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Kingsoft Office: Durchdachtes<br />
Büropaket im Ribbon-Look S. 62<br />
ElsterOnline: Steuerportal<br />
jetzt mit Linux-Support S. 42<br />
Photivo: RAW-Aufnahmen in<br />
16-Bit-Farben entwickeln S. 36<br />
12.2013<br />
GEARY • INKSCAPE • NITRO • PHOTIVO • RASPBERRY• VUESCAN • GEODATEN<br />
12<br />
Digitale Karten ausreizen, Offroad navigieren, GPS und EXIF kombinieren<br />
<strong>Geodaten</strong> <strong>nutzen</strong><br />
Linux-Offroad-Navi:<br />
Die optimale Hardware<br />
für den Eigenbau S. 26<br />
Marble kombiniert<br />
Kartensuche, OSM<br />
und Routenplaner S. 14<br />
GPS-Tracks komfortabel importieren,<br />
auswerten, verwalten und über EXIF-Daten<br />
mit den passenden Fotos zur Tour garnieren S. 8, 20<br />
Inkscape-Spezialeffekte gekonnt einsetzen S. 46<br />
Vektorgrafik künstlerisch gestalten mit Texturen, Filtern und 3D-Ausleuchtung<br />
WLAN rundum sichern S . 30<br />
Lücken finden und stopfen mit Wifislax<br />
www.linux-user.de<br />
Top-Distris<br />
auf zwei<br />
Heft-DVDs<br />
Profi-Backup in die Cloud S. 84<br />
Duplicati verschlüsselt Sicherungsdaten<br />
EUR 8,50 EUR 9,35 sfr 17,00 EUR 10,85 EUR 11,05 EUR 11,05<br />
Deutschland Österreich Schweiz Benelux Spanien Italien 4 196067 008502 12
Editorial<br />
Ausgedrosselt<br />
Jörg Luther<br />
Chefredakteur<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
als die Telekom im April dieses Jahres –<br />
pikanterweise zeitgleich mit dem 20. Geburtstag<br />
des WWW – ankündigte, ihren<br />
DSL-„Flatrate“-Kunden beim Überschreiten<br />
recht knapper Volumengrenzen die<br />
Datenrate auf 384 kbit/s zu drosseln,<br />
schlug die Empörung hohe Wellen û.<br />
Das lag nicht nur daran, dass mit einer<br />
solchen Geschwindigkeit schon die heute<br />
üblichen Nachrichten-Webseiten kaum<br />
noch zu <strong>nutzen</strong> sind, geschweige denn<br />
Multimedia-Dienste. Vielmehr war zu befürchten,<br />
dass diese Praxis den Grundsatz<br />
der Netzneutralität nachhaltig untergraben<br />
würde, denn eigene IP-Dienste und<br />
die ihrer Geschäftspartner wollte die Telekom<br />
aus der Volumenberechnung ausklammern.<br />
In der Praxis hätte dies für den<br />
Kunden bedeutet, dass nach monatlich<br />
nur 11 Stunden voller Nutzung des Zugangs<br />
das Internet nur noch aus Telekom-Diensten<br />
bestanden hätte.<br />
Mit einem Urteil vom 30. Oktober 2013<br />
hat das Landgericht Köln nun der Telekom<br />
diese Praxis vorläufig untersagt û –<br />
vorläufig deshalb, weil das Urteil noch<br />
nicht rechtskräftig ist und die Telekom<br />
mit Sicherheit dagegen Rechtsmittel einlegen<br />
dürfte. Der Kläger, die Verbraucherzentrale<br />
Nordrhein-Westfalen, rechnet<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/30871<br />
denn auch damit, das Verfahren bis zum<br />
Bundesgerichtshof verfolgen zu müssen.<br />
Unabhängig davon zeigt die inzwischen<br />
vorliegende Urteilsbegründung û<br />
eine bemerkenswerte Einsicht des Gerichts<br />
in die Bedeutung des weltweiten<br />
Netzes für den Kunden. Zwar drehte sich<br />
der Rechtsstreit konkret vor allem darum,<br />
was man als Verbraucher unter „Flatrate“<br />
verstehen darf. Hier legten die Richter<br />
klar fest, dass es sich dabei im Fall von<br />
DSL um einen „Festpreis für den Internetzugang<br />
zu einer bestimmten Bandbreitengeschwindigkeit<br />
und ohne Einschränkungen“<br />
handle.<br />
Damit hat das Gericht erfreulicherweise,<br />
wenn auch nur quasi im Nebensatz,<br />
aber auch noch einmal das Prinzip der<br />
Netzneutralität unterstrichen – man beachte<br />
die Formulierung und ohne Einschränkungen.<br />
Wenige Sätze später legen<br />
die Richter sogar noch einmal nach: Der<br />
Kunde dürfe erwarten, dass „die Nutzung<br />
seines häuslichen Internetzugangs in Abhängigkeit<br />
von … der eingesetzten<br />
Hardware einwandfrei funktioniert“.<br />
Einwandfreie Funktion – das bedeutet<br />
im Internet zweifelsohne auch, keine<br />
Dienste anderer Anbieter oder unliebsamer<br />
Art auf der Leitung abzuwürgen, wie<br />
etwa Filesharing, Internet-Telefonie der<br />
Konkurrenz, oder – wie in Frankreich<br />
heute schon üblich – VPNs, IMAP, UDP<br />
oder jeden Datentransfer oberhalb eines<br />
Sperrvolumens û.<br />
Wohlgemerkt: Netzneutralität auf Paket-<br />
Ebene, wie sie manchmal gefordert wird,<br />
ist weder sinnvoll noch wünschenswert,<br />
denn manche Dienste benötigen technisch<br />
bedingt eine gewisse Priorisierung:<br />
IP-Telefonie beispielsweise hinsichtlich<br />
der Latenz oder IP-TV in Bezug<br />
auf eine garantierte Bandbreite. Auf der<br />
Ebene der Dienste-Anbieter aber darf es<br />
keine künstlichen Schranken geben, soll<br />
das weltweite Netz nicht zur privaten<br />
Spielwiese einiger weniger mächtiger<br />
globaler Provider verkommen.<br />
Gerade wir Open-Source-Nutzer haben<br />
kulturell wie technisch ein besonderes<br />
Interesse an der ungehinderten<br />
Kommunikation und Dienstenutzung im<br />
Internet. Da bleibt nur zu hoffen, dass die<br />
folgenden juristischen Instanzen das<br />
Anti-Drosselkom-Urteil bestätigen (und<br />
weiter präzisieren) werden.<br />
Herzliche Grüße,<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
3
12<br />
74<br />
Aufgabenlisten helfen, im Alltag<br />
den Durchblick zu behalten und<br />
Arbeiten zügig zu erledigen. Mit Nitro gelingt<br />
das Organisieren im Handumdrehen.<br />
84<br />
Backup in der Cloud? Da winken<br />
aufgrund der NSA-Schnüffelei viele<br />
Anwender ab. Duplicati sichert die Daten<br />
jedoch nicht nur durch eigene Krypto-<br />
Schlüssel, sondern erlaubt ein komplettes<br />
Backup mit nur wenigen Mausklicks.<br />
58<br />
Die kommerzielle Scanner-Software<br />
Vuescan setzt auf ein<br />
schnörkelloses Interface und unterstützt<br />
über 2000 Modelle. Der Einsatz von Farbprofilen<br />
erlaubt professionelles Arbeiten.<br />
Aktuelles<br />
Angetestet .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Plattformunabhängiger Finanzverwalter<br />
Jgnash 2.13.0, leistungsfähiger FTP-Client für<br />
die Kommando zeile Lftp 4.4.10, Konfigurations-<br />
und Schwachstellen-Tester Lynis 1.1.3,<br />
TCP/IP-Verbindungsprüfer Wciconnect 1.5.1<br />
105<br />
Ubuntu steht hoch in<br />
der Gunst der Anwender<br />
– nicht zuletzt wegen der attraktiven<br />
Derivate, die all jene zufriedenstellen,<br />
die sich mit der<br />
Linie von Canonical<br />
nicht identifizieren.<br />
Das LU-<br />
Mega pack<br />
fasst die<br />
besten Varianten<br />
zusammen.<br />
Schwerpunkt<br />
Geotags in Bildern. ............. 8<br />
Mit den passenden Tools verbinden Sie die<br />
<strong>Geodaten</strong> der letzten Reise mit den entsprechenden<br />
Bildern und schreiben so ein<br />
schickes Tagebuch der Tour.<br />
Marble 1.6.2. ................. 14<br />
Mit dem Programm Marble kehrt der<br />
altbekannte Globus in einer zeitgemäßen,<br />
digitalen Neuauflage zurück.<br />
Mytourbook................... 20<br />
Die schicke Software hilft Ihnen beim Verwalten<br />
von Tracks und assistiert dabei, diese mit<br />
Bildmaterial zu ergänzen<br />
Offroad-Navigation............. 26<br />
Ein alter EeePC mit Linux macht als Basis für<br />
ein leistungsfähiges Offroad-Navi eine gute<br />
Figur. Beim Zusammenstellen der Komponenten<br />
gilt es aber einiges zu beachten.<br />
Praxis<br />
Wifislax 4.6. .................. 30<br />
Fast jedes WLAN weist einige potenzielle<br />
Schwachstellen hinsichtlich der Sicherheit<br />
auf. Das Slackware-Derivat Wifislax hilft dabei,<br />
diese aufzuspüren und zu beseitigen.<br />
Photivo....................... 36<br />
Photivo schließt die Lücke zwischen RAW-<br />
Konvertern und einfachen Bildbearbeitungen.<br />
Damit macht es häufig das Nacharbeiten<br />
in anderen Programmen überflüssig.<br />
ElsterOnline...................42<br />
Lange Zeit gab es für Linux-Nutzer keine<br />
Möglichkeit, die Steuererklärung elektronisch<br />
abzugeben. Seit Kurzem stellen die<br />
Steuerbehörden ein Javascript-Portal zur<br />
Abgabe von Formularen bereit.<br />
Inkscape-Effekte.. . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Neben den grundlegenden Zeichenfunktionen<br />
bietet das Vektorzeichenprogramm<br />
Inkscape ausgefeilte Effekte, die Linien in<br />
weich fließende Pinselschwünge verwandeln<br />
oder das Zeichnen von feingezähnten<br />
Papierrisskanten automatisieren.<br />
4 12.2013
92<br />
Farbmodelle ermöglichen es einem<br />
Computer, ein verbindliches<br />
System der Farbwerte in Zahlen umzusetzen.<br />
Die Komplexität der Ansätze schreckt<br />
oft ab. Zwei Tools in Gimp helfen, das Thema<br />
besser zu verstehen.<br />
14<br />
Der angestaubte Globus ist aus<br />
vielen Schul- und Kinderzimmern<br />
längst verschwunden. Mit Marble steht<br />
aber ein digitales Pendant parat, das den<br />
Klassiker in vielerlei Hinsicht aussticht.<br />
20<br />
GPS-Logger sorgen für ein nahtloses<br />
Erfassen von Reisen. Mit<br />
Mytourbook verwalten Sie die Daten komfortabel<br />
und verknüpfen sie mit Bildern.<br />
UBUNTU<br />
user<br />
Geary 0.4 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
Mit Geary ist seit längerer Zeit endlich<br />
einmal wieder ein neuer E-Mail-Client für<br />
Linux erschienen – und die Software bringt<br />
frischen Wind in das Genre.<br />
Nitro 1.5.1 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Das modern gestaltete Nitro hilft dabei,<br />
Aufgabenlisten zu verwalten. Sogar eine<br />
Synchronisation zwischen verschiedenen<br />
Systemen bringt das kostenlose Tool mit.<br />
Im Test<br />
Copy.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Ähnlich wie Dropbox erlaubt es der kommerzielle<br />
Cloud-Speicher Copy.com, Daten<br />
sehr einfach zwischen dem Desktop-PC, dem<br />
Notebook und dem Smartphone zu synchronisieren<br />
oder mit Freunden zu teilen.<br />
VueScan .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Beim Scannen lohnt der Griff zur kommerziellen<br />
Software VueScan: Sie sticht die freie<br />
Konkurrenz in mehrfacher Hinsicht aus.<br />
Netz&System<br />
RasPi als Server................80<br />
Der Mini-PC macht in kleinen Netzen eine<br />
gute Figur – sei es als zentrale Datenablage<br />
oder als Drucker-Server.<br />
Duplicati......................84<br />
Das freie Backup-Tool Duplicati vereinfacht<br />
das Sichern von Daten bei Cloud-Anbietern<br />
und bietet zugleich den Schutz der Backups<br />
durch starke Kryptographie.<br />
Kingsoft Office. ...............62<br />
Ein klares Interface und weitgehende<br />
Kompatibilität zu Microsoft-Produkten – so<br />
versucht das chinesische Kingsoft Office bei<br />
Linux-Anwendern zu punkten. Unser Test<br />
zeigt, was Sie erwarten dürfen.<br />
Know-how<br />
Farbmodelle in Gimp .. . . . . . . . . . 92<br />
Farbmodelle beschreiben Farben mathematisch<br />
– und daher eher unanschaulich. Gimp<br />
visualisiert mit zwei Tools die Farbmodelle<br />
und hilft damit, sie zu verstehen.<br />
46<br />
Dank ausgefeilter Filtereffekte<br />
verwandeln Sie im freien Vektorzeichenprogramm<br />
Inkscape eine schnell<br />
hingeworfene Skizze mit wenigen Mausklicks<br />
in einen echten Hingucker.<br />
Service<br />
Editorial.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
IT-Profimarkt.. . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />
Impressum...................102<br />
Events/Autoren/Inserenten.....103<br />
<strong>Vorschau</strong>. ...................104<br />
Heft-DVD-Inhalt ..............105<br />
www.linux-user.de<br />
5
Aktuelles<br />
Angetestet<br />
Finanz-Guru<br />
Mit Jgnash 2.13.0 steht Ihnen<br />
ein leistungsfähiges freies Programm<br />
zum Verwalten Ihrer<br />
Finanzen bereit, das es durchaus<br />
mit der kommerziellen Konkurrenz<br />
aufnehmen kann.<br />
Schon seit den Zeiten des Apple II kommt<br />
der Rechner zum Verwalten der Finanzen<br />
zum Einsatz. Früher landeten die entsprechenden<br />
Daten meist in Tabellenkalkulationen,<br />
heute stehen mit Programmen<br />
wie Jgnash komfortablere Tools bereit.<br />
Von GNUCash inspiriert, ist das javabasierte<br />
Programm auf allen Plattformen<br />
lauffähig, die über eine Java-Umgebung<br />
ab Version 7 verfügen. Um die Geldflüsse<br />
zu verwalten, legen Sie als Erstes eine<br />
Finanzdatei an. Standardmäßig schlägt<br />
die Software eine Binärdatei zum Speichern<br />
der Daten vor. Alternativ<br />
bietet sie als Ablage einen<br />
Zugang zu einer H2-Datenbank<br />
oder eine XML-Datei als<br />
Speicherort an. Als Nächstes<br />
entscheiden Sie sich für eine<br />
Hauptwährung und verschiedene<br />
Nebenwährungen, in<br />
denen Sie Konten führen<br />
möchten. Nun stellt das Programm<br />
zwei leere Strukturen<br />
mit unterschiedlichen Einund<br />
Ausgabe-Konten bereit.<br />
Beide liegen in englischer Sprache vor.<br />
Bei Bedarf verzichten Sie hier auf eine<br />
Auswahl und erstellen später von Hand<br />
eine eigene Struktur. Nachdem Sie die<br />
Datei samt Struktur der Konten erzeugt<br />
haben, erfassen Sie Ausgaben und Einnahmen.<br />
Die Kontoansicht stellt alle Konten<br />
in einer Baumstruktur dar. Neue Buchungen<br />
tragen Sie durch Anklicken des<br />
gewünschten Kontos ein. Hier versehen<br />
Sie jede Buchung mit Betrag, Datum und<br />
Empfänger, daneben können Sie optional<br />
eine Notiz oder den Scan eines Zahlungsbelegs<br />
anhängen. Neue Konten legen Sie<br />
über das entsprechende Symbol in der<br />
Symbolleiste an. Verwaltungsoptionen<br />
für wiederkehrende Ausgaben oder unterschiedliche<br />
Anlageformen finden Sie<br />
im Menüpunkt Extras. Auf Wunsch erzeugt<br />
die Applikation Berichte mit anschaulichen<br />
Grafiken. Damit haben Sie<br />
die Geldflüsse immer im Blick.<br />
Lizenz: GPLv3<br />
n<br />
Quelle: http:// sourceforge. net/ projects/<br />
jgnash/<br />
Sicherheitsberater<br />
Das Audit-Tool Lynis 1.3.3 trägt<br />
sicherheitsrelevante Daten über<br />
das System zusammen und<br />
untersucht die Aufstellung auf<br />
mögliche Schwachstellen. Das<br />
Ergebnis präsentiert Lynis als<br />
umfassenden Bericht.<br />
Um herauszufinden, wie es um die<br />
Sicherheit eines Systems steht, stellen Sie<br />
es mit Lynis auf den Prüfstand. Dabei<br />
kontrolliert das Shell-Skript nicht nur die<br />
Aktualität der installierten Software, sondern<br />
wirft einen Blick auf den installierten<br />
Bootloader und den laufenden Kernel,<br />
sucht im Speicher nach Zombie-Prozessen<br />
und nimmt die Benutzer- und<br />
Gruppenverwaltung unter die Lupe. Darüber<br />
hinaus prüft es die Zugriffsverwaltung<br />
im Dateisystem oder Sticky-Bits im<br />
temporären Verzeichnis. Im Netzwerk<br />
verifiziert Lynis unter anderem das Standard-Gateway<br />
und prüft, ob<br />
sich eine Schnittstelle im<br />
Überwachungsmodus befindet.<br />
Zudem kontrolliert es die<br />
Einstellungen von Firewall und<br />
Web-Server. Sämtliche Prüfungen<br />
gliedert Lynis in verschiedene<br />
Kategorien, nach deren<br />
Abschluss es jeweils ein Quittieren<br />
durch den Anwender<br />
erwartet. Dabei fährt es anschließend<br />
entweder mit der nächsten<br />
Kategorie fort oder beendet in kritischen<br />
Fällen die Prüfung an dieser Stelle. Gibt<br />
es an den vorhandenen Einstellungen<br />
nichts zu beanstanden, gibt Lynis den aktuellen<br />
Status des geprüften Objekts aus.<br />
Entdeckt das Tool in einem Bereich Optimierungsbedarf,<br />
erscheint die Empfehlung<br />
in gelber Schrift hinter der Prüfung.<br />
Um eine vollständige Prüfung des Systems<br />
vorzunehmen, rufen Sie Lynis als<br />
Root mit dem Parameter ‐c auf. Möchten<br />
Sie nur einzelne Kategorien prüfen, teilen<br />
Sie Lynis dies durch einen Parameter<br />
mit. Der Schalter ‐‐man liefert eine Hilfeseite.<br />
Um Lynis regelmäßig automatisiert<br />
via Cronjob auszuführen, <strong>nutzen</strong> Sie den<br />
Parameter ‐‐cronjob – in diesem Fall erwartet<br />
das Tool keine Interaktion nach<br />
jeder geprüften Kategorie. Das Prüfergebnis<br />
finden Sie in einer Log-Datei.<br />
Lizenz: GPLv3<br />
nn<br />
Quelle: http:// www. rootkit. nl/ projects/<br />
lynis. html<br />
6 www.linux-user.de<br />
12.2013
Angetestet<br />
Aktuelles<br />
Das Kommandozeilenprogramm LFTP<br />
setzt sich unter anderem durch seinen<br />
großen Funktionsumfang von der Masse<br />
der FTP-Clients ab. Neben HTTP und FTP<br />
inklusive deren verschlüsselter Varianten<br />
unterstützt die Software SFTP, Fish, FXP<br />
und Bittorrent. Selbst der Einsatz von<br />
HTTP- oder Socks-Proxies stellt das Programm<br />
vor keine Probleme. Für die Standardprotokolle<br />
existiert sogar eine IPv6-<br />
Unterstützung. Darüber hinaus bietet<br />
das Tool zahlreiche Optionen, um die<br />
Übertragungen verlässlich zu steuern.<br />
So versucht LFTP eigenständig, unterbrochene<br />
Transfers neu zu starten. Via<br />
Parameter begrenzen Sie bei Bedarf den<br />
Datendurchsatz und die Anzahl der Verbindungen<br />
zu einem Server. So bleibt<br />
Lizenz: GPLv3<br />
Quelle: http:// lftp. yar. ru/<br />
nn<br />
noch Bandbreite für andere Dienste. Als<br />
Konsolen-Client unterstützt LFTP die<br />
gängigen FTP-Befehle. Darüber hinaus<br />
kennt die Software eine Reihe nützlicher<br />
Shell-Befehle, die sie auf Wunsch auf<br />
dem Zielsystem ausführt. Selbst ein Pager<br />
findet sich. Sämtliche Befehle und<br />
Übertragungen organisieren Sie bei Bedarf<br />
in Warteschlangen – ideal, wenn Sie<br />
einen sequenziellen Ablauf der Übertragung<br />
sicherstellen möchten.<br />
Seine Konfiguration bezieht<br />
das Programm aus systemweiten<br />
wie benutzerspezifischen<br />
Dateien. Die meisten<br />
Parameter dürfen Sie jedoch<br />
zusätzlich interaktiv während<br />
der laufenden Sitzung manipulieren.<br />
Aus der Befehlsübersicht<br />
mit set ‐a erfahren<br />
Sie, welche dies erlauben.<br />
FTP-Allrounder<br />
Benötigen Sie keinen grafischen<br />
FTP-Client, dann finden Sie in<br />
LFTP 4.4.10 ein leistungsfähiges<br />
Programm zum Übertragen von<br />
Daten, das alle relevanten<br />
Protokolle unterstützt.<br />
Lizenz: GPLv3<br />
n<br />
Quelle: http:// wciconnect. sourceforge. net/<br />
Bleibt ein Netzwerkdienst stumm, greifen<br />
Linux-Profis zu kleinen Helferlein für die<br />
Konsole, um das Problem zu analysieren.<br />
Einsteiger tun sich damit meist schwer.<br />
Hier setzt das Tool „Why can’t I connect“,<br />
kurz Wciconnect, an: Es bietet eine grafische<br />
Oberfläche zur Analyse von TCP/IP-<br />
Problemen. Zum Prüfen brauchen Sie nur<br />
noch die IP-Adresse und den Port anzugeben.<br />
Das Programm prüft dann den<br />
Aufbau der Verbindung und die korrekte<br />
Funktion selbstständig. Bei Problemen erscheint<br />
ein Fenster, das mögliche Ursachen<br />
aufzählt. Läuft alles glatt, verweist<br />
Wciconnect zur manuellen Kontrolle auf<br />
die Trace-Ausgabe. Diese erscheint bei jedem<br />
Prüfen im Hauptfenster. Module für<br />
die Dienste MySQL, MS-SQL, IMAP, POP3,<br />
SMTP, IRC, FTP, LDAP und Usenet sind bereits<br />
an Bord. Existiert für einen Problemfall<br />
kein fertiges Modul, greifen Sie auf<br />
einen generischen Test zurück. Auch hier<br />
geben Sie Zieladresse und Port an. Wciconnect<br />
baut dann nur die Verbindung<br />
auf, eine tiefergehende Analyse erfolgt<br />
nicht. Ist der Port blockiert oder das Netz<br />
nicht zu erreichen, erscheint ein Fenster<br />
mit möglichen Fehlerquellen. Kommt die<br />
Verbindung zustande, können Sie über<br />
das Play-Symbol in der Symbolleiste Befehle<br />
an die Gegenstelle schicken, um deren<br />
Funktion zu prüfen. Um die Verbindung<br />
zum eigenen Rechner zu testen,<br />
bietet Wciconnect die Möglichkeit, einen<br />
Dienst auf einem beliebigen Port zu simulieren.<br />
Bei Bedarf testen Sie in diesem<br />
Fall ebenfalls mit Wciconnect oder mit einem<br />
Telnet-Client die Erreichbarkeit. Auf<br />
diese Weise prüfen Sie zum Beispiel vor<br />
der Installation eines Servers, ob alle<br />
Firewalls Zugriffe zulassen. (agr) n<br />
Verbindungsprüfer<br />
Das Analyse-Tool Wciconnect<br />
1.5.1 hilft, Probleme in der Verbindung<br />
zu Servern und Diensten<br />
zu entdecken. Dabei ermöglichen<br />
mitgelieferte Prüfmodule eine<br />
automatisierte Analyse.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
7
Schwerpunkt<br />
Geotags in Bildern<br />
Bilder mit <strong>Geodaten</strong> aufbereiten<br />
Orientierungshilfe<br />
© Sans5, sxc.hu<br />
Wenn jemand eine Reise<br />
tut, kann er was erzählen –<br />
und das am besten nicht mit<br />
endlosen Diashows, sondern<br />
einem hübsch aufgemachten<br />
Track, mit den passenden<br />
Aufnahmen garniert.<br />
Frank Hofmann<br />
Nach der Rückkehr aus dem Urlaub in<br />
heimische Gefilde steht das Aufbereiten<br />
der gesammelten Fotos an. Als Ergebnis<br />
der Bemühungen erhalten Sie im besten<br />
Fall eine Landkarte mit den Etappen der<br />
Route, jeweils ergänzt durch die Aufnah<br />
men an der richtigen Position. Mit dem<br />
richtigen Know-how und den passenden<br />
Tools haben Sie so einen Hingucker im<br />
Handumdrehen erstellt.<br />
Zum Zusammenstellen der Karte mit<br />
Bildern benötigen Sie Informationen,<br />
etwa Zeitstempel, geografische Angaben<br />
wie Längen- und Breitengrad sowie<br />
Blickwinkel und ‐richtung. Das Verknüpfen<br />
von Objekten mit diesen Daten heißt<br />
Geotagging. Das erleichtert den Umgang<br />
mit den Mediadaten.<br />
haben. Die von den Geräten erfassten<br />
Sensor-Informationen landen häufig automatisch<br />
in den Exif-Daten der digitalen<br />
Aufnahmen.<br />
Wie die letzten Monate gezeigt haben,<br />
leiten Nachrichtendienste aus diesen<br />
Metadaten im großen Stil persönliche<br />
Profile ab, die Fragen beantworten, wie:<br />
„Wo ist der Fotograf mit der Kamera gerade<br />
unterwegs?“ und „Über welche<br />
technischen Geräte verfügt der Nutzer?“.<br />
Daher ist es ratsam, diese Funktionen in<br />
Zeiten permanenter digitaler Überwachung<br />
stets mit Bedacht zu verwenden<br />
oder zu deaktivieren û.<br />
Tags für <strong>Geodaten</strong><br />
Readme<br />
Nach jeder Reise gleicht das Sortieren der<br />
Mitbringsel und Zuordnen der Fotos häufig<br />
einem anspruchsvollen Puzzle. Eine Übersicht<br />
mit den einzelnen Etappen hilft dabei,<br />
die Erinnerungen lebendig zu halten.<br />
Zusatzinfo Exif<br />
Die Informationen für das Geotagging<br />
stammen aus den Sensoren der Digitalkameras<br />
oder Smartphones. Ein GPS-<br />
Modul gehört inzwischen vielfach zur<br />
Grundausstattung mobiler Geräte. Gute<br />
Digitalkameras mit GPS-Modul sind<br />
heutzutage bereits für rund 300 Euro zu<br />
GPSInfo<br />
GPSLatitudeRef<br />
GPSLatitude<br />
GPSLongitudeRef<br />
GPSLongitude<br />
GPSAltitudeRef<br />
GPSAltitude<br />
Haupttag<br />
Breitengrad<br />
(Nord oder Süd)<br />
Breitengrad (Wert)<br />
Längengrad<br />
(Ost oder West)<br />
Längengrad (Wert)<br />
Höhe – über oder unter<br />
dem Meeresspiegel<br />
Höhenangabe (Wert)<br />
8 www.linux-user.de<br />
12.2013
Geotags in Bildern<br />
Schwerpunkt<br />
Über erprobte Schnittstellen lesen Sie<br />
die Exif-Daten jederzeit aus den digitalen<br />
Bildern aus und verändern sie nach<br />
Bedarf. Bildbetrachter wie Geeqie û<br />
stellen die Exif-Daten zu einer Aufnahme<br />
bereit 1 . Für die Kommandozeile bieten<br />
sich hingegen Exifprobe û und Exiftran<br />
û an, etwa zum Drehen von JPGs<br />
unter Berücksichtigung der Ausrichtung<br />
des Fotografen beim Auslösen.<br />
Das sehr umfangreiche Perl-Programm<br />
Exiftool û beinhaltet darüber<br />
hinaus eine Bibliothek für eigene Entwicklungen.<br />
Die Ausgabe der Informationen<br />
in deutscher Sprache gelingt mit<br />
der Option ‐lang de.<br />
Pyexiv2 û und dessen empfohlener<br />
Nachfolger Gexiv2 û leisten hingegen<br />
Python-Entwicklern sehr gute Dienste.<br />
Die Python Imaging Library (PIL) û verfügt<br />
ebenso über entsprechende Methoden,<br />
die aber undokumentiert und deshalb<br />
mit Vorsicht zu genießen sind.<br />
Ausgangsmaterial<br />
Die genannten Werkzeuge fördern Erstaunliches<br />
zutage: Das beginnt beim<br />
Namen des Herstellers der Kamera, der<br />
Identifikationsnummer des Geräts samt<br />
Version der Firmware und geht über die<br />
Bildgröße und Blende bis hin zu Angaben<br />
zum Auslösen des Blitzes.<br />
Die Liste für die zu erstellende Landkarte<br />
umfasst drei Dinge – erstens die Reiseroute<br />
inklusive der Etappen, zweitens<br />
die Koordinaten der Wegpunkte und<br />
drittens die Aufnahmen, die entlang der<br />
bereisten Strecke entstanden sind. Für<br />
Ersteres genügt eine Textdatei mit den<br />
Ortsnamen oder markanten Punkten,<br />
die der Orientierung beim Erstellen der<br />
jeweiligen Karte dient.<br />
Die Koordinaten der Wegpunkte<br />
zeichnen Sie am besten vorher mit einem<br />
GPS-Tracker über das Global Positioning<br />
System GPS auf. Damit erhalten<br />
Sie pro Wegpunkt neben dem Breitenund<br />
Längengrad auch einen Zeitstempel<br />
sowie eine Höhenangabe. Aus diesen erfassten<br />
Daten erstellen Sie ein Streckenprofil,<br />
das Sie in einem Routenplaner wie<br />
Gpsies û hinterlegen. Mit welchen<br />
Werkzeugen Sie einzelne Strecken aufzeichnen,<br />
auswerten und nachbearbeiten,<br />
zeigt ein Artikel unserer Schwesterzeitschrift<br />
EasyLinux û.<br />
Wie bereits oben angerissen, verfügen<br />
die Digitalbilder über Metadaten – sogenannte<br />
Exif-Tags. Die Tabelle Tags für<br />
<strong>Geodaten</strong> zeigt die speziellen Einträge<br />
(„GPS-Tags“), die Sie zum geografischen<br />
Verorten benötigen. Eine ausführliche<br />
Übersicht zu den einzelnen Exif-Elementen<br />
mit GPS-Bezug finden Sie auf der<br />
TIFF Tag Reference û und der Webseite<br />
Gottengeography 2.2,<br />
QLandkarteGT 1.7.5<br />
LU/geodaten/<br />
Exif: Das Exchangeable Image File Format<br />
bezeichnet Zusatzinformationen zu digitalen<br />
Aufnahmen. Die Japan Electronics and<br />
Information Technology Industries Association<br />
(JEITA) hat deren Struktur 2002 standardisiert,<br />
es gibt aber viele hersteller- und<br />
kameraspezifische Erweiterungen û.<br />
1 Der Bildbetrachter<br />
Geeqie liefert zum jeweiligen<br />
Bild die weiteren<br />
Informationen<br />
aus den Exif-Daten.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
9
Schwerpunkt<br />
Geotags in Bildern<br />
2 Ausgabe der Geoinformationen eines Bildes mit Exiftool.<br />
GPX-Format: GPS Exchange Format. Das<br />
GPX-Format dient dem Speichern und Austauschen<br />
von <strong>Geodaten</strong>. Es ist plattformunabhängig,<br />
offen und lizenzfrei. Bei GPX handelt<br />
es sich um ein XML-Format.<br />
3 Suchergebnis auf Nominatim komplett mit Landkarte.<br />
von Phil Harvey û, dem Autor von Exiftool.<br />
Ob Bilddateien bereits Geoinformationen<br />
enthalten, finden Sie über den<br />
entsprechenden Eintrag im Bildbetrachter<br />
oder mit den beiden Programmen<br />
Exiftool und Grep über einen Aufruf aus<br />
der Kommandozeile heraus:<br />
$ exiftool ‐s Bilddatei | grep ‐iU<br />
gps<br />
Darüber weisen Sie Exiftool an, in der<br />
ersten Spalte die Namen der Exif-Tags<br />
auszugeben. Mit einem nachfolgenden<br />
Grep filtern Sie aus dieser Liste alle Zeilen<br />
heraus, in denen die Zeichenfolge<br />
gps vorkommt. Die Option ‐i steht für<br />
„(case-)insensitive“ und findet alle Treffer<br />
unabhängig von der Groß- und Kleinschreibung<br />
des Suchmusters.<br />
Erfolgt keine Ausgabe, enthält die<br />
Datei keine Geoinformationen. Abbildung<br />
2 zeigt hingegen das Ergebnis<br />
für eine Aufnahme mit den entsprechenden<br />
Angaben für Längen- und Breitengrad.<br />
Der Eintrag GPSMapDatum bezeichnet<br />
die verwendete geodätische Datenmenge<br />
des GPS-Empfängers und bezeichnet<br />
hier Tokio beziehungsweise<br />
WGS‐84.<br />
Der Wert für die Höhe über dem Meeresspiegel<br />
(GPSAltitude) ist in der ausgewerteten<br />
Aufnahme bislang nicht gesetzt.<br />
Da obige Aufnahme auf einer<br />
Höhe von 493 Metern über dem Meeresspiegel<br />
erfolgte, bietet sich eine Ergänzung<br />
in den Metadaten an:<br />
$ exiftool ‐GPSAltitude=493 BilddU<br />
atei<br />
In diesem Aufruf übergeben Sie Exiftool<br />
die Höhenangabe einfach als Wert nach<br />
dem entsprechenden Tag und dem<br />
Gleichheitszeichen.<br />
<strong>Geodaten</strong> ermitteln<br />
Stecken die Informationen noch nicht in<br />
der Aufnahme und verfügen Sie über<br />
keine digitalen Trackdaten, ermitteln Sie<br />
diese von Hand und ergänzen dann die<br />
Aufnahmen. Für die Informationen zum<br />
Ort hilft häufig eine Abfrage über Geonames.org<br />
û weiter. Diese Datenbank<br />
beinhaltet alle öffentlich zugänglichen<br />
Namen von Orten, Regionen und Ländern<br />
und ermöglicht über den Webbrowser<br />
eine Volltextsuche.<br />
Existieren Namen mehrfach, erscheint<br />
eine Liste mit den Suchtreffern zur weiteren<br />
Auswahl. Neben einer Referenz auf<br />
Google Maps erscheinen für jeden Eintrag<br />
eine Kurzbeschreibung sowie der<br />
Breiten- und Längengrad.<br />
Das Gegenstück von OpenStreetMap<br />
heißt Nominatim û (lat.: „namentlich“,<br />
„ausdrücklich“). Es kommt beispielsweise<br />
bei Wikipedia zum Einsatz, um Orte<br />
und Koordinaten einander zuzuordnen.<br />
Eine Anfrage wird meist ausführlich beantwortet.<br />
Abbildung 3 zeigt die Informationen<br />
zum Ausflugsziel „Blautopf“ in<br />
der Schwäbischen Alb.<br />
Bereits aufgezeichnete Wegstrecken –<br />
umgangssprachlich GPX-Tracks genannt<br />
– finden sich auf Gpsies.com, Way-<br />
10 www.linux-user.de<br />
12.2013
Geotags in Bildern<br />
Schwerpunkt<br />
marked Trails û und BBBike û. Gpsies.<br />
com liefert nur tatsächlich absolvierte<br />
Wegstrecken mit Bewertung und detaillierter<br />
Charakteristik der Route. Waymarked<br />
Trails enthält neben Wanderund<br />
Radwegen auch Routen für Inlineskater<br />
und Mountainbiker 4 . BBBike bietet<br />
hingegen den direkten Vergleich von<br />
bis zu acht Kartenvarianten samt entsprechender<br />
Routen und variabler Karten<br />
(Overlays) für den Hintergrund 5 .<br />
Die Webseiten gestatten das interaktive<br />
Markieren einzelner Wegpunkte auf<br />
einer Karte über den Webbrowser. Diese<br />
Wegpunkte fassen Sie wiederum zu einer<br />
Route zusammen und exportieren<br />
diese als Textdatei im GPX-Format û.<br />
Kombination<br />
Um nun alle Bestandteile zu vereinen,<br />
stehen unter anderem die beiden Programme<br />
Gottengeography û und<br />
QLandkarteGT û als Pakete für Debian,<br />
Ubuntu und Fedora bereit. In Gottengeography<br />
wählen Sie als Erstes den gewünschten<br />
Typ der Landkarte aus. Aus<br />
dem OpenStreetMap-Projekt stehen<br />
derzeit MapQuest, Mapnik, Cycle Map<br />
(Fahrradkarte) und die Transport Map<br />
(ÖPNV) bereit. Alternativ <strong>nutzen</strong> Sie nur<br />
das geografische Relief, genannt „Maps<br />
for Free Relief“.<br />
Als Nächstes suchen Sie den passenden<br />
Ausschnitt auf der Landkarte. Das<br />
gelingt entweder über das Zurechtschieben<br />
der Karte mit der Maus oder mithilfe<br />
der Recherche im Textfeld über der Karte.<br />
Gottengeography nutzt zur Suche<br />
nach der korrekten geografischen Position<br />
im Hintergrund das bereits oben erwähnte<br />
Nominatim.<br />
4 Rund um den Genfer See existeren zahlreiche Fahrradrouten.<br />
Über den Reiter Bilder laden Sie die Aufnahmen,<br />
die entlang der Wegstrecke<br />
entstanden sind. Verfügt eine Aufnahme<br />
bereits über Geoinformationen, zeigt<br />
Gottengeography sie sofort an der entsprechenden<br />
Position auf der Karte an.<br />
Falls nicht, schieben Sie die Aufnahme<br />
an die korrekte Position und speichern<br />
diese. Dabei wird automatisch die Position<br />
auf der Landkarte in die Exif-Daten<br />
der Aufnahme übertragen.<br />
Zuletzt fügen Sie noch den GPX-Track<br />
für die aufgezeichnete Wegstrecke hinzu.<br />
Über den Reiter GPS laden Sie die<br />
Track laden<br />
5 Rund um den Bodensee ziehen sich viele Wander- und Fahrradstrecken.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
11
6 Ansicht einer kompletten Wegstrecke in Gottengeography.<br />
Ihre GPX-Datei und wählen eine gewünschte<br />
Farbe aus (in Abbildung 6<br />
dunkelrot). Daraufhin wertet Gottengeography<br />
den GPX-Track aus und stellt ihn<br />
zusätzlich dar.<br />
QLandkarteGT<br />
Erscheint Ihnen das Programm Gottengeography<br />
als zu simpel, dürfen Sie die<br />
Arbeit gern mit Werkzeugen wie der<br />
Software QLandkarteGT fortsetzen. Bislang<br />
kann diese zwar noch keine GPX-<br />
Tracks als Datei importieren, dafür aber<br />
beispielsweise die angezeigte Karte als<br />
Bild speichern und mit diversen GPS-Geräten<br />
kommunizieren. Damit gelingt Ihnen<br />
das Hochladen von Routen auf das<br />
Navigationsgerät sowie die Verarbeitung<br />
bereits aufgezeichneter Strecken komfortabel<br />
auf dem Desktop. Weitere Informationen<br />
zur Routenbearbeitung in<br />
Google Maps liefert ein Artikel unserer<br />
Schwesterzeitschrift EasyLinux û.<br />
Fazit<br />
Um aus einem Haufen digitaler Bilder<br />
und ein paar GPS-Daten eine ansprechende<br />
Präsentation der Urlaubsreise zu<br />
machen, brauchen Sie lediglich etwas<br />
Know-how und die richtigen Tools. Diese<br />
Programme finden Sie in vielen Fällen<br />
schon in den Standard-Repositories der<br />
großen Distributionen.<br />
Wer einmal verstanden hat, wie die<br />
verschiedenen Techniken ineinander<br />
greifen, der tut sich leicht damit, die gesammelten<br />
Daten zu verbinden und attraktiv<br />
zu gestalten. (agr) n<br />
Der Autor<br />
Frank Hofmann arbeitet er in Berlin im<br />
Büro 2.0, einem Open-Source Experten-<br />
Netzwerk, als Dienstleister mit Spezialisierung<br />
auf Druck und Satz (http:// www.<br />
efho. de). Er ist Mitgründer des Schulungsunternehmens<br />
Wizards of FOSS (http://<br />
www. wizards‐of‐foss. de). Seit 2008 koordiniert<br />
er das Regionaltreffen der Linux<br />
User Groups aus der Region Berlin-Brandenburg.<br />
Danksagung<br />
Der Autor bedankt sich bei Wolfram<br />
Schneider und Lars Lingner für ihre kritischen<br />
Anmerkungen und Kommentare<br />
im Vorfeld dieses Artikels.<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 30476<br />
12 www.linux-user.de<br />
12.2013
Schwerpunkt<br />
Marble<br />
Der virtuelle Globus Marble<br />
Per Maus um die Welt<br />
Früher stand er in vielen Klassen- und Kinderzimmern, mittlerweile<br />
wurde der Globus fast vollständig von Google Maps<br />
verdrängt. Mit Marble kehrt er jedoch in einer zeitgemäßen<br />
Neuauflage zurück.<br />
Tim Schürmann<br />
Marble gehört zu den Bildungsprogrammen<br />
der KDE Software Collection<br />
und liegt daher in den Repositories aller<br />
großen Distributionen. Viele davon installieren<br />
den virtuellen Globus sogar<br />
standardmäßig; unter OpenSuse finden<br />
Sie ihn beispielsweise im Startmenü in<br />
der Programmgruppe Education.<br />
Auch wenn Marble recht unscheinbar<br />
wirkt, bietet es mehr als nur die Erdkugel.<br />
So dürfen Sie eine Reiseroute planen, für<br />
die Fahrradtour das Höhenprofil einblenden<br />
lassen und sogar über den Mond<br />
fliegen. Den folgenden Ausführungen<br />
liegt die Marble-Version 1.6.2 zugrunde,<br />
die auch in OpenSuse 13.1 enthalten ist.<br />
Readme<br />
© Roberto Saporito, 123RF<br />
Rollig<br />
Nach dem Start zeigt Marble auf der<br />
rechten Seite die Erde, im Hintergrund<br />
das Weltall mit den Sternbildern. Rechts<br />
unten am Rand finden Sie eine Navigationsleiste,<br />
die Sie in ähnlicher Form vielleicht<br />
schon von Google Maps her kennen:<br />
Über die Pfeile im oberen runden<br />
Teil rotieren Sie die Weltkugel, über die<br />
Plus- und Minus-Tasten darunter zoomen<br />
Sie näher heran und wieder heraus. Den<br />
jeweils aktuell gültigen Maßstab lesen<br />
Sie links unten in der Ecke ab, die Höhe<br />
über dem Erdboden verrät zudem die<br />
Statusleiste am unteren Fensterrand 1 .<br />
Anstelle der Navigationsleiste können<br />
Sie auch die Maus verwenden: Wenn Sie<br />
mit der Maus auf den Globus fahren, verwandelt<br />
sich der Zeiger in eine Hand. Per<br />
Drag & Drop können Sie jetzt den Globus<br />
„anfassen“ und rotieren. Über das<br />
Marble präsentiert einen virtuellen Globus<br />
und bietet dazu passende Zusatzfunktionen,<br />
wie etwa eine Routenplanung.<br />
14 www.linux-user.de<br />
12.2013
Marble<br />
Schwerpunkt<br />
Mausrad zoomen Sie heran und wieder<br />
heraus. Gehen Sie dabei jedoch behutsam<br />
vor: Geben Sie der Erde mit der<br />
Maus zu viel Schwung, rollt sie wie ein<br />
echter Globus noch etwas nach.<br />
In der Mitte des Schirms sehen Sie ein<br />
kleines weißes Fadenkreuz – je nach Hintergrund<br />
ist es etwas schlecht zu erkennen.<br />
Auf welchen Punkt der Erde es<br />
zeigt, sehen Sie deshalb noch einmal auf<br />
der stilisierten Weltkarte links oben in<br />
der Ecke. Die Position des Fadenkreuzes<br />
markiert dort ein weißer Punkt, mit einem<br />
Doppelklick springen Sie schnell zu<br />
einer anderen Region der Welt.<br />
Abschalten<br />
Wenn Sie eine Stadt oder einen anderen<br />
Ort anklicken, blendet Marble ein Fenster<br />
mit Informationen über diesen geografischen<br />
Punkt ein 2 . Um das Fenster<br />
wieder zu schließen, müssen Sie rechts<br />
oben auf sein X-Symbol klicken. Liegt<br />
dieses unter der Windrose oder einem<br />
anderen Element, müssen Sie zunächst<br />
den Globus etwas drehen.<br />
Wenn Sie die Kästen mit den ganzen<br />
Zusatzinformationen zu sehr stören, können<br />
Sie sie einzeln im Hauptmenü hinter<br />
Ansicht | Informationskästen aus- und einschalten.<br />
Alternativ lassen sie sich auch<br />
per Drag & Drop an eine beliebige andere<br />
Stelle ziehen. Bei der Navigationsleiste<br />
rechts unten müssen Sie dazu allerdings<br />
mit der Maus auf den Rand fahren, der<br />
Mauszeiger verwandelt sich dabei in eine<br />
Hand. Das Fadenkreuz blenden Sie über<br />
Ansicht | Fadenkreuz ein und aus.<br />
Bei den Sternen im Hintergrund handelt<br />
es sich übrigens nicht um bloße<br />
Staffage, sondern das derzeit tatsächlich<br />
dort sichtbare Weltall. Wenn Sonne,<br />
Mond und Sterne Sie irritieren, schalten<br />
Sie sie über Ansicht | Sternenhimmel ab.<br />
An derselben Stelle lässt sich übrigens<br />
auch die simulierte Atmosphäre deaktivieren,<br />
die sich sonst als heller Schein<br />
um die Weltkugel legt.<br />
Mondsüchtig<br />
Standardmäßig zeigt Marble eine topografische<br />
Karte, wie Sie sie sicherlich<br />
1 Das Hauptfenster von Marble zeigt rechts den Globus und bietet in der Seitenleiste<br />
links die Zusatzfunktionen an.<br />
noch aus dem Schulatlas kennen: Flüsse<br />
sind blau, Ebenen grün, große Städte<br />
mit einem kleinen Quadrat gekennzeichnet.<br />
Links unten im Hauptfenster finden<br />
Sie auf dem Register Legende noch einmal<br />
die Bedeutung aller Symbole und<br />
Farben. Dort können Sie die Bestandteile<br />
der Karte einzeln ausblenden lassen.<br />
Stören Sie etwa die Städtenamen, entfernen<br />
Sie den Haken vor Bewohnte Bereiche.<br />
Sollen die eingezeichneten Breiten-<br />
und Längengrade verschwinden,<br />
klicken Sie auf Koordinatensystem.<br />
Sie können dem Globus noch andere<br />
Karten überstülpen, wie etwa eine Straßenkarte.<br />
Dazu öffnen Sie links unten im<br />
Hauptfenster das Register Kartenansicht<br />
und wählen eine andere Karte aus. Die<br />
Straßenkarte verbirgt sich hinter Open-<br />
StreetMap 3 . Wie der Name andeutet,<br />
stammen die Daten vom OpenStreet-<br />
Map-Projekt û – der Rechner benötigt<br />
folglich eine Internetverbindung, damit<br />
Sie die Karte sehen können.<br />
Beim Navigieren dauert es zudem immer<br />
einen Moment, bis Marble die Darstellung<br />
aktualisiert hat. Gleiches gilt<br />
auch für die Karten mit den durchschnittlichen<br />
Niederschlägen. Die Satellitenansicht<br />
zeigt nicht etwa ein aktuelles Bild<br />
2 Die Informationen<br />
in<br />
diesem Fenster<br />
stammen vom<br />
Dienst Geonames<br />
û.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
15
Schwerpunkt<br />
Marble<br />
der Erde, sondern basiert auf Aufnahmen<br />
der NASA aus dem Jahr 2004 û. In dieser<br />
Darstellung sehen Sie auch eine Wolkendecke,<br />
die Sie über Ansicht | Wolken<br />
verschwinden lassen können.<br />
Zu guter Letzt zeigt Marble nicht nur<br />
die Erde, sondern auf Wunsch auch den<br />
Mond. Dazu stellen Sie auf dem Register<br />
Kartensicht die Ausklappliste Erde auf<br />
den Mond um. Neben diesen vorhandenen<br />
Karten können Sie noch viele weitere<br />
herunterladen. Dazu rufen Sie den<br />
Menüpunkt Datei | Karten herunterladen<br />
auf. Marble bietet Ihnen jetzt einige weitere,<br />
exotische Karten an. Darunter finden<br />
sich unter anderem historische Globen,<br />
eine Karte mit den Klimazonen der<br />
Erde und sogar Darstellungen von Saturn<br />
und Mars. Sobald Sie sich für eine<br />
Karte entschieden haben, klicken Sie auf<br />
Installieren, anschließend steht sie im Register<br />
Kartenansicht zur Verfügung.<br />
Spürhund<br />
3 Marble projiziert die „platte“ Straßenkarte von OpenStreetMap auf den Globus, was<br />
wiederum zu verzerrten beziehungsweise verwaschenen Texten führt.<br />
Suchen Sie einen ganz bestimmten Ort,<br />
dann tippen Sie seinen Namen links oben<br />
im Hauptfenster auf dem Register Suchen<br />
in das Eingabefeld ein. Schon während<br />
des Tippens bietet Ihnen Marble mögliche<br />
Stichwörter zur Auswahl an. Sobald<br />
Sie die Eingabetaste drücken oder einen<br />
der Vorschläge anklicken, präsentiert Ihnen<br />
die Liste unterhalb des Eingabefeldes<br />
alle Fundstellen und markiert diese<br />
gleichzeitig auf dem Globus.<br />
Die Suchergebnisse sehen nur scheinbar<br />
etwas merkwürdig aus: So fand<br />
Marble München auch in Hutthurm im<br />
Landkreis Passau und in Bad Berka im<br />
Landkreis Weimarer Land 4 . Dort gibt<br />
es tatsächlich Orte mit dem Namen<br />
München – googeln Sie spaßeshalber<br />
einmal danach. Mit einem Klick auf das<br />
richtige Suchergebnis springt Marble<br />
zum entsprechenden Ort, wobei die<br />
Zoomstufe erhalten bleibt.<br />
Mit einem Klick auf das Haussymbol in<br />
der Navigationsleiste kehrt Marble wieder<br />
zur Ausgangsansicht zurück. Das ist<br />
beispielsweise dann nützlich, wenn Sie<br />
sich in der Sahara verfranzt haben. Unter<br />
OpenSuse 13.1 liegt dieser Ausgangspunkt<br />
fast 10 000 km über Europa (wie<br />
in Abbildung 1 ). Wenn Sie einen anderen<br />
Ort vorgeben möchten, stellen Sie<br />
ihn im Hauptfenster ein und rufen dann<br />
Lesezeichen | Heimatort setzen auf.<br />
Lesezeichen<br />
4 München ist überall …<br />
In Marble dürfen Sie über Lesezeichen<br />
schnell zu häufig besuchten Orten<br />
wechseln. Das ist beispielsweise nützlich,<br />
wenn ein Verwandter in Sydney lebt<br />
oder Sie als Erdkundelehrer immer ganz<br />
bestimmte Gebiete im Unterricht durchnehmen<br />
wollen.<br />
16 www.linux-user.de<br />
12.2013
Marble<br />
Schwerpunkt<br />
Um ein Lesezeichen anzulegen, navigieren<br />
Sie zunächst zum gewünschten Ort<br />
und stellen eine passende Zoomstufe<br />
ein. Wählen Sie jetzt aus dem Hauptmenü<br />
Lesezeichen | Lesezeichen hinzufügen.<br />
Marble öffnet ein Fenster, in dem Sie im<br />
obersten Feld einen Namen für das Lesezeichen<br />
vergeben. Bevor Sie diesen eintippen,<br />
sollten Sie eine Sekunde warten:<br />
Als Namen schlägt Marble zunächst die<br />
geografischen Koordinaten vor. Im Hintergrund<br />
sucht es jedoch parallel nach<br />
dem passenden Land. Wird es fündig,<br />
schlägt es diesen als Namen vor.<br />
Um das Lesezeichen anzulegen, klicken<br />
Sie auf OK. Auf der Karte markiert<br />
Marble das Lesezeichen mit einem kleinen<br />
gelben Stern 5 . Stören diese Marken,<br />
blenden Sie diese über Lesezeichen |<br />
Lesezeichen anzeigen aus.<br />
Alle angelegten Lesezeichen finden<br />
Sie im unteren Teil des Menüs Lesezeichen<br />
hinter Standard wieder. Dort müssen<br />
Sie nur eines der Lesezeichen anklicken,<br />
und schon springt Marble zum<br />
entsprechenden Ort. Bei sehr vielen Lesezeichen<br />
wird diese Liste jedoch schnell<br />
unübersichtlich. Aus diesem Grund dürfen<br />
Sie Ihre Lesezeichen noch einmal in<br />
sogenannten Ordnern gruppieren.<br />
Dazu öffnen Sie die Lesezeichenverwaltung<br />
über Lesezeichen | Lesezeichen<br />
verwalten. Im neuen Fenster finden Sie<br />
auf der linken Seite eine Liste mit allen<br />
5 Der gelbe Stern markiert in Marble die<br />
Position eines Lesezeichens.<br />
vorhandenen Ordnern. Sofern Sie selbst<br />
noch keinen angelegt haben, gibt es<br />
hier nur einen, der Standard heißt. Wenn<br />
Sie ihn anklicken, finden Sie auf der<br />
rechten Seite alle enthaltenen Lesezeichen.<br />
Diese können Sie hier markieren<br />
und dann Bearbeiten oder auch Löschen.<br />
Einen neuen Ordner fügen Sie per Neu<br />
hinzu. Ist dabei bereits ein Ordner markiert,<br />
wird der neue Ordner zu dessen Unterordner.<br />
Wenn Sie später ein weiteres<br />
Lesezeichen hinzufügen, können Sie in<br />
der Ausklappliste Ordner das Lesezeichen<br />
in einen der vorhandenen „werfen“. Die<br />
einzelnen Ordner erscheinen im Hauptmenü<br />
unter Lesezeichen als Unterpunkte.<br />
Da geht’s lang!<br />
Um den Weg zwischen zwei Orten anzeigen<br />
zu lassen, wechseln Sie links oben<br />
6 Die gewählte Route erscheint blau, die von der Konkurrenz berechnete hellgrau.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
17
Schwerpunkt<br />
Marble<br />
im Hauptfenster auf das Register Routenplaner.<br />
In das Feld A geben Sie jetzt den<br />
Startort ein, wie etwa Dortmund. Sobald<br />
Sie die Eingabetaste drücken, erscheinen<br />
in der großen Liste darunter alle infrage<br />
kommenden Orte. Klicken Sie dort<br />
den passenden Ort an. Marble markiert<br />
ihn dabei gleichzeitig in der Karte.<br />
Alternativ zu dieser Suche können Sie<br />
auch ein Lesezeichen in das Eingabefeld<br />
übernehmen. Dazu klicken Sie auf den<br />
grünen Kreis mit dem A und wählen<br />
dann im ausklappenden Kontextmenü<br />
unter Lesezeichen das gewünschte aus.<br />
Wenn Sie im besagten Kontextmenü Von<br />
Karte wählen, verwandelt sich Ihr Mauszeiger<br />
in ein Fadenkreuz. Damit klicken<br />
Sie in der Karte auf den Startpunkt. Marble<br />
ermittelt dann den nächstgelegenen Ort<br />
und trägt ihn im Eingabefeld A ein.<br />
In jedem Fall kennzeichnet Marble den<br />
Ausgangspunkt der Route auf der Karte<br />
mit einem grünen A-Symbol. Dieses können<br />
Sie per Drag & Drop noch beliebig<br />
verschieben. Sobald der Startpunkt der<br />
Route feststeht, legen Sie nach dem gleichen<br />
Prinzip im Eingabefeld B den Zielort<br />
fest. Möchten Sie etwa nach München<br />
reisen, tippen Sie in das Feld München,<br />
drücken die Eingabetaste und klicken<br />
das korrekte München in der Liste<br />
darunter an.<br />
Als Nächstes gilt es noch festzulegen,<br />
mit welchem Verkehrsmittel Sie die Reise<br />
antreten wollen. In der Ausklappliste unterhalb<br />
des Eingabefeldes B können Sie<br />
das Auto, das Fahrrad oder einen Fußmarsch<br />
(Fußgänger) wählen. Im Fall des<br />
Autos haben Sie die Wahl, ob Marble die<br />
schnellste (Auto (schnell)) oder die kürzeste<br />
Route (Auto (kürzeste)) berechnen<br />
soll. Beides ist nicht dasselbe: Ein Umweg<br />
über die Autobahn kann durchaus etwas<br />
schneller zum Ziel führen. Im Zweifelsfall<br />
sollten Sie beide Möglichkeiten einmal<br />
ausprobieren.<br />
Mit einem Klick auf Start ermittelt<br />
Marble schließlich die entsprechende<br />
Route und stellt sie auf der Karte mit einer<br />
blauen Linie dar. Sie sollten übrigens<br />
auf eine Straßenkarte umschalten (auf<br />
dem Register Kartenansicht die Karte<br />
OpenStreetMap), da nur dort die Autobahnen<br />
beschriftet und Nebenstraßen<br />
eingezeichnet sind. Wann Sie wo abbiegen<br />
und welche Straßen nehmen müssen,<br />
um zum Ziel zu gelangen, verrät die<br />
Liste auf dem Register Routenplaner. Diese<br />
Richtungsanweisungen können Sie<br />
einzeln anklicken, Marble markiert dann<br />
den entsprechenden Ort auf der Karte<br />
mit einer gelben „Sprechblase“ 6 .<br />
Helfershelfer<br />
Marble berechnet diese Stecke übrigens<br />
nicht selbst, sondern überlässt das<br />
gleich mehreren darauf spezialisierten<br />
Zusatzmodulen, die wiederum teilweise<br />
Routenplaner im Internet konsultieren.<br />
In der Ausklappliste unterhalb der Richtungsanweisungen<br />
können Sie zwischen<br />
den verschiedenen Ergebnissen dieser<br />
Routenplaner umschalten. Nicht alle bieten<br />
jedoch Richtungsanweisungen an: In<br />
diesen Fällen bleibt die Liste über der<br />
Ausklappliste leer.<br />
Welche Dienste Marble zur Routenplanung<br />
kontaktieren und <strong>nutzen</strong> soll, das<br />
legen Sie nach einem Klick auf das Symbol<br />
mit dem Schraubenschlüssel fest (direkt<br />
oberhalb der Liste mit den Richtungsanweisungen).<br />
Marble zeigt Ihnen<br />
dann alle ihm bekannten Routenplaner<br />
an. Soll Marble einen von ihnen nicht<br />
mehr <strong>nutzen</strong>, entfernen Sie dessen Haken.<br />
Welche Dienste hier im Einzelnen<br />
zur Verfügung stehen, das hängt vom<br />
gerade gewählten Verkehrsmittel ab.<br />
7 Hier führt die neu<br />
erstellte Route von<br />
Dortmund über<br />
Heidelberg nach<br />
München.<br />
8 Die im Höhenprofil<br />
markierte Stelle liegt hier<br />
gut 400 Meter über dem<br />
Meeresspiegel. Der auf der<br />
Karte sichtbare Teil der<br />
Route ist im Höhenprofil<br />
dunkelgrau hinterlegt.<br />
18 www.linux-user.de<br />
12.2013
Marble<br />
Schwerpunkt<br />
Möchten Sie nicht direkt von Dortmund<br />
nach München, sondern noch einen Abstecher<br />
über Heidelberg machen, können<br />
Sie über das kleine grüne Plussymbol<br />
eine Zwischenstation in die Route<br />
einbauen. Nach einem Klick auf das<br />
Symbol ergänzt Marble im oberen Teil<br />
des Registers Routenplaner ein Eingabefeld<br />
C. Die Route beginnt dann beim Ort<br />
A, führt über den Ort B bis zum Ort C 7 .<br />
Nach dem gleichen Prinzip lassen sich<br />
beliebig viele weitere Zwischenstationen<br />
in die Route einfügen.<br />
Es geht sogar noch schneller: Sobald<br />
Sie mit dem Mauszeiger auf die blaue<br />
Linie fahren, verwandelt sich der Zeiger<br />
in eine Fahne. Mit einem Klick fügen Sie<br />
jetzt eine weitere Zwischenstation an<br />
der jeweiligen Stelle hinzu. Die einzelnen<br />
Zwischenstationen sowie Start und<br />
Ziel können Sie zudem per Drag & Drop<br />
in der Karte verschieben – Marble passt<br />
dann die Route entsprechend an.<br />
Um einen der Orte wieder zu löschen,<br />
klicken Sie rechts neben seinem Eingabefeld<br />
das X an. Alternativ klicken Sie<br />
mit der rechten Maustaste den grünen<br />
Kreis auf der Route an und wählen dann<br />
aus dem Kontextmenü den Punkt Dieses<br />
Ziel entfernen.<br />
Bergab<br />
Nützlich bei Fahrradtouren ist das Höhenprofil:<br />
Haben Sie eine Route geplant,<br />
rufen Sie Ansicht | Informationskästen |<br />
Höhenprofil auf. Am oberen Rand der<br />
Karte erscheint jetzt das Höhenprofil.<br />
Wenn Sie mit der Maus darüberfahren,<br />
zeigt Ihnen Marble zum einen die genaue<br />
Höhe an dieser Stelle an, zum anderen<br />
markiert es den entsprechenden<br />
Punkt auf der Route 8 .<br />
Treten Sie die Heimreise an, genügt<br />
auf dem Register Routenplanung ein<br />
Klick auf das kleine blaue Symbol mit<br />
den beiden weißen Pfeilen. Marble dreht<br />
dann die Route um. Haben Sie eine passende<br />
Route gefunden, speichern Sie<br />
diese über das Diskettensymbol als KML-<br />
Datei. Dieses Format <strong>nutzen</strong> auch Google<br />
Earth und Google Maps. Um eine Route<br />
später wieder zu laden, klicken Sie auf<br />
das kleine Symbol mit dem Ordner (Route<br />
öffnen). Möchten Sie die blaue Linie<br />
und somit die Route aus der Landkarte<br />
entfernen, klicken Sie hingegen auf das<br />
kleine Symbol mit dem roten X.<br />
Abstandshalter<br />
Der Maßstab links unten in der Ecke der<br />
Karte erlaubt eine erste Abschätzung<br />
von Entfernungen. Möchten Sie den genauen<br />
Abstand zwischen zwei Orten<br />
wissen, dann klicken Sie auf der Karte<br />
den ersten Ort mit der rechten Maustaste<br />
an und wählen aus dem Kontextmenü<br />
Messpunkt hinzufügen. Steuern Sie dann<br />
den zweiten Ort an, klicken ihn mit der<br />
rechten Maustaste an und wählen erneut<br />
Messpunkt hinzufügen. Marble blendet<br />
jetzt eine rote Linie mit der Entfernung<br />
zwischen den beiden Punkten ein.<br />
Über die rechte Maustaste können Sie<br />
nach dem gezeigten Prinzip noch weitere<br />
Messpunkte hinzufügen: Marble verlängert<br />
dann die Messlinie entsprechend.<br />
Die Gesamtdistanz vom ersten<br />
bis zum letzten Mess punkt verrät der<br />
Kasten unterhalb der kleinen Landkarte<br />
links oben. Den jeweils letzten Messpunkt<br />
entfernen Sie, indem Sie mit der<br />
rechten Maustaste irgendwo auf die Karte<br />
klicken und dann Letzten Messpunkt<br />
entfernen wählen. Die komplette Messlinie<br />
schließlich blenden Sie aus, indem<br />
Sie im Kontextmenü der rechten Maustaste<br />
alle Messpunkte entfernen lassen.<br />
Über den Menüpunkt Datei | Karte exportieren<br />
speichern Sie den aktuellen<br />
Bildausschnitt als PNG- oder JPEG-Datei.<br />
Alternativ schieben Sie die Karte per Bearbeiten<br />
| Karte kopieren in die Zwischenablage<br />
und fügen sie dann beispielsweise<br />
in der Textverarbeitung wieder ein.<br />
Möchten Sie nur die geografischen Koordinaten<br />
eines Ortes in eine andere Anwendung<br />
übernehmen, klicken Sie den<br />
Ort in der Karte mit der rechten Maustaste<br />
an und wählen dann Koordinaten<br />
kopieren. Die geografischen Koordinaten<br />
landen dann in der Zwischenablage.<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 31205<br />
Ausblick<br />
Marble bietet noch viele weitere Funktionen<br />
an. So kann es Informationen verschiedener<br />
Online-Dienste anzapfen. Aktivieren<br />
Sie beispielsweise unter Ansicht |<br />
Online-Dienste den Punkt Wikipedia,<br />
zeigt Marble zu einigen Orten ein W-<br />
Symbol an. Ein Klick darauf öffnet dann<br />
den entsprechenden Wikipedia-Artikel.<br />
Besitzt das System einen GPS-Empfänger<br />
oder düsen Sie mit dem Flugsimulator<br />
Flightgear um den Erdball, zeigt<br />
Marble auf Wunsch die jeweils aktuelle<br />
Position auf der Karte. Alle dazu notwendigen<br />
Funktionen sammelt das Register<br />
Ort. Abschließend können Sie über Bearbeiten<br />
| Karte bearbeiten auch aktiv an der<br />
Gestaltung der Karten mitwirken.<br />
Weitere Informationen finden Sie online<br />
über die (etwas veraltete) Marble-<br />
Dokumentation û. Über diese Seite erreichen<br />
Sie auch ein englischsprachiges<br />
Forum sowie eine Seite mit den Antworten<br />
auf die häufigsten Fragen. (jlu) n<br />
TIPP<br />
Blitzschnell planen Sie eine Route, indem<br />
Sie in der Karte auf dem Startpunkt die<br />
rechte Maustaste klicken, den Punkt Route<br />
von hier wählen, dann auf der Karte den<br />
Zielpunkt ansteuern, ihn mit der rechten<br />
Maustaste anklicken und sich für Route<br />
hierher entscheiden.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
19
Schwerpunkt<br />
Mytourbook<br />
GPS-Tracks verwalten<br />
Auf Reisen<br />
Möchten Sie Ihre Reisen nicht nur mit der Kamera dokumentieren, sondern auch<br />
per GPS-Logger, dann finden Sie in Mytourbook die ideale Software, um die Tracks<br />
zu verwalten und auszuwerten. Thomas Leichtenstern<br />
Readme<br />
So gut wie jedes Smartphone besitzt inzwischen einen GPS-Empfänger,<br />
mit dessen Hilfe Sie Routen aufzeichnen. So vollziehen Sie nach<br />
der Urlaubsreise im Detail nach, wann Sie wo waren. Die dafür passende<br />
Software Mytourbook verwaltet beliebig viele Tracks und zeigt<br />
dazu eine ganze Menge Zusatzinformationen an. Auf Wunsch verknüpft<br />
das Programm aufgenommene Bilder mit den Tracks.<br />
© Milacroft, 123RF<br />
20 www.linux-user.de<br />
12.2013
Mytourbook<br />
Schwerpunkt<br />
Dank der Omnipräsenz von Smartphones<br />
bringen viele Urlauber nicht nur<br />
Bilder mit zurück nach Hause, sondern<br />
immer öfter auch GPS-Tracks, die minutiös<br />
alle Ausflüge dokumentieren. Doch<br />
auf dem Smartphone allein ist der Informationsgewinn<br />
vergleichsweise niedrig.<br />
Erst auf dem heimischen PC entfalten die<br />
Tracks mithilfe von Programmen wie Mytourbook<br />
û ihr wahres Potenzial. GPS-<br />
Tracker-Einsteigern erklärt der Kasten<br />
Routen tracken, wie man mit ihrem Android-Smartphone<br />
Touren aufzeichnet.<br />
Installation<br />
Da es sich bei Mytourbook um ein Java-<br />
Programm handelt, läuft es auf allen Distributionen<br />
problemlos, auf denen Java<br />
installiert ist. Im Test lief es ohne irgendwelche<br />
Schwierigkeiten unter Open-<br />
JDK 1.7 auf Suse 12.3.<br />
Eine reguläre Installation ist deswegen<br />
auch nicht nötig: Es genügt, das zum<br />
Download bereitgestellte Tar-Archiv û<br />
an einer beliebigen Stelle im Dateisystem<br />
zu entpacken, idealerweise im Verzeichnis<br />
/opt/. Um das Programm systemweit<br />
bereitzustellen, setzen Sie noch<br />
einen passenden Symlink:<br />
# ln ‐s /opt/mytourbook/mytourbooU<br />
k /usr/bin/mytourbook<br />
Zum Ausführen der Anwendung klicken<br />
Sie auf die im entpackten Ordner enthaltene<br />
Datei mytourbook. Beim ersten Start<br />
erscheint ein Abfragedialog, der schon<br />
im ersten Fenster zu erkennen gibt, für<br />
wen das Programm eigentlich entwickelt<br />
wurde: für Sportler. Dafür bietet es<br />
zusätzlich Importfunktionen zu namhaften<br />
Sport-Trackern, etwa denen des Herstellers<br />
Garmin, die neben den Tourdaten<br />
auch den Puls aufzeichnen.<br />
Entsprechend legen Sie im ersten<br />
Fenster zunächst Ihr persönliches Profil<br />
fest und geben neben Name und Alter<br />
auch Ihr Gewicht und Ihre Größe an 2 .<br />
Diese Angaben nutzt die Software später,<br />
um beispielsweise Ihren Kalorienverbrauch<br />
zu errechnen. Die Applikation ist<br />
auch in der Lage, mehrere Profile unabhängig<br />
voneinander zu verwalten.<br />
Im nächsten Abfragefenster stellen Sie<br />
ein, ob das Programm beispielsweise<br />
Entfernungen Metrisch (Kilometer) oder<br />
Imperial (Meilen) anzeigt.<br />
Danach zeigt sich zum ersten Mal das<br />
Arbeitsfenster, das sich in der Grundeinstellung<br />
in mehrere Bereiche aufgliedert.<br />
Links finden Sie die Tourverwaltung, darunter<br />
die Anzeige von in Touren enthaltenen<br />
Markierungen und Wegpunkten.<br />
Auf der rechten Seite sehen Sie oben die<br />
Landkarte, in der später die Tracks erscheinen.<br />
Unterhalb davon zeigt das<br />
Programm Zusatzinformationen, wie<br />
Geschwindigkeits- oder Höhenprofile.<br />
Touren importieren<br />
Um eine Tour im GPX-Format zu importieren,<br />
klicken Sie in der linken Fensterhälfte<br />
auf den Link Touren von Daten importieren.<br />
Nach erfolgreichem Import er-<br />
Mytourbook 13.9<br />
LU/mytourbook/<br />
1 Die Exportfunktion der Android-App<br />
„Meine Tracks“ bietet auch das zu Mytourbook<br />
kompatible Ausgabeformat GPX.<br />
Routen tracken<br />
Praktisch alle gängigen Smartphones bringen das nötige Equipment<br />
in Form eines GPS-Empfängers mit, fehlt nur noch die passende<br />
Software, die kontinuierlich die von diesem stammenden Informationen<br />
aufzeichnet und abspeichert. Bewährt hat sich dafür die<br />
Google-App „Meine Tracks“ û, die Sie bei Bedarf über den Play<br />
Store auf dem Androiden einrichten.<br />
Zu Beginn der Tour genügt es, unten links in der App den Start-Button<br />
zu drücken, um mit dem Aufzeichnen der <strong>Geodaten</strong> zu beginnen.<br />
Die Software benötigt auf dem Samsung Galaxy Nexus während<br />
des Betriebs pro Stunde ungefähr 3 bis 4 Prozent der Akkuleistung,<br />
womit ein voll aufgeladenes Smartphone problemlos während<br />
einer ganztägigen Tour durchhält.<br />
Nach dem Ende der Tour klicken Sie auf den Stop-Button, um die<br />
Aufzeichnung anzuhalten. Danach erscheint ein Fenster, in dem Sie<br />
einen Namen für den Track vergeben und auf Wunsch eine Beschreibung<br />
hinzufügen. Ein Druck auf Speichern sichert die Informationen.<br />
Um die Tracks in Mytourbook zu verwenden, exportieren Sie diese<br />
im kompatiblen GPX-Format. Dazu wählen Sie in der Trackliste die<br />
gewünschte Tour an und tippen auf das Symbol mit den drei kleinen<br />
Vierecken oben rechts. Aus dem Menü wählen Sie Exportieren.<br />
Im nun erscheinenden Dialogfenster 1 aktivieren Sie die Einträge<br />
Externer Speicher und als GPX in /MyTracks/gpx. Nach Betätigen<br />
von Exportieren speichert die App den Track im Verzeichnis /storage/sdcard/MyTracks/gpx/<br />
mit dem vergebenen Namen ab.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
21
Schwerpunkt<br />
Mytourbook<br />
scheint die Tour in der Liste Touren Import.<br />
Damit die Daten beim nächsten<br />
Start des Programms nicht verloren gehen,<br />
sichern Sie diese. Dazu genügt ein<br />
Rechtsklick auf die gewünschten Tracks<br />
und die Anwahl von Touren speichern für<br />
aus dem Kontextmenü. Danach<br />
erscheinen die Tracks in der Tourenliste,<br />
in der Grundeinstellung nach Datum<br />
sortiert 3 . Alternativ stehen die Ansichten<br />
Kalender und Statistik… bereit.<br />
Ein Klick auf die gewünschte Tour öffnet<br />
diese auf der Landkarte rechts daneben.<br />
Im Regelfall erscheint der Track in verschiedenen<br />
Farben von Dunkelblau bis<br />
Tiefrot. Dabei handelt es sich um Indikatoren<br />
für verschiedene Parameter wie<br />
Höhe, Geschwindigkeit oder Steigung.<br />
Welche davon in der Ansicht letztendlich<br />
erscheinen, wählen Sie mit einem Klick<br />
auf die kleinen bunten Dreiecke oberhalb<br />
der Karte aus 4 .<br />
2 An wen sich die Software auch richtet, zeigt sich beim ersten Start: Sportler, die<br />
ihre Trainingserfolge überprüfen möchten.<br />
3 Rot umrandet sehen Sie die importierten Tracks, nach Datum sortiert. Zur Kalender-<br />
und Statistik-Ansicht gelangen Sie mittels Klick auf die blau umrandeten Reiter.<br />
Eine genaue Aufschlüsselung der Trackdaten<br />
zeigt das Fenster Tour Grafik unterhalb<br />
der Landkarte. Hier sehen Sie als<br />
Diagramm unter anderem das Geschwindigkeits-<br />
und Höhenprofil sowie<br />
die Beschleunigungs- und Höhenänderungsdaten.<br />
Bewegen Sie den Mauszeiger<br />
im Feld hin und her, erscheint ein rotes<br />
R auf der Landkarte das Ihnen zeigt,<br />
wo Sie sich gerade befinden. Dabei handelt<br />
es sich um den Indikator für den<br />
rechten Slider, der zusammen mit jenem<br />
für den linken (L) ein Gebiet nach Belieben<br />
eingrenzt.<br />
Ein Rechtsklick auf das Diagramm öffnet<br />
das Kontextmenü, aus dem Sie beispielsweise<br />
den Ausschnitt auf die Auswahl<br />
eingrenzen. Um die Ansicht von<br />
der Kilometer- auf die Zeitachse umzustellen,<br />
klicken Sie auf das h-Symbol<br />
oberhalb des Diagramms. Damit sehen<br />
Sie, wie lange Sie sich an welcher Stelle<br />
aufgehalten haben.<br />
Um einen generellen Überblick über<br />
den Track zu erhalten, berühren Sie mit<br />
dem Mauszeiger das blaue Info-Symbol<br />
an der oberen linken Ecke der Landkarte.<br />
Damit erscheint ein Fly-out, das eine Zusammenfassung<br />
anzeigt, etwa die<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit oder die<br />
Zeit in Bewegung.<br />
Dritte Dimension<br />
Alternativ zur 2D-Karten-Ansicht bietet<br />
die Applikation auch noch eine in 3D.<br />
Diese öffnen Sie über den Menüpunkt<br />
Ansicht | 3D Touren Karte. Danach erscheint<br />
der Track auf einer Bing-Map.<br />
Um die Anzeige zu präzisieren, klicken<br />
Sie auf das Icon mit dem grünen Dreieck<br />
und dem blauen Oval darunter. Damit<br />
öffnet sich in der linken Fensterhälfte die<br />
Ansicht 3D Karten Ebenen. Daraus wählen<br />
Sie zum einen, welches Kartenmaterial<br />
die Ansicht verwendet, und zum anderen,<br />
was die Applikation an Zusatzinformationen<br />
einblenden soll, etwa Ortsund<br />
Straßennamen 6 .<br />
Um die Ansicht in eine beliebige Richtung<br />
zu schwenken, halten Sie die Umschalttaste<br />
gedrückt, betätigen die linke<br />
Maustaste und bewegen anschließend<br />
den Mauszeiger in die gewünschte Posi-<br />
22 www.linux-user.de<br />
12.2013
Mytourbook<br />
Schwerpunkt<br />
4 Das verwendete Profil Höhe färbt den Track je nach Höhenlage der Aufzeichnungen<br />
verschiedenfarbig ein.<br />
tion. Um die Entfernungsposition zu ändern,<br />
drehen Sie das mittlere Mausrad<br />
jeweils vor und zurück.<br />
Fotos importieren<br />
Um mit Standort-Daten versehene Bilder<br />
in den Track zu importieren, klicken Sie<br />
als Erstes auf den Reiter Foto Verzeichnis.<br />
Im Eingabefeld geben Sie / ein. Damit<br />
erscheint in der linken Spalte der Verzeichnisbaum,<br />
aus dem Sie den Pfad zu<br />
Ihren Bildern wählen.<br />
Um die Bilder in den geöffneten Track<br />
zu importieren, klicken Sie mit der rechten<br />
Maustaste in das gewünschte Bilderverzeichnis<br />
und wählen aus dem Kontextmenü<br />
Alle Fotos in dieser Gallery mit<br />
Touren verbinden. Möchten Sie nur bestimmte<br />
Aufnahmen übernehmen, markieren<br />
Sie diese per Mehrfachauswahl<br />
und verwenden aus dem Kontextmenü<br />
den Punkt Ausgewählte Bilder in dieser<br />
Gallery mit Touren verbinden.<br />
Die Aufnahmen erscheinen bereits bei<br />
der Anwahl am Aufnahmeort auf der<br />
Karte. Das Fenster Tour Grafik zeigt danach<br />
im Diagramm Markierungen, wo<br />
die Aufnahmen erstellt wurden. Wenn<br />
Sie den Mauszeiger darüber bewegen,<br />
erscheint ein Fly-out-Menü mit den jeweiligen<br />
Bildern. Ein Klick auf das gewünschte<br />
Foto zeigt dieses isoliert auf<br />
der Karte an 5 .<br />
Um die Bilder fest mit der Tour zu verbinden,<br />
wechseln Sie in den Reiter Fotos<br />
+ Touren unterhalb der Geländekarte.<br />
Rechtsklicken Sie auf den Eintrag, und<br />
aktivieren Sie aus dem Kontextmenü<br />
Fotos in der Tour speichern.<br />
Ein weiteres, interessantes Werkzeug<br />
finden Sie im Hauptmenü unter Ansicht |<br />
Tour Fotos. Nach Anwahl erscheint unter<br />
der Landkarte neben Fotos + Touren ein<br />
neuer Reiter, der die Bilder der Tour als<br />
Thumbnails enthält. Ein Klick auf die jeweilige<br />
Aufnahme zeigt das Bild auf der<br />
Karte am Entstehungsort an, ein Dop-<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
23
Schwerpunkt<br />
Mytourbook<br />
des Programms verschwanden die in<br />
den Track importierten Bilder aus der<br />
Ansicht Fotos + Touren. Allerdings blieben<br />
sie sowohl in der Tour Grafik als auch<br />
den Tour Fotos erhalten.<br />
Tracks bearbeiten<br />
5 Mit Koordinaten-Daten versehene Bilder zeigt Mytourbook nicht nur auf der Karte,<br />
sondern auch im Grafikdiagramm passgenau an.<br />
pelklick darauf öffnet es in der bildschirmfüllenden<br />
Ansicht.<br />
Bisher erlaubt es die Software allerdings<br />
nicht, Bildern ohne Koordinaten<br />
bestimmte Tracks zuzuweisen, etwa per<br />
Drag & Drop auf die Aufnahmestelle. Ein<br />
weiteres Manko: Nach jedem Neustart<br />
Möchten Sie eine bestimmte Stelle im<br />
Track mit einem Hinweis versehen, dann<br />
wechseln Sie dazu in das Fenster Tour<br />
Grafik und fahren mit dem Slider an die<br />
gewünschte Position. Rechtsklicken Sie<br />
dann mit der Maus, und wählen Sie aus<br />
dem nun erscheinenden Kontextmenü<br />
Markierung erstellen. Daraufhin öffnet<br />
sich der Marken Editor 7 , in dem Sie sowohl<br />
neue Markierungen erstellen als<br />
auch vorhandene bearbeiten.<br />
Allerdings steht in dieser Ansicht lediglich<br />
die Tourgrafik als Diagramm zur<br />
Verfügung, nicht aber die Landkarte. Die<br />
angelegten Markierungen erscheinen im<br />
Anschluss auf dem Track als kleine Hinweisschilder.<br />
Daneben listet das Modul<br />
Markierungen alle von Ihnen erstellten<br />
Markierungen auf. Ein Klick auf einen<br />
Eintrag zeigt den Punkt auf der Karte als<br />
rotes L. Um permanente Hinweise auszublenden,<br />
klicken Sie auf den kleinen<br />
nach unten gerichteten Pfeil am rechten<br />
6 Die 3D-Karte von<br />
Mytourbook basiert<br />
auf dem Kartenmaterial<br />
von Microsoft<br />
Bing und erlaubt verschiedene<br />
Auflösungen<br />
und Ansichten.<br />
24 www.linux-user.de<br />
12.2013
Mytourbook<br />
Schwerpunkt<br />
oberen Kartenrand und entfernen das<br />
Häkchen vor Tour Markierung anzeigen.<br />
Neben dem Reiter 2D Touren Karte finden<br />
Sie den Tour Editor. Dieser unterteilt<br />
sich in mehrere Abschnitte. Im Reiter<br />
Tour ergänzen Sie den Track um Meta-Informationen,<br />
beispielsweise Wetterverhältnisse<br />
oder sonstige Anmerkungen.<br />
Zum leichteren Finden des gewünschten<br />
Tracks versehen Sie diesen auf Wunsch<br />
auch mit Schlagworten. Allerdings blieben<br />
die Links, die das ermöglichen, im<br />
Test ausgegraut und damit funktionslos.<br />
Der Reiter Datenpunkte listet sämtliche<br />
Punkte des GPS-Tracks auf. Diese Ansicht<br />
erlaubt es auch, Tracks quasi punktgenau<br />
zu splitten. Damit Sie sehen, an<br />
welcher Stelle des Tracks Sie gerade arbeiten,<br />
empfiehlt es sich, die Karte an<br />
eine andere Stelle zu ziehen, da sie in<br />
der Grundeinstellung vom Editor überdeckt<br />
wäre 8 .<br />
Um einen Track zu splitten, genügt –<br />
nach der korrekten Positionierung – ein<br />
Klick auf die rechte Maustaste und die<br />
Anwahl von Tour teilen. Es erscheint ein<br />
Dialogfenster, in dem Sie den neuen Titel<br />
festlegen. Ferner stellen Sie ein, ob<br />
Sie enthaltene Beschreibungen und Tourenmarker<br />
in den gesplitteten Track mit<br />
übernehmen. Mit der Tour verknüpfte<br />
Bilder stehen im Split allerdings nicht<br />
mehr zu Verfügung.<br />
Ähnlich simpel gestaltet sich das Zusammenfügen<br />
mehrerer Tracks. Wechseln<br />
Sie dafür in das Modul Touren Liste,<br />
und wählen Sie bei gedrücktem [Strg]<br />
die Touren an, die Sie zusammenführen<br />
möchten. Nun öffnen Sie mit einem<br />
Rechtsklick das Kontextmenü und wählen<br />
daraus Touren verbinden…. Ähnlich<br />
wie beim Splitting erscheint ein Fenster,<br />
in dem Sie die Eckdaten der Zusammenlegung<br />
festlegen.<br />
7 Der Marken Editor erlaubt es Ihnen, bestimmte Stellen des Tracks hervorzuheben, so<br />
zum Beispiel, wenn diese einen markanten Punkt der Reise repräsentieren.<br />
Verwalten von GPS-Tracks bereitstellt.<br />
Allerdings fällt der Funktionsumfang<br />
derart groß aus, dass man vor allem in<br />
der Einarbeitungszeit durchaus das eine<br />
oder andere Mal den Überblick verliert.<br />
Auch erscheinen diverse Details etwas<br />
sperrig und nicht so selbsterklärend, wie<br />
es zu wünschen wäre: So lässt sich zum<br />
Beispiel der Track nicht direkt in der Karte<br />
bearbeiten, sondern immer nur über<br />
einen zusätzlichen Dialog, der in der Regel<br />
die Karte nicht mit anzeigt. (tle) n<br />
Fazit<br />
Mytourbook gehört sicherlich zum Besten,<br />
was der freie Softwaremarkt zum<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 31204<br />
8 Richtig positioniert sehen Sie sowohl im Kartenfenster als auch im Diagramm, wo Sie<br />
sich in den Datenpunkten gerade befinden.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
25
Schwerpunkt<br />
Offroad-Navigation<br />
Offroad-Navi auf Linux-Basis im Eigenbau<br />
Abseits der<br />
Piste<br />
© Philip Lange, 123RF<br />
Ein alter EeePC mit Linux macht als Basis für ein<br />
leistungsfähiges Offroad-Navi eine gute Figur. Beim<br />
Zusammenstellen der weiteren Komponenten gilt es aber, einiges zu beachten. Dr. Karl Sarnow<br />
Readme<br />
Wer sich abseits der Straßen bewegt,<br />
braucht eine andere Hilfe beim Navigieren<br />
als die klassischen Einbaugeräte. Der vorliegende<br />
erste Teil des Workshops stellt die<br />
Komponenten für ein Navi im Eigenbau vor.<br />
Die kommenden Artikelteile zeigen, wie Sie<br />
die Software aufsetzen.<br />
Offroad-Navigation ist die Kunst, abseits<br />
der Straßen zu wissen, wo Sie sich<br />
befinden und wohin die Reise geht. In<br />
bestimmten Situationen ermöglicht diese<br />
Fähigkeit das Überleben. Deshalb gehören<br />
verlässliche Hardware und Software<br />
zu den wichtigen Voraussetzungen<br />
für Menschen, die sich in unbekannte<br />
oder wenig befahrene Gebiete wagen.<br />
Lösungen von der Stange kosten aber<br />
viele Hundert Euro. Anders als bei einer<br />
Sahara-Fahrt erscheint das für einen Trip<br />
in die dünner besiedelten Gebiete Europas<br />
eine teure Angelegenheit. Mit etwas<br />
Know-how bauen Sie selbst ein preisgünstiges<br />
System zusammen, das den<br />
Anforderungen genügt.<br />
Mit Linux existiert ein Betriebssystem,<br />
das an Stabilität schwer zu überbieten<br />
ist und sich deshalb als ein guter Kandidat<br />
für eine Computerlösung rund um<br />
das Problem der Navigation in der Einöde<br />
erweist. Und wer je auf einer Schotterpiste<br />
unterwegs war, der weiß, dass<br />
eine hohe mechanische Stabilität der<br />
Komponenten dringend notwendig ist.<br />
Im konkreten Fall fiel die Wahl auf einen<br />
GPS-Empfänger, der mittels USB-<br />
Kabel an einem ausrangierten Netbook<br />
hängt, das wiederum auf einem Halter<br />
im Auto thront. Die Konstellation erlaubt<br />
einen Blick auf die Karte, ohne dass die<br />
Aufmerksamkeit sich weit vom Geschehen<br />
vor der Motorhaube entfernt.<br />
GPS-Empfänger<br />
Der GPS-Empfänger kommt im Normalfall<br />
in einem Aussehen daher, das grob<br />
an eine Computermaus erinnert 1 . Im<br />
26 www.linux-user.de<br />
12.2013
Offroad-Navigation<br />
Schwerpunkt<br />
Körper der „Maus“ befinden sich die Antenne<br />
und der GPS-Empfänger, den Sie<br />
über das USB-Kabel an das Netbook anschließen<br />
û. Über dieses Kabel erhält<br />
der Empfänger seine Energie und überträgt<br />
die Daten û. Um die Zusammenarbeit<br />
mit der Kartensoftware QLandkarteGT<br />
zu ermöglichen, sollte der Empfänger<br />
in der Lage sein, Daten gemäß der<br />
NMEA-0183-Protokolle abzugeben.<br />
GPS-Empfänger in der Bauform eines<br />
USB-Sticks eignen sich für den Einsatz im<br />
Auto nur bedingt: Das Netbook sollte im<br />
Kfz in Sichtweite des Fahrers platziert<br />
sein, während der GPS-Empfänger in der<br />
Nähe eines Fensters, im Regelfall an der<br />
Frontscheibe, am besten aufgehoben ist.<br />
Ein USB-Stick ließe sich über ein entsprechendes<br />
Kabel verlängern, die GPS-Mäuse<br />
haben aber meistens eine magnetische<br />
Unterseite und haften somit an der<br />
Karosserie des Wagens.<br />
Computer<br />
Für den Einsatz im Auto eignet sich ein<br />
Netbook mit einem 10-Zoll-Display. Das<br />
ist groß genug, um die Karten zu erkennen,<br />
und ähnelt in der Diagonale kommerziellen<br />
Navigationssystemen. Größere<br />
Displays zeigen bei unwegsamen<br />
Passagen schnell mechanische Probleme<br />
und nehmen im Fahrgastraum zu<br />
viel Platz ein.<br />
Als geradezu idealer Rechner erweist<br />
sich der klassische EeePC von Asus 2 .<br />
Er ist äußerst robust, hat die geforderte<br />
Größe und verfügt über eine SSD statt<br />
einer Festplatte. Allerdings hat Asus das<br />
Konzept auf Druck der Windows-Klientel<br />
aufgegeben, es kamen recht schnell wieder<br />
Festplatten in den Geräten zum Einsatz<br />
– die SSD besaß nicht die erforderliche<br />
Speicherkapazität für Microsofts<br />
Platzfresser. Später kamen andere Hersteller<br />
mit einem ähnlichen Konzept auf<br />
den Markt, Stichwort: Chromebook.<br />
Dazu kommt ein SD-Karten-Slot an der<br />
rechten Seite des Netbooks, der es ermöglicht,<br />
den Speicher zu erweitern und<br />
so ein anderes als das betagte und nicht<br />
mehr unterstützte native Linux-System<br />
zu installieren. Wie das geht, zeigt ein Artikel<br />
in der nächsten Ausgabe.<br />
1 Ein GPS-Empfänger wie der NL-402U von Navilock geht für rund 40 Euro über den<br />
Ladentisch. Der USB-Anschluss übernimmt die Zufuhr von Energie zum Gerät und den<br />
Datentransfer via NMEA-Protokoll. (Bild: Navilock)<br />
Wer auf der Online-Auktionsplattform<br />
Ebay sucht, findet noch etliche der Eee-<br />
Urviecher, die oft für einen günstigen<br />
Preis um 100 Euro den Besitzer wechseln.<br />
Wer auf Nummer sicher gehen<br />
möchte, investiert in zwei oder drei Geräte,<br />
denn bei dem harten Einsatz beruhigt<br />
es, mehrere gleiche Geräte im Gepäck<br />
zu haben, falls eines im Gerüttel<br />
den Geist aufgibt.<br />
Zwar hält der Akku eines EeePCs erstaunlich<br />
lange, aber falls Sie ein gebrauchtes<br />
Exemplar erwerben, ist die<br />
Wahrscheinlichkeit groß, dass der Akku<br />
2 Der klassische Asus EeePC<br />
erweist sich als idealer PC für<br />
die Navigation im Auto: Er hat<br />
die richtige Größe, kommt mit<br />
einer Versorgungsspannung<br />
von 12 Volt klar und bringt<br />
dank der SSD die nötige Robustheit<br />
für den Einsatz abseits<br />
der Straßen mit.<br />
NMEA-0183: Ursprünglich für maritime Navigationsgeräte<br />
entwickelt, kommt der Standard<br />
der US-amerikanischen National Marine<br />
Electronics Association heute für den<br />
Transfer zwischen GPS-Empfängern und<br />
PCs sowie mobilen Geräten zum Einsatz.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
27
Schwerpunkt<br />
Offroad-Navigation<br />
seine besten Tage bereits gesehen hat –<br />
keine akzeptable Situation im Gelände.<br />
Deshalb empfiehlt sich der Einsatz einer<br />
Kfz-Stromversorgung für den EeePC 3 .<br />
Nicht loslassen!<br />
Ein durch den Fahrgastraum katapultiertes<br />
Netbook gefährdet Leib und Leben<br />
aller Passagiere. Um das Gerät also sicher<br />
im Kfz zu positionieren, , braucht es eine<br />
professionelle Halterung 4 . Diese ermöglicht<br />
es, dass Sie die Daten auf dem<br />
Display sehen und gleichzeitig das Auto<br />
sicher bewegen. Hierzu gibt es eine Reihe<br />
kommerzielle Lösungen, die die entsprechende<br />
Funktion mitbringen und<br />
oft für einen moderaten Preis über die<br />
Ladentheke gehen, wie zum Beispiel<br />
beim Online-Händler Pearl û.<br />
3 Das Kfz-Ladekabel<br />
verbindet die Autosteckdose<br />
mit dem Computer.<br />
Beim EeePC erfordert<br />
das kein Umsetzen der<br />
Spannung, denn der<br />
Rechner arbeitet mit<br />
12 Volt. (Bild: Pearl)<br />
Achten Sie beim Kauf des Halters darauf,<br />
dass sich dieser zum einen fest mit dem<br />
Fahrzeug verbinden lässt, etwa über die<br />
Befestigungsschraube des Beifahrersitzes,<br />
und zum anderen ein einfaches Entfernen<br />
ermöglicht. Im Normalfall fahren<br />
Sie schließlich ohne Navi oder zumindest<br />
lediglich mit dem eingebauten Navi<br />
durch die Lande. Nur in fremden Territorien<br />
abseits des Asphalts kommt die Offroad-Navigation<br />
mit Linux zum Einsatz.<br />
Fazit<br />
Brauchbare Hardware für ein Outdoor-<br />
Navigationssystem findet sich selbst bei<br />
einem kleinen Budget. Die in diesem Artikel<br />
vorgestellte Hardware hat lediglich<br />
repräsentativen Charakter, aber gut<br />
funktionierende, gebrauchte EeePCs<br />
oder vergleichbare Netbooks werfen in<br />
der Regel beim Umrüsten wenig Probleme<br />
auf. Die Hardware ist bekannt, die<br />
Treiber befinden sich in der Regel schon<br />
in den Standard-Kerneln der einschlägigen<br />
Distributionen.<br />
Sofern der „Navi-PC“ nicht von Haus<br />
aus über eine eingebaute SSD verfügt,<br />
sollten Sie entweder die eingebaute<br />
Festplatte durch eine solche ersetzen<br />
oder alternativ eine SD-Karte mit hoher<br />
Kapazität einsetzen. Das verleiht dem<br />
Gesamtsystem die notwendige Robustheit<br />
für die Tour abseits der geteerten<br />
Wege. Der nächste Teil dieses Workshops<br />
zeigt, wie Sie die passende Software auf<br />
dem Navi-Rechner einrichten. (agr) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 31216<br />
4 Ein Laptop-Halter erlaubt<br />
es, die Daten während<br />
der Fahrt abzulesen,<br />
ohne die Sicherheit<br />
im Fahrzeug zu gefährden.<br />
In vielen Fällen befestigen<br />
Sie den Arm am<br />
Beifahrersitz mit einer<br />
Schraube. (Bild: Pearl)<br />
Der Autor<br />
Karl Sarnow ist seit den Tagen<br />
des TRS-80 Model 1 ein<br />
Fan des eigenen Computers.<br />
Seit seiner Pensionierung widmet er sich<br />
seinen Hobbys Fotografie, Reisen und Astronomie,<br />
wobei sich alle Bereiche in der<br />
Astrofotografie unter fremden Sternenhimmel<br />
vereinen.<br />
28 www.linux-user.de<br />
12.2013
Praxis<br />
Wifislax 4.6<br />
Sicherheit im WLAN<br />
Spurensuche<br />
Fast jedes WLAN weist einige potenzielle Schwachstellen<br />
hinsichtlich der Sicherheit auf. Das kompakte Slackware-<br />
Derivat Wifislax hilft dabei, diese im Netzwerk sicher aufzuspüren<br />
und zu beseitigen. Erik Bärwaldt<br />
Nicht erst seit den Enthüllungen von<br />
Edward Snowden ist die Sicherheit rechnergestützter<br />
Kommunikation wieder in<br />
aller Munde. Nicht nur Schlapphüte lauschen:<br />
Auch Skript-Kiddies, Cracker und<br />
War-Driver dringen gern in fremde Netze<br />
ein und richten dort Schaden an.<br />
Erster Start<br />
Linux gilt zwar als Bollwerk gegen solche<br />
Umtriebe, aber Schwächen in bestehenden<br />
Industriestandards kann auch<br />
das freie Betriebssystem nicht verhindern.<br />
Daher sollten Sie einen detaillierteren<br />
Blick auf die Sicherheitseinstellungen<br />
Ihres WLANs werfen und Sicherheitslücken<br />
schließen. Die aus Spanien<br />
stammende forensische Live-Distribution<br />
Wifislax û spürt dabei Lecks sicher<br />
auf und hilft bei deren Beseitigung.<br />
Das nur 630 MByte große ISO-Image û<br />
von Wifislax passt spielend auf eine CD.<br />
Beim Hochfahren bietet das System zunächst<br />
einen ungewöhnlichen Grub-<br />
Startbildschirm: Sie können hier im ersten<br />
Schritt die Sprachauswahl auf die<br />
englische Sprache umstellen und auswählen,<br />
ob Sie Wifislax mit einem herkömmlichen<br />
oder einem PAE-Kernel<br />
hochfahren möchten. In einem zweiten<br />
Startbildschirm geben Sie anschließend<br />
an, ob Sie KDE SC oder XFCE als Desktop-Umgebung<br />
bevorzugen.<br />
Weitere Optionen wie das Laden des<br />
VESA-Grafiktreibers oder die Deaktivierung<br />
der ACPI-Einstellungen dienen lediglich<br />
für Notfälle, falls sich das Betriebssystem<br />
mit den gewünschten Optionen<br />
nicht starten lässt. Nach Auswahl<br />
des Desktops bootet Wifislax in einen<br />
gewöhnlichen Desktop 1 .<br />
Readme<br />
WLANs werden immer beliebter. Inzwischen<br />
kann man nicht nur PCs kabellos miteinander<br />
verbinden, sondern auch Drucker, Fernseher<br />
und Massenspeicher in ein WLAN integrieren.<br />
Sicherheitsschwächen lokalisieren<br />
Sie dabei recht einfach mithilfe der spezialisierten<br />
Distribution Wifislax.<br />
© Guillermo-Del-Olmo-Pintado, 123RF<br />
30 www.linux-user.de<br />
12.2013
Wifislax 4.6<br />
Praxis<br />
Da die Distribution wahlweise mit einem<br />
spanischen oder US-amerikanischen Tastaturlayout<br />
arbeitet, sollten Sie zunächst<br />
die Tastenbelegung anpassen, um Eingabefehler<br />
aufgrund falscher Zeichen zu<br />
vermeiden. Dazu klicken Sie links unten<br />
im KDE- oder XFCE-Menü auf den Eintrag<br />
Settings | Keyboard, wählen anschließend<br />
den Reiter Layout und fügen<br />
mit einem Klick auf die Schaltfläche +<br />
Add die gewünschte Belegung hinzu.<br />
Nach dem Schließen des Fensters aktivieren<br />
Sie unten rechts in der Panelleiste<br />
das deutsche Layout durch einen Klick<br />
auf die Landesflagge.<br />
Ein erster Blick in die verschiedenen<br />
Menüs zeigt deutlich, dass der Schwerpunkt<br />
der Distribution auf Anwendungen<br />
zur Netzsicherheit liegt: Sie finden<br />
weder die großen Standard-Programme<br />
wie Gimp oder LibreOffice noch die unter<br />
Linux meist vorhandenen zahlreichen<br />
multimedialen Anwendungen.<br />
Auch im Internet häufig genutzte Applikationen<br />
wie Chat- und Mail-Clients, Bittorrent-Software<br />
oder News-Reader fehlen<br />
komplett.<br />
Lediglich das System-Menü erweist<br />
sich bereits von Haus aus als gut gefüllt,<br />
wobei Sie über den Eintrag Install Wifislax<br />
die Option haben, das Betriebssystem<br />
dauerhaft zu installieren. Benötigen<br />
Sie zusätzliche Software, so bietet Wifislax<br />
als Abkömmling von Slackware mit<br />
Gslapt eine Synaptic-ähnliche Oberfläche<br />
als Frontend, mit der Sie die Repositories<br />
der Distribution <strong>nutzen</strong>. Gslapt erreichen<br />
Sie über den Menübaum System<br />
| Wifislax packets administrator | Packages<br />
admin with frontend gui 2.<br />
beitet diese Software nur dann erfolgreich,<br />
wenn Sie zuvor die Festplatte mit<br />
einem Drittprogramm zum Partitionieren<br />
des Datenträgers vorbereitet haben.<br />
Bereits auf der Festplatte vorhandene,<br />
startfähige Partitionen mit anderen Linux-Distributionen<br />
erkennt der Wifislax-<br />
Installer nicht korrekt. Stattdessen versucht<br />
das Programm, Wifislax in eine<br />
imaginäre neue Partition zu kopieren,<br />
was fehlschlägt. Da der Installer zudem<br />
ausschließlich in Spanisch vorliegt und<br />
obendrein eine sehr ungewöhnliche<br />
Fortschrittsanzeige besitzt, führt das<br />
schnell zu Verwirrung.<br />
Um die vorhandene Festplatte neu zu<br />
partitionieren, genügt es außerdem<br />
nicht, im Terminal mit fdisk oder cfdisk<br />
zu arbeiten. Die Festplatte lässt sich nur<br />
durch Aufruf von Gparted erfolgreich<br />
vorbereiten, das Sie im Menü System von<br />
Wifislax finden. Sie müssen anschließend<br />
alle auf dem Massenspeicher aktiven<br />
Partitionen aushängen und danach löschen.<br />
Nun können Sie die für die permanente<br />
Installation vorgesehene Partition<br />
neu anlegen. Anschließend gilt es,<br />
das System neu zu starten.<br />
Nach dem Start rufen Sie erneut den<br />
Installer auf. Hat dieser seine Arbeit erfolgreich<br />
beendet, bietet er an, den<br />
Wifislax 4.6 (bootfähig und ISO) auf<br />
Heft-DVD<br />
Bootmanager Grub anzupassen. Dazu<br />
greift die Routine auf ein weiteres externes<br />
Programm zurück. Nach der Installation<br />
von Grub2 im MBR des Datenträgers<br />
lässt sich das Betriebssystem problemlos<br />
starten. Es steht nun der gleiche<br />
Software-Umfang zur Verfügung wie in<br />
der Live-Variante. Als Desktop-Umgebung<br />
ist jedoch ausschließlich die zuvor<br />
im Live-Betrieb gewählte aktiv; eine Auswahlmöglichkeit<br />
zwischen KDE und<br />
XFCE per Bootmenü entfällt.<br />
Installation mit Hürden<br />
Entgegen der Annahme, dass Wifislax<br />
ebenso wie andere Linux-Distributionen<br />
inzwischen mit wenigen Mausklicks auf<br />
die Festplatte gepackt werden kann,<br />
weist die Installationsroutine in der Praxis<br />
deutliche Schwächen auf.<br />
So erreichen Sie zwar über den Menübaum<br />
System | Install Wifislax | Wifislax<br />
Installer QT ein einfach zu bedienendes,<br />
grafisch aufgepepptes Programm zur<br />
dauerhaften Installation. Allerdings ar-<br />
1 Auf den ersten Blick wirkt der Desktop des Slackware-Derivats Wifislax vertraut.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
31
Praxis<br />
Wifislax 4.6<br />
Separiert vom herkömmlichen Menübaum<br />
finden Sie im Hauptmenü die<br />
Programmgruppe Wifislax, die Sie zu<br />
verschiedenen Untermenüs führt. Hier<br />
finden Sie alle Applikationen, die Sie<br />
zum Absichern eines WLANs benötigen.<br />
Darunter befinden sich sehr viele nahezu<br />
unbekannte Programme – es lohnt<br />
sich also, einen näheren Blick in die Menüs<br />
zu werfen.<br />
Doch Vorsicht: Neben Konfigurationsund<br />
Überwachungssoftware finden Sie<br />
in den verschiedenen Untermenüs auch<br />
zahlreiche Programme, mit denen Sie<br />
Angriffe auf das Intranet starten können.<br />
Bei unsachgemäßem Einsatz dieser Applikationen<br />
richten Sie unter Umständen<br />
erheblichen Schaden an, sodass Sie vor<br />
dem Einsatz genau prüfen sollten, wie<br />
die jeweilige Software arbeitet.<br />
Konfiguration<br />
Zunächst gilt es, eine Verbindung zwischen<br />
dem Wifislax-System und dem gewünschten<br />
WLAN herzustellen. Dazu liefert<br />
die Distribution im Menü Wifislax |<br />
Network Managers mit WiFi Radar und<br />
Wicd zwei bekannte, grafisch zu bedienende<br />
Werkzeuge.<br />
Im ersten Anlauf unserer Tests fand Wifislax<br />
jedoch keine WLAN-Karte und somit<br />
keine drahtlosen Netze. Grund für<br />
dieses Ergebnis war die in unserem System<br />
verbaute ältere Intel-WLAN-Karte<br />
mit Calexico2-Chip, die sich unter Wifislax<br />
– wie unter vielen anderen Distributionen<br />
– nicht korrekt ansprechen ließ.<br />
In unserem Fall war es zunächst nötig,<br />
eine aktualisierte Firmware für diesen<br />
WLAN-Chipsatz zu beschaffen û und<br />
die aus dem heruntergeladenen Archiv<br />
entpackten Dateien mit der Endung .fw<br />
im Verzeichnis /lib/firmware/ abzulegen.<br />
Vollkommen unproblematisch hingegen<br />
verhielten sich im Test zwei Systeme<br />
mit WLAN-Chipsätzen von Atheros,<br />
die sofort mit den Linux-Treibern ath5k<br />
und ath9k zusammen funktionierten.<br />
Möchten Sie zunächst statistische und<br />
technische Daten zum WLAN abrufen,<br />
stellt Ihnen Wifislax im Menü Wifislax |<br />
Network-Tools einige altbekannte Programme<br />
wie Wireshark, Zenmap und<br />
den Angry-IP-Scanner zur Verfügung.<br />
Auch Iptraf-ng sowie der Net Activity<br />
Viewer finden sich in dieser Kategorie.<br />
Daneben bringt Wifislax eine stattliche<br />
Anzahl unterschiedlicher Programme<br />
mit, die es gestatten, Access Points und<br />
Client-Rechner anzugreifen oder Passwörter<br />
und Zugangsbeschränkungen<br />
auszukundschaften. Dies geschieht<br />
meist mithilfe verschiedener Angriffsmethoden<br />
wie Man-in-the-Middle- oder<br />
Wörterbuch-Attacken. Mit Ettercap gibt<br />
es zudem eine höchst leistungsfähige<br />
Sniffing-Software, die in der Lage ist, in<br />
geswitchten Netzen beispielsweise Passwörter<br />
auszuspähen und den Datenverkehr<br />
mitzuschneiden.<br />
Werkzeuge<br />
Mit Ghost-Phisher befindet sich ein nicht<br />
weniger sicherheitsrelevantes Programm<br />
im Software-Portfolio, mit dessen<br />
Hilfe Sie gefälschte Serverdienste<br />
(DHCP, DNS, HTTP) über einen imaginären<br />
Access Point anbieten können.<br />
Ghost-Phisher ermöglicht es dadurch, ei-<br />
2 Gslapt ermöglicht<br />
das bequeme Nachinstallieren<br />
von Software.<br />
32 www.linux-user.de<br />
12.2013
Wifislax 4.6<br />
Praxis<br />
nen sogenannten Honeypot aufzusetzen,<br />
um potenzielle Angreifer vom eigentlichen<br />
Ziel abzulenken.<br />
Nicht spezifisch für drahtlose Netze<br />
ausgelegt sind die im Untermenü Network-Tools<br />
integrierten Applikationen<br />
Cookie Monster (zum Bearbeiten von<br />
Cookies), Hydra (Password-Cracker) oder<br />
Hping (zum Testen einer Firewall).<br />
Um den Sicherheitsstandard eines WLAN<br />
zu testen, bietet Wifislax in den Untermenüs<br />
Suite aircrack-ng und Wireless<br />
eine Fülle von Programmen, die Angriffe<br />
verschiedenster Art simulieren und dabei<br />
Sicherheitslücken zuverlässig aufzeigen.<br />
Bei den einzelnen Programmen der<br />
Aircrack-Suite handelt es sich um Kommandozeilen-Anwendungen,<br />
die einer<br />
Fülle von Aufrufparametern akzeptieren.<br />
WLAN-Sicherheit<br />
Wifislax öffnet dazu lediglich ein Terminal<br />
und ruft das entsprechende Programm<br />
mit der Hilfe-Funktion auf, sodass<br />
Sie jeweils die komplette Parameterliste<br />
sehen. Mittels zweier in das<br />
Menü eingefügten Skripts lässt sich zwar<br />
die Programmsuite komfortabler in Frage-Antwort-Manier<br />
bedienen, was jedoch<br />
aufgrund der spanischsprachigen<br />
Bedienerführung nur für Anwender mit<br />
Spanischkenntnissen von Nutzen ist.<br />
Im Menü Wireless findet sich neben<br />
mehreren Programmen zum Prüfen der<br />
Sicherheit von nach dem WEP-Standard<br />
geschützten Netzwerken vornehmlich<br />
Software, welche die aktuellen WPA- und<br />
WPA2-Spezifikationen unterstützt. Hierbei<br />
lässt sich überprüfen, ob die vorhandenen<br />
Zugangsbeschränkungen in Gestalt<br />
von Passwörtern und Schlüsseln<br />
ausreichend sicher ausfallen 3 .<br />
Viel Raum räumt Wifislax auch dem relativ<br />
neuen WPS-Standard („Wi-Fi Protected<br />
Setup“) ein, der erhebliche sicherheitstechnische<br />
Lücken enthält. So ist es<br />
bei der WPS-Authentifizierung mithilfe<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
33
Praxis<br />
Wifislax 4.6<br />
Um eine detaillierte Datenanalyse zur Internetnutzung<br />
eines Client-Rechners<br />
vorzunehmen, verwenden Sie die im<br />
Menü Forensics angesiedelte Software<br />
Dumpzilla. Sie extrahiert aus vorhandenen<br />
Logdateien von Firefox, Iceweasel<br />
und Seamonkey alle Informationen, so<br />
beispielsweise gespeicherte Cookies,<br />
Passwörter, Addons, Downloads und die<br />
Liste besuchter Webseiten. Auch dieses<br />
Programm rufen Sie im Terminal auf, wobei<br />
es seine umfangreichen Parametereinstellungen<br />
in englischer Sprache auflistet.<br />
Fazit<br />
3 Ob Ihr WPA/WPA2-verschlüsseltes WLAN sicher ist, zeigt Ihnen Wifislax.<br />
einer PIN problemlos möglich, diese<br />
ähnlich wie bei alten WEP-Schutzmechanismen<br />
innerhalb weniger Stunden zu<br />
entschlüsseln. Der Angreifer erhält dabei<br />
nicht nur die PIN-Nummer, sondern den<br />
im WLAN verwendeten Schlüssel. Speziell<br />
für WPS-Prüfungen haben die Wifislax-Entwickler<br />
daher Software im Untermenü<br />
Wpa wps zusammengefasst 4 .<br />
Im Menü Decrypters finden Sie teilweise<br />
herstellerspezifische Software, die<br />
mithilfe von Wörterbuchattacken Zugangsdaten<br />
einiger Router ermittelt, wie<br />
sie DSL-Provider liefern. Da diese Skripte<br />
jedoch nahezu ausschließlich auf in Spanien<br />
beheimatete Anbieter und deren<br />
Geräte abstellen, bleibt ihr Nutzen hierzulande<br />
gering.<br />
Auf den ersten Blick Wifislax hinterlässt<br />
insgesamt im direkten Vergleich zu anderen<br />
Security-Distributionen einen<br />
durchwachsenen Eindruck.<br />
Einerseits glänzt das System durch<br />
eine sehr umfassende sicherheitsspezifische<br />
Software-Palette, die alle wichtigen<br />
Bereiche drahtloser Kommunikation abdeckt.<br />
Hier fällt insbesondere das Portfolio<br />
in Sachen WPS-Authentifizierung positiv<br />
auf, das es bei anderen Distributionen<br />
so noch nicht gibt, obwohl sich die<br />
WPS-Technologie immer schneller verbreitet.<br />
Positiv hervorzuheben ist auch<br />
die gute Integration terminalbasierter<br />
Anwendungen durch eigene Skripte.<br />
Weniger erfreulich gestaltet sich dagegen<br />
die teils für hiesige Verhältnisse<br />
schlechte Lokalisierung: So liegen einige<br />
Skripte und Anwendungen ausschließlich<br />
in spanischer Sprache vor, und das<br />
System lässt sich nicht komplett eindeutschen.<br />
Zudem weist die Installationsroutine<br />
von Wifislax auf der Festplatte<br />
noch einige deutliche Schwächen auf.<br />
Für jeden Netzwerk-Administrator, der<br />
eine saubere WLAN-Integration erreichen<br />
möchte, erweist sich Wifislax jedoch<br />
trotz der teils noch schlechten<br />
Sprachunterstützung als extrem nützliches<br />
Tool bei der Suche nach Lücken in<br />
drahtlosen Netzen. (jlu) n<br />
4 WPS-fähige<br />
Geräte stellen ein<br />
ernstes Sicherheitsrisiko<br />
dar.<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 30475<br />
34 www.linux-user.de<br />
12.2013
Praxis<br />
Photivo<br />
Bilder im LAB-Modus entwickeln<br />
und bearbeiten<br />
Mehr Farbe<br />
© Bowie15, 123RF<br />
Photivo schließt die Lücke<br />
zwischen RAW-Konvertern<br />
und einfachen Bildbearbeitungen.<br />
Damit macht es häufig<br />
das Nacharbeiten in anderen<br />
Tools überflüssig.<br />
Karsten Günther<br />
Readme<br />
Neben den üblichen RGB-Kanälen bieten<br />
andere Farbmodelle zusätzlich sehr interessante<br />
und leistungsfähige Methoden, um<br />
Bilder zu bearbeiten und zu verbessern.<br />
Photivo macht diese auf einfache und intuitive<br />
Weise zugänglich.<br />
Zur Bildbearbeitung stehen heute zahlreiche<br />
Werkzeuge zur Auswahl. Neben<br />
Generalisten wie Gimp gibt es auch eine<br />
ganze Reihe von Tools für speziellere<br />
Szenarien der Bildbearbeitung. Eines davon<br />
heißt Photivo û und setzt seinen<br />
Schwerpunkt bei der LAB-Funktion (siehe<br />
Kasten Farbmodell LAB). Da Photivo<br />
RAW-Dateien einzulesen versteht,<br />
kommt es normalerweise vor der Bildbearbeitung<br />
(etwa mit Gimp) zum Einsatz.<br />
Erste Schritte<br />
Photivo verfügt über viele RGB-Funktionen<br />
und eignet sich für das Bearbeiten<br />
von 16-Bit-RAW-Dateien; es spielt auch<br />
nur mit diesen seine gesamten Fähigkeiten<br />
aus. Daneben unterstützt das Programm<br />
auch Formate wie TIFF, PNG oder<br />
JPEG. Haben Sie noch nie mit dem LAB-<br />
Farbmodell gearbeitet, dann lohnt es<br />
sich in jedem Fall, wenn Sie sich zunächst<br />
unter Gimp mit diesem Modell<br />
vertraut machen.<br />
Photivo findet sich in den Repositories<br />
vieler Linux-Distributionen, sodass Sie<br />
die Software in der Regel bequem über<br />
den jeweiligen Paketmanager einrichten.<br />
Das Programm startet mit einem<br />
großen, zweigeteilten Fenster 1 .<br />
Rechts erscheint die <strong>Vorschau</strong>, links die<br />
Werkzeuge mit ihren Parametern.<br />
Daneben hält Photivo an anderen<br />
Stellen eine Vielzahl von Bedienelementen<br />
bereit. Unterhalb des Histogramms<br />
stellen Sie ein, welche Werkzeuge Sie sehen<br />
möchten. Unterhalb der Werkzeugleiste<br />
legen Sie die für die <strong>Vorschau</strong><br />
verwendete Bildgröße fest. Voreingestellt<br />
ist dort 1:4, was meist einen guten<br />
Kompromiss zwischen Genauigkeit und<br />
Rechenzeit darstellt. Daneben legt manuell<br />
fest, ob sich die <strong>Vorschau</strong> automatisch<br />
oder erst auf Anforderung erneuert.<br />
Was die <strong>Vorschau</strong> zeigt, stellen Sie<br />
über die mit RGB vorbelegte Auswahlliste<br />
ein. Dort können Sie sich auch nur die<br />
Kanten (Struktur und Gradient) oder die<br />
einzelnen LAB-Kanäle anzeigen lassen.<br />
36 www.linux-user.de<br />
12.2013
Photivo<br />
Praxis<br />
1 Die Hauptansicht von Photivo besteht aus einem großen <strong>Vorschau</strong>fenster und einer umfangreichen Werkzeugliste. Diese<br />
Werkzeuge stellen Kontextmenüs für häufig benötigte Aufgaben beim Bearbeiten der Bilder bereit.<br />
Die nächsten drei Schalter erlauben das<br />
Laden von Vorlagen, das Speichern der<br />
aktuellen Darstellung und die Übergabe<br />
des Bilds an eine vorab definierte Bildbearbeitung.<br />
Die unterste Zeile der Hauptansicht<br />
dient als Statuszeile und für weitere<br />
Bedienelemente.<br />
Wann immer Photivo ein Bild berechnet,<br />
signalisieren das zwei Einblendungen<br />
im <strong>Vorschau</strong>fenster 2 . Das Einstellen<br />
der diversen Regler gelingt per Klick,<br />
mit dem Mausrad oder bei gehaltener<br />
linker Maustaste. Ein Klick mit der rechten<br />
Maustaste stellt die Vorgabewerte<br />
des Programms wieder her.<br />
Workflow<br />
Photivo unterscheidet sich dadurch von<br />
vielen RAW-Konvertern, dass es mit den<br />
Funktionen im Reiter Kamera unter Eingabe<br />
immer nur ein einzelnes Bild zur<br />
Bearbeitung lädt. Anschließend können<br />
Sie ein bereits bestehendes Bearbeitungsprofil<br />
hinzuladen. Dabei kann es<br />
sich um ein vorgefertigtes Profil handeln<br />
(unter Voreinstellung) oder um ein von<br />
Ihnen früher erzeugtes (Einstellungen öffnen).<br />
Als ersten Schritt definieren Sie unter<br />
Kamerafarbraum, wie Photivo die Daten<br />
im Bild interpretiert. Wählen Sie dazu<br />
Photivo für Linux<br />
(Fedora 19, OpenSuse 12.3),<br />
Windows (32+64 Bit),<br />
Mac OS X 10.6/10.7<br />
LU/photivo/<br />
2 Photivo führt die meisten Aktionen direkt<br />
aus. Diverse Meldungen zeigen den<br />
aktuellen Zustand im <strong>Vorschau</strong>fenster an.<br />
Farbmodell LAB<br />
Das abstrakte Farbmodell LAB wurde bereits vor 40 Jahren entwickelt,<br />
um Farben unabhängig vom darstellenden Gerät zu definieren<br />
und um eine wesentliche Eigenheit des menschlichen Farbempfindens<br />
abzubilden: Es stellt Farben so dar, dass es als gleich<br />
empfundene Unterschiede auch möglichst ähnlich beschreibt. LAB<br />
stellt darüber hinaus auch alle theoretisch möglichen Farben dar,<br />
nicht nur die von Menschen wahrnehmbaren.<br />
Dementsprechend handelt es sich um ein abstraktes, nur begrenzt<br />
anschauliches Farbmodell. L steht für die Leuchtkraft („luminance“),<br />
die Farbkomponente zwischen Rot und Grün stellt die A-Achse dar,<br />
die zwischen Blau und Gelb die B-Achse. Interessanterweise lassen<br />
sich mit diesem Farbmodell alle in RGB oder CMYK darstellbaren<br />
Farben definieren – und dazu noch eine ganze Reihe weiterer.<br />
Die Besonderheiten von LAB führen dazu, dass Sie die Leuchtkraft<br />
völlig unabhängig von den Farbkomponenten in den Kanälen A<br />
und B steuern. Das bietet eine Reihe von Vorteilen, die andere<br />
Farbmodelle nicht aufweisen. Auch die Unabhängigkeit des B-Kanals<br />
lässt sich in der Praxis gut <strong>nutzen</strong>: Damit arbeiten Sie beispielsweise<br />
die oft problematischen Grüntöne von Blättern heraus,<br />
ohne andere Farben zu beeinflussen.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
37
Praxis<br />
Photivo<br />
3 Photivo erlaubt das Markieren bestimmter Bildbereiche zur separaten Bearbeitung.<br />
In der <strong>Vorschau</strong> zeigt eine „Wolke“ den aktuell ausgewählten Bereich an.<br />
Photivo: Werkzeuggruppen<br />
Werkzeug<br />
Kamera<br />
Lokale Bearbeitung<br />
Geometrie<br />
RGB<br />
Lab Farbe/Kontrast<br />
Lab Schärfen/Rauschen<br />
Lab Effekte<br />
Effekte<br />
Ausgabe<br />
Funktionen<br />
Bilder laden, grundlegende Einstellungen<br />
Bereiche zum Bearbeiten auswählen<br />
Bilder drehen, zuschneiden, skalieren etc.<br />
diverse Korrekturen im RGB-Farbraum<br />
lokaler Kontrast und Dynamikkompression<br />
Entrauschen und (gerichtetes) Schärfen<br />
diverse Effekte, oft für unterschiedliche Helligkeiten (Schatten,<br />
Mitten, Lichter)<br />
diverse Effekte im RGB-Farbraum<br />
Optionen für das Speichern der Bilder<br />
ein Externes Profil, das zu der verwendeten<br />
Kamera passt, und stellen Sie mit<br />
dem Schalter darunter das Ziel des Profils<br />
ein û. Insgesamt bildet Photivo in der<br />
durch die Reiter abgebildeten Reihenfolge<br />
einen festen Workflow ab.<br />
Entscheidend für das Ergebnis ist hier<br />
die Wahl des richtigen Farbprofils. Für<br />
reine Bildschirmausgaben stellt sRGB die<br />
richtige Wahl dar, BT-709 dient für HDTV-<br />
Videos, Reines 2.2 mit einem Standard-<br />
Gamma von 2,2 für alle anderen Ausgaben.<br />
Die weiteren Einstellungen in diesem<br />
Reiter entsprechen denen von RAW-<br />
Konverter wie etwa Darktable û. Allerdings<br />
verfügt Photivo in den anderen<br />
Reitern noch über Werkzeuge, die man<br />
eher in klassischen Bildbearbeitungen<br />
wie Gimp vermutet.<br />
Im nächsten Reiter bietet Photivo eine<br />
Lokale Bearbeitung an. Die Idee dahinter:<br />
Nicht alle Bildbereiche müssen und sollen<br />
auf dieselbe Weise bearbeitet werden,<br />
um optimale Ergebnisse zu erhalten.<br />
So ist es sinnlos, „Lichter“ (helle Bildteile)<br />
noch weiter aufzuhellen, Schatten<br />
dagegen aber schon. Die hier bereitgestellten<br />
Funktionen setzen eine gewisse<br />
Routine voraus. Einsteiger sollten zunächst<br />
eher die Bearbeitungsfunktionen<br />
<strong>nutzen</strong>, bei denen viele Funktionen ohnehin<br />
ein getrenntes Bearbeiten von<br />
Lichtern, Mitten und Schatten anbieten.<br />
Bildbearbeitungen wie Gimp verwenden<br />
Auswahlen, Masken oder Ähnliches,<br />
um das separate Bearbeiten zu ermöglichen.<br />
In Photivo dagegen definieren Sie<br />
unter Anpassungsbereiche eine oder<br />
mehrere Regionen, die das Programm<br />
dann gesondert bearbeitet. Zum Festlegen<br />
von Bereichen wählen Sie zunächst<br />
im oberen Fenster mit + die Funktion Bereichsmodus<br />
anhängen. Anschließend<br />
klicken Sie in eine Stelle des Bilds, die<br />
den gewünschten Bereich – also beispielsweise<br />
den Himmel, die Schatten<br />
etc. – besonders gut repräsentiert. Das<br />
funktioniert analog zur lokalen Farbauswahl<br />
bei Gimp (dem „Zauberstab“) und<br />
umfasst einen zusammenhängenden<br />
Bildbereich mit ähnlichen Farben und<br />
Helligkeiten.<br />
Photivo erzeugt mit jedem Klick einen<br />
neuen „Bereich“, der voreingestellt auch<br />
diesen Namen erhält. Photivo erlaubt<br />
beliebig viele Bereiche, die Sie zur besseren<br />
Übersicht mit passenden Bezeichnern<br />
versehen sollten. Im <strong>Vorschau</strong>fenster<br />
markiert die aktuelle „Maske“ diesen<br />
Bereich durch eine helle, wolkenartige<br />
Textur 3. Diese Masken müssen noch<br />
nicht exakt sein, sie lassen sich jederzeit<br />
nachträglich anpassen. Unter Masken<br />
stehen dafür drei Regler bereit. Lassen<br />
Sie den Mauszeiger kurz über den Reglern<br />
stehen, dann zeigt Photivo eine kurze<br />
Hilfe zu den Möglichkeiten. Auch die<br />
Luminance-Kurve beeinflusst das Ergebnis<br />
wesentlich. Nach dem Definieren der<br />
38 www.linux-user.de<br />
12.2013
Photivo<br />
Praxis<br />
Bereiche wählen Sie den gewünschten<br />
aus oder die unerwünschten ab. Ein<br />
Klick auf das Häkchen beendet diesen<br />
Modus und erlaubt das Verwenden der<br />
Bearbeitungsfunktionen û.<br />
Geometrie<br />
Die im Reiter Geometrie zusammengefassten<br />
Funktionen kennt man großenteils<br />
von RAW-Konvertern: Die fünf objektivbezogenen<br />
Einstellungen Objektivparameter<br />
bis Geometrieumwandlung<br />
und in Grenzen auch Defish <strong>nutzen</strong> die<br />
Lensfun-Datenbank û. Diese charakterisiert<br />
Objektive durch spezifische Parameter,<br />
um Verzeichnungen, Randabschattungen<br />
und Farbränder zu korrigieren.<br />
Dazu werden die von den Objektiven<br />
ins Bild geschriebenen EXIF-Tags mit<br />
den in einer Datenbank gespeicherten<br />
Parametern kombiniert.<br />
Die Geometrieumwandlung erlaubt,<br />
die typischen kissen-, tonnenförmigen<br />
und sonstige Verzeichnungen auszugleichen.<br />
Das liefert insbesondere bei der<br />
Architekturfotografie bessere Ergebnisse,<br />
aber auch in vielen anderen Fällen.<br />
Erscheint einer der Parameter als unbekannt,<br />
findet keine Umwandlung statt.<br />
Sie sollten die Lensfun-basierten Filter in<br />
der Reihenfolge im Reiter anwenden<br />
und kombinieren, um optimale Resultate<br />
zu erzielen.<br />
Auch die Rotation entspricht derer vieler<br />
RAW-Konverter: Sie können das Bild<br />
in Schritten von 90 Grad verlustfrei oder<br />
um einen beliebigen Winkel drehen.<br />
Wählen Sie hier eine horizontale oder<br />
vertikale Linie mit der Maus, dann richtet<br />
Photivo das Bild dann anhand dieser<br />
automatisch aus. Das Zuschneiden erfolgt<br />
mit dem gleichnamigen Tool: Wie<br />
bei Gimp wählen Sie einen Bereich aus<br />
und bestätigen dann per Doppelklick.<br />
Auch hier haben Sie die Möglichkeit,<br />
den Ausschnitt mithilfe von Hilfslinien<br />
optimal zu positionieren.<br />
Die Inhaltssensitive Größenänderung<br />
(„seam carving“) gehört dagegen zu den<br />
weniger bekannten Werkzeugen. Sie erlaubt<br />
Bilder ohne Motivverluste in der<br />
Größe horizontal oder vertikal zu verändern.<br />
(Bei Gimp heißt ein entsprechender<br />
Filter „Liquid Rescale“, ist aber deutlich<br />
leistungsfähiger.) Dieser Filter benötigt<br />
relativ viel Rechenzeit, da es zunächst<br />
jene Bildbereiche zu ermitteln<br />
gilt, in denen die Veränderungen erfolgen<br />
können 4.<br />
Viele der unter RGB vorhandenen<br />
Funktionen finden sich auch bei gängigen<br />
Bildbearbeitungen und RAW-Konvertern.<br />
Interessant sind jedoch einige<br />
der weniger bekannten Funktionen: Das<br />
Reinhard-Aufhellen bietet eine effektive<br />
Methode, dunkle Bildteile zu verbessern,<br />
ohne den Rest des Bilds allzu stark zu<br />
verändern. Dem Sigmoidal-Kontrast liegt<br />
eine S-förmige Kurve zugrunde, deren<br />
Verlauf den Kontrast in einer den Sehgewohnheiten<br />
entsprechenden Weise<br />
steuert. Die Partielle Belichtungskorrektur<br />
erlaubt es, Licht, Schatten und Mitteltöne<br />
getrennt zu modifizieren. Sowohl<br />
Schwarz- und Weißpunkt anpassen als<br />
auch das allgemeinere Werkzeug RGB-<br />
Kurve steuern die globalen Helligkeiten<br />
im Bild.<br />
Das etwas irritierend wirkende Blockieren<br />
deaktiviert die rechenzeitintensiven<br />
Tools in den anderen Reitern, um schnell<br />
die Wirkung der elementaren Funktionen<br />
testen zu können. Funktionen unter<br />
Kamera, Geometrie und Ausgabe bleiben<br />
jedoch aktiv.<br />
4 Die Ergebnisse der inhaltssensitiven Größenänderung unterscheiden sich abhängig von den Parametern (Energiemethode).<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
39
Praxis<br />
Photivo<br />
Viel spannender als die RGB-basierten<br />
Tools sind die im LAB-Modus arbeitenden<br />
Werkzeuge. Photivo fasst sie unter<br />
den drei Reitern LAB Farbe/Kontrast, LAB<br />
Schärfen/Rauschen und LAB Effekte zusammen.<br />
Zunächst legen Sie mit LAB-<br />
Transformation fest, wie Photivo den<br />
L-Kanal erzeugt. Voreingestellt geschieht<br />
das anhand einer bekannten Formel û<br />
über eine Transformation aus dem XYZ-<br />
Farbraum. Photivo bietet aber auch andere<br />
Varianten an.<br />
Die im ersten Reiter vorhandenen<br />
Funktionen ähneln den unter RGB schon<br />
vorhandenen und dienen den gleichen<br />
Aufgaben, arbeiten allerdings anders. So<br />
erlaubt Schatten/Lichter Einstellungen,<br />
die von der Detailgröße abhängen. Das<br />
führt zu schon fast HDR-ähnlichen Effekten,<br />
wie sie Luminance û mit dem Operator<br />
Mantiuk 06 erzeugt.<br />
Daneben versammelt dieser Reiter eine<br />
Vielzahl von Schärfungs- und Entrauschungsfiltern.<br />
So können Sie leicht die<br />
Effekte vergleichen. Der voreingestellte,<br />
beeindruckend schnelle Wiener Filter û<br />
bringt eine Grundschärfe ins Bild, indem<br />
er das zufällige Rauschen weitgehend<br />
entfernt. Bei manchen recht hellen Bildern<br />
mit starkem Kontrast zeigt sich allerdings,<br />
dass hier eher die Option Nur<br />
Kanten Artefakte minimiert.<br />
Der Reiter Lab Effekte stellt Funktionen<br />
bereit, die zum einen erlauben, das Bild<br />
nachträglich zu tönen, wie etwa Tonkurve<br />
oder Sättigungsanpassung. Zum anderen<br />
ermöglicht der Filter Randabschattung,<br />
Artefakte wie Vignetten zu kompensieren.<br />
Unter Betrag lassen sich dort<br />
sowohl positive Werte angeben – sie erzeugen<br />
eine Vignette – als auch negative,<br />
die die Vignettierung kompensieren.<br />
Über die Parameter, wie Weichheit, Innerer<br />
Radius, Rundheit etc., nehmen Sie Modifikationen<br />
passgenau vor.<br />
Der Reiter Lab Effekte enthält die wichtigen<br />
Farbraumkurven für L*, a* und b*.<br />
Die L*-Kurve funktioniert analog zum Kanal<br />
Wert von Gimps Kurven-Werkzeug,<br />
erlaubt aber voreingestellt nur einen<br />
Kontrollpunkt. Mit der rechten Maustaste<br />
fügen Sie weitere hinzu.<br />
Dies gilt auch für die in der Anwendung<br />
viel spannenderen a*- und b*-Kurven.<br />
Die beiden steuern die Verteilung von<br />
Rot/Grün und Gelb/Blau im Bild, ihre<br />
Anwendung erfordert einiges an Fingerspitzengefühl.<br />
Oft werden die gesamten<br />
Kurven als Gerade vertikal oder horizontal<br />
verschoben 5. Das Verschieben des<br />
mittleren Kontrollpunkts erzeugt Farbstiche,<br />
sodass dieser normalerweise unverändert<br />
bleiben sollte. Die „Lab Effekte“<br />
stellen die wichtigsten Funktionen von<br />
Photivo dar, sodass Sie sich diesen ausführlich<br />
widmen sollten.<br />
Der Reiter Effekte stellt ebenfalls Funktionen<br />
zum Tönen bereit, diesmal auf Basis<br />
von RGB. Dort findet sich auch die<br />
Cross-Entwicklung, die sowohl subtile als<br />
auch spektakuläre Farbeffekte erzeugt.<br />
Eine weitere Variante der Randabschattung<br />
findet sich hier ebenso wie Funktionen<br />
zum Weichzeichnen und für das Weiche<br />
Glühen / Orton, was einen märchenhaften<br />
Glanz erzeugt. In manchen Situationen<br />
zeigt hier auch Farbintensität<br />
gute Ergebnisse, etwa um das Glitzern<br />
auf Wasser zu verstärken.<br />
Im letzten Reiter, Ausgabe, stellen Sie<br />
ein, in welcher Form Photivo Bilder ausgibt.<br />
Die meisten Einträge fallen selbsterklärend<br />
aus. RGB-Kurve entspricht der<br />
5 Farbkorrekturen mit den Kurven a* und b* sind kitzlig. Die Farbfelder helfen, die Kurven in die richtige Richtung zu verschieben.<br />
40 www.linux-user.de<br />
12.2013
Photivo<br />
Praxis<br />
normalen Werte-Kurve und interferiert<br />
mit der L*-Kurve. Relativ große Auswirkungen<br />
hat auch die sRGB-Gamma-Kompensation,<br />
die Sie allerdings nicht aktivieren<br />
müssen.<br />
Der gewählte Ausgabefarbraum legt<br />
fest, wie Photivo die Bilddaten in die<br />
Ausgabedatei konvertiert. Die fünf Varianten<br />
sRGB, sRGBlinear, ProPhotoRGBlinear,<br />
AdobeRGBlinear und WideGamutRGBlinear<br />
unterscheiden sich insbesondere<br />
der in Menge der darstellbaren<br />
Farben. Wide-Gamut-RGB umfasst gut<br />
drei Viertel aller in LAB definierten Farben,<br />
sRGB nur ein Drittel, Adobe-RGB<br />
immerhin die Hälfte û. Wide-Gamut-<br />
Farbräume ergeben nur bei 16-Bit-Einund<br />
Ausgabedaten Sinn. Adobe-RGB<br />
kommt vor allem für die Druckausgabe<br />
zum Einsatz, da es die Grüntöne besser<br />
wiedergibt.<br />
Bei den Ausgabeeinstellungen bietet<br />
Photivo neben den üblichen 8-Bit-Formaten<br />
von PNG und TIFF auch 16-Bit-Varianten<br />
sowie PPM an. Nur diese Formate<br />
garantieren eine maximale Qualität<br />
der Ausgabe, wenn auch zu Lasten einer<br />
wesentlich höheren Dateigröße.<br />
Fazit<br />
Mit Photivo erhalten Sie ein leistungsfähiges<br />
Werkzeug zum Verbessern von<br />
(RAW-)Bildern an die Hand, das Sie nach<br />
einer gewissen Einarbeitungsphase sicher<br />
nicht mehr missen möchten. Dabei<br />
schließt das Programm eine Lücke zwischen<br />
reinen RAW-Konvertern und der<br />
klassischen Bildbearbeitung. Korrekturen<br />
anhand der RAW-Bilder erledigen Sie<br />
am besten bereits vor der eigentlichen<br />
Bildbearbeitung mit Gimp in Photivo,<br />
wobei sich die hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />
als vorteilhaft erweist. Es<br />
bleibt eigentlich nur zu wünschen, dass<br />
die Photivo-Entwickler auch gleich noch<br />
den Code von Luminance-HDR û in das<br />
Programm aufnehmen. (jlu) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 31062<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
41
Praxis<br />
ElsterOnline<br />
ElsterOnline unter Linux <strong>nutzen</strong><br />
Freier Transfer<br />
© Sachyn, sxc.hu<br />
Lange Zeit gab es für Linux-<br />
Nutzer keine Möglichkeit, die<br />
Steuererklärung elektronisch<br />
abzugeben. Seit Kurzem stellen<br />
die Steuerbehörden ein<br />
Javascript-Portal zur Abgabe<br />
von Formularen bereit.<br />
Readme<br />
Die Software ElsterFormular ist der übliche<br />
Weg, Steuererklärungen und andere Formulare<br />
online abzugeben. Linux-Nutzer schauten<br />
bislang aber in die Röhre: Eine interne<br />
Version des Tools gelangte nie an die Öffentlichkeit.<br />
Ab sofort steht ein Javascriptbasiertes<br />
Portal allen Anwendern offen.<br />
Die Steuererklärung und sonstige Korrespondenzen<br />
mit dem Finanzamt sind<br />
für konsequente Linux-Nutzer seit Jahren<br />
ein Ärgernis. Besonders Unternehmen<br />
haben damit ein Problem, sind sie<br />
doch gesetzlich verpflichtet, den elektronischen<br />
Weg zu <strong>nutzen</strong>, und zwar seit<br />
2005 bei der Umsatzsteuervoranmeldung.<br />
Seit 2012 gilt dies auch für die<br />
Jahressteuererklärung. Das vom Finanzamt<br />
bereitgestellte Programm ElsterFormular<br />
jedoch gibt es – zumindest offiziell<br />
– nur für Windows (siehe Kasten Die<br />
geheime Linux-Version).<br />
Für Umsatzsteuervoranmeldungen<br />
fand sich eine Lösung aus der Community:<br />
Mit Taxbird und später dessen Nachfolger<br />
Geierlein û stand eine freie Software<br />
unter der GPL-Lizenz bereit 1 , mit<br />
der Selbstständige und Unternehmen<br />
ihre monatlichen Umsätze ans Finanzamt<br />
übermitteln konnten û. Die eigentliche<br />
Jahressteuererklärung – egal, ob<br />
für Firmen oder Privatpersonen – unterstützt<br />
Geierlein jedoch nicht.<br />
Das liegt nicht etwa am mangelnden<br />
Willen der Programmierer: Geierlein-Entwickler<br />
Stefan Siegl würde gerne weitere<br />
Funktionen in sein Programm einbauen.<br />
Aber das Finanzamt erlaubt Drittanbietern<br />
keinen Zugriff auf die API zum Einreichen<br />
der entsprechenden Daten. Der<br />
Grund dafür liegt im Design des Prozesses:<br />
Das Prüfen der Plausibilität erfolgt<br />
auf dem Client. Mit einem quelloffenen<br />
Programm wäre es möglich, fehlerhafte<br />
Daten abzugeben.<br />
Online-Portal ElsterOnline<br />
Neben dem Programm ElsterFormular<br />
gibt es auch ein Online-Portal û. Es unterstützte<br />
jedoch lange Zeit keine gewöhnlichen<br />
Steuererklärungen, sondern<br />
ebenfalls nur spezielle Vorgänge wie<br />
Umsatzsteuervoranmeldungen. Dabei<br />
kam außerdem ein Java-Plugin für den<br />
Browser zum Einsatz, das sich sehr wählerisch<br />
verhielt.<br />
Es funktionierte immer nur mit bestimmten<br />
Java-Versionen und verweigerte<br />
die Zusammenarbeit mit dem freien<br />
OpenJDK vollständig. Die ständigen<br />
Probleme des Plugins in Bezug auf die<br />
Sicherheit führten dazu, dass selbst das<br />
BSI dazu riet, es zu deinstallieren.<br />
Seit Kurzem besteht jedoch die Möglichkeit,<br />
ElsterOnline mit reinem Javascript<br />
zu <strong>nutzen</strong>, und der Funktionsumfang<br />
unterstützt nun echte Einkommenssteuererklärungen.<br />
Damit steht der<br />
elektronische Weg jetzt auch Linux-Nutzern<br />
über gängige Browser wie Firefox<br />
oder Chromium bereit. Allerdings gilt<br />
42 www.linux-user.de<br />
12.2013
ElsterOnline<br />
Praxis<br />
weiterhin: Unternehmer und Freiberufler<br />
müssen ElsterFormular <strong>nutzen</strong>, die jährliche<br />
Umsatzsteuererklärung unterstützt<br />
ElsterOnline nicht.<br />
Die Programmierer des Portals profitieren<br />
von der Arbeit des Geierlein-Entwicklers<br />
Stefan Siegl: Sie verwenden die<br />
freie Javascript-Bibliothek Forge zum<br />
Verschlüsseln von Daten, die für Geierlein<br />
ebenfalls zum Einsatz kommt. Hierfür<br />
hat Siegl sie um kryptografische<br />
Funktionen erweitert, die zur Kommunikation<br />
mit der Steuer-API notwendig<br />
sind.<br />
Der Login zu ElsterOnline erfolgt entweder<br />
über ein Software-Zertifikat, einen<br />
Sicherheits-USB-Stick oder eine Signaturkarte.<br />
Der einfachste – wenngleich<br />
nicht unbedingt sicherste – Weg, um<br />
den Dienst zu <strong>nutzen</strong>, führt über das<br />
Zertifikat, für das Sie sich kostenlos auf<br />
dem Portal registrieren. Das ist die einzige<br />
Möglichkeit, das Portal mit Javascript<br />
zu <strong>nutzen</strong>. Für den Einsatz der Karte<br />
oder des Sticks benötigen Sie das problematische<br />
Plugin.<br />
Die Website verweist auf die Alternative,<br />
ein selbst erworbenes USB-Token auf<br />
die Kompatibilität zum Verfahren bei ElsterOnline<br />
zu testen. Das bietet Linux-Anwendern<br />
immerhin die Chance, sich<br />
nach etwas Recherche auch eines sichereren<br />
Verfahrens zu bedienen.<br />
Als Beispiel für einen kompatiblen<br />
Stick findet sich auf der ElsterOnline-Seite<br />
der G&D StarSign Crypto USB Token,<br />
1 Das freie Tool<br />
Geierlein ermöglicht<br />
Umsatzsteuervoranmeldungen.<br />
BSI: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.<br />
Diese Bundesbehörde zählt<br />
zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />
des Innern und zeichnet für Fragen der<br />
IT-Sicherheit zuständig.<br />
Forge: Die freie Bibliothek ermöglicht den<br />
Einsatz kryptografischer Algorithmen in Javascript.<br />
Das ermöglicht es Web-Applikationen,<br />
selbst Daten zu verschlüsseln oder zu<br />
signieren. Forge steht unter der BSD-Lizenz.<br />
Die geheime Linux-Version<br />
ElsterFormular gibt es offiziell nur für Microsoft Windows. Das Programm,<br />
mit dem seit Jahren eine Abgabe der Steuererklärung online<br />
möglich ist, steht für andere Betriebssysteme – sei es nun Mac<br />
OS X oder Linux – nicht bereit. Eine kostenlose Version von Elster-<br />
Formular für diese Betriebssysteme sei „nicht wirtschaftlich“ und<br />
deshalb „aus Kostengründen nicht möglich“, so winden sich die<br />
Behörden. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Wie Recherchen<br />
des Autors ergaben, erfolgte in Wirklichkeit die Arbeit an ElsterFormular<br />
intern komplett plattformunabhängig. Dementsprechend existieren<br />
lauffähige Versionen für Linux und Mac OS X bereits û.<br />
Elster Formular nutzt für die Darstellung der grafischen Benutzeroberfläche<br />
Qt und setzt auch sonst auf Bibliotheken wie OpenSSL<br />
und ICU, die nicht an eine Plattform gebunden sind. Dessen ungeachtet<br />
bleiben die Steuerbehörden jedoch hart: Sie stellen auch<br />
künftig keine Linux- und Mac-OS-Version von ElsterFormular bereit.<br />
Stattdessen setzen die Beamten künftig verstärkt auf ElsterOnline.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
43
Praxis<br />
ElsterOnline<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 30585<br />
der laut Angaben mit Ubuntu 13.10 die<br />
Authentisierungsart Elster-Spezial ermöglicht.<br />
Der Stick geht für rund 40 Euro<br />
über den Ladentisch û, die passenden<br />
Treiber finden sich online û.<br />
Im Menü erreichen Sie unter Formulare<br />
die Masken für alle gängigen Vorgänge<br />
mit den Steuerbehörden. Ein Test mit<br />
einer Umsatzsteuervoranmeldung verlief<br />
ohne Probleme 2 . Für häufigere<br />
Vorgänge legen Sie bei Bedarf Profile an,<br />
in denen Sie Daten speichern, die sich<br />
häufig wiederholen.<br />
Die Formulare, die Sie online vorfinden,<br />
entsprechen in den Unterseiten der<br />
papierenen Formulare. Hinter manchen<br />
Feldern finden Sie eine Schaltfläche mit<br />
einem Fragezeichen. Über diese rufen<br />
Sie einen Hilfetext auf, der Hinweise zum<br />
Ausfüllen gibt. Haben Sie Daten in ein<br />
Formular eingetragen, besteht die Möglichkeit,<br />
diese zunächst nur zu speichern<br />
– etwa, um später noch weitere Informationen<br />
zu ergänzen. Das Speichern der<br />
Daten erfolgt online.<br />
Einige Funktionen stehen weiterhin<br />
nur in der Java-Version von ElsterOnline<br />
bereit: So haben Sie bei der Auswahl einer<br />
Umsatzsteuervoranmeldung nur<br />
dann die Gelegenheit, in einem bestimmten<br />
Format lokal erstellte Eingabedaten<br />
hochzuladen, wenn Sie die Java-<br />
Version <strong>nutzen</strong>.<br />
Ob online oder nicht: Sämtliche Belege,<br />
die Sie einer Steuererklärung beilegen,<br />
müssen Sie dem Finanzamt weiterhin<br />
in Papierform zuschicken. Es wäre<br />
wünschenswert, wenn es hier künftig<br />
die Möglichkeit gäbe, diese einzuscannen<br />
und ebenfalls online zu übermitteln.<br />
Im Test kam ElsterOnline in aktuellen<br />
Versionen von Chromium (v31) und<br />
Firefox (v24.0) unter Gentoo Linux zum<br />
Einsatz. Probleme, die auf die Zusammenarbeit<br />
mit dem Browser zurückzuführen<br />
wären, ließen sich nicht feststellen.<br />
Die Website selbst nennt als Voraussetzung<br />
ein Ubuntu 13.04 mit – das<br />
dürfte auch entscheidender sein – einem<br />
Firefox, der mindestens die Versionsnummer<br />
22 trägt.<br />
Fazit<br />
Erfreulicherweise gibt es für Anwender<br />
von alternativen Betriebssystemen jetzt<br />
endlich eine offizielle Lösung zur Abgabe<br />
der Steuererklärung. Damit entfällt<br />
ein weiterer Grund, eine Dualboot-Installation<br />
mit Windows zu betreiben. Den<br />
weitgehenden Verzicht auf Java verbucht<br />
das Portal auf der Habenseite.<br />
Unverständlich bleibt jedoch, warum<br />
die Client-Software ElsterFormular für<br />
Linux weiterhin unter Verschluss bleibt.<br />
Der Weg über den Browser funktioniert<br />
zwar, hat jedoch eine Reihe von Nachteilen:<br />
So benötigen Sie etwa zwingend<br />
eine Internetverbindung, die Daten unterwegs<br />
am Laptop bearbeiten dürfen<br />
ohne mobilen Netzzugang weiterhin nur<br />
Windows-Anwender.<br />
Für Unternehmer gilt weiterhin die<br />
skandalöse Microsoft-Pflicht durch die<br />
Hintertür. Dass Umsatzsteuererklärungen<br />
mit ElsterOnline nicht möglich sind,<br />
ärgert besonders, da es eine gesetzliche<br />
Verpflichtung gibt, aber keine freie Alternative.<br />
Das ließe sich leicht ändern, gäbe<br />
das Finanzamt die APIs für Community-<br />
Programme wie Geierlein frei. (agr) n<br />
Der Autor<br />
2 Eine Umsatzsteuervoranmeldung mit dem neuen ElsterOnline.<br />
Hanno Böck ist freier Journalist<br />
und Administrator.<br />
Windows startet er nur,<br />
wenn es unbedingt notwendig<br />
ist – etwa zum Einspielen von Firmware-Updates,<br />
oder – in der Vergangenheit<br />
– zur Abgabe einer Steuererklärung.<br />
44 www.linux-user.de<br />
12.2013
Praxis<br />
Inkscape<br />
Inkscape-Effekte gekonnt einsetzen<br />
Wie gemalt<br />
Neben den grundlegenden<br />
Zeichenfunktionen bietet<br />
Ink scape ausgefeilte Effekte, die<br />
Vektorlinien in weich fließende<br />
© Luciano Lourenco, Free Art Licence<br />
Pinselschwünge verwandeln<br />
oder das Zeichnen von feingezähnten<br />
Papierrisskanten<br />
auto matisieren. Peter Kreußel<br />
Man nennt Inkscape ein<br />
Zeichenprogramm, weil die<br />
Bildelemente in einem Inkscape-Dokument<br />
auf Linien beruhen<br />
– sogenannten Vektoren – und<br />
nicht auf farbigen Bildpunkten wie<br />
bei Bitmap-Editoren. Die damit verbundene<br />
Assoziation flüchtig hingeworfener<br />
Skizzen wird dem umfangreichen<br />
Programm mit seinen zahlreichen Effekten<br />
allerdings längst nicht mehr gerecht.<br />
In der aktuellen Version 0.48 von Inkscape<br />
û entstehen Bilder, die eher an<br />
handgemalte Aquarelle erinnern als an<br />
Bleistiftzeichnungen. Dennoch basieren<br />
sie immer noch ausschließlich auf verlustfrei<br />
skalierbaren Vektorformen (Abbildung<br />
1 , rechts und links).<br />
Dieser Artikel setzt den Umgang mit<br />
Grundformen und Bézier-Kurven voraus:<br />
Seit Erscheinen des Urahns dieses Artikel<br />
aus dem Jahr 2005 û hat sich an diesen<br />
Basistechniken wenig verändert.<br />
Readme<br />
Wer die Zeichenfunktionen von Inkscape beherrscht, kennt erst den Pflicht-Teil des führenden<br />
freien Zeichenprogramms: Seit Anfang 2007 konzentrieren sich die Entwickler auf die Kür: Filter-Effekte,<br />
die per Mausklick so vielfältige Effekte wie eine Pseudo-3D-Ausleuchtung, einen<br />
realistisch fließenden Schlagschatten oder eine Schneehaube hinzufügen. Dieser Artikel stellt<br />
diese faszinierenden Features des führenden freien Zeichenprogramms vor.<br />
Vorsatzlinsen<br />
Von Anfang an ließen sich mit Inkscape<br />
komplexe Formen zeichnen. Doch da<br />
das Programm nur einfache Farbfüllungen<br />
und Farbverläufe beherrschte,<br />
hafte te den Grafiken meist die Anmutung<br />
eines Comics an. Ab Inkscape 0.45<br />
46 www.linux-user.de<br />
12.2013
Inkscape<br />
Praxis<br />
1 Die Inkscape-Zeichnung links sieht wie eine Bitmap aus. Doch sie basiert ausschließlich auf auflösungsunabhängigen und mit den<br />
Inkscape-Kurvenwerkzeugen editierbaren Vektorkurven (rechts).<br />
(Februar 2007) sorgen sogenannte Filter<br />
(Menü Filter) für mehr Tiefe und das „gewisse<br />
Etwas“.<br />
Ähnlich wie ein auf das Kameraobjektiv<br />
geschraubter Vorsatzfilter verzerren<br />
und färben sie das darunterliegende Objekt.<br />
Wie in der Fotografie lassen sich<br />
mehrere Filter kombinieren. Die Effekte<br />
bleiben unabhängig von der globalen<br />
Undo-Liste von den Objekten ablösbar,<br />
was das Experimentieren erleichtert.<br />
Inkscape 0.48 kennt rund 220 solcher<br />
Effekte, die das Programm in 18 intuitiv<br />
benannte Kategorien einteilt (Menü: Effekte).<br />
Abbildung 2 bis Abbildung 4<br />
zeigen jeweils drei typische Beispiele aus<br />
jeder dieser Gruppen. Sie konkretisieren,<br />
was hinter den „sprechenden“ Namen<br />
der Effekt-Kategorien steckt.<br />
Prinzipiell lassen sich alle Effekte sowohl<br />
auf in die Zeichnung eingebettete<br />
Bitmaps anwenden als auch auf gewöhnliche<br />
Zeichenelemente. Manche<br />
sind allerdings speziell für Bitmaps konzipiert<br />
und entfalten ihre Wirkung allenfalls<br />
bei Vektorelementen mit vielen Details<br />
und Farben. In den Abbildungen ist<br />
bei der Demonstration dieser Effekte ein<br />
Foto zu sehen, bei allen anderen Filtern<br />
ein Vektorobjekt.<br />
Trotz ihrer Anzahl und Bandbreite reichen<br />
die Inkscape-Filter optisch nicht an<br />
die Live-Effekte von Adobe Illustrator heran.<br />
Die Marktführerschaft ist dem kom<br />
merziellen Hersteller und seinen teuren<br />
Programmen so leicht nicht zu nehmen.<br />
Eine große Einschränkung der Inkscape-<br />
Effekte sind die häufig fehlenden Einstellungen:<br />
Oft lässt sich in den Filter-Dialogen<br />
nicht einmal die Gesamtstärke des<br />
Effekts steuern.<br />
Primitivlinge<br />
Quasi als Ausgleich gibt es unter Filter |<br />
Filter bearbeiten einen Editor, der die elementaren<br />
SVG-Filter einzeln exponiert,<br />
aus denen sich der auf ein Objekt ange<br />
Bézier-Kurven: Mithilfe von Kontrollpunkten<br />
und Kontrolltangenten definierte Kurve. Ihr<br />
glatter Verlauf und ihre intuitive Handhabbarkeit<br />
machen sie zum digitalen Äquivalent<br />
des Kurvenlineals.<br />
2 Die Filter-Kategorie ABCs bündelt Grundlegendes, Texturen überziehen das gesamte<br />
Objekt, Anlagerungen schmiegen sich an die Ränder an. Übersteigerte Schattierungen sorgen<br />
für comicähnliche, übersteigerte Pseudo-3D-Schattierungen. Deckschichten überdecken<br />
das Ursprungsobjekt nur teilweise. Die Kategorie Unschärfe erklärt sich von selbst.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
47
Praxis<br />
Inkscape<br />
3 Grat-Filter sorgen für ein 3D-Profil mit Kantenbetonung, Verzerren-Filter deformieren<br />
die Objekte. Materialien verändern Form und Oberflächenbeschaffenheit, hinter Wölbung<br />
verbergen sich gewölbte Materialien. Morphologie-Filter heben den Umriss hervor.<br />
Die Bild-Effekte bündeln typische Bitmap-Effekte, wie sie ähnlich in Gimp zu finden sind.<br />
wandter Inkscape-Filter zusammensetzt.<br />
Abbildung 5 zeigt die Basiskomponenten<br />
(englisch „filter primitives“) des Effekts<br />
Rauhe Texturen | Alufolie. Der erste<br />
Eintrag in der Liste ist ein simpler Weichzeichner<br />
(Punkt 1 in der Abbildung), dessen<br />
horizontale und vertikale Stärke Sie<br />
mit den Schiebern unten im Filtereditor<br />
(Punkt 2) einstellen.<br />
Jeder Filter in der Effektpipeline besitzt<br />
einen oder mehrere Eingänge, aus<br />
denen er die zu filternden Bilddaten bezieht.<br />
Die schwarzen Linien rechts von<br />
der Filterliste (Punkt 3) symbolisieren<br />
dies. Normalerweise ist der erste Filter<br />
mit der Quellgrafik verknüpft, alle weiteren<br />
beziehen ihren Input vom vorausgehenden<br />
Filter. Es gibt jedoch auch Arbeitsschritte,<br />
die sich auf frühere Stufen<br />
oder die unveränderte Quellgrafik zurückbesinnen.<br />
Sie verändern eine Input-Quelle, indem<br />
Sie das kleine Dreieck rechts neben<br />
dem Filternamen entweder auf einen<br />
vorausgehenden Filter oder einen der<br />
grauen Balken am rechten Fensterrand<br />
ziehen. Quellgrafik steht für das gesamte<br />
Objekt inklusive Umriss, auf das der Effekt<br />
angewandt wurde.<br />
Alternativ dürfen Sie auch die Farbe<br />
der Füllung oder Kontur, den Hintergrund<br />
des gefilterten Objekts sowie den<br />
Transparenzwert des Objekts oder seines<br />
Hintergrunds als Eingang wählen.<br />
Die Reihenfolge der Filter lässt sich<br />
durch Ziehen mit der Maus verändern.<br />
Neue Filter-Primitive fügen Sie mithilfe<br />
des Ausklappfelds unterhalb der Filterliste<br />
hinzu (Punkt 4).<br />
Allerdings lässt sich die Wirkung mancher<br />
SVG-Filter nicht so leicht nachvollziehen<br />
wie die des Gaußschen Weichzeichners.<br />
Eine Versatzkarte zum Beispiel<br />
verschiebt die Bildpunkte seines ersten<br />
Inputs basierend auf der Stärke des Helligkeitswerts<br />
am zweiten Eingang. In<br />
Kombination mit einem Ausleuchtungsfilter<br />
prägt dieser Filter also eine Art<br />
räumliches Muster auf. Auch Verstreuenund<br />
Verwirbeln-Effekte basieren auf ihm.<br />
Die Tabelle Basiseffekte in Inkscape listet<br />
alle 14 in Inkscape 0.48 umgesetzten<br />
Filter-Primitive mit einer kurzen Beschreibung<br />
sowie der englischen Bezeichnung<br />
zum Auffinden im Handbuch,<br />
das auch diese Inkscape-Funktionen vorzüglich<br />
dokumentiert û.<br />
Lange Pipeline<br />
4 Rauhe Texturen sorgen für eine Oberflächenmaserung, bei den Schatten und Lichtern<br />
geht es um Leucht- und Beleuchtungseffekte. Filter der Gruppe Streuung zerteilen die Ursprungsform<br />
in kleine Fragmente. Die drei Gruppen rechts sind für Bitmaps gedacht.<br />
Im Effekt-Editor sind immer die Komponenten<br />
aller bisher angewandten Filter<br />
zu sehen. Wenn Sie nach dem Filter Rauhe<br />
Texturen | Alufolie noch Schatten und<br />
Lichter | Abgesetzter Schatten anwenden,<br />
48 www.linux-user.de<br />
12.2013
Inkscape<br />
Praxis<br />
verlängert sich die Liste der Grundeffekte<br />
um fünf Einträge. Es ist nicht erkennbar,<br />
welche Filter-Primitive zum Alufolie-<br />
Effekt gehören und welche zum Abgesetzten<br />
Schatten. Dies erschwert das händische<br />
Feintuning der schon für sich genommen<br />
aus vielen Grundeffekten zusammengesetzten<br />
Filter sehr.<br />
Jeder Eintrag in der Liste am linken<br />
Rand des Effekt-Editors (Abbildung 5 ,<br />
Punkt 5) repräsentiert eine im Dokument<br />
vorkommende Basisfilterkombination.<br />
Bei ihrer Benennung kommt es zu<br />
einigen Merkwürdigkeiten: Die Bezeichnung<br />
des jüngsten Eintrags basiert<br />
schlicht auf einem internen Zähler, die<br />
anderen tragen ausschließlich den zuletzt<br />
angewandten Filter im Namen. Hier<br />
ist offensichtlich die Kombination des<br />
zuerst programmierten Grundeffekte-<br />
Editors und der viele Grundeffekte bündelnden<br />
Filter nicht ganz gelungen.<br />
Immerhin lassen sich die Namen dieser<br />
Effektbündel nach einem Doppelklick<br />
verändern. Das Kontrollkästchen<br />
markiert den gerade aktiven Effekt. Starten<br />
Sie den Effekt-Editor für ein Objekt,<br />
auf das bisher noch keine Filter angewandt<br />
wurden, so dürfen Sie ihm durch<br />
das Setzen des Kontrollkästchens eine<br />
der schon bestehenden Kombinationen<br />
von Filterprimitiven zuweisen. Dabei<br />
spielt es keine Rolle, ob Sie diese mithilfe<br />
der Presets aus dem Menü Filter oder<br />
über Effekt hinzufügen (Abbildung 5 ,<br />
Punkt 4) zusammengestellt haben.<br />
Der Effekt-Editor taugt also sowohl für<br />
das nachträgliche Anpassen der aus vielen<br />
Filter-Primitiven zusammengesetzten<br />
Filter als auch zum Erstellen eigener<br />
Kombinationen aus Grundeffekten. Ein<br />
vergleichbares Werkzeug ist in anderen<br />
Grafikprogrammen nicht zu finden.<br />
Es braucht jedoch viel Übung, um die<br />
kombinierte Wirkung vieler für sich komplexer<br />
Filter halbwegs abzuschätzen. Sie<br />
sollten daher anfangs die einzelnen Filterprimitive<br />
separat ausprobieren. Auf<br />
jeden Fall lernen Sie dabei zu schätzen,<br />
wie viel Mühe und Geschick in den mitgelieferten<br />
220 Filter-Presets steckt.<br />
Unangenehmerweise wird die Inkscape-Anzeige<br />
nach dem Anwenden von<br />
Filtern sehr träge, schon weil das Programm<br />
bisher nur beim Gaußschen<br />
Weichzeichner mehrere Prozessorkerne<br />
ausnutzt. Es nervt besonders, dass schon<br />
das Aufziehen eines Auswahlrahmens<br />
manchmal ein Neuzeichnen erzwingt.<br />
Die im Moment für produktives Arbeiten<br />
noch zu instabile Entwicklerversion<br />
û bessert hier entscheidend nach.<br />
Diese Veränderungen am Kern von Inkscape<br />
binden offenbar die Entwicklerressourcen,<br />
denn weitere große Neuerungen<br />
im Vergleich zu Version 0.48 lassen<br />
sich bisher nicht ausmachen. Doch weil<br />
das Arbeiten mit dem neuen, schnelleren<br />
Renderer deutlich zügiger von der<br />
Hand gehen wird, kann man diese<br />
Schwerpunktsetzung nachvollziehen.<br />
Bei der stabilen Version 0.48 schaltet<br />
man am besten des Öfteren mit<br />
[Strg]+[5] in den Anzeigemodus ohne Effekte.<br />
Manchmal ist es auch nützlich,<br />
während der Arbeit mit Bearbeiten | Kopie<br />
als Bitmap einen gerenderten<br />
5 Der Filtereditor, der das Bearbeiten der bei den Filtereffekten eingesetzten SVG-<br />
Basisfilter gestattet, erlaubt es, die Filter nach der Anwendung feinzutunen oder auf<br />
diese Weise eigene neue Effekte zu gestalten.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
49
Praxis<br />
Inkscape<br />
Schnappschuss anzufertigen und das eigentliche<br />
Objekt mit einem Rechtsklick<br />
und Objekteigenschaften | ausblenden zu<br />
verstecken. Wichtig ist allerdings, dass<br />
Sie dabei in den Inkscape-Einstellungen<br />
den Wert für Bitmaps | Auflösung von Bitmap<br />
Kopien nicht zu hoch einstellen,<br />
sonst dauert das Umwandeln möglicherweise<br />
mehrere Minuten.<br />
Biegen und Zittern<br />
6 Live-Pfadeffekte lassen sich wie Filter auf bestehende Pfade aufpropfen und jederzeit<br />
wieder ablösen oder in ihren Einstellungen verändern. Anders als die Filter sind sie nicht<br />
für die Füllung, sondern die Umrissform verantwortlich.<br />
Basiseffekte in Inkscape<br />
Name (deutsch) Name (englisch) Wirkung<br />
Beleuchtung mit Specular Lighting „Scheinwerfer“ (Pseudo-3D)<br />
Glanzlichtern<br />
Bild Image externes Bild einbeziehen<br />
Diffuse Beleuchtung Diffuse Lighting Hintergrundbeleuchtung (Pseudo-3D)<br />
Farb-Matrix Color Matrix matrixbasierte Umrechnung für die Farbe<br />
Füllen Flood einfarbiger Hintergrund, meist zusammen mit<br />
Kombinieren benutzt<br />
Gaußscher<br />
Gaussian Blur Standard-Unschärfefilter<br />
Weichzeichner<br />
Kombinieren Composite Überlappen, Ausschneiden, Farbmittelwert<br />
Matrix falten Convolve Matrix Farbübergänge auf Basis einer 2D-Matrix<br />
hervorheben oder verwischen<br />
Mischen Merge wirkt wie übereinander gezeichnete Objekte<br />
Morphologie Morphology Objektkontur verstärken oder ausdünnen<br />
Turbulenz Turbulence glatte, wellenförmige Farbfluktuationen<br />
Versatz Offset einfache Verschiebung<br />
Versatzkarte Displacement Map Bildpunkte auf Basis des Helligkeitswerts eines<br />
zweiten Inputs verschieben<br />
Zusammenführen Blend Helligkeits- und Farbwerte vermischen<br />
Mit älteren Inkscape-Versionen erstellte<br />
Grafiken wirken auch deshalb oft<br />
schlicht und kunstlos, weil man hier bei<br />
Bézier-Kurven für jede Biegung mit der<br />
Maus einen Kontrollpunkt setzen musste.<br />
Die in der Natur häufigen feingliedrigen<br />
Formen wie die Risskanten von Papier,<br />
die Umrisse eines Stücks Rinde oder<br />
die verzweigten Verästelungen eines<br />
Baums lassen sich so kaum mit vertretbarem<br />
Aufwand zeichnen.<br />
Die aktuelle Version des Grafikprogramms<br />
bringt daher neben den für die<br />
Füllung zuständigen Filtern auch zahlreiche<br />
Pfadeffekte mit, die einfache Umrisse<br />
per Mausklick automatisch in komplexe<br />
Kurven verwandeln.<br />
Die Pfadeffekte verteilen sich auf zwei<br />
Stellen im Menü: Unter Pfad | Pfad-Effekte<br />
finden Sie die Live-Pfadeffekte (Abbildung<br />
6 ). Wie bei den Filtern lassen diese<br />
sich jederzeit unabhängig von der<br />
Undo-Liste ablösen, sodass die undeformierte<br />
Ursprungsform zum Vorschein<br />
kommt. Ebenso bleiben die Parameter<br />
der Effekte veränderbar, Sie können sie<br />
via Zwischenablage mit Pfad | Pfad-Effekt<br />
einfügen auf andere Objekte übertragen.<br />
Dies gilt allerdings nicht für die Skript-<br />
Effekte unter Erweiterungen | Pfad modifizieren,<br />
Erweiterungen | Aus Pfad erzeugen<br />
und Erweiterungen | Rendern 7 . Beiden<br />
Typen von Pfadeffekten ist jedoch<br />
gemeinsam, dass sie nur auf auf Pfade<br />
wirken, wie sie mithilfe der Kurvenwerkzeuge<br />
entstehen.<br />
Grundformen wie Rechtecke, Ellipsen,<br />
Spiralen und Text konvertiert Pfad | Objekt<br />
in Pfad umwandeln in Pfade. Das Basisobjekt<br />
geht dabei allerdings verloren.<br />
Darum empfiehlt es sich besonders bei<br />
Text, ein Duplikat zu verstecken (Rechtsklick,<br />
Objekteigenschaften | ausblenden).<br />
Braucht man dieses wieder, so zeigt es<br />
Objekt | Alles einblenden wieder an.<br />
Alle in den Abbildungen 6 und 7<br />
gelb gefärbten Objekte basieren auf<br />
dem simplen Quadrat links oben. Der<br />
50 www.linux-user.de<br />
12.2013
Inkscape<br />
Praxis<br />
Biegen-Effekt verformt das Ausgangselement<br />
anhand eines Kontrollpfads, der<br />
sich wie eine gewöhnliche Kurve mit<br />
dem Werkzeug Knoten bearbeiten formen<br />
lässt. Bei der Hüllen-Verformung<br />
gibt es vier solche Kontrollkurven, die<br />
gesondert auf den rechten, linken, oberen<br />
und unteren Teil des Objekts wirken.<br />
Bei komplexen Pfaden sorgen diese<br />
Funktionen mit wenig Aufwand für subtile<br />
Variationen eines Grundmotivs.<br />
Ansprechende Ergebnisse liefern auch<br />
die Pfadeffekte Unterpfade zusammenfügen<br />
und Unterpfade interpolieren. Sie erleichtern<br />
das Erstellen der aus Tuschzeichnungen<br />
bekannten Schraffuren<br />
und von Haaren, wie die Inkscape-Dokumentation<br />
anschaulich erläutert û. Der<br />
Schraffur genannte Effekt erzeugt dagegen<br />
keine sorgsam gezeichneten Striche,<br />
sondern gekritzelte Linien.<br />
Noch mehr Effekte<br />
Die beiden Erweiterungen Pfad modifizieren<br />
| Fraktalisieren und Pfad modifizieren<br />
| Knoten zittrig verteilen sorgen ohne<br />
großen Aufwand für komplexe, ausgefranste<br />
Linien. Weil sie nur auf vorhandene<br />
Knoten wirken, genügte es für die in<br />
in Abbildung 7 links oben zu sehenden<br />
Effekte nicht, die Quadrate in Pfade zu<br />
konvertieren. Vielmehr hat vorher noch<br />
die Erweiterung Pfad modifizieren | Knoten<br />
hinzufügen die Seiten in Untersegmente<br />
gesplittet. Deren Anzahl bildet<br />
die Basis für die Feingliedrigkeit.<br />
Die Erweiterungen der Kategorie Rendern<br />
erzeugen neue Pfade, statt bestehende<br />
zu verändern. L-System zeichnet<br />
auf der Basis formalisierter Fortschrittsregeln<br />
plus einem Zufallsfaktor û natürlich<br />
wirkende Sträucher, Bäume oder andere<br />
regelbasierte Muster û. Man kann<br />
Aus Pfad erzeugen | Muster entlang Pfad<br />
<strong>nutzen</strong>, um einen solchen Baum mit<br />
Blättern zu versehen.<br />
Nette Spielereien liefert der Effekt Aus<br />
Pfad erzeugen | Interpolieren, der Form<br />
und Farbe zweier Pfade schrittweise<br />
überblendet. Aus Pfad erzeugen | Voronoi-Muster<br />
bildet nach dem Prinzip des<br />
simulierten Zellwachstums Muster, die<br />
an Strukturen in der Natur erinnern.<br />
Im Untermenü Erweiterungen | Rendern<br />
gibt es unter anderem noch Erweiterungen,<br />
die Gitterrisse geometrischer Körper<br />
erzeugen, sowie einen Funktionsplotter.<br />
Die Funktionen der zahlreichen anderen<br />
Erweiterungen beschreibt das<br />
Inkscape-Handbuch detailliert û.<br />
Fazit<br />
Die gut 220 Filter geben simplen Zeichenobjekten<br />
per Mausklick eine edle,<br />
oft künstlerisch wirkende Optik. In vielen<br />
Fällen beinhaltet dies eine räumliche<br />
Anmutung, ohne dass sich der Anwender<br />
dabei mit einem 3D-Koordinatensystem<br />
herumschlagen muss.<br />
Da die Effekte auf den Filtern der vom<br />
W3C herausgegebenen SVG-Spezifikation<br />
û beruhen, zeigt jeder moderne<br />
Browser (sprich: alle außer dem Internet<br />
Explorer) sie ohne Umwandeln an.<br />
Obendrein zeichnen 13 Live-Pfadeffekte<br />
und rund 150 Erweiterungen automatisch<br />
komplizierte Formen und tragen so<br />
dazu bei, dass sich Zeichnungen in kleine<br />
Kunstwerke zu verwandeln. (jlu) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 30421<br />
7 Um die 150 Erweiterungen modifizieren bestehende Pfade oder zeichnen Muster und<br />
Grafen. Anders als bei den 13 Live-Pfadeffekten handelt es sich dabei allerdings um destruktive<br />
Operationen, die sich nach dem Ausführen weiterer Zeichenoperationen nicht<br />
mehr von der Ursprungsform abtrennen lassen.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
51
Im Test<br />
Cloud-Speicher Copy.com<br />
Die Cloud-Alternative Copy unter Linux<br />
Ab in die Wolke<br />
Ähnlich wie Dropbox erlaubt es der kommerzielle Cloud-Speicher Copy, Daten<br />
sehr einfach zwischen dem Desktop-PC, dem Notebook und dem Smartphone zu<br />
synchronisieren oder mit Freunden zu teilen. Aber kann Copy den etablierten<br />
Anbietern dabei das Wasser reichen? Christoph Langner<br />
Cloud-Speicherdienste wie Dropbox<br />
oder Google Drive sind trotz der Abhörskandale<br />
rund um die amerikanische<br />
NSA oder das britische GCHQ sehr beliebt.<br />
Neben den beiden Platzhirschen<br />
gibt es noch jede Menge anderer<br />
Dienste, die um die Gunst des Kunden<br />
buhlen. Dazu gehört auch der Dienst<br />
Copy û des amerikanischen Netzwerk-<br />
Spezialisten Barracuda Networks û.<br />
Während Dropbox seine Nutzer mit<br />
Clients für alle gängigen Betriebssysteme<br />
versorgt, enttäuscht an dieser Stelle<br />
besonders Google seine User. Für Google<br />
Drive gibt es zwar Clients für Android,<br />
iOS, Mac OS X und Microsoft Windows,<br />
Linux bleibt aber – obwohl schon lange<br />
angekündigt – außen vor. Copy gehört<br />
ebenfalls in die Kategorie der<br />
Alleskönner; Clients gibt es sowohl<br />
Readme<br />
Der amerikanische Cloud-Speicherdienst<br />
Copy der Firma Barracuda Networks bietet<br />
seinen Nutzern von Haus aus 15 GByte<br />
Speicherplatz an. Er stellt für alle gängigen<br />
Betriebssysteme die passende Client-Software<br />
bereit, welche Dateien aus einem bestimmten<br />
Verzeichnis automatisch mit dem<br />
Cloud-Speicher und allen anderen damit<br />
verbundenen Rechnern synchronisiert.<br />
für die drei großen PC-Betriebssysteme<br />
als auch für mobile Geräte unter iOS,<br />
Android und Windows Phone.<br />
Speicher satt<br />
Mit seinem kostenlosen Speicherangebot<br />
von 15 GByte übertrifft Copy die<br />
2 GByte der Dropbox-Konkurrenz deutlich.<br />
Google bietet zwar ebenfalls<br />
15 GByte Speicherplatz zum Nulltarif,<br />
doch dank der Promo-Aktion nach dem<br />
Motto „User werben User“ lässt sich<br />
der kostenlose Speicher von Copy<br />
jedoch leicht ausbauen. Wer sich<br />
über einen Referrer-Link û einladen<br />
lässt, bekommt ebenso wie der<br />
Einladende 5 GByte geschenkt. So<br />
startet der Copy-Nutzer üblicherweise<br />
mit 20 GByte Online-Speicher.<br />
Die in den Cloud-Speicher geladenen<br />
Dateien liegen nicht wie bei<br />
Fair Storage<br />
Das Volumen von Daten, die Sie mit anderen<br />
Benutzern teilen, wird bei Copy<br />
über die Accounts hinweg gesplittet. Teilen<br />
Sie also zum Beispiel einen 5 GByte<br />
großen Ordner mit fünf Kollegen, belastet<br />
das die einzelnen Accounts jeweils mit<br />
nur 1 GByte; das Unternehmen nennt<br />
dieses Prinzip Fair Storage.<br />
52 www.linux-user.de<br />
© Almoond, 123RF<br />
12.2013
Cloud-Speicher Copy.com<br />
Im Test<br />
Dropbox im S3-Speicher der Amazon<br />
Web Services, sondern in eigenen Rechenzentren<br />
von Barracuda. Die Transport-Kommunikation<br />
zwischen Client<br />
und Server erfolgt SSL-verschlüsselt, die<br />
im Storage abgelegten Dateien chiffriert<br />
der Betreiber ebenfalls. Das Erzeugen eigener<br />
Schlüssel ist jedoch nicht möglich.<br />
So behält sich Copy den Zugriff auf die<br />
User-Daten vor. Der hauseigenen Privacy<br />
Policy û zufolge nutzt Copy diesen beispielsweise<br />
dafür, um mehrfach gespeicherte<br />
Daten zu deduplizieren. Gemäß<br />
des PATRIOT Acts muss die amerikanische<br />
Firma aber auch den US-Geheimdiensten<br />
Auskunft über die Inhalte des<br />
Cloud-Speichers erteilen.<br />
1 Der Funktionsumfang des Copy-PC-Clients steht Dropbox und Co. in nichts nach.<br />
Copy für Linux und Android<br />
Wenn Sie die Copy-Seite von einem Linux-System<br />
aus öffnen, bietet das Portal<br />
direkt nach dem Registrieren den Linux-<br />
Client zum Download an. Im Gegensatz<br />
zu Dropbox gibt es bei Copy weder DEBnoch<br />
RPM-Pakete, sondern lediglich ein<br />
Archiv mit statisch kompilierten Binaries.<br />
Die Installation beschränkt sich daher<br />
auf das Entpacken der Dateien. Am besten<br />
kopieren Sie sie ins Verzeichnis /opt.<br />
Damit Sie die Anwendung später ohne<br />
Pfadangabe aufrufen können, setzen Sie<br />
für jedes Copy-Tool einen Symlink in den<br />
Ordner /usr/local/bin (Listing 1).<br />
Einen Eintrag im Startmenü erstellt die<br />
Anwendung nicht. Wie sie diesen manuell<br />
erzeugen, zeigt der Kasten Startmenü-<br />
Eintrag erzeugen. In der Regel startet<br />
der Copy-Client allerdings sowieso beim<br />
Login automatisch. Zum erstmaligen<br />
Einrichten rufen Sie die Anwendung im<br />
Terminal auf, bei zuvor gesetztem Symlink<br />
reicht dazu der Befehl CopyAgent.<br />
Der Copy-Agent<br />
Der Copy-Client unterscheidet sich in<br />
seinen Grundfunktionen nicht groß von<br />
den Desktop-Apps konkurrierender<br />
Cloud-Speicherdienste. In der Standardeinstellung<br />
lädt das Programm alle Dateien<br />
und Ordner unterhalb von ~/Copy<br />
im Hintergrund zum Online-Speicher<br />
hoch. Den Ort des Synchronisationsordners<br />
im Dateisystem legen Sie bei Bedarf<br />
ganz einfach selbst fest.<br />
TIPP<br />
Unter Arch-Linux lässt sich der Copy-Agent<br />
im Gegensatz zu anderen Distributionen<br />
ohne viel Handarbeit direkt mit dessen<br />
Paketverwaltung aus dem AUR û (Arch<br />
User Repository) installieren.<br />
Listing 1<br />
Listing 2<br />
$ wget https://copy.com/install/linux/Copy.tgz<br />
$ sudo tar xzf Copy.tgz ‐C /opt/<br />
# Auf 32‐Bit Systemen:<br />
$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86/CopyAgent /usr/local/bin/<br />
$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86/CopyConsole /usr/local/bin/<br />
$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86/CopyCmd /usr/local/bin/<br />
# Auf 64‐Bit Systemen:<br />
$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86_64/CopyAgent /usr/local/bin/<br />
$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86_64/CopyConsole /usr/local/<br />
bin/<br />
$ sudo ln ‐s /opt/copy/x86_64/CopyCmd /usr/local/bin/<br />
[Desktop Entry]<br />
Name=Copy<br />
GenericName=File Synchronizer<br />
GenericName[de]=Datei Synchronisation<br />
Comment=Sync your files across computers and to<br />
the web<br />
Comment[de]=Synchronisiert Daten zwischen Ihren<br />
Rechnern und dem Web<br />
Exec=CopyAgent<br />
Terminal=false<br />
Type=Application<br />
Icon=/opt/copy/logo.png<br />
Categories=Network;FileTransfer;<br />
StartupNotify=false<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
53
Im Test<br />
Cloud-Speicher Copy.com<br />
2 Die Änderungshistorie zeigt Ihnen die Dateistände, die durch<br />
das Synchronisieren entstanden sind, per <strong>Vorschau</strong> an.<br />
3 In Dateimanager Nautilus zeigt Copy den Synchronisationsstand<br />
der einzelnen Dateien als kleines Emblem an.<br />
Startmenü-Eintrag erzeugen<br />
Falls Sie Copy im Startmenü des Systems<br />
verewigen wollen, müssen Sie das manuell<br />
erledigen. Dazu benötigen Sie den<br />
Copy-Kranich û als Logo sowie eine<br />
.desktop-Datei, die Sie selbst anlegen.<br />
Dazu erzeugen Sie mit Root-Rechten die<br />
Datei /usr/share/applications/<br />
copy.desktop fügen dort die Zeilen aus<br />
Listing 2 ein. Copy sollte danach umgehend<br />
im Startmenü der Desktop-Umgebung<br />
auftauchen.<br />
Listing 3<br />
$ sudo CopyAgent ‐installOverlay<br />
$ nautilus ‐‐quit && nautilus ‐‐no‐desktop<br />
In den Einstellungen 1 schließen Sie je<br />
nach Bedarf Unterordner und Dateien<br />
von der Synchronisation aus oder stellen<br />
aus dem Copy-Verzeichnis gelöschte<br />
Dateien wieder her. Dinge wie ein Bandbreiten-Limit<br />
oder Proxy-Einstellungen<br />
finden Sie hier ebenfalls.<br />
Zusätzliche Ordner außerhalb des<br />
Copy-Verzeichnisses lassen sich jedoch<br />
nicht direkt mit in die Synchronisierung<br />
einbeziehen. Unter Linux folgt der Copy-<br />
Client jedoch Symlinks, sodass Sie etwa<br />
mit ln ‐s ~/Beispiel ~/Copy/ weitere<br />
Ordner aus Ihrem Dateisystem mit Copy<br />
synchronisieren, ohne die Daten doppelt<br />
vorhalten zu müssen.<br />
Copy löst die Integration des Verlaufs<br />
einer Datei in den Dateimanager deutlich<br />
besser als Dropbox. Der Dienst fügt<br />
in das Kontext-Menü von Nautilus mit<br />
Copy Actions einen eigenen Menüpunkt<br />
ein. Unter diesem erzeugen Sie Freigabe-Links<br />
und versenden diese.<br />
Bei Dateien listet Copy hier auch die<br />
Änderungshistorie auf 2 . Klicken Sie<br />
auf einen der älteren Dateistände, zeigt<br />
Ihnen Copy diesen an (bei Bildern und<br />
PDFs) und stellt ihn auf Wunsch auch direkt<br />
wieder her. Über History rufen Sie<br />
diese Ansicht direkt auf.<br />
Synchronisationsstatus<br />
Wie bei Dropbox kennzeichnet auch<br />
Copy den Synchronisationsstatus der<br />
Dateien und Ordner auf Wunsch im<br />
Copy-Verzeichnis mit einem kleinen<br />
Symbol 3 . So sehen Sie auf einen Blick,<br />
welche Dateien bereits korrekt in den<br />
Cloud-Speicher geladen wurden und<br />
woran Copy gerade arbeitet. Bisher<br />
funktioniert das jedoch nur mit dem<br />
Nautilus-Dateimanager aus der Desktop-<br />
Umgebung Gnome.<br />
Dieses Overlay müssen Sie von Hand<br />
in die Systemordner installieren. Dazu<br />
rufen Sie den Copy-Agent als Root aus<br />
einem Terminal mit dem Schalter ‐installOverlay<br />
auf. Das veranlasst Copy,<br />
die Daten entsprechend zu kopieren.<br />
Nach einem Neustart von Nautilus steht<br />
die Funktion bereit (Listing 3).<br />
Das Overlay funktioniert mit allen aktuellen<br />
Nautilus-Versionen und zeigt<br />
den Erfolg sowie Konflikte bei der Synchronisation<br />
an. Beim Hoch- oder<br />
54 www.linux-user.de<br />
12.2013
Cloud-Speicher Copy.com<br />
Im Test<br />
Herunterladen von Dateien informiert<br />
Sie ein kleiner Forschrittsbalken, wie lange<br />
der Datentransfer noch dauert. Den<br />
Copy-Ordner sollte eigentlich ein besonderes<br />
Copy-Icon zieren, das bei uns im<br />
Test jedoch fehlte.<br />
Das Webfrontend<br />
4 Der webbasierte Teil von Copy bietet auch Zugriff auf die Upload-Versionshistorie.<br />
Das Webfrontend erreichen Sie unter<br />
http:// copy. com. Das Layout der Webseite<br />
ist „responsiv“, blendet also je nach<br />
Breite des Browserfensters zusätzliche<br />
Spalten ein oder aus – das erleichtert die<br />
Navigation.<br />
Auch die Versionshistorie einer Datei<br />
haben Sie hier immer im Blick. Ein Klick<br />
in der Detailansicht auf File Activity genügt,<br />
um die letzten Änderungen der<br />
Datei 4 zu sehen, bei Bildern sogar mit<br />
einer <strong>Vorschau</strong>. Ältere Stände einzelner<br />
Dateien stellen Sie auf diesem Wege direkt<br />
wieder her. Der Seite fehlt aber eine<br />
Funktion, um gelöschte Dateien und<br />
Verzeichnisse wiederherzustellen. Zwar<br />
erscheint beim Einblenden der Details<br />
am unteren Rand der Eintrag File History,<br />
doch dieser bleibt leer, selbst wenn Dateien<br />
aus dem Ordner gelöscht wurden.<br />
Lediglich der Desktop-Client erlaubt<br />
in den Einstellungen das Wiederherstellen<br />
von Dateien und Verzeichnissen. Klicken<br />
Sie dort zunächst auf Manage my<br />
files und danach auf den Reiter Undelete<br />
5 . Daraufhin erscheinen sämtliche<br />
gelöschten Ordner und Dateien. Um diese<br />
wiederherzustellen, genügt es, die<br />
entsprechenden Einträge zu markieren<br />
und die Auswahl mit einem Klick auf<br />
Save zu bestätigen. Das funktioniert<br />
über alle angeschlossenen Client-PCs<br />
hinweg: Löschen Sie beispielsweise auf<br />
Rechner A eine Datei, können Sie diese<br />
mit Rechner B wiederherstellen.<br />
Ähnlich unhandlich präsentiert sich<br />
die Webseite bei der Mehrfachauswahl<br />
von Dateien mittels [Strg]: Zwar zeigt<br />
das Fenster rechts neben der Dateiliste<br />
an, wie viele Einträge gewählt wurden,<br />
doch welche, das lässt sich weder in der<br />
Liste noch im Info-Fenster erkennen. Darüber<br />
hinaus bietet das Fenster auch nur<br />
die Möglichkeit an, die ausgewählten<br />
Dateien zu teilen. Löschen oder herunterladen<br />
müssen Sie sie entweder einzeln<br />
oder den kompletten Ordner, der<br />
sie enthält. Warum das Webfrontend<br />
nicht den gleichen Schalter Download<br />
all vorhält wie die generierte Seite, auf<br />
der Copy die ausgewählten Dateien zum<br />
Teilen freigibt, bleibt offen.<br />
Speziell unter Firefox fiel auf, dass die<br />
Seite bei längerer Benutzung immer träger<br />
wurde und schließlich gar nicht<br />
mehr auf Eingaben reagierte. Erst ein<br />
Reload brachte wieder Leben ins Geschehen.<br />
In dieser Hinsicht haben Pro-<br />
5 Nur der PC-Client<br />
erlaubt das Wiederherstellen<br />
gelöschter<br />
Dateien und Verzeichnisse,<br />
das Webfrontend<br />
biete diese<br />
Funktion nicht an.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
55
Im Test<br />
Cloud-Speicher Copy.com<br />
jekte wie Dropbox mit ihrer wesentlich<br />
intuitiveren Nutzerführung und schnelleren<br />
Webseite die Nase noch deutlich<br />
vorne – und die Entwickler von Copy<br />
noch einiges an Arbeit vor sich.<br />
Neben dem Desktop-Client bietet<br />
Copy von Haus aus auch einen Client für<br />
Systeme ohne grafische Oberfläche an.<br />
Beim ersten Aufruf des Konsolen-Clients<br />
geben Sie den Benutzernamen an sowie<br />
das Verzeichnis, in denen Copy seine<br />
synchronisierten Daten ablegen soll (das<br />
Passwort fragt die Software später ab):<br />
$ CopyConsole ‐username=tux@exampU<br />
le.com ‐root=~/Copy<br />
Um Ihre mit dem Smartphone aufgenommenen<br />
Bilder automatisch zu sichern,<br />
aktivieren Sie in den Preferences<br />
die Option Enable PhotoCopy und am<br />
besten auch den Punkt WiFi Only. Dieser<br />
schont das Datenvolumen, da die App<br />
die Bilder dann nur via WLAN hochlädt.<br />
Zu Bildern und PDFs zeigt die Copy-<br />
App automatisch <strong>Vorschau</strong>en an. Bei anderen<br />
Formaten – selbst bei einfachen<br />
Text-Dateien – müssen Sie mit No Preview<br />
Available vorliebnehmen. Hier wäre<br />
es begrüßenswert, wenn Copy gängige<br />
Dateiformate wie MS-Office- oder Libre-<br />
Office-Dokumente direkt in der App anzeigen<br />
könnte.<br />
6 Die Copy-App zeigt Ihnen zusätzlich<br />
auf Ihrem Androiden alle in der Cloud gespeicherten<br />
Daten an – allerdings ohne<br />
diese zu synchronisieren.<br />
Nach dem Einrichten starten Sie Copy‐<br />
Console in Zukunft ohne weitere Parameter.<br />
Für Debian und darauf basierende<br />
Systeme findet sich auch ein Install-<br />
Skript im Netz û. Es lädt Copy aus dem<br />
Internet und installiert die Binär-Dateien<br />
nach /opt/copycom_agent. Zusätzlich<br />
richtet es ein Init-Skript ein, sodass Sie<br />
den Dienst mit sudo service copycom<br />
steuern.<br />
Mobilitätsgarantie?<br />
Wie jede ordentliche Cloud-Speicherlösung<br />
bietet auch Copy Apps für Smartphones<br />
und Tablets an. Copy tanzt dabei<br />
auf allen drei Hochzeiten: Die App gibt<br />
es für iOS, Windows Phone und Android<br />
û. Wir gehen auf die zuletzt genannte<br />
etwas näher ein.<br />
Wie gewohnt geben Sie in der App<br />
Ihre Login-Daten ein. Die Copy-App<br />
zeigt Ihnen danach umgehend die bereits<br />
online gespeicherten Daten 6 .<br />
Genauso wie Dropbox, aber ganz im Gegensatz<br />
zu Owncloud, verwaltet Copy<br />
nur Ihre Online-Daten, ohne sie mit dem<br />
Gerät zu synchronisieren. Um Dateien<br />
auf dem Mobilgerät zu speichern, müssen<br />
Sie diese gezielt herunterladen.<br />
Über den Plus-Button legen Sie neue<br />
Dateien auf dem Copy-Speicher an. Der<br />
Upload-Schalter führt Sie zur Galerie<br />
und zu einem Dateimanager, über den<br />
Sie beliebige Dateien vom Handy zum<br />
Speicher hochladen. Per Online-Sync<br />
landen diese umgehend auf den Clients.<br />
Fazit<br />
Copy.com ist nicht der erste Cloud-Speicherdienst<br />
auf dem Markt. Von daher<br />
war es leicht für den Anbieter, sich das<br />
Beste der Konkurrenz abzuschauen. Alles<br />
in allem leisteten die Entwickler dabei<br />
gute Arbeit, der Dienst arbeitet im<br />
Alltag schnell und erwies sich im Test als<br />
zuverlässig. Besonders die Plattformunabhängigkeit<br />
erweist sich als Vorteil.<br />
Unter Linux ist Copy mangels fehlender<br />
RPM- oder DEB-Pakete nicht ganz so<br />
einfach zu installieren, doch diese Hürde<br />
muss man nur ein einziges Mal nehmen.<br />
Einmal eingerichtet, macht der Linux-Client<br />
eine gute Figur. In einigen Punkten,<br />
wie der Anzeige der Historie, übertrifft<br />
Copy sogar den Marktführer Dropbox.<br />
Ob fremdgehostete Online-Speicher<br />
im Zeitalter der massiven Online-Spitzelei<br />
noch angebracht sind, steht auf einem<br />
anderen Blatt. Sie sollten daher nur<br />
solche Daten in der Cloud sichern, die<br />
Ihre Privatsphäre nicht kompromittieren.<br />
Für Truecrypt-Container eignet sich<br />
Copy ebenso gut wie Dropbox, da der<br />
Dienst mit inkrementellen Uploads arbeitet.<br />
Bei einer kleinen Änderung der<br />
Daten im Container lädt Copy nur die jeweils<br />
geänderten Bestandteile der Daten<br />
in die Cloud hoch. (tle) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 29653<br />
56 www.linux-user.de<br />
12.2013
Im Test<br />
Vuescan<br />
Scanner-Software Vuescan im Test<br />
Klare Linien,<br />
satte Farben<br />
© Ale Pavia, sxc.hu<br />
Beim Scannen lohnt sich<br />
der Griff zur kommerziellen<br />
Software Vuescan: Sie sticht<br />
die freie Konkurrenz in<br />
mehrfacher Hinsicht aus.<br />
Erik Bärwaldt<br />
Readme<br />
Streifen machen schlank, sagt der Volksmund.<br />
Wer jedoch gedruckte Bilder und<br />
Texte digitalisieren will, benötigt eine leistungsfähige<br />
Software, die beim Einlesen<br />
keine modischen Muster erzeugt, sondern<br />
klare Abzüge. Wie gut das mit dem kommerziellen<br />
Vuescan gelingt, zeigt unser Test.<br />
Flachbettscanner haben sich inzwischen<br />
– häufig in Form von Multifunktionsgeräten<br />
– in vielen Haushalten<br />
durchgesetzt. Unter Linux kommt dabei<br />
in der Regel Xsane û als grafisches<br />
Frontend gemeinsam mit dem Backend<br />
Sane û zum Einsatz. Beide gelten als<br />
sehr leistungsfähig und stehen als freie<br />
Software bereit. Allerdings unterstützt<br />
Xsane einige exotischere Modelle nicht<br />
und weist zudem eine antiquierte Bedienoberfläche<br />
auf, die meist mehrere<br />
Fenster auf dem Desktop öffnet und so<br />
für ein Wirrwarr bei der Arbeit sorgt.<br />
Als weniger bekannte Alternative zu<br />
Xsane gibt es seit mehreren Jahren das<br />
proprietäre Programm Vuescan û, das<br />
laut Angaben des Entwicklers Ed Hamrick<br />
über 2300 Scanner von 35 Herstellern<br />
unterstützt und somit in vielen Fällen<br />
exotische Geräte korrekt ansteuert.<br />
Die Software liegt in zwei Varianten<br />
vor, einer Standard- und einer Professional-Edition,<br />
die mit rund 33 beziehungsweise<br />
66 Euro zu Buche schlagen. Zwischen<br />
den beiden Vuescan-Varianten bestehen<br />
erhebliche Unterschiede: So erzeugt<br />
die Professional-Version Raw-<br />
Scan-Dateien und vermag mit ICC-Farbprofilen<br />
umzugehen. Sie unterstützt darüber<br />
hinaus das Kalibrieren der Farbwerte.<br />
Damit eignet sie sich für den Einsatz<br />
mit hochwertigen Scannern aus<br />
dem professionellen Umfeld.<br />
Für den Privatanwender wichtigster<br />
Unterschied zwischen den beiden angebotenen<br />
Paketen dürfte jedoch der Upgrade-Zeitraum<br />
sein: Während die Standard-Variante<br />
nur ein Jahr lang zum Upgrade<br />
berechtigt, besteht diese Option<br />
bei der Professional-Version über einen<br />
unbegrenzten Zeitraum. Somit haben<br />
sich die höheren Anschaffungskosten<br />
bereits nach zwei Jahren Nutzung amortisiert,<br />
weshalb wir im Test auch zu der<br />
teureren Version greifen.<br />
Installation<br />
Die als TGZ-Archiv lediglich 7 MByte große<br />
Software für 32- und 64-Bit-Systeme<br />
laden Sie aus dem Netz û kostenlos als<br />
Testversion herunter. Sie hat dabei den<br />
gleichen Funktionsumfang wie die Stan<br />
58 www.linux-user.de<br />
12.2013
Vuescan<br />
Im Test<br />
dard-Variante, fügt jedoch in Ausgabedateien<br />
ein Wasserzeichen ein. Zum Aktivieren<br />
benötigen Sie einen Lizenzschlüssel,<br />
den Sie online û per Kreditkarte<br />
kaufen. Das freigeschaltete Programm<br />
dürfen Sie auf bis zu vier Computern<br />
gleichzeitig installieren, was für<br />
kleine Netzwerke vollkommen ausreicht.<br />
Da die Scan-Software nicht als RPModer<br />
DEB-Archiv vorliegt, lässt sie sich<br />
auch nicht über die entsprechenden<br />
Werkzeuge des Paketmanagements installieren.<br />
Vielmehr gilt es zunächst, das<br />
heruntergeladene Archiv zu entpacken,<br />
wobei ein neuer Ordner Vuescan entsteht.<br />
Diesen verschieben Sie anschließend<br />
in ein Unterverzeichnis Ihrer Wahl.<br />
Nach dem Wechsel in den Ordner starten<br />
Sie das Programm durch Eingabe<br />
von ./vuescan auf der Kommandozeile.<br />
Um den Start etwas komfortabler zu gestalten,<br />
böte es sich an, Vuescan in das<br />
Desktop-Menü zu integrieren.<br />
Bereits beim Start fällt auf, dass die<br />
Applikation deutlich schneller arbeitet<br />
als Xsane. Beim ersten Start fragt sie die<br />
Angaben zur Lizenz ab, die Sie beim<br />
Kauf über das Rechnungsformular erhalten<br />
haben. Falls Sie das Programm<br />
testen möchten, klicken Sie hier einfach<br />
auf die Schaltfläche Weiter. Vuescan öffnet<br />
das Hauptfenster, in dem Sie alle<br />
Elemente zum Einstellen sowie die Voransicht<br />
vereint sehen. Die von Xsane<br />
her gewohnte Pause während der Suche<br />
nach Scannern entfällt, da die Software<br />
im Hintergrund sucht.<br />
Das Programmfenster ermöglicht im<br />
linken Bereich die Konfiguration, wobei<br />
sich diese in fünf Reitern gruppiert. Als<br />
grundlegende Optionen legen Sie zunächst<br />
im Reiter Ergebnis den Dateipfad<br />
und das Format fest. Über die kleine<br />
Schaltfläche Erweitert unten stehen detaillierte<br />
Möglichkeiten bereit: Hier justieren<br />
Sie unter anderem die Qualität<br />
der Daten, deren Größe und – je nach<br />
Dateiformat – auch Farbtiefe 1 .<br />
Im Reiter Quelle empfiehlt es sich, im<br />
Feld Vorlage die Art des Originals zu bestimmen,<br />
um optimale Ergebnisse beim<br />
Scannen zu erzielen. Falls Sie eine direkte<br />
Kopie des Originals an den Drucker<br />
senden möchten, aktivieren Sie im Auswahlfeld<br />
Funktion: die Option Auf Drucker<br />
kopieren. Haben Sie die Einstellungen<br />
vervollständigt, klicken Sie unten<br />
links im Programmfenster auf Scannen.<br />
1 Die Bedienoberfläche des Scannerprogramms Vuescan erlaubt einen schnellen<br />
Zugriff auf alle wichtigen Möglichkeiten zum Einstellen der Software.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
59
Im Test<br />
Vuescan<br />
In einem ersten Durchlauf liest das Programm<br />
nun die Vorlage ein und zeigt<br />
diese rechts in der <strong>Vorschau</strong>. Es erkennt<br />
eigenständig anhand der Unterschiede<br />
von Farben oder Graustufen die Größe<br />
der Vorlage und wechselt anschließend<br />
automatisch in den Bereich Scan. Hier<br />
sehen Sie die eingescannte Vorlage 2 .<br />
Bei Xsane ist es dagegen nötig, den in<br />
der <strong>Vorschau</strong> angezeigten Bereich mithilfe<br />
der Maus zu markieren, um ihn anschließend<br />
zu erfassen.<br />
Hat die Software den Scanbereich<br />
nicht befriedigend erkannt, wiederholen<br />
Sie das Einlesen der Vorlage. In diesem<br />
Fall stellen Sie zunächst die Option Ausschnittsgröße:<br />
im Reiter Zuschnitt von Automatisch<br />
auf Manuell. Anschließend klicken<br />
Sie unten links im Programmfenster<br />
auf die Schaltfläche <strong>Vorschau</strong>.<br />
Das Programm liest die Vorlage erneut<br />
ein und zeigt das Ergebnis. Dabei legt es<br />
um den erkannten Bereich eine dünne<br />
gestrichelte Linie. Sie haben nun die<br />
Möglichkeit, mit der Maus diese Linie<br />
um den gewünschten Bildteil zu ziehen.<br />
Klicken Sie anschließend auf den Reiter<br />
Scan oben rechts, zeigt die Software das<br />
korrigierte Ergebnis an.<br />
Fällt es zufriedenstellend aus, so sichern<br />
Sie es durch Angabe eines Dateinamens<br />
im Feld -:<br />
des Reiters Ergebnis. Durch einen Klick<br />
auf die Schaltfläche mit dem Zeichen @<br />
passen Sie den Pfad an. Über einen Klick<br />
auf die Schaltfläche mit dem Diskettensymbol<br />
unten rechts übergeben Sie die<br />
Datei bei Bedarf direkt an die Bildbearbeitung<br />
Gimp.<br />
Nachsicht<br />
Stellen Sie beim Betrachten des Ergebnisses<br />
fest, dass es nicht den Erwartungen<br />
entspricht, bietet Vuescan eine<br />
stattliche Anzahl von Optionen zum<br />
Nachbearbeiten. Insbesondere Bilder<br />
und Texte, die auf rauem Papier gedruckt<br />
sind, weisen oft störende Muster<br />
auf; alte Fotografien dagegen erscheinen<br />
oft unscharf. Um solche Schwächen<br />
zu beheben, nehmen Sie im Reiter Filter<br />
die entsprechenden Modifikationen vor.<br />
Um einen besseren Überblick zu erhalten,<br />
sollten Sie zunächst unten rechts im<br />
Fenster auf die Schaltfläche mit dem Lupensymbol<br />
klicken und somit das Bild<br />
vergrößern. Das Auswahlfeld Korn reduzieren:<br />
bietet nun die Möglichkeit, störende<br />
Muster auf Bildern in unterschiedlichen<br />
Stufen zu verringern oder zu beseitigen.<br />
Dabei zeigt die Software das Ergebnis<br />
sofort rechts im Fenster an. Bei<br />
Bedarf finden Sie in diesem Reiter ebenfalls<br />
eine rudimentäre Funktion zum<br />
Schärfen des Bildes 3 .<br />
Stellt die Wiedergabe der Farben Sie<br />
nicht zufrieden, wechseln Sie im nächsten<br />
Schritt links im Programmfenster in<br />
den Reiter Farbe. Hier wählen Sie im Auswahlfeld<br />
Farbbalance: eines von mehreren<br />
vordefinierten Profilen und versuchen<br />
damit die Bildqualität diesbezüglich<br />
zu verbessern.<br />
Wählen Sie die Option Weißabgleich,<br />
dann führt die Software diesen im ersten<br />
Anlauf automatisch aus. Zusätzlich können<br />
Sie mithilfe verschiedener Regler<br />
einzelne Werte für Farben variabel verändern<br />
sowie in entsprechenden Auswahlfeldern<br />
Farbräume für Monitor, Drucker<br />
und Scanner festlegen.<br />
Profiling<br />
2 Wenn Sie einmal alle wichtigen Paramter definiert haben, gelingt das Scannen einer<br />
großen Anzahl von Vorlagen in der Folge fast vollautomatisch.<br />
Viele professionelle Scanner bieten die<br />
Möglichkeit der Farbkalibrierung. Dazu<br />
bieten Hersteller – teils kostenpflichtig –<br />
eine IT8-Farbbeschreibungsdatei zusammen<br />
mit einer Farbschablone an. Aus<br />
diesen generiert das Programm eine<br />
passende ICC-Datei. Haben Sie mehrerer<br />
solcher Geräte im Einsatz, legen Sie unterschiedliche<br />
Dateien an.<br />
Um ein Profil zu generieren, legen Sie<br />
die Schablone auf den Scanner und speichern<br />
die dazugehörige Datei unter dem<br />
Namen scanner.it8 im Vuescan-Verzeichnis<br />
ab. Nachdem die <strong>Vorschau</strong> erscheint,<br />
klicken Sie im Menü oben auf<br />
den Eintrag Profil und danach auf Scanner-Profil<br />
erstellen. Die Software legt nun<br />
60 www.linux-user.de<br />
12.2013
Vuescan<br />
Im Test<br />
eine Datei mit dem Namen scanner.icc<br />
an, die das Profil enthält. Bei Einsatz<br />
mehrerer Scanner empfiehlt es sich, diese<br />
jeweils mit dem Namen des jeweiligen<br />
Scanners umzubenennen. Um das<br />
entsprechende Profil beim nächsten Programmstart<br />
zu laden, klicken Sie im linken<br />
Bereich des Fensters auf den Reiter<br />
Farbe und wählen in der Zeile Farbraum<br />
Scanner: den Eintrag ICC Profile. Die passende<br />
Datei laden Sie dann in der Zeile<br />
ICC-Profil Scanner: direkt darunter.<br />
Kleine Unterschiede<br />
Beim Test mit einem betagteren Umax-<br />
Astra-Scanner und einem neueren Epson-Perfection-Modell<br />
stachen signifikante<br />
Unterschiede ins Auge: Das ältere<br />
Umax-Gerät erfasste bei 600 dpi und einer<br />
Farbtiefe von 24 Bit eine A4-Seite in<br />
weniger als einer Minute, wobei es das<br />
System kaum beanspruchte. Das Epson-<br />
Modell benötigte fast die dreifache Zeit.<br />
Zudem ließ sich während des Vorgangs<br />
der Rechner, auf dem PCLinuxOS installiert<br />
war, nicht mehr flüssig bedienen.<br />
Diese signifikanten Unterschiede in<br />
Bezug auf Verbrauch von Ressourcen<br />
und Geschwindigkeit sind – wie ein zusätzlicher<br />
Kurztest mit einem HP- und einem<br />
Microtek-Gerät zeigte – auf die genutzte<br />
Schnittstelle zurückzuführen:<br />
Während der HP- und der Epson-Scanner<br />
durch eine USB-2.0-Verbindung mit<br />
dem Hostrechner kommunizieren, verwendet<br />
der Umax-Scanner ebenso wie<br />
das ebenfalls ältere Microtek-Gerät einen<br />
SCSI-Hostadapter. Dieser bewältigt<br />
die großen anfallenden Datenmengen<br />
erheblich schneller und belastet durch<br />
die Eigenintelligenz zudem den Hostrechner<br />
deutlich weniger.<br />
Qualitativ ließen sich bei allen Geräten<br />
keine Unterschiede bei den Ergebnissen<br />
ausmachen. Die Scans waren durchgängig<br />
farbtreu und bei niedrigeren Auflösungen<br />
im Fall von Farbbildern scharf.<br />
Bei Textvorlagen arbeiteten die Geräte<br />
deutlich schneller: So schaffte der Umax-<br />
Scanner eine komplett beschriebene A4-<br />
Vorlage in weniger als 20 Sekunden; die<br />
USB-Geräte benötigten dafür immerhin<br />
knapp unter einer Minute.<br />
Fazit<br />
Vuescan überzeugt im Alltag auf der<br />
ganzen Linie: Es arbeitet stabil, wieselflink<br />
und liefert darüber hinaus gute Ergebnisse.<br />
Durch die intuitiv bedienbare<br />
Oberfläche kommen auch Einsteiger<br />
schnell mit dem Programm zurecht. Der<br />
Kauf der Professional-Variante lohnt sich<br />
zudem für alle, die hochwertige Scanner<br />
betreiben und dabei Farbprofile einsetzen<br />
möchten.<br />
Etwas verwirrend und dadurch gewöhnungsbedürftig<br />
fällt der wenig standardkonforme<br />
Dialog aus, in dem<br />
Vuescan seine Ergebnisse abspeichert:<br />
Die Angabe von Dateinamen und Pfaden<br />
über den Reiter Ergebnis und das<br />
@-Symbol stellt ein Novum dar, das sich<br />
in dieser Form bislang sonst bei keiner<br />
Software findet. Das Öffnen von Gimp<br />
über einen Klick ist ungewöhnlich und<br />
stört, wenn Sie die Datei nicht weiter bearbeiten<br />
möchten.<br />
Sehr gut dagegen gefallen die kontextsensitiven<br />
Einstellungen in den einzelnen<br />
Menüs: So verschwinden jeweils<br />
die Parametereinstellungen, die Sie für<br />
das gewählte Dateiformat nicht benötigen.<br />
Auch die Möglichkeit, die Menüs<br />
durch den Einsatz der Schaltflächen Weniger<br />
und Erweitert unten links im Fenster<br />
anzupassen, ist sinnvoll und erleichtert<br />
die Bedienung.<br />
Auch bei älteren Scannern, mit denen<br />
der Konkurrent Xsane eigentlich gut<br />
klarkommt, lohnt sich der Einsatz des<br />
kommerziellen Programms, weil es<br />
schneller arbeitet und zudem mehr Optionen<br />
zum Bearbeiten der gescannten<br />
Dateien bietet. (agr) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 29920<br />
3 Genügt die Qualität des ersten Einscannens nicht, helfen Sie dem Ergebnis mit den<br />
eingebauten Werkzeugen von Vuescan ein wenig auf die Sprünge.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
61
Im Test<br />
Kingsoft Office<br />
Bürosuite Kingsoft Office in der Übersicht<br />
Eng verbunden<br />
Ein klares Interface und weitgehende<br />
Kompatibilität zu<br />
Microsoft-Produkten – so will<br />
das chinesische Kingsoft<br />
© Svilen001, sxc.hu<br />
Office bei Linux- Anwendern<br />
punkten. Unser Test zeigt,<br />
was Sie erwarten dürfen.<br />
Vincze-Aron Szabo<br />
Readme<br />
Kingsoft hat ein schlankes Office-Paket im<br />
modernen Ribbon-Look und hoher Kompatibilität<br />
zu Microsoft-Produkten entwickelt,<br />
das ursprünglich nur für Windows bereitstand.<br />
Derzeit portiert das chinesische Software-Haus<br />
die aktuelle Version 2013 nach<br />
Linux. Dieser Artikel gibt einen Überblick<br />
über den Stand der Entwicklung.<br />
Textverarbeitung und Tabellenkalkulation<br />
unter Linux – da kommt einem unwillkürlich<br />
OpenOffice oder dessen Fork<br />
LibreOffice in den Sinn. Im fernen China<br />
aber arbeiten die Entwickler des Unternehmens<br />
Kingsoft (http:// www. ksosoft.<br />
co m) in der Küstenstadt Zhuhai daran,<br />
eine Linux-Variante seiner ursprünglich<br />
für Windows entwickelten Office-Suite<br />
zu programmieren.<br />
Das fernöstliche Office-Paket lehnt<br />
sich besonders eng an das Office-Produkt<br />
von Microsoft an. Es besteht derzeit<br />
aus den drei wichtigen Anwendungen<br />
Installation<br />
Für Kingsoft Office benötigen Sie nur ein<br />
einzelnes Software-Paket, das Sie bei Bedarf<br />
von der Community-Website von<br />
Kingsoft unter http:// wps‐community. org/<br />
download. html herunterladen. Je nach<br />
für den Einsatz im Alltag: einer Textverarbeitung,<br />
einer Tabellenkalkulation und<br />
einem Präsentationsprogramm. Im Gegensatz<br />
zu LibreOffice setzt Kingsoft auf<br />
ein eigenes Format und hohe Kompatibilität<br />
zu den Formaten der Microsoft-<br />
Komponenten.<br />
Schlanke Oberfläche<br />
Außerdem fallen die Programme der Office-Suite<br />
durch eine schlanke moderne<br />
Benutzeroberfläche auf, die auf Ribbon-<br />
Menüs setzt. Viele erfahrene Anwender<br />
verwendeter Distribution wählen Sie zwischen<br />
einem DEB- oder einem RPM-Paket.<br />
Nach dem Download installieren Sie es<br />
mit dem jeweiligen Tool der Distribution.<br />
Die Software hat keine Abhängigkeiten.<br />
62 www.linux-user.de<br />
12.2013
Kingsoft Office<br />
Im Test<br />
haben diese allerdings seinerzeit kritisiert,<br />
nachdem Microsoft das Konzept in<br />
seinem Büropaket einführte.<br />
Textverarbeitung Writer<br />
Dass die Textverarbeitung einfach Writer<br />
heißt, bedeutet nicht, dass das Unternehmen<br />
hier von Libre- oder OpenOffice<br />
abgekupfert hat. Im Gegenteil, das Programm<br />
orientiert sich mehr an Microsofts<br />
Word und erinnert in vielen Teilen<br />
an das Produkt aus Redmond, insbesondere<br />
in den Dialogen, wie zum Beispiel<br />
von Formatvorlagen.<br />
Ähnlich wie bei den Word-Versionen<br />
seit 2007 verfügt Writer über eine Art<br />
Ribbon-Leiste, die kontextbezogen die<br />
wichtigsten Funktionen anbietet. Bearbeiten<br />
Sie zum Beispiel Tabellen, dann<br />
sehen Sie zusätzliche reiterähnliche Felder<br />
im Ribbon-Menü 1 .<br />
Gegenüber Word wirken die Menüs in<br />
Writer aber wesentlich übersichtlicher.<br />
Wenn Sie mehrere Dokumente geöffnet<br />
haben, öffnet das Programm diese über<br />
Reiter innerhalb eines einzigen Fensters.<br />
Das spart Platz, und Sie behalten so immer<br />
die Übersicht.<br />
Ansonsten erweist sich die Oberfläche<br />
von Writer als durchdacht und auf die<br />
alltägliche Arbeit hin optimiert. Die Formatvorlagen<br />
rufen Sie schnell und unkompliziert<br />
über den Eintrag Styles in<br />
der rechten Seitenleiste auf 2 , die Sie in<br />
klassischer Word-Manier ändern oder bei<br />
Bedarf neu anlegen.<br />
Diese Seitenleiste bietet zudem verschiedene<br />
Shapes (Materials), mit denen<br />
Sie in Writer einfache Zeichnungen erstellen,<br />
sowie eine Übersicht aller in dem<br />
aktuellen Dokument eingebundenen<br />
Grafiken und Shapes (Select) für den<br />
schnellen Zugriff.<br />
Es fällt mit dem Programm verhältnismäßig<br />
einfach, komplexe Dokumente<br />
mit Kingsoft Writer zu erstellen. Wie<br />
Word kennt Writer Abschnitte (Sections).<br />
Um einen solchen einzufügen, genügt<br />
es, im Ribbon-Menü auf den Reiter Sections<br />
zu wechseln und auf eine der Optionen<br />
zu klicken. Zur Auswahl stehen dabei<br />
Split Section, um den aktuellen Abschnitt<br />
an der aktuellen Cursorposition<br />
1 Je nach Kontext sehen Sie im Menü der einzelnen Module von Kingsoft Office<br />
zusätzliche Optionen, um das angezeigte Dokument zu bearbeiten.<br />
zu zerteilen, sowie Insert Section before<br />
beziehungsweise Insert Section after, um<br />
einen neuen Abschnitt vor oder nach<br />
der aktuellen Position einzufügen.<br />
Damit Sie einen Überblick über alle enthaltenen<br />
Abschnitte behalten, klicken<br />
Sie einfach auf Section Navigation. So<br />
2 Über die Seitenleiste stehen die Formatvorlagen bereit, wenn Sie sie benötigen.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
63
Im Test<br />
Kingsoft Office<br />
Frage des Formats<br />
Kingsoft Writer arbeitet mit einem eigenen<br />
Format, das sich WPS nennt. Die von<br />
Libre- und OpenOffice gebräuchlichen<br />
ODF-Formate unterstützt die Applikation<br />
dagegen nicht. Dafür vermag Writer<br />
Word-Dokumente – auch im DOCX-Format<br />
– ohne Weiteres zu öffnen und erzielte<br />
im Test dabei bessere Ergebnisse<br />
als LibreOffice und OpenOffice Writer. So<br />
zeigte die Writer-Komponente beispielsweise<br />
komplexe Tabellen richtig an.<br />
Kingsoft Writer ermöglicht den Export<br />
als PDF-Dokument. Dabei stehen zwar<br />
nicht so viele Optionen bereit wie zum<br />
Beispiel unter LibreOffice, aber immerhin<br />
lassen sich Lesezeichen und Sicherheitseinstellungen<br />
für das zu exportierende<br />
PDF setzen.<br />
3 Über die Section Navigation haben Sie einen Überblick über alle angelegten Abschnitte<br />
eines Dokuments sowie Deckblätter und Verzeichnisse.<br />
TIPP<br />
Um Dokumente aus OpenOffice oder<br />
LibreOffice in Kingsoft Writer zu verwenden,<br />
exportieren Sie diese aus diesen Anwendungen<br />
als Word-Dokument.<br />
blenden Sie am linken Fensterrand eine<br />
weitere Seitenleiste ein, die nicht nur<br />
eine Übersicht aller im Dokument vorhandenen<br />
Abschnitte enthält, sondern<br />
zusätzlich <strong>Vorschau</strong>bilder der Seiten eines<br />
Abschnitts 3 .<br />
Möchten Sie für das Dokument noch<br />
ein Deckblatt und ein Inhaltsverzeichnis<br />
erstellen, <strong>nutzen</strong> Sie dazu wieder die<br />
Section Navigation. Für ein Deckblatt klicken<br />
Sie einfach auf Cover Page. Nun<br />
klappt eine Auswahl an vielfältigen Vorlagen<br />
für Deckblätter aus, aus der Sie<br />
das passende aussuchen. Neben Vorlagen<br />
im Hochformat finden Sie hier welche<br />
im Querformat, wenn Sie etwas weiter<br />
nach unten scrollen.<br />
Mit dem Inhaltsverzeichnis verhält es<br />
sich ähnlich: Um ein solches einzufügen,<br />
klicken Sie auf Table of contents und<br />
wählen eine der Vorlagen aus. Möchten<br />
Sie nicht mit Abschnitten als Grundlage<br />
für das Verzeichnis arbeiten, besteht die<br />
Möglichkeit, ein solches Verzeichnis manuell<br />
einzufügen, indem Sie den Cursor<br />
an die gewünschte Position setzen und<br />
im Ribbon-Menü unter References auf<br />
Insert TOC klicken.<br />
Präsentieren<br />
In einem schlanken Office-Paket darf<br />
auch ein Werkzeug für Präsentationen<br />
im Stil von Powerpoint nicht fehlen. Bei<br />
King soft heißt es Presentation. Es vermittelt<br />
denselben aufgeräumten ersten<br />
Eindruck wie Writer. Dank des an das<br />
Micro soft-Produkt angelehnten Auf baus<br />
finden sich erfahrene Anwender in Presentation<br />
schnell zurecht.<br />
Wie die anderen Anwendungen aus<br />
dem Office-Paket startet Presentation<br />
statt mit einem leeren Dokument mit<br />
einem Reiter namens Online Templates.<br />
Hier haben Sie die Möglichkeit, viele ansehnliche<br />
Vorlagen herunterzuladen und<br />
weiter zu bearbeiten 4 .<br />
Typisch für Programme dieser Art findet<br />
sich auf der linken Seite des Fensters<br />
eine Übersicht der angelegten Folien,<br />
über die Sie außerdem komfortabel<br />
neue Seiten erstellen. Allerdings erlaubte<br />
die vorliegende Version es nicht, die<br />
vorhanden Folien per Drag & Drop zu<br />
sortieren. Wechseln Sie auf die Ansicht<br />
Outline, sehen Sie eine Übersicht über<br />
die in den Folien enthaltenen Texte.<br />
Das Konzept der Textverarbeitung Writer,<br />
wichtige Funktionen zum Gestalten<br />
auf die rechte Seitenleiste des Fensters<br />
zu legen, haben die Entwickler in Presentation<br />
konsequent umgesetzt. Hier<br />
64 www.linux-user.de<br />
12.2013
Kingsoft Office<br />
Im Test<br />
finden sich Einstellungen für das Layout,<br />
die Vorlagen sowie Einstellungen für<br />
Animationen und Einblendeffekte.<br />
Wie in anderen Anwendungen für Präsentationen<br />
steuern Sie das Layout zentral<br />
über einen sogenannten Folienmaster.<br />
So pflegen Sie das Design der Präsentation<br />
an einer Stelle und brauchen<br />
später bei kleinen Änderungen nicht<br />
jede Folie einzeln anzupassen. Sie erreichen<br />
den Folienmaster, indem Sie im<br />
Ribbon-Menü auf Design und auf den<br />
Button Edit Slide Master klicken.<br />
An Presentation gefällt aber nicht allein<br />
die aufgeräumte Benutzeroberfläche:<br />
Viele Funktionen sind im Detail<br />
durchdacht umgesetzt. So besteht die<br />
Möglichkeit, den Folien Organisationsdiagramme<br />
hinzuzufügen, um Strukturen<br />
grafisch zu beschreiben 5 .<br />
Über Insert | Organzation Chart fügen<br />
Sie ein solches Organigramm ein. Anschließend<br />
haben Sie im Ribbon-Menü<br />
alle wichtigen Funktionen zur Hand, um<br />
per Mausklick zusätzliche Knoten hinzuzufügen<br />
und um das Layout mit einem<br />
Klick zu verändern. Dazu stehen Farbpaletten<br />
direkt im Menü bereit.<br />
Mit dem Einbinden von Medien hapert<br />
es in Presentation zum jetzigen<br />
Zeitpunkt noch. Die Installation auf dem<br />
Testsystem stürzte bei entsprechenden<br />
Versuchen mehrmals ab, sobald eingebundene<br />
Audio-Dateien oder Videos ins<br />
Spiel kamen. Außerdem sind Funktionen<br />
für Handouts und Notizen zwar teilweise<br />
in der Oberfläche angedeutet, aber noch<br />
nicht komplett umgesetzt.<br />
4 Presentation bietet wie die anderen Kingsoft-Anwendungen auch schicke Templates.<br />
Symbol Recently Used 6 . Dasselbe trifft<br />
auf das Anpassen der Druckausgabe der<br />
Tabellen zu: Hier fasst Page Layout alle<br />
wichtigen Funktion zum Gestalten zusammen,<br />
wie das Festlegen des Druckbereichs<br />
und das Einfügen von Titeln.<br />
Tabellenkalkulation<br />
Das Modul Spreadsheets spielt seine<br />
Stärken wie die anderen Anwendungen<br />
durch seine gut organisierte Oberfläche<br />
aus. Zwar orientieren sich die Dialoge<br />
sehr stark an Microsoft Office, auf der<br />
anderen Seite aber setzen die Ribbon-<br />
Menüs ein Zeichen, dass auch bei einer<br />
Tabellenkalkulation ein einfaches Bedienkonzept<br />
möglich ist.<br />
Alle vordefinierten Formeln finden Sie<br />
zum Beispiel, über verschiedene Symbole<br />
gruppiert, im Menü Formulas. Zuletzt<br />
genutzte Formeln erreichen Sie über das<br />
5 Presentation bietet gut durchdachte Funktionen, um Folien mit zusätzlichen Inhalten<br />
zu erweitern.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
65
Im Test<br />
Kingsoft Office<br />
Wie Writer punktet Spreadsheets mit seiner<br />
guten Kompatibilität zu Office-Produkten<br />
von Microsoft. In den Tests ließen<br />
sich Excel-Tabellen problemlos öffnen<br />
und nach dem Ändern und Abspeichern<br />
wieder in Excel weiterbearbeiten.<br />
Zwar ist das keine Garantie dafür, dass<br />
komplexe Excel-Tabellen grundsätzlich<br />
in Spreadsheets funktionieren, kann<br />
aber als Indiz dafür dienen, dass ein produktiver<br />
Austausch mit MS-Office-Anwendern<br />
klappt.<br />
Dabei unterstützt Spreadsheets neben<br />
dem alten XSL-Format auch das mit Excel<br />
2007 eingeführte XSLX-Format. Darüber<br />
hinaus speichert die Applikation Daten<br />
wahlweise als XML, CSV oder einfachen<br />
Text. Wer ein PDF seiner Spreadsheet-Tabellen<br />
benötigt, der hat die Auswahl<br />
zwischen einzelnen Blättern oder<br />
dem gesamten Dokument.<br />
Fazit<br />
6 Die Ribbon-Menüs kommen auch der Tabellenkalkulation Spreadsheets zugute.<br />
7 Auch Spreadsheets punktet mit Kompatibilität zum Pendant von Microsoft.<br />
Was den Funktionsumfang angeht, vermag<br />
das Kingsoft-Office-Paket den Mitbewerbern<br />
aus der freien Welt, Libre-<br />
Office und OpenOffice, nicht das Wasser<br />
zu reichen. Es unterstützt weder das<br />
Open-Document-Format, noch bringt es<br />
Möglichkeiten zum Anbinden von Datenbanken<br />
oder Funktionen für Serienbriefe<br />
mit. Das Gleiche gilt für ein Zeichenprogramm:<br />
Auch in diesem wichtigen<br />
Bereich haben Libre/OpenOffice mit<br />
Draw mehr zu bieten.<br />
Allerdings erweisen sich diese scheinbaren<br />
Schwächen in manchen Fällen als<br />
Stärken: Wer nicht auf das Dateiformat<br />
zu achten braucht, der meistert mit dem<br />
Office-Paket aus China ohne Weiteres<br />
die meisten Alltagsaufgaben – und das<br />
bereits jetzt, obwohl sich das Programm<br />
noch irgendwo zwischen Alpha- und<br />
Beta-Status befindet.<br />
Besonders positiv fällt das durchdachte<br />
Benutzerkonzept der Applikation auf:<br />
Neulinge finden sich schnell zurecht, erfahrene<br />
Anwender kommen flott zu den<br />
spezielleren Funktionen. Im Gegensatz<br />
zu LibreOffice und OpenOffice wirkt die<br />
Oberfläche nahezu erfrischend. Noch<br />
haben die Entwickler nicht alle Funktionen<br />
umgesetzt, aber wenn die Arbeit<br />
weiter so voranschreitet wie bisher, dann<br />
erweist sich Kingsoft Office künftig als<br />
ein heißer Kandidat für den Büroalltag<br />
unter Linux. (agr) n<br />
66 www.linux-user.de<br />
12.2013
Mails bearbeiten mit Geary<br />
Im Dialog<br />
Die vielfach totgesagte<br />
elektronische Korrespondenz<br />
erfreut sich bester Gesundheit<br />
– da passt es, mit einem<br />
neuen Client ein zeitgemäßes<br />
Werkzeug für die Mails<br />
aus der Taufe zu heben.<br />
Stephan Lamprecht<br />
In den vergangenen Jahren schien der<br />
Siegeszug webbasierter Mail-Dienste<br />
nicht mehr aufzuhalten zu sein. Immer<br />
mehr Nutzer erledigten die elektronische<br />
Post direkt im Browser und verzichteten<br />
auf den Einsatz eines speziellen<br />
Client-Programms. Da verwundert es<br />
wenig, dass die Arbeit an vielen Applikationen<br />
in der Letzten zum Erliegen kam<br />
– ein Trend, der alle Betriebssysteme<br />
gleichermaßen betrifft.<br />
Inzwischen haben aber einige Programmierer<br />
wieder den Mut gefunden,<br />
an solchen Tools zu arbeiten. Gründe für<br />
deren Einsatz gibt es ja reichlich: Zum<br />
Beispiel das engere Verzahnen mit dem<br />
Betriebssystem oder der Vorteil, eine<br />
einheitliche Oberfläche für verschiedene<br />
Konten zu <strong>nutzen</strong>. Die Zeichen stehen<br />
gar nicht schlecht, dass dem klassischen<br />
Mailer eine Renaissance bevorsteht. Interessante<br />
neue Applikationen wie<br />
Geary û dürften dazu beitragen.<br />
Die Entwickler von Geary sind in der<br />
Szene keine Unbekannten: Von ihnen<br />
stammt auch Shotwell û, eine beliebte<br />
Bildverwaltung für Gnome. Bei Geary<br />
setzten die Entwickler auf Crowdfunding,<br />
um die Arbeit zu finanzieren. Das<br />
Ziel scheiterte zwar, die Entwickler<br />
Readme<br />
Mit Geary ist seit längerer Zeit endlich<br />
wieder ein neues Mail-Programm für<br />
Linux erschienen. Die durchdachte<br />
Software sorgt für frischen Wind<br />
im angestaubten Genre.<br />
© Natalia Lukiyanova, 123RF<br />
68
Geary<br />
UBUNTU<br />
Schwerpunkt<br />
user<br />
Nach dem Einrichten ruft die Software<br />
nun erstmals die Liste der auf dem Server<br />
liegenden Nachrichten und Ordner<br />
ab. Wie in vielen anderen Clients üblich,<br />
gliedert sich das Programmfenster in<br />
drei Bereiche 3 . Die Liste am linken<br />
Rand enthält die verschiedenen Konten<br />
und deren Ordner.<br />
Der mittlere Teil des Fensters enthält<br />
die Liste der Nachrichten des jeweils<br />
ausgewählten Ordners, während Sie auf<br />
der rechten Seite den Inhalt der markierten<br />
Mails sehen. Blättern Sie mit der Tasmachten<br />
sich aber dennoch unverdrossen<br />
ans Werk û. Der Kasten Installation<br />
beschreibt, wie Sie die stets neueste Version<br />
auf Ihrem System integrieren.<br />
Assistent<br />
Das Programm Geary ist für die drei<br />
größten und bekanntesten kostenlosen<br />
Mail-Anbieter vorbereitet. Senden und<br />
empfangen Sie Ihre Nachrichten über<br />
Google Mail, Yahoo oder Outlook.com<br />
(ehemals Hotmail), dann haben Sie das<br />
Konto mit wenigen Mausklicks eingerichtet.<br />
Dazu starten Sie das Programm<br />
wie gewohnt über die Dash. Sie sehen<br />
einen noch leeren Dialog.<br />
Im Listenfeld wählen Sie zunächst den<br />
Anbieter aus. Danach füllen Sie die weiteren<br />
Felder aus 1 . Die Mailadresse tragen<br />
Sie genauso ein, wie Sie sich beim<br />
Dienst anmelden. Sobald Sie fortfahren,<br />
stellt Geary die Verbindung zum Server<br />
her, und das Konto sollte direkt aktiv<br />
sein und funktionieren.<br />
Nutzen Sie einen eigenen Server oder<br />
einen Provider, der sich nicht in der Liste<br />
findet, entscheiden Sie sich im Listenfeld<br />
für Andere. In diesem Fall geben Sie die<br />
Details für den Zugang manuell ein.<br />
Eigener Server<br />
Geary arbeitet prinzipiell nur mit Anbietern<br />
zusammen, die den Zugriff auf die<br />
Nachrichten per IMAP gewähren. Das ist<br />
die modernere Form, Mails auf dem Server<br />
zu verwalten. Dabei bleiben alle Elemente<br />
solange auf dem Server, bis Sie<br />
sie von dort löschen.<br />
Beim etwas in die Jahre gekommenen<br />
Verfahren POP3 holt der Client dagegen<br />
üblicherweise die Nachrichten vom Server<br />
ab und löscht diese dort nach dem<br />
Empfang. Dabei ist das Verschieben von<br />
E-Mails von einem Ordner in einen anderen<br />
auf dem Server nicht möglich.<br />
IMAP bedeutet allerdings nicht, dass<br />
gar keine E-Mails oder Daten auf dem<br />
Rechner des Nutzers landen: Aus Gründen<br />
der Geschwindigkeit legen die meisten<br />
Mailprogramme lokale Kopien von<br />
Nachrichten und Anhängen an. Wenn<br />
Sie einen individuellen Zugang einrich-<br />
1 Nutzer von Google Mail oder Hotmail<br />
brauchen nur wenige Angaben im Assistenten<br />
zu hinterlegen und erhalten sofort<br />
Zugriff auf ihre Mails.<br />
ten wollen, vergeben Sie im Dialog einen<br />
sogenannten „Nickname“. Dieser<br />
kommt bei Geary zum Einsatz, um die<br />
Konten zu unterscheiden. Im Hauptbereich<br />
des Fensters hinterlegen Sie die<br />
Details für den Server 2 . Dazu gehören<br />
der Hostname, eventuell das genutzte<br />
Verfahren zum Verschlüsseln der Kommunikation<br />
zum Server sowie die Informationen<br />
zum Anmelden. Verlassen Sie<br />
den Dialog über OK, um das Einrichten<br />
abzuschließen.<br />
In diesem Zusammenhang sicherlich<br />
von Interesse ist die Frage, wo Geary die<br />
Zugangsdaten für die Konten ablegt. Ein<br />
Grund zum Misstrauen besteht allerdings<br />
nicht: Das Programm speichert die<br />
Zugangsdaten nicht etwa offen oder in<br />
Form von Konfigurationsdateien ab, sondern<br />
setzt als Programm für den Gnome-<br />
Desktop auf die darin enthaltene Schlüsselverwaltung.<br />
Erster Start<br />
2 Solange der Server das Protokoll IMAP<br />
versteht, besteht die Möglichkeit, ihn mit<br />
der aktuellen Version von Geary zu <strong>nutzen</strong>.<br />
Listing 1<br />
$ sudo add‐apt‐repository<br />
ppa:yorba/ppa<br />
$ sudo apt‐get update<br />
$ sudo apt‐get install geary<br />
Installation<br />
Um die aktuellste Version von Geary zu<br />
installieren, geben Sie die Befehle aus<br />
Listing 1 ein. Der erste legt die neue<br />
Paketquelle an, die beiden folgenden binden<br />
deren Inhalt ein und richten Geary<br />
auf dem System ein.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
69
Schwerpunkt<br />
UBUNTU<br />
user<br />
Geary<br />
tatur durch die Liste der Nachrichten,<br />
markiert die Software jene Elemente, die<br />
aus dem Blickfeld geraten, automatisch<br />
als gelesen.<br />
Konversationen<br />
Neue Wege geht Geary beim Darstellen<br />
der E-Mails, die zusammengehören:<br />
Während andere Programme die Nachrichten<br />
eines Threads in Form einer<br />
Baumstruktur anordnen, nutzt Geary die<br />
Ansicht als Konversation. Gibt es zu einer<br />
Nachricht bereits weitere Antworten<br />
im Posteingang, sehen Sie einen Auszug<br />
aus deren Text in der Liste der Nachrichten<br />
in der mittleren Spalte.<br />
Zugleich setzt Geary in der Liste eine<br />
kleine Ziffer neben den Betreff. Diese<br />
zeigt an, wie viele Nachrichten zum gleichen<br />
Thema existieren. Statt durch die<br />
Liste der Mails zu blättern, klicken Sie auf<br />
die neueste Nachricht. Diese sehen Sie<br />
dann direkt im rechten Bereich des Fensters.<br />
In Form einer durchgängigen Reihe<br />
finden Sie aber auch alle anderen Nachrichten,<br />
die zu dieser Konversation gehören,<br />
an der gleichen Stelle.<br />
Mit einem Mausklick auf die <strong>Vorschau</strong><br />
öffnen Sie komfortabel die weiteren<br />
E-Mails aus dem Zusammenhang. Dank<br />
der linearen Ansicht behalten Sie leichter<br />
die Übersicht über die Inhalte der<br />
Kommunikation. So gelingt es auch<br />
nach längerer Zeit noch, sich schnell in<br />
die Antworten und Thesen der Absender<br />
hineinzudenken.<br />
Etiketten statt Ordner<br />
Der Suchmaschinen-Anbieter Google<br />
sorgte bei seinem Mail-Dienst Gmail<br />
nicht nur dadurch für Aufsehen, dass es<br />
den Nutzern eine enorme Menge an<br />
Speicherplatz einräumte, sondern führte<br />
zugleich ein völlig neues Konzept bei<br />
der Ablage ein. Bis dahin benutzten<br />
Webdienste und Programme die bewährte<br />
Methode, die Nachrichten mittels<br />
Ordnern zu organisieren.<br />
3 In Bezug auf die grundlegenden Ideen und das Bedienkonzept haben sich die Entwickler aus verschiedenen Quellen bedient.<br />
Herausgekommen ist ein übersichtliches Programm, das Se in vielerlei Hinsicht beim Bewältigen der elektronischen Post unterstützt.<br />
70 www.linux-user.de<br />
12.2013
Geary<br />
UBUNTU<br />
Schwerpunkt<br />
user<br />
Gmail verwaltet die Mails jedoch anders:<br />
Rein physikalisch liegt die eingehende<br />
Post in einem gemeinsamen Verzeichnis.<br />
Die richtige Struktur bringen Sie mittels<br />
der Etiketten („Labels“) in diese Informationen.<br />
Dabei unterscheidet der Dienst<br />
zwischen benutzerdefinierten Labels einerseits<br />
und vom System gesetzten, unveränderlichen<br />
Tags andererseits. Nachrichten,<br />
die Sie löschen, erhalten das<br />
(System-)Etikett Papierkorb.<br />
Label anlegen<br />
Um einer Mail in Geary ein Label zuzuweisen,<br />
klicken Sie zunächst die Nachricht<br />
in der Liste an und anschließend in<br />
der Symbolleiste das Bild mit dem kleinen<br />
Anhänger. Derzeit gibt es keine<br />
Möglichkeit, eigene Labels in der Software<br />
zu vergeben. Sie liest zwar die in einem<br />
Mail-Konto angelegten Etiketten<br />
problemlos aus. Um aber weitere Tags<br />
anzulegen oder bestehende zu bearbeiten,<br />
bleibt nur der Weg, sich via Web in<br />
das entsprechende Konto einzuloggen.<br />
Sobald Sie ein Label einer Mail zugewiesen<br />
haben, verschwindet diese aus dem<br />
Posteingang.<br />
Das Internet und Fachzeitschriften stecken<br />
voller unterschiedlicher Tipps und<br />
Strategien zum schnellen Erledigen der<br />
elektronischen Post. In einem Punkt sind<br />
sich die Experten allerdings einig: Generell<br />
ist es keine gute Idee, Nachrichten<br />
nur deshalb im Posteingang zu belassen,<br />
weil Sie die E-Mail zu einem späteren<br />
Zeitpunkt bearbeiten möchten oder darauf<br />
zurückkommen wollen.<br />
Ist eine E-Mail wichtig, gibt es in Geary<br />
zwei Optionen: Sie versehen die Mail<br />
entweder mit einem extra dafür eingerichteten<br />
Label, oder Sie kennzeichnen<br />
sie als Markiert. Für Letzteres klicken Sie<br />
in der Liste einfach auf das Sternchen im<br />
Eintrag. Beim Markieren verbleibt die<br />
E-Mail an dem Ort, an dem Sie sie abgelegt<br />
haben.<br />
Anschließend haben Sie die Möglichkeit,<br />
sie mit einem Label zu versehen<br />
und somit in einen anderen Ordner oder<br />
Bereich von Geary zu verschieben. Indem<br />
Sie in der Liste der Label auf Markiert<br />
klicken, rufen Sie dann alle so markierten<br />
Elemente wieder auf.<br />
Verfassen und antworten<br />
Unter Ubuntu und seiner Oberfläche<br />
Unity erreichen Sie mit einem Rechtsklick<br />
auf das Symbol von Geary im Starter<br />
die Funktion, eine neue Nachricht zu<br />
verfassen 4 . Alternativ wechseln Sie ins<br />
Programmfenster selbst und klicken dort<br />
entweder auf das Symbol für eine neue<br />
Mail oder <strong>nutzen</strong> [Strg]+[N] (siehe auch<br />
Tabelle Shortcuts), um den entsprechenden<br />
Dialog auf den Schirm zu holen.<br />
Der Editor von Geary ist einfach aufgebaut,<br />
bietet aber alle wesentlichen Funktionen<br />
zum Bearbeiten der Korrespondenz.<br />
Haben Sie mehrere Konten eingerichtet,<br />
erfolgt der Wechsel zwischen<br />
diesen einfach über ein Listenfeld am<br />
oberen Rand des Fensters. Über die<br />
Symbolleiste greifen Sie auf ein grundlegendes<br />
Set an Formaten zurück.<br />
Möchten Sie eine Datei versenden, klicken<br />
Sie auf den Schalter Datei anhängen<br />
und navigieren im nachfolgenden<br />
Dialog bis zum Verzeichnis, das die gewünschten<br />
Files enthält. Alternativ öffnen<br />
Sie den Dateimanager, markieren<br />
Sie dort die zu versendenden Dokumente,<br />
und ziehen diese in den unteren Bereich<br />
des Editors. Achten Sie darauf, die<br />
Dokumente möglichst dicht neben dem<br />
entsprechenden Schalter abzulegen.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
71
Schwerpunkt<br />
UBUNTU<br />
user<br />
Geary<br />
ToFu: Text oben, Full Quote unten. Stil beim<br />
Beantworten einer Mail, bei der sich die<br />
Antwort oberhalb des in der Mail enthaltenen<br />
Textes befindet. Diese Art gilt unter<br />
eingefleischten Anhängern elektronischer<br />
Kommunikation als unhöflich, da sie keinen<br />
Kontext liefert und die Nachrichten häufig<br />
unnötig aufbläht.<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 30566<br />
Noch nicht integriert haben die Entwickler<br />
eine Funktion, mit der Sie Signaturen<br />
in die Mails einfügen und speichern. Das<br />
Problem umgehen Sie im Zweifel, indem<br />
Sie die Signatur aus einer älteren Mail<br />
kopieren und über die Zwischenablage<br />
einfügen. Oder Sie legen diese in Form<br />
einer Textdatei an, die Sie auf dem Desktop<br />
speichern. Brauchen Sie die Signatur,<br />
öffnen Sie diese und kopieren den Text.<br />
Gerade professionelle Anwender suchen<br />
nach einer Druckfunktion. Um eine<br />
Nachricht auszudrucken, wählen Sie diese<br />
zunächst im rechten Bereich aus. Neben<br />
der Angabe des Absenders befindet<br />
sich ein kleiner Schalter, der Zugriff auf<br />
ein Menü erlaubt. Hier finden Sie das<br />
Kommando Drucken. Außerdem holen<br />
Sie hier bei Bedarf den Quelltext der<br />
Nachricht auf den Schirm.<br />
Ein kleines Kontextmenü erreichen Sie<br />
via Rechtsklick auf eine E-Mail in der Liste<br />
der Nachrichten. Dort finden Sie darüber<br />
hinaus die Funktionen, um auf Mails<br />
zu antworten oder diese weiterzuleiten.<br />
Bei den Antworten geht Geary von ToFu<br />
aus. Stört Sie das, entfernen Sie im Editor<br />
die Passagen, die aus Ihrer Sicht unnötig<br />
sind, oder schreiben die Antwort exakt<br />
dort, auf den Sie sich beziehen.<br />
Fazit<br />
Oberfläche und Funktionen von Geary<br />
machen Lust auf mehr. Für ein Programm<br />
mit der Versionsnummer 0.4 arbeitet<br />
es bereits sehr stabil und erledigt<br />
alle grundlegenden Aufgaben zufriedenstellend.<br />
Insgesamt erweist sich die<br />
Software aber als noch lange nicht perfekt:<br />
Ubuntu-Nutzern fällt beispielsweise<br />
die noch eher unzureichende Integration<br />
in Unity ins Auge: So fehlt eine<br />
Möglichkeit, das HUD-Display einzusetzen<br />
oder Rückmeldungen über die Kontrollleiste<br />
zu erhalten.<br />
Im Kernbereich könnten die Entwickler<br />
der Software ebenfalls noch die eine<br />
oder andere zusätzliche Funktion spendieren.<br />
Was auf jeden Fall fehlt, ist die<br />
Unterstützung von serverbasierten Filtern<br />
und Regeln, um eingehende Post<br />
schneller zu sortieren. Nützlich wäre in<br />
diesem Zusammenhang, wenn Geary<br />
die Tastenkürzel von Google Mail und<br />
den anderen Diensten unterstützte.<br />
Unglücklicherweise machen die Entwickler<br />
keinen Gebrauch vom Einsatz<br />
des Kontextmenüs. Doch gerade dies<br />
brächte beim Verwalten von Nachrichten<br />
viel Zeitersparnis mit sich – etwa, um<br />
komfortabel eine Reihe von E-Mails mit<br />
nur einem Kommando direkt über die<br />
rechte Maustaste zu verschieben.<br />
Ganz oben auf der Wunschliste steht<br />
aber die Integration von Programmen<br />
für das Verschlüsseln der elektronischen<br />
Post. Derzeit bleibt nur der Umweg über<br />
ein externes Programm, um den Inhalt<br />
einer Nachricht chiffriert zu versenden.<br />
Das funktioniert zwar, ist aber alles andere<br />
als komfortabel. (agr) n<br />
4 Der Editor von Geary gibt sich schlicht und funktional. Lediglich<br />
ein Handling von Signaturen wäre noch wünschenswert.<br />
Shortcuts<br />
[Strg]+[N]<br />
neue Nachricht schreiben<br />
[Strg]+[R]<br />
auf Nachricht antworten<br />
[Strg]+[Umschalt]+[R] Antwort an alle<br />
[Strg]+[L]<br />
Nachricht weiterleiten<br />
[A]<br />
Nachricht archivieren<br />
[S]<br />
Nachricht markieren<br />
[D]<br />
Markierung entfernen<br />
[Strg]+[I]<br />
Nachricht als gelesen markieren<br />
[Strg]+[U]<br />
als ungelesen markieren<br />
[Strg]+[J]<br />
Nachricht als Spam markieren<br />
[Strg]+[Umschalt]+[ 0 ] Ansicht vergrößern<br />
[Strg]+[-]<br />
Ansicht verkleinern<br />
[Strg]+[ 0 ]<br />
Vergrößerung wieder normalisieren<br />
72 www.linux-user.de<br />
12.2013
UBUNTU<br />
Schwerpunkt Nitro 1.5.1<br />
user<br />
Aufgaben professionell organisieren<br />
Rundum organisiert<br />
© Gennadiy Poznyakov, 123RF<br />
Nitro ist eine modern<br />
gestaltete Anwendung zum<br />
Verwalten von Aufgabenlisten.<br />
Sogar eine Synchronisation<br />
zwischen verschiedenen<br />
Systemen bringt das kostenlose<br />
Programm mit.<br />
Stephan Lamprecht<br />
Readme<br />
Sie suchen nach einer Software, um die<br />
Fülle der täglich anfallenden Aufgaben – sei<br />
es beruflich oder privat – übersichtlich zu<br />
verwalten? Genau dafür gibt es mit Nitro<br />
einen äußerst interessanten, ansprechend<br />
gestalteten Aufgabenplaner.<br />
Die Geschmäcker und Arbeitsansätze in<br />
Sachen Aufgabenplaner fallen recht unterschiedlich<br />
aus. Der eine benötigt einfach<br />
nur ein Blatt Papier oder ein langes<br />
Dokument in einer Textverarbeitung, um<br />
sich dort alles Wichtigste zu notieren.<br />
Der andere führt allzeit ein dickes Zeitplanbuch<br />
mit sich oder nutzt eine Software,<br />
die eine feste Struktur vorgibt, damit<br />
er sich an alle Tätigkeiten und Aufgaben<br />
erinnern kann.<br />
Nitro û gehört zu den Aufgabenplanern,<br />
die sich in vielerlei Hinsicht von anderen<br />
Programmen unterscheiden. Vor<br />
einigen Jahren sorgte ein neuer Ansatz<br />
namens „Getting Things Done“ (GTD, û)<br />
für frischen Wind in der Welt der Zeitplanung.<br />
Er sieht vor, Aufgaben nach der<br />
Art der Arbeitsmitteln, die für deren Erledigung<br />
notwendig sind, oder auch nach<br />
Orten zu kategorisieren, anstatt den Aktivitäten<br />
eine Priorität zuzuweisen. Um<br />
private und berufliche Herausforderungen<br />
unter einen Hut zu bekommen, landen<br />
die Aufgaben anschließend auf unterschiedlichen<br />
Listen.<br />
Nitro unterstützt einen solchen Ansatz,<br />
ohne sich allerdings sklavisch daran zu<br />
halten: Während der Erfinder der Methode<br />
davon spricht, dass eine Vergabe von<br />
Prioritäten nicht notwendig wäre, ermöglicht<br />
Nitro neben einer Priorisierung<br />
auch das Setzen von Fälligkeitsdaten.<br />
Nitro ist auf dem aktuellen Softwaremarkt<br />
eine Ausnahmeerscheinung,<br />
denn das Programm gibt es lediglich als<br />
Einzelanwendung für Linux und für den<br />
Mac. Windows-Nutzer müssen auf die<br />
entsprechende Erweiterung für Googles<br />
Chrome-Browser zurückgreifen oder ihre<br />
Aufgaben ausschließlich online im Browser<br />
verwalten. Wer sich für die Nutzung<br />
im Web-Interface interessiert, wird von<br />
den Entwicklern nicht durch einen lan<br />
Listing 1<br />
$ sudo add‐apt‐repository<br />
ppa:cooperjona/nitrotasks<br />
$ sudo apt‐get update<br />
$ sudo apt‐get install nitrotasks<br />
74 www.linux-user.de<br />
12.2013
Nitro 1.5.1<br />
UBUNTU<br />
Schwerpunkt<br />
user<br />
gen Registrierungsprozess geführt: Ein<br />
Benutzerkonto bei Dropbox oder<br />
Ubuntu One genügen bereits.<br />
Installation<br />
Es gibt zwei Wege, um die aktuelle Version<br />
von Nitro unter Ubuntu zu installieren.<br />
Am einfachsten gelingt das Einrichten<br />
der Applikation, indem Sie ins Software-Center<br />
wechseln und dort nach<br />
dem Eintrag „Nitro“ suchen: Die App<br />
wird hier zwar zum Kauf angeboten,<br />
tatsächlich kostet die Nutzung jedoch<br />
nichts. Als Alternative zum Software-<br />
Center bieten die Entwickler auch die<br />
Installation aus einem persönlichen<br />
Programmarchiv (PPA) an (Listing 1).<br />
Nach dem Einrichten der Software suchen<br />
Sie in der Dash nach Nitro und führen<br />
das Programm aus. Ein zunächst<br />
noch leeres Programmfenster begrüßt<br />
Sie. Stellen Sie am besten als Erstes die<br />
Oberfläche auf die deutsche Sprache<br />
um. Dazu klicken Sie auf das Symbol mit<br />
den Zahnrädern. Wechseln Sie jetzt in<br />
das Register Language, und klicken Sie<br />
auf den Link für Deutsch.<br />
Anders als Sie dies vermutlich gewohnt<br />
sind, erfolgt die Änderung der<br />
Oberfläche jetzt nicht unmittelbar nach<br />
der Auswahl. Verlassen Sie den Dialog,<br />
und beenden Sie das Programm. Sobald<br />
Sie Nitro das nächste Mal starten, wurden<br />
die Änderungen übernommen, und<br />
Sie sehen alle Menüs in Deutsch.<br />
Wie viele andere Aufgabenprogramme<br />
auch unterstützt Nitro die Organisation<br />
der Einträge mittels Tags, also Schlagwörtern<br />
1 . Diese trennen Sie bei der<br />
Eingabe durch Kommas voneinander.<br />
Anschließend führt ein erneuter Druck<br />
auf [Tab] inkonsequenterweise nicht<br />
dazu, dass Sie das nächste Feld mit der<br />
Tastatur ausfüllen können: Dort treffen<br />
Sie die Wahl zwischen den Prioritätsstufen,<br />
die Nitro kennt. Allerdings müssen<br />
Sie zur Bearbeitung die Maus bemühen.<br />
Ein weiterer Druck auf [Tab] führt Sie in<br />
das Feld mit der Fälligkeit. Im kleinen Kalender,<br />
den Nitro jetzt einblendet, bewegen<br />
Sie sich jetzt wieder ganz intuitiv<br />
mit den Tasten 2 .<br />
Im letzten Feld des Aufgabendialogs<br />
tragen Sie optional eine Notiz zur<br />
Aufgabe ein – also eine etwas ausführlichere<br />
Beschreibung, was Sie erledigen<br />
1 Nitro beherrscht die Organisation von Aufgaben nach Prioritäten und Tags.<br />
Aufgaben anlegen<br />
Nitro bietet zum Erfassen neuer Aufgaben<br />
verschiedene Methoden an: Klicken<br />
Sie in der Symbolleiste auf Hinzufügen,<br />
<strong>nutzen</strong> Sie alternativ File | Hinzufügen<br />
oder – das funktioniert am schnellsten –<br />
verwenden Sie [Strg]+[N]. Die Software<br />
legt eine Schablone für eine Aufgabe an.<br />
Notieren Sie dort den Betreff, also den<br />
eigentlichen Aufgabentext. Experten<br />
sind sich übrigens darin einig, dass es<br />
motivierender wirkt, wenn Sie eine<br />
aktive Formulierung finden (etwa „Bildschirmfoto<br />
Nitrotask anlegen!“). Mit einem<br />
Druck auf den Tabulator setzen Sie<br />
die Schreibmarke ins nächste Feld.<br />
2 Ein kleiner Kalender hilft Ihnen, bei zeitkritischen Aufgaben für diese das richtige<br />
Datum zu finden. Auf diese Weise vermeiden Sie einen Stau beim Abarbeiten.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
75
Schwerpunkt<br />
UBUNTU<br />
user<br />
Nitro 1.5.1<br />
müssen, oder einen kurzen Hinweis auf<br />
das gewünschte Arbeitsergebnis. Am<br />
Ende drücken Sie [Esc] oder klicken mit<br />
der Maus außerhalb des Dialogs. Sie<br />
können jetzt bereits die nächste Tätigkeit<br />
erfassen.<br />
Listen<br />
Auf die Dauer wäre es zu unübersichtlich,<br />
alle Aufgaben einfach nur in Form<br />
einer Reihe in der Software zu speichern.<br />
Damit Sie leichter den Überblick behalten,<br />
legen Sie in Nitro Ihre Aufgaben in<br />
Form von Listen ab. Über das Menü File<br />
oder den Schalter Add List am unteren<br />
Rand der linken Navigation generieren<br />
Sie einen entsprechenden Eintrag.<br />
Wie Sie die Aufgaben strukturieren<br />
wollen, das bleibt Ihren Wünschen und<br />
Ihrer Kreativität überlassen. Eventuell<br />
genügt Ihnen bereits die Unterscheidung<br />
zwischen beruflichen und privaten<br />
Vorhaben, vielleicht legen Sie aber auch<br />
eine Liste für jedes größere Projekt an.<br />
Oder Sie halten sich strenger an die<br />
GTD-Methodik und unterscheiden zwischen<br />
Ressourcen und Orten.<br />
Um eine Aufgabe zu einer bestimmten<br />
Liste hinzufügen, wählen Sie diese<br />
zunächst in der Navigation links aus. Erst<br />
dann drücken Sie den Schalter Hinzufügen<br />
oder <strong>nutzen</strong> eine der anderen Möglichkeiten.<br />
Ansichten<br />
Mittels der Einträge in der Navigation<br />
links im Fenster möchte Nitro Ihnen dabei<br />
helfen, sich besser auf die wesentlichen<br />
Dinge zu konzentrieren. Einerseits<br />
wechseln Sie mit den Schaltern zwischen<br />
den verschiedenen von Ihnen eingerichteten<br />
Listen.<br />
Der optionale obere Abschnitt Fokus<br />
gruppiert die enthaltenen Aufgaben<br />
ohne Rücksicht auf irgendwelche Listen.<br />
So sehen Sie mit einem Mausklick, welche<br />
Aufgaben Sie heute erledigen sollten,<br />
weil deren Fälligkeit erreicht oder<br />
sogar überschritten ist. Mit Demnächst<br />
tauchen bereits die Aktivitäten auf, um<br />
die Sie sich besser schon einmal kümmern<br />
sollten, weil sie bald fällig werden.<br />
Möchten Sie das vollständige Aufgabenpensum<br />
auf einen Blick sehen, klicken<br />
Sie auf Alle Tasks.<br />
Motivierend wirkt ein gelegentlicher<br />
Blick in das Logbuch 3 : Hier landen Tätigkeiten,<br />
die Sie bereits erledigt haben<br />
– allerdings nur, wenn Sie diese auch in<br />
das Logbuch verschieben. Haken Sie<br />
eine Aufgabe in einer Liste oder einem<br />
Fokus-Bereich als erledigt ab, dann wird<br />
diese dort nur gekennzeichnet. Wechseln<br />
Sie nun in das Logbuch, informiert<br />
Sie ein kurzer Hinweis am oberen Rand<br />
des Fensters, wie viele Einträge bereits<br />
als erledigt gelten und in das Log wandern<br />
könnten. Mit einem Klick auf diesen<br />
Hinweis archivieren Sie die Elemente<br />
dann endgültig.<br />
Zwischen den unter Fokus angebotenen<br />
Darstellungen wechseln Sie optional<br />
auch mittels des Menüs View oder<br />
noch schneller über die Tastenkombination<br />
[Strg]+[1]…[4], wobei die Ziffern<br />
der Reihenfolge der Einträge in der Navi<br />
3 Im Logbuch speichern Sie die erledigten Aufgaben. Diese werden<br />
dann von den anderen Listen entfernt.<br />
4 Sie treffen die Auswahl aus zwei Diensten, um die Aufgaben<br />
zwischen Systemen synchronisieren zu können.<br />
76 www.linux-user.de<br />
12.2013
Nitro 1.5.1<br />
UBUNTU<br />
Schwerpunkt<br />
user<br />
gationsleiste entsprechen. Um sich alle<br />
Aufgaben anzusehen, drücken Sie also<br />
[Strg]+[4].<br />
Suchen und finden<br />
Die Nützlichkeit eines Aufgabenplaners<br />
steht und fällt mit seinen Such- und Sortierfunktionen.<br />
Gerade bei Nutzern, die<br />
sich stärker an der GTD-Methode orientieren,<br />
kommt es nicht selten vor, dass<br />
sich 100 oder mehr offene Aufgaben in<br />
der Software sammeln: Dieser Ansatz<br />
sieht zwingend vor, dass alle beruflichen<br />
und privaten Vorgaben möglichst vollständig<br />
in den Listen landen, damit der<br />
Nutzer den Kopf frei hat.<br />
Zusätzlich zur Organisation der Aufgaben<br />
in Form von Listen lassen sich die<br />
Einträge in Nitro auch zusätzlich mit<br />
Tags versehen. Der Eingabebereich dazu<br />
befindet sich unmittelbar neben dem<br />
Betreff einer Aufgabe – Sie können die<br />
Angaben auch noch nachträglich editieren,<br />
indem Sie doppelt auf einen Aufgabeneintrag<br />
klicken. Die Tags trennen Sie<br />
während der Eingabe mit einem Komma<br />
voneinander ab.<br />
Allerdings bietet Nitro keine Funktion<br />
zum automatischen Vervollständigen<br />
der Einträge. So sind Sie dazu gezwungen,<br />
die Tags immer auszuschreiben. Ein<br />
Tastendruck zu viel, und Sie legen aus<br />
Versehen ein weiteres Etikett an, obwohl<br />
Sie das gar nicht wollten – zum Beispiel<br />
Projekt und Projekte. Mit einem Mausklick<br />
rufen Sie alle Aufgaben mit dem<br />
gleichen Etikett auf, ein Klick auf ein Tag<br />
in einer Liste genügt dazu bereits.<br />
Beeindruckend schnell arbeitet die<br />
eingebaute Suchfunktion des Programms.<br />
Drücken Sie [F], um die<br />
Schreibmarke im Suchfeld zu platzieren.<br />
Tragen Sie jetzt einen Begriff oder einen<br />
Teil davon ein. Die Suche beginnt unmittelbar,<br />
und Sie erhalten bereits nach der<br />
Eingabe der ersten Buchstaben eine<br />
Trefferliste. Die Suche bezieht sich dabei<br />
stets auf die gerade aktive Liste. Es ist<br />
also von Vorteil, wenn Sie die Suche stets<br />
mit [Strg]+[4],[F] beginnen, um die Liste<br />
aller Aufgaben zu aktivieren.<br />
Um nach den Einträgen zu einem Tag<br />
zu suchen, stellen Sie dem gesuchten<br />
Wort das Kreuz (#) voran. Häufig genug<br />
ist man aber gar nicht auf der Suche<br />
nach einer bestimmten Aufgabe oder<br />
einem Schlagwort, sondern möchte sich<br />
eine Liste mit einem Filter ansehen.<br />
Auch daran haben die Entwickler von<br />
Nitro mit einer Funktion gedacht: Auf<br />
die Sortierung greifen Sie mit einem<br />
Klick auf die gleichnamige Schaltfläche<br />
in der Symbolleiste zu.<br />
Insgesamt fünf Optionen stehen dabei<br />
zur Verfügung. So lassen sich die Einträge<br />
nach dem Titel, dem Fälligkeitsdatum<br />
oder der Priorität anzeigen. Zwei Einträge<br />
in der Liste weichen von den aus anderen<br />
Anwendungen bekannten Optionen<br />
ab: Aktivieren Sie Per Hand, so stellen<br />
Sie sich die Elemente ganz nach<br />
Wunsch zusammen. Im Grund besitzt<br />
die Funktion aber keine Bedeutung, da<br />
Sie die Elemente in einer Liste stets mit<br />
der Maus in eine andere Reihenfolge<br />
bringen können. Durch einen Bug behält<br />
Nitro die manuelle Sortierung auch<br />
nur temporär bei. Wenn Sie in einen anderen<br />
Bereich navigieren und wieder zurückkehren,<br />
hat sich der ursprüngliche<br />
Zustand wiederhergestellt.<br />
Ein Filter, den es so in anderen Programmen<br />
nicht gibt, ist die Sortierung<br />
Magisch. Nitro versucht in diesem Fall<br />
die offenen Aufgaben so zu gruppieren,<br />
wie es aufgrund von Tags, Terminen und<br />
Prioritäten sinnvoll zu sein scheint. Probieren<br />
Sie es einfach einmal selbst aus:<br />
Neue Einsichten auf die erfassten Aufgaben<br />
sind damit garantiert.<br />
Synchronisation<br />
Momentan gibt es noch keine Version<br />
von Nitro, die sich auf einem Smartphone<br />
installieren lässt. Hier müssen Sie<br />
auf einen mobilen Browser ausweichen.<br />
Arbeiten Sie aber unter verschiedenen<br />
Betriebssystemen und an unterschiedlichen<br />
Rechnern, haben Sie die Möglichkeit,<br />
eine Synchronisation zwischen<br />
den Systemen einzurichten: Das funktioniert<br />
wahlweise per Dropbox oder<br />
Ubuntu One.<br />
Das Einrichten geschieht in beiden<br />
Fällen auf die gleiche Weise: Sie klicken<br />
auf das Symbol mit den Zahnrädern, um<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
77
Schwerpunkt<br />
UBUNTU<br />
user<br />
Nitro 1.5.1<br />
5 Sowohl Dropbox als auch Ubuntu One<br />
fragen nach, ob Sie den Zugriff auf die Daten<br />
zulassen wollen. Diesen Vorgang müssen<br />
Sie auf jedem System wiederholen.<br />
die Einstellungen aufzurufen, und wechseln<br />
in das Register Sync. Entscheiden<br />
Sie sich jetzt zwischen dem Datenabgleich<br />
mittels Dropbox oder Ubuntu<br />
One 4 . Sofern Sie noch kein Benutzerkonto<br />
bei einem dieser Anbieter haben,<br />
kann Nitro dieses für Sie anlegen.<br />
Nach der Auswahl des jeweiligen<br />
Dienstes öffnet die App ein kleines Fenster,<br />
um eine URL beim Service aufzurufen.<br />
Melden Sie sich nun mit Ihren Zugangsdaten<br />
an. Nachdem Sie sich im<br />
System befinden, müssen Sie der App<br />
den Zugriff auf den Dienst gestatten 5 .<br />
Achten Sie darauf, dass Sie eine Bezeichnung<br />
wählen, die Sie sich gut merken<br />
können: Wenn Sie später den Zugriff<br />
durch externe Anwendungen auf den<br />
Cloud-Speicher unterbinden wollen, ist<br />
es ein Vorteil, wenn Sie noch wissen, wer<br />
Zugriff gehabt hat.<br />
Hat das System Ihre Freigabe akzeptiert,<br />
erhalten Sie den Hinweis, dass Sie<br />
das Fenster schließen können. Ab jetzt<br />
synchronisieren Sie den Datenbestand<br />
zwischen den verschiedenen Systemen.<br />
Die Freigabe müssen Sie auf jedem<br />
Rechner wiederholen. In den Optionen<br />
der Software haben Sie die Wahl zwischen<br />
manueller Synchronisation oder<br />
Abgleich in regelmäßigen Abständen.<br />
Neue Optik<br />
In den Einstellungen, die Sie mit einem<br />
Klick auf die Zahnräder in der Symbolleiste<br />
erreichen (oder alternativ mit<br />
View | Preferences) bietet Ihnen Nitro im<br />
Register Theme verschiedene Optiken<br />
an 6 . Ganz ohne Zweifel haben sich die<br />
Entwickler von der auf dem Mac recht<br />
populären App Wunderlist inspirieren<br />
lassen. So ist es nur konsequent, auch<br />
ein gleichnamiges Theme anzubieten.<br />
Sie haben Erfahrungen in der Entwicklung<br />
und im Design von Webseiten?<br />
Dann bietet Ihnen Nitro die Möglichkeit,<br />
eine völlig eigene Optik zu entwickeln:<br />
Die Themes bestehen aus Grafiken und<br />
CSS-Dateien, die unter opt/nitro/<br />
share/nitrotasks/media/app/css lagern<br />
und sich als Vorlagen <strong>nutzen</strong> lassen.<br />
Am besten legen Sie aber vor jedem<br />
Eingriff eine Sicherheitskopie an.<br />
Fazit<br />
Zur rundum perfekten Aufgabenverwaltung<br />
fehlen Nitro eigentlich nur Kleinigkeiten.<br />
Für die Entwickler war es wohl<br />
undenkbar, dass ein Anwender einen<br />
Ausdruck seiner Aufgaben wünscht, um<br />
diese vielleicht offline in einem Notizbuch<br />
mitzunehmen: Das PC-Programm<br />
verfügt über keinerlei Druckfunktion –<br />
da bleibt nur der Weg über den Browser,<br />
um eine Liste von dort aus zu drucken.<br />
Der Funktionalität tun einige bei der<br />
Lokalisierung offenbar vergessene Programmteile<br />
keinen Abbruch, stören aber<br />
die Optik. Auf der Wunschliste der meisten<br />
Nutzer ganz oben dürfte aber die<br />
Entwicklung eines mobilen Clients für<br />
Android und iOS stehen, damit die Aufgabenlisten<br />
auch auf Tablet-PC oder<br />
Smartphone zur Verfügung stehen. Dies<br />
würde den ohnehin schon guten Ansatz<br />
wahrlich perfektionieren. (jlu) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 30564<br />
Der Autor<br />
6 Dank der Themes geben Sie Nitro schnell ein anderes Aussehen. Verstehen Sie sich<br />
auf das Schreiben von CSS-Dateien, können Sie auch eigene Vorlagen erstellen.<br />
Stephan Lamprecht arbeitet als freier Publizist.<br />
Linux-Systeme beschäftigen ihn bereits<br />
seit 10 Jahren. Wenn er gerade keine<br />
Zeitschriftenartikel verfasst, füllt er seine<br />
Blogs mit Beiträgen.<br />
78 www.linux-user.de<br />
12.2013
Netz&System<br />
File- und Print-Server<br />
Raspberry Pi als Datei- und Druckerserver<br />
Zentrallager<br />
©<br />
Sculpies, 123RF<br />
Dank seines geringen Stromverbrauchs<br />
eignet sich der<br />
RasPi optimal für den Einsatz<br />
als rund um die Uhr laufender<br />
Home-Server. Dabei lässt<br />
er sich innerhalb kürzester<br />
Zeit sehr flexibel anpassen.<br />
Marko Dragicevic<br />
Readme<br />
Über den Raspberry Pi geben Sie mit wenigen<br />
Handgriffen ein angeschlossenes externes<br />
Speichermedium zur Nutzung im heimischen<br />
LAN frei. Auch das Einrichten eines<br />
Druckservers macht dank Cups und seiner<br />
Weboberfläche nur wenig Arbeit.<br />
Selbst Privathaushalte sind heutzutage<br />
vernetzt: Über das lokale Wireless-Netz<br />
tauschen nicht nur die Desktop-PCs von<br />
Familien- oder WG-Mitgliedern untereinander<br />
Daten aus, sondern auch Tablets<br />
und Smartphones interagieren darüber.<br />
Da mutet es eher anachronistisch an,<br />
wenn man einen gemeinsamen Drucker<br />
nur <strong>nutzen</strong> kann, indem man einen USB-<br />
Stick mit den benötigten Dokumenten<br />
füllt und zum Drucker bringt. Selbst in<br />
Privatwohnungen haben sich deswegen<br />
inzwischen Print-Server durchgesetzt.<br />
Doch mit welcher Lösung setzt man<br />
dies alles schnell, kostengünstig und im<br />
Bedarfsfall trotzdem flexibel auf? Dafür<br />
stellt der Raspberry Pi eine gute Lösung<br />
dar: Seine Anschaffungskosten fallen gering<br />
aus, die Stromaufnahme ebenfalls.<br />
Die gewünschten Datei- und Druckdienste<br />
konfigurieren Sie mit wenig Zeitaufwand<br />
und ein paar Kommandos.<br />
Grundlage<br />
Laden Sie die neueste Version von Raspbian<br />
von http:// www. raspberrypi. org/<br />
downloads herunter und flashen diese<br />
auf eine SD-Karte. Für die allerersten<br />
Konfigurationsschritte sollten Sie der<br />
Einfachheit halber den RasPi an einen<br />
Monitor anschließen. Beim ersten Booten<br />
von der frisch beschriebenen SD-<br />
Karte landen Sie in einem Dialog, der ein<br />
paar grundlegende Einstellungen anbietet.<br />
Sie können ihn zu einem späteren<br />
Zeitpunkt jederzeit über den Konsolenbefehl<br />
sudo raspi‐config aufrufen.<br />
Bei jeder Raspbian-Neukonfiguration<br />
empfiehlt es sich, das Root-Passwort<br />
über den Menüpunkt change_pass zu<br />
ändern sowie den Speicherplatz der SD-<br />
Karte mittels des Punktes expand_rootfs<br />
komplett auszu<strong>nutzen</strong>. Da Sie einen Server<br />
aufsetzen, ist jedoch auch der Punkt<br />
Boot Behaviour wichtig: Setzen Sie hier<br />
Boot straight to desktop nicht auf No, verbraten<br />
Sie unnötig Ressourcen. Bei der<br />
Auswahl ssh bietet es sich darüber<br />
hinaus an, Enable SSH-Server auszuwählen,<br />
damit Sie den RasPi „headless“ <strong>nutzen</strong><br />
können, also ohne Monitor.<br />
Damit Sie wissen, unter welcher IP-Adresse<br />
der RasPi im LAN zu erreichen ist,<br />
geben Sie noch ifconfig ein und notieren<br />
die Angabe hinter inet addr:. Fahren<br />
80 www.linux-user.de<br />
12.2013
File- und Print-Server<br />
Netz&System<br />
Sie nun das Gerät herunter und platzieren<br />
Sie es an seinem künftigen Platz –<br />
beispielsweise neben dem Router, an<br />
den es dann mittels Netzwerkkabel angeschlossen<br />
wird. Ansonsten benötigt<br />
der RasPi nur noch ein Stromkabel zur<br />
Spannungsversorgung. Nach dem Einschalten<br />
des Raspberrys setzen Sie sich<br />
an einen Client im Netz und melden sich<br />
von dort aus auf dem Minicomputer ein:<br />
$ ssh pi@192.168.2.129<br />
Die IP-Adresse in obigem Beispiel ersetzen<br />
Sie durch jene, die Sie eben als Ausgabe<br />
von ifconfig notiert haben. Falls<br />
Sie das Passwort des Benutzers pi geändert<br />
haben sollten, verwenden Sie dieses<br />
statt der Vorgabe raspberry.<br />
Denken Sie daran, im Router des LANs<br />
einzustellen, dass dessen DHCP-Server<br />
dem RasPi immer dieselbe IP-Adresse<br />
zuteilt. Im Folgenden gehen wir davon<br />
aus, dass die IP 192.168.2.129 lautet. Ersetzen<br />
Sie diese immer jeweils durch die<br />
in Ihrem LAN gültige.<br />
Externer Speicher<br />
Theoretisch könnten Sie für den File-Server<br />
ausschließlich den Platz auf der SD-<br />
Karte verwenden, von der auch das System<br />
bootet. Der dürfte allerdings in den<br />
meisten Fällen nicht ausreichen, insbesondere,<br />
wenn Sie auch Videos, Musik<br />
oder Backups ablegen möchten. Dieses<br />
Problem lösen Sie mit einem permanent<br />
angeschlossenen USB-Stick beziehungsweise<br />
einer externen USB-Festplatte.<br />
Dazu formatieren Sie das externe<br />
Speichermedium mit einem von Linux<br />
unterstützten Dateisystem wie Ext4.<br />
Nach dem Anstöpseln des Massenspeichers<br />
an den USB-Port des Raspberry Pi<br />
rufen Sie auf der Konsole dmesg auf. Dies<br />
liefert den aktuellen Message Buffer des<br />
Kernels zurück. Gegen Ende der Ausgabe<br />
finden Sie eine Zeichenkette des<br />
Strickmusters sda: sda1. Sie zeigt an,<br />
unter welchem Kürzel (in unserem Beispiel<br />
sda1) das Betriebssystem die Partition<br />
auf dem USB-Stick anspricht 1 .<br />
Rufen Sie nun sudo mkdir /mnt/ExternalStorage<br />
auf sowie sudo nano<br />
/ etc/fstab. In der Datei fstab tragen<br />
Sie nun die zusätzliche Zeile aus Listing<br />
1 ein, wobei Sie sda1 durch die Angabe<br />
ersetzen, die Sie vorhin nach der<br />
Eingabe von dmesg erhielten.<br />
Auf diese Weise bindet Raspbian den<br />
externen Massenspeicher bei jedem Systemstart<br />
automatisch im Dateibaum unter<br />
/mnt/ExternalStorage/ ein, sodass<br />
Sie bei den folgenden Konfigurationsschritten<br />
von der Existenz dieses Verzeichnisses<br />
ausgehen können. Damit alle<br />
Dienste und Nutzer diesen Speicherbereich<br />
problemlos beschreiben und lesen<br />
können, führen Sie folgenden Befehl aus:<br />
$ sudo chmod ‐R ugoa+rwx /mnt/ExtU<br />
ernalStorage<br />
Falls Sie statt eines USB-Sticks eine externe<br />
Festplatte verwenden, sollten Sie dafür<br />
sorgen, dass diese nicht zu viel Strom<br />
verbraucht – der RasPi selbst benötigt<br />
nur sehr wenig Energie. Hierbei hilft das<br />
Programm Hdparm. Tragen Sie hierzu in<br />
die Datei /etc/hdparm.conf die Zeile<br />
sudo hdparm ‐S 12 /dev/sda ein (und<br />
ersetzen Sie dabei gegebenenfalls /dev/<br />
sda durch den passenden Gerätenamen).<br />
Dieser bewirkt, dass nach 60 Se-<br />
Listing 1<br />
/dev/sda1 /mnt/ExternalStorage<br />
ext4 defaults 0 0<br />
Listing 2<br />
$ sudo apt‐get install samba<br />
samba‐common‐bin<br />
...<br />
$ sudo nano /etc/samba/smb.conf<br />
1 Das Kommando dmesg hilft beim Finden des USB-Sticks.<br />
Listing 3<br />
[public]<br />
comment = Public<br />
path = /mnt/ExternalStorage/<br />
valid users = @users<br />
force group = users<br />
create mask = 0660<br />
directory mask = 0771<br />
read only = no<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
81
Netz&System<br />
File- und Print-Server<br />
2 Den Druckerdienst Cups verwalten Sie via Webbrowser auch aus der Ferne.<br />
Listing 4<br />
$ sudo apt‐get install rsync<br />
...<br />
$ sudo nano /etc/rsyncd.conf<br />
Listing 5<br />
use chroot = true<br />
hosts allow = 192.168.2.0/24<br />
transfer logging = true<br />
log file = /var/log/rsyncd.log<br />
log format = %h %o %f %l %b<br />
[public]<br />
comment = Public<br />
path = /mnt/ExternalStorage/<br />
read only = no<br />
list = yes<br />
uid = nobody<br />
gid = nogroup<br />
kunden ohne Zugriffe die Festplatte automatisch<br />
einen stromsparenden Spindown<br />
vornimmt. Die Zahl hinter dem Parameter<br />
‐S ergibt, mit fünf multipliziert,<br />
die Anzahl Sekunden, die vergehen<br />
müssen, um dies auszulösen (in diesem<br />
Fall also 12 mal 5 gleich 60).<br />
Nun gilt es, noch Dienste für alle Übertragungsprotokolle<br />
zu installieren, welche<br />
die Nutzer im LAN verwenden. Handelt<br />
es sich um ein gemischtes Netzwerk<br />
aus Windows-, Linux- und Mac-OS-Rechnern,<br />
bietet sich aus Kompatibilitätsgründen<br />
Samba an. Dazu installieren Sie<br />
zunächst einmal den Dienst und editieren<br />
anschließend dessen Konfigurationsdatei<br />
(Listing 2).<br />
Arbeitsgruppe<br />
Verwenden die Rechner, die auf den Ras-<br />
Pi zugreifen sollen, einen bestimmten<br />
Workgroup-Namen, passen Sie die Zeile<br />
workgroup = WORKGROUP entsprechend<br />
an. Für den Fall, dass Sie nicht generell<br />
jedem im LAN Zugriff auf den File-Server<br />
gestatten möchten, lässt sich die Authentifizierung<br />
ganz einfach aktivieren.<br />
Dazu suchen Sie die Zeile mit der Angabe<br />
security = user und löschen das<br />
Doppelkreuz, mit der diese auskommentiert<br />
wurde. Scrollen Sie nun an das Ende<br />
der Datei und fügen Sie die Zeilen aus<br />
Listing 3 an.<br />
Nun speichern Sie die Datei und starten<br />
anschließend den Dienst mit sudo<br />
/ etc/init.d/samba restart neu, damit<br />
die Änderungen wirksam werden. Ein<br />
Benutzerkonto legen Sie nun zunächst<br />
einmal für die Shell an. Falls sich also<br />
beispielsweise die anderen Rechner mittels<br />
des Benutzernamens fileserver authentifizieren<br />
sollen, geben Sie sudo<br />
useradd fileserver ‐m ‐G users an<br />
und ändern das Shell-Passwort via sudo<br />
passwd fileserver an.<br />
Mittels sudo smbpasswd ‐a fileserver<br />
teilen Sie dann dem Benutzer noch<br />
ein Samba-Passwort zu, mit dem nun<br />
der eigentliche Zugriff auf den Dienst erfolgt.<br />
Andere Rechner können jetzt in ihren<br />
jeweiligen Dateimanagern das LAN<br />
nach Netzlaufwerken durchsuchen und<br />
den Speicher des RasPi einbinden.<br />
Alternativ lässt sich für Dateiübertragungen<br />
auch SFTP <strong>nutzen</strong>. Da Sie den<br />
SSH-Server bereits aktiviert haben, erfordert<br />
dies keine zusätzlichen Konfigurationsschritte:<br />
Die aktuelle Raspian-Version<br />
erlaubt bereits in der Grundkonfiguration<br />
SFTP-Übertragungen.<br />
Backup<br />
Um den RasPi-Server auch für Backups<br />
der Arbeitsdaten zu <strong>nutzen</strong>, bietet sich<br />
Rsync an: Dieses Programm synchronisiert<br />
Daten zwischen zwei Netzwerkstandorten<br />
derart, dass es nur die Dateien<br />
mit einem neueren Zeitstempel überträgt<br />
– also diejenigen, die sich seit dem<br />
letzten Sync-Vorgang geändert haben.<br />
Da es sich um ein Shell-Kommando handelt,<br />
können Sie bei Bedarf in einen<br />
Cron-Job einbinden. Installieren Sie<br />
Rsync auf dem RasPi, und rufen Sie im<br />
Editor die Konfigurationsdatei für den<br />
Rsync-Daemon auf (Listing 4).<br />
In der Regel enthält die Datei rsyncd.<br />
conf noch keinerlei Text. Sie fügen nun<br />
die Angaben aus Listing 5 ein. Diese bewirken,<br />
dass jeder aus dem IP-Bereich<br />
des heimischen LANs Synchronisationsvorgänge<br />
auf dem USB-Stick am RasPi<br />
vornehmen darf. Haben Sie in Ihrem<br />
Router einen anderen IP-Adressbereich<br />
als 192.168.2.0 für das LAN eingestellt,<br />
müssen Sie diese Angabe anpassen.<br />
Der folgende Befehl für die Kommandozeile<br />
lädt anschließend alle Dateien<br />
aus ~/workspace/* auf den Raspberry Pi<br />
82 www.linux-user.de<br />
12.2013
File- und Print-Server<br />
Netz&System<br />
hoch, die Sie seit dem letzten Backup in<br />
diesem Verzeichnis verändert haben:<br />
rsync ‐avz ~/workspace/* rsync://U<br />
192.168.2.129/public<br />
Sollen nur bestimmte Anwender Backups<br />
vornehmen dürfen? Dann ergänzen<br />
sie die Datei rsyncd.conf noch um die<br />
Zeilen auth users=Backup (nur der User<br />
Backup darf Rsync be<strong>nutzen</strong>) und secrets<br />
file=/etc/rsyncd.scrt (das Passwort<br />
für diesen Benutzer steht somit in<br />
der Datei /etc/rsyncd.scrt). Letztere<br />
müssen Sie anschließend nur noch anlegen<br />
und dort dann eine Zeile in der<br />
Form Backup:Passwort eintragen.<br />
Print-Server<br />
3 Den an den RasPi angeschlossenen Drucker finden Sie unter dem Punkt Lokale Drucker.<br />
An den zweiten USB-Port des Raspberry<br />
Pi schließen Sie nun einen Drucker an,<br />
damit alle Rechner im LAN ihre Ausdrucke<br />
über diesen absetzen können. Nach<br />
der Installation des Common Unix Print<br />
Servers Cups (Listing 6, Zeile 1) geben<br />
Sie diesen erst einmal für das Netzwerk<br />
frei (Zeile 2). Aufgrund des Zusatzes<br />
‐‐remote‐admin lässt sich der Print-Server<br />
auch vom PC aus via Webbrowser<br />
verwalten. Zunächst müssen Sie dazu<br />
noch dem Standardbenutzer pi den<br />
Druckerzugriff gestatten (Zeile 3).<br />
Anschließend geben Sie im Webbrowser<br />
auf einem beliebigen PC im LAN die<br />
Adresse des Rasp berry Pi ein. In unserem<br />
Beispiel lautet die entsprechende URL<br />
https://192.168.2.129:631/admin.<br />
Daraufhin erscheint die Konfigurationsoberfläche<br />
von Cups 2 . Hier wählen Sie<br />
Drucker hinzufügen und geben anschließend<br />
das entsprechende Druckermodell<br />
an. Bei der Authentifizierungsabfrage<br />
tragen Sie die Benutzerdaten des Pi-Benutzers<br />
ein. Nun erscheint unter Lokale<br />
Drucker der via USB an den Raspberry Pi<br />
angeschlossene Drucker 3 . Wählen Sie<br />
diesen aus, und klicken Sie auf Weiter.<br />
Im folgenden Konfigurationsschritt<br />
geben Sie die URI für den Drucker an.<br />
Diese hängt von dessen Hersteller und<br />
Modell ab. Über den auf der Seite angegebenen<br />
Hilfe-Link Netzwerk Drucker finden<br />
Sie die richtige URI heraus. Nach einem<br />
Klick auf Weiter müssen Sie noch<br />
einen Namen für den Drucker vergeben<br />
sowie eine Beschreibung für dessen<br />
Standort eintippen. Dann wählen Sie das<br />
Kästchen Diesen Drucker freigeben aus<br />
und klicken schließlich auf Weiter. Nun<br />
wählen Sie noch einmal den konkret<br />
verwendeten Druckertyp aus, damit<br />
auch intern der richtige Treiber Anwendung<br />
findet. Ein Mausklick auf Drucker<br />
hinzufügen schließt die Konfiguration ab.<br />
Möchten Sie den Drucker auch von einem<br />
Windows-Rechner aus be<strong>nutzen</strong>,<br />
gilt es, die Samba-Konfiguration entsprechend<br />
anzupassen. Dazu öffnen Sie<br />
erneut die Datei /etc/samba/smb.conf,<br />
löschen die auskommentierenden<br />
Strichpunkte vor den Zeilen printing =<br />
cups sowie printcap name = cups und<br />
starten Samba mit sudo /etc/init.d/<br />
samba restart neu. Auf Windows-Systemen<br />
lässt sich der Drucker nun wie ein<br />
normaler Netzwerkdrucker hinzufügen.<br />
Ausblick<br />
Nun verfügen Sie über einen eigenen<br />
Datei- und Druckserver. Falls Sie irgendeinen<br />
Dienst nicht benötigen, sollten Sie<br />
diesen abschalten, um Ressourcen zu<br />
sparen und potenzielle Angriffstore zu<br />
schließen. Umgekehrt können Sie bei<br />
Bedarf einen weiteren Serverdienst hinzufügen.<br />
Da es sich bei Raspbian um ein<br />
vollwertiges Debian-Derivat handelt,<br />
stehen Ihnen hier alle Möglichkeiten der<br />
Distribution offen. (jlu) n<br />
Listing 6<br />
01 $ sudo apt‐get install cups<br />
02 $ sudo cupsctl<br />
‐‐share‐printers<br />
‐‐remote‐printers<br />
‐‐remote‐admin<br />
03 $ sudo usermod ‐a ‐G<br />
lpadmin pi<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
83
Netz&System<br />
Duplicati<br />
Datensicherung in die Cloud mit Duplicati<br />
Sichere Wolke<br />
Das freie Backup-Tool Duplicati vereinfacht das Sichern von<br />
Daten bei Cloud-Anbietern und bietet zugleich einen Schutz<br />
der Backups durch starke Kryptographie. Thomas Drilling<br />
© Mausaka, sxc.hu<br />
Readme<br />
Backup-Programme gibt es wie Sand am<br />
Meer. Das schlanke Open-Source-Tool<br />
Duplicati zeichnet sich vor allem durch eine<br />
große Anzahl integrierter Backends für<br />
diverse Cloud-Dienste von Amazon über<br />
Dropbox bis Strato aus.<br />
Nicht erst seit der NSA-Affäre stellt sich<br />
die Frage, wie sicher die eigenen Daten<br />
bei einem Cloud-Anbieter aufgehoben<br />
sind (siehe Kasten Anhaltende Kritik).<br />
Die zu sichernden Daten vor dem Übertragen<br />
zu verschlüsseln, bietet zwar einen<br />
gewissen Schutz, erfordert aber erheblichen<br />
Mehraufwand und macht den<br />
gesamten Workflow sperrig.<br />
Eine neue Qualität gewinnt das Thema<br />
Online-Backup durch die Snowden-Enthüllungen<br />
der letzten Wochen und Monate,<br />
wobei das vorherige eigenhändige<br />
Verschlüsseln zwar diesem Szenario den<br />
ärgsten Schrecken nimmt, nichtsdestotrotz<br />
aber mit Aufwand verbunden ist.<br />
Abhilfe schafft das kleine Open-Source-<br />
Tool Duplicati û, das gleich zwei Fliegen<br />
mit einer Klappe schlägt: Es bringt<br />
Backends für viele wichtige Cloud-Dienste<br />
mit, sodass Sie auf das Verwenden der<br />
jeweiligen nativen Clients verzichten<br />
könnten, und es verschlüsselt sämtliche<br />
Daten vor dem Übertragen.<br />
Eigentlich bietet das Programm noch einen<br />
dritten entscheidenden Vorteil gegenüber<br />
dem manuellen Sichern von<br />
Daten über den jeweiligen Cloud-Client<br />
des Anbieters: Als waschechte Backup-<br />
Software hilft Duplicati nicht nur flexibel<br />
bei der Auswahl der zu sichernden Daten,<br />
sondern es sichert zusätzlich im laufenden<br />
Betrieb Daten, an die Sie als Anwender<br />
nicht ohne Weiteres herankommen.<br />
Außerdem existieren Clients für<br />
Linux, Windows und Mac OS X. Das ermöglicht<br />
es, das Programm nahtlos auf<br />
verschiedenen Plattformen einzusetzen.<br />
Duplicati für Linux<br />
Das Open-Source-Programm Duplicati<br />
stammt ursprünglich aus der Schmiede<br />
des dänischen Entwicklers Kenneth<br />
Skovhede, der nach wie vor zu den<br />
Hauptentwicklern gehört. Seit dem Jahr<br />
2011 koordiniert zusätzlich der Deutsche<br />
René Stach die Öffentlichkeitsar-<br />
84 www.linux-user.de<br />
12.2013
Duplicati<br />
Netz&System<br />
Zum Sichern geöffneter oder gesperrter<br />
Dateien unterstützt das Programm unter<br />
Linux Snapshots via Logical Volume Mabeit<br />
und steuert die Kommunikation mit<br />
externen Entwicklern. Der Kern der Software<br />
steht unter der GPL. Für die ebenfalls<br />
involvierten SDKs, Tools und Bibliotheken,<br />
wie AWSSDK, GPG, SQLite oder<br />
Putty, gelten zum Teil andere Lizenzen.<br />
Die seit Februar 2013 erhältliche Version<br />
1.3.4 steht auf der Projektseite û in<br />
Form von Paketen für Debian/Ubuntu<br />
oder Fedora, als Binary für Windows und<br />
Mac OS X sowie als gepacktes Binärpaket<br />
für Linux oder Windows bereit.<br />
Es zeigt sich schnell, dass das Programm<br />
seine Wurzeln unter Windows hat: Das<br />
Interface der Linux- und Mac-Versionen<br />
basiert auf der freien .Net-Implementation<br />
Mono und den Winforms-Bibliotheken.<br />
Das Tool für die Kommandozeile<br />
gleicht sich dagegen bei allen drei<br />
Versionen. In der anstehenden Version<br />
2.0 planen die Entwickler hier eine<br />
radikal Schlankheitskur (siehe Kasten<br />
Duplicati 2.0).<br />
Der Vorteil der Applikation besteht<br />
darin, dass Sie eine stattliche Auswahl<br />
an Backends für die wichtigsten Cloud-<br />
Anbieter mitbringt, darunter 1&1 Smartdrive,<br />
Amazon S3, Google Drive, Owncloud,<br />
Windows Skydrive, Strato Hidrive<br />
oder T-Online Mediencenter. Weitere<br />
Informationen zu den unterstützenden<br />
Cloud-Anbietern finden Sie im Beginners<br />
Guide û. Die Software verschlüsselt<br />
die Daten vor dem Übertragen via<br />
per AES-256 oder GPG, zudem beherrscht<br />
sie das inkrementelle Sichern.<br />
Das Installieren der Pakete für die Distributionen<br />
erweist sich nur insofern als<br />
einfacher, als dass Sie sich nicht um das<br />
Auflösen von Abhängigkeiten zu kümmern<br />
brauchen. Alternativ laden Sie<br />
einfach das Tar-Archiv herunter und<br />
entpacken es in einem beliebigen Verzeichnis.<br />
Vorher installieren Sie die Pakete<br />
mono-runtime, libmono2.0-cil und libmono-winforms2.0-cil.<br />
Weitere Informationen<br />
zur Installation finden Sie auf<br />
Google Code û.<br />
Geöffnete Dateien<br />
nager, unter Windows kommt Microsofts<br />
Volume Shadow Copy Service zum Einsatz.<br />
Das Snapshot-Verfahren setzt unter<br />
Linux neben den Tools für LVM administrative<br />
Rechte voraus. Als Verfahren<br />
kommt Copy-On-Write zum Einsatz.<br />
Während ein Redirect-on-Write sämtliche<br />
Änderungen permanent in den<br />
Snapshot umleitet, hält Copy-on-Write<br />
die Änderungen in den Metadaten zurück,<br />
bis die ursprünglichen Daten vollständig<br />
in den Snapshot übertragen sind.<br />
Anhaltende Kritik<br />
Schon vor Bekanntwerden der Überwachungspraktiken der Geheimdienste<br />
standen Online-Dienste wie Dropbox trotz der gebotenen<br />
Annehmlichkeiten in der Kritik, weil sie die übertragenen Daten entweder<br />
überhaupt nicht verschlüsseln oder aber mit einer vom Anbieter<br />
verwalteten Krypto-Technik speichern.<br />
Beides hat nichts damit tun, dass die Verbindung zwischen dem PC<br />
und dem favorisierten Anbieter in der Regel verschlüsselt ist. Um die<br />
anvertrauten Daten zu indexieren, verzichten einige Dienstleister<br />
entweder gänzlich auf das verschlüsselte Abspeichern oder verwenden<br />
ein Verfahren, auf das Sie als Nutzer keinen Einfluss haben.<br />
Das Indexieren der abgelegten Dateien ermöglicht es dem Anbieter<br />
festzustellen, ob eine Datei über eine bekannte Checksumme verfügt.<br />
Diese braucht er nicht noch einmal zu speichern, sondern<br />
muss sie lediglich referenzieren. Das hilft, Speicherplatz zu sparen.<br />
Das Verfahren nützt zwar dem Anbieter, gibt ihm aber zugleich die<br />
volle Kontrolle über die Daten.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
85
Netz&System<br />
Duplicati<br />
1 Ob neues Backup oder Wiederherstellen von Daten aus einer<br />
bestehenden Sicherung – der Assistent von Duplicati steht Ihnen<br />
bei allen anfallenden Aufgaben zur Seite.<br />
2 Vertrauen ist gut, Verschlüsseln ist besser: Sie schützen die gesicherten<br />
Daten entweder durch die internen Verschlüsselungsmechanismen<br />
oder durch einen eigenen GPG-Key.<br />
Beim Lesen eines Snapshots ist das Betriebssystem<br />
in der Lage, zunächst zu prüfen,<br />
ob der zu lesende Teil schon existiert,<br />
und diesen dann zu verwenden. Deshalb<br />
sind administrative Rechte im Zusammenhang<br />
mit Snapshots unumgänglich.<br />
Sie steuern den exakten Umgang mit<br />
den Snapshots über die beiden Optionen<br />
‐‐snapshot‐policy und ‐‐openfile‐policy,<br />
wobei die Erste per Voreinstellung<br />
ausgeschaltet ist, weil die Funktion<br />
die oben schon genannten, weitreichenden<br />
Rechte und Voraussetzungen<br />
benötigt.<br />
Darüber hinaus gibt es für diese Option<br />
die Parameter on, auto und required.<br />
Mit on versucht die Software einen existenten<br />
Snapshot zu <strong>nutzen</strong>. Fehlt ein solcher,<br />
gibt das Programm bei Dateien, die<br />
es nicht zu sichern vermag, eine umfangreiche<br />
Warnung aus. Die Option<br />
auto tut das Gleiche, allerdings ohne<br />
eine Warnung. Existiert ein Snapshot,<br />
ignoriert Duplicati eine gesetzte<br />
‐‐open‐file-Policy. Diese kommt nur<br />
zum Tragen, wenn kein Snapshot existiert<br />
und die Snapshot-Policy nicht auf<br />
required steht.<br />
Mit der Regel ‐‐open‐file legen Sie<br />
fest, wie das Programm mit geöffneten<br />
Dateien verfährt: Ein ignore nimmt gesperrte<br />
Dateien grundsätzlich vom<br />
Sichern aus. Schreibt also eine Anwendung<br />
während des Backups eine neue<br />
Version einer Datei, ist diese gar nicht<br />
und nur teilweise in der Sicherung enthalten.<br />
Mit copy versucht Duplicati vor<br />
dem Sichern eine Kopie der geöffneten<br />
Datei anzufertigen, sofern das die gesetzten<br />
Lock-Mechanismen erlauben.<br />
Weil das nur mit einer vollständigen<br />
Kopie funktioniert, kommt es bei sehr<br />
Duplicati 2.0<br />
Die Duplicati-Entwickler arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Version<br />
2.0, die unter anderem auf eine modernere, leistungsfähigere<br />
Storage-Engine setzt. Darüber hinaus wollen die Entwickler die<br />
Schnittstelle für die Kommandozeile radikal vereinfachen, sodass die<br />
Software theoretisch mit den drei Befehlen backup, list, restore<br />
auskommt. Das würde die Möglichkeiten zum Skripting verbessern.<br />
Die neue Storage Engine arbeitet zudem vollständig blockbasiert,<br />
unterstützt aber nach wie vor dateisystembasierte Backends wie FTP,<br />
SSH und WebDAV. Zu den neuen Funktionen gehören neben dem<br />
Deduplizieren auch „NTFS Reparse Points“ und „Junctions“, die<br />
NTFS-Variante symbolischer Verknüpfungen, was eher für Windows-<br />
Nutzer interessant sein dürfte. Das neue Speicherformat unterstützt<br />
zudem Amazon Glacier.<br />
Laut Angaben der Entwickler verfügt die neue Version zudem über<br />
ein überarbeitetes SSH-Backend sowie eine Benachrichtigungsfunktion<br />
via E-Mail und unterstützt LZMA/7z-Komprimierung. Sie haben<br />
die Möglichkeit, die neue blockbasierte Engine in Form einer Testversion<br />
in der CLI-Variante von der Projektseite herunterzuladen û.<br />
Diese dient als Grundlage für das anstehende (und überfällige) Redesign<br />
der Oberfläche, die künftig als Web-Interface geplant ist.<br />
86 www.linux-user.de<br />
12.2013
Duplicati<br />
Netz&System<br />
3 Für das Backup beim Anbieter Amazon brauchen Sie umfangreiche<br />
Angaben über die verwendeten Container (Bucket). Allerdings<br />
eignet sich die Maske auch für andere Dienstleister.<br />
4 Im Verlauf der Konfiguration bietet der Assistent Ihnen die<br />
Möglichkeit, detailliert auf das Verhalten der Software beim<br />
Sichern der Daten Einfluss zu nehmen.<br />
großen Dateien zu Problemen. Existiert<br />
ein Snapshot, ignoriert Duplicati den Parameter<br />
und verwendet den Snapshot.<br />
Duplicati sichert zudem in der Linux-Version<br />
eine Reihe von für Unix-Betriebssysteme<br />
typische Metadaten.<br />
Für dem Umgang mit Symlinks konfigurieren<br />
Sie mithilfe der Parameter<br />
store, follow oder ignore drei unterschiedliche<br />
Verhaltensweisen: So sichert<br />
das Tool etwa mit store nur den Symlink.<br />
Mit follow nehmen Sie dagegen<br />
die verlinkten Dateien ins Backup auf,<br />
während ignore den symbolischen Link<br />
vollständig übergeht. Bei Metadaten wie<br />
Pipes oder FIFOs sichert Duplicati in Version<br />
1.34 lediglich den Zeitstempel.<br />
Einsatz<br />
Zum Aufrufen des Assistenten geben Sie<br />
duplicati auf der Kommandozeile ein<br />
oder starten das Programm nach einer<br />
Installation über die Paketquellen aus<br />
dem KDE-Menü oder dem Gnome/Unity-Dash<br />
der Distribution. Möchten Sie<br />
von den Möglichkeiten zum Sichern offener<br />
oder gesperrter Dateien via LVM-<br />
Snapshots profitieren, starten Sie Duplicati<br />
mit administrativen Rechten.<br />
Beim erstmaligen Einsatz fragt der Assistent<br />
nach, ob Sie eine neue Sicherung<br />
einrichten, Daten aus einer bestehenden<br />
Sicherung wiederherstellen oder Einstellungen<br />
einer früheren Installation wiederherstellen<br />
möchten 1 . Danach vergeben<br />
Sie einen Namen für das Backup<br />
und ordnen die Sicherung optional einer<br />
Gruppe zu, die Sie bei Bedarf über die<br />
Schaltfläche Neue Gruppe kreieren.<br />
Bei der Auswahl der zu sichernden Daten<br />
schlägt der Assistent mit Eigene Dokumente,<br />
Dateien auf dem Desktop und<br />
Eigene Bilder einige gängige Orte im<br />
Dateisystem vor. Eine individuellere Auswahl<br />
erreichen Sie über die Option benutzerdefinierte<br />
Ordnerliste.<br />
Hinter Programmeinstellungen verbirgt<br />
sich lediglich das Verzeichnis $HOME/.<br />
config. Ferner steht in der benutzerdefinierten<br />
Ordnerliste eine Schaltfläche mit<br />
der Bezeichnung … bereit, die es ermöglicht,<br />
weitere Verzeichnisse hinzuzufügen.<br />
Haben Sie ein Verzeichnis hinzugefügt,<br />
erscheint im Assistenten eine<br />
weitere Zeile, in der Sie auf die gleiche<br />
Weise weitere Verzeichnisse auswählen<br />
oder mit dem Mülleimer-Symbol rechts<br />
daneben wieder löschen.<br />
Allerdings haben Sie auf diese Weise<br />
keinen Zugriff auf versteckte Dateien.<br />
Außerdem besteht in diesem Schritt keine<br />
Möglichkeit, Unterverzeichnisse oder<br />
Dateien auszuschließen. Das ist im erst<br />
weiteren Verlauf nach dem Freischalten<br />
Erweiterte Einstellungen möglich.<br />
Der nächste Schritt widmet sich dem<br />
Verschlüsseln: Deaktivieren Sie das per<br />
Default gesetzte Häkchen vor Sicherung<br />
mit einem Kennwort schützen, so ver-<br />
TIPP<br />
Die für Amazon gedachten Dialoge nehmen<br />
bei Bedarf auch die Daten von den<br />
ebenfalls Bucket-orientierten Cloud-<br />
Diensten Host Europe oder Dunkel auf.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
87
Netz&System<br />
Duplicati<br />
TIPP<br />
Im Reiter Command Line zeigt der Assistent<br />
den für ein Backup verwendeten Befehl in<br />
der Form, wie Sie ihn auf der Kommandozeile<br />
eingegeben hätten.<br />
5 Beim Konfigurieren der individuellen Parameter unterstützt<br />
die Software mit einer ausführlichen Hilfe.<br />
schlüsselt Duplicati die gesicherten Daten<br />
nicht. Andernfalls wählen Sie bei Verschlüsselung<br />
zwischen der integrierten<br />
AES-256 Verschlüsselung und GNU Privacy<br />
Guard (extern) 2 .<br />
Nach dem Bestätigen des Kennworts<br />
wählen Sie im nächsten Schritt das gewünschte<br />
Backend. Hier stehen neben<br />
den erwähnten Diensten recht gradlinige<br />
Funktionen bereit, wie FTP, SSH oder<br />
dateibasierend. Welche Parameter Sie jeweils<br />
benötigen, hängt von der gewählten<br />
Methode ab.<br />
Beim Google-Backend brauchen Sie<br />
lediglich die Account-Daten und den<br />
Namen einer neuen oder vorhandenen<br />
Google-Docs-Collection, wobei Sie mit<br />
Create Collection bei Bedarf eine neue<br />
anlegen. Dass der Dienst inzwischen<br />
Google Drive heißt, hat sich nicht bis zu<br />
diesem Interface herumgesprochen, tut<br />
aber der Funktion keinen Abbruch.<br />
Das Backend für Amazon S3 arbeitet<br />
dagegen auf Basis von Buckets. Diese<br />
vereinfachen für das Unternehmen das<br />
Optimieren der gespeicherten Daten.<br />
Bei einem Bucket handelt es sich um<br />
eine Art Ordner mit einer eindeutigen<br />
URL. Außerdem brauchen Sie bei S3 eine<br />
„AWS Access ID“ nebst zugehörigem Key<br />
sowie den Region-Code 3 . Das Anlegen<br />
eines Buckets nehmen Sie in Ihrer<br />
AWS-Console vor, sofern Sie einen<br />
Account besitzen. Access-IDs und Passwörter<br />
legen sie pro Benutzer im AWS<br />
Identity and Access Management an.<br />
Im nächsten Schritt Erweiterte Einstellungen<br />
schalten Sie durch das Setzen der<br />
entsprechenden Häkchen weitere Optionen<br />
frei. Jede hier aktivierte Option<br />
spendiert dem Assistenten im Anschluss<br />
einen weiteren Dialog.<br />
Aktivieren Sie hier alle sechs Optionen,<br />
so legen Sie in den folgenden<br />
Schritten fest, wann die Software ein<br />
Backup anlegt (Scheduling), in welchem<br />
Intervall sie alte Backups entfernt und<br />
ob sie Limits, wie das Volume oder die<br />
Bandbreite berücksichtigt. Reichen die<br />
Optionen nicht aus, haben Sie zudem<br />
die Möglichkeit, weitere manuell zu setzen,<br />
wie etwa die beschriebenen Parameter<br />
für ‐‐snapshot‐policy oder<br />
‐‐open‐file‐policy 4 .<br />
Ausschlussverfahren<br />
Haben Sie die entsprechen Optionen aktiviert,<br />
kümmert sich der Assistent in der<br />
Folge um das Planen eines zeitgesteuerten<br />
Backups und um die gewünschte<br />
Strategie. Per Voreinstellung sichert Duplicati<br />
jeden Tag um 13 Uhr, legt beim<br />
ersten Einsatz stets ein komplettes Backup<br />
an und dann per Default jeden Monat<br />
ein weiteres Voll-Backup. Ferner gibt<br />
es noch die Optionen Always perform an<br />
incremental backup, never full oder Always<br />
perform a full backup, never incremental.<br />
Allerdings empfiehlt das Programm<br />
selbst die beiden letzten Varianten<br />
von sich aus nicht.<br />
Die Optionen zum Löschen im nächsten<br />
Schritt helfen dabei, Speicherplatz<br />
zu sparen. Hier stellen Sie unter anderem<br />
ein, wie viele Sicherungen (Vorgabe:<br />
4) das Programm speichert. Alternativ<br />
geben Sie ein Datum vor, ab dem die<br />
Software die Sicherungen entfernt. Per<br />
Option sorgen Sie dafür, dass Duplicati<br />
Zeitstempel bei inkrementellen Sicherungen<br />
ignoriert.<br />
Wenn Sie es wünschen, hilft Ihnen der<br />
Assistent, Limits für den Up- und Download<br />
beim gewählten Cloud-Dienst einzuhalten.<br />
Möchten Sie zum Beispiel die<br />
Kontingente der jeweiligen kostenlosen<br />
Varianten von Amazon S3 (5 GByte) oder<br />
Google Drive (15 GByte) nicht überschreiten,<br />
setzen Sie ein Volume-Limit.<br />
88 www.linux-user.de<br />
12.2013
Duplicati<br />
Netz&System<br />
6 Über den Statusdialog steuern Sie die<br />
Backup-Software bei Bedarf.<br />
Erst im Schritt Edit filters schließen Sie<br />
gezielt Verzeichnisse oder Dateien vom<br />
Sichern aus oder definieren individuelle<br />
Filter. Dazu klicken Sie auf die Schaltfläche<br />
mit dem Pluszeichen.<br />
Mithilfe der beiden Optionen Include<br />
files matching the filter oder Exclude files<br />
matching the filter entscheiden Sie zunächst,<br />
ob der zu definierende Filter zum<br />
Ein- oder Ausschließen von Dateien und<br />
Verzeichnissen dient. Neben der Eingabezeile<br />
zum manuellen Beschreiben des<br />
Filters gibt es je eine Schaltfläche zum<br />
Laden eines vordefinierten Filters aus einer<br />
Datei sowie zum direkten Auswählen<br />
ein- oder auszuschließender Verzeichnisse<br />
mithilfe einer Dateiauswahl.<br />
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,<br />
von Hand Filter zu formulieren und<br />
dabei ein konventionelles Wildcard-Matching<br />
zu be<strong>nutzen</strong>. Dazu weisen Sie Duplicati<br />
durch Anklicken der gleichnamigen<br />
Option an, die eingegebene Zeile<br />
als regulären Ausdruck zu interpretieren.<br />
Der Link filter help liefert in Form der<br />
Online-Hilfe û weitere Informationen<br />
zu Filtern und den passenden regulären<br />
Ausdrücken. In seinen internen Algorithmen<br />
verwendet das Programm sogar<br />
grundsätzlich reguläre Ausdrücke.<br />
Sofern Sie vorab sämtliche Optionen<br />
aktiviert haben, können Sie im nächsten<br />
Schritt Override settings eine große Anzahl<br />
der verwendeten Voreinstellungen<br />
und Parameter individuell anpassen, darunter<br />
die schon erwähnten Policies û.<br />
Das Aktivieren der jeweiligen Option erfolgt<br />
durch Setzen des Häkchens in der<br />
Spalte Enable. Die Spalte Value füllen Sie<br />
individuell mit Werten, wobei der Assistent<br />
für jeden einzelnen Parameter die<br />
verfügbaren Typen und Wertebereiche<br />
in einem Textfeld am unteren Rand sehr<br />
ausführlich erläutert 5 .<br />
Im letzten Schritt zeigt der Assistent<br />
alle vorgenommenen Einstellungen<br />
noch einmal in einer Übersicht im Reiter<br />
Summary. Mit einem Häkchen bei Run<br />
backup now unterhalb starten Sie das<br />
Backup direkt; ansonsten kommen die<br />
getätigten Scheduling-Einstellungen<br />
zum Tragen.<br />
Mit Fertigstellen schließen Sie den<br />
Backup-Job ab, und Duplicati wartet im<br />
Dialog Waiting for next backup auf die<br />
nächste anstehende Sicherung. Von hier<br />
erreichen Sie über den Link Duplicati<br />
Wizard jederzeit den hier beschrieben<br />
Assistenten für die Konfiguration.<br />
Am Steuer<br />
Duplicati besitzt einen eingebauten<br />
Scheduler. Solange der Statusdialog geöffnet<br />
beziehungsweise minimiert ist,<br />
bleibt dieser aktiv.<br />
Beenden Sie den Statusdialog mit<br />
dem Schließen-Symbol und starten das<br />
Programm später aus dem Menü oder<br />
via Kommandozeile neu, zeigt das Pro-<br />
7 Bei Bedarf ändern Sie in den Dialogen zur Konfiguration eines<br />
Backup-Jobs das Verfahren zum Verschlüsseln der Daten.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
89
Netz&System<br />
Duplicati<br />
gramm – sofern ein Sicherungsjob vorliegt<br />
– wieder den Statusdialog mit dem<br />
Hinweis Duplicati ist derzeit angehalten.<br />
Klicken Sie auf die Schaltfläche mit<br />
dem Pluszeichen, öffnet sich ein Kontextmenü,<br />
aus dem Sie das Backup jederzeit<br />
fortsetzen oder eine der vorgegebenen<br />
Unterbrechungszeiten wählen.<br />
In gleicher Weise erreichen Sie das Kontextmenü<br />
bei einer aktiven Sicherung<br />
mit einem Klick auf das grüne Wiedergabe-Symbol<br />
6 . Der Statusdialog bietet<br />
außerdem noch das Auswahlfeld<br />
Schnelle Aktionen, über das Sie die Software<br />
ebenfalls anhalten oder starten.<br />
Flexibler Statusdialog<br />
Der Statusdialog wechselt übrigens<br />
nach einem Neustart nach fünf Minuten<br />
automatisch zum Status Warten auf die<br />
nächste Sicherung, sofern noch geplante<br />
Backup-Jobs ausstehen. Mit dem Link<br />
Duplicati Options öffnen Sie den Dialog<br />
mit Einstellungen.<br />
Die erwähnte Pause-Zeit für Duplicati<br />
nach dem Start passen Sie zum Beispiel<br />
im Reiter Allgemein nach Ihren Wünschen<br />
an. Außerdem legen Sie hier die<br />
Sprache für die Oberfläche fest und haben<br />
zudem die Möglichkeit, einige der<br />
bereits im Assistenten festgelegten Einstellungen<br />
noch einmal zu überprüfen<br />
oder zu ändern, wie etwa das Verschlüsselungsverfahren<br />
nebst der dazugehörigen<br />
Passphrase 7 .<br />
Auch die Limits ändern Sie hier im Reiter<br />
Erweitert. Der Statusdialog zeigt außerdem<br />
im Dialog Amazon die gespeicherten<br />
Anmeldedaten (AWS Access ID)<br />
für den S3-Speicherdienst 8 . Ferner<br />
stellen Sie hier genau wie im Dialog des<br />
beschriebenen S3-Backends den Servername<br />
und den verwendeten Region-<br />
Code für diesen Backup-Job ein.<br />
Fazit<br />
Duplicati entpuppt sich in der seit dem<br />
Frühjahr verfügbaren Version 1.34 als<br />
leistungsfähiges Werkzeug mit weit<br />
mehr Funktionen, als man auf den ersten<br />
Blick vermutet. Schon jetzt spielt das<br />
Programm mit der Unterstützung für<br />
LVM-Snapshots und VSS (unter Windows)<br />
sowie zahlreichen professionellen<br />
Funktionen in der gehobenen Amateur-<br />
Liga – nicht zuletzt, weil es zusätzlich ein<br />
sehr leistungsfähiges Interface für den<br />
Einsatz auf der Kommandozeile bietet.<br />
Zu den Pluspunkten zählt auch, dass<br />
Duplicati plattformübergreifend bereitsteht<br />
– allerdings gehört gerade die GUI<br />
nicht eben zu den Highlights, obwohl<br />
gerade Einsteiger von einer solchen profitieren.<br />
Die mit Mono und Winforms realisierte<br />
Version für Linux stammt deutlich<br />
aus der Windows-Welt und weist zudem<br />
Lücken bei der Lokalisierung auf.<br />
Außerdem hätte das Handhaben der<br />
zahlreichen Einstellungen ein einfacheres<br />
Interface verdient, als den chronologisch<br />
ablaufenden Assistenten.<br />
Die per grafischem Interface einfach<br />
zu bedienenden Cloud-Backends erlauben<br />
es, schnell und unkompliziert wichtige<br />
Daten sicher bei einem Cloud-Anbieter<br />
zwischenzulagern. Das ginge<br />
zwar theoretisch auch mit den Clients<br />
der Anbieter, allerdings bliebe in diesem<br />
Fall unter Umständen die Sicherheit auf<br />
der Strecke. (agr) n<br />
8 Den umfangreichen Amazon-Einstellungen widmet das Backup-Tool<br />
Duplicati einen eigenen Reiter in der Konfiguration.<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/30980<br />
90 www.linux-user.de<br />
12.2013
Know-how<br />
Gimp: Farbmodelle<br />
Gimp: Farbmodelle sehen und verstehen<br />
Farbenspiel<br />
Farbmodelle beschreiben<br />
Farben mathematisch – und<br />
daher eher unanschaulich.<br />
Gimp visualisiert mit zwei<br />
Tools die unterschiedlichen<br />
Farbmodelle und hilft damit,<br />
sie zu verstehen.<br />
Karsten Günther<br />
Farben lassen sich auf unterschiedliche<br />
Arten beschreiben. Die entsprechenden<br />
Darstellungsformen heißen etwas unscharf<br />
Farbmodelle oder auch Farbräume.<br />
So liefern und verarbeiten Kameras,<br />
Scanner und Monitore Farben als<br />
RGB-Datentripel. Der Drucker verwendet<br />
die CMYK-Komponenten, die direkt den<br />
Farbpatronen entsprechen. Gimp bietet<br />
noch das HSV-Modell, das dem menschlichen<br />
Farbempfinden besser entspricht<br />
als die zuvor genannten.<br />
Alle Farbmodelle beschreiben Farben<br />
mathematisch und bleiben daher für die<br />
meisten Anwender eher unanschaulich.<br />
Gimp bietet aber mit zwei Werkzeugen<br />
eine gute Möglichkeit, die unterschiedlichen<br />
Farbmodelle zu visualisieren.<br />
RGB, HSV, CMYK<br />
Die drei Standard-Farbmodelle RGB, HSV<br />
und CMYK können Sie im Gimp-Farbwähler<br />
gut vergleichen. Standardmäßig<br />
zeigt die freie Bildbearbeitung dazu den<br />
Dialog aus Abbildung 1 . Hier wählen<br />
Sie normalerweise zunächst in vertikalen<br />
Farbbalken eine Grundfarbe und anschließend<br />
im quadratischen Farbfeld<br />
den genauen Farbton.<br />
Beobachten Sie dabei die rechts daneben<br />
angeordneten Regler: Diese zeigen<br />
den direkten Zusammenhang zwischen<br />
RGB- und HSV-Werten. Außerdem können<br />
Sie über diese Regler direkt die gewünschten<br />
RGB- beziehungsweise HSV-<br />
Werte einstellen. In jedem Fall bewirkt<br />
die Veränderung einer Komponente<br />
auch entsprechende Anpassungen bei<br />
den Werten des anderen Modells.<br />
Um eine im gerade bearbeiteten Bild<br />
vorhandene Farbe zu analysieren, klicken<br />
Sie auf die kleine Farbpipette<br />
rechts neben der HTML-Notation. Sofort<br />
ändert sich der Mauszeiger entsprechend,<br />
und Sie können im Bild die gewünschte<br />
Farbe anklicken, die dann im<br />
Farbwähler erscheint.<br />
Readme<br />
In der aktuellen Version 2.8 unterstützt<br />
Gimp neben den klassischen Farbmodellen<br />
RGB und HSV auch das für Druckproduktionen<br />
wichtige CMYK sowie den insbesondere<br />
für die Fotobearbeitung interessanten<br />
CIE-LAB-Farbraum. Einige Experimente mit<br />
den entsprechenden Farbwählern in Gimp<br />
sowie Plugins wie GMIC und LabCurves<br />
helfen, die Zusammenhänge zwischen den<br />
vier Farbmodellen zu verstehen.<br />
1 Gimp bietet die Möglichkeit, die Farbmodelle<br />
RGB und HSV im Farbwähler direkt<br />
miteinander zu vergleichen.<br />
2 Bei Bedarf wählen Sie im Farbwähler<br />
von Gimp ebenfalls CMYK-Farben aus und<br />
stellen diese ein.<br />
92 www.linux-user.de<br />
12.2013
Gimp: Farbmodelle<br />
Know-how<br />
GMIC 1.5.7 LU/gmic/<br />
LabCurves 20100709 LU/labcurves/<br />
LCh Color Selector 0.3 LU/lch‐color‐selector/<br />
Photivo /LU/photivo/<br />
© Mike Flippo, 123RF<br />
Auch das CMYK-Farbmodell stellt Gimp<br />
im Farbwähler über den vierten Reiter<br />
zur Verfügung 2 . Bewegen Sie einen<br />
der Regler im CMYK-Bereich oder in den<br />
HSV- beziehungsweise RGB-Komponenten,<br />
wirkt die Änderung auf alle anderen<br />
Farbeinstellungen.<br />
Farbmodell LAB<br />
Das abstrakte Farbmodell LAB wurde bereits<br />
vor 40 Jahren entwickelt, um Farben<br />
unabhängig vom darstellenden Gerät<br />
zu definieren und um eine wesentliche<br />
Eigenheit des menschlichen Farbempfindens<br />
abzubilden: LAB bildet Farben<br />
so ab, dass es vom Auge als gleich<br />
empfundene Unterschiede auch möglichst<br />
ähnlich beschreibt. Das Farbmodell<br />
stellt darüber hinaus auch alle<br />
theoretisch möglichen Farben dar, nicht<br />
nur die von Menschen wahrnehmbaren.<br />
Dementsprechend handelt es sich um<br />
ein abstraktes, nur begrenzt anschauliches<br />
Farbmodell. Der Parameter L steht<br />
für die Leuchtkraft („luminance“), die<br />
Farbkomponente zwischen Rot und<br />
Grün stellt die A-Achse dar, die zwischen<br />
Blau und Gelb die B-Achse. Interessanterweise<br />
lassen sich mit diesem Farbmodell<br />
alle in RGB oder CMYK darstellbaren<br />
Farben definieren – und dazu noch eine<br />
ganze Reihe weiterer.<br />
Die Besonderheiten von LAB führen<br />
dazu, dass Sie die Leuchtkraft völlig unabhängig<br />
von den Farbkomponenten in<br />
den Kanälen A und B steuern. Das bietet<br />
eine Reihe von Vorteilen, die andere<br />
Farbmodelle nicht aufweisen. Auch die<br />
Unabhängigkeit des B-Kanals lässt sich<br />
RGB: Farbraum, der die menschliche Wahrnehmung<br />
durch das additive Mischen dreier<br />
Farben (Rot, Grün und Blau) nachbildet.<br />
CMYK: Subtraktives Farbmodell, das die<br />
technische Grundlage für den modernen<br />
Vierfarbdruck bildet. Das Kürzel CMYK steht<br />
für die drei Farbbestandteile Cyan, Magen ta,<br />
Yellow und den Schwarz-Anteil Key.<br />
HSV: Farbmodell, das mithilfe des Farbwerts<br />
(„hue“), der Farbsättigung („saturation“)<br />
und des Hellwerts („value“) arbeitet. Es beschreibt<br />
die Farbe anhand des Winkels auf<br />
dem Farbkreis sowie der Prozentwerte für<br />
Sättigung und Helligkeit.<br />
3 Der LCh-Farbwähler bietet einen Zugang zum Farbmodell<br />
LAB, das Farben in der Form von Polarkoordinaten beschreibt.<br />
4 Gimp erlaubt, Bilder anhand wichtiger Farbmodelle in Ebenen<br />
zu zerlegen.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
93
Know-how<br />
Gimp: Farbmodelle<br />
5 Curves [Lab] erlaubt<br />
die getrennte Steuerung<br />
der LAB-Kanäle.<br />
in der Praxis gut <strong>nutzen</strong>: Damit arbeiten<br />
Sie beispielsweise die oft problematischen<br />
Grüntöne von Blättern heraus,<br />
ohne andere Farben zu beeinflussen.<br />
LAB in Gimp<br />
Für das LAB-Modell gibt es bisher keinen<br />
direkten Farbwähler, jedoch für dessen<br />
Variante LCh, die Polarkoordinatenform<br />
von LAB. Sie müssen den LCh-Farbwähler<br />
als Modul selbst übersetzen und installieren;<br />
den Quelltext dazu finden Sie<br />
in der Gimp-Registry û. Zum Einrichten<br />
des Moduls genügt in der Regel ein Aufruf<br />
von make install. Nach dem nächsten<br />
Start von Gimp erscheint der neue<br />
Farbwähler dann als zweiter Reiter 3 .<br />
Alternativ finden Sie ihn auch im Dock.<br />
Für den direkten Einsatz von LAB stehen<br />
bei Gimp zwei Varianten zur Verfügung:<br />
Im Menü Farben lassen sich beliebige<br />
geladene Bilder in unterschiedlichen<br />
Farbmodellen darstellen und bearbeiten.<br />
Wählen Sie dazu unter Komponenten<br />
den Punkt Zerlegen … 4 .<br />
Sie können nun in dem sich öffnenden<br />
Dialog das gewünschte Farbmodell aus<br />
einer Liste auswählen. LAB bewirkt hier,<br />
dass Gimp ein neues Bild mit drei Ebenen<br />
L, A und B erstellt, sofern Sie die voreingestellte<br />
Option In Ebenen zerlegen<br />
aktiviert lassen.<br />
Jede dieser Ebenen können Sie nun<br />
separat bearbeiten, beispielsweise mit<br />
Malwerkzeugen oder dem Kurven- beziehungsweise<br />
Werte-Werkzeug. Das Ergebnis<br />
dieser Bearbeitung sehen Sie, so<br />
6 Der von GMIC bereitgestellte<br />
LAB-Mixer ähnelt dem<br />
Kanalmixer von Gimp, arbeitet<br />
aber im LAB-Modus.<br />
94 www.linux-user.de<br />
12.2013
Gimp: Farbmodelle<br />
Know-how<br />
bald Sie mit Wieder zusammenfügen (unter<br />
Farben | Komponenten) das ursprüngliche<br />
Bild aktualisieren. Implizit arbeiten<br />
auch die anderen hier vorgestellten<br />
Werkzeuge auf diese Weise.<br />
LAB in GMIC<br />
Der Superfilter GMIC û bietet eine weitere<br />
Möglichkeit, direkt im LAB-Modus<br />
zu arbeiten. Die einzelnen Kurven beeinflussen<br />
Sie mit den drei Filtern unter Curves<br />
[Lab] unabhängig voneinander, wobei<br />
die Bedienung etwas Eingewöhnung<br />
erfordert: Sie müssen die Stützpunkte<br />
als Parameter angeben, statt sie direkt in<br />
der <strong>Vorschau</strong> mit der Maus setzen zu<br />
können 5 .<br />
Dafür schreibt GMIC die gewählten<br />
Parameter direkt in den Ebenennamen,<br />
sofern Sie als Ausgabe Neue Ebene vorgeben.<br />
So lässt sich später genau nachvollziehen,<br />
was auf welche Weise verändert<br />
wurde. Einen Kanalmixer, wie ihn<br />
Gimp voreingestellt nur für RGB kennt,<br />
bietet GMIC als LAB-Mixer unter Colors<br />
ebenfalls an 6 .<br />
Der Mixer bearbeitet die drei Eingabekanäle<br />
unabhängig, sodass sich die Helligkeiten<br />
aus dem a- und b-Kanal und<br />
die des L-Kanals individuell steuern lassen.<br />
Das geschieht über die jeweils vorhandenen<br />
Regler color contrast, color<br />
brightness und color smoothness. Unter<br />
Tones range stellen Sie vorab ein, für welche<br />
Teile des Bilds die getroffenen Einstellungen<br />
gelten sollen: Alles (All tones),<br />
Schatten, Mitten oder Lichter. Der Vorteil<br />
dieser Methode liegt in der leichten Bedienbarkeit.<br />
LabCurves<br />
Das Gimp-Plugin LabCurves û besteht<br />
aus einem buchstäblich „outgesourcten“<br />
Modul von Photivo (in der Originalanwendung<br />
heißt es Lab Effekte) und erlaubt<br />
eine gezielte, intuitive Beeinflussung<br />
der Kanäle. Sie finden den Dialog<br />
im Menü Filter unter MM-Filters als Lab<br />
curves … 7 .<br />
Fazit<br />
Alle mit Gimp verzahnten Werkzeuge<br />
haben gemeinsam, dass sie lediglich mit<br />
8-Bit pro (RGB-)Kanal arbeiten – höhere<br />
Farbtiefen unterstützt die freie Bildbearbeitung<br />
derzeit noch nicht. Das ist schade,<br />
da die Werkzeuge dadurch nur einen<br />
Teil ihrer Leistungsfähigkeit entfalten.<br />
Dagegen liest das alternative Programm<br />
Photivo RAW-Dateien direkt ein<br />
und bearbeitet sie mit 16 Bit pro Kanal.<br />
Auf diese Weise erzeugt die Anwendung<br />
deutlich bessere, insbesondere feiner<br />
abgestufte Ergebnisse. Weitere Details<br />
dazu finden Sie im Photivo-Workshop û<br />
im Praxis-Teil dieser Ausgabe. (jlu) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/30615<br />
GMIC 1.5.7<br />
LU/gmic/<br />
LabCurves 20100709<br />
LU/labcurves/<br />
LCh Color Selector 0.3<br />
LU/lch‐color‐selector/<br />
Photivo<br />
/LU/photivo/<br />
LCh: Der CIE-LCh-Farbraum verwendet anstatt<br />
der kartesischen Koordinaten a* und<br />
b* von LAB die Zylinderkoordinaten C*<br />
(Buntheit, „chroma“) und h° (Bunttonwinkel,<br />
„hue angle“). Die CIE-LAB-Helligkeit<br />
L* („lightness“) bleibt dabei unverändert.<br />
7 Das Filtermodul Lab -<br />
Curves erlaubt den direkten Zugriff<br />
auf die einzelnen Kurven.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
95
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GONICUS GmbH 59755 Arnsberg, Moehnestr. 55 02932-9160 www.gonicus.com √ √ √ √ √<br />
saveIP GmbH 64283 Darmstadt, Schleiermacherstr. 23 06151-666266 www.saveip.de √ √ √ √ √<br />
LAMARC EDV-Schulungen u. Beratung GmbH 65193 Wiesbaden, Sonnenberger Straße 14 0611-260023 www.lamarc.com √ √ √ √<br />
LinuxHaus Stuttgart 70565 Stuttgart, Hessenwiesenstrasse 10 0711-2851905 www.linuxhaus.de √ √ √ √ √<br />
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07142-21516 www.waldmann-edv.de √ √ √ √ √<br />
Pleidelsheimer Str. 25<br />
in-put Das Linux-Systemhaus 76133 Karlsruhe, Moltkestr. 49 0721-6803288-0 www.in-put.de √ √ √ √ √ √<br />
Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de √ √ √<br />
Linux Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com √ √ √ √ √<br />
LinuxLand International GmbH 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-99341441 www.linuxland.de √ √ √ √ √ √<br />
Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de √ √ √ √ √<br />
B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstrasse 7 08457-931096 www.b1-systems.de √ √ √ √ √<br />
ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de √ √ √ √ √ √<br />
Tuxedo Computers GmbH 86343 Königsbrunn, Zeppelinstr. 3 0921-16 49 87 87-0 www.linux-onlineshop.de √ √ √ √<br />
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90425 Nürnberg,<br />
Waldemar-Klink-Str. 10<br />
0911-3474544 www.ostc.de √ √ √ √ √ √<br />
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CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch √ √ √<br />
Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch √ √ √ √ √<br />
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Usergroups<br />
Linux.Usergroups<br />
Im Folgenden die Liste der uns bekannten Linux-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurz fassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@linuxnewmedia.de) mitteilen (Name, Beschrei bung,<br />
Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />
Aachen<br />
Aachen<br />
Ahaus<br />
Ahlen/Westfalen<br />
Ahrtal<br />
Aichach<br />
Allershausen<br />
Altdorf /<br />
Nürnberg<br />
Amberg<br />
Ansbach<br />
Aschaffenburg<br />
Augsburg<br />
Backnang<br />
Bad Brückenau<br />
Bad Driburg<br />
Bad Hersfeld<br />
Bad Wildungen<br />
Bamberg<br />
Basel (CH)<br />
Bautzen<br />
Bayreuth<br />
Bergisch<br />
Gladbach<br />
Berlin<br />
Berlin<br />
Berlin /<br />
Friedrichshain-<br />
Kreuzberg<br />
Berlin /<br />
Lichtenrade<br />
Berlin /<br />
Marzahn-<br />
Hellersdorf<br />
Bern (CH)<br />
Biel / Bienne /<br />
Seeland (CH)<br />
Aachener Linux-Usergroup<br />
(ALUG)<br />
http://www.alug.de<br />
Computer-Club an der RWTH<br />
Aachen e.V. (CCAC)<br />
http://www.ccac.rwth-aachen.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Ahaus (LUGAH)<br />
http://www.lugah.de<br />
LUG Ahlen<br />
http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />
Linux-Usergroup Ahrtal (Ahrlug)<br />
http://www.ahrlug.de<br />
Linux-Usergroup Aichach<br />
http://www.lug-aichach.de<br />
Linux-Usergroup Ampertal<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.net<br />
GNU/Linux User Group Altdorf<br />
(GLUGA)<br />
http://www.gluga.de<br />
Open-Source-Stammtisch<br />
Amberg (amTuxTisch)<br />
http://www.amtuxtisch.de/<br />
Linux-Usergroup Ansbach<br />
(LUGAN)<br />
http://www.lug-an.de<br />
Linux-Usergroup Aschaffenburg<br />
(LUGAB)<br />
http://www.lugab.de<br />
Linux-Usergroup Augsburg<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.de<br />
Linux-Usergroup Backnang<br />
http://www.lug-bk.de<br />
Linux-Usergroup Bad Brückenau<br />
BrunoZehe@web.de<br />
Linux-Usergroup Bad Driburg<br />
http://www.bdpeng.de.vu<br />
Linux-Usergroup Hersfeld<br />
http://www.lugh.de<br />
Linux-Usergroup Bad Wildungen<br />
http://linuxheaven.cjb.net<br />
Linux-Usergroup Bamberg<br />
(GLUGBA)<br />
http://www.lug-bamberg.de<br />
Linux-Usergroup Basel (BLUG)<br />
http://www.blug.ch<br />
Linux-Usergroup Bautzen<br />
http://www.lug-bz.de<br />
Linux-Usergroup Bayreuth<br />
http://www.linux-bayreuth.de<br />
Bergische Linux- und Unix-<br />
Enthusiasten u. -Freunde<br />
(BLUEFROGS)<br />
http://www.bluefrogs.de<br />
Linux-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />
http://www.belug.de<br />
Ubuntu Berlin<br />
http://www.ubuntu-berlin.de<br />
LinuxWorks!<br />
http://friedrichshain.homelinux.<br />
org<br />
Linux-Usergroup Lichtenrade<br />
(LUGL)<br />
http://www.lugl.net<br />
Open-Source-Fan-Group<br />
Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />
http://www.osfang.de<br />
Linux-Usergroup Bern (LUGBE)<br />
http://www.lugbe.ch<br />
Linux-Usergroup Seeland<br />
(LugSeeland)<br />
http://www.lugseeland.ch<br />
Bielefeld<br />
Bitburg-Prüm<br />
Bocholt<br />
Bochum<br />
Bonn<br />
Bonn<br />
Bozen (Südtirol)<br />
Brandenburg<br />
Bremen<br />
Bremerhaven<br />
Bretten<br />
Bruchsal<br />
Buchholz<br />
Nordheide<br />
Burghausen<br />
Böblingen /<br />
Sindelfingen<br />
Celle<br />
Cham<br />
Chemnitz<br />
Coesfeld<br />
Cottbus<br />
Damme<br />
Darmstadt<br />
Datteln<br />
Delitzsch<br />
(Sachsen)<br />
Detmold<br />
Dorfen<br />
Dormagen<br />
Dortmund<br />
Linux Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Bielefeld/<br />
Linux-Usergruppe Schneifeltux<br />
http://www.schneifeltux.de<br />
Linux-Usergroup Bocholt (BLUG)<br />
http://www.blug.de<br />
Linux-Usergroup Bochum<br />
(BGLUG)<br />
http://www.bglug.de<br />
Bonner Linux-Usergroup<br />
(BOLUG)<br />
http://www.bonn.linux.de/<br />
Linux/Unix Usergroup Sankt<br />
Augustin (LUUSA)<br />
http://www.luusa.org<br />
Linux-Usergroup Bozen (LUGBZ)<br />
http://www.lugbz.org<br />
Brandenburger Linux User<br />
Group e.V. (BraLUG)<br />
http://www.bralug.de<br />
Linux-Stammtisch Bremen<br />
http://lug-bremen.info<br />
Linux-Stammtisch Bremerhaven<br />
http://www.lug-bhv.de/<br />
Brettener Linux-Usergroup<br />
(BRELUG)<br />
http://www.brelug.de<br />
Linux-Usergroup Bruchsal<br />
http://www.lug-bruchsal.de<br />
Linux-Usergroup Buchholz<br />
Nordheide<br />
http://www.lug-buchholznordheide.de<br />
Linux-Usergroup Burghausen<br />
http://www.lug-burghausen.org<br />
Linux-Usergroup Böblingen/<br />
Sindelfingen (LUGBB)<br />
http://www.lugbb.org<br />
LUG Celle<br />
http://www.lug-celle.de<br />
Linux-Usergroup Oberpfalz<br />
(LUGO)<br />
http://lugo.signum-media.de<br />
Linux-Usergroup Chemnitz<br />
(CLUG)<br />
http://www.clug.de<br />
Linux-Usergroup Coesfeld<br />
http://www.lug-coesfeld.de<br />
Cottbuser Linux-Usergroup<br />
(COLUG)<br />
http://www.colug.de/<br />
Users of Linux Damme (ULD)<br />
http://www.damme.de<br />
Linux User Group Darmstadt<br />
(DaLUG)<br />
http://www.dalug.org<br />
Linux-Usergroup Datteln (LUGD)<br />
http://www.lug-datteln.de<br />
Linux-Usergroup Delitzsch<br />
http://www.lug-delitzsch.de<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Detmold/<br />
Linux-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />
http://www.dolug.de<br />
PinguinPower (PP)<br />
http://www.dorlug.de<br />
Linux-Usergroup Dortmund<br />
(LUGRUDO)<br />
http://www.outerspace.de/<br />
lugrudo/<br />
Dresden<br />
Duisburg<br />
Duisburg<br />
Düsseldorf<br />
Ebstorf<br />
Eggenfelden<br />
Eichsfeld<br />
Eisenach<br />
Elmshorn<br />
Erding<br />
Erkelenz<br />
Erlangen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Esslingen<br />
Ettlingen / Albtal<br />
Fischbachtal<br />
Flensburg<br />
Frammersbach<br />
Frankfurt<br />
Freiburg<br />
Freiburg<br />
Freising<br />
Friedrichshafen<br />
Fulda<br />
Fürstenfeldbruck<br />
Linux-Usergroup Dresden<br />
http://lug-dd.schlittermann.de/<br />
Duisburger Linux-Usergroup<br />
(DULUG)<br />
http://www.dulug.de<br />
Linux-Usergroup Duisburg<br />
(LUG-DUI)<br />
http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Düsseldorf<br />
(DLUG)<br />
http://www.dlug.de<br />
Ebstorfer Linux-Stammtisch<br />
(ELST)<br />
support@konqi-werkstatt.de<br />
Eggenfeldener Linux-Usergroup<br />
(EgLUG)<br />
http://www.lug-eggenfelden.org<br />
Eichsfelder Linux User Group<br />
(EICLUG)<br />
http://linux.eichsfeld.net<br />
Linux-Usergroup Eisenach<br />
http://lug-eisenach.de/<br />
Computerclub Elmshorn e.V.<br />
http://www.cceev.de/<br />
Linux-Usergroup Erding<br />
http://www.lug-erding.de<br />
Linux-Usergroup Erkelenz<br />
http://www.lug-erkelenz.de<br />
Erlanger Linux-Usergroup<br />
(ERLUG)<br />
http://www.erlug.de<br />
Essener Linux-Freunde (ELiF)<br />
http://www.linuxstammtisch.de<br />
Essener Linux-Stammtisch<br />
(ELiSta)<br />
http://members.tripod.de/elista<br />
Essener Linux-Usergroup<br />
(ELUG)<br />
http://www.elug.de<br />
Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />
(Ruhr.pm)<br />
http://ruhr.pm.org/<br />
Linux-Usergroup Esslingen<br />
http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />
de/lug/<br />
LUG Albtal<br />
http://www.lug-albtal.de<br />
Linux Usergroup Fischbachtal<br />
(FIBALUG)<br />
http://fibalug.de<br />
Linux-Usergroup Flensburg<br />
(LUGFL)<br />
http://www.lugfl.de<br />
Frammersbacher LUG<br />
kke@gmx.net<br />
Linux-Usergroup Frankfurt<br />
http://www.lugfrankfurt.de<br />
Freiburger Linux-Usergroup<br />
(FLUG)<br />
http://www.freiburg.linux.de<br />
LUG der Studentensiedlung<br />
Freiburg (StuSieLUG)<br />
http://linux.studentensiedlung.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Freising<br />
(LUGFS)<br />
http://www.lug-fs.de<br />
Yet another Linux User Group<br />
(YALUG)<br />
http://yalug.de<br />
Linux-Usergroup Fulda<br />
http://lug.rhoen.de<br />
LUG des Bürgernetzes Landkreis<br />
Fürstenfeldbruck (LUG FFB)<br />
http://lug.ffb.org/<br />
Fürth<br />
Gießen<br />
Gießen<br />
Grafing<br />
Greifswald<br />
Groß-Gerau<br />
Groß-Zimmern<br />
Gummersbach<br />
Guntersblum<br />
Gunzenhausen<br />
Gütersloh<br />
Göppingen<br />
Göttingen<br />
Göttingen<br />
Haiger<br />
Halberstadt<br />
Halle<br />
Hamburg<br />
Hamburg<br />
Hameln<br />
Hanau<br />
Hannover<br />
Hatten<br />
Hattingen<br />
Hegau<br />
Heidenheim<br />
Heilbad<br />
Heiligenstadt<br />
Fürther Linux-Usergroup (FLUG)<br />
http://www.fen-net.de/flug<br />
Linux-Usergroup Gießen (LUGG)<br />
http://www.lugg.de<br />
LUG der Liebig-Schule Gießen<br />
(LioLUG)<br />
http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />
Linux-Usergroup Grafing (LUGG)<br />
http://www.lug-grafing.org<br />
Linux-Usergroup Greifswald<br />
http://www.lug-hgw.de/<br />
Linux-Usergroup Groß-Gerau<br />
(LUGGG)<br />
http://www.luggg.de<br />
Linux-Usergroup Groß-Zimmern<br />
(GROZILUG)<br />
http://www.grozilug.de<br />
Gummersbacher Linux-<br />
Usergroup (GULUG)<br />
http://www.gulug.info<br />
Guntersblumer Linux-Usergroup<br />
(GLUG)<br />
http://www.ghks.de/glug/<br />
Gunzenhauser Linux-Usergroup<br />
(LUGGUU)<br />
http://www.gunnet.de/linux<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Guetersloh/<br />
Linux-Usergroup Filstal<br />
http://lug.fto.de/<br />
Göttinger Linux User Group<br />
(GOELUG)<br />
http://www.goelug.de/<br />
Göttinger Unix/Linux-<br />
Anwendergruppe (GULAG)<br />
http://gulag.de<br />
Linux-Usergroup Lahn-Dill-Kreis<br />
(LDK/LUG)<br />
http://www.ldknet.org/lug/<br />
Linux-Usergroup Halberstadt<br />
http://www.lug-hbs.de<br />
Hallesche Linux-Usergroup<br />
(HALIX)<br />
http://www.halix.info<br />
LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />
Balista )<br />
http://www.lug-balista.de<br />
Unix-Gruppe der Hamburger<br />
MH e.V.<br />
http://www.hmh-ev.de<br />
Linux-Usergroup Weserbergland<br />
(LBW)<br />
http://tux.hm<br />
Hanauer Linux-Usergroup<br />
(HULUG)<br />
http://www.hulug.de/<br />
Linux-Usergroup Hannover<br />
(LUGH)<br />
http://lug-hannover.de<br />
Linux-Usergroup Oldenburg-<br />
Land (LUGOLand)<br />
http://www.lugoland.de<br />
Hattinger Linux-Usergroup<br />
(HatLug)<br />
http://www.hatlug.de<br />
Hegau Linux User Gruppe<br />
(Hegau LUG)<br />
http://www.linuxag.hegau.org<br />
Linux User Group Heidenheim<br />
http://www.lug-hdh.de<br />
Linux-Stammtisch LinuxNode<br />
Eichsfeld<br />
http://linuxnode.eichsfeld.net<br />
98 www.linux-user.de<br />
12.2013
Usergroups/Markt<br />
Service<br />
Linux.Usergroups<br />
Heilbronn<br />
Herford<br />
Herrenberg<br />
Hesel<br />
Hildesheim<br />
Holzminden<br />
Horrheim<br />
Hoyerswerda<br />
Idstein (Taunus)<br />
Ingolstadt<br />
Iserlohn<br />
Itzehoe<br />
Jena<br />
Jever<br />
Kaarst<br />
Kaiserslautern<br />
Kaiserslautern<br />
Karlsruhe<br />
Kassel<br />
Kiel<br />
Kierspe-<br />
Meinerzhagen<br />
Koblenz<br />
Koblenz<br />
Konstanz<br />
Konz<br />
Krefeld<br />
Kreuzlingen (CH)<br />
Kronach<br />
Köln<br />
Linux-Usergroup Heilbronn<br />
(LUUG HN)<br />
http://www.luug-hn.org<br />
GNU/Linux Usergroup Herford<br />
(GLUGHF)<br />
http://lug-owl.de/LugWiki/<br />
GLUGHF<br />
Linux-Stammtisch im Gäu<br />
(LiStiG)<br />
http://www.listig.org<br />
CC Ostfriesland - Linux-Gruppe<br />
http://www.cco-online.de/linux<br />
Hildesheimer Linux-Usergroup<br />
(NG) (HiLUG-NG)<br />
http://www.hilug-ng.de<br />
Computerclub Hochsolling e.V.<br />
http://www.cch-holzminden.de/<br />
Linux-Usergroup Vaihingen/<br />
Enz (VLUG)<br />
http://www.vlug.de<br />
Linux-Usergroup Hoyerswerda<br />
(HOYLUG)<br />
http://linux.griebel-web.eu/<br />
Linux-Usergroup Taunus (LUG-<br />
Taunus)<br />
http://www.lug-taunus.org<br />
Linux-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />
http://www.lug-in.de<br />
Linux-Usergroup Iserlohn<br />
http://area51.fh-swf.de/<br />
Computer Club Itzehoe e.V.<br />
(CCIZ)<br />
http://www.cc-itzehoe.de<br />
Linux-Usergroup Jena (LUG<br />
Jena)<br />
http://www.lug-jena.de<br />
Friesische Linux-Usergroup<br />
(FriLUG)<br />
http://www.frilug.de<br />
Kaarster Linux-Usergroup<br />
(KAALUG)<br />
http://www.kaalug.de<br />
Linux-Usergroup Kaiserslautern<br />
(LUG-KL)<br />
http://www.lug-kl.de<br />
Universität Kaiserslautern<br />
(UNIX-AG)<br />
http://www.unix-ag.uni-kl.<br />
de/~linux/<br />
Karlsruher Linux-Usergroup<br />
(KaLUG)<br />
http://www.karlsruhe.linux.de<br />
Linux-Usergroup Kassel (LUGK)<br />
http://www.lug-kassel.de<br />
LUG Kiel<br />
http://www.lug-kiel.de<br />
Linux-Usergroup Märkischer<br />
Kreis (LUGMK)<br />
linuxusergroupmk@netscape.<br />
net<br />
Linux User Group Mayen-<br />
Koblenz (LUG-MYK)<br />
http://www.lug-myk.de/<br />
LUG der Universität Koblenz<br />
http://www.colix.org<br />
Linux-Usergroup Bodensee<br />
(LLUGB)<br />
http://llugb.amsee.de/<br />
Linux-Usergroup Konz (TRILUG)<br />
http://www.trilug.fh-trier.de<br />
Linux-Usergroup Krefeld<br />
(LUG-KR)<br />
http://www.lug-kr.de<br />
Linux-Usergroup Kreuzlingen<br />
http://linuxtreff.ch/<br />
Linux-Usergroup Kronach<br />
http://www.lug-kronach.de<br />
Kölner Gentoo Linux User Group<br />
(KGLUG)<br />
http://www.kglug.de<br />
Köln<br />
Landau<br />
Landshut<br />
Langen (Hessen)<br />
/ Dreieich /<br />
Egelsbach<br />
Langenfeld<br />
Lauf an der<br />
Pegnitz<br />
Leipzig<br />
Lenningen<br />
Lindenberg<br />
Lingen / Rheine<br />
Linz (A)<br />
Lippstadt / Soest<br />
/ Erwitte<br />
Lohr<br />
Loitsche<br />
Ludwigsburg<br />
Luxembourg<br />
Lübeck<br />
Lüneburg<br />
Lünen<br />
Lörrach<br />
Lörrach<br />
Magdeburg<br />
Marburg<br />
Marktredwitz<br />
Marl<br />
Memmingen<br />
Meppen<br />
Metelen<br />
Mitterteich<br />
Moers<br />
Linux-Workshop Köln (LiWoK)<br />
http://www.uni-koeln.de/<br />
themen/linux/<br />
Linux-Usergroup Landau (LUG-<br />
Landau)<br />
http://www.lug-ld.de<br />
Linux-Usergroup Landshut<br />
http://www.lalug.de<br />
Langener Linux-Usergroup<br />
(LaLUG)<br />
http://www.lalug.net<br />
Langenfelder Linux-Usergroup<br />
(LANLUG)<br />
http://www.lanlug.org<br />
Linux-Usergroup Lauf a. d.<br />
Pegnitz (LUGLAUF)<br />
http://www.lug-lauf.de<br />
Leipziger Linux-Stammtisch<br />
http://www.gaos.org/lug-l/<br />
Linux User Group Lenningen<br />
http://linuxusergrouplenningen.<br />
de.vu<br />
Linux-Usergroup Lindau (LugLi)<br />
http://www.allgaeu.org/lugli<br />
Linux-Usergroup Spelle<br />
http://www.spelle.net/lugs<br />
Linux-Usergroup Linz (LUGL)<br />
http://www.lugl.at<br />
Linux Usergroup Erwitte<br />
http://www.lug-erwitte.de<br />
Linux-Usergroup Lohr (LUG<br />
Lohr)<br />
http://lug.lohr-am-main.de<br />
Linux-Stammtisch Loitsche<br />
(LSL)<br />
http://www.t-online.de/home/<br />
mumumu/<br />
Linux-Usergroup Raum<br />
Ludwigsburg (LuLUG)<br />
http://www.lulug.de<br />
Linux Luxembourg (LiLux)<br />
http://www.linux.lu<br />
Linux-Usergroup Lübeck<br />
http://www.linuxuser-luebeck.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Lüneburg<br />
(LueneLUG)<br />
http://luene-lug.org<br />
LUG Lünen<br />
http://www.lug-luenen.de<br />
Linux-Usergroup Lörrach<br />
(LUGLOE)<br />
http://www.lug-loerrach.de<br />
Lörracher Linux Usergroup<br />
(LÖLUG)<br />
http://www.loelug.de<br />
Magdeburger Linux User Group<br />
e. V. (MDLUG)<br />
http://www.mdlug.de<br />
Marburger Linux-Usergroup<br />
(MRLUG)<br />
http://www.mr-lug.de<br />
Linux-Gruppe Marktredwitz<br />
ststroes@tirnet.de<br />
Linux-Usergroup Marl<br />
http://www.lug-marl.de<br />
Linux-Usergroup Allgäu (LUGAL)<br />
http://www.lugal.de<br />
Linux-Usergroup Meppen<br />
http://www.lug-meppen.de<br />
Linux-Stammtisch Metelen<br />
http://www.linuxdu.de<br />
Linux-Usergroup Mitterteich<br />
http://www.linux-mitterteich.de<br />
Linux-Usertreffen in Moers<br />
opers@syrinx1.du.gtn.com<br />
S. 100<br />
vertrieb@jeltimer.de<br />
Wareneingang<br />
Inventuren<br />
<br />
Erfassung mit<br />
Barcodes<br />
100.000 fach<br />
bewährte Qualität<br />
HT-630<br />
Inventuren<br />
Wareneingang<br />
Ausweiserstellung<br />
Zutrittssysteme<br />
Zeiterfassung<br />
Joberfassung<br />
12345678<br />
JEL-MR370<br />
Terminal<br />
als WEBSERVER<br />
12.2013
Service<br />
Usergroups<br />
Linux.Usergroups (Fortsetzung von S. 99)<br />
Moers<br />
Mosbach<br />
München<br />
München<br />
München<br />
München<br />
München Süd-<br />
Ost / Ottobrunn<br />
München Süd-<br />
West<br />
Münster<br />
Mönchengladbach<br />
Mörfelden-<br />
Walldorf<br />
Naumburg<br />
Neubrandenburg<br />
Neuburg an der<br />
Donau<br />
Neuenburg<br />
Nieder-Olm<br />
Niederrhein<br />
Nienburg<br />
Norderstedt<br />
Nordheide<br />
Nußdorf / Aiging<br />
Nürnberg<br />
Oberhausen<br />
Oberkirchen<br />
Oberpfalz<br />
Oberwallis (CH)<br />
Offenburg<br />
LUG Moers<br />
http://lugmoers.de<br />
Linux-Usergroup Mosbach<br />
(LUGMOS)<br />
http://linuxwiki.de/LugMosbach<br />
BSD Social Event München (BSE)<br />
http://bse.42.org<br />
BSD-Usergroup in München<br />
(BIM)<br />
http://berklix.org/bim/<br />
Münchner Gentoo Linux User<br />
Group (MGLUG)<br />
http://www.mglug.de<br />
Münchner Linux-Usergroup<br />
(MUC-LUG)<br />
http://www.muc-lug.de<br />
Linux-Usergroup Ottobrunn<br />
(LUGOTT)<br />
http://www.lug-ottobrunn.de<br />
Linux-Usergroup Würmtal<br />
(WLUG)<br />
http://wlug.acos.net<br />
Linux-Stammtisch Münster<br />
(MueSLI)<br />
http://www.mueslihq.de<br />
Linux-Usergroup<br />
Mönchengladbach (LUGMOE)<br />
http://www.lugmoe.de<br />
Linux Usergroup Mörfelden-<br />
Walldorf (MöWa-LUG)<br />
http://www.moewa-lug.de<br />
Linux User Group Naumburg<br />
(LUGNMB)<br />
http://lugnmb.dyndns.org<br />
Linux-Usergroup<br />
Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />
http://www.lug-nb.de<br />
LUG Neuburg an der Donau<br />
(LUG ND)<br />
http://www.lug-nd.de<br />
Linux-Usergroup Neuenburg<br />
http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />
lugnbg/index.php<br />
Rheinhessener Linux-<br />
Gemeinschaft<br />
info@kkcs.de<br />
Niederrheinische Linux Unix<br />
User Group (NLUUG)<br />
http://www.nluug.de<br />
Linux-Usergroup Nienburg<br />
(NILUG)<br />
http://ni-linux.de<br />
Linux-Usergroup Norderstedt<br />
(LUGN)<br />
http://www.lug-norderstedt.de<br />
LUUG Nordheide<br />
http://www.luug-nordheide.de<br />
Linux-Usergroup Traunstein<br />
(LUGTra)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
Linux-Usergroup Nürnberg<br />
(LUGNü)<br />
http://www.align.de/<br />
Linux-Usergroup Oberhausen<br />
(LUGOR)<br />
http://www.linuxob.de<br />
LUG Renchtal-Tuxe<br />
http://tuxe.renchtal.com<br />
Linux-Usergroup Oberpfalz<br />
http://www.cham.baynet.<br />
de/lugo/<br />
Linux-Usergroup Oberwallis<br />
(LUGO)<br />
http://www.lugo.ch<br />
Linux-Usergroup Offenburg<br />
(LUGOG)<br />
http://www.lugog.de<br />
Oldenburg<br />
Olpe<br />
Osnabrück<br />
Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
Paderborn<br />
Passau<br />
Peine<br />
Pfaffenhofen<br />
(Ilm)<br />
Pforzheim<br />
Pirmasens<br />
Potsdam<br />
Preetz<br />
(Schleswig-<br />
Holstein)<br />
Prerow<br />
Quedlinburg<br />
Quickborn<br />
Rathenow<br />
Ravensberg<br />
Ravensburg<br />
Ravensburg<br />
Regensburg<br />
Reutlingen<br />
Rheda-<br />
Wiedenbrück<br />
Rhein-Neckar<br />
Rosenheim<br />
Rostock<br />
Rotenburg<br />
Rotenburg a.d.<br />
Fulda<br />
Rothenburg o. d.<br />
Tauber<br />
Linux-Usergroup Oldenburg<br />
(LUGO)<br />
http://oldenburg.linux.de<br />
Linux-Usergroup Olpe<br />
http://www.lug-raum-olpe.de.vu<br />
Linux-Usergroup Osnabrück<br />
http://www.lugo.de<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUG-OWL)<br />
http://www.lug-owl.de<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUG-OWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Paderborn/<br />
Linux-/Unix-Usergroup Passau<br />
(LUGP)<br />
http://www.fmi.uni-passau.<br />
de/~lug/<br />
Linux-Usergroup Peine (LUGP)<br />
http://www.lug-peine.org<br />
Hallertux e.V.<br />
http://www.hallertux.de<br />
Linux-Usergroup Pforzheim<br />
(LUGP)<br />
http://www.pf-lug.de<br />
Linux-Stammtisch Pirmasens<br />
http://www.ic.pirmasens.de<br />
Potsdamer Linux-Usergroup<br />
(UPLUG)<br />
http://www.uplug.de<br />
Linux Usergroup Preetz<br />
(PreetzLUG)<br />
http://preetzlug.de<br />
Linux-Usergroup Prerow<br />
c.dittmann@magrathea.de<br />
Linux-Usergroup Quedlinburg<br />
(LUGQLB)<br />
http://www.lug-qlb.de<br />
Quickborner Linux-Usergroup<br />
(QLUG)<br />
http://www.qlug.net<br />
Linux-Stammtisch Rathenow<br />
http://linux.php4u.org<br />
Linux-Usergroup Ravensberg<br />
(LUGRAV)<br />
http://www.lugrav.de<br />
Informatik- und Netzwerkverein<br />
Ravensburg e.V (LUGRA)<br />
http://www.infnet.verein.de/<br />
linux/<br />
Linux-Usergroup Ravensburg<br />
(LUG)<br />
http://www.yalug.de<br />
Linux-Usergroup Regensburg<br />
http://www.lugr.de<br />
Linux-Usergroup Reutlingen<br />
http://www.lug-reutlingen.de<br />
Linux-Usergroup Rheda-<br />
Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />
http://www.lug-rhwd.de<br />
Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />
e.V. (UUGRN)<br />
http://www.uugrn.org<br />
Linux-Usergroup Rosenheim<br />
http://www.lug-rosenheim.org<br />
Rostocker Linux-Usergroup<br />
http://linux.baltic.net<br />
Computerverein Rotenburg<br />
(CVR)<br />
http://www.cvr.de/linux<br />
init4 - Die Linux-Enthusiasten<br />
(init4)<br />
http://www.init4.de<br />
Linux-Usergroup Rothenburg<br />
(LUGROT)<br />
http://lugrot.de<br />
Römerberg /<br />
Speyer<br />
Saalfeld<br />
Saarland<br />
Salem<br />
Salzburg (A)<br />
Sauerland<br />
Schaumburg<br />
Schwabach<br />
Schweinfurt<br />
Schweiz (CH)<br />
Schwerin<br />
Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
Seeheim-<br />
Jugenheim<br />
Senftenberg<br />
Siegen<br />
Sindelfingen /<br />
Böblingen<br />
Sinsheim<br />
Speyer<br />
St. Pölten (A)<br />
Stormarn<br />
Stuttgart<br />
Taubertal<br />
Thüringen<br />
Tirol (A)<br />
Traunstein<br />
Trier<br />
Troisdorf /<br />
Siegburg / Spich<br />
Tuttlingen<br />
Tübingen<br />
LUG Römerberg / Speyer<br />
http://linuxwiki.de/<br />
LugRoemerbergSpeyer<br />
LUG Slf/Ru<br />
http://lug-slf.de<br />
Linux User Group Saar e.V.<br />
(LUG Saar)<br />
http://www.lug-saar.de<br />
Linux-Usergroup Salem<br />
http://www.lug-salem.de<br />
Linux-Usergroup Salzburg<br />
http://www.salzburg.luga.or.at<br />
Linux-Usergroup Sauerland<br />
http://www.lug-sauerland.de<br />
Linux-Usergroup Schaumburg<br />
http://www.lug-schaumburg.de<br />
Linux User Schwabach e.V.<br />
(LUSC)<br />
http://www.lusc.de<br />
Linux-Usergroup Schweinfurt<br />
http://www.lug-sw.de<br />
Linux-Usergroup Switzerland<br />
http://www.lugs.ch<br />
West-Mecklenburger Linux-<br />
Usergroup (WEMELUG)<br />
http://www.wemelug.de<br />
Linux-Stammtisch Schwäbisch<br />
Gmünd (LSSG)<br />
http://www.uliweb.de/lssg<br />
Linux-Usergroup Darmstadt<br />
http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />
Linux-Usergroup Senftenberg<br />
(LUGSE)<br />
http://www.lugse.de<br />
UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />
http://www.si.unix-ag.org<br />
Böblingen-Club Linux-User-<br />
Gruppe (SinLUG)<br />
http://www.mefia.org<br />
Linux-Usergroup Sinsheim<br />
(SiLUG)<br />
http://www.linuxwiki.de/<br />
LugSinsheim<br />
Linux-Usergroup Ketsch<br />
http://www.lug-ketsch.de<br />
Linux-Usergroup St. Pölten<br />
(LUGSP)<br />
http://www.lugsp.at<br />
Linux-Usergroup Stormarn<br />
http://www.lug-stormarn.de<br />
Linux-Usergroup Stuttgart<br />
(LUGS)<br />
http://www.lug-s.org/<br />
Taubertäler Linux-Usergroup<br />
(TaLUG)<br />
http://www.talug.de/<br />
Thüringer Linux-Usergroup<br />
(TLUG)<br />
http://www.tlug.de/<br />
Tiroler Linux Usergroup (LUGT)<br />
http://www.lugt.at<br />
Linux-Usergroup Traunstein<br />
(LUGTS)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
Linux User Group Trier (LUG<br />
Trier)<br />
http://www.lug-trier.de<br />
Troisdorfer Linux-Usergroup<br />
(TroLUG)<br />
http://www.trolug.de<br />
Linux-Usergroup Tuttlingen<br />
http://lug.intuttlingen.de/<br />
Linux-Usergroup Tübingen<br />
(LUGT)<br />
http://tuebingen.linux.de<br />
Ulm<br />
Untermain<br />
Viersen<br />
Villingen-<br />
Schwenningen<br />
Voralpen (A)<br />
Vorarlberg (A)<br />
Waiblingen<br />
Waldkraiburg<br />
Walsrode<br />
Weinheim<br />
Weißenbrunn<br />
Wernigerode<br />
Westerwald<br />
Wien (A)<br />
Wien (A)<br />
Wien (A)<br />
Wiesbaden<br />
Wilhelmshaven<br />
Witten<br />
Wolfsburg<br />
Wolfsburg<br />
Worms<br />
Worpswede<br />
(Hüttenbusch)<br />
Wuppertal<br />
Würmtal<br />
Würzburg<br />
Würzburg<br />
Zweibrücken<br />
Zwickau<br />
Linux-Usergroup Ulm (LUGU)<br />
http://lugulm.de<br />
Linux-Usergroup Untermain<br />
(LUGU)<br />
http://www.lug-untermain.de<br />
Linux-Usergroup Viersen (LUGV)<br />
http://www.lug-viersen.de<br />
Linux User Group Villingen-<br />
Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />
http://www.lug-vs.org<br />
Linux-Usergroup Voralpen<br />
(VALUG)<br />
http://www.valug.at<br />
Linux-Usergroup Vorarlberg<br />
(LUGV)<br />
http://www.lugv.at<br />
Computerclub Waiblingen e.V.<br />
http://www.ccwn.org<br />
Linux-Usergroup Waldkraiburg<br />
http://www.lug-waldkraiburg.<br />
org<br />
Linux-Usergroup Walsrode<br />
http://www.lug-walsrode.de/<br />
Computer-Club Weinheim e.V.<br />
(CCW)<br />
http://ccw.iscool.net<br />
Linux-Usergroup Kronach<br />
(LUGKR)<br />
http://www.kronachonline.de<br />
Linux-Usergroup Wernigerode<br />
(LUGWR)<br />
http://www.lug-wr.de<br />
Linux-Usergroup Westerwald<br />
http://www.lug-westerwald.de<br />
Linux Usergroup Wien<br />
http://www.viennalinux.at<br />
Linux-Usergroup Austria (LUGA)<br />
http://www.luga.or.at<br />
Linux-Usergroup TU Wien (LLL)<br />
lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />
Linux-Usergroup Wiesbaden<br />
Penguin Usergroup<br />
http://www.pug.org<br />
Linux-Usergroup Wilhelmshaven<br />
(LUG-WHV)<br />
http://www.lug-whv.de<br />
Wittener Linux-Usergroup<br />
(WitLUG)<br />
http://www.witlug.de<br />
Wolfsburger Linux-Usergroup<br />
(WOBLUG)<br />
http://www.lug.wolfsburg.de<br />
Wolfsburger Unix-Usergroup<br />
(WUUG)<br />
http://www.unix.necoac.de<br />
Wormser Linux User Group<br />
(WoLUG)<br />
http://www.wolug.de<br />
Linux-Werkstatt<br />
http://linux-werkstatt.<br />
huettenbusch.de<br />
Wuppertaler Linux-Usergroup<br />
(WupLUG)<br />
http://www.wuplug.org<br />
Würmtaler Linux-Usergroup<br />
(WLUG)<br />
http://www.wlug.de<br />
Linux-Usergroup Würzburg<br />
(LUGWUE)<br />
http://www.lugwue.de<br />
Linux-Usergroup Würzburg<br />
(WÜLUG)<br />
http://www.wuelug.de<br />
Linux-Usergroup Zweibrücken<br />
http://www.lug-zw.de<br />
Linux-Usergroup Zwickau<br />
(ZLUG)<br />
http://www.zlug.org<br />
<br />
100 www.linux-user.de<br />
12.2013
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<strong>LinuxUser</strong> ist eine monatlich erscheinende Publikation der<br />
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Jörg Luther (jlu, v. i. S. d. P.)<br />
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Andreas Bohle (agr)<br />
<br />
Thomas Leichtenstern (tle)<br />
<br />
Andreas Bohle (agr)<br />
<br />
Thomas Leichtenstern (tle)<br />
<br />
Mirko Albrecht, Erik Bärwaldt, Falko Benthin,<br />
Mario Blättermann, Marko Dragicevic, Thomas Drilling,<br />
Florian Effenberger, Karsten Günther, Frank Hofmann,<br />
Christoph Langer, Tim Schürmann, Dr. Karl Sarnow,<br />
Vincze-Áron Szabó, Uwe Vollbracht<br />
Elgin Grabe (Titel und Layout)<br />
Bildnachweis: Stock.xchng, 123rf.com, Fotolia.de u. a.<br />
Astrid Hillmer-Bruer<br />
Christian Ullrich<br />
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Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG<br />
97204 Höchberg<br />
Brian Osborn (Vorstand,<br />
verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
<br />
Hermann Plank (Vorstand)<br />
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Petra Jaser<br />
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Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />
Michael Seiter<br />
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Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 23<br />
Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />
Ann Jesse<br />
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Tel.: +1 785 841 88 34<br />
Darrah Buren<br />
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Penny Wilby<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2013.<br />
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MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Ohmstraße 1<br />
85716 Unterschleißheim<br />
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Fax: (089) 3 19 06-113<br />
Abonnentenservice Gudrun Blanz (Teamleitung) <br />
D / A / CH Postfach 1165<br />
74001 Heilbronn<br />
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Print- oder Digital-Ausgabe von <strong>LinuxUser</strong>.<br />
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Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit<br />
seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die<br />
Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HP/UX, FreeBSD,<br />
Solaris, u.a.) verwendet, nicht als Bezeichnung für das Trademark »UNIX« der Open<br />
Group. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm<br />
»The GIMP« erstellt.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann – trotz sorgfältiger Prüfung<br />
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Autoreninformationen finden Sie unter http://www.linux-user.de/Autorenhinweise.<br />
Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive<br />
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Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in<br />
irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />
Copyright © 1999 - 2013 Medialinx AG ISSN: 1615-4444<br />
102 www.linux-user.de<br />
12.2013
Veranstaltungen/Autoren/Inserenten<br />
Service<br />
Veranstaltungen<br />
17.-22.11.2013<br />
SC13<br />
Denver, CO<br />
Vereinigte Staaten von Amerika<br />
http://sc13.supercomputing.org/<br />
22.-24.11.2013<br />
PyconES 2013<br />
Madrid<br />
Spanien<br />
http://2013.es.pycon.org/<br />
23.11.2013<br />
14. Vorarlberger LinuxDay<br />
HTL Dornbirn<br />
Höchsterstraße 73<br />
6851 Dornbirn<br />
Österreich<br />
http://www.linuxday.at/<br />
21.-23.02.2014<br />
SCALE 12x<br />
Los Angeles, CA<br />
Vereinigte Staaten von Amerika<br />
https://www.socallinuxexpo.org/scale12x<br />
25.-27.02.2014<br />
Wearables DevCon 2014<br />
San Francisco, CA<br />
Vereinigte Staaten von Amerika<br />
http://wearablesdevcon.com/<br />
10.-14.03.2014<br />
CeBIT 2014<br />
Messegelände<br />
30521 Hannover<br />
http://www.cebit.de/<br />
27.-30.05.2014<br />
Android DevCon 2014<br />
Boston, MA<br />
Vereinigte Staaten von Amerika<br />
http://www.andevcon.com/<br />
23.-25.06.2014<br />
Cloud DevCon: AWS Developer Con 2014<br />
San Francisco, CA<br />
Vereinigte Staaten von Amerika<br />
http://www.clouddevcon.net/<br />
28.-29.06.2014<br />
Maker World<br />
Messegelände<br />
88046 Friedrichshafen (Bodensee)<br />
http://www.maker-world.de/<br />
Autoren<br />
Inserenten<br />
Erik Bärwaldt Sicherheit prüfen im Wireless LAN mit Wifislax (30),<br />
Scannertreiber-Paket VueScan for Linux (58)<br />
Hanno Böck Umsatzsteuervoranmeldung mit ElsterOnline (42)<br />
Marko Dragicevic Raspberry Pi als File- und Print-Server (80)<br />
Thomas Drilling Sicheres Cloud-Backup mit Duplicati (84)<br />
Karsten Günther Bilder im LAB-Modus entwickeln mit Photivo (36),<br />
Gimp-Farbmodelle im Vergleich (92)<br />
Frank Hofmann Bilder mit <strong>Geodaten</strong> aufbereiten (8)<br />
Peter Kreußel Inkscape-Effekte gekonnt einsetzen (46)<br />
Stephan Lamprecht Innovativer E-Mail-Client Geary (68),<br />
Rundum organisiert mit Nitro Task (74)<br />
Christoph Langner Cloud-Alternative Copy.com unter Linux <strong>nutzen</strong> (52)<br />
Thomas Leichtenstern GPS-Tracks verwalten mit Mytourbook (20),<br />
Neues auf den Heft-DVDs (105)<br />
Dr. Karl Sarnow Offroad-Navi im Eigenbau, Teil 1 (26)<br />
Tim Schürmann Den virtuellen Globus Marble ausreizen (14)<br />
Vincze-Aron Szabo Kommerzielles Büropaket Kingsoft Office (62)<br />
Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (6)<br />
1&1 Internet AG www.einsundeins.de 12, 13<br />
Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 7<br />
Galileo Press www.galileo-press.de 41<br />
GIMP-Magazin www.gimp-magazin.de 29<br />
JEL GmbH www.jelgmbh.de 99<br />
Linux Magazine www.linux-magazine.com 101<br />
Linux-Hotel www.linuxhotel.de 33<br />
Linux-Magazin www.linux-magazin.de 97<br />
<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 71, 103<br />
Medialinx IT-Academy www.medialinx-academy.de 101<br />
PlusServer AG www.plusserver.de 35, 45, 57, 67, 79, 91<br />
Schlittermann schlittermann.de 99<br />
Spenneberg Training www.spenneberg.com 101<br />
Stockmayer GmbH www.stockmayer.de 101<br />
Strato AG www.strato.de 2, 108<br />
Tuxedo Computers GmbH www.linux-onlineshop.de 107<br />
Verion GmbH www.verion.de 73<br />
Webtropia www.webtropia.com 17, 23<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
103
<strong>Vorschau</strong><br />
auf 01/2014<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint am 19.12.2013<br />
Entertainment<br />
Ein Linux-PC eignet sich nicht nur zum<br />
Arbeiten: Wer sich entspannen möchte,<br />
der wirft den Audioplayer an, legt eine<br />
DVD ein oder surft in den Mediatheken<br />
der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten<br />
nach spannenden Dokumentationen<br />
und interessanten Eigenproduktionen.<br />
Wem das nicht genügt, dem bieten die<br />
einschlägigen Videoplattformen genug<br />
Bewegtbild für mehrere Leben. Für alle<br />
diese Spielarten des digitalen Entertainments<br />
gibt es passende Tools, die den<br />
Konsum vereinfachen und oft sogar eigene<br />
Archivfunktionen mitbringen.<br />
Optimale Diagramme<br />
Das knifflige an Diagrammen liegt in der<br />
Anordnung der einzelnen Elemente. An<br />
diesem Punkt setzt Graphviz an, das Ihnen<br />
die Gestaltung der Diagrammelemente<br />
zum großen Teil abnimmt, sodass<br />
Sie den Kopf für die Inhalte freihaben.<br />
Minimalistischer Editor<br />
Der Editor Scribes unterstützt zwar die<br />
Tipparbeit durch zahlreiche Features, versucht<br />
aber, diese nicht als Selbstzweck in<br />
den Vordergrund zu stellen. Wie sich dieser<br />
Ansatz in der Praxis bewährt, zeigt ein<br />
Test in der kommenden Ausgabe.<br />
© Paolo De Santis, 123RF<br />
Die Redaktion behält sich vor,<br />
Themen zu ändern oder zu streichen.<br />
Ausgabe 04/2013 ist am 10.10.2013 erschienen<br />
© Ktsdesign, Fotolia<br />
DSL-Zugang aufbohren<br />
Dank DSL oder Kabel sind Sie schnell im<br />
Netz, so weit nichts Neues. Im Schwerpunkt<br />
der kommenden Ausgabe verraten<br />
wir aber Tricks, die Ihren Zugang<br />
nützlicher machen: mit Fernzugriff auf<br />
den heimischen PC oder dynamischem<br />
DNS – all das so sicher wie möglich, damit<br />
Ihre Daten privat bleiben.<br />
Neue Schriftarten für Linux<br />
TrueType-Fonts, die Sie im Internet oder<br />
auf Ihrem Windows-PC finden, können<br />
Sie leicht unter Linux <strong>nutzen</strong>. Wir zeigen,<br />
wie die Einrichtung geht, und haben uns<br />
Schriftensammlungen im Internet angesehen:<br />
Nicht jeder Font ist brauchbar.<br />
Trotzdem gibt es viele wunderschöne<br />
Schriften zu entdecken.<br />
MAGAZIN<br />
Ausgabe 01/2014 erscheint am 05.12.2013<br />
© Iqoncept, 123RF<br />
Vernetzt in allen Bereichen<br />
Haushalte und Büros stehen an der<br />
Schwelle zur umfassenden Vernetzung.<br />
Die nächste Ausgabe analysiert die Technik<br />
aktueller Geräte und Systeme und<br />
bewertet Nutzwert und Geek-Faktor. Neben<br />
klassischer Heimautomation und<br />
Multimedia-Anwendungen gelangen IP-<br />
Kameras, Beleuchtungssysteme oder<br />
neue Routeranwendungen ins Blickfeld.<br />
Klick und Schnappschuss<br />
Die Praxistauglichkeit von Virtualisierungen<br />
unter freien Lizenzen steigt. Einer<br />
der jüngsten Fortschritte: Das Libvirt-<br />
GUI beherrscht nun die bislang nur per<br />
Kommandozeile auslösbare Snapshot-<br />
Funktion für virtuelle KVM-Gäste. Das<br />
Magazin plant einen Blick mit Tiefgang<br />
in die Funktionsweise und den alltäglichen<br />
Einsatz der neuen Technologie.<br />
104 www.linux-user.de<br />
12.2013
Heft-DVD-Inhalt<br />
Service<br />
Neues auf den Heft-DVDs<br />
Ultimate Edition 3.6<br />
Auf Seite B der Heft-DVD finden Sie die aktuelle<br />
Version von Ultimate Edition 3.6, einem<br />
Fork von Ubuntu und Linux Mint. Zu<br />
den ausgewiesenen Zielen der Entwickler<br />
gehört es, ein homogenes und einfach zu<br />
bedienendes System zu erstellen. So bietet<br />
UE beispielsweise ein Single-Button-Upgrade,<br />
bei dem ein Mausklick genügt, um<br />
das gesamte System zu aktualisieren.<br />
Als Unterbau arbeitet ein Linux-Kernel in<br />
Version 3.7.0-7 aus dem X.org „Crack-<br />
Pushers“-PPA. Daneben enthält das<br />
Desktop-System alle zur täglichen<br />
Arbeit notwendigen Programme. Dazu<br />
zählen unter anderem die Webbrowser<br />
Chromium und Firefox sowie die Office-<br />
Pakete Calligra, Gnome Office und<br />
LibreOffice.<br />
ZevenOS Neptune 3.3<br />
Die Distribution ZevenOS Neptune 3.3<br />
basiert fast vollständig auf dem „Wheezy“-<br />
Zweig von Debian und setzt den Fokus auf<br />
ein schnelles Live-System für USB-Sticks.<br />
Dabei hilft Ihnen der eigens für diese Distribution<br />
entwickelte USB-Installer. Neben<br />
den Paketquellen von Debian stellen die<br />
Maintainer auch noch eigene bereit – in<br />
erster Linie, um die systemeigenen Programme<br />
zu aktualisieren. Das Release verwendet<br />
den recht frischen Linux-Kernel<br />
3.10.12. Als Desktop-Umgebung<br />
kommt KDE 4.11.2 zum Einsatz, LibreOffice<br />
trägt die Versionsnummer 4.1.2.3. Als Webbrowser<br />
stellt die Distribution Chromium<br />
29 und Icedove 17 bereit. Das Abspielen<br />
von Multimedia-Dateien übernimmt<br />
der VLC-Player in Version 2.1.<br />
Wifislax 4.6<br />
Wer das heimische WLAN auf potenzielle<br />
Schwachstellen hin überprüfen möchte,<br />
dem hilft die darauf spezialisierte Slackware-Distribution<br />
Wifislax 4.6. Zum Abrufen<br />
statistischer und technische Daten im<br />
WLAN stehen altbekannte Programme wie<br />
Wireshark, Zenmap und der Angry-IP-<br />
Scanner zur Verfügung. Daneben bringt<br />
das System eine stattliche Anzahl unterschiedlicher<br />
Programme mit, die es gestatten,<br />
Access Points und Client-Rechner testweise<br />
anzugreifen oder schwache Passwörter<br />
und Zugangsbeschränkungen auszukundschaften.<br />
Neben der bootbaren<br />
Version finden Sie auf Seite A der Heft-<br />
DVD im Verzeichnis LU/wifislax/ zusätzlich<br />
das ISO-Image der Distribution zum<br />
Selberbrennen.<br />
Grml 32/64/96-full 2013.09<br />
Stehen Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />
am PC an, erweist sich Grml96-full 2013.09<br />
als Schweizer Taschenmesser unter den<br />
Admin-Distros das Mittel der Wahl. Es<br />
überzeugt durch eine Vielzahl nützlicher<br />
Werkzeuge und Funktionen, die kaum einen<br />
Wunsch offenlassen. Die Distribution<br />
verwendet Kernel 3.10.10 mit Anpassungen.<br />
Der Softwarebestand stammt aus<br />
dem „Testing“-Repository von Debian und<br />
datiert vom 27. September. Neu hinzugekommen<br />
sind unter anderem die Programme<br />
Ash, Clonezilla und Puppet sowie die<br />
Skriptsprache Python in Version 3.3. Auf<br />
Seite A der Heft-DVD finden Sie neben der<br />
bootbaren Version zusätzlich die ISO-Images<br />
von Grml32 (32 Bit), Grml64 (64 Bit),<br />
und Grml96 (32+64 Bit) im Verzeichnis LU/<br />
grml/. Aus diesen erstellen Sie bei Bedarf<br />
eigene Datenträger.<br />
12.2013 www.linux-user.de<br />
105
Service<br />
Heft-DVD-Inhalt<br />
Multibuntu 13.10<br />
Ubuntu-Liebhaber kommen in dieser Ausgabe<br />
voll auf ihre Kosten: Das <strong>LinuxUser</strong>-<br />
Megapack auf der zweiten Heft-DVD<br />
(DVD-9) enthält das kürzlich erschienene<br />
Ubuntu 13.10 in neun verschiedenen<br />
Versionen. Mit von<br />
der Partie sind neben dem<br />
klassischen Ubuntu die Derivate<br />
Ubuntu Gnome, Kubuntu<br />
und Xubuntu, jeweils<br />
in der 32- und 64-Bit-<br />
Version. Von Lubuntu finden<br />
Sie auf dem Datenträger<br />
die 32-Bit-Variante.<br />
Alle genannten Distributionen<br />
starten Sie bequem<br />
über das Bootmenü. Schon<br />
beim Hochfahren der einzelnen<br />
Systeme erscheint jeweils<br />
eine Abfrage, ob Sie die<br />
Distribution installieren oder<br />
zunächst nur ausprobieren möchten.<br />
Im Verzeichnis /isos finden Sie<br />
alle unveränderten ISO-Images der genannten<br />
Distributionen. (tle) n<br />
Bei der DVD-Edition von <strong>LinuxUser</strong> ist an dieser Stelle der zweite Heft-Datenträger eingeklebt.<br />
Bitte wenden Sie sich per E-Mail an cdredaktion@linux-user.de, falls es Probleme mit der Disk gibt.<br />
Neue Programme<br />
Das erst vor Kurzem von Oracle vorgestellte Virtualisierungsprogramm<br />
VirtualBox 4.3 wartet nicht nur mit einer Menge Fehlerbereinigungen<br />
auf, sondern auch mit einigen Neuerungen. So erlaubt<br />
es der eingebaute Videorekorder, Screencasts von der Arbeit in der<br />
virtuellen Maschine zu erstellen. Daneben emuliert die Software<br />
jetzt auch Multitouch-Oberflächen. Ebenfalls neu ist die virtuelle<br />
USB-Webcam. Mit deren Hilfe lassen sich Anwendungen wie Skype<br />
in den virtuellen Maschinen starten und <strong>nutzen</strong>.<br />
Mit dem Tool Dialog 1.2 basteln Sie schnell anschauliche Dialoge<br />
für Benutzerabfragen auf der Shell. Die Rückgabewerte entscheiden<br />
über den weiteren Ablauf des ansteuernden Skripts. Das C-Programm<br />
setzt auf Ncurses und benötigt keinen laufenden X-Server.<br />
Zu den ausgefeiltesten Erweiterungen für Gimp gehört GMIC<br />
1.5.7.1, ein Filter, der selbst fast eine komplette Bildbearbeitung<br />
mitbringt. Darüber hinaus verbirgt sich hinter GMIC aber unter anderem<br />
eine Programmiersprache und eine Analyse-Software.<br />
Das Programm Photivo dient zum Konvertieren und Bearbeiten<br />
von RAW-Fotos und stellt viele von Gimp bekannte Werkzeuge bereit.<br />
Es setzt seinen Schwerpunkt aber auf den speziellen Farbraum<br />
LAB. Die Software verfügt auch über viele RGB-Funktionen und ist<br />
für das Bearbeiten von 16-Bit-RAWs ausgelegt.<br />
Die Software Mytourbook 13.09 verwaltet beliebig viele GPS-Tracks<br />
und zeigt neben der eigentlichen Tour eine ganze Menge Zusatzinformationen<br />
an. Auf Wunsch verknüpft das Programm sogar Bilder<br />
an den richtigen Stellen mit den Tracks.<br />
Gottengeography 2.0 dient zum nachträglichen Hinzufügen des<br />
Aufnahmeorts bei Fotos. Dabei beschränkt sich das Programm<br />
nicht nur auf lokal gespeicherte Bilder, sondern greift auf Wunsch<br />
auch auf an den Rechner angeschlossene Digitalkameras zu.<br />
Das kleine Tool Lynis 1.3.3 prüft das lokale System auf bekannte<br />
Sicherheitslücken in den installierten Software-Paketen. Dabei achtet<br />
es auch auf mögliche Konfigurationsfehler.<br />
Mit Jgnash 2.13 steht Ihnen ein plattformunabhängiges Tool zum<br />
Verwalten Ihrer Finanzen bereit. Das Java-Programm unterstützt<br />
verschiedene Kontoarten und erlaubt den Import von Daten aus<br />
anderen Finanzprogrammen via OFX- oder QIF-Format.<br />
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