnehmer gezogen werden konnten<br />
und auch kein doppeltes Ausfüllen der Fragebögen über die gleiche IP-Adresse<br />
möglich war.<br />
Um im Vorfeld Informationen über die Effektivität des Fragebogens zu erhalten,<br />
wurde eine Email mit einem Pre-Test-Link an Kommilitonen der KatHo Köln<br />
verschickt. Die Email beinhaltete die klare Aussage, dass nur diejenigen den Pre-Test<br />
ausfüllen möchten, die in einer stationären Reha-Klinik arbeiten. Zudem enthielt die<br />
Email die Bitte um Rückmeldung bezüglich der Dauer des Ausfüllens, der<br />
Verständlichkeit der Fragen und sonstiger gravierender Auffälligkeiten innerhalb des<br />
Fragebogens.<br />
Um eine möglichst hohe Rücklaufquote zu erreichen, wurden die verschiedenen<br />
Deutschen Rentenversicherungsträger kontaktiert, um Adressen von Sucht-Reha-<br />
Kliniken zu erhalten. Für das Anschreiben der einzelnen Reha-Kliniken konnte die<br />
aktuelle Liste der „Sucht-Info 2011“ verwendet werden. Diese Liste führt alle Reha-<br />
Kliniken deutschlandweit auf, die von den einzelnen Deutschen<br />
Rentenversicherungen und von den Krankenkassen belegt werden (siehe Anhang<br />
B.5).<br />
Über eine genaue Anzahl von erreichten Therapeuten kann keine Auskunft gegeben<br />
werden, da nicht bekannt ist, wie viele Therapeuten in den einzelnen Reha-Kliniken<br />
beschäftigt sind und wie viele Therapeuten den Link zu der Online-Umfrage durch<br />
den Arbeitgeber erhalten haben.<br />
Die Online-Befragung lief über einen Zeitraum von sechs Wochen. Es wurden<br />
insgesamt 289 stationäre Reha-Kliniken in ganz Deutschlands angeschrieben. Die<br />
Email enthielt ein allgemeines Anschreiben mit Angaben zu meiner Person, eine<br />
inhaltliche Beschreibung der Studie, die Bitte um Weiterleitung der Email bzw. des<br />
Umfrage-Links an alle in der Klinik therapeutisch arbeitenden Mitarbeiter und die<br />
Versicherung auf Gewährleistung des Datenschutzes und der Anonymität (siehe<br />
Anhang B.3). Da innerhalb von Suchtentwöhnungskliniken viele verschiedene<br />
Berufsfelder arbeiten, wurden alle therapeutisch arbeitenden Berufe wie<br />
42
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, Sporttherapeuten, Arbeitstherapeuten,<br />
usw. angesprochen. Weitere Berufsfelder wie Hauswirtschaft oder Verwaltung<br />
wurden ausgeschlossen, da diese keinen therapeutischen Arbeitsauftrag inne haben.<br />
Nach ca. drei Wochen wurde eine weitere Email zur Erinnerung an die Kliniken mit<br />
der Bitte zur Teilnahme an der Umfrage verschickt (siehe Anhang B.4). Innerhalb<br />
der Onlineumfrage wurde ein Vorwort vorgeschaltet, das explizit ein weiteres Mal<br />
erklärt, worum es in der Studie geht. Es wurde des Weiteren inhaltlich die drei<br />
verschiedenen Teile des Fragebogens erläutert, die ungefähre Dauer des Ausfüllens<br />
und wiederum ein Hinweis auf Gewährleistung des Datenschutzes und der<br />
Anonymität angeführt (siehe Anhang B.2).<br />
Es wurden insgesamt während des oben genannten Zeitraumes 136<br />
Studienteilnehmer registriert. 112 Fragebögen wurden komplett ausgefüllt und<br />
dienen als Grundlage für die Ergebnisse der Studie, die im Kapitel 4 ausführlich<br />
erläutert werden. Die 24 unvollständig ausgefüllten Fragebögen wurden aus der<br />
Studie herausgenommen, damit ein einheitlicher Überblick über die gesamte<br />
Untersuchung gewährleistet werden konnte.<br />
Es kam zu vereinzelten Rückmeldungen bzw. Anfragen bezüglich des Ablaufes der<br />
Studie von vereinzelten Reha-Kliniken. Die Resonanz auf die Studie war gut und<br />
wohlwollend. Ein Studienteilnehmer hätte sich gewünscht, wenn die Beendigung und<br />
das Abschicken des Fragebogens durch einen „Sende-Button“ offensichtlicher<br />
gekennzeichnet gewesen wären. Die Bedenken diesbezüglich waren, dass die Fragen<br />
von Teilnehmern erst irgendwie beantwortet werden, um sich ein Bild über die<br />
einzelnen Fragen machen zu können, um sie dann zu einem späteren Zeitpunkt noch<br />
einmal ernsthaft zu beantworten. Über diesen Anbieter der Online-Durchführung war<br />
das nicht möglich. Sobald innerhalb des Fragebogens alle Fragen beantwortet und<br />
der Button „Beenden“ angeklickt wurde, wurde der Fragebogen verschickt und es<br />
bestand keine Möglichkeit mehr, Veränderungen vorzunehmen.<br />
43
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
3.4 Datenanalyse<br />
Die Datenauswertung der Fragebögen erfolgte mittels des computergestützten<br />
Auswertungsprogrammes SPSS Statistics 20 für Windows. Der Anbieter der Online-<br />
Umfrage UMFRAGE ONLINE speicherte die über Kennzahlen erfassten einzelnen<br />
Fragebögen in einer über Microsoft Office Excel 2007 erstellten Tabelle ab.<br />
Innerhalb des Programmes SPSS 20 wurde daraufhin eine neue Datei mit den<br />
anonymen Daten angelegt. Des Weiteren wurde das Programm SPSS 20 im weiteren<br />
Verlauf der Datenauswertung genutzt, um Tabellen und Grafiken zu erstellen.<br />
Es wurde die manuelle Methode der Datenübertragung nach SPSS 20 gewählt, da<br />
sich bei erster Durchsicht der ausgefüllten Fragebögen herausstellte, dass einige<br />
Teilnehmer bei Frage 3 bezüglich des Studiums bzw. der Ausbildung und bei Frage 5<br />
bezüglich des aktuellen Arbeitsfeldes innerhalb der Klinik in dem freien Antwortfeld<br />
mehrere Antworten angegeben haben. Daraufhin wurden die Variablen- und<br />
Wertelabels so gestaltet, dass alle Antworten für die Auswertung berücksichtigt und<br />
mehrere Antwortmöglichkeiten gegeben werden konnten. Übertragungsfehler der<br />
Daten konnten bei erneuter Durchsicht korrigiert werden, die anhand der<br />
Gesamtteilnehmerzahl ermittelt werden konnten (Bühl, 2012).<br />
Um die Auswertung der offenen Antwortmöglichkeiten zu vereinfachen, wurden die<br />
Antworten in Gruppen zusammengefasst. Diese Gruppierung betrifft die Fragen 3, 5,<br />
8, 9, 16, 17, 19 und 39.<br />
Frage 3: Studium / Ausbildung<br />
Aufgrund der Vielzahl der aufgezählten Studiengänge und Ausbildungen wurden<br />
folgenden Gruppen gebildet:<br />
4. Sozialtherapie<br />
5. Sporttherapie<br />
6. Krankenpflege<br />
7. Pädagogik<br />
8. Weitere Zusatzqualifikationen<br />
44
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Zudem wurden die Antwort Psychologischer Psychotherapeut vereinzelter<br />
Teilnehmer zu der Kategorie Psychologie hinzugefügt.<br />
Frage 5: Art der Zusatzqualifikation<br />
Aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Qualifikationsmöglichkeiten wurden<br />
folgende Gruppen gebildet:<br />
Qualitätsmanagement<br />
Kunst und Gestaltung<br />
Suchthilfe<br />
Psychotherapieverfahren<br />
Entspannungstechniken<br />
Gesundheit<br />
Frage 8: Derzeitiges Arbeitsfeld innerhalb der Klinik<br />
Aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Arbeitsfelder innerhalb einer Sucht-Reha-<br />
Klinik wurden folgende Gruppen gebildet:<br />
Leitende Position innerhalb der Klinik<br />
Qualitätsmanagement<br />
Verwaltung<br />
Gesundheit / Therapie<br />
Frage 9: Art der behandelten Abhängigkeitserkrankung und Zusatzdiagnosen<br />
Aufgrund der Vielzahl der unterschiedlichen Abhängigkeitserkrankungen wurden<br />
folgende Gruppen gebildet:<br />
Polytoxikomanie<br />
Nicht stoffgebundene Süchte<br />
Doppeldiagnosen<br />
45
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Frage 16: Häufigste Inhalte der Beschwerden<br />
Aufgrund der Vielzahl weiterer Beschwerdeinhalte wurden folgende Gruppen<br />
gebildet:<br />
Medizinische Abteilung<br />
Allgemeine Probleme des Patienten<br />
Freizeitangebote<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Frage 17: Weiterleitung von Beschwerdeinhalten nach BM-Richtlinien<br />
Aufgrund der Vielzahl weiterer Beschwerdeinhalte bezüglich der Weiterleitung nach<br />
BM-Richtlinien wurden folgende Gruppen gebildet:<br />
Anderweitige Weiterleitung der Beschwerden<br />
Hauswirtschaft / Hausmeisterei<br />
Medizin<br />
Bedeutungsgehalt / Wichtigkeit<br />
Frage 19: Berechtigte Patientenbeschwerden<br />
Aufgrund der Vielzahl berechtigter Patientenbeschwerden wurden folgende Gruppen<br />
gebildet:<br />
Medizin<br />
Individuell<br />
Hauswirtschaft / Hausmeister<br />
Frage 39: fehlende Akzeptanz von Beschwerdeinhalten durch den Therapeuten<br />
Aufgrund der Vielzahl von nicht akzeptablen Beschwerdeinhalten durch den<br />
Therapeuten wurden folgende Gruppen gebildet:<br />
Widerstand<br />
Individuell<br />
46
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Die Datenanalyse erfolgte für jede einzelne Frage über Häufigkeitstabellen (Kap.4.1)<br />
und zur weiteren Überprüfung der Hypothesen über Kreuztabellen, dargestellt in<br />
Balkendiagramme (Kap.4.2), welche die Zusammenhänge von zwei oder mehreren<br />
Variablen veranschaulichen können. Da es sich bei den Studiendaten um<br />
nominalskalierte Daten handelt, wurde zur Überprüfung der Signifikanz der Chi²-<br />
Test nach Pearson durchgeführt. Dieser Test überprüft die Unabhängigkeit der<br />
untersuchten Variablen und somit den Zusammenhang der Merkmale. Stimmen die<br />
beobachtbaren Häufigkeiten (Nj) der einzelnen Zeilen mit den erwarteten<br />
Häufigkeiten (noj) überein, dann gelten die beiden Variablen voneinander<br />
unabhängig. Die Formel für den Chi²-Test nach Pearson setzt sich wie folgt<br />
zusammen:<br />
Das Signifikanzniveau liegt bei einem p-Wert von 0,05. Fällt der p-Wert < 0,05 aus,<br />
wird die Nullhypothese verworfen und die Gegenhypothese tritt ein. Ist der p-Wert ><br />
0,05, wird die Nullhypothese beibehalten (Bühl, 2012, S.298-299).<br />
Während der Auswertung der Ergebnisse anhand der Hypothesen stellte sich heraus,<br />
dass die Antwortskala nach Likert „trifft voll zu“, „trifft zu“, „trifft teilweise zu“,<br />
„trifft kaum zu“ und „trifft nicht zu“ zu groß skaliert ist und dadurch die minimal<br />
erwarteten Häufigkeit in vielen Fällen unterschritten wurde. Daher wurden die<br />
Antwortmöglichkeiten „trifft voll zu“ und „trifft zu“ sowie „trifft kaum zu“ und<br />
„trifft nicht zu“ nochmals zusammengefasst, sodass es innerhalb der Auswertung nur<br />
noch drei Antwortmöglichkeiten gibt. Fiel die erwartete Häufigkeit bei einem<br />
signifikanten p-Wert nach Pearson < 5 aus, wurde zusätzlich eine exakte p-Wert-<br />
Bestimmung nach Fisher durchgeführt (Bühl, 2012, S.318-319).<br />
Ist ein Zusammenhang zwischen zwei Variablen bestätigt worden, wurde zusätzlich<br />
der Korrelationskoeffizient nach Pearson bestimmt, um die Ausprägung des<br />
Zusammenhanges der beiden Variablen zu bestimmen. Die Werte liegen zwischen -1<br />
und +1. Ein positives Vorzeichen bedeutet, dass in beiden Variablen hohe Werte<br />
vorkommen. Ein negatives Vorzeichen sagt aus, dass in einer der beiden Variablen<br />
hohe Werte auftreten, während die andere Variable niedrige Werte vorweist. Je näher<br />
47
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
der Wert an +/-1 liegt, desto höher ist die Korrelation (Bühl, 2012, S.301-302). Die<br />
Werte der Korrelation wurden wie folgt ausgelegt:<br />
1. bis 0,2 → sehr geringe Korrelation<br />
2. bis 0,5 → geringe Korrelation<br />
3. bis 0,7 → mittlere Korrelation<br />
4. bis 0,9 → hohe Korrelation<br />
5. über 0,9 → sehr hohe Korrelation<br />
(Bühl, 2012, S.420).<br />
4 Untersuchungsergebnisse<br />
In dem folgenden Kapitel werden die einzelnen Ergebnisse anhand einfacher<br />
Balkendiagramme vorgestellt, um einen ersten Eindruck über die Studienergebnisse<br />
und somit über die Antworttendenzen innerhalb der einzelnen Fragen aufzuzeigen.<br />
An der Studie beteiligten sich insgesamt 136 Therapeuten. 112 Therapeuten<br />
beantworteten alle Fragen und beendeten somit die Studie. Diese 112 Teilnehmer<br />
(TN) bilden die Grundlage für die gesammelten Ergebnisse, die für die Auswertung<br />
zu Verfügung stehen (N=112).<br />
Als weiterer Hinweis zur Interpretation der jeweiligen Prozentzahlen dienen die<br />
Balkendiagramme. Die Prozentzahlen beziehen sich immer auf das Merkmal der x-<br />
Achse und sind dementsprechend zu interpretieren.<br />
4.1 Einzelne Ergebnisse anhand des Fragebogens<br />
4.1.1 Daten zu den Therapeuten<br />
Der erste Teil der Auswertung vermittelt allgemeine Informationen über das Alter,<br />
das Studium inkl. etwaiger Zusatzqualifikationen oder das derzeitige Arbeitsfeld der<br />
teilnehmenden Therapeuten.<br />
48
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
In Abbildung 01 wird die Verteilung der Altersgruppen der Therapeuten dargestellt.<br />
Fast die Hälfte (45,5%) der beteiligten Therapeuten sind 51 Jahre und älter. Die<br />
restlichen 54,5% verteilen sich<br />
verhältnismäßig ausgeglichen auf<br />
die drei anderen Altersstufen.<br />
Bei der Frage nach dem Studiengang<br />
bzw. der Ausbildung haben<br />
sechs der 112 beteiligten<br />
Therapeuten mehrere Angaben<br />
gemacht, indem sie bei der<br />
Antwortmöglichkeit „Sonstiges“<br />
weitere Angaben gemacht haben.<br />
Daraufhin wurde die<br />
Abb.01: Alter der Therapeuten<br />
Auswertungsstruktur umgestellt, um alle Antworten berücksichtigen zu können.<br />
Fast ¾ der teilnehmenden Therapeuten haben ein Psychologie-Studium oder das<br />
Studium zur Sozialen Arbeit bzw. der Sozialtherapie absolviert. Die restlichen 25%<br />
sind auf Medizin, Pflege oder anderweitige therapeutische Berufsfelder innerhalb der<br />
Klinik verteilt (Abb.02).<br />
Psychologie<br />
Soziale Arbeit<br />
Medizin<br />
Sozialtherapie<br />
Sporttherapie<br />
Andere Qualifikation<br />
Pflege<br />
Pädagogik<br />
Gestaltung<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />
Abb.02: Art des Studiums / der Ausbildung<br />
49
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Verhaltenstherapie<br />
Psychoanalytische Therapie<br />
Systemische Therapie<br />
Tiefenpsychologisch orientierte Therapie<br />
Psychodrama<br />
Gestalttherapie<br />
Integrative Therapie<br />
Personenzentrierte Therapie<br />
QM<br />
Kunst<br />
Suchthilfe<br />
Therapietechniken<br />
Entspannungsverfahren<br />
Gesundheit<br />
Abb.03: Verteilung der Zusatzqualifikationen<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />
Die Fragen vier und fünf bezüglich einer zusätzlichen Qualifizierung beantworteten<br />
80,4% der beteiligten Therapeuten mit JA. Dies entspricht einer Anzahl von<br />
insgesamt 90 Therapeuten. 19,6% der Beteiligten geben an, dass sie an keiner<br />
weiteren Zusatzqualifikation teilgenommen haben. Abbildung 03 zeigt die<br />
Verteilung der verschiedenen Zusatzqualifikationen. Hierbei bestand die Möglichkeit<br />
einer Mehrfachnennung. Wie schon in Kapitel 3.4 beschrieben, wurden die<br />
verschiedenen Arten der Zusatzqualifikationen in Gruppen zusammengefasst. Von<br />
den 90 Therapeuten haben 31 Therapeuten mehr als eine weitere zusätzliche<br />
Qualifikation absolviert.<br />
Bei den angegebenen Zusatzqualifikationen wurde die Verhaltenstherapie mit 25%<br />
am häufigsten genannt. Die Weiterbildungen im psychoanalytischen, im<br />
systemischen und im tiefenpsychologischen Bereich, in Psychodrama und in<br />
anderweitigen Therapietechniken wie NLP, Hypnotherapie oder in Traumatherapie<br />
liegen jeweils zwischen 8-12%. Die verbleibenden insgesamt ca. 20% verteilen sich<br />
auf Weiterbildungen wie die integrative Therapie, die personenzentrierte Therapie,<br />
die Suchttherapie, Gesundheits- und Entspannungsverfahren und das<br />
Qualitätsmanagement.<br />
Die Fragen sechs und sieben erfassen die gesamte Berufserfahrung und die<br />
Berufserfahrung im Suchtbereich. Durch Tabelle 03 wird erkennbar, dass die viele<br />
50
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Therapeuten, die im Suchtbereich arbeiten, sich frühzeitig für die Arbeit mit<br />
süchtigen Menschen entschieden haben.<br />
Tab.03: Gegenüberstellung der Berufserfahrung insgesamt und Suchtbereich<br />
Berufserfahrung<br />
insgesamt<br />
Berufserfahrung Suchtbereich<br />
1 bis 5 Jahre 6 - 10 Jahre 11 - 20 Jahre 21 - 30 Jahre 31 Jahre und mehr<br />
Gesamt<br />
Gesamt 25% 13,4% 30,4% 25,9% 5,4% 100%<br />
1 - 5 Jahre 100% 0% 0% 0% 0% 100%<br />
6 - 10 Jahre 41,7% 58,3% 0% 0% 0% 100%<br />
11 - 20 Jahre 6,7% 20% 73,3% 0% 0% 100%<br />
21 - 30 Jahre 3,2% 3,2% 25,8% 67,7% 0% 100%<br />
31 Jahre und mehr 9,5% 4,8% 19% 38,1% 28,6% 100%<br />
Frage acht bezieht sich auf das derzeitige Arbeitsfeld des jeweiligen Therapeuten.<br />
Über das freie Antwortfeld geben insgesamt fünf Therapeuten noch zusätzliche<br />
Aufgabengebiete innerhalb der Klinik an, so dass eine Gesamtzahl von insgesamt<br />
117 Antworten erreicht wurde (N=117). Auch hier wurden die offenen Antworten<br />
zur überschaubareren Ansicht in Gruppen zusammen gefasst (Kap.3.4). Abbildung<br />
04 macht ersichtlich, dass das Hauptarbeitsfeld unter den befragten Therapeuten in<br />
der Bezugstherapie (52,1%) liegt, mit großem Abstand gefolgt von<br />
Leitungspositionen innerhalb der Klinik (17,6%). Die restlichen insgesamt 30,3%<br />
verteilen sich auf die Sozialarbeit / Sozialtherapie, Qualitätsmanagement, die Ergo-,<br />
Sport- und Arbeitstherapie und die zusammengefassten Gruppen.<br />
Bezugstherapie<br />
Sozialarbeit / Sozialtherapie<br />
Ergotherapie<br />
Arbeitstherapie<br />
Sporttherapie<br />
Leitungsposition<br />
QM<br />
Verwaltung<br />
TherapieGesund<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%<br />
Abb. 04: Aktuelles Arbeitsfeld innerhalb der Klinik<br />
51
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
4.1.2 Ergebnisse zu Beschwerdemanagement<br />
Im nächsten Teil des Fragebogens wurden den<br />
Therapeuten Fragen bezüglich des<br />
Beschwerdemanagements gestellt. Durch Frage 11<br />
werden die Therapeuten gefragt, ob in der<br />
jeweiligen Reha-Klinik ein Beschwerdemanagement<br />
oder klinikinterne Richtlinien<br />
bezüglich des Umgangs mit Beschwerden<br />
vorhanden ist. 88,4% der befragten Therapeuten<br />
beantworteten die Frage mit JA, während 11,6% der TN diese Frage verneinten<br />
(Abb.05).<br />
Abb.05: Vorhandensein von BM in der<br />
Reha-Klinik<br />
Daraufhin folgte die Frage, ob die Teilnehmer ausreichende Informationen vonseiten<br />
des Arbeitgebers über BM oder klinikinterner Richtlinien erhalten haben bzw. sie<br />
sich selbstständig Informationen eingeholt haben. 71,4% der Befragten erhielten<br />
ausreichende Informationen bezüglich der Weiterleitung von Patientenbeschwerden.<br />
16,1% gaben dagegen an, dass sie nur teilweise und 12,5% kaum / nicht informiert<br />
wurden oder sich informiert haben (Abb.06).<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb. 06: Informationen zu BM / klinikinterne Richtlinien<br />
52
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Die nächsten fünf Fragen beziehen sich auf den allgemeinen Umgang von<br />
Therapeuten mit Patientenbeschwerden. Frage<br />
13 beschäftigt sich damit, ob jemals Patientenbeschwerden<br />
nach BM- oder klinikinternen<br />
Richtlinien weitergeleitet wurden (Abb.07).<br />
54,5% beantworteten die Frage mit Ja, während<br />
45,5% der teilnehmenden Therapeuten dies<br />
verneinten.<br />
Abb.07: Weiterleitung der Beschwerde<br />
In der nächsten Frage werden die Therapeuten gefragt, ob durch die Weiterleitung<br />
der Patientenbeschwerden nach BM- bzw. klinikinternen Richtlinien eine zusätzliche<br />
Arbeitsbelastung auftritt. Abbildung 08 veranschaulicht, dass es für insgesamt 47,3%<br />
der TN die Weiterleitung eine zusätzliche Belastung innerhalb ihres Arbeitsablaufes<br />
darstellt. 21,4% empfinden dies nur teilweise als weitere Belastung und 31,3% der<br />
Therapeuten kaum bzw. gar nicht.<br />
50%<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.08: Weiterleitung als zusätzliche Arbeitsbelastung<br />
Im Vergleich dazu handelt die darauffolgende Frage davon, inwieweit Therapeuten<br />
Patienten darauf hinweisen, dass sie ihre Beschwerde selbst schriftlich einreichen<br />
möchten. In Abbildung 09 wird ersichtlich, dass dieser Möglichkeit der eventuellen<br />
Arbeitsentlastung insgesamt 46,4% der Therapeuten nachgehen, 25,9% nur teilweise<br />
und 27,7% sogar gar nicht.<br />
53
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
50%<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.09: Patienteninfo bezüglich schriftlicher Beschwerdeeinreichung<br />
Frage 16 handelt von den Erfahrungswerten der Therapeuten, über was sich die<br />
Patienten am häufigsten beschweren. Abbildung 10 zeigt, wie sich die<br />
Beschwerdeinhalte verteilen. Hierbei hatten die Therapeuten die Möglichkeit,<br />
mehrere Antworten abzugeben.<br />
Essen<br />
Klinikausstattung<br />
Therapieangebot<br />
Therapeuten/therapeutisches Team<br />
Klinikregeln / Hausordnung<br />
Therapieregeln<br />
Verwaltung<br />
Mitpatienten<br />
Nichts<br />
Medizinische Abteilung<br />
Allgemeine Anliegen<br />
Freizeitangebote<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Abb.10: Häufigkeiten der verschiedenen Inhalte der Beschwerden<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25%<br />
Die meisten Beschwerden beziehen sich auf die jeweilige Klinik- / Hausordnung<br />
(22,7%), gefolgt von Beschwerden über das Essen (17,3%), über Mitpatienten<br />
(14,4%) und über die Klinikausstattung (12,5%). Beschwerden über das<br />
54
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Therapieangebot (8,2%), über einzelne Therapeuten / das therapeutische Team<br />
(7,4%) oder über die allgemeingültigen Therapieregeln (9,3%) kommen seltener vor.<br />
Daraufhin wurden die Therapeuten durch die nächste Frage befragt, welche Art von<br />
Beschwerden weitergeleitet werden. Es bestand wieder die Möglichkeit von<br />
Mehrfachnennungen.<br />
Abbildung 11 verdeutlicht, dass 17,4% der Therapeuten KEINE Beschwerden<br />
weiterleiten, 11,5% leiten hingegen ALLE Beschwerden weiter. Die häufigsten<br />
weitergeleiteten Beschwerden sind mit 13,8% über die Klinikausstattung, gefolgt von<br />
Beschwerden über die Hausordnung (10,6%), über Therapeuten bzw. das<br />
therapeutisches Team (9,6%), über das Essen (8,7%), über die Verwaltung (7,8%)<br />
und über das Therapieangebot (7,3%). Auch hier waren Mehrfachnennungen<br />
möglich.<br />
Essen<br />
Klinikausstattung<br />
Therapieangebot<br />
Therapeuten / therapeutisches Team<br />
Klinikregeln / Hausordnung<br />
Therapieregeln<br />
Verwaltung<br />
Mitpatienten<br />
Alle<br />
Keine<br />
Andere Art der Weiterleitung<br />
Hausmeister / Hauswirtschaft<br />
Medizinische Abteilung<br />
Bedeutung / Wichtigkeit<br />
Abb.11: Häufigkeit der Weiterleitung bestimmter Beschwerden<br />
0% 5% 10% 15% 20%<br />
Im nächsten Umfrageabschnitt werden die Therapeuten nach der persönlichen<br />
Einstellung zu BM und der praktischen Umsetzung von BM befragt. Durch Frage 18<br />
stimmten 48,2% der Therapeuten der Frage zu, dass es berechtigte<br />
Patientenbeschwerden gibt, während 40,2% dem nur teilweise bzw. 11,6% dem<br />
kaum bzw. nicht zustimmten (Abb.12).<br />
55
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
50%<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.12: Berechtigte Patientenbeschwerden<br />
Des Weiteren werden mit der nächsten Frage die Therapeuten befragt, welche Art<br />
der Beschwerde sie als berechtigt ansehen. Es konnten hierbei wieder mehrere<br />
Antworten gegeben werden. Abbildung 13 zeigt auf, dass Therapeuten Beschwerden<br />
über Mitpatienten zu 17,1% als berechtigt ansehen, gefolgt von der Klinikausstattung<br />
(14,8%), dem Essen (13%) und dem Therapieangebot (10,2%). 8,8% der<br />
Therapeuten sind sogar der Meinung, dass alle Beschwerden von Patienten berechtigt<br />
sind. Im Gegensatz dazu sagen 3,2%, dass gar keine Beschwerde berechtigt ist.<br />
Essen<br />
Klinikausstattung<br />
Therapieangebot<br />
Therapeuten / Therapeutisches Team<br />
Klinikregeln / Hausordnung<br />
Therapieregeln<br />
Verwaltung<br />
Mitpatienten<br />
Alle<br />
Keine<br />
Medizin<br />
Individuell<br />
Hausmeister / Hauswirtschaft<br />
0% 5% 10% 15% 20%<br />
Abb.13: Art der berechtigten Beschwerden von Patienten<br />
56
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Inhaltlich geht die nächste Frage auf die persönlich empfundene Wichtigkeit<br />
bezüglich des Beschwerdemanagements ein. Insgesamt 69,9% der Therapeuten<br />
sehen BM bezüglich der persönlichen therapeutischen Weiterentwicklung und der<br />
Verbesserung des Therapieangebotes für wichtig an, 20,5% teilweise und 9,8% sehen<br />
darin keine Wichtigkeit (Abb.14).<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft zu Trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.14: Wichtigkeit des BM zur Weiterentwicklung der Therapie<br />
Die Fragen 21 und 28 wurden etwas unterschiedlich formuliert, beziehen sich aber<br />
beide inhaltlich auf das Thema, ob Therapeuten aufgrund von eingehenden<br />
Patientenbeschwerden eigeninitiativ das Therapieangebot reflektieren und<br />
infolgedessen verändert haben. In Abbildung 15 werden die beiden Ergebnisse<br />
gegenübergestellt. Während bei Frage 21 25,9% der TN eine freiwillige Reflexion<br />
und Veränderung des Therapieangebotes aufgrund von Beschwerden bestätigten,<br />
sind 58% teilweise und 16,1% der Therapeuten nicht bereit, ihr Therapieangebot zu<br />
verändern. Bei Frage 28 stimmten insgesamt 42,9% der TN zu, schon mal ihr<br />
Therapieangebot aufgrund von Beschwerden verändert zu haben, weitere 35,7%<br />
teilweise und 21,4% kaum / gar nicht.<br />
In diesem Zusammenhang gaben auch 7,1% der Therapeuten an, dass sie sich<br />
aufgrund von Patientenbeschwerden entschieden haben, eigeninitiativ eine Fort- oder<br />
Weiterbildungsmaßnahme zu besuchen, während für 92,9% der Beteiligten hierfür<br />
kein Anlass bestand (Abb.16).<br />
57
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
Frage 21<br />
Frage 28<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft<br />
zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht<br />
zu<br />
Abb.15: Freiwillige Veränderung des Therapieangebotes aufgrund von Beschwerden<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
Ja<br />
Nein<br />
Abb:16: Freiwillige Teilnahme an einer Fort-/Weiterbildung<br />
82,1% der Therapeuten gaben bei Frage 26 an, dass sie zur Qualitätsoptimierung von<br />
ihrem Arbeitgeber in Form von Fort- oder Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt<br />
werden (Abb.17). Lediglich 3,6% erhalten keinerlei Unterstützung.<br />
Im nächsten Teilabschnitt wird der Einbezug der Therapeuten durch den Arbeitgeber<br />
in das Auswertungsgeschehen von BM angesprochen. Durch Frage 22 gaben<br />
insgesamt 79,5% der Therapeuten an, dass sie regelmäßig mindestens einmal pro<br />
Jahr durch den Arbeitgeber über Ergebnisse verschiedener klinikinterner Umfragen<br />
informiert werden (Abb.18).<br />
58
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.17: Fort- / Weiterbildungsmöglichkeiten vonseiten des Arbeitgebers<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.18: Informationen über Beschwerden durch Arbeitgeber<br />
In dem Zusammenhang wurden die TN des Weiteren danach befragt, ob sie durch<br />
den Arbeitgeber in die Bearbeitung der Beschwerden mit einbezogen werden.<br />
Insgesamt 59,8% der Teilnehmer gaben an, dass sie ausreichend in die Bearbeitung<br />
von Beschwerden mit einbezogen werden, während 17,9% nur teilweise bzw. 22,3%<br />
kaum oder gar nicht berücksichtigt werden (Abb.19). 70,5% der Befragten fühlen<br />
sich aber ausreichend in die Beschwerdebearbeitung involviert (Abb.20). Lediglich<br />
17% der Befragten wünschen sich eine höhere Beteiligung bezüglich der<br />
Beschwerdebearbeitung (Abb.21).<br />
59
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.19: Einbezug in die Beschwerdebearbeitung durch Arbeitgeber<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.20: Gefühlter Einbezug in die Beschwerdebearbeitung<br />
Zudem wurden die Therapeuten in Frage 29 gefragt, ob sie Veränderungen innerhalb<br />
des Therapie- oder Klinikablaufes, die aufgrund der Beschwerden stattfanden,<br />
regelmäßig von ihrem Arbeitgeber mitgeteilt bekommen. Abbildung 22<br />
veranschaulicht, dass 52,7% der Therapeuten von ihrem Arbeitgeber über die<br />
jeweiligen Veränderungen bzw. Optimierungen informiert werden, 15,2% teilweise<br />
und insgesamt 32,2% werden kaum bzw. gar nicht informiert.<br />
60
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.21: Gewünschter Einbezug in die Beschwerdebearbeitung<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.22: Veröffentlichte Veränderungen aufgrund BM durch Arbeitgeber<br />
Abbildung 23 veranschaulicht, inwieweit Therapeuten Veränderungen bzw.<br />
Optimierungen aufgrund der Einführung von BM innerhalb des Therapieablaufes<br />
selbst feststellen können. Hierbei gaben insgesamt 45,5% der Befragten an, dass es<br />
zu offensichtlichen Veränderungen / Entwicklungen / Optimierungen innerhalb der<br />
Klinik gekommen ist. 27,7% konnten teilweise eine Veränderung aufgrund des BM<br />
ableiten und insgesamt 26,8% stellten kaum bzw. keine Veränderung fest.<br />
61
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
50,0%<br />
45,0%<br />
40,0%<br />
35,0%<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.23: Wahrgenommene Veränderungen aufgrund BM durch Therapeuten<br />
4.1.3 Ergebnisse zum Umgang mit Patientenbeschwerden<br />
Zu Beginn dieses Abschnittes wurden die<br />
Therapeuten durch Frage 31 befragt, ob sie<br />
den süchtigen Menschen während seiner<br />
Entwöhnungsbehandlung als Kunde oder als<br />
Patient sehen. Abbildung 24 zeigt, dass<br />
68,8% der Therapeuten den süchtigen<br />
Menschen weiterhin als Patienten betrachten<br />
und nicht als einen Kunden, der eine<br />
Abb.24: Patient oder Kunde?<br />
Dienstleistung erfährt. Aufbauend darauf, gaben insgesamt 31,3% der Therapeuten<br />
an, dass sie durch diese Sichtweise bezüglich des Umganges mit den<br />
Patientenbeschwerden beeinflusst werden (Abb.25). 25,9% geben an, dass sie sich<br />
nur teilweise und insgesamt 42,8% lassen sich kaum bzw. gar nicht beeinflussen.<br />
Durch die nächste Frage gaben 17,9% der Therapeuten gaben an, dass sie immer<br />
Beschwerden von Patienten weiterleiten (Abb.26). 29,5% leiten die Beschwerden<br />
teilweise weiter und insgesamt 52,7% der Befragten leiten diese kaum (18,8%) bzw.<br />
gar nicht (33,9%) weiter.<br />
62
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
45,0%<br />
40,0%<br />
35,0%<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.25: Einfluss Einstellung zu Kunde / Patient auf Weiterleitung<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.26: Konstante Weiterleitung der Beschwerden<br />
In dem nächsten kleinen Frageblock (Frage 34 – 37) geht es um den Umgang mit<br />
Patientenbeschwerden zu einem bestimmten Therapiezeitpunkt. Abbildung 27 zeigt,<br />
dass 46,4% der Befragten der Meinung sind, dass es innerhalb der Therapie einen<br />
Zeitraum gibt, indem es vermehrt zu Patientenbeschwerden kommt, während 53,6%<br />
die Erfahrung machen, dass Patientenbeschwerden unabhängig vom<br />
Therapiezeitpunkt mitgeteilt werden. Von 46,4% der TN, die eine Unterscheidung<br />
innerhalb des Therapiezeitpunktes festgestellt haben, sind 36,6% der Meinung, dass<br />
63
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
die meisten Beschwerden im ersten Drittel<br />
vorkommen, 8,9% stimmen für das zweite<br />
Drittel und 2,7% der TN bemerken im letzten<br />
Drittel ein erhöhtes Beschwerdeaufkommen<br />
(Abb.28). Werden die Ergebnisse der letzten<br />
beiden Fragen miteinander verglichen, kann<br />
festgestellt werden, dass zwei TN die Frage 34<br />
mit „Nein“ beantwortet haben, bei der<br />
Nachfolgefrage allerdings eine Antwort<br />
bezüglich der Beschwerdehäufigkeit in Bezug<br />
auf den Therapiezeitpunkt abgegeben haben.<br />
Abb.27:Wahrnehmung vermehrter<br />
Beschwerdeeingang je nach<br />
Therapiezeitpunkt<br />
60,00%<br />
50,00%<br />
40,00%<br />
30,00%<br />
20,00%<br />
10,00%<br />
0,00%<br />
Keine vermehrten<br />
Beschwerden<br />
im 1/3 der<br />
Therapie<br />
im 2/3 der<br />
Therapie<br />
im 3/3 der<br />
Therapie<br />
Abb.28: Wahrnehmung von vermehrtem Beschwerdeaufkommen in Abhängigkeit zum<br />
Therapiezeitpunkt<br />
Die nächsten Fragen beziehen sich in diesem Zusammenhang auf einen möglichen<br />
unterschiedlichen Beschwerdeumgang, der daraus entstehen kann. Für 14,3% der<br />
Befragten ist der Therapiezeitpunkt relevant, wie sie mit Beschwerden umgehen,<br />
25,9% antworteten mit „teilweise“ und für insgesamt 59,8% spielt der<br />
Therapiezeitpunkt gar keine Rolle (Abb.29).<br />
64
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.29: Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerden abhängig vom Therapiezeitpunkt<br />
Des Weiteren gaben bei der nächsten Frage 58% der Beteiligten an, dass sie zu<br />
jedem Zeitpunkt der Therapie Beschwerden weiterleiten. 36,6% geben zu keinem<br />
Zeitpunkt Beschwerden weiter und jeweils 1,8% der Therapeuten machen die<br />
Unterscheidung zwischen den jeweiligen Zeitpunkten (Abb.30).<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
im 1/3 der<br />
Therapie<br />
im 2/3 der<br />
Therapie<br />
im 3/3 der<br />
Therapie<br />
zu keinem<br />
Zeitpunkt<br />
zu jedem<br />
Zeitpunkt<br />
Abb.30: Weiterleitung abhängig vom Therapiezeitpunkt<br />
In dem nächsten Fragenkomplex wurden die Therapeuten zu ihrer persönlichen<br />
Einstellung bezüglich Beschwerden befragt. Frage 38, 39 und 40 gehen darauf ein,<br />
ob Akzeptanzprobleme hinsichtlich bestimmter Beschwerden bestehen, um welche<br />
Art der Beschwerde es sich in dem Fall handelt und ob es aufgrund der<br />
65
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Akzeptanzprobleme unterschiedliche Reaktionen auf die Beschwerde gibt.<br />
Abbildung 31 veranschaulicht, dass 31,3% der Befragten nicht jede Beschwerde<br />
akzeptieren können, knapp die Hälfte (48,2%) machen es vom Beschwerdeinhalt<br />
abhängig und insgesamt 20,5% können fast alle bzw. alle Beschwerden akzeptieren.<br />
50,0%<br />
45,0%<br />
40,0%<br />
35,0%<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.31: Akzeptanzprobleme bezüglich Beschwerden<br />
Essen<br />
Klinikausstattung<br />
Therapieangebot<br />
Therapeuten / therapeutisches …<br />
Klinikregeln / Hausordnung<br />
Therapieregeln<br />
Verwaltung<br />
Mitpatienten<br />
Keine<br />
Widerstand<br />
Individuell<br />
0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0%<br />
Abb.32: Art der nichtakzeptierten Beschwerden<br />
In Abbildung 32 werden die verschiedenen Arten der Beschwerden dargestellt, die<br />
zu Akzeptanzproblemen führen. Hierbei hatten die Therapeuten die Möglichkeit<br />
mehrere Antworten zu geben. Es wird deutlich, dass 17,7% der Therapeuten<br />
66
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Probleme mit Beschwerden bezüglich Klinikregeln bzw. Hausregeln haben, dicht<br />
gefolgt von Beschwerden bezüglich der Therapieregeln (15,2%), des<br />
Therapieangebotes (13,7%), des Essens (12,1%) und gegenüber Therapeuten bzw.<br />
des therapeutischen Teams (10,4%). Wiederum 8,2% der Teilnehmer gaben an, dass<br />
sie keinerlei Akzeptanzprobleme haben und jede Beschwerde als legitim ansehen.<br />
Ob es zu unterschiedlichen Reaktionen auf die verschiedenen Beschwerden kommt,<br />
beantworteten insgesamt 36,6% der Therapeuten, dass sie dies bei sich feststellen<br />
können. Weitere 36,6% stellen teilweise unterschiedliche Reaktionen fest und 26,8%<br />
gaben an, dass sie immer auf die gleiche Art auf die Beschwerde reagieren (Abb.33).<br />
40,0%<br />
35,0%<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.33: Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerden aufgrund Akzeptanzproblemen<br />
Die nächsten zwei Fragen handeln von der Einschätzung der Therapeuten, ob<br />
spezielle Verhaltensweisen, die charakteristisch für süchtiges Verhalten sind, das<br />
Beschwerdeverhalten der Patienten beeinflusst und ob die Befragten auf Grund<br />
dessen im weiteren Verlauf therapeutisch mit diesen Beschwerden umgehen.<br />
Insgesamt 69,6% der Teilnehmer sind der Meinung, dass sich Patienten aufgrund von<br />
suchtspezifischen Verhaltensmustern beschweren, 25,9% stimmen dem teilweise zu<br />
und insgesamt nur 4,5% denken, dass dieses Verhalten keinerlei Einfluss auf das<br />
Beschwerdeverhalten hat (Abb.34).<br />
67
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
70,0%<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.34: Beeinflussung durch suchtspezifische Verhaltensweisen<br />
Aus diesem Grund besprechen dann insgesamt 36,6% der Befragten die<br />
Beschwerden mit dem Patienten auf der therapeutischen Ebene, anstatt sie nach den<br />
Richtlinien des BM weiterzuleiten. 35,7% betrachten die Beschwerden teilweise nur<br />
unter therapeutischen Gesichtspunkten und insgesamt 27,7% sehen das BM<br />
weiterhin als relevant an (Abb.35).<br />
40,0%<br />
35,0%<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.35: Weiterbearbeitung der Beschwerden auf therapeutischer Ebene - Suchtverhalten<br />
In dem letzten Fragenabschnitt der Online-Umfrage ging es um das Thema<br />
„Beschwerdetyp“. In Abbildung 36 geben insgesamt 42% der Befragten an, das sie<br />
sich von der Art, wie Beschwerden mitgeteilt werden, beeinflussen lassen. 36,6% der<br />
68
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
TN lassen sich teilweise dadurch beeinflussen und insgesamt 21,4% sehen nur den<br />
Beschwerdeinhalt. In diesem Zusammenhang wird durch Abbildung 37 ersichtlich,<br />
dass daraufhin 26,8% der Studienteilnehmer die Beschwerde (fast) ausschließlich<br />
therapeutisch bearbeiten, 41,1% leiten die Beschwerde auch teilweise an das BM<br />
weiter und insgesamt 32,1% betrachten weiterhin die Beschwerden (fast) immer<br />
unter dem Gesichtspunkt des Beschwerdemanagements.<br />
45,0%<br />
40,0%<br />
35,0%<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.36: Reaktion in Abhängigkeit vom Beschwerdetyp<br />
45,0%<br />
40,0%<br />
35,0%<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu / nicht zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.37: Weiterbearbeitung der Beschwerden auf therapeutischer Ebene – Beschwerdetyp<br />
Nachdem in diesem Kapitel die Ergebnisse im Einzelnen detailliert vorgestellt<br />
wurden, werden im folgenden Kapitel die Hypothesen anhand von ausgewählten<br />
Fragen überprüft und weitere Zusammenhänge zur Diskussion vorgestellt.<br />
69
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
4.2 Ergebnisse und Diskussion anhand der Hypothesen<br />
Ziel dieser Studie ist es, die dargestellten Hypothesen auf deren Richtigkeit zu<br />
überprüfen. Auf Grundlage der Hypothesen werden einzelne Fragen auf deren<br />
Zusammenhänge überprüft und miteinander verglichen.<br />
1) Hypothese:<br />
Wenn Evaluationsergebnisse mündlicher Patientenbeschwerden innerhalb des<br />
Klinikalltages transparenter werden, dann leiten Therapeuten mündlich geäußerte<br />
Beschwerden vermehrt schriftlich weiter.<br />
Um die Richtigkeit dieser Aussage zu überprüfen, wurde die Frage 33 den Fragen 22<br />
und 29 gegenüber gestellt. Dabei soll herausgefunden werden, ob ein<br />
Zusammenhang zwischen einer konstanten Weiterleitung von Patientenbeschwerden<br />
und der regelmäßigen Information vonseiten des Arbeitgebers in Bezug auf<br />
Ergebnisse aus Patientenzufriedenheitsumfragen und den darauffolgenden<br />
Veränderungen bzw. Optimierungen innerhalb des Therapieablaufes besteht. In<br />
Abbildung 38 wird erkennbar, dass ALLE Befragten, die Beschwerden immer<br />
weiterleiten, regelmäßig über Ergebnisse aus Patientenzufriedenheitsumfragen in<br />
Kenntnis gesetzt werden. Auch 69,5% der TN, die kaum oder keine Informationen<br />
über Patientenbeschwerden durch den Arbeitgeber bekommen, leiten Beschwerden<br />
trotzdem weiter. Immerhin 31% der Beteiligten geben an, dass sie nur teilweise bis<br />
gar nicht durch den Arbeitgeber informiert werden und auch keine Beschwerden<br />
weiterleiten. Aufgrund dieser Prozentzahlen kann auf den ersten Blick davon<br />
ausgegangen werden, dass Therapeuten vermehrt Patientenbeschwerden weiterleiten,<br />
wenn sie gut durch den Arbeitgeber über Ergebnisse von<br />
Patientenzufriedenheitsumfragen informiert werden. Der Chi²-Test ergab einen p-<br />
Wert = ,048, was noch als signifikant zu werten ist. Es lag allerdings die minimal<br />
erwartete Häufigkeit unter 5 (1,25), so dass die Signifikanz der zwei Variablen<br />
wiederum kritisch gesehen werden muss. Daher wurde zusätzlich der exakte p-Wert<br />
nach Fisher bestimmt. Dieser ergab einen p-Wert = ,042 und hat somit einen<br />
wahrscheinlichen Zusammenhang bestätigt.<br />
70
Weiterleitung von Beschwerden<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Informationen über Rückmeldungen von Patienten<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.38: Weiterleitung von Beschwerden durch Therapeuten / Information über<br />
Patientenrückmeldungen durch Arbeitgeber<br />
Um die Ausprägung des Zusammenhangs der zwei Merkmale zu bestimmen, wurde<br />
der Korrelationkoeffizient nach Pearson bestimmt (Tab.04). Dieser ergab eine<br />
geringe Korrelation (r = ,284): Je mehr Transparenz durch den Arbeitgeber<br />
gewährleistet ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der<br />
Beschwerdeweiterleitung durch den Therapeuten. Der Chi²-Test nach Pearson zeigt<br />
eine hohe Signifikanz mit einem p-Wert = ,002.<br />
Tab.04: Korrelation: Information über Patientenrückmeldungen / Weiterleitung von<br />
Beschwerden / Information über Veränderungen aufgrund von Beschwerden<br />
Information über<br />
Patientenrückmeldungen<br />
Weiterleitung von<br />
Beschwerden<br />
Information über<br />
Veränderungen<br />
Weiterleitung von<br />
Beschwerden<br />
Korrelation nach Pearson ,284 ** 1 ,286 **<br />
Signifikanz (2-seitig) ,002 ,002<br />
N 112 112 112<br />
**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />
Unter einer ähnlichen Fragestellung zeigt Abbildung 39, dass 75% der TN, die<br />
Beschwerden weiterleiten, durch den Arbeitgeber über Veränderungen und<br />
Optimierungen aufgrund von Patientenbeschwerden innerhalb des Therapieablaufes<br />
informiert werden. 44,1% leiten trotz Information durch den Arbeitgeber keine<br />
Beschwerden weiter. Weitere 45,8% der TN, die keine Beschwerden weiterleiten,<br />
71
Weiterleitung von Beschwerden<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
bekommen allerdings auch keine Informationen durch den Arbeitgeber. Der Chi²-<br />
Test zeigt einen hochsignifikanten p-Wert = ,010. Hier ist eine hohe<br />
Wahrscheinlichkeit gegeben, dass zwischen den zwei Variablen ein Zusammenhang<br />
besteht. Allerdings muss auch hier berücksichtigt werden, dass die minimal erwartete<br />
Häufigkeit unter 5 liegt (3,04). Der exakte Signifikanztest nach Fisher bestätigt einen<br />
Zusammenhang mit p-Wert = ,009. Auch hierfür wurde der Korrelationskoeffizient<br />
nach Pearson bestimmt, der eine geringe Korrelation (r = ,286) mit einen ähnlich<br />
hochsignifikanten Wert von p = ,002 ergab (Tab.04).<br />
80,0%<br />
70,0%<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Information über Veränderungen / Optimierungen<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.39: Weiterleitung von Beschwerden / Information über Veränderungen/Optimierungen durch<br />
Arbeitgeber<br />
Des Weiteren wurde zur Überprüfung der Hypothese die Frage 30 hinzugezogen.<br />
Hierbei liegt der Fokus auf einem möglichen Zusammenhang zwischen den<br />
persönlich wahrgenommenen Veränderungen innerhalb des Therapieablaufes seit<br />
Einführung von Beschwerdemanagement und der Weiterleitung von Beschwerden<br />
durch den Therapeuten (Abb.40). Von den Beteiligten, die Beschwerden immer<br />
weiterleiten, nehmen 75% innerhalb des therapeutischen Alltages Veränderungen<br />
und Optimierungen wahr, die seit Einführung des BM stattgefunden haben. Auch<br />
33,9% der nicht-beschwerdeweiterleitenden Therapeuten, nehmen Veränderungen<br />
innerhalb ihres beruflichen Umfeldes aufgrund von BM wahr. 37,3% der TN geben<br />
an, dass sie keine Veränderungen wahrnehmen und auch keine Beschwerden<br />
weiterleiten. Der Chi²-Test ergibt einen hochsignifikanten Wert von p = ,002.<br />
72
Weiterleitung von Beschwerden<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Aufgrund dieses Ergebnisses kann gesagt werden, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit<br />
zwischen persönlich wahrgenommenen Veränderungen aufgrund des<br />
Beschwerdemanagements innerhalb des Therapieablaufes und der Weiterleitung von<br />
Patientenbeschwerden besteht. Auch hierfür wurde der Korrelationskoeffizient nach<br />
Pearson bestimmt (Tab.05). Dieser zeigte mit einem Wert von r = ,286 eine geringe<br />
Korrelation mit einem hochsignifikanten p-Wert (,002): Je mehr ein Therapeut<br />
eigenständig Veränderungen bzw. Optimierungen aufgrund von<br />
Beschwerdemanagement feststellt, desto eher leitet er Beschwerden von Patienten<br />
weiter. Bei beiden Bestimmungen des Korrelationskoeffizienten ist anzunehmen,<br />
dass dieser bei einer größeren Stichprobe höher ausfallen wird.<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Wahrgenommene Veränderungen durch BM<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.40: Weiterleitung von Beschwerden / Wahrgenommene Veränderungen durch BM<br />
Tab.05: Korrelation: Weiterleitung von Beschwerden / Wahrnehmung von Veränderungen<br />
Weiterleitung von<br />
Beschwerden<br />
Wahrnehmung von<br />
Veränderungen<br />
Weiterleitung von<br />
Beschwerden<br />
Wahrnehmung von<br />
Veränderungen<br />
Korrelation nach Pearson 1 ,286 **<br />
Signifikanz (2-seitig) ,002<br />
N 112 112<br />
Korrelation nach Pearson ,286 ** 1<br />
Signifikanz (2-seitig) ,002<br />
N 112 112<br />
**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />
73
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Die Hypothese 1) ist somit bestätigt. Es zeichnet sich eine deutliche Tendenz ab, dass<br />
Therapeuten eher Beschwerden von Patienten weiterleiten, wenn sie regelmäßig von<br />
ihrem Arbeitgeber über Patientenrückmeldungen und auch über daraus resultierende<br />
Maßnahmen, die aufgrund des Beschwerdemanagements zur Qualitätssicherung<br />
erfolgen, informiert werden. Die beiden ersten Diagramme machen deutlich, dass<br />
zwischen 22% - 45,8% der Therapeuten, die kaum bzw. keine Informationen durch<br />
den Arbeitgeber bekommen, auch keine Beschwerden von Patienten nach BM-<br />
Richtlinien weiterleiten. Dadurch entsteht der Eindruck, dass durch Offenheit und<br />
Transparenz bezüglich der Inhalte von Patientenbeschwerden und deren Bearbeitung<br />
in Richtung Optimierung und Veränderung, die Arbeitgeber Einfluss auf das<br />
Beschwerdeweiterleitungsverhalten von Therapeuten nehmen können. Das<br />
effektivste Mittel bezüglich Motivation zur Weiterleitung von Beschwerden scheint<br />
die eigene wahrgenommene Veränderung innerhalb des Therapiealltages zu sein.<br />
Wenn Therapeuten die positiven Veränderungen eigenständig wahrnehmen und diese<br />
in Zusammenhang mit Beschwerden und Beschwerdemanagement bringen können,<br />
scheinen sie eher bereit, diese Prozesse weiter zu unterstützen. Zusammenfassend<br />
lassen all diese Ergebnisse den Schluss zu, dass Transparenz über Ergebnisse anhand<br />
von Veränderungen, Verbesserungen oder Optimierungen, die Motivation zur<br />
Einhaltung der jeweiligen Bearbeitungsprozesse innerhalb des<br />
Beschwerdemanagements erhöht. Eine Begründung hierfür könnte sein, dass die<br />
Therapeuten ihre eigenen Bemühungen aufgrund der Weiterleitung als entlohnt<br />
ansehen. Aufgrund der kleinen Stichprobe ist das Ergebnis allerdings als kritisch zu<br />
sehen. Die minimal erwartete Häufigkeit lag bei zwei der drei Vergleichsdiagramme<br />
unter 5 und die Korrelationskoeffizienten waren zudem auch gering. Daher sollten<br />
die Ergebnisse anhand einer weiteren Studie mit einer größeren Stichprobe nochmals<br />
untersucht werden.<br />
74
Empfinden Wichtigkeit bezüglich<br />
Weiterentwicklung<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
2) Hypothese:<br />
Je besser Therapeuten über den Prozess von Beschwerdemanagement informiert und<br />
aktiv in diesen mit einbezogen werden, desto häufiger nutzen sie das<br />
Beschwerdemanagement zur Optimierung ihrer persönlichen Weiterentwicklung und<br />
ihres Therapieangebotes.<br />
Für die Überprüfung dieser Hypothese wurde die Frage nach der persönlichen<br />
Einstellung bezüglich der Wichtigkeit von BM für die persönliche therapeutische<br />
Weiterentwicklung und die des Therapieangebotes (Frage 20) mit der Frage nach<br />
dem Einbezug in den BM-Prozess durch den Arbeitgeber (Frage 23) verglichen.<br />
Damit soll herausgefunden werden, ob der Einbezug in den<br />
Beschwerdemanagementprozess Einfluss auf die Einstellung des Therapeuten in<br />
Bezug auf die Wichtigkeit von BM auf die Therapieweiterentwicklung hat. 61,5%<br />
der TN halten BM für die Therapieweiterentwicklung für sinnvoll und werden auch<br />
durch den Arbeitgeber in den BM-Bearbeitungsprozess mit einbezogen. 63,6%, die<br />
BM für die persönliche Weiterentwicklung und für die Therapie nicht für wichtig<br />
erachten, werden trotzdem durch den Arbeitgeber in den BM-Bearbeitungsprozess<br />
mit eingebunden (Abb. 41). Nach dem Chi²-Test liegt der p-Wert bei ,883, d.h., es<br />
besteht kein signifikanter Zusammenhang zwischen der persönlichen Einstellung der<br />
Therapeuten bezüglich der Wichtigkeit von BM zur Therapieweiterentwicklung und<br />
dem aktiven Einbezug in den BM-Bearbeitungsprozess durch den Arbeitgeber.<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Einbezug in Beschwerdebearbeitung<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.41: Empfinden Wichtigkeit von BM bezüglich der Weiterentwicklung / Einbezug in<br />
Beschwerdebearbeitung<br />
75
Information über<br />
Patientenrückmeldung<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Wie schon im vorherigen Kapitel vorgestellt, zeigt Abbildung 17 (Kap.4.1.2, S.59),<br />
dass 81,1% der TN von ihrem Arbeitgeber bezüglich internen und externen Fortoder<br />
Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt werden. In einer weiteren Abbildung<br />
(Abb.42) wird untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen regelmäßigen<br />
Informationen über Patientenrückmeldungen jeglicher Art durch den Arbeitgeber<br />
und einer auf eigene Initiative besuchten Fort- oder Weiterbildungen besteht. 87,5%<br />
der TN, die Informationen über Patientenrückmeldungen durch den Arbeitgeber<br />
bekommen haben, haben eigeninitiativ an einer Fort- bzw. Weiterbildung<br />
teilgenommen. 78,8% haben keine Fort- bzw. Weiterbildung eigeninitiativ besucht,<br />
obwohl sie Informationen durch den Arbeitgeber erhalten haben. Der Chi²-Test<br />
bestätigt mit einem p-Wert von 0,731, dass es keinen Zusammenhang zwischen den<br />
beiden verglichenen Variablen gibt. Da die minimal erwartete Häufigkeit bei .50<br />
liegt, wurde zusätzlich der p-Wert nach Fisher bestimmt (p-Wert = 1,0).<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Ja<br />
Nein<br />
Eigeninitiative Fort- / Weiterbildung<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.42: Informationen über Rückmeldungen von Patientenbeschwerden / Eigeninitiative Fort-<br />
/Weiterbildungen<br />
Zum Vergleich wurde daraufhin untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen<br />
regelmäßigen Informationen über Patientenrückmeldungen durch den Arbeitgeber<br />
und der Bereitschaft der Therapeuten, das Therapieangebot aufgrund dieser<br />
Rückmeldungen zu verbessern bzw. zu optimieren, gibt (Abb.43). 47,2% der TN, die<br />
von ihrem Arbeitgeber Rückmeldungen von Patientenbeschwerden erhalten, haben<br />
76
Informationen über Rückmeldungen<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
daraufhin eigeninitiativ ihr Therapieangebot verändert. 38% der Therapeuten<br />
berücksichtigen diese Rückmeldungen innerhalb ihres Therapieangebotes nicht. Von<br />
den TN, die keine Rückmeldung durch den Arbeitgeber erhalten, haben 37,5%<br />
trotzdem aufgrund anderweitiger Rückmeldequellen ihr Therapieangebot verändert.<br />
Der Chi²-Test zeigt für diese Kreuztabelle, dass die Wahrscheinlichkeit eines<br />
Zusammenhanges gegeben ist (p-Wert = 0,006). Allerdings liegt die minimal<br />
erwartete Häufigkeit bei 1,50 und somit ist dieses Ergebnis wiederum als kritisch zu<br />
betrachten. Die danach exakte p-Wert-Bestimmung nach Fisher liegt bei ,009.<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Eigeninitiative Veränderungen Therapieangebot<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.43: Informationen über Rückmeldungen von Patientenbeschwerden / Eigeninitiative<br />
Veränderungen am eigenen Therapieangebot<br />
Zur weiteren Absicherung dieses Ergebnisses wurde zusätzlich der Zusammenhang<br />
zwischen dem Einbeziehen der Therapeuten in die Bearbeitung von<br />
Patientenbeschwerden mit der Bereitschaft, das Therapieangebot zu verändern,<br />
miteinander verglichen (Abb.44). 53,7% werden in die Beschwerdebearbeitung<br />
involviert und haben aufgrund dessen das Therapieangebot verändert. 40%, die kaum<br />
oder gar nicht in den BM-Prozess involviert sind, verändern nur teilweise das<br />
Therapieangebot und sogar 36% gar nicht. Der Chi²-Test ergibt einen signifikanten<br />
Wert von p = ,037. Allerdings ist auch hier die minimal erwartete Häufigkeit bei < 5.<br />
Aufgrund des signifikanten Chi²-Tests wurde der Korrelationskoeffizient nach<br />
Pearson bestimmt, um die Stärke der Signifikanz zu bestimmen. Tabelle 06 zeigt<br />
77
Einbezug in Beschwerdebearbeitung<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
eine sehr geringe Korrelation mit einem Wert r = ,103 zwischen den zwei<br />
Merkmalen. Der Signifikanztest zeigt hier einen hohen p-Wert = ,282 an. In diesem<br />
Zusammenhang ist anzunehmen, dass der Korrelationskoeffizient bei einer größeren<br />
Stichprobe größer ausfallen wird.<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Eigeninitiative Veränderung Therapieangebot<br />
Abb.44: Einbezug in Beschwerdebearbeitung durch Arbeitgeber / Eigeninitiative Veränderung am<br />
eigenen Therapieangebot<br />
Tab.06: Korrelation: Eigeninitiative Veränderung am Therapieangebot / Information über<br />
Patientenrückmeldungen<br />
Information<br />
Rückmeldungen<br />
Information<br />
Rückmeldungen<br />
Veränderung<br />
Therapieangebot<br />
Korrelation nach Pearson 1 ,103<br />
Signifikanz (2-seitig) ,282<br />
N 112 112<br />
Wird die Hypothese 2) auf die Bereitschaft der eigeninitiativ besuchten Fort- oder<br />
Weiterbildungen ausgelegt, ist die Aussage widerlegt. Aufgrund von Informationen<br />
über Patientenrückmeldungen durch den Arbeitgeber werden keine Fort- und<br />
Weiterbildungen besucht, um das persönliche Wissen zu erweitern. Es konnte kein<br />
Zusammenhang nachgewiesen werden.<br />
Wird die Hypothese 2) auf die Veränderungsbereitschaft bezüglich des<br />
Therapieangebotes bezogen, ist die Hypothese bestätigt. Es scheint einen<br />
Zusammenhang zwischen Informationen über Patientenrückmeldungen und das<br />
78
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Einbeziehen in die Beschwerdeauswertung und –bearbeitung durch den Arbeitgeber<br />
und der Bereitschaft, das eigene Therapieangebot zu optimieren, zu bestehen. Hierbei<br />
muss allerdings berücksichtigt werden, dass die minimal erwartete Häufigkeit < 5<br />
war und demnach das Ergebnis kritisch zu sehen ist. Der Korrelationskoeffizient<br />
zeigt auch hier eine sehr geringe Ausprägung, was die Vermutung auf eine zu kleine<br />
Stichprobe zulässt. Als Folge sollte das Ergebnis anhand einer nachfolgenden Studie<br />
mit einer größeren Stichprobe nochmals untersucht werden.<br />
Durch die Überprüfung dieser Hypothese zeigt sich, dass die Therapeuten sehr gut<br />
durch ihren Arbeitgeber über Kritikpunkte von Patienten informiert und auch in<br />
deren Bearbeitung innerhalb des BM-Prozesses mit einbezogen werden. Diese<br />
Transparenz vonseiten des Arbeitgebers hat aber allem Anschein nach keinen<br />
Einfluss auf die persönliche Einstellung der jeweiligen Therapeuten bezüglich seiner<br />
eigenen therapeutischen Weiterentwicklung. Frage 26 geht hierbei nur darauf ein, ob<br />
die Therapeuten Unterstützung vonseiten des Arbeitgebers erhalten, aber nicht in<br />
welcher Form. Daher kann an dieser Stelle die Frage gestellt werden, ob die<br />
Therapeuten ausreichend durch den Arbeitgeber, z.B. durch finanzielle<br />
Unterstützung, motiviert werden, an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen. Diese<br />
Fragestellung könnte in einer nachfolgenden Studie untersucht werden, welche<br />
Unterstützungsmöglichkeiten Therapeuten benötigen, damit die Bereitschaft einer<br />
persönlichen therapeutischen Weiterentwicklung gewährleistet sein könnte.<br />
3) Hypothese:<br />
Wenn sich Patienten mündlich beschweren, dann sehen Therapeuten die<br />
Verschriftlichung und Weiterleitung nach den Richtlinien des Beschwerdemanagements<br />
als zusätzliche Arbeitsbelastung an.<br />
Zur Überprüfung dieser Hypothese wurde die Frage 13 mit der Frage 14 verglichen.<br />
Hierbei wird untersucht, ob Therapeuten, die schon einmal eine mündlich geäußerte<br />
Beschwerde nach BM-Richtlinien weitergeleitet haben, diesen Prozess als<br />
zusätzliche Arbeitsbelastung ansehen. Von den Therapeuten, die schon einmal eine<br />
Beschwerde nach BM-Richtlinien weitergeleitet haben, empfinden 39,3% dies als<br />
zusätzliche Arbeitsbelastung. 44,3% geben in diesem Zusammenhang an, dass dies<br />
79
Zusätzliche Arbeitsbelastung<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
für sie keine Mehrarbeit bedeutet. 56,9% haben noch keine Beschwerde nach den<br />
Richtlinien weitergeleitet, sehen dies aber trotzdem als Belastung an (Abb.45). Der<br />
Chi²-Test bestätigt mit einem Signifikanzwert von p = ,005, dass ein hoher<br />
Wahrscheinlichkeitszusammenhang zwischen der mündlichen Weiterleitung von<br />
Beschwerden nach BM-Richtlinien und der empfundenen zusätzlichen<br />
Arbeitsbelastung besteht.<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
Ja<br />
Nein<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu / trifft<br />
zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht<br />
zu<br />
Schriftliche Weiterleitung nach BM-Richtlinien<br />
Abb.45: Zusätzliche Arbeitsbelastung / Weiterleitung von Patientenbeschwerden nach BM-<br />
Richtlinien<br />
Aufgrund der hohen Signifikanz der Merkmale wurde der Korrelationskoeffizient<br />
nach Pearson bestimmt (Tab.07). Dieser zeigt eine geringe Ausprägung zwischen<br />
diesen zwei Variablen (r = -,263): Je höher die empfundene zusätzliche<br />
Arbeitsbelastung aufgrund der Beschwerdeweiterleitung nach BM-Richtlinien, desto<br />
geringer ist die darauffolgende Weiterleitung der Beschwerden. Es liegt eine hohe<br />
Signifikanz vor (p = ,005).<br />
Tab.07: Korrelation Weiterleitung nach BM-Richtlinien / Zusätzliche Arbeitsbelastung / Hinweis<br />
auf schriftliches Einreichen der Beschwerde<br />
Weiterleitung von<br />
Beschwerden<br />
Zusätzliche<br />
Arbeitsbelastung<br />
Hinweis auf schriftliche<br />
Einreichung<br />
Korrelation nach Pearson -,263 ** 1 ,142<br />
Zusätzliche<br />
Signifikanz (2-seitig) ,005 ,136<br />
Arbeitsbelastung<br />
N 112 112 112<br />
**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />
80
Zusätzliche Arbeitsbelastimg<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Im Rahmen der Studie konnte diese Hypothese 3) bestätigt werden. Es liegt nahe,<br />
dass ein Zusammenhang zwischen der Weiterleitung von Patientenbeschwerden nach<br />
BM-Richtlinien und der empfundenen zusätzlichen Arbeitsbelastung durch die<br />
Weiterleitung von Beschwerden nach BM-Richtlinien vorliegt. Je höher die<br />
empfundene zusätzliche Arbeitsbelastung, umso geringer ist die Bereitschaft,<br />
Beschwerden nach BM-Richtlinien weiterzuleiten. Auffallend ist die hohe Angabe<br />
von erlebter zusätzlicher Arbeitsbelastung, obwohl die Therapeuten noch keine<br />
Beschwerde schriftlich innerhalb des BM-Prozesses weitergeleitet haben. Aufgrund<br />
dieses Ergebnisses wurde weiter untersucht, ob Therapeuten die Möglichkeit nutzen,<br />
Patienten vermehrt mit in die Verantwortung der Verschriftlichung der Beschwerden<br />
zu nehmen (Abb.46).<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Hinweis auf schriftliches Einreichen<br />
Abb.46: Zusammenhang zusätzliche Arbeitsbelastung / Hinweis an Patienten auf schriftliches<br />
Einreichen der Beschwerde<br />
60,4% der TN, die die Weiterleitung als zusätzliche Belastung ansehen, nutzen diese<br />
Möglichkeit, den Patienten vermehrt in den BM-Prozess mit einzubeziehen und<br />
weitere 15,1% zumindest noch teilweise. Immerhin noch 24,5% nutzen diese Art der<br />
Arbeitsentlastung nicht. Der Chi²-Test zeigt einen p-Wert = ,013 und ist somit<br />
signifikant. Die Bestimmung des Korrelationskoeffizient für dieses Diagramm zeigt<br />
allerdings mit einem Wert von r = ,142 eine sehr geringe Ausprägung. Der Chi²-Test<br />
liegt mit einem Wert von p = ,136 außerhalb des signifikanten Bereiches (Tab.07). In<br />
diesem Zusammenhang wäre es zu empfehlen, über eine nachfolgende Studie zu<br />
81
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
untersuchen, worin die eigentliche Arbeitsbelastung liegt, um den gesamten BM-<br />
Prozess für den praktischen Therapiealltag so einfach wie möglich zu gestalten.<br />
Daraufhin können dann Möglichkeiten entwickelt werden, damit Therapeuten die<br />
Abläufe von BM einfacher in ihren Arbeitsablauf einfließen lassen können. Hier gilt<br />
es aber darauf zu achten, die Möglichkeiten so zu gestalten, dass diese nicht bereits<br />
von Beginn an, ohne sie ausprobiert zu haben, als Belastung angesehen werden.<br />
4) Hypothese:<br />
Wenn ein Therapeut eine mündlich geäußerte Patientenbeschwerde schriftlich<br />
weiterleitet, dann ist das vom Beschwerdeinhalt abhängig.<br />
Zur Überprüfung dieser Hypothese wurden die Ergebnisse der Frage 17 (Welche Art<br />
von mündlich geäußerten Patientenbeschwerden leiten Sie unter klinikinternen bzw.<br />
BM-Richtlinien schriftlich weiter?) näher betrachtet. Hier war eine<br />
Mehrfachnennung möglich, so dass eine Gesamtzahl von 218 Antworten erreicht<br />
wurde. Um dem Ergebnis mehr Gewicht zu vermitteln, wurde zusätzlich die Frage<br />
33 (Leiten Sie mündliche Beschwerden von Patienten immer schriftlich weiter?)<br />
herangezogen und mit Frage 17 gegenüber gestellt (Tab.08). 65% der TN, die<br />
Beschwerden immer weiterleiten, geben an, dass sie ALLE Beschwerden<br />
weiterleiten. Weitere 30,3%, die Beschwerden teilweise weiterleiten, ist der<br />
Beschwerdeinhalt auch unwichtig. Von den Therapeuten, die kaum / nie<br />
Beschwerden weiterleiten, ist es 61% egal, über was die Patienten sich beschweren.<br />
Bei den TN, die Unterschiede beim Beschwerdeinhalt machen, beziehen sich die<br />
meisten Beschwerden auf das Essen (35%), die Klinikausstattung (35%), das<br />
Therapieangebot (35%) und die Klinikregeln / Hausordnung (35%), gefolgt von<br />
Beschwerden über Therapeuten / therapeutisches Team (30%) und den<br />
Therapieregeln (25%).<br />
Die Hypothese wurde widerlegt. Die Weiterleitung von Patientenbeschwerden ist<br />
nicht davon abhängig, über was sich Patienten beschweren. Es werden in den<br />
meisten Fällen alle Beschwerden weitergeleitet. Da allerdings auch 61% der<br />
Therapeuten geantwortet haben, dass sie gar keine Beschwerde weiterleiten, war<br />
unabhängig zu der Hypothese weiter interessant, inwieweit Therapeuten<br />
82
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Tab.08: Kreuztabelle: Häufigkeit der Beschwerdeweiterleitung nach Beschwerdeinhalt / Weiterleitung der Beschwerden<br />
Weiterleitung der Beschwerden<br />
trifft<br />
teilweise zu<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft kaum<br />
/ nicht zu<br />
Gesamt<br />
Häufigkeit der<br />
Beschwerdeweiterleitung<br />
nach<br />
Beschwerdeinhalt<br />
Essen<br />
Klinikausstattung<br />
Therapieangebot<br />
Therapeuten /<br />
Therapeutisches<br />
Team<br />
Klinikregeln /<br />
Hausordnung<br />
Therapieregeln<br />
Verwaltung<br />
Mitpatienten<br />
Alle<br />
Keine<br />
Andere<br />
Weiterleitung<br />
Hausmeister /<br />
Hauswirtschaft<br />
Medizinische<br />
Abteilung<br />
Bedeutung /<br />
Wichtigkeit<br />
Anzahl 7 8 4 19<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
35,0% 24,2% 6,8%<br />
Anzahl 7 12 11 30<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
35,0% 36,4% 18,6%<br />
Anzahl 7 7 7 21<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
35,0% 21,2% 11,9%<br />
Anzahl 6 5 5 16<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
30,0% 15,2% 8,5%<br />
Anzahl 7 11 5 23<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
35,0% 33,3% 8,5%<br />
Anzahl 5 3 2 10<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
25,0% 9,1% 3,4%<br />
Anzahl 3 8 6 17<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
15,0% 24,2% 10,2%<br />
Anzahl 3 4 2 9<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
15,0% 12,1% 3,4%<br />
Anzahl 13 10 2 25<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
65,0% 30,3% 3,4%<br />
Anzahl 0 2 36 38<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
0,0% 6,1% 61,0%<br />
Anzahl 0 0 3 3<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
0,0% 0,0% 5,1%<br />
Anzahl 0 0 2 2<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
0,0% 0,0% 3,4%<br />
Anzahl 0 0 1 1<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
0,0% 0,0% 1,7%<br />
Anzahl 0 2 2 4<br />
% bezüglich Weiterleitung<br />
der Beschwerde<br />
0,0% 6,1% 3,4%<br />
Gesamt Anzahl 20 33 59 112<br />
Prozentsätze und Gesamtwerte beruhen auf den Befragten.<br />
Beschwerden als berechtigt ansehen und ob sie diese dann auch weiterleiten<br />
(Abb.47). 20,4% erachten Beschwerden als berechtigt und leiten diese dann auch<br />
83
Weiterleitung von Beschwerden<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
weiter. Positiv auffallend bei diesem Diagramm ist, dass 50% der Beteiligten<br />
Beschwerden trotzdem innerhalb des BM weiterleiten, obwohl sie diese für nicht<br />
berechtigt ansehen. Nur 15,4% der Befragten, die Beschwerden für nichtberechtigt<br />
erachten, sehen aber trotzdem die Wichtigkeit der Beschwerde nach BM und leiten<br />
diese daher weiter. Da die Studie den Grund für die Nichtweiterleitung der<br />
Beschwerden durch den Therapeuten nicht hergibt, würde es sich anbieten, innerhalb<br />
einer weiteren Studie zu untersuchen, aus welchem Grund viele Therapeuten legitime<br />
Beschwerden nicht weiterleiten. Aus dieser Studie könnten dann weitere<br />
Rückschlüsse gezogen werden, welche Maßnahmen zur vermehrten Weiterleitung<br />
von Patientenbeschwerden beitragen könnten.<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Berechtigte Patientenbeschwerden<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.47: Berechtigte Patientenbeschwerden / Weiterleitung der Beschwerden<br />
Eine weitere Auffälligkeit ist, dass insgesamt 77% der Befragten überhaupt keine<br />
Legitimierung von Beschwerden sehen und infolge dessen auch keine Weiterleitung<br />
in Betracht ziehen. Ein Grund dafür könnte der Inhalt der Beschwerde darstellen, den<br />
Therapeuten nicht akzeptieren können. Abbildung 32 (Kap.4.1.3, S.66) zeigt in<br />
diesem Zusammenhang, dass ein kumulierter Prozentsatz von 79,5% der Beteiligten<br />
Akzeptanzprobleme aufgrund des Beschwerdeinhaltes angeben. Daher wurde des<br />
Weiteren die Frage 38 (Gibt es Patientenbeschwerden, bei denen Sie<br />
Akzeptanzprobleme haben?) mit der Frage 40 (Stellen Sie bei sich fest, dass Ihre<br />
Reaktion auf mündliche Patientenbeschwerden von der Art der jeweiligen<br />
84
Akzeptanzprobleme aufgrund<br />
Beschwerdeinhalt<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Beschwerde abhängig ist?) auf einen möglichen Zusammenhang überprüft (Abb.48).<br />
51,4% der TN, die nicht jeden Beschwerdeinhalt akzeptieren können, geben an, dass<br />
sie dementsprechend unterschiedlich auf die jeweilige Beschwerde reagieren. Nur<br />
25,7% geben an, sie könnten zwar nicht jede Beschwerde akzeptieren, würden aber<br />
keine Unterschiede in der Reaktion auf die Beschwerde zeigen. Insgesamt 52,2%<br />
geben an, dass sie jede Beschwerde ganz objektiv sehen und dadurch auch nicht<br />
unterschiedlich mit der jeweiligen Beschwerde umgehen. Aufgrund dieses<br />
Ergebnisses wäre es auch vonseiten des Arbeitgebers<br />
angebracht, nach<br />
Möglichkeiten zu suchen, wie die Therapeuten bei der objektiven Bewertung von<br />
Beschwerden unterstützt werden können und unabhängig vom Beschwerdeinhalt,<br />
nach BM-Richtlinien weiter bearbeitet werden.<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerden<br />
Abb.48: Akzeptanzprobleme je nach Beschwerdeinhalt / Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerde<br />
Um weitere Gründe zu erfahren, warum Therapeuten Patientenbeschwerden nicht<br />
weiterleiten, wäre es sehr nützlich, in einer weiteren Studie herauszufinden, warum<br />
Therapeuten Patientenbeschwerden für nicht legitim halten. Es wäre eine weitere<br />
Möglichkeit, die Hemmschwelle abzubauen, um Beschwerden innerhalb des BM<br />
nutzen zu können.<br />
85
Weiterleitung von Beschwerden<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
5) Hypothese:<br />
Je länger ein Therapeut im Suchtbereich arbeitet, desto weniger leitet er mündlich<br />
geäußerte Patientenbeschwerden schriftlich an das Beschwerdemanagement weiter.<br />
Um diese Hypothese 5) zu überprüfen, wurde die Frage 07 bezüglich der Berufsjahre<br />
innerhalb des Suchtbereiches mit der Frage 33 bezüglich der Weiterleitung von<br />
Patientenbeschwerden gegenübergestellt. Dabei soll untersucht werden, ob<br />
Therapeuten, die noch nicht so viel Berufserfahrung innerhalb des Suchtbereiches<br />
gesammelt haben, anders mit Patientenbeschwerden umgehen wie ihre Kollegen mit<br />
mehr Berufserfahrung. Abbildung 49 zeigt, dass die meisten TN (45%), die<br />
Beschwerden weiterleiten zwischen 21-30 Berufsjahre im Suchtbereich absolviert<br />
haben. 32,2% der TN, die keine Beschwerden weiterleiten, haben erst 1-5<br />
Berufsjahre im Suchtbereich hinter sich gebracht und sogar 33,9% arbeiten schon<br />
seit 11-20 Jahren in diesem Bereich. Der Chi²-Test zeigt einen p-Wert = ,088<br />
(exakter Test nach Fisher: p-Wert = ,071) und ist somit nicht signifikant.<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
1 bis 5<br />
Jahre<br />
6 - 10<br />
Jahre<br />
11 - 20<br />
Jahre<br />
21 - 30<br />
Jahre<br />
31 Jahre<br />
und mehr<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Berufsjahre im Suchtbereich<br />
Abb.49: Beschwerdeweiterleitung / Berufsjahre im Suchtbereich<br />
Die Hypothese ist falsifiziert und somit nicht bestätigt. Die Bereitschaft zur<br />
Beschwerdeweiterleitung ist nicht von den Berufsjahren innerhalb des<br />
Suchtbereiches abhängig. Die Gegenüberstellung der beiden herausgesuchten<br />
Merkmale zeigt, dass in dem Zeitrahmen von 21-30 Berufsjahren innerhalb des<br />
Suchtbereiches die meisten Therapeuten alle Beschwerden weiterleiten. Des<br />
86
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Weiteren ist auffällig, dass einmal die „Therapeutenanfänger“ und die Gruppe der<br />
11-20 Berufsjahre weniger bereit sind, Beschwerden weiterzuleiten. Ein möglicher<br />
Grund könnte sein, dass „Berufsanfänger“ aufgrund mangelnder Routine im Umgang<br />
mit suchterkrankten Menschen ihren Fokus vermehrt auf das therapeutische Gebiet<br />
legen und die Beschwerdeweiterleitung nach BM nicht mehr berücksichtigt wird.<br />
Weitere mögliche Gründe für eine Nichtweiterleitung von Beschwerden ergeben sich<br />
aus den verschiedenen Fragestellungen innerhalb des Fragebogens nicht. Um diesem<br />
Punkt aber genauer nachzugehen zu können, wäre eine Folgestudie sinnvoll, die dann<br />
explizit auf mögliche Hintergründe eingehen kann.<br />
6) Hypothese:<br />
Wenn ein Therapeut eine mündliche Patientenbeschwerde schriftlich weiterleitet,<br />
dann ist es davon abhängig, in welchem zeitlichen Abschnitt der Patient sich<br />
innerhalb seiner Entwöhnungsbehandlung befindet.<br />
Aufgrund Abbildung 28 (Kap.4.1.3, S.64) kann festgestellt werden, dass die<br />
Therapeuten, die einen Unterschied innerhalb des Beschwerdeaufkommens während<br />
einer Therapie wahrnehmen, dies hauptsächlich während des ersten Therapiedrittels<br />
festellen (36,6%). Aufgrund dessen wurde die Frage 33 (Weiterleitung von<br />
Patientenbeschwerden) auf einen möglichen Zusammenhang mit Frage 36 bezüglich<br />
einer unterschiedlichen Reaktion auf mündliche Beschwerden, die in Abhängigkeit<br />
zum Therapiezeitpunkt stehen, untersucht (Abb.50). Hierbei sticht direkt ins Auge,<br />
dass es einen hohen prozentualen Anteil in der Kategorie „kaum / keine<br />
unterschiedliche Reaktion bezüglich des Therapiezeitpunktes“ gab, unabhängig von<br />
der Bereitschaft, Beschwerden weiterzuleiten oder nicht. Der Anteil der TN, die<br />
Beschwerden immer / fast immer weiterleiten, lag bei 65%, die teilweise die<br />
Beschwerden weiterleiten, bei 66,7% und bei denjenigen, die kaum / keine<br />
Beschwerden weiterleiten, sehen 54,2% den Therapiezeitpunkt als irrelevant an.<br />
Immerhin 22% der Therapeuten, die kaum / keine Beschwerden weiterleiten, gaben<br />
an, dass der Therapiezeitpunkt bezüglich der Weiterleitung einer Beschwerde für sie<br />
eine Rolle spielt. Der durchgeführte Chi²-Test ergab einen Wert von p = ,187 und ist<br />
somit nicht signifikant.<br />
87
Weiterleitung von Beschwerden<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
unterschiedliche Reaktion nach Therapiezeitpunkt<br />
Abb.50: Weiterleitung von Patientenbeschwerden / Unterschiedliche Reaktion nach<br />
Therapiezeitpunkt<br />
Die Hypothese 6) wurde widerlegt. Für die meisten Therapeuten ist der<br />
Therapiezeitpunkt, in dem sich der Patient bei der Beschwerdeäußerung gerade<br />
befindet, irrelevant. Das Balkendiagramm zeigt sehr deutlich, dass die meisten<br />
Therapeuten keine Unterschiede hinsichtlich des Therapiezeitpunktes zeigen, egal,<br />
ob sie Beschwerden weiterleiten oder nicht. Nur für 22% der Therapeuten, die kaum<br />
oder gar keine Beschwerden weiterleiten, ist der Therapiezeitpunkt in der<br />
Entscheidung einer Beschwerdeweiterleitung von Bedeutung. Hierbei wäre es dann<br />
möglicherweise durch weitere Forschung interessant zu erfahren, ob diese 22% der<br />
TN die Beschwerden in diesem Zeitraum der Therapie als nicht angebracht ansehen,<br />
weil sich der Patient bspw. gerade in einer therapierelevanten Phase befindet.<br />
7) Hypothese:<br />
Wenn ein suchtkranker Mensch innerhalb seiner Entwöhnungsbehandlung<br />
ausschließlich als Patient angesehen wird, dann werden seine mündlich geäußerten<br />
Beschwerden hauptsächlich als therapeutisches Problem wahrgenommen und<br />
innerhalb des therapeutischen Prozesses behandelt.<br />
Um diese Hypothese zu überprüfen, wurden die Therapeuten durch Frage 31 nach<br />
ihrer Einstellung befragt, wie sie den zu behandelnden Menschen sehen: als Kunde<br />
88
Weiterleitung von Beschwerden<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
oder Patient. Abbildung 24 (Kap,4.1.2, S.62) zeigt, dass 31,3% der TN den zu<br />
behandelnden Menschen als Kunden und 68,8% weiterhin als Patienten betrachten.<br />
Aus diesem Grund wurde daraufhin die Frage 32, ob ein veränderter Umgang mit<br />
den Beschwerden bedingt durch diese Sichtweise vorliegt, mit der Frage 33, ob<br />
mündliche Beschwerden von Patienten immer weitergeleitet werden, verglichen.<br />
35% der TN geben an, dass sie trotz Einfluss durch ihre Sichtweise die Beschwerden<br />
trotzdem weiterleiten (Abb.51). 45% leiten aus diesem Grund Beschwerden teilweise<br />
weiter und 22% der Befragten geben an, dass sie keine Beschwerden weitergeben.<br />
Was weiter durch das Diagramm auffällt, ist einmal, dass 40% der TN sich nicht<br />
beeinflussen lassen und immer Beschwerden weiterleiten und zum anderen, dass die<br />
45,8% der Therapeuten, die kaum / nie Beschwerden weiterleiten, sich auch wieder<br />
nicht durch ihre Sichtweise bezüglich des Status beeinflussen lassen. Der Chi²-Test<br />
ergab einen p-Wert = ,168 und ist somit nicht signifikant.<br />
50%<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Einfluss Sichtweise Kunde oder Patient<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.51: Einfluss Sichtweise Kunde oder Patient / Weiterleitung von Beschwerden<br />
Die Hypothese 7) wurde widerlegt. Die Therapeuten lassen sich von ihrer<br />
Einstellung, ob sie den suchtkranken Menschen als Patient oder Kunde sehen, bei<br />
ihrer Vorgehensweise mit Beschwerden nicht beeinflussen. Aufgrund des<br />
Ergebnisses kann überlegt werden, welche Schritte in die Wege geleitet werden<br />
müssten, damit Therapeuten trotz ihrer Meinung über den zu behandelnden<br />
Menschen die jeweiligen Beschwerden nicht unter dem Aspekt „Patient“ sehen,<br />
89
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
sondern als Chance zur Veränderung und somit eine Beschwerdeweiterleitung<br />
einleiten.<br />
8) Hypothese:<br />
Wenn sich ein suchtkranker Mensch beschwert, dann steht sein suchtspezifisches<br />
Verhalten im Vordergrund und wird daher bevorzugt therapeutisch behandelt.<br />
Für diese Hypothese wurde die Frage 41 mit der Frage 42 verglichen (Abb.52). Auf<br />
Grundlage dieser zwei Fragen soll die Einstellung der Therapeuten untersucht<br />
werden, inwieweit suchtspezifische Verhaltensweisen wie Machtspiele, das<br />
Beschwerdeverhalten beeinflussen und ob die Therapeuten aus diesem Grund eher<br />
therapeutisch mit der Beschwerde umgehen oder ob sie die Beschwerde unabhängig<br />
dieser Verhaltensmerkmale nach BM-Richtlinien weiterhin bearbeiten. 41% der<br />
Befragten sind der Meinung, dass suchtspezifische Verhaltensweisen wie<br />
Machtspiele oder das Einnehmen der Opferrolle, das Beschwerdeverhalten von<br />
Patienten beeinflusst und sie selbst die Beschwerde aufgrund des Verhaltens<br />
therapeutisch behandeln. 35,9% der Therapeuten sehen teilweise den Einfluss von<br />
suchtspezifischem Verhalten und lassen die Beschwerde mit in die jeweilige<br />
Therapie mit einfließen. 23,1% behandeln die Beschwerden therapeutisch, schreiben<br />
das Verhalten allerdings keinen, für die Sucht spezifischen Verhaltensmerkmalen zu.<br />
60% geben an, dass sie keinen Einfluss wahrnehmen und sie daher nicht anders auf<br />
Beschwerden reagieren würden. Der Chi²-Test ergibt einen nicht signifikanten p-<br />
Wert = ,240 (exakter Test nach Fisher: p-Wert = ,214.<br />
Die Hypothese 8) wurde nicht bestätigt. 60% der beteiligten Therapeuten sehen<br />
keinen Einfluss von suchtspezifischen Verhalten auf das Beschwerdeverhalten von<br />
Patienten. Sie gehen daher nicht bevorzugt therapeutisch auf die Beschwerde ein.<br />
41%, gehen bevorzugt therapeutisch auf das Suchtverhalten ein. Wichtig wäre in<br />
dieser Hinsicht, dass nicht nur das Verhalten des Patienten besprochen wird, sondern<br />
auch die Beschwerde an sich betrachtet und trotzdem weitergeleitet wird. Auch wenn<br />
ein Patient versucht, einen Machtkampf mit seinem Therapeuten auszuüben oder sich<br />
erst mal hinter einer Art Opferrolle versteckt, kann sich hinter jeder Beschwerde ein<br />
90
Einfluss durch suchtspezifisches<br />
Verhalten<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
guter Vorschlag zur Weiterentwicklung verstecken.<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Therapeutischer Umgang aufgrund suchtspezifischem Verhalten<br />
Abb.52: Einfluss durch suchtspezifisches Verhalten / Veränderter Beschwerdeumgang aufgrund<br />
suchtspezifischen Verhaltens<br />
9) Hypothese:<br />
Wenn ein Patient seine mündliche Beschwerde nicht angemessen mitteilt bzw. sich<br />
nicht angemessen bei der Beschwerdemitteilung verhält, dann steht die Art und<br />
Weise des Beschwerdevorbringens im Vordergrund und wird bevorzugt<br />
therapeutisch behandelt.<br />
Zur Überprüfung dieser Hypothese wurde die Frage 43 und Frage 44 gegenüber<br />
gestellt (Abb.53). Hierbei soll untersucht werden, ob sich die Befragten von den<br />
verschiedenen Beschwerdetypen beeinflussen lassen und sie daher therapeutisch auf<br />
die Beschwerde eingehen oder ob sie sich von der Problematik abgrenzen und die<br />
Beschwerde objektiv über das Beschwerdemanagement bearbeiten können. 46,8%<br />
der TN geben an, dass sie je nach Beschwerdetyp unterschiedlich auf die<br />
Beschwerde reagieren und sie daher die Beschwerde therapeutisch besprechen.<br />
70,8% geben dagegen an, dass sie Beschwerden immer objektiv behandeln. Für sie<br />
ist es irrelevant, wie der Patient als Beschwerdeführer auftritt und behandeln daher<br />
die Beschwerden nicht bevorzugt therapeutisch. Der Chi²-Test ergibt einen p-Wert<br />
von ,000 und somit besteht ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen den<br />
91
Reaktion in Abhängigkeit zum<br />
Beschwerdetypus<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
beiden Merkmalen. Aufgrund dieses Ergebnisses wurde zusätzlich der<br />
Korrelationskoeffizient nach Pearson bestimmt (Tab.09). Dieser gibt eine geringe<br />
Ausprägung zwischen den beiden Merkmalen von r = ,489. Der Signifikanztest zeigt<br />
einen Wert p = ,000. Bei Vorliegen einer größeren Stichprobe wäre anzunehmen,<br />
dass der Korrelationskoeffizient höher ausfallen wird.<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
trifft voll zu /<br />
trifft zu<br />
trifft teilweise<br />
zu<br />
trifft kaum /<br />
nicht zu<br />
Therapeutischer Umgang aufgrund des Beschwerdetypus<br />
trifft voll zu / trifft zu<br />
trifft teilweise zu<br />
trifft kaum / nicht zu<br />
Abb.53: Reaktion in Abhängigkeit des Beschwerdetypus / Therapeutischer Umgang aufgrund des<br />
Beschwerdetypus<br />
Tab.09: Korrelation: Beschwerdetypen / Therapeutischer Umgang aufgrund des<br />
Beschwerdetypus<br />
Beschwerdetypen therapeutischer Umgang<br />
aufgrund der<br />
Beschwerdetypen<br />
Korrelation nach Pearson 1 ,489 **<br />
Beschwerdetypen<br />
Signifikanz (2-seitig) ,000<br />
N 112 112<br />
**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />
Die Hypothese 9) wurde im Rahmen dieser Untersuchung widerlegt. Für 71% ist der<br />
Beschwerdetyp irrelevant und sie behandeln die Beschwerde daher nicht bevorzugt<br />
therapeutisch. Für einen kleinen Teil (15%) der Therapeuten ist der Beschwerdetyp<br />
in erster Linie auch irrelevant, sie zeigen aber trotzdem unterschiedliche Reaktionen<br />
auf die Beschwerde und bearbeiten die Beschwerde aufgrund der Art und Weise des<br />
Beschwerdevortragens therapeutisch. Daraus entsteht der Eindruck, dass das<br />
92
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Verhalten während der Beschwerdedarstellung im weiteren Verlauf der Therapie<br />
zum Thema werden kann. Auch hier stellt sich weiter die Frage, wie die Therapeuten<br />
unterstützt werden können, dass sie die Beschwerden nicht nur unter dem<br />
therapeutischen Gesichtspunkt betrachten, sondern trotzdem das daraus resultierende<br />
Potential einer Beschwerde unter dem Blickwinkel von Qualitätsmanagement sehen.<br />
5 Schlussfolgerung aus der Studie<br />
Die Ergebnisse zeigen innerhalb dieser kleinen Stichprobe von therapeutisch<br />
arbeitenden Mitarbeitern in Entwöhnungskliniken, die Tendenz einer positiven<br />
Einstellung gegenüber Beschwerden und dem Beschwerdemanagement. Von den<br />
neun aufgestellten Hypothesen wurden sechs widerlegt. Von den drei bestätigten<br />
Hypothesen zeigen zwei eine deutliche Signifikanz, die aber aufgrund der kleinen<br />
Stichprobe nochmals überprüft werden sollte.<br />
Therapeuten sehen die Wichtigkeit von BM innerhalb des qualitätssichernden<br />
Prozesses für die Therapieweiterentwicklung und somit für eine positive<br />
Entwicklung für die Therapiegestaltung der Patienten. Ein Großteil der Therapeuten<br />
nehmen die positiven Aspekte und die Chance für die jeweilige Klinik, des<br />
Therapieablaufes und für die persönliche Weiterentwicklung wahr, die hinter jeder<br />
einzelnen Beschwerde stecken kann. Sie sind aufgrund der Beschwerden bereit, ihre<br />
Therapieangebote zu überdenken und dementsprechend zu überarbeiten, um diese<br />
den Bedürfnissen der Patienten anzupassen. Die krankheitsbedingten<br />
Einflussfaktoren beeinflussen in den meisten Fällen nicht die Weiterleitung der<br />
Beschwerden. Viele Teilnehmer sehen die Beschwerde unter beiden Aspekten: Zum<br />
Einen wird der therapeutische Gesichtspunkt bei der Beschwerde eines Patienten<br />
beachtet, da er durch die Besprechung seines Beschwerdeverhaltens in vielerlei<br />
Hinsicht profitieren kann. Zum Anderen setzt sich ein Großteil der Therapeuten<br />
objektiv mit den einzelnen Beschwerden auseinander, um einen guten Umgang im<br />
Rahmen des Beschwerdemanagements führen zu können. Sie empfinden es wichtig,<br />
den Inhalt der Beschwerden separat zu betrachten, um den Klinikalltag und<br />
Therapieablauf zu optimieren und zu verbessern.<br />
93
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Des Weiteren hat sich gezeigt, dass die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter ausreichend in<br />
den Ablauf involvieren und in den gesamten Prozess von QM und<br />
Beschwerdemanagement mit einbeziehen. Die Therapeuten fühlen sich in den<br />
Prozess integriert und ernst genommen.<br />
Die Bestätigung der Hypothese bezüglich einer empfundenen zusätzlichen<br />
Arbeitsbelastung zeigt allerdings sehr deutlich, dass viele Therapeuten die<br />
Beschwerdeweiterleitung als extra Belastung und Arbeitsaufwand ansehen. Ein<br />
Großteil der Therapeuten gab an, dass sie den Ablauf der Beschwerdeweiterleitung<br />
als zusätzliche Arbeitsbelastung ansehen, obwohl sie noch keine Beschwerden nach<br />
den Richtlinien weitergeleitet haben. Dies kann daran liegen, dass die klinikinternen<br />
Abläufe bezüglich des Beschwerdemanagements nicht optimal ablaufen. Es entsteht<br />
daher der Eindruck, dass die Vorgehensweisen und Prozesse innerhalb des BM noch<br />
nicht ausgereift und in den einzelnen Reha-Kliniken weiterhin verbesserungswürdig<br />
sind. Daher sollte in dem Rahmen untersucht werden, welche Abläufe in den<br />
einzelnen Fällen innerhalb der Reha-Kliniken nicht optimal ablaufen und wie diese<br />
verbessert werden könnten. Es wäre sehr von Vorteil, wenn sich die einzelnen<br />
Therapeuten, wie in Kapitel 1.1 (S.12) erwähnt, selbst als (interner) Kunde der Reha-<br />
Klinik wahrnehmen und sich beschweren. Sie würden sich in den BM-Prozess aktiv<br />
von der anderen Seite mit einbringen und es bestünde die Chance, diesen in Bezug<br />
auf die Anforderungen der Mitarbeiter zu optimieren. Hierbei sollten Arbeitgeber<br />
gewährleisten, dass Hemmungen der Therapeuten, sich zu beschweren, sehr gering<br />
gehalten werden. Der klinikinterne Beschwerdeweg für Mitarbeiter sollte so einfach<br />
und bewertungsfrei sein, um den jeweiligen Therapeuten das Gefühl zu geben, dass<br />
keine negativen Konsequenzen folgen und er in seinem Anliegen ernst genommen<br />
wird. Es sollten in diesem Zusammenhang die gleichen Richtlinien im Umgang mit<br />
Beschwerden gelten wie bei allen anderen Kunden.<br />
Werden die Ergebnisse der Hypothesen im Ganzen überblickt, fällt ein weiteres<br />
markantes Merkmal auf: Die Prozentzahl der Therapeuten, die kaum oder keine<br />
Beschwerden weiterleiten, liegt bei den verschiedenen Gegenüberstellungen<br />
durchschnittlich bei ca. 44%. Gründe wie der Therapiezeitpunkt, die Sichtweise<br />
bezüglich Kunde oder Patient, die verschiedenen suchtspezifischen<br />
Verhaltensmerkmale, die verschiedenen Beschwerdetypen oder der<br />
Beschwerdeinhalt konnten aufgrund der Fragestellungen ausgeschlossen werden.<br />
Daher wäre es sinnvoll, die Beweggründe in einer weiteren Studie zu untersuchen,<br />
94
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
warum eine so große Anzahl an Therapeuten nicht bereit sind, Beschwerden<br />
weiterzuleiten.<br />
Die Ergebnisse sind aufgrund der kleinen Stichprobe kritisch zu betrachten und<br />
sollten nochmal anhand einer größeren Stichprobe überprüft werden, da bei vielen<br />
Fragen die minimal erwartete Antworthäufigkeit unter 5 lag.<br />
Ein weiterer Nachteil war bei der Durchführung, dass nicht genau nachvollzogen<br />
werden konnte, wie viele Therapeuten insgesamt den Link für die Online-Umfrage<br />
weiter geleitet bekommen haben. Dadurch kann nicht genau bestimmt werden, wie<br />
hoch die prozentuale Beteiligungsquote war.<br />
Während der Studiendurchführung brachte eine Teilnehmerin im Email-Kontakt die<br />
Befürchtung ein, dass aufgrund der Gestaltung der Online-Befragung die Antworten<br />
der Beteiligten nicht realistisch seien. Sie hat die Befürchtung geäußert, dass durch<br />
das sofortige Senden nach Beantwortung aller Fragen die Gefahr bestände, dass<br />
mancher Teilnehmer irgendetwas geantwortet hat, um sich erst den Fragenkatalog<br />
anzuschauen. Sie selbst habe es so gemacht und daraufhin Kontakt aufgenommen,<br />
um dies mitzuteilen. Daher sollte bei einer vertiefenden nachfolgenden Studie dieser<br />
Einwand bei der Gestaltung berücksichtigt werden.<br />
Als weitere Grenze der Studie erwies sich, dass die gesamte Bearbeitung des Themas<br />
von mir als Person alleine durchgeführt wurde. Es fehlte somit der konstante<br />
gedankliche Austausch mit in dem Thema involvierten Personen und die stetige<br />
Möglichkeit zur Rücksprache über die weitere Vorgehensweise.<br />
Die Studie soll einen Anstoß für umfangreichere Studien geben, in denen die<br />
Personen befragt werden, die im Umgang mit Beschwerden und somit auch mit<br />
Beschwerdemanagement am meisten involviert sind und die tagtäglich damit<br />
umgehen müssen: die Therapeuten. Mit dieser Thesis konnte ein Einblick gewonnen<br />
werden, wie die praktische Umsetzung von Beschwerdemanagement empfunden<br />
wird und wo zur Verbesserung oder Optimierung angesetzt werden kann. Zudem<br />
zeigte sich, aus welchen Fragen sich weitere Fragestellungen ergeben und somit<br />
Thema für nachfolgende Untersuchungen darstellen können. Aus meiner Sicht ist es<br />
empfehlenswert, die Sichtweise der Therapeuten zu berücksichtigen und diese weiter<br />
zu befragen, da sie die Grundlage im Umgang mit Beschwerden und<br />
Beschwerdemanagement darstellen und somit einen großen Anteil an der<br />
Qualitätssicherung in der Suchttherapie haben.<br />
95
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
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Finsterer, I. (2008). Behandlungs- Zufriedenheit von Patienten einer kinder- und<br />
jugendpsychiatrischen Poliklinik. Unveröffentlichte Dissertation. Medizinische<br />
Fakultät der Ludwig Maximilians-Universität zu München. Verfügbar unter<br />
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/8597/2/Finsterer_Iris.pdf [Stand: 16.03.2013]<br />
Kunde. Verfügbar unter http://www.duden.de/rechtschreibung/ Kunde<br />
Abonnent_Kerl [Stand: 15.12.2012]<br />
Management. Verfügbar unter http://www.duden.de/rechtschreibung/<br />
Management#Bedeutung3 [Stand: 11.02.2013]<br />
Zufriedenheit. Verfügbar unter http://www.duden.de/rechtschreibung/zufrieden<br />
[Stand: 24.03.2013]<br />
§20 SGB IX, Abs. 2. Verfügbar unter http://www.sozialgesetzbuchsgb.de/sgbix/20.html<br />
[Stand: 30.07.2013]<br />
99
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis<br />
Abbildungen<br />
Abb.01: Alter der Therapeuten……………………………………………………...49<br />
Abb.02: Art des Studiums / der Ausbildung……………...……………….………...49<br />
Abb.03: Verteilung der Zusatzqualifikationen……………………………………...50<br />
Abb.04: Aktuelles Arbeitsfeld innerhalb der Klinik………………………………...51<br />
Abb.05: Vorhandensein von BM in der Reha-Klinik……………………………….52<br />
Abb.06: Informationen zu BM / klinikinterne Richtlinien………………………….52<br />
Abb.07: Weiterleitung der Beschwerde……………………………………………..53<br />
Abb.08: Weiterleitung als zusätzliche Arbeitsbelastung……………………………53<br />
Abb.09: Patienteninfo bezüglich schriftlicher Beschwerdeeinreichung…………….54<br />
Abb.10: Häufigkeiten der verschiedenen Inhalte der Beschwerden………………...54<br />
Abb.11: Häufigkeit der Weiterleitung bestimmter Beschwerden…….......….……...55<br />
Abb.12: Berechtigte Patientenbeschwerden………………………………………...56<br />
Abb.13: Art der berechtigten Beschwerden von Patienten………………………….56<br />
Abb.14: Wichtigkeit des BM zur Weiterentwicklung…………….………………...57<br />
Abb.15: Freiwillige Veränderung des Therapieangebotes aufgrund von<br />
Beschwerden…………………….…………………………………………58<br />
Abb.16: Freiwillige Teilnahme einer Fort-/Weiterbildung………………………….58<br />
Abb.17: Fort- / Weiterbildungsmöglichkeit vonseiten des Arbeitgebers…………...59<br />
Abb.18: Informationen über Beschwerden durch Arbeitgeber……………………...59<br />
Abb.19: Einbezug in die Beschwerdebearbeitung durch Arbeitgeber………………60<br />
Abb.20: Gefühlter Einbezug in die Beschwerdebearbeitung………………………..60<br />
Abb.21: Gewünschter Einbezug in die Beschwerdebearbeitung……………………61<br />
Abb.22: Veröffentlichte Veränderungen aufgrund BM durch Arbeitgeber…………61<br />
Abb.23: Wahrgenommene Veränderungen aufgrund BM durch Therapeuten……...62<br />
Abb.24: Kunde oder Patient?......................................................................................62<br />
Abb.25: Einfluss Einstellung zu Kunde / Patient auf Weiterleitung………………..63<br />
Abb.26: Konstante Weiterleitung der Beschwerden………………………………...63<br />
Abb.27: Wahrnehmung vermehrter Beschwerdeeingang je nach<br />
Therapiezeitpunkt…………………….…………………………………….64<br />
100
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Abb.28: Wahrnehmung von vermehrtem Beschwerdeaufkommen in<br />
Abhängigkeit zum Therapiezeitpunkt……………………………………...64<br />
Abb.29: Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerden abhängig vom<br />
Therapiezeitpunkt…………………………………………………………..65<br />
Abb.30: Weiterleitung abhängig vom Therapiezeitpunkt…………………………...65<br />
Abb.31: Akzeptanzprobleme bezüglich Beschwerden……………………………...66<br />
Abb.32: Art der nichtakzeptierten Beschwerden……………………………………66<br />
Abb.33: Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerden aufgrund<br />
Akzeptanzproblemen………………………………………………………67<br />
Abb.34: Beeinflussung durch suchtspezifische Verhaltensweisen………………….68<br />
Abb.35: Weiterbearbeitung der Beschwerden auf therapeutischer<br />
Ebene – Suchtverhalten………………….…………………………………68<br />
Abb.36: Reaktion in Abhängigkeit vom Beschwerdetyp…………………………...69<br />
Abb.37: Weiterbearbeitung der Beschwerden auf therapeutischer<br />
Ebene – Beschwerdetyp…………………………………………………....69<br />
Abb.38: Weiterleitung von Beschwerden durch Therapeuten / Information<br />
über Patientenrückmeldungen durch Arbeitgeber…………………………...71<br />
Abb.39: Weiterleitung von Beschwerden / Information über Veränderungen /<br />
Optimierungen durch Arbeitgeber…………………………………………72<br />
Abb.40: Weiterleitung von Beschwerden / Wahrgenommene Veränderungen<br />
durch BM…………………………………………………………………..73<br />
Abb.41: Empfinden Wichtigkeit von BM bezüglich der Weiterentwicklung /<br />
Einbezug in BM-Prozess durch Arbeitgeber………………………………75<br />
Abb.42: Informationen über Rückmeldungen von Patientenbeschwerden /<br />
Eigeninitiative Fort-/Weiterbildungen……………………………………..76<br />
Abb.43: Informationen über Rückmeldungen von Patientenbeschwerden /<br />
Eigeninitiative Veränderungen am eigenen Therapieangebot……………..77<br />
Abb.44: Einbezug in Beschwerdebearbeitung durch Arbeitgeber /<br />
Eigeninitiative Veränderung am eigenen Therapieangebot………………..78<br />
Abb.45: Zusätzliche Arbeitsbelastung / Weiterleitung von<br />
Patientenbeschwerden nach BM-Richtlinien………………………………80<br />
Abb.46: Zusammenhang zusätzliche Arbeitsbelastung / Hinweis an Patienten<br />
auf schriftliches Einreichen der Beschwerde…….....……….…………….81<br />
101
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Abb.47: Berechtigte Patientenbeschwerden / Weiterleitung der Beschwerden……84<br />
Abb.48: Akzeptanzprobleme je nach Beschwerdeinhalt / Unterschiedliche<br />
Reaktion auf Beschwerde……………………………….…………………85<br />
Abb.49: Beschwerdeweiterleitung / Berufsjahre im Suchtbereich…………………86<br />
Abb.50: Weiterleitung von Patientenbeschwerden / Unterschiedliche Reaktion<br />
nach Therapiezeitpunkt………………………………………………….....88<br />
Abb.51: Einfluss Sichtweise Kunde oder Patient / Weiterleitung von<br />
Beschwerden…………………………………………………….…………89<br />
Abb.52: Einfluss durch suchtspezifisches Verhalten / Veränderter<br />
Beschwerdeumgang aufgrund suchtspezifischen Verhaltens……….……..91<br />
Abb.53: Reaktion in Abhängigkeit des Beschwerdetypus / Therapeutischer<br />
Umgang aufgrund des Beschwerdetypus………………………….………92<br />
Tabellen<br />
Tab.01: Das „5-Punkte-Programm“ des DRV……………………………………...11<br />
Tab.02: Merkmale der Struktur-,Prozess- und Ergebnisqualität……………………11<br />
Tab.03: Gegenüberstellung der Berufserfahrung insgesamt und Suchtbereich…….51<br />
Tab.04: Korrelation: Information über Patientenrückmeldungen /<br />
Weiterleitung von Beschwerden / Information über Veränderungen<br />
aufgrund von Beschwerden………………………………………………..71<br />
Tab.05: Korrelation: Weiterleitung von Beschwerden / Wahrnehmung von<br />
Veränderungen……………………………………………………………..73<br />
Tab.06: Korrelation: Eigeninitiative Veränderung am Therapieangebot /<br />
Information über Patientenrückmeldungen………………………………...78<br />
Tab.07: Korrelation Weiterleitung nach BM-Richtlinien / Zusätzliche<br />
Arbeitsbelastung / Hinweis auf schriftliches Einreichen der<br />
Beschwerde…80<br />
Tab.08: Kreuztabelle Häufigkeit der Weiterleitung nach Beschwerdeinhalt /<br />
Weiterleitung von Beschwerden…………………………………………...83<br />
Tab.09: Korrelation: Beschwerdetypen / Therapeutischer Umgang aufgrund<br />
des Beschwerdetypus………………………………………………………92<br />
102
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abb.<br />
Bez.<br />
BM<br />
bspw.<br />
bzw.<br />
ca.<br />
deQus<br />
d.h.<br />
etc.<br />
evtl.<br />
GKV-WSG<br />
i.d.R.<br />
inkl.<br />
i.e.S.<br />
i.w.S.<br />
Kap.<br />
KatHo Köln<br />
od.<br />
QM<br />
Tab.<br />
TN<br />
u.a.<br />
usw.<br />
VDR<br />
z.B.<br />
Abbildung<br />
Bezeichnung<br />
Beschwerdemanagement<br />
beispielsweise<br />
beziehungsweise<br />
circa<br />
Deutsche Gesellschaft für Qualitätsmanagement in<br />
der Suchttherapie e.V.<br />
das heißt<br />
et cetera<br />
eventuell<br />
Gesetzliche Krankenversicherung-<br />
Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />
in der Regel<br />
inklusive<br />
im eigentlichen Sinne<br />
im weitesten Sinne<br />
Kapitel<br />
<strong>Katholische</strong> <strong>Hochschule</strong> Köln<br />
oder<br />
Qualitätsmanagement<br />
Tabelle<br />
Teilnehmer<br />
unter anderem<br />
und so weiter<br />
Verband Deutscher Rentenversicherer<br />
zum Beispiel<br />
103
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Eigenständigkeitserklärung<br />
Ich erkläre, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur unter Benutzung<br />
der angegebenen Literatur und Hilfsmittel angefertigt habe. Sämtliche Entlehnungen<br />
und Anlehnungen sind unter Quellenangabe kenntlich gemacht. Die Arbeit hat in<br />
gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungsstelle vorgelegen.<br />
_____________________<br />
Ort, Datum<br />
______________________<br />
Unterschrift<br />
104
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Anhang<br />
A Unterlagen der Psychosozialen Klinik „St. Martin“<br />
A.1 D9 Beschwerdemanagement<br />
105
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
106
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
A.2 D9 Verbesserungsmanagement<br />
107
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
108
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
A.3 C4 Dokumentation und Statistik – Patientenbefragung<br />
109
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
110
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
A.4 Abschlussgespräch Klinikleitung<br />
111
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
A.5 Patientenzufriedenheitsbogen<br />
112
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
113
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
114
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
115
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
116
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
117
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
118
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
119
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
120
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
121
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
A.6 Lob & Kritik-Formular der Psychosozialen Klinik St. Martin<br />
122
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
A.7 Meldung – Verbesserungsmaßnahme aus Lob & Kritik-Formular<br />
123
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
A.8 Reparatur Auftrag / Erledigung<br />
124
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
A.9 Problemanzeige<br />
125
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
A.10 Protokoll Patientenrat<br />
126
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
A.11 Einverständniserklärung der Geschäftsleitung<br />
127
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
B Online-Umfrage<br />
B.1 Online-Umfrage / Fragebogen<br />
Fragen zur Person<br />
1) Geschlecht<br />
* männlich<br />
* weiblich<br />
2) Alter:<br />
* 20 - 30 Jahre<br />
* 31 - 40 Jahre<br />
* 41 - 50 Jahre<br />
* 51 und älter<br />
3) Studium / Ausbildung<br />
* Psychologie<br />
* Soziale Arbeit<br />
* Medizin<br />
* Sonstige therapeutische Ausbildung:<br />
4) Zusatzqualifikationen<br />
* Ja<br />
* Nein<br />
5) Wenn Sie mit "Ja" geantwortet haben, welche Zusatzqualifikation haben<br />
Sie? (Mehrere sind Antworten möglich.)<br />
* Verhaltenstherapie<br />
* psychoanalytische Therapie<br />
* Systemische Therapie<br />
* tiefenpsychologisch orientierte Therapie<br />
* Psychodrama<br />
* Gestalttherapie<br />
* Integrative Therapie<br />
* Personenzentrierte Therapie<br />
* Sonstiges:<br />
6) Berufserfahrung insgesamt<br />
* bis 5 Jahre<br />
* 6 - 10 Jahre<br />
* 11-20 Jahre<br />
* 21 - 30 Jahre<br />
* 31 Jahre und mehr<br />
128
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
7) Berufserfahrung im Suchtbereich<br />
* bis 5 Jahre<br />
* 6 - 10 Jahre<br />
* 11-20 Jahre<br />
* 21 - 30 Jahre<br />
* 31 Jahre und mehr<br />
8) Derzeitiges Arbeitsfeld innerhalb der Reha-Klinik<br />
* Bezugstherapie / Gruppentherapie<br />
* Sozialtherapie<br />
* Ergotherapie<br />
* Arbeitstherapie<br />
* Sporttherapie<br />
* Musiktherapie<br />
* Sonstiges:<br />
9) Welche Art der Abhängigkeit wird bei Ihnen behandelt?<br />
(Mehrere Antworten sind möglich.)<br />
* illegale Drogen<br />
* Alkohol<br />
* Medikamente<br />
* Cannabis<br />
* Sonstiges:<br />
10) Die Patienten sind<br />
* männlich<br />
* weiblich<br />
* beide Geschlechter<br />
Fragen zum Beschwerdemanagement<br />
11) Haben Sie innerhalb Ihrer Klinik ein Beschwerdemanagement bzw.<br />
Richtlinien bezüglich der Weitergabe und Bearbeitung von mündlich geäußerte<br />
Patientenbeschwerden?<br />
* Ja<br />
* Nein<br />
12) Haben Sie Informationen zum Umgang mit mündlichen Patientenbeschwerden<br />
in Ihrer Klinik erhalten bzw. haben Sie sich selbstständig Informationen<br />
eingeholt?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
129
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
13) Haben Sie jemals eine mündlich geäußerte Patientenbeschwerde nach Ihren<br />
klinikinternen Richtlinien schriftlich weitergeleitet?<br />
* Ja<br />
* Nein<br />
14) Stellt es für Sie eine zusätzliche Arbeitsbelastung dar, mündlich geäußerte<br />
Patientenbeschwerden unter klinikinternen bzw. Beschwerdemanagement-<br />
Richtlinien schriftlich weiterzuleiten?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
15) Weisen Sie Patienten bei einer mündlichen Beschwerde darauf hin, dass er<br />
die Beschwerde schriftlich mitteilen soll?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
16) Über was beschweren sich Patienten Ihrer Erfahrung nach am häufigsten?<br />
(Mehrere Antworten sind möglich.)<br />
* Essen<br />
* Klinikausstattung<br />
* Therapieangebot<br />
* Therapeuten / therapeutisches Team<br />
* Klinikregeln / Hausordnung<br />
* Therapieregeln<br />
* Verwaltung<br />
* Mitpatienten<br />
* Sonstiges:<br />
17) Welche Art von mündlich geäußerten Patientenbeschwerden leiten Sie<br />
unter klinikinternen bzw. BM-Richtlinien schriftlich weiter?<br />
(Mehrere Antworten sind möglich.)<br />
* Essen<br />
* Klinikausstattung<br />
* Therapieangebot<br />
* Therapeuten / therapeutisches Team<br />
* Klinikregeln / Hausordnung<br />
* Therapieregeln<br />
* Verwaltung<br />
* Mitpatienten<br />
* Keine<br />
* Sonstiges:<br />
130
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
18) Gibt es aus Ihrer Sicht berechtigte Beschwerden von Patienten?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
19) Welche Patientenbeschwerden sehen Sie in der Regel als berechtigt an?<br />
(Mehrere Antworten möglich.)<br />
* Essen<br />
* Klinikausstattung<br />
* Therapieangebot<br />
* Therapeuten / therapeutisches Team<br />
* Klinikregeln / Hausordnung<br />
* Therapieregeln<br />
* Verwaltung<br />
* Mitpatienten<br />
* Keine<br />
* Sonstiges:<br />
20) Empfinden Sie Beschwerdemanagement bzw. klinikinterne Richtlinien<br />
bezüglich des Umgangs mit Patientenbeschwerden wichtig in Bezug auf<br />
Ihre therapeutische Weiterentwicklung und die Weiterentwicklung<br />
des Therapieangebotes?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
21) Wenn ein Patient mit einer mündlichen Beschwerde an Sie herantritt,<br />
reflektieren und verändern Sie dann evtl. Ihr Therapieangebot?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
22) Werden Sie regelmäßig (z.B. einmal im Jahr) über Ergebnisse von<br />
Patientenzufriedenheitsbögen oder anderweitigen Rückmeldungen von<br />
Patienten informiert?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
131
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
23) Werden Sie in die Bearbeitung der Patientenbeschwerden mit einbezogen?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
24) Fühlen Sie sich ausreichend in die Bearbeitung der Patientenbeschwerden<br />
mit einbezogen?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
25) Wünschen Sie sich mehr Einbezug in die Bearbeitung von<br />
Patientenbeschwerden?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
26) Erhalten Sie von Ihrem Arbeitgeber Unterstützung bei der qualitativen<br />
Verbesserung der Therapie, z. B. in Form von internen und externen Fortoder<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
27) Haben Patientenbeschwerden dazu beigetragen, dass Sie eigeninitiativ<br />
eine Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme besucht haben?<br />
* Ja<br />
* Nein<br />
28) Haben Sie jemals in Folge von Patientenbeschwerden eigeninitiativ<br />
Veränderungen an Ihrem Therapieangebot vorgenommen?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
132
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
29) Werden Sie regelmäßig (z.B. einmal im Jahr) durch Ihren Arbeitgeber über<br />
Veränderungen/Optimierungen aufgrund von Patientenbeschwerden<br />
informiert?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
30) Haben Sie seit Einführung des Beschwerdemanagements bzw. durch<br />
Bearbeitung der Patientenbeschwerden Veränderungen/Verbesserungen/<br />
Entwicklungen innerhalb der Klinik bzw. des Therapieangebotes feststellen<br />
können?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
Fragen zum Umgang mit Patientenbeschwerden<br />
31) Wie sehen Sie den zu behandelnden Menschen in Ihrer Klinik während der<br />
Entwöhnungsbehandlung an?<br />
* als Kunde<br />
* als Patient<br />
32) Beeinflusst diese Sicht auf den suchtkranken Menschen Ihre Reaktion<br />
Bezüglich der schriftlichen Weiterleitung von mündlich<br />
geäußerten Beschwerden?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
33) Leiten Sie mündliche Beschwerden von PATIENTEN immer schriftlich<br />
weiter?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
34) Gibt es einen Zeitraum im Therapieverlauf, in dem es vermehrt zu<br />
mündlich geäußerten Patientenbeschwerden kommt?<br />
* ja<br />
* nein<br />
133
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
35) Wenn Sie mit "Ja" geantwortet haben, in welchem Zeitraum innerhalb der<br />
Therapie kommt es Ihrer Erfahrung nach vermehrt zu mündlichen<br />
Patientenbeschwerden?<br />
* im 1/3 der Therapie<br />
* im 2/3 der Therapie<br />
* im 3/3 der Therapie<br />
36) Reagieren Sie je nach Therapiezeitpunkt unterschiedlich auf die mündlich<br />
geäußerte Patientenbeschwerde?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
37) Zu welchem Therapiezeitpunkt leiten Sie mündlich geäußerte<br />
Patientenbeschwerden eher schriftlich weiter?<br />
* im 1/3 der Therapie<br />
* im 2/3 der Therapie<br />
* im 3/3 der Therapie<br />
38) Gibt es Patientenbeschwerden, bei denen Sie Akzeptanzprobleme haben?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
39) Welche Art von Patientenbeschwerde können Sie nicht gut akzeptieren?<br />
(Mehrere Antworten sind möglich.)<br />
* Essen<br />
* Klinikausstattung<br />
* Therapieangebot<br />
* Therapeuten / therapeutisches Team<br />
* Klinikregeln / Hausordnung<br />
* Therapieregeln<br />
* Verwaltung<br />
* Mitpatienten<br />
* Keine<br />
* Sonstiges:<br />
134
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
40) Stellen Sie bei sich fest, dass Ihre Reaktion auf mündliche Patienten-<br />
Beschwerden von der Art der jeweiligen Beschwerde abhängig ist?<br />
(z.B. unterschiedliche Reaktion auf eine Beschwerde über einen<br />
Kollegen, das Therapieangebot oder über das Essen.)<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
41) Sind Sie der Meinung, dass suchtspezifische Verhaltensweisen (wie bspw.<br />
Machtspiele oder Opferhaltung ) das Beschwerdeverhalten des Patienten<br />
beeinflussen?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
42) Gehen Sie dann aufgrund des suchtspezifischen Verhaltensmuster<br />
therapeutisch auf die Beschwerde ein und leiten diese nicht<br />
schriftlich im Rahmen des Beschwerdemanagement bzw. der<br />
klinikinternen Richtlinien weiter?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
43) Es gibt verschiedene Arten, wie Patienten mündliche Beschwerden<br />
vorbringen bzw. wie sie sich in dieser Situation verhalten können. Stellen<br />
Sie bei sich fest, dass Ihre Reaktion auf Patientenbeschwerden davon<br />
abhängig ist, was für ein "Beschwerdetyp" (bspw. ein Dauernörgler) der<br />
Patient ist?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
44) Gehen Sie dann in Abhängigkeit des Beschwerdetyps therapeutisch auf die<br />
Beschwerde ein und leiten diese dann nicht schriftlich im Rahmen des<br />
Beschwerdemanagement bzw. der klinikinternen Richtlinien weiter?<br />
* trifft voll zu<br />
* trifft zu<br />
* trifft teilweise zu<br />
* trifft kaum zu<br />
* trifft nicht zu<br />
135
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
B.2 Begleittext innerhalb der Online-Umfrage<br />
Beschwerdemanagement in Reha-Einrichtungen für suchtkranke Menschen –<br />
Umgang von Therapeuten mit mündlichen Patientenbeschwerden innerhalb der<br />
stationären Suchtentwöhnungsbehandlung<br />
Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege.<br />
Ich möchte mich zunächst einmal herzlich für Ihr Interesse und Ihre<br />
Teilnahmebereitschaft und dadurch für die Unterstützung meiner Masterarbeit<br />
bedanken.<br />
Ziel dieser Arbeit ist es, zu erfassen, wie Sie als therapeutische Kollegen mit<br />
mündlichen Patientenbeschwerden unter bestimmten Voraussetzungen umgehen und<br />
wie man diese Beschwerden im günstigsten Fall alltagstauglich bearbeiten und<br />
gewinnbringend im Rahmen der Qualitätssicherung verwenden kann. Hintergrund<br />
dieser Befragung ist meine eigene Erfahrung als Bezugstherapeutin. Viele<br />
Beschwerden werden von Patienten mündlich innerhalb der Therapiezeit geäußert,<br />
sodass so manche Beschwerde in den Wirren des Therapiealltages untergeht. Daher<br />
möchte ich in dieser Studie beispielsweise untersuchen, ob Unterscheidungen im<br />
Umgang mit einzelnen Beschwerden erfolgen oder welche möglichen<br />
Einflussfaktoren sich auf den Umgang mit mündlichen Beschwerden auswirken<br />
können.<br />
Im Folgenden werden Ihnen über drei Seiten zuerst (1) allgemeine Fragen zu Ihrer<br />
Person und Ihrer Klinik, dann (2) Fragen zum Beschwerdemanagement und danach<br />
(3) Fragen zum Umgang mit mündlich geäußerten Patientenbeschwerden zum<br />
Ankreuzen gestellt.<br />
Die Bearbeitung des Fragebogens wird ca. 15-20 Minuten in Anspruch nehmen. Die<br />
Online-Befragung erfolgt absolut anonym. Durch das Ausfüllen des Fragebogens<br />
können keinerlei Rückschlüsse zu Ihrer Person oder Ihrem Arbeitgeber gezogen<br />
werden. Die erhobenen Daten werden ausschließlich im Rahmen dieser Studie<br />
verwendet und unterliegen dem Datenschutz.<br />
136
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Aus Gründen der Einfachheit werde ich im folgenden Fragebogen die Bezeichnung<br />
„Patient“ und „Therapeut“ für männliche sowie weibliche Personen verwenden.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Beantwortung meines Fragebogens.<br />
Ich danke Ihnen nochmals, dass Sie sich die Zeit zur Beantwortung meines<br />
Fragebogens genommen haben.<br />
B.3 Email-Anschreiben an die Reha-Kliniken<br />
Sehr geehrte Damen und Herren.<br />
Sehr geehrte Therapeutinnen und Therapeuten.<br />
Mein Name ist <strong>Silke</strong> <strong>Brandenbusch</strong>. Ich habe an der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule in<br />
Freiburg / Breisgau Soziale Arbeit (BA) studiert. Derzeit absolviere ich<br />
nebenberuflich den Masterstudiengang in Suchthilfe mit der Zusatzausbildung zum<br />
Suchttherapeuten (VDR) an der <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> in Köln und schreibe<br />
meine Abschlussarbeit über das Thema “Beschwerdemanagement in Reha-<br />
Einrichtungen für suchtkranke Menschen – Umgang von Therapeuten mit<br />
mündlichen Patientenbeschwerden während einer stationären Sucht-<br />
Entwöhnungsbehandlung“.<br />
Bei dieser Masterarbeit möchte ich untersuchen, wie Therapeuten in Sucht-<br />
Entwöhnungseinrichtungen mit mündlich geäußerten Patientenbeschwerden unter<br />
Berücksichtigung bestimmter patienten- und arbeitgeberbezogenen Voraussetzungen<br />
und der persönlichen Einstellung zu diesen Voraussetzungen umgehen. Ich arbeite<br />
selbst als Bezugstherapeutin in der Psychosozialen Klinik „St. Martin“ in<br />
Euskirchen. Aus diesem Grund interessiere ich mich dafür, wie man die<br />
Informationen aus den Patientenbeschwerden am einfachsten und<br />
gewinnbringendsten auch zur Qualitätssicherung der Therapie nutzen kann.<br />
Mit dieser Email bitte ich Sie um Ihre Unterstützung.<br />
137
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Bitte folgen Sie dem Link bzw. leiten diesen an alle therapeutisch arbeitenden<br />
Mitarbeiter (Psychologen, Gruppentherapeuten, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten,<br />
Sporttherapeuten, usw.) Ihrer Klinik weiter. Sie gelangen über diesen Link dann zu<br />
dem Fragebogen.<br />
Die Befragung wird ca. 15-20 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen.<br />
https://www.umfrageonline.com/s/2f52806<br />
Die Befragung erfolgt absolut anonym und es können keinerlei Rückschlüsse auf<br />
Personen gezogen werden. Damit soll gewährleistet werden, dass Sie sich frei und<br />
unbefangen äußern können.<br />
Die erhobenen Daten werden ausschließlich im Rahmen der Studie verwendet und<br />
unterliegen dem Datenschutz.<br />
Wenn Sie an den Ergebnissen der Studie interessiert sind, bitte ich Sie, mich<br />
persönlich anzusprechen. Ich werde Ihnen selbstverständlich die Ergebnisse der<br />
Studie zukommen lassen.<br />
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Bemühungen und Ihre Teilnahmebereitschaft.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
<strong>Silke</strong> <strong>Brandenbusch</strong><br />
Soziale Arbeit (BA)<br />
Psychosoziale Klinik St. Martin<br />
Sternenstr. 1<br />
53881 Euskirchen<br />
Tel: 0176 / 98 55 84 83<br />
Email: fragebogen_2012@web.de<br />
138
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
B.4 Erinnerungsemail an die Reha-Kliniken<br />
Erinnerung an die Teilnahme an einer Online-Umfrage<br />
Sehr geehrte Damen und Herren.<br />
Sehr geehrte Therapeutinnen und Therapeuten.<br />
Vor ca. 3 Wochen bin ich mit der Bitte an Sie herangetreten, mich bei meiner<br />
Master-Thesis mit dem Thema „Beschwerdemanagement in Reha-Einrichtungen für<br />
suchtkranke Menschen – Umgang von Therapeuten mit mündlichen<br />
Patientenbeschwerden während einer stationären Suchtentwöhnungsbehandlung“ zu<br />
unterstützen.<br />
Ich möchte mich hiermit bei denen unter Ihnen bedanken, die mich mit Ihrer<br />
Teilnahme an der Umfrage unterstützt haben.<br />
Da aber eine ausreichende Fallzahl sehr wichtig für die Güte der Ergebnisse ist,<br />
möchte ich Sie bitten, falls Sie noch nicht an meiner Umfrage teilgenommen haben,<br />
sich die Zeit zu nehmen und sich an der Online-Befragung zu beteiligen.<br />
Die Online-Umfrage wird ca. 15-20 Minuten in Anspruch nehmen.<br />
Mit dieser Email möchte ich Sie nochmals um Ihre Unterstützung bitten, indem Sie<br />
diesem Link folgen oder diese Email an alle therapeutisch arbeitenden Mitarbeiter<br />
(Psychologen, Gruppentherapeuten, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten,<br />
Sporttherapeuten, usw.) Ihrer Klinik weiterleiten. Sie gelangen über diesen Link<br />
dann zu dem Fragebogen.<br />
https://www.umfrageonline.com/s/2f52806<br />
Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen und Ihre Bereitschaft, mich zu<br />
unterstützen.<br />
139
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Freundliche Grüße<br />
<strong>Silke</strong> <strong>Brandenbusch</strong><br />
Soziale Arbeit (BA)<br />
Psychosoziale Klinik St. Martin<br />
Sternenstr. 1<br />
53881 Euskirchen<br />
Tel: 0176 / 98 55 84 83<br />
Email: fragebogen_2012@web.de<br />
140
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
B.5 Emailadressen der Reha-Kliniken<br />
Name<br />
Kontaktdetails<br />
Bezirkskrankenhaus<br />
Kaufbeuren<br />
E-Mail: alfred.hecker@bkh-kaufbeuren.de<br />
LVR-Klinik Bedburg Hau E-Mail: rkbedburg-hau@lvr.de<br />
AHG Klinik Am Waldsee E-Mail: waldsee@ahg.de<br />
AHG Klinik Bad<br />
Berleburg<br />
E-Mail: bad-berleburg@ahg.de<br />
AHG Klinik Dormagen E-Mail: dormagen@ahg.de<br />
AHG Klinik Dormagen E-Mail: klinikdormagen@ahg.de<br />
AHG Klinik Hardberg E-Mail: hardberg@ahg.de<br />
AHG Klinik Lübeck E-Mail: holstein@ahg.de<br />
AHG Klinik Lübeck E-Mail: luebeck@ahg.de<br />
AHG Klinik Mecklenburg E-Mail: mecklenburg@ahg.de<br />
AHG Klinik Münchwies E-Mail: muenchwies@ahg.de<br />
AHG Klinik Richelsdorf E-Mail: richelsdorf@ahg.de<br />
AHG Klinik Römhild E-Mail: roemhild@ahg.de<br />
AHG Klinik Schweriner<br />
See<br />
E-Mail: schwerin@ahg.de<br />
AHG Klinik Schweriner<br />
See<br />
E-Mail: fkschwerin@ahg.de<br />
AHG Klinik Tönisstein E-Mail: toenisstein@ahg.de<br />
AHG Klinik<br />
Wigbertshöhe<br />
E-Mail: wigbertshoehe@ahg.de<br />
AHG Klinik<br />
Wilhelmsheim<br />
E-Mail: info@wilhelmsheim.de<br />
AHG Kliniken Daun E-Mail: altburg@ahg.de<br />
AHG Kliniken Daun -<br />
Rosenberg<br />
AHG Kliniken Daun -<br />
Thommener Höhe<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
rosenberg@ahg.de<br />
thommenerhoehe@ahg.de<br />
141
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Alexianer Krefeld GmbH E-Mail: info@alexianer-krefeld.de<br />
Ambulantes Zentrum<br />
Augsburg - Condrobs e.V.<br />
E-Mail: augsburg@condrobs.de<br />
AMeCaS E-Mail: info@ifas-goettingen.de<br />
Annenhofklinik E-Mail: info@annenhofklinik.de<br />
ASKLEPIOS<br />
Fachklinikum<br />
E-Mail: psychiatrie.brandenburg@asklepios.com<br />
ASKLEPIOS<br />
Fachklinikum<br />
E-Mail: k.pieper@asklepios.com<br />
Asklepios Fachklinikum<br />
Wiesen<br />
E-Mail: wiesen@asklepios.com<br />
Babarossa-Klinik GmbH<br />
@Co.KG<br />
E-Mail: info@barbarossa-klinik-kelbra.de<br />
Bernhard-Salzmann-<br />
Klinik<br />
E-Mail: Bernhard-Salzmann-Klinik@wkp-lwl.org<br />
Bezirksklinik Hochstadt E-Mail: info@bezirksklinik-hochstadt.de<br />
Bezirkskliniken Ansbach E-Mail: Haus.7@bezirkskliniken-mfr.de<br />
Bezirksklinikum<br />
Mainkofen<br />
E-Mail: t.rieder@mainkofen.de<br />
Bezirksklinikum<br />
Regensburg<br />
E-Mail: Erwin.Wagner@medbo.de<br />
Bezirkskrankenhaus<br />
Wöllershof<br />
E-Mail: info@medbo.de<br />
Blaukreuz-Zentrum<br />
gGmbH<br />
E-Mail: fachklinik@blaukreuzzentrum.de<br />
Burgenlandklinik / Bad<br />
Kösen<br />
E-Mail: burgenlandklinik@medinet-ag.de<br />
BWLV Friedrichshof E-Mail: z3.info@bw-lv.de<br />
Celenus Klinik Bad<br />
Herrenalb<br />
CHANGE Therapiehilfe<br />
e.V.<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
info@klinik-bad-herrenalb.de<br />
geschaeftstelle@therapiehilfe.de<br />
142
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Cleantime Drogenhilfe<br />
sofort<br />
E-Mail: info-cleantime@ludwigsmuehle.de<br />
COME IN! Hamburg E-Mail: come-in@therapiehilfe.de<br />
COME IN! Hamburg E-Mail: info@therapiehilfe.de<br />
Das Landhaus Wiesloch E-Mail: info@pzn-wiesloch.de<br />
Diakonie-Krankenhaus<br />
Harz GmbH<br />
E-Mail:<br />
info@diako-harz.de<br />
DO-Suchthilfe Haus<br />
Hohenlinden<br />
DO-Suchthilfezentrum<br />
Schloß Bornheim<br />
DÖNÜS<br />
Therapieeinrichtung<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
haus.hohenlinden@gmx.de<br />
pankraz.goebel@suchthilfeverbund.de<br />
doenues@mudra-online.de<br />
Die Pfalzburger -<br />
Suchttherapiezentrum des E-Mail: pfalzburger@tannenhof.de<br />
Tannenhof<br />
Dietrich-Bonhoeffer-<br />
Klinik<br />
E-Mail: dbk@diakonie-ol.de<br />
DO IT! Lübek E-Mail: monika-missy@therapiehilfe.de<br />
DO-Suchthilfe E-Mail: info@schlosspark-klinik.info<br />
Drogenhilfe Köln gGmbH E-Mail: aggerblick@drogenhilfe-koeln.de<br />
Drogentherapieeinrichtung<br />
Posthof<br />
E-Mail: posthof@netzwerk-nord-ost.de<br />
Entwöhnungseinrichtung<br />
im Altstadtzentrum<br />
E-Mail: info@altstadtzentrum.de<br />
Eschenberg-Wildpark-<br />
Klinik<br />
E-Mail: info@eschenberg-wildpark-klinik.de<br />
Evangelische<br />
Fachkliniken Heidehof E-Mail: info@fk-heidehof.de<br />
gGmbH<br />
Fachklinik "Im Deerth" E-Mail: mail@deerth.de<br />
143
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Fachklinik "Rusteberg" E-Mail: fachklinik-rusteberg@sit-online.de<br />
Fachklinik Alpenland DO-<br />
Suchthilfe<br />
E-Mail:<br />
info@fachklinik-alpenland.de<br />
Fachklinik Altenkirchen E-Mail: fachklinik-ak@t-online.de<br />
Fachklinik am Hils im<br />
Schloss Düsterntal<br />
E-Mail:<br />
klinik-am-hils@step-hannover.de<br />
Fachklinik Am Korstick<br />
Suchthilfeeinrichtung Die E-Mail: fachklinik.am.korstick@gbs-sozial.de<br />
Fähre<br />
Fachklinik Am<br />
Kyffhäuser / Querfurt<br />
E-Mail: info@fachklinik-am-kyffhaeuser.de<br />
Fachklinik Annabrunn E-Mail: fachklinik@annabrunn.de<br />
Fachklinik Bassum E-Mail: post@fachklinik-bassum.de<br />
Fachklinik Bokholt E-Mail: kontakt@fachklinik-bokholt.de<br />
Fachklinik Bokholt E-Mail: info@fachklinik-bokholt.de<br />
Fachklinik Bußmannshof E-Mail: info@bussmannshof.de<br />
Fachklinik Casum E-Mail: info@fachklinik-casum.de<br />
Fachklinik Curt-v.-<br />
Knobelsdorff-Haus<br />
E-Mail: info@curt-von-knobelsdorff-haus.de<br />
Fachklinik<br />
Donnersberghaus / E-Mail: donnersberghaus@evh-pfalz.de<br />
Kirchheimbolanden<br />
Fachklinik Drogenhilfe<br />
Tübingen<br />
E-Mail: fachklinik-tuebingen@bw-lv.de<br />
Fachklinik Eiterbach E-Mail: FKELeitung@awo-mannheim.de<br />
Fachklinik Eiterbach E-Mail: w.mindel@awo-mannheim.de<br />
Fachklinik Emsland E-Mail: fachklinik-emsland@caritas-os.de<br />
Fachklinik Emsland E-Mail: FachklinikEmsland@caritas-os.de<br />
Fachklinik Erlengrund /<br />
Salzgitter<br />
E-Mail:<br />
fachklinik@lukas-werk.de<br />
144
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Fachklinik Eußerthal E-Mail: lva-fachklinik-eusserthal@t-online.de<br />
Fachklinik Eußerthal E-Mail: info@fachklinik-eusserthal.de<br />
Fachklinik Extertal E-Mail: flassbeck@doexteral.de<br />
Fachklinik Fisch-Haus E-Mail: e.seiser@fischer-haus.de<br />
Fachklinik Flammersfeld /<br />
Rott<br />
E-Mail: info-flammersfeld@ludwigsmuehle.de<br />
Fachklinik Four Steps E-Mail: info@reha-foursteps.de<br />
Fachklinik Fredeburg E-Mail: info@fachklinik-fredeburg.de<br />
Fachklinik Fredeburg /<br />
Holthauser Mühle<br />
E-Mail: info@holthauser-muehle.de<br />
Fachklinik Freudenholm-<br />
info@fachklinik-freudenholmruhleben.de<br />
E-Mail:<br />
Ruhleben<br />
Fachklinik für<br />
Drogenabhängige Tessin<br />
E-Mail: schloss-tessin@t-online.de<br />
Fachklinik für Psychiatrie<br />
und Neurologie<br />
E-Mail: pflegedienst.st27@medbo.de<br />
Fachklinik Fürstenwald E-Mail: info@fachklinik-fuerstenwald.de<br />
Fachklinik Furth im Wald E-Mail: zentrale@fachklinik-furth.de<br />
Fachklinik Gristower<br />
Wiek<br />
E-Mail: greifswald-odebrecht@t-online.de<br />
Fachklinik Gut Zissendorf E-Mail:<br />
siegfried.pfankucheklemenz@zissendorf.de<br />
Fachklinik Gut Zissendorf E-Mail: info@zissendorf.de<br />
Fachklinik Hanosiusmühle E-Mail: info@fachklinik-hanosiusmuehle.de<br />
Fachklinik Haselbach E-Mail: info@fachklinik-haselbach.de<br />
Fachklinik Haus<br />
Möhringsburg<br />
E-Mail: moe@diakonie-klinikum-osl.de<br />
Fachklinik Haus Renchen E-Mail: Haus-Renchtal@blv-suchthilfe.de<br />
Fachklinik Haus Weitenau E-Mail: weitenau@bw-lv.de<br />
Fachklinik Haus Weitenau E-Mail: haus-weitenau@bw.lv.de<br />
145
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Fachklinik Haus<br />
Wiesengrund / FDS<br />
E-Mail:<br />
wiesengrund@bw-lv.de<br />
Fachklinik Hirtenstein E-Mail: info@hirtenstein.de<br />
Fachklinik Holte-Lastrup<br />
St.Josef-Stift / Lähden<br />
Fachklinik Horizont /<br />
Rees<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
verwaltung@fachklinik-holte.de<br />
mail@fachklinik-horizont.de<br />
Fachklinik Kamillushaus E-Mail: info@kamillushaus.de<br />
Fachklinik Klosterwald /<br />
Bad Klosterlausnitz<br />
E-Mail: info@fachklinik-klosterwald.de<br />
Fachklinik Landau E-Mail: fachklinik-landau@evh-pfalz.de<br />
Fachklinik Langenberg E-Mail: info@fachklinik-langenberg.de<br />
Fachklinik Lechbruck-<br />
Gründl<br />
E-Mail: info@fachklinik-lechbruck.de<br />
Fachklinik Legau E-Mail: fachklinik.legau@t-online.de<br />
Fachklinik Legau E-Mail: info@fachklinik-legau.de<br />
Fachklinik Liblar E-Mail: Fachklinik-Liblar@t-online.de<br />
Fachklinik Liblar E-Mail: info@fachklinik-liblar.de<br />
Fachklinik Ludwigsmühle E-Mail: info-ludwigsmuehle@ludwigsmuehle.de<br />
Fachklinik Mahlertshof E-Mail: gutt@fachklinik-mahlertshof.de<br />
Fachklinik Meckenheim E-Mail: wenke@vfg-bonn.de<br />
Fachklinik Mentis GmbH E-Mail: info@mentis-gmbh.de<br />
Fachklinik Nettetal E-Mail: fachklinik-nettetal@caritas-os.de<br />
Fachklinik Oerrel /<br />
Dedelstorf<br />
E-Mail: oerrel@haus-niedersachsen.de<br />
Fachklinik Oerrel /<br />
Dedelstorf<br />
E-Mail: info@haus-niedersachsen.de<br />
Fachklinik Oldenburger<br />
Land<br />
E-Mail: sucht@lk-ol-land.de<br />
Fachklinik Peterhof E-Mail: peterhof@diakoniewerk-duisburg.de<br />
Fachklinik Pfälzerwald E-Mail: fk-pfaelzerwald@evh-pfalz.de<br />
146
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Fachklinik Reddighausen E-Mail: reddighausen@vae-ev.de<br />
Fachklinik Römerhaus E-Mail: info@roemerhaus-fk.de<br />
Fachklinik Scheifeshütte /<br />
scheifeshuette@diakoniewerkduisburg.de<br />
E-Mail:<br />
Kempen<br />
Fachklinik Schielberg E-Mail: fachklinik-schielberg@bw-lv.de<br />
Fachklinik Schlehreut E-Mail: info@fachklinik-schlehreut.de<br />
Fachklinik Schloz / FDS E-Mail: schloz@bw-lv.de<br />
Fachklinik Schönau E-Mail: kontakt@fachklinik-schoenau.de<br />
Fachklinik Schoß<br />
Eicheldorf<br />
E-Mail: rsoto-loewenthal@drogenhilfe-tue.org<br />
Fachklinik St. Camillus E-Mail: awo@camillus-duisburg.de<br />
Fachklinik St. Camillus<br />
gGmbH<br />
Fachklinik St. Vitus<br />
GmbH<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
info@camillus-duisburg.de<br />
info@vitus-fachklinik.de<br />
Fachklinik St.Marienstift<br />
Dammer Berge GmbH / E-Mail: info@marienstift.de<br />
Neuenkirchen<br />
Fachklinik TAUWETTER E-Mail: tauwetter@skm-koeln.de<br />
Fachklinik Vielbach E-Mail: info@fachkrankenhaus-vielbach.de<br />
Fachklinik Villa Maria E-Mail: VillaMaria@Ludwigsmuehle.de<br />
Fachklinik Villa unter den<br />
Linden<br />
E-Mail: info@drogen-freies-leben.de<br />
Fachklinik Weibersbrunn E-Mail: fk.weibersbrunn@hephata.com<br />
Fachklinik Weihersmühle E-Mail: fachklinik@weihersmuehle.de<br />
Fachklinik Wilhelmsheim E-Mail: nuernberg@ahg.de<br />
Fachklinik Zur alten Post E-Mail: info@fachklinik-zur-alten-post.de<br />
Fachklinik Zur alten Post E-Mail: Zur.alten.Post@t-online.de<br />
Fachklinik zur<br />
medizinischen Rehabiltion<br />
E-Mail:<br />
fachklinik.hausunterberg@kcv-waf.de<br />
147
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Fachkliniken<br />
Nordfriesland gGmbH<br />
E-Mail: info@fklnf.de<br />
Fachkrankenhaus<br />
Hansenbarg / Hanstedt<br />
E-Mail: info.fkh@alida.de<br />
Fachkrankenhaus<br />
Höchsten<br />
E-Mail: willkommen-hoechsten@zieglersche.de<br />
Fachlinik und stationäre<br />
Jugendhilfe Böddiger E-Mail: info@boeddigerberg.de<br />
Berg<br />
Fliednerkrankenhaus-Haus<br />
Siloah<br />
E-Mail: info@krankenhaus.fliedner.de<br />
Fontana-Klinik / Bad<br />
Liebenwerda<br />
E-Mail: fontana-klinik@rhm-kliniken.de<br />
Fontane-Klinik Motzen /<br />
Mittelwalde<br />
E-Mail: info@fontane-klinik.de<br />
Frauenalb-Klinik E-Mail: Klaus.Kelsch@bezirkskliniken-mfr.de<br />
Friedrich-Petersen-Klinik E-Mail: info@friedrich-petersen-klinik.de<br />
Guttempler Fachklinik<br />
Schloss Mackenzell<br />
E-Mail: info@schloss-mackenzell.de<br />
HANSE-Klinikum<br />
Stralsund<br />
E-Mail: post@klinikum-hst.de<br />
Haus Burgwald E-Mail: info@haus-burgwald.de<br />
Haus Lenne E-Mail: hohengatow@haus-lenne.de<br />
Haus Schönbirken des<br />
Tannenhof<br />
Haus Spielwigge /<br />
Lüdenscheid<br />
HELIOS Kliniken<br />
Schwerin<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
haus.schoenbirken@tannenhof.de<br />
info@fachklinik-spielwigge.de<br />
postmaster@schwerin.helios-kliniken.de<br />
Hellweg-Klinik Bielefeld E-Mail: hkb-aufnahme@johanneswerk.de<br />
148
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Hellweg-Klinik<br />
Oerlinghausen<br />
Horizont Fachklinik Rees<br />
gGmbH<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
hellweg-kliniken@johanneswerk.de<br />
aufnahme@fachklinik-horizont.de<br />
IGB-Institut für<br />
Gesundheit und Bildung E-Mail: info@alte-flugschule.de<br />
e.V. "Alte Flugschule"<br />
Jugend hilft Jugend e.V. E-Mail: regine.ackermann@jhj.de<br />
Jump Fachklinik E-Mail: jump.sucht@t-online.de<br />
Kadesch gGmbH Herne E-Mail: jkd-kadesch@t-online.de<br />
Klinik "Schloß Falkenhof" E-Mail: falkenhof@caritas-bergstrasse.de<br />
Klinik am Kronsberg /<br />
Hannover<br />
E-Mail: kronsberg@step-hannover.de<br />
Klinik am Park / Bad<br />
Lippspringe<br />
E-Mail: info@medizinisches-zentrum.de<br />
Klinik am Park / Bad<br />
Lippspringe<br />
E-Mail: m.ennenbach@medizinisches-zentrum.de<br />
Klinik Am Waldsee E-Mail: bhassel@ahg.de<br />
Klinik Bad Blankenburg E-Mail: info@klinik-bad-blankenburg.de<br />
Klinik Brilon-Wald E-Mail: info@klinik-brilon-wald.de<br />
Klinik Eschenburg /<br />
Eschenburg<br />
Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie des<br />
Kinder- und Jugendalters<br />
Viersen<br />
Klinik für Suchttherapie<br />
am Klinikum Schloß<br />
Winnenden<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
info@klinik-eschenburg.de<br />
info-drogenabhaengigkeit@lvr.de<br />
klinik-fuer-suchttherapie@zfpwinnenden.de<br />
149
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
freyberg@uni-greifswald.d<br />
info@klinikinderploeck.de<br />
Klinik Neumühle E-Mail: stk@saaletalklinik-bad-neustadt.de<br />
Klinik Sonnenwende /<br />
Bad Dürkheim<br />
E-Mail:<br />
klinik-sonnenwende@rhm-kliniken.de<br />
Klinik Zissendorf GmbH E-Mail: Gut-Zissendorf@t-online.de<br />
Kliniken Wied E-Mail: patientenverwaltung@kliniken-wied.de<br />
Kliniken Wied E-Mail: bernd.bolz@kliniken-wied.de<br />
Klinikum Oberberg E-Mail: info@oberbergkliniken.de<br />
Klinikum Stuttgart E-Mail: wendepunkt@klinikum-stuttgart.de<br />
Kompass Drogenhilfe<br />
GmbH<br />
E-Mail:<br />
kompakt@kompass-augsburg.de<br />
Kompass Perspektive E-Mail: perspektive@kompass-augsburg.de<br />
Kompass-Hof E-Mail: hof@kompass-augsburg.de<br />
Kompass-Impuls E-Mail: impuls@kompass-augsburg.de<br />
Krankenhaus für<br />
Psychiatrie,<br />
Psychotherapie und<br />
psychosmoatische<br />
Medizin<br />
Kurzzeittherapie<br />
Hunoldstal<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
Klinik fürPsychiatrie u.<br />
Psychotherapie der Ernst-<br />
Moritz-Arndt Universität<br />
Klinik in der Plöck<br />
Heidelberg<br />
holger.muenzel@bezirkskrankenhauslohr.de<br />
hunoldstal@jj-ev.de<br />
Lebenszentrum Ebhausen E-Mail: Lebenszentrum@emk.de<br />
Life Challenge Fehmarn E-Mail: info@life-challenge.de<br />
Ludwigsmühle E-Mail: info@ludwigsmuehle.de<br />
Lukas-Werk Suchthilfe<br />
gGmbH<br />
E-Mail:<br />
fa-braunschweig@lukas-werk.de<br />
Luzin-Klinik E-Mail: info@luzin-klinik.de<br />
LVR-Klinik Viersen E-Mail: ralph.marqgraf@lvr.de<br />
150
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
LWL - Klinik Lengerich E-Mail: m.eichert@wk-lwl.org<br />
LWL Rehabilitation<br />
Iserlohn<br />
E-Mail: wolfgang.schneider@wkp-lwl.org<br />
LWL-Klinik - Fachklinik<br />
Stillenberg<br />
E-Mail:<br />
info@lwl-klinik-warstein.de<br />
LWL-Klinik - LWL-<br />
Rehabilitationszentrum E-Mail: wtruhrgebiet@wkp-lwl.org<br />
Ruhrgebiet<br />
LWL-Klinik - LWL-<br />
Rehabilitationszentrum E-Mail: irmgard.kurz@wkp-lwl.org<br />
Ruhrgebiet/Iserloh<br />
LWL-Klinik Hamm E-Mail: lwl-klinik.hamm@wkp-lwl.org<br />
LWL-Klinik Marsberg E-Mail: suchthilfe@wkp-lwl.org<br />
LWL-Klinik Münster E-Mail: wk-muenster@wkp-lwl.org<br />
LWL-Klinik Warstein E-Mail: ZMR@wkp-lwl.org<br />
LWL-Klinikum-Gütersloh E-Mail: westf.klinikgt@wkp-lwl.org<br />
LWL-<br />
Rehabilitationszentrum<br />
Ostwestfalen<br />
E-Mail:<br />
tilmann.magerkurth@wkp-lwl.org<br />
Magdalenenstift E-Mail: info@suchtfachklinik-magdalenenstift.de<br />
medinet-AG<br />
Rehabilitationsklinik "Alte<br />
Ölmühle"<br />
E-Mail:<br />
alte-oelmuehle@medinet-ag.de<br />
Neues Land E-Mail: Schorborn@neuesland.de<br />
Paracelsus-Berghofklinik /<br />
Bad Essen<br />
E-Mail: berghofklinik@paracelsus-kliniken.de<br />
PAUKE Reha GmbH E-Mail: info@pauke-reha.de<br />
PROWO I / Kerpen E-Mail: Ralf.Tillmann@prowo.de<br />
151
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Psychosomatische Klinik<br />
Bergisch Gladbach<br />
E-Mail: r.sharifzadeh@psk-bg.de<br />
Psychosoziale Klinik St.<br />
Martin<br />
E-Mail: sekretariat@klinik-st-martin.de<br />
Psychotherapeutische<br />
psychotherapeutische-klinik@rhmkliniken.de<br />
E-Mail:<br />
Klinik<br />
Reha-Einrichtung FDS E-Mail: info@reha-wiesengrund.de<br />
Reha-Klinik "Lindenhof" E-Mail: lindenhof@agj-freiburg.de<br />
Reha-Klinik Birkenbuck E-Mail: info@rehaklinik-birkenbuck.de<br />
Reha-Klinik Freiolsheim E-Mail: info@rehaklinik-freiolsheim.de<br />
Reha-Klinik Freiolsheim E-Mail: Rehaklinik-Freiolsheim@agj-freiburg.de<br />
Reha-Klinik Haidehof E-Mail: info@drogenklinik-moritzburg.de<br />
Reha-Klinik Pyramide E-Mail: pyramide@therapiehilfe-bremen.de<br />
Reha-Klinik St. Landelin<br />
Herbolzheim<br />
Rehabilitätionseinrichtung<br />
Schloß Börstingen<br />
Rehabilitationsklinik<br />
Serrahn<br />
Rehabilitationszentrum<br />
am Bussen<br />
Rehabiltationsklinik<br />
Glöcklehof<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
st.landelin@agj-freiburg.de<br />
info@reha-boerstingen.de<br />
info@rehaklinik-serrahn.de<br />
info@fachklinik-hohenrodt.de<br />
info@gloecklehof-klinik.de<br />
Release Fachklinik E-Mail: release@netzwerk-suchthilfe.org<br />
Rhein-Haardt-Klinik / Bad<br />
Dürkheim<br />
E-Mail:<br />
rhein-haardt-klinik@rhm-kliniken.de<br />
Saarland Heilstätten E-Mail: sekr.fkpa@ sb.shg-kliniken.de<br />
Sächsisches Krankenhaus<br />
für Psychiatrie und<br />
Neurologie Rodewisch<br />
E-Mail:<br />
aerztlicheleitung@skhro.sms.sachsen.de<br />
152
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Salus Klinik Castrop -<br />
Rauxel<br />
E-Mail: mail@salus-castrop-rauxel.de<br />
Salus Klinik Friedberg E-Mail: mail@salus-friedberg.de<br />
Salus Klinik<br />
Friedrichsdorf<br />
E-Mail: mail@salus-friedrichsdorf.de<br />
Salus Klinik<br />
Friedrichsdorf<br />
E-Mail: pr@salus-friedrichsdorf.de<br />
Salus Klinik Hürth E-Mail: mail@salus-huerth.de<br />
Salus Klinik Hürth E-Mail: info@salus-huerth.de<br />
Salus Klinik Lindow E-Mail: mail@salus-lindow.de<br />
Schloss Mackenzell E-Mail: m.tschesnok@schloss-mackenzell.de<br />
Schlosspark-Klinik<br />
Bergisch Gladbach<br />
E-Mail: nc-dosuch@netcologne.de<br />
Schwarzbachklinik /<br />
Ratingen<br />
E-Mail: ordenswerke@deutscher-orden.de<br />
Schwarzbachklinik DO-<br />
Suchthilfe<br />
E-Mail: schwarzbachklinik@do-suchthilfe.de<br />
SHG-Fachklinik Tiefental<br />
/ Saarbrücken<br />
E-Mail: s.neu@sb.shg-kliniken.de<br />
Siebenzwerge-Fachklinik<br />
für Drogenkrankheiten<br />
E-Mail: mail@siebenzwerge.info<br />
Soteria Klinik Leipzig E-Mail: gf@soteria-klinik-leipzig.de<br />
St. Joseph-Krankenhaus E-Mail: st.joseph-weissensee@alexius.de<br />
St.Alexius-Krankenhaus E-Mail: info@psychiatrie-neuss.de<br />
Steps - Therapiezentrum<br />
Bendestorf<br />
E-Mail: info@steps-hamburg.de<br />
Stiftung Waldmühle E-Mail: Kerstin.Weinhold@innere-mission-ffm.de<br />
STZ Hamburg E-Mail: tagesklinik.stz@martha-stiftung.de<br />
STZ<br />
SuchtTherapieZentrum<br />
Hamburg<br />
E-Mail:<br />
info.stz@martha-stiftung.de<br />
153
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Tannenhof Berlin-<br />
Brandenburg e.V.<br />
Tannenhof Berlin-<br />
Brandenburg e.V.<br />
Therapeutische<br />
Einrichtung Auf der<br />
Lenzwiese<br />
Therapeutische<br />
Einrichtung Eppstein<br />
Therapeutische<br />
Einrichtung Fachklinik<br />
"Wendepunkt"<br />
Therapeutische<br />
Gemeinschaft<br />
Dachtmissen<br />
Therapeutische<br />
Gemeinschaft<br />
Südergellersen<br />
Therapeutische<br />
Gemeinschaft<br />
Wilschenbruch<br />
Therapeutischer Hof<br />
Toppenstedt<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
tannenhof@tannenhof.de<br />
hoffmann@tannenhof.de<br />
lenzwiese@jj-ev.de<br />
eppstein@jj-ev.de<br />
wendepunkt@drogenhilfe-koeln.de<br />
dachtmissen@jugendhilfe-lueneburg.de<br />
suedergessersen@jugendhilfelueneburg.de<br />
wilschenbruch@jugendhilfe-lueneburg.de<br />
info@hof-toppenstedt.de<br />
Therapiedorf Villa Lilly E-Mail: villalilly@JJ-ev.de<br />
Therapiehilfe Bremen<br />
gGmbH<br />
Therapiehilfe e.V.<br />
Fachklinik "Peers Hoop"<br />
Therapiehof "Loxstedt-<br />
Düring"<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
Geschaeftsstelle@therapiehilfe-bremen.de<br />
peershoop@therapiehilfe.de<br />
therapiehof@therapiehilfe-bremen.de<br />
Therapiehof Sotterhausen E-Mail: info@therapie-hof.de<br />
154
Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
Therapiezentrum "Hausen<br />
im Tal"<br />
E-Mail: tzhit@t-online.de<br />
Therapiezentrum<br />
Aiglsdorf<br />
E-Mail: kerstin.heigl@propev.de<br />
Therapiezentrum Brückle E-Mail: verwaltung@therapiezentrum-brueckle.de<br />
Therapiezentrum Dießen E-Mail: tzb@brk-muenchen.de<br />
Therapiezentrum Grafrath E-Mail: therapiezentrum.grafrath@t-online.de<br />
Therapiezentrum<br />
Hohehorst<br />
E-Mail: info@hohehorst.de<br />
Therapiezentrum<br />
Münzesheim<br />
E-Mail: info@kraichtal-kliniken.de<br />
Therapiezentrum OPEN E-Mail: therapiezentrum-open@do-suchthilfe.de<br />
Therapiezentrum Ostberge E-Mail: Kiessling@ostberge.de<br />
Therapiezentrum<br />
Schaumberger Hof<br />
gGmbH<br />
Therapiezentrum<br />
Wolkerdorf<br />
Villa unter den Linden /<br />
Frankfurt<br />
Vivantes<br />
Entwöhnungstherapie<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
E-Mail:<br />
info@schaumbergerhof.de<br />
Therapiezentrum.Wolkersdorf@stadtmiss<br />
ion-nuernberg.de<br />
ordenswerke@deutscher-orden.de<br />
andreas.dieckmann@vivantes.de<br />
Westfälisches Institut für<br />
Kinder- und<br />
E-Mail: westf.institut.hamm@wkp-lwl.org<br />
Jugendpsychiatrie<br />
Wuhletal / Psychosoziales<br />
Zentrum<br />
E-Mail: post@wuhletal.de<br />
Würmtalklinik Gräfelfing E-Mail: Wuermtalklinik@gmx.de<br />
Zentrum I des Tannenhof E-Mail: zentrale@tannenhof.de<br />
Zieglersche Anstalten<br />
Ringgenhof<br />
E-Mail:<br />
suchtkrankenhilfe@zieglersche.de<br />
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