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BAUMA WORKER Knochenarbeit im Millimeterbereich (Vorschau)

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BRAVE ISSUE 01/13 | 9. Jahrgang | 28. November 2012 bis 07. Februar 2013 | 3,50 Euro<br />

Belgien EUR 4,10 • Dänemark DKK 37,00 • Finnland EUR 4,10 • Frankreich EUR 4,10 • Griechenland EUR 4,10 • Italien EUR 4,10 • Kroatien KN 39,00 • Luxemburg EUR 4,10<br />

Niederlande EUR 4,10 • Österreich EUR 4,10 • Portugal (cont.) EUR 4,10 • Schweiz CHF 7,60 • Slowakische Republik EUR 4,10 • Slowenien EUR 4,10 • Spanien EUR 4,10<br />

ISSN 1861-0455<br />

67383<br />

HELDEN AUS STAHL<br />

HÄRTESTE JOBS<br />

LIVE AFFAIRS<br />

AUFRÄUMEN<br />

NACH SANDY<br />

GOLD GRUBE<br />

600 Meter geschraubt<br />

KNOCHENARBEIT IM<br />

MILLIMETERBEREICH<br />

SCHNITZEL BUNKER<br />

Flurreinigung ferngesteuert<br />

BASEMENT PROJECT<br />

Kelleraushub mit Models<br />

Stanley flext Bosch?


Ein smartes Kraftpaket<br />

Der Reachstacker von Linde setzt neue Maßstäbe in Sachen Kraft,<br />

Zuverlässigkeit und Umschlagleistung.<br />

Dank der feinfühligen Steuerung und seiner hohen Wendigkeit bewegt<br />

er selbst größte Lasten mit erstaunlicher Präzision.<br />

Linde Heavy Trucks: Konstruiert für Ihre Leistung.<br />

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zu finden kontaktieren Sie uns unter:<br />

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E-mail info.forklifts@linde-htd.com, www.linde-htd.com<br />

Linde Material Handling


Editorial<br />

Worker,<br />

Peter Leuten<br />

während der Recherche zu dieser Ausgabe walzte Wirbelsturm<br />

Sandy über die Metropole New York hinweg. Was<br />

nun nicht eben häufig ist: Just in t<strong>im</strong>e hielt ich mich zur<br />

Vorbereitung einiger für das nächste Jahr geplanten Beiträge<br />

<strong>im</strong> Big Apple auf. 13.000 Flüge fielen aus, Subways<br />

und Busse versagten den Dienst – was mir blieb, war meinen<br />

verbliebenen Aktionsradius zu nutzen und zu schauen,<br />

was Sandy anstellte mit der Stadt, die niemals schläft.<br />

Ich erlebte eine Stadt, versunken in tiefer Agonie: Wo sonst<br />

quirliges Leben pulsiert, verbarrikadierten Geschäftsleute<br />

ihre Schaufenster, wo High-Rises tags zuvor in hellem Licht<br />

erstrahlten, herrschte gespenstische Schwärze.<br />

Doch das ist nur die eine Seite. Denn zugleich erlebte ich<br />

Menschen, die sich von der stürmischen Dame nicht die Bohne<br />

einschüchtern ließen, denen der Humor auch Auge in<br />

Auge mit dem Hurrican nicht versagte. Und die nicht warten<br />

mochten, bis die Stadtreinigung die ganze Sauerei beiseite<br />

schafft, sondern lieber selbst Hand anlegten, um ihren Teil<br />

dazu beizutragen, dass Big Apple schnell wieder so lebenswert<br />

erscheint wie am Tag meiner Ankunft.<br />

Ohne Frage: Zurück in Deutschland, stand mir sehr schnell<br />

vor Augen, was mir hier besser gefällt, doch diese anpackende<br />

Mentalität der New Yorker hat mich tief beeindruckt.<br />

Mut und Engagement, das vermisse ich bisweilen in<br />

Good old Germany.<br />

Doch auch hier gibt es <strong>im</strong>mer wieder Menschen, die etwas<br />

wagen, wie die Stuttgarter Architekten Behnisch und Partner<br />

vor vierzig Jahren be<strong>im</strong> Entwurf des Münchener Olympiastadions,<br />

das einem Spinnennetz nachempfunden scheint.<br />

Und Mut bewiesen auch die Poliere auf der Baustelle der EZB-<br />

Zentrale bei der Sanierung der nur sechs Zent<strong>im</strong>eter starken<br />

Gewölbedächer der denkmalgeschützten Großmarkthalle...<br />

W<br />

Ihr Peter Leuten, stellv. Chefredakteur<br />

und das gesamte<br />

<strong>BAUMA</strong> <strong>WORKER</strong>-Team<br />

3<br />

01/13


KNOCHENARBEIT IM MILLIMETERBEREICH 10<br />

Modernisierung der größten Klapphubbrücke Europas<br />

<strong>im</strong> Hamburger Hafen<br />

INHALT<br />

BASTIS TOOL TIME 18<br />

Trennen, Polieren, Schleifen, mit der richtigen Flex ein<br />

Kinderspiel. Stanley tritt an gegen Bosch<br />

SPINNEN DIE, DIE BAYERN? 26<br />

Das Membran-Dach des Münchener Olympiastadions<br />

erinnert nicht zufällig an ein Spinnennetz. Ein Vergleich<br />

GIGANTISMUS 36<br />

Überd<strong>im</strong>ensionale Exponate die unserer Redaktion bei<br />

der diesjährigen IAA in Hannover aufgefallen sind<br />

FRANKFURTER UND ÄPPELWOI 40<br />

Der Euro bekommt ein Zuhause: In Frankfurt baut die<br />

EZB ihre neue Zentrale<br />

Unser Redaktionsteam wird<br />

EINGEKLEIDET<br />

von Engelbert Strauss<br />

01 72<br />

FRANKFURTER UND ÄPPELWOI<br />

NEUBAU DES HAUPTSITZES DER EZB<br />

40<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG<br />

DAZ VERLAGSGRUPPE GmbH & Co. KG<br />

Postfach 1854, 22908 Ahrensburg<br />

Telefon (04102) 47 87-0<br />

Telefax (04102) 47 87 96<br />

HERAUSGEBER<br />

(verantw. i. S. d. Presserechts)<br />

Marco Wendlandt, Jörg Rauschenberger<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Michel Borutta<br />

m.borutta@daz-verlag.de<br />

STELLVERTR. CHEFREDAKTEUR<br />

Peter Leuten<br />

p.leuten@daz-verlag.de<br />

PRODUKTIONSLEITUNG<br />

Carsten Brüggemann<br />

c.brueggemann@daz-verlag.de<br />

Stefanie Fricke<br />

s.fricke@daz-verlag.de<br />

LEITUNG NEUE MEDIEN<br />

Dirk Oesterreich<br />

d.oesterreich@daz-verlag.de<br />

AUTOREN/FOTOGRAFEN<br />

Andreas Aepler, Dorothea Aepler,<br />

Norbert Böwing, Lars Jakumeit, Peter Leuten,<br />

Sebastian Stoll<br />

MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Isabella Loschelder<br />

i.loschelder@daz-verlag.de<br />

VERTRIEBSLEITUNG<br />

S<strong>im</strong>one Sukstorf<br />

s.sukstorf@daz-verlag.de<br />

VERTRIEB<br />

Axel Springer Vertriebsservice GmbH,<br />

Objektvertriebsleitung Lothar Kosbü,<br />

Süderstraße 77, 20097 Hamburg<br />

STELLVERTR. ANZEIGENLEITUNG<br />

Heidi Störtenbecker<br />

h.stoertenbecker@daz-verlag.de<br />

MEDIABERATUNG/INDUSTRIEKUNDEN<br />

Diana Paratore<br />

d.paratore@daz-verlag.de<br />

SATZ & LITHO<br />

DAZ VERLAGSGRUPPE GmbH & Co. KG<br />

DRUCK<br />

Kröger Druck, 22880 Wedel/Holstein<br />

PREIS IN DEUTSCHLAND<br />

3,50 Euro (inkl. 7% MwSt.)<br />

AUSLANDSPREISE<br />

Belgien 4,10 EUR; Dänemark 37,00 DKK,<br />

Finnland 4,10 EUR; Frankreich 4,10 EUR;<br />

Griechen land 4,10 EUR; Italien 4,10 EUR;<br />

Kroatien 39,00 KN; Luxemburg 4,10 EUR;<br />

Niederlande 4,10 EUR; Österreich 4,10<br />

EUR; Portugal (cont.) 4,10 EUR; Schweiz<br />

7,60 CHF; Slowak. Rep. 4,10 EUR;<br />

Slowenien 4,10 EUR; Spanien 4,10 EUR<br />

Weitere Auslandspreise auf Anfrage.<br />

ABONNEMENT-PREISE<br />

6 Ausgaben inkl. Porto<br />

– Inland EUR 19,80<br />

– Ausland Europa EUR 25,–<br />

– Ausland Welt EUR 29,– mit USt.-Nr.<br />

ABONNEMENT-SERVICE<br />

Telefon (04102) 47 87-895<br />

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ISSN 1861-0455<br />

Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Herausgebers.<br />

Vom Verlag gestaltete Anzeigen dürfen nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Herausgebers<br />

für andere Publikationen verwendet werden.<br />

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übern<strong>im</strong>mt der Verlag keine Haftung.<br />

26<br />

Gültig ist die Preisliste laut Mediadaten vom 01.01.2012


DIE BESTEN HOCHSTAPLER 50<br />

Einmal <strong>im</strong> Jahr veranstaltet Stapler-Spezialist<br />

Linde in Aschaffenburg einen Fahrer-Contest<br />

EIN BENZ AUS ÖSTERREICH 54<br />

Wir fühlen einem geländegängigen 6x6 Sprinter<br />

unter Realbedingungen auf den Zahn<br />

DIE HÄRTESTEN JOBS 62<br />

Sandy verwüstete Teile New Yorks. Die härtesten<br />

Jobs während und nach der Orkan-Nacht<br />

KURZ UND KLEIN 72<br />

Eine Hackerkombi zerschreddert alles, was auf den<br />

Grünstreifen von Kreis- und Landstraßen stört<br />

KRAFTPAKET MIT POWER-BOOST 86<br />

Drei überarbeitete Modelle aus dem Case-<br />

Mobilbagger-Angebot<br />

THE BASEMENT-PROJECT 88<br />

Ein Farmer in Kanada baggerte in 7 Jahren seinen<br />

Keller aus – mit ferngesteuerten Modellen<br />

KLEINE AUFRÄUMER GANZ GROSS 94<br />

Bei der Gebäudesanierung leisten Terex Mikrobagger<br />

wertvolle Dienste<br />

KAMINHOLZ BITTE 96<br />

Taifun RCA 400 liefert Brennstoff für den he<strong>im</strong>ischen<br />

Kamin, und das am laufenden Band<br />

UMSTELLUNG 102<br />

Nach eingehender Testphase hat Abbruchspezialist<br />

Trinkl Variolock Schnellwechsler eingeführt<br />

DIE GRASBERG-MINE 104<br />

Die höchste Mine der Welt ist zugleich die Effi zienteste.<br />

Ein riesiges Loch in 4.000 Metern Höhe<br />

REDAKTEURE 7<br />

SCHLAGZEILEN 8<br />

MEN AT WORK 24,38,60,70<br />

MARKT 78<br />

ABO 84<br />

DIE GRASBERG<br />

MINE<br />

MINENBAGGER<br />

GIGANT IM OUTBACK<br />

104<br />

HOCHSTAPLER<br />

50<br />

Contest der besten Stapler-Fahrer<br />

VERGLEICH:<br />

SPINNENNETZ UND OLYMPIASTADION<br />

10<br />

RETHEBRÜCKE<br />

BRÜCKENSANIERUNG<br />

62<br />

54<br />

SANDY IM BIG APPLE<br />

DIE JOBS BEIM AUFRÄUMEN<br />

BENZ AUS ÖSTERREICH<br />

AUF DREI ACHSEN DURCHS GELÄNDE<br />

KAMINHOLZ BITTE<br />

96<br />

Taifun RCA 400 Sägespalter<br />

WERKZEUGTEST<br />

Stanley fl ext Bosch<br />

18<br />

5<br />

01/13


www.bridgestone.eu<br />

PREMIUM TYRES.


<strong>WORKER</strong> Redakteure<br />

MICHAEL BORUTTA, CHEFREDAKTEUR<br />

PETER LEUTEN, STELLVERTR. CHEFREDAKTEUR<br />

Challenge beginnt an dem Punkt, an dem alle sagen, das ist unmöglich. Psychoanalytiker könnten<br />

sicher die passende Erklärung aus meiner Kindheit herauskristallisieren, warum ich mich ständig<br />

Herausforderungen stelle, die zumeist unbequem sind. Ist der bekloppt? Nein, ich liebe das<br />

Endorphin der Dinge, die gelingen, obwohl sie anfangs unmöglich scheinen. Und ich liebe die<br />

Bewegung, das Neue, das Unbequeme. Überdurchschnittlich begabte Menschen haben den Ruf,<br />

Wanderer in sich selbst zu sein – alles Quatsch. Strange zu sein erfordert Mut, der langfristig<br />

<strong>im</strong>mer mit persönlichem Erfolg belohnt wird. Mit diesem Mut habe ich einen nagelneuen frisch<br />

umgebauten 6x6-Offroader ein Gefälle von gefühlten 90° hinabgesteuert – mit vier Tonnen Beton<br />

<strong>im</strong> Kreuz – Hammer. Die nächste Challenge ruft bereits – ich hör sie deutlich. Steht auf: Überd<strong>im</strong>ensionales.<br />

Fokus: die emotionale Seite der Technik. Leidenschaft: Cabrios und guter Wein.<br />

Wie bekommt man ein tausende Tonnen schweres Kabel einer Hängebrücke von einem Ufer zum<br />

anderen, welchen Herausforderungen hat sich ein Stahlbauer in schwindelnder Höhe am Ende zu<br />

stellen und sind wir Menschen und unsere Maschinen den Spezialisten <strong>im</strong> Tierreich wirklich so<br />

haushoch überlegen? Meine Gesprächs- und Interviewpartner lernen mich zumeist als Menschen<br />

kennen, der es ganz genau wissen will. Dabei muss man bisweilen schon tief in die einschlägige<br />

Materie eintauchen, um sein Gegenüber wirklich aus der Reserve locken zu können. Okay! Ich<br />

sehe meine Aufgabe darin, dafür zu sorgen, dass Sie Ausgabe für Ausgabe ein lesenswertes Magazin<br />

in den Händen halten, das Ihnen Einblicke in Bereiche gewährt, die Sie sonst nie kennen<br />

lernen würden und das dabei auch <strong>im</strong>mer wieder für eine Überraschung gut ist. Steht auf: Entdeckungen.<br />

Fokus: den Dingen auf den Grund gehen. Leidenschaft: Forschen und Lehren.<br />

ANDREAS AEPLER<br />

CHRISTIAN DIETZ LARS JAKUMEIT SEBASTIAN STOLL<br />

Schon als Kind wollte ich<br />

alles auseinandernehmen und<br />

sehen, wie es funktioniert.<br />

Das ist lange her, heute gehe<br />

ich meine Tests seriöser an.<br />

Dennoch: Wann hat man<br />

schon die Möglichkeit, einen<br />

600-PS-Schlepper oder Baukran<br />

zu bedienen? Handwerklich<br />

bin ich nicht ganz ungeschickt,<br />

ich habe nur meistens<br />

keine Lust … Also ist mir eine<br />

Maschine, die mir Arbeit abn<strong>im</strong>mt,<br />

doch sehr recht. Steht<br />

auf: Geschwindigkeit und<br />

Kontrolle. Fokus: Menschen<br />

und Maschinen. Leidenschaft:<br />

alles, was Räder hat.<br />

Mich fasziniert Gerät mit<br />

Power, dazu Perfektion und<br />

der Blick fürs Ganze. Auf<br />

großen Baustellen mit vielen<br />

Gewerken und einem spezialisierten<br />

Team finde ich<br />

spannende Menschen und<br />

Geschichten. Gern bin ich<br />

nah dabei, wenn etwas Großes<br />

abgerissen wird. Da kommt<br />

<strong>im</strong>mer viel zusammen und<br />

trotz aller Vorbereitung muss<br />

geschätzt und <strong>im</strong>provisiert<br />

werden. Steht auf: Teamgeist.<br />

Fokus: die Spannung <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />

von Mensch<br />

und Maschine. Leidenschaft:<br />

Abenteuer und Improvisation.<br />

Ich bin gern live dabei, wenn<br />

Großprojekte mit viel Knowhow<br />

und dem entsprechenden<br />

Spezialgerät angepackt werden.<br />

Und ich lasse mir von<br />

Machern und Experten live<br />

ihren Job erklären. Im Zentrum<br />

meines Interesses steht<br />

die Leistung und ihre präzise<br />

Beherrschbarkeit, wobei ich<br />

oft der Faszination der unbändigen<br />

Kräfte der Maschinen<br />

erlegen bin. Steht auf:<br />

innovative Technik und Prototypen.<br />

Fokus: Spezialistenjobs<br />

in Bau und Handwerk.<br />

Leidenschaft: XXL-Maschinen<br />

und historische Lkw.<br />

Bereits seit meiner Kindheit<br />

faszinieren mich große und<br />

vor allem laute Baumaschinen<br />

und Werkzeuge. Nichts<br />

hat mich mehr angezogen, als<br />

der Werkzeugschrank meines<br />

Vaters. Jetzt fühle ich für die<br />

<strong>WORKER</strong> Werkzeugen aller<br />

Art auf den Zahn.<br />

Steht auf: Die Fernsehserie<br />

„Hör‘ mal, wer da hämmert“.<br />

Fokus: Werkzeugtest. Leidenschaft:<br />

große Baumaschinen<br />

und alles, was auf Baustellen<br />

und in der Werkstatt<br />

Krach macht, dampft, faucht,<br />

kreischt, dreht, surrt oder<br />

brummt.<br />

7<br />

01/13


EILEN +++ SCHLAGZEILEN +++ SCHLAG<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

www.newholland.com<br />

www.deubau-essen.de<br />

<br />

<br />

www.sennebogen.de<br />

01/13<br />

www.komatsu.com<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

8<br />

www.doosanequipment.eu<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

www.bomag.com


www.zeppelin-cat.de<br />

www.herrenknecht.de<br />

www.hkl-baumaschinen.de<br />

<br />

<br />

<br />

www.demagcranes.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

www.terex.com<br />

9<br />

01/13


Autor: Salonloewen<br />

Christian Dietz,<br />

Lars Jakumeit<br />

KNOCHENARBEIT IM<br />

01/13<br />

10


MILLIMETERBEREICH<br />

Herstellung von Auftriebspfählen in der nördlichen und südlichen<br />

Baugrube.<br />

Der Hamburger Hafen boomt. Immer mehr Schiffe sorgen für ständig ansteigende Güterumschlagsmengen<br />

und für <strong>im</strong>mer neue Anforderungen an die Infrastruktur. Vorhandene Güterund<br />

Straßennetze müssen ständig erneuert und ausgebaut werden. Mittendrin befindet sich<br />

ein gigantisches Bauprojekt: Die größte Klapphubbrücke Europas entsteht am Rethe-Kai.<br />

11<br />

01/13


Auch während der Bauphase unterqueren Schiffe die Baustelle, denn der Hafenbetrieb<br />

ruht nie. Der Stelzen-Pontonkran muss einem Containerschiff Platz machen.<br />

Die in die Jahre gekommene Rethehubbrücke leistet<br />

seit Jahrzehnten ihr Bestes.<br />

01/13<br />

12


Ein Hamburger Wahrzeichen verschwindet. Die 1934 eingeweihte<br />

und inzwischen stark baufällige Rethe-Hubbrücke wird<br />

erneuert. Wie aufwändig der Bau einer neuen Klappenkonstruktion<br />

bei laufendem Hafenbetrieb ist, kann zur Zeit <strong>im</strong> Hafen<br />

der Hansestadt Hamburg beobachtet werden. Zwischen<br />

Rethe-Kai und Silo sind mehrere Teams zur Zeit parallel damit<br />

beschäftigt, hinter Spundwandschürzen und Aussteifungen geschützt<br />

uferseitig die Gründung der Baugruben vorzubereiten.<br />

Der Bau der neuen Brückenkonstruktion ist ein Projekt der<br />

Superlative. Es umfasst je einen separaten Straßen- und einen<br />

Hafenbahnteil. Die neue Brückenanlage liegt direkt neben der<br />

bisherigen Trasse und stellt eine wichtige Modernisierung dieser<br />

entscheidenden Hafenverkehrsachse von/nach Süden in<br />

Richtung Harburg zur Autobahn A1 und zur zweiten Süderelbquerung<br />

über die Kattwykbrücke Richtung A7 dar.<br />

Breitenwachstum<br />

Konstruktiv zollt sie den modernen, sprichwörtlich gewachsenen<br />

Anforderungen deutlich größerer Schiffe ihren Tribut,<br />

bietet eine um rund ein Drittel größere nutzbare Fahrwasserbreite:<br />

Statt bisher 44 Meter wird die Fahrrinne auf stattliche<br />

64 Meter erweitert, die Hauptstützweite der Brücken zwischen<br />

den Drehlagern beträgt damit gewaltige 104 Meter. So entsteht<br />

in der Brückenhauptstadt Hamburg am Ende die größte<br />

bewegliche Klappbrücke Europas.<br />

Planung und Wirklichkeit<br />

Die Verwirklichung von solch eindrucksvollen Projekteckdaten<br />

ist eine logistische Meisterleistung und ein Job für Teamplayer<br />

und ausgewiesene Experten ihres Fachs.<br />

Brückenbau ist <strong>im</strong>mer Präzisionsarbeit, denn es kommt in der<br />

Ausführung auf Mill<strong>im</strong>eter und nicht die <strong>im</strong> Bau üblichen Zent<strong>im</strong>eter<br />

an. Das Ergebnis muss zudem solide sein und auf Jahrzehnte<br />

reibungslos <strong>im</strong> Alltag funktionieren. Bei Klappbrücken<br />

kommt erschwerend dazu, dass <strong>im</strong> späteren Betrieb keine Verbindung<br />

der beiden Brückenköpfe gegeben ist und somit zwei<br />

besonders stabile Einzelkonstruktionen erforderlich sind.<br />

Ein erfolgreiches und termingerechtes Bauprojekt setzt präzise<br />

Vorarbeit schon bei der Hilfskonstruktion voraus. Trotz großer<br />

Maschinen vor Ort, der Mensch zählt. Zu dritt zirkeln die<br />

Männer einen großen Lastverteilungsträger für die Probebelastung<br />

und Abnahmeprüfung in seine exakte Position, bevor<br />

das tonnenschwere Teil endgültig vom Pontonbagger abgelassen<br />

wird. Wenige Zent<strong>im</strong>eter weiter fließt die Rethe, Brückenbau<br />

ist in allen Abschnitten <strong>Knochenarbeit</strong> am Abgrund. Ein<br />

falscher Schritt oder eine ungenaue Absprache und schon<br />

könnte die Arbeit von Tagen vernichtet werden oder es <strong>im</strong><br />

schl<strong>im</strong>msten Fall zu Personenschäden kommen.<br />

Step by Step<br />

Die Baustelle <strong>im</strong> Hamburger Hafen ist in mehrere Bauabschnitte<br />

unterteilt, der Bauherr ist die Hamburg Port Authority.<br />

Aktuell werden die Auftriebspfähle in der nördlichen und<br />

südlichen Baugrube hergestellt. Besondere Schwierigkeiten<br />

bereitet dabei das trübe Wasser der Elbe. Industrietaucher<br />

kontrollieren vor Ort stundenlang die korrekte Lage einzelner<br />

Fixpunkte unter Wasser. Der Grund: Nur wenn der Beton unmittelbar<br />

an dem Stahl der Baugrubenumspundung anliegt, ist<br />

eine dichte Baugrube gewährleistet.<br />

Trotz der starken Spezialscheinwerfer reicht die Sicht unter<br />

Wasser in der schlacke-braunen Brühe oft nur 20 bis 30<br />

Zent<strong>im</strong>eter weit.<br />

13<br />

01/13


Die Baustelle wird innerhalb der Spundwände permanent den Erfordernissen angepasst. Probebelastungen mit Hilfe<br />

dieser Konstruktion stellen sicher, dass es später keine böse Überraschung gibt.<br />

01/13<br />

14


Über der Wasserkante hören die Herausforderungen nicht auf.<br />

Um die schweren Spezialgerätschaften am richtigen Ort zu haben,<br />

sind aufwändige Hilfskonstruktionen wie ein Stelzenponton<br />

und Aufbauten in Form mobiler Arbeitsbühnen notwendig,<br />

die den über der Elbe eingesetzten, tonnenschweren<br />

Baggern und Kränen stabilen Halt geben.<br />

Im Einsatz befindet sich der Stelzenponton „Kiel“ von Hochtief.<br />

Dieses Gerät wird derzeit für Hebearbeiten eingesetzt,<br />

wenn es um das Anreichen von Stahlbaumaterial geht. Zusätzlich<br />

<strong>im</strong> Wassereinsatz: Eine Schute, die als erstes „Absetzbecken“<br />

und als schw<strong>im</strong>mender Zwischenpuffer für die Wasseraufbereitung<br />

fungiert.<br />

Knowhow ist das A und O<br />

Ohne Expertenwissen läuft auf dieser Baustelle der Superlative<br />

rein gar nichts. Menschen mit Erfahrung und Überblick sind<br />

gefragt, wenn parallel unterschiedlichste Gewerke arbeiten.<br />

Neben Tiefbauingenieuren und Architekten sind aber auch<br />

Praktiker mit Nerven aus Stahl auf der Baustelle gefragt. Erst<br />

das perfekte Zusammenspiel der einzelnen Gewerke und der<br />

von Mensch präzise bedienten Maschinen macht das Projekt<br />

Rethe-Hubbrücke zu einem Erfolg.<br />

Zugprüfung via Doppel-T-Träger: Getestet werden Anker <strong>im</strong> Boden, die später den Auftrieb<br />

der Maschinenräume und Brückenköpfe unterbinden sollen.<br />

15<br />

01/13


Wasser Marsch<br />

Für entsprechenden Halt der Gründung unter Wasser muss<br />

die gesamte Zone innerhalb der Spundwände <strong>im</strong> Bereich der<br />

Unterwasserbetonsohle mit Hilfe von Hochdruckanlagen umfassend<br />

frei gespült werden. Die Pumpen fördern dabei neben<br />

Dreck manchmal auch Unerwartetes zu Tage. Daher ist eine<br />

umfassende geologische Untersuchung des Untergrunds obligatorisch.<br />

Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Risiko bei solch umfassenden<br />

Bauprojekten: der Fund von Kriegsaltlasten und Blindgängern.<br />

Noch <strong>im</strong>mer befinden sich tausende nicht explodierte<br />

Fliegerbomben und Mienen in den Nebenarmen der Elbmetropole.<br />

Bei derart umfangreichen Bauarbeiten ist die Gefahr<br />

natürlich deutlich erhöht, zufällig <strong>im</strong> Untergrund der Rethe<br />

fündig zu werden.<br />

Voll <strong>im</strong> Plan<br />

Arbeitsplattform über dem Wasser: Geländer sind hier überfl üssig, die Spezialisten<br />

wissen genau was sie tun.<br />

Das Thema Baustellenlogistik kommt auch nicht zu kurz:<br />

Während der gesamten Bauarbeiten laufen der Straßen-, Bahnund<br />

Schiffsverkehr bis auf wenige Unterbrechungen weiter. Im<br />

Zweifelsfall ruht die Baustelle, wenn der Stelzenponton-Kran<br />

für einen Containerfrachter und die Schlepper spontan das<br />

Feld räumen. Der Job „Erneuerung Rethe-Hubbrücke“ ist ein<br />

knallhartes 24-Stunden-Geschäft, die Großbaustelle schläft nie.<br />

Bis zum Dezember 2013 soll das Mammutprojekt fertig gestellt<br />

sein, Hamburg darf sich schon jetzt auf ein weiteres Brückenhighlight<br />

freuen!<br />

01/13<br />

16


Fotos: Christian Dietz<br />

Visualisierung: Ing.-Büro Grassl<br />

17<br />

01/13


Autor: Sebastian Stoll<br />

Trennen, Polieren, Schleifen:<br />

Ein Kinderspiel, wenn man<br />

die richtige Flex zur Hand hat.<br />

Wir haben zwei vielversprechende<br />

Kandidaten von Bosch und<br />

Stanley ausprobiert.<br />

Gelb gegen Grün<br />

01/13<br />

18


Nachdem wir die Reste<br />

der Bohrarbeiten aus der letzten<br />

Ausgabe mit dem Kehrbesen vorbildlich<br />

in den Müll befördert haben,<br />

steht jetzt ein neuer Werkzeugtest<br />

ins Haus. Dieses Mal beschäftigen<br />

wir uns mit der Lieblingsdisziplin<br />

vieler Hand- und He<strong>im</strong>werker:<br />

Schleifarbeiten mit der Flex. Denn<br />

Flexen macht mächtig Lärm,<br />

Funken und - wenn das polierte<br />

oder zugeschnittene Werkstück am<br />

Ende <strong>im</strong> Neonlicht funkelt - gute<br />

Laune. Damit das gelingt, haben wir<br />

uns zwei 125 mm Flex-Maschinen<br />

in die Worker Werkstatt eingeladen.<br />

Kandidat Nummer eins ist die<br />

FME812K aus Stanleys neuer Fat<br />

Max-Serie. Kandidat Nummer zwei<br />

stammt aus der grünen Serie von<br />

Bosch und heißt PWS 9-125 CE.<br />

Gelb gegen Grün<br />

Mit seinem gelb-schwarzen Gehäuse<br />

ist Stanleys Flex in der Werkstatt<br />

– auch wenn’s mal unübersichtlich<br />

wird – kaum zu übersehen. Ein<br />

wenig unscheinbarer kommt die<br />

PWS 9-125 CE von Bosch daher.<br />

Kein Wunder, denn die Flex stammt<br />

ja auch aus der grünen Serie und<br />

hier ist der grüne Dresscode Pflicht.<br />

Wie es sich gehört, werden beide<br />

Werkzeuge in einem Koffer ausgeliefert.<br />

Bosch legt netterweise zusätzlich<br />

noch ein Werkzeug zum Arretieren der<br />

Schleif- und Trennscheiben bei. Hinzu<br />

kommt bei beiden Kandidaten noch ein<br />

anschraubbarer Handgriff, den wir natürlich<br />

sofort montieren. Dabei hat man<br />

sowohl bei der FME812K als auch der<br />

PWS 9-125 CE drei Anschraubpunkte<br />

an der linken, rechten und der Oberseite.<br />

Beide Tools lassen sich somit auch<br />

19<br />

01/13


Mit angeschraubtem Handgriff werden die<br />

Vibrationen bei beiden Maschinen deutlich<br />

reduziert<br />

von Linkshändern problemlos<br />

bedienen.<br />

Bevor wir die beiden Testkandidaten<br />

an die Stromleine lassen,<br />

brennt uns noch eine Frage<br />

unter den Arbeitshandschuhen: n:<br />

Wie liegen die beiden Flex denn<br />

in der Hand? Wir schnappen<br />

uns zuerst die Bosch-Maschine:<br />

Diese liegt trotz ihres etwas breiteren<br />

Gehäuses gut in der Hand. Ein wenig<br />

handlicher, weil schmaler, ist die FME812K<br />

von Stanley. Auch wurde der Griff mit<br />

einer gummierten Oberfläche versehen,<br />

der dem Anwender noch ein wenig mehr<br />

Griffigkeit bieten soll. Da man be<strong>im</strong> Flexen<br />

– neben einer Schutzbrille - aber ohnehin<br />

mit Handschuhen unterwegs ist, ist<br />

das ein zu vernachlässigendes Manko.<br />

Be<strong>im</strong> Kampfgewicht schenken sich beide<br />

Maschinen nicht viel: Die Stanley-Flex<br />

steigt mit 2,1 Kilogramm in den Ring –<br />

die Bosch-Maschine bringt 2 Kilogramm<br />

auf die Waage.<br />

Genug der Trockenübungen. Jetzt geht<br />

es ans Eingemachte. Als Werkstück<br />

stehen uns heute ein pensionierter<br />

01/13<br />

20


Die Bosch-Flex schleift präzise und<br />

entgratet das abgeschnitte Rohr des<br />

Auspuff-Endtopfs einwandfrei<br />

Der gummierte und geriffelte Griff<br />

der Stanley FME812K erweist sich <strong>im</strong><br />

Arbeitseinsatz als vorteilhaft<br />

Auspufftopf eines amerikanischen<br />

Muscle Cars und ein ausgedientes<br />

Stahlrohr Modell. Da können wir<br />

natürlich nicht widerstehen. Wir ziehen<br />

unsere Schutzbrille auf, legen die<br />

Handschuhe an und schon heult die<br />

Stanley FME812K los und dreht sich<br />

mit bis zu 11.000 Umdrehungen ohne<br />

Gnade durch das Rohr. Widerstand ist<br />

völlig zwecklos. Dabei lässt sich der<br />

Funkenschlag durch das mit einer<br />

Klammer einstellbare Scheibengehäuse<br />

in eine beliebige Richtung lenken.<br />

Erfreulich: Die Stanley FME812K leitet,<br />

dank des gummierten Handgriffs,<br />

ein erträgliches Maß an Vibrationen an<br />

den Arm weiter. Das tut der Präzision<br />

gut. Nach 30 Sekunden ist das Rohrstück<br />

abgeschnitten. Das Ergebnis kann sich<br />

sehen lassen: Es ist ein sauberer gleichmäßiger<br />

Schnitt geworden. Cut! Die<br />

Szene ist <strong>im</strong> Kasten. Jetzt ist die PWS<br />

9-125 CE von Bosch an der Reihe:<br />

Diese braucht ein wenig länger als die<br />

Stanley, um voll in Fahrt zu kommen,<br />

schneidet sich dann aber, begleitet von<br />

21<br />

01/13


Scheiden tut weh - aber nicht be<strong>im</strong> Altmetall:<br />

Die Bosch PWS 9-125 CE fl ext<br />

ein Teil des Auspuffrohres ins Altmetall-<br />

Nirvana<br />

Bügeleisen für Männer: Nachdem das<br />

Rohrstück abgetrennt wurde, wird das<br />

Werkstück poliert und entgratet<br />

Schwarz-Gelb: Die Stanley-Flex ist mit<br />

ihrem auffälligen Gehäuse kaum zu<br />

übersehen - auch wenn‘s mal unübersichtlich<br />

wird<br />

50 Watt Mehrleistung, ebenso mühelos mit<br />

11.000 Umdrehungen durch das Stahlrohr.<br />

Dabei dreht sich das Scheibenblatt mit<br />

einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Meter<br />

pro Sekunde, das sind 288 Kilometer pro<br />

Stunde - da fliegen die Funken! Apropos<br />

Funkenflug: Die Bosch-Flex hat den Vorteil,<br />

dass man das Scheibengehäuse leichter verstellen<br />

kann als be<strong>im</strong> Kontrahenten Stanley.<br />

Hier genügt ein Druck auf einen roten<br />

Metallhebel und schon kann man das<br />

Gehäuse frei drehen. Auch bei der Bosch<br />

PWS 9-125 CE lässt sich die Vibration<br />

durch die Montage des Handgriffs deutlich<br />

reduzieren. Jetzt wechseln wir zur<br />

Schleifscheibe, um das Rohr am Auspufftopf<br />

zu entgraten. Der Scheibenwechsel gelingt<br />

bei beiden Geräten spielend leicht. Ebenso<br />

das Schleifen selbst: Sowohl die Flex von<br />

Bosch als auch von Stanley liegen dabei sehr<br />

gut und gleichmäßig austariert in den<br />

Händen. Wobei die Stanley aufgrund ihres<br />

etwas schmaleren Griffes noch einen n<br />

Breit gebaut: Die Testmaschine von<br />

Bosch liegt ein wenig breiter in der<br />

Hand, gefällt aber dennoch mit einem<br />

guten Handling<br />

01/13<br />

22


Fliegender Wechsel: Bei beiden Flexen<br />

lassen sich die Scheiben zügig wechseln<br />

- bei der Bosch-Maschine geht‘s<br />

ein bisschen schneller<br />

Sympathiepunkt mehr kassiert. Als Funken<br />

und Rauch verfliegen und uns das entgratete<br />

Auspuffrohr anstrahlt, steht fest: Sowohl die<br />

Stanley Fat Max FME812K als auch die<br />

Bosch PWS 9-125 CE sind ideale und präzise<br />

Winkelschleifer für funkensprühenden<br />

He<strong>im</strong>werker-Spaß.<br />

Fotos: Sebastian Stoll<br />

STANLEY FAT MAX FME812K<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Leistung:<br />

900 Watt<br />

Gewicht:<br />

2,1 kg<br />

Scheibendurchmesser 125 mm<br />

Preis (UVP): 89,99 Euro<br />

Drehzahl (max<strong>im</strong>al): 11.000 /min<br />

Kabellänge: 4 Meter<br />

Am Ende steht es eins zu eins für beide<br />

Kandidaten. Die Stanley Fat Max<br />

FME812K kassiert aber noch einen<br />

Sympathiepunkt wegen ihres griffigen<br />

Gehäuses<br />

BOSCH PWS 9-125 CE<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Leistung:<br />

850 Watt<br />

Gewicht:<br />

2,0 kg<br />

Scheibendurchmesser 125 mm<br />

Preis (UVP): 99,99 Euro<br />

Drehzahl (max<strong>im</strong>al): 11.000 /min<br />

Kabellänge: 2,85 Meter<br />

23<br />

01/13


men at work<br />

Aalglatt<br />

01/13<br />

24<br />

In der kalten Jahreszeit sind Unfälle auf Schnee und Eis leider<br />

nahezu an der Tagesordnung – oft mit gravierenden Folgen.<br />

Jeder, der ein Unternehmen leitet, hat dafür Sorge zu tragen,<br />

dass kein Besucher oder Mitarbeiter auf dem Betriebsgelände<br />

zu Schaden kommt. Wer Baustellen oder Arbeitsstätten außerhalb<br />

des Betriebsgrundstücks betreibt, muss auch dort für Sicherheit<br />

sorgen. Flexible, robuste und mobile Streugutbehälter<br />

helfen Unternehmen, dieser Verantwortung nachzukommen.<br />

Die Denios AG hat eine erfolgreiche Modellreihe von Streugutbehältern<br />

aus korrosionsfreiem Polyethylen entwickelt, die<br />

in sieben Größen von 60 bis 1.000 Litern mit oder ohne Entnahmeöffnung<br />

und Deckel in drei verschiedenen Farben zur<br />

Verfügung steht. Mit dem Zubehörsatz Rollen sind die Streugutbehälter<br />

problemlos verfahrbar. Das optionale Fußgestell<br />

ermöglicht den Transport der Streugutbehälter (auch befüllt)<br />

mittels Gabelstapler oder Hubwagen.<br />

Zum Schutz vor unbefugter Entnahme des Streuguts sind die<br />

Behälter abschließbar. Die mit aufgeklapptem oder demontiertem<br />

Deckel problemlos stapelbaren Streugutbehälter können<br />

<strong>im</strong> Sommer Platz sparend gelagert werden. Die Behälter eignen<br />

sich auch für den Einsatz <strong>im</strong> kommunalen Bereich, beispielsweise<br />

als Depot am Straßenrand, auf dem Bauhof oder<br />

der Straßenmeisterei.<br />

Δ<br />

www.denios.de


Schnittstelle<br />

Ob mit Tischkreissäge, geführter<br />

Handkreissäge, Oberfräse Standsicherheit sorgt<br />

leicht realisierbar. Für<br />

oder Stichsäge – der neue Master<br />

cut 2000 von wolfcraft ist eine<br />

stabile Arbeitsstation für jede Art<br />

des präzisen Zuschnitts. Aufgrund<br />

hochwertiger Anschläge und Führungsschiene<br />

sind exakte Schnitte<br />

ein leichtes Untergestell<br />

aus Aluminium mit<br />

höhenjustierbarem Fuß<br />

zum Ausgleich von Bodenunebenheiten.<br />

Der Tisch ist mit bis zu 120<br />

kg belastbar.<br />

Δ<br />

Stecknuss mit Stahlring<br />

Werkzeugspezialist KS Tools hat einen neuen<br />

Stecknuss-Satz <strong>im</strong> Programm. Die Stecknüsse<br />

sind durch einen fest auf der Nuss sitzenden<br />

Stahlring besonders widerstandsfähig, wodurch<br />

sie bis zu fünf Mal so lange halten wie herkömmliche<br />

Werkzeuge.<br />

www.kstools.com<br />

Innovatives Klicksystem<br />

Mit nur fünf statisch aufeinander abgest<strong>im</strong>mten<br />

Komponenten ermöglicht das seit September<br />

2012 erhältliche Montagesystem MSP-PR<br />

von Hilti eine noch effi zientere Montage auf<br />

Schrägdächern.<br />

www.hilti.de<br />

Gut gerüstet durch den Winter<br />

Polyband-Rechteckplanen zum Abdecken von Maschinen<br />

und Geräten, die auf Baustellen <strong>im</strong> Freien lagern. Auch<br />

Baumaterialien lassen sich mit den UV-resistenten Folien<br />

wetterfest verpacken. Verschiedene Größen zwischen 2 x 3<br />

und 8 x 14 m. Top-Ergänzung ist der Tornado-<br />

Befestigungclip des gleichen Herstellers<br />

www.seilflechter.de<br />

Neue Benzin-Kettensägen<br />

Die handlichen Benzinkettensägen EA3500S-35<br />

und EA3501S-35 von Makita überzeugen durch<br />

hervorragendes Startverhalten, hohe Sicherheitsstandards<br />

und umfassende Komfortausstattung.<br />

Die Variante EA3501S-35 verfügt zusätzlich über<br />

eine werkzeuglose Kettenspannung.<br />

www.makita.de<br />

25<br />

01/13


Autor: Peter Leuten<br />

01/13<br />

Spinnen die,<br />

26


01/13die Bayern?<br />

Sie spannt sich über das Oberwiesenfeld<br />

wie die Netze der Baldachinspinnen über<br />

Wiesen und Kräuter: Die Dachkonstruktion von<br />

Münchens einst spektakulärer Spielstätte<br />

der XX. Olympischen Spiele fordert den<br />

Vergleich geradezu heraus<br />

27


Jahrelang war sie das He<strong>im</strong>stadion der Clubs 1. FC<br />

Bayern München und 1860 München und diente<br />

bei rund 12.000 zumeist sportlichen Veranstaltungen<br />

mit mehr als 188 Millionen Zuschauern als<br />

Austragungsort: Das Olympia-Stadion auf dem<br />

Münchener Oberwiesenfeld ist Deutschlands<br />

meistgenutzte Sport- und Verantstaltungsstätte. Gebaut für<br />

die Ausrichtung der XX. Olympischen Spiele 1972, ist das<br />

charakteristischste Merkmal dieser weitestgehend in die<br />

Landschaft eingebetteten Anlage ihr spektakuläres Zeltdach.<br />

Ein „Hauch von Dach“, das an 58 Stahlmasten aufgehängt<br />

und insgesamt 74.800 Quadratmeter groß das Olympiastadion,<br />

die Olympiahalle und die Olympia-Schw<strong>im</strong>mhalle<br />

überspannt.<br />

Gleichermaßen als visionär wie auch als gewagt anzusehen,<br />

wird dieses verblüffende, aus einzelnen Plexiglasfeldern bestehende<br />

Flächentragwerk ob seiner eigenwilligen Formgebung<br />

<strong>im</strong>mer wieder mit einem filigranen Spinnennetz verglichen.<br />

Nicht etwa mit den Radnetzen unserer Kreuzspinnen,<br />

die sich vertikal als von drei Punkten definierte Ebene in die<br />

Luft spannen, sondern mit jenen an Zeltdächer gemahnenden<br />

Baldachinen, die sich auf Wiesen und Brachflächen gerne horizontal<br />

über Gräser und niedrige Sträucher hinweg spannen.<br />

01/13<br />

28


Baldachine<br />

Konstruktive Analogie, die sofort ins Auge springt:<br />

Wie eine Einladung spannt sich das Gebilde<br />

der Trichternetzspinne allzu neugierigen Insekten<br />

entgegen – be<strong>im</strong> Olympiastadion dagegen dient die<br />

Konstruktion rein friedlichen Zwecken<br />

Abgekupfert bei Lehrmeisterin Natur?<br />

Und genau dieser Eindruck gab auch den Ausschlag für unseren<br />

Vergleich in dieser Ausgabe: Was ist dran an dieser Ähnlichkeit<br />

und welches Gebilde erweist sich am Ende als das<br />

raffinierteste und vor allem stabilste? Doch bevor wir uns dieser<br />

Frage zuwenden zunächst ein wenig zur Geschichte des<br />

mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden rund 40 Jahre<br />

alten Münchner Olympiastadions. So spektakulär der Bau <strong>im</strong><br />

Jahr 1972 gewirkt haben muss; bereits 1967 war ein ähnliches<br />

Bauwerk entstanden: Der vom Architekten Frei Otto entworfene<br />

Deutsche Pavillon der Expo 1967 in Montreal, der mit<br />

einer so noch nie da gewesenen Seilnetz-Membrankonstruktion<br />

weltweit für Furore sorgte.<br />

Dieses verblüffende Dach hatte unter anderem die Stuttgarter<br />

Architekten Behnisch und Partner bei ihrem Beitrag zum<br />

Wettbewerb für die Sportstätten der XX. Olympischen Spiele<br />

in München inspiriert, den sie nicht zuletzt gerade wegen ihres<br />

visionären Flächentragwerks zur Überdachung des Hauptstadions<br />

und der Nebengebäude für sich entscheiden konnten.<br />

Freilich standen sie bei der Umsetzung des<br />

Konstruktionsentwurfes dann vor einer Herausforderung<br />

ganz anderer D<strong>im</strong>ensionen. Denn <strong>im</strong> Vergleich zum Expo-<br />

Dach in Montreal musste in München eine mindestens sieben<br />

Mal so große Fläche überdacht werden.<br />

29<br />

01/13


f iligranes Ge<br />

01/13<br />

30


spinst<br />

Hier war nicht allein das große Stadion, das während der<br />

Spiele 77.000 Zuschauer fassen, nacholympisch sogar 81.000<br />

Zuschauern Platz bieten sollte, unter Dach und Fach zu bringen,<br />

sondern überdies die flächenmäßig noch weit größere<br />

Olympiahalle mit einem Fassungsvermögen von 12.150 Sitzplätzen<br />

und einer Längen- und Breitenausdehnung von 200 x<br />

120 Metern, sowie die Olympia-Schw<strong>im</strong>mhalle mit einer Gesamtkapazität<br />

von rund 9.000 Zuschauersitzplätzen.<br />

Bei ihrem Entwurf waren Behnisch und Partner indessen ursprünglich<br />

von der Überspannung mit unterschiedlichsten,<br />

jedoch lichtundurchlässigen Materialien ausgegangen; ein<br />

Umstand, der das Veto der am Planungsstab beteiligten Vertreter<br />

des Fernsehens nach sich zog. Hatte man doch bei<br />

mehreren vormaligen Fußballübertragungen beobachtet,<br />

dass die Stadionbedachungen sehr große Schlagschatten auf<br />

das Spielfeld warfen und die Fernsehkameras die starken<br />

Lichtkontraste nicht ausgleichen konnten. So zog sich die<br />

Entscheidungsfindung zugunsten des vorgeschlagenen Daches,<br />

für das am Ende durchsichtiges gerecktes Plexiglas Verwendung<br />

fand, lange hin. Die Sportstätten waren bereits <strong>im</strong><br />

Bau, während Architekten und Ingenieure <strong>im</strong> Institut für<br />

leichte Flächentragwerke in Stuttgart noch Mess- und Zuschnittsmodelle<br />

<strong>im</strong> Maßstab 1:125 bauten.<br />

Bastelarbeiten als Vorlage<br />

Dies kam nicht von Ungefähr: Da Seile keine Biegespannungen<br />

aufnehmen können und sich idealerweise elastisch dem<br />

wirkenden Kräfteverlauf anpassen, konnte die resultierende<br />

Form des Netzwerks nur anhand der Nachbildung der tatsächlich<br />

in den einzelnen Seilen wirkenden Kräfte gewonnen werden.<br />

Ohne die Möglichkeiten virtueller Modelle in aufwändigen<br />

Computers<strong>im</strong>ulationen war das damals nur mittels eines<br />

exakt maßstäblichen Modells zu bewerkstelligen. Nur so waren<br />

präzise die Geometrie der Tragwerksflächen und die Positionen<br />

der Kreuzungspunkte der einzelnen Trag- und Zugseile zu<br />

best<strong>im</strong>men. Die einzelnen Abmessungen konnten dann, aus<br />

dem Modell gewonnen<br />

und maßstäblich<br />

hochgerechnet,<br />

für die<br />

B a u a u s f ü h r u n g<br />

verwendet werden.<br />

Dennoch stellten<br />

die Ingenieure fest,<br />

dass bei Teilen der<br />

Konstruktion die<br />

so erreichbare Genauigkeit<br />

nicht ausreichen<br />

würde.<br />

Nach über einjähriger<br />

Entwicklungsarbeit am Institut für Raumfahrtkonstruktionen<br />

der Universität Stuttgart konnte dann für die besonders<br />

heiklen Teile der<br />

Konstruktion ein<br />

rein mathematischer<br />

Weg zur<br />

Ermittlung des<br />

Kräfteverlaufs gefunden<br />

werden.<br />

Mit Hilfe dieses<br />

Modells wurde<br />

das Dach der<br />

S c h w i m m h a l l e<br />

erstmals mit Hilfe<br />

von Computern<br />

vollständig berechnet.<br />

Diese Rechnungen waren für die damals zur Verfügung<br />

stehende Technik jedoch derart aufwändig, dass eine<br />

Gruppe von Bundeswehrsoldaten abgestellt werden musste,<br />

um tausende von Lochkarten auszuwerten, um so die einzelnen<br />

Rechenschritte zusammenzufügen. An der Projektierung<br />

und der Berechnung arbeiteten über 100 Ingenieure gleichzeitig<br />

zusammen.<br />

Gewaltige Rechenleistung<br />

Hier müssen wir bereits ein erstes Mal zu unseren achtbeinigen<br />

Zeitgenossen herüber schielen. Haben Sie schon einmal<br />

ein Spinnennetz gesehen, bei dem nicht alle Fäden wundersam<br />

gleichmäßig unter Spannung stehen? Genau! Nicht ein einziges!<br />

Man halte das einmal nebeneinander: Hier Rechenmaschinen<br />

und ein Heer von Ingenieuren; dort ein Wesen, das<br />

meist nicht einmal die Größe des letzten Glieds unseres<br />

kleinen Fingers erreicht! Dennoch versteht es die Spinne sehr<br />

präzise, ihr Netz mit idealer Vorspannung zu versehen. Ohne<br />

Modell. Mit einem exakten Plan <strong>im</strong> Kopf. Beziehungsweise <strong>im</strong><br />

Kopf-Brustglied ihres Körpers.<br />

31<br />

01/13


Teamarbeit<br />

Variable Netz-Architektur<br />

Indessen folgt die Konstruktion eines Spinnennetzes <strong>im</strong>mer<br />

einem recht einfachen Grundmuster; ästhetisch motivierte<br />

Lösungen eines statischen Problems wie die raffinierte Konstruktion<br />

am Oberwiesenfeld sucht man hier vergebens. Dabei<br />

sind auch die „Spielwiesen“ unserer achtbeinigen Gesellen<br />

komplexe Gebilde. So können Spinnen je nach Art bis zu sieben<br />

unterschiedliche Seidenfäden produzieren. Die weibliche<br />

Gartenkreuzspinne etwa erzeugt neben dem Major-ampullate-Schleppseil,<br />

das sowohl als Sicherungsfaden als auch für<br />

die Erstellung des Netzgrundgerüstes Verwendung findet,<br />

noch die Minor-ampullate-Seide, die zur Verstärkung des<br />

Netzes und zur Anlage der Hilfsspirale be<strong>im</strong> Netzbau dient.<br />

Weiterhin Klebefäden für Anheftungspunkte des Sicherungsfadens,<br />

mittels derer die Spinne ihre Fäden an beliebigen<br />

Unterlagen anheftet, feine Seide zum Einspinnen der Beute<br />

und für die weiche Innenauskleidung des Eikokons, zähe Seide<br />

für die äußere Umhüllung des Eikokons und den äußerst<br />

elastischen Achsenfaden der Fangspirale nebst dazugehörigem<br />

Klebstoff. Für jede Fadensorte ist eine eigene Spinndrüse<br />

verantwortlich.<br />

Verglichen damit n<strong>im</strong>mt sich das Dach des Olympia-Stadions<br />

geradezu eind<strong>im</strong>ensional aus: Hier finden lediglich zwei unterschiedliche<br />

Seilsorten Verwendung. Bei dem vorgespannten<br />

Seilnetz wird nur zwischen Tragseilen und Spann- bzw. Zugseil<br />

unterschieden. Die Tragseile der Dachkonstruktion verlaufen<br />

über die Masten und tragen nach unten durchhängend <strong>im</strong> herkömmlichen<br />

Sinne die Lasten ab. Über dem Stadion übern<strong>im</strong>mt<br />

ein schweres Zugseil den Lastabtrag und die Abspannung.<br />

Es wirkt wie ein frei hängendes Seil, welches radial<br />

belastet wird und sich deshalb nach oben wölbt. So spannt es<br />

die neun teilkreisförmig zu einer Gesamtfläche von 34.550<br />

Quadratmetern aneinandergereihten „Netze“ über die Tribüne<br />

hinweg.<br />

Das Kreischen von Millionen Moskitos<br />

Hier drängt sich ein anderer Vergleich auf: Vor knapp zwei<br />

Jahren entdeckten die Parkranger <strong>im</strong> Texanischen Lake Tawakoni<br />

State Park ein gigantisches Riesen-Spinnennetz. In einem<br />

Bereich des Naturparks spannte es sich entlang eines öffentlich<br />

zugänglichen Pfads über eine Strecke von rund 180 Metern um<br />

das niedrige Blätterdach der örtlichen Vegetation und hüllte<br />

dieses nahezu komplett ein. Vom ursprünglichen leuchtenden<br />

Weiß ob tausender Insekten, die sich darin verfangen hatten,<br />

01/13<br />

32


längst in ein schmutziges Braun übergegangen, entpuppte sich<br />

das vermeintliche Riesennetz jedoch als endlose Aneinanderreihung<br />

einzelner Netze normaler Abmessungen.<br />

Insektenforscher Allen Dean machte in dem gigantischen Gebilde<br />

mehr als 250 Spinnen zwölf verschiedener Arten aus, wie<br />

er in einem Interview der Zeitung „Dallas Morning News“<br />

ausführte. „Normalerweise sind Spinnen Kannibalen und halten<br />

ihre Netze getrennt voneinander“, wunderte sich Dean,<br />

doch hier sei es offensichtlich so, dass „die Spinnen benachbarte<br />

Netze benutzen, um ihre eigenen zu befestigen.“ Martin<br />

Kreuels von der Arachnologischen Gesellschaft in Münster berichtete<br />

bei Spiegel-Online, dass „in Mexiko Stromleitungen<br />

manchmal über mehrere Kilometer wie ein einziges Spinnennetz“<br />

aussähen. Auch in Griechenland habe man bereits Spinnennetze<br />

von mehreren hundert Quadratmetern Größe entdeckt.<br />

„Das passiert, wenn es zu einem Massenauftreten einer<br />

Spinnenart kommt“, so Kreuels.<br />

Die neun einzelnen Netze auf dem Münchner Oberwiesenfeld<br />

spannen sich in einer Gesamtlänge von etwa 250 Metern über<br />

die Stadion-Fläche. Einmal mehr müssen unsere ungeliebten<br />

Krabbeltierchen angesichts der D<strong>im</strong>ensionen des Stadions in<br />

München kaum vor Ehrfurcht erstarren. Obwohl <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Menschen erheblich kleiner, erreichte ihr Bau praktisch<br />

identische Größe.<br />

Im Dach des Stadions sind letztendlich über 400 km Stahlseil<br />

verspannt. Dabei besitzen die Tragseile des Olympia-Stadions<br />

eine zulässige Tragkraft von rund 150 Kilonewtonmetern; die<br />

Zugseile dagegen mit einem Durchmesser von 81 Mill<strong>im</strong>etern<br />

können in Längsrichtung mit einer Zugkraft von 3 Meganewtonmetern<br />

belastet werden. Die enormen Kräfte, welche durch<br />

Linke Seite: Monsternetz <strong>im</strong> texanischen Tawakoni<br />

State Park – das Gemeinschaftswerk tausender<br />

Spinnen spann sich auf einer Strecke von sage und<br />

schreibe 180 Metern über Büsche und Sträucher<br />

Unten: Eine Sonderform ist dieses Röhren-Netz, das<br />

Ast für Ast quasi über das Dornengestrüpp gestülpt<br />

wurde. Kein Insekt, das sich hier hinein verirrt,<br />

kommt jemals wieder heil heraus<br />

33<br />

01/13


die gesamte Dachkonstruktion auf dieses Seil wirken, werden<br />

in zwei Schwergewichtsfundamente eingeleitet, zwischen die<br />

das Seil gespannt ist. Diese Fundamente sind gigantisch groß:<br />

Sie erreichen D<strong>im</strong>ensionen von 11 x 30 x 12 Metern und damit<br />

die Größe eines Mehrfamilienhauses.<br />

Da verschlägt es selbst dem hartgesottenen Parkranger die Sprache: Das<br />

beeindruckende Netz der Darwin-Riesenspinne spannt sich über Distanzen<br />

von bis zu 25 Metern über die Wasserläufe Madagaskars. So räubert die<br />

jüngst entdeckte Spinne in der Zone dichtesten Insekten-Flugverkehrs<br />

Zugversuch<br />

Kann da der Faden eines Spinnennetzes mithalten? Hier gilt,<br />

wie in vielen anderen Vergleichen schon vorexerziert, dass<br />

fairerweise der Maßstab in Betracht gezogen werden muss.<br />

Natürlich ist eine Stahltrosse von rund 10 Zent<strong>im</strong>etern<br />

Durchmesser belastbarer als die hauchfeinen Fäden von Spinnennetzen.<br />

Betrachtet man jedoch die max<strong>im</strong>al verkraftbare<br />

Zugspannung (Kraft pro Flächeneinheit), sieht die Sache<br />

schon ganz anders aus.<br />

So besitzen etwa die bei uns gebräuchlichen Baustähle Zugfestigkeiten<br />

von 310 bis 630 N/mm². Das ist verglichen mit<br />

der Zugfestigkeit der Seide der jüngst auf Madagaskar ent-<br />

01/13<br />

34


gar auf 520 MJ/m 3 . Bei diesem Wert verblasst selbst das<br />

als ultra-reißfest bekannte Kevlar. Es erreicht gerade einmal<br />

33 MJ/m 3 .<br />

Im Reich der Riesen<br />

Fotos: Don Hendershot,<br />

Olympiastadion München,<br />

Wikipedia<br />

deckten Darwin-Riesenspinne (Caerostris darwini), die in<br />

den Vereinigten Staaten in der dort gebräuchlichen Einheit<br />

MPa angegeben wird (in Europa lautet die übliche Maßeinheit<br />

N/mm²), eine eher überschaubare Größe: Caerostris<br />

Darwinis Seide erreicht Werte bis zu 1.652 MPa!<br />

Noch interessanter ist die Betrachtung der Bruchzähigkeit,<br />

welche die Zugspannung <strong>im</strong> Kontext der auf das Material zugleich<br />

wirkenden Dehnung betrachtet. Denn bei einem Spinnennetz<br />

kommt es darauf an, die mitunter beachtliche Energie<br />

der mit dem Netz kollidierenden Insekten zu absorbieren.<br />

Spinnenseide dehnt sich daher, um mit diesen Kräften fertig<br />

zu werden, in Abhängigkeit vom Fadentyp bis auf das Zehnfache<br />

ihrer ursprünglichen Länge, bevor sie reißt.<br />

Diesen Zusammenhang beschreibt die Messgröße der Bruchzähigkeit.<br />

Sie ist ein Maß für die Energie, die notwendig ist,<br />

um einen Faden zum Reißen zu bringen. Hier offenbart Spinnenseide<br />

erst wirklich ihre abnormen Fähigkeiten. Liegt die<br />

Bruchzähigkeit normaler Spinnfäden bereits bei 350 MJ/m 3<br />

und damit um deutlich mehr als das Zehnfache über jener der<br />

belastbarsten Stahlsorten, kommt die Seide der Superspinne<br />

Die Darwin-Riesenspinne kommt, obwohl ihr Name das erwarten<br />

ließe, keineswegs an die Größe von Vogelspinnen<br />

oder Taranteln heran. Riesig ist sie indessen <strong>im</strong> Umfeld der<br />

Untergattung Radnetzspinnen, der sie angehört. Und riesig<br />

sind bei den pelzigen Damen um so mehr ihre aberwitzig<br />

großen Netze. Professor Agnarsson und sein Kollege Matjaz<br />

Kuntner vom Smithsonian Institute in Washington, die sie<br />

2009 auf Madagaskar in der Nähe des Namorona-River entdeckten,<br />

stellten verwundert fest, dass hier etliche Netze<br />

über den Fluß gespannt waren. Erreichten die Netze der Su-<br />

perspinnen standardmäßig bereits unglaubliche Spannweiten<br />

von zehn bis vierzehn Metern, fanden sie vereinzelt sogar<br />

Netze, die sich über die kaum fassbare Strecke von 25<br />

Metern spannten! Damit sichert sich die Weltrekord-Spinne<br />

eindeutig das beste Jagdrevier – herrscht doch über naturbelassenen<br />

Wasserläufen und Flüssen <strong>im</strong> Reich der Insekten<br />

der dichteste Flugverkehr.<br />

TECHN. DATEN<br />

ZUGFESTIGKEITEN<br />

Baustahl ASTM A36 250 MPa<br />

Karbon-Stahl 250 MPa<br />

hochfester ASTM A514-Stahl 690 MPa<br />

Aluminium 414 MPa<br />

Seide der Seidenraupe 500 MPa<br />

Darwin Riesenspinne 1652 MPa<br />

35<br />

01/13


Autor: Andreas<br />

Aepler<br />

Fotos: Andreas Aepler<br />

Gigantismus<br />

01/13<br />

Der Heavymover HM 80 570 6x6 war mit seinen 80 Tonnen<br />

Gesamtgewicht einer der schwersten Lkw auf der IAA. Paul<br />

Nutzfahrzeuge hat diesen Giganten erst kurz vor der Messe<br />

fertig gestellt. Mit einer Breite von 3,5 Metern und einer Länge<br />

von 12,30 Metern ist er für den Einsatz <strong>im</strong> Bergbau und<br />

zum Transport von Containern in Wüsten- oder Eisregionen<br />

konzipiert. 80 Tonnen Gesamtgewicht sind gut, 250 Tonnen<br />

Zuggesamtgewicht sind gigantisch! Angetrieben wird das Spezialfahrzeug<br />

von einem OM 502LA Mercedes-Benz-Motor<br />

mit 420 Kilowatt Leistung.<br />

Der Western Star Truck ist eine Einzelanfertigung und Augenweide<br />

für Leder-, Chrom-, Aluminium- und Fiberglas-Fetischisten.<br />

Er stand als Eyecatcher am Zugang zur Mercedes-<br />

Benz-Halle. Das Unikat ist käuflich nicht zu erwerben!<br />

Natürlich ging es bei der IAA sehr viel um die neuen Euro-<br />

6-Motoren. Alle Hersteller präsentierten die neuen Herzstücke,<br />

die ab Januar 2014 verpflichtend in neuen Lkw verbaut<br />

sein müssen. Dies gilt <strong>im</strong> außereuropäischen Ausland nicht, so<br />

36<br />

dass natürlich auch weiterhin Motorisierungen mit beispielsweise<br />

Euro 3 angeboten werden. Hört sich irgendwie falsch<br />

an, in Europa müssen die neue Lkw ab 2014 mit Euro-6-Motoren<br />

ausgerüstet sein und <strong>im</strong> Ausland werden neue Euro-<br />

3-Motoren verkauft. Der Hintergrund ist ganz einfach: Für<br />

Euro-6-Motoren muss die Dieselqualität extrem gut sein. In<br />

Europa kein Problem, doch <strong>im</strong> Ausland ist die Dieselqualität<br />

nicht ausreichend – die Euro-6-Motoren würden kaputt<br />

gehen!<br />

Bei Terberg fanden wir ein Giganten der etwas anderen<br />

Art: eine Terminal Zugmaschine mit Elektroantrieb. Was<br />

<strong>im</strong> Fernverkehr nicht geht, ist <strong>im</strong> Terminalbetrieb möglich<br />

– den Antrieb liefert ein Elektromotor, der von Lithium<br />

Iron-Phosphate-Batterien angetrieben wird. Sauberer,<br />

jedenfalls vor Ort, geht es nicht! Der Elektromotor<br />

liefert 180 PS bei 1.800–2.800 Umdrehungen pro Minute.<br />

Wirklich gigantisch ist dabei das Drehmoment, nicht gerade<br />

hoch mit 712 Newtonmetern, doch es liegt sofort be<strong>im</strong><br />

Losfahren an und nicht erst ab einer best<strong>im</strong>mten Drehzahl.


Entdeckt auf der IAA Nutzfahrzeuge 2012<br />

Auf der wichtigsten Messe <strong>im</strong> Nutzfahrzeugbereich gab es neben normalen<br />

Lkw auch Gigantisches zu sehen. Gemeint sind Fahrzeuge, die größer<br />

als andere, kräftiger als die meisten und futuristischer als aktuelle sind<br />

Der weitere Antrieb erfolgt über ein Allison Wandlergetriebe<br />

3000 mit vier Gängen und nach der Schicht geht er einfach an<br />

die Steckdose.<br />

Gigantisch futuristisch: So könnte man den Auftritt des MAN<br />

Concept S – Aero Liner bezeichnen. Das Concept S von MAN<br />

zeigt durch seine ungewöhnliche Form schon heute Möglichkeiten<br />

auf, Lkw aerodynamischer zu gestalten und so teuren<br />

Kraftstoff einzusparen. Durch die Kombination aus Sattelzugmaschine<br />

und Trailer, mit wenigen Absätzen und Kanten,<br />

die eine Luftverwirbelung erzeugen, erzielt MAN einen cw-<br />

Wert wie bei einem Pkw. Die aerodynamische Formengebung<br />

ermöglicht dem Wind ein sauberes Abgleiten. Um solch einen<br />

Sattelzug auf die Straße zu bekommen, bedarf es noch einiger<br />

Änderungen der Zulassungsbest<strong>im</strong>mungen für Lkw. Die aerodynamische<br />

gerundete Form benötigt mehr Länge, um das<br />

heutige Ladevolumen zu erhalten.<br />

Auch Mercedes-Benz ist an dem Thema Aerodynamik dran,<br />

auf der IAA Nutzfahrzuege stellte Mercedes-Benz ein Sattelzugkonzept<br />

und ein Lkw-Koffer-Konzept vor. Die Basis des<br />

Aerodynamics Truck & Trailer Konzepts bildet der neue Actros,<br />

der schon nach aerodynamischen Kriterien konzipiert<br />

wurde. Doch <strong>im</strong> Unterschied zu MAN beschränkte sich Mercedes-Benz<br />

auf Spoiler und Windleitbleche, die schon morgen<br />

lieferbar sein könnten – auch als Nachrüstlösung!<br />

Für den Transport von richtig schweren Lasten wie Generatoren<br />

oder Köpfe von Windkraftanlagen, gibt es beispielsweise<br />

die Broshuis SL-Trailer. Die Traglast reicht je nach Kombination<br />

bis zu 120 Tonnen bei 10 Räderpaaren. Die zulässige Achslast<br />

liegt bei 12 Tonnen und wird durch Einzelradaufhängung<br />

erreicht. Diese erlaubt eine Mehrbelastung jedes Radpaares<br />

gegenüber einer Pendelachse von circa zwei Tonnen. Durch<br />

die Einzelradaufhängung kann die Plattform des Elements bei<br />

Unebenheiten in der Waage bleiben. Durch die lenkbaren Räder<br />

können der Rangiervorgang opt<strong>im</strong>iert und der Kurvenradius<br />

verkleinert werden.<br />

Der grüne Laubfrosch von Mercedes-Benz, die Studie eines<br />

Zukunfts-Un<strong>im</strong>ogs, wird wohl <strong>im</strong>mer eine Studie bleiben. Veränderte<br />

Bedingungen zwingen Mercedes-Benz, den Un<strong>im</strong>og<br />

zu modifizieren. Er muss den neuen Gegebenheiten wie Euro-<br />

6-Motoren und veränderten Anbaugeräten angepasst werden.<br />

So radikal, wie die Studie es vormacht, wird es aber nicht ausfallen<br />

– jedenfalls nicht in den nächsten Jahren.<br />

Δ<br />

Weitere Informationen:<br />

www.paul-nutzfahrzeuge.de<br />

www.mantruckandbus.com<br />

www.da<strong>im</strong>ler.com<br />

www.broshuis.com


men at work<br />

Sprechstunde<br />

01/13<br />

38<br />

erfreuen sich<br />

ungebrochener Beliebtheit<br />

PMR-Funkgeräte<br />

und werden beispielsweise<br />

auf der Baustelle oder zur Gebäudeüberwachung<br />

eingesetzt. AEG hat kürzlich gleich eine ganze Palette<br />

an PMR-Funkgeräten vorgestellt.<br />

Den Einstieg kennzeichnet das kompakte AEG<br />

Voxtel R100 (Preis: 29,99 Euro), das in jeder Tasche<br />

oder am Gürtel Platz findet. Es funkt über eine<br />

Reichweite von bis zu fünf Kilometern und verfügt<br />

über acht Kanäle mit Scanfunktion. Die automatische<br />

Rauschsperre und die verstellbare Lautstärke<br />

versprechen eine gute Kommunikation. Bei der Variante<br />

AEG Voxtel R110 (Preis: 39,99 Euro) sind<br />

neben einer Duo-Tischladestation sechs Ni-MH-<br />

Akkus zusätzlich <strong>im</strong> Lieferumfang enthalten.<br />

Eine Klasse höher ist das AEG Voxtel R210 (Preis<br />

49,99 Euro) platziert. Es funkt mit einer Reichweite<br />

von bis zu acht Kilometern und verfügt ebenfalls<br />

über acht Kanäle mit Scan-Funktion. Das Display<br />

ist beleuchtet und somit auch <strong>im</strong> Dunkeln jederzeit<br />

gut ablesbar. Es ist mit Vox-Funktion ausgestattet,<br />

so dass die Funkübertragung durch die Sprache aktiviert<br />

werden kann, ohne dass die Übertragungstaste<br />

gedrückt werden muss. Die mitgelieferte<br />

Dual-Tischladestation ermöglicht das einfache<br />

Aufladen der Funkgeräte, außerdem sind sechs Ni-<br />

MH-Akkus und zwei Gürtelclips <strong>im</strong> Lieferumfang<br />

enthalten. Die Variante AEG Voxtel R220 (Preis:<br />

69,99 Euro) bietet zusätzlich einen Transport-Koffer,<br />

zwei Headsets und zwei Kfz-Ladegeräte.<br />

Mit einer Reichweite von bis zu zehn Kilometern<br />

eignet sich das neue AEG Voxtel R300 (Preis: 59,99<br />

Euro) ideal für den Einsatz auf Baustellen oder<br />

Großveranstaltungen. Mit acht Speicherkanälen<br />

können bis zu 38 Empfänger über CTCSS beziehungsweise<br />

83 Empfänger über CDCSS adressiert<br />

werden. Die integrierte Zweikanal-Scanfunktion<br />

erlaubt die Überwachung von zwei unterschiedlichen<br />

Kanälen zur selben Zeit. Das Gehäuse ist<br />

spritzwassergeschützt. Im Lieferumfang sind ein<br />

Y-Ladegerät und acht Ni-MH-Akkus enthalten.<br />

Die Variante AEG Voxtel R320 (Preis: 79,99 Euro)<br />

bietet zusätzlich eine Duo-Tischladestation, einen<br />

Transport-Koffer, zwei Headsets und zwei Kfz-Ladegeräte.<br />

Δ


Baggern per Navi<br />

3D-Systeme für Baumaschinen, die auf Basis von Satellitennavigation<br />

arbeiten, spielen eine wichtige Rolle<br />

<strong>im</strong> heutigen Baustellenalltag. Das Baggersystem Vision<br />

3D von Moba ermöglicht ein präzises Arbeiten.<br />

Das System erfasst die Positionsdaten der Maschine<br />

selbstständig, die manuelle Absteckung des Geländes<br />

und zusätzliche Kontrollmessungen entfallen. Die<br />

Projektdaten – Vision 3D akzeptiert alle gängigen<br />

Dateiformate – werden über Internetverbindung vom<br />

Büro zum System gesendet. Aus den Projekt- und Positionsdaten<br />

erstellt Vision 3D ein digitales Geländemodell,<br />

in dem der Baggerfahrer jederzeit die aktuelle<br />

Position von Bagger und Schaufel auf dem 8,4“ großen<br />

Touchscreen-Display nachverfolgen kann. Δ<br />

www.moba.de<br />

Robustes<br />

Outdoor-Handy<br />

Das Swissvoice SV39<br />

wurde für den Einsatz<br />

<strong>im</strong> Außenbereich konzipiert.<br />

Das gummierte Gehäuse<br />

ist robust und griffig,<br />

wasserdicht (IP67)<br />

und selbst ein Stoß kann<br />

ihm so schnell nichts anhaben.<br />

Um auch auf der<br />

Baustelle nicht überhört<br />

zu werden, ist das Anrufsignal<br />

besonders<br />

laut. Das Swissvoice<br />

SV39 verfügt über<br />

eine Notruftaste, die<br />

bis zu fünf gespeicherte<br />

SOS-Nummern<br />

nacheinander<br />

anruft. PREIS: UVP<br />

99,99 Euro inkl.<br />

MwSt.<br />

Δ<br />

Zettel und Stift<br />

ür viele Handwerker ist das Smartphone<br />

<strong>im</strong> Arbeitsalltag selbstverständlich<br />

geworden. Bosch hat diesen<br />

Trend erkannt: Die Bosch Toolbox<br />

App mit Funktionen wie Maßeinheiten-Rechner,<br />

Taschenlampe und<br />

mobilem Katalog der Profi-Elektrowerkzeuge<br />

von Bosch ist seit Februar<br />

2012 für Smartphones verfügbar.<br />

Jetzt wird die digitale Werkzeugkiste<br />

um eine praxisorientierte Anwendung<br />

erweitert: die Aufmaß-Kamera.<br />

Mit ihrer Hilfe lassen sich Gegebenheiten<br />

auf Baustellen schnell und einfach<br />

dokumentieren: Foto schießen,<br />

Maße mit Pfeilen und Winkeln direkt<br />

ins Foto eintragen, Notizen dazu<br />

machen, speichern und per E-Mail<br />

verschicken, das alles leistet die kostenlose<br />

App. Die Aufmaß-Kamera-<br />

App ist gratis <strong>im</strong> Google Play Store<br />

und <strong>im</strong> Apple App Store für Smartphones<br />

mit Android- und IOS-Betriebssystemen<br />

erhältlich. Δ<br />

39<br />

01/13


Autor: Peter Leuten<br />

Das Europäische Parlament tagt in Strassburg, der Europäische<br />

Gerichtshof ist in Luxemburg angesiedelt und die Europäische<br />

Zentralbank hat ihren Sitz in der Mainmetropole Frankfurt.<br />

Im Jahr Dreizehn Nach Einführung der gemeinsamen Währung<br />

sieht das erste eigene Gebäude dieser noch recht jungen<br />

Institution seiner Fertigstellung entgegen<br />

01/13<br />

40


41<br />

01/13


01/13<br />

42


Oben: Zwei Türme, verbunden durch mehrere Brücken, die ein verglastes<br />

Atrium überspannt – hier fi nden die Banker der EZB ihren Arbeitsplatz. Die alte<br />

Großmarkthalle dient in erster Linie als Konferenzzentrum. Verbindendes<br />

Element zwischen Alt und Neu ist der Querriegel des Eingangsbauwerks, das<br />

das Dachgeschoss der alten Halle durchschneidet.<br />

Unten: Richtfest auf dem obersten Stockwerk am 20. September<br />

A<br />

uf dem Richtfest mit Blick über Frankfurt<br />

werden regionale Delikatessen gereicht:<br />

Frankfurter und Äppelwoi. An diesem<br />

Donnerstag Abend am 20. September<br />

diesen Jahres ist Frankfurt um eine<br />

weithin sichtbare Landmarke reicher: Wie siamesische<br />

Zwillinge recken sich die beiden Türme, auf<br />

denen das Schauspiel stattfindet, in den Frankfurter<br />

H<strong>im</strong>mel.<br />

Der eine 185 Meter hoch mit 45 Stockwerken; der<br />

andere mit 165 Metern und 43 Stockwerken etwas<br />

niedriger. Und obwohl das 45. Stockwerk erst wenige<br />

Tage zuvor fertig geworden ist macht der<br />

Innenausbau bereits mächtige Fortschritte. Bis<br />

zum 26. Stock sind die Teams bereits vorangekommen.<br />

Bis zur endgültigen Höhe von 220 Metern<br />

fehlen freilich noch einige Technikgeschosse und<br />

eine begehbare Antenne. Be<strong>im</strong> Blick westwärts den<br />

Main entlang auf die Skyline <strong>im</strong> Herzen der Stadt<br />

sticht der Richtkranz ins Auge, der sich deutlich gegen<br />

den malerischen Sonnenuntergang abhebt.<br />

Während des offiziellen Teils dann ein alt bekanntes<br />

Ritual: Jörg Asmussen, EZB-Direktoriumsmitglied<br />

und Hauptredner des Tages gibt sich zerknirscht:<br />

Leider würde der Neubau nun doch<br />

nochmals teurer. Summa summarum könnten wohl<br />

weitere 350 Millionen Mehrkosten anfallen. Das<br />

sei zu bedauern, aber nun mal nicht zu ändern.<br />

Wohlgemerkt: Die 350 Millionen, von denen Asmussen<br />

spricht, kommen also noch zu jenen 350<br />

Millionen, um die die ursprünglich auf 500 Millionen<br />

veranschlagten Baukosten schon zu Baubeginn<br />

gestiegen waren. Also 1,2 Milliarden Euro! Was<br />

reden wir da noch von der Elbphilharmonie?<br />

Doch wie soll man sagen? In diesem ganz konkreten<br />

Falle scheint das eher als marginales Problem:<br />

Sollte es nämlich doch ein wenig knapp werden mit<br />

den Finanzen, könnte sich der Bauherr dieses Gebäudes<br />

die nötigen Mittel ja kurzerhand selbst bewilligen.<br />

Denn hier <strong>im</strong> Frankfurter Osten baut die<br />

mächtigste Bank Europas; die Europäische Zentralbank<br />

EZB.<br />

Interessant ist dann aber doch zu hören, wie diese<br />

erneuten Mehrkosten entstanden sind: Mit weiteren<br />

200 Millionen Euro, so Asmussen, sei zu rechnen,<br />

weil Baumaterialien und -leistungen inzwischen<br />

teurer geworden seien und weitere 100 bis<br />

150 Millionen Euro kämen wohl noch auf die Notenbank<br />

zu, weil das Fundament des Baus zusätzlich<br />

verstärkt werden musste. Wem klingen da<br />

nicht die Milliarden und Abermilliarden <strong>im</strong> Ohr,<br />

die inzwischen aufgewendet wurden, um wackelige<br />

Euro-Länder zu stützen? Und jetzt steht die Bank<br />

selbst noch auf wackeligem Boden?<br />

So stolz sich der Bau auch unfertig schon am Mainufer<br />

erhebt – erste Hinweise auf eine Schieflage bei<br />

den Kostenschätzungen für die neue Zentrale gab<br />

es gleich nach Abschluss der Planungsphase. Denn<br />

die EZB fand keinen Generalunternehmer, der den<br />

43<br />

01/13


01/13<br />

44


Bau <strong>im</strong> Rahmen der Kosten-Vorgaben hätte übernehmen<br />

wollen. Erst nach dem die einzelnen Leistungen<br />

nach Gewerken aufgeteilt und Paketweise<br />

ausgeschrieben wurden, konnte der Bau in Angriff<br />

genommen werden.<br />

Eine Kathedrale für den Euro<br />

„Nicht alle Deutschen glauben an Gott, aber alle<br />

glauben an die Bundesbank“ hatte Jacques Delors<br />

als Präsident der EU-Kommission einmal gescherzt<br />

– die Euro-Bank mit Sitz in Frankfurt war mit eben<br />

demselben Anspruch gegründet worden. 1998 als<br />

Nachfolgerin des Europäischen Währungsinstituts<br />

entstanden, hatte die EZB noch <strong>im</strong> gleichen Jahr<br />

mit der Suche nach einem geeigneten Grundstück<br />

für die Errichtung ihrer Zentrale in Frankfurt begonnen.<br />

Die damals junge Institution hatte ja als<br />

Provisorium begonnen. Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter mussten zunächst auf drei Standorte in<br />

Frankfurt verteilt werden: den „Eurotower“ an der<br />

Kaiserstraße sowie zwei Verwaltungsgebäude an<br />

der Neuen Mainzer Straße. Für den neuen Standort<br />

wurden insgesamt 35 Areale auf ihre Eignung<br />

hin geprüft, darunter auch das Gelände des damals<br />

noch betriebenen Großmarks <strong>im</strong> Osten. Ein Standort<br />

mit Traumlage direkt am Main, aber auch mit<br />

einem Erbe; der denkmalgeschützten Großmarkthalle,<br />

die es galt, zu sanieren und in einen Entwurf<br />

für einen Neubau zu integrieren.<br />

Ein neues Architekturkonzept<br />

Noch wächst der Rohbau in die Höhe. Besonders<br />

gut zu erkennen sind hier die Verbindungsbrücken<br />

zwischen Nord- und Südturm und die dazwischen<br />

eingebauten diagonalen Verstrebungen, die dem<br />

Bau zusätzliche Stabilität verleihen<br />

Aus diesem Grund gliedert sich die EZB-Zentrale<br />

eigentlich auch in drei Baukörper: die Großmarkthalle<br />

mit neuen baulichen Strukturen <strong>im</strong> Innenraum,<br />

den Doppel-Büroturm und das sogenannte<br />

Eingangsbauwerk, ein Querriegel, der das Hallendach<br />

der alten Großmarkthalle durchdringt und<br />

durch den man von Norden kommend das Gebäude<br />

betritt. Der Entwurf stammt vom Wiener Architekturbüro<br />

Coop H<strong>im</strong>melb(l)au, dass den zwischen<br />

den Jahren 2002 und 2004 ausgeschriebenen zwei-<br />

www.used.wackerneuson.com<br />

Wertvoll zu wissen.<br />

USED


phasigen Architekturwettbewerb für sich gewinnen<br />

konnte. Die Wiener stellen mit ihrer Vision des<br />

Hauptsitzes der Europäischen Zentralbank einen<br />

Aspekt in den Vordergrund, der sich in den Abläufen<br />

der bis dato auf drei Standorte verteilten EZB<br />

deutlich als verbesserungsfähig manifestierte: Die<br />

Kommunikation.<br />

Hauptkatalysator dieser Zielgröße ist das zwischen<br />

die beiden Bürotürme plazierte Atrium: Als sogenannte<br />

„vertikale Stadt“ gedacht, ist dieser vollständig<br />

verglaste Zwischenraum von zahlreichen Verbindungsplattformen<br />

und -stegen durchzogen.<br />

Hier sollen sich Mitarbeiter begegnen; sich zu einem<br />

Gedankenaustausch zusammenfinden. Diese<br />

Verbindungs- und Umsteigeebenen zwischen den<br />

jeweiligen Stockwerken beider Türme unterteilen<br />

das Atrium in drei Abschnitte mit jeweils unterschiedlichen<br />

Höhen zwischen 45 und 60 Metern.<br />

Entlang der Glasfassaden dieser so entstandenen<br />

Abschnitte dienen sogenannte „Hängende Gärten“<br />

als Gestaltungselement wie auch als regulierendes<br />

Element des Raumkl<strong>im</strong>as.<br />

Die Doppel-Türme sollen ab 2014 die überwiegende<br />

Anzahl der Arbeitsplätze der an die 2.300 Mitarbeiter<br />

der EZB beherbergen. In den oberen Stockwerken<br />

sind der große Sitzungssaal des EZB-Rats<br />

und die Büros der Mitglieder der Beschlussorgane<br />

der EZB angesiedelt. Die alte Großmarkthalle wird<br />

künftig in erster Linie als Konferenzzentrum dienen;<br />

außerdem ist hier ein Restaurantbereich vorgesehen.<br />

Und in dem in Stahlbauweise erstellten<br />

Querriegel schließlich wird abgesehen von seiner<br />

Hauptfunktion als Eingangsbereich noch ein Bereich<br />

für Pressekonferenzen zu finden sein.<br />

Schwierige Erblast<br />

Im Frühjahr 2008 begannen die ersten Bauarbeiten<br />

auf dem Gelände. Während am geplanten Standort<br />

der Doppeltürme zunächst die Bohrungen für die<br />

Gründungspfeiler anstanden, war auf der Nordseite<br />

der Baustelle zunächst ein teilweiser Rückbau und<br />

vor allem eine gründliche Sanierung der von 1926<br />

bis 1928 nach Plänen des Frankfurter Stadtbaudirektors<br />

Martin Elsaesser gebauten rund 220 Meter<br />

langen und 50 Meter breiten Verkaufshalle für Obst<br />

und Gemüse angesagt. Die gestaltete sich zum Teil<br />

deutlich komplexer und schwieriger als ursprünglich<br />

angenommen.<br />

Vor allem das Dach war ein harter Brocken unter<br />

den anstehenden Sanierungsprojekten: Im Lauf der<br />

Instandsetzungsarbeiten stellte sich heraus, dass<br />

seine Konstruktion hinsichtlich seiner Zusammensetzung<br />

und seiner Konstruktionsdetails vielschichtiger<br />

ist als erwartet. Denn die Tonnen schalendächer<br />

erwiesen sich als so schwach, dass man sie mit einer<br />

proportional vergrößerten Eierschale vergleichen<br />

konnte. Bei einer Spannweite von 15 Metern Breite<br />

auf 43,50 Meter Länge wies die Tonnenschale <strong>im</strong><br />

Scheitel eine Stärke von gerade einmal 7,50 cm auf!<br />

Ähnlich langwierig gestaltete sich auch der Rückbau<br />

der beiden Annexgebäude der Großmarkthalle.<br />

Die viergeschossigen Gebäude wurden Stein für<br />

Stein abgetragen, damit jeder Klinker einzeln gereinigt<br />

und für die anstehende Reparatur der<br />

Schadstellen in der Fassade der Großmarkthalle<br />

verwendet werden konnte. Denn auch hier galt es,<br />

alle <strong>im</strong> Laufe der Jahre vorgenommenen An- und<br />

Umbauten samt ihrer Folgen zu tilgen. Die Großmarkthalle<br />

ist seit 1972 ein ausgewiesenes Kulturdenkmal,<br />

da sie als richtungsweisender Zweckbau<br />

der klassischen Moderne gilt. Die bei ihrem Bau<br />

verwendete Tragwerkskonstruktion war zur Zeit<br />

ihrer Fertigstellung neuartig und machte sie damals<br />

zur größten stützenfrei überspannten Eisenbetonhalle<br />

der Welt.<br />

Unterdessen machten die Vorarbeiten für den Bau<br />

der beiden Doppeltürme große Fortschritte. Nach<br />

der Grundsteinlegung am 19. Mai 2010 begann der<br />

Bau zügig in die Höhe zu wachsen. Woche für Woche<br />

konnte ein weiteres Stockwerk fertiggestellt<br />

werden. Rund 600 Arbeiter auf der Baustelle gaben<br />

ihr Bestes. Selbst an den extrem kalten Tagen wurden<br />

die Fassaden- und Stahlarbeiten nicht unterbrochen.<br />

DAs Grüne Gewissen<br />

Und auch <strong>im</strong> Hinblick auf Energieeffizienz und<br />

Nachhaltigkeit gibt sich der EZB-Tower gemäß der<br />

Vorgaben für den Entwurfsprozess absolut vorbildlich.<br />

So wurden etwa geothermische Leitungsschleifen<br />

in die Pfahlgründungen integriert, die<br />

01/13<br />

46


Großes Bild: Die Alte Großmarkthalle nach der Sanierung von Innen.<br />

Bilderstreifen oben: Für den Neubau musste das Gleisvorfeld (jetziger<br />

Baugrund für die beiden Doppeltürme) geräumt, sämtliche Annexgebäude<br />

abgebrochen und die Halle selbst gründlich saniert werden.<br />

Nach der umfassenden Isolierung entstanden <strong>im</strong> Inneren der Halle<br />

nach Haus-in Haus-Bauweise entsprechende Einbauten für das<br />

Konferenzzentrum und den Restaurantbereich


01/13<br />

48


etwa 30 Meter hinabgehen, bis sie auf festen Gesteinsboden<br />

treffen. Über Wärmepumpen <strong>im</strong><br />

Heizzentrum ist es künftig möglich, <strong>im</strong> Winter<br />

Wärme, <strong>im</strong> Sommer dagegen Kühlung aus dem<br />

Boden zu ziehen. Das Atrium zwischen den Türmen<br />

und die offenen Bereiche in der Markthalle<br />

wurden überdies bewusst nicht mit einer Kl<strong>im</strong>aanlage<br />

ausgestattet. Diese Bereiche sind <strong>im</strong> Gesamtkonzept<br />

als Übergangsbereiche und Kl<strong>im</strong>apuffer<br />

zwischen kl<strong>im</strong>atisierten Innenräumen und Außenkl<strong>im</strong>a<br />

vorgesehen.<br />

Motorisierte Belüftungselemente in den Gebäudefassaden<br />

sorgen zudem für eine ausreichende<br />

Frischluftzufuhr. Diese neuartige Fassadenkonstruktion<br />

wurde <strong>im</strong> Vorfeld mit Hilfe eines Mustergebäudes<br />

gründlich getestet.<br />

Damit sich das Gebäude bei starker Sonneneinstrahlung<br />

nicht über Gebühr erwärmt, verfügen die<br />

Fassadenelemente des weiteren über einen hocheffizienten<br />

Sonnen- und Blendschutz. Außerdem<br />

sieht das Energiekonzept vor, die <strong>im</strong> Rechencenter<br />

entstehende Abwärme in ein Deckenheizsystem zur<br />

Beheizung der Büros rückzuführen. Tageslichtsensoren<br />

in den Büros sorgen dafür, dass sich das<br />

Kunstlicht bei ausreichender Helligkeit tagsüber<br />

automatisch abschaltet.<br />

Und selbst die historische Großmarkthalle verfügt<br />

über eine üppige Ausstattung mit grüner Technologie:<br />

Dach und Fenster bekamen eine effiziente Isolierung,<br />

um so eine thermische Hülle zwischen<br />

Außen- und Innenbereich zu schaffen. Innen wird<br />

die alte Halle zudem in „Haus-<strong>im</strong>-Haus“-Manier<br />

mit Fertigbetonwänden ausgebaut, so dass die einzelnen<br />

Räume jeweils über ihr eigenes Mikrokl<strong>im</strong>a<br />

verfügen werden. Und die riesige rund 10.000 m 2<br />

große Dachfläche der Großmarkthalle etwa wird<br />

künftig ein System zum Auffangen von Regenwasser<br />

tragen, welches einerseits zur Bewässerung der<br />

Gärten in niederschlagsärmeren Phasen als auch<br />

zur Versorgung der Toilettenspülungen in der<br />

Großmarkthalle dienen soll.<br />

Dieses umfassende Gesamtkonzept geht auf den in<br />

der Ausschreibung geforderten integrierten Gestaltungsprozess<br />

zurück, der schon in der Planungsphase<br />

eine Zusammenarbeit von Architekt, Energie-<br />

und Kl<strong>im</strong>aspezialisten vorsah.<br />

Klöckner KS 2015 „silent“<br />

sem<strong>im</strong>obile Siebanlage<br />

EZB-ZENTRALE<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Bruttogeschossfläche: ca. 110.000 m²<br />

Geschossfläche: je zwischen 700-1.200 m²<br />

Höhe Nordturm: 185 m<br />

Stockwerke: 45<br />

Gesamthöhe + Antennenmast: ca. 220 m<br />

Höhe Südturm: 165 m<br />

Stockwerke: 43<br />

Großmarkthalle (L x B x H): 220 x 50 x 23,5 m<br />

Baujahr Großmarkthalle: 1928


Autor: Andreas Aepler<br />

01/13<br />

50


Für die „International Championship“, den <strong>im</strong><br />

Rahmen der Meisterschaften der Staplerfahrer<br />

ausgetragenen internationalen Wettbewerb,<br />

verzeichneten die Organisatoren in diesem<br />

Jahr Anmeldungen aus neun Nationen. Insgesamt<br />

zehn Teams, bestehend aus den besten<br />

Staplerfahrern des Herkunftslandes, maßen<br />

sich in Geschicklichkeit und Schnelligkeit.<br />

Herausforderer aus Belgien, Frankreich, Holland,<br />

Österreich, der Slowakei, Spanien,<br />

Tschechien, Großbritannien und Ungarn traten<br />

gegen Deutschland an. Das deutsche Team<br />

formierte sich aus dem amtierenden Deutschen<br />

Meister <strong>im</strong> Staplerfahren, Jörg Klößinger<br />

aus Petersaurach, sowie Vizemeister Stefan<br />

Theissen aus Remagen und Herbert Leuci aus<br />

Mittelau bei Würzburg.<br />

Im Jahr 2007 gab es zum ersten Mal einen internationalen<br />

Wettkampf, der zeitgleich zur<br />

Deutschen Meisterschaft <strong>im</strong> Staplerfahren<br />

ausgetragen wurde. Zwei weitere Nationen,<br />

eine Mannschaft aus China und eine aus Spanien,<br />

schickten ihre Spitzenreiter ins Rennen.<br />

Bei dieser Premiere landete Deutschland noch<br />

auf dem dritten Platz, seit 2008 jedoch gab das<br />

deutsche Nationalteam den Titel nicht mehr<br />

aus der Hand und verteidigte ihn <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr zum vierten Mal in Folge.<br />

Am Donnerstag, den 20. September startete<br />

das Meisterschaftswochenende mit der Disziplin<br />

Firmen-Team-Meisterschaft. Jeweils drei<br />

Staplerfahrer sowie ein Logistiker eines<br />

51<br />

01/13


Fotos: Eric Sakowski<br />

01/13<br />

52


Unternehmens traten <strong>im</strong> Team gegen Kollegen<br />

anderer Firmen an und lösten <strong>im</strong> Wettbewerb<br />

diverse Aufgaben aus dem Bereich<br />

Lagermanagement.<br />

Für den Kampf um den nationalen Titel<br />

„Deutscher Meister <strong>im</strong> Staplerfahren“ liefen<br />

seit April 2012 bundesweit 27 Qualifikationswettkämpfe.<br />

Rund 2.000 Teilnehmer ermittelten<br />

die 63 Besten, die dann am 22. September<br />

2012 auf dem Aschaffenburger Schlossplatz <strong>im</strong><br />

Finale standen.<br />

The winner is …<br />

Der Kampf der Meister ist entschieden: Die 63<br />

Staplerprofis gaben be<strong>im</strong> Finale auf dem<br />

Schlossplatz alles. Der Beste unter ihnen heißt<br />

Stefan Theissen, stammt aus Remagen, und<br />

durfte nach Vorrunde, Halbfinale und einem<br />

knappen Finale schließlich die Meisterschale<br />

in die Höhe recken. Der Vizemeister des Vorjahres<br />

erledigte sämtliche Parcoursaufgaben in<br />

Bestzeit. Vizemeister 2012 wurde Bernhard<br />

Mösche aus Hamburg und Rang drei sicherte<br />

sich Jens Purucker aus Langelshe<strong>im</strong>.<br />

Theissen ist damit auch Erster in der Gesamtwertung<br />

„StaplerCup Official Champions<br />

Ranking“, in dem die Erfolge aus den letzten<br />

drei Jahren StaplerCup-Teilnahme bewertet<br />

werden; hierfür zählen erfolgreiche Einsätze<br />

bei den Regionalmeisterschaften ebenso wie<br />

die Ergebnisse des Finales. Bereits am Freitag<br />

hatte der Remagener seinen ersten Einsatz<br />

be<strong>im</strong> StaplerCup 2012. Er holte mit dem<br />

Deutschen Team den zweiten Platz bei der<br />

International Championship. Zum ersten<br />

Mal in der Geschichte des StaplerCup sicherte<br />

sich Spanien hier den Titel. Das Nationalteam<br />

um Ramón Gutierrez Tonijuan, Josep<br />

Llobera Escribà und Joel Segura Granados<br />

besetzte nach einem spannenden und hochemotionalen<br />

Wettbewerb das Siegertreppchen.<br />

Deutschland verpasste den Sieg nur um<br />

Hundertstelsekunden und musste sich nach<br />

vier Siegen in Folge mit dem zweiten Platz zufrieden<br />

geben. Rang drei erreichte die Mannschaft<br />

aus Tschechien. Theissen steckte sich<br />

gleich ein neues Ziel: „Im nächsten Jahr will<br />

ich den internationalen Titel zurück nach<br />

Deutschland holen!“<br />

Am 20.09. war auch dem Team Altmühltaler<br />

bei der Firmen-Team-Meisterschaft ein erster<br />

Favoritensturz gelungen. Die Treuchtlinger<br />

besiegten ihre Konkurrenten von ABB aus<br />

Hanau, die <strong>im</strong> vergangenen Jahr zum dritten<br />

Mal in Folge gewonnen hatten. Im Anschluss<br />

begeisterten die bayerischen Kultrocker von<br />

der Spider Murphy Gang über 3.000 Fans auf<br />

dem Aschaffenburger Schlossplatz mit Hits<br />

wie „Schickeria“ und „Skandal <strong>im</strong> Sperrbezirk“.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein verfolgten<br />

an den drei Wettkampftagen insgesamt<br />

14.000 Zuschauer die Finals. Das Rahmenprogramm<br />

der ChampionsExpo bot von Donnerstag<br />

bis Samstag Abwechslung für die ganze<br />

Familie. Besonders gefragt waren die<br />

Fahrten <strong>im</strong> MagicCube, einem begehbaren,<br />

rundum verglasten Container, den ein riesiger<br />

Schwerlaststapler auf über 14 Meter Höhe<br />

hob. Prominenter Gast be<strong>im</strong> StaplerCup 2012<br />

war Torwartlegende Toni Schumacher. Als<br />

Botschafter für den wohltätigen Verein StaplerCup<br />

hilft e.V. verkaufte er fleißig Lose bei<br />

der Charity-Tombola und bewies be<strong>im</strong> PromiCup<br />

sportlichen Ehrgeiz und viel Gefühl an<br />

der Staplergabel. Δ<br />

53<br />

01/13


Autor: Michael Borutta<br />

01/13<br />

54


Ein echter<br />

Benz aus<br />

Österreich<br />

Wer meint, ein Benz komme aus Stuttgart,<br />

der liegt falsch. Ein echter Benz -wie wir<br />

<strong>WORKER</strong> ihn haben wollen- muss etwas leisten,<br />

und die Suche nach einem echten Arbeitstier<br />

führt zwangsläufig nach - Österreich<br />

E<br />

in guter Job <strong>im</strong> GalaBau oder in der Forstwirtschaft ist<br />

ebenso wenig reizvoll wie der des Fahrrad-Postboten an<br />

einem völlig verregneten und stürmischen Herbstmorgen<br />

– außer, man hat ein besonderes Fahrzeug unter sich. Wir waren<br />

mit einem 6x6 Sprinter aus Österreich <strong>im</strong> Gelände und haben<br />

uns einen Offroad-Coach hinzu geholt, der über weite Distanzen<br />

scheinbar unseren Puls fühlen konnte. Unglaublich.<br />

Ich sollte aus dem Wagen springen –<br />

doch was sagen wir dem Kunden?<br />

Mein Redakteur<br />

ist ausgefallen. Der Testwagen vom Typ Mercedes-<br />

Benz Sprinter mit einem völlig neuartigen 6x6-Konzept steht aber schon<br />

vor der Tür. Ich bin kurz vor dem nächsten Meeting. Das ADAC-Testgelände<br />

ist gebucht, der Instruktor wartet bereits. Zwei Fotografen und<br />

ein Kameramann sind bereits in Lauerstellung auf eine Testfahrt mit<br />

Schlamm, Technik und jeder Menge Adrenalin. Eine Entscheidung<br />

muss her. Und die lautet: Ich fahre selbst. So weit so gut.<br />

Das Fehlen einer<br />

besonders festen<br />

Verzurrung der ja an<br />

sich formschönen<br />

Betonplatten hätte<br />

mir etwas Sicherheit<br />

gegeben, zumindest bei<br />

der Fahrt bergauf. Weit<br />

gefehlt: Die ruhende<br />

Gefahr war fest mit<br />

meinem Fahrzeug verbunden<br />

und klebte an<br />

mir wie ein Schwarm<br />

Schmeißfl iegen<br />

Die Fahrt mit dem Testfahrzeug - einem von Oberaigner umgebauten<br />

serienreifen 3-Achser Allradfahrzeug, der vor zwei Jahren<br />

noch in der Testphase <strong>im</strong> österreichischem Bergland unterwegs<br />

war - beginnt mit einer recht langatmigen Autobahnfahrt zum<br />

60 km entfernten ADAC-Testgelände in Lüneburg. Das spezielle<br />

Doppelachsmodul mit Pendelaufhängung und permanentem<br />

Lastausgleich macht aus dem Sprinter einen auf 90km/h l<strong>im</strong>itierten<br />

Läufer, der seine besonderen Features erst noch beweisen<br />

muss. Definitiv nicht für Langstrecken geeignet und deshalb<br />

eher mäßig schnell unterwegs, entsteht bald eine gemütliche<br />

Landstraßen-Vertrautheit zwischen mir und dem Vier-Tonnen-<br />

Nutzlast-Esel. Diese verfliegt schlagartig, als wir in Kolonne<br />

55<br />

01/13


Unser Instruktor vom ADAC. Coole Sonnenbrille und Jeans vermischt mit absolut fundiertem technischen Know-how, vermittelt mit brutal harter Konsequenz, ließen mich spontan in einen Zustand<br />

von Anbetung verfallen – besonders, wenn ich auf seine Ausführungen vertrauen musste<br />

01/13<br />

56


mit vier Fahrzeugen das bergige Testgelände in Lüneburg<br />

befahren. Als ich den ersten hohen Berg mit einer Abfahrt<br />

<strong>im</strong> geschätzten 45° Winkel entdecke, plane ich spontan, die<br />

Fahrt an einen meiner Kollegen zu delegieren. Schließlich<br />

kann ich doch auch fotografieren. Mit der gewohnten Geländefahrt<br />

in den typischen Parcours, die man von Messen<br />

und Kundenveranstaltungen kennt, bin ich zwar vertraut –<br />

hier allerdings würde ich gern von meinem Recht als Chefredakteur<br />

Gebrauch machen und abgeben, was abzugeben<br />

ist. Die Gesichter meiner beiden Mitarbeiter sagen deutlich:<br />

Ich will das auch nicht! Kein Problem, wir haben ja noch<br />

den Instruktor. Und der sieht mutiger aus und er kennt das<br />

Gelände. Auf Nachfrage kommt eine negative Antwort, so<br />

dass es – wie bereits entschieden - beschlossenen Sache ist:<br />

Ich fahre selbst.<br />

Nach vielen kleinen Testsituationen wird sehr schnell klar:<br />

Der Oberaigner ist ein echtes Sternchen in puncto Souveränität.<br />

Eine mit Geröll bedeckte Bergauffahrt lässt erwarten,<br />

dass das Fahrzeug stehen bleibt, sich <strong>im</strong> Sand eingräbt<br />

oder bei langanhaltenden Steigungen mit hoher Unwegsamkeit<br />

einfach abrutscht. Falsch gedacht. Nahezu jede<br />

Situation meistert der Allrad... mit großer Selbstverständlichkeit.<br />

Auf einer geröllreichen Berganfahrt höre ich auf<br />

halber Höhe über das Walkie-Talkie unseren Instruktor:<br />

„Und jetzt anhalten.“ Anhalten? Mitten am Berg, bei dem<br />

Untergrund? Geht’s? Hinter mir befindet sich eine Pritsche<br />

mit zwei jeweils zwei Tonnen schweren Betonplatten,<br />

die den Ladezustand s<strong>im</strong>ulieren und mir <strong>im</strong> Moment<br />

ziemlich zu schaffen machen. Er ist der Instruktor. Also<br />

halte ich an und sehe mich <strong>im</strong> Gelände um. Vermutlich<br />

werden mich die vier Tonnen auf der Ladefläche gleich<br />

rücklings die Böschung hinabziehen. Ich sollte zuvor aus<br />

dem Wagen springen. Mit Oberaigner musste ich dann<br />

noch sprechen.<br />

Der Berg ruft – aber doch nicht nach mir!<br />

Gut. Ich stelle fest, dass der Wagen noch an der Stelle<br />

steht, an der ich soeben angehalten habe. Verstanden, die<br />

Sache ist das Anfahren. Allein die reißende Last hinter<br />

mir bei der Vorstellung, die Bremse auch nur ansatzweise<br />

zu lösen, verursacht noch einmal den Gedanken an<br />

das Delegieren dieses Jobs. Der Kameramann und der<br />

Fotograf toben bereits um das Fahrzeug herum, um<br />

alle Szenarien einzufangen. Also los. Das eingeschaltete<br />

Sperrdifferential sowie die Untersetzung ziehen den<br />

Wagen sauber und ohne Zicken die zweite Berghälfte<br />

hinauf. Die einbaute Kletterbremse verhindert das Zurückrollen<br />

des Fahrzeuges be<strong>im</strong> Lösen der Bremse für<br />

zwei Sekunden – exakt die benötigte Zeit zum Wechseln<br />

des Fußes von Brems- auf Gaspedal. Saubere Sache.<br />

Oben angekommen werde ich mutiger und spüre<br />

den Reiz, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Die gewonnene<br />

Sicherheit und das ausgeschüttete Adrenalin<br />

von eben erzeugen einen tollkühnen Gefühls<strong>im</strong>puls in<br />

mir, den ich sofort korrigieren möchte (bin schließlich<br />

erwachsen), als plötzlich das Walkie-Talkie krächzt:<br />

„Und jetzt nicht übermütig werden!“ Mein Instruktor<br />

steht unten am Fuß des Berges ca. 100 Meter Luftlinie<br />

von mir entfernt – hat er‘s gerochen? Diese Gefühlstelepathie<br />

macht mir zwar Angst, doch der Typ vom<br />

ADAC ist ein cooler Typ und erfahrener Fachmann.<br />

Kurz abgecheckt: Geschwindigkeit ist Weg durch Zeit. Im Fall einer Lawine mit dem<br />

Sprinter und mir <strong>im</strong> Zentrum müsste ich demnach zirka 10 Sekunden durchhalten –<br />

ist machbar<br />

Seine Offraod-Features muss der Allrad-Sprinter erst noch beweisen. Ich hingegen nur<br />

etwas Mut zum Geschehen<br />

57<br />

01/13


Also lasse ich mich von ihm leiten. Schlagartig verlässt<br />

mich nun das gerade erlangte Vertrauen, als er mich zum<br />

großen Berg dirigiert. Ein Blick auf die Fotografen sagt<br />

mir: Es muss wohl sein, sie sind die einzigen, die sich in<br />

meiner Nähe aufhalten. Alle anderen sind unten in ebener<br />

Umgebung. Ist auch besser, schließlich hat so ein bergab<br />

kullernder Sprinter sicher eine krasse Wirkung. Auf<br />

der Spitze des Berges steht ein Werbeturm, der in alle<br />

H<strong>im</strong>melsrichtungen verkündet: Hier ist der ADAC ganz<br />

oben. Diesen zu umfahren, erfordert das Vermögen, eine<br />

unsichtbare Fahrfläche <strong>im</strong>aginär zu ersetzen und sich dabei<br />

auf die bevorstehende Abfahrt von geschätzten 45° zu<br />

konzentrieren. Durch das geöffnete Fenster bitte ich die<br />

Fotomänner um vollsten Einsatz, falls was schief geht.<br />

Schließlich wollen wir spektakuläre Aufnahmen <strong>im</strong> Heft<br />

sehen. Wenn ihr wüsstet.<br />

45°??? Korrektur: Gefühlter Neigungswinkel<br />

90° - ich hänge in den Gurten<br />

Ich stehe vor dem Abhang, Länge zirka 100 Meter. Der<br />

Neigungswinkel bewirkt, dass selbst aus der Perspektive<br />

vom höchsten Punkt der Frontscheibe keine Fahrbahn<br />

zu sehen ist. Vor mir ist nur noch Luft, hinter mir vier<br />

Tonnen Beton. Gefühlter Neigungswinkel nun also<br />

60°. Mit etwas Adrenalin geht’s los. Abfahrt. Und da ist<br />

wieder dieses Gefühl der vier Tonnen Betonplatten, die<br />

mich nun von hinten bedrohen. Zwei Möglichkeiten<br />

drängen sich mir in den Kopf: Entweder kippt die Pritsche<br />

samt Betonplatten über mich und ich befinde mich<br />

inmitten einer Blechlawine, oder die Beladung schiebt<br />

sich einfach an mir vorbei und zieht mich zum Fuße<br />

des Berges. Nichts dergleichen. Ich halte den Wagen<br />

in der Spur und bremse ihn auf die kleinste mögliche<br />

Geschwindigkeit. Dies ist nicht ganz einfach, da sich<br />

der Wagen nunmehr in voller Schräglage gefühlter 90°<br />

befindet und ich <strong>im</strong> wahrsten Sinne des Wortes in den<br />

Gurten hänge. Sitzen ist aufgrund der enormen Abschüssigkeit<br />

nicht mehr möglich.<br />

Mit vier Tonnen <strong>im</strong> Rücken am Abgrund –<br />

mein Gehirn sagt deutlich NEIN<br />

Mein Körper will ganz klar nach unten. Plötzlich wieder<br />

<strong>im</strong> Krächzton aus dem Walkie-Talkie: „Und nun<br />

bitte die Bremse lösen!“ „Bist du bescheuert?!“ bricht es<br />

laut aus mir heraus. Gerade habe ich den bedrohlichen<br />

Beton hinter mir gezähmt - und jetzt nicht bremsen?<br />

Andererseits: Er ist der Instruktor. Also los. Bremse<br />

los. Das ist etwa so, als ob man auf eine Wand zufährt<br />

und gezwungen wird, Gas zu geben. Wer schon einmal<br />

<strong>im</strong> Renntaxi gefahren ist, weiß, wovon ich rede. Selbst<br />

be<strong>im</strong> erzwungenen Willen, dem Instruktor zu folgen,<br />

spüre ich nun eine sehr deutliche Absage von meinem<br />

Gehirn. Vor mir der Abgrund, hinter mir vier Tonnen<br />

Beton – da sagt die Vernunft: „Nein!“.<br />

Aber Männer hören ja gern mal weg, wenn das Gehirn<br />

was sagt. Ich nehme die Herausforderung an und löse<br />

die Bremse. Unglaublich. Die eingeschaltete Untersetzung<br />

lässt den Wagen samt Last sanft und souverän<br />

die Schlucht hinabgleiten, ohne auch nur den Ansatz<br />

eines Ausbrechens zu zeigen. Das ist spektakulär.<br />

01/13<br />

58


Und es macht Spaß. Die eingebaute Technik erzeugt<br />

plötzlich und mit unvermittelter Stabilität ein scheinbar<br />

unkaputtbares Vertrauen in mir. Das freigesetzte Endorphin<br />

drängt mich mit mächtigem Schub dazu, die Offroadpassage<br />

noch einmal zu durchfahren – nur für die<br />

Fotografen, versteht sich.<br />

Nach sechs Stunden haben wir Gewissheit<br />

Mit den soeben erfahrenen Eigenschaften kann der<br />

Oberaigner-Sprinter ohne Weiteres in der Liga der<br />

Un<strong>im</strong>ogs mitspielen – und das mit dem Bedienkomfort<br />

eines Pkw und mit vielschichtigen Anwendungsmöglichkeiten<br />

durch alle bekannten Aufbauvarianten wie Pritsche,<br />

Kühlkoffer oder Wohnmobilmodule, die durchgehend<br />

kompatibel sind.<br />

Während sich in den folgenden Disziplinen <strong>im</strong> Wasserbecken,<br />

bei Treppenauffahrten und <strong>im</strong> engen Waldgebiet<br />

<strong>im</strong>mer wieder die österreichische Allradtechnik als<br />

Fels in der schwierigsten Manövrier-Brandung erweist,<br />

ist nach einer rund sechsstündigen Testfahrt eines klar:<br />

Mit einem derart technisierten Fahrzeug ist wohl keine<br />

Anforderung <strong>im</strong> Gelände unüberwindbar. Konzipiert für<br />

Einsätze der Feuerwehr, Polizei, Rettungseinsätze, in<br />

der Energieversorgung, be<strong>im</strong> Technischen Hilfswerk, <strong>im</strong><br />

Baugewerbe, in der Forstwirtschaft, <strong>im</strong> Katastrophenschutz<br />

oder als Wohn- und Expeditionsmobil besteht die<br />

besondere Herausforderung darin, die hervorragende<br />

Technik des umgebauten Sternchens punktgenau einzusetzen<br />

und zu beherrschen. In diesem Sinne danke an<br />

Gernot Rothenberg vom ADAC Testgelände Lüneburg<br />

und grüße alle Fahrradpostboten – mit freundlicher<br />

Empfehlung für einen guten Job <strong>im</strong> GalaB au. Fotos: DAZ<br />

Unmittelbar vor der ersten Abfahrt am großen<br />

Berg spricht meine Halsschlagader deutlich aus,<br />

was ihr mein Gefühl aufgegeben hat: Jetzt wird’s<br />

spannend. Anspannend<br />

59<br />

01/13


men at work<br />

Robust<br />

und präzise<br />

Flex Elektrowerkzeuge stellt neue Laser und Zubehör vor<br />

01/13<br />

360° Linienlaser ALC 1-360<br />

Der ALC 1-360 hat eine horizontale Laserlinie – kein störendes<br />

Pulsieren wie bei Rotationslasern. Er ist mit einer starken<br />

Laserdiode ausgestattet und die speziell entspiegelten Gläser<br />

sorgen zusätzlich für saubere und präzise Laserlinien. Die<br />

Kombination aus hochwertigem Gehäuse und einer perfekt gelagerten<br />

Lasereinheit macht den ALC 1-360 zum robusten Laser<br />

für den täglichen Baustelleneinsatz.<br />

Die kompakte Bauform ermöglicht einen sehr geringen Deckenabstand,<br />

ideal für abgehängte Deckenkonstruktionen. Für<br />

die Verwendung von Stativen hat der ALC 1-360 ein ¼“-Anschlussgewinde.<br />

Bei Stativen mit 5/8“-Geräteanschluss wird<br />

ein Adapter benötigt (als Zubehör erhältlich). Der ALC 1-360<br />

wird mit einem Wand- und Deckenhalter <strong>im</strong> stabilen Transportkoffer<br />

ausgeliefert. Preis: ca. 495,- Euro zzgl. MwSt.<br />

Kreuzlinien-Laser ALC 2/1<br />

Der vielseitig einsetzbare ALC 2/1 kann 180° horizontal und<br />

vertikal ausleuchten. Die Laserlinien sind einzeln schaltbar, die<br />

Selbstnivellierung ist abschaltbar. Damit ist auch eine Laserkreuz-Projektion<br />

möglich. Der ALC 2/1 ist ebenfalls extrem<br />

robust und damit ideal für den täglichen Baustelleneinsatz geeignet.<br />

Für den Einsatz mit Stativ ist der ALC 2/1 mit einem<br />

1/4“-Gewinde ausgerüstet. Im Lieferumfang ist ein magnetischer<br />

90°-Wandhalter aus Aluminium mit 1/4“ Geräteanschluss<br />

und eine praktische Gürteltasche enthalten. Preis:<br />

ca. 330,- Euro zzgl. MwSt.<br />

Der in beide Laser eingebaute Pendelkompensator macht ein<br />

umständliches Vor- und Feinjustieren unnötig. Um alle Funktionen<br />

anzuwählen, benötigt man nur eine Taste (+ Pulstaste).<br />

60<br />

Bedienfehler werden damit ausgeschlossen. Durch die Puls-<br />

Funktion kann mit dem Empfänger LR 1 die Reichweite verdoppelt<br />

werden.<br />

Bodenleger-Laser ALC 2-F<br />

Der ALC 2-F ist durch sein extrem robustes Aluminium-Gehäuse<br />

gut gerüstet für jede Baustelle. Die vier Laserlinien <strong>im</strong><br />

90°-Winkel ermöglichen das exakte Ausrichten <strong>im</strong> Raum. Das<br />

vorgelagerte Fadenkreuz erleichtert das Anlegen und Ausrichten<br />

des Lasers. Die Ein-Tasten Bedienung ermöglicht eine einfache<br />

Handhabung. Die Dreipunktauflage (20 mm hoch) mit<br />

Stahlkugelfüßen sorgt für einen sicheren Stand und verringert<br />

die Verschmutzung – auch <strong>im</strong> Mörtelbett. Der ALC 2-F ist mit<br />

15 mm hohen 90°-Anschlagwinkeln zum direkten Anlegen z.B.<br />

an Bodenfliesen ausgestattet. Er wird <strong>im</strong> stabilen Transportkoffer<br />

ausgeliefert. Preis: ca. 245,- Euro zzgl. MwSt.<br />

Laserempfänger LR 1<br />

Der LR 1 verfügt über eine Versatzkerbe zur einfachen Übertragung<br />

von Referenzmarkierungen. Die Bodengleich-Markierung<br />

ist ausgerichtet auf die Laser-On-Grade-Ablesung und<br />

die vertikale Markierungskerbe. Für eine fehlerlose Markierung<br />

ist die Kennzeichnung nahe an der Fotozelle gelegen. Zur<br />

Auswahl der Empfängergenauigkeit ist der LR 1 mit einem<br />

Genauigkeitsschalter sowie mit drei Signaltönen (abschaltbar)<br />

ausgestattet: schnelles Signal = Empfänger zu niedrig, durchgehendes<br />

Signal = Bodengleich (On-Grade), langsames Signal<br />

= Empfänger zu hoch. Auf der Vorder- und Rückseite des Gerätes<br />

befindet sich eine gut lesbare LCD-Anzeige. Sie zeigt die<br />

Empfängerposition und die Einstellungen des Empfängers an.<br />

Der LR 1 wird mit einem Empfängerhalter ausgeliefert.<br />

www.flex-tools.com


MESSTECHNIK<br />

NEUE<br />

Softwareversion<br />

Seit mehr als einem Jahr definiert<br />

der Leica 3D Disto<br />

den Markt für Baumesstechnik<br />

neu. Er vereint erstmalig<br />

Lasermessung, Projektion,<br />

Nivellierung, Fotodokumentation<br />

und Scans in einem<br />

Gerät und bietet damit einen<br />

unübertroffenen Nutzwert.<br />

Mit der neuen Software der<br />

Version 2.0 kommen weitere<br />

hinzu: CAD-Werkzeuge,<br />

Flächenscan und einiges<br />

mehr.<br />

Δ<br />

www.leica-geosystems.de<br />

Messen<br />

per Knopfdruck<br />

Der Laserentfernungsmesser<br />

GLM 50 Professional<br />

von Bosch misst per<br />

Knopfdruck Distanzen bis<br />

50 Meter mit einer typischen<br />

Genauigkeit von<br />

±1,5 Mill<strong>im</strong>eter. Darüber<br />

hinaus berechnet das<br />

Gerät zuverlässig Flächen<br />

und Rauminhalte. Der<br />

GLM 50 Professional ist<br />

114 x 53 x 31 mm klein,<br />

wiegt 140 g und lässt<br />

sich selbst in Jackenoder<br />

Hosentaschen zur<br />

Baustelle mitnehmen.<br />

Preis: ca. 129,- Euro<br />

zzgl. MwSt. Δ<br />

NEUE<br />

DIMENSIONEN<br />

Entwickelt für Anwendungen <strong>im</strong><br />

Bereich Topographie und Tagebau<br />

Wo Messdaten weiträumiger Gebiete<br />

erfasst werden sollen, erbringt der<br />

neue kompakte, hochauflösende und<br />

schnelle terrestrische 3D Laserscanner<br />

Riegl VZ-6000 eine extrem große<br />

Reichweite von mehr als 6.000 m. Als<br />

Laser-Klasse-3B-Pendant zum Riegl<br />

VZ-4000 eignet er sich aufgrund der<br />

eingesetzten Laserwellenlänge besonders<br />

für Messungen auf Eis und Schnee<br />

und damit für Gletschervermessung<br />

und Monitoring-Aufgaben <strong>im</strong> alpinen<br />

Gelände. Auch <strong>im</strong> Tagebau kann der<br />

Scanner opt<strong>im</strong>al eingesetzt werden. Δ<br />

Rotationslaser mit grünem Laserstrahl<br />

Für Handwerker <strong>im</strong> Trocken- oder Innenausbau bietet<br />

eine grüne Laserlinie eine vielfach bessere Sichtbarkeit<br />

als die herkömmliche rote Laserlinie. HEDÜ bietet mit<br />

dem R2 einen hochwertigen Rotationslaser mit grüner<br />

Laserlinie und üppiger Ausstattung an. Als Vollautomat für<br />

horizontale und vertikale Nivellierarbeiten bietet der HEDÜ<br />

R2 zusätzlich einen manuellen Neigungsmodus in der<br />

X- und Y-Achse, einen leistungsfähigen Laser-Empfänger<br />

für 500 m Arbeitsbereich, einen Lotpunkt nach oben und<br />

unten etc. Geliefert wird der HEDÜ R2 mit Akku, Ladegerät,<br />

Fernbedienung, Laser-Empfänger und Kalibrierschein. Δ<br />

61<br />

01/13


Autor: Peter Leuten<br />

01/13<br />

62


Aufräumen<br />

nach Sandy<br />

Mit voller Härte traf Orkan Sandy Ende Oktober die Weltstadt New York. Der<br />

schickte, bevor er sich selbst austobte, die Urgewalten des Ozeans als Vorhut<br />

vor sich her, bis ihm am Ende über den Dächern von New York die Luft<br />

ausging. Vorher verwüstete er Vororte, demolierte den Kran an der Baustelle<br />

des höchsten Wohngebäudes der Stadt und legte das öffentliche Leben lahm<br />

Der One57-Tower vor und nach Sandy. Zwischen den Aufnahmen<br />

liegt nicht einmal eine Stunde. Eine gewaltige Windböe reichte, um den<br />

Gittermast-Ausleger des schweren Pinnacle-Krans anzuheben und hinten<br />

über kippen zu lassen. Um jegliche Gefährdung auszuschließen sperrte die<br />

New Yorker Polizei den Bereich weiträumig ab, was zwischen der 5th und<br />

8th Avenue zum Verkehrskollaps führte. Der gemeine Katastrophen-Tourist<br />

war folglich mit Kamera bewaffnet zu Fuß unterwegs<br />

63<br />

01/13


Kein Strom – kein Internet. Am<br />

Dienstag nach dem Sturm drängen<br />

sich Geschäftsleute und Journalisten<br />

aller Herren Länder vor den Türen der<br />

geschlossenen Starbucks-Filialen. In den<br />

Stadtteilen ohne Strom die einzige Verbindung<br />

nach „Außen“<br />

Der Freedom-Tower, das neue World Trade Center,<br />

ist längst schon wieder hell erleuchtet, doch<br />

viele andere Gebäude auf der Südspitze Manhattans<br />

sind nach wie vor ohne Strom oder müssen<br />

sich mit einer Notstromversorgung begnügen.<br />

Noch am Mittwochabend herrscht in den<br />

Straßenschluchten gespenstische Schwärze<br />

01/13<br />

64


W<br />

er Ende Oktober in New York von<br />

Orkan Sandy überrascht wurde,<br />

dem bot sich, wo auch <strong>im</strong>mer gestrandet,<br />

zumindest die seltene Gelegenheit<br />

einer recht beklemmenden<br />

Erfahrung: Eine pulsierende Weltmetropole,<br />

die für einige Tage in tiefer Agonie versinkt.<br />

Am späten Montagabend, Sandy geht, nachdem sie New<br />

York gerade hinter sich gelassen hat, allmählich die Puste<br />

aus, stehen ein gutes Dutzend U-Bahn-Stationen und Straßentunnel<br />

unter dem East River und dem Hudson unter<br />

Wasser, der wie ein Hochsicherheits-Trakt geschützte Vorplatz<br />

vor dem Uno-Gebäude sieht aus, als wäre eine Bombe<br />

dort eingeschlagen, am Rohbau des zweithöchsten Gebäudes<br />

der Stadt wiegt sich der Ausleger eines havarierten Baukrans<br />

in dreihundert Metern Höhe bedrohlich über der 57th<br />

Street. Südlich der 38th Street herrscht Ausnahmezustand.<br />

Gespenstig schwarz zeichnen sich die Riesen der Südspitze<br />

Manhattans, unter ihnen der <strong>im</strong> Bau befindliche Freedom<br />

Tower, vor dem erleuchteten Nachth<strong>im</strong>mel über der Metropole<br />

ab: Kein Strom! Wenige Minuten zuvor gab es in<br />

Brooklyn ein gewaltiges Feuerwerk. Das von Sandy in die<br />

Bucht gedrückte Seewasser hat ein Kraftwerk erreicht und<br />

dort einen kapitalen Kurzschluss verursacht. Nach einer<br />

Kette von Explosionen gehen an der Südspitze Manhattans<br />

die Lichter aus. Die Menschen sind auf der Insel nahezu gefangen.<br />

Nur noch über die nördlich gelegenen Brücken, die<br />

George Washington Bridge und die Williamsburg Bridge,<br />

kommt man nach New Jersey oder nach Queens.<br />

Doch hier sind die Menschen noch viel Schl<strong>im</strong>mer dran. In<br />

New Jersey bricht ein Deich – <strong>im</strong>merhin: hier gibt es einen!<br />

– in Queens stehen etliche Straßenzüge unter Wasser. Kurzschlüsse<br />

und eine Feuerwalze, die, so ironisch das klingt,<br />

vom Wasser ausgelöst, über mehrere Blocks hinweg fegt,<br />

sind die Konsequenz. Diese Folge unserer Reihe Die härtesten<br />

Jobs ist dem gebeutelten New York gewidmet, dass, wir<br />

haben es längst in den Nachrichten gehört, kurz nach Sandy<br />

von einer weiteren He<strong>im</strong>suchung getroffen wurde: einem<br />

Was hier zu sehen sein<br />

sollte ist eben nicht zu<br />

sehen: Ohne Strom funktioniert<br />

keine Ampel,<br />

keine Beleuchtung ist<br />

zu sehen, die meisten Geschäfte<br />

haben geschlossen.<br />

Die Stadt ist wie gelähmt<br />

Rastlos in der Stadt unterwegs. Die Jungs von<br />

ConEdison haben in diesen Tagen einen der<br />

härtesten Jobs überhaupt. Über zwei Millionen New Yorker<br />

sind nach Sandy zum Teil tagelang ohne Strom<br />

65<br />

01/13


Nicht wirklich zu beneiden<br />

sind in den letzten Oktobertagen<br />

die Taxifahrer.<br />

Seit Sonntagabend fährt<br />

weder Bus noch Subway; nur<br />

dank ihrer gelben Flotte bleiben<br />

die New Yorker mobil<br />

Leer gefegte Straßen: Am Montagnachmittag, kurz<br />

bevor das Zentrum des Orkans die Innenstadt<br />

erreicht, sind die meisten Straßen ausgestorben<br />

Die Eingänge von Grand Central sind zwar erleuchtet,<br />

doch der Eindruck trügt. Bei näherem Hinsehen<br />

offenbart sich am Montagmorgen, dass hier in den<br />

nächsten Tagen kein einziger Zug losfahren wird<br />

01/13<br />

66


Blizzard, der klirrende Kälte und den ersten Schnee des<br />

kommenden Winters brachte.<br />

Doch zurück zum 30. Oktober. Am Morgen nach Sandy,<br />

mangels Fortbewegungsmöglichkeiten beschränkt auf Manhattan,<br />

bin ich für eine erste Bestandsaufnahme auf den<br />

Straßen New Yorks zu Fuß unterwegs. Am Morgen nach der<br />

Orkan-Nacht bietet sich ein Bild, dass eine ganze Reihe härtester<br />

Jobs erahnen lässt. Wie etwa will man den havarierten<br />

Kran des One57-Tower je wieder herunter bekommen. Wie<br />

ich später den Nachrichten auf NY1 den Worten von Bürgermeister<br />

Bloomberg entnehme, soll am gleichen Gebäude<br />

ein zweiter Kran aufgebaut werden, mit dessen Hilfe dann<br />

der gefährlich wie ein Damoklesschwert über der 57th Street<br />

schwebende Ausleger abgebaut werden soll. Bis dahin bleibt<br />

nichts anderes, als die Konstruktion notdürftig zu sichern.<br />

Am Abend zuvor hatte man auf NY1 noch Kranspezialisten<br />

Tom Barth vor laufender Kamera nach Möglichkeiten befragt,<br />

was man aktuell tun könne, um die von dem Kran ausgehende<br />

Gefahr einzudämmen. „Würden Sie da während<br />

des Orkans mit in dieser Höhe unvorstellbaren Windgeschwindigkeiten<br />

auf eine offensichtlich schwer beschädigte<br />

Konstruktion hinaufklettern?“ hatte er die Journalistin gefragt.<br />

Doch schon auf dem Weg dorthin bin ich mit dem Chaos<br />

konfrontiert: Abgebrochene Äste und entwurzelte Bäume,<br />

umgestürzte Baustellenabsperrungen, Stahlträger, die sich<br />

von Behelfsdächern gelöst und durch Autoscheiben gebohrt<br />

haben, völlig lädierte Bushaltestellen. Und schon sind die<br />

ersten New Yorker mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Hausbesitzer<br />

sind, mit Besen oder Wasserschlauch bewaffnet, dabei,<br />

Blattwerk und Schutt von den Gehwegen zu entfernen,<br />

anderenorts hilft schweres Gerät, Barrieren für den Verkehr<br />

zu beseitigen.<br />

Die Stadtverwaltung hat die Bürger aufgefordert, nicht das<br />

eigene Auto zu benutzen, um die Straßen für die Rettungskräfte<br />

frei zu halten. Im Minutentakt jagen auch jetzt noch<br />

Krankenwagen und Feuerwehren durch die Straßen. Während<br />

einige Straßen gespenstig leer sind, droht anderen der<br />

Verkehrskollaps: Am Columbus Circle an der Südspitze des<br />

Central Parks geht nichts mehr. Eine gelbe Blechlawine<br />

scheint zum Stillstand gekommen zu sein. Die Subways fahren<br />

seit Sonntag Abend 19.00 Uhr Ortszeit nicht mehr, die<br />

Busse seit 21.00 Uhr und der havarierte Kran ließ die New<br />

Yorker Polizei gleich mehrere Blocks komplett für den Verkehr<br />

sperren. Chaos!<br />

Größere Strecken zurückzulegen, gar von Manhattan herunter<br />

zu kommen, ist am Morgen nach Sandy nur per Taxi<br />

möglich. Es sind ihre Tage: Viele der Taxifahrer sind seit<br />

mehr als 24 Stunden auf den Beinen. Trotz allem gut gelaunt<br />

und überaus freundlich machen sie einen wahren Knochenjob.<br />

Fahrten werden nur noch nach Festpreis übernommen<br />

– niemand weiß, wann er das Ziel des Fahrgasts erreicht.<br />

Und was noch viel schl<strong>im</strong>mer ist: Wann und wie er zurückkommt.<br />

Denn die Polizei ist angewiesen, auf den befahrbaren<br />

Einfallsschneisen jedes Fahrzeug mit weniger als drei<br />

Insassen abzuweisen.<br />

In der Nähe von Grand Central, New Yorks berühmten<br />

Hauptbahnhof, steht mit laufenden Motoren vor einem Hotel<br />

eine Kolonne von Krankenwagen. Ein Blick in ihre Gesichter<br />

verrät, wie lange die Leute am Steuer schon keinen<br />

Schlaf mehr hatten. Was denn los sei, will ich wissen. Der<br />

Beifahrer des ersten Wagens deutet in die Höhe: an der<br />

Brandmauer des Nachbargebäudes hat sich ein riesiges<br />

Stück einer Aluminium-Verkleidung gelöst. Sie stehen hier<br />

67<br />

01/13


01/13<br />

68<br />

Die Aluminium-Verkleidung eines Gebäudes droht<br />

herunter zu kommen. Teile davon haben bereits die<br />

Kl<strong>im</strong>a-Anlage des Nachbargebäudes demoliert.<br />

Käme das Teil <strong>im</strong> ganzen herunter, bestünde akute<br />

Gefahr für die Gäste eines angrenzenden Hotels<br />

für den Fall, das da etwas schl<strong>im</strong>meres passiert, denn <strong>im</strong><br />

Notfall müssten Verletzte hier vor Ort versorgt werden.<br />

Zum nächsten Krankenhaus könnte es Stunden brauchen;<br />

vor allem, wenn man selbst für relativ harmlose Verletzungen<br />

dorthin führe.<br />

Nicht auszumachen letztlich die Herkules-Aufgabe, die<br />

Subway wieder fit zu bekommen. Im Fernsehen machen Bilder<br />

die Runde, auf denen die Bahnsteige einer Hafenmole<br />

gleichen. Dort, wo vor Tagen noch einen halben Meter tiefer<br />

das Gleisbett zu sehen war, schwappt jetzt das Seewasser.<br />

Nun offenbart sich, warum der Subway-Betrieb schon so<br />

früh eingestellt wurde: Hier hätte es sonst Reihenweise<br />

Kurzschlüsse gegeben.<br />

Trotzdem bleibt für die Leute des örtlichen Stromversorgers<br />

ConEdison genug zu tun. Praktisch an jeder zweiten<br />

Straßenecke parken ihre Service-Fahrzeuge. In ihren Gesichtern<br />

ist die für die New Yorker so typische relaxte Coolness<br />

gewichen. Sie sehen buchstäblich gehetzt aus. Am<br />

Abend treffe ich <strong>im</strong> Irish Pub an der 40th Street, Ecke Amsterdam-Avenue<br />

Paula S<strong>im</strong>mons. Sie lebt in einem der<br />

Wohnblocks auf der anderen Seite der Straße. „Ich wollte<br />

mal wieder was warmes in den Magen bekommen,“ sagt sie,<br />

„seit Montagabend gibt‘s weder Licht noch warmes Wasser.<br />

Und die Heizung geht natürlich auch nicht, aber das ist<br />

<strong>im</strong> Moment ja noch nicht so schl<strong>im</strong>m.“ Frustriert? „Nee,<br />

kein bisschen! Morgen geht‘s wieder zur Arbeit. Da soll es<br />

morgen wieder Strom geben und dann kann ich endlich wieder<br />

mein Handy aufladen.“<br />

Auf dem Rückweg treffe ich nur eine Straße weiter unter<br />

einer Baustellenabdeckung zwei New Yorker, die die Baustellenbeleuchtung<br />

angezapft haben, um genau dieses Problem<br />

zu lösen: Handy aufladen.<br />

Ach ja, und auf den letzten Metern wird mir bewusst, was<br />

mir schon den ganzen Abend über hätte auffallen müssen:<br />

Praktisch alle Gehwege, die ich benutze, sind vom Unrat<br />

befreit! Und eine städtische Kehrmaschine habe ich den<br />

ganzen Tag über nicht gesehen. Ich schwöre!


Montagmorgen um 9.00 Uhr<br />

Ortszeit am Hudson. Die sturmgepeitschte<br />

Wasseroberfl äche<br />

hat fast die Uferpromenade<br />

erreicht. Das Büro des Bootsanliegers<br />

steht schon knöcheltief<br />

unter Wasser<br />

Vorsorge auf Amerikanisch: Verbarrikadierte Schaufenster<br />

sollen hier nicht etwa drohende Plünderungen verhindern,<br />

sondern vielmehr die Scheiben vor der Wucht hereinbrechender<br />

Wassermassen schützen.<br />

Der „Naked Cowboy“, eine New Yorker Institution,<br />

lässt sich von Sandy nicht bange machen. Am<br />

Montagvormittag gegen 11.00 Uhr Ortszeit treibt<br />

er seine gewohnten Scherze mit den Touristen.<br />

Die Schw<strong>im</strong>mweste ist mehr Spaß denn Ernst;<br />

<strong>im</strong>merhin wärmt sie auch ein wenig<br />

Fotos: Peter Leuten, wikipedia<br />

69<br />

01/13


men at work<br />

Die neue Handschuh-Serie<br />

ActivArmr® Multipurpose<br />

von Ansell wurde speziell<br />

auf die Einsatzbereiche und<br />

Schutzanforderungen in der<br />

Bauindustrie zugeschnitten.<br />

Die Mehrzweckhandschuhe<br />

bieten dem Träger trotz ihrer<br />

robusten Konstruktion<br />

eine hohe Fingerbeweglichkeit.<br />

Die in drei Ausführungen<br />

erhältlichen Handschuhe<br />

sind für einen verstärkten<br />

Nass- und Trockengriff mit<br />

einer Innenhandbeschichtung<br />

aus Nitrilschaum versehen.<br />

Jeder Handschuh wird mit<br />

dem besten Trägermaterial<br />

seiner jeweiligen Klasse (Nylon,<br />

Kevlar, Intercept) und<br />

patentierten<br />

KRAFTVOLL<br />

Verstärkungselementen<br />

in den Belastungsbereichen<br />

hergestellt.<br />

ZUPACKEN<br />

01/13<br />

70


WORKWEAR<br />

Die Handschuhe ActivArmr®<br />

Light Duty eignen sich ideal<br />

für leichtere Aufgaben wie<br />

Wartungs-, Isolierungs- und<br />

Spachtelarbeiten. Kunden,<br />

die diese neue Handschuh-<br />

Serie getestet haben, äußerten<br />

sich positiv über deren<br />

Tragekomfort und Passform<br />

sowie Tastsensibilität, Fingerbeweglichkeit<br />

und Griffsicherheit.<br />

Die Handschuhe ActivArmr®<br />

Medium Duty bieten einen<br />

erhöhten Schutz durch die<br />

integrierte DuPont Kevlar-<br />

Faser. Weitere Merkmale sind<br />

eine verstellbare Manschette<br />

mit Klettverschluss, ein Namensschild,<br />

eine patentierte<br />

Rippenstruktur der Innenhand<br />

und des Handrückens<br />

sowie eine hohe Robustheit in<br />

den Belastungsbereichen des<br />

Handschuhs. Die Ausführung<br />

Medium Duty eignet sich perfekt<br />

für mittelschwere Aufgaben<br />

beispielsweise <strong>im</strong> Landschafts-<br />

und Gartenbau, bei<br />

der Bodenverlegung oder bei<br />

Dach-, Feinschliff- und allgemeinen<br />

Wartungsarbeiten.<br />

Positiv aufgefallen ist neben<br />

dem erhöhten Schutz durch<br />

die Rippenstruktur auch das<br />

komfortable Tragegefühl.<br />

Abriss-, Holz/Schreiner-, Zuschnitt-<br />

und Ausschachtungsarbeiten<br />

sowie die Handhabung<br />

von Metallblechen<br />

erfordern Schutzhandschuhe,<br />

die sich durch eine hohe<br />

Schutzleistung und Robustheit<br />

auszeichnen. Die Handschuhe<br />

ActivArmr® Heavy<br />

Duty bieten durch die integrierte<br />

patentierte Intercept<br />

Technology mit Edelstahlund<br />

DuPont Kevlar-Faser<br />

einen max<strong>im</strong>alen Schutz.<br />

Auch bei dieser Ausführung<br />

gewährleistet eine Rippenstruktur<br />

einen erhöhten Innenhand-<br />

und Handknöchelschutz.<br />

www.ansell.eu<br />

Wohltuende Wärme<br />

Für Wohlbefinden auch in der<br />

kalten Jahreszeit sorgt die<br />

beheizte Unterhose von Alpenheat.<br />

Die Fire-Pantliner bietet<br />

fünf Heizstufen mit einem<br />

speziellen Heizzellen-System<br />

aus Bio-Thermal-Fasern,<br />

die <strong>im</strong> Oberschenkelbereich<br />

eingearbeitet sind. Ein Knopfdruck<br />

am Heizstufenregler<br />

steuert die Wärmeabgabe und<br />

wärmt je nach Stufe zwei bis<br />

acht Stunden.<br />

Preis: ca. 150,- Euro.<br />

www.alpenheat.at<br />

Familien-Look<br />

für Nachwuchs-Worker<br />

Die neue Bekleidungslinie e.s.vision<br />

von engelbert strauss ist mit<br />

verschiedenen Modellen bereits<br />

ab Größe 86 lieferbar. Die Kinder-<br />

Jacken und -Westen sind extrem<br />

leicht und weich, dabei dennoch<br />

sehr robust durch Softshell- und<br />

Nylon-Einsätze. Abriebstarke Partien<br />

wechseln mit Bequem-Zonen, was<br />

die Kollektion laut engelbert strauss<br />

absolut „Spielplatz-tauglich“ macht.<br />

www.engelbert-strauss.de<br />

Spikes für die Schuhe<br />

Kein Ausrutschen mehr bei Eis und<br />

Schnee! Zehn rostfreie Stahlstifte unter<br />

dem Fußballen und der Ferse geben<br />

Halt auf vereisten und schneeglatten<br />

Flächen. Durch das flexible und stabile<br />

Elastomere-Material sind die dehnbaren<br />

Grips schnell anzulegen und passen auf<br />

alle Arten von Schuhen und Stiefeln.<br />

Preis: ca. 18,- Euro.<br />

www.alpenheat.at<br />

71<br />

01/13


Autor: Andreas Aepler<br />

01/13<br />

72


amit der Verkehr ungehindert<br />

fließen kann, müssen<br />

Böschungen und Bäume an<br />

Land- und Kreisstraßen oft zurückgeschnitten<br />

werden. Eine sehr arbeitsintensive<br />

Tätigkeit, bei der hohe<br />

Lohn- und Maschinenkosten anfallen.<br />

Für diese Arbeiten können sehr gut<br />

Hacker-Kombinationen eingesetzt<br />

werden, die zu einer Reduzierung der<br />

Lohnkosten beitragen und die schnelle<br />

Weiterverarbeitung zu Qualitätshackschnitzeln<br />

ermöglichen.<br />

D<br />

Einmannbedienung<br />

Ufkes aus Holland stellt eine Hacker-<br />

Kombination VC 952/20 her, die in<br />

Deutschland von MVD-Zerkleinerungstechnik<br />

als General<strong>im</strong>porteur<br />

vertrieben wird.<br />

Die Maschinenkombination von Kran,<br />

Hacker und Hochkippbunker auf einem<br />

kompaktem Chassis kann zusätzlich<br />

Lohnkosten einsparen. Die MVD<br />

Hacker-Kombination ist so ausgelegt,<br />

dass ein Mann die komplette Bedienung<br />

ausführen kann. Die Firma Harry<br />

Karberg, ansässig in Lübeck, setzt die<br />

Hacker-Kombination VC 952/20 zur<br />

Knickpflege ein. Wir hatten die Möglichkeit,<br />

die Hacker-Kombination <strong>im</strong><br />

Arbeitseinsatz zu beobachten und auszuprobieren.<br />

Mit der Fernsteuerung kann der Bediener<br />

die Stützen ausfahren, den Palfinger-Kran<br />

mit Greifer zum Aufnehmen<br />

der Sträucher und Holzstämme<br />

steuern und das Holz dem Häcksler<br />

zuführen. Die mobile Fernsteuerung<br />

erlaubt es dem Bediener, alle Tätigkeiten<br />

vom Fahrersitz des Treckers<br />

aus zu steuern, er muss seinen Platz<br />

dafür nicht verlassen, was zu sehr kurzen<br />

Rüstzeiten führt. Eine zusätzlich<br />

KURZ UND<br />

LEIN<br />

73<br />

01/13


01/13<br />

hinten angebrachte Verkehrsleittafel<br />

und die Rückfahrkamera garantieren<br />

die Sicherheit bei Verfahrbewegungen<br />

dieser kompakten Einheit.<br />

Die Holzhackschnitzel aus dem Hacker<br />

werden per Gebläse und starkem<br />

Luftstrom automatisch in den Schnitzelbunker<br />

transportiert. Dieser ist fast<br />

geschlossen ausgeführt, so dass keine<br />

Späne in die Umwelt beziehungsweise<br />

in den sensiblen vorbeifahrenden<br />

Verkehr geraten können. Auch der<br />

Bereich unterhalb des Hackaggregats<br />

bleibt sauber!<br />

Ist der <strong>im</strong>merhin 20 Kubikmeter große<br />

Schnitzelbunker gefüllt, kann der<br />

Inhalt mittels des Hochkippers in<br />

einen normalen Container oder Anhänger<br />

(Überladehöhe 3,30 m) umgefüllt<br />

werden. Es passen circa zwei<br />

Füllungen des Schnitzelbunkers in einen<br />

Standard-Abrollcontainer. Dieser<br />

kann in der Nähe, wo er den Straßenverkehr<br />

nicht stört, platziert werden<br />

und für kurze Fahrwege der Hacker-<br />

Kombination sorgen. Den Abtransport<br />

des Sammelcontainers übern<strong>im</strong>mt<br />

zu einem anderen Zeitpunkt<br />

beispielsweise ein Containerdienst.<br />

Die Hacker-Kombination arbeitet<br />

währenddessen schon weiter.<br />

Besonderheiten<br />

der Kombination<br />

Der Hänger wird unterhalb der Zapfwelle,<br />

also tief am Trecker befestigt.<br />

Durch diesen tiefen Schwerpunkt leitet<br />

der Hänger circa vier Tonnen auf<br />

die Hinterachse, hebt den Trecker<br />

aber vorn nicht an, so dass dieser mit<br />

wenig Kontergewicht auskommt. Bei<br />

der Arbeit am Straßenrand kommt<br />

dieser Aspekt nicht so zum Tragen. Bei<br />

Einsätzen <strong>im</strong> Wald auf unbefestigten<br />

Untergründen kann die Anlenkung<br />

über Festfahren oder Durchkommen<br />

entscheiden.<br />

Der Aufbau der Hacker-Kombination<br />

ist schnell erklärt: Direkt auf der Zugdeichsel<br />

ist der Kran montiert, danach<br />

folgt der kraftvolle Häcksler mit<br />

großer Einzugsbreite (900 x 550) und<br />

Auswurfschacht zum Container. Der<br />

Hackschnitzel-Bunker ist mit kräftiger<br />

Hubhydraulik ausgestattet, die es ermöglicht,<br />

den Container in einer Höhe<br />

von über drei Metern zu entleeren.<br />

Die komplette Hacker-Kombination<br />

ist aus sehr stabilem ST 52.3 Stahl gefertigt<br />

und zum Schutz vor Rost komplett<br />

gestrahlt und pulverbeschichtet.<br />

Die Trommel des Häckslers hat einen<br />

Durchmesser von 960 Mill<strong>im</strong>etern<br />

und verfügt wegen der Größe über<br />

74


Redakteur und Karberg-Profi am Bedien-<br />

Panel des Krans. Mit seiner Hilfe wird das<br />

Schnittgut zur Einzugsöffnung verhohlt<br />

75<br />

01/13


eine mächtige Schwungmasse. Diese<br />

liegt bei der geschlossen, geschweißten<br />

Konstruktion kreisförmig außen<br />

um die Achse. Durch diese Schwungmasse<br />

fällt der Motor unter Last in<br />

der Drehzahl nicht stark ab, was den<br />

Kraftstoffverbrauch sehr niedrig hält.<br />

Das gehackte Material wird nur einmal<br />

beschleunigt und umgelenkt! Das<br />

integrierte Spezialgebläse erzeugt<br />

in Kombination mit dem Venturi<br />

Auswurfschacht schon bei niedrigen<br />

Drehzahlen eine große Luftmenge<br />

zum Transport der Hackschnitzel.<br />

Ausgestattet mit drei versetzt angeordneten<br />

Messern, kann die Maschine<br />

Holzstämme bis zu 52 Zent<strong>im</strong>etern<br />

Durchmesser zerkleinern. Die spezielle<br />

Bauart des Gegenmessers schneidet<br />

feine Äste mit einem anderen Winkel<br />

als grobe, woraus die gute Schnitzelqualität<br />

bei Feinmaterial resultiert.<br />

Das relativ hoch montierte Gegenmesser<br />

ist für den guten Schnittwinkel<br />

zuständig. Durch die Art des Materialtransportes<br />

in dieser Anlage ist der<br />

Feinanteil an Hackgut sehr gering.<br />

Auch die Verschleißkosten sind bei<br />

diesem System überschaubar und beschränken<br />

sich <strong>im</strong> Wesentlichen auf<br />

die Messer. Die Nachzerkleinerung<br />

in der Hacker-Kombination sorgt<br />

für normgerechte Hackschnitzel<br />

(Ö-Norm G30 od. G50).<br />

Im Einzug ist neben der liegenden<br />

Einzugswalze seitlich je eine stehende<br />

Walze verbaut. Durch diese kann auch<br />

weit aufgefächertes Gestrüpp eingezogen<br />

und gehäckselt werden.<br />

Der Luftstrom der Hackertrommel<br />

dient ebenfalls zur Kühlung des Hydrauliköls,<br />

man kommt also ohne zusätzlichen<br />

Ölkühler aus. Die wenigen<br />

Lager sind wartungsarm und in sehr<br />

stabiler Ausführung gewählt. Die<br />

Hydraulikkomponenten stammen von<br />

Parker und sind für eine lange Lebensdauer<br />

ausgelegt.<br />

Der 8,6 Meter lange Ausleger des<br />

Palfinger-Krans ermöglicht eine gute<br />

Zuführung des Materials zum Hacker,<br />

auch wenn dieses ungünstig oder<br />

hinter dem Graben abgelegt wurde.<br />

Der Richtpreis der Hackerkombination<br />

liegt bei 170.000,- Euro.<br />

01/13<br />

Weitere Informationen:<br />

MVD Zerkleinerungstechnik<br />

Maschinenvertrieb Deutschland<br />

Jens-Peter Bruhn<br />

Segeberger Str. 1<br />

D-23818 Neuengörs<br />

Tel.: +49 (0)4550-985797<br />

Mobil: +49 (0)175-7246694<br />

E-Mail: zentrale@mvd-technik.de<br />

76


GREENTEC VC 952/20<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hacker<br />

Hacker: 952 venturi drum<br />

Einzugsöffnung: 900 x 550 mm<br />

Häckslertrommel: 960 mm<br />

Messer: 3<br />

Gegenmesser: 1<br />

Zapfwelle: 275 PS max.<br />

Hänger<br />

Hochkipper: H20/20<br />

Größe (LxBxH): 7,95 x 2,65 x 3,75 m<br />

Holzschnitzelcontainer: 20 m³<br />

Kipphöhe: 3,35 m<br />

Kran<br />

Kran: Palfinger C60F86<br />

Ausleger: 8,6 m<br />

Hubkraft bei 4 m: 1.510 kg<br />

Holzgreiferöffnung: 1,5 m<br />

Der Antrieb des Hackers erfolgt per Kardanwelle,<br />

daneben das Bedien-Panel<br />

und die Revisionsöffnung des Hackers<br />

77<br />

01/13


MARKT 01/13<br />

Inserentenverzeichnisenv<br />

rze<br />

HERSTELLER<br />

INDUSTRIEKUNDEN<br />

UNDEN<br />

Sonstiges<br />

Maschinenzubehör<br />

hör<br />

Gerüste & Schalungen<br />

n<br />

Land- und<br />

Forstwirtschaft<br />

rtsc<br />

scha<br />

Krane<br />

Baumaschinen/-fahrzeuge<br />

n/-f<br />

ahrz<br />

euge<br />

Straßenbau<br />

Arbeitskleidung<br />

eidu<br />

6 Bridgestone e t •<br />

79 Christian r s ia<br />

n Meyers y •<br />

81 De<br />

Schermer r •<br />

83 Diedrich •<br />

115<br />

15 Engelbert Strauss •<br />

82 Essen sen Motor Show<br />

•<br />

49 Klöckner ö k e<br />

•<br />

2 Linde d •<br />

80 Melchior •<br />

83 MVD D •<br />

80 Opt<strong>im</strong>as •<br />

83 Riebsamen e s •<br />

80 Schumacher cher<br />

•<br />

80 SE-Möbelhandel ö e n e<br />

•<br />

116<br />

16 Stihl t •<br />

95 Tagex g x •<br />

LIFESTYLE TRANSPORTIEREN<br />

Transporter, Vans, Nutzfahrzeuge – ihren Zweck erfüllen<br />

sie alle, diesseits und manchmal auch jenseits der<br />

öffentlichen Straßen. Arbeitstiere, Beförderungsmittel,<br />

Lifestyler. Und was machen die kleinen und großen<br />

Helden der Landstraßen, wenn die Sonne sich senkt<br />

und der Alltag zu Ende ist?<br />

TRÄUME WAGEN. Wenn die Schiebetür des Multivan<br />

ins Schloss geschnappt ist, einmal mit der flachen Hand<br />

über einen wohlgeformten Kotflügel streicheln. Wenn<br />

die Pritsche endlich von Laub und Holz befreit wurde,<br />

einmal den Sound eines großvolumigen V8 erleben.<br />

Wenn die quirlige Truppe Vorschüler mit dem Kleinbus<br />

sicher nach Hause geleitet wurde, einmal den Papi<br />

raushängen lassen und am Steuer von etwas ganz<br />

anderem Platz nehmen.<br />

Einmal nur? Oder vielleicht jeden Abend? Klassische<br />

Automobile und Retro-Cars machen hart arbeitende<br />

Männer und Frauen glücklich, wenn die Arbeit getan<br />

ist. Wenn der Transporter in der Garage steht. Das<br />

Drivestyle-Magazin TRÄUME WAGEN hat sie alle!<br />

Markenunabhängig, vom europäischen Alltagsklassiker<br />

über das amerikanische Muscle-Car bis<br />

zum Daily Driver in erster Hand.<br />

Wir fahren sie und wir berichten bildgewaltig über<br />

die Menschen und ihre Geschichten mit den Autos.<br />

Und <strong>im</strong> großen internationalen Kleinanzeigenteil<br />

können Sie gleich stöbern und direkt zuschlagen -<br />

für Ihren Traumwagen. Vielleicht unseren Mustang GT<br />

„TRÄUME WAGEN“ Edition, nicht wirklich zur<br />

Entspannung geeignet, aber auch Adrenalin kann<br />

einem den Feierabend versüßen.<br />

Das Magazin können Sie jeden Monat kaufen.<br />

Ihren Traumwagen jeden Tag, mit unserer Hilfe.<br />

Wagen Sie den Traum. Damit Sie morgen früh<br />

wieder entspannt in Ihren Transporter steigen können!<br />

80 Walter •<br />

45 Wacker Construction •<br />

47 W<strong>im</strong>ag •<br />

01/13<br />

78


LASST SIE FREI!<br />

2012er FORD MUSTANG GT „TRÄUME WAGEN EDITION“<br />

303 kW, Aut./Schaltgetr., inkl. 24 Monate Neuwagen-Garantie<br />

Basisfahrzeug inkl. folgendem Zubehör und Umbauten: Brembo Paket, Grabber Blue, Volllederausstattung zweifarbig,<br />

Türeinlagen und Armauflage beledert, California Special Frontschürze mit Nebelscheinwerfern, Roush Kühlergrill,<br />

Abdeckungen für Seitenfenster, KW Tieferlegungsfedern, H&R Sturzjustierungsschrauben, Velocity Endschalldämpfer,<br />

BOSS Alcantara Lenkrad, BOSS 302 Heckspoiler, Schaltknauf poliert, lackierte Brembo Bremssättel, 19-Zoll Felgen schwarz,<br />

Folierung MACH1 Look, inkl. HU-Eintragung<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 13,9 / außerorts 9,8 / komb. 11,8 / CO 2<br />

-Emissionen komb. in g/km: 316<br />

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Sollzins p.a. 3,855%, Nettodarlehensbetrag**: € 33.293,00, Bearbeitungsgebühr: € 832,33, Gesamtbetrag: € 37.459,10<br />

**Der Nettodarlehensbetrag inkl. einer auf Kundenwunsch mitfinanzierten monatlichen Ratenschutz-Versicherungsprämie. Der Abschluss<br />

dieser Versicherungsprodukte ist nicht Voraussetzung für die Gewährung des Darlehens oder die Gewährung des Darlehens zu dieser Kondition.<br />

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News-Redaktion<br />

KRAFTPAKET MIT<br />

POWERBOOST<br />

Case Construction Equipment<br />

hat die ersten drei Modelle<br />

seines überarbeiteten Mobilbaggerangebots<br />

vorgestellt<br />

01/13<br />

86<br />

Mobilbagger von Case<br />

DIE verfügen über ein<br />

3-Pumpen-Hydrauliksystem mit<br />

einer separaten Pumpe für die<br />

Schwenkbewegungen, das eine<br />

nahezu unbegrenzte Einsatzflexibilität<br />

und höchste Grableistungen<br />

bietet. Die extrem leistungsstarke<br />

Hydraulik wird über das von<br />

Case entwickelte CIHS-System<br />

gesteuert, das mit einer neuen integrierten<br />

CPU ausgestattet ist,<br />

die eine verbesserte Feinsteuerung<br />

und eine vereinfachte Diagnose<br />

erlaubt. Alle drei Modelle bieten<br />

einen automatischen Powerboost,<br />

der bei schweren Grab- und Hebeeinsätzen<br />

Top-Leistungen bei<br />

Losbrechkraft und Hubkapazität<br />

liefert. Die automatische Leistungsverstärkung<br />

wirkt auch auf<br />

die Fahrmotoren und sorgt für<br />

eine schnelle Fahrt zwischen<br />

verschiedenen Einsatzorten. Ein<br />

neuer Wahlschalter ermöglicht<br />

die einfache Vorwahl der Betriebsarten:<br />

Drehzahlabsenkung,<br />

Hebetrieb 1 und 2 speziell für<br />

Hubeinsätze, die Eco-Betriebsarten<br />

1, 2 und 3 und Heavy-Duty<br />

für max<strong>im</strong>ale Grableistungen.<br />

Mit dem CIS-System kann der<br />

Fahrer die Schwenkbewegungen<br />

des Oberwagens an viele unterschiedliche<br />

Einsatzbedingungen<br />

anpassen. Die neuen Mobilbagger<br />

bieten vier Einstellungen<br />

zum Beschleunigen und drei Einstellungen<br />

zum Abbremsen der<br />

Schwenkbewegungen.


Fotos: Case Construction Equipment<br />

Bagger von Case genießen aufgrund<br />

ihres robusten Designs,<br />

ihrer stabilen Bauweise und ihrer<br />

hohen Wartungsfreundlichkeit<br />

einen ausgezeichneten Ruf. Die<br />

neuen WX-Modelle verfügen über<br />

einen extrem robusten Unterwagen,<br />

der optional mit Planierschild<br />

oder mit Planierschild und Abstützungen<br />

vorn bzw. hinten verfügbar<br />

ist, sowie über neue vollautomatische<br />

Hydrostatik-Getriebe direkt<br />

an der Hinterachse. Mit den<br />

neuen ZF-Heavy-Duty-Achsen<br />

erreichen die Mobilbagger hohe<br />

Fahrgeschwindigkeiten mit bis zu<br />

35 km/h und bieten über einen<br />

Kriechgang gleichzeitig eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Kontrolle der Fahrbewegungen.<br />

Die robusten Achsen liefern<br />

hohe Zugkraft und sind mit einem<br />

automatischen Auto-Lock für max<strong>im</strong>ale<br />

Stabilität be<strong>im</strong> Arbeiten<br />

ohne Abstützungen ausgestattet.<br />

Lamellenbremsen <strong>im</strong> Ölbad und<br />

Ölwechselintervalle von 2.000<br />

Stunden für das Getriebeöl in den<br />

Achsen senken einerseits die Betriebskosten<br />

und garantieren andererseits<br />

eine hohe Brems-Leistung<br />

bei einer Vollbremsung. Die<br />

ROPS/FOPS-konforme Kabine<br />

der WX-Modelle erfüllt sämtliche<br />

EU-Vorschriften. Alle Fahrfunktionen<br />

sind zentral an der Lenksäule<br />

zusammengefasst und in direkter<br />

Reichweite mit weiteren Schal-<br />

tergruppen angeordnet. Der neue<br />

LCD-Multifunktionsmonitor verfügt<br />

zusätzlich über integrierte<br />

Diagnosefunktionen für Servicetechniker.<br />

Reduzierte<br />

Betriebskosten<br />

Alle drei Bagger verfügen über<br />

Long-Life-Buchsen an den Auslegern<br />

und Stielen mit Abschmierintervallen<br />

von 500 Stunden für die<br />

Modelle WX168 und WX188 und<br />

von 100 Stunden für das Modell<br />

WX148. Der Ausleger ist standardmäßig<br />

mit Sicherheitsventilen<br />

ausgestattet. Case bietet zusätzlich<br />

ein Object-Handling-Kit für den<br />

Hebebetrieb an, das Sicherheitsventile<br />

für den Löffelstiel und<br />

ein Überlastwarnsystem umfasst.<br />

Weit öffnende Wartungszugänge,<br />

zentral gruppierte Öl- und<br />

Kraftstofffilter und Schmierstellen<br />

garantieren eine ausgezeichnete<br />

Wartungsfreundlichkeit. Die<br />

Betankungspumpe ist problemlos<br />

vom Boden aus erreichbar und die<br />

parallel angeordneten Kühlelemente<br />

sorgen für eine max<strong>im</strong>ale<br />

Kühlleistung. Ein abnehmbares<br />

Gitter bietet zusätzlichen Schutz<br />

für die Kühlelemente und erleichtert<br />

die Reinigung des Kühlsystems<br />

in einer staubigen Umgebung<br />

erheblich.<br />

Δ<br />

Fotos: Case Construction Equipment<br />

87<br />

01/13


Autor: Peter Leuten<br />

the basement project<br />

01/13<br />

88


Ich bin froh, dass ich über diese Idee gestolpert bin, den<br />

Keller meines Hauses auszubaggern, es waren tolle Jahre,<br />

die ich damit verbracht habe.“ Kaum zu glauben, aber<br />

der Mann meint es ernst. Es ist eine Geschichte, die sich<br />

Lügenbaron Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen<br />

nicht besser hätte ausdenken können oder die<br />

ebenso der aus dem späten Mittelalter überlieferten Sammlung<br />

von Schildbürgerstreichen entnommen sein könnte: Über sieben<br />

Jahre hat Joe Murray den Keller seines auf den blanken Boden<br />

gebauten Farmhauses ausgehoben und zwar ausschließlich<br />

mit Hilfe von Modell-Baggern, Modell-Bulldozern und Modell-<br />

Trucks.<br />

Joe Murray lebt in Saskatchewan, 210 Meilen entfernt von der<br />

Provinzmetropole Regina, in einer nicht eben dicht besiedelten<br />

Region Zentral-Kanadas. Einem Landstrich, der sich als endlose<br />

Ebene dem Horizont entgegen streckt. Hier sind die Winter<br />

überaus lang und über die weite eintönige Landschaft peitscht<br />

ein frostiger Wind.<br />

Als Vieh-und Getreide-Farmer – noch dazu als Junggeselle – hat<br />

man hier während der langen Wintermonate viel Zeit. Zu viel<br />

Zeit. So suchte sich Joe ein Hobby, um sich die Zeit zu vertreiben:<br />

Er orderte aus dem fernen Deutschland ein fernsteuerbares<br />

Modell eines Baufahrzeugs: einen Baggerlader. Nicht aus Plastik,<br />

sondern vollständig aus präzise gelaserten Metallblechen gefertigt<br />

und mit echter Hydraulik ausgestattet, konnte er mit diesem<br />

Modell, das einem „Radlader auf Ketten“ glich, richtig was<br />

bewegen. Das war <strong>im</strong> Jahr 2002.<br />

Ein neues Hobby<br />

Während der Sommers dieses Jahres bei Arbeitseinsätzen von<br />

nicht selten 16 Stunden und mehr völlig von seinen Aufgaben<br />

auf der Farm aufgesogen, hatte Joe das Modell über Monate<br />

kaum beachtet und der Baggerlader aus Deutschland hatte jungfräulich<br />

auf dem Boden unter dem Fernseher <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer<br />

herum gestanden. Anfang August, noch während der Getreide-<br />

89<br />

01/13


Ernte, begann es zu<br />

regnen. Acht Tage lang<br />

goss es in Strömen. Was<br />

Joe bis dahin nicht in der Scheune hatte, konnte er getrost ab-<br />

schreiben. Schl<strong>im</strong>mer war jedoch, dass er Ende Juli, kaum eine<br />

Woche vorher, rund ums Haus den Rasen gemäht und dabei an<br />

der Nord-Ost-Ecke die Verlängerung der Regenrinne ausgehängt<br />

hatte, um mit dem Mäher besser daran vorbei zu kommen.<br />

Natürlich hatte er vergessen, die Verlängerung wieder einzuhängen.<br />

So konnte sich der Boden unter dem Haus mit Feuchtigkeit<br />

voll saugen. Mit den Folgen wurde er erst einen Monat<br />

später konfrontiert: „Der Erdboden unter dem Haus hatte sich<br />

in mehreren riesigen Brocken gelöst und meinen Warmwasser-<br />

Boiler <strong>im</strong> Keller unter sich begraben. Als ich die ganze Sauerei<br />

sah, brachte mich das auf die schräge Idee, gleich einmal zu<br />

schauen, was diese kleine Baumaschine aus Übersee wirklich zu<br />

Wege bringt, und auszuprobieren, den Dreck fernge-<br />

steuert zur Seite zu schieben<br />

um trockenen Fußes<br />

zum Boiler zu gelangen.<br />

Die kleine Maschine hatte richtig<br />

Power; ich war begeistert.“<br />

W h h d H d R äh d d b i Eine En Idee entsteht<br />

Mit dem Tamiya King Hauler, gekoppelt mit einem Kippauflieger,<br />

den er einige Jahre zuvor gekauft hatte, konnte Joe das alles<br />

während des Winters in eine Ecke des Kellers karren, wo es weniger<br />

störte. „Bei der Arbeit <strong>im</strong> Keller überlegte ich dann, ob es<br />

nicht besser wäre, den Keller allmählich völlig auszubaggern<br />

und schlussendlich mit einem Zementboden zu versehen.“ Joes<br />

Haus stammt von 1929. Damals war es auf dem Lande nicht<br />

ungewöhnlich, entlang des geplanten Grundrisses lediglich einen<br />

kaum mehr als einen Meter tiefen Graben auszuheben und<br />

diesen mit Beton zu füllen.<br />

Das ist alles.<br />

In der<br />

Mitte hatte<br />

Joes Großonkel, der dieses<br />

Haus gebaut hat, ein großes Loch ins Erd-<br />

01/13<br />

90


eich gegraben, in dem<br />

irgendwann,<br />

bevor Joe die Farm <strong>im</strong> Jahr 2000 kaufte,<br />

der Warmwasserboiler gelandet sein muss. Das Haus<br />

selbst ist ein Sear‘s kit home, ähnlich dem, in dem Joe selbst<br />

aufgewachsen ist.<br />

Die Firmengründung<br />

Doch zurück zum Kellerausbau: Die Idee, das Erdreich aus dem<br />

Keller auszuheben war zugleich die Geburtsstunde des Projekts<br />

Basement Excavation, aus dem auch Joes virtuelle Firmengründung<br />

Lil‘ Giants Construction Co. hervorging. „Natürlich steht<br />

hinter alle dieser Verrücktheit ein konkreter Zweck. Doch ich<br />

fand, es würde eine köstliche Unterhaltung abgeben, das alles<br />

mit den kleinen Baumaschinen abzuarbeiten. So vergab ich das<br />

Projekt an Lil‘ Giants.“ Was unweigerlich dazu führte, das Lil‘<br />

Giants ordentlich investieren musste: Bagger, Bulldozer, Radla-<br />

der, Dumper. Seit der Beseitigung dieses Investitionsstaus wer-<br />

den auf einer kleinen n Farm in<br />

Saskatchewan jedes<br />

Jahr zwei bis drei<br />

Kubikmeter Erde aus dem Untergeschoss eines alten<br />

Farmhauses ans Tageslicht befördert: Mit seinem 850er Deere<br />

löst Joe den Boden ab und kratzt ihn von den Betonwänden.<br />

Anschließend beschickt er mit seinem CAT 740-Dumper die<br />

selbst gebaute Brecher-Anlage, die den zum Teil aus steinharten<br />

Klumpen bestehenden getrockneten Lehmboden zerkleinert<br />

und an eine Siebstation weiter befördert. Über eine sich über<br />

mehrere Wände erstreckende Rampe wird das Material dann <strong>im</strong><br />

Sommer mit verschiedenen Trucks durch das Kellerfenster nach<br />

draußen befördert, wo Joes Bulldozer das Ganze einebnet.<br />

Baggern auf YouTube<br />

Diese Arbeit bereitete Joe dermaßen Spaß, dass er nebenbei<br />

begann, die einzelnen Arbeitsschritte s<br />

ritte mit seiner<br />

e<br />

Video-Kamera aufzuneh-<br />

men und auf YouTube<br />

zu<br />

veröffentlichen.<br />

91<br />

01/13


Im Laufe von<br />

sieben Jahren<br />

entstanden so hunderte<br />

Video-Filmchen.<br />

Über seinen YouTube-Blog kam er zudem in Kontakt mit anderen<br />

enthusiastischen Modellbauern, die ihn auf unterschiedlichste<br />

Foren einluden. Damit setzte er etwas in Gang, womit er<br />

nun so gar nicht gerechnet hatte: Allmählich avancierte Joe zu<br />

einem Star in der Szene.<br />

Niemand zuvor hatte Modelle, die zum Teil für den Gegenwert<br />

eines kaum gebrauchten Kleinwagens gehandelt werden, je einem<br />

derart harten Dauertest unterworfen. Und wer würde<br />

schon über sieben Jahre lang seinen Keller mit Modellbaggern<br />

ausheben? In einem Beitrag auf einem internationalen Modellbau-Forum<br />

stellte Joe klar: „Die Modell-Baumaschinen sind<br />

nicht dazu da, den Keller auszuheben, sondern das Keller-Projekt<br />

ist für die Maschinen da.“ Ein aus alten Ersatzteilen<br />

gebautes Förderband,<br />

dass den<br />

gesiebten Boden durch das<br />

Kellerfenster hätte befördern<br />

sollen, schickte er nach kurzer Betriebszeit sogleich wieder aufs<br />

Altenteil: „Der Conveyer war so schnell und effektiv, dass ich ihn<br />

wieder abstellte, damit es für meine Trucks genug zu tun gibt.“<br />

Arbeiten in der Freizeit? Joe unterscheidet das nicht so. Ebenso<br />

wenig wie zwischen seiner verkleinerten Welt und der Realität.<br />

Während die „kleinen Giganten“ die Realität <strong>im</strong> Maßstab 1:12<br />

oder 1:15 wiedergeben, ist sein Landmaschinen-Park 1:1.<br />

Revisionsarbeiten<br />

Und so muss er auch Stunde um Stunde in seinem Keller verbracht<br />

haben um eine derartige Arbeitsleistung überhaupt zu<br />

bewältigen. Kein Wunder also, dass der Lil‘ Giants-Maschinenpark<br />

deutliche Spuren regelmäßiger Arbeit zeigt. „Neulich fragte<br />

mich doch jemand, warum Bagger, Radlader<br />

und Dumper bei mir so aussähen, wie<br />

auf einer großen Baustelle.<br />

01/13<br />

92


Er merkte gar nicht, dass er sich<br />

seine Frage damit schon selbst<br />

beantwortet hatte: Bei mir <strong>im</strong> Keller ist<br />

es auch nichts anderes, nur eben <strong>im</strong> Maßstab 1:12.“<br />

Und wer <strong>im</strong> Jahr an die drei Kubikmeter Erdreich mit seinem<br />

Equipment bewegt, so Joe weiter, der muss eben damit leben,<br />

dass Bagger und Co. langsam vollsauen. Als bei seinem 850er<br />

neulich eine Kette blockierte, war das der Anlass, diesen wichtigsten<br />

Bagger bei Lil‘ Giants einer gründlichen Revision zu unterziehen.<br />

„Neben der Kette, die eigentlich nur ein Bad in der<br />

Küchenspüle nötig hatte, musste ich auch die Hydraulikpumpe<br />

tauschen. Sie hatte durch ihr lautes Kreischen schon eine ganze<br />

Zeit lang angekündigt, dass sie bald den Geist aufgeben würde.“<br />

Außerdem leckte ein Hydraulikzylinder, der ebenfalls ausgebaut<br />

und gelötet werden musste. „Be<strong>im</strong> Bau und der Wartung der<br />

Modelle habe ich eine Menge gelernt, was mir letztlich auch bei<br />

mancher Reparatur meiner 1:1-Landmaschinen geholfen hat.“<br />

Eine Frage des Massstabs<br />

1:1 – 1:12, <strong>im</strong> welchen Maßstab fühlt er sich wohler? „Nun, ich<br />

hatte tausende Stunden Spaß mit diesem knappen Dutzend Lil‘<br />

Giants-Baumaschinen, bei der Abarbeitung meines Basement-<br />

Projects konnte ich wunderbar abschalten und ein bisschen der<br />

Realität entfliehen. Für mich als alten Junggesellen ist es das<br />

wichtigste Band zu meiner Farm. Was kann Dir besseres passieren,<br />

als ein Gelände zu besitzen, auf dem Du das ganze Jahr<br />

baggern kannst – auch wenn draußen -30 Grad herrschen?“<br />

Well, da braucht es bei der Frage, welches Projekt als nächstes<br />

anstehen könnte, nicht viel Phantasie: „Hier auf der Farm steht<br />

ja noch eine rund 10 Jahre alte Scheune … .“<br />

Fotos: Joe Murray<br />

93<br />

01/13


News-Redaktion<br />

Fotos: Terex<br />

GROSSER AUFTRITT<br />

Das Ausbrechen des Asphaltbodens war mit dem Terex<br />

Raupenlader PT30 <strong>im</strong> Handumdrehen erledigt<br />

FÜR KLEINE ABRÄUMER<br />

Mikrobagger TC10, Minibagger TC16 und TC20 sowie der Raupenlader PT30 schaffen<br />

Platz für Handels- und Büroflächen<br />

01/13<br />

In<br />

Schwäbisch Hall, der ehemaligen Freien Reichsstadt<br />

am Kocher, entsteht ein städtebauliches<br />

Highlight nach dem anderen. Derzeit laufen die<br />

Sanierungsarbeiten in den historischen Kornhausscheunen.<br />

Noch liegt der Gebäudekomplex <strong>im</strong> Schatten des großstädtisch<br />

anmutenden, neuen Shoppingviertels „Kocherquartier“.<br />

Doch bereits in diesem Jahr sollen die drei Gebäude in die erste<br />

Reihe der städtebaulichen Glanzstücke vorrücken und für<br />

eine nachhaltige Belebung <strong>im</strong> bislang eher vernachlässigten<br />

Spitalbach-Areal sorgen. Die stadteigene Grundstücks- und<br />

Wohnungsbaugesellschaft (GWG) Schwäbisch Hall investiert<br />

zwei Millionen Euro in die Anbindung des 100-Millionen-<br />

Euro-Projekts an die Altstadt.<br />

Gelungene Kombination:<br />

Minibagger plus Raupenlader<br />

Den Auftrag, die Kornhausscheunen „auszubeinen“, erhielt das<br />

renommierte mittelständische Bauunternehmen Hans Fuchs<br />

94<br />

aus Ellwangen. Zum Einsatz kamen<br />

ein Terex Minibagger TC16, der mit<br />

einem Hydraulikhammer das Bodenmaterial<br />

herausmeißelte, und ein<br />

TC20. Kurzfristig stellte der Terex-<br />

Händler Rühle auch den nagelneuen<br />

Mikrobagger TC10 zur Verfügung.<br />

Dieses Gerät, das <strong>im</strong> Frühjahr 2012<br />

bei der Intermat in Paris Premiere<br />

hatte, passt problemlos durch einen<br />

Großteil von Türen, wenn das<br />

Schutzdach mit wenigen Handgriffen<br />

nach vorn geklappt wird.<br />

Klar war, dass es zu lang dauern<br />

würde, das mit dem Minibagger<br />

herausgemeißelte Material auf<br />

Schubkarren aus dem Gebäude zu<br />

transportieren. Auch hier hatte der<br />

Rühle-Mietpark die passende Lö-


sung. Ach<strong>im</strong> Rühle empfahl den kleinsten Terex Raupenlader<br />

PT30. In der Tat war die Kombination Minibagger plus<br />

Raupenlader in jeder Beziehung vorteilhaft und unschlagbar<br />

schnell. „Durch den PT30 haben wir allein be<strong>im</strong> Ausbeinen<br />

des mittleren Gebäudes – das war die anspruchsvollste Aufgabe<br />

– fast zwei Männer eingespart, die wir anderweitig sinnvoller<br />

einsetzen konnten als am Schubkarren“, betont Polier Ralf Pittelkow.<br />

Im Nachbarhaus machte man be<strong>im</strong> Herausbrechen der<br />

Bodenasphaltfläche ähnliche Erfahrungen. Der Raupenlader<br />

erledigte auch dort die Arbeiten quasi <strong>im</strong> Handumdrehen. Der<br />

PT30 setzte seine volle Leistung aufgrund der hervorragenden<br />

Gewichtsverteilung und der enorm großen Aufstandsflächen<br />

der Raupen in verschleißarme Traktion um. Der Untergrund<br />

des abzutragenden Asphaltbodens wurde dabei nicht in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Der ursprünglich vorgesehene Terex Minibagger<br />

TC20 konnte sich auf die Ecken, die schwer zugänglichen<br />

Bereiche und auf Feinarbeiten konzentrieren.<br />

Patentierter Antrieb<br />

Das „Gehe<strong>im</strong>nis“ des patentierten Posi-Track-Antriebs – daher<br />

die Bezeichnung PT für die kompakten Terex-Raupenlader – erkennt<br />

man erst be<strong>im</strong> zweiten Hinsehen: Bei den Terex Delta-<br />

Laufwerken erfolgt die Drehmomentübertragung, indem die<br />

Kettennocken fast über die ganze Breite schonend in den Antriebsstrang<br />

eingreifen. Bei anderen Systemen stecken die Zähne<br />

der Antriebsräder in der Kette. Auch der Fahrkomfort, den das<br />

Posi-Track-Laufwerk in Kombination mit dem klug konzipierten<br />

Federungssystem bietet, ist einmalig. Die extrem wendigen<br />

und schnellen Maschinen bleiben bei allen Ladespielen ruhig –<br />

der Materialverlust ist sehr gering. Über Joysticks mit Vorsteuerung<br />

sind Schaufeln, Hubgerüst und Fahrantrieb präzise und<br />

leichtgängig zu bedienen. Anbauwerkzeuge werden über Roller<br />

<strong>im</strong> Joystick gesteuert.<br />

Posi-Track-Raupenlader von Terex bleiben auch bei Hochleistung<br />

„cool“. Die Hydraulik liefert stets genau die benötigte<br />

Leistung an der Arbeitseinrichtung, so dass kein Kraftstoff verschwendet<br />

wird und das System insgesamt kühler läuft. Die feinfühlig<br />

abgest<strong>im</strong>mte Hydraulik steuert alle Funktionen bei jeder<br />

Motordrehzahl und unabhängig von<br />

der Last mit größtmöglichem Komfort.<br />

„Der Raupenlader ermöglicht<br />

eine angenehme und ruhige Fahrt.“<br />

Pittelkow ist sicher: „Das war zwar<br />

das erste, aber best<strong>im</strong>mt nicht das<br />

letzte Mal, dass wir einen Terex Raupenlader<br />

eingesetzt haben.“ Δ<br />

Ein nagelneuer<br />

Terex TC10 Mikrobagger<br />

aus dem<br />

Mietpark Rühle<br />

war kurzzeitig <strong>im</strong><br />

Einsatz<br />

95<br />

01/13


Autor: Andreas Aepler<br />

KAMIN<br />

BITTE!<br />

01/13<br />

96


HOLZ<br />

E<br />

s<br />

gibt viele Wege, Kaminholz herzustellen. Einer<br />

wäre: Man nehme sich eine Kettensäge und sägt den<br />

Baumstamm in circa 30 Zent<strong>im</strong>eter lange Stücke.<br />

Diese Baumstücke teilt man mit der Axt zuerst in zwei Teile.<br />

Diesen Arbeitsgang wiederholt man, bis man Holzscheite erhält,<br />

die in den Kamin passen. Für denjenigen, der Zeit hat,<br />

kein Problem, doch Geld kann man so nicht verdienen!<br />

Um mehr Durchsatz zu erzielen, könnte eine kleine Automatisierung<br />

helfen. Eine Kombination aus Säge, Spalter, Holzzuführung<br />

und Abtransport der fertigen Holzscheite – das<br />

bringt eine extreme Arbeitserleichterung.<br />

97<br />

01/13


Die Firma Tajfun aus Slowenien bietet dafür den Sägespalter<br />

RCA 400 Joy an. Der Sägespalter wird über den Nebenantrieb<br />

eines Treckers angetrieben und ist dadurch sehr mobil.<br />

Der Sägespalter arbeitet elektrohydraulisch, wodurch extreme<br />

Kräfte beispielsweise am Spaltstempel wirken können.<br />

Die Anlage kann optional auch mit einem Elektroantrieb<br />

ausgestattet und dann stationär betrieben werden.<br />

Der RCA 400 Joy Sägespalter vereint die Stammzuführung,<br />

Säge, Spalter und den Abtransport des Kaminholzes.<br />

Am Trecker montiert, kann die Anlage zum Stammholz gefahren<br />

werden und nicht umgekehrt, das spart Kosten und<br />

den Einsatz von Spezialfahrzeugen. Das fertig geschnittene<br />

Kaminholz kann mit jedem Hänger auch in kleineren und<br />

damit leichteren Mengen transportiert werden.<br />

Auch kann der Sägespalter bei Nichtbedarf in einer Ecke der<br />

Scheune verstaut werden. Ein weiterer Vorteil der Verwendung<br />

als Anbaugerät am Trecker ist die Einsparung eines eigenen<br />

Antriebs und damit auch von Betriebskosten.<br />

Unsere Testanlage wird von Olav Lautenschlager in Ellerau<br />

bei Hamburg betrieben. Sie ist stationär aufgestellt und<br />

wird von einem Trecker über die Zapfwelle angetrieben. Die<br />

Besonderheit der RCA 400 Joy, so der Betreiber, liegt darin,<br />

dass sie robust gebaut und in der Lage ist, Baumstämme<br />

bis zu 40 Zent<strong>im</strong>etern Durchmesser zerteilen zu können.<br />

Die Maschine verfügt über diverse Sicherheitsschalter und<br />

01/13<br />

98


Von dort fällt der Stumpf<br />

in die Spalter-Einheit, wo<br />

ein Stempel den Stumpf<br />

gegen ein gekreuztes<br />

Messer presst. So ent -<br />

stehen Stücke halbwegs<br />

konstanter Größe<br />

Die Krallen des Geräts fi xieren<br />

den eingelegten Stamm während<br />

die Kettensägeneinheit Stücke<br />

fi xer Größe ablängt<br />

Schutzgitter, wodurch das Fotografieren nicht gerade vereinfacht<br />

wird, denn <strong>im</strong> Betrieb müssen alle Schutzgitter geschlossen<br />

sein und sind dann natürlich <strong>im</strong> Weg.<br />

Für die Fotos haben wir bewusst dünne Stämme gewählt, so<br />

dass wir <strong>im</strong> Betrieb nicht nur Holzstämme, sondern auch die<br />

Kettensäge in Aktion zeigen können.<br />

Fließbandarbeit<br />

Der Arbeitsfluss bei der RCA 400 Joy ist von links nach<br />

rechts aufgebaut. Links werden die Holzstämme, meistens<br />

mit einer Länge von drei Metern, zugeführt. Ein Förderband<br />

und Transportrollen sorgen für den leichten Weitertransport<br />

des Stammes nach dem Ablängen.<br />

An der Maschine wird die gewünschte Scheitlänge stufenlos<br />

zwischen 25 und 50 Zent<strong>im</strong>etern eingestellt. Über die<br />

Joystickbedienung wird der Stamm bis zum Anschlag vorgefahren,<br />

dann klemmen die kräftigen Krallen den Stamm fest<br />

und die integrierte Kettensäge trennt die gewünschte Länge<br />

ab. Danach geben die Klappen den Durchgang nach unten<br />

frei und das Stammstück fällt vor den Druckstempel. Dieser<br />

presst das Baumstück gegen das Spaltmesser und spaltet es in<br />

Holzscheite auf. Wie groß die Holzscheite sein sollen, hängt<br />

vom Stammdurchmesser und den Kundenwünschen ab. Der<br />

Stamm kann, je nach verwendetem Messer, in zwei bis 12<br />

Teile aufgespalten werden. Diese Messer sind in der Höhe<br />

verstellbar, um auf die jeweilige Stammstärke justiert zu werden.<br />

Die fertigen Holzscheite werden vom nachfolgenden<br />

Holz auf das Förderband geschoben. Dieses transportiert sie<br />

auf den Hänger oder wie hier in die Gitterboxen.<br />

99<br />

01/13


Aus dieser Mulde kann das fertige<br />

Holz entnommen werden – oder<br />

man lässt die Scheite per Förderband<br />

gleich in Gitterboxen oder<br />

andere Transportbehältnisse fallen<br />

01/13<br />

Das Förderband ist seitlich und in der Höhe verstellbar und Weitere Informationen:<br />

dadurch sehr flexibel. Zudem besteht es aus Einzelelementen,<br />

so dass bei Beschädigung nur Teile und nicht das ganze Olav Lautenschlager<br />

Betreiber:<br />

Förderband ersetzt werden können.<br />

Oasenweg 11, D-25474 Ellerbeck, Tel.: 0174 – 1761365<br />

Der vom Hersteller angegebene Durchsatz von 10 Kubikmetern<br />

pro Stunde ist laut Aussage von Olaf zu schaffen, Firmensitz:<br />

wenn ein zweiter Mann den Holznachschub an der Maschine SI- 3225 Planina pri Sevnici, Slovenien<br />

und den Abtransport der Gitterboxen sicherstellt. Er allein<br />

schafft circa drei Kubikmeter pro Stunde.<br />

„Probleme gab es mit dem RCA 400 bisher noch nicht,<br />

natürlich verkeilt sich mal ein Scheit, doch normalerweise<br />

flutscht die Arbeit,“ so die Aussage des Betreibers.<br />

100<br />

Fotos: Andreas Aepler<br />

Werksvertretung Deutschland:<br />

Gert Unterreiner Forstgeräte GmbH<br />

Bahnweg 1-3, D-84387 Buch/Julbach<br />

Tel.: +49 86 78 74 940, Fax: +49 86 78 74 94 111<br />

E-Mail: info@unterreiner.eu, www.unterreiner.eu


FÖRDERBAND<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Zweistufiger Teleskop mit autom.<br />

hydraulischer Bandspannung<br />

Förderbandlänge: 4 m<br />

Bandbreite: 43 cm<br />

Fördergeschwindigkeit: stufenlos einstellbar<br />

Gewicht: 130 kg<br />

Hier lassen sich alle Be -<br />

triebs zustände des nor -<br />

malerweise mobilen Geräts<br />

überwachen. Der stationäre<br />

Aufbau in diesem Fall ist<br />

nicht die Regel<br />

RCA 400 JOY<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Schnittlänge: 20-50 cm<br />

Schnittdurchmesser: 10-40 cm<br />

Schwert: Oregon 17“, b=1,5 mm<br />

Kette: 3/8 Oregon Multicut<br />

Spaltkraft: 150 kN –<br />

2 Spaltgeschwindigkeiten<br />

Arbeitsgröße: 610 x 315 x 129 cm, 45°<br />

Transportgröße: 235 x 248 x 129 cm<br />

Gewicht mit Förderband: 1.080 kg<br />

Erforderliche Traktorleistung: 30 kW<br />

(60 kW-Transport)<br />

Zapfwellendrehzahl: 430/min<br />

Spaltmesser: 2 bis 12 Teile<br />

101<br />

01/13


News-Redaktion<br />

Der Werkzeugwechsel dauert selbst bei den Longfront-<br />

Baggern mit den Variolock-Systemen keine Minute<br />

DREIKLANG<br />

ZUM ERFOLG<br />

Eingehende Testphase.<br />

Umstellung. Effizienzsteigerung.<br />

Zwischendurch sortieren – mit dem Schnellwechselsystem<br />

Variolock rechnet sich der häufige Werkzeugwechsel<br />

Mit diesem Dreiklang lässt sich die Umrüstung des<br />

Bagger-Fuhrparks der Firma Balthasar Trinkl GmbH<br />

& Co. KG aus München auf den Lehnhoff Variolock-<br />

Schnellwechsler auf den Punkt bringen<br />

Nach eingehender Testphase<br />

hat der Abbruch-Spezialist<br />

Trinkl sämtliche<br />

Bagger für den Wechseleinsatz<br />

auf die Schnellwechselsysteme<br />

Variolock von Lehnhoff umgerüstet.<br />

„Eine Umstellung dieser<br />

Größenordnung kostet erst einmal<br />

viel Geld“, so Trinkl. „Aber<br />

die Effizienzsteigerung ist so<br />

enorm, dass ich bereits drei Monate<br />

nach Ende der Umstellung<br />

unterm Strich zwei Bagger einsparen<br />

konnte.“<br />

01/13<br />

102


Fotos: Balthasar Trinkl GmbH & Co. KG<br />

Die Variolock-Systeme halten auch den hohen Torsionskräften<br />

der Abbruchzange problemlos Stand<br />

Süddeutschlands<br />

größter Abrissbagger<br />

<strong>im</strong> Einsatz<br />

Aktuell arbeitet Trinkl mit seinen<br />

so „beschleunigten“ Maschinen<br />

an der Entkernung des 13.000<br />

Quadratmeter großen Rodenstock-Areals.<br />

Mehrere über 30<br />

Meter hohe Produktions- und<br />

Verwaltungsgebäude des Brillen-<br />

Herstellers gilt es zurückzubauen<br />

und das oftmals asbesthaltige<br />

Material zu entsorgen. Dafür sind<br />

drei Hydraulikbagger mit 22 bis<br />

30 Tonnen Betriebsgewicht und<br />

zwei Longfront-Bagger <strong>im</strong> Einsatz<br />

– darunter auch Süddeutschlands<br />

größter Abrissbagger mit<br />

85 Tonnen Betriebsgewicht. Alle<br />

sind mit den roten, vollhydraulischen<br />

Variolock-Schnellwechselsystemen<br />

VL 100 und VL 200<br />

von Lehnhoff ausgestattet.<br />

Flexible<br />

Arbeitsabläufe<br />

Die Effizienzsteigerung durch die<br />

Umstellung auf diese Schnellwechselsysteme<br />

zeigt sich Trinkl auch<br />

auf der Rodenstock-Baustelle vor<br />

allem in der Flexibilisierung der<br />

Arbeitsabläufe. „Vorher war das<br />

Wechseln noch zu aufwändig und<br />

der Takt auf der Baustelle viel statischer:<br />

einen Tag meißeln, einen<br />

Tag abfahren. Wir hatten auf einer<br />

Baustelle wie dieser bis zu zehn<br />

Lkw <strong>im</strong> Einsatz. Außerdem muss<br />

viel Raum für das Sammeln des<br />

Materials geschaffen werden und<br />

der Ladebagger hatte zwischen<br />

den Laderhythmen <strong>im</strong>mer wieder<br />

Leerlauf“, erzählt Trinkl. „Auf<br />

der Rodenstock-Baustelle werden<br />

wir insgesamt ca. 45.000 Tonnen<br />

Bauschutt abtransportieren. Dafür<br />

sind drei Lkw <strong>im</strong> Dauereinsatz. In<br />

den Ladepausen wechselt der Bagger<br />

jetzt dank Variolock-Schnellwechsler<br />

kurzerhand vom Tieflöffel<br />

zum Hydraulikhammer und ist<br />

so wieder produktiv.“<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass<br />

der Fahrer durch den schnellen<br />

Wechsel jetzt tatsächlich <strong>im</strong>mer<br />

das opt<strong>im</strong>ale Anbauwerkzeug für<br />

den jeweiligen Einsatz verwendet.<br />

„In Sekundenschnelle legt er<br />

ein Werkzeug ab und wechselt es<br />

gegen ein anderes. Wo er früher<br />

schon mal mit dem Sortiergreifer<br />

am Unterzug herumgezogen<br />

hat, n<strong>im</strong>mt er jetzt schnell mal die<br />

Zange, um den Stahl wegzuzwicken<br />

oder macht dann fünf Minuten<br />

später mit Greifer, Hammer<br />

oder Schere weiter“, erläutert der<br />

Unternehmer. „Er nutzt die Anbauwerkzeuge<br />

besser und schont<br />

sie damit, so dass sie auch länger<br />

halten.“<br />

Δ<br />

103<br />

01/13


Autor: Peter Leuten<br />

01/13<br />

Mehrere Meilen <strong>im</strong> Durchmesser und weit über 600 Meter tief: Eines der größten von<br />

Menschenhand gegrabenen Löcher liegt <strong>im</strong> Maokegebirge von West-Papua in Indonesien.<br />

Hier betreibt der US-Mining-Riese Freeport die größte Gold- und Kupfermine der Welt<br />

104


01/13Das Loch<br />

105


In die Tiefe<br />

geschraubt<br />

01/13<br />

106


DZwei 12-Zylinder-Diesel mit zusammen 3.370 PS, zehn<br />

Meter breit, fast acht Meter hoch: Der Caterpillar 797 B<br />

wuchtet 380 Tonnen Erz die steilen Serpentinen hinauf<br />

ie Wehrmacht besetzt in Deutschland<br />

das entmilitarisierte Rheinland, in Tokio<br />

wagt die K d ha-Partei einen Putschversuch<br />

und lässt von 1.400 Offizieren das Parlament<br />

besetzen, in Spanien bricht der Bürgerkrieg aus: 1936 ist die<br />

Welt <strong>im</strong> Umbruch. Zur gleichen Zeit ist der niederländische<br />

Geologe Jean-Jacques Dozy fern aller Krisenherde in Indonesien<br />

unterwegs, um für den Shell-Konzern neue Erdölquellen<br />

ausfindig zu machen. Seine Suche führt ihn auch auf<br />

das Jayawijaya-Massiv auf West-Papua; Teil des heutigen Indonesien.<br />

Bei seiner Besteigung gelangt er, 120 km von der<br />

Küste entfernt, in 3.700 Metern Höhe zum Eingang eines<br />

unzugänglichen Hochtals, das von zahlreichen bis zu 4.884<br />

Meter hohen Zinnen aus hellem Kalkstein flankiert wird.<br />

Weitreichende Entdeckung<br />

Darunter ein sich von den anderen Gipfeln deutlich unterscheidender<br />

dreieckiger Solitär: Ein schwarzer Berg in Form<br />

eines Zahnes mit Auswaschungen, die an Grünspan erinnerten.<br />

Der Profi reagiert prompt. Bereits erste provisorische<br />

Analysen belegen: Die schwarze Farbe resultiert aus goldhaltigem<br />

Kupfererz, das <strong>im</strong> Gestein des Berges in enorm<br />

hoher Reinheit vorkommt. Ihm war unmittelbar klar, was<br />

dieses von ihm niederländisch „Ertsberg“ genannte Kupfervorkommen<br />

bedeutete: So rein und dennoch derart abgelegen,<br />

war sein Fund wie ein „Berg von Gold auf dem Mond“.<br />

Doch bevor die Entdeckung Dozys zu irgendwelchen Konsequenzen<br />

hätte führen können, brach in Europa der zweite<br />

Weltkrieg aus und die Niederlande wurden von der deutschen<br />

Kriegsmaschinerie überrannt. Die Aufzeichnungen<br />

107<br />

01/13


Mine<br />

<strong>im</strong> Gebirge<br />

01/13<br />

des Geologen gerieten durch das in Europa um sich greifende<br />

Chaos in Vergessenheit. Es vergingen 20 Jahre, bis der<br />

Bericht von Forbes Wilson, Geologe be<strong>im</strong> US-Rohstoff-<br />

Giganten Freeport Mining und eigentlich angesetzt zur Exploration<br />

von Nickelvorkommen, wiederentdeckt wurde.<br />

Wilson begann unmittelbar, nachdem er den Bericht des<br />

Niederländers <strong>im</strong> August 1959 rein zufällig zu fassen bekommen<br />

hatte, eine Erkundungsexpedition zum Ertsberg zusammenzustellen.<br />

Ein Jahr später brachen Wilson und sein Kollege<br />

Del Flint mit einem Expeditionsteam auf und begannen<br />

die großen Kupfervorkommen des Berges systematisch zu<br />

erkunden. Der Kupfergehalt des Gesteins, ergaben ihre<br />

108<br />

Anaylsen, betrug beachtliche 2,5 Prozent. Zudem fanden sie<br />

0,75 Gramm Gold und 9 Gramm Silber je Tonne Erz.<br />

Gegen alle Widerstände<br />

Mit Konzessionserteilung der indonesischen Regierung für<br />

den Abbau von Kupfer 1973 begann Freeport mit der Errichtung<br />

sämtlicher Anlagen für den Betrieb der Mine. Zunächst<br />

größte Herausforderung dabei war der Bau eines Zufahrtsweges<br />

von der Küste her. Die vom US-Bauriesen<br />

Bechtel gebaute 116 km lange Zufahrtsstraße ist eine wahre<br />

technologische Meisterleistung. Der H.E.A.T. (Heavy


Am Fuße des Ertsbergs richtete Freeport die<br />

größte Erz-Aufbereitungsanlage der Welt ein.<br />

Aus rund 90 Millionen Tonnen Erz werden hier<br />

jährlich rund 660.000 Tonnen Kupfer gewonnen<br />

Die beiden Freeport Semi-Autogenmühlen (SAG-Units) zählen zu den weltweit größten ihrer Art.<br />

Rund 120.000 Tonnen Gestein werden in den gigantischen Trommeln zu Gesteinsmehl gemahlen,<br />

um anschließend in den Floatation-Units schaumig gerührt zu werden<br />

Equipment Access Trail) windet sich bis auf eine Höhe von<br />

4.100 Metern ins Gebirge. Für seinen Bau war es stellenweise<br />

notwendig, Holzfäller aus Helikoptern durch die Baumkronen<br />

abzuseilen, um Lichtungen zu schlagen und dort<br />

anschließend kleine, in Einzelteile zerlegte Bulldozer zur<br />

Planierung der Trasse abzusetzen. Bei diesen riskanten Manövern<br />

kam es zu mehreren Hubschrauberabstürzen und die<br />

schwere Technik versank <strong>im</strong> weichen Morast.<br />

Die Region um die Mine gilt als extrem niederschlagsreich.<br />

Überdies mussten für den H.E.A.T. zwei Tunnel mit insgesamt<br />

1.700 Metern Länge durch die Felsen getrieben werden.<br />

Allein der Bau der Straße verschlang an die 175 Millionen<br />

US $, 55 Millionen US $ über dem Original-Budget.<br />

Hinzu kamen der Bau einer Pipeline für Betriebsstoffe und<br />

Erzkonzentrat entlang der Zufahrtsstraße, die Anlage eines<br />

Hafens und einer Start- und Landebahn. Auf rund 2.000<br />

Metern Höhe relativ dicht am Minengelände entstand überdies<br />

zur Unterbringung der Minenarbeiter die Siedlung<br />

Tembagapura, auch copper town genannt. Und schlussendlich<br />

musste auf der Hochebene die Erzaufbereitung errichtet<br />

werden. Angesichts des gewaltigen Aufwands zur Erschließung<br />

des Gold- und Kupferschatzes war Freeport<br />

mehrere Male kurz vor der Aufgabe. Die internationale<br />

Fach-Presse, die das Projekt Freeports bisweilen mit Häme<br />

109<br />

01/13


Mission Impossible<br />

01/13<br />

110


Vor der beeindruckenden Kulisse des steil abfallenden Geländes wirkt die gigantische Maschinerie fast<br />

verloren. Dass derart riesige Maschinen metertief verschüttet werden könnten, hätte bis zum 9. Oktober 2003<br />

niemand geglaubt. Tagelange enorme Niederschläge hatten das Gestein derart gesättigt, dass es unter<br />

seiner eigenen Last in die Tiefe krachte und 13 der gewaltigen Trucks unter sich begrub<br />

verfolgte, verpasste dem Vorhaben am Ende den Stempel<br />

„Mission Impossible“.<br />

Das Unmögliche möglich gemacht<br />

1988 schließlich begann der Abbau des von Dozy entdeckten<br />

Grasberg-Vorkommens in 4.270 Metern Höhe, zwei Kilometer<br />

vom Ertsberg entfernt. Über eine Milliarde Tonnen<br />

Erz, das auf durchschnittlich 1 Prozent Kupferanteil und 1,2<br />

Gramm Gold je Tonne Erz geschätzt wird, sehen ihrem Abbau<br />

entgegen. Zu den ersten Abnehmern des Erzkonzentrates<br />

gehörte auch die frühere Norddeutsche Affinerie in<br />

Hamburg. In der am Fuße des Ertsbergs aufgebauten Aufbereitungsanlage,<br />

weltweit die größte ihrer Art, durchläuft<br />

das Erz nach seiner Förderung aus dem mittlerweile über<br />

600 Meter tiefen Krater zunächst eine der insgesamt vier<br />

Brecheranlagen und wird dann einer der beiden gigantischen<br />

SAG-Units zugeführt.<br />

Anschließend durchläuft das fein gemahlene Gesteinsmehl<br />

die Floatation-Units zur Konzentration des Kupfer- und<br />

Goldanteils. Das komplexe Verfahren macht sich die physikalisch<br />

bedingte unterschiedliche Oberflächenbenetzbarkeit<br />

der Partikel zu Nutze und läuft in riesigen Prozessoren ab,<br />

in denen das <strong>im</strong> Verhältnis 60:40 in Wasser gelöste Gesteinsmehl<br />

unter Zugabe von Tensiden schaumig gerührt<br />

wird. Manche Partikel lassen sich schlechter mit Wasser benetzen<br />

und haften daher besser an den Luftblasen. Diese<br />

Partikel schw<strong>im</strong>men mit den Luftblasen auf und können mit<br />

dem Schaum abgeschöpft werden. Die übrigen Partikel verbleiben<br />

in der Trübe und werden am Ende des Floatationprozesses<br />

abgepumpt. Jede Tonne des Konzentrats enthält<br />

<strong>im</strong> Schnitt 317 Kilogramm Kupfer und jeweils 30 Gramm<br />

Gold und Silber. Nach der Floatation wird das flüssige Konzentrat<br />

anschließend durch die Pipeline zum Verladehafen in<br />

Amamapare gepumpt und dort wieder getrocknet. Von dort<br />

geht das Konzentrat per Schiff auf die Reise zu den Schmelzöfen<br />

in aller Welt.<br />

Gigantisches Abbauvolumen<br />

Dank der gigantischen Aufbereitungsmenge konnte die<br />

größte Gold- und Kupfermine der Welt ihre Erzproduktion<br />

bis auf ein Outputvolumen von 238.000 Tonnen täglich <strong>im</strong><br />

Jahr 2005 kontinuierlich steigern.<br />

Das bedeutet, dass einschließlich des nicht erzhaltigen Abraums<br />

täglich über 700.000 Tonnen Material auf dem Gelände<br />

bewegt werden müssen. Rein rechnerisch wäre bei<br />

dieser Rate die auf 6,25 Millionen Tonnen Gesteinsmasse<br />

geschätzte Cheops-Pyramide in neun Tagen abgetragen.<br />

Um dieses enorme Volumen zu bewältigen ist auf dem Grasberg-Minenkomplex<br />

eine riesige Flotte von 170 schweren<br />

Dumpern <strong>im</strong> Einsatz, unter denen die gewaltigen Caterpillar<br />

797 mit einer Zuladung von beeindruckenden 330 Tonnen<br />

den größten Teil einnehmen. Außerdem sorgen auf dem<br />

111<br />

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Nerven<br />

Drahtseile<br />

Gelände 65 GPS-unterstützte schwere Raupen und Grader<br />

für die terrassenförmige Anlage des aberwitzigen tief in die<br />

Erde abfallenden Kraters. Für die Beladung der 797er zeichnen<br />

mehrere Minenbagger <strong>im</strong> Format XXL des Spezialisten<br />

Bucyrus verantwortlich. Insgesamt arbeiten auf dem riesigen<br />

Areal rund 19.500 Beschäftigte.<br />

Gefahren in der Tiefe<br />

Wie gefährlich die Arbeit in der gigantischen Mine sein kann,<br />

zeigte sich <strong>im</strong> Jahr 2003. Am Morgen des 9. Oktober saß Frederik<br />

Tokan am Steuer seines 797er, mit einer Ladung von<br />

rund 300 Tonnen Gestein unterwegs auf den spiralförmigen<br />

Terrassen hinauf zur Erzaufbereitung. Tags zuvor waren unglaubliche<br />

Niederschlagsmengen auf dem Hochplateau niedergegangen.<br />

Die Minengesellschaft hatte daraufhin mehrere<br />

Sektoren für den Abbau gesperrt. Doch Tokan war auf einem<br />

vermeintlich sicheren Abschnitt unterwegs. Um 5:10 Ortszeit<br />

löste sich vom Rand des Kraters eine Lawine von rund 2,3<br />

Millionen Kubikmeter Gestein und walzte den Karten hinab.<br />

Sie begrub Frederik Tokan und 13 weitere Minenarbeiter von<br />

Crew IV samt ihrer gewaltigen Trucks. Zwei Wochen später<br />

konnte ein Bergungsteam die riesigen Trucks von Crew IV<br />

mit Rädern von über drei Metern Durchmesser einen Meter<br />

tief unter einer Schuttschicht ausfindig machen; von Tokan<br />

und vier seiner Crew-Mitgliedern fand man jedoch nicht die<br />

geringste Spur. Unmittelbar nach dem Disaster inspizierte<br />

ein Team des Department of Mines & Energy die Unglücks-<br />

Mine. Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass die Tage<br />

zuvor niedergegangene enorme Niederschlagsmenge den<br />

Wasser-Anteil <strong>im</strong> Gestein bis zur Sättigung gebracht habe<br />

und damit dessen Gewicht um ein Vielfaches angestiegen sei.<br />

Sie schlugen vor, Terrassen von jeweils 15 Metern Höhe und<br />

Breite anzulegen, um die Steilheit der abfallenden Kraterwand<br />

zu reduzieren. Bedenkt man, dass die riesigen 797er von<br />

Caterpillar eine Breite von mehr als acht Metern aufweisen<br />

und diese <strong>im</strong> Gegenverkehr auf den Terrassen hinab in den<br />

Krater und wieder hinauf unterwegs sind, ist dies kein praktikabler<br />

Vorschlag. Außerdem müsse man die Gefahr, die von<br />

den Niederschlägen ausginge, neu bewerten. Diese sind in<br />

der Region extrem hoch: 4.000–5.000 mm jährlich <strong>im</strong> Minenkomplex<br />

und bis zu 11.000 mm <strong>im</strong> Flachland.<br />

01/13<br />

112


und<br />

Die wirtschaftlichste Art, Arbeiter und Techniker die rund 2.000 Höhenmeter<br />

von der Arbeitersiedlung Tembagapura hinauf zu dem auf 4.270 Metern<br />

gelegenen Minengelände zu befördern, ist eine Seilbahn.<br />

Dicht gedrängt streben die Männer über den gähnenden Abgrund des<br />

schroff abfallenden Bergmassivs hinweg ihrer täglichen Arbeit zu<br />

113<br />

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GRASBERG MINE<br />

KENNZAHLEN<br />

Quelle unermesslichen Reichtums<br />

Mit einer Jahresproduktion von 2.025.000 Feinunzen Gold<br />

(2010) ist die Grasberg Mine die größte Goldmine der<br />

Welt. Dennoch ist der durch das geförderte Kupfer erzielte<br />

Gewinn erheblich größer. 2005 brachten geförderte<br />

660.000 Tonnen Kupfer 2,7 Milliarden US-Dollar ein;<br />

79.000 Kilogramm gefördertes Gold ergaben 1,277 Milliarden<br />

Dollar. Von den Gesamteinnahmen entfielen somit<br />

zwei Drittel auf den Erlös von Kupfer und ein Drittel auf<br />

Gold.<br />

Im Jahr 2011 betrug die weltweite Goldförderung 2.700<br />

Tonnen (2010 = 2.560 Tonnen). Das entspricht gegenüber<br />

2010 einem Anstieg um 5,5 Prozent. Die bedeutendsten<br />

Goldfördernationen waren die Volksrepublik China (355<br />

Tonnen), Australien (270 Tonnen), die USA (237 Tonnen),<br />

Russland (200 Tonnen) und Südafrika (190 Tonnen), deren<br />

Anteil an der Weltförderung 46,4 Prozent betrug. Die förderfähigen<br />

Reserven wurden vom United States Geological<br />

Survey (USGS) <strong>im</strong> Jahr 2011 auf weltweit 51.000 Tonnen<br />

geschätzt.<br />

Die Kehrseite<br />

Großes Manko dieser Kupfermine mit den weltweit geringsten<br />

Förderkosten stellt die erhebliche Umweltbelastung<br />

dar. Zwar wird hier wegen des hohen Gold- und Kupferanteils<br />

<strong>im</strong> Gestein kein Zyanid zur Erzaufbereitung<br />

verwendet, dennoch pumpt Freeport den Abraum aus der<br />

Floatation in die Flussläufe von Aghawagon, Otomona und<br />

Ajkwa, die so mit einer viel zu hohen Sed<strong>im</strong>entfracht<br />

belastet werden.<br />

Höhe des Minenkomplexes: 4.270 m<br />

Tiefe des Abbau-Trichters: ca. 600 m<br />

tägl. bewegtes Gesteinsvolumen: 700.000 t<br />

Tagesproduktion:<br />

238.000 t<br />

geschätztes Erzvorkommen: 1.000.000.000 t<br />

Kupfergehalt: 2,5 %<br />

Goldgehalt:<br />

1,2 g/t<br />

förderfähige Goldreserven (geschätzt): 51.000 t<br />

Entdeckung des Kupfervorkommens: 1936<br />

Konzessionserteilung: 1973<br />

Beginn der Förderung: 1988<br />

Beschäftigte: 19.500<br />

jährl. Niederschlag Minengelände: 5.000 mm<br />

(Deutschland:<br />

750 mm)<br />

Außerdem ist wegen des überdurchschnittlich hohen Metallgehaltes<br />

der Grasberg-Erze der in dem bereits ausgebeuteten<br />

Gestein noch verbleibende Restgehalt an Kupfer,<br />

Gold und Säure erzeugendem Sulfid besonders hoch.<br />

Aus diesem Grund hat Freeport einen Damm errichten<br />

lassen, der die belasteten Fluten der Gewässer von besiedelten<br />

Regionen in Küstennähe zurückhalten soll. Dennoch<br />

unterliegt der Landstrich oberhalb des Dammes einer hohen<br />

Umweltbelastung und ähnelt dank der Überdeckung<br />

durch Abbraumrückstände einer vegetationslosen Mondlandschaft.<br />

3<br />

Fotos: Freeport, Nubmining, wikipedia<br />

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