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Brandenbusch, Silke - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

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10. Postgradualer Masterstudiengang „Suchthilfe“, KatHO Köln<br />

„Beschwerdemanagement in Reha-<br />

Kliniken für suchtkranke Menschen“<br />

Eine Onlinebefragung zum Umgang von Therapeuten mit mündlich geäußerten<br />

Patientenbeschwerden innerhalb einer stationären Langzeittherapie<br />

Masterthesis<br />

Zum Abschluss an der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>,<br />

Abteilung Köln, Masterstudiengang Suchthilfe<br />

Master of Science in Addiction, Prevention and Treatment<br />

Vorgelegt von: <strong>Silke</strong> <strong>Brandenbusch</strong><br />

Matrikel-Nr.: 50 45 88<br />

Erstprüfer:<br />

Zweitprüfer:<br />

Andreas Hecht<br />

Prof. Dr. Michael Klein<br />

Eingereicht im September 2013


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Danksagung………………………………………………………………………….3<br />

Zusammenfassung…………………………………………………………………..4<br />

Einleitung…………………………………………………………………………….5<br />

1 Theoretische Grundlagen der Untersuchung…………………………………..9<br />

1.1 Qualitätsmanagement innerhalb der Psychotherapie…………………………9<br />

1.2 Was ist Beschwerdemanagement? .................................................................13<br />

1.3 Verschiedene Typen von Beschwerdeführern und Beschwerdearten………16<br />

1.4 Beschwerdemanagement am Beispiel der Psychosozialen<br />

Klinik „St. Martin“…...……………………………………………………...19<br />

1.5 Die Rolle des Therapeuten innerhalb des Beschwerdemanagements……….22<br />

1.5.1 Erwartungen aus Sicht der Klinik………………………………………23<br />

1.5.2 Erwartungen aus Sicht des Patienten…………………………………...24<br />

1.5.3 Erwartungen aus therapeutischer Sicht…………………………………25<br />

1.6 Die Rolle des Patienten innerhalb des Beschwerdemanagements……..……26<br />

1.6.1 Was bedeutet Patientenzufriedenheit innerhalb einer<br />

Psychotherapie?.......................................................................................26<br />

1.6.2 Abhängigkeitserkrankter Mensch innerhalb der Reha-Klinik<br />

Kunde oder Patient? ..........................................................................28<br />

1.7 Suchtspezifisches Verhalten als möglicher Einflussfaktor.……...………….31<br />

1.7.1 Besonderheit des Krankheitsbildes Sucht……………………………...31<br />

1.7.2 Beschweren als Machtkampf…………………………………………...33<br />

1.7.3 Beschweren als Folge der Übertragung………………………………...34<br />

1.7.4 Beschweren zur Ablenkung…………………………………………….35<br />

1.7.5 Beschwerden aufgrund einer Opfereinstellung…………………………36<br />

1.8 Schlussfolgerung für die Untersuchung……………………………………..37<br />

2 Hypothesen………………………………………………………………………37<br />

3 Methode der empirischen Untersuchung ……………………………………..39<br />

3.1 Forschungsdesign……………………………………………………………39<br />

3.2 Entwicklung des Fragebogens………………………………………………40<br />

3.3 Planung und Durchführung der Studie………………………………………41<br />

3.4 Datenanalyse………………………………………………………………...44<br />

1


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

4 Untersuchungsergebnisse……………………………………………………..48<br />

4.1 Einzelne Ergebnisse anhand des Fragebogens……………………………..48<br />

4.1.1 Daten zu den Therapeuten……………………………………………..48<br />

4.1.2 Ergebnisse zu Beschwerdemanagement……………………………….52<br />

4.1.3 Ergebnisse zum Umgang mit Patientenbeschwerden………………….62<br />

4.2 Ergebnisse und Diskussion anhand der Hypothesen……………………….70<br />

5 Schlussfolgerung aus der Untersuchung………………...……………………93<br />

Quellenverzeichnis…………………………………………………………………96<br />

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis…………………………………………...100<br />

Abkürzungsverzeichnis…………………………………………………………..103<br />

Eigenständigkeitserklärung……………………………………………………...104<br />

Anhang…………………………………………………………………………….105<br />

A Unterlagen der Psychosozialen Klinik „St. Martin“……………………..105<br />

A.1 D9 Beschwerdemanagement……………………………………………….105<br />

A.2 D9 Verbesserungsmanagement…………………………………………….107<br />

A.3 C4 Dokumentation und Statistik – Patientenbefragung……………………109<br />

A.4 Abschlussgespräch Klinikleitung…………………………………………..111<br />

A.5 Patientenzufriedenheitsbogen……………………………………………...112<br />

A.6 Lob & Kritik-Formular…………………………………………………….122<br />

A.7 Meldung – Verbesserungsmaßnahme aus Lob & Kritik-Formular………..123<br />

A.8 Reparatur Auftrag / Erledigung……………………………………………124<br />

A.9 Problemanzeige…………………………………………………………….125<br />

A.10 Protokoll Patientenrat / Klinikleitung……………………………………...126<br />

A.11 Einverständniserklärung der Geschäftsleitung…………………………….127<br />

B Online-Umfrage…………………………………………………………….128<br />

B.1 Online-Umfrage / Fragebogen……………………………………………..128<br />

B.2 Begleittext innerhalb der Online-Umfrage………………………………...136<br />

B.3 Email-Anschreiben an die Reha-Kliniken…………………………………137<br />

B.4 Erinnerungsemail an die Reha-Kliniken…………………………………...139<br />

B.5 Zusammenfassung Emailadressen nach Sucht-Info 2011………………….141<br />

2


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Danksagung<br />

An dieser Stelle möchte ich mich erst mal herzlich bei meinen beiden Dozenten<br />

Herrn Hecht und Herrn Prof. Dr. Klein für die Geduld und die gute Betreuung, die<br />

sie mir entgegengebracht haben, bedanken.<br />

Ein besonderer Dank gilt meinem Lebensgefährten Joachim, der mich in der Zeit des<br />

Studiums in absolut jeder Hinsicht unterstützt, begleitet und ertragen hat und meiner<br />

geliebten Mutter, die, von dort, wo sie gerade ist, mich dazu bewegt hat, mit Mut und<br />

Kraft immer weiter zu machen.<br />

Des Weiteren möchte ich mich bei meiner Familie und meinen Freunden, besonders<br />

meinen guten Freunden Ben, Daniela, Miriam, Katharina, Tanja und Kirsten<br />

bedanken, die mich durch gute themenbezogene Diskussionen, kritisches Gegenlesen<br />

und Nachfragen und anderweitiger Unterstützung immer wieder auf den Boden der<br />

Tatsachen zurück gebracht haben.<br />

Dank gilt auch meinen Arbeitskollegen, besonders Herrn Fuß und Frau Dr. Claßen,<br />

die immer ein offenes Ohr für meine Belange während des Studiums und vor allen<br />

Dingen während der Erstellung der Thesis hatten. Genauso auch ein Dankeschön für<br />

die Unterstützung durch die Patienten der Gruppe I, die mich überhaupt erst auf die<br />

konkrete Idee bezüglich des Themas gebracht und mich dann durch ihre Gedanken<br />

unterstützt haben. Zudem möchte ich dem Geschäftsführer der Psychosozialen Klinik<br />

„St. Martin“ Herrn Dörr danken, dass er mich während des Studiums als Arbeitgeber<br />

unterstützt hat und mir freundlicher Weise die Erlaubnis erteilte, die klinikinternen<br />

Unterlagen bezüglich Beschwerdemanagement zur Erstellung meiner Thesis nutzen<br />

zu dürfen.<br />

Ein weiterer besonderer Dank gilt vor allen Dingen den Therapeuten und<br />

Therapeutinnen, die mich durch ihre Bereitschaft zur Teilnahme an meiner Online-<br />

Befragung unterstützt und somit maßgeblich dazu beigetragen haben, dass ich meine<br />

Masterthesis überhaupt erstellen konnte.<br />

3


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Zusammenfassung<br />

Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik, wie therapeutisch arbeitende<br />

Mitarbeiter in Sucht-Reha-Kliniken mit mündlich geäußerten Patientenbeschwerden<br />

im Alltag umgehen. In dieser Studie wurde untersucht, welche Einflussfaktoren sich<br />

wie auf die Beschwerdeweiterleitung auswirken und daraus folgend, wie<br />

Beschwerden nutzbringend bearbeitet werden können. Auf dieser Grundlage wurde<br />

bei der theoretischen Informationserarbeitung das Augenmerk darauf gelegt, wie sich<br />

Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen entwickelt hat und auf was es im<br />

Besonderen bei Beschwerdemanagement ankommt. Des Weiteren wurden die<br />

verschiedenen Rollen der therapeutisch arbeitenden Mitarbeiter und der Patienten<br />

herausgearbeitet und inwieweit die verschiedenen Verhaltensweisen, die für das<br />

Krankheitsbild Sucht typisch sind, Einfluss auf die Weiterleitung von Beschwerden<br />

nehmen.<br />

Um möglichst viele Therapeuten zu erreichen, wurde die quantitative Methode des<br />

Fragebogens gewählt. Die Befragung wurde als Online-Umfrage über das Internet<br />

durchgeführt, indem 289 Reha-Kliniken in ganz Deutschland per Email<br />

angeschrieben wurden. Die Umfrage fand über einen Zeitraum von sechs Wochen<br />

statt und wurde anschließend mit dem Auswertungsprogramm SPSS für Windows<br />

ausgewertet. Insgesamt 112 Therapeuten beantworteten die Umfrage vollständig, die<br />

die Grundlage für die Studie bildeten.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten therapeutisch arbeitenden Mitarbeiter<br />

ausreichend von ihrem Arbeitgeber innerhalb des Beschwerdemanagement-Prozesses<br />

eingebunden sind und sich ausreichend informiert fühlen. Sie nehmen die<br />

Beschwerden als Anlass, ihr therapeutisches Angebot zu überdenken und zu<br />

optimieren. Sie sehen die Beschwerden als Chance für eine Weiterentwicklung an.<br />

Die meisten Beteiligten lassen sich nicht von unterschiedlichen Verhaltensweisen der<br />

Patienten beeinflussen, sondern versuchen, den Inhalt der Beschwerde von der<br />

individuellen Beschwerdevorbringung zu trennen und die Beschwerde von beiden<br />

Seiten zu betrachten.<br />

Ein auffällig großer Anteil der Studienteilnehmer gab jedoch an, dass sie die<br />

Weiterleitung von Beschwerden als zusätzliche Arbeitsbelastung ansehen. Dies lässt<br />

den Rückschluss zu, dass der Ablauf des Beschwerdemanagementprozesses<br />

innerhalb der einzelnen Reha-Kliniken weiterhin verbesserungswürdig ist.<br />

4


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Einleitung<br />

Während meines ersten Jahres als Bezugstherapeutin in der Psychosozialen Klinik<br />

„St. Martin“ klagte ein alkoholabhängiger Patient mit der Doppeldiagnose einer<br />

schizophrenen Psychose über Wochen immer wieder über Rückenschmerzen. Er<br />

vermutete, dass die Schmerzen von seiner Matratze kämen. Diese sei zu hart und er<br />

könne dadurch schlecht schlafen. Er thematisierte dies immer wieder auch während<br />

den Gruppenstunden. Ich nahm dies zum Anlass, mit ihm das Problem auf<br />

therapeutischer Ebene zu besprechen, um ihn zu beruhigen, bis das Problem gelöst<br />

sei. Er selbst sprach zudem gleichzeitig auch andere Kollegen der Hauswirtschaft<br />

oder der Hausmeisterei bezüglich eines Matratzenaustausches an und forderte<br />

derweil auch andere Gegenmaßnahmen. Durch mehrere Gespräche mit diesem<br />

Patienten weiß ich, was alles unternommen wurde, um eine Lösung für sein Problem<br />

zu finden. Daher befasste ich mich nicht weiter mit seinem Anliegen, sondern ging<br />

ausschließlich auf der therapeutischen Ebene auf sein Problem ein. Im Nachhinein<br />

stellte ich mir allerdings die Frage, wie jemand Außenstehendes alle Maßnahmen<br />

nachvollziehen kann, die unternommen wurden, um diesem Patienten zu helfen und<br />

sein spezielles Problem zu lösen? Sind meine therapeutischen Kollegen über<br />

einzuleitende Abläufe informiert und wissen sie, wo sie sich die jeweiligen<br />

Informationen einholen können?<br />

Wenn sich ein Patient in seiner subjektiven Wahrnehmung gestört fühlt, dann wird er<br />

im Rahmen seiner Therapie dazu angehalten, das Anliegen anzusprechen und seine<br />

Bedürfnisse und daraus entstehenden Gefühle ernst zu nehmen. In der Regel wird der<br />

Bezugstherapeut als „Problemlöser für alles“ oder der betroffene Therapeut<br />

angesprochen, damit das Problem behoben wird. Innerhalb des Therapie- und<br />

Klinikalltages gibt es allerdings Situationen, Regeln oder Abläufe, die nicht oder<br />

nicht so schnell geändert werden können und die der Patient erst mal akzeptieren<br />

muss. Trotzdem gibt es Beschwerden, die bei genauerer Betrachtung zur<br />

Verbesserung des jeweiligen Ablaufes oder Angebotes beitragen können. Durch die<br />

im Jahr 2012 durchgeführte Erstzertifizierung der Psychosozialen Klinik „St.<br />

Martin“ und der dadurch nötigen Auseinandersetzung mit den Inhalten von<br />

Qualitätsmanagement (QM) und Beschwerdemanagement (BM), stellte ich mir<br />

5


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

bewusst die Frage, wie meine therapeutisch arbeitenden Kollegen und ich bis dahin<br />

mit Patientenbeschwerden umgegangen sind und wie es sich in Zukunft aufgrund der<br />

Veränderungen / Optimierungen durch die BM-Maßnahmen entwickeln könnte. Es<br />

wurden inzwischen verschiedene Bücher auf dem marktwirtschaftlichen Sektor<br />

veröffentlicht, die einen guten und effektiven Umgang mit Beschwerden detailliert<br />

beschreiben (z.B. Stauss & Seidel, 2007). Diese Entwicklung macht auch innerhalb<br />

des Gesundheitswesens keinen Halt. Bellabarba & Kuch (2009) beschreiben, wie<br />

sich BM und ein guter Umgang mit Patientenbeschwerden in den verschiedenen<br />

Bereichen des Gesundheitswesens auswirkt und wie wichtig dies auch für die<br />

verschiedenen Institutionen ist, um konkurrenzfähig zu bleiben. Auch die<br />

verschiedenen Kostenträger wie z.B. die Deutsche Rentenversicherung oder die<br />

Krankenkassen schenken inzwischen Beschwerden von Patienten sehr große<br />

Beachtung, was sich wiederum auf die Patientenbelegung der jeweiligen Reha-Klinik<br />

auswirken kann. Aus Gründen der Qualitätsoptimierung und der Qualitätssicherung<br />

werden seit Jahren stichprobenartige Umfragen zur Patientenzufriedenheit<br />

durchgeführt (z.B. www.deutsche-rentenversicherung.de). Selbst innerhalb der<br />

einzelnen Kliniken werden im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />

Patientenzufriedenheitsumfragen durchgeführt, meist am Ende der Therapie (Anhang<br />

A.5: Patientenzufriedenheitsbogen „Klinik St. Martin“). Innerhalb der<br />

darauffolgenden intensiven Literatur- und Internetrecherche über<br />

Qualitätsmanagement im psychotherapeutischen und psychiatrischen<br />

Gesundheitsbereich, kam ich zu dem Schluss, dass es inzwischen etliche Studien<br />

bezüglich der Patientenzufriedenheit gibt, die die Behandlung betreffen oder die<br />

herausfinden möchten, was Patientenzufriedenheit bedeutet und wie sich diese im<br />

Patientenverhalten widerspiegelt (z.B. Wettach, 2005). Wie sich allerdings die<br />

praktische Umsetzung von Qualitätsmanagement und dadurch auch von<br />

Beschwerdemanagement gestaltet und wie die betroffenen Therapeuten damit<br />

umgehen, wurde nach meinem Stand der Recherche bisher nicht berücksichtigt.<br />

Aufgrund dessen ergibt sich folgende primär allgemeine Forschungsfrage:<br />

Wie gehen therapeutisch arbeitende Kollegen mit mündlich geäußerten<br />

Patientenbeschwerden um, die innerhalb deren<br />

Suchtentwöhnungsbehandlung geäußert werden?<br />

6


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Aufgrund dieser sehr weitreichenden Fragestellung ergeben sich für mich folgende<br />

zu erforschende Fragen:<br />

I. Werden mündliche Patientenbeschwerden von Suchtpatienten in die<br />

therapeutische Behandlung mit einbezogen sowie im Rahmen des<br />

Beschwerdemanagements berücksichtigt?<br />

II. Werden mündlich geäußerte Beschwerden auch unter der Voraussetzung von<br />

suchtspezifischen Verhaltenseigenschaften des Patienten innerhalb des<br />

Beschwerdemanagement berücksichtigt?<br />

III. Wie stehen die therapeutischen Kollegen mit ihrer Einstellung zu<br />

Patientenbeschwerden im Hinblick auf Qualitätssicherung bezüglich der<br />

Klinikabläufe und der Therapiegestaltung?<br />

IV. Geht der Therapeut mit mündlichen Patientenbeschwerden in Abhängigkeit von<br />

dem jeweiligen Beschwerdeinhalt unterschiedlich um?<br />

Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, wie Therapeuten im praktischen Klinikalltag<br />

mit mündlich geäußerten Beschwerden von suchtkranken Menschen während einer<br />

stationären Entwöhnungsbehandlung umgehen. Dabei möchte ich bestimmte<br />

patienten- und arbeitgeberbezogene Voraussetzungen und die persönliche<br />

Einstellung der Therapeuten zu BM mit einbeziehen. Daraus ergeben sich weitere<br />

Untersuchungsziele:<br />

Wirken sich suchtspezifische Verhaltensweisen, der Beschwerdeinhalt oder<br />

die Beschwerdeart auf den Umgang mit Patientenbeschwerden durch den<br />

Therapeuten aus?<br />

Gibt es Beeinflussungsmöglichkeiten durch den Arbeitgeber im Hinblick auf<br />

den Umgang mit Patientenbeschwerden im Rahmen des QM?<br />

Wie zeigt sich die Bereitschaft von Therapeuten Patientenbeschwerden<br />

bezüglich des QM zu berücksichtigen, insbesondere bei der Umsetzung<br />

innerhalb des BM?<br />

Wirkt sich der Therapiezeitpunkt des Patienten auf die Weiterleitung der<br />

Beschwerde aus?<br />

In den folgenden Kapiteln werde ich auf den theoretischen Hintergrund für die<br />

Untersuchung eingehen. Diese umfassen eine Einführung in Qualitätsmanagement<br />

7


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

(Kap.1.1) und widmen sich dann den verschiedenen Aspekten des<br />

Beschwerdemanagements (Kap.1.2 – Kap.1.4), den Rollenanteilen des Therapeuten<br />

(Kap.1.5) und des Patienten (Kap.1.6) innerhalb des Beschwerdemanagements und<br />

dem möglichen Einfluss von suchtspezifischen Verhaltensweisen auf das<br />

Beschwerdeverhalten (Kap.1.7). Des Weiteren folgt eine persönliche<br />

Schlussfolgerung (Kap.1.8) in Bezug auf die durchgeführte Untersuchung. In Kapitel<br />

2 werden die für die Untersuchung relevanten Hypothesen vorgestellt. Das<br />

darauffolgende Kapitel 3 beschäftigt sich dann mit der von mir verwandten Methode<br />

und Vorgehensweise bei der Untersuchung. Die Untersuchungsergebnisse werden<br />

dann in Kapitel 4 erläutert und diskutiert, um danach eine Schlussfolgerung (Kap.5)<br />

aus der gesamten Studie ziehen zu können.<br />

Zur vereinfachten Leseweise werde ich alle weiblichen sowie männlichen<br />

suchtkranken Menschen innerhalb einer Reha-Klinik als „Patienten“ bezeichnen und<br />

für alle weiblichen sowie männlichen Therapeuten die männliche Form verwenden.<br />

Zudem werde ich für alle therapeutisch arbeitenden Kollegen (Psychologen,<br />

Suchttherapeuten, Ergotherapeuten, Sporttherapeuten, usw.) den allgemeinen Begriff<br />

des „Therapeuten“ verwenden.<br />

8


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

1 Theoretische Grundlagen der Untersuchung<br />

Zu Beginn wird inhaltlich erläutert, was Qualitätsmanagement innerhalb der<br />

psychotherapeutischen Praxis im Suchtbereich bedeutet. Beschwerdemanagement<br />

stellt hierbei einen kleinen Teil in diesem großen Komplex dar und wird in dem dann<br />

folgenden Kapiteln genauer behandelt.<br />

1.1 Qualitätsmanagement innerhalb der Psychotherapie<br />

In Deutschland wurde im Gesundheitsbereich das Thema Qualitätsmanagement mit<br />

der Einführung im SGB IX im Jahre 2001 aktuell. Es erschien die gesetzliche<br />

Vorgabe im §20, Abs. 2 SGB IX, die besagt: „Die Erbringer von Leistungen stellen<br />

ein Qualitätsmanagement sicher, das durch zielgerichtete und systematische<br />

Verfahren und Maßnahmen die Qualität der Versorgung gewährleistet und<br />

kontinuierlich verbessert. […]“ (www.sozialgesetzbuch-sgb.de). Aufgrund des im<br />

April 2007 in Kraft getretenen Gesetzes zur Stärkung des Wettbewerbs in der<br />

Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG), wird den Suchthilfeeinrichtungen<br />

empfohlen, ein zertifiziertes Qualitätsmanagement-System einzurichten, da zukünftig<br />

die Zertifizierung eine Zusatzvoraussetzung für eine weitere Belegung durch die<br />

Kostenträger sein wird (Koch, Winkler, Toepler & Beutel, 2006).<br />

Beutel (2003, S.76-78) orientiert sich an den Grundsätzen der Deutschen<br />

Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Suchttherapie e.V. (deQus) und<br />

beschreibt ein gutes Qualitätsmanagement als<br />

patientenorientiert,<br />

mitarbeiterorientiert,<br />

ressourcenorientiert,<br />

ökonomisch,<br />

transparent,<br />

entwicklungsorientiert und<br />

es muss die Qualität erkennbar und spürbar verbessern.<br />

Die Ziele für gute Qualität entwickeln sich weiter aus den Anforderungen, die der<br />

Kunde an die Dienstleistung, an das Produkt oder an die Einrichtung stellt.<br />

Sie stellen den SOLL-Zustand dar. Diese Ziele sollen für die Einrichtung<br />

9


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

realistisch zu erreichen sein,<br />

eine Herausforderung darstellen,<br />

konkret formuliert sein,<br />

mit konkreten Zielerreichungskriterien hinterlegt und<br />

mit den Beteiligten kommuniziert und von diesen akzeptiert sein<br />

(Reimer et al., 2007).<br />

Die Umsetzung des Qualitätsmanagements innerhalb der Suchttherapie wird durch<br />

eine externe und interne Qualitätssicherung gewährleistet. Zur externen<br />

Qualitätssicherung tragen der Gesetzgeber und die Kostenträger z.B. durch die<br />

Vorgabe von Richtlinien oder Standards bei. Der Verband Deutscher<br />

Rentenversicherer (VDR) hat beispielsweise im Jahre 2000 ein umfassendes „5-<br />

Punkte-Programm“ zur Qualitätssicherung entwickelt. Zu den einzelnen<br />

Programmpunkten zählt<br />

das Klinikkonzept,<br />

die Patiententherapiepläne,<br />

das Qualitätsscreening,<br />

die Patientenbefragungen und<br />

der Qualitätszirkel.<br />

Dieses Qualitätsprogramm dient dem VDR zum besseren Vergleich von Kliniken<br />

und zur Förderung des Wettbewerbs bei der Entwicklung einer besseren<br />

Therapiequalität. Tabelle 01 erläutert im konkreten, welche Inhalte unter die<br />

einzelnen Programmpunkte fallen (Brünger/Löschmann/Koch 1997, S. 308ff;<br />

Buschmann-Steinhage 1997, S. 33ff; Müller-Fahrnow/Spyry 1995, S. 85f; Schliehe<br />

1994, S. 745ff in Tielking, 2000, S.102).<br />

Die interne Qualitätssicherung liegt bei der Einrichtung selbst. Zur besseren<br />

Überprüfung und Beurteilung der Qualität können die verschiedenen Bereiche der<br />

Kliniken nochmals in drei verschiedene Qualitätsebenen unterteilt werden:<br />

Auf der strukturellen Ebene wird die Ausstattung der Klinik überprüft.<br />

Auf der Prozessebene wird nach der Verhältnismäßigkeit zwischen dem<br />

Einsatz der Ressourcen und der Zielerreichung überprüft.<br />

10


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Auf der Ergebnisebene wird das Ergebnis unter Berücksichtigung der<br />

Zufriedenheit der verschiedenen Leistungsempfänger, des<br />

Behandlungsergebnisses oder der finanziellen Ergebnisse beurteilt<br />

(Bellabarba & Kuch, 2009, S.10). Zur besseren Übersicht stellt Tabelle 02 die drei<br />

unterschiedlichen Qualitätsebenen und deren Merkmale in den verschiedenen<br />

Bereichen der Einrichtung nochmal genauer dar (Härter, Linster & Stieglitz, 2003,<br />

S.24-26).<br />

Tab.01: Das „5-Punkte-Programm“ des VDR<br />

Programmpunkt<br />

Inhalt des Programmpunktes<br />

1: Klinikkonzept Informationen zu den Indikationen, den Behandlungszielen<br />

und den diagnostischen und therapeutischen Leistungen.<br />

2: Patiententherapiepläne Regelmäßige und detaillierte Dokumentation der<br />

Behandlungs- und Therapieziele<br />

3: Qualitätsscreening Darstellung und Bewertung der Regelhaftigkeit der<br />

Behandlung und der erreichten Therapieziele im Einzelfall<br />

4: Patientenbefragung Auswertung von klinikbezogenen Patienten-befragungen und<br />

Ableitungen von Konsequenzen bzw. Beseitigung<br />

erkennbarer Probleme<br />

5: Qualitätszirkel Klinikinterne und -externe Diskussion der Ergebnisse aus<br />

dem Qualitäts-Screening und den Patientenbefragungen<br />

Tab.02: Merkmale der Struktur-,Prozess- und Ergebnisqualität<br />

Art der Qualität Merkmale<br />

Strukturqualität Gesundheitspolitische Ressourcen<br />

Organisatorischen Ressourcen<br />

Finanziellen Ressourcen<br />

Baulich-räumlichen Ressourcen<br />

Apparativen Ressourcen<br />

Personellen Ressourcen<br />

Prozessqualität Diagnostische Maßnahmen<br />

Therapeutisch-rehabilitative Maßnahmen<br />

Beratende Maßnahmen<br />

Ergebnisqualität Zeigt den Unterschied zwischen SOLL- und IST-Zustand auf<br />

11


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Des Weiteren werden innerhalb des QM externe von internen Kunden unterschieden,<br />

auf die eine Einrichtungen eingehen muss. Unter externen Kunden werden Patienten<br />

und Angehörige, Kosten- und Leistungsträger sowie die sogenannten Vor- und<br />

Nachbehandler im stationären sowie ambulanten Sektor verstanden. Die internen<br />

Kunden einer Einrichtung sind die Mitarbeiter, die Abteilungen untereinander,<br />

Vorgesetzte, Träger der Einrichtung, usw. (Laufer, 2003, S.20). Anders als beim<br />

marktwirtschaftlichen Sektor, bei dem der Kunde die Qualität beurteilt und auch<br />

gleichzeitig die Kosten für die Dienstleistung übernimmt, tritt im Gesundheitsbereich<br />

das Problem auf, dass zwischen Kostenträger (z.B. Deutsche Rentenversicherung<br />

oder Krankenkassen), Leistungserbringer (z.B. die zuständige Einrichtung) und<br />

Leistungsadressat (Patient) eine Dreieckskonstellation vorliegt. Der Kostenträger<br />

muss sich über die Qualität der erbrachten Leistungen bei dem Leistungsadressaten<br />

erkundigen und sich auf dessen Mitwirkung verlassen. Die<br />

Patientenzufriedenheitserhebungen dienen somit als Kontrollfunktion über die<br />

erbrachten Leistungen, auch in Hinblick auf die vermehrten Sparmaßnahmen<br />

vonseiten der Kostenträger, um die Aufrechterhaltung der Qualität gewährleisten zu<br />

können (Wettach, 2005, S.5). Dementsprechend sind allerdings die<br />

Veränderungsmöglichkeiten des Patienten als Leistungsadressat durch sich<br />

beschweren eingeschränkt, da er sich an den Kostenträger wenden muss, um Druck<br />

auf den Leistungserbringer ausüben zu können (Michel, 2002, S.6-7). In Kapitel<br />

1.6.2 wird dieses Thema nochmal ausführlicher behandelt.<br />

In den folgenden Kapiteln wird konkret erläutert, was Beschwerdemanagement im<br />

Einzelnen bedeutet und wie der Beschwerdeablauf in der Theorie beschrieben wird<br />

(Kap.1.2), welche Beschwerdetypen und –arten es gibt (Kap.1.3), und wie sich dieser<br />

Beschwerdeablauf am konkreten Beispiel der Psychosozialen Klinik „St. Martin“<br />

gestalten kann (Kap.1.4).<br />

Zur Vereinfachung der Schreib- und Leseweise werden Patienten als<br />

Beschwerdeführer genannt. Hierbei sind aber alle internen und externen Kunden<br />

einer Sucht-Reha-Klinik gemeint.<br />

12


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

1.2 Was ist Beschwerdemanagement?<br />

Unter Beschwerdemanagement werden alle Maßnahmen betreffend der Planung, der<br />

Durchführung und der Kontrolle verstanden, die ein Unternehmen im<br />

Zusammenhang mit Kundenbeschwerden ergreift (Cerwinka & Schranz, 2009, S.17).<br />

Die zentralen Ziele beziehen sich auf die Verbesserung bzw. die Sicherstellung der<br />

Zufriedenheit des Kunden, das Erkennen und beheben von Schwachstellen innerhalb<br />

der Einrichtung und dadurch der Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit (Cerwinka &<br />

Schranz, 2009, S.18). Beschwerden werden inzwischen als Chance gesehen, um ein<br />

Unternehmen weiterzuentwickeln und sind inzwischen zu einem sehr wichtigen<br />

Baustein im Rahmen des Qualitätsmanagements geworden.<br />

Wird der Begriff „Beschwerdemanagement“ in „Beschwerde“ und „Management“<br />

geteilt, versteht Schöber (1997) unter „Beschwerde“ eine Äußerung der<br />

Unzufriedenheit mit dem Zweck, auf ein kritikwürdiges Verhalten aufmerksam zu<br />

machen, um als Folge eine Veränderung oder Lösung dessen herbeizuführen<br />

(Schöber, 1997 in Cerwinka & Schranz, 2009, S.17). Eine Beschwerde ist eine Folge<br />

einer subjektiv wahrgenommenen Diskrepanz zwischen erwarteter und erlebter<br />

Dienstleistung und enthält Informationen über wahrgenommene Qualitätsprobleme.<br />

Beschwerden weisen präzise Problembeschreibungen und dadurch oftmals auch<br />

schon Lösungsvorschläge auf. Man erhält daher wertvollere Hinweise bezüglich der<br />

Problemlösung als durch Patientenzufriedenheitsbefragungen (Stauss & Seidel, 2007,<br />

S.38-39). Zufriedenheitsbefragungen konzentrieren sich eher auf bestimmte<br />

Merkmale einer Einrichtung und geben daher nur ein unvollständiges Bild der<br />

jeweiligen Patientenzufriedenheit wieder (Stauss & Seidel, 2007, S.61).<br />

Unter Management wird die Verwaltung, die Organisation oder die Betreuung einer<br />

Tätigkeit verstanden (www.duden.de). Werden beide Begriffe wieder<br />

zusammengeführt, bedeutet Beschwerdemanagement die Verwaltung, die<br />

Organisation oder die Betreuung von nicht erfüllten oder enttäuschten Vorstellungen<br />

oder Erwartungen eines Kunden.<br />

Der Beschwerdemanagement-Prozess wird nochmals in direktes und indirektes BM<br />

unterteilt. Das direkte BM wird mit unmittelbarem Kundenkontakt in Verbindung<br />

13


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

gebracht und beinhaltet die Beschwerdestimulierung, die Beschwerdeannahme, die<br />

Beschwerdebearbeitung und die Beschwerdereaktion.<br />

Unter das indirekte BM fallen alle Maßnahmen, die nicht mit dem Kunden in<br />

unmittelbarer Verbindung stehen, wie die Beschwerdeauswertung, das<br />

Beschwerdecontrolling, das Beschwerdereporting und die Beschwerdeinformationsnutzung.<br />

Direkter Beschwerdemanagementprozess<br />

Beschwerdestimmulierung<br />

Beschwerdeannahme<br />

Beschwerdebearbeitung<br />

Beschwerdereaktion<br />

Beschwerdeauswertung<br />

Beschwerdemanagementcontrolling<br />

Beschwerdereporting<br />

Beschwerdeinformationsnutzung<br />

Indirekter Beschwerdemanagementprozess<br />

(Stauss & Seidel, 2007, S.82, Abb.4.2)<br />

1) Der direkte Beschwerdemanagementprozess<br />

Dieser umfasst alle Aufgaben, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem<br />

Kunden stehen. Darunter fallen:<br />

Die Beschwerdestimulierung Der Kunde wird motiviert, seine<br />

Unzufriedenheit vorzutragen. Es sind die Kontaktstellen oder die<br />

Kontaktpunkte für den Kunden, an die er sich zum Beschweren wenden bzw.<br />

die Beschwerde abgeben kann. Diese sollen für den Beschwerdeführer leicht<br />

zugänglich sein.<br />

Die Beschwerdeannahme Der Beschwerdeeingang soll von Beginn an gut<br />

organisiert sein. Durch aktives Zuhören und Erfragen werden alle relevanten<br />

Informationen des Kunden erfasst und dokumentiert. Die Sicht des Kunden<br />

steht immer im Vordergrund.<br />

Die Beschwerdebearbeitung Hierbei wird die Rückmeldung des Kunden<br />

überprüft und nach Lösungen gesucht. Jeder Beschwerdebogen soll zügig<br />

weitergeleitet und bearbeitet werden.<br />

14


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Die Reaktion auf die Beschwerde Durch Rückmeldung über den Prozess<br />

an den Kunden und auch an den Mitarbeiter wird die Lösung des Anliegens<br />

transparent gemacht.<br />

(Stauss & Seidel, 2007, S.83-85)<br />

Innerhalb des direkten Beschwerdemanagementprozesses trägt jeder Mitarbeiter<br />

eine Mitverantwortung. Es gehört für jeden Mitarbeiter zu den Pflichten, die<br />

jeweiligen Beschwerden der Kunden bzw. Patienten ernst zu nehmen und<br />

dementsprechend zu handeln. Nur durch motivierte Mitarbeiter kann ein gutes<br />

Beschwerdemanagement und daraus resultierend ein gutes Qualitätsmanagement<br />

in die Tat umgesetzt werden (Nübling & Schmidt, 1998, S.54).<br />

2) Der indirekte Beschwerdemanagementprozess<br />

Dieser beschäftigt sich mit der Lösung bzw. Umsetzung der Beschwerde<br />

innerhalb des Unternehmens. Der Kunde ist hierbei nicht involviert. Unter diesen<br />

Punkt fallen:<br />

Die Beschwerdeauswertung In regelmäßigen Abständen sollen die<br />

situativen Beschwerdedaten qualitativ sowie quantitativ ausgewertet werden.<br />

Quantitativ bedeutet, dass der Umfang und die Verteilung des<br />

Beschwerdeaufkommens analysiert werden, während bei der qualitativen<br />

Erfassung eine systematische Ursachenanalyse betrieben wird. Es folgt zur<br />

Evaluation ein Vergleich des Soll-Ist-Zustandes.<br />

Das Beschwerdecontrolling Dieser Bereich wird nochmals in drei<br />

Bereiche unterteilt: das Evidenz-Controlling, das Aufgaben-Controlling und<br />

das Kosten-Nutzen-Controlling. Innerhalb des Evidenz-Controllings wird<br />

überprüft, ob das BM überhaupt die Möglichkeiten hat, das gesamte Ausmaß<br />

der Kundenunzufriedenheit zu erfassen und aufzudecken. Dies beinhaltet zum<br />

Einen die nicht artikulierten Beschwerden und zum Anderen die artikulierten,<br />

aber nicht erfassten Beschwerden.<br />

Das Aufgaben-Controlling ist für die Überwachung und Erfüllung der BM-<br />

Aufgaben zuständig. In diesen Aufgabenbereich fallen die<br />

Beschwerdestimulierung, die Beschwerdeannahme, die darauffolgende<br />

Reaktion und Bearbeitung sowie die Beschwerdeauswertung.<br />

15


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Das Kosten-Nutzen-Controlling beurteilt, inwieweit die Wirtschaftlichkeit<br />

des BM und dessen Beitrag zur Qualitätssicherung für das Unternehmen oder<br />

die Einrichtung nützlich sind.<br />

Alle drei Teilbereiche dienen der Steuerung und Überwachung des gesamten<br />

BM-Bereiches.<br />

Das Beschwerdereporting Über das Beschwerdereporting werden alle<br />

Informationen aus der Beschwerdeauswertung und des Beschwerde-<br />

Controllings in bestimmten Zeitintervallen an die Zielgruppen weitergeleitet,<br />

die für die jeweiligen Beschwerden zuständig sind.<br />

Die Beschwerdeinformationsnutzung Damit eine aktive Nutzung der<br />

erfassten Beschwerdeinformationen gewährleistet werden kann, werden<br />

spezifische Maßnahmen und Instrumente entwickelt wie beispielsweise<br />

Techniken zur Entwicklung von Problemlösungen oder die Nutzung des<br />

Ideenpotentials des Beschwerdeführers.<br />

(Stauss & Seidel, 2007, S.85-87)<br />

Dieser Teil des Beschwerdemanagementprozesses betrifft nur Mitarbeiter eines<br />

Unternehmens bzw. einer Einrichtung, die in den jeweiligen Teilbereichen tätig sind.<br />

1.3 Verschiedene Typen von Beschwerdeführern und<br />

Beschwerdearten<br />

Jeder Mensch hat seine eigene Art und Weise, wie er Anliegen bzw. Beschwerden<br />

vorbringt. Trotz dieser Individualität können nach Stauss & Seidel (2007) bestimmte<br />

Merkmale besonderen Gruppen von Beschwerdeführern zugeordnet werden. Zum<br />

Einen gibt es den Wiederhol- und Mehrfach-Beschwerdeführer. Der Wiederhol-<br />

Beschwerdeführer kennzeichnet sich dadurch aus, dass er sich über das gleiche<br />

Problem innerhalb eines kurzen Zeitraumes mehrmals beschwert. Die Beziehung zu<br />

dem Beschwerdeführer ist hochgefährdet, da dieser in seiner subjektiven<br />

Wahrnehmung dieses Problem immer wieder empfindet, er aber gleichzeitig keine<br />

Verbesserung erlebt. Zu dieser Kategorie von Beschwerdeführern wird auch der<br />

Mehrfach-Beschwerer gezählt. Dieser beschwert sich allerdings innerhalb eines<br />

kurzen Zeitraumes über unterschiedliche Probleme (Stauss & Seidel, 2007, S.229-<br />

230).<br />

16


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Zum Anderen gibt es noch die Kategorie des Nörglers oder des Querulanten. Beide<br />

zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich über Dinge beschweren, für die es keinen<br />

nachvollziehbaren Grund gibt. Der Querulant neigt dazu, z.B. Probleme zu erfinden,<br />

diese zu dramatisieren oder sogar zu verfälschen oder aber auch massivste<br />

Drohungen auszusprechen (z.B. Einschalten eines Rechtsanwaltes, Beschwerde bei<br />

dem Kostenträger, usw.). Einen Nörgler erkennt man daran, dass auch die<br />

geringfügigsten Dinge zum Anlass genommen werden, um sich umfangreich zu<br />

beschweren. Sie übertragen ein marginales Problem auf das (gesamte)<br />

Leistungsangebot oder verhindern eine Verbesserung des Problems, indem sie immer<br />

wieder Einwände gegenüber den Lösungsvorschlägen vorbringen (Stauss & Seidel,<br />

2007, S.230-232).<br />

Innerhalb einer stationären Rehabilitationseinrichtung treten viele verschiedene<br />

Arten von Beschwerden auf. Die Inhalte der Beschwerden reichen vom Essen, über<br />

das Therapieangebot, über die Klinikeinrichtung, über Mitpatienten, etc.. Aus Sicht<br />

des BM ist jede Beschwerde eines Kunden berechtigt und muss überprüft werden.<br />

Stauss & Seidel (2007, S.232-237) unterteilen die Beschwerden in weitere<br />

Kategorien von Beschwerdearten:<br />

1. Streubeschwerden<br />

Der Beschwerdeführer wendet sich hierbei mit dem gleichen Problem an<br />

unterschiedliche Ansprechpartner. Mögliche Ursachen für Streubeschwerden<br />

könnten zum Einen darauf zurückgeführt werden, dass der Beschwerdeführer<br />

in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit der Reaktion auf seine<br />

Beschwerde gemacht hat. Zum Anderen könnte er auch bezwecken, dass die<br />

Geschäftsleitung von seinem Problem erfährt, um dem Ganzen mehr<br />

Nachdruck zu verleihen. Bei Streubeschwerden ist es wichtig, diese zu<br />

identifizieren. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Beschwerde mehrmals<br />

und von den jeweiligen angesprochenen Mitarbeitern unterschiedlich<br />

bearbeitet wird.<br />

2. Beschwerden an die Geschäftsleitung<br />

Beschwerden, die direkt an die Geschäftsleitung herangetragen werden,<br />

können zwei verschiedene Gründe haben. Zum Einen weiß der<br />

Beschwerdeführer nicht, an wen er sich sonst innerhalb des Unternehmens<br />

mit seinem Anliegen wenden soll. Er hegt damit die Hoffnung, dass dadurch<br />

17


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

seine Beschwerde auf alle Fälle bearbeitet oder zumindest an die richtige<br />

Stelle weiter geleitet wird.<br />

Ein anderer Grund könnte sein, dass der Beschwerdeführer persönlich auf ein<br />

gravierendes Problem aufmerksam machen möchte oder bis dato mit der<br />

Beschwerdeabwicklung an einer anderen Stelle unzufrieden war. Er erhofft<br />

sich somit mehr Nachdruck bei der Lösung seines Problems.<br />

3. Beschwerden über Mitarbeiter<br />

Wenn es zu Beschwerden über einzelne Mitarbeiter kommt, kann dies auch<br />

wieder verschiedene Ursachen haben. Eine mögliche Ursache besteht im<br />

Vorliegen eines wirklichen Fehlverhaltens durch den Mitarbeiter. In diesem<br />

Fall sollte der betroffene Mitarbeiter ein klärendes Gespräch mit dem<br />

Beschwerdeführer führen, um eine weitere Zusammenarbeit gewährleisten zu<br />

können. Einrichtungsintern sollte mit dem jeweiligen Mitarbeiter eine<br />

mögliche bessere Verhaltensform erörtert werden.<br />

Liegt das Fehlverhalten nach Überprüfung der Beschwerde eindeutig auf<br />

Seiten des Beschwerdeführers, sollte der Vorgesetzte des Mitarbeiters ein<br />

klärendes Gespräch mit dem verärgerten Beschwerdeführer suchen. Hierbei<br />

kann er dann erläutern und begründen, warum der Mitarbeiter richtig<br />

gehandelt hat und auch in Zukunft so handeln wird.<br />

Die dritte Möglichkeit einer Beschwerde über einen Mitarbeiter kann im<br />

zwischenmenschlichen Bereich zwischen Kunde und Mitarbeiter liegen. In<br />

diesem Fall sollte über einen Wechsel des Mitarbeiters innerhalb der<br />

Kundenbetreuung nachgedacht werden, um eine Verbesserung der<br />

Kundenbeziehung zum Unternehmen wieder herzustellen.<br />

4. Mit Beschwerden verbundene Drohungen<br />

Die häufigsten Androhungen von Konsequenzen, die von einem<br />

Beschwerdeführer ausgesprochen werden, sind der Abbruch der<br />

Geschäftsbeziehung oder die Einleitung von rechtlichen oder<br />

medienwirksamen Schritten. Ursache hierfür können sein, dass der<br />

Beschwerdeführer mehr Nachdruck in seine Beschwerde legen möchte, er bis<br />

dato das Gefühl hatte, in seiner Beschwerde nicht ernst genommen zu werden<br />

und / oder weil man ihm nicht weiterhelfen würde.<br />

18


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

1.4 Beschwerdemanagement am Beispiel der Psychosozialen<br />

Klinik „St. Martin“<br />

Anhand des Beispiels der Psychosoziale Klinik „St. Martin“ wird mit freundlicher<br />

Genehmigung der Geschäftsleitung (siehe Anhang A.11), die praktische Umsetzung<br />

von BM verdeutlicht. Die Klinik wurde im Jahr 2012 erstmalig zertifiziert. In diesem<br />

Zusammenhang wurde im Vorfeld ein Qualitätsmanagement mit Unterstützung der<br />

deQus aufgebaut. Die Klinik hat sich Möglichkeiten erarbeitet, um auf verschiedenen<br />

Wegen Informationen über Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit der Patienten zu<br />

erhalten und diese zu bearbeiten. Es wurden unterschiedliche Formulare entwickelt,<br />

die vom Patienten selbst ausgefüllt werden können und / oder zur Beschwerdefesthaltung<br />

durch den aufnehmenden Mitarbeiter, damit eine unter gleichen<br />

Bedingungen stattfindende Bearbeitung erfolgen kann. Eine genaue Beschreibung<br />

der Abläufe findet jeder Mitarbeiter im sogenannten QM-Handbuch, in welchem die<br />

einzelnen Prozesse bezüglich des Beschwerdemanagements, des<br />

Verbesserungsmanagements und des Management bezüglich der Verfahrensweise<br />

bei der Dokumentation und Statistik der Patientenbefragung festgelegt sind. Jeder<br />

einzelne Prozess hat seine eigene Zielfestlegung. Die Ziele des BM beziehen sich<br />

nach dem QM-Handbuch „D9 Beschwerdemanagement“ beispielsweise konkret auf<br />

die Patientenunzufriedenheit,<br />

die Verbesserung der Patientenzufriedenheit,<br />

mehr Offenheit gegenüber Beschwerden,<br />

die Schwachstellen und die Offenlegung von Risiken und<br />

das Erfassen von Patientenbedürfnissen.<br />

(siehe Anhang A.1). Zusätzlich zu der schriftlichen Beschreibung des<br />

Prozessablaufes wird anhand einer Grafik bildlich aufgeführt, wie der Prozess genau<br />

ablaufen soll. Auch innerhalb des Prozesses „Verbesserungsmanagement“ besteht<br />

das Ziel in der Verbesserung der Patientenzufriedenheit und der Behebung von<br />

Schwach- und Risikostellen (siehe Anhang A.2). Bei der Prozessbeschreibung<br />

hinsichtlich der Verfahrensweise bei der Dokumentation und Statistik der<br />

Patientenbefragung, soll sichergestellt werden, dass stets valide und reliable<br />

Ergebnisse vorliegen und eine strukturierte Erhebung und Auswertung gewährleistet<br />

wird (siehe Anhang A.3).<br />

19


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Innerhalb der einzelnen Prozessbeschreibungen wird immer genau festgelegt,<br />

auf was sich die Ziele beziehen,<br />

für welche Personen dieser Prozess Gültigkeit hat,<br />

wann der Prozess in Gang kommt bzw. wer der Prozessauslöser ist,<br />

wo Schnittstellen mit anderen Prozessen bestehen,<br />

wie bewertet wird,<br />

wer der/die verantwortliche Person für den Prozess ist und<br />

welche Dokumente in dem Prozess benutzt werden müssen.<br />

Wie schon zu Beginn erwähnt, hat die Klinik „St. Martin“ verschiedene<br />

Möglichkeiten entwickelt, die allgemeine Patientenzufriedenheit zu erfassen und auf<br />

Beschwerden verschiedenster Form einzugehen. Zur Erfassung der allgemeinen<br />

Zufriedenheit des Patienten wird am Ende der Behandlungszeit ein<br />

Patientenzufriedenheitsbogen ausgeteilt (siehe Anhang A.5). Dieser Fragebogen<br />

besteht aus verschiedenen Fragen, welche die Einrichtung, die Behandlung und das<br />

Behandlungsergebnis betreffen. In Bezug auf die Einrichtung geht es in dem<br />

Fragebogen um die Ausstattung, die Atmosphäre innerhalb der Klinik und das Essen.<br />

In einem weiteren Frageblock wird der Patient über seine Zufriedenheit während der<br />

Behandlung mit der medizinischen Abteilung innerhalb der Klinik und der<br />

medizinischen Versorgung durch externe Einrichtungen, der Psychotherapie, den<br />

arbeitsbezogenen Maßnahmen und weiterer therapeutischer Angebote, wie die Sportund<br />

Bewegungstherapie oder die Entspannungstherapie befragt. Zudem kommen<br />

Fragen hinsichtlich des allgemeinen Therapieablaufes hinzu und wie der Patient die<br />

Vorbereitung auf die Zeit nach der Behandlung beurteilt. Im nächsten Punkt wird die<br />

persönliche Einschätzung des Behandlungserfolges und wie der Patient mit den<br />

Behandlungsergebnissen zufrieden ist, abgefragt. Zu guter Letzt hat der Patient die<br />

Möglichkeit, eine persönliche Anmerkung mit eigenen Worten mitzuteilen.<br />

Eine weitere Möglichkeit der Beschwerdemitteilung besteht über das Lob & Kritik-<br />

Formular (siehe Anhang A.6). Dieses kann von Patienten, Angehörigen, Betreuern<br />

oder Mitarbeitern ausgefüllt werden. Auf diesem Formular hat der Beschwerdeführer<br />

die Gelegenheit, sich bezüglich der Medizin, der Therapie, der Küche /<br />

20


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Hauswirtschaft, der Sauberkeit oder Sonstigem zu äußern und einen<br />

Verbesserungsvorschlag mitzuteilen. Der Beschwerende kann Angaben machen, ob<br />

und wie man ihn für eine gewünschte Rückmeldung über das Ergebnis bezüglich<br />

seines Anliegens erreichen kann. Das Formular soll danach in den sogenannten<br />

Kummerkasten eingeworfen werden, der mindestens einmal wöchentlich von der<br />

Klinikleitung geleert wird. Daraufhin werden über das Formular „Lob und Kritik –<br />

Verbesserungsmaßnahme“ der Beschwerdeeingang, der Beschwerdeempfänger und<br />

die Verbesserungsmaßnahmen festgehalten (siehe Anhang A.7).<br />

Innerhalb des Abschlussgespräches mit der Klinikleitung hat jeder Patient die<br />

Möglichkeit, nochmals seine Meinung zu äußern. Er wird innerhalb des Gespräches<br />

explizit nach seinem Therapieergebnis gefragt und was ihm dabei genau geholfen<br />

hat. In diesem Zusammenhang kann er die Gelegenheit wahrnehmen, gleichzeitig<br />

Anregungen zu Verbesserungen mitzuteilen (siehe Anhang A.4).<br />

An einem festen Termin einmal in der Woche haben die Klinikleitung und die<br />

Patienten die Gelegenheit innerhalb des Patientenrates Anliegen bzw. Beschwerden<br />

vorzubringen. Dieser Rat setzt sich aus der Klinikleitung und den<br />

Bezugsgruppensprechern oder deren Stellvertretern zusammen, die alle drei Wochen<br />

neu gewählt werden. Der Inhalt des Patientenrates wird in einem Protokoll-Formular<br />

festgehalten (siehe Anhang A.10). Innerhalb dieses Rahmens können Patienten sowie<br />

auch die Klinikleitung gesammelte Anliegen oder Beschwerden vorbringen und es<br />

werden gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.<br />

Wird eine Beschwerde einem Mitarbeiter mündlich entgegen gebracht, soll der<br />

Mitarbeiter über das Formular „Problemanzeige“ festhalten, wann er die Beschwerde<br />

mitgeteilt bekommen hat, ob und welche Sofortmaßnahmen er unternommen hat,<br />

wann die Beschwerde an die zuständige Person weitergeleitet wurde, wie die<br />

weiterführenden Maßnahmen aussehen und bis wann diese erledigt sein sollen (siehe<br />

Anhang A.9).<br />

Gibt es eine Beschwerde aufgrund eines technischen Mangels innerhalb des Hauses,<br />

welchen es zu reparieren gilt, wird ein Reparatur-Auftragsformular mit den Angaben,<br />

21


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

was repariert werden muss, wem der Reparaturauftrag zugesprochen wird (interne<br />

Arbeitstherapie / Hausmeister, Marienhospital Euskirchen oder an eine externe<br />

Firma) und wann der Reparaturauftrag erledigt sein soll, ausgefüllt (siehe Anhang<br />

A.8).<br />

Innerhalb der Klinik laufen zeitlich verschiedene Auswertungsbesprechungen ab. Für<br />

kurzfristige Handlungs- oder Investitionsmaßnahmen treffen sich die ärztliche<br />

Leitung und der leitende Sozialarbeiter einmal wöchentlich zur Besprechung.<br />

Danach findet einmal monatlich ein Meeting mit dem Geschäftsführer der Klinik „St.<br />

Martin“ / Marien-Hospital Euskirchen statt, um über die Möglichkeit der finanziellen<br />

Umsetzung zu sprechen.<br />

Die Auswertung der Abschlussgespräche und der Patientenfragebögen findet einmal<br />

im Jahr statt. Die ärztliche Leitung und der leitende Sozialarbeiter der Klinik „St.<br />

Martin“ treffen sich gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Klinik „St. Martin“ /<br />

Marien-Hospital Euskirchen, um die allgemeinen positiven sowie negativen<br />

Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr zu diskutieren. Daraufhin werden Ziele<br />

und Handlungsmaßnahmen für das nächste Jahr festgelegt und eingeleitet. Im<br />

Rahmen von Teamsitzungen werden die Mitarbeiter über die aktuellen<br />

Auswertungsergebnisse in Kenntnis gesetzt und erläutert, wie sich die weiteren<br />

Zielvereinbarungen gestalten.<br />

1.5 Die Rolle des Therapeuten innerhalb des<br />

Beschwerdemanagements<br />

Der therapeutisch arbeitende Mitarbeiter steckt in dem Dilemma, dass er drei<br />

verschiedenen Erwartungshaltungen gerecht werden muss. Dabei geht es um<br />

Erwartungen und Vorstellungen vonseiten des Arbeitgebers, des Patienten und seiner<br />

persönlichen Einstellung. Er steht jeden Tag vor der Herausforderung, diesen<br />

Balanceakt zwischen den drei Erwartungshaltungen zu erreichen, obwohl die<br />

Ansprüche der verschiedenen Beteiligten im Grunde recht ähnlich sind und auch alle<br />

zu dem gleichen Ergebnis führen sollen: nämlich zur Lösung der Beschwerde. Auf<br />

diese drei Erwartungshaltungen wird nachfolgend näher eingegangen.<br />

22


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

1.5.1 Erwartungen aus Sicht der Klinik<br />

Die Basis für ein gutes Beschwerdemanagement aus Sicht der Klinik liegt darin, dass<br />

sich alle Mitarbeiter aktiv an diesem Prozess beteiligen und alle Beschwerden von<br />

Patienten sowie von internen und externen Kundengruppen ernstgenommen werden<br />

(Bellabarba & Kuch, 2009, S.83). Nach den allgemeinen Richtlinien im Umgang mit<br />

Beschwerden soll jeder einzelne Therapeut Beschwerden gegenüber offen eingestellt<br />

und über die weitere Vorgehensweise im Rahmen des BM informiert sein, damit er<br />

Beschwerden entgegennehmen und weiterleiten und / oder selbst eigeninitiativ<br />

Sofortmaßnahmen einleiten kann. Dem Patienten gegenüber hat der therapeutisch<br />

arbeitende Mitarbeiter empathisch und verständnisvoll entgegenzutreten. Bis zur<br />

genaueren Überprüfung hat der Patient in seinem Anliegen recht und soll ernst<br />

genommen werden. Der Therapeut hat hierbei die Aufgabe, die Situation zu<br />

beschwichtigen und den Patienten in den Beschwerdevorgang mit einzubeziehen, in<br />

dem er ihn beispielsweise zu Lösungsvorschlägen motiviert (Stauss & Seidel, 2007,<br />

S.485-492). Somit wird eine erhöhte Bindungsbereitschaft des Patienten, aber vor<br />

allen Dingen auch der anderen externen Kundengruppen gewährleistet (Bellabarba &<br />

Kuch, 2009, S.83)<br />

Bezugnehmend auf das Beispiel der Klinik „St. Martin“ wurden die Erwartungen an<br />

die einzelnen Mitarbeiter bezüglich des Umganges mit Beschwerden während eines<br />

persönlichen Gespräches mit dem leitenden Sozialarbeiter und der ärztlichen Leitung<br />

sogar noch weiter intensiviert und konkretisiert genannt. Beide Vorgesetzten teilten<br />

mir mit, dass der jeweilige Mitarbeiter das Beschwerdeanliegen entweder zeitnah<br />

weiterzugeben oder eine Sofortmaßnahme selbständig einzuleiten hat. Der<br />

Mitarbeiter soll den Patienten des Weiteren über die jeweiligen Abläufe über<br />

Beschwerdemöglichkeiten informieren können. Inhaltliche Beschwerden sollen bei<br />

Unsicherheit in die therapeutischen Teambesprechungen dienstags oder donnerstags<br />

eingebracht werden, um dann mit dem Team gemeinsam die Wichtigkeit und die<br />

eventuelle Reaktion auf die Beschwerde besprechen zu können. Jede einzelne<br />

Beschwerde soll zudem auch immer unter dem Aspekt betrachtet werden, welchen<br />

„Schaden“ die Beschwerde bezüglich des Klinikrufes bei anderen vor- und<br />

nachbehandelnden Einrichtungen, wie beispielsweise Suchtberatungsstellen,<br />

Gesundheitsämtern oder den jeweiligen Kostenträgern, anrichten können. Jeder<br />

23


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Mitarbeiter soll mit der Zeit die Fähigkeit der Differenzierung zwischen den<br />

einzelnen Beschwerdeinhalten entwickeln, um über die Wichtigkeit entscheiden zu<br />

können, ob eine Beschwerde therapeutisch, über das Beschwerdemanagement oder<br />

beides genutzt werden soll. Wenn es zu Beschwerden bezüglich der therapeutischen<br />

Arbeit kommt, soll der jeweilige Mitarbeiter diese Kritik für die eigene<br />

Weiterentwicklung nutzen. Es wird ein routinierter und professioneller Umgang mit<br />

Beschwerden gewünscht, d.h. Beschwerden sollen objektiv angesehen und nicht<br />

persönlich genommen werden. In diesem Rahmen können Intervisionen stattfinden,<br />

um die Mitarbeiter im Beschwerdeumgang zu schulen und um damit mehr Sicherheit<br />

im Umgang zu gewährleisten. Jeder Mitarbeiter sollte ein Repertoire an<br />

Verhaltensreaktionen auf Patientenbeschwerden verinnerlicht haben.<br />

1.5.2 Erwartungen aus Sicht des Patienten<br />

Für einen Menschen, in diesem Fall einen Patienten, stellt die Beschwerde ein<br />

subjektiv empfundenes Problem dar, dass er durch Dritte behoben haben möchte.<br />

Wenn sich ein Patient über eine Sache beschwert, besteht sein Hauptziel darin, dass<br />

sich die negative Situation für ihn zum Positiven verändert. Aber es verstecken sich<br />

noch mehr Erwartungen hinter einer Beschwerde. Cerwinka & Schranz (2009)<br />

beschreiben, dass der Patient sich durch die Beschwerde erst mal Erleichterung<br />

verschaffen möchte. Dies tut er im ersten Schritt, indem er sein Anliegen anbringt. Er<br />

fühlt sich erst genommen, wenn der Gesprächspartner sich Zeit für ihn nimmt und er<br />

keine Schuldzuweisungen erfährt. Ein weiterer wichtiger Punkt innerhalb der<br />

Beziehungsgestaltung ist das Gefühl von Vertraulichkeit und des Verstanden werden.<br />

Patienten erwarten einfache Lösungen und die Sicherheit, dass das Bestmögliche für<br />

sie getan wird (Cerwinka & Schranz, 2009, S.28-30).<br />

Während einer Gesprächsrunde innerhalb meiner Bezugsgruppe teilten mir die<br />

Patienten ihre persönliche Erwartungshaltung bezüglich des Beschwerdeumgangs<br />

durch den Therapeuten mit. Dabei stellte sich heraus, dass deren Vorstellungen mit<br />

den theoretischen Erwartungen übereinstimmen. Sie wünschten sich, dass der<br />

Therapeut ihnen mit einer offenen und empathischen Grundhaltung entgegentritt. Er<br />

soll ein authentisches und ehrliches Auftreten haben, dass die volle Akzeptanz und<br />

ohne irgendeine Bewertung der Beschwerde widerspiegelt. Der Patient fühlt sich<br />

24


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

dadurch in seiner Beschwerde ernst genommen. Bei der Äußerung seines Anliegens<br />

erwartet der Patient, dass sich der Therapeut kooperativ und kompromissbereit zeigt<br />

und sich für ihn einsetzt. Er möchte von ihm bezüglich seines subjektiv empfundenen<br />

Anliegens unterstützt werden. Er erwartet fachliche Kompetenz im Umgang mit<br />

seinem Problem und das Aufzeigen von Lösungswegen oder Alternativen. Dies<br />

vermittelt dem Patienten sogleich wieder Vertrauen und Sicherheit innerhalb der<br />

Beziehungsgestaltung zu dem Therapeuten. Zudem erwarteten die von mir befragten<br />

Patienten auch, dass der jeweilige Mitarbeiter sehr geduldig und tolerant bei der<br />

Beschwerdevorbringung ist, gut mit Konflikten umgehen kann und die Beschwerde<br />

nicht persönlich auffasst, damit es zu einer guten Lösungsgestaltung innerhalb des<br />

Beschwerdevorganges kommen kann.<br />

1.5.3 Erwartungen aus therapeutischer Sicht<br />

Aufgrund der QM-Bestimmungen und den daraus resultierenden Erwartungen durch<br />

den Arbeitgeber (Kap.1.5.1) und die Vorstellungen der Patienten bezüglich des<br />

Umgangs mit ihren Anliegen (Kap.1.5.2) entsteht eine ganz praktische Aufgabe für<br />

den Therapeuten, mit Beschwerden umzugehen. Die Anliegen beider Parteien sind<br />

ziemlich deckungsgleich. Da es sich aber um Einrichtungen mit Patienten mit einer<br />

Suchtproblematik handelt, hat der Therapeut noch ein weiteres Aufgabengebiet in<br />

der Psychotherapie. Hinsch und Wittmann beschreiben sehr anschaulich, dass es<br />

viele Menschen gibt, die aus unterschiedlichsten persönlichen Gründen<br />

Schwierigkeiten innerhalb sozialer Beziehungen haben. So manchem Patienten fällt<br />

es schwer, die eigenen Interessen durchzusetzen, auch wenn diese unter objektiver<br />

Betrachtung voll und ganz berechtigt sind (Hinsch & Wittmann, 2010, S.1-2). Es gibt<br />

beispielsweise Menschen, die aufgrund vieler negativer Erfahrungen und daraus<br />

resultierender negativer Gefühle, Ängste oder Hemmungen haben ihre Anliegen<br />

vorzubringen. Beschweren kann daher als Übungsfeld innerhalb des<br />

psychotherapeutischen Prozesses betrachtet werden. Der Therapeut motiviert den<br />

Patienten seine Interessen zu vertreten, um einen positiven Lernerfolg aufgrund der<br />

Rückmeldungen zu bekommen (Hinsch & Wittmann, 2010, S.29-34). Unter diesem<br />

Aspekt ist das sich Beschweren für den Therapieverlauf des Patienten sehr wichtig.<br />

Ein weiterer Punkt, den der Therapeut in das Beschwerdegeschehen mit einbeziehen<br />

25


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

kann, sind die verschiedenen Verhaltensweisen, die süchtige Menschen aufweisen<br />

können. Wie sich diese genauer zeigen können, wird in Kapitel 1.7 erläutert. Der<br />

Therapeut muss entscheiden, inwieweit die Beschwerde bzw. das<br />

Beschwerdeverhalten durch diese suchtspezifischen Eigenschaften beeinflusst wird.<br />

An diesem Punkt zeigt sich, dass der Therapeut in einem Konflikt zwischen<br />

Beschwerdemanagement und der therapeutischen Unterstützung im Umgang mit den<br />

individuellen Anliegen des Patienten steht. Reagiert er auf jede Beschwerde nach den<br />

Richtlinien des BM, dann besteht die Gefahr, dass die Einrichtung von eingehenden<br />

Beschwerden überschwemmt wird. Geht er auf die Beschwerden nur therapeutisch<br />

ein, fühlt sich der Patient eventuell mit seiner Beschwerde nicht ernst genommen und<br />

die Beziehung zwischen Therapeut und Patient verändert sich. Der Therapeut muss<br />

die Entscheidung treffen, welche Beschwerde weitergeleitet wird und welche nicht.<br />

1.6 Die Rolle des Patienten innerhalb des<br />

Beschwerdemanagements<br />

In den nächsten zwei Kapiteln wird die Rolle des Patienten innerhalb des<br />

Beschwerdemanagementprozesses dargestellt. Zum Einen wird beschrieben, was<br />

unter Bezug verschiedener vorheriger Untersuchungen „Patientenzufriedenheit“<br />

bedeutet und was diese evtl. beeinflusst. Zum Anderen wird aufgezeigt, in welchem<br />

Konflikt sich ein Patient befindet, der sich in einer stationären therapeutischen<br />

Maßnahme befindet.<br />

1.6.1 Was bedeutet Patientenzufriedenheit innerhalb einer<br />

Psychotherapie?<br />

Der Duden definiert „Zufriedenheit“ als ein Gefühl, das man sich mit dem<br />

Gegebenen, den gegebenen Umständen und Verhältnissen in Einklang befindet und<br />

daher innerlich ausgeglichen ist und sich keine Veränderung der Umstände wünscht<br />

(www.duden.de). Nach Jacob & Bengel (2003, S.126) ist Zufriedenheit ein Abgleich<br />

von erfüllten und nicht erfüllten Erwartungen, sozusagen ein Soll-Ist-Vergleich. Je<br />

nach Forscher gibt es verschiedene Beschreibungen bezüglich der Bedeutung von<br />

Zufriedenheit. Grob kann man die verschiedenen Definitionen in diese Modelle<br />

einteilen (Finsterer, 2008, S.13):<br />

26


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

<br />

<br />

<br />

Das „Diskrepanz-Modell“ beschreibt Zufriedenheit als Missverhältnis<br />

zwischen den individuellen Patientenwünschen und dem real erhaltenen<br />

Leistungen. Die meisten Zufriedenheitsmessungen basieren auf diesem<br />

Modell.<br />

Das „Erfüllungs-Modell“ beschreibt Zufriedenheit als Differenz zwischen<br />

der Erwartung und den erhaltenen Leistungen, ohne dabei die genaue<br />

Differenzierung zu bestimmen.<br />

Das „Equity-Modell“ beschreibt Zufriedenheit als Vergleich zwischen<br />

eigenen Investitionen (Input) und dem Ergebnis der erhaltenen Leistungen<br />

(Output). Zusätzlich wird das Ergebnis dieses Vergleichs mit dem In- und<br />

Output anderer Personen abgeglichen.<br />

Die meisten Studien und theoretischen Überlegungen bezüglich des<br />

Zusammenhanges zwischen Erwartungen und Zufriedenheit von Kunden findet man<br />

im wirtschaftlichen Bereich der Marktforschung. Forschungsergebnisse bezüglich<br />

der Patientenzufriedenheit gibt es nur wenige. Diese besagen jedoch, dass<br />

Zusammenhänge zwischen dem Erfüllen von Erwartungen und der<br />

Patientenzufriedenheit zu beobachten sind (vgl. Ross, Frommelt, Hazelwood &<br />

Chang, 1987 oder Williams; Weinman, Dale & Newman, 1995 in Jacob & Bengel,<br />

2003, S.127). Weitere qualitative Studien besagen, dass Patienten ihre Behandlung<br />

eher mit vagen Vorstellungen beginnen und sie sich erst im Laufe der Zeit Kriterien<br />

für die Beurteilung bilden (vgl. Fitzpatrick & Hopkins, 1983; Jacob, 2002 in Jacob &<br />

Bengel, 2003, S.127). Zudem scheint es weitere Zusammenhänge zwischen<br />

Patientenzufriedenheit und Patientenmerkmalen (z.B. das Alter), psychische<br />

Merkmale (z.B. Depressivität), die subjektiv empfundene Gesundheit und (schlechte)<br />

Vorerfahrungen im medizinischen Bereich zu geben (Jacob & Bengel, 2003, S.126-<br />

128). 2005 führte Ralph Wettach eine Studie über Therapiezufriedenheit von<br />

Drogenabhängigen in der Schweiz durch. Während seiner Recherche und Studie<br />

konnte er weitere verschiedene Zusammenhangsmerkmale zwischen<br />

Therapiezufriedenheit und Patientenzufriedenheit feststellen:<br />

1. Patienten sind eher bereit, weitere Behandlungsmaßnahmen in Anspruch zu<br />

nehmen.<br />

2. Die Beziehung zu dem Anbieter im Gesundheitsbereich wird<br />

aufrechterhalten.<br />

27


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

3. Während der Behandlung zeigen die Patienten eine bessere Compliance.<br />

4. Es entsteht eine positive Auswirkung auf die Patientenzufriedenheit und den<br />

Behandlungsverlauf.<br />

(Wettach, 2005, S.5-6)<br />

Diese Zusammenhänge lassen daher den Rückschluss zu, dass bei häufigem<br />

Beschwerdeaufkommen gegenüber der Einrichtung oder des Therapieangebotes<br />

bedeutende Mängel vorkommen und Beschwerden somit ein Spiegel für die<br />

Einrichtung darstellen. Wettach beschrieb in diesem Zusammenhang weiter, dass die<br />

Ergebnisse der Patientenzufriedenheitsumfragen als guter Indikator für die<br />

Prozessqualität bei der Qualitätssicherung dienen können. Sie dienen auch des<br />

Weiteren als Kontrollfunktion für den Kostenträger. Dadurch wird sichergestellt,<br />

dass sich auch im Rahmen von Sparmaßnahmen die Qualität der Therapie nicht<br />

verschlechtert, sondern sich die Einrichtungen vermehrt in Richtung<br />

kostengünstigere Alternativen orientieren und die Therapieangebote<br />

dementsprechend anpassen (Wettach, 2005, S.5).<br />

1.6.2 Abhängigkeitserkrankter Mensch innerhalb der Reha-Klinik <br />

Patient oder Kunde?<br />

Jede Einrichtung ist heutzutage dazu verpflichtet, die angebotene (therapeutische)<br />

Leistung stets zu kontrollieren und eine Verbesserung der Qualität zu gewährleisten<br />

(Hoefert & Klotter, 2011, S.121-122) Aufgrund dieser Tatsache stehen meines<br />

Erachtens die Mitarbeiter von Suchthilfeeinrichtung in dem Konflikt, dass der zu<br />

behandelnde Mensch einerseits ein Kunde ist, der eine Dienstleistung in Anspruch<br />

nimmt. Auf der anderen Seite ist er ein kranker Mensch, der Hilfe benötigt und um<br />

Hilfe bittet, ein Patient also.<br />

Der Duden definiert „Kunde“ als eine Person, die regelmäßig eine Ware einkauft<br />

oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmt (www.duden.de). Hoefert & Klotter<br />

(2011, S.48) sagen aus, dass ein Patient innerhalb des Gesundheitswesens in der<br />

heutigen Zeit in Wissenschaftskreisen als „Kunde“, „Klient“ oder „Konsument<br />

medizinischer Dienstleistungen“ bezeichnet wird. Er hat ein Recht auf eine<br />

Behandlung, die wissenschaftlich gesichert ist und die auf Erfahrungswerten beruht.<br />

28


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Die jeweiligen Einrichtungen müssen die Behandlungsqualität und<br />

Patientensicherheit durch gute Organisation des Behandlungsprozesses in<br />

personeller, sachlicher, fachlicher und finanzieller Hinsicht gewährleisten können<br />

(Hoefert & Klotter, S.121-122). Die Rolle eines Patienten innerhalb des Gesundheitssystems<br />

ist daher nicht einfach zu definieren. Im marktwirtschaftlichen Bereich hat<br />

der Kunde die Macht, da er für die bezahlte Dienstleistung oder Ware auch gute<br />

Qualität erhalten möchte. Für die Kundenperspektive innerhalb des<br />

Gesundheitswesens beschreibt Michel (2002) das Phänomen eines<br />

Dreiecksverhältnisses bestehend aus Leistungserbringer (die jeweiligen<br />

Einrichtungen), dem Kostenträger (z.B. die Deutsche Rentenversicherung) und dem<br />

Leistungsadressat (der Patient). Dies hat Auswirkungen auf die Qualitätsbeurteilung<br />

und Qualitätskontrolle der erbrachten Leistungen.<br />

Der Kostenträger versucht demzufolge, innerhalb dieses Dreiecksverhältnisses über<br />

Leistungsvorgaben Einfluss auf die Leistungsqualität zu nehmen. Der Patient als<br />

Leistungsadressat ist allerdings derjenige, der die beste Beurteilung über die<br />

erhaltenen Leistungen abgeben kann. Er hat die Möglichkeit, die Qualität der<br />

Leistungen über Rückmeldungen (z.B. Patientenzufriedenheitsbögen) an den<br />

Kostenträger mitzuteilen, um sich an der Verbesserung der Leistungen beteiligen zu<br />

können. Der Kostenträger ist aber somit auf eine aktive Mitarbeit des Patienten<br />

angewiesen, um die Leistungsanforderungen anzupassen und somit die Qualität der<br />

geforderten Leistungen optimieren zu können. Ein Patient kann dadurch aufgrund<br />

seines Status innerhalb dieses Dreiecks nur bedingt direkten Einfluss auf die<br />

Leistungsqualität innerhalb der Einrichtung nehmen. Er hat die Möglichkeit, seine<br />

Anliegen über das einrichtungsinterne Beschwerdemanagement mitzuteilen. Aber die<br />

Erfolgschancen einer direkten Behebung seiner subjektiv wahrgenommenen<br />

Missstände, sind gering, da ihm die Macht als Leistungsfinanzierer fehlt (Michel,<br />

2002, S.6-7).<br />

Laut dem Klinischen Wörterbuch Pschyrembel (2013) ist der Begriff „Patient“ die<br />

„allgemeine Bez. für einen Kranken; 1. i.e.S. ein an einer Erkrankung od. an<br />

krankheitssymptomen Leidender, der (somato-)medizinisch od. psychotherapeutisch<br />

behandelt wird; 2. i.w.S. ein Gesunder, der Einrichtungen des Gesundheitswesens zu<br />

Diagnostik od. Therapie in Anspruch nimmt.“ Im Gegensatz zu früher geht der Trend<br />

29


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

heutzutage von einem unmündigen, vor Ehrfurcht erstarrenden Patienten zu einem<br />

kritischen Menschen, der seinem Behandler auf gleicher Augenhöhe entgegentreten<br />

möchte (Hoefert & Klotter, 2011, S.283). Innerhalb einer Einrichtung zielt die Rolle<br />

des Patienten darauf ab, dass ihm ein erhöhtes Maß an Selbstbestimmung und<br />

Autonomie zugestanden wird. Patienten werden in die Pflicht genommen, ihre<br />

Belange eigenmächtig, selbstverantwortlich und selbstbestimmend vertreten und<br />

gestalten zu können (Heesen et al., 2006 in Hoefert & Klotter, 2011, S.35). Sie sollen<br />

in ihre individuelle Therapieplanung durch die Klinik mit einbezogen und über diese<br />

informiert werden. Diese Transparenz ermöglicht es ihnen eigenständig zu<br />

entscheiden und zu handeln (Hoefert & Klotter, 2011, S.38). Patienten sollen mündig<br />

bleiben. In diesem Zusammenhang allerdings kritisiert Otmar Kloiber,<br />

Generalsekretär des Weltärztebundes, das Schlagwort „Mündigkeit“ eines Patienten.<br />

Er vertritt die Meinung, dass ein Käufer als Kunde mündig sei und sich<br />

dementsprechend souverän für seine Rechte einsetzen kann. Er stellt dabei die<br />

entscheidende Frage, was mit der Souveränität bei einem Menschen geschieht, der an<br />

einer chronischen Erkrankung leidet und durch diese dementsprechend beeinflusst<br />

ist. Kloiber stellt damit die objektive Entscheidungsfreiheit eines Menschen mit einer<br />

chronischen Erkrankung infrage (Kloiber in Hoefert & Klotter, 2011, S.48).<br />

Durch die Transparenz dem Patienten gegenüber entstehen zwei weitere zentrale<br />

Wirkungen. Zum Einen entsteht durch den Einbezug und die Mitbestimmung ein<br />

höherer Grad an Zufriedenheit des Patienten. Zum Anderen wird ein höherer Druck<br />

auf die Einrichtung selbst zur Qualitätsverbesserung ausgeübt. Es wird dabei ein<br />

gewisser Grad an Mitverantwortung an den Patienten delegiert, indem er dazu<br />

motiviert wird, seine Beschwerden und gleichzeitig Verbesserungsvorschläge<br />

mitzuteilen (Hoefert & Klotter, 2011, S.40-42).<br />

Das Besondere bei Patienten mit einer chronischen psychiatrischen Erkrankung wie<br />

der Suchterkrankung ist, dass nicht nur eine Krankheit behandelt wird, sondern ein<br />

kranker Mensch mit einer individuellen Biografie und einer dazugehörigen konkreten<br />

Lebenssituation (Hoefert & Klotter, 2011, S.274). Innerhalb der Psychotherapie ist<br />

der Therapeut auf die Partizipation des jeweiligen Patienten angewiesen. Er möchte<br />

sich mit seinem Patienten auf Augenhöhe bewegen. Durch die Offenbarung der<br />

seelischen Probleme entsteht aber ein, wenn auch unerwünschter, Nebeneffekt eines<br />

30


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Machtgefälles zwischen Therapeut und Patient. Der Therapeut wird von dem<br />

Patienten allmächtig erlebt, da er sich ja quasi durch das Erzählen seiner Probleme<br />

vor diesem „nackt“ auszieht. Diese Allmacht wird durch die persönliche Ohnmacht<br />

und das Schamgefühl des Patienten ausgelöst, da er auf die Hilfe des Therapeuten<br />

angewiesen ist (Hoefert & Klotter, 2011, S.283-285). Daher gestaltet sich meines<br />

Erachtens die Machtverteilung zwischen Behandler und Patient anders als in der<br />

freien Marktwirtschaft zwischen Leistungserbringer und Kunde. Der Patient ist trotz<br />

aller Transparenz und mit einbeziehen in die Therapieplanung, von seinen jeweiligen<br />

Therapeuten abhängig, wenn er eine gute Dienstleistung in Form einer erfolgreichen<br />

Therapie erreichen möchte.<br />

1.7 Suchtspezifisches Verhalten als möglicher Einflussfaktor<br />

1.7.1 Besonderheiten des Krankheitsbildes Sucht<br />

Was das Krankheitsbild „Sucht“ oder „Abhängigkeit“ ausmacht, kann nicht in<br />

wenigen Sätzen zusammengefasst werden. Daher gibt es auch keine genaue<br />

Definition, was Sucht oder Abhängigkeit im eigentlichen Sinne bedeutet und was die<br />

Verhaltensweisen eines Betroffenen ausmachen.<br />

Kuntz beschreibt verschiedene miteinander verwobene Faktoren, die die<br />

Entwicklung in die Abhängigkeit begünstigen. Dabei handelt es sich um die<br />

Persönlichkeit des jeweiligen Menschen, seine Ich-Funktionen sowie seine<br />

Lebensbewältigungsstrategien. Aus den gesamten gesammelten Erfahrungen setzt er<br />

sich als sozial bezogenes Individuum zusammen. Ein wichtiger Faktor hierbei ist das<br />

aus vorherigen Lebenszeiten resultierende Gefühl und die Gewissheit, dass er als<br />

Mensch durch sein eigenes Handeln erfolgreich Einfluss auf den Lauf der Dinge<br />

nehmen und Mitmenschen emotional erreichen kann. Durch viele negative<br />

Erfahrungen innerhalb des selbstständigen Denkvermögens, der praktischen<br />

Handlungsfähigkeit, der sozialen Kompetenz, der emotionalen Beziehungsfähigkeit,<br />

der privaten und beruflichen Bestätigung sowie einer erfolgreichen<br />

Chancenwahrnehmung, kann die dauerhafte Stabilisierung des Selbst-Gefühls<br />

bezüglich Autonomie und Selbstwirksamkeit gestört sein. Mit dem Suchtverhalten<br />

zeigt der Betroffene einen Rückzug in einen passiven Lebensmodus und somit ein<br />

31


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

„Nein“ zum aktiven Leben innerhalb seiner eigenen Welt (Kuntz, 2005, S.28-32).<br />

1994 hat Baudis verschiedene Merkmale der süchtigen Beziehungsstruktur<br />

beschrieben. Diese handeln von<br />

der Vagheit und der Vieldeutigkeit von Beziehungsinformationen, die der<br />

Abhängige seinem sozialen Umfeld vermittelt,<br />

der untergründigen Spannung und Ambivalenz des Lebens und des<br />

Suchtmittels gegenüber,<br />

und der aktiven Kommunikationsverweigerung und der Versuch, einen<br />

geschützten und überlegenen Teil in der Beziehungskommunikation<br />

herzustellen und auch zu wahren.<br />

(Baudis, 1994, S.24)<br />

Die verschiedenen aufgezählten Merkmale der süchtigen Beziehungsstruktur zeigen<br />

sich immer über eine besondere Art der Kommunikation: eine suchtspezifische<br />

Verhaltensweise. Es sind automatisierte Kommunikations- und Verhaltensmuster, die<br />

es dem suchtkranken Menschen in der Vergangenheit ermöglicht haben, sein<br />

Suchtverhalten innerhalb seines Lebensraumes und seiner Umwelt<br />

aufrechtzuerhalten. Im Kontakt bemerkt das soziale Umfeld des Süchtigen dann<br />

diese Kommunikationsverweigerung oftmals als Widerstand. Dies ist im Bereich des<br />

Beschwerdemanagement von Bedeutung. Eine Beschwerde kann daher ein Zeichen<br />

des Widerstandes innerhalb der Beziehung zwischen Therapeut und Patient<br />

darstellen. Fühlt sich der Patient von einer anderen Person in irgendeiner Art und<br />

Weise unter Druck gesetzt, kann das Beschweren eine Gegenmaßnahme oder ein<br />

Gegenangriff sein, um sich zu verteidigen oder von etwas abzulenken (Brueck &<br />

Mann, 2007, S.14-15).<br />

Zimmer beschreibt drei verschiedene allgemeine Ursachen für Widerstand:<br />

1. Die Ursache für Widerstand liegt in einer Fremdmotivation. Wenn sich der<br />

Patient gegen alle möglichen Interventionen durch die Einrichtung oder den<br />

Therapeuten wehrt und sich andauernd beschwert, sollte die Möglichkeit in<br />

Betracht gezogen werden, dass der Patient nicht auf freiwilliger Basis an der<br />

Entwöhnungsbehandlung teilnimmt, sondern aufgrund von Druckausübung<br />

32


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

durch seine Umwelt. Beispielsweise wäre es möglich, dass er aufgrund einer<br />

gerichtlichen Auflage, der Androhung des Arbeitsplatzverlustes durch den<br />

Arbeitgeber oder durch Druck vonseiten der Familie an der Therapie<br />

teilnimmt.<br />

2. Die Ursache für Widerstand liegt in der Patienten-Therapeuten-Beziehung. Es<br />

ist möglich, dass durch eine bestimmte Vorgehensweise des Therapeuten bei<br />

dem Patienten Widerstandsgefühle hervorgerufen werden. Ein Beispiel<br />

hierfür wäre eine zu schnelle und straffe Therapieplanung. Der Patient könnte<br />

sich überfordert und evtl. in seiner Selbstbestimmung eingeschränkt fühlen.<br />

Ein anderes Beispiel wäre, dass der Therapeut selbst persönliche Probleme<br />

hat, die er (unbewusst) in die Beziehung mit dem Patienten einbringt und bei<br />

diesem Ängste auslöst.<br />

3. Die Ursache für Widerstand liegt in dem Patienten selbst. Es kann sein, dass<br />

der Patient die bevorstehenden Veränderungen in seinem Leben mit starker<br />

Angst und Verunsicherung erlebt und er sich überfordert fühlt. Durch das<br />

weglassen des Substanzmittels, verliert er das Gefühl der dadurch<br />

vermittelten angeblichen Sicherheit. Der Patient könnte es beispielsweise als<br />

sehr belastend empfinden, in Zukunft postalische Angelegenheiten zu<br />

erledigen oder familiäre Konflikte ohne die beruhigende Wirkung des<br />

Alkohols aushalten zu müssen.<br />

(Zimmer, 1983, S.91).<br />

Die in den nächsten Kapiteln erläuterten konkreten Verhaltensweisen führen immer<br />

wieder zu dem Ergebnis, dass sich der Patient der Therapie oder dem Therapeuten<br />

gegenüber widerständig verhält. Sie sollen etwas spezifischer darstellen, wie es zum<br />

Beschwerdeverhalten bei Widerstand des Patienten kommt. In der Realität können<br />

sie allerdings nicht voneinander getrennt werden, sondern vermischen sich<br />

miteinander!<br />

1.7.2 Beschwerde als Machtkampf<br />

Kuntz beschreibt die Wichtigkeit von Macht für einen abhängigen Menschen. Sucht<br />

ist bei diesen Menschen ein Ringen um Macht und Kontrolle, welches er in Bezug<br />

33


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

auf das Substanzmittel verloren hat und daher Macht und Kontrolle über seine<br />

Umwelt ausüben möchte. Diese Macht hat innerhalb seines normalen sozialen<br />

Umfeldes i.d.R. einen destruktiven Charakter, was Familienangehörige und Freunde<br />

in die Co-Abhängigkeit führt. Dieses innere Bedürfnis nach Macht wird dann auch<br />

automatisch in das Umfeld der Klinik übertragen. Die positiv gemeinten<br />

Interventionen durch therapeutische und klinikinterne Regelungen können so von<br />

dem Patienten als Einmischung in seine Selbstbestimmung empfunden werden.<br />

Wenn sich in diesem Fall der Patient auf irgendeine Art und Weise unter Druck<br />

gesetzt fühlt, versucht er Gegendruck zu erzeugen (Kuntz, 2007, S.90-94). Die<br />

vorwurfsvolle, aggressive, verweigernde und herabsetzende Art und Weise dient als<br />

Versuch, dem Gegenüber Überlegenheit zu demonstrieren (Baudis, 1994, S.21).<br />

Dieses Machtspiel innerhalb der therapeutischen Beziehung könnte sich dann<br />

beispielsweise in Äußerungen von Beschwerden zeigen. Der Patient versucht so, z.B.<br />

sich gegen Regeln und Anregungen vonseiten des Therapeuten zu stellen und<br />

verpackt diese u.a. in Beschwerden oder sogar in unsachgemäße Drohungen. Er lehnt<br />

durch das Beschwerdeverhalten erst mal jegliches Beziehungsangebot ab und<br />

entwertet es (Kuntz, 2005, S.48).<br />

Ein anderes Machtspiel des Patienten könnte auch das Austesten des jeweiligen<br />

Therapeuten durch eine Beschwerde darstellen. Grund hierfür können Misstrauen<br />

und Skepsis während des Beziehungsaufbaus mit dem Therapeuten sein. Ein Patient<br />

erwartet von seinem Therapeuten Anerkennung, das Gefühl der Wichtigkeit und<br />

Solidarität. Über dieses Machtspiel möchte der Patient herausfinden, ob sich der<br />

Therapeut ihm gegenüber empathisch, akzeptierend und kongruent verhält (Sachse,<br />

2010, S.35-36).<br />

1.7.3 Beschweren als Folge von Übertragung<br />

Das Phänomen der Übertragung stammt ursprünglich aus dem tiefenpsychologischen<br />

Bereich und kann eine weitere Ursache für die Beschwerdehaltung des Patienten<br />

sein. Zarbock (2008, S.89) unterscheidet noch mal zwei verschiedene Arten von<br />

Übertragungsausprägungen durch den Patienten, die sich gerade in der Anfangsphase<br />

einer therapeutischen Beziehung als „Beziehungstest“ zeigen können. Zum Einen<br />

beschreibt er den Übertragungstest. Bei diesem Test tritt der Therapeut an die Stelle<br />

34


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

von einer oder mehreren Personen im früheren Leben des Patienten. Der Patient<br />

bringt auf diese Weise zurückliegende, kränkende und verletzende oder unerfüllte<br />

Beziehungserfahrungen in Form von Fühlen, Fantasieren, Leid und Schmerz mit in<br />

die Beziehung zu seinem Therapeuten ein (Barchewitz, 1995, S.129). Er ist geprägt<br />

durch das negative Bild von Personen aus der Vergangenheit und überträgt diese<br />

negativen Erfahrungen unbewusst auf den Therapeuten (Wurmser, 2008, S.145-147).<br />

Dies kann sich in Form einer Beschwerde zeigen.<br />

Zum Anderen beschreibt Zarbock den Täter-Opfer-Test. Hierbei nimmt der Patient,<br />

der früher in der Opferrolle war, die Täterrolle an und versucht über diese Methode<br />

frühere Ohnmachtserfahrungen zu korrigieren. Dies kann sich z.B. zeigen, indem<br />

sich der Patient massiv über das gerade erhaltene Therapieangebot beschwert und<br />

sich auf eine unangemessene provokativ-verletzende Art darüber äußert (Zarbock,<br />

2008, S.90-92).<br />

1.7.4 Beschweren zur Ablenkung<br />

Suchtpatienten sind Meister im Ablenken ihres Tuns und im Verschleiern von<br />

Dingen. Sie haben sich in vielen Fällen in ihrem Leben zu perfekten Schauspielern<br />

entwickelt, um ihr süchtiges Verhalten vor ihrer Umwelt zu verheimlichen (Kuntz,<br />

2007, S.117-121). Es könnte beispielsweise eine Vermeidungstaktik bezüglich<br />

negativer Konsequenzen innerhalb der Familie oder bei dem Arbeitgeber bedeutet<br />

haben. Es stand dann weniger der Konsum im Vordergrund der Vermeidung, sondern<br />

das Ausmaß des Konsums, also die Menge und die daraus resultierenden negativen<br />

Folgen (Baudis, 1994, S.56).<br />

Innerhalb der therapeutischen Beziehung kann sich dies zeigen, indem der Therapeut<br />

eine atmosphärische Veränderung zwischen sich und dem Patienten verspürt, er<br />

allerdings nicht konkret benennen kann, was sich genau verändert hat (Kuntz, 2007,<br />

S.117-121). Suchtpatienten fällt es auch während einer Therapie oftmals schwer, sich<br />

selbst und ihrer Umwelt gegenüber offen und ehrlich zu verhalten. List und Tücke,<br />

Verschweigen, Unaufrichtigkeit und versuchte Manipulation gehören zur Dynamik<br />

der süchtigen Beziehungsstruktur (Kuntz, 2007, S.57). Das soziale Umfeld und somit<br />

dann auch die Behandler eines Abhängigen sind gezwungen, sich mit einer Fülle von<br />

Worten, Gesten, Geschichten, Taten, körperlichen Anzeichen und sonstigen<br />

35


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Beziehungsinformationen auseinanderzusetzen und diese richtig einzuschätzen<br />

(Baudis, 1995, S.56). Das Beschwerdeverhalten kann daher z.B. ein Ausdruck dafür<br />

sein, dass er von seinen Gedanken und seinem Verhalten ablenken will und es ihm<br />

schwerfällt, sich mit seinen eigenen Gedanken und eigentlichen Problemen<br />

auseinanderzusetzen.<br />

1.7.5 Beschwerden aufgrund einer Opfereinstellung<br />

Innerhalb der Ursachenforschung, war Kelley mit seinem „Kovariationsprinzip“ der<br />

Vorreiter, der die allgemeinste und die am umfassendsten Attributionstheorie<br />

beschrieb. Er sagt: „Der Effekt wird derjenigen Bedingung zugeschrieben, die<br />

vorhanden ist, wenn der Effekt vorhanden ist, und die abwesend ist, wenn der Effekt<br />

abwesend ist.“ (Kelley, 1967, S.194 in Herkner, 1980, S.16-17). Er sagt damit aus,<br />

das Verhalten darauf zurückzuführen ist, dass eine bestimmte Situation gegeben ist<br />

(oder eben nicht) und dieser Zustand dann die Ursache für das Verhalten darstellt.<br />

Seine Theorie bezieht sich auf die Personen- und Selbstwahrnehmung und auf<br />

Verhaltenskonsequenzen durch Erfolg oder Misserfolg bei verschiedenen<br />

Ereignissen. Kelley geht von Beobachtungsreihen aus. Der Ausgangspunkt ist die<br />

Verhaltensbeobachtung einer Person gegenüber einem bestimmten Objekt oder einer<br />

Person zu einem bestimmten Zeitpunkt (Herkner, 1980, S.16-17).<br />

Wird dieses Prinzip auf ein mögliches Beschwerdeverhalten übertragen, könnte es<br />

sein, dass der Patient aufgrund früherer Misserfolge anfängt, sich zu beschweren. Er<br />

sieht nicht sein eigenes Verhalten, welches zu dem Misserfolg beigetragen hat,<br />

sondern er nimmt nur die Konsequenzen, also den Misserfolg wahr und sieht die<br />

Ursache in seiner Umwelt und seinen Lebensumständen. Der Patient kann auf Dauer<br />

das Gefühl bekommen, dass die ganze Welt gegen ihn ist. Er sieht aber keinerlei<br />

Mitverschulden von seiner Seite. Durch das darauf folgende ständige Beschweren<br />

und Klagen bekommen die Patienten mehr positive sowie negative Aufmerksamkeit,<br />

also eine wiederum positive Reaktion auf das Beschweren, die sie dann in ihrem<br />

Beschwerdeverhalten weiter bestärkt. (Sachse, 2010, S.38-40).<br />

36


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

1.8 Schlussfolgerung für die Untersuchung<br />

Aufgrund des in den vorherigen Kapiteln vorgestellten theoretischen Überblicks wird<br />

ersichtlich, dass es bisher innerhalb der stationären psychotherapeutischen Praxis<br />

keine Studien oder Untersuchungen gibt, die sich speziell auf die Umsetzung und den<br />

Umgang von Therapeuten, hinsichtlich eines Qualitäts- bzw.<br />

Beschwerdemanagements innerhalb der stationären Suchtrehabilitation, beziehen. Es<br />

wird des Weiteren nicht berücksichtigt, wie einzelne Kliniken und speziell in diesem<br />

Fall, die einzelnen Therapeuten am besten mit Patientenbeschwerden verfahren<br />

können. Denn einerseits sollen die Therapeuten den Anforderungen der Kostenträger<br />

und der Klinik innerhalb des QM gerecht werden und andererseits ihrem eigentlichen<br />

therapeutischen Auftrag gegenüber dem Patienten bezüglich einer guten Therapie<br />

nachkommen.<br />

Diese Studie soll erste Erkenntnisse darüber bringen, wie Therapeuten in Sucht-<br />

Reha-Kliniken mit Beschwerden ihrer Patienten praktisch umgehen und wie sie<br />

gleichzeitig die therapeutische und qualitätssichernde Aufgabe miteinander<br />

vereinbaren. Sie soll aufzeigen, wie es den therapeutisch arbeitenden Mitarbeitern<br />

gelingt, während des Therapieablaufes mit den Richtlinien des<br />

Beschwerdemanagements in einer Sucht-Reha-Klinik umzugehen. Dabei geht es<br />

ebenfalls darum, ob Beschwerdemanagement für sinnvoll erachtet oder eher als<br />

zusätzliche Arbeitsbelastung empfunden wird. Im nachfolgenden Kapitel 2 werden<br />

die folgenden Hypothesen vorgestellt.<br />

2 Hypothesen<br />

Auf Grundlage der in der Einleitung beschriebenen Forschungsfrage(n) und den<br />

daraus abgeleiteten Forschungszielen wurden folgende Hypothesen entwickelt:<br />

1) Hypothese:<br />

Wenn Evaluationsergebnisse mündlicher Patientenbeschwerden innerhalb des<br />

Klinikalltages transparenter werden, dann leiten Therapeuten mündlich<br />

geäußerte Beschwerden vermehrt schriftlich weiter.<br />

37


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

2) Hypothese:<br />

Je besser Therapeuten über den Prozess von Beschwerdemanagement<br />

informiert und aktiv in diesen mit einbezogen werden, desto häufiger nutzen<br />

sie das Beschwerdemanagement zur Optimierung ihrer persönlichen<br />

Weiterentwicklung und ihres Therapieangebotes.<br />

3) Hypothesen:<br />

Wenn sich Patienten mündlich beschweren, dann sehen Therapeuten die<br />

Verschriftlichung und Weiterleitung nach den Richtlinien des<br />

Beschwerdemanagements als zusätzliche Arbeitsbelastung an.<br />

4) Hypothese:<br />

Wenn ein Therapeut eine mündlich geäußerte Patientenbeschwerde schriftlich<br />

weiterleitet, dann ist das vom Beschwerdeinhalt abhängig.<br />

5) Hypothese:<br />

Je länger ein Therapeut im Suchtbereich arbeitet, desto weniger leitet er<br />

mündlich geäußerte Patientenbeschwerden schriftlich an das<br />

Beschwerdemanagement weiter.<br />

6) Hypothese:<br />

Wenn ein Therapeut eine mündliche Patientenbeschwerde schriftlich<br />

weiterleitet, dann ist es davon abhängig, in welchem zeitlichen Abschnitt der<br />

Patient sich innerhalb seiner Entwöhnungsbehandlung befindet.<br />

7) Hypothese:<br />

Wenn ein suchtkranker Mensch innerhalb seiner Entwöhnungsbehandlung<br />

ausschließlich als Patient angesehen wird, dann werden seine mündlich<br />

geäußerten Beschwerden hauptsächlich als therapeutisches Problem<br />

wahrgenommen und innerhalb des therapeutischen Prozesses behandelt.<br />

38


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

8) Hypothese:<br />

Wenn sich ein suchtkranker Mensch beschwert, dann steht sein<br />

suchtspezifisches Verhalten im Vordergrund und wird daher bevorzugt<br />

therapeutisch behandelt.<br />

9) Hypothese:<br />

Wenn ein Patient seine mündliche Beschwerde nicht angemessen mitteilt<br />

bzw. sich nicht angemessen bei der Beschwerdemitteilung verhält, dann steht<br />

die Art und Weise des Beschwerdevorbringens im Vordergrund und wird<br />

bevorzugt therapeutisch behandelt.<br />

Anhand der Untersuchung werden die Hypothesen auf ihren Wahrheitsgehalt<br />

überprüft.<br />

3 Methode der empirischen Untersuchung<br />

In den nächsten Kapiteln wird die methodische Vorgehensweise der Studie<br />

vorgestellt. Es wird beschrieben, warum die Methode des Fragebogens gewählt<br />

wurde und wie sich die weitere Gestaltung entwickelte.<br />

3.1 Forschungsdesign<br />

Innerhalb der Sozialforschung werden Themen und Phänomene auf deren Ursachen<br />

beobachtet und nach Erklärungen empirisch gesucht. Flick sieht innerhalb der<br />

Sozialforschung die Aufgabe in der Erkenntnisfunktion. Die Daten zu dem neu<br />

aufgetretenen Phänomen werden hierbei genau beschrieben, danach analysiert, um<br />

Zusammenhänge und Auswirkungen besser verstehen zu können und um sie dann im<br />

letzten Schritt zu erklären. Es ist eine praxisorientierte Forschung, die das Handeln in<br />

den Vordergrund stellt (Flick, 2009, S.15-17).<br />

Ziel dieser Untersuchung ist es, ein möglichst großes Meinungsbild über die<br />

praktische Umsetzung von BM und den Umgang mit Patientenbeschwerden von<br />

39


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

therapeutisch arbeitenden Kollegen in Sucht-Reha-Kliniken zu bekommen. Daher<br />

wurde die quantitative Methode des Fragebogens gewählt. Je nach Fragestellung<br />

wurden geschlossene Fragen oder einer Mischform mit zusätzlicher offener<br />

Antwortmöglichkeit gewählt. Diese Methode hat in Bezug auf diese Untersuchung<br />

verschiedene Vorteile:<br />

a) Die Zufallsstichprobe ist größer und dadurch fließen mehr Vergleichswerte in<br />

die Untersuchung ein.<br />

b) Einfache Auswertung anhand des Auswertungsprogrammes SPSS<br />

c) Durch die Mischform der Fragestellung können übersehene<br />

Antwortmöglichkeiten abgedeckt werden.<br />

(Raab-Steiner & Benesch, 2012, S.45-51)<br />

Die Umfrage wurde des Weiteren auf therapeutisch arbeitende Mitarbeiter<br />

beschränkt, d.h. unter die Bezeichnung „Therapeut“ fallen alle Berufsgruppen, die in<br />

ihrer praktischen Arbeit an der Umsetzung der Patiententherapie beteiligt sind. Es<br />

wurden vor- und nachbehandelnde stationäre Einrichtungen sowie die ambulant<br />

tätigen Einrichtungen ausgeschlossen, da sich die Beschwerdeproblematiken der<br />

Patienten aufgrund der verschiedenen Settings von der stationären Behandlung<br />

unterscheiden. Somit konnte gezielt ein stationäres Setting kreiert werden. Die Studie<br />

soll demnach einen ersten Eindruck darüber geben, wie sich die praktische<br />

Umsetzung im Umgang mit Patientenbeschwerden im Rahmen von QM in einem<br />

kleinen auserwählten Teil der Suchthilfe in Deutschland gestaltet.<br />

3.2 Entwicklung des Fragebogens<br />

Wie schon im Vorfeld erwähnt, soll die Untersuchung zur Überprüfung der im<br />

Kapitel 2 aufgeführten Hypothesen durchgeführt werden. Auf Grundlage der<br />

vorherigen thematischen Recherche bestand nicht die Möglichkeit, auf einen schon<br />

veröffentlichten Fragebogen zurückgreifen zu können. Daraufhin wurde ein eigenes<br />

Messinstrument nach den Empfehlungen von Raab-Steiner und Bensch (2012)<br />

entwickelt, das aus geschlossenen Fragen, mit teilweise einer zusätzlichen offenen<br />

Antwortmöglichkeit, besteht, um dem Studienteilnehmer die Möglichkeit zu bieten,<br />

seine Antwort zu ergänzen oder seine nicht vorhandene Antwort mitzuteilen.<br />

40


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Dieser Fragebogen (siehe Anhang B.1) kann grob in drei Anteile gegliedert werden:<br />

1. Der erste Teil des Fragebogens umfasst insgesamt zehn Fragen. Es handelt sich<br />

hierbei um das Abfragen von allgemeinen Daten der jeweiligen Therapeuten, wie<br />

Alter, Berufsgruppe, evtl. Zusatzausbildung, Berufserfahrung, usw..<br />

2. Der zweite Teil des Fragebogens beschäftigt sich mit Inhalten rund um das<br />

Beschwerdemanagement und umfasst insgesamt 20 Fragen. Die Schwerpunkte<br />

der Fragen liegen:<br />

bei Frage 11 + 12 im allgemeinen Wissenstand über BM,<br />

bei Frage 13 – 17 im allgemeinen Umgang des Therapeuten mit BM,<br />

bei Frage 18 – 21, 27 + 28 in der persönlichen Meinung und Umgang des<br />

Therapeuten mit Beschwerden und<br />

bei Frage 22 – 26, 29 + 30 bei den Rückmeldungen und<br />

Unterstützungsmöglichkeiten vonseiten des Arbeitgebers.<br />

3. Der dritte Teil des Fragebogens handelt vom direkten Umgang mit<br />

Patientenbeschwerden und umfasst insgesamt 14 Fragen. Die Schwerpunkte der<br />

Fragen liegen hierbei:<br />

bei Frage 31 – 33 in der allgemeinen Sichtweise und dem Umgang<br />

bezüglich Beschwerden von Patienten,<br />

bei Frage 34 – 37 im Beschwerdeumgang im Kontext zum<br />

Therapiezeitpunkt des Patienten,<br />

bei Frage 38 – 40 bei persönlichen Toleranzproblemen des Therapeuten<br />

bezüglich des Beschwerdeinhaltes,<br />

bei Frage 41 + 42 bei möglichen Einflussfaktoren von suchtspezifischen<br />

Verhaltensweisen und<br />

bei Frage 43 + 44 auf dem Umgang bei nicht sachlich vorgebrachten<br />

Beschwerden.<br />

3.3 Planung und Durchführung der Studie<br />

Um möglichst viele Personen zu erreichen und dadurch eine hohe Rücklaufquote zu<br />

erzielen, wurde die Methode einer Onlinebefragung in Betracht gezogen und<br />

durchgeführt. Ein weiterer Vorteil hierbei bestand in der kostenökonomischen<br />

Gestaltungsmöglichkeit und in der Gewährleistung der Anonymität und des<br />

41


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Datenschutzes. Die Online-Umfrage wurde bei UMFRAGE ONLINE so gestaltet,<br />

dass keinerlei Rückschlüsse auf die einzelnen Teilnehmer gezogen werden konnten<br />

und auch kein doppeltes Ausfüllen der Fragebögen über die gleiche IP-Adresse<br />

möglich war.<br />

Um im Vorfeld Informationen über die Effektivität des Fragebogens zu erhalten,<br />

wurde eine Email mit einem Pre-Test-Link an Kommilitonen der KatHo Köln<br />

verschickt. Die Email beinhaltete die klare Aussage, dass nur diejenigen den Pre-Test<br />

ausfüllen möchten, die in einer stationären Reha-Klinik arbeiten. Zudem enthielt die<br />

Email die Bitte um Rückmeldung bezüglich der Dauer des Ausfüllens, der<br />

Verständlichkeit der Fragen und sonstiger gravierender Auffälligkeiten innerhalb des<br />

Fragebogens.<br />

Um eine möglichst hohe Rücklaufquote zu erreichen, wurden die verschiedenen<br />

Deutschen Rentenversicherungsträger kontaktiert, um Adressen von Sucht-Reha-<br />

Kliniken zu erhalten. Für das Anschreiben der einzelnen Reha-Kliniken konnte die<br />

aktuelle Liste der „Sucht-Info 2011“ verwendet werden. Diese Liste führt alle Reha-<br />

Kliniken deutschlandweit auf, die von den einzelnen Deutschen<br />

Rentenversicherungen und von den Krankenkassen belegt werden (siehe Anhang<br />

B.5).<br />

Über eine genaue Anzahl von erreichten Therapeuten kann keine Auskunft gegeben<br />

werden, da nicht bekannt ist, wie viele Therapeuten in den einzelnen Reha-Kliniken<br />

beschäftigt sind und wie viele Therapeuten den Link zu der Online-Umfrage durch<br />

den Arbeitgeber erhalten haben.<br />

Die Online-Befragung lief über einen Zeitraum von sechs Wochen. Es wurden<br />

insgesamt 289 stationäre Reha-Kliniken in ganz Deutschlands angeschrieben. Die<br />

Email enthielt ein allgemeines Anschreiben mit Angaben zu meiner Person, eine<br />

inhaltliche Beschreibung der Studie, die Bitte um Weiterleitung der Email bzw. des<br />

Umfrage-Links an alle in der Klinik therapeutisch arbeitenden Mitarbeiter und die<br />

Versicherung auf Gewährleistung des Datenschutzes und der Anonymität (siehe<br />

Anhang B.3). Da innerhalb von Suchtentwöhnungskliniken viele verschiedene<br />

Berufsfelder arbeiten, wurden alle therapeutisch arbeitenden Berufe wie<br />

42


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, Sporttherapeuten, Arbeitstherapeuten,<br />

usw. angesprochen. Weitere Berufsfelder wie Hauswirtschaft oder Verwaltung<br />

wurden ausgeschlossen, da diese keinen therapeutischen Arbeitsauftrag inne haben.<br />

Nach ca. drei Wochen wurde eine weitere Email zur Erinnerung an die Kliniken mit<br />

der Bitte zur Teilnahme an der Umfrage verschickt (siehe Anhang B.4). Innerhalb<br />

der Onlineumfrage wurde ein Vorwort vorgeschaltet, das explizit ein weiteres Mal<br />

erklärt, worum es in der Studie geht. Es wurde des Weiteren inhaltlich die drei<br />

verschiedenen Teile des Fragebogens erläutert, die ungefähre Dauer des Ausfüllens<br />

und wiederum ein Hinweis auf Gewährleistung des Datenschutzes und der<br />

Anonymität angeführt (siehe Anhang B.2).<br />

Es wurden insgesamt während des oben genannten Zeitraumes 136<br />

Studienteilnehmer registriert. 112 Fragebögen wurden komplett ausgefüllt und<br />

dienen als Grundlage für die Ergebnisse der Studie, die im Kapitel 4 ausführlich<br />

erläutert werden. Die 24 unvollständig ausgefüllten Fragebögen wurden aus der<br />

Studie herausgenommen, damit ein einheitlicher Überblick über die gesamte<br />

Untersuchung gewährleistet werden konnte.<br />

Es kam zu vereinzelten Rückmeldungen bzw. Anfragen bezüglich des Ablaufes der<br />

Studie von vereinzelten Reha-Kliniken. Die Resonanz auf die Studie war gut und<br />

wohlwollend. Ein Studienteilnehmer hätte sich gewünscht, wenn die Beendigung und<br />

das Abschicken des Fragebogens durch einen „Sende-Button“ offensichtlicher<br />

gekennzeichnet gewesen wären. Die Bedenken diesbezüglich waren, dass die Fragen<br />

von Teilnehmern erst irgendwie beantwortet werden, um sich ein Bild über die<br />

einzelnen Fragen machen zu können, um sie dann zu einem späteren Zeitpunkt noch<br />

einmal ernsthaft zu beantworten. Über diesen Anbieter der Online-Durchführung war<br />

das nicht möglich. Sobald innerhalb des Fragebogens alle Fragen beantwortet und<br />

der Button „Beenden“ angeklickt wurde, wurde der Fragebogen verschickt und es<br />

bestand keine Möglichkeit mehr, Veränderungen vorzunehmen.<br />

43


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

3.4 Datenanalyse<br />

Die Datenauswertung der Fragebögen erfolgte mittels des computergestützten<br />

Auswertungsprogrammes SPSS Statistics 20 für Windows. Der Anbieter der Online-<br />

Umfrage UMFRAGE ONLINE speicherte die über Kennzahlen erfassten einzelnen<br />

Fragebögen in einer über Microsoft Office Excel 2007 erstellten Tabelle ab.<br />

Innerhalb des Programmes SPSS 20 wurde daraufhin eine neue Datei mit den<br />

anonymen Daten angelegt. Des Weiteren wurde das Programm SPSS 20 im weiteren<br />

Verlauf der Datenauswertung genutzt, um Tabellen und Grafiken zu erstellen.<br />

Es wurde die manuelle Methode der Datenübertragung nach SPSS 20 gewählt, da<br />

sich bei erster Durchsicht der ausgefüllten Fragebögen herausstellte, dass einige<br />

Teilnehmer bei Frage 3 bezüglich des Studiums bzw. der Ausbildung und bei Frage 5<br />

bezüglich des aktuellen Arbeitsfeldes innerhalb der Klinik in dem freien Antwortfeld<br />

mehrere Antworten angegeben haben. Daraufhin wurden die Variablen- und<br />

Wertelabels so gestaltet, dass alle Antworten für die Auswertung berücksichtigt und<br />

mehrere Antwortmöglichkeiten gegeben werden konnten. Übertragungsfehler der<br />

Daten konnten bei erneuter Durchsicht korrigiert werden, die anhand der<br />

Gesamtteilnehmerzahl ermittelt werden konnten (Bühl, 2012).<br />

Um die Auswertung der offenen Antwortmöglichkeiten zu vereinfachen, wurden die<br />

Antworten in Gruppen zusammengefasst. Diese Gruppierung betrifft die Fragen 3, 5,<br />

8, 9, 16, 17, 19 und 39.<br />

Frage 3: Studium / Ausbildung<br />

Aufgrund der Vielzahl der aufgezählten Studiengänge und Ausbildungen wurden<br />

folgenden Gruppen gebildet:<br />

4. Sozialtherapie<br />

5. Sporttherapie<br />

6. Krankenpflege<br />

7. Pädagogik<br />

8. Weitere Zusatzqualifikationen<br />

44


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Zudem wurden die Antwort Psychologischer Psychotherapeut vereinzelter<br />

Teilnehmer zu der Kategorie Psychologie hinzugefügt.<br />

Frage 5: Art der Zusatzqualifikation<br />

Aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Qualifikationsmöglichkeiten wurden<br />

folgende Gruppen gebildet:<br />

Qualitätsmanagement<br />

Kunst und Gestaltung<br />

Suchthilfe<br />

Psychotherapieverfahren<br />

Entspannungstechniken<br />

Gesundheit<br />

Frage 8: Derzeitiges Arbeitsfeld innerhalb der Klinik<br />

Aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Arbeitsfelder innerhalb einer Sucht-Reha-<br />

Klinik wurden folgende Gruppen gebildet:<br />

Leitende Position innerhalb der Klinik<br />

Qualitätsmanagement<br />

Verwaltung<br />

Gesundheit / Therapie<br />

Frage 9: Art der behandelten Abhängigkeitserkrankung und Zusatzdiagnosen<br />

Aufgrund der Vielzahl der unterschiedlichen Abhängigkeitserkrankungen wurden<br />

folgende Gruppen gebildet:<br />

Polytoxikomanie<br />

Nicht stoffgebundene Süchte<br />

Doppeldiagnosen<br />

45


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Frage 16: Häufigste Inhalte der Beschwerden<br />

Aufgrund der Vielzahl weiterer Beschwerdeinhalte wurden folgende Gruppen<br />

gebildet:<br />

Medizinische Abteilung<br />

Allgemeine Probleme des Patienten<br />

Freizeitangebote<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Frage 17: Weiterleitung von Beschwerdeinhalten nach BM-Richtlinien<br />

Aufgrund der Vielzahl weiterer Beschwerdeinhalte bezüglich der Weiterleitung nach<br />

BM-Richtlinien wurden folgende Gruppen gebildet:<br />

Anderweitige Weiterleitung der Beschwerden<br />

Hauswirtschaft / Hausmeisterei<br />

Medizin<br />

Bedeutungsgehalt / Wichtigkeit<br />

Frage 19: Berechtigte Patientenbeschwerden<br />

Aufgrund der Vielzahl berechtigter Patientenbeschwerden wurden folgende Gruppen<br />

gebildet:<br />

Medizin<br />

Individuell<br />

Hauswirtschaft / Hausmeister<br />

Frage 39: fehlende Akzeptanz von Beschwerdeinhalten durch den Therapeuten<br />

Aufgrund der Vielzahl von nicht akzeptablen Beschwerdeinhalten durch den<br />

Therapeuten wurden folgende Gruppen gebildet:<br />

Widerstand<br />

Individuell<br />

46


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Die Datenanalyse erfolgte für jede einzelne Frage über Häufigkeitstabellen (Kap.4.1)<br />

und zur weiteren Überprüfung der Hypothesen über Kreuztabellen, dargestellt in<br />

Balkendiagramme (Kap.4.2), welche die Zusammenhänge von zwei oder mehreren<br />

Variablen veranschaulichen können. Da es sich bei den Studiendaten um<br />

nominalskalierte Daten handelt, wurde zur Überprüfung der Signifikanz der Chi²-<br />

Test nach Pearson durchgeführt. Dieser Test überprüft die Unabhängigkeit der<br />

untersuchten Variablen und somit den Zusammenhang der Merkmale. Stimmen die<br />

beobachtbaren Häufigkeiten (Nj) der einzelnen Zeilen mit den erwarteten<br />

Häufigkeiten (noj) überein, dann gelten die beiden Variablen voneinander<br />

unabhängig. Die Formel für den Chi²-Test nach Pearson setzt sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

Das Signifikanzniveau liegt bei einem p-Wert von 0,05. Fällt der p-Wert < 0,05 aus,<br />

wird die Nullhypothese verworfen und die Gegenhypothese tritt ein. Ist der p-Wert ><br />

0,05, wird die Nullhypothese beibehalten (Bühl, 2012, S.298-299).<br />

Während der Auswertung der Ergebnisse anhand der Hypothesen stellte sich heraus,<br />

dass die Antwortskala nach Likert „trifft voll zu“, „trifft zu“, „trifft teilweise zu“,<br />

„trifft kaum zu“ und „trifft nicht zu“ zu groß skaliert ist und dadurch die minimal<br />

erwarteten Häufigkeit in vielen Fällen unterschritten wurde. Daher wurden die<br />

Antwortmöglichkeiten „trifft voll zu“ und „trifft zu“ sowie „trifft kaum zu“ und<br />

„trifft nicht zu“ nochmals zusammengefasst, sodass es innerhalb der Auswertung nur<br />

noch drei Antwortmöglichkeiten gibt. Fiel die erwartete Häufigkeit bei einem<br />

signifikanten p-Wert nach Pearson < 5 aus, wurde zusätzlich eine exakte p-Wert-<br />

Bestimmung nach Fisher durchgeführt (Bühl, 2012, S.318-319).<br />

Ist ein Zusammenhang zwischen zwei Variablen bestätigt worden, wurde zusätzlich<br />

der Korrelationskoeffizient nach Pearson bestimmt, um die Ausprägung des<br />

Zusammenhanges der beiden Variablen zu bestimmen. Die Werte liegen zwischen -1<br />

und +1. Ein positives Vorzeichen bedeutet, dass in beiden Variablen hohe Werte<br />

vorkommen. Ein negatives Vorzeichen sagt aus, dass in einer der beiden Variablen<br />

hohe Werte auftreten, während die andere Variable niedrige Werte vorweist. Je näher<br />

47


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

der Wert an +/-1 liegt, desto höher ist die Korrelation (Bühl, 2012, S.301-302). Die<br />

Werte der Korrelation wurden wie folgt ausgelegt:<br />

1. bis 0,2 → sehr geringe Korrelation<br />

2. bis 0,5 → geringe Korrelation<br />

3. bis 0,7 → mittlere Korrelation<br />

4. bis 0,9 → hohe Korrelation<br />

5. über 0,9 → sehr hohe Korrelation<br />

(Bühl, 2012, S.420).<br />

4 Untersuchungsergebnisse<br />

In dem folgenden Kapitel werden die einzelnen Ergebnisse anhand einfacher<br />

Balkendiagramme vorgestellt, um einen ersten Eindruck über die Studienergebnisse<br />

und somit über die Antworttendenzen innerhalb der einzelnen Fragen aufzuzeigen.<br />

An der Studie beteiligten sich insgesamt 136 Therapeuten. 112 Therapeuten<br />

beantworteten alle Fragen und beendeten somit die Studie. Diese 112 Teilnehmer<br />

(TN) bilden die Grundlage für die gesammelten Ergebnisse, die für die Auswertung<br />

zu Verfügung stehen (N=112).<br />

Als weiterer Hinweis zur Interpretation der jeweiligen Prozentzahlen dienen die<br />

Balkendiagramme. Die Prozentzahlen beziehen sich immer auf das Merkmal der x-<br />

Achse und sind dementsprechend zu interpretieren.<br />

4.1 Einzelne Ergebnisse anhand des Fragebogens<br />

4.1.1 Daten zu den Therapeuten<br />

Der erste Teil der Auswertung vermittelt allgemeine Informationen über das Alter,<br />

das Studium inkl. etwaiger Zusatzqualifikationen oder das derzeitige Arbeitsfeld der<br />

teilnehmenden Therapeuten.<br />

48


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

In Abbildung 01 wird die Verteilung der Altersgruppen der Therapeuten dargestellt.<br />

Fast die Hälfte (45,5%) der beteiligten Therapeuten sind 51 Jahre und älter. Die<br />

restlichen 54,5% verteilen sich<br />

verhältnismäßig ausgeglichen auf<br />

die drei anderen Altersstufen.<br />

Bei der Frage nach dem Studiengang<br />

bzw. der Ausbildung haben<br />

sechs der 112 beteiligten<br />

Therapeuten mehrere Angaben<br />

gemacht, indem sie bei der<br />

Antwortmöglichkeit „Sonstiges“<br />

weitere Angaben gemacht haben.<br />

Daraufhin wurde die<br />

Abb.01: Alter der Therapeuten<br />

Auswertungsstruktur umgestellt, um alle Antworten berücksichtigen zu können.<br />

Fast ¾ der teilnehmenden Therapeuten haben ein Psychologie-Studium oder das<br />

Studium zur Sozialen Arbeit bzw. der Sozialtherapie absolviert. Die restlichen 25%<br />

sind auf Medizin, Pflege oder anderweitige therapeutische Berufsfelder innerhalb der<br />

Klinik verteilt (Abb.02).<br />

Psychologie<br />

Soziale Arbeit<br />

Medizin<br />

Sozialtherapie<br />

Sporttherapie<br />

Andere Qualifikation<br />

Pflege<br />

Pädagogik<br />

Gestaltung<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />

Abb.02: Art des Studiums / der Ausbildung<br />

49


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Verhaltenstherapie<br />

Psychoanalytische Therapie<br />

Systemische Therapie<br />

Tiefenpsychologisch orientierte Therapie<br />

Psychodrama<br />

Gestalttherapie<br />

Integrative Therapie<br />

Personenzentrierte Therapie<br />

QM<br />

Kunst<br />

Suchthilfe<br />

Therapietechniken<br />

Entspannungsverfahren<br />

Gesundheit<br />

Abb.03: Verteilung der Zusatzqualifikationen<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />

Die Fragen vier und fünf bezüglich einer zusätzlichen Qualifizierung beantworteten<br />

80,4% der beteiligten Therapeuten mit JA. Dies entspricht einer Anzahl von<br />

insgesamt 90 Therapeuten. 19,6% der Beteiligten geben an, dass sie an keiner<br />

weiteren Zusatzqualifikation teilgenommen haben. Abbildung 03 zeigt die<br />

Verteilung der verschiedenen Zusatzqualifikationen. Hierbei bestand die Möglichkeit<br />

einer Mehrfachnennung. Wie schon in Kapitel 3.4 beschrieben, wurden die<br />

verschiedenen Arten der Zusatzqualifikationen in Gruppen zusammengefasst. Von<br />

den 90 Therapeuten haben 31 Therapeuten mehr als eine weitere zusätzliche<br />

Qualifikation absolviert.<br />

Bei den angegebenen Zusatzqualifikationen wurde die Verhaltenstherapie mit 25%<br />

am häufigsten genannt. Die Weiterbildungen im psychoanalytischen, im<br />

systemischen und im tiefenpsychologischen Bereich, in Psychodrama und in<br />

anderweitigen Therapietechniken wie NLP, Hypnotherapie oder in Traumatherapie<br />

liegen jeweils zwischen 8-12%. Die verbleibenden insgesamt ca. 20% verteilen sich<br />

auf Weiterbildungen wie die integrative Therapie, die personenzentrierte Therapie,<br />

die Suchttherapie, Gesundheits- und Entspannungsverfahren und das<br />

Qualitätsmanagement.<br />

Die Fragen sechs und sieben erfassen die gesamte Berufserfahrung und die<br />

Berufserfahrung im Suchtbereich. Durch Tabelle 03 wird erkennbar, dass die viele<br />

50


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Therapeuten, die im Suchtbereich arbeiten, sich frühzeitig für die Arbeit mit<br />

süchtigen Menschen entschieden haben.<br />

Tab.03: Gegenüberstellung der Berufserfahrung insgesamt und Suchtbereich<br />

Berufserfahrung<br />

insgesamt<br />

Berufserfahrung Suchtbereich<br />

1 bis 5 Jahre 6 - 10 Jahre 11 - 20 Jahre 21 - 30 Jahre 31 Jahre und mehr<br />

Gesamt<br />

Gesamt 25% 13,4% 30,4% 25,9% 5,4% 100%<br />

1 - 5 Jahre 100% 0% 0% 0% 0% 100%<br />

6 - 10 Jahre 41,7% 58,3% 0% 0% 0% 100%<br />

11 - 20 Jahre 6,7% 20% 73,3% 0% 0% 100%<br />

21 - 30 Jahre 3,2% 3,2% 25,8% 67,7% 0% 100%<br />

31 Jahre und mehr 9,5% 4,8% 19% 38,1% 28,6% 100%<br />

Frage acht bezieht sich auf das derzeitige Arbeitsfeld des jeweiligen Therapeuten.<br />

Über das freie Antwortfeld geben insgesamt fünf Therapeuten noch zusätzliche<br />

Aufgabengebiete innerhalb der Klinik an, so dass eine Gesamtzahl von insgesamt<br />

117 Antworten erreicht wurde (N=117). Auch hier wurden die offenen Antworten<br />

zur überschaubareren Ansicht in Gruppen zusammen gefasst (Kap.3.4). Abbildung<br />

04 macht ersichtlich, dass das Hauptarbeitsfeld unter den befragten Therapeuten in<br />

der Bezugstherapie (52,1%) liegt, mit großem Abstand gefolgt von<br />

Leitungspositionen innerhalb der Klinik (17,6%). Die restlichen insgesamt 30,3%<br />

verteilen sich auf die Sozialarbeit / Sozialtherapie, Qualitätsmanagement, die Ergo-,<br />

Sport- und Arbeitstherapie und die zusammengefassten Gruppen.<br />

Bezugstherapie<br />

Sozialarbeit / Sozialtherapie<br />

Ergotherapie<br />

Arbeitstherapie<br />

Sporttherapie<br />

Leitungsposition<br />

QM<br />

Verwaltung<br />

TherapieGesund<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%<br />

Abb. 04: Aktuelles Arbeitsfeld innerhalb der Klinik<br />

51


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

4.1.2 Ergebnisse zu Beschwerdemanagement<br />

Im nächsten Teil des Fragebogens wurden den<br />

Therapeuten Fragen bezüglich des<br />

Beschwerdemanagements gestellt. Durch Frage 11<br />

werden die Therapeuten gefragt, ob in der<br />

jeweiligen Reha-Klinik ein Beschwerdemanagement<br />

oder klinikinterne Richtlinien<br />

bezüglich des Umgangs mit Beschwerden<br />

vorhanden ist. 88,4% der befragten Therapeuten<br />

beantworteten die Frage mit JA, während 11,6% der TN diese Frage verneinten<br />

(Abb.05).<br />

Abb.05: Vorhandensein von BM in der<br />

Reha-Klinik<br />

Daraufhin folgte die Frage, ob die Teilnehmer ausreichende Informationen vonseiten<br />

des Arbeitgebers über BM oder klinikinterner Richtlinien erhalten haben bzw. sie<br />

sich selbstständig Informationen eingeholt haben. 71,4% der Befragten erhielten<br />

ausreichende Informationen bezüglich der Weiterleitung von Patientenbeschwerden.<br />

16,1% gaben dagegen an, dass sie nur teilweise und 12,5% kaum / nicht informiert<br />

wurden oder sich informiert haben (Abb.06).<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb. 06: Informationen zu BM / klinikinterne Richtlinien<br />

52


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Die nächsten fünf Fragen beziehen sich auf den allgemeinen Umgang von<br />

Therapeuten mit Patientenbeschwerden. Frage<br />

13 beschäftigt sich damit, ob jemals Patientenbeschwerden<br />

nach BM- oder klinikinternen<br />

Richtlinien weitergeleitet wurden (Abb.07).<br />

54,5% beantworteten die Frage mit Ja, während<br />

45,5% der teilnehmenden Therapeuten dies<br />

verneinten.<br />

Abb.07: Weiterleitung der Beschwerde<br />

In der nächsten Frage werden die Therapeuten gefragt, ob durch die Weiterleitung<br />

der Patientenbeschwerden nach BM- bzw. klinikinternen Richtlinien eine zusätzliche<br />

Arbeitsbelastung auftritt. Abbildung 08 veranschaulicht, dass es für insgesamt 47,3%<br />

der TN die Weiterleitung eine zusätzliche Belastung innerhalb ihres Arbeitsablaufes<br />

darstellt. 21,4% empfinden dies nur teilweise als weitere Belastung und 31,3% der<br />

Therapeuten kaum bzw. gar nicht.<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.08: Weiterleitung als zusätzliche Arbeitsbelastung<br />

Im Vergleich dazu handelt die darauffolgende Frage davon, inwieweit Therapeuten<br />

Patienten darauf hinweisen, dass sie ihre Beschwerde selbst schriftlich einreichen<br />

möchten. In Abbildung 09 wird ersichtlich, dass dieser Möglichkeit der eventuellen<br />

Arbeitsentlastung insgesamt 46,4% der Therapeuten nachgehen, 25,9% nur teilweise<br />

und 27,7% sogar gar nicht.<br />

53


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.09: Patienteninfo bezüglich schriftlicher Beschwerdeeinreichung<br />

Frage 16 handelt von den Erfahrungswerten der Therapeuten, über was sich die<br />

Patienten am häufigsten beschweren. Abbildung 10 zeigt, wie sich die<br />

Beschwerdeinhalte verteilen. Hierbei hatten die Therapeuten die Möglichkeit,<br />

mehrere Antworten abzugeben.<br />

Essen<br />

Klinikausstattung<br />

Therapieangebot<br />

Therapeuten/therapeutisches Team<br />

Klinikregeln / Hausordnung<br />

Therapieregeln<br />

Verwaltung<br />

Mitpatienten<br />

Nichts<br />

Medizinische Abteilung<br />

Allgemeine Anliegen<br />

Freizeitangebote<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Abb.10: Häufigkeiten der verschiedenen Inhalte der Beschwerden<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25%<br />

Die meisten Beschwerden beziehen sich auf die jeweilige Klinik- / Hausordnung<br />

(22,7%), gefolgt von Beschwerden über das Essen (17,3%), über Mitpatienten<br />

(14,4%) und über die Klinikausstattung (12,5%). Beschwerden über das<br />

54


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Therapieangebot (8,2%), über einzelne Therapeuten / das therapeutische Team<br />

(7,4%) oder über die allgemeingültigen Therapieregeln (9,3%) kommen seltener vor.<br />

Daraufhin wurden die Therapeuten durch die nächste Frage befragt, welche Art von<br />

Beschwerden weitergeleitet werden. Es bestand wieder die Möglichkeit von<br />

Mehrfachnennungen.<br />

Abbildung 11 verdeutlicht, dass 17,4% der Therapeuten KEINE Beschwerden<br />

weiterleiten, 11,5% leiten hingegen ALLE Beschwerden weiter. Die häufigsten<br />

weitergeleiteten Beschwerden sind mit 13,8% über die Klinikausstattung, gefolgt von<br />

Beschwerden über die Hausordnung (10,6%), über Therapeuten bzw. das<br />

therapeutisches Team (9,6%), über das Essen (8,7%), über die Verwaltung (7,8%)<br />

und über das Therapieangebot (7,3%). Auch hier waren Mehrfachnennungen<br />

möglich.<br />

Essen<br />

Klinikausstattung<br />

Therapieangebot<br />

Therapeuten / therapeutisches Team<br />

Klinikregeln / Hausordnung<br />

Therapieregeln<br />

Verwaltung<br />

Mitpatienten<br />

Alle<br />

Keine<br />

Andere Art der Weiterleitung<br />

Hausmeister / Hauswirtschaft<br />

Medizinische Abteilung<br />

Bedeutung / Wichtigkeit<br />

Abb.11: Häufigkeit der Weiterleitung bestimmter Beschwerden<br />

0% 5% 10% 15% 20%<br />

Im nächsten Umfrageabschnitt werden die Therapeuten nach der persönlichen<br />

Einstellung zu BM und der praktischen Umsetzung von BM befragt. Durch Frage 18<br />

stimmten 48,2% der Therapeuten der Frage zu, dass es berechtigte<br />

Patientenbeschwerden gibt, während 40,2% dem nur teilweise bzw. 11,6% dem<br />

kaum bzw. nicht zustimmten (Abb.12).<br />

55


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.12: Berechtigte Patientenbeschwerden<br />

Des Weiteren werden mit der nächsten Frage die Therapeuten befragt, welche Art<br />

der Beschwerde sie als berechtigt ansehen. Es konnten hierbei wieder mehrere<br />

Antworten gegeben werden. Abbildung 13 zeigt auf, dass Therapeuten Beschwerden<br />

über Mitpatienten zu 17,1% als berechtigt ansehen, gefolgt von der Klinikausstattung<br />

(14,8%), dem Essen (13%) und dem Therapieangebot (10,2%). 8,8% der<br />

Therapeuten sind sogar der Meinung, dass alle Beschwerden von Patienten berechtigt<br />

sind. Im Gegensatz dazu sagen 3,2%, dass gar keine Beschwerde berechtigt ist.<br />

Essen<br />

Klinikausstattung<br />

Therapieangebot<br />

Therapeuten / Therapeutisches Team<br />

Klinikregeln / Hausordnung<br />

Therapieregeln<br />

Verwaltung<br />

Mitpatienten<br />

Alle<br />

Keine<br />

Medizin<br />

Individuell<br />

Hausmeister / Hauswirtschaft<br />

0% 5% 10% 15% 20%<br />

Abb.13: Art der berechtigten Beschwerden von Patienten<br />

56


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Inhaltlich geht die nächste Frage auf die persönlich empfundene Wichtigkeit<br />

bezüglich des Beschwerdemanagements ein. Insgesamt 69,9% der Therapeuten<br />

sehen BM bezüglich der persönlichen therapeutischen Weiterentwicklung und der<br />

Verbesserung des Therapieangebotes für wichtig an, 20,5% teilweise und 9,8% sehen<br />

darin keine Wichtigkeit (Abb.14).<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft zu Trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.14: Wichtigkeit des BM zur Weiterentwicklung der Therapie<br />

Die Fragen 21 und 28 wurden etwas unterschiedlich formuliert, beziehen sich aber<br />

beide inhaltlich auf das Thema, ob Therapeuten aufgrund von eingehenden<br />

Patientenbeschwerden eigeninitiativ das Therapieangebot reflektieren und<br />

infolgedessen verändert haben. In Abbildung 15 werden die beiden Ergebnisse<br />

gegenübergestellt. Während bei Frage 21 25,9% der TN eine freiwillige Reflexion<br />

und Veränderung des Therapieangebotes aufgrund von Beschwerden bestätigten,<br />

sind 58% teilweise und 16,1% der Therapeuten nicht bereit, ihr Therapieangebot zu<br />

verändern. Bei Frage 28 stimmten insgesamt 42,9% der TN zu, schon mal ihr<br />

Therapieangebot aufgrund von Beschwerden verändert zu haben, weitere 35,7%<br />

teilweise und 21,4% kaum / gar nicht.<br />

In diesem Zusammenhang gaben auch 7,1% der Therapeuten an, dass sie sich<br />

aufgrund von Patientenbeschwerden entschieden haben, eigeninitiativ eine Fort- oder<br />

Weiterbildungsmaßnahme zu besuchen, während für 92,9% der Beteiligten hierfür<br />

kein Anlass bestand (Abb.16).<br />

57


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

Frage 21<br />

Frage 28<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft<br />

zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht<br />

zu<br />

Abb.15: Freiwillige Veränderung des Therapieangebotes aufgrund von Beschwerden<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Ja<br />

Nein<br />

Abb:16: Freiwillige Teilnahme an einer Fort-/Weiterbildung<br />

82,1% der Therapeuten gaben bei Frage 26 an, dass sie zur Qualitätsoptimierung von<br />

ihrem Arbeitgeber in Form von Fort- oder Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt<br />

werden (Abb.17). Lediglich 3,6% erhalten keinerlei Unterstützung.<br />

Im nächsten Teilabschnitt wird der Einbezug der Therapeuten durch den Arbeitgeber<br />

in das Auswertungsgeschehen von BM angesprochen. Durch Frage 22 gaben<br />

insgesamt 79,5% der Therapeuten an, dass sie regelmäßig mindestens einmal pro<br />

Jahr durch den Arbeitgeber über Ergebnisse verschiedener klinikinterner Umfragen<br />

informiert werden (Abb.18).<br />

58


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.17: Fort- / Weiterbildungsmöglichkeiten vonseiten des Arbeitgebers<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.18: Informationen über Beschwerden durch Arbeitgeber<br />

In dem Zusammenhang wurden die TN des Weiteren danach befragt, ob sie durch<br />

den Arbeitgeber in die Bearbeitung der Beschwerden mit einbezogen werden.<br />

Insgesamt 59,8% der Teilnehmer gaben an, dass sie ausreichend in die Bearbeitung<br />

von Beschwerden mit einbezogen werden, während 17,9% nur teilweise bzw. 22,3%<br />

kaum oder gar nicht berücksichtigt werden (Abb.19). 70,5% der Befragten fühlen<br />

sich aber ausreichend in die Beschwerdebearbeitung involviert (Abb.20). Lediglich<br />

17% der Befragten wünschen sich eine höhere Beteiligung bezüglich der<br />

Beschwerdebearbeitung (Abb.21).<br />

59


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.19: Einbezug in die Beschwerdebearbeitung durch Arbeitgeber<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.20: Gefühlter Einbezug in die Beschwerdebearbeitung<br />

Zudem wurden die Therapeuten in Frage 29 gefragt, ob sie Veränderungen innerhalb<br />

des Therapie- oder Klinikablaufes, die aufgrund der Beschwerden stattfanden,<br />

regelmäßig von ihrem Arbeitgeber mitgeteilt bekommen. Abbildung 22<br />

veranschaulicht, dass 52,7% der Therapeuten von ihrem Arbeitgeber über die<br />

jeweiligen Veränderungen bzw. Optimierungen informiert werden, 15,2% teilweise<br />

und insgesamt 32,2% werden kaum bzw. gar nicht informiert.<br />

60


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.21: Gewünschter Einbezug in die Beschwerdebearbeitung<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.22: Veröffentlichte Veränderungen aufgrund BM durch Arbeitgeber<br />

Abbildung 23 veranschaulicht, inwieweit Therapeuten Veränderungen bzw.<br />

Optimierungen aufgrund der Einführung von BM innerhalb des Therapieablaufes<br />

selbst feststellen können. Hierbei gaben insgesamt 45,5% der Befragten an, dass es<br />

zu offensichtlichen Veränderungen / Entwicklungen / Optimierungen innerhalb der<br />

Klinik gekommen ist. 27,7% konnten teilweise eine Veränderung aufgrund des BM<br />

ableiten und insgesamt 26,8% stellten kaum bzw. keine Veränderung fest.<br />

61


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

50,0%<br />

45,0%<br />

40,0%<br />

35,0%<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.23: Wahrgenommene Veränderungen aufgrund BM durch Therapeuten<br />

4.1.3 Ergebnisse zum Umgang mit Patientenbeschwerden<br />

Zu Beginn dieses Abschnittes wurden die<br />

Therapeuten durch Frage 31 befragt, ob sie<br />

den süchtigen Menschen während seiner<br />

Entwöhnungsbehandlung als Kunde oder als<br />

Patient sehen. Abbildung 24 zeigt, dass<br />

68,8% der Therapeuten den süchtigen<br />

Menschen weiterhin als Patienten betrachten<br />

und nicht als einen Kunden, der eine<br />

Abb.24: Patient oder Kunde?<br />

Dienstleistung erfährt. Aufbauend darauf, gaben insgesamt 31,3% der Therapeuten<br />

an, dass sie durch diese Sichtweise bezüglich des Umganges mit den<br />

Patientenbeschwerden beeinflusst werden (Abb.25). 25,9% geben an, dass sie sich<br />

nur teilweise und insgesamt 42,8% lassen sich kaum bzw. gar nicht beeinflussen.<br />

Durch die nächste Frage gaben 17,9% der Therapeuten gaben an, dass sie immer<br />

Beschwerden von Patienten weiterleiten (Abb.26). 29,5% leiten die Beschwerden<br />

teilweise weiter und insgesamt 52,7% der Befragten leiten diese kaum (18,8%) bzw.<br />

gar nicht (33,9%) weiter.<br />

62


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

45,0%<br />

40,0%<br />

35,0%<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.25: Einfluss Einstellung zu Kunde / Patient auf Weiterleitung<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.26: Konstante Weiterleitung der Beschwerden<br />

In dem nächsten kleinen Frageblock (Frage 34 – 37) geht es um den Umgang mit<br />

Patientenbeschwerden zu einem bestimmten Therapiezeitpunkt. Abbildung 27 zeigt,<br />

dass 46,4% der Befragten der Meinung sind, dass es innerhalb der Therapie einen<br />

Zeitraum gibt, indem es vermehrt zu Patientenbeschwerden kommt, während 53,6%<br />

die Erfahrung machen, dass Patientenbeschwerden unabhängig vom<br />

Therapiezeitpunkt mitgeteilt werden. Von 46,4% der TN, die eine Unterscheidung<br />

innerhalb des Therapiezeitpunktes festgestellt haben, sind 36,6% der Meinung, dass<br />

63


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

die meisten Beschwerden im ersten Drittel<br />

vorkommen, 8,9% stimmen für das zweite<br />

Drittel und 2,7% der TN bemerken im letzten<br />

Drittel ein erhöhtes Beschwerdeaufkommen<br />

(Abb.28). Werden die Ergebnisse der letzten<br />

beiden Fragen miteinander verglichen, kann<br />

festgestellt werden, dass zwei TN die Frage 34<br />

mit „Nein“ beantwortet haben, bei der<br />

Nachfolgefrage allerdings eine Antwort<br />

bezüglich der Beschwerdehäufigkeit in Bezug<br />

auf den Therapiezeitpunkt abgegeben haben.<br />

Abb.27:Wahrnehmung vermehrter<br />

Beschwerdeeingang je nach<br />

Therapiezeitpunkt<br />

60,00%<br />

50,00%<br />

40,00%<br />

30,00%<br />

20,00%<br />

10,00%<br />

0,00%<br />

Keine vermehrten<br />

Beschwerden<br />

im 1/3 der<br />

Therapie<br />

im 2/3 der<br />

Therapie<br />

im 3/3 der<br />

Therapie<br />

Abb.28: Wahrnehmung von vermehrtem Beschwerdeaufkommen in Abhängigkeit zum<br />

Therapiezeitpunkt<br />

Die nächsten Fragen beziehen sich in diesem Zusammenhang auf einen möglichen<br />

unterschiedlichen Beschwerdeumgang, der daraus entstehen kann. Für 14,3% der<br />

Befragten ist der Therapiezeitpunkt relevant, wie sie mit Beschwerden umgehen,<br />

25,9% antworteten mit „teilweise“ und für insgesamt 59,8% spielt der<br />

Therapiezeitpunkt gar keine Rolle (Abb.29).<br />

64


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.29: Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerden abhängig vom Therapiezeitpunkt<br />

Des Weiteren gaben bei der nächsten Frage 58% der Beteiligten an, dass sie zu<br />

jedem Zeitpunkt der Therapie Beschwerden weiterleiten. 36,6% geben zu keinem<br />

Zeitpunkt Beschwerden weiter und jeweils 1,8% der Therapeuten machen die<br />

Unterscheidung zwischen den jeweiligen Zeitpunkten (Abb.30).<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

im 1/3 der<br />

Therapie<br />

im 2/3 der<br />

Therapie<br />

im 3/3 der<br />

Therapie<br />

zu keinem<br />

Zeitpunkt<br />

zu jedem<br />

Zeitpunkt<br />

Abb.30: Weiterleitung abhängig vom Therapiezeitpunkt<br />

In dem nächsten Fragenkomplex wurden die Therapeuten zu ihrer persönlichen<br />

Einstellung bezüglich Beschwerden befragt. Frage 38, 39 und 40 gehen darauf ein,<br />

ob Akzeptanzprobleme hinsichtlich bestimmter Beschwerden bestehen, um welche<br />

Art der Beschwerde es sich in dem Fall handelt und ob es aufgrund der<br />

65


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Akzeptanzprobleme unterschiedliche Reaktionen auf die Beschwerde gibt.<br />

Abbildung 31 veranschaulicht, dass 31,3% der Befragten nicht jede Beschwerde<br />

akzeptieren können, knapp die Hälfte (48,2%) machen es vom Beschwerdeinhalt<br />

abhängig und insgesamt 20,5% können fast alle bzw. alle Beschwerden akzeptieren.<br />

50,0%<br />

45,0%<br />

40,0%<br />

35,0%<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.31: Akzeptanzprobleme bezüglich Beschwerden<br />

Essen<br />

Klinikausstattung<br />

Therapieangebot<br />

Therapeuten / therapeutisches …<br />

Klinikregeln / Hausordnung<br />

Therapieregeln<br />

Verwaltung<br />

Mitpatienten<br />

Keine<br />

Widerstand<br />

Individuell<br />

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0%<br />

Abb.32: Art der nichtakzeptierten Beschwerden<br />

In Abbildung 32 werden die verschiedenen Arten der Beschwerden dargestellt, die<br />

zu Akzeptanzproblemen führen. Hierbei hatten die Therapeuten die Möglichkeit<br />

mehrere Antworten zu geben. Es wird deutlich, dass 17,7% der Therapeuten<br />

66


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Probleme mit Beschwerden bezüglich Klinikregeln bzw. Hausregeln haben, dicht<br />

gefolgt von Beschwerden bezüglich der Therapieregeln (15,2%), des<br />

Therapieangebotes (13,7%), des Essens (12,1%) und gegenüber Therapeuten bzw.<br />

des therapeutischen Teams (10,4%). Wiederum 8,2% der Teilnehmer gaben an, dass<br />

sie keinerlei Akzeptanzprobleme haben und jede Beschwerde als legitim ansehen.<br />

Ob es zu unterschiedlichen Reaktionen auf die verschiedenen Beschwerden kommt,<br />

beantworteten insgesamt 36,6% der Therapeuten, dass sie dies bei sich feststellen<br />

können. Weitere 36,6% stellen teilweise unterschiedliche Reaktionen fest und 26,8%<br />

gaben an, dass sie immer auf die gleiche Art auf die Beschwerde reagieren (Abb.33).<br />

40,0%<br />

35,0%<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.33: Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerden aufgrund Akzeptanzproblemen<br />

Die nächsten zwei Fragen handeln von der Einschätzung der Therapeuten, ob<br />

spezielle Verhaltensweisen, die charakteristisch für süchtiges Verhalten sind, das<br />

Beschwerdeverhalten der Patienten beeinflusst und ob die Befragten auf Grund<br />

dessen im weiteren Verlauf therapeutisch mit diesen Beschwerden umgehen.<br />

Insgesamt 69,6% der Teilnehmer sind der Meinung, dass sich Patienten aufgrund von<br />

suchtspezifischen Verhaltensmustern beschweren, 25,9% stimmen dem teilweise zu<br />

und insgesamt nur 4,5% denken, dass dieses Verhalten keinerlei Einfluss auf das<br />

Beschwerdeverhalten hat (Abb.34).<br />

67


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.34: Beeinflussung durch suchtspezifische Verhaltensweisen<br />

Aus diesem Grund besprechen dann insgesamt 36,6% der Befragten die<br />

Beschwerden mit dem Patienten auf der therapeutischen Ebene, anstatt sie nach den<br />

Richtlinien des BM weiterzuleiten. 35,7% betrachten die Beschwerden teilweise nur<br />

unter therapeutischen Gesichtspunkten und insgesamt 27,7% sehen das BM<br />

weiterhin als relevant an (Abb.35).<br />

40,0%<br />

35,0%<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.35: Weiterbearbeitung der Beschwerden auf therapeutischer Ebene - Suchtverhalten<br />

In dem letzten Fragenabschnitt der Online-Umfrage ging es um das Thema<br />

„Beschwerdetyp“. In Abbildung 36 geben insgesamt 42% der Befragten an, das sie<br />

sich von der Art, wie Beschwerden mitgeteilt werden, beeinflussen lassen. 36,6% der<br />

68


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

TN lassen sich teilweise dadurch beeinflussen und insgesamt 21,4% sehen nur den<br />

Beschwerdeinhalt. In diesem Zusammenhang wird durch Abbildung 37 ersichtlich,<br />

dass daraufhin 26,8% der Studienteilnehmer die Beschwerde (fast) ausschließlich<br />

therapeutisch bearbeiten, 41,1% leiten die Beschwerde auch teilweise an das BM<br />

weiter und insgesamt 32,1% betrachten weiterhin die Beschwerden (fast) immer<br />

unter dem Gesichtspunkt des Beschwerdemanagements.<br />

45,0%<br />

40,0%<br />

35,0%<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.36: Reaktion in Abhängigkeit vom Beschwerdetyp<br />

45,0%<br />

40,0%<br />

35,0%<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu / nicht zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.37: Weiterbearbeitung der Beschwerden auf therapeutischer Ebene – Beschwerdetyp<br />

Nachdem in diesem Kapitel die Ergebnisse im Einzelnen detailliert vorgestellt<br />

wurden, werden im folgenden Kapitel die Hypothesen anhand von ausgewählten<br />

Fragen überprüft und weitere Zusammenhänge zur Diskussion vorgestellt.<br />

69


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

4.2 Ergebnisse und Diskussion anhand der Hypothesen<br />

Ziel dieser Studie ist es, die dargestellten Hypothesen auf deren Richtigkeit zu<br />

überprüfen. Auf Grundlage der Hypothesen werden einzelne Fragen auf deren<br />

Zusammenhänge überprüft und miteinander verglichen.<br />

1) Hypothese:<br />

Wenn Evaluationsergebnisse mündlicher Patientenbeschwerden innerhalb des<br />

Klinikalltages transparenter werden, dann leiten Therapeuten mündlich geäußerte<br />

Beschwerden vermehrt schriftlich weiter.<br />

Um die Richtigkeit dieser Aussage zu überprüfen, wurde die Frage 33 den Fragen 22<br />

und 29 gegenüber gestellt. Dabei soll herausgefunden werden, ob ein<br />

Zusammenhang zwischen einer konstanten Weiterleitung von Patientenbeschwerden<br />

und der regelmäßigen Information vonseiten des Arbeitgebers in Bezug auf<br />

Ergebnisse aus Patientenzufriedenheitsumfragen und den darauffolgenden<br />

Veränderungen bzw. Optimierungen innerhalb des Therapieablaufes besteht. In<br />

Abbildung 38 wird erkennbar, dass ALLE Befragten, die Beschwerden immer<br />

weiterleiten, regelmäßig über Ergebnisse aus Patientenzufriedenheitsumfragen in<br />

Kenntnis gesetzt werden. Auch 69,5% der TN, die kaum oder keine Informationen<br />

über Patientenbeschwerden durch den Arbeitgeber bekommen, leiten Beschwerden<br />

trotzdem weiter. Immerhin 31% der Beteiligten geben an, dass sie nur teilweise bis<br />

gar nicht durch den Arbeitgeber informiert werden und auch keine Beschwerden<br />

weiterleiten. Aufgrund dieser Prozentzahlen kann auf den ersten Blick davon<br />

ausgegangen werden, dass Therapeuten vermehrt Patientenbeschwerden weiterleiten,<br />

wenn sie gut durch den Arbeitgeber über Ergebnisse von<br />

Patientenzufriedenheitsumfragen informiert werden. Der Chi²-Test ergab einen p-<br />

Wert = ,048, was noch als signifikant zu werten ist. Es lag allerdings die minimal<br />

erwartete Häufigkeit unter 5 (1,25), so dass die Signifikanz der zwei Variablen<br />

wiederum kritisch gesehen werden muss. Daher wurde zusätzlich der exakte p-Wert<br />

nach Fisher bestimmt. Dieser ergab einen p-Wert = ,042 und hat somit einen<br />

wahrscheinlichen Zusammenhang bestätigt.<br />

70


Weiterleitung von Beschwerden<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Informationen über Rückmeldungen von Patienten<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.38: Weiterleitung von Beschwerden durch Therapeuten / Information über<br />

Patientenrückmeldungen durch Arbeitgeber<br />

Um die Ausprägung des Zusammenhangs der zwei Merkmale zu bestimmen, wurde<br />

der Korrelationkoeffizient nach Pearson bestimmt (Tab.04). Dieser ergab eine<br />

geringe Korrelation (r = ,284): Je mehr Transparenz durch den Arbeitgeber<br />

gewährleistet ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der<br />

Beschwerdeweiterleitung durch den Therapeuten. Der Chi²-Test nach Pearson zeigt<br />

eine hohe Signifikanz mit einem p-Wert = ,002.<br />

Tab.04: Korrelation: Information über Patientenrückmeldungen / Weiterleitung von<br />

Beschwerden / Information über Veränderungen aufgrund von Beschwerden<br />

Information über<br />

Patientenrückmeldungen<br />

Weiterleitung von<br />

Beschwerden<br />

Information über<br />

Veränderungen<br />

Weiterleitung von<br />

Beschwerden<br />

Korrelation nach Pearson ,284 ** 1 ,286 **<br />

Signifikanz (2-seitig) ,002 ,002<br />

N 112 112 112<br />

**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />

Unter einer ähnlichen Fragestellung zeigt Abbildung 39, dass 75% der TN, die<br />

Beschwerden weiterleiten, durch den Arbeitgeber über Veränderungen und<br />

Optimierungen aufgrund von Patientenbeschwerden innerhalb des Therapieablaufes<br />

informiert werden. 44,1% leiten trotz Information durch den Arbeitgeber keine<br />

Beschwerden weiter. Weitere 45,8% der TN, die keine Beschwerden weiterleiten,<br />

71


Weiterleitung von Beschwerden<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

bekommen allerdings auch keine Informationen durch den Arbeitgeber. Der Chi²-<br />

Test zeigt einen hochsignifikanten p-Wert = ,010. Hier ist eine hohe<br />

Wahrscheinlichkeit gegeben, dass zwischen den zwei Variablen ein Zusammenhang<br />

besteht. Allerdings muss auch hier berücksichtigt werden, dass die minimal erwartete<br />

Häufigkeit unter 5 liegt (3,04). Der exakte Signifikanztest nach Fisher bestätigt einen<br />

Zusammenhang mit p-Wert = ,009. Auch hierfür wurde der Korrelationskoeffizient<br />

nach Pearson bestimmt, der eine geringe Korrelation (r = ,286) mit einen ähnlich<br />

hochsignifikanten Wert von p = ,002 ergab (Tab.04).<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Information über Veränderungen / Optimierungen<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.39: Weiterleitung von Beschwerden / Information über Veränderungen/Optimierungen durch<br />

Arbeitgeber<br />

Des Weiteren wurde zur Überprüfung der Hypothese die Frage 30 hinzugezogen.<br />

Hierbei liegt der Fokus auf einem möglichen Zusammenhang zwischen den<br />

persönlich wahrgenommenen Veränderungen innerhalb des Therapieablaufes seit<br />

Einführung von Beschwerdemanagement und der Weiterleitung von Beschwerden<br />

durch den Therapeuten (Abb.40). Von den Beteiligten, die Beschwerden immer<br />

weiterleiten, nehmen 75% innerhalb des therapeutischen Alltages Veränderungen<br />

und Optimierungen wahr, die seit Einführung des BM stattgefunden haben. Auch<br />

33,9% der nicht-beschwerdeweiterleitenden Therapeuten, nehmen Veränderungen<br />

innerhalb ihres beruflichen Umfeldes aufgrund von BM wahr. 37,3% der TN geben<br />

an, dass sie keine Veränderungen wahrnehmen und auch keine Beschwerden<br />

weiterleiten. Der Chi²-Test ergibt einen hochsignifikanten Wert von p = ,002.<br />

72


Weiterleitung von Beschwerden<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Aufgrund dieses Ergebnisses kann gesagt werden, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit<br />

zwischen persönlich wahrgenommenen Veränderungen aufgrund des<br />

Beschwerdemanagements innerhalb des Therapieablaufes und der Weiterleitung von<br />

Patientenbeschwerden besteht. Auch hierfür wurde der Korrelationskoeffizient nach<br />

Pearson bestimmt (Tab.05). Dieser zeigte mit einem Wert von r = ,286 eine geringe<br />

Korrelation mit einem hochsignifikanten p-Wert (,002): Je mehr ein Therapeut<br />

eigenständig Veränderungen bzw. Optimierungen aufgrund von<br />

Beschwerdemanagement feststellt, desto eher leitet er Beschwerden von Patienten<br />

weiter. Bei beiden Bestimmungen des Korrelationskoeffizienten ist anzunehmen,<br />

dass dieser bei einer größeren Stichprobe höher ausfallen wird.<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Wahrgenommene Veränderungen durch BM<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.40: Weiterleitung von Beschwerden / Wahrgenommene Veränderungen durch BM<br />

Tab.05: Korrelation: Weiterleitung von Beschwerden / Wahrnehmung von Veränderungen<br />

Weiterleitung von<br />

Beschwerden<br />

Wahrnehmung von<br />

Veränderungen<br />

Weiterleitung von<br />

Beschwerden<br />

Wahrnehmung von<br />

Veränderungen<br />

Korrelation nach Pearson 1 ,286 **<br />

Signifikanz (2-seitig) ,002<br />

N 112 112<br />

Korrelation nach Pearson ,286 ** 1<br />

Signifikanz (2-seitig) ,002<br />

N 112 112<br />

**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />

73


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Die Hypothese 1) ist somit bestätigt. Es zeichnet sich eine deutliche Tendenz ab, dass<br />

Therapeuten eher Beschwerden von Patienten weiterleiten, wenn sie regelmäßig von<br />

ihrem Arbeitgeber über Patientenrückmeldungen und auch über daraus resultierende<br />

Maßnahmen, die aufgrund des Beschwerdemanagements zur Qualitätssicherung<br />

erfolgen, informiert werden. Die beiden ersten Diagramme machen deutlich, dass<br />

zwischen 22% - 45,8% der Therapeuten, die kaum bzw. keine Informationen durch<br />

den Arbeitgeber bekommen, auch keine Beschwerden von Patienten nach BM-<br />

Richtlinien weiterleiten. Dadurch entsteht der Eindruck, dass durch Offenheit und<br />

Transparenz bezüglich der Inhalte von Patientenbeschwerden und deren Bearbeitung<br />

in Richtung Optimierung und Veränderung, die Arbeitgeber Einfluss auf das<br />

Beschwerdeweiterleitungsverhalten von Therapeuten nehmen können. Das<br />

effektivste Mittel bezüglich Motivation zur Weiterleitung von Beschwerden scheint<br />

die eigene wahrgenommene Veränderung innerhalb des Therapiealltages zu sein.<br />

Wenn Therapeuten die positiven Veränderungen eigenständig wahrnehmen und diese<br />

in Zusammenhang mit Beschwerden und Beschwerdemanagement bringen können,<br />

scheinen sie eher bereit, diese Prozesse weiter zu unterstützen. Zusammenfassend<br />

lassen all diese Ergebnisse den Schluss zu, dass Transparenz über Ergebnisse anhand<br />

von Veränderungen, Verbesserungen oder Optimierungen, die Motivation zur<br />

Einhaltung der jeweiligen Bearbeitungsprozesse innerhalb des<br />

Beschwerdemanagements erhöht. Eine Begründung hierfür könnte sein, dass die<br />

Therapeuten ihre eigenen Bemühungen aufgrund der Weiterleitung als entlohnt<br />

ansehen. Aufgrund der kleinen Stichprobe ist das Ergebnis allerdings als kritisch zu<br />

sehen. Die minimal erwartete Häufigkeit lag bei zwei der drei Vergleichsdiagramme<br />

unter 5 und die Korrelationskoeffizienten waren zudem auch gering. Daher sollten<br />

die Ergebnisse anhand einer weiteren Studie mit einer größeren Stichprobe nochmals<br />

untersucht werden.<br />

74


Empfinden Wichtigkeit bezüglich<br />

Weiterentwicklung<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

2) Hypothese:<br />

Je besser Therapeuten über den Prozess von Beschwerdemanagement informiert und<br />

aktiv in diesen mit einbezogen werden, desto häufiger nutzen sie das<br />

Beschwerdemanagement zur Optimierung ihrer persönlichen Weiterentwicklung und<br />

ihres Therapieangebotes.<br />

Für die Überprüfung dieser Hypothese wurde die Frage nach der persönlichen<br />

Einstellung bezüglich der Wichtigkeit von BM für die persönliche therapeutische<br />

Weiterentwicklung und die des Therapieangebotes (Frage 20) mit der Frage nach<br />

dem Einbezug in den BM-Prozess durch den Arbeitgeber (Frage 23) verglichen.<br />

Damit soll herausgefunden werden, ob der Einbezug in den<br />

Beschwerdemanagementprozess Einfluss auf die Einstellung des Therapeuten in<br />

Bezug auf die Wichtigkeit von BM auf die Therapieweiterentwicklung hat. 61,5%<br />

der TN halten BM für die Therapieweiterentwicklung für sinnvoll und werden auch<br />

durch den Arbeitgeber in den BM-Bearbeitungsprozess mit einbezogen. 63,6%, die<br />

BM für die persönliche Weiterentwicklung und für die Therapie nicht für wichtig<br />

erachten, werden trotzdem durch den Arbeitgeber in den BM-Bearbeitungsprozess<br />

mit eingebunden (Abb. 41). Nach dem Chi²-Test liegt der p-Wert bei ,883, d.h., es<br />

besteht kein signifikanter Zusammenhang zwischen der persönlichen Einstellung der<br />

Therapeuten bezüglich der Wichtigkeit von BM zur Therapieweiterentwicklung und<br />

dem aktiven Einbezug in den BM-Bearbeitungsprozess durch den Arbeitgeber.<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Einbezug in Beschwerdebearbeitung<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.41: Empfinden Wichtigkeit von BM bezüglich der Weiterentwicklung / Einbezug in<br />

Beschwerdebearbeitung<br />

75


Information über<br />

Patientenrückmeldung<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Wie schon im vorherigen Kapitel vorgestellt, zeigt Abbildung 17 (Kap.4.1.2, S.59),<br />

dass 81,1% der TN von ihrem Arbeitgeber bezüglich internen und externen Fortoder<br />

Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt werden. In einer weiteren Abbildung<br />

(Abb.42) wird untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen regelmäßigen<br />

Informationen über Patientenrückmeldungen jeglicher Art durch den Arbeitgeber<br />

und einer auf eigene Initiative besuchten Fort- oder Weiterbildungen besteht. 87,5%<br />

der TN, die Informationen über Patientenrückmeldungen durch den Arbeitgeber<br />

bekommen haben, haben eigeninitiativ an einer Fort- bzw. Weiterbildung<br />

teilgenommen. 78,8% haben keine Fort- bzw. Weiterbildung eigeninitiativ besucht,<br />

obwohl sie Informationen durch den Arbeitgeber erhalten haben. Der Chi²-Test<br />

bestätigt mit einem p-Wert von 0,731, dass es keinen Zusammenhang zwischen den<br />

beiden verglichenen Variablen gibt. Da die minimal erwartete Häufigkeit bei .50<br />

liegt, wurde zusätzlich der p-Wert nach Fisher bestimmt (p-Wert = 1,0).<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Ja<br />

Nein<br />

Eigeninitiative Fort- / Weiterbildung<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.42: Informationen über Rückmeldungen von Patientenbeschwerden / Eigeninitiative Fort-<br />

/Weiterbildungen<br />

Zum Vergleich wurde daraufhin untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen<br />

regelmäßigen Informationen über Patientenrückmeldungen durch den Arbeitgeber<br />

und der Bereitschaft der Therapeuten, das Therapieangebot aufgrund dieser<br />

Rückmeldungen zu verbessern bzw. zu optimieren, gibt (Abb.43). 47,2% der TN, die<br />

von ihrem Arbeitgeber Rückmeldungen von Patientenbeschwerden erhalten, haben<br />

76


Informationen über Rückmeldungen<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

daraufhin eigeninitiativ ihr Therapieangebot verändert. 38% der Therapeuten<br />

berücksichtigen diese Rückmeldungen innerhalb ihres Therapieangebotes nicht. Von<br />

den TN, die keine Rückmeldung durch den Arbeitgeber erhalten, haben 37,5%<br />

trotzdem aufgrund anderweitiger Rückmeldequellen ihr Therapieangebot verändert.<br />

Der Chi²-Test zeigt für diese Kreuztabelle, dass die Wahrscheinlichkeit eines<br />

Zusammenhanges gegeben ist (p-Wert = 0,006). Allerdings liegt die minimal<br />

erwartete Häufigkeit bei 1,50 und somit ist dieses Ergebnis wiederum als kritisch zu<br />

betrachten. Die danach exakte p-Wert-Bestimmung nach Fisher liegt bei ,009.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Eigeninitiative Veränderungen Therapieangebot<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.43: Informationen über Rückmeldungen von Patientenbeschwerden / Eigeninitiative<br />

Veränderungen am eigenen Therapieangebot<br />

Zur weiteren Absicherung dieses Ergebnisses wurde zusätzlich der Zusammenhang<br />

zwischen dem Einbeziehen der Therapeuten in die Bearbeitung von<br />

Patientenbeschwerden mit der Bereitschaft, das Therapieangebot zu verändern,<br />

miteinander verglichen (Abb.44). 53,7% werden in die Beschwerdebearbeitung<br />

involviert und haben aufgrund dessen das Therapieangebot verändert. 40%, die kaum<br />

oder gar nicht in den BM-Prozess involviert sind, verändern nur teilweise das<br />

Therapieangebot und sogar 36% gar nicht. Der Chi²-Test ergibt einen signifikanten<br />

Wert von p = ,037. Allerdings ist auch hier die minimal erwartete Häufigkeit bei < 5.<br />

Aufgrund des signifikanten Chi²-Tests wurde der Korrelationskoeffizient nach<br />

Pearson bestimmt, um die Stärke der Signifikanz zu bestimmen. Tabelle 06 zeigt<br />

77


Einbezug in Beschwerdebearbeitung<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

eine sehr geringe Korrelation mit einem Wert r = ,103 zwischen den zwei<br />

Merkmalen. Der Signifikanztest zeigt hier einen hohen p-Wert = ,282 an. In diesem<br />

Zusammenhang ist anzunehmen, dass der Korrelationskoeffizient bei einer größeren<br />

Stichprobe größer ausfallen wird.<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Eigeninitiative Veränderung Therapieangebot<br />

Abb.44: Einbezug in Beschwerdebearbeitung durch Arbeitgeber / Eigeninitiative Veränderung am<br />

eigenen Therapieangebot<br />

Tab.06: Korrelation: Eigeninitiative Veränderung am Therapieangebot / Information über<br />

Patientenrückmeldungen<br />

Information<br />

Rückmeldungen<br />

Information<br />

Rückmeldungen<br />

Veränderung<br />

Therapieangebot<br />

Korrelation nach Pearson 1 ,103<br />

Signifikanz (2-seitig) ,282<br />

N 112 112<br />

Wird die Hypothese 2) auf die Bereitschaft der eigeninitiativ besuchten Fort- oder<br />

Weiterbildungen ausgelegt, ist die Aussage widerlegt. Aufgrund von Informationen<br />

über Patientenrückmeldungen durch den Arbeitgeber werden keine Fort- und<br />

Weiterbildungen besucht, um das persönliche Wissen zu erweitern. Es konnte kein<br />

Zusammenhang nachgewiesen werden.<br />

Wird die Hypothese 2) auf die Veränderungsbereitschaft bezüglich des<br />

Therapieangebotes bezogen, ist die Hypothese bestätigt. Es scheint einen<br />

Zusammenhang zwischen Informationen über Patientenrückmeldungen und das<br />

78


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Einbeziehen in die Beschwerdeauswertung und –bearbeitung durch den Arbeitgeber<br />

und der Bereitschaft, das eigene Therapieangebot zu optimieren, zu bestehen. Hierbei<br />

muss allerdings berücksichtigt werden, dass die minimal erwartete Häufigkeit < 5<br />

war und demnach das Ergebnis kritisch zu sehen ist. Der Korrelationskoeffizient<br />

zeigt auch hier eine sehr geringe Ausprägung, was die Vermutung auf eine zu kleine<br />

Stichprobe zulässt. Als Folge sollte das Ergebnis anhand einer nachfolgenden Studie<br />

mit einer größeren Stichprobe nochmals untersucht werden.<br />

Durch die Überprüfung dieser Hypothese zeigt sich, dass die Therapeuten sehr gut<br />

durch ihren Arbeitgeber über Kritikpunkte von Patienten informiert und auch in<br />

deren Bearbeitung innerhalb des BM-Prozesses mit einbezogen werden. Diese<br />

Transparenz vonseiten des Arbeitgebers hat aber allem Anschein nach keinen<br />

Einfluss auf die persönliche Einstellung der jeweiligen Therapeuten bezüglich seiner<br />

eigenen therapeutischen Weiterentwicklung. Frage 26 geht hierbei nur darauf ein, ob<br />

die Therapeuten Unterstützung vonseiten des Arbeitgebers erhalten, aber nicht in<br />

welcher Form. Daher kann an dieser Stelle die Frage gestellt werden, ob die<br />

Therapeuten ausreichend durch den Arbeitgeber, z.B. durch finanzielle<br />

Unterstützung, motiviert werden, an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen. Diese<br />

Fragestellung könnte in einer nachfolgenden Studie untersucht werden, welche<br />

Unterstützungsmöglichkeiten Therapeuten benötigen, damit die Bereitschaft einer<br />

persönlichen therapeutischen Weiterentwicklung gewährleistet sein könnte.<br />

3) Hypothese:<br />

Wenn sich Patienten mündlich beschweren, dann sehen Therapeuten die<br />

Verschriftlichung und Weiterleitung nach den Richtlinien des Beschwerdemanagements<br />

als zusätzliche Arbeitsbelastung an.<br />

Zur Überprüfung dieser Hypothese wurde die Frage 13 mit der Frage 14 verglichen.<br />

Hierbei wird untersucht, ob Therapeuten, die schon einmal eine mündlich geäußerte<br />

Beschwerde nach BM-Richtlinien weitergeleitet haben, diesen Prozess als<br />

zusätzliche Arbeitsbelastung ansehen. Von den Therapeuten, die schon einmal eine<br />

Beschwerde nach BM-Richtlinien weitergeleitet haben, empfinden 39,3% dies als<br />

zusätzliche Arbeitsbelastung. 44,3% geben in diesem Zusammenhang an, dass dies<br />

79


Zusätzliche Arbeitsbelastung<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

für sie keine Mehrarbeit bedeutet. 56,9% haben noch keine Beschwerde nach den<br />

Richtlinien weitergeleitet, sehen dies aber trotzdem als Belastung an (Abb.45). Der<br />

Chi²-Test bestätigt mit einem Signifikanzwert von p = ,005, dass ein hoher<br />

Wahrscheinlichkeitszusammenhang zwischen der mündlichen Weiterleitung von<br />

Beschwerden nach BM-Richtlinien und der empfundenen zusätzlichen<br />

Arbeitsbelastung besteht.<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

Ja<br />

Nein<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu / trifft<br />

zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht<br />

zu<br />

Schriftliche Weiterleitung nach BM-Richtlinien<br />

Abb.45: Zusätzliche Arbeitsbelastung / Weiterleitung von Patientenbeschwerden nach BM-<br />

Richtlinien<br />

Aufgrund der hohen Signifikanz der Merkmale wurde der Korrelationskoeffizient<br />

nach Pearson bestimmt (Tab.07). Dieser zeigt eine geringe Ausprägung zwischen<br />

diesen zwei Variablen (r = -,263): Je höher die empfundene zusätzliche<br />

Arbeitsbelastung aufgrund der Beschwerdeweiterleitung nach BM-Richtlinien, desto<br />

geringer ist die darauffolgende Weiterleitung der Beschwerden. Es liegt eine hohe<br />

Signifikanz vor (p = ,005).<br />

Tab.07: Korrelation Weiterleitung nach BM-Richtlinien / Zusätzliche Arbeitsbelastung / Hinweis<br />

auf schriftliches Einreichen der Beschwerde<br />

Weiterleitung von<br />

Beschwerden<br />

Zusätzliche<br />

Arbeitsbelastung<br />

Hinweis auf schriftliche<br />

Einreichung<br />

Korrelation nach Pearson -,263 ** 1 ,142<br />

Zusätzliche<br />

Signifikanz (2-seitig) ,005 ,136<br />

Arbeitsbelastung<br />

N 112 112 112<br />

**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />

80


Zusätzliche Arbeitsbelastimg<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Im Rahmen der Studie konnte diese Hypothese 3) bestätigt werden. Es liegt nahe,<br />

dass ein Zusammenhang zwischen der Weiterleitung von Patientenbeschwerden nach<br />

BM-Richtlinien und der empfundenen zusätzlichen Arbeitsbelastung durch die<br />

Weiterleitung von Beschwerden nach BM-Richtlinien vorliegt. Je höher die<br />

empfundene zusätzliche Arbeitsbelastung, umso geringer ist die Bereitschaft,<br />

Beschwerden nach BM-Richtlinien weiterzuleiten. Auffallend ist die hohe Angabe<br />

von erlebter zusätzlicher Arbeitsbelastung, obwohl die Therapeuten noch keine<br />

Beschwerde schriftlich innerhalb des BM-Prozesses weitergeleitet haben. Aufgrund<br />

dieses Ergebnisses wurde weiter untersucht, ob Therapeuten die Möglichkeit nutzen,<br />

Patienten vermehrt mit in die Verantwortung der Verschriftlichung der Beschwerden<br />

zu nehmen (Abb.46).<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Hinweis auf schriftliches Einreichen<br />

Abb.46: Zusammenhang zusätzliche Arbeitsbelastung / Hinweis an Patienten auf schriftliches<br />

Einreichen der Beschwerde<br />

60,4% der TN, die die Weiterleitung als zusätzliche Belastung ansehen, nutzen diese<br />

Möglichkeit, den Patienten vermehrt in den BM-Prozess mit einzubeziehen und<br />

weitere 15,1% zumindest noch teilweise. Immerhin noch 24,5% nutzen diese Art der<br />

Arbeitsentlastung nicht. Der Chi²-Test zeigt einen p-Wert = ,013 und ist somit<br />

signifikant. Die Bestimmung des Korrelationskoeffizient für dieses Diagramm zeigt<br />

allerdings mit einem Wert von r = ,142 eine sehr geringe Ausprägung. Der Chi²-Test<br />

liegt mit einem Wert von p = ,136 außerhalb des signifikanten Bereiches (Tab.07). In<br />

diesem Zusammenhang wäre es zu empfehlen, über eine nachfolgende Studie zu<br />

81


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

untersuchen, worin die eigentliche Arbeitsbelastung liegt, um den gesamten BM-<br />

Prozess für den praktischen Therapiealltag so einfach wie möglich zu gestalten.<br />

Daraufhin können dann Möglichkeiten entwickelt werden, damit Therapeuten die<br />

Abläufe von BM einfacher in ihren Arbeitsablauf einfließen lassen können. Hier gilt<br />

es aber darauf zu achten, die Möglichkeiten so zu gestalten, dass diese nicht bereits<br />

von Beginn an, ohne sie ausprobiert zu haben, als Belastung angesehen werden.<br />

4) Hypothese:<br />

Wenn ein Therapeut eine mündlich geäußerte Patientenbeschwerde schriftlich<br />

weiterleitet, dann ist das vom Beschwerdeinhalt abhängig.<br />

Zur Überprüfung dieser Hypothese wurden die Ergebnisse der Frage 17 (Welche Art<br />

von mündlich geäußerten Patientenbeschwerden leiten Sie unter klinikinternen bzw.<br />

BM-Richtlinien schriftlich weiter?) näher betrachtet. Hier war eine<br />

Mehrfachnennung möglich, so dass eine Gesamtzahl von 218 Antworten erreicht<br />

wurde. Um dem Ergebnis mehr Gewicht zu vermitteln, wurde zusätzlich die Frage<br />

33 (Leiten Sie mündliche Beschwerden von Patienten immer schriftlich weiter?)<br />

herangezogen und mit Frage 17 gegenüber gestellt (Tab.08). 65% der TN, die<br />

Beschwerden immer weiterleiten, geben an, dass sie ALLE Beschwerden<br />

weiterleiten. Weitere 30,3%, die Beschwerden teilweise weiterleiten, ist der<br />

Beschwerdeinhalt auch unwichtig. Von den Therapeuten, die kaum / nie<br />

Beschwerden weiterleiten, ist es 61% egal, über was die Patienten sich beschweren.<br />

Bei den TN, die Unterschiede beim Beschwerdeinhalt machen, beziehen sich die<br />

meisten Beschwerden auf das Essen (35%), die Klinikausstattung (35%), das<br />

Therapieangebot (35%) und die Klinikregeln / Hausordnung (35%), gefolgt von<br />

Beschwerden über Therapeuten / therapeutisches Team (30%) und den<br />

Therapieregeln (25%).<br />

Die Hypothese wurde widerlegt. Die Weiterleitung von Patientenbeschwerden ist<br />

nicht davon abhängig, über was sich Patienten beschweren. Es werden in den<br />

meisten Fällen alle Beschwerden weitergeleitet. Da allerdings auch 61% der<br />

Therapeuten geantwortet haben, dass sie gar keine Beschwerde weiterleiten, war<br />

unabhängig zu der Hypothese weiter interessant, inwieweit Therapeuten<br />

82


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Tab.08: Kreuztabelle: Häufigkeit der Beschwerdeweiterleitung nach Beschwerdeinhalt / Weiterleitung der Beschwerden<br />

Weiterleitung der Beschwerden<br />

trifft<br />

teilweise zu<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft kaum<br />

/ nicht zu<br />

Gesamt<br />

Häufigkeit der<br />

Beschwerdeweiterleitung<br />

nach<br />

Beschwerdeinhalt<br />

Essen<br />

Klinikausstattung<br />

Therapieangebot<br />

Therapeuten /<br />

Therapeutisches<br />

Team<br />

Klinikregeln /<br />

Hausordnung<br />

Therapieregeln<br />

Verwaltung<br />

Mitpatienten<br />

Alle<br />

Keine<br />

Andere<br />

Weiterleitung<br />

Hausmeister /<br />

Hauswirtschaft<br />

Medizinische<br />

Abteilung<br />

Bedeutung /<br />

Wichtigkeit<br />

Anzahl 7 8 4 19<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

35,0% 24,2% 6,8%<br />

Anzahl 7 12 11 30<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

35,0% 36,4% 18,6%<br />

Anzahl 7 7 7 21<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

35,0% 21,2% 11,9%<br />

Anzahl 6 5 5 16<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

30,0% 15,2% 8,5%<br />

Anzahl 7 11 5 23<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

35,0% 33,3% 8,5%<br />

Anzahl 5 3 2 10<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

25,0% 9,1% 3,4%<br />

Anzahl 3 8 6 17<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

15,0% 24,2% 10,2%<br />

Anzahl 3 4 2 9<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

15,0% 12,1% 3,4%<br />

Anzahl 13 10 2 25<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

65,0% 30,3% 3,4%<br />

Anzahl 0 2 36 38<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

0,0% 6,1% 61,0%<br />

Anzahl 0 0 3 3<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

0,0% 0,0% 5,1%<br />

Anzahl 0 0 2 2<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

0,0% 0,0% 3,4%<br />

Anzahl 0 0 1 1<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

0,0% 0,0% 1,7%<br />

Anzahl 0 2 2 4<br />

% bezüglich Weiterleitung<br />

der Beschwerde<br />

0,0% 6,1% 3,4%<br />

Gesamt Anzahl 20 33 59 112<br />

Prozentsätze und Gesamtwerte beruhen auf den Befragten.<br />

Beschwerden als berechtigt ansehen und ob sie diese dann auch weiterleiten<br />

(Abb.47). 20,4% erachten Beschwerden als berechtigt und leiten diese dann auch<br />

83


Weiterleitung von Beschwerden<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

weiter. Positiv auffallend bei diesem Diagramm ist, dass 50% der Beteiligten<br />

Beschwerden trotzdem innerhalb des BM weiterleiten, obwohl sie diese für nicht<br />

berechtigt ansehen. Nur 15,4% der Befragten, die Beschwerden für nichtberechtigt<br />

erachten, sehen aber trotzdem die Wichtigkeit der Beschwerde nach BM und leiten<br />

diese daher weiter. Da die Studie den Grund für die Nichtweiterleitung der<br />

Beschwerden durch den Therapeuten nicht hergibt, würde es sich anbieten, innerhalb<br />

einer weiteren Studie zu untersuchen, aus welchem Grund viele Therapeuten legitime<br />

Beschwerden nicht weiterleiten. Aus dieser Studie könnten dann weitere<br />

Rückschlüsse gezogen werden, welche Maßnahmen zur vermehrten Weiterleitung<br />

von Patientenbeschwerden beitragen könnten.<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Berechtigte Patientenbeschwerden<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.47: Berechtigte Patientenbeschwerden / Weiterleitung der Beschwerden<br />

Eine weitere Auffälligkeit ist, dass insgesamt 77% der Befragten überhaupt keine<br />

Legitimierung von Beschwerden sehen und infolge dessen auch keine Weiterleitung<br />

in Betracht ziehen. Ein Grund dafür könnte der Inhalt der Beschwerde darstellen, den<br />

Therapeuten nicht akzeptieren können. Abbildung 32 (Kap.4.1.3, S.66) zeigt in<br />

diesem Zusammenhang, dass ein kumulierter Prozentsatz von 79,5% der Beteiligten<br />

Akzeptanzprobleme aufgrund des Beschwerdeinhaltes angeben. Daher wurde des<br />

Weiteren die Frage 38 (Gibt es Patientenbeschwerden, bei denen Sie<br />

Akzeptanzprobleme haben?) mit der Frage 40 (Stellen Sie bei sich fest, dass Ihre<br />

Reaktion auf mündliche Patientenbeschwerden von der Art der jeweiligen<br />

84


Akzeptanzprobleme aufgrund<br />

Beschwerdeinhalt<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Beschwerde abhängig ist?) auf einen möglichen Zusammenhang überprüft (Abb.48).<br />

51,4% der TN, die nicht jeden Beschwerdeinhalt akzeptieren können, geben an, dass<br />

sie dementsprechend unterschiedlich auf die jeweilige Beschwerde reagieren. Nur<br />

25,7% geben an, sie könnten zwar nicht jede Beschwerde akzeptieren, würden aber<br />

keine Unterschiede in der Reaktion auf die Beschwerde zeigen. Insgesamt 52,2%<br />

geben an, dass sie jede Beschwerde ganz objektiv sehen und dadurch auch nicht<br />

unterschiedlich mit der jeweiligen Beschwerde umgehen. Aufgrund dieses<br />

Ergebnisses wäre es auch vonseiten des Arbeitgebers<br />

angebracht, nach<br />

Möglichkeiten zu suchen, wie die Therapeuten bei der objektiven Bewertung von<br />

Beschwerden unterstützt werden können und unabhängig vom Beschwerdeinhalt,<br />

nach BM-Richtlinien weiter bearbeitet werden.<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerden<br />

Abb.48: Akzeptanzprobleme je nach Beschwerdeinhalt / Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerde<br />

Um weitere Gründe zu erfahren, warum Therapeuten Patientenbeschwerden nicht<br />

weiterleiten, wäre es sehr nützlich, in einer weiteren Studie herauszufinden, warum<br />

Therapeuten Patientenbeschwerden für nicht legitim halten. Es wäre eine weitere<br />

Möglichkeit, die Hemmschwelle abzubauen, um Beschwerden innerhalb des BM<br />

nutzen zu können.<br />

85


Weiterleitung von Beschwerden<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

5) Hypothese:<br />

Je länger ein Therapeut im Suchtbereich arbeitet, desto weniger leitet er mündlich<br />

geäußerte Patientenbeschwerden schriftlich an das Beschwerdemanagement weiter.<br />

Um diese Hypothese 5) zu überprüfen, wurde die Frage 07 bezüglich der Berufsjahre<br />

innerhalb des Suchtbereiches mit der Frage 33 bezüglich der Weiterleitung von<br />

Patientenbeschwerden gegenübergestellt. Dabei soll untersucht werden, ob<br />

Therapeuten, die noch nicht so viel Berufserfahrung innerhalb des Suchtbereiches<br />

gesammelt haben, anders mit Patientenbeschwerden umgehen wie ihre Kollegen mit<br />

mehr Berufserfahrung. Abbildung 49 zeigt, dass die meisten TN (45%), die<br />

Beschwerden weiterleiten zwischen 21-30 Berufsjahre im Suchtbereich absolviert<br />

haben. 32,2% der TN, die keine Beschwerden weiterleiten, haben erst 1-5<br />

Berufsjahre im Suchtbereich hinter sich gebracht und sogar 33,9% arbeiten schon<br />

seit 11-20 Jahren in diesem Bereich. Der Chi²-Test zeigt einen p-Wert = ,088<br />

(exakter Test nach Fisher: p-Wert = ,071) und ist somit nicht signifikant.<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

1 bis 5<br />

Jahre<br />

6 - 10<br />

Jahre<br />

11 - 20<br />

Jahre<br />

21 - 30<br />

Jahre<br />

31 Jahre<br />

und mehr<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Berufsjahre im Suchtbereich<br />

Abb.49: Beschwerdeweiterleitung / Berufsjahre im Suchtbereich<br />

Die Hypothese ist falsifiziert und somit nicht bestätigt. Die Bereitschaft zur<br />

Beschwerdeweiterleitung ist nicht von den Berufsjahren innerhalb des<br />

Suchtbereiches abhängig. Die Gegenüberstellung der beiden herausgesuchten<br />

Merkmale zeigt, dass in dem Zeitrahmen von 21-30 Berufsjahren innerhalb des<br />

Suchtbereiches die meisten Therapeuten alle Beschwerden weiterleiten. Des<br />

86


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Weiteren ist auffällig, dass einmal die „Therapeutenanfänger“ und die Gruppe der<br />

11-20 Berufsjahre weniger bereit sind, Beschwerden weiterzuleiten. Ein möglicher<br />

Grund könnte sein, dass „Berufsanfänger“ aufgrund mangelnder Routine im Umgang<br />

mit suchterkrankten Menschen ihren Fokus vermehrt auf das therapeutische Gebiet<br />

legen und die Beschwerdeweiterleitung nach BM nicht mehr berücksichtigt wird.<br />

Weitere mögliche Gründe für eine Nichtweiterleitung von Beschwerden ergeben sich<br />

aus den verschiedenen Fragestellungen innerhalb des Fragebogens nicht. Um diesem<br />

Punkt aber genauer nachzugehen zu können, wäre eine Folgestudie sinnvoll, die dann<br />

explizit auf mögliche Hintergründe eingehen kann.<br />

6) Hypothese:<br />

Wenn ein Therapeut eine mündliche Patientenbeschwerde schriftlich weiterleitet,<br />

dann ist es davon abhängig, in welchem zeitlichen Abschnitt der Patient sich<br />

innerhalb seiner Entwöhnungsbehandlung befindet.<br />

Aufgrund Abbildung 28 (Kap.4.1.3, S.64) kann festgestellt werden, dass die<br />

Therapeuten, die einen Unterschied innerhalb des Beschwerdeaufkommens während<br />

einer Therapie wahrnehmen, dies hauptsächlich während des ersten Therapiedrittels<br />

festellen (36,6%). Aufgrund dessen wurde die Frage 33 (Weiterleitung von<br />

Patientenbeschwerden) auf einen möglichen Zusammenhang mit Frage 36 bezüglich<br />

einer unterschiedlichen Reaktion auf mündliche Beschwerden, die in Abhängigkeit<br />

zum Therapiezeitpunkt stehen, untersucht (Abb.50). Hierbei sticht direkt ins Auge,<br />

dass es einen hohen prozentualen Anteil in der Kategorie „kaum / keine<br />

unterschiedliche Reaktion bezüglich des Therapiezeitpunktes“ gab, unabhängig von<br />

der Bereitschaft, Beschwerden weiterzuleiten oder nicht. Der Anteil der TN, die<br />

Beschwerden immer / fast immer weiterleiten, lag bei 65%, die teilweise die<br />

Beschwerden weiterleiten, bei 66,7% und bei denjenigen, die kaum / keine<br />

Beschwerden weiterleiten, sehen 54,2% den Therapiezeitpunkt als irrelevant an.<br />

Immerhin 22% der Therapeuten, die kaum / keine Beschwerden weiterleiten, gaben<br />

an, dass der Therapiezeitpunkt bezüglich der Weiterleitung einer Beschwerde für sie<br />

eine Rolle spielt. Der durchgeführte Chi²-Test ergab einen Wert von p = ,187 und ist<br />

somit nicht signifikant.<br />

87


Weiterleitung von Beschwerden<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

unterschiedliche Reaktion nach Therapiezeitpunkt<br />

Abb.50: Weiterleitung von Patientenbeschwerden / Unterschiedliche Reaktion nach<br />

Therapiezeitpunkt<br />

Die Hypothese 6) wurde widerlegt. Für die meisten Therapeuten ist der<br />

Therapiezeitpunkt, in dem sich der Patient bei der Beschwerdeäußerung gerade<br />

befindet, irrelevant. Das Balkendiagramm zeigt sehr deutlich, dass die meisten<br />

Therapeuten keine Unterschiede hinsichtlich des Therapiezeitpunktes zeigen, egal,<br />

ob sie Beschwerden weiterleiten oder nicht. Nur für 22% der Therapeuten, die kaum<br />

oder gar keine Beschwerden weiterleiten, ist der Therapiezeitpunkt in der<br />

Entscheidung einer Beschwerdeweiterleitung von Bedeutung. Hierbei wäre es dann<br />

möglicherweise durch weitere Forschung interessant zu erfahren, ob diese 22% der<br />

TN die Beschwerden in diesem Zeitraum der Therapie als nicht angebracht ansehen,<br />

weil sich der Patient bspw. gerade in einer therapierelevanten Phase befindet.<br />

7) Hypothese:<br />

Wenn ein suchtkranker Mensch innerhalb seiner Entwöhnungsbehandlung<br />

ausschließlich als Patient angesehen wird, dann werden seine mündlich geäußerten<br />

Beschwerden hauptsächlich als therapeutisches Problem wahrgenommen und<br />

innerhalb des therapeutischen Prozesses behandelt.<br />

Um diese Hypothese zu überprüfen, wurden die Therapeuten durch Frage 31 nach<br />

ihrer Einstellung befragt, wie sie den zu behandelnden Menschen sehen: als Kunde<br />

88


Weiterleitung von Beschwerden<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

oder Patient. Abbildung 24 (Kap,4.1.2, S.62) zeigt, dass 31,3% der TN den zu<br />

behandelnden Menschen als Kunden und 68,8% weiterhin als Patienten betrachten.<br />

Aus diesem Grund wurde daraufhin die Frage 32, ob ein veränderter Umgang mit<br />

den Beschwerden bedingt durch diese Sichtweise vorliegt, mit der Frage 33, ob<br />

mündliche Beschwerden von Patienten immer weitergeleitet werden, verglichen.<br />

35% der TN geben an, dass sie trotz Einfluss durch ihre Sichtweise die Beschwerden<br />

trotzdem weiterleiten (Abb.51). 45% leiten aus diesem Grund Beschwerden teilweise<br />

weiter und 22% der Befragten geben an, dass sie keine Beschwerden weitergeben.<br />

Was weiter durch das Diagramm auffällt, ist einmal, dass 40% der TN sich nicht<br />

beeinflussen lassen und immer Beschwerden weiterleiten und zum anderen, dass die<br />

45,8% der Therapeuten, die kaum / nie Beschwerden weiterleiten, sich auch wieder<br />

nicht durch ihre Sichtweise bezüglich des Status beeinflussen lassen. Der Chi²-Test<br />

ergab einen p-Wert = ,168 und ist somit nicht signifikant.<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Einfluss Sichtweise Kunde oder Patient<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.51: Einfluss Sichtweise Kunde oder Patient / Weiterleitung von Beschwerden<br />

Die Hypothese 7) wurde widerlegt. Die Therapeuten lassen sich von ihrer<br />

Einstellung, ob sie den suchtkranken Menschen als Patient oder Kunde sehen, bei<br />

ihrer Vorgehensweise mit Beschwerden nicht beeinflussen. Aufgrund des<br />

Ergebnisses kann überlegt werden, welche Schritte in die Wege geleitet werden<br />

müssten, damit Therapeuten trotz ihrer Meinung über den zu behandelnden<br />

Menschen die jeweiligen Beschwerden nicht unter dem Aspekt „Patient“ sehen,<br />

89


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

sondern als Chance zur Veränderung und somit eine Beschwerdeweiterleitung<br />

einleiten.<br />

8) Hypothese:<br />

Wenn sich ein suchtkranker Mensch beschwert, dann steht sein suchtspezifisches<br />

Verhalten im Vordergrund und wird daher bevorzugt therapeutisch behandelt.<br />

Für diese Hypothese wurde die Frage 41 mit der Frage 42 verglichen (Abb.52). Auf<br />

Grundlage dieser zwei Fragen soll die Einstellung der Therapeuten untersucht<br />

werden, inwieweit suchtspezifische Verhaltensweisen wie Machtspiele, das<br />

Beschwerdeverhalten beeinflussen und ob die Therapeuten aus diesem Grund eher<br />

therapeutisch mit der Beschwerde umgehen oder ob sie die Beschwerde unabhängig<br />

dieser Verhaltensmerkmale nach BM-Richtlinien weiterhin bearbeiten. 41% der<br />

Befragten sind der Meinung, dass suchtspezifische Verhaltensweisen wie<br />

Machtspiele oder das Einnehmen der Opferrolle, das Beschwerdeverhalten von<br />

Patienten beeinflusst und sie selbst die Beschwerde aufgrund des Verhaltens<br />

therapeutisch behandeln. 35,9% der Therapeuten sehen teilweise den Einfluss von<br />

suchtspezifischem Verhalten und lassen die Beschwerde mit in die jeweilige<br />

Therapie mit einfließen. 23,1% behandeln die Beschwerden therapeutisch, schreiben<br />

das Verhalten allerdings keinen, für die Sucht spezifischen Verhaltensmerkmalen zu.<br />

60% geben an, dass sie keinen Einfluss wahrnehmen und sie daher nicht anders auf<br />

Beschwerden reagieren würden. Der Chi²-Test ergibt einen nicht signifikanten p-<br />

Wert = ,240 (exakter Test nach Fisher: p-Wert = ,214.<br />

Die Hypothese 8) wurde nicht bestätigt. 60% der beteiligten Therapeuten sehen<br />

keinen Einfluss von suchtspezifischen Verhalten auf das Beschwerdeverhalten von<br />

Patienten. Sie gehen daher nicht bevorzugt therapeutisch auf die Beschwerde ein.<br />

41%, gehen bevorzugt therapeutisch auf das Suchtverhalten ein. Wichtig wäre in<br />

dieser Hinsicht, dass nicht nur das Verhalten des Patienten besprochen wird, sondern<br />

auch die Beschwerde an sich betrachtet und trotzdem weitergeleitet wird. Auch wenn<br />

ein Patient versucht, einen Machtkampf mit seinem Therapeuten auszuüben oder sich<br />

erst mal hinter einer Art Opferrolle versteckt, kann sich hinter jeder Beschwerde ein<br />

90


Einfluss durch suchtspezifisches<br />

Verhalten<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

guter Vorschlag zur Weiterentwicklung verstecken.<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Therapeutischer Umgang aufgrund suchtspezifischem Verhalten<br />

Abb.52: Einfluss durch suchtspezifisches Verhalten / Veränderter Beschwerdeumgang aufgrund<br />

suchtspezifischen Verhaltens<br />

9) Hypothese:<br />

Wenn ein Patient seine mündliche Beschwerde nicht angemessen mitteilt bzw. sich<br />

nicht angemessen bei der Beschwerdemitteilung verhält, dann steht die Art und<br />

Weise des Beschwerdevorbringens im Vordergrund und wird bevorzugt<br />

therapeutisch behandelt.<br />

Zur Überprüfung dieser Hypothese wurde die Frage 43 und Frage 44 gegenüber<br />

gestellt (Abb.53). Hierbei soll untersucht werden, ob sich die Befragten von den<br />

verschiedenen Beschwerdetypen beeinflussen lassen und sie daher therapeutisch auf<br />

die Beschwerde eingehen oder ob sie sich von der Problematik abgrenzen und die<br />

Beschwerde objektiv über das Beschwerdemanagement bearbeiten können. 46,8%<br />

der TN geben an, dass sie je nach Beschwerdetyp unterschiedlich auf die<br />

Beschwerde reagieren und sie daher die Beschwerde therapeutisch besprechen.<br />

70,8% geben dagegen an, dass sie Beschwerden immer objektiv behandeln. Für sie<br />

ist es irrelevant, wie der Patient als Beschwerdeführer auftritt und behandeln daher<br />

die Beschwerden nicht bevorzugt therapeutisch. Der Chi²-Test ergibt einen p-Wert<br />

von ,000 und somit besteht ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen den<br />

91


Reaktion in Abhängigkeit zum<br />

Beschwerdetypus<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

beiden Merkmalen. Aufgrund dieses Ergebnisses wurde zusätzlich der<br />

Korrelationskoeffizient nach Pearson bestimmt (Tab.09). Dieser gibt eine geringe<br />

Ausprägung zwischen den beiden Merkmalen von r = ,489. Der Signifikanztest zeigt<br />

einen Wert p = ,000. Bei Vorliegen einer größeren Stichprobe wäre anzunehmen,<br />

dass der Korrelationskoeffizient höher ausfallen wird.<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

trifft voll zu /<br />

trifft zu<br />

trifft teilweise<br />

zu<br />

trifft kaum /<br />

nicht zu<br />

Therapeutischer Umgang aufgrund des Beschwerdetypus<br />

trifft voll zu / trifft zu<br />

trifft teilweise zu<br />

trifft kaum / nicht zu<br />

Abb.53: Reaktion in Abhängigkeit des Beschwerdetypus / Therapeutischer Umgang aufgrund des<br />

Beschwerdetypus<br />

Tab.09: Korrelation: Beschwerdetypen / Therapeutischer Umgang aufgrund des<br />

Beschwerdetypus<br />

Beschwerdetypen therapeutischer Umgang<br />

aufgrund der<br />

Beschwerdetypen<br />

Korrelation nach Pearson 1 ,489 **<br />

Beschwerdetypen<br />

Signifikanz (2-seitig) ,000<br />

N 112 112<br />

**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.<br />

Die Hypothese 9) wurde im Rahmen dieser Untersuchung widerlegt. Für 71% ist der<br />

Beschwerdetyp irrelevant und sie behandeln die Beschwerde daher nicht bevorzugt<br />

therapeutisch. Für einen kleinen Teil (15%) der Therapeuten ist der Beschwerdetyp<br />

in erster Linie auch irrelevant, sie zeigen aber trotzdem unterschiedliche Reaktionen<br />

auf die Beschwerde und bearbeiten die Beschwerde aufgrund der Art und Weise des<br />

Beschwerdevortragens therapeutisch. Daraus entsteht der Eindruck, dass das<br />

92


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Verhalten während der Beschwerdedarstellung im weiteren Verlauf der Therapie<br />

zum Thema werden kann. Auch hier stellt sich weiter die Frage, wie die Therapeuten<br />

unterstützt werden können, dass sie die Beschwerden nicht nur unter dem<br />

therapeutischen Gesichtspunkt betrachten, sondern trotzdem das daraus resultierende<br />

Potential einer Beschwerde unter dem Blickwinkel von Qualitätsmanagement sehen.<br />

5 Schlussfolgerung aus der Studie<br />

Die Ergebnisse zeigen innerhalb dieser kleinen Stichprobe von therapeutisch<br />

arbeitenden Mitarbeitern in Entwöhnungskliniken, die Tendenz einer positiven<br />

Einstellung gegenüber Beschwerden und dem Beschwerdemanagement. Von den<br />

neun aufgestellten Hypothesen wurden sechs widerlegt. Von den drei bestätigten<br />

Hypothesen zeigen zwei eine deutliche Signifikanz, die aber aufgrund der kleinen<br />

Stichprobe nochmals überprüft werden sollte.<br />

Therapeuten sehen die Wichtigkeit von BM innerhalb des qualitätssichernden<br />

Prozesses für die Therapieweiterentwicklung und somit für eine positive<br />

Entwicklung für die Therapiegestaltung der Patienten. Ein Großteil der Therapeuten<br />

nehmen die positiven Aspekte und die Chance für die jeweilige Klinik, des<br />

Therapieablaufes und für die persönliche Weiterentwicklung wahr, die hinter jeder<br />

einzelnen Beschwerde stecken kann. Sie sind aufgrund der Beschwerden bereit, ihre<br />

Therapieangebote zu überdenken und dementsprechend zu überarbeiten, um diese<br />

den Bedürfnissen der Patienten anzupassen. Die krankheitsbedingten<br />

Einflussfaktoren beeinflussen in den meisten Fällen nicht die Weiterleitung der<br />

Beschwerden. Viele Teilnehmer sehen die Beschwerde unter beiden Aspekten: Zum<br />

Einen wird der therapeutische Gesichtspunkt bei der Beschwerde eines Patienten<br />

beachtet, da er durch die Besprechung seines Beschwerdeverhaltens in vielerlei<br />

Hinsicht profitieren kann. Zum Anderen setzt sich ein Großteil der Therapeuten<br />

objektiv mit den einzelnen Beschwerden auseinander, um einen guten Umgang im<br />

Rahmen des Beschwerdemanagements führen zu können. Sie empfinden es wichtig,<br />

den Inhalt der Beschwerden separat zu betrachten, um den Klinikalltag und<br />

Therapieablauf zu optimieren und zu verbessern.<br />

93


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Des Weiteren hat sich gezeigt, dass die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter ausreichend in<br />

den Ablauf involvieren und in den gesamten Prozess von QM und<br />

Beschwerdemanagement mit einbeziehen. Die Therapeuten fühlen sich in den<br />

Prozess integriert und ernst genommen.<br />

Die Bestätigung der Hypothese bezüglich einer empfundenen zusätzlichen<br />

Arbeitsbelastung zeigt allerdings sehr deutlich, dass viele Therapeuten die<br />

Beschwerdeweiterleitung als extra Belastung und Arbeitsaufwand ansehen. Ein<br />

Großteil der Therapeuten gab an, dass sie den Ablauf der Beschwerdeweiterleitung<br />

als zusätzliche Arbeitsbelastung ansehen, obwohl sie noch keine Beschwerden nach<br />

den Richtlinien weitergeleitet haben. Dies kann daran liegen, dass die klinikinternen<br />

Abläufe bezüglich des Beschwerdemanagements nicht optimal ablaufen. Es entsteht<br />

daher der Eindruck, dass die Vorgehensweisen und Prozesse innerhalb des BM noch<br />

nicht ausgereift und in den einzelnen Reha-Kliniken weiterhin verbesserungswürdig<br />

sind. Daher sollte in dem Rahmen untersucht werden, welche Abläufe in den<br />

einzelnen Fällen innerhalb der Reha-Kliniken nicht optimal ablaufen und wie diese<br />

verbessert werden könnten. Es wäre sehr von Vorteil, wenn sich die einzelnen<br />

Therapeuten, wie in Kapitel 1.1 (S.12) erwähnt, selbst als (interner) Kunde der Reha-<br />

Klinik wahrnehmen und sich beschweren. Sie würden sich in den BM-Prozess aktiv<br />

von der anderen Seite mit einbringen und es bestünde die Chance, diesen in Bezug<br />

auf die Anforderungen der Mitarbeiter zu optimieren. Hierbei sollten Arbeitgeber<br />

gewährleisten, dass Hemmungen der Therapeuten, sich zu beschweren, sehr gering<br />

gehalten werden. Der klinikinterne Beschwerdeweg für Mitarbeiter sollte so einfach<br />

und bewertungsfrei sein, um den jeweiligen Therapeuten das Gefühl zu geben, dass<br />

keine negativen Konsequenzen folgen und er in seinem Anliegen ernst genommen<br />

wird. Es sollten in diesem Zusammenhang die gleichen Richtlinien im Umgang mit<br />

Beschwerden gelten wie bei allen anderen Kunden.<br />

Werden die Ergebnisse der Hypothesen im Ganzen überblickt, fällt ein weiteres<br />

markantes Merkmal auf: Die Prozentzahl der Therapeuten, die kaum oder keine<br />

Beschwerden weiterleiten, liegt bei den verschiedenen Gegenüberstellungen<br />

durchschnittlich bei ca. 44%. Gründe wie der Therapiezeitpunkt, die Sichtweise<br />

bezüglich Kunde oder Patient, die verschiedenen suchtspezifischen<br />

Verhaltensmerkmale, die verschiedenen Beschwerdetypen oder der<br />

Beschwerdeinhalt konnten aufgrund der Fragestellungen ausgeschlossen werden.<br />

Daher wäre es sinnvoll, die Beweggründe in einer weiteren Studie zu untersuchen,<br />

94


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

warum eine so große Anzahl an Therapeuten nicht bereit sind, Beschwerden<br />

weiterzuleiten.<br />

Die Ergebnisse sind aufgrund der kleinen Stichprobe kritisch zu betrachten und<br />

sollten nochmal anhand einer größeren Stichprobe überprüft werden, da bei vielen<br />

Fragen die minimal erwartete Antworthäufigkeit unter 5 lag.<br />

Ein weiterer Nachteil war bei der Durchführung, dass nicht genau nachvollzogen<br />

werden konnte, wie viele Therapeuten insgesamt den Link für die Online-Umfrage<br />

weiter geleitet bekommen haben. Dadurch kann nicht genau bestimmt werden, wie<br />

hoch die prozentuale Beteiligungsquote war.<br />

Während der Studiendurchführung brachte eine Teilnehmerin im Email-Kontakt die<br />

Befürchtung ein, dass aufgrund der Gestaltung der Online-Befragung die Antworten<br />

der Beteiligten nicht realistisch seien. Sie hat die Befürchtung geäußert, dass durch<br />

das sofortige Senden nach Beantwortung aller Fragen die Gefahr bestände, dass<br />

mancher Teilnehmer irgendetwas geantwortet hat, um sich erst den Fragenkatalog<br />

anzuschauen. Sie selbst habe es so gemacht und daraufhin Kontakt aufgenommen,<br />

um dies mitzuteilen. Daher sollte bei einer vertiefenden nachfolgenden Studie dieser<br />

Einwand bei der Gestaltung berücksichtigt werden.<br />

Als weitere Grenze der Studie erwies sich, dass die gesamte Bearbeitung des Themas<br />

von mir als Person alleine durchgeführt wurde. Es fehlte somit der konstante<br />

gedankliche Austausch mit in dem Thema involvierten Personen und die stetige<br />

Möglichkeit zur Rücksprache über die weitere Vorgehensweise.<br />

Die Studie soll einen Anstoß für umfangreichere Studien geben, in denen die<br />

Personen befragt werden, die im Umgang mit Beschwerden und somit auch mit<br />

Beschwerdemanagement am meisten involviert sind und die tagtäglich damit<br />

umgehen müssen: die Therapeuten. Mit dieser Thesis konnte ein Einblick gewonnen<br />

werden, wie die praktische Umsetzung von Beschwerdemanagement empfunden<br />

wird und wo zur Verbesserung oder Optimierung angesetzt werden kann. Zudem<br />

zeigte sich, aus welchen Fragen sich weitere Fragestellungen ergeben und somit<br />

Thema für nachfolgende Untersuchungen darstellen können. Aus meiner Sicht ist es<br />

empfehlenswert, die Sichtweise der Therapeuten zu berücksichtigen und diese weiter<br />

zu befragen, da sie die Grundlage im Umgang mit Beschwerden und<br />

Beschwerdemanagement darstellen und somit einen großen Anteil an der<br />

Qualitätssicherung in der Suchttherapie haben.<br />

95


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

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S.16-17.<br />

Internet:<br />

Finsterer, I. (2008). Behandlungs- Zufriedenheit von Patienten einer kinder- und<br />

jugendpsychiatrischen Poliklinik. Unveröffentlichte Dissertation. Medizinische<br />

Fakultät der Ludwig Maximilians-Universität zu München. Verfügbar unter<br />

http://edoc.ub.uni-muenchen.de/8597/2/Finsterer_Iris.pdf [Stand: 16.03.2013]<br />

Kunde. Verfügbar unter http://www.duden.de/rechtschreibung/ Kunde<br />

Abonnent_Kerl [Stand: 15.12.2012]<br />

Management. Verfügbar unter http://www.duden.de/rechtschreibung/<br />

Management#Bedeutung3 [Stand: 11.02.2013]<br />

Zufriedenheit. Verfügbar unter http://www.duden.de/rechtschreibung/zufrieden<br />

[Stand: 24.03.2013]<br />

§20 SGB IX, Abs. 2. Verfügbar unter http://www.sozialgesetzbuchsgb.de/sgbix/20.html<br />

[Stand: 30.07.2013]<br />

99


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis<br />

Abbildungen<br />

Abb.01: Alter der Therapeuten……………………………………………………...49<br />

Abb.02: Art des Studiums / der Ausbildung……………...……………….………...49<br />

Abb.03: Verteilung der Zusatzqualifikationen……………………………………...50<br />

Abb.04: Aktuelles Arbeitsfeld innerhalb der Klinik………………………………...51<br />

Abb.05: Vorhandensein von BM in der Reha-Klinik……………………………….52<br />

Abb.06: Informationen zu BM / klinikinterne Richtlinien………………………….52<br />

Abb.07: Weiterleitung der Beschwerde……………………………………………..53<br />

Abb.08: Weiterleitung als zusätzliche Arbeitsbelastung……………………………53<br />

Abb.09: Patienteninfo bezüglich schriftlicher Beschwerdeeinreichung…………….54<br />

Abb.10: Häufigkeiten der verschiedenen Inhalte der Beschwerden………………...54<br />

Abb.11: Häufigkeit der Weiterleitung bestimmter Beschwerden…….......….……...55<br />

Abb.12: Berechtigte Patientenbeschwerden………………………………………...56<br />

Abb.13: Art der berechtigten Beschwerden von Patienten………………………….56<br />

Abb.14: Wichtigkeit des BM zur Weiterentwicklung…………….………………...57<br />

Abb.15: Freiwillige Veränderung des Therapieangebotes aufgrund von<br />

Beschwerden…………………….…………………………………………58<br />

Abb.16: Freiwillige Teilnahme einer Fort-/Weiterbildung………………………….58<br />

Abb.17: Fort- / Weiterbildungsmöglichkeit vonseiten des Arbeitgebers…………...59<br />

Abb.18: Informationen über Beschwerden durch Arbeitgeber……………………...59<br />

Abb.19: Einbezug in die Beschwerdebearbeitung durch Arbeitgeber………………60<br />

Abb.20: Gefühlter Einbezug in die Beschwerdebearbeitung………………………..60<br />

Abb.21: Gewünschter Einbezug in die Beschwerdebearbeitung……………………61<br />

Abb.22: Veröffentlichte Veränderungen aufgrund BM durch Arbeitgeber…………61<br />

Abb.23: Wahrgenommene Veränderungen aufgrund BM durch Therapeuten……...62<br />

Abb.24: Kunde oder Patient?......................................................................................62<br />

Abb.25: Einfluss Einstellung zu Kunde / Patient auf Weiterleitung………………..63<br />

Abb.26: Konstante Weiterleitung der Beschwerden………………………………...63<br />

Abb.27: Wahrnehmung vermehrter Beschwerdeeingang je nach<br />

Therapiezeitpunkt…………………….…………………………………….64<br />

100


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Abb.28: Wahrnehmung von vermehrtem Beschwerdeaufkommen in<br />

Abhängigkeit zum Therapiezeitpunkt……………………………………...64<br />

Abb.29: Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerden abhängig vom<br />

Therapiezeitpunkt…………………………………………………………..65<br />

Abb.30: Weiterleitung abhängig vom Therapiezeitpunkt…………………………...65<br />

Abb.31: Akzeptanzprobleme bezüglich Beschwerden……………………………...66<br />

Abb.32: Art der nichtakzeptierten Beschwerden……………………………………66<br />

Abb.33: Unterschiedliche Reaktion auf Beschwerden aufgrund<br />

Akzeptanzproblemen………………………………………………………67<br />

Abb.34: Beeinflussung durch suchtspezifische Verhaltensweisen………………….68<br />

Abb.35: Weiterbearbeitung der Beschwerden auf therapeutischer<br />

Ebene – Suchtverhalten………………….…………………………………68<br />

Abb.36: Reaktion in Abhängigkeit vom Beschwerdetyp…………………………...69<br />

Abb.37: Weiterbearbeitung der Beschwerden auf therapeutischer<br />

Ebene – Beschwerdetyp…………………………………………………....69<br />

Abb.38: Weiterleitung von Beschwerden durch Therapeuten / Information<br />

über Patientenrückmeldungen durch Arbeitgeber…………………………...71<br />

Abb.39: Weiterleitung von Beschwerden / Information über Veränderungen /<br />

Optimierungen durch Arbeitgeber…………………………………………72<br />

Abb.40: Weiterleitung von Beschwerden / Wahrgenommene Veränderungen<br />

durch BM…………………………………………………………………..73<br />

Abb.41: Empfinden Wichtigkeit von BM bezüglich der Weiterentwicklung /<br />

Einbezug in BM-Prozess durch Arbeitgeber………………………………75<br />

Abb.42: Informationen über Rückmeldungen von Patientenbeschwerden /<br />

Eigeninitiative Fort-/Weiterbildungen……………………………………..76<br />

Abb.43: Informationen über Rückmeldungen von Patientenbeschwerden /<br />

Eigeninitiative Veränderungen am eigenen Therapieangebot……………..77<br />

Abb.44: Einbezug in Beschwerdebearbeitung durch Arbeitgeber /<br />

Eigeninitiative Veränderung am eigenen Therapieangebot………………..78<br />

Abb.45: Zusätzliche Arbeitsbelastung / Weiterleitung von<br />

Patientenbeschwerden nach BM-Richtlinien………………………………80<br />

Abb.46: Zusammenhang zusätzliche Arbeitsbelastung / Hinweis an Patienten<br />

auf schriftliches Einreichen der Beschwerde…….....……….…………….81<br />

101


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Abb.47: Berechtigte Patientenbeschwerden / Weiterleitung der Beschwerden……84<br />

Abb.48: Akzeptanzprobleme je nach Beschwerdeinhalt / Unterschiedliche<br />

Reaktion auf Beschwerde……………………………….…………………85<br />

Abb.49: Beschwerdeweiterleitung / Berufsjahre im Suchtbereich…………………86<br />

Abb.50: Weiterleitung von Patientenbeschwerden / Unterschiedliche Reaktion<br />

nach Therapiezeitpunkt………………………………………………….....88<br />

Abb.51: Einfluss Sichtweise Kunde oder Patient / Weiterleitung von<br />

Beschwerden…………………………………………………….…………89<br />

Abb.52: Einfluss durch suchtspezifisches Verhalten / Veränderter<br />

Beschwerdeumgang aufgrund suchtspezifischen Verhaltens……….……..91<br />

Abb.53: Reaktion in Abhängigkeit des Beschwerdetypus / Therapeutischer<br />

Umgang aufgrund des Beschwerdetypus………………………….………92<br />

Tabellen<br />

Tab.01: Das „5-Punkte-Programm“ des DRV……………………………………...11<br />

Tab.02: Merkmale der Struktur-,Prozess- und Ergebnisqualität……………………11<br />

Tab.03: Gegenüberstellung der Berufserfahrung insgesamt und Suchtbereich…….51<br />

Tab.04: Korrelation: Information über Patientenrückmeldungen /<br />

Weiterleitung von Beschwerden / Information über Veränderungen<br />

aufgrund von Beschwerden………………………………………………..71<br />

Tab.05: Korrelation: Weiterleitung von Beschwerden / Wahrnehmung von<br />

Veränderungen……………………………………………………………..73<br />

Tab.06: Korrelation: Eigeninitiative Veränderung am Therapieangebot /<br />

Information über Patientenrückmeldungen………………………………...78<br />

Tab.07: Korrelation Weiterleitung nach BM-Richtlinien / Zusätzliche<br />

Arbeitsbelastung / Hinweis auf schriftliches Einreichen der<br />

Beschwerde…80<br />

Tab.08: Kreuztabelle Häufigkeit der Weiterleitung nach Beschwerdeinhalt /<br />

Weiterleitung von Beschwerden…………………………………………...83<br />

Tab.09: Korrelation: Beschwerdetypen / Therapeutischer Umgang aufgrund<br />

des Beschwerdetypus………………………………………………………92<br />

102


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

Abb.<br />

Bez.<br />

BM<br />

bspw.<br />

bzw.<br />

ca.<br />

deQus<br />

d.h.<br />

etc.<br />

evtl.<br />

GKV-WSG<br />

i.d.R.<br />

inkl.<br />

i.e.S.<br />

i.w.S.<br />

Kap.<br />

KatHo Köln<br />

od.<br />

QM<br />

Tab.<br />

TN<br />

u.a.<br />

usw.<br />

VDR<br />

z.B.<br />

Abbildung<br />

Bezeichnung<br />

Beschwerdemanagement<br />

beispielsweise<br />

beziehungsweise<br />

circa<br />

Deutsche Gesellschaft für Qualitätsmanagement in<br />

der Suchttherapie e.V.<br />

das heißt<br />

et cetera<br />

eventuell<br />

Gesetzliche Krankenversicherung-<br />

Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />

in der Regel<br />

inklusive<br />

im eigentlichen Sinne<br />

im weitesten Sinne<br />

Kapitel<br />

<strong>Katholische</strong> <strong>Hochschule</strong> Köln<br />

oder<br />

Qualitätsmanagement<br />

Tabelle<br />

Teilnehmer<br />

unter anderem<br />

und so weiter<br />

Verband Deutscher Rentenversicherer<br />

zum Beispiel<br />

103


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Eigenständigkeitserklärung<br />

Ich erkläre, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur unter Benutzung<br />

der angegebenen Literatur und Hilfsmittel angefertigt habe. Sämtliche Entlehnungen<br />

und Anlehnungen sind unter Quellenangabe kenntlich gemacht. Die Arbeit hat in<br />

gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungsstelle vorgelegen.<br />

_____________________<br />

Ort, Datum<br />

______________________<br />

Unterschrift<br />

104


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Anhang<br />

A Unterlagen der Psychosozialen Klinik „St. Martin“<br />

A.1 D9 Beschwerdemanagement<br />

105


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

106


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

A.2 D9 Verbesserungsmanagement<br />

107


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

108


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

A.3 C4 Dokumentation und Statistik – Patientenbefragung<br />

109


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

110


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

A.4 Abschlussgespräch Klinikleitung<br />

111


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

A.5 Patientenzufriedenheitsbogen<br />

112


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

113


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

114


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

115


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

116


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

117


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

118


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

119


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

120


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

121


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

A.6 Lob & Kritik-Formular der Psychosozialen Klinik St. Martin<br />

122


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

A.7 Meldung – Verbesserungsmaßnahme aus Lob & Kritik-Formular<br />

123


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

A.8 Reparatur Auftrag / Erledigung<br />

124


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

A.9 Problemanzeige<br />

125


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

A.10 Protokoll Patientenrat<br />

126


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

A.11 Einverständniserklärung der Geschäftsleitung<br />

127


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

B Online-Umfrage<br />

B.1 Online-Umfrage / Fragebogen<br />

Fragen zur Person<br />

1) Geschlecht<br />

* männlich<br />

* weiblich<br />

2) Alter:<br />

* 20 - 30 Jahre<br />

* 31 - 40 Jahre<br />

* 41 - 50 Jahre<br />

* 51 und älter<br />

3) Studium / Ausbildung<br />

* Psychologie<br />

* Soziale Arbeit<br />

* Medizin<br />

* Sonstige therapeutische Ausbildung:<br />

4) Zusatzqualifikationen<br />

* Ja<br />

* Nein<br />

5) Wenn Sie mit "Ja" geantwortet haben, welche Zusatzqualifikation haben<br />

Sie? (Mehrere sind Antworten möglich.)<br />

* Verhaltenstherapie<br />

* psychoanalytische Therapie<br />

* Systemische Therapie<br />

* tiefenpsychologisch orientierte Therapie<br />

* Psychodrama<br />

* Gestalttherapie<br />

* Integrative Therapie<br />

* Personenzentrierte Therapie<br />

* Sonstiges:<br />

6) Berufserfahrung insgesamt<br />

* bis 5 Jahre<br />

* 6 - 10 Jahre<br />

* 11-20 Jahre<br />

* 21 - 30 Jahre<br />

* 31 Jahre und mehr<br />

128


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

7) Berufserfahrung im Suchtbereich<br />

* bis 5 Jahre<br />

* 6 - 10 Jahre<br />

* 11-20 Jahre<br />

* 21 - 30 Jahre<br />

* 31 Jahre und mehr<br />

8) Derzeitiges Arbeitsfeld innerhalb der Reha-Klinik<br />

* Bezugstherapie / Gruppentherapie<br />

* Sozialtherapie<br />

* Ergotherapie<br />

* Arbeitstherapie<br />

* Sporttherapie<br />

* Musiktherapie<br />

* Sonstiges:<br />

9) Welche Art der Abhängigkeit wird bei Ihnen behandelt?<br />

(Mehrere Antworten sind möglich.)<br />

* illegale Drogen<br />

* Alkohol<br />

* Medikamente<br />

* Cannabis<br />

* Sonstiges:<br />

10) Die Patienten sind<br />

* männlich<br />

* weiblich<br />

* beide Geschlechter<br />

Fragen zum Beschwerdemanagement<br />

11) Haben Sie innerhalb Ihrer Klinik ein Beschwerdemanagement bzw.<br />

Richtlinien bezüglich der Weitergabe und Bearbeitung von mündlich geäußerte<br />

Patientenbeschwerden?<br />

* Ja<br />

* Nein<br />

12) Haben Sie Informationen zum Umgang mit mündlichen Patientenbeschwerden<br />

in Ihrer Klinik erhalten bzw. haben Sie sich selbstständig Informationen<br />

eingeholt?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

129


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

13) Haben Sie jemals eine mündlich geäußerte Patientenbeschwerde nach Ihren<br />

klinikinternen Richtlinien schriftlich weitergeleitet?<br />

* Ja<br />

* Nein<br />

14) Stellt es für Sie eine zusätzliche Arbeitsbelastung dar, mündlich geäußerte<br />

Patientenbeschwerden unter klinikinternen bzw. Beschwerdemanagement-<br />

Richtlinien schriftlich weiterzuleiten?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

15) Weisen Sie Patienten bei einer mündlichen Beschwerde darauf hin, dass er<br />

die Beschwerde schriftlich mitteilen soll?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

16) Über was beschweren sich Patienten Ihrer Erfahrung nach am häufigsten?<br />

(Mehrere Antworten sind möglich.)<br />

* Essen<br />

* Klinikausstattung<br />

* Therapieangebot<br />

* Therapeuten / therapeutisches Team<br />

* Klinikregeln / Hausordnung<br />

* Therapieregeln<br />

* Verwaltung<br />

* Mitpatienten<br />

* Sonstiges:<br />

17) Welche Art von mündlich geäußerten Patientenbeschwerden leiten Sie<br />

unter klinikinternen bzw. BM-Richtlinien schriftlich weiter?<br />

(Mehrere Antworten sind möglich.)<br />

* Essen<br />

* Klinikausstattung<br />

* Therapieangebot<br />

* Therapeuten / therapeutisches Team<br />

* Klinikregeln / Hausordnung<br />

* Therapieregeln<br />

* Verwaltung<br />

* Mitpatienten<br />

* Keine<br />

* Sonstiges:<br />

130


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

18) Gibt es aus Ihrer Sicht berechtigte Beschwerden von Patienten?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

19) Welche Patientenbeschwerden sehen Sie in der Regel als berechtigt an?<br />

(Mehrere Antworten möglich.)<br />

* Essen<br />

* Klinikausstattung<br />

* Therapieangebot<br />

* Therapeuten / therapeutisches Team<br />

* Klinikregeln / Hausordnung<br />

* Therapieregeln<br />

* Verwaltung<br />

* Mitpatienten<br />

* Keine<br />

* Sonstiges:<br />

20) Empfinden Sie Beschwerdemanagement bzw. klinikinterne Richtlinien<br />

bezüglich des Umgangs mit Patientenbeschwerden wichtig in Bezug auf<br />

Ihre therapeutische Weiterentwicklung und die Weiterentwicklung<br />

des Therapieangebotes?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

21) Wenn ein Patient mit einer mündlichen Beschwerde an Sie herantritt,<br />

reflektieren und verändern Sie dann evtl. Ihr Therapieangebot?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

22) Werden Sie regelmäßig (z.B. einmal im Jahr) über Ergebnisse von<br />

Patientenzufriedenheitsbögen oder anderweitigen Rückmeldungen von<br />

Patienten informiert?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

131


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

23) Werden Sie in die Bearbeitung der Patientenbeschwerden mit einbezogen?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

24) Fühlen Sie sich ausreichend in die Bearbeitung der Patientenbeschwerden<br />

mit einbezogen?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

25) Wünschen Sie sich mehr Einbezug in die Bearbeitung von<br />

Patientenbeschwerden?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

26) Erhalten Sie von Ihrem Arbeitgeber Unterstützung bei der qualitativen<br />

Verbesserung der Therapie, z. B. in Form von internen und externen Fortoder<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

27) Haben Patientenbeschwerden dazu beigetragen, dass Sie eigeninitiativ<br />

eine Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme besucht haben?<br />

* Ja<br />

* Nein<br />

28) Haben Sie jemals in Folge von Patientenbeschwerden eigeninitiativ<br />

Veränderungen an Ihrem Therapieangebot vorgenommen?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

132


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

29) Werden Sie regelmäßig (z.B. einmal im Jahr) durch Ihren Arbeitgeber über<br />

Veränderungen/Optimierungen aufgrund von Patientenbeschwerden<br />

informiert?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

30) Haben Sie seit Einführung des Beschwerdemanagements bzw. durch<br />

Bearbeitung der Patientenbeschwerden Veränderungen/Verbesserungen/<br />

Entwicklungen innerhalb der Klinik bzw. des Therapieangebotes feststellen<br />

können?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

Fragen zum Umgang mit Patientenbeschwerden<br />

31) Wie sehen Sie den zu behandelnden Menschen in Ihrer Klinik während der<br />

Entwöhnungsbehandlung an?<br />

* als Kunde<br />

* als Patient<br />

32) Beeinflusst diese Sicht auf den suchtkranken Menschen Ihre Reaktion<br />

Bezüglich der schriftlichen Weiterleitung von mündlich<br />

geäußerten Beschwerden?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

33) Leiten Sie mündliche Beschwerden von PATIENTEN immer schriftlich<br />

weiter?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

34) Gibt es einen Zeitraum im Therapieverlauf, in dem es vermehrt zu<br />

mündlich geäußerten Patientenbeschwerden kommt?<br />

* ja<br />

* nein<br />

133


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

35) Wenn Sie mit "Ja" geantwortet haben, in welchem Zeitraum innerhalb der<br />

Therapie kommt es Ihrer Erfahrung nach vermehrt zu mündlichen<br />

Patientenbeschwerden?<br />

* im 1/3 der Therapie<br />

* im 2/3 der Therapie<br />

* im 3/3 der Therapie<br />

36) Reagieren Sie je nach Therapiezeitpunkt unterschiedlich auf die mündlich<br />

geäußerte Patientenbeschwerde?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

37) Zu welchem Therapiezeitpunkt leiten Sie mündlich geäußerte<br />

Patientenbeschwerden eher schriftlich weiter?<br />

* im 1/3 der Therapie<br />

* im 2/3 der Therapie<br />

* im 3/3 der Therapie<br />

38) Gibt es Patientenbeschwerden, bei denen Sie Akzeptanzprobleme haben?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

39) Welche Art von Patientenbeschwerde können Sie nicht gut akzeptieren?<br />

(Mehrere Antworten sind möglich.)<br />

* Essen<br />

* Klinikausstattung<br />

* Therapieangebot<br />

* Therapeuten / therapeutisches Team<br />

* Klinikregeln / Hausordnung<br />

* Therapieregeln<br />

* Verwaltung<br />

* Mitpatienten<br />

* Keine<br />

* Sonstiges:<br />

134


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

40) Stellen Sie bei sich fest, dass Ihre Reaktion auf mündliche Patienten-<br />

Beschwerden von der Art der jeweiligen Beschwerde abhängig ist?<br />

(z.B. unterschiedliche Reaktion auf eine Beschwerde über einen<br />

Kollegen, das Therapieangebot oder über das Essen.)<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

41) Sind Sie der Meinung, dass suchtspezifische Verhaltensweisen (wie bspw.<br />

Machtspiele oder Opferhaltung ) das Beschwerdeverhalten des Patienten<br />

beeinflussen?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

42) Gehen Sie dann aufgrund des suchtspezifischen Verhaltensmuster<br />

therapeutisch auf die Beschwerde ein und leiten diese nicht<br />

schriftlich im Rahmen des Beschwerdemanagement bzw. der<br />

klinikinternen Richtlinien weiter?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

43) Es gibt verschiedene Arten, wie Patienten mündliche Beschwerden<br />

vorbringen bzw. wie sie sich in dieser Situation verhalten können. Stellen<br />

Sie bei sich fest, dass Ihre Reaktion auf Patientenbeschwerden davon<br />

abhängig ist, was für ein "Beschwerdetyp" (bspw. ein Dauernörgler) der<br />

Patient ist?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

44) Gehen Sie dann in Abhängigkeit des Beschwerdetyps therapeutisch auf die<br />

Beschwerde ein und leiten diese dann nicht schriftlich im Rahmen des<br />

Beschwerdemanagement bzw. der klinikinternen Richtlinien weiter?<br />

* trifft voll zu<br />

* trifft zu<br />

* trifft teilweise zu<br />

* trifft kaum zu<br />

* trifft nicht zu<br />

135


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

B.2 Begleittext innerhalb der Online-Umfrage<br />

Beschwerdemanagement in Reha-Einrichtungen für suchtkranke Menschen –<br />

Umgang von Therapeuten mit mündlichen Patientenbeschwerden innerhalb der<br />

stationären Suchtentwöhnungsbehandlung<br />

Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege.<br />

Ich möchte mich zunächst einmal herzlich für Ihr Interesse und Ihre<br />

Teilnahmebereitschaft und dadurch für die Unterstützung meiner Masterarbeit<br />

bedanken.<br />

Ziel dieser Arbeit ist es, zu erfassen, wie Sie als therapeutische Kollegen mit<br />

mündlichen Patientenbeschwerden unter bestimmten Voraussetzungen umgehen und<br />

wie man diese Beschwerden im günstigsten Fall alltagstauglich bearbeiten und<br />

gewinnbringend im Rahmen der Qualitätssicherung verwenden kann. Hintergrund<br />

dieser Befragung ist meine eigene Erfahrung als Bezugstherapeutin. Viele<br />

Beschwerden werden von Patienten mündlich innerhalb der Therapiezeit geäußert,<br />

sodass so manche Beschwerde in den Wirren des Therapiealltages untergeht. Daher<br />

möchte ich in dieser Studie beispielsweise untersuchen, ob Unterscheidungen im<br />

Umgang mit einzelnen Beschwerden erfolgen oder welche möglichen<br />

Einflussfaktoren sich auf den Umgang mit mündlichen Beschwerden auswirken<br />

können.<br />

Im Folgenden werden Ihnen über drei Seiten zuerst (1) allgemeine Fragen zu Ihrer<br />

Person und Ihrer Klinik, dann (2) Fragen zum Beschwerdemanagement und danach<br />

(3) Fragen zum Umgang mit mündlich geäußerten Patientenbeschwerden zum<br />

Ankreuzen gestellt.<br />

Die Bearbeitung des Fragebogens wird ca. 15-20 Minuten in Anspruch nehmen. Die<br />

Online-Befragung erfolgt absolut anonym. Durch das Ausfüllen des Fragebogens<br />

können keinerlei Rückschlüsse zu Ihrer Person oder Ihrem Arbeitgeber gezogen<br />

werden. Die erhobenen Daten werden ausschließlich im Rahmen dieser Studie<br />

verwendet und unterliegen dem Datenschutz.<br />

136


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Aus Gründen der Einfachheit werde ich im folgenden Fragebogen die Bezeichnung<br />

„Patient“ und „Therapeut“ für männliche sowie weibliche Personen verwenden.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Beantwortung meines Fragebogens.<br />

Ich danke Ihnen nochmals, dass Sie sich die Zeit zur Beantwortung meines<br />

Fragebogens genommen haben.<br />

B.3 Email-Anschreiben an die Reha-Kliniken<br />

Sehr geehrte Damen und Herren.<br />

Sehr geehrte Therapeutinnen und Therapeuten.<br />

Mein Name ist <strong>Silke</strong> <strong>Brandenbusch</strong>. Ich habe an der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule in<br />

Freiburg / Breisgau Soziale Arbeit (BA) studiert. Derzeit absolviere ich<br />

nebenberuflich den Masterstudiengang in Suchthilfe mit der Zusatzausbildung zum<br />

Suchttherapeuten (VDR) an der <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> in Köln und schreibe<br />

meine Abschlussarbeit über das Thema “Beschwerdemanagement in Reha-<br />

Einrichtungen für suchtkranke Menschen – Umgang von Therapeuten mit<br />

mündlichen Patientenbeschwerden während einer stationären Sucht-<br />

Entwöhnungsbehandlung“.<br />

Bei dieser Masterarbeit möchte ich untersuchen, wie Therapeuten in Sucht-<br />

Entwöhnungseinrichtungen mit mündlich geäußerten Patientenbeschwerden unter<br />

Berücksichtigung bestimmter patienten- und arbeitgeberbezogenen Voraussetzungen<br />

und der persönlichen Einstellung zu diesen Voraussetzungen umgehen. Ich arbeite<br />

selbst als Bezugstherapeutin in der Psychosozialen Klinik „St. Martin“ in<br />

Euskirchen. Aus diesem Grund interessiere ich mich dafür, wie man die<br />

Informationen aus den Patientenbeschwerden am einfachsten und<br />

gewinnbringendsten auch zur Qualitätssicherung der Therapie nutzen kann.<br />

Mit dieser Email bitte ich Sie um Ihre Unterstützung.<br />

137


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Bitte folgen Sie dem Link bzw. leiten diesen an alle therapeutisch arbeitenden<br />

Mitarbeiter (Psychologen, Gruppentherapeuten, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten,<br />

Sporttherapeuten, usw.) Ihrer Klinik weiter. Sie gelangen über diesen Link dann zu<br />

dem Fragebogen.<br />

Die Befragung wird ca. 15-20 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen.<br />

https://www.umfrageonline.com/s/2f52806<br />

Die Befragung erfolgt absolut anonym und es können keinerlei Rückschlüsse auf<br />

Personen gezogen werden. Damit soll gewährleistet werden, dass Sie sich frei und<br />

unbefangen äußern können.<br />

Die erhobenen Daten werden ausschließlich im Rahmen der Studie verwendet und<br />

unterliegen dem Datenschutz.<br />

Wenn Sie an den Ergebnissen der Studie interessiert sind, bitte ich Sie, mich<br />

persönlich anzusprechen. Ich werde Ihnen selbstverständlich die Ergebnisse der<br />

Studie zukommen lassen.<br />

Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Bemühungen und Ihre Teilnahmebereitschaft.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

<strong>Silke</strong> <strong>Brandenbusch</strong><br />

Soziale Arbeit (BA)<br />

Psychosoziale Klinik St. Martin<br />

Sternenstr. 1<br />

53881 Euskirchen<br />

Tel: 0176 / 98 55 84 83<br />

Email: fragebogen_2012@web.de<br />

138


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

B.4 Erinnerungsemail an die Reha-Kliniken<br />

Erinnerung an die Teilnahme an einer Online-Umfrage<br />

Sehr geehrte Damen und Herren.<br />

Sehr geehrte Therapeutinnen und Therapeuten.<br />

Vor ca. 3 Wochen bin ich mit der Bitte an Sie herangetreten, mich bei meiner<br />

Master-Thesis mit dem Thema „Beschwerdemanagement in Reha-Einrichtungen für<br />

suchtkranke Menschen – Umgang von Therapeuten mit mündlichen<br />

Patientenbeschwerden während einer stationären Suchtentwöhnungsbehandlung“ zu<br />

unterstützen.<br />

Ich möchte mich hiermit bei denen unter Ihnen bedanken, die mich mit Ihrer<br />

Teilnahme an der Umfrage unterstützt haben.<br />

Da aber eine ausreichende Fallzahl sehr wichtig für die Güte der Ergebnisse ist,<br />

möchte ich Sie bitten, falls Sie noch nicht an meiner Umfrage teilgenommen haben,<br />

sich die Zeit zu nehmen und sich an der Online-Befragung zu beteiligen.<br />

Die Online-Umfrage wird ca. 15-20 Minuten in Anspruch nehmen.<br />

Mit dieser Email möchte ich Sie nochmals um Ihre Unterstützung bitten, indem Sie<br />

diesem Link folgen oder diese Email an alle therapeutisch arbeitenden Mitarbeiter<br />

(Psychologen, Gruppentherapeuten, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten,<br />

Sporttherapeuten, usw.) Ihrer Klinik weiterleiten. Sie gelangen über diesen Link<br />

dann zu dem Fragebogen.<br />

https://www.umfrageonline.com/s/2f52806<br />

Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen und Ihre Bereitschaft, mich zu<br />

unterstützen.<br />

139


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Freundliche Grüße<br />

<strong>Silke</strong> <strong>Brandenbusch</strong><br />

Soziale Arbeit (BA)<br />

Psychosoziale Klinik St. Martin<br />

Sternenstr. 1<br />

53881 Euskirchen<br />

Tel: 0176 / 98 55 84 83<br />

Email: fragebogen_2012@web.de<br />

140


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

B.5 Emailadressen der Reha-Kliniken<br />

Name<br />

Kontaktdetails<br />

Bezirkskrankenhaus<br />

Kaufbeuren<br />

E-Mail: alfred.hecker@bkh-kaufbeuren.de<br />

LVR-Klinik Bedburg Hau E-Mail: rkbedburg-hau@lvr.de<br />

AHG Klinik Am Waldsee E-Mail: waldsee@ahg.de<br />

AHG Klinik Bad<br />

Berleburg<br />

E-Mail: bad-berleburg@ahg.de<br />

AHG Klinik Dormagen E-Mail: dormagen@ahg.de<br />

AHG Klinik Dormagen E-Mail: klinikdormagen@ahg.de<br />

AHG Klinik Hardberg E-Mail: hardberg@ahg.de<br />

AHG Klinik Lübeck E-Mail: holstein@ahg.de<br />

AHG Klinik Lübeck E-Mail: luebeck@ahg.de<br />

AHG Klinik Mecklenburg E-Mail: mecklenburg@ahg.de<br />

AHG Klinik Münchwies E-Mail: muenchwies@ahg.de<br />

AHG Klinik Richelsdorf E-Mail: richelsdorf@ahg.de<br />

AHG Klinik Römhild E-Mail: roemhild@ahg.de<br />

AHG Klinik Schweriner<br />

See<br />

E-Mail: schwerin@ahg.de<br />

AHG Klinik Schweriner<br />

See<br />

E-Mail: fkschwerin@ahg.de<br />

AHG Klinik Tönisstein E-Mail: toenisstein@ahg.de<br />

AHG Klinik<br />

Wigbertshöhe<br />

E-Mail: wigbertshoehe@ahg.de<br />

AHG Klinik<br />

Wilhelmsheim<br />

E-Mail: info@wilhelmsheim.de<br />

AHG Kliniken Daun E-Mail: altburg@ahg.de<br />

AHG Kliniken Daun -<br />

Rosenberg<br />

AHG Kliniken Daun -<br />

Thommener Höhe<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

rosenberg@ahg.de<br />

thommenerhoehe@ahg.de<br />

141


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Alexianer Krefeld GmbH E-Mail: info@alexianer-krefeld.de<br />

Ambulantes Zentrum<br />

Augsburg - Condrobs e.V.<br />

E-Mail: augsburg@condrobs.de<br />

AMeCaS E-Mail: info@ifas-goettingen.de<br />

Annenhofklinik E-Mail: info@annenhofklinik.de<br />

ASKLEPIOS<br />

Fachklinikum<br />

E-Mail: psychiatrie.brandenburg@asklepios.com<br />

ASKLEPIOS<br />

Fachklinikum<br />

E-Mail: k.pieper@asklepios.com<br />

Asklepios Fachklinikum<br />

Wiesen<br />

E-Mail: wiesen@asklepios.com<br />

Babarossa-Klinik GmbH<br />

@Co.KG<br />

E-Mail: info@barbarossa-klinik-kelbra.de<br />

Bernhard-Salzmann-<br />

Klinik<br />

E-Mail: Bernhard-Salzmann-Klinik@wkp-lwl.org<br />

Bezirksklinik Hochstadt E-Mail: info@bezirksklinik-hochstadt.de<br />

Bezirkskliniken Ansbach E-Mail: Haus.7@bezirkskliniken-mfr.de<br />

Bezirksklinikum<br />

Mainkofen<br />

E-Mail: t.rieder@mainkofen.de<br />

Bezirksklinikum<br />

Regensburg<br />

E-Mail: Erwin.Wagner@medbo.de<br />

Bezirkskrankenhaus<br />

Wöllershof<br />

E-Mail: info@medbo.de<br />

Blaukreuz-Zentrum<br />

gGmbH<br />

E-Mail: fachklinik@blaukreuzzentrum.de<br />

Burgenlandklinik / Bad<br />

Kösen<br />

E-Mail: burgenlandklinik@medinet-ag.de<br />

BWLV Friedrichshof E-Mail: z3.info@bw-lv.de<br />

Celenus Klinik Bad<br />

Herrenalb<br />

CHANGE Therapiehilfe<br />

e.V.<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

info@klinik-bad-herrenalb.de<br />

geschaeftstelle@therapiehilfe.de<br />

142


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Cleantime Drogenhilfe<br />

sofort<br />

E-Mail: info-cleantime@ludwigsmuehle.de<br />

COME IN! Hamburg E-Mail: come-in@therapiehilfe.de<br />

COME IN! Hamburg E-Mail: info@therapiehilfe.de<br />

Das Landhaus Wiesloch E-Mail: info@pzn-wiesloch.de<br />

Diakonie-Krankenhaus<br />

Harz GmbH<br />

E-Mail:<br />

info@diako-harz.de<br />

DO-Suchthilfe Haus<br />

Hohenlinden<br />

DO-Suchthilfezentrum<br />

Schloß Bornheim<br />

DÖNÜS<br />

Therapieeinrichtung<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

haus.hohenlinden@gmx.de<br />

pankraz.goebel@suchthilfeverbund.de<br />

doenues@mudra-online.de<br />

Die Pfalzburger -<br />

Suchttherapiezentrum des E-Mail: pfalzburger@tannenhof.de<br />

Tannenhof<br />

Dietrich-Bonhoeffer-<br />

Klinik<br />

E-Mail: dbk@diakonie-ol.de<br />

DO IT! Lübek E-Mail: monika-missy@therapiehilfe.de<br />

DO-Suchthilfe E-Mail: info@schlosspark-klinik.info<br />

Drogenhilfe Köln gGmbH E-Mail: aggerblick@drogenhilfe-koeln.de<br />

Drogentherapieeinrichtung<br />

Posthof<br />

E-Mail: posthof@netzwerk-nord-ost.de<br />

Entwöhnungseinrichtung<br />

im Altstadtzentrum<br />

E-Mail: info@altstadtzentrum.de<br />

Eschenberg-Wildpark-<br />

Klinik<br />

E-Mail: info@eschenberg-wildpark-klinik.de<br />

Evangelische<br />

Fachkliniken Heidehof E-Mail: info@fk-heidehof.de<br />

gGmbH<br />

Fachklinik "Im Deerth" E-Mail: mail@deerth.de<br />

143


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Fachklinik "Rusteberg" E-Mail: fachklinik-rusteberg@sit-online.de<br />

Fachklinik Alpenland DO-<br />

Suchthilfe<br />

E-Mail:<br />

info@fachklinik-alpenland.de<br />

Fachklinik Altenkirchen E-Mail: fachklinik-ak@t-online.de<br />

Fachklinik am Hils im<br />

Schloss Düsterntal<br />

E-Mail:<br />

klinik-am-hils@step-hannover.de<br />

Fachklinik Am Korstick<br />

Suchthilfeeinrichtung Die E-Mail: fachklinik.am.korstick@gbs-sozial.de<br />

Fähre<br />

Fachklinik Am<br />

Kyffhäuser / Querfurt<br />

E-Mail: info@fachklinik-am-kyffhaeuser.de<br />

Fachklinik Annabrunn E-Mail: fachklinik@annabrunn.de<br />

Fachklinik Bassum E-Mail: post@fachklinik-bassum.de<br />

Fachklinik Bokholt E-Mail: kontakt@fachklinik-bokholt.de<br />

Fachklinik Bokholt E-Mail: info@fachklinik-bokholt.de<br />

Fachklinik Bußmannshof E-Mail: info@bussmannshof.de<br />

Fachklinik Casum E-Mail: info@fachklinik-casum.de<br />

Fachklinik Curt-v.-<br />

Knobelsdorff-Haus<br />

E-Mail: info@curt-von-knobelsdorff-haus.de<br />

Fachklinik<br />

Donnersberghaus / E-Mail: donnersberghaus@evh-pfalz.de<br />

Kirchheimbolanden<br />

Fachklinik Drogenhilfe<br />

Tübingen<br />

E-Mail: fachklinik-tuebingen@bw-lv.de<br />

Fachklinik Eiterbach E-Mail: FKELeitung@awo-mannheim.de<br />

Fachklinik Eiterbach E-Mail: w.mindel@awo-mannheim.de<br />

Fachklinik Emsland E-Mail: fachklinik-emsland@caritas-os.de<br />

Fachklinik Emsland E-Mail: FachklinikEmsland@caritas-os.de<br />

Fachklinik Erlengrund /<br />

Salzgitter<br />

E-Mail:<br />

fachklinik@lukas-werk.de<br />

144


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Fachklinik Eußerthal E-Mail: lva-fachklinik-eusserthal@t-online.de<br />

Fachklinik Eußerthal E-Mail: info@fachklinik-eusserthal.de<br />

Fachklinik Extertal E-Mail: flassbeck@doexteral.de<br />

Fachklinik Fisch-Haus E-Mail: e.seiser@fischer-haus.de<br />

Fachklinik Flammersfeld /<br />

Rott<br />

E-Mail: info-flammersfeld@ludwigsmuehle.de<br />

Fachklinik Four Steps E-Mail: info@reha-foursteps.de<br />

Fachklinik Fredeburg E-Mail: info@fachklinik-fredeburg.de<br />

Fachklinik Fredeburg /<br />

Holthauser Mühle<br />

E-Mail: info@holthauser-muehle.de<br />

Fachklinik Freudenholm-<br />

info@fachklinik-freudenholmruhleben.de<br />

E-Mail:<br />

Ruhleben<br />

Fachklinik für<br />

Drogenabhängige Tessin<br />

E-Mail: schloss-tessin@t-online.de<br />

Fachklinik für Psychiatrie<br />

und Neurologie<br />

E-Mail: pflegedienst.st27@medbo.de<br />

Fachklinik Fürstenwald E-Mail: info@fachklinik-fuerstenwald.de<br />

Fachklinik Furth im Wald E-Mail: zentrale@fachklinik-furth.de<br />

Fachklinik Gristower<br />

Wiek<br />

E-Mail: greifswald-odebrecht@t-online.de<br />

Fachklinik Gut Zissendorf E-Mail:<br />

siegfried.pfankucheklemenz@zissendorf.de<br />

Fachklinik Gut Zissendorf E-Mail: info@zissendorf.de<br />

Fachklinik Hanosiusmühle E-Mail: info@fachklinik-hanosiusmuehle.de<br />

Fachklinik Haselbach E-Mail: info@fachklinik-haselbach.de<br />

Fachklinik Haus<br />

Möhringsburg<br />

E-Mail: moe@diakonie-klinikum-osl.de<br />

Fachklinik Haus Renchen E-Mail: Haus-Renchtal@blv-suchthilfe.de<br />

Fachklinik Haus Weitenau E-Mail: weitenau@bw-lv.de<br />

Fachklinik Haus Weitenau E-Mail: haus-weitenau@bw.lv.de<br />

145


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Fachklinik Haus<br />

Wiesengrund / FDS<br />

E-Mail:<br />

wiesengrund@bw-lv.de<br />

Fachklinik Hirtenstein E-Mail: info@hirtenstein.de<br />

Fachklinik Holte-Lastrup<br />

St.Josef-Stift / Lähden<br />

Fachklinik Horizont /<br />

Rees<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

verwaltung@fachklinik-holte.de<br />

mail@fachklinik-horizont.de<br />

Fachklinik Kamillushaus E-Mail: info@kamillushaus.de<br />

Fachklinik Klosterwald /<br />

Bad Klosterlausnitz<br />

E-Mail: info@fachklinik-klosterwald.de<br />

Fachklinik Landau E-Mail: fachklinik-landau@evh-pfalz.de<br />

Fachklinik Langenberg E-Mail: info@fachklinik-langenberg.de<br />

Fachklinik Lechbruck-<br />

Gründl<br />

E-Mail: info@fachklinik-lechbruck.de<br />

Fachklinik Legau E-Mail: fachklinik.legau@t-online.de<br />

Fachklinik Legau E-Mail: info@fachklinik-legau.de<br />

Fachklinik Liblar E-Mail: Fachklinik-Liblar@t-online.de<br />

Fachklinik Liblar E-Mail: info@fachklinik-liblar.de<br />

Fachklinik Ludwigsmühle E-Mail: info-ludwigsmuehle@ludwigsmuehle.de<br />

Fachklinik Mahlertshof E-Mail: gutt@fachklinik-mahlertshof.de<br />

Fachklinik Meckenheim E-Mail: wenke@vfg-bonn.de<br />

Fachklinik Mentis GmbH E-Mail: info@mentis-gmbh.de<br />

Fachklinik Nettetal E-Mail: fachklinik-nettetal@caritas-os.de<br />

Fachklinik Oerrel /<br />

Dedelstorf<br />

E-Mail: oerrel@haus-niedersachsen.de<br />

Fachklinik Oerrel /<br />

Dedelstorf<br />

E-Mail: info@haus-niedersachsen.de<br />

Fachklinik Oldenburger<br />

Land<br />

E-Mail: sucht@lk-ol-land.de<br />

Fachklinik Peterhof E-Mail: peterhof@diakoniewerk-duisburg.de<br />

Fachklinik Pfälzerwald E-Mail: fk-pfaelzerwald@evh-pfalz.de<br />

146


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Fachklinik Reddighausen E-Mail: reddighausen@vae-ev.de<br />

Fachklinik Römerhaus E-Mail: info@roemerhaus-fk.de<br />

Fachklinik Scheifeshütte /<br />

scheifeshuette@diakoniewerkduisburg.de<br />

E-Mail:<br />

Kempen<br />

Fachklinik Schielberg E-Mail: fachklinik-schielberg@bw-lv.de<br />

Fachklinik Schlehreut E-Mail: info@fachklinik-schlehreut.de<br />

Fachklinik Schloz / FDS E-Mail: schloz@bw-lv.de<br />

Fachklinik Schönau E-Mail: kontakt@fachklinik-schoenau.de<br />

Fachklinik Schoß<br />

Eicheldorf<br />

E-Mail: rsoto-loewenthal@drogenhilfe-tue.org<br />

Fachklinik St. Camillus E-Mail: awo@camillus-duisburg.de<br />

Fachklinik St. Camillus<br />

gGmbH<br />

Fachklinik St. Vitus<br />

GmbH<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

info@camillus-duisburg.de<br />

info@vitus-fachklinik.de<br />

Fachklinik St.Marienstift<br />

Dammer Berge GmbH / E-Mail: info@marienstift.de<br />

Neuenkirchen<br />

Fachklinik TAUWETTER E-Mail: tauwetter@skm-koeln.de<br />

Fachklinik Vielbach E-Mail: info@fachkrankenhaus-vielbach.de<br />

Fachklinik Villa Maria E-Mail: VillaMaria@Ludwigsmuehle.de<br />

Fachklinik Villa unter den<br />

Linden<br />

E-Mail: info@drogen-freies-leben.de<br />

Fachklinik Weibersbrunn E-Mail: fk.weibersbrunn@hephata.com<br />

Fachklinik Weihersmühle E-Mail: fachklinik@weihersmuehle.de<br />

Fachklinik Wilhelmsheim E-Mail: nuernberg@ahg.de<br />

Fachklinik Zur alten Post E-Mail: info@fachklinik-zur-alten-post.de<br />

Fachklinik Zur alten Post E-Mail: Zur.alten.Post@t-online.de<br />

Fachklinik zur<br />

medizinischen Rehabiltion<br />

E-Mail:<br />

fachklinik.hausunterberg@kcv-waf.de<br />

147


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Fachkliniken<br />

Nordfriesland gGmbH<br />

E-Mail: info@fklnf.de<br />

Fachkrankenhaus<br />

Hansenbarg / Hanstedt<br />

E-Mail: info.fkh@alida.de<br />

Fachkrankenhaus<br />

Höchsten<br />

E-Mail: willkommen-hoechsten@zieglersche.de<br />

Fachlinik und stationäre<br />

Jugendhilfe Böddiger E-Mail: info@boeddigerberg.de<br />

Berg<br />

Fliednerkrankenhaus-Haus<br />

Siloah<br />

E-Mail: info@krankenhaus.fliedner.de<br />

Fontana-Klinik / Bad<br />

Liebenwerda<br />

E-Mail: fontana-klinik@rhm-kliniken.de<br />

Fontane-Klinik Motzen /<br />

Mittelwalde<br />

E-Mail: info@fontane-klinik.de<br />

Frauenalb-Klinik E-Mail: Klaus.Kelsch@bezirkskliniken-mfr.de<br />

Friedrich-Petersen-Klinik E-Mail: info@friedrich-petersen-klinik.de<br />

Guttempler Fachklinik<br />

Schloss Mackenzell<br />

E-Mail: info@schloss-mackenzell.de<br />

HANSE-Klinikum<br />

Stralsund<br />

E-Mail: post@klinikum-hst.de<br />

Haus Burgwald E-Mail: info@haus-burgwald.de<br />

Haus Lenne E-Mail: hohengatow@haus-lenne.de<br />

Haus Schönbirken des<br />

Tannenhof<br />

Haus Spielwigge /<br />

Lüdenscheid<br />

HELIOS Kliniken<br />

Schwerin<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

haus.schoenbirken@tannenhof.de<br />

info@fachklinik-spielwigge.de<br />

postmaster@schwerin.helios-kliniken.de<br />

Hellweg-Klinik Bielefeld E-Mail: hkb-aufnahme@johanneswerk.de<br />

148


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Hellweg-Klinik<br />

Oerlinghausen<br />

Horizont Fachklinik Rees<br />

gGmbH<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

hellweg-kliniken@johanneswerk.de<br />

aufnahme@fachklinik-horizont.de<br />

IGB-Institut für<br />

Gesundheit und Bildung E-Mail: info@alte-flugschule.de<br />

e.V. "Alte Flugschule"<br />

Jugend hilft Jugend e.V. E-Mail: regine.ackermann@jhj.de<br />

Jump Fachklinik E-Mail: jump.sucht@t-online.de<br />

Kadesch gGmbH Herne E-Mail: jkd-kadesch@t-online.de<br />

Klinik "Schloß Falkenhof" E-Mail: falkenhof@caritas-bergstrasse.de<br />

Klinik am Kronsberg /<br />

Hannover<br />

E-Mail: kronsberg@step-hannover.de<br />

Klinik am Park / Bad<br />

Lippspringe<br />

E-Mail: info@medizinisches-zentrum.de<br />

Klinik am Park / Bad<br />

Lippspringe<br />

E-Mail: m.ennenbach@medizinisches-zentrum.de<br />

Klinik Am Waldsee E-Mail: bhassel@ahg.de<br />

Klinik Bad Blankenburg E-Mail: info@klinik-bad-blankenburg.de<br />

Klinik Brilon-Wald E-Mail: info@klinik-brilon-wald.de<br />

Klinik Eschenburg /<br />

Eschenburg<br />

Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie des<br />

Kinder- und Jugendalters<br />

Viersen<br />

Klinik für Suchttherapie<br />

am Klinikum Schloß<br />

Winnenden<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

info@klinik-eschenburg.de<br />

info-drogenabhaengigkeit@lvr.de<br />

klinik-fuer-suchttherapie@zfpwinnenden.de<br />

149


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

freyberg@uni-greifswald.d<br />

info@klinikinderploeck.de<br />

Klinik Neumühle E-Mail: stk@saaletalklinik-bad-neustadt.de<br />

Klinik Sonnenwende /<br />

Bad Dürkheim<br />

E-Mail:<br />

klinik-sonnenwende@rhm-kliniken.de<br />

Klinik Zissendorf GmbH E-Mail: Gut-Zissendorf@t-online.de<br />

Kliniken Wied E-Mail: patientenverwaltung@kliniken-wied.de<br />

Kliniken Wied E-Mail: bernd.bolz@kliniken-wied.de<br />

Klinikum Oberberg E-Mail: info@oberbergkliniken.de<br />

Klinikum Stuttgart E-Mail: wendepunkt@klinikum-stuttgart.de<br />

Kompass Drogenhilfe<br />

GmbH<br />

E-Mail:<br />

kompakt@kompass-augsburg.de<br />

Kompass Perspektive E-Mail: perspektive@kompass-augsburg.de<br />

Kompass-Hof E-Mail: hof@kompass-augsburg.de<br />

Kompass-Impuls E-Mail: impuls@kompass-augsburg.de<br />

Krankenhaus für<br />

Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und<br />

psychosmoatische<br />

Medizin<br />

Kurzzeittherapie<br />

Hunoldstal<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

Klinik fürPsychiatrie u.<br />

Psychotherapie der Ernst-<br />

Moritz-Arndt Universität<br />

Klinik in der Plöck<br />

Heidelberg<br />

holger.muenzel@bezirkskrankenhauslohr.de<br />

hunoldstal@jj-ev.de<br />

Lebenszentrum Ebhausen E-Mail: Lebenszentrum@emk.de<br />

Life Challenge Fehmarn E-Mail: info@life-challenge.de<br />

Ludwigsmühle E-Mail: info@ludwigsmuehle.de<br />

Lukas-Werk Suchthilfe<br />

gGmbH<br />

E-Mail:<br />

fa-braunschweig@lukas-werk.de<br />

Luzin-Klinik E-Mail: info@luzin-klinik.de<br />

LVR-Klinik Viersen E-Mail: ralph.marqgraf@lvr.de<br />

150


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

LWL - Klinik Lengerich E-Mail: m.eichert@wk-lwl.org<br />

LWL Rehabilitation<br />

Iserlohn<br />

E-Mail: wolfgang.schneider@wkp-lwl.org<br />

LWL-Klinik - Fachklinik<br />

Stillenberg<br />

E-Mail:<br />

info@lwl-klinik-warstein.de<br />

LWL-Klinik - LWL-<br />

Rehabilitationszentrum E-Mail: wtruhrgebiet@wkp-lwl.org<br />

Ruhrgebiet<br />

LWL-Klinik - LWL-<br />

Rehabilitationszentrum E-Mail: irmgard.kurz@wkp-lwl.org<br />

Ruhrgebiet/Iserloh<br />

LWL-Klinik Hamm E-Mail: lwl-klinik.hamm@wkp-lwl.org<br />

LWL-Klinik Marsberg E-Mail: suchthilfe@wkp-lwl.org<br />

LWL-Klinik Münster E-Mail: wk-muenster@wkp-lwl.org<br />

LWL-Klinik Warstein E-Mail: ZMR@wkp-lwl.org<br />

LWL-Klinikum-Gütersloh E-Mail: westf.klinikgt@wkp-lwl.org<br />

LWL-<br />

Rehabilitationszentrum<br />

Ostwestfalen<br />

E-Mail:<br />

tilmann.magerkurth@wkp-lwl.org<br />

Magdalenenstift E-Mail: info@suchtfachklinik-magdalenenstift.de<br />

medinet-AG<br />

Rehabilitationsklinik "Alte<br />

Ölmühle"<br />

E-Mail:<br />

alte-oelmuehle@medinet-ag.de<br />

Neues Land E-Mail: Schorborn@neuesland.de<br />

Paracelsus-Berghofklinik /<br />

Bad Essen<br />

E-Mail: berghofklinik@paracelsus-kliniken.de<br />

PAUKE Reha GmbH E-Mail: info@pauke-reha.de<br />

PROWO I / Kerpen E-Mail: Ralf.Tillmann@prowo.de<br />

151


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Psychosomatische Klinik<br />

Bergisch Gladbach<br />

E-Mail: r.sharifzadeh@psk-bg.de<br />

Psychosoziale Klinik St.<br />

Martin<br />

E-Mail: sekretariat@klinik-st-martin.de<br />

Psychotherapeutische<br />

psychotherapeutische-klinik@rhmkliniken.de<br />

E-Mail:<br />

Klinik<br />

Reha-Einrichtung FDS E-Mail: info@reha-wiesengrund.de<br />

Reha-Klinik "Lindenhof" E-Mail: lindenhof@agj-freiburg.de<br />

Reha-Klinik Birkenbuck E-Mail: info@rehaklinik-birkenbuck.de<br />

Reha-Klinik Freiolsheim E-Mail: info@rehaklinik-freiolsheim.de<br />

Reha-Klinik Freiolsheim E-Mail: Rehaklinik-Freiolsheim@agj-freiburg.de<br />

Reha-Klinik Haidehof E-Mail: info@drogenklinik-moritzburg.de<br />

Reha-Klinik Pyramide E-Mail: pyramide@therapiehilfe-bremen.de<br />

Reha-Klinik St. Landelin<br />

Herbolzheim<br />

Rehabilitätionseinrichtung<br />

Schloß Börstingen<br />

Rehabilitationsklinik<br />

Serrahn<br />

Rehabilitationszentrum<br />

am Bussen<br />

Rehabiltationsklinik<br />

Glöcklehof<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

st.landelin@agj-freiburg.de<br />

info@reha-boerstingen.de<br />

info@rehaklinik-serrahn.de<br />

info@fachklinik-hohenrodt.de<br />

info@gloecklehof-klinik.de<br />

Release Fachklinik E-Mail: release@netzwerk-suchthilfe.org<br />

Rhein-Haardt-Klinik / Bad<br />

Dürkheim<br />

E-Mail:<br />

rhein-haardt-klinik@rhm-kliniken.de<br />

Saarland Heilstätten E-Mail: sekr.fkpa@ sb.shg-kliniken.de<br />

Sächsisches Krankenhaus<br />

für Psychiatrie und<br />

Neurologie Rodewisch<br />

E-Mail:<br />

aerztlicheleitung@skhro.sms.sachsen.de<br />

152


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Salus Klinik Castrop -<br />

Rauxel<br />

E-Mail: mail@salus-castrop-rauxel.de<br />

Salus Klinik Friedberg E-Mail: mail@salus-friedberg.de<br />

Salus Klinik<br />

Friedrichsdorf<br />

E-Mail: mail@salus-friedrichsdorf.de<br />

Salus Klinik<br />

Friedrichsdorf<br />

E-Mail: pr@salus-friedrichsdorf.de<br />

Salus Klinik Hürth E-Mail: mail@salus-huerth.de<br />

Salus Klinik Hürth E-Mail: info@salus-huerth.de<br />

Salus Klinik Lindow E-Mail: mail@salus-lindow.de<br />

Schloss Mackenzell E-Mail: m.tschesnok@schloss-mackenzell.de<br />

Schlosspark-Klinik<br />

Bergisch Gladbach<br />

E-Mail: nc-dosuch@netcologne.de<br />

Schwarzbachklinik /<br />

Ratingen<br />

E-Mail: ordenswerke@deutscher-orden.de<br />

Schwarzbachklinik DO-<br />

Suchthilfe<br />

E-Mail: schwarzbachklinik@do-suchthilfe.de<br />

SHG-Fachklinik Tiefental<br />

/ Saarbrücken<br />

E-Mail: s.neu@sb.shg-kliniken.de<br />

Siebenzwerge-Fachklinik<br />

für Drogenkrankheiten<br />

E-Mail: mail@siebenzwerge.info<br />

Soteria Klinik Leipzig E-Mail: gf@soteria-klinik-leipzig.de<br />

St. Joseph-Krankenhaus E-Mail: st.joseph-weissensee@alexius.de<br />

St.Alexius-Krankenhaus E-Mail: info@psychiatrie-neuss.de<br />

Steps - Therapiezentrum<br />

Bendestorf<br />

E-Mail: info@steps-hamburg.de<br />

Stiftung Waldmühle E-Mail: Kerstin.Weinhold@innere-mission-ffm.de<br />

STZ Hamburg E-Mail: tagesklinik.stz@martha-stiftung.de<br />

STZ<br />

SuchtTherapieZentrum<br />

Hamburg<br />

E-Mail:<br />

info.stz@martha-stiftung.de<br />

153


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Tannenhof Berlin-<br />

Brandenburg e.V.<br />

Tannenhof Berlin-<br />

Brandenburg e.V.<br />

Therapeutische<br />

Einrichtung Auf der<br />

Lenzwiese<br />

Therapeutische<br />

Einrichtung Eppstein<br />

Therapeutische<br />

Einrichtung Fachklinik<br />

"Wendepunkt"<br />

Therapeutische<br />

Gemeinschaft<br />

Dachtmissen<br />

Therapeutische<br />

Gemeinschaft<br />

Südergellersen<br />

Therapeutische<br />

Gemeinschaft<br />

Wilschenbruch<br />

Therapeutischer Hof<br />

Toppenstedt<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

tannenhof@tannenhof.de<br />

hoffmann@tannenhof.de<br />

lenzwiese@jj-ev.de<br />

eppstein@jj-ev.de<br />

wendepunkt@drogenhilfe-koeln.de<br />

dachtmissen@jugendhilfe-lueneburg.de<br />

suedergessersen@jugendhilfelueneburg.de<br />

wilschenbruch@jugendhilfe-lueneburg.de<br />

info@hof-toppenstedt.de<br />

Therapiedorf Villa Lilly E-Mail: villalilly@JJ-ev.de<br />

Therapiehilfe Bremen<br />

gGmbH<br />

Therapiehilfe e.V.<br />

Fachklinik "Peers Hoop"<br />

Therapiehof "Loxstedt-<br />

Düring"<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

Geschaeftsstelle@therapiehilfe-bremen.de<br />

peershoop@therapiehilfe.de<br />

therapiehof@therapiehilfe-bremen.de<br />

Therapiehof Sotterhausen E-Mail: info@therapie-hof.de<br />

154


Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Therapiezentrum "Hausen<br />

im Tal"<br />

E-Mail: tzhit@t-online.de<br />

Therapiezentrum<br />

Aiglsdorf<br />

E-Mail: kerstin.heigl@propev.de<br />

Therapiezentrum Brückle E-Mail: verwaltung@therapiezentrum-brueckle.de<br />

Therapiezentrum Dießen E-Mail: tzb@brk-muenchen.de<br />

Therapiezentrum Grafrath E-Mail: therapiezentrum.grafrath@t-online.de<br />

Therapiezentrum<br />

Hohehorst<br />

E-Mail: info@hohehorst.de<br />

Therapiezentrum<br />

Münzesheim<br />

E-Mail: info@kraichtal-kliniken.de<br />

Therapiezentrum OPEN E-Mail: therapiezentrum-open@do-suchthilfe.de<br />

Therapiezentrum Ostberge E-Mail: Kiessling@ostberge.de<br />

Therapiezentrum<br />

Schaumberger Hof<br />

gGmbH<br />

Therapiezentrum<br />

Wolkerdorf<br />

Villa unter den Linden /<br />

Frankfurt<br />

Vivantes<br />

Entwöhnungstherapie<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

E-Mail:<br />

info@schaumbergerhof.de<br />

Therapiezentrum.Wolkersdorf@stadtmiss<br />

ion-nuernberg.de<br />

ordenswerke@deutscher-orden.de<br />

andreas.dieckmann@vivantes.de<br />

Westfälisches Institut für<br />

Kinder- und<br />

E-Mail: westf.institut.hamm@wkp-lwl.org<br />

Jugendpsychiatrie<br />

Wuhletal / Psychosoziales<br />

Zentrum<br />

E-Mail: post@wuhletal.de<br />

Würmtalklinik Gräfelfing E-Mail: Wuermtalklinik@gmx.de<br />

Zentrum I des Tannenhof E-Mail: zentrale@tannenhof.de<br />

Zieglersche Anstalten<br />

Ringgenhof<br />

E-Mail:<br />

suchtkrankenhilfe@zieglersche.de<br />

155

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