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LinuxUser Geodaten nutzen (Vorschau)

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Kingsoft Office: Durchdachtes<br />

Büropaket im Ribbon-Look S. 62<br />

ElsterOnline: Steuerportal<br />

jetzt mit Linux-Support S. 42<br />

Photivo: RAW-Aufnahmen in<br />

16-Bit-Farben entwickeln S. 36<br />

12.2013<br />

GEARY • INKSCAPE • NITRO • PHOTIVO • RASPBERRY• VUESCAN • GEODATEN<br />

12<br />

Digitale Karten ausreizen, Offroad navigieren, GPS und EXIF kombinieren<br />

<strong>Geodaten</strong> <strong>nutzen</strong><br />

Linux-Offroad-Navi:<br />

Die optimale Hardware<br />

für den Eigenbau S. 26<br />

Marble kombiniert<br />

Kartensuche, OSM<br />

und Routenplaner S. 14<br />

GPS-Tracks komfortabel importieren,<br />

auswerten, verwalten und über EXIF-Daten<br />

mit den passenden Fotos zur Tour garnieren S. 8, 20<br />

Inkscape-Spezialeffekte gekonnt einsetzen S. 46<br />

Vektorgrafik künstlerisch gestalten mit Texturen, Filtern und 3D-Ausleuchtung<br />

WLAN rundum sichern S . 30<br />

Lücken finden und stopfen mit Wifislax<br />

www.linux-user.de<br />

Top-Distris<br />

auf zwei<br />

Heft-DVDs<br />

Profi-Backup in die Cloud S. 84<br />

Duplicati verschlüsselt Sicherungsdaten<br />

EUR 8,50 EUR 9,35 sfr 17,00 EUR 10,85 EUR 11,05 EUR 11,05<br />

Deutschland Österreich Schweiz Benelux Spanien Italien 4 196067 008502 12


Editorial<br />

Ausgedrosselt<br />

Jörg Luther<br />

Chefredakteur<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

als die Telekom im April dieses Jahres –<br />

pikanterweise zeitgleich mit dem 20. Geburtstag<br />

des WWW – ankündigte, ihren<br />

DSL-„Flatrate“-Kunden beim Überschreiten<br />

recht knapper Volumengrenzen die<br />

Datenrate auf 384 kbit/​s zu drosseln,<br />

schlug die Empörung hohe Wellen û.<br />

Das lag nicht nur daran, dass mit einer<br />

solchen Geschwindigkeit schon die heute<br />

üblichen Nachrichten-Webseiten kaum<br />

noch zu <strong>nutzen</strong> sind, geschweige denn<br />

Multimedia-Dienste. Vielmehr war zu befürchten,<br />

dass diese Praxis den Grundsatz<br />

der Netzneutralität nachhaltig untergraben<br />

würde, denn eigene IP-Dienste und<br />

die ihrer Geschäftspartner wollte die Telekom<br />

aus der Volumenberechnung ausklammern.<br />

In der Praxis hätte dies für den<br />

Kunden bedeutet, dass nach monatlich<br />

nur 11 Stunden voller Nutzung des Zugangs<br />

das Internet nur noch aus Telekom-Diensten<br />

bestanden hätte.<br />

Mit einem Urteil vom 30. Oktober 2013<br />

hat das Landgericht Köln nun der Telekom<br />

diese Praxis vorläufig untersagt û –<br />

vorläufig deshalb, weil das Urteil noch<br />

nicht rechtskräftig ist und die Telekom<br />

mit Sicherheit dagegen Rechtsmittel einlegen<br />

dürfte. Der Kläger, die Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-Westfalen, rechnet<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/30871<br />

denn auch damit, das Verfahren bis zum<br />

Bundesgerichtshof verfolgen zu müssen.<br />

Unabhängig davon zeigt die inzwischen<br />

vorliegende Urteilsbegründung û<br />

eine bemerkenswerte Einsicht des Gerichts<br />

in die Bedeutung des weltweiten<br />

Netzes für den Kunden. Zwar drehte sich<br />

der Rechtsstreit konkret vor allem darum,<br />

was man als Verbraucher unter „Flatrate“<br />

verstehen darf. Hier legten die Richter<br />

klar fest, dass es sich dabei im Fall von<br />

DSL um einen „Festpreis für den Internetzugang<br />

zu einer bestimmten Bandbreitengeschwindigkeit<br />

und ohne Einschränkungen“<br />

handle.<br />

Damit hat das Gericht erfreulicherweise,<br />

wenn auch nur quasi im Nebensatz,<br />

aber auch noch einmal das Prinzip der<br />

Netzneutralität unterstrichen – man beachte<br />

die Formulierung und ohne Einschränkungen.<br />

Wenige Sätze später legen<br />

die Richter sogar noch einmal nach: Der<br />

Kunde dürfe erwarten, dass „die Nutzung<br />

seines häuslichen Internetzugangs in Abhängigkeit<br />

von … der eingesetzten<br />

Hardware einwandfrei funktioniert“.<br />

Einwandfreie Funktion – das bedeutet<br />

im Internet zweifelsohne auch, keine<br />

Dienste anderer Anbieter oder unliebsamer<br />

Art auf der Leitung abzuwürgen, wie<br />

etwa Filesharing, Internet-Telefonie der<br />

Konkurrenz, oder – wie in Frankreich<br />

heute schon üblich – VPNs, IMAP, UDP<br />

oder jeden Datentransfer oberhalb eines<br />

Sperrvolumens û.<br />

Wohlgemerkt: Netzneutralität auf Paket-<br />

Ebene, wie sie manchmal gefordert wird,<br />

ist weder sinnvoll noch wünschenswert,<br />

denn manche Dienste benötigen technisch<br />

bedingt eine gewisse Priorisierung:<br />

IP-Telefonie beispielsweise hinsichtlich<br />

der Latenz oder IP-TV in Bezug<br />

auf eine garantierte Bandbreite. Auf der<br />

Ebene der Dienste-Anbieter aber darf es<br />

keine künstlichen Schranken geben, soll<br />

das weltweite Netz nicht zur privaten<br />

Spielwiese einiger weniger mächtiger<br />

globaler Provider verkommen.<br />

Gerade wir Open-Source-Nutzer haben<br />

kulturell wie technisch ein besonderes<br />

Interesse an der ungehinderten<br />

Kommunikation und Dienstenutzung im<br />

Internet. Da bleibt nur zu hoffen, dass die<br />

folgenden juristischen Instanzen das<br />

Anti-Drosselkom-Urteil bestätigen (und<br />

weiter präzisieren) werden.<br />

Herzliche Grüße,<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

3


12<br />

74<br />

Aufgabenlisten helfen, im Alltag<br />

den Durchblick zu behalten und<br />

Arbeiten zügig zu erledigen. Mit Nitro gelingt<br />

das Organisieren im Handumdrehen.<br />

84<br />

Backup in der Cloud? Da winken<br />

aufgrund der NSA-Schnüffelei viele<br />

Anwender ab. Duplicati sichert die Daten<br />

jedoch nicht nur durch eigene Krypto-<br />

Schlüssel, sondern erlaubt ein komplettes<br />

Backup mit nur wenigen Mausklicks.<br />

58<br />

Die kommerzielle Scanner-Software<br />

Vuescan setzt auf ein<br />

schnörkelloses Interface und unterstützt<br />

über 2000 Modelle. Der Einsatz von Farbprofilen<br />

erlaubt professionelles Arbeiten.<br />

Aktuelles<br />

Angetestet .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Plattformunabhängiger Finanzverwalter<br />

Jgnash 2.13.0, leistungsfähiger FTP-Client für<br />

die Kommando zeile Lftp 4.4.10, Konfigurations-<br />

und Schwachstellen-Tester Lynis 1.1.3,<br />

TCP/IP-Verbindungsprüfer Wciconnect 1.5.1<br />

105<br />

Ubuntu steht hoch in<br />

der Gunst der Anwender<br />

– nicht zuletzt wegen der attraktiven<br />

Derivate, die all jene zufriedenstellen,<br />

die sich mit der<br />

Linie von Canonical<br />

nicht identifizieren.<br />

Das LU-<br />

Mega pack<br />

fasst die<br />

besten Varianten<br />

zusammen.<br />

Schwerpunkt<br />

Geotags in Bildern. ............. 8<br />

Mit den passenden Tools verbinden Sie die<br />

<strong>Geodaten</strong> der letzten Reise mit den entsprechenden<br />

Bildern und schreiben so ein<br />

schickes Tagebuch der Tour.<br />

Marble 1.6.2. ................. 14<br />

Mit dem Programm Marble kehrt der<br />

altbekannte Globus in einer zeitgemäßen,<br />

digitalen Neuauflage zurück.<br />

Mytourbook................... 20<br />

Die schicke Software hilft Ihnen beim Verwalten<br />

von Tracks und assistiert dabei, diese mit<br />

Bildmaterial zu ergänzen<br />

Offroad-Navigation............. 26<br />

Ein alter EeePC mit Linux macht als Basis für<br />

ein leistungsfähiges Offroad-Navi eine gute<br />

Figur. Beim Zusammenstellen der Komponenten<br />

gilt es aber einiges zu beachten.<br />

Praxis<br />

Wifislax 4.6. .................. 30<br />

Fast jedes WLAN weist einige potenzielle<br />

Schwachstellen hinsichtlich der Sicherheit<br />

auf. Das Slackware-Derivat Wifislax hilft dabei,<br />

diese aufzuspüren und zu beseitigen.<br />

Photivo....................... 36<br />

Photivo schließt die Lücke zwischen RAW-<br />

Konvertern und einfachen Bildbearbeitungen.<br />

Damit macht es häufig das Nacharbeiten<br />

in anderen Programmen überflüssig.<br />

ElsterOnline...................42<br />

Lange Zeit gab es für Linux-Nutzer keine<br />

Möglichkeit, die Steuererklärung elektronisch<br />

abzugeben. Seit Kurzem stellen die<br />

Steuerbehörden ein Javascript-Portal zur<br />

Abgabe von Formularen bereit.<br />

Inkscape-Effekte.. . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Neben den grundlegenden Zeichenfunktionen<br />

bietet das Vektorzeichenprogramm<br />

Inkscape ausgefeilte Effekte, die Linien in<br />

weich fließende Pinselschwünge verwandeln<br />

oder das Zeichnen von feingezähnten<br />

Papierrisskanten automatisieren.<br />

4 12.2013


92<br />

Farbmodelle ermöglichen es einem<br />

Computer, ein verbindliches<br />

System der Farbwerte in Zahlen umzusetzen.<br />

Die Komplexität der Ansätze schreckt<br />

oft ab. Zwei Tools in Gimp helfen, das Thema<br />

besser zu verstehen.<br />

14<br />

Der angestaubte Globus ist aus<br />

vielen Schul- und Kinderzimmern<br />

längst verschwunden. Mit Marble steht<br />

aber ein digitales Pendant parat, das den<br />

Klassiker in vielerlei Hinsicht aussticht.<br />

20<br />

GPS-Logger sorgen für ein nahtloses<br />

Erfassen von Reisen. Mit<br />

Mytourbook verwalten Sie die Daten komfortabel<br />

und verknüpfen sie mit Bildern.<br />

UBUNTU<br />

user<br />

Geary 0.4 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

Mit Geary ist seit längerer Zeit endlich<br />

einmal wieder ein neuer E-Mail-Client für<br />

Linux erschienen – und die Software bringt<br />

frischen Wind in das Genre.<br />

Nitro 1.5.1 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Das modern gestaltete Nitro hilft dabei,<br />

Aufgabenlisten zu verwalten. Sogar eine<br />

Synchronisation zwischen verschiedenen<br />

Systemen bringt das kostenlose Tool mit.<br />

Im Test<br />

Copy.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Ähnlich wie Dropbox erlaubt es der kommerzielle<br />

Cloud-Speicher Copy.com, Daten<br />

sehr einfach zwischen dem Desktop-PC, dem<br />

Notebook und dem Smartphone zu synchronisieren<br />

oder mit Freunden zu teilen.<br />

VueScan .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Beim Scannen lohnt der Griff zur kommerziellen<br />

Software VueScan: Sie sticht die freie<br />

Konkurrenz in mehrfacher Hinsicht aus.<br />

Netz&System<br />

RasPi als Server................80<br />

Der Mini-PC macht in kleinen Netzen eine<br />

gute Figur – sei es als zentrale Datenablage<br />

oder als Drucker-Server.<br />

Duplicati......................84<br />

Das freie Backup-Tool Duplicati vereinfacht<br />

das Sichern von Daten bei Cloud-Anbietern<br />

und bietet zugleich den Schutz der Backups<br />

durch starke Kryptographie.<br />

Kingsoft Office. ...............62<br />

Ein klares Interface und weitgehende<br />

Kompatibilität zu Microsoft-Produkten – so<br />

versucht das chinesische Kingsoft Office bei<br />

Linux-Anwendern zu punkten. Unser Test<br />

zeigt, was Sie erwarten dürfen.<br />

Know-how<br />

Farbmodelle in Gimp .. . . . . . . . . . 92<br />

Farbmodelle beschreiben Farben mathematisch<br />

– und daher eher unanschaulich. Gimp<br />

visualisiert mit zwei Tools die Farbmodelle<br />

und hilft damit, sie zu verstehen.<br />

46<br />

Dank ausgefeilter Filtereffekte<br />

verwandeln Sie im freien Vektorzeichenprogramm<br />

Inkscape eine schnell<br />

hingeworfene Skizze mit wenigen Mausklicks<br />

in einen echten Hingucker.<br />

Service<br />

Editorial.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

IT-Profimarkt.. . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />

Impressum...................102<br />

Events/Autoren/Inserenten.....103<br />

<strong>Vorschau</strong>. ...................104<br />

Heft-DVD-Inhalt ..............105<br />

www.linux-user.de<br />

5


Aktuelles<br />

Angetestet<br />

Finanz-Guru<br />

Mit Jgnash 2.13.0 steht Ihnen<br />

ein leistungsfähiges freies Programm<br />

zum Verwalten Ihrer<br />

Finanzen bereit, das es durchaus<br />

mit der kommerziellen Konkurrenz<br />

aufnehmen kann.<br />

Schon seit den Zeiten des Apple II kommt<br />

der Rechner zum Verwalten der Finanzen<br />

zum Einsatz. Früher landeten die entsprechenden<br />

Daten meist in Tabellenkalkulationen,<br />

heute stehen mit Programmen<br />

wie Jgnash komfortablere Tools bereit.<br />

Von GNUCash inspiriert, ist das javabasierte<br />

Programm auf allen Plattformen<br />

lauffähig, die über eine Java-Umgebung<br />

ab Version 7 verfügen. Um die Geldflüsse<br />

zu verwalten, legen Sie als Erstes eine<br />

Finanzdatei an. Standardmäßig schlägt<br />

die Software eine Binärdatei zum Speichern<br />

der Daten vor. Alternativ<br />

bietet sie als Ablage einen<br />

Zugang zu einer H2-Datenbank<br />

oder eine XML-Datei als<br />

Speicherort an. Als Nächstes<br />

entscheiden Sie sich für eine<br />

Hauptwährung und verschiedene<br />

Nebenwährungen, in<br />

denen Sie Konten führen<br />

möchten. Nun stellt das Programm<br />

zwei leere Strukturen<br />

mit unterschiedlichen Einund<br />

​Ausgabe-Konten bereit.<br />

Beide liegen in englischer Sprache vor.<br />

Bei Bedarf verzichten Sie hier auf eine<br />

Auswahl und erstellen später von Hand<br />

eine eigene Struktur. Nachdem Sie die<br />

Datei samt Struktur der Konten erzeugt<br />

haben, erfassen Sie Ausgaben und Einnahmen.<br />

Die Kontoansicht stellt alle Konten<br />

in einer Baumstruktur dar. Neue Buchungen<br />

tragen Sie durch Anklicken des<br />

gewünschten Kontos ein. Hier versehen<br />

Sie jede Buchung mit Betrag, Datum und<br />

Empfänger, daneben können Sie optional<br />

eine Notiz oder den Scan eines Zahlungsbelegs<br />

anhängen. Neue Konten legen Sie<br />

über das entsprechende Symbol in der<br />

Symbolleiste an. Verwaltungsoptionen<br />

für wiederkehrende Ausgaben oder unterschiedliche<br />

Anlageformen finden Sie<br />

im Menüpunkt Extras. Auf Wunsch erzeugt<br />

die Applikation Berichte mit anschaulichen<br />

Grafiken. Damit haben Sie<br />

die Geldflüsse immer im Blick.<br />

Lizenz: GPLv3<br />

n<br />

Quelle: http:// sourceforge. net/ projects/​<br />

jgnash/<br />

Sicherheitsberater<br />

Das Audit-Tool Lynis 1.3.3 trägt<br />

sicherheitsrelevante Daten über<br />

das System zusammen und<br />

untersucht die Aufstellung auf<br />

mögliche Schwachstellen. Das<br />

Ergebnis präsentiert Lynis als<br />

umfassenden Bericht.<br />

Um herauszufinden, wie es um die<br />

Sicherheit eines Systems steht, stellen Sie<br />

es mit Lynis auf den Prüfstand. Dabei<br />

kontrolliert das Shell-Skript nicht nur die<br />

Aktualität der installierten Software, sondern<br />

wirft einen Blick auf den installierten<br />

Bootloader und den laufenden Kernel,<br />

sucht im Speicher nach Zombie-Prozessen<br />

und nimmt die Benutzer- und<br />

Gruppenverwaltung unter die Lupe. Darüber<br />

hinaus prüft es die Zugriffsverwaltung<br />

im Dateisystem oder Sticky-Bits im<br />

temporären Verzeichnis. Im Netzwerk<br />

verifiziert Lynis unter anderem das Standard-Gateway<br />

und prüft, ob<br />

sich eine Schnittstelle im<br />

Überwachungsmodus befindet.<br />

Zudem kontrolliert es die<br />

Einstellungen von Firewall und<br />

Web-Server. Sämtliche Prüfungen<br />

gliedert Lynis in verschiedene<br />

Kategorien, nach deren<br />

Abschluss es jeweils ein Quittieren<br />

durch den Anwender<br />

erwartet. Dabei fährt es anschließend<br />

entweder mit der nächsten<br />

Kategorie fort oder beendet in kritischen<br />

Fällen die Prüfung an dieser Stelle. Gibt<br />

es an den vorhandenen Einstellungen<br />

nichts zu beanstanden, gibt Lynis den aktuellen<br />

Status des geprüften Objekts aus.<br />

Entdeckt das Tool in einem Bereich Optimierungsbedarf,<br />

erscheint die Empfehlung<br />

in gelber Schrift hinter der Prüfung.<br />

Um eine vollständige Prüfung des Systems<br />

vorzunehmen, rufen Sie Lynis als<br />

Root mit dem Parameter ‐c auf. Möchten<br />

Sie nur einzelne Kategorien prüfen, teilen<br />

Sie Lynis dies durch einen Parameter<br />

mit. Der Schalter ‐‐man liefert eine Hilfeseite.<br />

Um Lynis regelmäßig automatisiert<br />

via Cronjob auszuführen, <strong>nutzen</strong> Sie den<br />

Parameter ‐‐cronjob – in diesem Fall erwartet<br />

das Tool keine Interaktion nach<br />

jeder geprüften Kategorie. Das Prüfergebnis<br />

finden Sie in einer Log-Datei.<br />

Lizenz: GPLv3<br />

nn<br />

Quelle: http:// www. rootkit. nl/ projects/​<br />

lynis. html<br />

6 www.linux-user.de<br />

12.2013


Angetestet<br />

Aktuelles<br />

Das Kommandozeilenprogramm LFTP<br />

setzt sich unter anderem durch seinen<br />

großen Funktionsumfang von der Masse<br />

der FTP-Clients ab. Neben HTTP und FTP<br />

inklusive deren verschlüsselter Varianten<br />

unterstützt die Software SFTP, Fish, FXP<br />

und Bittorrent. Selbst der Einsatz von<br />

HTTP- oder Socks-Proxies stellt das Programm<br />

vor keine Probleme. Für die Standardprotokolle<br />

existiert sogar eine IPv6-<br />

Unterstützung. Darüber hinaus bietet<br />

das Tool zahlreiche Optionen, um die<br />

Übertragungen verlässlich zu steuern.<br />

So versucht LFTP eigenständig, unterbrochene<br />

Transfers neu zu starten. Via<br />

Parameter begrenzen Sie bei Bedarf den<br />

Datendurchsatz und die Anzahl der Verbindungen<br />

zu einem Server. So bleibt<br />

Lizenz: GPLv3<br />

Quelle: http:// lftp. yar. ru/<br />

nn<br />

noch Bandbreite für andere Dienste. Als<br />

Konsolen-Client unterstützt LFTP die<br />

gängigen FTP-Befehle. Darüber hinaus<br />

kennt die Software eine Reihe nützlicher<br />

Shell-Befehle, die sie auf Wunsch auf<br />

dem Zielsystem ausführt. Selbst ein Pager<br />

findet sich. Sämtliche Befehle und<br />

Übertragungen organisieren Sie bei Bedarf<br />

in Warteschlangen – ideal, wenn Sie<br />

einen sequenziellen Ablauf der Übertragung<br />

sicherstellen möchten.<br />

Seine Konfiguration bezieht<br />

das Programm aus systemweiten<br />

wie benutzerspezifischen<br />

Dateien. Die meisten<br />

Parameter dürfen Sie jedoch<br />

zusätzlich interaktiv während<br />

der laufenden Sitzung manipulieren.<br />

Aus der Befehlsübersicht<br />

mit set ‐a erfahren<br />

Sie, welche dies erlauben.<br />

FTP-Allrounder<br />

Benötigen Sie keinen grafischen<br />

FTP-Client, dann finden Sie in<br />

LFTP 4.4.10 ein leistungsfähiges<br />

Programm zum Übertragen von<br />

Daten, das alle relevanten<br />

Protokolle unterstützt.<br />

Lizenz: GPLv3<br />

n<br />

Quelle: http:// wciconnect. sourceforge. net/<br />

Bleibt ein Netzwerkdienst stumm, greifen<br />

Linux-Profis zu kleinen Helferlein für die<br />

Konsole, um das Problem zu analysieren.<br />

Einsteiger tun sich damit meist schwer.<br />

Hier setzt das Tool „Why can’t I connect“,<br />

kurz Wciconnect, an: Es bietet eine grafische<br />

Oberfläche zur Analyse von TCP/​IP-<br />

Problemen. Zum Prüfen brauchen Sie nur<br />

noch die IP-Adresse und den Port anzugeben.<br />

Das Programm prüft dann den<br />

Aufbau der Verbindung und die korrekte<br />

Funktion selbstständig. Bei Problemen erscheint<br />

ein Fenster, das mögliche Ursachen<br />

aufzählt. Läuft alles glatt, verweist<br />

Wciconnect zur manuellen Kontrolle auf<br />

die Trace-Ausgabe. Diese erscheint bei jedem<br />

Prüfen im Hauptfenster. Module für<br />

die Dienste MySQL, MS-SQL, IMAP, POP3,<br />

SMTP, IRC, FTP, LDAP und Usenet sind bereits<br />

an Bord. Existiert für einen Problemfall<br />

kein fertiges Modul, greifen Sie auf<br />

einen generischen Test zurück. Auch hier<br />

geben Sie Zieladresse und Port an. Wciconnect<br />

baut dann nur die Verbindung<br />

auf, eine tiefergehende Analyse erfolgt<br />

nicht. Ist der Port blockiert oder das Netz<br />

nicht zu erreichen, erscheint ein Fenster<br />

mit möglichen Fehlerquellen. Kommt die<br />

Verbindung zustande, können Sie über<br />

das Play-Symbol in der Symbolleiste Befehle<br />

an die Gegenstelle schicken, um deren<br />

Funktion zu prüfen. Um die Verbindung<br />

zum eigenen Rechner zu testen,<br />

bietet Wciconnect die Möglichkeit, einen<br />

Dienst auf einem beliebigen Port zu simulieren.<br />

Bei Bedarf testen Sie in diesem<br />

Fall ebenfalls mit Wciconnect oder mit einem<br />

Telnet-Client die Erreichbarkeit. Auf<br />

diese Weise prüfen Sie zum Beispiel vor<br />

der Installation eines Servers, ob alle<br />

Firewalls Zugriffe zulassen. (agr) n<br />

Verbindungsprüfer<br />

Das Analyse-Tool Wciconnect<br />

1.5.1 hilft, Probleme in der Verbindung<br />

zu Servern und Diensten<br />

zu entdecken. Dabei ermöglichen<br />

mitgelieferte Prüfmodule eine<br />

automatisierte Analyse.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

7


Schwerpunkt<br />

Geotags in Bildern<br />

Bilder mit <strong>Geodaten</strong> aufbereiten<br />

Orientierungshilfe<br />

© Sans5, sxc.hu<br />

Wenn jemand eine Reise<br />

tut, kann er was erzählen –<br />

und das am besten nicht mit<br />

endlosen Diashows, sondern<br />

einem hübsch aufgemachten<br />

Track, mit den passenden<br />

Aufnahmen garniert.<br />

Frank Hofmann<br />

Nach der Rückkehr aus dem Urlaub in<br />

heimische Gefilde steht das Aufbereiten<br />

der gesammelten Fotos an. Als Ergebnis<br />

der Bemühungen erhalten Sie im besten<br />

Fall eine Landkarte mit den Etappen der<br />

Route, jeweils ergänzt durch die Aufnah<br />

men an der richtigen Position. Mit dem<br />

richtigen Know-how und den passenden<br />

Tools haben Sie so einen Hingucker im<br />

Handumdrehen erstellt.<br />

Zum Zusammenstellen der Karte mit<br />

Bildern benötigen Sie Informationen,<br />

etwa Zeitstempel, geografische Angaben<br />

wie Längen- und Breitengrad sowie<br />

Blickwinkel und ‐richtung. Das Verknüpfen<br />

von Objekten mit diesen Daten heißt<br />

Geotagging. Das erleichtert den Umgang<br />

mit den Mediadaten.<br />

haben. Die von den Geräten erfassten<br />

Sensor-Informationen landen häufig automatisch<br />

in den Exif-Daten der digitalen<br />

Aufnahmen.<br />

Wie die letzten Monate gezeigt haben,<br />

leiten Nachrichtendienste aus diesen<br />

Metadaten im großen Stil persönliche<br />

Profile ab, die Fragen beantworten, wie:<br />

„Wo ist der Fotograf mit der Kamera gerade<br />

unterwegs?“ und „Über welche<br />

technischen Geräte verfügt der Nutzer?“.<br />

Daher ist es ratsam, diese Funktionen in<br />

Zeiten permanenter digitaler Überwachung<br />

stets mit Bedacht zu verwenden<br />

oder zu deaktivieren û.<br />

Tags für <strong>Geodaten</strong><br />

Readme<br />

Nach jeder Reise gleicht das Sortieren der<br />

Mitbringsel und Zuordnen der Fotos häufig<br />

einem anspruchsvollen Puzzle. Eine Übersicht<br />

mit den einzelnen Etappen hilft dabei,<br />

die Erinnerungen lebendig zu halten.<br />

Zusatzinfo Exif<br />

Die Informationen für das Geotagging<br />

stammen aus den Sensoren der Digitalkameras<br />

oder Smartphones. Ein GPS-<br />

Modul gehört inzwischen vielfach zur<br />

Grundausstattung mobiler Geräte. Gute<br />

Digitalkameras mit GPS-Modul sind<br />

heutzutage bereits für rund 300 Euro zu<br />

GPSInfo<br />

GPSLatitudeRef<br />

GPSLatitude<br />

GPSLongitudeRef<br />

GPSLongitude<br />

GPSAltitudeRef<br />

GPSAltitude<br />

Haupttag<br />

Breitengrad<br />

(Nord oder Süd)<br />

Breitengrad (Wert)<br />

Längengrad<br />

(Ost oder West)<br />

Längengrad (Wert)<br />

Höhe – über oder unter<br />

dem Meeresspiegel<br />

Höhenangabe (Wert)<br />

8 www.linux-user.de<br />

12.2013


Geotags in Bildern<br />

Schwerpunkt<br />

Über erprobte Schnittstellen lesen Sie<br />

die Exif-Daten jederzeit aus den digitalen<br />

Bildern aus und verändern sie nach<br />

Bedarf. Bildbetrachter wie Geeqie û<br />

stellen die Exif-Daten zu einer Aufnahme<br />

bereit 1 . Für die Kommandozeile bieten<br />

sich hingegen Exifprobe û und Exiftran<br />

û an, etwa zum Drehen von JPGs<br />

unter Berücksichtigung der Ausrichtung<br />

des Fotografen beim Auslösen.<br />

Das sehr umfangreiche Perl-Programm<br />

Exiftool û beinhaltet darüber<br />

hinaus eine Bibliothek für eigene Entwicklungen.<br />

Die Ausgabe der Informationen<br />

in deutscher Sprache gelingt mit<br />

der Option ‐lang de.<br />

Pyexiv2 û und dessen empfohlener<br />

Nachfolger Gexiv2 û leisten hingegen<br />

Python-Entwicklern sehr gute Dienste.<br />

Die Python Imaging Library (PIL) û verfügt<br />

ebenso über entsprechende Methoden,<br />

die aber undokumentiert und deshalb<br />

mit Vorsicht zu genießen sind.<br />

Ausgangsmaterial<br />

Die genannten Werkzeuge fördern Erstaunliches<br />

zutage: Das beginnt beim<br />

Namen des Herstellers der Kamera, der<br />

Identifikationsnummer des Geräts samt<br />

Version der Firmware und geht über die<br />

Bildgröße und Blende bis hin zu Angaben<br />

zum Auslösen des Blitzes.<br />

Die Liste für die zu erstellende Landkarte<br />

umfasst drei Dinge – erstens die Reiseroute<br />

inklusive der Etappen, zweitens<br />

die Koordinaten der Wegpunkte und<br />

drittens die Aufnahmen, die entlang der<br />

bereisten Strecke entstanden sind. Für<br />

Ersteres genügt eine Textdatei mit den<br />

Ortsnamen oder markanten Punkten,<br />

die der Orientierung beim Erstellen der<br />

jeweiligen Karte dient.<br />

Die Koordinaten der Wegpunkte<br />

zeichnen Sie am besten vorher mit einem<br />

GPS-Tracker über das Global Positioning<br />

System GPS auf. Damit erhalten<br />

Sie pro Wegpunkt neben dem Breitenund<br />

Längengrad auch einen Zeitstempel<br />

sowie eine Höhenangabe. Aus diesen erfassten<br />

Daten erstellen Sie ein Streckenprofil,<br />

das Sie in einem Routenplaner wie<br />

Gpsies û hinterlegen. Mit welchen<br />

Werkzeugen Sie einzelne Strecken aufzeichnen,<br />

auswerten und nachbearbeiten,<br />

zeigt ein Artikel unserer Schwesterzeitschrift<br />

EasyLinux û.<br />

Wie bereits oben angerissen, verfügen<br />

die Digitalbilder über Metadaten – sogenannte<br />

Exif-Tags. Die Tabelle Tags für<br />

<strong>Geodaten</strong> zeigt die speziellen Einträge<br />

(„GPS-Tags“), die Sie zum geografischen<br />

Verorten benötigen. Eine ausführliche<br />

Übersicht zu den einzelnen Exif-Elementen<br />

mit GPS-Bezug finden Sie auf der<br />

TIFF Tag Reference û und der Webseite<br />

Gottengeography 2.2,<br />

QLandkarteGT 1.7.5<br />

LU/geodaten/<br />

Exif: Das Exchangeable Image File Format<br />

bezeichnet Zusatzinformationen zu digitalen<br />

Aufnahmen. Die Japan Electronics and<br />

Information Technology Industries Association<br />

(JEITA) hat deren Struktur 2002 standardisiert,<br />

es gibt aber viele hersteller- und<br />

kameraspezifische Erweiterungen û.<br />

1 Der Bildbetrachter<br />

Geeqie liefert zum jeweiligen<br />

Bild die weiteren<br />

Informationen<br />

aus den Exif-Daten.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

9


Schwerpunkt<br />

Geotags in Bildern<br />

2 Ausgabe der Geoinformationen eines Bildes mit Exiftool.<br />

GPX-Format: GPS Exchange Format. Das<br />

GPX-Format dient dem Speichern und Austauschen<br />

von <strong>Geodaten</strong>. Es ist plattformunabhängig,<br />

offen und lizenzfrei. Bei GPX handelt<br />

es sich um ein XML-Format.<br />

3 Suchergebnis auf Nominatim komplett mit Landkarte.<br />

von Phil Harvey û, dem Autor von Exiftool.<br />

Ob Bilddateien bereits Geoinformationen<br />

enthalten, finden Sie über den<br />

entsprechenden Eintrag im Bildbetrachter<br />

oder mit den beiden Programmen<br />

Exiftool und Grep über einen Aufruf aus<br />

der Kommandozeile heraus:<br />

$ exiftool ‐s Bilddatei | grep ‐iU<br />

gps<br />

Darüber weisen Sie Exiftool an, in der<br />

ersten Spalte die Namen der Exif-Tags<br />

auszugeben. Mit einem nachfolgenden<br />

Grep filtern Sie aus dieser Liste alle Zeilen<br />

heraus, in denen die Zeichenfolge<br />

gps vorkommt. Die Option ‐i steht für<br />

„(case-)insensitive“ und findet alle Treffer<br />

unabhängig von der Groß- und Kleinschreibung<br />

des Suchmusters.<br />

Erfolgt keine Ausgabe, enthält die<br />

Datei keine Geoinformationen. Abbildung<br />

2 zeigt hingegen das Ergebnis<br />

für eine Aufnahme mit den entsprechenden<br />

Angaben für Längen- und Breitengrad.<br />

Der Eintrag GPSMapDatum bezeichnet<br />

die verwendete geodätische Datenmenge<br />

des GPS-Empfängers und bezeichnet<br />

hier Tokio beziehungsweise<br />

WGS‐84.<br />

Der Wert für die Höhe über dem Meeresspiegel<br />

(GPSAltitude) ist in der ausgewerteten<br />

Aufnahme bislang nicht gesetzt.<br />

Da obige Aufnahme auf einer<br />

Höhe von 493 Metern über dem Meeresspiegel<br />

erfolgte, bietet sich eine Ergänzung<br />

in den Metadaten an:<br />

$ exiftool ‐GPSAltitude=493 BilddU<br />

atei<br />

In diesem Aufruf übergeben Sie Exiftool<br />

die Höhenangabe einfach als Wert nach<br />

dem entsprechenden Tag und dem<br />

Gleichheitszeichen.<br />

<strong>Geodaten</strong> ermitteln<br />

Stecken die Informationen noch nicht in<br />

der Aufnahme und verfügen Sie über<br />

keine digitalen Trackdaten, ermitteln Sie<br />

diese von Hand und ergänzen dann die<br />

Aufnahmen. Für die Informationen zum<br />

Ort hilft häufig eine Abfrage über Geonames.org<br />

û weiter. Diese Datenbank<br />

beinhaltet alle öffentlich zugänglichen<br />

Namen von Orten, Regionen und Ländern<br />

und ermöglicht über den Webbrowser<br />

eine Volltextsuche.<br />

Existieren Namen mehrfach, erscheint<br />

eine Liste mit den Suchtreffern zur weiteren<br />

Auswahl. Neben einer Referenz auf<br />

Google Maps erscheinen für jeden Eintrag<br />

eine Kurzbeschreibung sowie der<br />

Breiten- und Längengrad.<br />

Das Gegenstück von OpenStreetMap<br />

heißt Nominatim û (lat.: „namentlich“,<br />

„ausdrücklich“). Es kommt beispielsweise<br />

bei Wikipedia zum Einsatz, um Orte<br />

und Koordinaten einander zuzuordnen.<br />

Eine Anfrage wird meist ausführlich beantwortet.<br />

Abbildung 3 zeigt die Informationen<br />

zum Ausflugsziel „Blautopf“ in<br />

der Schwäbischen Alb.<br />

Bereits aufgezeichnete Wegstrecken –<br />

umgangssprachlich GPX-Tracks genannt<br />

– finden sich auf Gpsies.com, Way-<br />

10 www.linux-user.de<br />

12.2013


Geotags in Bildern<br />

Schwerpunkt<br />

marked Trails û und BBBike û. Gpsies.<br />

com liefert nur tatsächlich absolvierte<br />

Wegstrecken mit Bewertung und detaillierter<br />

Charakteristik der Route. Waymarked<br />

Trails enthält neben Wanderund<br />

Radwegen auch Routen für Inlineskater<br />

und Mountainbiker 4 . BBBike bietet<br />

hingegen den direkten Vergleich von<br />

bis zu acht Kartenvarianten samt entsprechender<br />

Routen und variabler Karten<br />

(Overlays) für den Hintergrund 5 .<br />

Die Webseiten gestatten das interaktive<br />

Markieren einzelner Wegpunkte auf<br />

einer Karte über den Webbrowser. Diese<br />

Wegpunkte fassen Sie wiederum zu einer<br />

Route zusammen und exportieren<br />

diese als Textdatei im GPX-Format û.<br />

Kombination<br />

Um nun alle Bestandteile zu vereinen,<br />

stehen unter anderem die beiden Programme<br />

Gottengeography û und<br />

QLandkarteGT û als Pakete für Debian,<br />

Ubuntu und Fedora bereit. In Gottengeography<br />

wählen Sie als Erstes den gewünschten<br />

Typ der Landkarte aus. Aus<br />

dem OpenStreetMap-Projekt stehen<br />

derzeit MapQuest, Mapnik, Cycle Map<br />

(Fahrradkarte) und die Transport Map<br />

(ÖPNV) bereit. Alternativ <strong>nutzen</strong> Sie nur<br />

das geografische Relief, genannt „Maps<br />

for Free Relief“.<br />

Als Nächstes suchen Sie den passenden<br />

Ausschnitt auf der Landkarte. Das<br />

gelingt entweder über das Zurechtschieben<br />

der Karte mit der Maus oder mithilfe<br />

der Recherche im Textfeld über der Karte.<br />

Gottengeography nutzt zur Suche<br />

nach der korrekten geografischen Position<br />

im Hintergrund das bereits oben erwähnte<br />

Nominatim.<br />

4 Rund um den Genfer See existeren zahlreiche Fahrradrouten.<br />

Über den Reiter Bilder laden Sie die Aufnahmen,<br />

die entlang der Wegstrecke<br />

entstanden sind. Verfügt eine Aufnahme<br />

bereits über Geoinformationen, zeigt<br />

Gottengeography sie sofort an der entsprechenden<br />

Position auf der Karte an.<br />

Falls nicht, schieben Sie die Aufnahme<br />

an die korrekte Position und speichern<br />

diese. Dabei wird automatisch die Position<br />

auf der Landkarte in die Exif-Daten<br />

der Aufnahme übertragen.<br />

Zuletzt fügen Sie noch den GPX-Track<br />

für die aufgezeichnete Wegstrecke hinzu.<br />

Über den Reiter GPS laden Sie die<br />

Track laden<br />

5 Rund um den Bodensee ziehen sich viele Wander- und Fahrradstrecken.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

11


6 Ansicht einer kompletten Wegstrecke in Gottengeography.<br />

Ihre GPX-Datei und wählen eine gewünschte<br />

Farbe aus (in Abbildung 6<br />

dunkelrot). Daraufhin wertet Gottengeography<br />

den GPX-Track aus und stellt ihn<br />

zusätzlich dar.<br />

QLandkarteGT<br />

Erscheint Ihnen das Programm Gottengeography<br />

als zu simpel, dürfen Sie die<br />

Arbeit gern mit Werkzeugen wie der<br />

Software QLandkarteGT fortsetzen. Bislang<br />

kann diese zwar noch keine GPX-<br />

Tracks als Datei importieren, dafür aber<br />

beispielsweise die angezeigte Karte als<br />

Bild speichern und mit diversen GPS-Geräten<br />

kommunizieren. Damit gelingt Ihnen<br />

das Hochladen von Routen auf das<br />

Navigationsgerät sowie die Verarbeitung<br />

bereits aufgezeichneter Strecken komfortabel<br />

auf dem Desktop. Weitere Informationen<br />

zur Routenbearbeitung in<br />

Google Maps liefert ein Artikel unserer<br />

Schwesterzeitschrift EasyLinux û.<br />

Fazit<br />

Um aus einem Haufen digitaler Bilder<br />

und ein paar GPS-Daten eine ansprechende<br />

Präsentation der Urlaubsreise zu<br />

machen, brauchen Sie lediglich etwas<br />

Know-how und die richtigen Tools. Diese<br />

Programme finden Sie in vielen Fällen<br />

schon in den Standard-Repositories der<br />

großen Distributionen.<br />

Wer einmal verstanden hat, wie die<br />

verschiedenen Techniken ineinander<br />

greifen, der tut sich leicht damit, die gesammelten<br />

Daten zu verbinden und attraktiv<br />

zu gestalten. (agr) n<br />

Der Autor<br />

Frank Hofmann arbeitet er in Berlin im<br />

Büro 2.0, einem Open-Source Experten-<br />

Netzwerk, als Dienstleister mit Spezialisierung<br />

auf Druck und Satz (http:// www.​<br />

efho. de). Er ist Mitgründer des Schulungsunternehmens<br />

Wizards of FOSS (http://​<br />

www. wizards‐of‐foss. de). Seit 2008 koordiniert<br />

er das Regionaltreffen der Linux<br />

User Groups aus der Region Berlin-Brandenburg.<br />

Danksagung<br />

Der Autor bedankt sich bei Wolfram<br />

Schneider und Lars Lingner für ihre kritischen<br />

Anmerkungen und Kommentare<br />

im Vorfeld dieses Artikels.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 30476<br />

12 www.linux-user.de<br />

12.2013


Schwerpunkt<br />

Marble<br />

Der virtuelle Globus Marble<br />

Per Maus um die Welt<br />

Früher stand er in vielen Klassen- und Kinderzimmern, mittlerweile<br />

wurde der Globus fast vollständig von Google Maps<br />

verdrängt. Mit Marble kehrt er jedoch in einer zeitgemäßen<br />

Neuauflage zurück.<br />

Tim Schürmann<br />

Marble gehört zu den Bildungsprogrammen<br />

der KDE Software Collection<br />

und liegt daher in den Repositories aller<br />

großen Distributionen. Viele davon installieren<br />

den virtuellen Globus sogar<br />

standardmäßig; unter OpenSuse finden<br />

Sie ihn beispielsweise im Startmenü in<br />

der Programmgruppe Education.<br />

Auch wenn Marble recht unscheinbar<br />

wirkt, bietet es mehr als nur die Erdkugel.<br />

So dürfen Sie eine Reiseroute planen, für<br />

die Fahrradtour das Höhenprofil einblenden<br />

lassen und sogar über den Mond<br />

fliegen. Den folgenden Ausführungen<br />

liegt die Marble-Version 1.6.2 zugrunde,<br />

die auch in OpenSuse 13.1 enthalten ist.<br />

Readme<br />

© Roberto Saporito, 123RF<br />

Rollig<br />

Nach dem Start zeigt Marble auf der<br />

rechten Seite die Erde, im Hintergrund<br />

das Weltall mit den Sternbildern. Rechts<br />

unten am Rand finden Sie eine Navigationsleiste,<br />

die Sie in ähnlicher Form vielleicht<br />

schon von Google Maps her kennen:<br />

Über die Pfeile im oberen runden<br />

Teil rotieren Sie die Weltkugel, über die<br />

Plus- und Minus-Tasten darunter zoomen<br />

Sie näher heran und wieder heraus. Den<br />

jeweils aktuell gültigen Maßstab lesen<br />

Sie links unten in der Ecke ab, die Höhe<br />

über dem Erdboden verrät zudem die<br />

Statusleiste am unteren Fensterrand 1 .<br />

Anstelle der Navigationsleiste können<br />

Sie auch die Maus verwenden: Wenn Sie<br />

mit der Maus auf den Globus fahren, verwandelt<br />

sich der Zeiger in eine Hand. Per<br />

Drag & Drop können Sie jetzt den Globus<br />

„anfassen“ und rotieren. Über das<br />

Marble präsentiert einen virtuellen Globus<br />

und bietet dazu passende Zusatzfunktionen,<br />

wie etwa eine Routenplanung.<br />

14 www.linux-user.de<br />

12.2013


Marble<br />

Schwerpunkt<br />

Mausrad zoomen Sie heran und wieder<br />

heraus. Gehen Sie dabei jedoch behutsam<br />

vor: Geben Sie der Erde mit der<br />

Maus zu viel Schwung, rollt sie wie ein<br />

echter Globus noch etwas nach.<br />

In der Mitte des Schirms sehen Sie ein<br />

kleines weißes Fadenkreuz – je nach Hintergrund<br />

ist es etwas schlecht zu erkennen.<br />

Auf welchen Punkt der Erde es<br />

zeigt, sehen Sie deshalb noch einmal auf<br />

der stilisierten Weltkarte links oben in<br />

der Ecke. Die Position des Fadenkreuzes<br />

markiert dort ein weißer Punkt, mit einem<br />

Doppelklick springen Sie schnell zu<br />

einer anderen Region der Welt.<br />

Abschalten<br />

Wenn Sie eine Stadt oder einen anderen<br />

Ort anklicken, blendet Marble ein Fenster<br />

mit Informationen über diesen geografischen<br />

Punkt ein 2 . Um das Fenster<br />

wieder zu schließen, müssen Sie rechts<br />

oben auf sein X-Symbol klicken. Liegt<br />

dieses unter der Windrose oder einem<br />

anderen Element, müssen Sie zunächst<br />

den Globus etwas drehen.<br />

Wenn Sie die Kästen mit den ganzen<br />

Zusatzinformationen zu sehr stören, können<br />

Sie sie einzeln im Hauptmenü hinter<br />

Ansicht | Informationskästen aus- und einschalten.<br />

Alternativ lassen sie sich auch<br />

per Drag & Drop an eine beliebige andere<br />

Stelle ziehen. Bei der Navigationsleiste<br />

rechts unten müssen Sie dazu allerdings<br />

mit der Maus auf den Rand fahren, der<br />

Mauszeiger verwandelt sich dabei in eine<br />

Hand. Das Fadenkreuz blenden Sie über<br />

Ansicht | Fadenkreuz ein und aus.<br />

Bei den Sternen im Hintergrund handelt<br />

es sich übrigens nicht um bloße<br />

Staffage, sondern das derzeit tatsächlich<br />

dort sichtbare Weltall. Wenn Sonne,<br />

Mond und Sterne Sie irritieren, schalten<br />

Sie sie über Ansicht | Sternenhimmel ab.<br />

An derselben Stelle lässt sich übrigens<br />

auch die simulierte Atmosphäre deaktivieren,<br />

die sich sonst als heller Schein<br />

um die Weltkugel legt.<br />

Mondsüchtig<br />

Standardmäßig zeigt Marble eine topografische<br />

Karte, wie Sie sie sicherlich<br />

1 Das Hauptfenster von Marble zeigt rechts den Globus und bietet in der Seitenleiste<br />

links die Zusatzfunktionen an.<br />

noch aus dem Schulatlas kennen: Flüsse<br />

sind blau, Ebenen grün, große Städte<br />

mit einem kleinen Quadrat gekennzeichnet.<br />

Links unten im Hauptfenster finden<br />

Sie auf dem Register Legende noch einmal<br />

die Bedeutung aller Symbole und<br />

Farben. Dort können Sie die Bestandteile<br />

der Karte einzeln ausblenden lassen.<br />

Stören Sie etwa die Städtenamen, entfernen<br />

Sie den Haken vor Bewohnte Bereiche.<br />

Sollen die eingezeichneten Breiten-<br />

und Längengrade verschwinden,<br />

klicken Sie auf Koordinatensystem.<br />

Sie können dem Globus noch andere<br />

Karten überstülpen, wie etwa eine Straßenkarte.<br />

Dazu öffnen Sie links unten im<br />

Hauptfenster das Register Kartenansicht<br />

und wählen eine andere Karte aus. Die<br />

Straßenkarte verbirgt sich hinter Open-<br />

StreetMap 3 . Wie der Name andeutet,<br />

stammen die Daten vom OpenStreet-<br />

Map-Projekt û – der Rechner benötigt<br />

folglich eine Internetverbindung, damit<br />

Sie die Karte sehen können.<br />

Beim Navigieren dauert es zudem immer<br />

einen Moment, bis Marble die Darstellung<br />

aktualisiert hat. Gleiches gilt<br />

auch für die Karten mit den durchschnittlichen<br />

Niederschlägen. Die Satellitenansicht<br />

zeigt nicht etwa ein aktuelles Bild<br />

2 Die Informationen<br />

in<br />

diesem Fenster<br />

stammen vom<br />

Dienst Geonames<br />

û.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

15


Schwerpunkt<br />

Marble<br />

der Erde, sondern basiert auf Aufnahmen<br />

der NASA aus dem Jahr 2004 û. In dieser<br />

Darstellung sehen Sie auch eine Wolkendecke,<br />

die Sie über Ansicht | Wolken<br />

verschwinden lassen können.<br />

Zu guter Letzt zeigt Marble nicht nur<br />

die Erde, sondern auf Wunsch auch den<br />

Mond. Dazu stellen Sie auf dem Register<br />

Kartensicht die Ausklappliste Erde auf<br />

den Mond um. Neben diesen vorhandenen<br />

Karten können Sie noch viele weitere<br />

herunterladen. Dazu rufen Sie den<br />

Menüpunkt Datei | Karten herunterladen<br />

auf. Marble bietet Ihnen jetzt einige weitere,<br />

exotische Karten an. Darunter finden<br />

sich unter anderem historische Globen,<br />

eine Karte mit den Klimazonen der<br />

Erde und sogar Darstellungen von Saturn<br />

und Mars. Sobald Sie sich für eine<br />

Karte entschieden haben, klicken Sie auf<br />

Installieren, anschließend steht sie im Register<br />

Kartenansicht zur Verfügung.<br />

Spürhund<br />

3 Marble projiziert die „platte“ Straßenkarte von OpenStreetMap auf den Globus, was<br />

wiederum zu verzerrten beziehungsweise verwaschenen Texten führt.<br />

Suchen Sie einen ganz bestimmten Ort,<br />

dann tippen Sie seinen Namen links oben<br />

im Hauptfenster auf dem Register Suchen<br />

in das Eingabefeld ein. Schon während<br />

des Tippens bietet Ihnen Marble mögliche<br />

Stichwörter zur Auswahl an. Sobald<br />

Sie die Eingabetaste drücken oder einen<br />

der Vorschläge anklicken, präsentiert Ihnen<br />

die Liste unterhalb des Eingabefeldes<br />

alle Fundstellen und markiert diese<br />

gleichzeitig auf dem Globus.<br />

Die Suchergebnisse sehen nur scheinbar<br />

etwas merkwürdig aus: So fand<br />

Marble München auch in Hutthurm im<br />

Landkreis Passau und in Bad Berka im<br />

Landkreis Weimarer Land 4 . Dort gibt<br />

es tatsächlich Orte mit dem Namen<br />

München – googeln Sie spaßeshalber<br />

einmal danach. Mit einem Klick auf das<br />

richtige Suchergebnis springt Marble<br />

zum entsprechenden Ort, wobei die<br />

Zoomstufe erhalten bleibt.<br />

Mit einem Klick auf das Haussymbol in<br />

der Navigationsleiste kehrt Marble wieder<br />

zur Ausgangsansicht zurück. Das ist<br />

beispielsweise dann nützlich, wenn Sie<br />

sich in der Sahara verfranzt haben. Unter<br />

OpenSuse 13.1 liegt dieser Ausgangspunkt<br />

fast 10 000 km über Europa (wie<br />

in Abbildung 1 ). Wenn Sie einen anderen<br />

Ort vorgeben möchten, stellen Sie<br />

ihn im Hauptfenster ein und rufen dann<br />

Lesezeichen | Heimatort setzen auf.<br />

Lesezeichen<br />

4 München ist überall …<br />

In Marble dürfen Sie über Lesezeichen<br />

schnell zu häufig besuchten Orten<br />

wechseln. Das ist beispielsweise nützlich,<br />

wenn ein Verwandter in Sydney lebt<br />

oder Sie als Erdkundelehrer immer ganz<br />

bestimmte Gebiete im Unterricht durchnehmen<br />

wollen.<br />

16 www.linux-user.de<br />

12.2013


Marble<br />

Schwerpunkt<br />

Um ein Lesezeichen anzulegen, navigieren<br />

Sie zunächst zum gewünschten Ort<br />

und stellen eine passende Zoomstufe<br />

ein. Wählen Sie jetzt aus dem Hauptmenü<br />

Lesezeichen | Lesezeichen hinzufügen.<br />

Marble öffnet ein Fenster, in dem Sie im<br />

obersten Feld einen Namen für das Lesezeichen<br />

vergeben. Bevor Sie diesen eintippen,<br />

sollten Sie eine Sekunde warten:<br />

Als Namen schlägt Marble zunächst die<br />

geografischen Koordinaten vor. Im Hintergrund<br />

sucht es jedoch parallel nach<br />

dem passenden Land. Wird es fündig,<br />

schlägt es diesen als Namen vor.<br />

Um das Lesezeichen anzulegen, klicken<br />

Sie auf OK. Auf der Karte markiert<br />

Marble das Lesezeichen mit einem kleinen<br />

gelben Stern 5 . Stören diese Marken,<br />

blenden Sie diese über Lesezeichen |<br />

Lesezeichen anzeigen aus.<br />

Alle angelegten Lesezeichen finden<br />

Sie im unteren Teil des Menüs Lesezeichen<br />

hinter Standard wieder. Dort müssen<br />

Sie nur eines der Lesezeichen anklicken,<br />

und schon springt Marble zum<br />

entsprechenden Ort. Bei sehr vielen Lesezeichen<br />

wird diese Liste jedoch schnell<br />

unübersichtlich. Aus diesem Grund dürfen<br />

Sie Ihre Lesezeichen noch einmal in<br />

sogenannten Ordnern gruppieren.<br />

Dazu öffnen Sie die Lesezeichenverwaltung<br />

über Lesezeichen | Lesezeichen<br />

verwalten. Im neuen Fenster finden Sie<br />

auf der linken Seite eine Liste mit allen<br />

5 Der gelbe Stern markiert in Marble die<br />

Position eines Lesezeichens.<br />

vorhandenen Ordnern. Sofern Sie selbst<br />

noch keinen angelegt haben, gibt es<br />

hier nur einen, der Standard heißt. Wenn<br />

Sie ihn anklicken, finden Sie auf der<br />

rechten Seite alle enthaltenen Lesezeichen.<br />

Diese können Sie hier markieren<br />

und dann Bearbeiten oder auch Löschen.<br />

Einen neuen Ordner fügen Sie per Neu<br />

hinzu. Ist dabei bereits ein Ordner markiert,<br />

wird der neue Ordner zu dessen Unterordner.<br />

Wenn Sie später ein weiteres<br />

Lesezeichen hinzufügen, können Sie in<br />

der Ausklappliste Ordner das Lesezeichen<br />

in einen der vorhandenen „werfen“. Die<br />

einzelnen Ordner erscheinen im Hauptmenü<br />

unter Lesezeichen als Unterpunkte.<br />

Da geht’s lang!<br />

Um den Weg zwischen zwei Orten anzeigen<br />

zu lassen, wechseln Sie links oben<br />

6 Die gewählte Route erscheint blau, die von der Konkurrenz berechnete hellgrau.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

17


Schwerpunkt<br />

Marble<br />

im Hauptfenster auf das Register Routenplaner.<br />

In das Feld A geben Sie jetzt den<br />

Startort ein, wie etwa Dortmund. Sobald<br />

Sie die Eingabetaste drücken, erscheinen<br />

in der großen Liste darunter alle infrage<br />

kommenden Orte. Klicken Sie dort<br />

den passenden Ort an. Marble markiert<br />

ihn dabei gleichzeitig in der Karte.<br />

Alternativ zu dieser Suche können Sie<br />

auch ein Lesezeichen in das Eingabefeld<br />

übernehmen. Dazu klicken Sie auf den<br />

grünen Kreis mit dem A und wählen<br />

dann im ausklappenden Kontextmenü<br />

unter Lesezeichen das gewünschte aus.<br />

Wenn Sie im besagten Kontextmenü Von<br />

Karte wählen, verwandelt sich Ihr Mauszeiger<br />

in ein Fadenkreuz. Damit klicken<br />

Sie in der Karte auf den Startpunkt. Marble<br />

ermittelt dann den nächstgelegenen Ort<br />

und trägt ihn im Eingabefeld A ein.<br />

In jedem Fall kennzeichnet Marble den<br />

Ausgangspunkt der Route auf der Karte<br />

mit einem grünen A-Symbol. Dieses können<br />

Sie per Drag & Drop noch beliebig<br />

verschieben. Sobald der Startpunkt der<br />

Route feststeht, legen Sie nach dem gleichen<br />

Prinzip im Eingabefeld B den Zielort<br />

fest. Möchten Sie etwa nach München<br />

reisen, tippen Sie in das Feld München,<br />

drücken die Eingabetaste und klicken<br />

das korrekte München in der Liste<br />

darunter an.<br />

Als Nächstes gilt es noch festzulegen,<br />

mit welchem Verkehrsmittel Sie die Reise<br />

antreten wollen. In der Ausklappliste unterhalb<br />

des Eingabefeldes B können Sie<br />

das Auto, das Fahrrad oder einen Fußmarsch<br />

(Fußgänger) wählen. Im Fall des<br />

Autos haben Sie die Wahl, ob Marble die<br />

schnellste (Auto (schnell)) oder die kürzeste<br />

Route (Auto (kürzeste)) berechnen<br />

soll. Beides ist nicht dasselbe: Ein Umweg<br />

über die Autobahn kann durchaus etwas<br />

schneller zum Ziel führen. Im Zweifelsfall<br />

sollten Sie beide Möglichkeiten einmal<br />

ausprobieren.<br />

Mit einem Klick auf Start ermittelt<br />

Marble schließlich die entsprechende<br />

Route und stellt sie auf der Karte mit einer<br />

blauen Linie dar. Sie sollten übrigens<br />

auf eine Straßenkarte umschalten (auf<br />

dem Register Kartenansicht die Karte<br />

OpenStreetMap), da nur dort die Autobahnen<br />

beschriftet und Nebenstraßen<br />

eingezeichnet sind. Wann Sie wo abbiegen<br />

und welche Straßen nehmen müssen,<br />

um zum Ziel zu gelangen, verrät die<br />

Liste auf dem Register Routenplaner. Diese<br />

Richtungsanweisungen können Sie<br />

einzeln anklicken, Marble markiert dann<br />

den entsprechenden Ort auf der Karte<br />

mit einer gelben „Sprechblase“ 6 .<br />

Helfershelfer<br />

Marble berechnet diese Stecke übrigens<br />

nicht selbst, sondern überlässt das<br />

gleich mehreren darauf spezialisierten<br />

Zusatzmodulen, die wiederum teilweise<br />

Routenplaner im Internet konsultieren.<br />

In der Ausklappliste unterhalb der Richtungsanweisungen<br />

können Sie zwischen<br />

den verschiedenen Ergebnissen dieser<br />

Routenplaner umschalten. Nicht alle bieten<br />

jedoch Richtungsanweisungen an: In<br />

diesen Fällen bleibt die Liste über der<br />

Ausklappliste leer.<br />

Welche Dienste Marble zur Routenplanung<br />

kontaktieren und <strong>nutzen</strong> soll, das<br />

legen Sie nach einem Klick auf das Symbol<br />

mit dem Schraubenschlüssel fest (direkt<br />

oberhalb der Liste mit den Richtungsanweisungen).<br />

Marble zeigt Ihnen<br />

dann alle ihm bekannten Routenplaner<br />

an. Soll Marble einen von ihnen nicht<br />

mehr <strong>nutzen</strong>, entfernen Sie dessen Haken.<br />

Welche Dienste hier im Einzelnen<br />

zur Verfügung stehen, das hängt vom<br />

gerade gewählten Verkehrsmittel ab.<br />

7 Hier führt die neu<br />

erstellte Route von<br />

Dortmund über<br />

Heidelberg nach<br />

München.<br />

8 Die im Höhenprofil<br />

markierte Stelle liegt hier<br />

gut 400 Meter über dem<br />

Meeresspiegel. Der auf der<br />

Karte sichtbare Teil der<br />

Route ist im Höhenprofil<br />

dunkelgrau hinterlegt.<br />

18 www.linux-user.de<br />

12.2013


Marble<br />

Schwerpunkt<br />

Möchten Sie nicht direkt von Dortmund<br />

nach München, sondern noch einen Abstecher<br />

über Heidelberg machen, können<br />

Sie über das kleine grüne Plussymbol<br />

eine Zwischenstation in die Route<br />

einbauen. Nach einem Klick auf das<br />

Symbol ergänzt Marble im oberen Teil<br />

des Registers Routenplaner ein Eingabefeld<br />

C. Die Route beginnt dann beim Ort<br />

A, führt über den Ort B bis zum Ort C 7 .<br />

Nach dem gleichen Prinzip lassen sich<br />

beliebig viele weitere Zwischenstationen<br />

in die Route einfügen.<br />

Es geht sogar noch schneller: Sobald<br />

Sie mit dem Mauszeiger auf die blaue<br />

Linie fahren, verwandelt sich der Zeiger<br />

in eine Fahne. Mit einem Klick fügen Sie<br />

jetzt eine weitere Zwischenstation an<br />

der jeweiligen Stelle hinzu. Die einzelnen<br />

Zwischenstationen sowie Start und<br />

Ziel können Sie zudem per Drag & Drop<br />

in der Karte verschieben – Marble passt<br />

dann die Route entsprechend an.<br />

Um einen der Orte wieder zu löschen,<br />

klicken Sie rechts neben seinem Eingabefeld<br />

das X an. Alternativ klicken Sie<br />

mit der rechten Maustaste den grünen<br />

Kreis auf der Route an und wählen dann<br />

aus dem Kontextmenü den Punkt Dieses<br />

Ziel entfernen.<br />

Bergab<br />

Nützlich bei Fahrradtouren ist das Höhenprofil:<br />

Haben Sie eine Route geplant,<br />

rufen Sie Ansicht | Informationskästen |<br />

Höhenprofil auf. Am oberen Rand der<br />

Karte erscheint jetzt das Höhenprofil.<br />

Wenn Sie mit der Maus darüberfahren,<br />

zeigt Ihnen Marble zum einen die genaue<br />

Höhe an dieser Stelle an, zum anderen<br />

markiert es den entsprechenden<br />

Punkt auf der Route 8 .<br />

Treten Sie die Heimreise an, genügt<br />

auf dem Register Routenplanung ein<br />

Klick auf das kleine blaue Symbol mit<br />

den beiden weißen Pfeilen. Marble dreht<br />

dann die Route um. Haben Sie eine passende<br />

Route gefunden, speichern Sie<br />

diese über das Diskettensymbol als KML-<br />

Datei. Dieses Format <strong>nutzen</strong> auch Google<br />

Earth und Google Maps. Um eine Route<br />

später wieder zu laden, klicken Sie auf<br />

das kleine Symbol mit dem Ordner (Route<br />

öffnen). Möchten Sie die blaue Linie<br />

und somit die Route aus der Landkarte<br />

entfernen, klicken Sie hingegen auf das<br />

kleine Symbol mit dem roten X.<br />

Abstandshalter<br />

Der Maßstab links unten in der Ecke der<br />

Karte erlaubt eine erste Abschätzung<br />

von Entfernungen. Möchten Sie den genauen<br />

Abstand zwischen zwei Orten<br />

wissen, dann klicken Sie auf der Karte<br />

den ersten Ort mit der rechten Maustaste<br />

an und wählen aus dem Kontextmenü<br />

Messpunkt hinzufügen. Steuern Sie dann<br />

den zweiten Ort an, klicken ihn mit der<br />

rechten Maustaste an und wählen erneut<br />

Messpunkt hinzufügen. Marble blendet<br />

jetzt eine rote Linie mit der Entfernung<br />

zwischen den beiden Punkten ein.<br />

Über die rechte Maustaste können Sie<br />

nach dem gezeigten Prinzip noch weitere<br />

Messpunkte hinzufügen: Marble verlängert<br />

dann die Messlinie entsprechend.<br />

Die Gesamtdistanz vom ersten<br />

bis zum letzten Mess punkt verrät der<br />

Kasten unterhalb der kleinen Landkarte<br />

links oben. Den jeweils letzten Messpunkt<br />

entfernen Sie, indem Sie mit der<br />

rechten Maustaste irgendwo auf die Karte<br />

klicken und dann Letzten Messpunkt<br />

entfernen wählen. Die komplette Messlinie<br />

schließlich blenden Sie aus, indem<br />

Sie im Kontextmenü der rechten Maustaste<br />

alle Messpunkte entfernen lassen.<br />

Über den Menüpunkt Datei | Karte exportieren<br />

speichern Sie den aktuellen<br />

Bildausschnitt als PNG- oder JPEG-Datei.<br />

Alternativ schieben Sie die Karte per Bearbeiten<br />

| Karte kopieren in die Zwischenablage<br />

und fügen sie dann beispielsweise<br />

in der Textverarbeitung wieder ein.<br />

Möchten Sie nur die geografischen Koordinaten<br />

eines Ortes in eine andere Anwendung<br />

übernehmen, klicken Sie den<br />

Ort in der Karte mit der rechten Maustaste<br />

an und wählen dann Koordinaten<br />

kopieren. Die geografischen Koordinaten<br />

landen dann in der Zwischenablage.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 31205<br />

Ausblick<br />

Marble bietet noch viele weitere Funktionen<br />

an. So kann es Informationen verschiedener<br />

Online-Dienste anzapfen. Aktivieren<br />

Sie beispielsweise unter Ansicht |<br />

Online-Dienste den Punkt Wikipedia,<br />

zeigt Marble zu einigen Orten ein W-<br />

Symbol an. Ein Klick darauf öffnet dann<br />

den entsprechenden Wikipedia-Artikel.<br />

Besitzt das System einen GPS-Empfänger<br />

oder düsen Sie mit dem Flugsimulator<br />

Flightgear um den Erdball, zeigt<br />

Marble auf Wunsch die jeweils aktuelle<br />

Position auf der Karte. Alle dazu notwendigen<br />

Funktionen sammelt das Register<br />

Ort. Abschließend können Sie über Bearbeiten<br />

| Karte bearbeiten auch aktiv an der<br />

Gestaltung der Karten mitwirken.<br />

Weitere Informationen finden Sie online<br />

über die (etwas veraltete) Marble-<br />

Dokumentation û. Über diese Seite erreichen<br />

Sie auch ein englischsprachiges<br />

Forum sowie eine Seite mit den Antworten<br />

auf die häufigsten Fragen. (jlu) n<br />

TIPP<br />

Blitzschnell planen Sie eine Route, indem<br />

Sie in der Karte auf dem Startpunkt die<br />

rechte Maustaste klicken, den Punkt Route<br />

von hier wählen, dann auf der Karte den<br />

Zielpunkt ansteuern, ihn mit der rechten<br />

Maustaste anklicken und sich für Route<br />

hierher entscheiden.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

19


Schwerpunkt<br />

Mytourbook<br />

GPS-Tracks verwalten<br />

Auf Reisen<br />

Möchten Sie Ihre Reisen nicht nur mit der Kamera dokumentieren, sondern auch<br />

per GPS-Logger, dann finden Sie in Mytourbook die ideale Software, um die Tracks<br />

zu verwalten und auszuwerten. Thomas Leichtenstern<br />

Readme<br />

So gut wie jedes Smartphone besitzt inzwischen einen GPS-Empfänger,<br />

mit dessen Hilfe Sie Routen aufzeichnen. So vollziehen Sie nach<br />

der Urlaubsreise im Detail nach, wann Sie wo waren. Die dafür passende<br />

Software Mytourbook verwaltet beliebig viele Tracks und zeigt<br />

dazu eine ganze Menge Zusatzinformationen an. Auf Wunsch verknüpft<br />

das Programm aufgenommene Bilder mit den Tracks.<br />

© Milacroft, 123RF<br />

20 www.linux-user.de<br />

12.2013


Mytourbook<br />

Schwerpunkt<br />

Dank der Omnipräsenz von Smartphones<br />

bringen viele Urlauber nicht nur<br />

Bilder mit zurück nach Hause, sondern<br />

immer öfter auch GPS-Tracks, die minutiös<br />

alle Ausflüge dokumentieren. Doch<br />

auf dem Smartphone allein ist der Informationsgewinn<br />

vergleichsweise niedrig.<br />

Erst auf dem heimischen PC entfalten die<br />

Tracks mithilfe von Programmen wie Mytourbook<br />

û ihr wahres Potenzial. GPS-<br />

Tracker-Einsteigern erklärt der Kasten<br />

Routen tracken, wie man mit ihrem Android-Smartphone<br />

Touren aufzeichnet.<br />

Installation<br />

Da es sich bei Mytourbook um ein Java-<br />

Programm handelt, läuft es auf allen Distributionen<br />

problemlos, auf denen Java<br />

installiert ist. Im Test lief es ohne irgendwelche<br />

Schwierigkeiten unter Open-<br />

JDK 1.7 auf Suse 12.3.<br />

Eine reguläre Installation ist deswegen<br />

auch nicht nötig: Es genügt, das zum<br />

Download bereitgestellte Tar-Archiv û<br />

an einer beliebigen Stelle im Dateisystem<br />

zu entpacken, idealerweise im Verzeichnis<br />

/opt/. Um das Programm systemweit<br />

bereitzustellen, setzen Sie noch<br />

einen passenden Symlink:<br />

# ln ‐s /opt/mytourbook/mytourbooU<br />

k /usr/bin/mytourbook<br />

Zum Ausführen der Anwendung klicken<br />

Sie auf die im entpackten Ordner enthaltene<br />

Datei mytourbook. Beim ersten Start<br />

erscheint ein Abfragedialog, der schon<br />

im ersten Fenster zu erkennen gibt, für<br />

wen das Programm eigentlich entwickelt<br />

wurde: für Sportler. Dafür bietet es<br />

zusätzlich Importfunktionen zu namhaften<br />

Sport-Trackern, etwa denen des Herstellers<br />

Garmin, die neben den Tourdaten<br />

auch den Puls aufzeichnen.<br />

Entsprechend legen Sie im ersten<br />

Fenster zunächst Ihr persönliches Profil<br />

fest und geben neben Name und Alter<br />

auch Ihr Gewicht und Ihre Größe an 2 .<br />

Diese Angaben nutzt die Software später,<br />

um beispielsweise Ihren Kalorienverbrauch<br />

zu errechnen. Die Applikation ist<br />

auch in der Lage, mehrere Profile unabhängig<br />

voneinander zu verwalten.<br />

Im nächsten Abfragefenster stellen Sie<br />

ein, ob das Programm beispielsweise<br />

Entfernungen Metrisch (Kilometer) oder<br />

Imperial (Meilen) anzeigt.<br />

Danach zeigt sich zum ersten Mal das<br />

Arbeitsfenster, das sich in der Grundeinstellung<br />

in mehrere Bereiche aufgliedert.<br />

Links finden Sie die Tourverwaltung, darunter<br />

die Anzeige von in Touren enthaltenen<br />

Markierungen und Wegpunkten.<br />

Auf der rechten Seite sehen Sie oben die<br />

Landkarte, in der später die Tracks erscheinen.<br />

Unterhalb davon zeigt das<br />

Programm Zusatzinformationen, wie<br />

Geschwindigkeits- oder Höhenprofile.<br />

Touren importieren<br />

Um eine Tour im GPX-Format zu importieren,<br />

klicken Sie in der linken Fensterhälfte<br />

auf den Link Touren von Daten importieren.<br />

Nach erfolgreichem Import er-<br />

Mytourbook 13.9<br />

LU/mytourbook/<br />

1 Die Exportfunktion der Android-App<br />

„Meine Tracks“ bietet auch das zu Mytourbook<br />

kompatible Ausgabeformat GPX.<br />

Routen tracken<br />

Praktisch alle gängigen Smartphones bringen das nötige Equipment<br />

in Form eines GPS-Empfängers mit, fehlt nur noch die passende<br />

Software, die kontinuierlich die von diesem stammenden Informationen<br />

aufzeichnet und abspeichert. Bewährt hat sich dafür die<br />

Google-App „Meine Tracks“ û, die Sie bei Bedarf über den Play<br />

Store auf dem Androiden einrichten.<br />

Zu Beginn der Tour genügt es, unten links in der App den Start-Button<br />

zu drücken, um mit dem Aufzeichnen der <strong>Geodaten</strong> zu beginnen.<br />

Die Software benötigt auf dem Samsung Galaxy Nexus während<br />

des Betriebs pro Stunde ungefähr 3 bis 4 Prozent der Akkuleistung,<br />

womit ein voll aufgeladenes Smartphone problemlos während<br />

einer ganztägigen Tour durchhält.<br />

Nach dem Ende der Tour klicken Sie auf den Stop-Button, um die<br />

Aufzeichnung anzuhalten. Danach erscheint ein Fenster, in dem Sie<br />

einen Namen für den Track vergeben und auf Wunsch eine Beschreibung<br />

hinzufügen. Ein Druck auf Speichern sichert die Informationen.<br />

Um die Tracks in Mytourbook zu verwenden, exportieren Sie diese<br />

im kompatiblen GPX-Format. Dazu wählen Sie in der Trackliste die<br />

gewünschte Tour an und tippen auf das Symbol mit den drei kleinen<br />

Vierecken oben rechts. Aus dem Menü wählen Sie Exportieren.<br />

Im nun erscheinenden Dialogfenster 1 aktivieren Sie die Einträge<br />

Externer Speicher und als GPX in /MyTracks/​gpx. Nach Betätigen<br />

von Exportieren speichert die App den Track im Verzeichnis /storage/sdcard/MyTracks/gpx/<br />

mit dem vergebenen Namen ab.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

21


Schwerpunkt<br />

Mytourbook<br />

scheint die Tour in der Liste Touren Import.<br />

Damit die Daten beim nächsten<br />

Start des Programms nicht verloren gehen,<br />

sichern Sie diese. Dazu genügt ein<br />

Rechtsklick auf die gewünschten Tracks<br />

und die Anwahl von Touren speichern für<br />

aus dem Kontextmenü. Danach<br />

erscheinen die Tracks in der Tourenliste,<br />

in der Grundeinstellung nach Datum<br />

sortiert 3 . Alternativ stehen die Ansichten<br />

Kalender und Statistik… bereit.<br />

Ein Klick auf die gewünschte Tour öffnet<br />

diese auf der Landkarte rechts daneben.<br />

Im Regelfall erscheint der Track in verschiedenen<br />

Farben von Dunkelblau bis<br />

Tiefrot. Dabei handelt es sich um Indikatoren<br />

für verschiedene Parameter wie<br />

Höhe, Geschwindigkeit oder Steigung.<br />

Welche davon in der Ansicht letztendlich<br />

erscheinen, wählen Sie mit einem Klick<br />

auf die kleinen bunten Dreiecke oberhalb<br />

der Karte aus 4 .<br />

2 An wen sich die Software auch richtet, zeigt sich beim ersten Start: Sportler, die<br />

ihre Trainingserfolge überprüfen möchten.<br />

3 Rot umrandet sehen Sie die importierten Tracks, nach Datum sortiert. Zur Kalender-<br />

und Statistik-Ansicht gelangen Sie mittels Klick auf die blau umrandeten Reiter.<br />

Eine genaue Aufschlüsselung der Trackdaten<br />

zeigt das Fenster Tour Grafik unterhalb<br />

der Landkarte. Hier sehen Sie als<br />

Diagramm unter anderem das Geschwindigkeits-<br />

und Höhenprofil sowie<br />

die Beschleunigungs- und Höhenänderungsdaten.<br />

Bewegen Sie den Mauszeiger<br />

im Feld hin und her, erscheint ein rotes<br />

R auf der Landkarte das Ihnen zeigt,<br />

wo Sie sich gerade befinden. Dabei handelt<br />

es sich um den Indikator für den<br />

rechten Slider, der zusammen mit jenem<br />

für den linken (L) ein Gebiet nach Belieben<br />

eingrenzt.<br />

Ein Rechtsklick auf das Diagramm öffnet<br />

das Kontextmenü, aus dem Sie beispielsweise<br />

den Ausschnitt auf die Auswahl<br />

eingrenzen. Um die Ansicht von<br />

der Kilometer- auf die Zeitachse umzustellen,<br />

klicken Sie auf das h-Symbol<br />

oberhalb des Diagramms. Damit sehen<br />

Sie, wie lange Sie sich an welcher Stelle<br />

aufgehalten haben.<br />

Um einen generellen Überblick über<br />

den Track zu erhalten, berühren Sie mit<br />

dem Mauszeiger das blaue Info-Symbol<br />

an der oberen linken Ecke der Landkarte.<br />

Damit erscheint ein Fly-out, das eine Zusammenfassung<br />

anzeigt, etwa die<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit oder die<br />

Zeit in Bewegung.<br />

Dritte Dimension<br />

Alternativ zur 2D-Karten-Ansicht bietet<br />

die Applikation auch noch eine in 3D.<br />

Diese öffnen Sie über den Menüpunkt<br />

Ansicht | 3D Touren Karte. Danach erscheint<br />

der Track auf einer Bing-Map.<br />

Um die Anzeige zu präzisieren, klicken<br />

Sie auf das Icon mit dem grünen Dreieck<br />

und dem blauen Oval darunter. Damit<br />

öffnet sich in der linken Fensterhälfte die<br />

Ansicht 3D Karten Ebenen. Daraus wählen<br />

Sie zum einen, welches Kartenmaterial<br />

die Ansicht verwendet, und zum anderen,<br />

was die Applikation an Zusatzinformationen<br />

einblenden soll, etwa Ortsund<br />

Straßennamen 6 .<br />

Um die Ansicht in eine beliebige Richtung<br />

zu schwenken, halten Sie die Umschalttaste<br />

gedrückt, betätigen die linke<br />

Maustaste und bewegen anschließend<br />

den Mauszeiger in die gewünschte Posi-<br />

22 www.linux-user.de<br />

12.2013


Mytourbook<br />

Schwerpunkt<br />

4 Das verwendete Profil Höhe färbt den Track je nach Höhenlage der Aufzeichnungen<br />

verschiedenfarbig ein.<br />

tion. Um die Entfernungsposition zu ändern,<br />

drehen Sie das mittlere Mausrad<br />

jeweils vor und zurück.<br />

Fotos importieren<br />

Um mit Standort-Daten versehene Bilder<br />

in den Track zu importieren, klicken Sie<br />

als Erstes auf den Reiter Foto Verzeichnis.<br />

Im Eingabefeld geben Sie / ein. Damit<br />

erscheint in der linken Spalte der Verzeichnisbaum,<br />

aus dem Sie den Pfad zu<br />

Ihren Bildern wählen.<br />

Um die Bilder in den geöffneten Track<br />

zu importieren, klicken Sie mit der rechten<br />

Maustaste in das gewünschte Bilderverzeichnis<br />

und wählen aus dem Kontextmenü<br />

Alle Fotos in dieser Gallery mit<br />

Touren verbinden. Möchten Sie nur bestimmte<br />

Aufnahmen übernehmen, markieren<br />

Sie diese per Mehrfachauswahl<br />

und verwenden aus dem Kontextmenü<br />

den Punkt Ausgewählte Bilder in dieser<br />

Gallery mit Touren verbinden.<br />

Die Aufnahmen erscheinen bereits bei<br />

der Anwahl am Aufnahmeort auf der<br />

Karte. Das Fenster Tour Grafik zeigt danach<br />

im Diagramm Markierungen, wo<br />

die Aufnahmen erstellt wurden. Wenn<br />

Sie den Mauszeiger darüber bewegen,<br />

erscheint ein Fly-out-Menü mit den jeweiligen<br />

Bildern. Ein Klick auf das gewünschte<br />

Foto zeigt dieses isoliert auf<br />

der Karte an 5 .<br />

Um die Bilder fest mit der Tour zu verbinden,<br />

wechseln Sie in den Reiter Fotos<br />

+ Touren unterhalb der Geländekarte.<br />

Rechtsklicken Sie auf den Eintrag, und<br />

aktivieren Sie aus dem Kontextmenü<br />

Fotos in der Tour speichern.<br />

Ein weiteres, interessantes Werkzeug<br />

finden Sie im Hauptmenü unter Ansicht |<br />

Tour Fotos. Nach Anwahl erscheint unter<br />

der Landkarte neben Fotos + Touren ein<br />

neuer Reiter, der die Bilder der Tour als<br />

Thumbnails enthält. Ein Klick auf die jeweilige<br />

Aufnahme zeigt das Bild auf der<br />

Karte am Entstehungsort an, ein Dop-<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

23


Schwerpunkt<br />

Mytourbook<br />

des Programms verschwanden die in<br />

den Track importierten Bilder aus der<br />

Ansicht Fotos + Touren. Allerdings blieben<br />

sie sowohl in der Tour Grafik als auch<br />

den Tour Fotos erhalten.<br />

Tracks bearbeiten<br />

5 Mit Koordinaten-Daten versehene Bilder zeigt Mytourbook nicht nur auf der Karte,<br />

sondern auch im Grafikdiagramm passgenau an.<br />

pelklick darauf öffnet es in der bildschirmfüllenden<br />

Ansicht.<br />

Bisher erlaubt es die Software allerdings<br />

nicht, Bildern ohne Koordinaten<br />

bestimmte Tracks zuzuweisen, etwa per<br />

Drag & Drop auf die Aufnahmestelle. Ein<br />

weiteres Manko: Nach jedem Neustart<br />

Möchten Sie eine bestimmte Stelle im<br />

Track mit einem Hinweis versehen, dann<br />

wechseln Sie dazu in das Fenster Tour<br />

Grafik und fahren mit dem Slider an die<br />

gewünschte Position. Rechtsklicken Sie<br />

dann mit der Maus, und wählen Sie aus<br />

dem nun erscheinenden Kontextmenü<br />

Markierung erstellen. Daraufhin öffnet<br />

sich der Marken Editor 7 , in dem Sie sowohl<br />

neue Markierungen erstellen als<br />

auch vorhandene bearbeiten.<br />

Allerdings steht in dieser Ansicht lediglich<br />

die Tourgrafik als Diagramm zur<br />

Verfügung, nicht aber die Landkarte. Die<br />

angelegten Markierungen erscheinen im<br />

Anschluss auf dem Track als kleine Hinweisschilder.<br />

Daneben listet das Modul<br />

Markierungen alle von Ihnen erstellten<br />

Markierungen auf. Ein Klick auf einen<br />

Eintrag zeigt den Punkt auf der Karte als<br />

rotes L. Um permanente Hinweise auszublenden,<br />

klicken Sie auf den kleinen<br />

nach unten gerichteten Pfeil am rechten<br />

6 Die 3D-Karte von<br />

Mytourbook basiert<br />

auf dem Kartenmaterial<br />

von Microsoft<br />

Bing und erlaubt verschiedene<br />

Auflösungen<br />

und Ansichten.<br />

24 www.linux-user.de<br />

12.2013


Mytourbook<br />

Schwerpunkt<br />

oberen Kartenrand und entfernen das<br />

Häkchen vor Tour Markierung anzeigen.<br />

Neben dem Reiter 2D Touren Karte finden<br />

Sie den Tour Editor. Dieser unterteilt<br />

sich in mehrere Abschnitte. Im Reiter<br />

Tour ergänzen Sie den Track um Meta-Informationen,<br />

beispielsweise Wetterverhältnisse<br />

oder sonstige Anmerkungen.<br />

Zum leichteren Finden des gewünschten<br />

Tracks versehen Sie diesen auf Wunsch<br />

auch mit Schlagworten. Allerdings blieben<br />

die Links, die das ermöglichen, im<br />

Test ausgegraut und damit funktionslos.<br />

Der Reiter Datenpunkte listet sämtliche<br />

Punkte des GPS-Tracks auf. Diese Ansicht<br />

erlaubt es auch, Tracks quasi punktgenau<br />

zu splitten. Damit Sie sehen, an<br />

welcher Stelle des Tracks Sie gerade arbeiten,<br />

empfiehlt es sich, die Karte an<br />

eine andere Stelle zu ziehen, da sie in<br />

der Grundeinstellung vom Editor überdeckt<br />

wäre 8 .<br />

Um einen Track zu splitten, genügt –<br />

nach der korrekten Positionierung – ein<br />

Klick auf die rechte Maustaste und die<br />

Anwahl von Tour teilen. Es erscheint ein<br />

Dialogfenster, in dem Sie den neuen Titel<br />

festlegen. Ferner stellen Sie ein, ob<br />

Sie enthaltene Beschreibungen und Tourenmarker<br />

in den gesplitteten Track mit<br />

übernehmen. Mit der Tour verknüpfte<br />

Bilder stehen im Split allerdings nicht<br />

mehr zu Verfügung.<br />

Ähnlich simpel gestaltet sich das Zusammenfügen<br />

mehrerer Tracks. Wechseln<br />

Sie dafür in das Modul Touren Liste,<br />

und wählen Sie bei gedrücktem [Strg]<br />

die Touren an, die Sie zusammenführen<br />

möchten. Nun öffnen Sie mit einem<br />

Rechtsklick das Kontextmenü und wählen<br />

daraus Touren verbinden…. Ähnlich<br />

wie beim Splitting erscheint ein Fenster,<br />

in dem Sie die Eckdaten der Zusammenlegung<br />

festlegen.<br />

7 Der Marken Editor erlaubt es Ihnen, bestimmte Stellen des Tracks hervorzuheben, so<br />

zum Beispiel, wenn diese einen markanten Punkt der Reise repräsentieren.<br />

Verwalten von GPS-Tracks bereitstellt.<br />

Allerdings fällt der Funktionsumfang<br />

derart groß aus, dass man vor allem in<br />

der Einarbeitungszeit durchaus das eine<br />

oder andere Mal den Überblick verliert.<br />

Auch erscheinen diverse Details etwas<br />

sperrig und nicht so selbsterklärend, wie<br />

es zu wünschen wäre: So lässt sich zum<br />

Beispiel der Track nicht direkt in der Karte<br />

bearbeiten, sondern immer nur über<br />

einen zusätzlichen Dialog, der in der Regel<br />

die Karte nicht mit anzeigt. (tle) n<br />

Fazit<br />

Mytourbook gehört sicherlich zum Besten,<br />

was der freie Softwaremarkt zum<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 31204<br />

8 Richtig positioniert sehen Sie sowohl im Kartenfenster als auch im Diagramm, wo Sie<br />

sich in den Datenpunkten gerade befinden.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

25


Schwerpunkt<br />

Offroad-Navigation<br />

Offroad-Navi auf Linux-Basis im Eigenbau<br />

Abseits der<br />

Piste<br />

© Philip Lange, 123RF<br />

Ein alter EeePC mit Linux macht als Basis für ein<br />

leistungsfähiges Offroad-Navi eine gute Figur. Beim<br />

Zusammenstellen der weiteren Komponenten gilt es aber, einiges zu beachten. Dr. Karl Sarnow<br />

Readme<br />

Wer sich abseits der Straßen bewegt,<br />

braucht eine andere Hilfe beim Navigieren<br />

als die klassischen Einbaugeräte. Der vorliegende<br />

erste Teil des Workshops stellt die<br />

Komponenten für ein Navi im Eigenbau vor.<br />

Die kommenden Artikelteile zeigen, wie Sie<br />

die Software aufsetzen.<br />

Offroad-Navigation ist die Kunst, abseits<br />

der Straßen zu wissen, wo Sie sich<br />

befinden und wohin die Reise geht. In<br />

bestimmten Situationen ermöglicht diese<br />

Fähigkeit das Überleben. Deshalb gehören<br />

verlässliche Hardware und Software<br />

zu den wichtigen Voraussetzungen<br />

für Menschen, die sich in unbekannte<br />

oder wenig befahrene Gebiete wagen.<br />

Lösungen von der Stange kosten aber<br />

viele Hundert Euro. Anders als bei einer<br />

Sahara-Fahrt erscheint das für einen Trip<br />

in die dünner besiedelten Gebiete Europas<br />

eine teure Angelegenheit. Mit etwas<br />

Know-how bauen Sie selbst ein preisgünstiges<br />

System zusammen, das den<br />

Anforderungen genügt.<br />

Mit Linux existiert ein Betriebssystem,<br />

das an Stabilität schwer zu überbieten<br />

ist und sich deshalb als ein guter Kandidat<br />

für eine Computerlösung rund um<br />

das Problem der Navigation in der Einöde<br />

erweist. Und wer je auf einer Schotterpiste<br />

unterwegs war, der weiß, dass<br />

eine hohe mechanische Stabilität der<br />

Komponenten dringend notwendig ist.<br />

Im konkreten Fall fiel die Wahl auf einen<br />

GPS-Empfänger, der mittels USB-<br />

Kabel an einem ausrangierten Netbook<br />

hängt, das wiederum auf einem Halter<br />

im Auto thront. Die Konstellation erlaubt<br />

einen Blick auf die Karte, ohne dass die<br />

Aufmerksamkeit sich weit vom Geschehen<br />

vor der Motorhaube entfernt.<br />

GPS-Empfänger<br />

Der GPS-Empfänger kommt im Normalfall<br />

in einem Aussehen daher, das grob<br />

an eine Computermaus erinnert 1 . Im<br />

26 www.linux-user.de<br />

12.2013


Offroad-Navigation<br />

Schwerpunkt<br />

Körper der „Maus“ befinden sich die Antenne<br />

und der GPS-Empfänger, den Sie<br />

über das USB-Kabel an das Netbook anschließen<br />

û. Über dieses Kabel erhält<br />

der Empfänger seine Energie und überträgt<br />

die Daten û. Um die Zusammenarbeit<br />

mit der Kartensoftware QLandkarteGT<br />

zu ermöglichen, sollte der Empfänger<br />

in der Lage sein, Daten gemäß der<br />

NMEA-0183-Protokolle abzugeben.<br />

GPS-Empfänger in der Bauform eines<br />

USB-Sticks eignen sich für den Einsatz im<br />

Auto nur bedingt: Das Netbook sollte im<br />

Kfz in Sichtweite des Fahrers platziert<br />

sein, während der GPS-Empfänger in der<br />

Nähe eines Fensters, im Regelfall an der<br />

Frontscheibe, am besten aufgehoben ist.<br />

Ein USB-Stick ließe sich über ein entsprechendes<br />

Kabel verlängern, die GPS-Mäuse<br />

haben aber meistens eine magnetische<br />

Unterseite und haften somit an der<br />

Karosserie des Wagens.<br />

Computer<br />

Für den Einsatz im Auto eignet sich ein<br />

Netbook mit einem 10-Zoll-Display. Das<br />

ist groß genug, um die Karten zu erkennen,<br />

und ähnelt in der Diagonale kommerziellen<br />

Navigationssystemen. Größere<br />

Displays zeigen bei unwegsamen<br />

Passagen schnell mechanische Probleme<br />

und nehmen im Fahrgastraum zu<br />

viel Platz ein.<br />

Als geradezu idealer Rechner erweist<br />

sich der klassische EeePC von Asus 2 .<br />

Er ist äußerst robust, hat die geforderte<br />

Größe und verfügt über eine SSD statt<br />

einer Festplatte. Allerdings hat Asus das<br />

Konzept auf Druck der Windows-Klientel<br />

aufgegeben, es kamen recht schnell wieder<br />

Festplatten in den Geräten zum Einsatz<br />

– die SSD besaß nicht die erforderliche<br />

Speicherkapazität für Microsofts<br />

Platzfresser. Später kamen andere Hersteller<br />

mit einem ähnlichen Konzept auf<br />

den Markt, Stichwort: Chromebook.<br />

Dazu kommt ein SD-Karten-Slot an der<br />

rechten Seite des Netbooks, der es ermöglicht,<br />

den Speicher zu erweitern und<br />

so ein anderes als das betagte und nicht<br />

mehr unterstützte native Linux-System<br />

zu installieren. Wie das geht, zeigt ein Artikel<br />

in der nächsten Ausgabe.<br />

1 Ein GPS-Empfänger wie der NL-402U von Navilock geht für rund 40 Euro über den<br />

Ladentisch. Der USB-Anschluss übernimmt die Zufuhr von Energie zum Gerät und den<br />

Datentransfer via NMEA-Protokoll. (Bild: Navilock)<br />

Wer auf der Online-Auktionsplattform<br />

Ebay sucht, findet noch etliche der Eee-<br />

Urviecher, die oft für einen günstigen<br />

Preis um 100 Euro den Besitzer wechseln.<br />

Wer auf Nummer sicher gehen<br />

möchte, investiert in zwei oder drei Geräte,<br />

denn bei dem harten Einsatz beruhigt<br />

es, mehrere gleiche Geräte im Gepäck<br />

zu haben, falls eines im Gerüttel<br />

den Geist aufgibt.<br />

Zwar hält der Akku eines EeePCs erstaunlich<br />

lange, aber falls Sie ein gebrauchtes<br />

Exemplar erwerben, ist die<br />

Wahrscheinlichkeit groß, dass der Akku<br />

2 Der klassische Asus EeePC<br />

erweist sich als idealer PC für<br />

die Navigation im Auto: Er hat<br />

die richtige Größe, kommt mit<br />

einer Versorgungsspannung<br />

von 12 Volt klar und bringt<br />

dank der SSD die nötige Robustheit<br />

für den Einsatz abseits<br />

der Straßen mit.<br />

NMEA-0183: Ursprünglich für maritime Navigationsgeräte<br />

entwickelt, kommt der Standard<br />

der US-amerikanischen National Marine<br />

Electronics Association heute für den<br />

Transfer zwischen GPS-Empfängern und<br />

PCs sowie mobilen Geräten zum Einsatz.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

27


Schwerpunkt<br />

Offroad-Navigation<br />

seine besten Tage bereits gesehen hat –<br />

keine akzeptable Situation im Gelände.<br />

Deshalb empfiehlt sich der Einsatz einer<br />

Kfz-Stromversorgung für den EeePC 3 .<br />

Nicht loslassen!<br />

Ein durch den Fahrgastraum katapultiertes<br />

Netbook gefährdet Leib und Leben<br />

aller Passagiere. Um das Gerät also sicher<br />

im Kfz zu positionieren, , braucht es eine<br />

professionelle Halterung 4 . Diese ermöglicht<br />

es, dass Sie die Daten auf dem<br />

Display sehen und gleichzeitig das Auto<br />

sicher bewegen. Hierzu gibt es eine Reihe<br />

kommerzielle Lösungen, die die entsprechende<br />

Funktion mitbringen und<br />

oft für einen moderaten Preis über die<br />

Ladentheke gehen, wie zum Beispiel<br />

beim Online-Händler Pearl û.<br />

3 Das Kfz-Ladekabel<br />

verbindet die Autosteckdose<br />

mit dem Computer.<br />

Beim EeePC erfordert<br />

das kein Umsetzen der<br />

Spannung, denn der<br />

Rechner arbeitet mit<br />

12 Volt. (Bild: Pearl)<br />

Achten Sie beim Kauf des Halters darauf,<br />

dass sich dieser zum einen fest mit dem<br />

Fahrzeug verbinden lässt, etwa über die<br />

Befestigungsschraube des Beifahrersitzes,<br />

und zum anderen ein einfaches Entfernen<br />

ermöglicht. Im Normalfall fahren<br />

Sie schließlich ohne Navi oder zumindest<br />

lediglich mit dem eingebauten Navi<br />

durch die Lande. Nur in fremden Territorien<br />

abseits des Asphalts kommt die Offroad-Navigation<br />

mit Linux zum Einsatz.<br />

Fazit<br />

Brauchbare Hardware für ein Outdoor-<br />

Navigationssystem findet sich selbst bei<br />

einem kleinen Budget. Die in diesem Artikel<br />

vorgestellte Hardware hat lediglich<br />

repräsentativen Charakter, aber gut<br />

funktionierende, gebrauchte EeePCs<br />

oder vergleichbare Netbooks werfen in<br />

der Regel beim Umrüsten wenig Probleme<br />

auf. Die Hardware ist bekannt, die<br />

Treiber befinden sich in der Regel schon<br />

in den Standard-Kerneln der einschlägigen<br />

Distributionen.<br />

Sofern der „Navi-PC“ nicht von Haus<br />

aus über eine eingebaute SSD verfügt,<br />

sollten Sie entweder die eingebaute<br />

Festplatte durch eine solche ersetzen<br />

oder alternativ eine SD-Karte mit hoher<br />

Kapazität einsetzen. Das verleiht dem<br />

Gesamtsystem die notwendige Robustheit<br />

für die Tour abseits der geteerten<br />

Wege. Der nächste Teil dieses Workshops<br />

zeigt, wie Sie die passende Software auf<br />

dem Navi-Rechner einrichten. (agr) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 31216<br />

4 Ein Laptop-Halter erlaubt<br />

es, die Daten während<br />

der Fahrt abzulesen,<br />

ohne die Sicherheit<br />

im Fahrzeug zu gefährden.<br />

In vielen Fällen befestigen<br />

Sie den Arm am<br />

Beifahrersitz mit einer<br />

Schraube. (Bild: Pearl)<br />

Der Autor<br />

Karl Sarnow ist seit den Tagen<br />

des TRS-80 Model 1 ein<br />

Fan des eigenen Computers.<br />

Seit seiner Pensionierung widmet er sich<br />

seinen Hobbys Fotografie, Reisen und Astronomie,<br />

wobei sich alle Bereiche in der<br />

Astrofotografie unter fremden Sternenhimmel<br />

vereinen.<br />

28 www.linux-user.de<br />

12.2013


Praxis<br />

Wifislax 4.6<br />

Sicherheit im WLAN<br />

Spurensuche<br />

Fast jedes WLAN weist einige potenzielle Schwachstellen<br />

hinsichtlich der Sicherheit auf. Das kompakte Slackware-<br />

Derivat Wifislax hilft dabei, diese im Netzwerk sicher aufzuspüren<br />

und zu beseitigen. Erik Bärwaldt<br />

Nicht erst seit den Enthüllungen von<br />

Edward Snowden ist die Sicherheit rechnergestützter<br />

Kommunikation wieder in<br />

aller Munde. Nicht nur Schlapphüte lauschen:<br />

Auch Skript-Kiddies, Cracker und<br />

War-Driver dringen gern in fremde Netze<br />

ein und richten dort Schaden an.<br />

Erster Start<br />

Linux gilt zwar als Bollwerk gegen solche<br />

Umtriebe, aber Schwächen in bestehenden<br />

Industriestandards kann auch<br />

das freie Betriebssystem nicht verhindern.<br />

Daher sollten Sie einen detaillierteren<br />

Blick auf die Sicherheitseinstellungen<br />

Ihres WLANs werfen und Sicherheitslücken<br />

schließen. Die aus Spanien<br />

stammende forensische Live-Distribution<br />

Wifislax û spürt dabei Lecks sicher<br />

auf und hilft bei deren Beseitigung.<br />

Das nur 630 MByte große ISO-Image û<br />

von Wifislax passt spielend auf eine CD.<br />

Beim Hochfahren bietet das System zunächst<br />

einen ungewöhnlichen Grub-<br />

Startbildschirm: Sie können hier im ersten<br />

Schritt die Sprachauswahl auf die<br />

englische Sprache umstellen und auswählen,<br />

ob Sie Wifislax mit einem herkömmlichen<br />

oder einem PAE-Kernel<br />

hochfahren möchten. In einem zweiten<br />

Startbildschirm geben Sie anschließend<br />

an, ob Sie KDE SC oder XFCE als Desktop-Umgebung<br />

bevorzugen.<br />

Weitere Optionen wie das Laden des<br />

VESA-Grafiktreibers oder die Deaktivierung<br />

der ACPI-Einstellungen dienen lediglich<br />

für Notfälle, falls sich das Betriebssystem<br />

mit den gewünschten Optionen<br />

nicht starten lässt. Nach Auswahl<br />

des Desktops bootet Wifislax in einen<br />

gewöhnlichen Desktop 1 .<br />

Readme<br />

WLANs werden immer beliebter. Inzwischen<br />

kann man nicht nur PCs kabellos miteinander<br />

verbinden, sondern auch Drucker, Fernseher<br />

und Massenspeicher in ein WLAN integrieren.<br />

Sicherheitsschwächen lokalisieren<br />

Sie dabei recht einfach mithilfe der spezialisierten<br />

Distribution Wifislax.<br />

© Guillermo-Del-Olmo-Pintado, 123RF<br />

30 www.linux-user.de<br />

12.2013


Wifislax 4.6<br />

Praxis<br />

Da die Distribution wahlweise mit einem<br />

spanischen oder US-amerikanischen Tastaturlayout<br />

arbeitet, sollten Sie zunächst<br />

die Tastenbelegung anpassen, um Eingabefehler<br />

aufgrund falscher Zeichen zu<br />

vermeiden. Dazu klicken Sie links unten<br />

im KDE- oder XFCE-Menü auf den Eintrag<br />

Settings | Keyboard, wählen anschließend<br />

den Reiter Layout und fügen<br />

mit einem Klick auf die Schaltfläche +<br />

Add die gewünschte Belegung hinzu.<br />

Nach dem Schließen des Fensters aktivieren<br />

Sie unten rechts in der Panelleiste<br />

das deutsche Layout durch einen Klick<br />

auf die Landesflagge.<br />

Ein erster Blick in die verschiedenen<br />

Menüs zeigt deutlich, dass der Schwerpunkt<br />

der Distribution auf Anwendungen<br />

zur Netzsicherheit liegt: Sie finden<br />

weder die großen Standard-Programme<br />

wie Gimp oder LibreOffice noch die unter<br />

Linux meist vorhandenen zahlreichen<br />

multimedialen Anwendungen.<br />

Auch im Internet häufig genutzte Applikationen<br />

wie Chat- und Mail-Clients, Bittorrent-Software<br />

oder News-Reader fehlen<br />

komplett.<br />

Lediglich das System-Menü erweist<br />

sich bereits von Haus aus als gut gefüllt,<br />

wobei Sie über den Eintrag Install Wifislax<br />

die Option haben, das Betriebssystem<br />

dauerhaft zu installieren. Benötigen<br />

Sie zusätzliche Software, so bietet Wifislax<br />

als Abkömmling von Slackware mit<br />

Gslapt eine Synaptic-ähnliche Oberfläche<br />

als Frontend, mit der Sie die Repositories<br />

der Distribution <strong>nutzen</strong>. Gslapt erreichen<br />

Sie über den Menübaum System<br />

| Wifislax packets administrator | Packages<br />

admin with frontend gui 2.<br />

beitet diese Software nur dann erfolgreich,<br />

wenn Sie zuvor die Festplatte mit<br />

einem Drittprogramm zum Partitionieren<br />

des Datenträgers vorbereitet haben.<br />

Bereits auf der Festplatte vorhandene,<br />

startfähige Partitionen mit anderen Linux-Distributionen<br />

erkennt der Wifislax-<br />

Installer nicht korrekt. Stattdessen versucht<br />

das Programm, Wifislax in eine<br />

imaginäre neue Partition zu kopieren,<br />

was fehlschlägt. Da der Installer zudem<br />

ausschließlich in Spanisch vorliegt und<br />

obendrein eine sehr ungewöhnliche<br />

Fortschrittsanzeige besitzt, führt das<br />

schnell zu Verwirrung.<br />

Um die vorhandene Festplatte neu zu<br />

partitionieren, genügt es außerdem<br />

nicht, im Terminal mit fdisk oder cfdisk<br />

zu arbeiten. Die Festplatte lässt sich nur<br />

durch Aufruf von Gparted erfolgreich<br />

vorbereiten, das Sie im Menü System von<br />

Wifislax finden. Sie müssen anschließend<br />

alle auf dem Massenspeicher aktiven<br />

Partitionen aushängen und danach löschen.<br />

Nun können Sie die für die permanente<br />

Installation vorgesehene Partition<br />

neu anlegen. Anschließend gilt es,<br />

das System neu zu starten.<br />

Nach dem Start rufen Sie erneut den<br />

Installer auf. Hat dieser seine Arbeit erfolgreich<br />

beendet, bietet er an, den<br />

Wifislax 4.6 (bootfähig und ISO) auf<br />

Heft-DVD<br />

Bootmanager Grub anzupassen. Dazu<br />

greift die Routine auf ein weiteres externes<br />

Programm zurück. Nach der Installation<br />

von Grub2 im MBR des Datenträgers<br />

lässt sich das Betriebssystem problemlos<br />

starten. Es steht nun der gleiche<br />

Software-Umfang zur Verfügung wie in<br />

der Live-Variante. Als Desktop-Umgebung<br />

ist jedoch ausschließlich die zuvor<br />

im Live-Betrieb gewählte aktiv; eine Auswahlmöglichkeit<br />

zwischen KDE und<br />

XFCE per Bootmenü entfällt.<br />

Installation mit Hürden<br />

Entgegen der Annahme, dass Wifislax<br />

ebenso wie andere Linux-Distributionen<br />

inzwischen mit wenigen Mausklicks auf<br />

die Festplatte gepackt werden kann,<br />

weist die Installationsroutine in der Praxis<br />

deutliche Schwächen auf.<br />

So erreichen Sie zwar über den Menübaum<br />

System | Install Wifislax | Wifislax<br />

Installer QT ein einfach zu bedienendes,<br />

grafisch aufgepepptes Programm zur<br />

dauerhaften Installation. Allerdings ar-<br />

1 Auf den ersten Blick wirkt der Desktop des Slackware-Derivats Wifislax vertraut.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

31


Praxis<br />

Wifislax 4.6<br />

Separiert vom herkömmlichen Menübaum<br />

finden Sie im Hauptmenü die<br />

Programmgruppe Wifislax, die Sie zu<br />

verschiedenen Untermenüs führt. Hier<br />

finden Sie alle Applikationen, die Sie<br />

zum Absichern eines WLANs benötigen.<br />

Darunter befinden sich sehr viele nahezu<br />

unbekannte Programme – es lohnt<br />

sich also, einen näheren Blick in die Menüs<br />

zu werfen.<br />

Doch Vorsicht: Neben Konfigurationsund<br />

Überwachungssoftware finden Sie<br />

in den verschiedenen Untermenüs auch<br />

zahlreiche Programme, mit denen Sie<br />

Angriffe auf das Intranet starten können.<br />

Bei unsachgemäßem Einsatz dieser Applikationen<br />

richten Sie unter Umständen<br />

erheblichen Schaden an, sodass Sie vor<br />

dem Einsatz genau prüfen sollten, wie<br />

die jeweilige Software arbeitet.<br />

Konfiguration<br />

Zunächst gilt es, eine Verbindung zwischen<br />

dem Wifislax-System und dem gewünschten<br />

WLAN herzustellen. Dazu liefert<br />

die Distribution im Menü Wifislax |<br />

Network Managers mit WiFi Radar und<br />

Wicd zwei bekannte, grafisch zu bedienende<br />

Werkzeuge.<br />

Im ersten Anlauf unserer Tests fand Wifislax<br />

jedoch keine WLAN-Karte und somit<br />

keine drahtlosen Netze. Grund für<br />

dieses Ergebnis war die in unserem System<br />

verbaute ältere Intel-WLAN-Karte<br />

mit Calexico2-Chip, die sich unter Wifislax<br />

– wie unter vielen anderen Distributionen<br />

– nicht korrekt ansprechen ließ.<br />

In unserem Fall war es zunächst nötig,<br />

eine aktualisierte Firmware für diesen<br />

WLAN-Chipsatz zu beschaffen û und<br />

die aus dem heruntergeladenen Archiv<br />

entpackten Dateien mit der Endung .fw<br />

im Verzeichnis /lib/firmware/ abzulegen.<br />

Vollkommen unproblematisch hingegen<br />

verhielten sich im Test zwei Systeme<br />

mit WLAN-Chipsätzen von Atheros,<br />

die sofort mit den Linux-Treibern ath5k<br />

und ath9k zusammen funktionierten.<br />

Möchten Sie zunächst statistische und<br />

technische Daten zum WLAN abrufen,<br />

stellt Ihnen Wifislax im Menü Wifislax |<br />

Network-Tools einige altbekannte Programme<br />

wie Wireshark, Zenmap und<br />

den Angry-IP-Scanner zur Verfügung.<br />

Auch Iptraf-ng sowie der Net Activity<br />

Viewer finden sich in dieser Kategorie.<br />

Daneben bringt Wifislax eine stattliche<br />

Anzahl unterschiedlicher Programme<br />

mit, die es gestatten, Access Points und<br />

Client-Rechner anzugreifen oder Passwörter<br />

und Zugangsbeschränkungen<br />

auszukundschaften. Dies geschieht<br />

meist mithilfe verschiedener Angriffsmethoden<br />

wie Man-in-the-Middle- oder<br />

Wörterbuch-Attacken. Mit Ettercap gibt<br />

es zudem eine höchst leistungsfähige<br />

Sniffing-Software, die in der Lage ist, in<br />

geswitchten Netzen beispielsweise Passwörter<br />

auszuspähen und den Datenverkehr<br />

mitzuschneiden.<br />

Werkzeuge<br />

Mit Ghost-Phisher befindet sich ein nicht<br />

weniger sicherheitsrelevantes Programm<br />

im Software-Portfolio, mit dessen<br />

Hilfe Sie gefälschte Serverdienste<br />

(DHCP, DNS, HTTP) über einen imaginären<br />

Access Point anbieten können.<br />

Ghost-Phisher ermöglicht es dadurch, ei-<br />

2 Gslapt ermöglicht<br />

das bequeme Nachinstallieren<br />

von Software.<br />

32 www.linux-user.de<br />

12.2013


Wifislax 4.6<br />

Praxis<br />

nen sogenannten Honeypot aufzusetzen,<br />

um potenzielle Angreifer vom eigentlichen<br />

Ziel abzulenken.<br />

Nicht spezifisch für drahtlose Netze<br />

ausgelegt sind die im Untermenü Network-Tools<br />

integrierten Applikationen<br />

Cookie Monster (zum Bearbeiten von<br />

Cookies), Hydra (Password-Cracker) oder<br />

Hping (zum Testen einer Firewall).<br />

Um den Sicherheitsstandard eines WLAN<br />

zu testen, bietet Wifislax in den Untermenüs<br />

Suite aircrack-ng und Wireless<br />

eine Fülle von Programmen, die Angriffe<br />

verschiedenster Art simulieren und dabei<br />

Sicherheitslücken zuverlässig aufzeigen.<br />

Bei den einzelnen Programmen der<br />

Aircrack-Suite handelt es sich um Kommandozeilen-Anwendungen,<br />

die einer<br />

Fülle von Aufrufparametern akzeptieren.<br />

WLAN-Sicherheit<br />

Wifislax öffnet dazu lediglich ein Terminal<br />

und ruft das entsprechende Programm<br />

mit der Hilfe-Funktion auf, sodass<br />

Sie jeweils die komplette Parameterliste<br />

sehen. Mittels zweier in das<br />

Menü eingefügten Skripts lässt sich zwar<br />

die Programmsuite komfortabler in Frage-Antwort-Manier<br />

bedienen, was jedoch<br />

aufgrund der spanischsprachigen<br />

Bedienerführung nur für Anwender mit<br />

Spanischkenntnissen von Nutzen ist.<br />

Im Menü Wireless findet sich neben<br />

mehreren Programmen zum Prüfen der<br />

Sicherheit von nach dem WEP-Standard<br />

geschützten Netzwerken vornehmlich<br />

Software, welche die aktuellen WPA- und<br />

WPA2-Spezifikationen unterstützt. Hierbei<br />

lässt sich überprüfen, ob die vorhandenen<br />

Zugangsbeschränkungen in Gestalt<br />

von Passwörtern und Schlüsseln<br />

ausreichend sicher ausfallen 3 .<br />

Viel Raum räumt Wifislax auch dem relativ<br />

neuen WPS-Standard („Wi-Fi Protected<br />

Setup“) ein, der erhebliche sicherheitstechnische<br />

Lücken enthält. So ist es<br />

bei der WPS-Authentifizierung mithilfe<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

33


Praxis<br />

Wifislax 4.6<br />

Um eine detaillierte Datenanalyse zur Internetnutzung<br />

eines Client-Rechners<br />

vorzunehmen, verwenden Sie die im<br />

Menü Forensics angesiedelte Software<br />

Dumpzilla. Sie extrahiert aus vorhandenen<br />

Logdateien von Firefox, Iceweasel<br />

und Seamonkey alle Informationen, so<br />

beispielsweise gespeicherte Cookies,<br />

Passwörter, Addons, Downloads und die<br />

Liste besuchter Webseiten. Auch dieses<br />

Programm rufen Sie im Terminal auf, wobei<br />

es seine umfangreichen Parametereinstellungen<br />

in englischer Sprache auflistet.<br />

Fazit<br />

3 Ob Ihr WPA/​WPA2-verschlüsseltes WLAN sicher ist, zeigt Ihnen Wifislax.<br />

einer PIN problemlos möglich, diese<br />

ähnlich wie bei alten WEP-Schutzmechanismen<br />

innerhalb weniger Stunden zu<br />

entschlüsseln. Der Angreifer erhält dabei<br />

nicht nur die PIN-Nummer, sondern den<br />

im WLAN verwendeten Schlüssel. Speziell<br />

für WPS-Prüfungen haben die Wifislax-Entwickler<br />

daher Software im Untermenü<br />

Wpa wps zusammengefasst 4 .<br />

Im Menü Decrypters finden Sie teilweise<br />

herstellerspezifische Software, die<br />

mithilfe von Wörterbuchattacken Zugangsdaten<br />

einiger Router ermittelt, wie<br />

sie DSL-Provider liefern. Da diese Skripte<br />

jedoch nahezu ausschließlich auf in Spanien<br />

beheimatete Anbieter und deren<br />

Geräte abstellen, bleibt ihr Nutzen hierzulande<br />

gering.<br />

Auf den ersten Blick Wifislax hinterlässt<br />

insgesamt im direkten Vergleich zu anderen<br />

Security-Distributionen einen<br />

durchwachsenen Eindruck.<br />

Einerseits glänzt das System durch<br />

eine sehr umfassende sicherheitsspezifische<br />

Software-Palette, die alle wichtigen<br />

Bereiche drahtloser Kommunikation abdeckt.<br />

Hier fällt insbesondere das Portfolio<br />

in Sachen WPS-Authentifizierung positiv<br />

auf, das es bei anderen Distributionen<br />

so noch nicht gibt, obwohl sich die<br />

WPS-Technologie immer schneller verbreitet.<br />

Positiv hervorzuheben ist auch<br />

die gute Integration terminalbasierter<br />

Anwendungen durch eigene Skripte.<br />

Weniger erfreulich gestaltet sich dagegen<br />

die teils für hiesige Verhältnisse<br />

schlechte Lokalisierung: So liegen einige<br />

Skripte und Anwendungen ausschließlich<br />

in spanischer Sprache vor, und das<br />

System lässt sich nicht komplett eindeutschen.<br />

Zudem weist die Installationsroutine<br />

von Wifislax auf der Festplatte<br />

noch einige deutliche Schwächen auf.<br />

Für jeden Netzwerk-Administrator, der<br />

eine saubere WLAN-Integration erreichen<br />

möchte, erweist sich Wifislax jedoch<br />

trotz der teils noch schlechten<br />

Sprachunterstützung als extrem nützliches<br />

Tool bei der Suche nach Lücken in<br />

drahtlosen Netzen. (jlu) n<br />

4 WPS-fähige<br />

Geräte stellen ein<br />

ernstes Sicherheitsrisiko<br />

dar.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 30475<br />

34 www.linux-user.de<br />

12.2013


Praxis<br />

Photivo<br />

Bilder im LAB-Modus entwickeln<br />

und bearbeiten<br />

Mehr Farbe<br />

© Bowie15, 123RF<br />

Photivo schließt die Lücke<br />

zwischen RAW-Konvertern<br />

und einfachen Bildbearbeitungen.<br />

Damit macht es häufig<br />

das Nacharbeiten in anderen<br />

Tools überflüssig.<br />

Karsten Günther<br />

Readme<br />

Neben den üblichen RGB-Kanälen bieten<br />

andere Farbmodelle zusätzlich sehr interessante<br />

und leistungsfähige Methoden, um<br />

Bilder zu bearbeiten und zu verbessern.<br />

Photivo macht diese auf einfache und intuitive<br />

Weise zugänglich.<br />

Zur Bildbearbeitung stehen heute zahlreiche<br />

Werkzeuge zur Auswahl. Neben<br />

Generalisten wie Gimp gibt es auch eine<br />

ganze Reihe von Tools für speziellere<br />

Szenarien der Bildbearbeitung. Eines davon<br />

heißt Photivo û und setzt seinen<br />

Schwerpunkt bei der LAB-Funktion (siehe<br />

Kasten Farbmodell LAB). Da Photivo<br />

RAW-Dateien einzulesen versteht,<br />

kommt es normalerweise vor der Bildbearbeitung<br />

(etwa mit Gimp) zum Einsatz.<br />

Erste Schritte<br />

Photivo verfügt über viele RGB-Funktionen<br />

und eignet sich für das Bearbeiten<br />

von 16-Bit-RAW-Dateien; es spielt auch<br />

nur mit diesen seine gesamten Fähigkeiten<br />

aus. Daneben unterstützt das Programm<br />

auch Formate wie TIFF, PNG oder<br />

JPEG. Haben Sie noch nie mit dem LAB-<br />

Farbmodell gearbeitet, dann lohnt es<br />

sich in jedem Fall, wenn Sie sich zunächst<br />

unter Gimp mit diesem Modell<br />

vertraut machen.<br />

Photivo findet sich in den Repositories<br />

vieler Linux-Distributionen, sodass Sie<br />

die Software in der Regel bequem über<br />

den jeweiligen Paketmanager einrichten.<br />

Das Programm startet mit einem<br />

großen, zweigeteilten Fenster 1 .<br />

Rechts erscheint die <strong>Vorschau</strong>, links die<br />

Werkzeuge mit ihren Parametern.<br />

Daneben hält Photivo an anderen<br />

Stellen eine Vielzahl von Bedienelementen<br />

bereit. Unterhalb des Histogramms<br />

stellen Sie ein, welche Werkzeuge Sie sehen<br />

möchten. Unterhalb der Werkzeugleiste<br />

legen Sie die für die <strong>Vorschau</strong><br />

verwendete Bildgröße fest. Voreingestellt<br />

ist dort 1:4, was meist einen guten<br />

Kompromiss zwischen Genauigkeit und<br />

Rechenzeit darstellt. Daneben legt manuell<br />

fest, ob sich die <strong>Vorschau</strong> automatisch<br />

oder erst auf Anforderung erneuert.<br />

Was die <strong>Vorschau</strong> zeigt, stellen Sie<br />

über die mit RGB vorbelegte Auswahlliste<br />

ein. Dort können Sie sich auch nur die<br />

Kanten (Struktur und Gradient) oder die<br />

einzelnen LAB-Kanäle anzeigen lassen.<br />

36 www.linux-user.de<br />

12.2013


Photivo<br />

Praxis<br />

1 Die Hauptansicht von Photivo besteht aus einem großen <strong>Vorschau</strong>fenster und einer umfangreichen Werkzeugliste. Diese<br />

Werkzeuge stellen Kontextmenüs für häufig benötigte Aufgaben beim Bearbeiten der Bilder bereit.<br />

Die nächsten drei Schalter erlauben das<br />

Laden von Vorlagen, das Speichern der<br />

aktuellen Darstellung und die Übergabe<br />

des Bilds an eine vorab definierte Bildbearbeitung.<br />

Die unterste Zeile der Hauptansicht<br />

dient als Statuszeile und für weitere<br />

Bedienelemente.<br />

Wann immer Photivo ein Bild berechnet,<br />

signalisieren das zwei Einblendungen<br />

im <strong>Vorschau</strong>fenster 2 . Das Einstellen<br />

der diversen Regler gelingt per Klick,<br />

mit dem Mausrad oder bei gehaltener<br />

linker Maustaste. Ein Klick mit der rechten<br />

Maustaste stellt die Vorgabewerte<br />

des Programms wieder her.<br />

Workflow<br />

Photivo unterscheidet sich dadurch von<br />

vielen RAW-Konvertern, dass es mit den<br />

Funktionen im Reiter Kamera unter Eingabe<br />

immer nur ein einzelnes Bild zur<br />

Bearbeitung lädt. Anschließend können<br />

Sie ein bereits bestehendes Bearbeitungsprofil<br />

hinzuladen. Dabei kann es<br />

sich um ein vorgefertigtes Profil handeln<br />

(unter Voreinstellung) oder um ein von<br />

Ihnen früher erzeugtes (Einstellungen öffnen).<br />

Als ersten Schritt definieren Sie unter<br />

Kamerafarbraum, wie Photivo die Daten<br />

im Bild interpretiert. Wählen Sie dazu<br />

Photivo für Linux<br />

(Fedora 19, OpenSuse 12.3),<br />

Windows (32+64 Bit),<br />

Mac OS X 10.6/​10.7<br />

LU/photivo/<br />

2 Photivo führt die meisten Aktionen direkt<br />

aus. Diverse Meldungen zeigen den<br />

aktuellen Zustand im <strong>Vorschau</strong>fenster an.<br />

Farbmodell LAB<br />

Das abstrakte Farbmodell LAB wurde bereits vor 40 Jahren entwickelt,<br />

um Farben unabhängig vom darstellenden Gerät zu definieren<br />

und um eine wesentliche Eigenheit des menschlichen Farbempfindens<br />

abzubilden: Es stellt Farben so dar, dass es als gleich<br />

empfundene Unterschiede auch möglichst ähnlich beschreibt. LAB<br />

stellt darüber hinaus auch alle theoretisch möglichen Farben dar,<br />

nicht nur die von Menschen wahrnehmbaren.<br />

Dementsprechend handelt es sich um ein abstraktes, nur begrenzt<br />

anschauliches Farbmodell. L steht für die Leuchtkraft („luminance“),<br />

die Farbkomponente zwischen Rot und Grün stellt die A-Achse dar,<br />

die zwischen Blau und Gelb die B-Achse. Interessanterweise lassen<br />

sich mit diesem Farbmodell alle in RGB oder CMYK darstellbaren<br />

Farben definieren – und dazu noch eine ganze Reihe weiterer.<br />

Die Besonderheiten von LAB führen dazu, dass Sie die Leuchtkraft<br />

völlig unabhängig von den Farbkomponenten in den Kanälen A<br />

und B steuern. Das bietet eine Reihe von Vorteilen, die andere<br />

Farbmodelle nicht aufweisen. Auch die Unabhängigkeit des B-Kanals<br />

lässt sich in der Praxis gut <strong>nutzen</strong>: Damit arbeiten Sie beispielsweise<br />

die oft problematischen Grüntöne von Blättern heraus,<br />

ohne andere Farben zu beeinflussen.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

37


Praxis<br />

Photivo<br />

3 Photivo erlaubt das Markieren bestimmter Bildbereiche zur separaten Bearbeitung.<br />

In der <strong>Vorschau</strong> zeigt eine „Wolke“ den aktuell ausgewählten Bereich an.<br />

Photivo: Werkzeuggruppen<br />

Werkzeug<br />

Kamera<br />

Lokale Bearbeitung<br />

Geometrie<br />

RGB<br />

Lab Farbe/​Kontrast<br />

Lab Schärfen/​Rauschen<br />

Lab Effekte<br />

Effekte<br />

Ausgabe<br />

Funktionen<br />

Bilder laden, grundlegende Einstellungen<br />

Bereiche zum Bearbeiten auswählen<br />

Bilder drehen, zuschneiden, skalieren etc.<br />

diverse Korrekturen im RGB-Farbraum<br />

lokaler Kontrast und Dynamikkompression<br />

Entrauschen und (gerichtetes) Schärfen<br />

diverse Effekte, oft für unterschiedliche Helligkeiten (Schatten,<br />

Mitten, Lichter)<br />

diverse Effekte im RGB-Farbraum<br />

Optionen für das Speichern der Bilder<br />

ein Externes Profil, das zu der verwendeten<br />

Kamera passt, und stellen Sie mit<br />

dem Schalter darunter das Ziel des Profils<br />

ein û. Insgesamt bildet Photivo in der<br />

durch die Reiter abgebildeten Reihenfolge<br />

einen festen Workflow ab.<br />

Entscheidend für das Ergebnis ist hier<br />

die Wahl des richtigen Farbprofils. Für<br />

reine Bildschirmausgaben stellt sRGB die<br />

richtige Wahl dar, BT-709 dient für HDTV-<br />

Videos, Reines 2.2 mit einem Standard-<br />

Gamma von 2,2 für alle anderen Ausgaben.<br />

Die weiteren Einstellungen in diesem<br />

Reiter entsprechen denen von RAW-<br />

Konverter wie etwa Darktable û. Allerdings<br />

verfügt Photivo in den anderen<br />

Reitern noch über Werkzeuge, die man<br />

eher in klassischen Bildbearbeitungen<br />

wie Gimp vermutet.<br />

Im nächsten Reiter bietet Photivo eine<br />

Lokale Bearbeitung an. Die Idee dahinter:<br />

Nicht alle Bildbereiche müssen und sollen<br />

auf dieselbe Weise bearbeitet werden,<br />

um optimale Ergebnisse zu erhalten.<br />

So ist es sinnlos, „Lichter“ (helle Bildteile)<br />

noch weiter aufzuhellen, Schatten<br />

dagegen aber schon. Die hier bereitgestellten<br />

Funktionen setzen eine gewisse<br />

Routine voraus. Einsteiger sollten zunächst<br />

eher die Bearbeitungsfunktionen<br />

<strong>nutzen</strong>, bei denen viele Funktionen ohnehin<br />

ein getrenntes Bearbeiten von<br />

Lichtern, Mitten und Schatten anbieten.<br />

Bildbearbeitungen wie Gimp verwenden<br />

Auswahlen, Masken oder Ähnliches,<br />

um das separate Bearbeiten zu ermöglichen.<br />

In Photivo dagegen definieren Sie<br />

unter Anpassungsbereiche eine oder<br />

mehrere Regionen, die das Programm<br />

dann gesondert bearbeitet. Zum Festlegen<br />

von Bereichen wählen Sie zunächst<br />

im oberen Fenster mit + die Funktion Bereichsmodus<br />

anhängen. Anschließend<br />

klicken Sie in eine Stelle des Bilds, die<br />

den gewünschten Bereich – also beispielsweise<br />

den Himmel, die Schatten<br />

etc. – besonders gut repräsentiert. Das<br />

funktioniert analog zur lokalen Farbauswahl<br />

bei Gimp (dem „Zauberstab“) und<br />

umfasst einen zusammenhängenden<br />

Bildbereich mit ähnlichen Farben und<br />

Helligkeiten.<br />

Photivo erzeugt mit jedem Klick einen<br />

neuen „Bereich“, der voreingestellt auch<br />

diesen Namen erhält. Photivo erlaubt<br />

beliebig viele Bereiche, die Sie zur besseren<br />

Übersicht mit passenden Bezeichnern<br />

versehen sollten. Im <strong>Vorschau</strong>fenster<br />

markiert die aktuelle „Maske“ diesen<br />

Bereich durch eine helle, wolkenartige<br />

Textur 3. Diese Masken müssen noch<br />

nicht exakt sein, sie lassen sich jederzeit<br />

nachträglich anpassen. Unter Masken<br />

stehen dafür drei Regler bereit. Lassen<br />

Sie den Mauszeiger kurz über den Reglern<br />

stehen, dann zeigt Photivo eine kurze<br />

Hilfe zu den Möglichkeiten. Auch die<br />

Luminance-Kurve beeinflusst das Ergebnis<br />

wesentlich. Nach dem Definieren der<br />

38 www.linux-user.de<br />

12.2013


Photivo<br />

Praxis<br />

Bereiche wählen Sie den gewünschten<br />

aus oder die unerwünschten ab. Ein<br />

Klick auf das Häkchen beendet diesen<br />

Modus und erlaubt das Verwenden der<br />

Bearbeitungsfunktionen û.<br />

Geometrie<br />

Die im Reiter Geometrie zusammengefassten<br />

Funktionen kennt man großenteils<br />

von RAW-Konvertern: Die fünf objektivbezogenen<br />

Einstellungen Objektivparameter<br />

bis Geometrieumwandlung<br />

und in Grenzen auch Defish <strong>nutzen</strong> die<br />

Lensfun-Datenbank û. Diese charakterisiert<br />

Objektive durch spezifische Parameter,<br />

um Verzeichnungen, Randabschattungen<br />

und Farbränder zu korrigieren.<br />

Dazu werden die von den Objektiven<br />

ins Bild geschriebenen EXIF-Tags mit<br />

den in einer Datenbank gespeicherten<br />

Parametern kombiniert.<br />

Die Geometrieumwandlung erlaubt,<br />

die typischen kissen-, tonnenförmigen<br />

und sonstige Verzeichnungen auszugleichen.<br />

Das liefert insbesondere bei der<br />

Architekturfotografie bessere Ergebnisse,<br />

aber auch in vielen anderen Fällen.<br />

Erscheint einer der Parameter als unbekannt,<br />

findet keine Umwandlung statt.<br />

Sie sollten die Lensfun-basierten Filter in<br />

der Reihenfolge im Reiter anwenden<br />

und kombinieren, um optimale Resultate<br />

zu erzielen.<br />

Auch die Rotation entspricht derer vieler<br />

RAW-Konverter: Sie können das Bild<br />

in Schritten von 90 Grad verlustfrei oder<br />

um einen beliebigen Winkel drehen.<br />

Wählen Sie hier eine horizontale oder<br />

vertikale Linie mit der Maus, dann richtet<br />

Photivo das Bild dann anhand dieser<br />

automatisch aus. Das Zuschneiden erfolgt<br />

mit dem gleichnamigen Tool: Wie<br />

bei Gimp wählen Sie einen Bereich aus<br />

und bestätigen dann per Doppelklick.<br />

Auch hier haben Sie die Möglichkeit,<br />

den Ausschnitt mithilfe von Hilfslinien<br />

optimal zu positionieren.<br />

Die Inhaltssensitive Größenänderung<br />

(„seam carving“) gehört dagegen zu den<br />

weniger bekannten Werkzeugen. Sie erlaubt<br />

Bilder ohne Motivverluste in der<br />

Größe horizontal oder vertikal zu verändern.<br />

(Bei Gimp heißt ein entsprechender<br />

Filter „Liquid Rescale“, ist aber deutlich<br />

leistungsfähiger.) Dieser Filter benötigt<br />

relativ viel Rechenzeit, da es zunächst<br />

jene Bildbereiche zu ermitteln<br />

gilt, in denen die Veränderungen erfolgen<br />

können 4.<br />

Viele der unter RGB vorhandenen<br />

Funktionen finden sich auch bei gängigen<br />

Bildbearbeitungen und RAW-Konvertern.<br />

Interessant sind jedoch einige<br />

der weniger bekannten Funktionen: Das<br />

Reinhard-Aufhellen bietet eine effektive<br />

Methode, dunkle Bildteile zu verbessern,<br />

ohne den Rest des Bilds allzu stark zu<br />

verändern. Dem Sigmoidal-Kontrast liegt<br />

eine S-förmige Kurve zugrunde, deren<br />

Verlauf den Kontrast in einer den Sehgewohnheiten<br />

entsprechenden Weise<br />

steuert. Die Partielle Belichtungskorrektur<br />

erlaubt es, Licht, Schatten und Mitteltöne<br />

getrennt zu modifizieren. Sowohl<br />

Schwarz- und Weißpunkt anpassen als<br />

auch das allgemeinere Werkzeug RGB-<br />

Kurve steuern die globalen Helligkeiten<br />

im Bild.<br />

Das etwas irritierend wirkende Blockieren<br />

deaktiviert die rechenzeitintensiven<br />

Tools in den anderen Reitern, um schnell<br />

die Wirkung der elementaren Funktionen<br />

testen zu können. Funktionen unter<br />

Kamera, Geometrie und Ausgabe bleiben<br />

jedoch aktiv.<br />

4 Die Ergebnisse der inhaltssensitiven Größenänderung unterscheiden sich abhängig von den Parametern (Energiemethode).<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

39


Praxis<br />

Photivo<br />

Viel spannender als die RGB-basierten<br />

Tools sind die im LAB-Modus arbeitenden<br />

Werkzeuge. Photivo fasst sie unter<br />

den drei Reitern LAB Farbe/​Kontrast, LAB<br />

Schärfen/​Rauschen und LAB Effekte zusammen.<br />

Zunächst legen Sie mit LAB-<br />

Transformation fest, wie Photivo den<br />

L-Kanal erzeugt. Voreingestellt geschieht<br />

das anhand einer bekannten Formel û<br />

über eine Transformation aus dem XYZ-<br />

Farbraum. Photivo bietet aber auch andere<br />

Varianten an.<br />

Die im ersten Reiter vorhandenen<br />

Funktionen ähneln den unter RGB schon<br />

vorhandenen und dienen den gleichen<br />

Aufgaben, arbeiten allerdings anders. So<br />

erlaubt Schatten/​Lichter Einstellungen,<br />

die von der Detailgröße abhängen. Das<br />

führt zu schon fast HDR-ähnlichen Effekten,<br />

wie sie Luminance û mit dem Operator<br />

Mantiuk 06 erzeugt.<br />

Daneben versammelt dieser Reiter eine<br />

Vielzahl von Schärfungs- und Entrauschungsfiltern.<br />

So können Sie leicht die<br />

Effekte vergleichen. Der voreingestellte,<br />

beeindruckend schnelle Wiener Filter û<br />

bringt eine Grundschärfe ins Bild, indem<br />

er das zufällige Rauschen weitgehend<br />

entfernt. Bei manchen recht hellen Bildern<br />

mit starkem Kontrast zeigt sich allerdings,<br />

dass hier eher die Option Nur<br />

Kanten Artefakte minimiert.<br />

Der Reiter Lab Effekte stellt Funktionen<br />

bereit, die zum einen erlauben, das Bild<br />

nachträglich zu tönen, wie etwa Tonkurve<br />

oder Sättigungsanpassung. Zum anderen<br />

ermöglicht der Filter Randabschattung,<br />

Artefakte wie Vignetten zu kompensieren.<br />

Unter Betrag lassen sich dort<br />

sowohl positive Werte angeben – sie erzeugen<br />

eine Vignette – als auch negative,<br />

die die Vignettierung kompensieren.<br />

Über die Parameter, wie Weichheit, Innerer<br />

Radius, Rundheit etc., nehmen Sie Modifikationen<br />

passgenau vor.<br />

Der Reiter Lab Effekte enthält die wichtigen<br />

Farbraumkurven für L*, a* und b*.<br />

Die L*-Kurve funktioniert analog zum Kanal<br />

Wert von Gimps Kurven-Werkzeug,<br />

erlaubt aber voreingestellt nur einen<br />

Kontrollpunkt. Mit der rechten Maustaste<br />

fügen Sie weitere hinzu.<br />

Dies gilt auch für die in der Anwendung<br />

viel spannenderen a*- und b*-Kurven.<br />

Die beiden steuern die Verteilung von<br />

Rot/​Grün und Gelb/​Blau im Bild, ihre<br />

Anwendung erfordert einiges an Fingerspitzengefühl.<br />

Oft werden die gesamten<br />

Kurven als Gerade vertikal oder horizontal<br />

verschoben 5. Das Verschieben des<br />

mittleren Kontrollpunkts erzeugt Farbstiche,<br />

sodass dieser normalerweise unverändert<br />

bleiben sollte. Die „Lab Effekte“<br />

stellen die wichtigsten Funktionen von<br />

Photivo dar, sodass Sie sich diesen ausführlich<br />

widmen sollten.<br />

Der Reiter Effekte stellt ebenfalls Funktionen<br />

zum Tönen bereit, diesmal auf Basis<br />

von RGB. Dort findet sich auch die<br />

Cross-Entwicklung, die sowohl subtile als<br />

auch spektakuläre Farbeffekte erzeugt.<br />

Eine weitere Variante der Randabschattung<br />

findet sich hier ebenso wie Funktionen<br />

zum Weichzeichnen und für das Weiche<br />

Glühen / Orton, was einen märchenhaften<br />

Glanz erzeugt. In manchen Situationen<br />

zeigt hier auch Farbintensität<br />

gute Ergebnisse, etwa um das Glitzern<br />

auf Wasser zu verstärken.<br />

Im letzten Reiter, Ausgabe, stellen Sie<br />

ein, in welcher Form Photivo Bilder ausgibt.<br />

Die meisten Einträge fallen selbsterklärend<br />

aus. RGB-Kurve entspricht der<br />

5 Farbkorrekturen mit den Kurven a* und b* sind kitzlig. Die Farbfelder helfen, die Kurven in die richtige Richtung zu verschieben.<br />

40 www.linux-user.de<br />

12.2013


Photivo<br />

Praxis<br />

normalen Werte-Kurve und interferiert<br />

mit der L*-Kurve. Relativ große Auswirkungen<br />

hat auch die sRGB-Gamma-Kompensation,<br />

die Sie allerdings nicht aktivieren<br />

müssen.<br />

Der gewählte Ausgabefarbraum legt<br />

fest, wie Photivo die Bilddaten in die<br />

Ausgabedatei konvertiert. Die fünf Varianten<br />

sRGB, sRGBlinear, ProPhotoRGBlinear,<br />

AdobeRGBlinear und WideGamutRGBlinear<br />

unterscheiden sich insbesondere<br />

der in Menge der darstellbaren<br />

Farben. Wide-Gamut-RGB umfasst gut<br />

drei Viertel aller in LAB definierten Farben,<br />

sRGB nur ein Drittel, Adobe-RGB<br />

immerhin die Hälfte û. Wide-Gamut-<br />

Farbräume ergeben nur bei 16-Bit-Einund<br />

Ausgabedaten Sinn. Adobe-RGB<br />

kommt vor allem für die Druckausgabe<br />

zum Einsatz, da es die Grüntöne besser<br />

wiedergibt.<br />

Bei den Ausgabeeinstellungen bietet<br />

Photivo neben den üblichen 8-Bit-Formaten<br />

von PNG und TIFF auch 16-Bit-Varianten<br />

sowie PPM an. Nur diese Formate<br />

garantieren eine maximale Qualität<br />

der Ausgabe, wenn auch zu Lasten einer<br />

wesentlich höheren Dateigröße.<br />

Fazit<br />

Mit Photivo erhalten Sie ein leistungsfähiges<br />

Werkzeug zum Verbessern von<br />

(RAW-)Bildern an die Hand, das Sie nach<br />

einer gewissen Einarbeitungsphase sicher<br />

nicht mehr missen möchten. Dabei<br />

schließt das Programm eine Lücke zwischen<br />

reinen RAW-Konvertern und der<br />

klassischen Bildbearbeitung. Korrekturen<br />

anhand der RAW-Bilder erledigen Sie<br />

am besten bereits vor der eigentlichen<br />

Bildbearbeitung mit Gimp in Photivo,<br />

wobei sich die hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />

als vorteilhaft erweist. Es<br />

bleibt eigentlich nur zu wünschen, dass<br />

die Photivo-Entwickler auch gleich noch<br />

den Code von Luminance-HDR û in das<br />

Programm aufnehmen. (jlu) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 31062<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

41


Praxis<br />

ElsterOnline<br />

ElsterOnline unter Linux <strong>nutzen</strong><br />

Freier Transfer<br />

© Sachyn, sxc.hu<br />

Lange Zeit gab es für Linux-<br />

Nutzer keine Möglichkeit, die<br />

Steuererklärung elektronisch<br />

abzugeben. Seit Kurzem stellen<br />

die Steuerbehörden ein<br />

Javascript-Portal zur Abgabe<br />

von Formularen bereit.<br />

Readme<br />

Die Software ElsterFormular ist der übliche<br />

Weg, Steuererklärungen und andere Formulare<br />

online abzugeben. Linux-Nutzer schauten<br />

bislang aber in die Röhre: Eine interne<br />

Version des Tools gelangte nie an die Öffentlichkeit.<br />

Ab sofort steht ein Javascriptbasiertes<br />

Portal allen Anwendern offen.<br />

Die Steuererklärung und sonstige Korrespondenzen<br />

mit dem Finanzamt sind<br />

für konsequente Linux-Nutzer seit Jahren<br />

ein Ärgernis. Besonders Unternehmen<br />

haben damit ein Problem, sind sie<br />

doch gesetzlich verpflichtet, den elektronischen<br />

Weg zu <strong>nutzen</strong>, und zwar seit<br />

2005 bei der Umsatzsteuervoranmeldung.<br />

Seit 2012 gilt dies auch für die<br />

Jahressteuererklärung. Das vom Finanzamt<br />

bereitgestellte Programm ElsterFormular<br />

jedoch gibt es – zumindest offiziell<br />

– nur für Windows (siehe Kasten Die<br />

geheime Linux-Version).<br />

Für Umsatzsteuervoranmeldungen<br />

fand sich eine Lösung aus der Community:<br />

Mit Taxbird und später dessen Nachfolger<br />

Geierlein û stand eine freie Software<br />

unter der GPL-Lizenz bereit 1 , mit<br />

der Selbstständige und Unternehmen<br />

ihre monatlichen Umsätze ans Finanzamt<br />

übermitteln konnten û. Die eigentliche<br />

Jahressteuererklärung – egal, ob<br />

für Firmen oder Privatpersonen – unterstützt<br />

Geierlein jedoch nicht.<br />

Das liegt nicht etwa am mangelnden<br />

Willen der Programmierer: Geierlein-Entwickler<br />

Stefan Siegl würde gerne weitere<br />

Funktionen in sein Programm einbauen.<br />

Aber das Finanzamt erlaubt Drittanbietern<br />

keinen Zugriff auf die API zum Einreichen<br />

der entsprechenden Daten. Der<br />

Grund dafür liegt im Design des Prozesses:<br />

Das Prüfen der Plausibilität erfolgt<br />

auf dem Client. Mit einem quelloffenen<br />

Programm wäre es möglich, fehlerhafte<br />

Daten abzugeben.<br />

Online-Portal ElsterOnline<br />

Neben dem Programm ElsterFormular<br />

gibt es auch ein Online-Portal û. Es unterstützte<br />

jedoch lange Zeit keine gewöhnlichen<br />

Steuererklärungen, sondern<br />

ebenfalls nur spezielle Vorgänge wie<br />

Umsatzsteuervoranmeldungen. Dabei<br />

kam außerdem ein Java-Plugin für den<br />

Browser zum Einsatz, das sich sehr wählerisch<br />

verhielt.<br />

Es funktionierte immer nur mit bestimmten<br />

Java-Versionen und verweigerte<br />

die Zusammenarbeit mit dem freien<br />

OpenJDK vollständig. Die ständigen<br />

Probleme des Plugins in Bezug auf die<br />

Sicherheit führten dazu, dass selbst das<br />

BSI dazu riet, es zu deinstallieren.<br />

Seit Kurzem besteht jedoch die Möglichkeit,<br />

ElsterOnline mit reinem Javascript<br />

zu <strong>nutzen</strong>, und der Funktionsumfang<br />

unterstützt nun echte Einkommenssteuererklärungen.<br />

Damit steht der<br />

elektronische Weg jetzt auch Linux-Nutzern<br />

über gängige Browser wie Firefox<br />

oder Chromium bereit. Allerdings gilt<br />

42 www.linux-user.de<br />

12.2013


ElsterOnline<br />

Praxis<br />

weiterhin: Unternehmer und Freiberufler<br />

müssen ElsterFormular <strong>nutzen</strong>, die jährliche<br />

Umsatzsteuererklärung unterstützt<br />

ElsterOnline nicht.<br />

Die Programmierer des Portals profitieren<br />

von der Arbeit des Geierlein-Entwicklers<br />

Stefan Siegl: Sie verwenden die<br />

freie Javascript-Bibliothek Forge zum<br />

Verschlüsseln von Daten, die für Geierlein<br />

ebenfalls zum Einsatz kommt. Hierfür<br />

hat Siegl sie um kryptografische<br />

Funktionen erweitert, die zur Kommunikation<br />

mit der Steuer-API notwendig<br />

sind.<br />

Der Login zu ElsterOnline erfolgt entweder<br />

über ein Software-Zertifikat, einen<br />

Sicherheits-USB-Stick oder eine Signaturkarte.<br />

Der einfachste – wenngleich<br />

nicht unbedingt sicherste – Weg, um<br />

den Dienst zu <strong>nutzen</strong>, führt über das<br />

Zertifikat, für das Sie sich kostenlos auf<br />

dem Portal registrieren. Das ist die einzige<br />

Möglichkeit, das Portal mit Javascript<br />

zu <strong>nutzen</strong>. Für den Einsatz der Karte<br />

oder des Sticks benötigen Sie das problematische<br />

Plugin.<br />

Die Website verweist auf die Alternative,<br />

ein selbst erworbenes USB-Token auf<br />

die Kompatibilität zum Verfahren bei ElsterOnline<br />

zu testen. Das bietet Linux-Anwendern<br />

immerhin die Chance, sich<br />

nach etwas Recherche auch eines sichereren<br />

Verfahrens zu bedienen.<br />

Als Beispiel für einen kompatiblen<br />

Stick findet sich auf der ElsterOnline-Seite<br />

der G&D StarSign Crypto USB Token,<br />

1 Das freie Tool<br />

Geierlein ermöglicht<br />

Umsatzsteuervoranmeldungen.<br />

BSI: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.<br />

Diese Bundesbehörde zählt<br />

zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />

des Innern und zeichnet für Fragen der<br />

IT-Sicherheit zuständig.<br />

Forge: Die freie Bibliothek ermöglicht den<br />

Einsatz kryptografischer Algorithmen in Javascript.<br />

Das ermöglicht es Web-Applikationen,<br />

selbst Daten zu verschlüsseln oder zu<br />

signieren. Forge steht unter der BSD-Lizenz.<br />

Die geheime Linux-Version<br />

ElsterFormular gibt es offiziell nur für Microsoft Windows. Das Programm,<br />

mit dem seit Jahren eine Abgabe der Steuererklärung online<br />

möglich ist, steht für andere Betriebssysteme – sei es nun Mac<br />

OS X oder Linux – nicht bereit. Eine kostenlose Version von Elster-<br />

Formular für diese Betriebssysteme sei „nicht wirtschaftlich“ und<br />

deshalb „aus Kostengründen nicht möglich“, so winden sich die<br />

Behörden. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Wie Recherchen<br />

des Autors ergaben, erfolgte in Wirklichkeit die Arbeit an ElsterFormular<br />

intern komplett plattformunabhängig. Dementsprechend existieren<br />

lauffähige Versionen für Linux und Mac OS X bereits û.<br />

Elster Formular nutzt für die Darstellung der grafischen Benutzeroberfläche<br />

Qt und setzt auch sonst auf Bibliotheken wie OpenSSL<br />

und ICU, die nicht an eine Plattform gebunden sind. Dessen ungeachtet<br />

bleiben die Steuerbehörden jedoch hart: Sie stellen auch<br />

künftig keine Linux- und Mac-OS-Version von ElsterFormular bereit.<br />

Stattdessen setzen die Beamten künftig verstärkt auf ElsterOnline.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

43


Praxis<br />

ElsterOnline<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 30585<br />

der laut Angaben mit Ubuntu 13.10 die<br />

Authentisierungsart Elster-Spezial ermöglicht.<br />

Der Stick geht für rund 40 Euro<br />

über den Ladentisch û, die passenden<br />

Treiber finden sich online û.<br />

Im Menü erreichen Sie unter Formulare<br />

die Masken für alle gängigen Vorgänge<br />

mit den Steuerbehörden. Ein Test mit<br />

einer Umsatzsteuervoranmeldung verlief<br />

ohne Probleme 2 . Für häufigere<br />

Vorgänge legen Sie bei Bedarf Profile an,<br />

in denen Sie Daten speichern, die sich<br />

häufig wiederholen.<br />

Die Formulare, die Sie online vorfinden,<br />

entsprechen in den Unterseiten der<br />

papierenen Formulare. Hinter manchen<br />

Feldern finden Sie eine Schaltfläche mit<br />

einem Fragezeichen. Über diese rufen<br />

Sie einen Hilfetext auf, der Hinweise zum<br />

Ausfüllen gibt. Haben Sie Daten in ein<br />

Formular eingetragen, besteht die Möglichkeit,<br />

diese zunächst nur zu speichern<br />

– etwa, um später noch weitere Informationen<br />

zu ergänzen. Das Speichern der<br />

Daten erfolgt online.<br />

Einige Funktionen stehen weiterhin<br />

nur in der Java-Version von ElsterOnline<br />

bereit: So haben Sie bei der Auswahl einer<br />

Umsatzsteuervoranmeldung nur<br />

dann die Gelegenheit, in einem bestimmten<br />

Format lokal erstellte Eingabedaten<br />

hochzuladen, wenn Sie die Java-<br />

Version <strong>nutzen</strong>.<br />

Ob online oder nicht: Sämtliche Belege,<br />

die Sie einer Steuererklärung beilegen,<br />

müssen Sie dem Finanzamt weiterhin<br />

in Papierform zuschicken. Es wäre<br />

wünschenswert, wenn es hier künftig<br />

die Möglichkeit gäbe, diese einzuscannen<br />

und ebenfalls online zu übermitteln.<br />

Im Test kam ElsterOnline in aktuellen<br />

Versionen von Chromium (v31) und<br />

Firefox (v24.0) unter Gentoo Linux zum<br />

Einsatz. Probleme, die auf die Zusammenarbeit<br />

mit dem Browser zurückzuführen<br />

wären, ließen sich nicht feststellen.<br />

Die Website selbst nennt als Voraussetzung<br />

ein Ubuntu 13.04 mit – das<br />

dürfte auch entscheidender sein – einem<br />

Firefox, der mindestens die Versionsnummer<br />

22 trägt.<br />

Fazit<br />

Erfreulicherweise gibt es für Anwender<br />

von alternativen Betriebssystemen jetzt<br />

endlich eine offizielle Lösung zur Abgabe<br />

der Steuererklärung. Damit entfällt<br />

ein weiterer Grund, eine Dualboot-Installation<br />

mit Windows zu betreiben. Den<br />

weitgehenden Verzicht auf Java verbucht<br />

das Portal auf der Habenseite.<br />

Unverständlich bleibt jedoch, warum<br />

die Client-Software ElsterFormular für<br />

Linux weiterhin unter Verschluss bleibt.<br />

Der Weg über den Browser funktioniert<br />

zwar, hat jedoch eine Reihe von Nachteilen:<br />

So benötigen Sie etwa zwingend<br />

eine Internetverbindung, die Daten unterwegs<br />

am Laptop bearbeiten dürfen<br />

ohne mobilen Netzzugang weiterhin nur<br />

Windows-Anwender.<br />

Für Unternehmer gilt weiterhin die<br />

skandalöse Microsoft-Pflicht durch die<br />

Hintertür. Dass Umsatzsteuererklärungen<br />

mit ElsterOnline nicht möglich sind,<br />

ärgert besonders, da es eine gesetzliche<br />

Verpflichtung gibt, aber keine freie Alternative.<br />

Das ließe sich leicht ändern, gäbe<br />

das Finanzamt die APIs für Community-<br />

Programme wie Geierlein frei. (agr) n<br />

Der Autor<br />

2 Eine Umsatzsteuervoranmeldung mit dem neuen ElsterOnline.<br />

Hanno Böck ist freier Journalist<br />

und Administrator.<br />

Windows startet er nur,<br />

wenn es unbedingt notwendig<br />

ist – etwa zum Einspielen von Firmware-Updates,<br />

oder – in der Vergangenheit<br />

– zur Abgabe einer Steuererklärung.<br />

44 www.linux-user.de<br />

12.2013


Praxis<br />

Inkscape<br />

Inkscape-Effekte gekonnt einsetzen<br />

Wie gemalt<br />

Neben den grundlegenden<br />

Zeichenfunktionen bietet<br />

Ink scape ausgefeilte Effekte, die<br />

Vektorlinien in weich fließende<br />

© Luciano Lourenco, Free Art Licence<br />

Pinselschwünge verwandeln<br />

oder das Zeichnen von feingezähnten<br />

Papierrisskanten<br />

auto matisieren. Peter Kreußel<br />

Man nennt Inkscape ein<br />

Zeichenprogramm, weil die<br />

Bildelemente in einem Inkscape-Dokument<br />

auf Linien beruhen<br />

– sogenannten Vektoren – und<br />

nicht auf farbigen Bildpunkten wie<br />

bei Bitmap-Editoren. Die damit verbundene<br />

Assoziation flüchtig hingeworfener<br />

Skizzen wird dem umfangreichen<br />

Programm mit seinen zahlreichen Effekten<br />

allerdings längst nicht mehr gerecht.<br />

In der aktuellen Version 0.48 von Inkscape<br />

û entstehen Bilder, die eher an<br />

handgemalte Aquarelle erinnern als an<br />

Bleistiftzeichnungen. Dennoch basieren<br />

sie immer noch ausschließlich auf verlustfrei<br />

skalierbaren Vektorformen (Abbildung<br />

1 , rechts und links).<br />

Dieser Artikel setzt den Umgang mit<br />

Grundformen und Bézier-Kurven voraus:<br />

Seit Erscheinen des Urahns dieses Artikel<br />

aus dem Jahr 2005 û hat sich an diesen<br />

Basistechniken wenig verändert.<br />

Readme<br />

Wer die Zeichenfunktionen von Inkscape beherrscht, kennt erst den Pflicht-Teil des führenden<br />

freien Zeichenprogramms: Seit Anfang 2007 konzentrieren sich die Entwickler auf die Kür: Filter-Effekte,<br />

die per Mausklick so vielfältige Effekte wie eine Pseudo-3D-Ausleuchtung, einen<br />

realistisch fließenden Schlagschatten oder eine Schneehaube hinzufügen. Dieser Artikel stellt<br />

diese faszinierenden Features des führenden freien Zeichenprogramms vor.<br />

Vorsatzlinsen<br />

Von Anfang an ließen sich mit Inkscape<br />

komplexe Formen zeichnen. Doch da<br />

das Programm nur einfache Farbfüllungen<br />

und Farbverläufe beherrschte,<br />

hafte te den Grafiken meist die Anmutung<br />

eines Comics an. Ab Inkscape 0.45<br />

46 www.linux-user.de<br />

12.2013


Inkscape<br />

Praxis<br />

1 Die Inkscape-Zeichnung links sieht wie eine Bitmap aus. Doch sie basiert ausschließlich auf auflösungsunabhängigen und mit den<br />

Inkscape-Kurvenwerkzeugen editierbaren Vektorkurven (rechts).<br />

(Februar 2007) sorgen sogenannte Filter<br />

(Menü Filter) für mehr Tiefe und das „gewisse<br />

Etwas“.<br />

Ähnlich wie ein auf das Kameraobjektiv<br />

geschraubter Vorsatzfilter verzerren<br />

und färben sie das darunterliegende Objekt.<br />

Wie in der Fotografie lassen sich<br />

mehrere Filter kombinieren. Die Effekte<br />

bleiben unabhängig von der globalen<br />

Undo-Liste von den Objekten ablösbar,<br />

was das Experimentieren erleichtert.<br />

Inkscape 0.48 kennt rund 220 solcher<br />

Effekte, die das Programm in 18 intuitiv<br />

benannte Kategorien einteilt (Menü: Effekte).<br />

Abbildung 2 bis Abbildung 4<br />

zeigen jeweils drei typische Beispiele aus<br />

jeder dieser Gruppen. Sie konkretisieren,<br />

was hinter den „sprechenden“ Namen<br />

der Effekt-Kategorien steckt.<br />

Prinzipiell lassen sich alle Effekte sowohl<br />

auf in die Zeichnung eingebettete<br />

Bitmaps anwenden als auch auf gewöhnliche<br />

Zeichenelemente. Manche<br />

sind allerdings speziell für Bitmaps konzipiert<br />

und entfalten ihre Wirkung allenfalls<br />

bei Vektorelementen mit vielen Details<br />

und Farben. In den Abbildungen ist<br />

bei der Demonstration dieser Effekte ein<br />

Foto zu sehen, bei allen anderen Filtern<br />

ein Vektorobjekt.<br />

Trotz ihrer Anzahl und Bandbreite reichen<br />

die Inkscape-Filter optisch nicht an<br />

die Live-Effekte von Adobe Illustrator heran.<br />

Die Marktführerschaft ist dem kom­<br />

merziellen Hersteller und seinen teuren<br />

Programmen so leicht nicht zu nehmen.<br />

Eine große Einschränkung der Inkscape-<br />

Effekte sind die häufig fehlenden Einstellungen:<br />

Oft lässt sich in den Filter-Dialogen<br />

nicht einmal die Gesamtstärke des<br />

Effekts steuern.<br />

Primitivlinge<br />

Quasi als Ausgleich gibt es unter Filter |<br />

Filter bearbeiten einen Editor, der die elementaren<br />

SVG-Filter einzeln exponiert,<br />

aus denen sich der auf ein Objekt ange­<br />

Bézier-Kurven: Mithilfe von Kontrollpunkten<br />

und Kontrolltangenten definierte Kurve. Ihr<br />

glatter Verlauf und ihre intuitive Handhabbarkeit<br />

machen sie zum digitalen Äquivalent<br />

des Kurvenlineals.<br />

2 Die Filter-Kategorie ABCs bündelt Grundlegendes, Texturen überziehen das gesamte<br />

Objekt, Anlagerungen schmiegen sich an die Ränder an. Übersteigerte Schattierungen sorgen<br />

für comicähnliche, übersteigerte Pseudo-3D-Schattierungen. Deckschichten überdecken<br />

das Ursprungsobjekt nur teilweise. Die Kategorie Unschärfe erklärt sich von selbst.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

47


Praxis<br />

Inkscape<br />

3 Grat-Filter sorgen für ein 3D-Profil mit Kantenbetonung, Verzerren-Filter deformieren<br />

die Objekte. Materialien verändern Form und Oberflächenbeschaffenheit, hinter Wölbung<br />

verbergen sich gewölbte Materialien. Morphologie-Filter heben den Umriss hervor.<br />

Die Bild-Effekte bündeln typische Bitmap-Effekte, wie sie ähnlich in Gimp zu finden sind.<br />

wandter Inkscape-Filter zusammensetzt.<br />

Abbildung 5 zeigt die Basiskomponenten<br />

(englisch „filter primitives“) des Effekts<br />

Rauhe Texturen | Alufolie. Der erste<br />

Eintrag in der Liste ist ein simpler Weichzeichner<br />

(Punkt 1 in der Abbildung), dessen<br />

horizontale und vertikale Stärke Sie<br />

mit den Schiebern unten im Filtereditor<br />

(Punkt 2) einstellen.<br />

Jeder Filter in der Effektpipeline besitzt<br />

einen oder mehrere Eingänge, aus<br />

denen er die zu filternden Bilddaten bezieht.<br />

Die schwarzen Linien rechts von<br />

der Filterliste (Punkt 3) symbolisieren<br />

dies. Normalerweise ist der erste Filter<br />

mit der Quellgrafik verknüpft, alle weiteren<br />

beziehen ihren Input vom vorausgehenden<br />

Filter. Es gibt jedoch auch Arbeitsschritte,<br />

die sich auf frühere Stufen<br />

oder die unveränderte Quellgrafik zurückbesinnen.<br />

Sie verändern eine Input-Quelle, indem<br />

Sie das kleine Dreieck rechts neben<br />

dem Filternamen entweder auf einen<br />

vorausgehenden Filter oder einen der<br />

grauen Balken am rechten Fensterrand<br />

ziehen. Quellgrafik steht für das gesamte<br />

Objekt inklusive Umriss, auf das der Effekt<br />

angewandt wurde.<br />

Alternativ dürfen Sie auch die Farbe<br />

der Füllung oder Kontur, den Hintergrund<br />

des gefilterten Objekts sowie den<br />

Transparenzwert des Objekts oder seines<br />

Hintergrunds als Eingang wählen.<br />

Die Reihenfolge der Filter lässt sich<br />

durch Ziehen mit der Maus verändern.<br />

Neue Filter-Primitive fügen Sie mithilfe<br />

des Ausklappfelds unterhalb der Filterliste<br />

hinzu (Punkt 4).<br />

Allerdings lässt sich die Wirkung mancher<br />

SVG-Filter nicht so leicht nachvollziehen<br />

wie die des Gaußschen Weichzeichners.<br />

Eine Versatzkarte zum Beispiel<br />

verschiebt die Bildpunkte seines ersten<br />

Inputs basierend auf der Stärke des Helligkeitswerts<br />

am zweiten Eingang. In<br />

Kombination mit einem Ausleuchtungsfilter<br />

prägt dieser Filter also eine Art<br />

räumliches Muster auf. Auch Verstreuenund<br />

Verwirbeln-Effekte basieren auf ihm.<br />

Die Tabelle Basiseffekte in Inkscape listet<br />

alle 14 in Inkscape 0.48 umgesetzten<br />

Filter-Primitive mit einer kurzen Beschreibung<br />

sowie der englischen Bezeichnung<br />

zum Auffinden im Handbuch,<br />

das auch diese Inkscape-Funktionen vorzüglich<br />

dokumentiert û.<br />

Lange Pipeline<br />

4 Rauhe Texturen sorgen für eine Oberflächenmaserung, bei den Schatten und Lichtern<br />

geht es um Leucht- und Beleuchtungseffekte. Filter der Gruppe Streuung zerteilen die Ursprungsform<br />

in kleine Fragmente. Die drei Gruppen rechts sind für Bitmaps gedacht.<br />

Im Effekt-Editor sind immer die Komponenten<br />

aller bisher angewandten Filter<br />

zu sehen. Wenn Sie nach dem Filter Rauhe<br />

Texturen | Alufolie noch Schatten und<br />

Lichter | Abgesetzter Schatten anwenden,<br />

48 www.linux-user.de<br />

12.2013


Inkscape<br />

Praxis<br />

verlängert sich die Liste der Grundeffekte<br />

um fünf Einträge. Es ist nicht erkennbar,<br />

welche Filter-Primitive zum Alufolie-<br />

Effekt gehören und welche zum Abgesetzten<br />

Schatten. Dies erschwert das händische<br />

Feintuning der schon für sich genommen<br />

aus vielen Grundeffekten zusammengesetzten<br />

Filter sehr.<br />

Jeder Eintrag in der Liste am linken<br />

Rand des Effekt-Editors (Abbildung 5 ,<br />

Punkt 5) repräsentiert eine im Dokument<br />

vorkommende Basisfilterkombination.<br />

Bei ihrer Benennung kommt es zu<br />

einigen Merkwürdigkeiten: Die Bezeichnung<br />

des jüngsten Eintrags basiert<br />

schlicht auf einem internen Zähler, die<br />

anderen tragen ausschließlich den zuletzt<br />

angewandten Filter im Namen. Hier<br />

ist offensichtlich die Kombination des<br />

zuerst programmierten Grundeffekte-<br />

Editors und der viele Grundeffekte bündelnden<br />

Filter nicht ganz gelungen.<br />

Immerhin lassen sich die Namen dieser<br />

Effektbündel nach einem Doppelklick<br />

verändern. Das Kontrollkästchen<br />

markiert den gerade aktiven Effekt. Starten<br />

Sie den Effekt-Editor für ein Objekt,<br />

auf das bisher noch keine Filter angewandt<br />

wurden, so dürfen Sie ihm durch<br />

das Setzen des Kontrollkästchens eine<br />

der schon bestehenden Kombinationen<br />

von Filterprimitiven zuweisen. Dabei<br />

spielt es keine Rolle, ob Sie diese mithilfe<br />

der Presets aus dem Menü Filter oder<br />

über Effekt hinzufügen (Abbildung 5 ,<br />

Punkt 4) zusammengestellt haben.<br />

Der Effekt-Editor taugt also sowohl für<br />

das nachträgliche Anpassen der aus vielen<br />

Filter-Primitiven zusammengesetzten<br />

Filter als auch zum Erstellen eigener<br />

Kombinationen aus Grundeffekten. Ein<br />

vergleichbares Werkzeug ist in anderen<br />

Grafikprogrammen nicht zu finden.<br />

Es braucht jedoch viel Übung, um die<br />

kombinierte Wirkung vieler für sich komplexer<br />

Filter halbwegs abzuschätzen. Sie<br />

sollten daher anfangs die einzelnen Filterprimitive<br />

separat ausprobieren. Auf<br />

jeden Fall lernen Sie dabei zu schätzen,<br />

wie viel Mühe und Geschick in den mitgelieferten<br />

220 Filter-Presets steckt.<br />

Unangenehmerweise wird die Inkscape-Anzeige<br />

nach dem Anwenden von<br />

Filtern sehr träge, schon weil das Programm<br />

bisher nur beim Gaußschen<br />

Weichzeichner mehrere Prozessorkerne<br />

ausnutzt. Es nervt besonders, dass schon<br />

das Aufziehen eines Auswahlrahmens<br />

manchmal ein Neuzeichnen erzwingt.<br />

Die im Moment für produktives Arbeiten<br />

noch zu instabile Entwicklerversion<br />

û bessert hier entscheidend nach.<br />

Diese Veränderungen am Kern von Inkscape<br />

binden offenbar die Entwicklerressourcen,<br />

denn weitere große Neuerungen<br />

im Vergleich zu Version 0.48 lassen<br />

sich bisher nicht ausmachen. Doch weil<br />

das Arbeiten mit dem neuen, schnelleren<br />

Renderer deutlich zügiger von der<br />

Hand gehen wird, kann man diese<br />

Schwerpunktsetzung nachvollziehen.<br />

Bei der stabilen Version 0.48 schaltet<br />

man am besten des Öfteren mit<br />

[Strg]+[5] in den Anzeigemodus ohne Effekte.<br />

Manchmal ist es auch nützlich,<br />

während der Arbeit mit Bearbeiten | Kopie<br />

als Bitmap einen gerenderten<br />

5 Der Filtereditor, der das Bearbeiten der bei den Filtereffekten eingesetzten SVG-<br />

Basisfilter gestattet, erlaubt es, die Filter nach der Anwendung feinzutunen oder auf<br />

diese Weise eigene neue Effekte zu gestalten.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

49


Praxis<br />

Inkscape<br />

Schnappschuss anzufertigen und das eigentliche<br />

Objekt mit einem Rechtsklick<br />

und Objekteigenschaften | ausblenden zu<br />

verstecken. Wichtig ist allerdings, dass<br />

Sie dabei in den Inkscape-Einstellungen<br />

den Wert für Bitmaps | Auflösung von Bitmap<br />

Kopien nicht zu hoch einstellen,<br />

sonst dauert das Umwandeln möglicherweise<br />

mehrere Minuten.<br />

Biegen und Zittern<br />

6 Live-Pfadeffekte lassen sich wie Filter auf bestehende Pfade aufpropfen und jederzeit<br />

wieder ablösen oder in ihren Einstellungen verändern. Anders als die Filter sind sie nicht<br />

für die Füllung, sondern die Umrissform verantwortlich.<br />

Basiseffekte in Inkscape<br />

Name (deutsch) Name (englisch) Wirkung<br />

Beleuchtung mit Specular Lighting „Scheinwerfer“ (Pseudo-3D)<br />

Glanzlichtern<br />

Bild Image externes Bild einbeziehen<br />

Diffuse Beleuchtung Diffuse Lighting Hintergrundbeleuchtung (Pseudo-3D)<br />

Farb-Matrix Color Matrix matrixbasierte Umrechnung für die Farbe<br />

Füllen Flood einfarbiger Hintergrund, meist zusammen mit<br />

Kombinieren benutzt<br />

Gaußscher<br />

Gaussian Blur Standard-Unschärfefilter<br />

Weichzeichner<br />

Kombinieren Composite Überlappen, Ausschneiden, Farbmittelwert<br />

Matrix falten Convolve Matrix Farbübergänge auf Basis einer 2D-Matrix<br />

hervorheben oder verwischen<br />

Mischen Merge wirkt wie übereinander gezeichnete Objekte<br />

Morphologie Morphology Objektkontur verstärken oder ausdünnen<br />

Turbulenz Turbulence glatte, wellenförmige Farbfluktuationen<br />

Versatz Offset einfache Verschiebung<br />

Versatzkarte Displacement Map Bildpunkte auf Basis des Helligkeitswerts eines<br />

zweiten Inputs verschieben<br />

Zusammenführen Blend Helligkeits- und Farbwerte vermischen<br />

Mit älteren Inkscape-Versionen erstellte<br />

Grafiken wirken auch deshalb oft<br />

schlicht und kunstlos, weil man hier bei<br />

Bézier-Kurven für jede Biegung mit der<br />

Maus einen Kontrollpunkt setzen musste.<br />

Die in der Natur häufigen feingliedrigen<br />

Formen wie die Risskanten von Papier,<br />

die Umrisse eines Stücks Rinde oder<br />

die verzweigten Verästelungen eines<br />

Baums lassen sich so kaum mit vertretbarem<br />

Aufwand zeichnen.<br />

Die aktuelle Version des Grafikprogramms<br />

bringt daher neben den für die<br />

Füllung zuständigen Filtern auch zahlreiche<br />

Pfadeffekte mit, die einfache Umrisse<br />

per Mausklick automatisch in komplexe<br />

Kurven verwandeln.<br />

Die Pfadeffekte verteilen sich auf zwei<br />

Stellen im Menü: Unter Pfad | Pfad-Effekte<br />

finden Sie die Live-Pfadeffekte (Abbildung<br />

6 ). Wie bei den Filtern lassen diese<br />

sich jederzeit unabhängig von der<br />

Undo-Liste ablösen, sodass die undeformierte<br />

Ursprungsform zum Vorschein<br />

kommt. Ebenso bleiben die Parameter<br />

der Effekte veränderbar, Sie können sie<br />

via Zwischenablage mit Pfad | Pfad-Effekt<br />

einfügen auf andere Objekte übertragen.<br />

Dies gilt allerdings nicht für die Skript-<br />

Effekte unter Erweiterungen | Pfad modifizieren,<br />

Erweiterungen | Aus Pfad erzeugen<br />

und Erweiterungen | Rendern 7 . Beiden<br />

Typen von Pfadeffekten ist jedoch<br />

gemeinsam, dass sie nur auf auf Pfade<br />

wirken, wie sie mithilfe der Kurvenwerkzeuge<br />

entstehen.<br />

Grundformen wie Rechtecke, Ellipsen,<br />

Spiralen und Text konvertiert Pfad | Objekt<br />

in Pfad umwandeln in Pfade. Das Basisobjekt<br />

geht dabei allerdings verloren.<br />

Darum empfiehlt es sich besonders bei<br />

Text, ein Duplikat zu verstecken (Rechtsklick,<br />

Objekteigenschaften | ausblenden).<br />

Braucht man dieses wieder, so zeigt es<br />

Objekt | Alles einblenden wieder an.<br />

Alle in den Abbildungen 6 und 7<br />

gelb gefärbten Objekte basieren auf<br />

dem simplen Quadrat links oben. Der<br />

50 www.linux-user.de<br />

12.2013


Inkscape<br />

Praxis<br />

Biegen-Effekt verformt das Ausgangselement<br />

anhand eines Kontrollpfads, der<br />

sich wie eine gewöhnliche Kurve mit<br />

dem Werkzeug Knoten bearbeiten formen<br />

lässt. Bei der Hüllen-Verformung<br />

gibt es vier solche Kontrollkurven, die<br />

gesondert auf den rechten, linken, oberen<br />

und unteren Teil des Objekts wirken.<br />

Bei komplexen Pfaden sorgen diese<br />

Funktionen mit wenig Aufwand für subtile<br />

Variationen eines Grundmotivs.<br />

Ansprechende Ergebnisse liefern auch<br />

die Pfadeffekte Unterpfade zusammenfügen<br />

und Unterpfade interpolieren. Sie erleichtern<br />

das Erstellen der aus Tuschzeichnungen<br />

bekannten Schraffuren<br />

und von Haaren, wie die Inkscape-Dokumentation<br />

anschaulich erläutert û. Der<br />

Schraffur genannte Effekt erzeugt dagegen<br />

keine sorgsam gezeichneten Striche,<br />

sondern gekritzelte Linien.<br />

Noch mehr Effekte<br />

Die beiden Erweiterungen Pfad modifizieren<br />

| Fraktalisieren und Pfad modifizieren<br />

| Knoten zittrig verteilen sorgen ohne<br />

großen Aufwand für komplexe, ausgefranste<br />

Linien. Weil sie nur auf vorhandene<br />

Knoten wirken, genügte es für die in<br />

in Abbildung 7 links oben zu sehenden<br />

Effekte nicht, die Quadrate in Pfade zu<br />

konvertieren. Vielmehr hat vorher noch<br />

die Erweiterung Pfad modifizieren | Knoten<br />

hinzufügen die Seiten in Untersegmente<br />

gesplittet. Deren Anzahl bildet<br />

die Basis für die Feingliedrigkeit.<br />

Die Erweiterungen der Kategorie Rendern<br />

erzeugen neue Pfade, statt bestehende<br />

zu verändern. L-System zeichnet<br />

auf der Basis formalisierter Fortschrittsregeln<br />

plus einem Zufallsfaktor û natürlich<br />

wirkende Sträucher, Bäume oder andere<br />

regelbasierte Muster û. Man kann<br />

Aus Pfad erzeugen | Muster entlang Pfad<br />

<strong>nutzen</strong>, um einen solchen Baum mit<br />

Blättern zu versehen.<br />

Nette Spielereien liefert der Effekt Aus<br />

Pfad erzeugen | Interpolieren, der Form<br />

und Farbe zweier Pfade schrittweise<br />

überblendet. Aus Pfad erzeugen | Voronoi-Muster<br />

bildet nach dem Prinzip des<br />

simulierten Zellwachstums Muster, die<br />

an Strukturen in der Natur erinnern.<br />

Im Untermenü Erweiterungen | Rendern<br />

gibt es unter anderem noch Erweiterungen,<br />

die Gitterrisse geometrischer Körper<br />

erzeugen, sowie einen Funktionsplotter.<br />

Die Funktionen der zahlreichen anderen<br />

Erweiterungen beschreibt das<br />

Inkscape-Handbuch detailliert û.<br />

Fazit<br />

Die gut 220 Filter geben simplen Zeichenobjekten<br />

per Mausklick eine edle,<br />

oft künstlerisch wirkende Optik. In vielen<br />

Fällen beinhaltet dies eine räumliche<br />

Anmutung, ohne dass sich der Anwender<br />

dabei mit einem 3D-Koordinatensystem<br />

herumschlagen muss.<br />

Da die Effekte auf den Filtern der vom<br />

W3C herausgegebenen SVG-Spezifikation<br />

û beruhen, zeigt jeder moderne<br />

Browser (sprich: alle außer dem Internet<br />

Explorer) sie ohne Umwandeln an.<br />

Obendrein zeichnen 13 Live-Pfadeffekte<br />

und rund 150 Erweiterungen automatisch<br />

komplizierte Formen und tragen so<br />

dazu bei, dass sich Zeichnungen in kleine<br />

Kunstwerke zu verwandeln. (jlu) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 30421<br />

7 Um die 150 Erweiterungen modifizieren bestehende Pfade oder zeichnen Muster und<br />

Grafen. Anders als bei den 13 Live-Pfadeffekten handelt es sich dabei allerdings um destruktive<br />

Operationen, die sich nach dem Ausführen weiterer Zeichenoperationen nicht<br />

mehr von der Ursprungsform abtrennen lassen.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

51


Im Test<br />

Cloud-Speicher Copy.com<br />

Die Cloud-Alternative Copy unter Linux<br />

Ab in die Wolke<br />

Ähnlich wie Dropbox erlaubt es der kommerzielle Cloud-Speicher Copy, Daten<br />

sehr einfach zwischen dem Desktop-PC, dem Notebook und dem Smartphone zu<br />

synchronisieren oder mit Freunden zu teilen. Aber kann Copy den etablierten<br />

Anbietern dabei das Wasser reichen? Christoph Langner<br />

Cloud-Speicherdienste wie Dropbox<br />

oder Google Drive sind trotz der Abhörskandale<br />

rund um die amerikanische<br />

NSA oder das britische GCHQ sehr beliebt.<br />

Neben den beiden Platzhirschen<br />

gibt es noch jede Menge anderer<br />

Dienste, die um die Gunst des Kunden<br />

buhlen. Dazu gehört auch der Dienst<br />

Copy û des amerikanischen Netzwerk-<br />

Spezialisten Barracuda Networks û.<br />

Während Dropbox seine Nutzer mit<br />

Clients für alle gängigen Betriebssysteme<br />

versorgt, enttäuscht an dieser Stelle<br />

besonders Google seine User. Für Google<br />

Drive gibt es zwar Clients für Android,<br />

iOS, Mac OS X und Microsoft Windows,<br />

Linux bleibt aber – obwohl schon lange<br />

angekündigt – außen vor. Copy gehört<br />

ebenfalls in die Kategorie der<br />

Alleskönner; Clients gibt es sowohl<br />

Readme<br />

Der amerikanische Cloud-Speicherdienst<br />

Copy der Firma Barracuda Networks bietet<br />

seinen Nutzern von Haus aus 15 GByte<br />

Speicherplatz an. Er stellt für alle gängigen<br />

Betriebssysteme die passende Client-Software<br />

bereit, welche Dateien aus einem bestimmten<br />

Verzeichnis automatisch mit dem<br />

Cloud-Speicher und allen anderen damit<br />

verbundenen Rechnern synchronisiert.<br />

für die drei großen PC-Betriebssysteme<br />

als auch für mobile Geräte unter iOS,<br />

Android und Windows Phone.<br />

Speicher satt<br />

Mit seinem kostenlosen Speicherangebot<br />

von 15 GByte übertrifft Copy die<br />

2 GByte der Dropbox-Konkurrenz deutlich.<br />

Google bietet zwar ebenfalls<br />

15 GByte Speicherplatz zum Nulltarif,<br />

doch dank der Promo-Aktion nach dem<br />

Motto „User werben User“ lässt sich<br />

der kostenlose Speicher von Copy<br />

jedoch leicht ausbauen. Wer sich<br />

über einen Referrer-Link û einladen<br />

lässt, bekommt ebenso wie der<br />

Einladende 5 GByte geschenkt. So<br />

startet der Copy-Nutzer üblicherweise<br />

mit 20 GByte Online-Speicher.<br />

Die in den Cloud-Speicher geladenen<br />

Dateien liegen nicht wie bei<br />

Fair Storage<br />

Das Volumen von Daten, die Sie mit anderen<br />

Benutzern teilen, wird bei Copy<br />

über die Accounts hinweg gesplittet. Teilen<br />

Sie also zum Beispiel einen 5 GByte<br />

großen Ordner mit fünf Kollegen, belastet<br />

das die einzelnen Accounts jeweils mit<br />

nur 1 GByte; das Unternehmen nennt<br />

dieses Prinzip Fair Storage.<br />

52 www.linux-user.de<br />

© Almoond, 123RF<br />

12.2013


Cloud-Speicher Copy.com<br />

Im Test<br />

Dropbox im S3-Speicher der Amazon<br />

Web Services, sondern in eigenen Rechenzentren<br />

von Barracuda. Die Transport-Kommunikation<br />

zwischen Client<br />

und Server erfolgt SSL-verschlüsselt, die<br />

im Storage abgelegten Dateien chiffriert<br />

der Betreiber ebenfalls. Das Erzeugen eigener<br />

Schlüssel ist jedoch nicht möglich.<br />

So behält sich Copy den Zugriff auf die<br />

User-Daten vor. Der hauseigenen Privacy<br />

Policy û zufolge nutzt Copy diesen beispielsweise<br />

dafür, um mehrfach gespeicherte<br />

Daten zu deduplizieren. Gemäß<br />

des PATRIOT Acts muss die amerikanische<br />

Firma aber auch den US-Geheimdiensten<br />

Auskunft über die Inhalte des<br />

Cloud-Speichers erteilen.<br />

1 Der Funktionsumfang des Copy-PC-Clients steht Dropbox und Co. in nichts nach.<br />

Copy für Linux und Android<br />

Wenn Sie die Copy-Seite von einem Linux-System<br />

aus öffnen, bietet das Portal<br />

direkt nach dem Registrieren den Linux-<br />

Client zum Download an. Im Gegensatz<br />

zu Dropbox gibt es bei Copy weder DEBnoch<br />

RPM-Pakete, sondern lediglich ein<br />

Archiv mit statisch kompilierten Binaries.<br />

Die Installation beschränkt sich daher<br />

auf das Entpacken der Dateien. Am besten<br />

kopieren Sie sie ins Verzeichnis /opt.<br />

Damit Sie die Anwendung später ohne<br />

Pfadangabe aufrufen können, setzen Sie<br />

für jedes Copy-Tool einen Symlink in den<br />

Ordner /usr/local/bin (Listing 1).<br />

Einen Eintrag im Startmenü erstellt die<br />

Anwendung nicht. Wie sie diesen manuell<br />

erzeugen, zeigt der Kasten Startmenü-<br />

Eintrag erzeugen. In der Regel startet<br />

der Copy-Client allerdings sowieso beim<br />

Login automatisch. Zum erstmaligen<br />

Einrichten rufen Sie die Anwendung im<br />

Terminal auf, bei zuvor gesetztem Symlink<br />

reicht dazu der Befehl CopyAgent.<br />

Der Copy-Agent<br />

Der Copy-Client unterscheidet sich in<br />

seinen Grundfunktionen nicht groß von<br />

den Desktop-Apps konkurrierender<br />

Cloud-Speicherdienste. In der Standardeinstellung<br />

lädt das Programm alle Dateien<br />

und Ordner unterhalb von ~/Copy<br />

im Hintergrund zum Online-Speicher<br />

hoch. Den Ort des Synchronisationsordners<br />

im Dateisystem legen Sie bei Bedarf<br />

ganz einfach selbst fest.<br />

TIPP<br />

Unter Arch-Linux lässt sich der Copy-Agent<br />

im Gegensatz zu anderen Distributionen<br />

ohne viel Handarbeit direkt mit dessen<br />

Paketverwaltung aus dem AUR û (Arch<br />

User Repository) installieren.<br />

Listing 1<br />

Listing 2<br />

$ wget https://copy.com/install/linux/Copy.tgz<br />

$ sudo tar xzf Copy.tgz ‐C /opt/<br />

# Auf 32‐Bit Systemen:<br />

$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86/CopyAgent /usr/local/bin/<br />

$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86/CopyConsole /usr/local/bin/<br />

$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86/CopyCmd /usr/local/bin/<br />

# Auf 64‐Bit Systemen:<br />

$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86_64/CopyAgent /usr/local/bin/<br />

$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86_64/CopyConsole /usr/local/<br />

bin/<br />

$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86_64/CopyCmd /usr/local/bin/<br />

[Desktop Entry]<br />

Name=Copy<br />

GenericName=File Synchronizer<br />

GenericName[de]=Datei Synchronisation<br />

Comment=Sync your files across computers and to<br />

the web<br />

Comment[de]=Synchronisiert Daten zwischen Ihren<br />

Rechnern und dem Web<br />

Exec=CopyAgent<br />

Terminal=false<br />

Type=Application<br />

Icon=/opt/copy/logo.png<br />

Categories=Network;FileTransfer;<br />

StartupNotify=false<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

53


Im Test<br />

Cloud-Speicher Copy.com<br />

2 Die Änderungshistorie zeigt Ihnen die Dateistände, die durch<br />

das Synchronisieren entstanden sind, per <strong>Vorschau</strong> an.<br />

3 In Dateimanager Nautilus zeigt Copy den Synchronisationsstand<br />

der einzelnen Dateien als kleines Emblem an.<br />

Startmenü-Eintrag erzeugen<br />

Falls Sie Copy im Startmenü des Systems<br />

verewigen wollen, müssen Sie das manuell<br />

erledigen. Dazu benötigen Sie den<br />

Copy-Kranich û als Logo sowie eine<br />

.desktop-Datei, die Sie selbst anlegen.<br />

Dazu erzeugen Sie mit Root-Rechten die<br />

Datei /usr/share/applications/<br />

copy.desktop fügen dort die Zeilen aus<br />

Listing 2 ein. Copy sollte danach umgehend<br />

im Startmenü der Desktop-Umgebung<br />

auftauchen.<br />

Listing 3<br />

$ sudo CopyAgent ‐installOverlay<br />

$ nautilus ‐‐quit && nautilus ‐‐no‐desktop<br />

In den Einstellungen 1 schließen Sie je<br />

nach Bedarf Unterordner und Dateien<br />

von der Synchronisation aus oder stellen<br />

aus dem Copy-Verzeichnis gelöschte<br />

Dateien wieder her. Dinge wie ein Bandbreiten-Limit<br />

oder Proxy-Einstellungen<br />

finden Sie hier ebenfalls.<br />

Zusätzliche Ordner außerhalb des<br />

Copy-Verzeichnisses lassen sich jedoch<br />

nicht direkt mit in die Synchronisierung<br />

einbeziehen. Unter Linux folgt der Copy-<br />

Client jedoch Symlinks, sodass Sie etwa<br />

mit ln ‐s ~/Beispiel ~/Copy/ weitere<br />

Ordner aus Ihrem Dateisystem mit Copy<br />

synchronisieren, ohne die Daten doppelt<br />

vorhalten zu müssen.<br />

Copy löst die Integration des Verlaufs<br />

einer Datei in den Dateimanager deutlich<br />

besser als Dropbox. Der Dienst fügt<br />

in das Kontext-Menü von Nautilus mit<br />

Copy Actions einen eigenen Menüpunkt<br />

ein. Unter diesem erzeugen Sie Freigabe-Links<br />

und versenden diese.<br />

Bei Dateien listet Copy hier auch die<br />

Änderungshistorie auf 2 . Klicken Sie<br />

auf einen der älteren Dateistände, zeigt<br />

Ihnen Copy diesen an (bei Bildern und<br />

PDFs) und stellt ihn auf Wunsch auch direkt<br />

wieder her. Über History rufen Sie<br />

diese Ansicht direkt auf.<br />

Synchronisationsstatus<br />

Wie bei Dropbox kennzeichnet auch<br />

Copy den Synchronisationsstatus der<br />

Dateien und Ordner auf Wunsch im<br />

Copy-Verzeichnis mit einem kleinen<br />

Symbol 3 . So sehen Sie auf einen Blick,<br />

welche Dateien bereits korrekt in den<br />

Cloud-Speicher geladen wurden und<br />

woran Copy gerade arbeitet. Bisher<br />

funktioniert das jedoch nur mit dem<br />

Nautilus-Dateimanager aus der Desktop-<br />

Umgebung Gnome.<br />

Dieses Overlay müssen Sie von Hand<br />

in die Systemordner installieren. Dazu<br />

rufen Sie den Copy-Agent als Root aus<br />

einem Terminal mit dem Schalter ‐installOverlay<br />

auf. Das veranlasst Copy,<br />

die Daten entsprechend zu kopieren.<br />

Nach einem Neustart von Nautilus steht<br />

die Funktion bereit (Listing 3).<br />

Das Overlay funktioniert mit allen aktuellen<br />

Nautilus-Versionen und zeigt<br />

den Erfolg sowie Konflikte bei der Synchronisation<br />

an. Beim Hoch- oder<br />

54 www.linux-user.de<br />

12.2013


Cloud-Speicher Copy.com<br />

Im Test<br />

Herunterladen von Dateien informiert<br />

Sie ein kleiner Forschrittsbalken, wie lange<br />

der Datentransfer noch dauert. Den<br />

Copy-Ordner sollte eigentlich ein besonderes<br />

Copy-Icon zieren, das bei uns im<br />

Test jedoch fehlte.<br />

Das Webfrontend<br />

4 Der webbasierte Teil von Copy bietet auch Zugriff auf die Upload-Versionshistorie.<br />

Das Webfrontend erreichen Sie unter<br />

http:// copy. com. Das Layout der Webseite<br />

ist „responsiv“, blendet also je nach<br />

Breite des Browserfensters zusätzliche<br />

Spalten ein oder aus – das erleichtert die<br />

Navigation.<br />

Auch die Versionshistorie einer Datei<br />

haben Sie hier immer im Blick. Ein Klick<br />

in der Detailansicht auf File Activity genügt,<br />

um die letzten Änderungen der<br />

Datei 4 zu sehen, bei Bildern sogar mit<br />

einer <strong>Vorschau</strong>. Ältere Stände einzelner<br />

Dateien stellen Sie auf diesem Wege direkt<br />

wieder her. Der Seite fehlt aber eine<br />

Funktion, um gelöschte Dateien und<br />

Verzeichnisse wiederherzustellen. Zwar<br />

erscheint beim Einblenden der Details<br />

am unteren Rand der Eintrag File History,<br />

doch dieser bleibt leer, selbst wenn Dateien<br />

aus dem Ordner gelöscht wurden.<br />

Lediglich der Desktop-Client erlaubt<br />

in den Einstellungen das Wiederherstellen<br />

von Dateien und Verzeichnissen. Klicken<br />

Sie dort zunächst auf Manage my<br />

files und danach auf den Reiter Undelete<br />

5 . Daraufhin erscheinen sämtliche<br />

gelöschten Ordner und Dateien. Um diese<br />

wiederherzustellen, genügt es, die<br />

entsprechenden Einträge zu markieren<br />

und die Auswahl mit einem Klick auf<br />

Save zu bestätigen. Das funktioniert<br />

über alle angeschlossenen Client-PCs<br />

hinweg: Löschen Sie beispielsweise auf<br />

Rechner A eine Datei, können Sie diese<br />

mit Rechner B wiederherstellen.<br />

Ähnlich unhandlich präsentiert sich<br />

die Webseite bei der Mehrfachauswahl<br />

von Dateien mittels [Strg]: Zwar zeigt<br />

das Fenster rechts neben der Dateiliste<br />

an, wie viele Einträge gewählt wurden,<br />

doch welche, das lässt sich weder in der<br />

Liste noch im Info-Fenster erkennen. Darüber<br />

hinaus bietet das Fenster auch nur<br />

die Möglichkeit an, die ausgewählten<br />

Dateien zu teilen. Löschen oder herunterladen<br />

müssen Sie sie entweder einzeln<br />

oder den kompletten Ordner, der<br />

sie enthält. Warum das Webfrontend<br />

nicht den gleichen Schalter Download<br />

all vorhält wie die generierte Seite, auf<br />

der Copy die ausgewählten Dateien zum<br />

Teilen freigibt, bleibt offen.<br />

Speziell unter Firefox fiel auf, dass die<br />

Seite bei längerer Benutzung immer träger<br />

wurde und schließlich gar nicht<br />

mehr auf Eingaben reagierte. Erst ein<br />

Reload brachte wieder Leben ins Geschehen.<br />

In dieser Hinsicht haben Pro-<br />

5 Nur der PC-Client<br />

erlaubt das Wiederherstellen<br />

gelöschter<br />

Dateien und Verzeichnisse,<br />

das Webfrontend<br />

biete diese<br />

Funktion nicht an.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

55


Im Test<br />

Cloud-Speicher Copy.com<br />

jekte wie Dropbox mit ihrer wesentlich<br />

intuitiveren Nutzerführung und schnelleren<br />

Webseite die Nase noch deutlich<br />

vorne – und die Entwickler von Copy<br />

noch einiges an Arbeit vor sich.<br />

Neben dem Desktop-Client bietet<br />

Copy von Haus aus auch einen Client für<br />

Systeme ohne grafische Oberfläche an.<br />

Beim ersten Aufruf des Konsolen-Clients<br />

geben Sie den Benutzernamen an sowie<br />

das Verzeichnis, in denen Copy seine<br />

synchronisierten Daten ablegen soll (das<br />

Passwort fragt die Software später ab):<br />

$ CopyConsole ‐username=tux@exampU<br />

le.com ‐root=~/Copy<br />

Um Ihre mit dem Smartphone aufgenommenen<br />

Bilder automatisch zu sichern,<br />

aktivieren Sie in den Preferences<br />

die Option Enable PhotoCopy und am<br />

besten auch den Punkt WiFi Only. Dieser<br />

schont das Datenvolumen, da die App<br />

die Bilder dann nur via WLAN hochlädt.<br />

Zu Bildern und PDFs zeigt die Copy-<br />

App automatisch <strong>Vorschau</strong>en an. Bei anderen<br />

Formaten – selbst bei einfachen<br />

Text-Dateien – müssen Sie mit No Preview<br />

Available vorliebnehmen. Hier wäre<br />

es begrüßenswert, wenn Copy gängige<br />

Dateiformate wie MS-Office- oder Libre-<br />

Office-Dokumente direkt in der App anzeigen<br />

könnte.<br />

6 Die Copy-App zeigt Ihnen zusätzlich<br />

auf Ihrem Androiden alle in der Cloud gespeicherten<br />

Daten an – allerdings ohne<br />

diese zu synchronisieren.<br />

Nach dem Einrichten starten Sie Copy‐<br />

Console in Zukunft ohne weitere Parameter.<br />

Für Debian und darauf basierende<br />

Systeme findet sich auch ein Install-<br />

Skript im Netz û. Es lädt Copy aus dem<br />

Internet und installiert die Binär-Dateien<br />

nach /opt/copycom_agent. Zusätzlich<br />

richtet es ein Init-Skript ein, sodass Sie<br />

den Dienst mit sudo service copycom<br />

steuern.<br />

Mobilitätsgarantie?<br />

Wie jede ordentliche Cloud-Speicherlösung<br />

bietet auch Copy Apps für Smartphones<br />

und Tablets an. Copy tanzt dabei<br />

auf allen drei Hochzeiten: Die App gibt<br />

es für iOS, Windows Phone und Android<br />

û. Wir gehen auf die zuletzt genannte<br />

etwas näher ein.<br />

Wie gewohnt geben Sie in der App<br />

Ihre Login-Daten ein. Die Copy-App<br />

zeigt Ihnen danach umgehend die bereits<br />

online gespeicherten Daten 6 .<br />

Genauso wie Dropbox, aber ganz im Gegensatz<br />

zu Owncloud, verwaltet Copy<br />

nur Ihre Online-Daten, ohne sie mit dem<br />

Gerät zu synchronisieren. Um Dateien<br />

auf dem Mobilgerät zu speichern, müssen<br />

Sie diese gezielt herunterladen.<br />

Über den Plus-Button legen Sie neue<br />

Dateien auf dem Copy-Speicher an. Der<br />

Upload-Schalter führt Sie zur Galerie<br />

und zu einem Dateimanager, über den<br />

Sie beliebige Dateien vom Handy zum<br />

Speicher hochladen. Per Online-Sync<br />

landen diese umgehend auf den Clients.<br />

Fazit<br />

Copy.com ist nicht der erste Cloud-Speicherdienst<br />

auf dem Markt. Von daher<br />

war es leicht für den Anbieter, sich das<br />

Beste der Konkurrenz abzuschauen. Alles<br />

in allem leisteten die Entwickler dabei<br />

gute Arbeit, der Dienst arbeitet im<br />

Alltag schnell und erwies sich im Test als<br />

zuverlässig. Besonders die Plattformunabhängigkeit<br />

erweist sich als Vorteil.<br />

Unter Linux ist Copy mangels fehlender<br />

RPM- oder DEB-Pakete nicht ganz so<br />

einfach zu installieren, doch diese Hürde<br />

muss man nur ein einziges Mal nehmen.<br />

Einmal eingerichtet, macht der Linux-Client<br />

eine gute Figur. In einigen Punkten,<br />

wie der Anzeige der Historie, übertrifft<br />

Copy sogar den Marktführer Dropbox.<br />

Ob fremdgehostete Online-Speicher<br />

im Zeitalter der massiven Online-Spitzelei<br />

noch angebracht sind, steht auf einem<br />

anderen Blatt. Sie sollten daher nur<br />

solche Daten in der Cloud sichern, die<br />

Ihre Privatsphäre nicht kompromittieren.<br />

Für Truecrypt-Container eignet sich<br />

Copy ebenso gut wie Dropbox, da der<br />

Dienst mit inkrementellen Uploads arbeitet.<br />

Bei einer kleinen Änderung der<br />

Daten im Container lädt Copy nur die jeweils<br />

geänderten Bestandteile der Daten<br />

in die Cloud hoch. (tle) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 29653<br />

56 www.linux-user.de<br />

12.2013


Im Test<br />

Vuescan<br />

Scanner-Software Vuescan im Test<br />

Klare Linien,<br />

satte Farben<br />

© Ale Pavia, sxc.hu<br />

Beim Scannen lohnt sich<br />

der Griff zur kommerziellen<br />

Software Vuescan: Sie sticht<br />

die freie Konkurrenz in<br />

mehrfacher Hinsicht aus.<br />

Erik Bärwaldt<br />

Readme<br />

Streifen machen schlank, sagt der Volksmund.<br />

Wer jedoch gedruckte Bilder und<br />

Texte digitalisieren will, benötigt eine leistungsfähige<br />

Software, die beim Einlesen<br />

keine modischen Muster erzeugt, sondern<br />

klare Abzüge. Wie gut das mit dem kommerziellen<br />

Vuescan gelingt, zeigt unser Test.<br />

Flachbettscanner haben sich inzwischen<br />

– häufig in Form von Multifunktionsgeräten<br />

– in vielen Haushalten<br />

durchgesetzt. Unter Linux kommt dabei<br />

in der Regel Xsane û als grafisches<br />

Frontend gemeinsam mit dem Backend<br />

Sane û zum Einsatz. Beide gelten als<br />

sehr leistungsfähig und stehen als freie<br />

Software bereit. Allerdings unterstützt<br />

Xsane einige exotischere Modelle nicht<br />

und weist zudem eine antiquierte Bedienoberfläche<br />

auf, die meist mehrere<br />

Fenster auf dem Desktop öffnet und so<br />

für ein Wirrwarr bei der Arbeit sorgt.<br />

Als weniger bekannte Alternative zu<br />

Xsane gibt es seit mehreren Jahren das<br />

proprietäre Programm Vuescan û, das<br />

laut Angaben des Entwicklers Ed Hamrick<br />

über 2300 Scanner von 35 Herstellern<br />

unterstützt und somit in vielen Fällen<br />

exotische Geräte korrekt ansteuert.<br />

Die Software liegt in zwei Varianten<br />

vor, einer Standard- und einer Professional-Edition,<br />

die mit rund 33 beziehungsweise<br />

66 Euro zu Buche schlagen. Zwischen<br />

den beiden Vuescan-Varianten bestehen<br />

erhebliche Unterschiede: So erzeugt<br />

die Professional-Version Raw-<br />

Scan-Dateien und vermag mit ICC-Farbprofilen<br />

umzugehen. Sie unterstützt darüber<br />

hinaus das Kalibrieren der Farbwerte.<br />

Damit eignet sie sich für den Einsatz<br />

mit hochwertigen Scannern aus<br />

dem professionellen Umfeld.<br />

Für den Privatanwender wichtigster<br />

Unterschied zwischen den beiden angebotenen<br />

Paketen dürfte jedoch der Upgrade-Zeitraum<br />

sein: Während die Standard-Variante<br />

nur ein Jahr lang zum Upgrade<br />

berechtigt, besteht diese Option<br />

bei der Professional-Version über einen<br />

unbegrenzten Zeitraum. Somit haben<br />

sich die höheren Anschaffungskosten<br />

bereits nach zwei Jahren Nutzung amortisiert,<br />

weshalb wir im Test auch zu der<br />

teureren Version greifen.<br />

Installation<br />

Die als TGZ-Archiv lediglich 7 MByte große<br />

Software für 32- und 64-Bit-Systeme<br />

laden Sie aus dem Netz û kostenlos als<br />

Testversion herunter. Sie hat dabei den<br />

gleichen Funktionsumfang wie die Stan­<br />

58 www.linux-user.de<br />

12.2013


Vuescan<br />

Im Test<br />

dard-Variante, fügt jedoch in Ausgabedateien<br />

ein Wasserzeichen ein. Zum Aktivieren<br />

benötigen Sie einen Lizenzschlüssel,<br />

den Sie online û per Kreditkarte<br />

kaufen. Das freigeschaltete Programm<br />

dürfen Sie auf bis zu vier Computern<br />

gleichzeitig installieren, was für<br />

kleine Netzwerke vollkommen ausreicht.<br />

Da die Scan-Software nicht als RPModer<br />

DEB-Archiv vorliegt, lässt sie sich<br />

auch nicht über die entsprechenden<br />

Werkzeuge des Paketmanagements installieren.<br />

Vielmehr gilt es zunächst, das<br />

heruntergeladene Archiv zu entpacken,<br />

wobei ein neuer Ordner Vuescan entsteht.<br />

Diesen verschieben Sie anschließend<br />

in ein Unterverzeichnis Ihrer Wahl.<br />

Nach dem Wechsel in den Ordner starten<br />

Sie das Programm durch Eingabe<br />

von ./vuescan auf der Kommandozeile.<br />

Um den Start etwas komfortabler zu gestalten,<br />

böte es sich an, Vuescan in das<br />

Desktop-Menü zu integrieren.<br />

Bereits beim Start fällt auf, dass die<br />

Applikation deutlich schneller arbeitet<br />

als Xsane. Beim ersten Start fragt sie die<br />

Angaben zur Lizenz ab, die Sie beim<br />

Kauf über das Rechnungsformular erhalten<br />

haben. Falls Sie das Programm<br />

testen möchten, klicken Sie hier einfach<br />

auf die Schaltfläche Weiter. Vuescan öffnet<br />

das Hauptfenster, in dem Sie alle<br />

Elemente zum Einstellen sowie die Voransicht<br />

vereint sehen. Die von Xsane<br />

her gewohnte Pause während der Suche<br />

nach Scannern entfällt, da die Software<br />

im Hintergrund sucht.<br />

Das Programmfenster ermöglicht im<br />

linken Bereich die Konfiguration, wobei<br />

sich diese in fünf Reitern gruppiert. Als<br />

grundlegende Optionen legen Sie zunächst<br />

im Reiter Ergebnis den Dateipfad<br />

und das Format fest. Über die kleine<br />

Schaltfläche Erweitert unten stehen detaillierte<br />

Möglichkeiten bereit: Hier justieren<br />

Sie unter anderem die Qualität<br />

der Daten, deren Größe und – je nach<br />

Dateiformat – auch Farbtiefe 1 .<br />

Im Reiter Quelle empfiehlt es sich, im<br />

Feld Vorlage die Art des Originals zu bestimmen,<br />

um optimale Ergebnisse beim<br />

Scannen zu erzielen. Falls Sie eine direkte<br />

Kopie des Originals an den Drucker<br />

senden möchten, aktivieren Sie im Auswahlfeld<br />

Funktion: die Option Auf Drucker<br />

kopieren. Haben Sie die Einstellungen<br />

vervollständigt, klicken Sie unten<br />

links im Programmfenster auf Scannen.<br />

1 Die Bedienoberfläche des Scannerprogramms Vuescan erlaubt einen schnellen<br />

Zugriff auf alle wichtigen Möglichkeiten zum Einstellen der Software.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

59


Im Test<br />

Vuescan<br />

In einem ersten Durchlauf liest das Programm<br />

nun die Vorlage ein und zeigt<br />

diese rechts in der <strong>Vorschau</strong>. Es erkennt<br />

eigenständig anhand der Unterschiede<br />

von Farben oder Graustufen die Größe<br />

der Vorlage und wechselt anschließend<br />

automatisch in den Bereich Scan. Hier<br />

sehen Sie die eingescannte Vorlage 2 .<br />

Bei Xsane ist es dagegen nötig, den in<br />

der <strong>Vorschau</strong> angezeigten Bereich mithilfe<br />

der Maus zu markieren, um ihn anschließend<br />

zu erfassen.<br />

Hat die Software den Scanbereich<br />

nicht befriedigend erkannt, wiederholen<br />

Sie das Einlesen der Vorlage. In diesem<br />

Fall stellen Sie zunächst die Option Ausschnittsgröße:<br />

im Reiter Zuschnitt von Automatisch<br />

auf Manuell. Anschließend klicken<br />

Sie unten links im Programmfenster<br />

auf die Schaltfläche <strong>Vorschau</strong>.<br />

Das Programm liest die Vorlage erneut<br />

ein und zeigt das Ergebnis. Dabei legt es<br />

um den erkannten Bereich eine dünne<br />

gestrichelte Linie. Sie haben nun die<br />

Möglichkeit, mit der Maus diese Linie<br />

um den gewünschten Bildteil zu ziehen.<br />

Klicken Sie anschließend auf den Reiter<br />

Scan oben rechts, zeigt die Software das<br />

korrigierte Ergebnis an.<br />

Fällt es zufriedenstellend aus, so sichern<br />

Sie es durch Angabe eines Dateinamens<br />

im Feld -:<br />

des Reiters Ergebnis. Durch einen Klick<br />

auf die Schaltfläche mit dem Zeichen @<br />

passen Sie den Pfad an. Über einen Klick<br />

auf die Schaltfläche mit dem Diskettensymbol<br />

unten rechts übergeben Sie die<br />

Datei bei Bedarf direkt an die Bildbearbeitung<br />

Gimp.<br />

Nachsicht<br />

Stellen Sie beim Betrachten des Ergebnisses<br />

fest, dass es nicht den Erwartungen<br />

entspricht, bietet Vuescan eine<br />

stattliche Anzahl von Optionen zum<br />

Nachbearbeiten. Insbesondere Bilder<br />

und Texte, die auf rauem Papier gedruckt<br />

sind, weisen oft störende Muster<br />

auf; alte Fotografien dagegen erscheinen<br />

oft unscharf. Um solche Schwächen<br />

zu beheben, nehmen Sie im Reiter Filter<br />

die entsprechenden Modifikationen vor.<br />

Um einen besseren Überblick zu erhalten,<br />

sollten Sie zunächst unten rechts im<br />

Fenster auf die Schaltfläche mit dem Lupensymbol<br />

klicken und somit das Bild<br />

vergrößern. Das Auswahlfeld Korn reduzieren:<br />

bietet nun die Möglichkeit, störende<br />

Muster auf Bildern in unterschiedlichen<br />

Stufen zu verringern oder zu beseitigen.<br />

Dabei zeigt die Software das Ergebnis<br />

sofort rechts im Fenster an. Bei<br />

Bedarf finden Sie in diesem Reiter ebenfalls<br />

eine rudimentäre Funktion zum<br />

Schärfen des Bildes 3 .<br />

Stellt die Wiedergabe der Farben Sie<br />

nicht zufrieden, wechseln Sie im nächsten<br />

Schritt links im Programmfenster in<br />

den Reiter Farbe. Hier wählen Sie im Auswahlfeld<br />

Farbbalance: eines von mehreren<br />

vordefinierten Profilen und versuchen<br />

damit die Bildqualität diesbezüglich<br />

zu verbessern.<br />

Wählen Sie die Option Weißabgleich,<br />

dann führt die Software diesen im ersten<br />

Anlauf automatisch aus. Zusätzlich können<br />

Sie mithilfe verschiedener Regler<br />

einzelne Werte für Farben variabel verändern<br />

sowie in entsprechenden Auswahlfeldern<br />

Farbräume für Monitor, Drucker<br />

und Scanner festlegen.<br />

Profiling<br />

2 Wenn Sie einmal alle wichtigen Paramter definiert haben, gelingt das Scannen einer<br />

großen Anzahl von Vorlagen in der Folge fast vollautomatisch.<br />

Viele professionelle Scanner bieten die<br />

Möglichkeit der Farbkalibrierung. Dazu<br />

bieten Hersteller – teils kostenpflichtig –<br />

eine IT8-Farbbeschreibungsdatei zusammen<br />

mit einer Farbschablone an. Aus<br />

diesen generiert das Programm eine<br />

passende ICC-Datei. Haben Sie mehrerer<br />

solcher Geräte im Einsatz, legen Sie unterschiedliche<br />

Dateien an.<br />

Um ein Profil zu generieren, legen Sie<br />

die Schablone auf den Scanner und speichern<br />

die dazugehörige Datei unter dem<br />

Namen scanner.it8 im Vuescan-Verzeichnis<br />

ab. Nachdem die <strong>Vorschau</strong> erscheint,<br />

klicken Sie im Menü oben auf<br />

den Eintrag Profil und danach auf Scanner-Profil<br />

erstellen. Die Software legt nun<br />

60 www.linux-user.de<br />

12.2013


Vuescan<br />

Im Test<br />

eine Datei mit dem Namen scanner.icc<br />

an, die das Profil enthält. Bei Einsatz<br />

mehrerer Scanner empfiehlt es sich, diese<br />

jeweils mit dem Namen des jeweiligen<br />

Scanners umzubenennen. Um das<br />

entsprechende Profil beim nächsten Programmstart<br />

zu laden, klicken Sie im linken<br />

Bereich des Fensters auf den Reiter<br />

Farbe und wählen in der Zeile Farbraum<br />

Scanner: den Eintrag ICC Profile. Die passende<br />

Datei laden Sie dann in der Zeile<br />

ICC-Profil Scanner: direkt darunter.<br />

Kleine Unterschiede<br />

Beim Test mit einem betagteren Umax-<br />

Astra-Scanner und einem neueren Epson-Perfection-Modell<br />

stachen signifikante<br />

Unterschiede ins Auge: Das ältere<br />

Umax-Gerät erfasste bei 600 dpi und einer<br />

Farbtiefe von 24 Bit eine A4-Seite in<br />

weniger als einer Minute, wobei es das<br />

System kaum beanspruchte. Das Epson-<br />

Modell benötigte fast die dreifache Zeit.<br />

Zudem ließ sich während des Vorgangs<br />

der Rechner, auf dem PCLinuxOS installiert<br />

war, nicht mehr flüssig bedienen.<br />

Diese signifikanten Unterschiede in<br />

Bezug auf Verbrauch von Ressourcen<br />

und Geschwindigkeit sind – wie ein zusätzlicher<br />

Kurztest mit einem HP- und einem<br />

Microtek-Gerät zeigte – auf die genutzte<br />

Schnittstelle zurückzuführen:<br />

Während der HP- und der Epson-Scanner<br />

durch eine USB-2.0-Verbindung mit<br />

dem Hostrechner kommunizieren, verwendet<br />

der Umax-Scanner ebenso wie<br />

das ebenfalls ältere Microtek-Gerät einen<br />

SCSI-Hostadapter. Dieser bewältigt<br />

die großen anfallenden Datenmengen<br />

erheblich schneller und belastet durch<br />

die Eigenintelligenz zudem den Hostrechner<br />

deutlich weniger.<br />

Qualitativ ließen sich bei allen Geräten<br />

keine Unterschiede bei den Ergebnissen<br />

ausmachen. Die Scans waren durchgängig<br />

farbtreu und bei niedrigeren Auflösungen<br />

im Fall von Farbbildern scharf.<br />

Bei Textvorlagen arbeiteten die Geräte<br />

deutlich schneller: So schaffte der Umax-<br />

Scanner eine komplett beschriebene A4-<br />

Vorlage in weniger als 20 Sekunden; die<br />

USB-Geräte benötigten dafür immerhin<br />

knapp unter einer Minute.<br />

Fazit<br />

Vuescan überzeugt im Alltag auf der<br />

ganzen Linie: Es arbeitet stabil, wieselflink<br />

und liefert darüber hinaus gute Ergebnisse.<br />

Durch die intuitiv bedienbare<br />

Oberfläche kommen auch Einsteiger<br />

schnell mit dem Programm zurecht. Der<br />

Kauf der Professional-Variante lohnt sich<br />

zudem für alle, die hochwertige Scanner<br />

betreiben und dabei Farbprofile einsetzen<br />

möchten.<br />

Etwas verwirrend und dadurch gewöhnungsbedürftig<br />

fällt der wenig standardkonforme<br />

Dialog aus, in dem<br />

Vuescan seine Ergebnisse abspeichert:<br />

Die Angabe von Dateinamen und Pfaden<br />

über den Reiter Ergebnis und das<br />

@-Symbol stellt ein Novum dar, das sich<br />

in dieser Form bislang sonst bei keiner<br />

Software findet. Das Öffnen von Gimp<br />

über einen Klick ist ungewöhnlich und<br />

stört, wenn Sie die Datei nicht weiter bearbeiten<br />

möchten.<br />

Sehr gut dagegen gefallen die kontextsensitiven<br />

Einstellungen in den einzelnen<br />

Menüs: So verschwinden jeweils<br />

die Parametereinstellungen, die Sie für<br />

das gewählte Dateiformat nicht benötigen.<br />

Auch die Möglichkeit, die Menüs<br />

durch den Einsatz der Schaltflächen Weniger<br />

und Erweitert unten links im Fenster<br />

anzupassen, ist sinnvoll und erleichtert<br />

die Bedienung.<br />

Auch bei älteren Scannern, mit denen<br />

der Konkurrent Xsane eigentlich gut<br />

klarkommt, lohnt sich der Einsatz des<br />

kommerziellen Programms, weil es<br />

schneller arbeitet und zudem mehr Optionen<br />

zum Bearbeiten der gescannten<br />

Dateien bietet. (agr) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 29920<br />

3 Genügt die Qualität des ersten Einscannens nicht, helfen Sie dem Ergebnis mit den<br />

eingebauten Werkzeugen von Vuescan ein wenig auf die Sprünge.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

61


Im Test<br />

Kingsoft Office<br />

Bürosuite Kingsoft Office in der Übersicht<br />

Eng verbunden<br />

Ein klares Interface und weitgehende<br />

Kompatibilität zu<br />

Microsoft-Produkten – so will<br />

das chinesische Kingsoft<br />

© Svilen001, sxc.hu<br />

Office bei Linux- Anwendern<br />

punkten. Unser Test zeigt,<br />

was Sie erwarten dürfen.<br />

Vincze-Aron Szabo<br />

Readme<br />

Kingsoft hat ein schlankes Office-Paket im<br />

modernen Ribbon-Look und hoher Kompatibilität<br />

zu Microsoft-Produkten entwickelt,<br />

das ursprünglich nur für Windows bereitstand.<br />

Derzeit portiert das chinesische Software-Haus<br />

die aktuelle Version 2013 nach<br />

Linux. Dieser Artikel gibt einen Überblick<br />

über den Stand der Entwicklung.<br />

Textverarbeitung und Tabellenkalkulation<br />

unter Linux – da kommt einem unwillkürlich<br />

OpenOffice oder dessen Fork<br />

LibreOffice in den Sinn. Im fernen China<br />

aber arbeiten die Entwickler des Unternehmens<br />

Kingsoft (http:// www. ksosoft.​<br />

co m) in der Küstenstadt Zhuhai daran,<br />

eine Linux-Variante seiner ursprünglich<br />

für Windows entwickelten Office-Suite<br />

zu programmieren.<br />

Das fernöstliche Office-Paket lehnt<br />

sich besonders eng an das Office-Produkt<br />

von Microsoft an. Es besteht derzeit<br />

aus den drei wichtigen Anwendungen<br />

Installation<br />

Für Kingsoft Office benötigen Sie nur ein<br />

einzelnes Software-Paket, das Sie bei Bedarf<br />

von der Community-Website von<br />

Kingsoft unter http:// wps‐community. org/​<br />

download. html herunterladen. Je nach<br />

für den Einsatz im Alltag: einer Textverarbeitung,<br />

einer Tabellenkalkulation und<br />

einem Präsentationsprogramm. Im Gegensatz<br />

zu LibreOffice setzt Kingsoft auf<br />

ein eigenes Format und hohe Kompatibilität<br />

zu den Formaten der Microsoft-<br />

Komponenten.<br />

Schlanke Oberfläche<br />

Außerdem fallen die Programme der Office-Suite<br />

durch eine schlanke moderne<br />

Benutzeroberfläche auf, die auf Ribbon-<br />

Menüs setzt. Viele erfahrene Anwender<br />

verwendeter Distribution wählen Sie zwischen<br />

einem DEB- oder einem RPM-Paket.<br />

Nach dem Download installieren Sie es<br />

mit dem jeweiligen Tool der Distribution.<br />

Die Software hat keine Abhängigkeiten.<br />

62 www.linux-user.de<br />

12.2013


Kingsoft Office<br />

Im Test<br />

haben diese allerdings seinerzeit kritisiert,<br />

nachdem Microsoft das Konzept in<br />

seinem Büropaket einführte.<br />

Textverarbeitung Writer<br />

Dass die Textverarbeitung einfach Writer<br />

heißt, bedeutet nicht, dass das Unternehmen<br />

hier von Libre- oder OpenOffice<br />

abgekupfert hat. Im Gegenteil, das Programm<br />

orientiert sich mehr an Microsofts<br />

Word und erinnert in vielen Teilen<br />

an das Produkt aus Redmond, insbesondere<br />

in den Dialogen, wie zum Beispiel<br />

von Formatvorlagen.<br />

Ähnlich wie bei den Word-Versionen<br />

seit 2007 verfügt Writer über eine Art<br />

Ribbon-Leiste, die kontextbezogen die<br />

wichtigsten Funktionen anbietet. Bearbeiten<br />

Sie zum Beispiel Tabellen, dann<br />

sehen Sie zusätzliche reiterähnliche Felder<br />

im Ribbon-Menü 1 .<br />

Gegenüber Word wirken die Menüs in<br />

Writer aber wesentlich übersichtlicher.<br />

Wenn Sie mehrere Dokumente geöffnet<br />

haben, öffnet das Programm diese über<br />

Reiter innerhalb eines einzigen Fensters.<br />

Das spart Platz, und Sie behalten so immer<br />

die Übersicht.<br />

Ansonsten erweist sich die Oberfläche<br />

von Writer als durchdacht und auf die<br />

alltägliche Arbeit hin optimiert. Die Formatvorlagen<br />

rufen Sie schnell und unkompliziert<br />

über den Eintrag Styles in<br />

der rechten Seitenleiste auf 2 , die Sie in<br />

klassischer Word-Manier ändern oder bei<br />

Bedarf neu anlegen.<br />

Diese Seitenleiste bietet zudem verschiedene<br />

Shapes (Materials), mit denen<br />

Sie in Writer einfache Zeichnungen erstellen,<br />

sowie eine Übersicht aller in dem<br />

aktuellen Dokument eingebundenen<br />

Grafiken und Shapes (Select) für den<br />

schnellen Zugriff.<br />

Es fällt mit dem Programm verhältnismäßig<br />

einfach, komplexe Dokumente<br />

mit Kingsoft Writer zu erstellen. Wie<br />

Word kennt Writer Abschnitte (Sections).<br />

Um einen solchen einzufügen, genügt<br />

es, im Ribbon-Menü auf den Reiter Sections<br />

zu wechseln und auf eine der Optionen<br />

zu klicken. Zur Auswahl stehen dabei<br />

Split Section, um den aktuellen Abschnitt<br />

an der aktuellen Cursorposition<br />

1 Je nach Kontext sehen Sie im Menü der einzelnen Module von Kingsoft Office<br />

zusätzliche Optionen, um das angezeigte Dokument zu bearbeiten.<br />

zu zerteilen, sowie Insert Section before<br />

beziehungsweise Insert Section after, um<br />

einen neuen Abschnitt vor oder nach<br />

der aktuellen Position einzufügen.<br />

Damit Sie einen Überblick über alle enthaltenen<br />

Abschnitte behalten, klicken<br />

Sie einfach auf Section Navigation. So<br />

2 Über die Seitenleiste stehen die Formatvorlagen bereit, wenn Sie sie benötigen.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

63


Im Test<br />

Kingsoft Office<br />

Frage des Formats<br />

Kingsoft Writer arbeitet mit einem eigenen<br />

Format, das sich WPS nennt. Die von<br />

Libre- und OpenOffice gebräuchlichen<br />

ODF-Formate unterstützt die Applikation<br />

dagegen nicht. Dafür vermag Writer<br />

Word-Dokumente – auch im DOCX-Format<br />

– ohne Weiteres zu öffnen und erzielte<br />

im Test dabei bessere Ergebnisse<br />

als LibreOffice und OpenOffice Writer. So<br />

zeigte die Writer-Komponente beispielsweise<br />

komplexe Tabellen richtig an.<br />

Kingsoft Writer ermöglicht den Export<br />

als PDF-Dokument. Dabei stehen zwar<br />

nicht so viele Optionen bereit wie zum<br />

Beispiel unter LibreOffice, aber immerhin<br />

lassen sich Lesezeichen und Sicherheitseinstellungen<br />

für das zu exportierende<br />

PDF setzen.<br />

3 Über die Section Navigation haben Sie einen Überblick über alle angelegten Abschnitte<br />

eines Dokuments sowie Deckblätter und Verzeichnisse.<br />

TIPP<br />

Um Dokumente aus OpenOffice oder<br />

LibreOffice in Kingsoft Writer zu verwenden,<br />

exportieren Sie diese aus diesen Anwendungen<br />

als Word-Dokument.<br />

blenden Sie am linken Fensterrand eine<br />

weitere Seitenleiste ein, die nicht nur<br />

eine Übersicht aller im Dokument vorhandenen<br />

Abschnitte enthält, sondern<br />

zusätzlich <strong>Vorschau</strong>bilder der Seiten eines<br />

Abschnitts 3 .<br />

Möchten Sie für das Dokument noch<br />

ein Deckblatt und ein Inhaltsverzeichnis<br />

erstellen, <strong>nutzen</strong> Sie dazu wieder die<br />

Section Navigation. Für ein Deckblatt klicken<br />

Sie einfach auf Cover Page. Nun<br />

klappt eine Auswahl an vielfältigen Vorlagen<br />

für Deckblätter aus, aus der Sie<br />

das passende aussuchen. Neben Vorlagen<br />

im Hochformat finden Sie hier welche<br />

im Querformat, wenn Sie etwas weiter<br />

nach unten scrollen.<br />

Mit dem Inhaltsverzeichnis verhält es<br />

sich ähnlich: Um ein solches einzufügen,<br />

klicken Sie auf Table of contents und<br />

wählen eine der Vorlagen aus. Möchten<br />

Sie nicht mit Abschnitten als Grundlage<br />

für das Verzeichnis arbeiten, besteht die<br />

Möglichkeit, ein solches Verzeichnis manuell<br />

einzufügen, indem Sie den Cursor<br />

an die gewünschte Position setzen und<br />

im Ribbon-Menü unter References auf<br />

Insert TOC klicken.<br />

Präsentieren<br />

In einem schlanken Office-Paket darf<br />

auch ein Werkzeug für Präsentationen<br />

im Stil von Powerpoint nicht fehlen. Bei<br />

King soft heißt es Presentation. Es vermittelt<br />

denselben aufgeräumten ersten<br />

Eindruck wie Writer. Dank des an das<br />

Micro soft-Produkt angelehnten Auf baus<br />

finden sich erfahrene Anwender in Presentation<br />

schnell zurecht.<br />

Wie die anderen Anwendungen aus<br />

dem Office-Paket startet Presentation<br />

statt mit einem leeren Dokument mit<br />

einem Reiter namens Online Templates.<br />

Hier haben Sie die Möglichkeit, viele ansehnliche<br />

Vorlagen herunterzuladen und<br />

weiter zu bearbeiten 4 .<br />

Typisch für Programme dieser Art findet<br />

sich auf der linken Seite des Fensters<br />

eine Übersicht der angelegten Folien,<br />

über die Sie außerdem komfortabel<br />

neue Seiten erstellen. Allerdings erlaubte<br />

die vorliegende Version es nicht, die<br />

vorhanden Folien per Drag & Drop zu<br />

sortieren. Wechseln Sie auf die Ansicht<br />

Outline, sehen Sie eine Übersicht über<br />

die in den Folien enthaltenen Texte.<br />

Das Konzept der Textverarbeitung Writer,<br />

wichtige Funktionen zum Gestalten<br />

auf die rechte Seitenleiste des Fensters<br />

zu legen, haben die Entwickler in Presentation<br />

konsequent umgesetzt. Hier<br />

64 www.linux-user.de<br />

12.2013


Kingsoft Office<br />

Im Test<br />

finden sich Einstellungen für das Layout,<br />

die Vorlagen sowie Einstellungen für<br />

Animationen und Einblendeffekte.<br />

Wie in anderen Anwendungen für Präsentationen<br />

steuern Sie das Layout zentral<br />

über einen sogenannten Folienmaster.<br />

So pflegen Sie das Design der Präsentation<br />

an einer Stelle und brauchen<br />

später bei kleinen Änderungen nicht<br />

jede Folie einzeln anzupassen. Sie erreichen<br />

den Folienmaster, indem Sie im<br />

Ribbon-Menü auf Design und auf den<br />

Button Edit Slide Master klicken.<br />

An Presentation gefällt aber nicht allein<br />

die aufgeräumte Benutzeroberfläche:<br />

Viele Funktionen sind im Detail<br />

durchdacht umgesetzt. So besteht die<br />

Möglichkeit, den Folien Organisationsdiagramme<br />

hinzuzufügen, um Strukturen<br />

grafisch zu beschreiben 5 .<br />

Über Insert | Organzation Chart fügen<br />

Sie ein solches Organigramm ein. Anschließend<br />

haben Sie im Ribbon-Menü<br />

alle wichtigen Funktionen zur Hand, um<br />

per Mausklick zusätzliche Knoten hinzuzufügen<br />

und um das Layout mit einem<br />

Klick zu verändern. Dazu stehen Farbpaletten<br />

direkt im Menü bereit.<br />

Mit dem Einbinden von Medien hapert<br />

es in Presentation zum jetzigen<br />

Zeitpunkt noch. Die Installation auf dem<br />

Testsystem stürzte bei entsprechenden<br />

Versuchen mehrmals ab, sobald eingebundene<br />

Audio-Dateien oder Videos ins<br />

Spiel kamen. Außerdem sind Funktionen<br />

für Handouts und Notizen zwar teilweise<br />

in der Oberfläche angedeutet, aber noch<br />

nicht komplett umgesetzt.<br />

4 Presentation bietet wie die anderen Kingsoft-Anwendungen auch schicke Templates.<br />

Symbol Recently Used 6 . Dasselbe trifft<br />

auf das Anpassen der Druckausgabe der<br />

Tabellen zu: Hier fasst Page Layout alle<br />

wichtigen Funktion zum Gestalten zusammen,<br />

wie das Festlegen des Druckbereichs<br />

und das Einfügen von Titeln.<br />

Tabellenkalkulation<br />

Das Modul Spreadsheets spielt seine<br />

Stärken wie die anderen Anwendungen<br />

durch seine gut organisierte Oberfläche<br />

aus. Zwar orientieren sich die Dialoge<br />

sehr stark an Microsoft Office, auf der<br />

anderen Seite aber setzen die Ribbon-<br />

Menüs ein Zeichen, dass auch bei einer<br />

Tabellenkalkulation ein einfaches Bedienkonzept<br />

möglich ist.<br />

Alle vordefinierten Formeln finden Sie<br />

zum Beispiel, über verschiedene Symbole<br />

gruppiert, im Menü Formulas. Zuletzt<br />

genutzte Formeln erreichen Sie über das<br />

5 Presentation bietet gut durchdachte Funktionen, um Folien mit zusätzlichen Inhalten<br />

zu erweitern.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

65


Im Test<br />

Kingsoft Office<br />

Wie Writer punktet Spreadsheets mit seiner<br />

guten Kompatibilität zu Office-Produkten<br />

von Microsoft. In den Tests ließen<br />

sich Excel-Tabellen problemlos öffnen<br />

und nach dem Ändern und Abspeichern<br />

wieder in Excel weiterbearbeiten.<br />

Zwar ist das keine Garantie dafür, dass<br />

komplexe Excel-Tabellen grundsätzlich<br />

in Spreadsheets funktionieren, kann<br />

aber als Indiz dafür dienen, dass ein produktiver<br />

Austausch mit MS-Office-Anwendern<br />

klappt.<br />

Dabei unterstützt Spreadsheets neben<br />

dem alten XSL-Format auch das mit Excel<br />

2007 eingeführte XSLX-Format. Darüber<br />

hinaus speichert die Applikation Daten<br />

wahlweise als XML, CSV oder einfachen<br />

Text. Wer ein PDF seiner Spreadsheet-Tabellen<br />

benötigt, der hat die Auswahl<br />

zwischen einzelnen Blättern oder<br />

dem gesamten Dokument.<br />

Fazit<br />

6 Die Ribbon-Menüs kommen auch der Tabellenkalkulation Spreadsheets zugute.<br />

7 Auch Spreadsheets punktet mit Kompatibilität zum Pendant von Microsoft.<br />

Was den Funktionsumfang angeht, vermag<br />

das Kingsoft-Office-Paket den Mitbewerbern<br />

aus der freien Welt, Libre-<br />

Office und OpenOffice, nicht das Wasser<br />

zu reichen. Es unterstützt weder das<br />

Open-Document-Format, noch bringt es<br />

Möglichkeiten zum Anbinden von Datenbanken<br />

oder Funktionen für Serienbriefe<br />

mit. Das Gleiche gilt für ein Zeichenprogramm:<br />

Auch in diesem wichtigen<br />

Bereich haben Libre/​OpenOffice mit<br />

Draw mehr zu bieten.<br />

Allerdings erweisen sich diese scheinbaren<br />

Schwächen in manchen Fällen als<br />

Stärken: Wer nicht auf das Dateiformat<br />

zu achten braucht, der meistert mit dem<br />

Office-Paket aus China ohne Weiteres<br />

die meisten Alltagsaufgaben – und das<br />

bereits jetzt, obwohl sich das Programm<br />

noch irgendwo zwischen Alpha- und<br />

Beta-Status befindet.<br />

Besonders positiv fällt das durchdachte<br />

Benutzerkonzept der Applikation auf:<br />

Neulinge finden sich schnell zurecht, erfahrene<br />

Anwender kommen flott zu den<br />

spezielleren Funktionen. Im Gegensatz<br />

zu LibreOffice und OpenOffice wirkt die<br />

Oberfläche nahezu erfrischend. Noch<br />

haben die Entwickler nicht alle Funktionen<br />

umgesetzt, aber wenn die Arbeit<br />

weiter so voranschreitet wie bisher, dann<br />

erweist sich Kingsoft Office künftig als<br />

ein heißer Kandidat für den Büroalltag<br />

unter Linux. (agr) n<br />

66 www.linux-user.de<br />

12.2013


Mails bearbeiten mit Geary<br />

Im Dialog<br />

Die vielfach totgesagte<br />

elektronische Korrespondenz<br />

erfreut sich bester Gesundheit<br />

– da passt es, mit einem<br />

neuen Client ein zeitgemäßes<br />

Werkzeug für die Mails<br />

aus der Taufe zu heben.<br />

Stephan Lamprecht<br />

In den vergangenen Jahren schien der<br />

Siegeszug webbasierter Mail-Dienste<br />

nicht mehr aufzuhalten zu sein. Immer<br />

mehr Nutzer erledigten die elektronische<br />

Post direkt im Browser und verzichteten<br />

auf den Einsatz eines speziellen<br />

Client-Programms. Da verwundert es<br />

wenig, dass die Arbeit an vielen Applikationen<br />

in der Letzten zum Erliegen kam<br />

– ein Trend, der alle Betriebssysteme<br />

gleichermaßen betrifft.<br />

Inzwischen haben aber einige Programmierer<br />

wieder den Mut gefunden,<br />

an solchen Tools zu arbeiten. Gründe für<br />

deren Einsatz gibt es ja reichlich: Zum<br />

Beispiel das engere Verzahnen mit dem<br />

Betriebssystem oder der Vorteil, eine<br />

einheitliche Oberfläche für verschiedene<br />

Konten zu <strong>nutzen</strong>. Die Zeichen stehen<br />

gar nicht schlecht, dass dem klassischen<br />

Mailer eine Renaissance bevorsteht. Interessante<br />

neue Applikationen wie<br />

Geary û dürften dazu beitragen.<br />

Die Entwickler von Geary sind in der<br />

Szene keine Unbekannten: Von ihnen<br />

stammt auch Shotwell û, eine beliebte<br />

Bildverwaltung für Gnome. Bei Geary<br />

setzten die Entwickler auf Crowdfunding,<br />

um die Arbeit zu finanzieren. Das<br />

Ziel scheiterte zwar, die Entwickler<br />

Readme<br />

Mit Geary ist seit längerer Zeit endlich<br />

wieder ein neues Mail-Programm für<br />

Linux erschienen. Die durchdachte<br />

Software sorgt für frischen Wind<br />

im angestaubten Genre.<br />

© Natalia Lukiyanova, 123RF<br />

68


Geary<br />

UBUNTU<br />

Schwerpunkt<br />

user<br />

Nach dem Einrichten ruft die Software<br />

nun erstmals die Liste der auf dem Server<br />

liegenden Nachrichten und Ordner<br />

ab. Wie in vielen anderen Clients üblich,<br />

gliedert sich das Programmfenster in<br />

drei Bereiche 3 . Die Liste am linken<br />

Rand enthält die verschiedenen Konten<br />

und deren Ordner.<br />

Der mittlere Teil des Fensters enthält<br />

die Liste der Nachrichten des jeweils<br />

ausgewählten Ordners, während Sie auf<br />

der rechten Seite den Inhalt der markierten<br />

Mails sehen. Blättern Sie mit der Tasmachten<br />

sich aber dennoch unverdrossen<br />

ans Werk û. Der Kasten Installation<br />

beschreibt, wie Sie die stets neueste Version<br />

auf Ihrem System integrieren.<br />

Assistent<br />

Das Programm Geary ist für die drei<br />

größten und bekanntesten kostenlosen<br />

Mail-Anbieter vorbereitet. Senden und<br />

empfangen Sie Ihre Nachrichten über<br />

Google Mail, Yahoo oder Outlook.com<br />

(ehemals Hotmail), dann haben Sie das<br />

Konto mit wenigen Mausklicks eingerichtet.<br />

Dazu starten Sie das Programm<br />

wie gewohnt über die Dash. Sie sehen<br />

einen noch leeren Dialog.<br />

Im Listenfeld wählen Sie zunächst den<br />

Anbieter aus. Danach füllen Sie die weiteren<br />

Felder aus 1 . Die Mailadresse tragen<br />

Sie genauso ein, wie Sie sich beim<br />

Dienst anmelden. Sobald Sie fortfahren,<br />

stellt Geary die Verbindung zum Server<br />

her, und das Konto sollte direkt aktiv<br />

sein und funktionieren.<br />

Nutzen Sie einen eigenen Server oder<br />

einen Provider, der sich nicht in der Liste<br />

findet, entscheiden Sie sich im Listenfeld<br />

für Andere. In diesem Fall geben Sie die<br />

Details für den Zugang manuell ein.<br />

Eigener Server<br />

Geary arbeitet prinzipiell nur mit Anbietern<br />

zusammen, die den Zugriff auf die<br />

Nachrichten per IMAP gewähren. Das ist<br />

die modernere Form, Mails auf dem Server<br />

zu verwalten. Dabei bleiben alle Elemente<br />

solange auf dem Server, bis Sie<br />

sie von dort löschen.<br />

Beim etwas in die Jahre gekommenen<br />

Verfahren POP3 holt der Client dagegen<br />

üblicherweise die Nachrichten vom Server<br />

ab und löscht diese dort nach dem<br />

Empfang. Dabei ist das Verschieben von<br />

E-Mails von einem Ordner in einen anderen<br />

auf dem Server nicht möglich.<br />

IMAP bedeutet allerdings nicht, dass<br />

gar keine E-Mails oder Daten auf dem<br />

Rechner des Nutzers landen: Aus Gründen<br />

der Geschwindigkeit legen die meisten<br />

Mailprogramme lokale Kopien von<br />

Nachrichten und Anhängen an. Wenn<br />

Sie einen individuellen Zugang einrich-<br />

1 Nutzer von Google Mail oder Hotmail<br />

brauchen nur wenige Angaben im Assistenten<br />

zu hinterlegen und erhalten sofort<br />

Zugriff auf ihre Mails.<br />

ten wollen, vergeben Sie im Dialog einen<br />

sogenannten „Nickname“. Dieser<br />

kommt bei Geary zum Einsatz, um die<br />

Konten zu unterscheiden. Im Hauptbereich<br />

des Fensters hinterlegen Sie die<br />

Details für den Server 2 . Dazu gehören<br />

der Hostname, eventuell das genutzte<br />

Verfahren zum Verschlüsseln der Kommunikation<br />

zum Server sowie die Informationen<br />

zum Anmelden. Verlassen Sie<br />

den Dialog über OK, um das Einrichten<br />

abzuschließen.<br />

In diesem Zusammenhang sicherlich<br />

von Interesse ist die Frage, wo Geary die<br />

Zugangsdaten für die Konten ablegt. Ein<br />

Grund zum Misstrauen besteht allerdings<br />

nicht: Das Programm speichert die<br />

Zugangsdaten nicht etwa offen oder in<br />

Form von Konfigurationsdateien ab, sondern<br />

setzt als Programm für den Gnome-<br />

Desktop auf die darin enthaltene Schlüsselverwaltung.<br />

Erster Start<br />

2 Solange der Server das Protokoll IMAP<br />

versteht, besteht die Möglichkeit, ihn mit<br />

der aktuellen Version von Geary zu <strong>nutzen</strong>.<br />

Listing 1<br />

$ sudo add‐apt‐repository<br />

ppa:yorba/ppa<br />

$ sudo apt‐get update<br />

$ sudo apt‐get install geary<br />

Installation<br />

Um die aktuellste Version von Geary zu<br />

installieren, geben Sie die Befehle aus<br />

Listing 1 ein. Der erste legt die neue<br />

Paketquelle an, die beiden folgenden binden<br />

deren Inhalt ein und richten Geary<br />

auf dem System ein.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

69


Schwerpunkt<br />

UBUNTU<br />

user<br />

Geary<br />

tatur durch die Liste der Nachrichten,<br />

markiert die Software jene Elemente, die<br />

aus dem Blickfeld geraten, automatisch<br />

als gelesen.<br />

Konversationen<br />

Neue Wege geht Geary beim Darstellen<br />

der E-Mails, die zusammengehören:<br />

Während andere Programme die Nachrichten<br />

eines Threads in Form einer<br />

Baumstruktur anordnen, nutzt Geary die<br />

Ansicht als Konversation. Gibt es zu einer<br />

Nachricht bereits weitere Antworten<br />

im Posteingang, sehen Sie einen Auszug<br />

aus deren Text in der Liste der Nachrichten<br />

in der mittleren Spalte.<br />

Zugleich setzt Geary in der Liste eine<br />

kleine Ziffer neben den Betreff. Diese<br />

zeigt an, wie viele Nachrichten zum gleichen<br />

Thema existieren. Statt durch die<br />

Liste der Mails zu blättern, klicken Sie auf<br />

die neueste Nachricht. Diese sehen Sie<br />

dann direkt im rechten Bereich des Fensters.<br />

In Form einer durchgängigen Reihe<br />

finden Sie aber auch alle anderen Nachrichten,<br />

die zu dieser Konversation gehören,<br />

an der gleichen Stelle.<br />

Mit einem Mausklick auf die <strong>Vorschau</strong><br />

öffnen Sie komfortabel die weiteren<br />

E-Mails aus dem Zusammenhang. Dank<br />

der linearen Ansicht behalten Sie leichter<br />

die Übersicht über die Inhalte der<br />

Kommunikation. So gelingt es auch<br />

nach längerer Zeit noch, sich schnell in<br />

die Antworten und Thesen der Absender<br />

hineinzudenken.<br />

Etiketten statt Ordner<br />

Der Suchmaschinen-Anbieter Google<br />

sorgte bei seinem Mail-Dienst Gmail<br />

nicht nur dadurch für Aufsehen, dass es<br />

den Nutzern eine enorme Menge an<br />

Speicherplatz einräumte, sondern führte<br />

zugleich ein völlig neues Konzept bei<br />

der Ablage ein. Bis dahin benutzten<br />

Webdienste und Programme die bewährte<br />

Methode, die Nachrichten mittels<br />

Ordnern zu organisieren.<br />

3 In Bezug auf die grundlegenden Ideen und das Bedienkonzept haben sich die Entwickler aus verschiedenen Quellen bedient.<br />

Herausgekommen ist ein übersichtliches Programm, das Se in vielerlei Hinsicht beim Bewältigen der elektronischen Post unterstützt.<br />

70 www.linux-user.de<br />

12.2013


Geary<br />

UBUNTU<br />

Schwerpunkt<br />

user<br />

Gmail verwaltet die Mails jedoch anders:<br />

Rein physikalisch liegt die eingehende<br />

Post in einem gemeinsamen Verzeichnis.<br />

Die richtige Struktur bringen Sie mittels<br />

der Etiketten („Labels“) in diese Informationen.<br />

Dabei unterscheidet der Dienst<br />

zwischen benutzerdefinierten Labels einerseits<br />

und vom System gesetzten, unveränderlichen<br />

Tags andererseits. Nachrichten,<br />

die Sie löschen, erhalten das<br />

(System-)Etikett Papierkorb.<br />

Label anlegen<br />

Um einer Mail in Geary ein Label zuzuweisen,<br />

klicken Sie zunächst die Nachricht<br />

in der Liste an und anschließend in<br />

der Symbolleiste das Bild mit dem kleinen<br />

Anhänger. Derzeit gibt es keine<br />

Möglichkeit, eigene Labels in der Software<br />

zu vergeben. Sie liest zwar die in einem<br />

Mail-Konto angelegten Etiketten<br />

problemlos aus. Um aber weitere Tags<br />

anzulegen oder bestehende zu bearbeiten,<br />

bleibt nur der Weg, sich via Web in<br />

das entsprechende Konto einzuloggen.<br />

Sobald Sie ein Label einer Mail zugewiesen<br />

haben, verschwindet diese aus dem<br />

Posteingang.<br />

Das Internet und Fachzeitschriften stecken<br />

voller unterschiedlicher Tipps und<br />

Strategien zum schnellen Erledigen der<br />

elektronischen Post. In einem Punkt sind<br />

sich die Experten allerdings einig: Generell<br />

ist es keine gute Idee, Nachrichten<br />

nur deshalb im Posteingang zu belassen,<br />

weil Sie die E-Mail zu einem späteren<br />

Zeitpunkt bearbeiten möchten oder darauf<br />

zurückkommen wollen.<br />

Ist eine E-Mail wichtig, gibt es in Geary<br />

zwei Optionen: Sie versehen die Mail<br />

entweder mit einem extra dafür eingerichteten<br />

Label, oder Sie kennzeichnen<br />

sie als Markiert. Für Letzteres klicken Sie<br />

in der Liste einfach auf das Sternchen im<br />

Eintrag. Beim Markieren verbleibt die<br />

E-Mail an dem Ort, an dem Sie sie abgelegt<br />

haben.<br />

Anschließend haben Sie die Möglichkeit,<br />

sie mit einem Label zu versehen<br />

und somit in einen anderen Ordner oder<br />

Bereich von Geary zu verschieben. Indem<br />

Sie in der Liste der Label auf Markiert<br />

klicken, rufen Sie dann alle so markierten<br />

Elemente wieder auf.<br />

Verfassen und antworten<br />

Unter Ubuntu und seiner Oberfläche<br />

Unity erreichen Sie mit einem Rechtsklick<br />

auf das Symbol von Geary im Starter<br />

die Funktion, eine neue Nachricht zu<br />

verfassen 4 . Alternativ wechseln Sie ins<br />

Programmfenster selbst und klicken dort<br />

entweder auf das Symbol für eine neue<br />

Mail oder <strong>nutzen</strong> [Strg]+[N] (siehe auch<br />

Tabelle Shortcuts), um den entsprechenden<br />

Dialog auf den Schirm zu holen.<br />

Der Editor von Geary ist einfach aufgebaut,<br />

bietet aber alle wesentlichen Funktionen<br />

zum Bearbeiten der Korrespondenz.<br />

Haben Sie mehrere Konten eingerichtet,<br />

erfolgt der Wechsel zwischen<br />

diesen einfach über ein Listenfeld am<br />

oberen Rand des Fensters. Über die<br />

Symbolleiste greifen Sie auf ein grundlegendes<br />

Set an Formaten zurück.<br />

Möchten Sie eine Datei versenden, klicken<br />

Sie auf den Schalter Datei anhängen<br />

und navigieren im nachfolgenden<br />

Dialog bis zum Verzeichnis, das die gewünschten<br />

Files enthält. Alternativ öffnen<br />

Sie den Dateimanager, markieren<br />

Sie dort die zu versendenden Dokumente,<br />

und ziehen diese in den unteren Bereich<br />

des Editors. Achten Sie darauf, die<br />

Dokumente möglichst dicht neben dem<br />

entsprechenden Schalter abzulegen.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

71


Schwerpunkt<br />

UBUNTU<br />

user<br />

Geary<br />

ToFu: Text oben, Full Quote unten. Stil beim<br />

Beantworten einer Mail, bei der sich die<br />

Antwort oberhalb des in der Mail enthaltenen<br />

Textes befindet. Diese Art gilt unter<br />

eingefleischten Anhängern elektronischer<br />

Kommunikation als unhöflich, da sie keinen<br />

Kontext liefert und die Nachrichten häufig<br />

unnötig aufbläht.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 30566<br />

Noch nicht integriert haben die Entwickler<br />

eine Funktion, mit der Sie Signaturen<br />

in die Mails einfügen und speichern. Das<br />

Problem umgehen Sie im Zweifel, indem<br />

Sie die Signatur aus einer älteren Mail<br />

kopieren und über die Zwischenablage<br />

einfügen. Oder Sie legen diese in Form<br />

einer Textdatei an, die Sie auf dem Desktop<br />

speichern. Brauchen Sie die Signatur,<br />

öffnen Sie diese und kopieren den Text.<br />

Gerade professionelle Anwender suchen<br />

nach einer Druckfunktion. Um eine<br />

Nachricht auszudrucken, wählen Sie diese<br />

zunächst im rechten Bereich aus. Neben<br />

der Angabe des Absenders befindet<br />

sich ein kleiner Schalter, der Zugriff auf<br />

ein Menü erlaubt. Hier finden Sie das<br />

Kommando Drucken. Außerdem holen<br />

Sie hier bei Bedarf den Quelltext der<br />

Nachricht auf den Schirm.<br />

Ein kleines Kontextmenü erreichen Sie<br />

via Rechtsklick auf eine E-Mail in der Liste<br />

der Nachrichten. Dort finden Sie darüber<br />

hinaus die Funktionen, um auf Mails<br />

zu antworten oder diese weiterzuleiten.<br />

Bei den Antworten geht Geary von ToFu<br />

aus. Stört Sie das, entfernen Sie im Editor<br />

die Passagen, die aus Ihrer Sicht unnötig<br />

sind, oder schreiben die Antwort exakt<br />

dort, auf den Sie sich beziehen.<br />

Fazit<br />

Oberfläche und Funktionen von Geary<br />

machen Lust auf mehr. Für ein Programm<br />

mit der Versionsnummer 0.4 arbeitet<br />

es bereits sehr stabil und erledigt<br />

alle grundlegenden Aufgaben zufriedenstellend.<br />

Insgesamt erweist sich die<br />

Software aber als noch lange nicht perfekt:<br />

Ubuntu-Nutzern fällt beispielsweise<br />

die noch eher unzureichende Integration<br />

in Unity ins Auge: So fehlt eine<br />

Möglichkeit, das HUD-Display einzusetzen<br />

oder Rückmeldungen über die Kontrollleiste<br />

zu erhalten.<br />

Im Kernbereich könnten die Entwickler<br />

der Software ebenfalls noch die eine<br />

oder andere zusätzliche Funktion spendieren.<br />

Was auf jeden Fall fehlt, ist die<br />

Unterstützung von serverbasierten Filtern<br />

und Regeln, um eingehende Post<br />

schneller zu sortieren. Nützlich wäre in<br />

diesem Zusammenhang, wenn Geary<br />

die Tastenkürzel von Google Mail und<br />

den anderen Diensten unterstützte.<br />

Unglücklicherweise machen die Entwickler<br />

keinen Gebrauch vom Einsatz<br />

des Kontextmenüs. Doch gerade dies<br />

brächte beim Verwalten von Nachrichten<br />

viel Zeitersparnis mit sich – etwa, um<br />

komfortabel eine Reihe von E-Mails mit<br />

nur einem Kommando direkt über die<br />

rechte Maustaste zu verschieben.<br />

Ganz oben auf der Wunschliste steht<br />

aber die Integration von Programmen<br />

für das Verschlüsseln der elektronischen<br />

Post. Derzeit bleibt nur der Umweg über<br />

ein externes Programm, um den Inhalt<br />

einer Nachricht chiffriert zu versenden.<br />

Das funktioniert zwar, ist aber alles andere<br />

als komfortabel. (agr) n<br />

4 Der Editor von Geary gibt sich schlicht und funktional. Lediglich<br />

ein Handling von Signaturen wäre noch wünschenswert.<br />

Shortcuts<br />

[Strg]+[N]<br />

neue Nachricht schreiben<br />

[Strg]+[R]<br />

auf Nachricht antworten<br />

[Strg]+[Umschalt]+[R] Antwort an alle<br />

[Strg]+[L]<br />

Nachricht weiterleiten<br />

[A]<br />

Nachricht archivieren<br />

[S]<br />

Nachricht markieren<br />

[D]<br />

Markierung entfernen<br />

[Strg]+[I]<br />

Nachricht als gelesen markieren<br />

[Strg]+[U]<br />

als ungelesen markieren<br />

[Strg]+[J]<br />

Nachricht als Spam markieren<br />

[Strg]+[Umschalt]+[ 0 ] Ansicht vergrößern<br />

[Strg]+[-]<br />

Ansicht verkleinern<br />

[Strg]+[ 0 ]<br />

Vergrößerung wieder normalisieren<br />

72 www.linux-user.de<br />

12.2013


UBUNTU<br />

Schwerpunkt Nitro 1.5.1<br />

user<br />

Aufgaben professionell organisieren<br />

Rundum organisiert<br />

© Gennadiy Poznyakov, 123RF<br />

Nitro ist eine modern<br />

gestaltete Anwendung zum<br />

Verwalten von Aufgabenlisten.<br />

Sogar eine Synchronisation<br />

zwischen verschiedenen<br />

Systemen bringt das kostenlose<br />

Programm mit.<br />

Stephan Lamprecht<br />

Readme<br />

Sie suchen nach einer Software, um die<br />

Fülle der täglich anfallenden Aufgaben – sei<br />

es beruflich oder privat – übersichtlich zu<br />

verwalten? Genau dafür gibt es mit Nitro<br />

einen äußerst interessanten, ansprechend<br />

gestalteten Aufgabenplaner.<br />

Die Geschmäcker und Arbeitsansätze in<br />

Sachen Aufgabenplaner fallen recht unterschiedlich<br />

aus. Der eine benötigt einfach<br />

nur ein Blatt Papier oder ein langes<br />

Dokument in einer Textverarbeitung, um<br />

sich dort alles Wichtigste zu notieren.<br />

Der andere führt allzeit ein dickes Zeitplanbuch<br />

mit sich oder nutzt eine Software,<br />

die eine feste Struktur vorgibt, damit<br />

er sich an alle Tätigkeiten und Aufgaben<br />

erinnern kann.<br />

Nitro û gehört zu den Aufgabenplanern,<br />

die sich in vielerlei Hinsicht von anderen<br />

Programmen unterscheiden. Vor<br />

einigen Jahren sorgte ein neuer Ansatz<br />

namens „Getting Things Done“ (GTD, û)<br />

für frischen Wind in der Welt der Zeitplanung.<br />

Er sieht vor, Aufgaben nach der<br />

Art der Arbeitsmitteln, die für deren Erledigung<br />

notwendig sind, oder auch nach<br />

Orten zu kategorisieren, anstatt den Aktivitäten<br />

eine Priorität zuzuweisen. Um<br />

private und berufliche Herausforderungen<br />

unter einen Hut zu bekommen, landen<br />

die Aufgaben anschließend auf unterschiedlichen<br />

Listen.<br />

Nitro unterstützt einen solchen Ansatz,<br />

ohne sich allerdings sklavisch daran zu<br />

halten: Während der Erfinder der Methode<br />

davon spricht, dass eine Vergabe von<br />

Prioritäten nicht notwendig wäre, ermöglicht<br />

Nitro neben einer Priorisierung<br />

auch das Setzen von Fälligkeitsdaten.<br />

Nitro ist auf dem aktuellen Softwaremarkt<br />

eine Ausnahmeerscheinung,<br />

denn das Programm gibt es lediglich als<br />

Einzelanwendung für Linux und für den<br />

Mac. Windows-Nutzer müssen auf die<br />

entsprechende Erweiterung für Googles<br />

Chrome-Browser zurückgreifen oder ihre<br />

Aufgaben ausschließlich online im Browser<br />

verwalten. Wer sich für die Nutzung<br />

im Web-Interface interessiert, wird von<br />

den Entwicklern nicht durch einen lan­<br />

Listing 1<br />

$ sudo add‐apt‐repository<br />

ppa:cooperjona/nitrotasks<br />

$ sudo apt‐get update<br />

$ sudo apt‐get install nitrotasks<br />

74 www.linux-user.de<br />

12.2013


Nitro 1.5.1<br />

UBUNTU<br />

Schwerpunkt<br />

user<br />

gen Registrierungsprozess geführt: Ein<br />

Benutzerkonto bei Dropbox oder<br />

Ubuntu One genügen bereits.<br />

Installation<br />

Es gibt zwei Wege, um die aktuelle Version<br />

von Nitro unter Ubuntu zu installieren.<br />

Am einfachsten gelingt das Einrichten<br />

der Applikation, indem Sie ins Software-Center<br />

wechseln und dort nach<br />

dem Eintrag „Nitro“ suchen: Die App<br />

wird hier zwar zum Kauf angeboten,<br />

tatsächlich kostet die Nutzung jedoch<br />

nichts. Als Alternative zum Software-<br />

Center bieten die Entwickler auch die<br />

Installation aus einem persönlichen<br />

Programmarchiv (PPA) an (Listing 1).<br />

Nach dem Einrichten der Software suchen<br />

Sie in der Dash nach Nitro und führen<br />

das Programm aus. Ein zunächst<br />

noch leeres Programmfenster begrüßt<br />

Sie. Stellen Sie am besten als Erstes die<br />

Oberfläche auf die deutsche Sprache<br />

um. Dazu klicken Sie auf das Symbol mit<br />

den Zahnrädern. Wechseln Sie jetzt in<br />

das Register Language, und klicken Sie<br />

auf den Link für Deutsch.<br />

Anders als Sie dies vermutlich gewohnt<br />

sind, erfolgt die Änderung der<br />

Oberfläche jetzt nicht unmittelbar nach<br />

der Auswahl. Verlassen Sie den Dialog,<br />

und beenden Sie das Programm. Sobald<br />

Sie Nitro das nächste Mal starten, wurden<br />

die Änderungen übernommen, und<br />

Sie sehen alle Menüs in Deutsch.<br />

Wie viele andere Aufgabenprogramme<br />

auch unterstützt Nitro die Organisation<br />

der Einträge mittels Tags, also Schlagwörtern<br />

1 . Diese trennen Sie bei der<br />

Eingabe durch Kommas voneinander.<br />

Anschließend führt ein erneuter Druck<br />

auf [Tab] inkonsequenterweise nicht<br />

dazu, dass Sie das nächste Feld mit der<br />

Tastatur ausfüllen können: Dort treffen<br />

Sie die Wahl zwischen den Prioritätsstufen,<br />

die Nitro kennt. Allerdings müssen<br />

Sie zur Bearbeitung die Maus bemühen.<br />

Ein weiterer Druck auf [Tab] führt Sie in<br />

das Feld mit der Fälligkeit. Im kleinen Kalender,<br />

den Nitro jetzt einblendet, bewegen<br />

Sie sich jetzt wieder ganz intuitiv<br />

mit den Tasten 2 .<br />

Im letzten Feld des Aufgabendialogs<br />

tragen Sie optional eine Notiz zur<br />

Aufgabe ein – also eine etwas ausführlichere<br />

Beschreibung, was Sie erledigen<br />

1 Nitro beherrscht die Organisation von Aufgaben nach Prioritäten und Tags.<br />

Aufgaben anlegen<br />

Nitro bietet zum Erfassen neuer Aufgaben<br />

verschiedene Methoden an: Klicken<br />

Sie in der Symbolleiste auf Hinzufügen,<br />

<strong>nutzen</strong> Sie alternativ File | Hinzufügen<br />

oder – das funktioniert am schnellsten –<br />

verwenden Sie [Strg]+[N]. Die Software<br />

legt eine Schablone für eine Aufgabe an.<br />

Notieren Sie dort den Betreff, also den<br />

eigentlichen Aufgabentext. Experten<br />

sind sich übrigens darin einig, dass es<br />

motivierender wirkt, wenn Sie eine<br />

aktive Formulierung finden (etwa „Bildschirmfoto<br />

Nitrotask anlegen!“). Mit einem<br />

Druck auf den Tabulator setzen Sie<br />

die Schreibmarke ins nächste Feld.<br />

2 Ein kleiner Kalender hilft Ihnen, bei zeitkritischen Aufgaben für diese das richtige<br />

Datum zu finden. Auf diese Weise vermeiden Sie einen Stau beim Abarbeiten.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

75


Schwerpunkt<br />

UBUNTU<br />

user<br />

Nitro 1.5.1<br />

müssen, oder einen kurzen Hinweis auf<br />

das gewünschte Arbeitsergebnis. Am<br />

Ende drücken Sie [Esc] oder klicken mit<br />

der Maus außerhalb des Dialogs. Sie<br />

können jetzt bereits die nächste Tätigkeit<br />

erfassen.<br />

Listen<br />

Auf die Dauer wäre es zu unübersichtlich,<br />

alle Aufgaben einfach nur in Form<br />

einer Reihe in der Software zu speichern.<br />

Damit Sie leichter den Überblick behalten,<br />

legen Sie in Nitro Ihre Aufgaben in<br />

Form von Listen ab. Über das Menü File<br />

oder den Schalter Add List am unteren<br />

Rand der linken Navigation generieren<br />

Sie einen entsprechenden Eintrag.<br />

Wie Sie die Aufgaben strukturieren<br />

wollen, das bleibt Ihren Wünschen und<br />

Ihrer Kreativität überlassen. Eventuell<br />

genügt Ihnen bereits die Unterscheidung<br />

zwischen beruflichen und privaten<br />

Vorhaben, vielleicht legen Sie aber auch<br />

eine Liste für jedes größere Projekt an.<br />

Oder Sie halten sich strenger an die<br />

GTD-Methodik und unterscheiden zwischen<br />

Ressourcen und Orten.<br />

Um eine Aufgabe zu einer bestimmten<br />

Liste hinzufügen, wählen Sie diese<br />

zunächst in der Navigation links aus. Erst<br />

dann drücken Sie den Schalter Hinzufügen<br />

oder <strong>nutzen</strong> eine der anderen Möglichkeiten.<br />

Ansichten<br />

Mittels der Einträge in der Navigation<br />

links im Fenster möchte Nitro Ihnen dabei<br />

helfen, sich besser auf die wesentlichen<br />

Dinge zu konzentrieren. Einerseits<br />

wechseln Sie mit den Schaltern zwischen<br />

den verschiedenen von Ihnen eingerichteten<br />

Listen.<br />

Der optionale obere Abschnitt Fokus<br />

gruppiert die enthaltenen Aufgaben<br />

ohne Rücksicht auf irgendwelche Listen.<br />

So sehen Sie mit einem Mausklick, welche<br />

Aufgaben Sie heute erledigen sollten,<br />

weil deren Fälligkeit erreicht oder<br />

sogar überschritten ist. Mit Demnächst<br />

tauchen bereits die Aktivitäten auf, um<br />

die Sie sich besser schon einmal kümmern<br />

sollten, weil sie bald fällig werden.<br />

Möchten Sie das vollständige Aufgabenpensum<br />

auf einen Blick sehen, klicken<br />

Sie auf Alle Tasks.<br />

Motivierend wirkt ein gelegentlicher<br />

Blick in das Logbuch 3 : Hier landen Tätigkeiten,<br />

die Sie bereits erledigt haben<br />

– allerdings nur, wenn Sie diese auch in<br />

das Logbuch verschieben. Haken Sie<br />

eine Aufgabe in einer Liste oder einem<br />

Fokus-Bereich als erledigt ab, dann wird<br />

diese dort nur gekennzeichnet. Wechseln<br />

Sie nun in das Logbuch, informiert<br />

Sie ein kurzer Hinweis am oberen Rand<br />

des Fensters, wie viele Einträge bereits<br />

als erledigt gelten und in das Log wandern<br />

könnten. Mit einem Klick auf diesen<br />

Hinweis archivieren Sie die Elemente<br />

dann endgültig.<br />

Zwischen den unter Fokus angebotenen<br />

Darstellungen wechseln Sie optional<br />

auch mittels des Menüs View oder<br />

noch schneller über die Tastenkombination<br />

[Strg]+[1]…[4], wobei die Ziffern<br />

der Reihenfolge der Einträge in der Navi­<br />

3 Im Logbuch speichern Sie die erledigten Aufgaben. Diese werden<br />

dann von den anderen Listen entfernt.<br />

4 Sie treffen die Auswahl aus zwei Diensten, um die Aufgaben<br />

zwischen Systemen synchronisieren zu können.<br />

76 www.linux-user.de<br />

12.2013


Nitro 1.5.1<br />

UBUNTU<br />

Schwerpunkt<br />

user<br />

gationsleiste entsprechen. Um sich alle<br />

Aufgaben anzusehen, drücken Sie also<br />

[Strg]+[4].<br />

Suchen und finden<br />

Die Nützlichkeit eines Aufgabenplaners<br />

steht und fällt mit seinen Such- und Sortierfunktionen.<br />

Gerade bei Nutzern, die<br />

sich stärker an der GTD-Methode orientieren,<br />

kommt es nicht selten vor, dass<br />

sich 100 oder mehr offene Aufgaben in<br />

der Software sammeln: Dieser Ansatz<br />

sieht zwingend vor, dass alle beruflichen<br />

und privaten Vorgaben möglichst vollständig<br />

in den Listen landen, damit der<br />

Nutzer den Kopf frei hat.<br />

Zusätzlich zur Organisation der Aufgaben<br />

in Form von Listen lassen sich die<br />

Einträge in Nitro auch zusätzlich mit<br />

Tags versehen. Der Eingabebereich dazu<br />

befindet sich unmittelbar neben dem<br />

Betreff einer Aufgabe – Sie können die<br />

Angaben auch noch nachträglich editieren,<br />

indem Sie doppelt auf einen Aufgabeneintrag<br />

klicken. Die Tags trennen Sie<br />

während der Eingabe mit einem Komma<br />

voneinander ab.<br />

Allerdings bietet Nitro keine Funktion<br />

zum automatischen Vervollständigen<br />

der Einträge. So sind Sie dazu gezwungen,<br />

die Tags immer auszuschreiben. Ein<br />

Tastendruck zu viel, und Sie legen aus<br />

Versehen ein weiteres Etikett an, obwohl<br />

Sie das gar nicht wollten – zum Beispiel<br />

Projekt und Projekte. Mit einem Mausklick<br />

rufen Sie alle Aufgaben mit dem<br />

gleichen Etikett auf, ein Klick auf ein Tag<br />

in einer Liste genügt dazu bereits.<br />

Beeindruckend schnell arbeitet die<br />

eingebaute Suchfunktion des Programms.<br />

Drücken Sie [F], um die<br />

Schreibmarke im Suchfeld zu platzieren.<br />

Tragen Sie jetzt einen Begriff oder einen<br />

Teil davon ein. Die Suche beginnt unmittelbar,<br />

und Sie erhalten bereits nach der<br />

Eingabe der ersten Buchstaben eine<br />

Trefferliste. Die Suche bezieht sich dabei<br />

stets auf die gerade aktive Liste. Es ist<br />

also von Vorteil, wenn Sie die Suche stets<br />

mit [Strg]+[4],[F] beginnen, um die Liste<br />

aller Aufgaben zu aktivieren.<br />

Um nach den Einträgen zu einem Tag<br />

zu suchen, stellen Sie dem gesuchten<br />

Wort das Kreuz (#) voran. Häufig genug<br />

ist man aber gar nicht auf der Suche<br />

nach einer bestimmten Aufgabe oder<br />

einem Schlagwort, sondern möchte sich<br />

eine Liste mit einem Filter ansehen.<br />

Auch daran haben die Entwickler von<br />

Nitro mit einer Funktion gedacht: Auf<br />

die Sortierung greifen Sie mit einem<br />

Klick auf die gleichnamige Schaltfläche<br />

in der Symbolleiste zu.<br />

Insgesamt fünf Optionen stehen dabei<br />

zur Verfügung. So lassen sich die Einträge<br />

nach dem Titel, dem Fälligkeitsdatum<br />

oder der Priorität anzeigen. Zwei Einträge<br />

in der Liste weichen von den aus anderen<br />

Anwendungen bekannten Optionen<br />

ab: Aktivieren Sie Per Hand, so stellen<br />

Sie sich die Elemente ganz nach<br />

Wunsch zusammen. Im Grund besitzt<br />

die Funktion aber keine Bedeutung, da<br />

Sie die Elemente in einer Liste stets mit<br />

der Maus in eine andere Reihenfolge<br />

bringen können. Durch einen Bug behält<br />

Nitro die manuelle Sortierung auch<br />

nur temporär bei. Wenn Sie in einen anderen<br />

Bereich navigieren und wieder zurückkehren,<br />

hat sich der ursprüngliche<br />

Zustand wiederhergestellt.<br />

Ein Filter, den es so in anderen Programmen<br />

nicht gibt, ist die Sortierung<br />

Magisch. Nitro versucht in diesem Fall<br />

die offenen Aufgaben so zu gruppieren,<br />

wie es aufgrund von Tags, Terminen und<br />

Prioritäten sinnvoll zu sein scheint. Probieren<br />

Sie es einfach einmal selbst aus:<br />

Neue Einsichten auf die erfassten Aufgaben<br />

sind damit garantiert.<br />

Synchronisation<br />

Momentan gibt es noch keine Version<br />

von Nitro, die sich auf einem Smartphone<br />

installieren lässt. Hier müssen Sie<br />

auf einen mobilen Browser ausweichen.<br />

Arbeiten Sie aber unter verschiedenen<br />

Betriebssystemen und an unterschiedlichen<br />

Rechnern, haben Sie die Möglichkeit,<br />

eine Synchronisation zwischen<br />

den Systemen einzurichten: Das funktioniert<br />

wahlweise per Dropbox oder<br />

Ubuntu One.<br />

Das Einrichten geschieht in beiden<br />

Fällen auf die gleiche Weise: Sie klicken<br />

auf das Symbol mit den Zahnrädern, um<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

77


Schwerpunkt<br />

UBUNTU<br />

user<br />

Nitro 1.5.1<br />

5 Sowohl Dropbox als auch Ubuntu One<br />

fragen nach, ob Sie den Zugriff auf die Daten<br />

zulassen wollen. Diesen Vorgang müssen<br />

Sie auf jedem System wiederholen.<br />

die Einstellungen aufzurufen, und wechseln<br />

in das Register Sync. Entscheiden<br />

Sie sich jetzt zwischen dem Datenabgleich<br />

mittels Dropbox oder Ubuntu<br />

One 4 . Sofern Sie noch kein Benutzerkonto<br />

bei einem dieser Anbieter haben,<br />

kann Nitro dieses für Sie anlegen.<br />

Nach der Auswahl des jeweiligen<br />

Dienstes öffnet die App ein kleines Fenster,<br />

um eine URL beim Service aufzurufen.<br />

Melden Sie sich nun mit Ihren Zugangsdaten<br />

an. Nachdem Sie sich im<br />

System befinden, müssen Sie der App<br />

den Zugriff auf den Dienst gestatten 5 .<br />

Achten Sie darauf, dass Sie eine Bezeichnung<br />

wählen, die Sie sich gut merken<br />

können: Wenn Sie später den Zugriff<br />

durch externe Anwendungen auf den<br />

Cloud-Speicher unterbinden wollen, ist<br />

es ein Vorteil, wenn Sie noch wissen, wer<br />

Zugriff gehabt hat.<br />

Hat das System Ihre Freigabe akzeptiert,<br />

erhalten Sie den Hinweis, dass Sie<br />

das Fenster schließen können. Ab jetzt<br />

synchronisieren Sie den Datenbestand<br />

zwischen den verschiedenen Systemen.<br />

Die Freigabe müssen Sie auf jedem<br />

Rechner wiederholen. In den Optionen<br />

der Software haben Sie die Wahl zwischen<br />

manueller Synchronisation oder<br />

Abgleich in regelmäßigen Abständen.<br />

Neue Optik<br />

In den Einstellungen, die Sie mit einem<br />

Klick auf die Zahnräder in der Symbolleiste<br />

erreichen (oder alternativ mit<br />

View | Preferences) bietet Ihnen Nitro im<br />

Register Theme verschiedene Optiken<br />

an 6 . Ganz ohne Zweifel haben sich die<br />

Entwickler von der auf dem Mac recht<br />

populären App Wunderlist inspirieren<br />

lassen. So ist es nur konsequent, auch<br />

ein gleichnamiges Theme anzubieten.<br />

Sie haben Erfahrungen in der Entwicklung<br />

und im Design von Webseiten?<br />

Dann bietet Ihnen Nitro die Möglichkeit,<br />

eine völlig eigene Optik zu entwickeln:<br />

Die Themes bestehen aus Grafiken und<br />

CSS-Dateien, die unter opt/nitro/<br />

share/nitrotasks/media/app/css lagern<br />

und sich als Vorlagen <strong>nutzen</strong> lassen.<br />

Am besten legen Sie aber vor jedem<br />

Eingriff eine Sicherheitskopie an.<br />

Fazit<br />

Zur rundum perfekten Aufgabenverwaltung<br />

fehlen Nitro eigentlich nur Kleinigkeiten.<br />

Für die Entwickler war es wohl<br />

undenkbar, dass ein Anwender einen<br />

Ausdruck seiner Aufgaben wünscht, um<br />

diese vielleicht offline in einem Notizbuch<br />

mitzunehmen: Das PC-Programm<br />

verfügt über keinerlei Druckfunktion –<br />

da bleibt nur der Weg über den Browser,<br />

um eine Liste von dort aus zu drucken.<br />

Der Funktionalität tun einige bei der<br />

Lokalisierung offenbar vergessene Programmteile<br />

keinen Abbruch, stören aber<br />

die Optik. Auf der Wunschliste der meisten<br />

Nutzer ganz oben dürfte aber die<br />

Entwicklung eines mobilen Clients für<br />

Android und iOS stehen, damit die Aufgabenlisten<br />

auch auf Tablet-PC oder<br />

Smartphone zur Verfügung stehen. Dies<br />

würde den ohnehin schon guten Ansatz<br />

wahrlich perfektionieren. (jlu) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/ 30564<br />

Der Autor<br />

6 Dank der Themes geben Sie Nitro schnell ein anderes Aussehen. Verstehen Sie sich<br />

auf das Schreiben von CSS-Dateien, können Sie auch eigene Vorlagen erstellen.<br />

Stephan Lamprecht arbeitet als freier Publizist.<br />

Linux-Systeme beschäftigen ihn bereits<br />

seit 10 Jahren. Wenn er gerade keine<br />

Zeitschriftenartikel verfasst, füllt er seine<br />

Blogs mit Beiträgen.<br />

78 www.linux-user.de<br />

12.2013


Netz&System<br />

File- und Print-Server<br />

Raspberry Pi als Datei- und Druckerserver<br />

Zentrallager<br />

©<br />

Sculpies, 123RF<br />

Dank seines geringen Stromverbrauchs<br />

eignet sich der<br />

RasPi optimal für den Einsatz<br />

als rund um die Uhr laufender<br />

Home-Server. Dabei lässt<br />

er sich innerhalb kürzester<br />

Zeit sehr flexibel anpassen.<br />

Marko Dragicevic<br />

Readme<br />

Über den Raspberry Pi geben Sie mit wenigen<br />

Handgriffen ein angeschlossenes externes<br />

Speichermedium zur Nutzung im heimischen<br />

LAN frei. Auch das Einrichten eines<br />

Druckservers macht dank Cups und seiner<br />

Weboberfläche nur wenig Arbeit.<br />

Selbst Privathaushalte sind heutzutage<br />

vernetzt: Über das lokale Wireless-Netz<br />

tauschen nicht nur die Desktop-PCs von<br />

Familien- oder WG-Mitgliedern untereinander<br />

Daten aus, sondern auch Tablets<br />

und Smartphones interagieren darüber.<br />

Da mutet es eher anachronistisch an,<br />

wenn man einen gemeinsamen Drucker<br />

nur <strong>nutzen</strong> kann, indem man einen USB-<br />

Stick mit den benötigten Dokumenten<br />

füllt und zum Drucker bringt. Selbst in<br />

Privatwohnungen haben sich deswegen<br />

inzwischen Print-Server durchgesetzt.<br />

Doch mit welcher Lösung setzt man<br />

dies alles schnell, kostengünstig und im<br />

Bedarfsfall trotzdem flexibel auf? Dafür<br />

stellt der Raspberry Pi eine gute Lösung<br />

dar: Seine Anschaffungskosten fallen gering<br />

aus, die Stromaufnahme ebenfalls.<br />

Die gewünschten Datei- und Druckdienste<br />

konfigurieren Sie mit wenig Zeitaufwand<br />

und ein paar Kommandos.<br />

Grundlage<br />

Laden Sie die neueste Version von Raspbian<br />

von http:// www. raspberrypi. org/​<br />

downloads herunter und flashen diese<br />

auf eine SD-Karte. Für die allerersten<br />

Konfigurationsschritte sollten Sie der<br />

Einfachheit halber den RasPi an einen<br />

Monitor anschließen. Beim ersten Booten<br />

von der frisch beschriebenen SD-<br />

Karte landen Sie in einem Dialog, der ein<br />

paar grundlegende Einstellungen anbietet.<br />

Sie können ihn zu einem späteren<br />

Zeitpunkt jederzeit über den Konsolenbefehl<br />

sudo raspi‐config aufrufen.<br />

Bei jeder Raspbian-Neukonfiguration<br />

empfiehlt es sich, das Root-Passwort<br />

über den Menüpunkt change_pass zu<br />

ändern sowie den Speicherplatz der SD-<br />

Karte mittels des Punktes expand_rootfs<br />

komplett auszu<strong>nutzen</strong>. Da Sie einen Server<br />

aufsetzen, ist jedoch auch der Punkt<br />

Boot Behaviour wichtig: Setzen Sie hier<br />

Boot straight to desktop nicht auf No, verbraten<br />

Sie unnötig Ressourcen. Bei der<br />

Auswahl ssh bietet es sich darüber<br />

hinaus an, Enable SSH-Server auszuwählen,<br />

damit Sie den RasPi „headless“ <strong>nutzen</strong><br />

können, also ohne Monitor.<br />

Damit Sie wissen, unter welcher IP-Adresse<br />

der RasPi im LAN zu erreichen ist,<br />

geben Sie noch ifconfig ein und notieren<br />

die Angabe hinter inet addr:. Fahren<br />

80 www.linux-user.de<br />

12.2013


File- und Print-Server<br />

Netz&System<br />

Sie nun das Gerät herunter und platzieren<br />

Sie es an seinem künftigen Platz –<br />

beispielsweise neben dem Router, an<br />

den es dann mittels Netzwerkkabel angeschlossen<br />

wird. Ansonsten benötigt<br />

der RasPi nur noch ein Stromkabel zur<br />

Spannungsversorgung. Nach dem Einschalten<br />

des Raspberrys setzen Sie sich<br />

an einen Client im Netz und melden sich<br />

von dort aus auf dem Minicomputer ein:<br />

$ ssh pi@192.168.2.129<br />

Die IP-Adresse in obigem Beispiel ersetzen<br />

Sie durch jene, die Sie eben als Ausgabe<br />

von ifconfig notiert haben. Falls<br />

Sie das Passwort des Benutzers pi geändert<br />

haben sollten, verwenden Sie dieses<br />

statt der Vorgabe raspberry.<br />

Denken Sie daran, im Router des LANs<br />

einzustellen, dass dessen DHCP-Server<br />

dem RasPi immer dieselbe IP-Adresse<br />

zuteilt. Im Folgenden gehen wir davon<br />

aus, dass die IP 192.168.2.129 lautet. Ersetzen<br />

Sie diese immer jeweils durch die<br />

in Ihrem LAN gültige.<br />

Externer Speicher<br />

Theoretisch könnten Sie für den File-Server<br />

ausschließlich den Platz auf der SD-<br />

Karte verwenden, von der auch das System<br />

bootet. Der dürfte allerdings in den<br />

meisten Fällen nicht ausreichen, insbesondere,<br />

wenn Sie auch Videos, Musik<br />

oder Backups ablegen möchten. Dieses<br />

Problem lösen Sie mit einem permanent<br />

angeschlossenen USB-Stick beziehungsweise<br />

einer externen USB-Festplatte.<br />

Dazu formatieren Sie das externe<br />

Speichermedium mit einem von Linux<br />

unterstützten Dateisystem wie Ext4.<br />

Nach dem Anstöpseln des Massenspeichers<br />

an den USB-Port des Raspberry Pi<br />

rufen Sie auf der Konsole dmesg auf. Dies<br />

liefert den aktuellen Message Buffer des<br />

Kernels zurück. Gegen Ende der Ausgabe<br />

finden Sie eine Zeichenkette des<br />

Strickmusters sda: sda1. Sie zeigt an,<br />

unter welchem Kürzel (in unserem Beispiel<br />

sda1) das Betriebssystem die Partition<br />

auf dem USB-Stick anspricht 1 .<br />

Rufen Sie nun sudo mkdir /mnt/ExternalStorage<br />

auf sowie sudo nano<br />

/ etc/fstab. In der Datei fstab tragen<br />

Sie nun die zusätzliche Zeile aus Listing<br />

1 ein, wobei Sie sda1 durch die Angabe<br />

ersetzen, die Sie vorhin nach der<br />

Eingabe von dmesg erhielten.<br />

Auf diese Weise bindet Raspbian den<br />

externen Massenspeicher bei jedem Systemstart<br />

automatisch im Dateibaum unter<br />

/mnt/ExternalStorage/ ein, sodass<br />

Sie bei den folgenden Konfigurationsschritten<br />

von der Existenz dieses Verzeichnisses<br />

ausgehen können. Damit alle<br />

Dienste und Nutzer diesen Speicherbereich<br />

problemlos beschreiben und lesen<br />

können, führen Sie folgenden Befehl aus:<br />

$ sudo chmod ‐R ugoa+rwx /mnt/ExtU<br />

ernalStorage<br />

Falls Sie statt eines USB-Sticks eine externe<br />

Festplatte verwenden, sollten Sie dafür<br />

sorgen, dass diese nicht zu viel Strom<br />

verbraucht – der RasPi selbst benötigt<br />

nur sehr wenig Energie. Hierbei hilft das<br />

Programm Hdparm. Tragen Sie hierzu in<br />

die Datei /etc/hdparm.conf die Zeile<br />

sudo hdparm ‐S 12 /dev/sda ein (und<br />

ersetzen Sie dabei gegebenenfalls /dev/<br />

sda durch den passenden Gerätenamen).<br />

Dieser bewirkt, dass nach 60 Se-<br />

Listing 1<br />

/dev/sda1 /mnt/ExternalStorage<br />

ext4 defaults 0 0<br />

Listing 2<br />

$ sudo apt‐get install samba<br />

samba‐common‐bin<br />

...<br />

$ sudo nano /etc/samba/smb.conf<br />

1 Das Kommando dmesg hilft beim Finden des USB-Sticks.<br />

Listing 3<br />

[public]<br />

comment = Public<br />

path = /mnt/ExternalStorage/<br />

valid users = @users<br />

force group = users<br />

create mask = 0660<br />

directory mask = 0771<br />

read only = no<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

81


Netz&System<br />

File- und Print-Server<br />

2 Den Druckerdienst Cups verwalten Sie via Webbrowser auch aus der Ferne.<br />

Listing 4<br />

$ sudo apt‐get install rsync<br />

...<br />

$ sudo nano /etc/rsyncd.conf<br />

Listing 5<br />

use chroot = true<br />

hosts allow = 192.168.2.0/24<br />

transfer logging = true<br />

log file = /var/log/rsyncd.log<br />

log format = %h %o %f %l %b<br />

[public]<br />

comment = Public<br />

path = /mnt/ExternalStorage/<br />

read only = no<br />

list = yes<br />

uid = nobody<br />

gid = nogroup<br />

kunden ohne Zugriffe die Festplatte automatisch<br />

einen stromsparenden Spindown<br />

vornimmt. Die Zahl hinter dem Parameter<br />

‐S ergibt, mit fünf multipliziert,<br />

die Anzahl Sekunden, die vergehen<br />

müssen, um dies auszulösen (in diesem<br />

Fall also 12 mal 5 gleich 60).<br />

Nun gilt es, noch Dienste für alle Übertragungsprotokolle<br />

zu installieren, welche<br />

die Nutzer im LAN verwenden. Handelt<br />

es sich um ein gemischtes Netzwerk<br />

aus Windows-, Linux- und Mac-OS-Rechnern,<br />

bietet sich aus Kompatibilitätsgründen<br />

Samba an. Dazu installieren Sie<br />

zunächst einmal den Dienst und editieren<br />

anschließend dessen Konfigurationsdatei<br />

(Listing 2).<br />

Arbeitsgruppe<br />

Verwenden die Rechner, die auf den Ras-<br />

Pi zugreifen sollen, einen bestimmten<br />

Workgroup-Namen, passen Sie die Zeile<br />

workgroup = WORKGROUP entsprechend<br />

an. Für den Fall, dass Sie nicht generell<br />

jedem im LAN Zugriff auf den File-Server<br />

gestatten möchten, lässt sich die Authentifizierung<br />

ganz einfach aktivieren.<br />

Dazu suchen Sie die Zeile mit der Angabe<br />

security = user und löschen das<br />

Doppelkreuz, mit der diese auskommentiert<br />

wurde. Scrollen Sie nun an das Ende<br />

der Datei und fügen Sie die Zeilen aus<br />

Listing 3 an.<br />

Nun speichern Sie die Datei und starten<br />

anschließend den Dienst mit sudo<br />

/ etc/init.d/samba restart neu, damit<br />

die Änderungen wirksam werden. Ein<br />

Benutzerkonto legen Sie nun zunächst<br />

einmal für die Shell an. Falls sich also<br />

beispielsweise die anderen Rechner mittels<br />

des Benutzernamens fileserver authentifizieren<br />

sollen, geben Sie sudo<br />

useradd fileserver ‐m ‐G users an<br />

und ändern das Shell-Passwort via sudo<br />

passwd fileserver an.<br />

Mittels sudo smbpasswd ‐a fileserver<br />

teilen Sie dann dem Benutzer noch<br />

ein Samba-Passwort zu, mit dem nun<br />

der eigentliche Zugriff auf den Dienst erfolgt.<br />

Andere Rechner können jetzt in ihren<br />

jeweiligen Dateimanagern das LAN<br />

nach Netzlaufwerken durchsuchen und<br />

den Speicher des RasPi einbinden.<br />

Alternativ lässt sich für Dateiübertragungen<br />

auch SFTP <strong>nutzen</strong>. Da Sie den<br />

SSH-Server bereits aktiviert haben, erfordert<br />

dies keine zusätzlichen Konfigurationsschritte:<br />

Die aktuelle Raspian-Version<br />

erlaubt bereits in der Grundkonfiguration<br />

SFTP-Übertragungen.<br />

Backup<br />

Um den RasPi-Server auch für Backups<br />

der Arbeitsdaten zu <strong>nutzen</strong>, bietet sich<br />

Rsync an: Dieses Programm synchronisiert<br />

Daten zwischen zwei Netzwerkstandorten<br />

derart, dass es nur die Dateien<br />

mit einem neueren Zeitstempel überträgt<br />

– also diejenigen, die sich seit dem<br />

letzten Sync-Vorgang geändert haben.<br />

Da es sich um ein Shell-Kommando handelt,<br />

können Sie bei Bedarf in einen<br />

Cron-Job einbinden. Installieren Sie<br />

Rsync auf dem RasPi, und rufen Sie im<br />

Editor die Konfigurationsdatei für den<br />

Rsync-Daemon auf (Listing 4).<br />

In der Regel enthält die Datei rsyncd.<br />

conf noch keinerlei Text. Sie fügen nun<br />

die Angaben aus Listing 5 ein. Diese bewirken,<br />

dass jeder aus dem IP-Bereich<br />

des heimischen LANs Synchronisationsvorgänge<br />

auf dem USB-Stick am RasPi<br />

vornehmen darf. Haben Sie in Ihrem<br />

Router einen anderen IP-Adressbereich<br />

als 192.168.2.0 für das LAN eingestellt,<br />

müssen Sie diese Angabe anpassen.<br />

Der folgende Befehl für die Kommandozeile<br />

lädt anschließend alle Dateien<br />

aus ~/workspace/* auf den Raspberry Pi<br />

82 www.linux-user.de<br />

12.2013


File- und Print-Server<br />

Netz&System<br />

hoch, die Sie seit dem letzten Backup in<br />

diesem Verzeichnis verändert haben:<br />

rsync ‐avz ~/workspace/* rsync://U<br />

192.168.2.129/public<br />

Sollen nur bestimmte Anwender Backups<br />

vornehmen dürfen? Dann ergänzen<br />

sie die Datei rsyncd.conf noch um die<br />

Zeilen auth users=Backup (nur der User<br />

Backup darf Rsync be<strong>nutzen</strong>) und secrets<br />

file=/etc/rsyncd.scrt (das Passwort<br />

für diesen Benutzer steht somit in<br />

der Datei /etc/rsyncd.scrt). Letztere<br />

müssen Sie anschließend nur noch anlegen<br />

und dort dann eine Zeile in der<br />

Form Backup:Passwort eintragen.<br />

Print-Server<br />

3 Den an den RasPi angeschlossenen Drucker finden Sie unter dem Punkt Lokale Drucker.<br />

An den zweiten USB-Port des Raspberry<br />

Pi schließen Sie nun einen Drucker an,<br />

damit alle Rechner im LAN ihre Ausdrucke<br />

über diesen absetzen können. Nach<br />

der Installation des Common Unix Print<br />

Servers Cups (Listing 6, Zeile 1) geben<br />

Sie diesen erst einmal für das Netzwerk<br />

frei (Zeile 2). Aufgrund des Zusatzes<br />

‐‐remote‐admin lässt sich der Print-Server<br />

auch vom PC aus via Webbrowser<br />

verwalten. Zunächst müssen Sie dazu<br />

noch dem Standardbenutzer pi den<br />

Druckerzugriff gestatten (Zeile 3).<br />

Anschließend geben Sie im Webbrowser<br />

auf einem beliebigen PC im LAN die<br />

Adresse des Rasp berry Pi ein. In unserem<br />

Beispiel lautet die entsprechende URL<br />

https://192.168.2.129:631/admin.<br />

Daraufhin erscheint die Konfigurationsoberfläche<br />

von Cups 2 . Hier wählen Sie<br />

Drucker hinzufügen und geben anschließend<br />

das entsprechende Druckermodell<br />

an. Bei der Authentifizierungsabfrage<br />

tragen Sie die Benutzerdaten des Pi-Benutzers<br />

ein. Nun erscheint unter Lokale<br />

Drucker der via USB an den Raspberry Pi<br />

angeschlossene Drucker 3 . Wählen Sie<br />

diesen aus, und klicken Sie auf Weiter.<br />

Im folgenden Konfigurationsschritt<br />

geben Sie die URI für den Drucker an.<br />

Diese hängt von dessen Hersteller und<br />

Modell ab. Über den auf der Seite angegebenen<br />

Hilfe-Link Netzwerk Drucker finden<br />

Sie die richtige URI heraus. Nach einem<br />

Klick auf Weiter müssen Sie noch<br />

einen Namen für den Drucker vergeben<br />

sowie eine Beschreibung für dessen<br />

Standort eintippen. Dann wählen Sie das<br />

Kästchen Diesen Drucker freigeben aus<br />

und klicken schließlich auf Weiter. Nun<br />

wählen Sie noch einmal den konkret<br />

verwendeten Druckertyp aus, damit<br />

auch intern der richtige Treiber Anwendung<br />

findet. Ein Mausklick auf Drucker<br />

hinzufügen schließt die Konfiguration ab.<br />

Möchten Sie den Drucker auch von einem<br />

Windows-Rechner aus be<strong>nutzen</strong>,<br />

gilt es, die Samba-Konfiguration entsprechend<br />

anzupassen. Dazu öffnen Sie<br />

erneut die Datei /etc/samba/smb.conf,<br />

löschen die auskommentierenden<br />

Strichpunkte vor den Zeilen printing =<br />

cups sowie printcap name = cups und<br />

starten Samba mit sudo /etc/init.d/<br />

samba restart neu. Auf Windows-Systemen<br />

lässt sich der Drucker nun wie ein<br />

normaler Netzwerkdrucker hinzufügen.<br />

Ausblick<br />

Nun verfügen Sie über einen eigenen<br />

Datei- und Druckserver. Falls Sie irgendeinen<br />

Dienst nicht benötigen, sollten Sie<br />

diesen abschalten, um Ressourcen zu<br />

sparen und potenzielle Angriffstore zu<br />

schließen. Umgekehrt können Sie bei<br />

Bedarf einen weiteren Serverdienst hinzufügen.<br />

Da es sich bei Raspbian um ein<br />

vollwertiges Debian-Derivat handelt,<br />

stehen Ihnen hier alle Möglichkeiten der<br />

Distribution offen. (jlu) n<br />

Listing 6<br />

01 $ sudo apt‐get install cups<br />

02 $ sudo cupsctl<br />

‐‐share‐printers<br />

‐‐remote‐printers<br />

‐‐remote‐admin<br />

03 $ sudo usermod ‐a ‐G<br />

lpadmin pi<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

83


Netz&System<br />

Duplicati<br />

Datensicherung in die Cloud mit Duplicati<br />

Sichere Wolke<br />

Das freie Backup-Tool Duplicati vereinfacht das Sichern von<br />

Daten bei Cloud-Anbietern und bietet zugleich einen Schutz<br />

der Backups durch starke Kryptographie. Thomas Drilling<br />

© Mausaka, sxc.hu<br />

Readme<br />

Backup-Programme gibt es wie Sand am<br />

Meer. Das schlanke Open-Source-Tool<br />

Duplicati zeichnet sich vor allem durch eine<br />

große Anzahl integrierter Backends für<br />

diverse Cloud-Dienste von Amazon über<br />

Dropbox bis Strato aus.<br />

Nicht erst seit der NSA-Affäre stellt sich<br />

die Frage, wie sicher die eigenen Daten<br />

bei einem Cloud-Anbieter aufgehoben<br />

sind (siehe Kasten Anhaltende Kritik).<br />

Die zu sichernden Daten vor dem Übertragen<br />

zu verschlüsseln, bietet zwar einen<br />

gewissen Schutz, erfordert aber erheblichen<br />

Mehraufwand und macht den<br />

gesamten Workflow sperrig.<br />

Eine neue Qualität gewinnt das Thema<br />

Online-Backup durch die Snowden-Enthüllungen<br />

der letzten Wochen und Monate,<br />

wobei das vorherige eigenhändige<br />

Verschlüsseln zwar diesem Szenario den<br />

ärgsten Schrecken nimmt, nichtsdestotrotz<br />

aber mit Aufwand verbunden ist.<br />

Abhilfe schafft das kleine Open-Source-<br />

Tool Duplicati û, das gleich zwei Fliegen<br />

mit einer Klappe schlägt: Es bringt<br />

Backends für viele wichtige Cloud-Dienste<br />

mit, sodass Sie auf das Verwenden der<br />

jeweiligen nativen Clients verzichten<br />

könnten, und es verschlüsselt sämtliche<br />

Daten vor dem Übertragen.<br />

Eigentlich bietet das Programm noch einen<br />

dritten entscheidenden Vorteil gegenüber<br />

dem manuellen Sichern von<br />

Daten über den jeweiligen Cloud-Client<br />

des Anbieters: Als waschechte Backup-<br />

Software hilft Duplicati nicht nur flexibel<br />

bei der Auswahl der zu sichernden Daten,<br />

sondern es sichert zusätzlich im laufenden<br />

Betrieb Daten, an die Sie als Anwender<br />

nicht ohne Weiteres herankommen.<br />

Außerdem existieren Clients für<br />

Linux, Windows und Mac OS X. Das ermöglicht<br />

es, das Programm nahtlos auf<br />

verschiedenen Plattformen einzusetzen.<br />

Duplicati für Linux<br />

Das Open-Source-Programm Duplicati<br />

stammt ursprünglich aus der Schmiede<br />

des dänischen Entwicklers Kenneth<br />

Skovhede, der nach wie vor zu den<br />

Hauptentwicklern gehört. Seit dem Jahr<br />

2011 koordiniert zusätzlich der Deutsche<br />

René Stach die Öffentlichkeitsar-<br />

84 www.linux-user.de<br />

12.2013


Duplicati<br />

Netz&System<br />

Zum Sichern geöffneter oder gesperrter<br />

Dateien unterstützt das Programm unter<br />

Linux Snapshots via Logical Volume Mabeit<br />

und steuert die Kommunikation mit<br />

externen Entwicklern. Der Kern der Software<br />

steht unter der GPL. Für die ebenfalls<br />

involvierten SDKs, Tools und Bibliotheken,<br />

wie AWSSDK, GPG, SQLite oder<br />

Putty, gelten zum Teil andere Lizenzen.<br />

Die seit Februar 2013 erhältliche Version<br />

1.3.4 steht auf der Projektseite û in<br />

Form von Paketen für Debian/​Ubuntu<br />

oder Fedora, als Binary für Windows und<br />

Mac OS X sowie als gepacktes Binärpaket<br />

für Linux oder Windows bereit.<br />

Es zeigt sich schnell, dass das Programm<br />

seine Wurzeln unter Windows hat: Das<br />

Interface der Linux- und Mac-Versionen<br />

basiert auf der freien .Net-Implementation<br />

Mono und den Winforms-Bibliotheken.<br />

Das Tool für die Kommandozeile<br />

gleicht sich dagegen bei allen drei<br />

Versionen. In der anstehenden Version<br />

2.0 planen die Entwickler hier eine<br />

radikal Schlankheitskur (siehe Kasten<br />

Duplicati 2.0).<br />

Der Vorteil der Applikation besteht<br />

darin, dass Sie eine stattliche Auswahl<br />

an Backends für die wichtigsten Cloud-<br />

Anbieter mitbringt, darunter 1&1 Smartdrive,<br />

Amazon S3, Google Drive, Owncloud,<br />

Windows Skydrive, Strato Hidrive<br />

oder T-Online Mediencenter. Weitere<br />

Informationen zu den unterstützenden<br />

Cloud-Anbietern finden Sie im Beginners<br />

Guide û. Die Software verschlüsselt<br />

die Daten vor dem Übertragen via<br />

per AES-256 oder GPG, zudem beherrscht<br />

sie das inkrementelle Sichern.<br />

Das Installieren der Pakete für die Distributionen<br />

erweist sich nur insofern als<br />

einfacher, als dass Sie sich nicht um das<br />

Auflösen von Abhängigkeiten zu kümmern<br />

brauchen. Alternativ laden Sie<br />

einfach das Tar-Archiv herunter und<br />

entpacken es in einem beliebigen Verzeichnis.<br />

Vorher installieren Sie die Pakete<br />

mono-runtime, libmono2.0-cil und libmono-winforms2.0-cil.<br />

Weitere Informationen<br />

zur Installation finden Sie auf<br />

Google Code û.<br />

Geöffnete Dateien<br />

nager, unter Windows kommt Microsofts<br />

Volume Shadow Copy Service zum Einsatz.<br />

Das Snapshot-Verfahren setzt unter<br />

Linux neben den Tools für LVM administrative<br />

Rechte voraus. Als Verfahren<br />

kommt Copy-On-Write zum Einsatz.<br />

Während ein Redirect-on-Write sämtliche<br />

Änderungen permanent in den<br />

Snapshot umleitet, hält Copy-on-Write<br />

die Änderungen in den Metadaten zurück,<br />

bis die ursprünglichen Daten vollständig<br />

in den Snapshot übertragen sind.<br />

Anhaltende Kritik<br />

Schon vor Bekanntwerden der Überwachungspraktiken der Geheimdienste<br />

standen Online-Dienste wie Dropbox trotz der gebotenen<br />

Annehmlichkeiten in der Kritik, weil sie die übertragenen Daten entweder<br />

überhaupt nicht verschlüsseln oder aber mit einer vom Anbieter<br />

verwalteten Krypto-Technik speichern.<br />

Beides hat nichts damit tun, dass die Verbindung zwischen dem PC<br />

und dem favorisierten Anbieter in der Regel verschlüsselt ist. Um die<br />

anvertrauten Daten zu indexieren, verzichten einige Dienstleister<br />

entweder gänzlich auf das verschlüsselte Abspeichern oder verwenden<br />

ein Verfahren, auf das Sie als Nutzer keinen Einfluss haben.<br />

Das Indexieren der abgelegten Dateien ermöglicht es dem Anbieter<br />

festzustellen, ob eine Datei über eine bekannte Checksumme verfügt.<br />

Diese braucht er nicht noch einmal zu speichern, sondern<br />

muss sie lediglich referenzieren. Das hilft, Speicherplatz zu sparen.<br />

Das Verfahren nützt zwar dem Anbieter, gibt ihm aber zugleich die<br />

volle Kontrolle über die Daten.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

85


Netz&System<br />

Duplicati<br />

1 Ob neues Backup oder Wiederherstellen von Daten aus einer<br />

bestehenden Sicherung – der Assistent von Duplicati steht Ihnen<br />

bei allen anfallenden Aufgaben zur Seite.<br />

2 Vertrauen ist gut, Verschlüsseln ist besser: Sie schützen die gesicherten<br />

Daten entweder durch die internen Verschlüsselungsmechanismen<br />

oder durch einen eigenen GPG-Key.<br />

Beim Lesen eines Snapshots ist das Betriebssystem<br />

in der Lage, zunächst zu prüfen,<br />

ob der zu lesende Teil schon existiert,<br />

und diesen dann zu verwenden. Deshalb<br />

sind administrative Rechte im Zusammenhang<br />

mit Snapshots unumgänglich.<br />

Sie steuern den exakten Umgang mit<br />

den Snapshots über die beiden Optionen<br />

‐‐snapshot‐policy und ‐‐openfile‐policy,<br />

wobei die Erste per Voreinstellung<br />

ausgeschaltet ist, weil die Funktion<br />

die oben schon genannten, weitreichenden<br />

Rechte und Voraussetzungen<br />

benötigt.<br />

Darüber hinaus gibt es für diese Option<br />

die Parameter on, auto und required.<br />

Mit on versucht die Software einen existenten<br />

Snapshot zu <strong>nutzen</strong>. Fehlt ein solcher,<br />

gibt das Programm bei Dateien, die<br />

es nicht zu sichern vermag, eine umfangreiche<br />

Warnung aus. Die Option<br />

auto tut das Gleiche, allerdings ohne<br />

eine Warnung. Existiert ein Snapshot,<br />

ignoriert Duplicati eine gesetzte<br />

‐‐open‐file-Policy. Diese kommt nur<br />

zum Tragen, wenn kein Snapshot existiert<br />

und die Snapshot-Policy nicht auf<br />

required steht.<br />

Mit der Regel ‐‐open‐file legen Sie<br />

fest, wie das Programm mit geöffneten<br />

Dateien verfährt: Ein ignore nimmt gesperrte<br />

Dateien grundsätzlich vom<br />

Sichern aus. Schreibt also eine Anwendung<br />

während des Backups eine neue<br />

Version einer Datei, ist diese gar nicht<br />

und nur teilweise in der Sicherung enthalten.<br />

Mit copy versucht Duplicati vor<br />

dem Sichern eine Kopie der geöffneten<br />

Datei anzufertigen, sofern das die gesetzten<br />

Lock-Mechanismen erlauben.<br />

Weil das nur mit einer vollständigen<br />

Kopie funktioniert, kommt es bei sehr<br />

Duplicati 2.0<br />

Die Duplicati-Entwickler arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Version<br />

2.0, die unter anderem auf eine modernere, leistungsfähigere<br />

Storage-Engine setzt. Darüber hinaus wollen die Entwickler die<br />

Schnittstelle für die Kommandozeile radikal vereinfachen, sodass die<br />

Software theoretisch mit den drei Befehlen backup, list, restore<br />

auskommt. Das würde die Möglichkeiten zum Skripting verbessern.<br />

Die neue Storage Engine arbeitet zudem vollständig blockbasiert,<br />

unterstützt aber nach wie vor dateisystembasierte Backends wie FTP,<br />

SSH und WebDAV. Zu den neuen Funktionen gehören neben dem<br />

Deduplizieren auch „NTFS Reparse Points“ und „Junctions“, die<br />

NTFS-Variante symbolischer Verknüpfungen, was eher für Windows-<br />

Nutzer interessant sein dürfte. Das neue Speicherformat unterstützt<br />

zudem Amazon Glacier.<br />

Laut Angaben der Entwickler verfügt die neue Version zudem über<br />

ein überarbeitetes SSH-Backend sowie eine Benachrichtigungsfunktion<br />

via E-Mail und unterstützt LZMA/​7z-Komprimierung. Sie haben<br />

die Möglichkeit, die neue blockbasierte Engine in Form einer Testversion<br />

in der CLI-Variante von der Projektseite herunterzuladen û.<br />

Diese dient als Grundlage für das anstehende (und überfällige) Redesign<br />

der Oberfläche, die künftig als Web-Interface geplant ist.<br />

86 www.linux-user.de<br />

12.2013


Duplicati<br />

Netz&System<br />

3 Für das Backup beim Anbieter Amazon brauchen Sie umfangreiche<br />

Angaben über die verwendeten Container (Bucket). Allerdings<br />

eignet sich die Maske auch für andere Dienstleister.<br />

4 Im Verlauf der Konfiguration bietet der Assistent Ihnen die<br />

Möglichkeit, detailliert auf das Verhalten der Software beim<br />

Sichern der Daten Einfluss zu nehmen.<br />

großen Dateien zu Problemen. Existiert<br />

ein Snapshot, ignoriert Duplicati den Parameter<br />

und verwendet den Snapshot.<br />

Duplicati sichert zudem in der Linux-Version<br />

eine Reihe von für Unix-Betriebssysteme<br />

typische Metadaten.<br />

Für dem Umgang mit Symlinks konfigurieren<br />

Sie mithilfe der Parameter<br />

store, follow oder ignore drei unterschiedliche<br />

Verhaltensweisen: So sichert<br />

das Tool etwa mit store nur den Symlink.<br />

Mit follow nehmen Sie dagegen<br />

die verlinkten Dateien ins Backup auf,<br />

während ignore den symbolischen Link<br />

vollständig übergeht. Bei Metadaten wie<br />

Pipes oder FIFOs sichert Duplicati in Version<br />

1.34 lediglich den Zeitstempel.<br />

Einsatz<br />

Zum Aufrufen des Assistenten geben Sie<br />

duplicati auf der Kommandozeile ein<br />

oder starten das Programm nach einer<br />

Installation über die Paketquellen aus<br />

dem KDE-Menü oder dem Gnome/​Unity-Dash<br />

der Distribution. Möchten Sie<br />

von den Möglichkeiten zum Sichern offener<br />

oder gesperrter Dateien via LVM-<br />

Snapshots profitieren, starten Sie Duplicati<br />

mit administrativen Rechten.<br />

Beim erstmaligen Einsatz fragt der Assistent<br />

nach, ob Sie eine neue Sicherung<br />

einrichten, Daten aus einer bestehenden<br />

Sicherung wiederherstellen oder Einstellungen<br />

einer früheren Installation wiederherstellen<br />

möchten 1 . Danach vergeben<br />

Sie einen Namen für das Backup<br />

und ordnen die Sicherung optional einer<br />

Gruppe zu, die Sie bei Bedarf über die<br />

Schaltfläche Neue Gruppe kreieren.<br />

Bei der Auswahl der zu sichernden Daten<br />

schlägt der Assistent mit Eigene Dokumente,<br />

Dateien auf dem Desktop und<br />

Eigene Bilder einige gängige Orte im<br />

Dateisystem vor. Eine individuellere Auswahl<br />

erreichen Sie über die Option benutzerdefinierte<br />

Ordnerliste.<br />

Hinter Programmeinstellungen verbirgt<br />

sich lediglich das Verzeichnis $HOME/​.<br />

config. Ferner steht in der benutzerdefinierten<br />

Ordnerliste eine Schaltfläche mit<br />

der Bezeichnung … bereit, die es ermöglicht,<br />

weitere Verzeichnisse hinzuzufügen.<br />

Haben Sie ein Verzeichnis hinzugefügt,<br />

erscheint im Assistenten eine<br />

weitere Zeile, in der Sie auf die gleiche<br />

Weise weitere Verzeichnisse auswählen<br />

oder mit dem Mülleimer-Symbol rechts<br />

daneben wieder löschen.<br />

Allerdings haben Sie auf diese Weise<br />

keinen Zugriff auf versteckte Dateien.<br />

Außerdem besteht in diesem Schritt keine<br />

Möglichkeit, Unterverzeichnisse oder<br />

Dateien auszuschließen. Das ist im erst<br />

weiteren Verlauf nach dem Freischalten<br />

Erweiterte Einstellungen möglich.<br />

Der nächste Schritt widmet sich dem<br />

Verschlüsseln: Deaktivieren Sie das per<br />

Default gesetzte Häkchen vor Sicherung<br />

mit einem Kennwort schützen, so ver-<br />

TIPP<br />

Die für Amazon gedachten Dialoge nehmen<br />

bei Bedarf auch die Daten von den<br />

ebenfalls Bucket-orientierten Cloud-<br />

Diensten Host Europe oder Dunkel auf.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

87


Netz&System<br />

Duplicati<br />

TIPP<br />

Im Reiter Command Line zeigt der Assistent<br />

den für ein Backup verwendeten Befehl in<br />

der Form, wie Sie ihn auf der Kommandozeile<br />

eingegeben hätten.<br />

5 Beim Konfigurieren der individuellen Parameter unterstützt<br />

die Software mit einer ausführlichen Hilfe.<br />

schlüsselt Duplicati die gesicherten Daten<br />

nicht. Andernfalls wählen Sie bei Verschlüsselung<br />

zwischen der integrierten<br />

AES-256 Verschlüsselung und GNU Privacy<br />

Guard (extern) 2 .<br />

Nach dem Bestätigen des Kennworts<br />

wählen Sie im nächsten Schritt das gewünschte<br />

Backend. Hier stehen neben<br />

den erwähnten Diensten recht gradlinige<br />

Funktionen bereit, wie FTP, SSH oder<br />

dateibasierend. Welche Parameter Sie jeweils<br />

benötigen, hängt von der gewählten<br />

Methode ab.<br />

Beim Google-Backend brauchen Sie<br />

lediglich die Account-Daten und den<br />

Namen einer neuen oder vorhandenen<br />

Google-Docs-Collection, wobei Sie mit<br />

Create Collection bei Bedarf eine neue<br />

anlegen. Dass der Dienst inzwischen<br />

Google Drive heißt, hat sich nicht bis zu<br />

diesem Interface herumgesprochen, tut<br />

aber der Funktion keinen Abbruch.<br />

Das Backend für Amazon S3 arbeitet<br />

dagegen auf Basis von Buckets. Diese<br />

vereinfachen für das Unternehmen das<br />

Optimieren der gespeicherten Daten.<br />

Bei einem Bucket handelt es sich um<br />

eine Art Ordner mit einer eindeutigen<br />

URL. Außerdem brauchen Sie bei S3 eine<br />

„AWS Access ID“ nebst zugehörigem Key<br />

sowie den Region-Code 3 . Das Anlegen<br />

eines Buckets nehmen Sie in Ihrer<br />

AWS-Console vor, sofern Sie einen<br />

Account besitzen. Access-IDs und Passwörter<br />

legen sie pro Benutzer im AWS<br />

Identity and Access Management an.<br />

Im nächsten Schritt Erweiterte Einstellungen<br />

schalten Sie durch das Setzen der<br />

entsprechenden Häkchen weitere Optionen<br />

frei. Jede hier aktivierte Option<br />

spendiert dem Assistenten im Anschluss<br />

einen weiteren Dialog.<br />

Aktivieren Sie hier alle sechs Optionen,<br />

so legen Sie in den folgenden<br />

Schritten fest, wann die Software ein<br />

Backup anlegt (Scheduling), in welchem<br />

Intervall sie alte Backups entfernt und<br />

ob sie Limits, wie das Volume oder die<br />

Bandbreite berücksichtigt. Reichen die<br />

Optionen nicht aus, haben Sie zudem<br />

die Möglichkeit, weitere manuell zu setzen,<br />

wie etwa die beschriebenen Parameter<br />

für ‐‐snapshot‐policy oder<br />

‐‐open‐file‐policy 4 .<br />

Ausschlussverfahren<br />

Haben Sie die entsprechen Optionen aktiviert,<br />

kümmert sich der Assistent in der<br />

Folge um das Planen eines zeitgesteuerten<br />

Backups und um die gewünschte<br />

Strategie. Per Voreinstellung sichert Duplicati<br />

jeden Tag um 13 Uhr, legt beim<br />

ersten Einsatz stets ein komplettes Backup<br />

an und dann per Default jeden Monat<br />

ein weiteres Voll-Backup. Ferner gibt<br />

es noch die Optionen Always perform an<br />

incremental backup, never full oder Always<br />

perform a full backup, never incremental.<br />

Allerdings empfiehlt das Programm<br />

selbst die beiden letzten Varianten<br />

von sich aus nicht.<br />

Die Optionen zum Löschen im nächsten<br />

Schritt helfen dabei, Speicherplatz<br />

zu sparen. Hier stellen Sie unter anderem<br />

ein, wie viele Sicherungen (Vorgabe:<br />

4) das Programm speichert. Alternativ<br />

geben Sie ein Datum vor, ab dem die<br />

Software die Sicherungen entfernt. Per<br />

Option sorgen Sie dafür, dass Duplicati<br />

Zeitstempel bei inkrementellen Sicherungen<br />

ignoriert.<br />

Wenn Sie es wünschen, hilft Ihnen der<br />

Assistent, Limits für den Up- und Download<br />

beim gewählten Cloud-Dienst einzuhalten.<br />

Möchten Sie zum Beispiel die<br />

Kontingente der jeweiligen kostenlosen<br />

Varianten von Amazon S3 (5 GByte) oder<br />

Google Drive (15 GByte) nicht überschreiten,<br />

setzen Sie ein Volume-Limit.<br />

88 www.linux-user.de<br />

12.2013


Duplicati<br />

Netz&System<br />

6 Über den Statusdialog steuern Sie die<br />

Backup-Software bei Bedarf.<br />

Erst im Schritt Edit filters schließen Sie<br />

gezielt Verzeichnisse oder Dateien vom<br />

Sichern aus oder definieren individuelle<br />

Filter. Dazu klicken Sie auf die Schaltfläche<br />

mit dem Pluszeichen.<br />

Mithilfe der beiden Optionen Include<br />

files matching the filter oder Exclude files<br />

matching the filter entscheiden Sie zunächst,<br />

ob der zu definierende Filter zum<br />

Ein- oder Ausschließen von Dateien und<br />

Verzeichnissen dient. Neben der Eingabezeile<br />

zum manuellen Beschreiben des<br />

Filters gibt es je eine Schaltfläche zum<br />

Laden eines vordefinierten Filters aus einer<br />

Datei sowie zum direkten Auswählen<br />

ein- oder auszuschließender Verzeichnisse<br />

mithilfe einer Dateiauswahl.<br />

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,<br />

von Hand Filter zu formulieren und<br />

dabei ein konventionelles Wildcard-Matching<br />

zu be<strong>nutzen</strong>. Dazu weisen Sie Duplicati<br />

durch Anklicken der gleichnamigen<br />

Option an, die eingegebene Zeile<br />

als regulären Ausdruck zu interpretieren.<br />

Der Link filter help liefert in Form der<br />

Online-Hilfe û weitere Informationen<br />

zu Filtern und den passenden regulären<br />

Ausdrücken. In seinen internen Algorithmen<br />

verwendet das Programm sogar<br />

grundsätzlich reguläre Ausdrücke.<br />

Sofern Sie vorab sämtliche Optionen<br />

aktiviert haben, können Sie im nächsten<br />

Schritt Override settings eine große Anzahl<br />

der verwendeten Voreinstellungen<br />

und Parameter individuell anpassen, darunter<br />

die schon erwähnten Policies û.<br />

Das Aktivieren der jeweiligen Option erfolgt<br />

durch Setzen des Häkchens in der<br />

Spalte Enable. Die Spalte Value füllen Sie<br />

individuell mit Werten, wobei der Assistent<br />

für jeden einzelnen Parameter die<br />

verfügbaren Typen und Wertebereiche<br />

in einem Textfeld am unteren Rand sehr<br />

ausführlich erläutert 5 .<br />

Im letzten Schritt zeigt der Assistent<br />

alle vorgenommenen Einstellungen<br />

noch einmal in einer Übersicht im Reiter<br />

Summary. Mit einem Häkchen bei Run<br />

backup now unterhalb starten Sie das<br />

Backup direkt; ansonsten kommen die<br />

getätigten Scheduling-Einstellungen<br />

zum Tragen.<br />

Mit Fertigstellen schließen Sie den<br />

Backup-Job ab, und Duplicati wartet im<br />

Dialog Waiting for next backup auf die<br />

nächste anstehende Sicherung. Von hier<br />

erreichen Sie über den Link Duplicati<br />

Wizard jederzeit den hier beschrieben<br />

Assistenten für die Konfiguration.<br />

Am Steuer<br />

Duplicati besitzt einen eingebauten<br />

Scheduler. Solange der Statusdialog geöffnet<br />

beziehungsweise minimiert ist,<br />

bleibt dieser aktiv.<br />

Beenden Sie den Statusdialog mit<br />

dem Schließen-Symbol und starten das<br />

Programm später aus dem Menü oder<br />

via Kommandozeile neu, zeigt das Pro-<br />

7 Bei Bedarf ändern Sie in den Dialogen zur Konfiguration eines<br />

Backup-Jobs das Verfahren zum Verschlüsseln der Daten.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

89


Netz&System<br />

Duplicati<br />

gramm – sofern ein Sicherungsjob vorliegt<br />

– wieder den Statusdialog mit dem<br />

Hinweis Duplicati ist derzeit angehalten.<br />

Klicken Sie auf die Schaltfläche mit<br />

dem Pluszeichen, öffnet sich ein Kontextmenü,<br />

aus dem Sie das Backup jederzeit<br />

fortsetzen oder eine der vorgegebenen<br />

Unterbrechungszeiten wählen.<br />

In gleicher Weise erreichen Sie das Kontextmenü<br />

bei einer aktiven Sicherung<br />

mit einem Klick auf das grüne Wiedergabe-Symbol<br />

6 . Der Statusdialog bietet<br />

außerdem noch das Auswahlfeld<br />

Schnelle Aktionen, über das Sie die Software<br />

ebenfalls anhalten oder starten.<br />

Flexibler Statusdialog<br />

Der Statusdialog wechselt übrigens<br />

nach einem Neustart nach fünf Minuten<br />

automatisch zum Status Warten auf die<br />

nächste Sicherung, sofern noch geplante<br />

Backup-Jobs ausstehen. Mit dem Link<br />

Duplicati Options öffnen Sie den Dialog<br />

mit Einstellungen.<br />

Die erwähnte Pause-Zeit für Duplicati<br />

nach dem Start passen Sie zum Beispiel<br />

im Reiter Allgemein nach Ihren Wünschen<br />

an. Außerdem legen Sie hier die<br />

Sprache für die Oberfläche fest und haben<br />

zudem die Möglichkeit, einige der<br />

bereits im Assistenten festgelegten Einstellungen<br />

noch einmal zu überprüfen<br />

oder zu ändern, wie etwa das Verschlüsselungsverfahren<br />

nebst der dazugehörigen<br />

Passphrase 7 .<br />

Auch die Limits ändern Sie hier im Reiter<br />

Erweitert. Der Statusdialog zeigt außerdem<br />

im Dialog Amazon die gespeicherten<br />

Anmeldedaten (AWS Access ID)<br />

für den S3-Speicherdienst 8 . Ferner<br />

stellen Sie hier genau wie im Dialog des<br />

beschriebenen S3-Backends den Servername<br />

und den verwendeten Region-<br />

Code für diesen Backup-Job ein.<br />

Fazit<br />

Duplicati entpuppt sich in der seit dem<br />

Frühjahr verfügbaren Version 1.34 als<br />

leistungsfähiges Werkzeug mit weit<br />

mehr Funktionen, als man auf den ersten<br />

Blick vermutet. Schon jetzt spielt das<br />

Programm mit der Unterstützung für<br />

LVM-Snapshots und VSS (unter Windows)<br />

sowie zahlreichen professionellen<br />

Funktionen in der gehobenen Amateur-<br />

Liga – nicht zuletzt, weil es zusätzlich ein<br />

sehr leistungsfähiges Interface für den<br />

Einsatz auf der Kommandozeile bietet.<br />

Zu den Pluspunkten zählt auch, dass<br />

Duplicati plattformübergreifend bereitsteht<br />

– allerdings gehört gerade die GUI<br />

nicht eben zu den Highlights, obwohl<br />

gerade Einsteiger von einer solchen profitieren.<br />

Die mit Mono und Winforms realisierte<br />

Version für Linux stammt deutlich<br />

aus der Windows-Welt und weist zudem<br />

Lücken bei der Lokalisierung auf.<br />

Außerdem hätte das Handhaben der<br />

zahlreichen Einstellungen ein einfacheres<br />

Interface verdient, als den chronologisch<br />

ablaufenden Assistenten.<br />

Die per grafischem Interface einfach<br />

zu bedienenden Cloud-Backends erlauben<br />

es, schnell und unkompliziert wichtige<br />

Daten sicher bei einem Cloud-Anbieter<br />

zwischenzulagern. Das ginge<br />

zwar theoretisch auch mit den Clients<br />

der Anbieter, allerdings bliebe in diesem<br />

Fall unter Umständen die Sicherheit auf<br />

der Strecke. (agr) n<br />

8 Den umfangreichen Amazon-Einstellungen widmet das Backup-Tool<br />

Duplicati einen eigenen Reiter in der Konfiguration.<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/30980<br />

90 www.linux-user.de<br />

12.2013


Know-how<br />

Gimp: Farbmodelle<br />

Gimp: Farbmodelle sehen und verstehen<br />

Farbenspiel<br />

Farbmodelle beschreiben<br />

Farben mathematisch – und<br />

daher eher unanschaulich.<br />

Gimp visualisiert mit zwei<br />

Tools die unterschiedlichen<br />

Farbmodelle und hilft damit,<br />

sie zu verstehen.<br />

Karsten Günther<br />

Farben lassen sich auf unterschiedliche<br />

Arten beschreiben. Die entsprechenden<br />

Darstellungsformen heißen etwas unscharf<br />

Farbmodelle oder auch Farbräume.<br />

So liefern und verarbeiten Kameras,<br />

Scanner und Monitore Farben als<br />

RGB-Datentripel. Der Drucker verwendet<br />

die CMYK-Komponenten, die direkt den<br />

Farbpatronen entsprechen. Gimp bietet<br />

noch das HSV-Modell, das dem menschlichen<br />

Farbempfinden besser entspricht<br />

als die zuvor genannten.<br />

Alle Farbmodelle beschreiben Farben<br />

mathematisch und bleiben daher für die<br />

meisten Anwender eher unanschaulich.<br />

Gimp bietet aber mit zwei Werkzeugen<br />

eine gute Möglichkeit, die unterschiedlichen<br />

Farbmodelle zu visualisieren.<br />

RGB, HSV, CMYK<br />

Die drei Standard-Farbmodelle RGB, HSV<br />

und CMYK können Sie im Gimp-Farbwähler<br />

gut vergleichen. Standardmäßig<br />

zeigt die freie Bildbearbeitung dazu den<br />

Dialog aus Abbildung 1 . Hier wählen<br />

Sie normalerweise zunächst in vertikalen<br />

Farbbalken eine Grundfarbe und anschließend<br />

im quadratischen Farbfeld<br />

den genauen Farbton.<br />

Beobachten Sie dabei die rechts daneben<br />

angeordneten Regler: Diese zeigen<br />

den direkten Zusammenhang zwischen<br />

RGB- und HSV-Werten. Außerdem können<br />

Sie über diese Regler direkt die gewünschten<br />

RGB- beziehungsweise HSV-<br />

Werte einstellen. In jedem Fall bewirkt<br />

die Veränderung einer Komponente<br />

auch entsprechende Anpassungen bei<br />

den Werten des anderen Modells.<br />

Um eine im gerade bearbeiteten Bild<br />

vorhandene Farbe zu analysieren, klicken<br />

Sie auf die kleine Farbpipette<br />

rechts neben der HTML-Notation. Sofort<br />

ändert sich der Mauszeiger entsprechend,<br />

und Sie können im Bild die gewünschte<br />

Farbe anklicken, die dann im<br />

Farbwähler erscheint.<br />

Readme<br />

In der aktuellen Version 2.8 unterstützt<br />

Gimp neben den klassischen Farbmodellen<br />

RGB und HSV auch das für Druckproduktionen<br />

wichtige CMYK sowie den insbesondere<br />

für die Fotobearbeitung interessanten<br />

CIE-LAB-Farbraum. Einige Experimente mit<br />

den entsprechenden Farbwählern in Gimp<br />

sowie Plugins wie GMIC und LabCurves<br />

helfen, die Zusammenhänge zwischen den<br />

vier Farbmodellen zu verstehen.<br />

1 Gimp bietet die Möglichkeit, die Farbmodelle<br />

RGB und HSV im Farbwähler direkt<br />

miteinander zu vergleichen.<br />

2 Bei Bedarf wählen Sie im Farbwähler<br />

von Gimp ebenfalls CMYK-Farben aus und<br />

stellen diese ein.<br />

92 www.linux-user.de<br />

12.2013


Gimp: Farbmodelle<br />

Know-how<br />

GMIC 1.5.7 LU/gmic/<br />

LabCurves 20100709 LU/labcurves/<br />

LCh Color Selector 0.3 LU/lch‐color‐selector/<br />

Photivo /LU/photivo/<br />

© Mike Flippo, 123RF<br />

Auch das CMYK-Farbmodell stellt Gimp<br />

im Farbwähler über den vierten Reiter<br />

zur Verfügung 2 . Bewegen Sie einen<br />

der Regler im CMYK-Bereich oder in den<br />

HSV- beziehungsweise RGB-Komponenten,<br />

wirkt die Änderung auf alle anderen<br />

Farbeinstellungen.<br />

Farbmodell LAB<br />

Das abstrakte Farbmodell LAB wurde bereits<br />

vor 40 Jahren entwickelt, um Farben<br />

unabhängig vom darstellenden Gerät<br />

zu definieren und um eine wesentliche<br />

Eigenheit des menschlichen Farbempfindens<br />

abzubilden: LAB bildet Farben<br />

so ab, dass es vom Auge als gleich<br />

empfundene Unterschiede auch möglichst<br />

ähnlich beschreibt. Das Farbmodell<br />

stellt darüber hinaus auch alle<br />

theoretisch möglichen Farben dar, nicht<br />

nur die von Menschen wahrnehmbaren.<br />

Dementsprechend handelt es sich um<br />

ein abstraktes, nur begrenzt anschauliches<br />

Farbmodell. Der Parameter L steht<br />

für die Leuchtkraft („luminance“), die<br />

Farbkomponente zwischen Rot und<br />

Grün stellt die A-Achse dar, die zwischen<br />

Blau und Gelb die B-Achse. Interessanterweise<br />

lassen sich mit diesem Farbmodell<br />

alle in RGB oder CMYK darstellbaren<br />

Farben definieren – und dazu noch eine<br />

ganze Reihe weiterer.<br />

Die Besonderheiten von LAB führen<br />

dazu, dass Sie die Leuchtkraft völlig unabhängig<br />

von den Farbkomponenten in<br />

den Kanälen A und B steuern. Das bietet<br />

eine Reihe von Vorteilen, die andere<br />

Farbmodelle nicht aufweisen. Auch die<br />

Unabhängigkeit des B-Kanals lässt sich<br />

RGB: Farbraum, der die menschliche Wahrnehmung<br />

durch das additive Mischen dreier<br />

Farben (Rot, Grün und Blau) nachbildet.<br />

CMYK: Subtraktives Farbmodell, das die<br />

technische Grundlage für den modernen<br />

Vierfarbdruck bildet. Das Kürzel CMYK steht<br />

für die drei Farbbestandteile Cyan, Magen ta,<br />

Yellow und den Schwarz-Anteil Key.<br />

HSV: Farbmodell, das mithilfe des Farbwerts<br />

(„hue“), der Farbsättigung („saturation“)<br />

und des Hellwerts („value“) arbeitet. Es beschreibt<br />

die Farbe anhand des Winkels auf<br />

dem Farbkreis sowie der Prozentwerte für<br />

Sättigung und Helligkeit.<br />

3 Der LCh-Farbwähler bietet einen Zugang zum Farbmodell<br />

LAB, das Farben in der Form von Polarkoordinaten beschreibt.<br />

4 Gimp erlaubt, Bilder anhand wichtiger Farbmodelle in Ebenen<br />

zu zerlegen.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

93


Know-how<br />

Gimp: Farbmodelle<br />

5 Curves [Lab] erlaubt<br />

die getrennte Steuerung<br />

der LAB-Kanäle.<br />

in der Praxis gut <strong>nutzen</strong>: Damit arbeiten<br />

Sie beispielsweise die oft problematischen<br />

Grüntöne von Blättern heraus,<br />

ohne andere Farben zu beeinflussen.<br />

LAB in Gimp<br />

Für das LAB-Modell gibt es bisher keinen<br />

direkten Farbwähler, jedoch für dessen<br />

Variante LCh, die Polarkoordinatenform<br />

von LAB. Sie müssen den LCh-Farbwähler<br />

als Modul selbst übersetzen und installieren;<br />

den Quelltext dazu finden Sie<br />

in der Gimp-Registry û. Zum Einrichten<br />

des Moduls genügt in der Regel ein Aufruf<br />

von make install. Nach dem nächsten<br />

Start von Gimp erscheint der neue<br />

Farbwähler dann als zweiter Reiter 3 .<br />

Alternativ finden Sie ihn auch im Dock.<br />

Für den direkten Einsatz von LAB stehen<br />

bei Gimp zwei Varianten zur Verfügung:<br />

Im Menü Farben lassen sich beliebige<br />

geladene Bilder in unterschiedlichen<br />

Farbmodellen darstellen und bearbeiten.<br />

Wählen Sie dazu unter Komponenten<br />

den Punkt Zerlegen … 4 .<br />

Sie können nun in dem sich öffnenden<br />

Dialog das gewünschte Farbmodell aus<br />

einer Liste auswählen. LAB bewirkt hier,<br />

dass Gimp ein neues Bild mit drei Ebenen<br />

L, A und B erstellt, sofern Sie die voreingestellte<br />

Option In Ebenen zerlegen<br />

aktiviert lassen.<br />

Jede dieser Ebenen können Sie nun<br />

separat bearbeiten, beispielsweise mit<br />

Malwerkzeugen oder dem Kurven- beziehungsweise<br />

Werte-Werkzeug. Das Ergebnis<br />

dieser Bearbeitung sehen Sie, so­<br />

6 Der von GMIC bereitgestellte<br />

LAB-Mixer ähnelt dem<br />

Kanalmixer von Gimp, arbeitet<br />

aber im LAB-Modus.<br />

94 www.linux-user.de<br />

12.2013


Gimp: Farbmodelle<br />

Know-how<br />

bald Sie mit Wieder zusammenfügen (unter<br />

Farben | Komponenten) das ursprüngliche<br />

Bild aktualisieren. Implizit arbeiten<br />

auch die anderen hier vorgestellten<br />

Werkzeuge auf diese Weise.<br />

LAB in GMIC<br />

Der Superfilter GMIC û bietet eine weitere<br />

Möglichkeit, direkt im LAB-Modus<br />

zu arbeiten. Die einzelnen Kurven beeinflussen<br />

Sie mit den drei Filtern unter Curves<br />

[Lab] unabhängig voneinander, wobei<br />

die Bedienung etwas Eingewöhnung<br />

erfordert: Sie müssen die Stützpunkte<br />

als Parameter angeben, statt sie direkt in<br />

der <strong>Vorschau</strong> mit der Maus setzen zu<br />

können 5 .<br />

Dafür schreibt GMIC die gewählten<br />

Parameter direkt in den Ebenennamen,<br />

sofern Sie als Ausgabe Neue Ebene vorgeben.<br />

So lässt sich später genau nachvollziehen,<br />

was auf welche Weise verändert<br />

wurde. Einen Kanalmixer, wie ihn<br />

Gimp voreingestellt nur für RGB kennt,<br />

bietet GMIC als LAB-Mixer unter Colors<br />

ebenfalls an 6 .<br />

Der Mixer bearbeitet die drei Eingabekanäle<br />

unabhängig, sodass sich die Helligkeiten<br />

aus dem a- und b-Kanal und<br />

die des L-Kanals individuell steuern lassen.<br />

Das geschieht über die jeweils vorhandenen<br />

Regler color contrast, color<br />

brightness und color smoothness. Unter<br />

Tones range stellen Sie vorab ein, für welche<br />

Teile des Bilds die getroffenen Einstellungen<br />

gelten sollen: Alles (All tones),<br />

Schatten, Mitten oder Lichter. Der Vorteil<br />

dieser Methode liegt in der leichten Bedienbarkeit.<br />

LabCurves<br />

Das Gimp-Plugin LabCurves û besteht<br />

aus einem buchstäblich „outgesourcten“<br />

Modul von Photivo (in der Originalanwendung<br />

heißt es Lab Effekte) und erlaubt<br />

eine gezielte, intuitive Beeinflussung<br />

der Kanäle. Sie finden den Dialog<br />

im Menü Filter unter MM-Filters als Lab<br />

curves … 7 .<br />

Fazit<br />

Alle mit Gimp verzahnten Werkzeuge<br />

haben gemeinsam, dass sie lediglich mit<br />

8-Bit pro (RGB-)Kanal arbeiten – höhere<br />

Farbtiefen unterstützt die freie Bildbearbeitung<br />

derzeit noch nicht. Das ist schade,<br />

da die Werkzeuge dadurch nur einen<br />

Teil ihrer Leistungsfähigkeit entfalten.<br />

Dagegen liest das alternative Programm<br />

Photivo RAW-Dateien direkt ein<br />

und bearbeitet sie mit 16 Bit pro Kanal.<br />

Auf diese Weise erzeugt die Anwendung<br />

deutlich bessere, insbesondere feiner<br />

abgestufte Ergebnisse. Weitere Details<br />

dazu finden Sie im Photivo-Workshop û<br />

im Praxis-Teil dieser Ausgabe. (jlu) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. linux‐user. de/ qr/30615<br />

GMIC 1.5.7<br />

LU/gmic/<br />

LabCurves 20100709<br />

LU/labcurves/<br />

LCh Color Selector 0.3<br />

LU/lch‐color‐selector/<br />

Photivo<br />

/LU/photivo/<br />

LCh: Der CIE-LCh-Farbraum verwendet anstatt<br />

der kartesischen Koordinaten a* und<br />

b* von LAB die Zylinderkoordinaten C*<br />

(Buntheit, „chroma“) und h° (Bunttonwinkel,<br />

„hue angle“). Die CIE-LAB-Helligkeit<br />

L* („lightness“) bleibt dabei unverändert.<br />

7 Das Filtermodul Lab -<br />

Curves erlaubt den direkten Zugriff<br />

auf die einzelnen Kurven.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

95


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Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de √ √ √<br />

Linux Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com √ √ √ √ √<br />

LinuxLand International GmbH 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-99341441 www.linuxland.de √ √ √ √ √ √<br />

Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de √ √ √ √ √<br />

B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstrasse 7 08457-931096 www.b1-systems.de √ √ √ √ √<br />

ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de √ √ √ √ √ √<br />

Tuxedo Computers GmbH 86343 Königsbrunn, Zeppelinstr. 3 0921-16 49 87 87-0 www.linux-onlineshop.de √ √ √ √<br />

OSTC Open Source Training and<br />

Consulting GmbH<br />

90425 Nürnberg,<br />

Waldemar-Klink-Str. 10<br />

0911-3474544 www.ostc.de √ √ √ √ √ √<br />

Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de √ √ √<br />

pascom - Netzwerktechnik GmbH & Co.KG 94469 Deggendorf, Berger Str. 42 0991-270060 www.pascom.net √ √ √ √ √<br />

RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch √ √ √<br />

CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch √ √ √<br />

Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch √ √ √ √ √<br />

Würth Phoenix GmbH IT-39100 Bozen, Kravoglstraße 4 0039 0471 56 41 11 www.wuerth-phoenix.com √ √ √ √<br />

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Usergroups<br />

Linux.Usergroups<br />

Im Folgenden die Liste der uns bekannten Linux-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurz fassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@linuxnewmedia.de) mitteilen (Name, Beschrei bung,<br />

Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />

Aachen<br />

Aachen<br />

Ahaus<br />

Ahlen/Westfalen<br />

Ahrtal<br />

Aichach<br />

Allershausen<br />

Altdorf /<br />

Nürnberg<br />

Amberg<br />

Ansbach<br />

Aschaffenburg<br />

Augsburg<br />

Backnang<br />

Bad Brückenau<br />

Bad Driburg<br />

Bad Hersfeld<br />

Bad Wildungen<br />

Bamberg<br />

Basel (CH)<br />

Bautzen<br />

Bayreuth<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Berlin /<br />

Friedrichshain-<br />

Kreuzberg<br />

Berlin /<br />

Lichtenrade<br />

Berlin /<br />

Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Bern (CH)<br />

Biel / Bienne /<br />

Seeland (CH)<br />

Aachener Linux-Usergroup<br />

(ALUG)<br />

http://www.alug.de<br />

Computer-Club an der RWTH<br />

Aachen e.V. (CCAC)<br />

http://www.ccac.rwth-aachen.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Ahaus (LUGAH)<br />

http://www.lugah.de<br />

LUG Ahlen<br />

http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />

Linux-Usergroup Ahrtal (Ahrlug)<br />

http://www.ahrlug.de<br />

Linux-Usergroup Aichach<br />

http://www.lug-aichach.de<br />

Linux-Usergroup Ampertal<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.net<br />

GNU/Linux User Group Altdorf<br />

(GLUGA)<br />

http://www.gluga.de<br />

Open-Source-Stammtisch<br />

Amberg (amTuxTisch)<br />

http://www.amtuxtisch.de/<br />

Linux-Usergroup Ansbach<br />

(LUGAN)<br />

http://www.lug-an.de<br />

Linux-Usergroup Aschaffenburg<br />

(LUGAB)<br />

http://www.lugab.de<br />

Linux-Usergroup Augsburg<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.de<br />

Linux-Usergroup Backnang<br />

http://www.lug-bk.de<br />

Linux-Usergroup Bad Brückenau<br />

BrunoZehe@web.de<br />

Linux-Usergroup Bad Driburg<br />

http://www.bdpeng.de.vu<br />

Linux-Usergroup Hersfeld<br />

http://www.lugh.de<br />

Linux-Usergroup Bad Wildungen<br />

http://linuxheaven.cjb.net<br />

Linux-Usergroup Bamberg<br />

(GLUGBA)<br />

http://www.lug-bamberg.de<br />

Linux-Usergroup Basel (BLUG)<br />

http://www.blug.ch<br />

Linux-Usergroup Bautzen<br />

http://www.lug-bz.de<br />

Linux-Usergroup Bayreuth<br />

http://www.linux-bayreuth.de<br />

Bergische Linux- und Unix-<br />

Enthusiasten u. -Freunde<br />

(BLUEFROGS)<br />

http://www.bluefrogs.de<br />

Linux-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />

http://www.belug.de<br />

Ubuntu Berlin<br />

http://www.ubuntu-berlin.de<br />

LinuxWorks!<br />

http://friedrichshain.homelinux.<br />

org<br />

Linux-Usergroup Lichtenrade<br />

(LUGL)<br />

http://www.lugl.net<br />

Open-Source-Fan-Group<br />

Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />

http://www.osfang.de<br />

Linux-Usergroup Bern (LUGBE)<br />

http://www.lugbe.ch<br />

Linux-Usergroup Seeland<br />

(LugSeeland)<br />

http://www.lugseeland.ch<br />

Bielefeld<br />

Bitburg-Prüm<br />

Bocholt<br />

Bochum<br />

Bonn<br />

Bonn<br />

Bozen (Südtirol)<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Bremerhaven<br />

Bretten<br />

Bruchsal<br />

Buchholz<br />

Nordheide<br />

Burghausen<br />

Böblingen /<br />

Sindelfingen<br />

Celle<br />

Cham<br />

Chemnitz<br />

Coesfeld<br />

Cottbus<br />

Damme<br />

Darmstadt<br />

Datteln<br />

Delitzsch<br />

(Sachsen)<br />

Detmold<br />

Dorfen<br />

Dormagen<br />

Dortmund<br />

Linux Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Bielefeld/<br />

Linux-Usergruppe Schneifeltux<br />

http://www.schneifeltux.de<br />

Linux-Usergroup Bocholt (BLUG)<br />

http://www.blug.de<br />

Linux-Usergroup Bochum<br />

(BGLUG)<br />

http://www.bglug.de<br />

Bonner Linux-Usergroup<br />

(BOLUG)<br />

http://www.bonn.linux.de/<br />

Linux/Unix Usergroup Sankt<br />

Augustin (LUUSA)<br />

http://www.luusa.org<br />

Linux-Usergroup Bozen (LUGBZ)<br />

http://www.lugbz.org<br />

Brandenburger Linux User<br />

Group e.V. (BraLUG)<br />

http://www.bralug.de<br />

Linux-Stammtisch Bremen<br />

http://lug-bremen.info<br />

Linux-Stammtisch Bremerhaven<br />

http://www.lug-bhv.de/<br />

Brettener Linux-Usergroup<br />

(BRELUG)<br />

http://www.brelug.de<br />

Linux-Usergroup Bruchsal<br />

http://www.lug-bruchsal.de<br />

Linux-Usergroup Buchholz<br />

Nordheide<br />

http://www.lug-buchholznordheide.de<br />

Linux-Usergroup Burghausen<br />

http://www.lug-burghausen.org<br />

Linux-Usergroup Böblingen/<br />

Sindelfingen (LUGBB)<br />

http://www.lugbb.org<br />

LUG Celle<br />

http://www.lug-celle.de<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

(LUGO)<br />

http://lugo.signum-media.de<br />

Linux-Usergroup Chemnitz<br />

(CLUG)<br />

http://www.clug.de<br />

Linux-Usergroup Coesfeld<br />

http://www.lug-coesfeld.de<br />

Cottbuser Linux-Usergroup<br />

(COLUG)<br />

http://www.colug.de/<br />

Users of Linux Damme (ULD)<br />

http://www.damme.de<br />

Linux User Group Darmstadt<br />

(DaLUG)<br />

http://www.dalug.org<br />

Linux-Usergroup Datteln (LUGD)<br />

http://www.lug-datteln.de<br />

Linux-Usergroup Delitzsch<br />

http://www.lug-delitzsch.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Detmold/<br />

Linux-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />

http://www.dolug.de<br />

PinguinPower (PP)<br />

http://www.dorlug.de<br />

Linux-Usergroup Dortmund<br />

(LUGRUDO)<br />

http://www.outerspace.de/<br />

lugrudo/<br />

Dresden<br />

Duisburg<br />

Duisburg<br />

Düsseldorf<br />

Ebstorf<br />

Eggenfelden<br />

Eichsfeld<br />

Eisenach<br />

Elmshorn<br />

Erding<br />

Erkelenz<br />

Erlangen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Esslingen<br />

Ettlingen / Albtal<br />

Fischbachtal<br />

Flensburg<br />

Frammersbach<br />

Frankfurt<br />

Freiburg<br />

Freiburg<br />

Freising<br />

Friedrichshafen<br />

Fulda<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Linux-Usergroup Dresden<br />

http://lug-dd.schlittermann.de/<br />

Duisburger Linux-Usergroup<br />

(DULUG)<br />

http://www.dulug.de<br />

Linux-Usergroup Duisburg<br />

(LUG-DUI)<br />

http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Düsseldorf<br />

(DLUG)<br />

http://www.dlug.de<br />

Ebstorfer Linux-Stammtisch<br />

(ELST)<br />

support@konqi-werkstatt.de<br />

Eggenfeldener Linux-Usergroup<br />

(EgLUG)<br />

http://www.lug-eggenfelden.org<br />

Eichsfelder Linux User Group<br />

(EICLUG)<br />

http://linux.eichsfeld.net<br />

Linux-Usergroup Eisenach<br />

http://lug-eisenach.de/<br />

Computerclub Elmshorn e.V.<br />

http://www.cceev.de/<br />

Linux-Usergroup Erding<br />

http://www.lug-erding.de<br />

Linux-Usergroup Erkelenz<br />

http://www.lug-erkelenz.de<br />

Erlanger Linux-Usergroup<br />

(ERLUG)<br />

http://www.erlug.de<br />

Essener Linux-Freunde (ELiF)<br />

http://www.linuxstammtisch.de<br />

Essener Linux-Stammtisch<br />

(ELiSta)<br />

http://members.tripod.de/elista<br />

Essener Linux-Usergroup<br />

(ELUG)<br />

http://www.elug.de<br />

Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />

(Ruhr.pm)<br />

http://ruhr.pm.org/<br />

Linux-Usergroup Esslingen<br />

http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />

de/lug/<br />

LUG Albtal<br />

http://www.lug-albtal.de<br />

Linux Usergroup Fischbachtal<br />

(FIBALUG)<br />

http://fibalug.de<br />

Linux-Usergroup Flensburg<br />

(LUGFL)<br />

http://www.lugfl.de<br />

Frammersbacher LUG<br />

kke@gmx.net<br />

Linux-Usergroup Frankfurt<br />

http://www.lugfrankfurt.de<br />

Freiburger Linux-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.freiburg.linux.de<br />

LUG der Studentensiedlung<br />

Freiburg (StuSieLUG)<br />

http://linux.studentensiedlung.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Freising<br />

(LUGFS)<br />

http://www.lug-fs.de<br />

Yet another Linux User Group<br />

(YALUG)<br />

http://yalug.de<br />

Linux-Usergroup Fulda<br />

http://lug.rhoen.de<br />

LUG des Bürgernetzes Landkreis<br />

Fürstenfeldbruck (LUG FFB)<br />

http://lug.ffb.org/<br />

Fürth<br />

Gießen<br />

Gießen<br />

Grafing<br />

Greifswald<br />

Groß-Gerau<br />

Groß-Zimmern<br />

Gummersbach<br />

Guntersblum<br />

Gunzenhausen<br />

Gütersloh<br />

Göppingen<br />

Göttingen<br />

Göttingen<br />

Haiger<br />

Halberstadt<br />

Halle<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Hameln<br />

Hanau<br />

Hannover<br />

Hatten<br />

Hattingen<br />

Hegau<br />

Heidenheim<br />

Heilbad<br />

Heiligenstadt<br />

Fürther Linux-Usergroup (FLUG)<br />

http://www.fen-net.de/flug<br />

Linux-Usergroup Gießen (LUGG)<br />

http://www.lugg.de<br />

LUG der Liebig-Schule Gießen<br />

(LioLUG)<br />

http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />

Linux-Usergroup Grafing (LUGG)<br />

http://www.lug-grafing.org<br />

Linux-Usergroup Greifswald<br />

http://www.lug-hgw.de/<br />

Linux-Usergroup Groß-Gerau<br />

(LUGGG)<br />

http://www.luggg.de<br />

Linux-Usergroup Groß-Zimmern<br />

(GROZILUG)<br />

http://www.grozilug.de<br />

Gummersbacher Linux-<br />

Usergroup (GULUG)<br />

http://www.gulug.info<br />

Guntersblumer Linux-Usergroup<br />

(GLUG)<br />

http://www.ghks.de/glug/<br />

Gunzenhauser Linux-Usergroup<br />

(LUGGUU)<br />

http://www.gunnet.de/linux<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Guetersloh/<br />

Linux-Usergroup Filstal<br />

http://lug.fto.de/<br />

Göttinger Linux User Group<br />

(GOELUG)<br />

http://www.goelug.de/<br />

Göttinger Unix/Linux-<br />

Anwendergruppe (GULAG)<br />

http://gulag.de<br />

Linux-Usergroup Lahn-Dill-Kreis<br />

(LDK/LUG)<br />

http://www.ldknet.org/lug/<br />

Linux-Usergroup Halberstadt<br />

http://www.lug-hbs.de<br />

Hallesche Linux-Usergroup<br />

(HALIX)<br />

http://www.halix.info<br />

LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />

Balista )<br />

http://www.lug-balista.de<br />

Unix-Gruppe der Hamburger<br />

MH e.V.<br />

http://www.hmh-ev.de<br />

Linux-Usergroup Weserbergland<br />

(LBW)<br />

http://tux.hm<br />

Hanauer Linux-Usergroup<br />

(HULUG)<br />

http://www.hulug.de/<br />

Linux-Usergroup Hannover<br />

(LUGH)<br />

http://lug-hannover.de<br />

Linux-Usergroup Oldenburg-<br />

Land (LUGOLand)<br />

http://www.lugoland.de<br />

Hattinger Linux-Usergroup<br />

(HatLug)<br />

http://www.hatlug.de<br />

Hegau Linux User Gruppe<br />

(Hegau LUG)<br />

http://www.linuxag.hegau.org<br />

Linux User Group Heidenheim<br />

http://www.lug-hdh.de<br />

Linux-Stammtisch LinuxNode<br />

Eichsfeld<br />

http://linuxnode.eichsfeld.net<br />

98 www.linux-user.de<br />

12.2013


Usergroups/Markt<br />

Service<br />

Linux.Usergroups<br />

Heilbronn<br />

Herford<br />

Herrenberg<br />

Hesel<br />

Hildesheim<br />

Holzminden<br />

Horrheim<br />

Hoyerswerda<br />

Idstein (Taunus)<br />

Ingolstadt<br />

Iserlohn<br />

Itzehoe<br />

Jena<br />

Jever<br />

Kaarst<br />

Kaiserslautern<br />

Kaiserslautern<br />

Karlsruhe<br />

Kassel<br />

Kiel<br />

Kierspe-<br />

Meinerzhagen<br />

Koblenz<br />

Koblenz<br />

Konstanz<br />

Konz<br />

Krefeld<br />

Kreuzlingen (CH)<br />

Kronach<br />

Köln<br />

Linux-Usergroup Heilbronn<br />

(LUUG HN)<br />

http://www.luug-hn.org<br />

GNU/Linux Usergroup Herford<br />

(GLUGHF)<br />

http://lug-owl.de/LugWiki/<br />

GLUGHF<br />

Linux-Stammtisch im Gäu<br />

(LiStiG)<br />

http://www.listig.org<br />

CC Ostfriesland - Linux-Gruppe<br />

http://www.cco-online.de/linux<br />

Hildesheimer Linux-Usergroup<br />

(NG) (HiLUG-NG)<br />

http://www.hilug-ng.de<br />

Computerclub Hochsolling e.V.<br />

http://www.cch-holzminden.de/<br />

Linux-Usergroup Vaihingen/<br />

Enz (VLUG)<br />

http://www.vlug.de<br />

Linux-Usergroup Hoyerswerda<br />

(HOYLUG)<br />

http://linux.griebel-web.eu/<br />

Linux-Usergroup Taunus (LUG-<br />

Taunus)<br />

http://www.lug-taunus.org<br />

Linux-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />

http://www.lug-in.de<br />

Linux-Usergroup Iserlohn<br />

http://area51.fh-swf.de/<br />

Computer Club Itzehoe e.V.<br />

(CCIZ)<br />

http://www.cc-itzehoe.de<br />

Linux-Usergroup Jena (LUG<br />

Jena)<br />

http://www.lug-jena.de<br />

Friesische Linux-Usergroup<br />

(FriLUG)<br />

http://www.frilug.de<br />

Kaarster Linux-Usergroup<br />

(KAALUG)<br />

http://www.kaalug.de<br />

Linux-Usergroup Kaiserslautern<br />

(LUG-KL)<br />

http://www.lug-kl.de<br />

Universität Kaiserslautern<br />

(UNIX-AG)<br />

http://www.unix-ag.uni-kl.<br />

de/~linux/<br />

Karlsruher Linux-Usergroup<br />

(KaLUG)<br />

http://www.karlsruhe.linux.de<br />

Linux-Usergroup Kassel (LUGK)<br />

http://www.lug-kassel.de<br />

LUG Kiel<br />

http://www.lug-kiel.de<br />

Linux-Usergroup Märkischer<br />

Kreis (LUGMK)<br />

linuxusergroupmk@netscape.<br />

net<br />

Linux User Group Mayen-<br />

Koblenz (LUG-MYK)<br />

http://www.lug-myk.de/<br />

LUG der Universität Koblenz<br />

http://www.colix.org<br />

Linux-Usergroup Bodensee<br />

(LLUGB)<br />

http://llugb.amsee.de/<br />

Linux-Usergroup Konz (TRILUG)<br />

http://www.trilug.fh-trier.de<br />

Linux-Usergroup Krefeld<br />

(LUG-KR)<br />

http://www.lug-kr.de<br />

Linux-Usergroup Kreuzlingen<br />

http://linuxtreff.ch/<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

http://www.lug-kronach.de<br />

Kölner Gentoo Linux User Group<br />

(KGLUG)<br />

http://www.kglug.de<br />

Köln<br />

Landau<br />

Landshut<br />

Langen (Hessen)<br />

/ Dreieich /<br />

Egelsbach<br />

Langenfeld<br />

Lauf an der<br />

Pegnitz<br />

Leipzig<br />

Lenningen<br />

Lindenberg<br />

Lingen / Rheine<br />

Linz (A)<br />

Lippstadt / Soest<br />

/ Erwitte<br />

Lohr<br />

Loitsche<br />

Ludwigsburg<br />

Luxembourg<br />

Lübeck<br />

Lüneburg<br />

Lünen<br />

Lörrach<br />

Lörrach<br />

Magdeburg<br />

Marburg<br />

Marktredwitz<br />

Marl<br />

Memmingen<br />

Meppen<br />

Metelen<br />

Mitterteich<br />

Moers<br />

Linux-Workshop Köln (LiWoK)<br />

http://www.uni-koeln.de/<br />

themen/linux/<br />

Linux-Usergroup Landau (LUG-<br />

Landau)<br />

http://www.lug-ld.de<br />

Linux-Usergroup Landshut<br />

http://www.lalug.de<br />

Langener Linux-Usergroup<br />

(LaLUG)<br />

http://www.lalug.net<br />

Langenfelder Linux-Usergroup<br />

(LANLUG)<br />

http://www.lanlug.org<br />

Linux-Usergroup Lauf a. d.<br />

Pegnitz (LUGLAUF)<br />

http://www.lug-lauf.de<br />

Leipziger Linux-Stammtisch<br />

http://www.gaos.org/lug-l/<br />

Linux User Group Lenningen<br />

http://linuxusergrouplenningen.<br />

de.vu<br />

Linux-Usergroup Lindau (LugLi)<br />

http://www.allgaeu.org/lugli<br />

Linux-Usergroup Spelle<br />

http://www.spelle.net/lugs<br />

Linux-Usergroup Linz (LUGL)<br />

http://www.lugl.at<br />

Linux Usergroup Erwitte<br />

http://www.lug-erwitte.de<br />

Linux-Usergroup Lohr (LUG<br />

Lohr)<br />

http://lug.lohr-am-main.de<br />

Linux-Stammtisch Loitsche<br />

(LSL)<br />

http://www.t-online.de/home/<br />

mumumu/<br />

Linux-Usergroup Raum<br />

Ludwigsburg (LuLUG)<br />

http://www.lulug.de<br />

Linux Luxembourg (LiLux)<br />

http://www.linux.lu<br />

Linux-Usergroup Lübeck<br />

http://www.linuxuser-luebeck.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Lüneburg<br />

(LueneLUG)<br />

http://luene-lug.org<br />

LUG Lünen<br />

http://www.lug-luenen.de<br />

Linux-Usergroup Lörrach<br />

(LUGLOE)<br />

http://www.lug-loerrach.de<br />

Lörracher Linux Usergroup<br />

(LÖLUG)<br />

http://www.loelug.de<br />

Magdeburger Linux User Group<br />

e. V. (MDLUG)<br />

http://www.mdlug.de<br />

Marburger Linux-Usergroup<br />

(MRLUG)<br />

http://www.mr-lug.de<br />

Linux-Gruppe Marktredwitz<br />

ststroes@tirnet.de<br />

Linux-Usergroup Marl<br />

http://www.lug-marl.de<br />

Linux-Usergroup Allgäu (LUGAL)<br />

http://www.lugal.de<br />

Linux-Usergroup Meppen<br />

http://www.lug-meppen.de<br />

Linux-Stammtisch Metelen<br />

http://www.linuxdu.de<br />

Linux-Usergroup Mitterteich<br />

http://www.linux-mitterteich.de<br />

Linux-Usertreffen in Moers<br />

opers@syrinx1.du.gtn.com<br />

S. 100<br />

vertrieb@jeltimer.de<br />

Wareneingang<br />

Inventuren<br />

<br />

Erfassung mit<br />

Barcodes<br />

100.000 fach<br />

bewährte Qualität<br />

HT-630<br />

Inventuren<br />

Wareneingang<br />

Ausweiserstellung<br />

Zutrittssysteme<br />

Zeiterfassung<br />

Joberfassung<br />

12345678<br />

JEL-MR370<br />

Terminal<br />

als WEBSERVER<br />

12.2013


Service<br />

Usergroups<br />

Linux.Usergroups (Fortsetzung von S. 99)<br />

Moers<br />

Mosbach<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München Süd-<br />

Ost / Ottobrunn<br />

München Süd-<br />

West<br />

Münster<br />

Mönchengladbach<br />

Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

Naumburg<br />

Neubrandenburg<br />

Neuburg an der<br />

Donau<br />

Neuenburg<br />

Nieder-Olm<br />

Niederrhein<br />

Nienburg<br />

Norderstedt<br />

Nordheide<br />

Nußdorf / Aiging<br />

Nürnberg<br />

Oberhausen<br />

Oberkirchen<br />

Oberpfalz<br />

Oberwallis (CH)<br />

Offenburg<br />

LUG Moers<br />

http://lugmoers.de<br />

Linux-Usergroup Mosbach<br />

(LUGMOS)<br />

http://linuxwiki.de/LugMosbach<br />

BSD Social Event München (BSE)<br />

http://bse.42.org<br />

BSD-Usergroup in München<br />

(BIM)<br />

http://berklix.org/bim/<br />

Münchner Gentoo Linux User<br />

Group (MGLUG)<br />

http://www.mglug.de<br />

Münchner Linux-Usergroup<br />

(MUC-LUG)<br />

http://www.muc-lug.de<br />

Linux-Usergroup Ottobrunn<br />

(LUGOTT)<br />

http://www.lug-ottobrunn.de<br />

Linux-Usergroup Würmtal<br />

(WLUG)<br />

http://wlug.acos.net<br />

Linux-Stammtisch Münster<br />

(MueSLI)<br />

http://www.mueslihq.de<br />

Linux-Usergroup<br />

Mönchengladbach (LUGMOE)<br />

http://www.lugmoe.de<br />

Linux Usergroup Mörfelden-<br />

Walldorf (MöWa-LUG)<br />

http://www.moewa-lug.de<br />

Linux User Group Naumburg<br />

(LUGNMB)<br />

http://lugnmb.dyndns.org<br />

Linux-Usergroup<br />

Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />

http://www.lug-nb.de<br />

LUG Neuburg an der Donau<br />

(LUG ND)<br />

http://www.lug-nd.de<br />

Linux-Usergroup Neuenburg<br />

http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />

lugnbg/index.php<br />

Rheinhessener Linux-<br />

Gemeinschaft<br />

info@kkcs.de<br />

Niederrheinische Linux Unix<br />

User Group (NLUUG)<br />

http://www.nluug.de<br />

Linux-Usergroup Nienburg<br />

(NILUG)<br />

http://ni-linux.de<br />

Linux-Usergroup Norderstedt<br />

(LUGN)<br />

http://www.lug-norderstedt.de<br />

LUUG Nordheide<br />

http://www.luug-nordheide.de<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTra)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux-Usergroup Nürnberg<br />

(LUGNü)<br />

http://www.align.de/<br />

Linux-Usergroup Oberhausen<br />

(LUGOR)<br />

http://www.linuxob.de<br />

LUG Renchtal-Tuxe<br />

http://tuxe.renchtal.com<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

http://www.cham.baynet.<br />

de/lugo/<br />

Linux-Usergroup Oberwallis<br />

(LUGO)<br />

http://www.lugo.ch<br />

Linux-Usergroup Offenburg<br />

(LUGOG)<br />

http://www.lugog.de<br />

Oldenburg<br />

Olpe<br />

Osnabrück<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

Paderborn<br />

Passau<br />

Peine<br />

Pfaffenhofen<br />

(Ilm)<br />

Pforzheim<br />

Pirmasens<br />

Potsdam<br />

Preetz<br />

(Schleswig-<br />

Holstein)<br />

Prerow<br />

Quedlinburg<br />

Quickborn<br />

Rathenow<br />

Ravensberg<br />

Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Regensburg<br />

Reutlingen<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

Rhein-Neckar<br />

Rosenheim<br />

Rostock<br />

Rotenburg<br />

Rotenburg a.d.<br />

Fulda<br />

Rothenburg o. d.<br />

Tauber<br />

Linux-Usergroup Oldenburg<br />

(LUGO)<br />

http://oldenburg.linux.de<br />

Linux-Usergroup Olpe<br />

http://www.lug-raum-olpe.de.vu<br />

Linux-Usergroup Osnabrück<br />

http://www.lugo.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://www.lug-owl.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Paderborn/<br />

Linux-/Unix-Usergroup Passau<br />

(LUGP)<br />

http://www.fmi.uni-passau.<br />

de/~lug/<br />

Linux-Usergroup Peine (LUGP)<br />

http://www.lug-peine.org<br />

Hallertux e.V.<br />

http://www.hallertux.de<br />

Linux-Usergroup Pforzheim<br />

(LUGP)<br />

http://www.pf-lug.de<br />

Linux-Stammtisch Pirmasens<br />

http://www.ic.pirmasens.de<br />

Potsdamer Linux-Usergroup<br />

(UPLUG)<br />

http://www.uplug.de<br />

Linux Usergroup Preetz<br />

(PreetzLUG)<br />

http://preetzlug.de<br />

Linux-Usergroup Prerow<br />

c.dittmann@magrathea.de<br />

Linux-Usergroup Quedlinburg<br />

(LUGQLB)<br />

http://www.lug-qlb.de<br />

Quickborner Linux-Usergroup<br />

(QLUG)<br />

http://www.qlug.net<br />

Linux-Stammtisch Rathenow<br />

http://linux.php4u.org<br />

Linux-Usergroup Ravensberg<br />

(LUGRAV)<br />

http://www.lugrav.de<br />

Informatik- und Netzwerkverein<br />

Ravensburg e.V (LUGRA)<br />

http://www.infnet.verein.de/<br />

linux/<br />

Linux-Usergroup Ravensburg<br />

(LUG)<br />

http://www.yalug.de<br />

Linux-Usergroup Regensburg<br />

http://www.lugr.de<br />

Linux-Usergroup Reutlingen<br />

http://www.lug-reutlingen.de<br />

Linux-Usergroup Rheda-<br />

Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />

http://www.lug-rhwd.de<br />

Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />

e.V. (UUGRN)<br />

http://www.uugrn.org<br />

Linux-Usergroup Rosenheim<br />

http://www.lug-rosenheim.org<br />

Rostocker Linux-Usergroup<br />

http://linux.baltic.net<br />

Computerverein Rotenburg<br />

(CVR)<br />

http://www.cvr.de/linux<br />

init4 - Die Linux-Enthusiasten<br />

(init4)<br />

http://www.init4.de<br />

Linux-Usergroup Rothenburg<br />

(LUGROT)<br />

http://lugrot.de<br />

Römerberg /<br />

Speyer<br />

Saalfeld<br />

Saarland<br />

Salem<br />

Salzburg (A)<br />

Sauerland<br />

Schaumburg<br />

Schwabach<br />

Schweinfurt<br />

Schweiz (CH)<br />

Schwerin<br />

Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

Seeheim-<br />

Jugenheim<br />

Senftenberg<br />

Siegen<br />

Sindelfingen /<br />

Böblingen<br />

Sinsheim<br />

Speyer<br />

St. Pölten (A)<br />

Stormarn<br />

Stuttgart<br />

Taubertal<br />

Thüringen<br />

Tirol (A)<br />

Traunstein<br />

Trier<br />

Troisdorf /<br />

Siegburg / Spich<br />

Tuttlingen<br />

Tübingen<br />

LUG Römerberg / Speyer<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugRoemerbergSpeyer<br />

LUG Slf/Ru<br />

http://lug-slf.de<br />

Linux User Group Saar e.V.<br />

(LUG Saar)<br />

http://www.lug-saar.de<br />

Linux-Usergroup Salem<br />

http://www.lug-salem.de<br />

Linux-Usergroup Salzburg<br />

http://www.salzburg.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup Sauerland<br />

http://www.lug-sauerland.de<br />

Linux-Usergroup Schaumburg<br />

http://www.lug-schaumburg.de<br />

Linux User Schwabach e.V.<br />

(LUSC)<br />

http://www.lusc.de<br />

Linux-Usergroup Schweinfurt<br />

http://www.lug-sw.de<br />

Linux-Usergroup Switzerland<br />

http://www.lugs.ch<br />

West-Mecklenburger Linux-<br />

Usergroup (WEMELUG)<br />

http://www.wemelug.de<br />

Linux-Stammtisch Schwäbisch<br />

Gmünd (LSSG)<br />

http://www.uliweb.de/lssg<br />

Linux-Usergroup Darmstadt<br />

http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />

Linux-Usergroup Senftenberg<br />

(LUGSE)<br />

http://www.lugse.de<br />

UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />

http://www.si.unix-ag.org<br />

Böblingen-Club Linux-User-<br />

Gruppe (SinLUG)<br />

http://www.mefia.org<br />

Linux-Usergroup Sinsheim<br />

(SiLUG)<br />

http://www.linuxwiki.de/<br />

LugSinsheim<br />

Linux-Usergroup Ketsch<br />

http://www.lug-ketsch.de<br />

Linux-Usergroup St. Pölten<br />

(LUGSP)<br />

http://www.lugsp.at<br />

Linux-Usergroup Stormarn<br />

http://www.lug-stormarn.de<br />

Linux-Usergroup Stuttgart<br />

(LUGS)<br />

http://www.lug-s.org/<br />

Taubertäler Linux-Usergroup<br />

(TaLUG)<br />

http://www.talug.de/<br />

Thüringer Linux-Usergroup<br />

(TLUG)<br />

http://www.tlug.de/<br />

Tiroler Linux Usergroup (LUGT)<br />

http://www.lugt.at<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTS)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux User Group Trier (LUG<br />

Trier)<br />

http://www.lug-trier.de<br />

Troisdorfer Linux-Usergroup<br />

(TroLUG)<br />

http://www.trolug.de<br />

Linux-Usergroup Tuttlingen<br />

http://lug.intuttlingen.de/<br />

Linux-Usergroup Tübingen<br />

(LUGT)<br />

http://tuebingen.linux.de<br />

Ulm<br />

Untermain<br />

Viersen<br />

Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Voralpen (A)<br />

Vorarlberg (A)<br />

Waiblingen<br />

Waldkraiburg<br />

Walsrode<br />

Weinheim<br />

Weißenbrunn<br />

Wernigerode<br />

Westerwald<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wiesbaden<br />

Wilhelmshaven<br />

Witten<br />

Wolfsburg<br />

Wolfsburg<br />

Worms<br />

Worpswede<br />

(Hüttenbusch)<br />

Wuppertal<br />

Würmtal<br />

Würzburg<br />

Würzburg<br />

Zweibrücken<br />

Zwickau<br />

Linux-Usergroup Ulm (LUGU)<br />

http://lugulm.de<br />

Linux-Usergroup Untermain<br />

(LUGU)<br />

http://www.lug-untermain.de<br />

Linux-Usergroup Viersen (LUGV)<br />

http://www.lug-viersen.de<br />

Linux User Group Villingen-<br />

Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />

http://www.lug-vs.org<br />

Linux-Usergroup Voralpen<br />

(VALUG)<br />

http://www.valug.at<br />

Linux-Usergroup Vorarlberg<br />

(LUGV)<br />

http://www.lugv.at<br />

Computerclub Waiblingen e.V.<br />

http://www.ccwn.org<br />

Linux-Usergroup Waldkraiburg<br />

http://www.lug-waldkraiburg.<br />

org<br />

Linux-Usergroup Walsrode<br />

http://www.lug-walsrode.de/<br />

Computer-Club Weinheim e.V.<br />

(CCW)<br />

http://ccw.iscool.net<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

(LUGKR)<br />

http://www.kronachonline.de<br />

Linux-Usergroup Wernigerode<br />

(LUGWR)<br />

http://www.lug-wr.de<br />

Linux-Usergroup Westerwald<br />

http://www.lug-westerwald.de<br />

Linux Usergroup Wien<br />

http://www.viennalinux.at<br />

Linux-Usergroup Austria (LUGA)<br />

http://www.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup TU Wien (LLL)<br />

lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />

Linux-Usergroup Wiesbaden<br />

Penguin Usergroup<br />

http://www.pug.org<br />

Linux-Usergroup Wilhelmshaven<br />

(LUG-WHV)<br />

http://www.lug-whv.de<br />

Wittener Linux-Usergroup<br />

(WitLUG)<br />

http://www.witlug.de<br />

Wolfsburger Linux-Usergroup<br />

(WOBLUG)<br />

http://www.lug.wolfsburg.de<br />

Wolfsburger Unix-Usergroup<br />

(WUUG)<br />

http://www.unix.necoac.de<br />

Wormser Linux User Group<br />

(WoLUG)<br />

http://www.wolug.de<br />

Linux-Werkstatt<br />

http://linux-werkstatt.<br />

huettenbusch.de<br />

Wuppertaler Linux-Usergroup<br />

(WupLUG)<br />

http://www.wuplug.org<br />

Würmtaler Linux-Usergroup<br />

(WLUG)<br />

http://www.wlug.de<br />

Linux-Usergroup Würzburg<br />

(LUGWUE)<br />

http://www.lugwue.de<br />

Linux-Usergroup Würzburg<br />

(WÜLUG)<br />

http://www.wuelug.de<br />

Linux-Usergroup Zweibrücken<br />

http://www.lug-zw.de<br />

Linux-Usergroup Zwickau<br />

(ZLUG)<br />

http://www.zlug.org<br />

<br />

100 www.linux-user.de<br />

12.2013


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UNIX/Linux-Aufbau<br />

C, C-Aufbau<br />

C++<br />

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Java<br />

Perl, XML<br />

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Tel.: 0911/505241 • Fax 0911/5009584<br />

EMail: sto@stockmayer.de<br />

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16.09.2013 16:53:45 Uhr


Service<br />

Impressum<br />

Impressum<br />

<strong>LinuxUser</strong> ist eine monatlich erscheinende Publikation der<br />

Linux New Media, eines Geschäftsbereichs der Medialinx AG.<br />

Anschrift Putzbrunner Str. 71<br />

81739 München<br />

Telefon: (089) 99 34 11-0<br />

Fax: (089) 99 34 11-99<br />

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Artikel und Foren<br />

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Linux-Community<br />

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Sprachlektorat<br />

Produktion<br />

Druck<br />

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Mediaberatung<br />

D / A / CH<br />

USA / Kanada<br />

Andere Länder<br />

http://www.linux-user.de<br />

http://www.linux-community.de<br />

http://www.linux-user.de/bestellen/<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Jörg Luther (jlu, v. i. S. d. P.)<br />

<br />

Andreas Bohle (agr)<br />

<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

<br />

Andreas Bohle (agr)<br />

<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

<br />

Mirko Albrecht, Erik Bärwaldt, Falko Benthin,<br />

Mario Blättermann, Marko Dragicevic, Thomas Drilling,<br />

Florian Effenberger, Karsten Günther, Frank Hofmann,<br />

Christoph Langer, Tim Schürmann, Dr. Karl Sarnow,<br />

Vincze-Áron Szabó, Uwe Vollbracht<br />

Elgin Grabe (Titel und Layout)<br />

Bildnachweis: Stock.xchng, 123rf.com, Fotolia.de u. a.<br />

Astrid Hillmer-Bruer<br />

Christian Ullrich<br />

<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG<br />

97204 Höchberg<br />

Brian Osborn (Vorstand,<br />

verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

<br />

Hermann Plank (Vorstand)<br />

<br />

Petra Jaser<br />

<br />

Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 24<br />

Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />

Michael Seiter<br />

<br />

Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 23<br />

Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />

Ann Jesse<br />

<br />

Tel.: +1 785 841 88 34<br />

Darrah Buren<br />

<br />

Tel.: +1 785 856 3082<br />

Penny Wilby<br />

<br />

Tel.: +44 1787 21 11 00<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2013.<br />

Pressevertrieb<br />

MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Ohmstraße 1<br />

85716 Unterschleißheim<br />

Tel.: (089) 3 19 06-0<br />

Fax: (089) 3 19 06-113<br />

Abonnentenservice Gudrun Blanz (Teamleitung) <br />

D / A / CH Postfach 1165<br />

74001 Heilbronn<br />

Telefon: +49 (0)7131 27 07-274<br />

Fax: +49 (0)7131 27 07 -78-601<br />

Abo-Preise <strong>LinuxUser</strong> Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />

No-Media-Ausgabe<br />

(ohne Datenträger 1 )<br />

€ 5,95 € 6,70 Sfr 11,90 (siehe Titel)<br />

DVD-Ausgabe<br />

(mit 2 Datenträgern)<br />

€ 8,50 € 9,35 Sfr 17,00 (siehe Titel)<br />

Jahres-DVD<br />

(Einzelpreis)<br />

€ 14,95 € 14,95 Sfr 18,90 € 14,95<br />

Jahres-DVD<br />

(zum Abo 2 )<br />

€ 6,70 € 6,70 Sfr 8,50 € 6,70<br />

Mini-Abo<br />

(3 Ausgaben)<br />

€ 3,00 € 3,00 Sfr 4,50 € 3,00<br />

Jahres-Abo<br />

(No-Media-Ausgabe)<br />

€ 60,60 € 68,30 Sfr 99,90 € 81,00<br />

Jahres-Abo<br />

(DVD-Ausgabe)<br />

€ 86,70 € 95,00 Sfr 142,80 € 99,00<br />

Preise Digital Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />

Heft-PDF<br />

(Einzelausgabe)<br />

€ 5,95 € 5,95 Sfr 7,70 € 5,95<br />

Digi-Sub<br />

(12 Ausgaben)<br />

€ 60,60 € 60,60 Sfr 78,70 € 60,60<br />

Digi-Sub<br />

(zum Abo 2 )<br />

€ 12,00 € 12,00 Sfr 12,00 € 12,00<br />

HTML-Archiv<br />

(zum Abo 2 )<br />

€ 12,00 € 12,00 Sfr 12,00 € 12,00<br />

Preise Kombi-Abos Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />

Mega-Kombi-Abo<br />

(LU plus LM 3 )<br />

€ 143,40 € 163,90 Sfr 199,90 € 173,90<br />

(1) Die No-Media-Ausgabe erhalten Sie ausschließlich in unserem Webshop unter<br />

http://www.medialinx-shop.de, die Auslieferung erfolgt versandkostenfrei.<br />

(2) Ausschließlich erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabonnement der<br />

Print- oder Digital-Ausgabe von <strong>LinuxUser</strong>.<br />

(3) Das Mega-Kombi-Abo umfasst das <strong>LinuxUser</strong>-Abonnement (DVD-Ausgabe)<br />

plus das Linux-Magazin-Abonnement inklusive DELUG-Mitgliedschaft<br />

(monatliche DELUG-DVD) sowie die Jahres-DVDs beider Magazine.<br />

Informationen zu anderen Abo-Formen und weiteren Produkten der Medialinx AG<br />

finden Sie in unserem Webshop unter http://www.medialinx-shop.de.<br />

Gegen Vorlage eines gültigen Schülerausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Schüler und Studenten eine Ermäßigung von 20 Prozent<br />

auf alle Abo-Preise. Der Nachweis ist jeweils bei Verlängerung neu zu erbringen.<br />

Bitte teilen Sie Adressänderungen unserem Abo-Service ()<br />

umgehend mit, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften gelten.<br />

Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit<br />

seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die<br />

Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HP/UX, FreeBSD,<br />

Solaris, u.a.) verwendet, nicht als Bezeichnung für das Trademark »UNIX« der Open<br />

Group. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm<br />

»The GIMP« erstellt.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann – trotz sorgfältiger Prüfung<br />

durch die Redaktion – vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung<br />

von Manuskripten oder Leserbriefen gibt der Verfasser seine Einwilligung zur<br />

Veröffent lich ung in einer Publikation der Medialinx AG. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte oder Beiträge übernehmen Redaktion und Verlag keinerlei Haftung.<br />

Autoreninformationen finden Sie unter http://www.linux-user.de/Autorenhinweise.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive<br />

Urheber- und Verwertungsrecht für angenommene Manus kripte liegt beim<br />

Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in<br />

irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Copyright © 1999 - 2013 Medialinx AG ISSN: 1615-4444<br />

102 www.linux-user.de<br />

12.2013


Veranstaltungen/Autoren/Inserenten<br />

Service<br />

Veranstaltungen<br />

17.-22.11.2013<br />

SC13<br />

Denver, CO<br />

Vereinigte Staaten von Amerika<br />

http://sc13.supercomputing.org/<br />

22.-24.11.2013<br />

PyconES 2013<br />

Madrid<br />

Spanien<br />

http://2013.es.pycon.org/<br />

23.11.2013<br />

14. Vorarlberger LinuxDay<br />

HTL Dornbirn<br />

Höchsterstraße 73<br />

6851 Dornbirn<br />

Österreich<br />

http://www.linuxday.at/<br />

21.-23.02.2014<br />

SCALE 12x<br />

Los Angeles, CA<br />

Vereinigte Staaten von Amerika<br />

https://www.socallinuxexpo.org/scale12x<br />

25.-27.02.2014<br />

Wearables DevCon 2014<br />

San Francisco, CA<br />

Vereinigte Staaten von Amerika<br />

http://wearablesdevcon.com/<br />

10.-14.03.2014<br />

CeBIT 2014<br />

Messegelände<br />

30521 Hannover<br />

http://www.cebit.de/<br />

27.-30.05.2014<br />

Android DevCon 2014<br />

Boston, MA<br />

Vereinigte Staaten von Amerika<br />

http://www.andevcon.com/<br />

23.-25.06.2014<br />

Cloud DevCon: AWS Developer Con 2014<br />

San Francisco, CA<br />

Vereinigte Staaten von Amerika<br />

http://www.clouddevcon.net/<br />

28.-29.06.2014<br />

Maker World<br />

Messegelände<br />

88046 Friedrichshafen (Bodensee)<br />

http://www.maker-world.de/<br />

Autoren<br />

Inserenten<br />

Erik Bärwaldt Sicherheit prüfen im Wireless LAN mit Wifislax (30),<br />

Scannertreiber-Paket VueScan for Linux (58)<br />

Hanno Böck Umsatzsteuervoranmeldung mit ElsterOnline (42)<br />

Marko Dragicevic Raspberry Pi als File- und Print-Server (80)<br />

Thomas Drilling Sicheres Cloud-Backup mit Duplicati (84)<br />

Karsten Günther Bilder im LAB-Modus entwickeln mit Photivo (36),<br />

Gimp-Farbmodelle im Vergleich (92)<br />

Frank Hofmann Bilder mit <strong>Geodaten</strong> aufbereiten (8)<br />

Peter Kreußel Inkscape-Effekte gekonnt einsetzen (46)<br />

Stephan Lamprecht Innovativer E-Mail-Client Geary (68),<br />

Rundum organisiert mit Nitro Task (74)<br />

Christoph Langner Cloud-Alternative Copy.com unter Linux <strong>nutzen</strong> (52)<br />

Thomas Leichtenstern GPS-Tracks verwalten mit Mytourbook (20),<br />

Neues auf den Heft-DVDs (105)<br />

Dr. Karl Sarnow Offroad-Navi im Eigenbau, Teil 1 (26)<br />

Tim Schürmann Den virtuellen Globus Marble ausreizen (14)<br />

Vincze-Aron Szabo Kommerzielles Büropaket Kingsoft Office (62)<br />

Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (6)<br />

1&1 Internet AG www.einsundeins.de 12, 13<br />

Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 7<br />

Galileo Press www.galileo-press.de 41<br />

GIMP-Magazin www.gimp-magazin.de 29<br />

JEL GmbH www.jelgmbh.de 99<br />

Linux Magazine www.linux-magazine.com 101<br />

Linux-Hotel www.linuxhotel.de 33<br />

Linux-Magazin www.linux-magazin.de 97<br />

<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 71, 103<br />

Medialinx IT-Academy www.medialinx-academy.de 101<br />

PlusServer AG www.plusserver.de 35, 45, 57, 67, 79, 91<br />

Schlittermann schlittermann.de 99<br />

Spenneberg Training www.spenneberg.com 101<br />

Stockmayer GmbH www.stockmayer.de 101<br />

Strato AG www.strato.de 2, 108<br />

Tuxedo Computers GmbH www.linux-onlineshop.de 107<br />

Verion GmbH www.verion.de 73<br />

Webtropia www.webtropia.com 17, 23<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

103


<strong>Vorschau</strong><br />

auf 01/2014<br />

Die nächste Ausgabe<br />

erscheint am 19.12.2013<br />

Entertainment<br />

Ein Linux-PC eignet sich nicht nur zum<br />

Arbeiten: Wer sich entspannen möchte,<br />

der wirft den Audioplayer an, legt eine<br />

DVD ein oder surft in den Mediatheken<br />

der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten<br />

nach spannenden Dokumentationen<br />

und interessanten Eigenproduktionen.<br />

Wem das nicht genügt, dem bieten die<br />

einschlägigen Videoplattformen genug<br />

Bewegtbild für mehrere Leben. Für alle<br />

diese Spielarten des digitalen Entertainments<br />

gibt es passende Tools, die den<br />

Konsum vereinfachen und oft sogar eigene<br />

Archivfunktionen mitbringen.<br />

Optimale Diagramme<br />

Das knifflige an Diagrammen liegt in der<br />

Anordnung der einzelnen Elemente. An<br />

diesem Punkt setzt Graphviz an, das Ihnen<br />

die Gestaltung der Diagrammelemente<br />

zum großen Teil abnimmt, sodass<br />

Sie den Kopf für die Inhalte freihaben.<br />

Minimalistischer Editor<br />

Der Editor Scribes unterstützt zwar die<br />

Tipparbeit durch zahlreiche Features, versucht<br />

aber, diese nicht als Selbstzweck in<br />

den Vordergrund zu stellen. Wie sich dieser<br />

Ansatz in der Praxis bewährt, zeigt ein<br />

Test in der kommenden Ausgabe.<br />

© Paolo De Santis, 123RF<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

Themen zu ändern oder zu streichen.<br />

Ausgabe 04/2013 ist am 10.10.2013 erschienen<br />

© Ktsdesign, Fotolia<br />

DSL-Zugang aufbohren<br />

Dank DSL oder Kabel sind Sie schnell im<br />

Netz, so weit nichts Neues. Im Schwerpunkt<br />

der kommenden Ausgabe verraten<br />

wir aber Tricks, die Ihren Zugang<br />

nützlicher machen: mit Fernzugriff auf<br />

den heimischen PC oder dynamischem<br />

DNS – all das so sicher wie möglich, damit<br />

Ihre Daten privat bleiben.<br />

Neue Schriftarten für Linux<br />

TrueType-Fonts, die Sie im Internet oder<br />

auf Ihrem Windows-PC finden, können<br />

Sie leicht unter Linux <strong>nutzen</strong>. Wir zeigen,<br />

wie die Einrichtung geht, und haben uns<br />

Schriftensammlungen im Internet angesehen:<br />

Nicht jeder Font ist brauchbar.<br />

Trotzdem gibt es viele wunderschöne<br />

Schriften zu entdecken.<br />

MAGAZIN<br />

Ausgabe 01/2014 erscheint am 05.12.2013<br />

© Iqoncept, 123RF<br />

Vernetzt in allen Bereichen<br />

Haushalte und Büros stehen an der<br />

Schwelle zur umfassenden Vernetzung.<br />

Die nächste Ausgabe analysiert die Technik<br />

aktueller Geräte und Systeme und<br />

bewertet Nutzwert und Geek-Faktor. Neben<br />

klassischer Heimautomation und<br />

Multimedia-Anwendungen gelangen IP-<br />

Kameras, Beleuchtungssysteme oder<br />

neue Routeranwendungen ins Blickfeld.<br />

Klick und Schnappschuss<br />

Die Praxistauglichkeit von Virtualisierungen<br />

unter freien Lizenzen steigt. Einer<br />

der jüngsten Fortschritte: Das Libvirt-<br />

GUI beherrscht nun die bislang nur per<br />

Kommandozeile auslösbare Snapshot-<br />

Funktion für virtuelle KVM-Gäste. Das<br />

Magazin plant einen Blick mit Tiefgang<br />

in die Funktionsweise und den alltäglichen<br />

Einsatz der neuen Technologie.<br />

104 www.linux-user.de<br />

12.2013


Heft-DVD-Inhalt<br />

Service<br />

Neues auf den Heft-DVDs<br />

Ultimate Edition 3.6<br />

Auf Seite B der Heft-DVD finden Sie die aktuelle<br />

Version von Ultimate Edition 3.6, einem<br />

Fork von Ubuntu und Linux Mint. Zu<br />

den ausgewiesenen Zielen der Entwickler<br />

gehört es, ein homogenes und einfach zu<br />

bedienendes System zu erstellen. So bietet<br />

UE beispielsweise ein Single-Button-Upgrade,<br />

bei dem ein Mausklick genügt, um<br />

das gesamte System zu aktualisieren.<br />

Als Unterbau arbeitet ein Linux-Kernel in<br />

Version 3.7.0-7 aus dem X.org „Crack-<br />

Pushers“-PPA. Daneben enthält das<br />

Desktop-System alle zur täglichen<br />

Arbeit notwendigen Programme. Dazu<br />

zählen unter anderem die Webbrowser<br />

Chromium und Firefox sowie die Office-<br />

Pakete Calligra, Gnome Office und<br />

LibreOffice.<br />

ZevenOS Neptune 3.3<br />

Die Distribution ZevenOS Neptune 3.3<br />

basiert fast vollständig auf dem „Wheezy“-<br />

Zweig von Debian und setzt den Fokus auf<br />

ein schnelles Live-System für USB-Sticks.<br />

Dabei hilft Ihnen der eigens für diese Distribution<br />

entwickelte USB-Installer. Neben<br />

den Paketquellen von Debian stellen die<br />

Maintainer auch noch eigene bereit – in<br />

erster Linie, um die systemeigenen Programme<br />

zu aktualisieren. Das Release verwendet<br />

den recht frischen Linux-Kernel<br />

3.10.12. Als Desktop-Umgebung<br />

kommt KDE 4.11.2 zum Einsatz, LibreOffice<br />

trägt die Versionsnummer 4.1.2.3. Als Webbrowser<br />

stellt die Distribution Chromium<br />

29 und Icedove 17 bereit. Das Abspielen<br />

von Multimedia-Dateien übernimmt<br />

der VLC-Player in Version 2.1.<br />

Wifislax 4.6<br />

Wer das heimische WLAN auf potenzielle<br />

Schwachstellen hin überprüfen möchte,<br />

dem hilft die darauf spezialisierte Slackware-Distribution<br />

Wifislax 4.6. Zum Abrufen<br />

statistischer und technische Daten im<br />

WLAN stehen altbekannte Programme wie<br />

Wireshark, Zenmap und der Angry-IP-<br />

Scanner zur Verfügung. Daneben bringt<br />

das System eine stattliche Anzahl unterschiedlicher<br />

Programme mit, die es gestatten,<br />

Access Points und Client-Rechner testweise<br />

anzugreifen oder schwache Passwörter<br />

und Zugangsbeschränkungen auszukundschaften.<br />

Neben der bootbaren<br />

Version finden Sie auf Seite A der Heft-<br />

DVD im Verzeichnis LU/wifislax/ zusätzlich<br />

das ISO-Image der Distribution zum<br />

Selberbrennen.<br />

Grml 32/​64/​96-full 2013.09<br />

Stehen Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />

am PC an, erweist sich Grml96-full 2013.09<br />

als Schweizer Taschenmesser unter den<br />

Admin-Distros das Mittel der Wahl. Es<br />

überzeugt durch eine Vielzahl nützlicher<br />

Werkzeuge und Funktionen, die kaum einen<br />

Wunsch offenlassen. Die Distribution<br />

verwendet Kernel 3.10.10 mit Anpassungen.<br />

Der Softwarebestand stammt aus<br />

dem „Testing“-Repository von Debian und<br />

datiert vom 27. September. Neu hinzugekommen<br />

sind unter anderem die Programme<br />

Ash, Clonezilla und Puppet sowie die<br />

Skriptsprache Python in Version 3.3. Auf<br />

Seite A der Heft-DVD finden Sie neben der<br />

bootbaren Version zusätzlich die ISO-Images<br />

von Grml32 (32 Bit), Grml64 (64 Bit),<br />

und Grml96 (32+64 Bit) im Verzeichnis LU/<br />

grml/. Aus diesen erstellen Sie bei Bedarf<br />

eigene Datenträger.<br />

12.2013 www.linux-user.de<br />

105


Service<br />

Heft-DVD-Inhalt<br />

Multibuntu 13.10<br />

Ubuntu-Liebhaber kommen in dieser Ausgabe<br />

voll auf ihre Kosten: Das <strong>LinuxUser</strong>-<br />

Megapack auf der zweiten Heft-DVD<br />

(DVD-9) enthält das kürzlich erschienene<br />

Ubuntu 13.10 in neun verschiedenen<br />

Versionen. Mit von<br />

der Partie sind neben dem<br />

klassischen Ubuntu die Derivate<br />

Ubuntu Gnome, Kubuntu<br />

und Xubuntu, jeweils<br />

in der 32- und 64-Bit-<br />

Version. Von Lubuntu finden<br />

Sie auf dem Datenträger<br />

die 32-Bit-Variante.<br />

Alle genannten Distributionen<br />

starten Sie bequem<br />

über das Bootmenü. Schon<br />

beim Hochfahren der einzelnen<br />

Systeme erscheint jeweils<br />

eine Abfrage, ob Sie die<br />

Distribution installieren oder<br />

zunächst nur ausprobieren möchten.<br />

Im Verzeichnis /isos finden Sie<br />

alle unveränderten ISO-Images der genannten<br />

Distributionen. (tle) n<br />

Bei der DVD-Edition von <strong>LinuxUser</strong> ist an dieser Stelle der zweite Heft-Datenträger eingeklebt.<br />

Bitte wenden Sie sich per E-Mail an cdredaktion@linux-user.de, falls es Probleme mit der Disk gibt.<br />

Neue Programme<br />

Das erst vor Kurzem von Oracle vorgestellte Virtualisierungsprogramm<br />

VirtualBox 4.3 wartet nicht nur mit einer Menge Fehlerbereinigungen<br />

auf, sondern auch mit einigen Neuerungen. So erlaubt<br />

es der eingebaute Videorekorder, Screencasts von der Arbeit in der<br />

virtuellen Maschine zu erstellen. Daneben emuliert die Software<br />

jetzt auch Multitouch-Oberflächen. Ebenfalls neu ist die virtuelle<br />

USB-Webcam. Mit deren Hilfe lassen sich Anwendungen wie Skype<br />

in den virtuellen Maschinen starten und <strong>nutzen</strong>.<br />

Mit dem Tool Dialog 1.2 basteln Sie schnell anschauliche Dialoge<br />

für Benutzerabfragen auf der Shell. Die Rückgabewerte entscheiden<br />

über den weiteren Ablauf des ansteuernden Skripts. Das C-Programm<br />

setzt auf Ncurses und benötigt keinen laufenden X-Server.<br />

Zu den ausgefeiltesten Erweiterungen für Gimp gehört GMIC<br />

1.5.7.1, ein Filter, der selbst fast eine komplette Bildbearbeitung<br />

mitbringt. Darüber hinaus verbirgt sich hinter GMIC aber unter anderem<br />

eine Programmiersprache und eine Analyse-Software.<br />

Das Programm Photivo dient zum Konvertieren und Bearbeiten<br />

von RAW-Fotos und stellt viele von Gimp bekannte Werkzeuge bereit.<br />

Es setzt seinen Schwerpunkt aber auf den speziellen Farbraum<br />

LAB. Die Software verfügt auch über viele RGB-Funktionen und ist<br />

für das Bearbeiten von 16-Bit-RAWs ausgelegt.<br />

Die Software Mytourbook 13.09 verwaltet beliebig viele GPS-Tracks<br />

und zeigt neben der eigentlichen Tour eine ganze Menge Zusatzinformationen<br />

an. Auf Wunsch verknüpft das Programm sogar Bilder<br />

an den richtigen Stellen mit den Tracks.<br />

Gottengeography 2.0 dient zum nachträglichen Hinzufügen des<br />

Aufnahmeorts bei Fotos. Dabei beschränkt sich das Programm<br />

nicht nur auf lokal gespeicherte Bilder, sondern greift auf Wunsch<br />

auch auf an den Rechner angeschlossene Digitalkameras zu.<br />

Das kleine Tool Lynis 1.3.3 prüft das lokale System auf bekannte<br />

Sicherheitslücken in den installierten Software-Paketen. Dabei achtet<br />

es auch auf mögliche Konfigurationsfehler.<br />

Mit Jgnash 2.13 steht Ihnen ein plattformunabhängiges Tool zum<br />

Verwalten Ihrer Finanzen bereit. Das Java-Programm unterstützt<br />

verschiedene Kontoarten und erlaubt den Import von Daten aus<br />

anderen Finanzprogrammen via OFX- oder QIF-Format.<br />

106 www.linux-user.de<br />

12.2013

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