KH Aktuell - Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West
KH Aktuell - Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West
KH Aktuell - Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West
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Das Magazin der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong><br />
Nr. 120//4/2013/// K 2990<br />
Reparieren statt Wegwerfen:<br />
Wie das Handwerk Werte bewahrt // Seite 16<br />
Runden für den guten Zweck: Tag des Handwerks// Seite 10<br />
Zukunftstechnologie Mikro-KWK// Seite 14
Ihre Mitarbeiter<br />
sind Ihr Kapital.<br />
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Editorial<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Habemus Mamam,<br />
oder: Mutti, hilf!<br />
Neuneinhalb Wochen lang haben sie gepokert,<br />
verhandelt und geschachert um Posten und Positionen,<br />
um Symbolisches und Sinnvolles, Wunschlisten<br />
und Wesentlichkeiten. Jetzt ist es soweit: Die Große<br />
Koalition (im Hauptstadtjargon kurz: „GROKO“)<br />
steht. Wir bekommen eine neue Bundesregierung,<br />
und Angela Merkel (im Hauptstadtjargon kurz:<br />
„Mutti“) darf weiterregieren.<br />
Habemus Mamam!<br />
Nach all den Verheißungen des Wahlkampfes fragen sich die Wählerinnen und Wähler<br />
jetzt, was wir von der Großen Koalition erwarten dürfen. Die Ausgangslage ist denkbar<br />
günstig: Deutschlands Wirtschaft läuft weiter auf hohem Niveau, die Staatseinnahmen<br />
sprudeln bis 2018 wie selten zuvor und die Wirtschaftsforscher rechnen mit beschleunigtem<br />
Wachstum im kommenden Jahr. Noch dazu verfügt die Bundesregierung mit ihrer<br />
satten Mehrheit im Bundestag und Bundesrat über eine kaum gekannte Machtfülle.<br />
Gelingt der Großen Koalition der große Wurf?<br />
Angesichts einer so komfortablen Position dürfte man von der Großen Koalition große<br />
Reformprojekte erwarten. Eines der schwierigsten steht seit Jahren auf der Wunschliste<br />
aller Mittelständler: eine große, eine mutige Steuerreform, die endlich mit den Komplikationen<br />
und Unstimmigkeiten eines über Jahrzehnte wuchernden Systems aufräumt.<br />
Hier ist allerdings kein großer Wurf zu erwarten: Das Wort Steuerreform taucht im<br />
Koaltionsvertrag gar nicht auf. Kein Wort davon, die kalte Progression bei der Einkommensteuer<br />
zu beseitigen, die besonders die Mittelschicht belastet. Kein Wort auch von<br />
einer Reform der Gewerbesteuer, die viele Mittelständler ungerecht behandelt.<br />
Das Ruhrgebiet: Viel erreicht, wenig gewonnen<br />
Bei all den Jubelzahlen gerät leider schnell aus dem Blick, dass es nicht allen in Deutschland<br />
so gut geht. Das gilt besonders für die Region, in der wir leben: Das Ruhrgebiet<br />
hat im Strukturwandel „viel erreicht, aber wenig gewonnen“. Das ist das erdrückende<br />
Urteil von vier Ruhrgebiets-Professoren, die gemeinsam einen realistischen Blick auf ihr<br />
Revier geworfen haben.* Sie sprechen davon, dass es hier einen „Sozialäquator“ gibt –<br />
die A40, die den wohlhabenden Süden vom verarmten Norden trennt. Und sie berichten<br />
davon, dass die Chancen, aus der Armut heraus aufzusteigen und durch Bildung Karriere<br />
zu machen, im Ruhrgebiet nie zuvor so schlecht waren wie heute.<br />
Bildung muss Chefsache werden<br />
Die vier Professoren geben eine klare Empfehlung: Statt noch mehr Fördergelder in teure<br />
Leuchtturm-Projekte zu stecken, sollte in die Menschen investiert werden, sprich: in Bildung.<br />
Hier hält sich der Bund vornehm zurück, weil Bildung „Ländersache“ sei. Ich bin<br />
mir sicher: Dieser alte Grundsatz muss über Bord geworfenen werden. Investitionen in<br />
Bildung, in Kitas, Schulen und Hochschulen müssen in Deutschland Chefsache werden<br />
– und ich hoffe, dass Angela Merkel das Thema endlich zur Chefsache macht. Mutti hilf!<br />
Stefan Prott<br />
04 //Splitter<br />
04 Weihnachtsgruß<br />
05 Ein Feuerwehrmann aus Eisen<br />
06 Qualifizierter Nachwuchs fehlt//<br />
Konjunktur weiter stabil<br />
07 Finanzierungshilfe für das Handwerk<br />
08 //<strong>Aktuell</strong><br />
08 Berufsorientierungsprojekt<br />
wird fortgesetzt<br />
09 Ausgezeichnete Gesellen<br />
10 Tag des Handwerks<br />
12 //Profil<br />
12 Neuer Wirtschaftsförderer<br />
Christopher Schmitt<br />
13 //Neue Märkte<br />
13 Bundesumweltminister<br />
Peter Altmaier bei der <strong>KH</strong><br />
14 Zukunftstechnologie Mikro-KWK<br />
15 Silberne Meisterbriefe Friseurinnung<br />
16 //Schwerpunkt<br />
16 Reparieren statt wegwerfen<br />
20 //Innungen<br />
20 Steinmetzkunst von Manuel Michel<br />
22 //Marktplatz<br />
22 Alle Wetter: Winterjacken<br />
im Full-Service// Alternativer<br />
Antrieb fürs Lager<br />
23 Sichere Cloud-Dienste vor Ort<br />
24 //Ausbildung<br />
24 Noch freie Ausbildungsplätze<br />
25 //Special<br />
25 Bau-Special<br />
28 IT-Special<br />
30 //Recht<br />
30 Verjährung verhindern // Meisterbrief<br />
für Friseure erforderlich<br />
31 //Unter uns<br />
31 Diamantener Meisterbrief:<br />
Josef van Treeck//<br />
Nachruf: Christian Vogedes<br />
32 Goldene Meisterbriefe<br />
34 //Zuletzt<br />
34 21 Fragen an Dr. Bernd Brunsbach,<br />
Geschäftsführer ELE // Impressum<br />
* Jörg Bogumil, Ralf Heinz, Franz Lehner, Klaus Peter Strohmeier: Viel erreicht,<br />
wenig gewonnen: Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet. Klartext Verlag 2012.<br />
3
Auch im neuen Jahr Einsatz<br />
zum Wohle des Handwerks<br />
Schon wieder geht ein Jahr zu Ende. Haben Sie auch das Gefühl, dass können keine<br />
365 Tage gewesen sein? Dafür war es viel zu schnell vorbei! „Gott sei Dank“ mögen<br />
manche sagen, andere hätten gerne noch ein paar Tage mehr gehabt. Nun aber kommt<br />
unabweisbar die Zeit der besinnlichen Momente und der rückblickenden Betrachtung<br />
des auslaufenden Jahres.<br />
Nach der Bundestagswahl am 22. September dieses<br />
Jahres ziehen sich die Koalitionsverhandlungen der<br />
Sieger mit dem Verlierer der Wahl über Monate<br />
hin. Da eine Koalition immer eine vom Wähler gestiftete<br />
Zwangs ehe darstellt, bleibt zu hoffen, dass sich trotz der im<br />
Koali tionsvertrag getroffenen schmerzhaften Kompromisse<br />
noch ein wenig von dem Programm erkennen lässt, mit dem<br />
die Parteien zur Wahl angetreten sind.<br />
Das lokale Handwerk hat sich jedenfalls am 21. September<br />
2013 bei vielen betrieblichen Aktionen und mit dem Handwerkerlauf<br />
der <strong>KH</strong> öffentlichkeitswirksam dargestellt, sich<br />
gleichzeitig für einen guten Zweck eingesetzt und auch noch<br />
allen Akteuren Spaß vermittelt. Wir danken allen Sponsoren,<br />
Handwerksunternehmern und Sportbegeisterten, die<br />
uns dabei unterstützt haben. Der Tag des Handwerks am<br />
20. September 2014 ist schon in Vorbereitung.<br />
Auch die Wirtschaftskrise beschäftigt uns immer noch.<br />
In der Eurozone treibt sie skurrile Blüten, die in der Überlegung<br />
gipfeln, Deutschland für seine Exportüberschüsse<br />
eine Strafe aufzuerlegen. Kann man Probleme beseitigen<br />
und gleiche Lebensbedingungen erzeugen, indem man<br />
nicht die Schwachen fördert sondern die Starken schwächt?<br />
Die gleichen Überlegungen kann man auf die scheinbar<br />
in Brüssel vorherrschende Meinung anwenden, den Fachkräftemangel<br />
könne man durch die Abschaffung oder<br />
Schwächung des dualen Ausbildungssystems bekämpfen.<br />
An dieser Stelle ist auch in diesem Jahr ein besonderer<br />
Dank an alle ehrenamtlich tätigen Handwerker angebracht,<br />
die durch ihren Einsatz in der Berufsausbildung und in den<br />
Prüfungsausschüssen die erfolgreiche Arbeit ihrer Innungen<br />
und der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> erst möglich machen.<br />
Ohne ihr Zutun wäre eine erfolgreiche Arbeit der Handwerksorganisationen<br />
heute und in der Zukunft nicht<br />
denkbar. Wir freuen uns auf die weitere erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit.<br />
Gute Vorsätze gibt es bereits genug. Wir müssen nur anfangen<br />
uns daran zu halten. Im kommenden Jahr wollen wir<br />
uns weiterhin zum Wohle des Handwerks in der <strong>Emscher</strong>-<br />
<strong>Lippe</strong>-Region einsetzen und Ihnen immer die Betreuung<br />
und Beratung zukommen zu lassen, die Sie von uns kennen<br />
und schätzen. Ihnen allen, Ihren Familien und Mitarbeitern<br />
wünschen wir, auch im Namen des Vorstandes und der<br />
Mitarbeiter der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<br />
<strong>West</strong>, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und einen<br />
gesunden und fröhlichen Neubeginn des Jahres 2014.<br />
Wir werden auch im Jahr 2014 die politischen Organisationen,<br />
Spitzenverbände und Interessenvertreter des Handwerks in<br />
ihrer Arbeit unterstützen, die Schäden für die Handwerksbetriebe<br />
so gering wie möglich zu halten.<br />
Holger Augustin<br />
Kreishandwerksmeister<br />
Egbert Streich<br />
Geschäftsführer<br />
Fotos:<br />
4 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Splitter<br />
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Abb. zeigt Sonderausstattungen.<br />
Präsentieren stolz den „Eisernen Feuerwehrmann“:<br />
Matthias Wolf (kniend), Holger Hemmert und Mesut Caymaz.<br />
Ein Feuerwehrmann<br />
aus Eisen<br />
„Wo brennt’s?“ Neugierige Frage auf dem Gelände der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
<strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong>, denn dort parkt ein Feuerwehrauto,<br />
mit dem der Ausbilder Matthias Wolf aus Recklinghausen zu<br />
seinem Arbeitsplatz gefahren ist. Zu löschen gibt’s nichts, der Anlass<br />
ist erfreulich: ein Fototermin mit dem „Eisernen Feuerwehrmann“.<br />
Den haben die beiden Ausbilder Matthias Wolf und Holger Hemmert<br />
mit jungen Leuten, die an der außerbetrieblichen Ausbildung<br />
teilnehmen, in zahlreichen Arbeitsstunden in der Werkstatt an der<br />
<strong>Emscher</strong>straße gefertigt. „Das hat richtig Spaß gemacht“, sagt Mesut<br />
Caymaz (20) über den etwas anderen Unterricht. „Die Azubis konnten<br />
sich richtig austoben“, ergänzt Matthias Wolf.<br />
Sowohl Matthias Wolf als auch Holger Hemmert gehören in ihren<br />
Wohnorten in Recklinghausen-Hochlar bzw. Schermbeck den<br />
Freiwilligen Feuerwehren an. Zum Fototermin haben sie natürlich<br />
ihre Uniformen angelegt. Die Wehr in Hochlar hatte anlässlich des<br />
100-jährigen Bestehens einen „Eisernen Feuerwehrmann“ geschenkt<br />
bekommen, und so kam Unterbrandmeister Wolf auf die Idee, einen<br />
solchen Feuerwehrmann anfertigen zu lassen. Er ist für einen<br />
befreundeten Löschzug in Baden-Württemberg bestimmt.<br />
Stolz präsentierte Mesut Caymaz mit seinen beiden Ausbildern den<br />
200 kg schweren „Eisernen“, der natürlich einen Helm trägt und sogar<br />
mit feuerwehrtechnischem Gerät ausgestattet ist. „Das Strahlrohr<br />
und die Axt stammen von der Feuerwehr“, erläutert Matthias Wolf.<br />
Die dicken Ketten von einer Zeche.<br />
Ausbilder Matthias Wolf gehört seit dem 1. August 2013 wieder zum<br />
Team der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong>. Nach seiner Tätigkeit in der Ausbildungswerkstatt<br />
der <strong>KH</strong> war er zum TÜV Nord gewechselt und als<br />
Ausbilder in der Justizvollzugsanstalt in Bochum tätig gewesen.<br />
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5
Splitter<br />
Qualifizierter Nachwuchs<br />
fehlt schon jetzt<br />
Der Fachkräftemangel bestimmte die Gespräche beim Businessbrunch der Wirtschafts-,<br />
Handwerks- und Arbeitgeberverbände im Industrieclub Grillo in Gelsenkirchen.<br />
Obwohl Gelsenkirchen zu unser aller Bedauern auf absehbare Zeit weiterhin unter hoher<br />
Arbeitslosigkeit leiden wird, fehlt in vielen Unternehmen heute schon der qualifizierte Berufsnachwuchs“,<br />
sagte Kreishandwerksmeister Holger Augustin bei seiner Begrüßung der Gäste. Es<br />
Business-Brunch im Industrieclub (v.l.): Raymond Opszalski,<br />
Dr. Christopher Schmitt (Arbeitgeberverbände <strong>Emscher</strong>-<br />
<strong>Lippe</strong>), Egbert Steich, Holger Augustin (<strong>Kreishandwerkerschaft</strong>),<br />
Peter Schnepper und Roland Hundertmark (IHK).<br />
bedürfe daher intensiver Bemühungen und<br />
vieler guter Ideen, um die in dieser Region<br />
vorhandenen Potenziale für den Arbeitsmarkt<br />
zu nutzen. Bildung und Integration seien hier<br />
ebenso wichtig wie das frühzeitige Bemühen<br />
durch Praktika und Berufsinformation, jungen<br />
Menschen die notwendige Orientierung zu<br />
geben und den Weg in die berufliche Ausbildung<br />
zu ebnen.<br />
Holger Augustin: „Es muss nicht ein jeder<br />
versuchen, Hochschulprofessor zu werden.<br />
Wir benötigen genauso dringend Bäcker,<br />
Tischler, Elektriker, Fachleute im Handwerk,<br />
in Industrie, Handel, Verkehr und Dienstleistungen.“<br />
<strong>KH</strong> stellt EDV um<br />
Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
<strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong> wird<br />
im Frühjahr 2014 die dringend<br />
erforderliche Erneuerung der<br />
EDV-Anlage vornehmen.<br />
Der technische Fortschritt und die<br />
damit zunehmend EDV-basierten<br />
Arbeitsabläufe führen schon seit<br />
geraumer Zeit zur Überlastung<br />
des vorhandenen Servers, der<br />
die unerlässliche elektronische<br />
Schnittstelle für die Geschäftsstellen<br />
in Gelsenkirchen und<br />
Bottrop darstellt. Nach fast zweijähriger<br />
Planungsphase steht nun<br />
ab Februar 2014 die Installation<br />
und Inbetriebnahme des neuen<br />
EDV-Systems an.<br />
„Konjunktur ist weiter auf Stabilitätskurs“<br />
„Die Konjunktur im Handwerk des Münsterlandes<br />
und der <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-Region ist<br />
weiter auf Stabilitätskurs, und zwar auf<br />
hohem Niveau.“ So kommentierte der<br />
Präsident der Handwerkskammer Münster,<br />
Hans Rath, die Ergebnisse der Herbst-<br />
Konjunkturumfrage der Kammer, an der<br />
sich 400 Betriebe beteiligten.<br />
Personal reduzieren (Herbst 2012: 8 Prozent).<br />
Die Prognosen lassen erkennen, dass<br />
mehr Betriebe als in den vergangenen<br />
Jahren einen hohen Beschäftigungsstand<br />
halten wollen. Die Betrachtung einzelner<br />
Branchen zeigt, dass die Bau- und Ausbauhandwerke<br />
die starke Konjunktur im<br />
privaten Wohnungsbau weiter spüren.<br />
Über alle Branchen hinweg bezeichnen<br />
88 Prozent der Unternehmen ihre<br />
Geschäftslage als „gut oder befriedigend“.<br />
Das ist der gleiche Wert wie im Herbst 2012<br />
– und auch im Herbst 2011 gab es diese<br />
Einschätzung. Betrachtet man nur die<br />
<strong>Emscher</strong>-Kippe-Region, liegt der Wert<br />
unverändert bei 84 Prozent.<br />
Weiterhin positiv ist der Beschäftigungssaldo:<br />
25 Prozent der befragten Betriebe<br />
konnten zusätzliche Arbeitskräfte einstellen<br />
(Herbst 2012: 23 Prozent), 13 Prozent mussten<br />
Im Bauhauptgewerbe und in den Ausbauhandwerken<br />
bezeichnen 48 beziehungsweise<br />
51 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage<br />
als „gut“. Leicht verbessert hat sich die<br />
insgesamt gute Lage in den Nahrungsmittelhandwerken<br />
(Fleischer, Bäcker, Konditoren),<br />
von einer leichten Verbesserung<br />
sprechen auch die Handwerke für den<br />
gewerblichen Bedarf, die zum Teil als<br />
Zulieferer für die Industrie arbeiten. Sehr<br />
differenziert ist die Situation im Kraftfahrzeuggewerbe.<br />
Vor einem Jahr bezeichneten<br />
39 Prozent der Betriebe ihre Lage als „gut“,<br />
jetzt sind es nur noch fünf Prozent. Dagegen<br />
stieg die Einschätzung „befriedigend“ von 42<br />
auf 75 Prozent.<br />
Die Erwartungen des Handwerks an die<br />
neue Bundesregierung formulierte Hans<br />
Rath in drei Punkten: Entschlossenes<br />
Handeln in der Energiepolitik, Stärkung der<br />
beruflichen Bildung, keine zusätzlichen<br />
Belastungen für Verbraucher und Betriebe.<br />
Fotos: Gerd Kaemper, Sparkasse Gelsenkirchen, Fotolia<br />
6 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Splitter<br />
Euro 6:<br />
Finanzierungshilfe<br />
für das Handwerk<br />
Das Umweltministerium NRW unterstützt ab sofort<br />
Handwerksunternehmen beim Kauf von schadstoffarmen<br />
Lieferwagen, die dem Abgasstandard Euro 6 entsprechen.<br />
Kleine und mittlere Unternehmen können in Verbindung<br />
mit einem Effizienzkredit der NRW.Bank, der Maßnahmen<br />
zur betrieblichen Energie- und Ressourceneffizienz mit<br />
einem zinsverbilligten Darlehn finanziert, einen Tilgungszuschuss<br />
in Höhe von 800 Euro beantragen. Gefördert wird<br />
der Kauf von bis zu drei Nutzfahrzeugen unter 3,5 Tonnen<br />
pro Antragssteller – wobei für jedes Neufahrzeug ein<br />
Altfahrzeug abzumelden ist. Das Programm ist befristet<br />
und läuft noch bis zum 31. August 2014.<br />
Sparkassendirektor<br />
Bernhard Lukas.<br />
Lukas erneut gewählt<br />
Der Verwaltungsrat der Sparkasse<br />
Gelsenkirchen hat Bernhard Lukas (53)<br />
einstimmig für weitere fünf Jahre zum<br />
Vorsitzenden des Vorstandes berufen.<br />
Bernhard Lukas ist seit 1998 bei der Sparkasse<br />
Gelsenkirchen beschäftigt. Seit 2004<br />
ist er Vorstandsmitglied und seit Ende 2010<br />
Vorsitzender des Vorstandes. Bernhard<br />
Lukas ist verantwortlich für die Bereiche Konzern-, Unternehmensund<br />
Firmenkunden, Auslandsgeschäfte, Wertpapiere, Personal,<br />
Eigenanlagen und Beteiligungen, Betriebs- und Kreditrevision.<br />
Ihm zur Seite stehen Stephanie Olbering und Michael Klotz (stellvertretendes<br />
Vorstandsmitglied).<br />
Ziel dieses Programms des Landes ist es, die Nachfrage<br />
nach Euro-6-Nutzfahrzeugen vor dem Hintergrund der<br />
Zugänge zu den städtischen Umweltzonen zu steigern.<br />
Außerdem soll die Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung<br />
in der Luft gesenkt und den Handwerksunternehmen eine<br />
langfristige Planungssicherheit für ihre Fahrzeugflotten<br />
geboten werden.<br />
Service-Center der NRW.Bank<br />
Tel. 0211 917414800 · E-Mail: info@nrw.bank.de<br />
Geschäftsstellen zwischen<br />
Weihnachten und Neujahr geschlossen<br />
Die Geschäftsstellen der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
<strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong> werden in der Zeit vom 23.12.2013<br />
bis zum 01.01.2014 geschlossen sein.<br />
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WESTERHOLTER STR. 782, TEL: 02366 / 9999-0<br />
7
<strong>Aktuell</strong><br />
Bildungszentrum der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> hilft weiter bei der Berufsorientierung<br />
Übergangssystem noch bis Sommer 2015<br />
Die Werkstätten des Bildungszentrums der<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<br />
<strong>West</strong> werden weiterhin im Rahmen des<br />
Projektes „Berufsorientierung in überbetrieblichen<br />
und vergleichbaren Bildungsstätten“<br />
bis Sommer 2015 von Schülerinnen<br />
und Schülern einiger Gelsenkirchener<br />
Haupt-, Gesamt- und Realschülern<br />
besucht, die einen Abschluss der Sekundarstufe<br />
I anstreben.<br />
Das durch das Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung (BMBF) und<br />
dem Bundesinstitut für Berufsbildung<br />
(BIBB) geförderte, Berufsorientierungsprojekt<br />
führt die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<br />
<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong> in Kooperation mit der Katholischen<br />
Jugendsozialarbeit Gelsenkirchen<br />
gGmbH und der Gafög GmbH (seit 2011)<br />
bereits erfolgreich seit 2009 durch. Das<br />
Programm beinhaltet zum einen eine dreitägige<br />
Potenzialanalyse in der siebten Jahrgangstufe.<br />
Sie dient dazu, Personal-, Sozialund<br />
Methodenkompetenzen zu untersuchen.<br />
Im Anschluss an die Analyse bekommen die<br />
Schülerinnen und Schüler in Einzelgesprächen<br />
eine Rückmeldung über ihre Kompetenzen.<br />
Zum anderen werden in der achten Jahrgangsstufe<br />
zehn Werkstatttage angeboten, während<br />
der die Jugendlichen drei verschiedene Gewerke<br />
kennenlernen und praktische Erfahrungen<br />
sammeln.<br />
Am Ende des Programms erhalten die Schülerinnen<br />
und Schüler ein Zertifikat, das auch<br />
bei Bewerbungen um einen Praktikums- oder<br />
Ausbildungsplatz vorgelegt werden kann.<br />
Die Durchführungsphase des Programms<br />
beginnt mit den Potenzialanalysen bereits ab<br />
Bereits ab dem 1. Januar<br />
2014 starten die Potenzialanalysen<br />
im Rahmen<br />
des Projektes „Berufsorientierung<br />
in überbetrieblichen<br />
und vergleichbaren<br />
Bildungsstätten“.<br />
Das Projekt läuft noch bis<br />
Sommer 2015, ehe es<br />
durch das neue Übergangssystem<br />
Schule –<br />
Beruf ersetzt wird.<br />
dem 1. Januar 2014 und mit den Werkstatttagen<br />
in der Metall-, Elektro-, Installations-/<br />
Sanitär-, Friseur-, Wärme-, Kälte-, Schallund<br />
Brandschutz-Isolier-Werkstatt der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
<strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong> im<br />
Frühjahr 2014.<br />
Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<br />
<strong>West</strong> und ihre Kooperationspartner freuen sich<br />
schon jetzt auf die letztmalige Zusammenarbeit<br />
im Rahmen dieses Projektes. Teilnehmen werden<br />
ca. 900 Schüler der folgenden Schulen:<br />
Antoniusschule, Evangelische Gesamtschule<br />
Gelsenkirchen-Bismarck, Gertrud-Bäumer-<br />
Realschule, Gesamtschule Berger Feld, Gesamtschule<br />
Ückendorf, Hauptschule Am Dahlbusch,<br />
Hauptschule am Eppmannsweg, Hauptschule<br />
Grillostraße, Malteserschule, Michael-Ende-<br />
Schule, Realschule St. - Michael-Straße, Rungenbergschule,<br />
Schlossparkschule, Uhlenbrockschule,<br />
Gustav-Heinemann-Schule (BOT) und<br />
Willy-Brandt Gesamtschule (BOT).<br />
Ab dem Schuljahr 2015/2016 wird das im<br />
Ausbildungskonsens beschlossene „Neue<br />
Übergangssystem Schule – Beruf“ namens<br />
„Kein Abschluss ohne Anschluss“ eingeführt.<br />
Durch die Neustrukturierung soll eine flächendeckende<br />
Versorgung und einheitliche Berufsorientierung<br />
aller Schüler des 8. Jahrgangs in<br />
NRW gewährleistet werden.<br />
Die Umsetzung des verbindlichen Übergangssystems<br />
soll spätestens ab Sommer 2015 eine<br />
kommunale Koordinierungsstelle übernehmen.<br />
In Gelsenkirchen ist die Koordinierungsstelle<br />
bisher noch nicht eingerichtet.<br />
Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<br />
<strong>West</strong> als Arbeitgebervertreter des lokalen<br />
Handwerks und das Bildungszentrum der<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong><br />
hoffen für die lokale Wirtschaft und insbesondere<br />
für das regionale Handwerk, dass auch<br />
weiterhin erfolgreiche, zielgerichtete Berufsorientierung<br />
stattfinden kann.<br />
Fotos: Gerd Kaemper, Dieter Schütz/pixelio.de<br />
8<br />
<strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
<strong>Aktuell</strong><br />
Treffpunkt Bildung<br />
Die Prüfungsbesten (nicht alle konnten an der Feierstunde teilnehmen) mit<br />
<strong>KH</strong>-Geschäftsführer Egbert Streich (l.), Arbeitsagenturchef Karl Tymister, Kreishandwerksmeister<br />
Holger Augustin und Kreislehrlingswart Franz Fahnenbruck.<br />
Ausgezeichnete Gesellen<br />
Die 16 Prüfungsbesten der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<br />
<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong> wurden in einer Feierstunde für ihre hervorragenden<br />
Leistungen ausgezeichnet.<br />
Egbert Streich, Geschäftsführer der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong>,<br />
Kreishandwerksmeister Holger Augustin und Karl Tymister,<br />
Leiter der Agentur für Arbeit in Gelsenkirchen, zollten den<br />
15 frisch gebackenen Gesellen und einer Gesellin höchstes Lob für die<br />
gezeigten Leistungen und ihr Engagement während der Ausbildung,<br />
die sicher „kein Spaziergang“ war.<br />
„Sie haben es geschafft und ein sicheres Fundament für Ihr Berufsleben<br />
gelegt und gleichzeitig einen Impfschutz gegen Arbeitslosigkeit erworben“,<br />
sagte Karl Tymister. Sowohl der Agenturchef als auch <strong>KH</strong>-<br />
Geschäftsführer Egbert Streich und Kreishandwerksmeister Holger<br />
Augustin appellierten an die jungen Handwerker, berufliche Weiterbildung<br />
und Qualifikation zu nutzen. „Seien Sie ansteckend, dass<br />
künftige Auszubildende Ihnen nacheifern“, sagte Holger Augustin.<br />
Agenturchef Karl Tymister riet ihnen, auch in Zukunft „ein bisschen<br />
mehr Gas zu geben“ als andere, Meister zu werden und später junge<br />
Menschen auszubilden: „Sie haben das Zeug dazu!“<br />
346 junge Leute haben bestanden<br />
Im Bereich der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong> (Gelsenkirchen,<br />
Bottrop, Gladbeck) hatten 442 Auszubildende an den Prüfungen<br />
teilgenommen, davon bestanden 346.<br />
Die Prüfungsbesten: Sven Haupt, Anton Denner (Anlagenmechaniker<br />
für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik), Oliver Kunkel, Alexander<br />
Stelmaszyk, Yusuf Topcu (Elektroniker), Christian Schulte-Terhusen<br />
(Fliesen-, Platten- und Mosaikleger), Finja Fiertel (Friseurin), Florian<br />
Ritt, Niclas Jacob (Kraftfahrzeugmechatroniker), Nico Max, Stefan<br />
Murrenhoff (Metallbauer), Manuel Michel (Steinmetz und Steinbildhauer),<br />
Dirk Holopirek (Straßenbauer), Sebastian Kuhna, Tobias Kotz<br />
(Tischler) und Benjamin Neumann (Bäcker).<br />
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9
<strong>Aktuell</strong><br />
Oberbürgermeister Frank Baranowski gab mit dem Signalhorn den „Startschuss“ für den Charity-Lauf im Nordstern-Park.<br />
Charity-Lauf:<br />
Runde um Runde für den guten Zweck<br />
„Darf man noch eine weitere Runde?“<br />
Hermann Eiling, Hauptgeschäftsführer der<br />
Handwerkskammer Münster, hat nach drei<br />
Kilometern noch ausreichend Luft. „Klar“,<br />
lautet die Antwort, und der Gast aus Münster<br />
begibt sich erneut auf die Strecke durch<br />
den Nordsternpark in Gelsenkirchen-Horst.<br />
Hier findet unter dem Motto „Wir laufen<br />
der Zukunft entgegen“ der von der<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<br />
<strong>West</strong> anlässlich des Tags des Handwerks ausgerichtete<br />
Charity-Lauf zugunsten der Aktion<br />
Lichtblicke statt. Der Kurs ist die Hausstrecke<br />
von Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank<br />
Baranowski, der sich an diesem schönen<br />
Herbstvormittag aber mit dem Startschuss<br />
begnügt, weil er gesundheitliche Probleme hat.<br />
Auch Kreishandwerksmeister Holger Augustin<br />
entschuldigt sich: „Ich hab‘ Leiste und<br />
Rücken.“ Zahlreiche Handwerker haben sich<br />
die blauen T-Shirts übergestreift und machen<br />
sich auf den Weg. Eine Abordnung der<br />
Schornsteinfeger startet gar in der zum Laufen<br />
eher ungeeigneten Betriebskleidung. Wer nach<br />
einer Runde noch fit ist, setzt zur Zugabe an,<br />
schließlich erhöht jede Runde den finanziellen<br />
Einsatz der Sponsoren. Hermann Eiling schafft<br />
schließlich drei Runden, Spitzenreiter ist am<br />
Ende mit acht Runden Jens Wiesenmöller,<br />
der zusammen mit Stefanie Streich (sieben<br />
Runden), Schwester des <strong>KH</strong>-Geschäftsführers,<br />
aus Osnabrück angereist ist.<br />
Das war eine<br />
Superwerbung für<br />
das Handwerk<br />
Und während die Läufer schwitzen, stärken<br />
sich die Zuschauer mit Brezeln und Kuchen,<br />
gestiftet von den Obermeistern Christian<br />
Zipper und Theodor Terwellen. Der Verkauf<br />
des Backwerks und der Getränke bringt<br />
ebenso weitere Spenden in die Kasse wie die<br />
Messung der Blutdruck- und -zuckerwerte<br />
am Stand der IKK classic.<br />
Schließlich präsentiert Kreishandwerksmeister<br />
Holger Augustin den Scheck mit stolzen<br />
2.600 Euro und zieht eine positive Bilanz:<br />
„Das war eine Superwerbung für das Handwerk.“<br />
Möglich gemacht wurde die Spende<br />
durch die Sponsoren Sparkasse Gelsenkirchen,<br />
<strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-Energie GmbH,<br />
ELE Verteilnetz GmbH, IKK classic, Signal<br />
Iduna und MEWA Textil-Service AG & Co.<br />
Management OHG. Die <strong>KH</strong> ELW freut sich<br />
schon jetzt auf den nächsten „Tag des Handwerks“<br />
am 20. 9. 2014.<br />
Kam ordentlich ins<br />
Schwitzen:<br />
Hermann Eiling.<br />
Fotos: Gerd Kaemper<br />
10 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
<strong>Aktuell</strong><br />
Eine Abordnung der Schornsteinfeger nahm mit voller Montur am Lauf teil.<br />
Jens Wiesenmöller (Mitte) lässt sich für eine weitere Runde registrieren.<br />
Martina Stalski und Ann-Katrin Rinke (IKK classic) messen<br />
den Blutdruck von David Klinge.<br />
Kreishandwerksmeister Holger Augustin (r.) mit Andrea Kortz,<br />
seiner Gattin Ute, Sabine Black und Hand Gosdzinski in seinem<br />
Salon. Betriebe, in denen gearbeitet wurde, machten mit T-Shirts<br />
auf den Tag des Handwerks aufmerksam.<br />
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11
Profil<br />
Dr. Christopher Schmitt neben einem<br />
Kunstwerk von Wolfgang Sternkopf im<br />
Garten des Industrieclubs. Eine kleine<br />
Version – ein Geschenk seiner Frau zum<br />
40. Geburtstag – wird sein Büro im<br />
Hans-Sachs-Haus zieren.<br />
Gute Kontakte zum Handwerk geknüpft<br />
Der Weg zu seinem neuen Arbeitsplatz ist nicht weit:<br />
Dr. Christoper Schmitt vertauscht seinen Schreibtisch im<br />
Hause des Arbeitgeberverbandes an der Zeppelinallee mit<br />
dem des Wirtschaftsförderers der Stadtverwaltung Gelsenkirchen<br />
im wenige hundert Meter entfernten neuen Hans-<br />
Sachs-Haus an der Ebertstraße.<br />
Mit einem mehr als deutlichen Votum (zwei Gegenstimmen,<br />
eine Enthaltung) hatte ihn der Rat der<br />
Stadt im Oktober zum Nachfolger von Joachim<br />
Hampe gewählt, der mit Erreichen der Altersgrenze in<br />
den Ruhestand tritt. „Meine Parteilosigkeit war wohl kein<br />
Hindernis“, schmunzelt Dr. Schmitt. Das gute Wahlergebnis<br />
habe wohl mit seiner bisherigen Arbeit zu tun.<br />
In der Tat ist der 45-jährige Jurist in Gelsenkirchen kein<br />
Unbekannter: Er war fast ein Jahrzehnt Geschäftsführer der<br />
Arbeitgeberverbände <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong> und ist Gründungsvorsitzender<br />
der Wirtschaftsinitiative Gelsenkirchen. Während<br />
dieser Tätigkeiten hat Dr. Christopher Schmitt auch gute<br />
Kontakte zum heimischen Handwerk geknüpft. Er betont,<br />
dass „das Handwerk eine verlässliche Stütze im Wirtschaftsgefüge<br />
unserer Stadt ist“. Egbert Streich, Geschäftsführer der<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong>, hat die Wahl<br />
von Dr. Schmitt zum neuen Beigeordneten ebenfalls begrüßt<br />
– in sein Ressort fällt neben der Wirtschaftsförderung der<br />
Eigenbetrieb Gelsendienste, Recht und Ordnung sowie<br />
Bürgerservice.<br />
Die handwerkliche Begabung von Dr. Schmitt hält sich allerdings<br />
in Grenzen, obwohl „ich mir kürzlich noch einen Werkzeugkasten<br />
gekauft habe“. Der Rechtsanwalt zitiert ein verbreitetes Bonmot:<br />
„Wer zwei linke<br />
Wer zwei linke Hände<br />
hat, studiert die Rechte<br />
Hände hat, studiert<br />
die Rechte.“<br />
Am 12. Dezember<br />
wird Dr. Christopher Schmitt in der Ratssitzung vereidigt und<br />
anschließend sein Amt antreten, das er als Herausforderung sieht.<br />
Angesichts der zu bewältigen Aufgaben hat er bereits angekündigt,<br />
dass er die Arbeit in der Wirtschaftsinitiative in der bisherigen<br />
Form nicht mehr leisten könne.<br />
Mit dem Mountainbike über die Alpen<br />
Zurzeit wohnt Dr. Christopher Schmitt mit seiner Familie in Mülheim,<br />
kann sich aber vorstellen, demnächst nach Gelsenkirchen zu<br />
ziehen. Er ist in GE-Buer geboren und hat dort das Abitur im<br />
Leibniz-Gymnasium abgelegt. Nach dem Studium in Marburg<br />
und Passau zog es ihn zurück nach Gelsenkirchen, wo er u.a. in<br />
einer Anwaltskanzlei tätig war.<br />
In seiner Freizeit ist Dr. Christopher Schmitt begeisterter Mountainbiker.<br />
In diesem Sommer hat er eine Tour über die Alpen<br />
absolviert. „Das war ein tolles Erlebnis“, schwärmt Schmitt, der<br />
in seiner Freizeit zudem gern Musik hört, sehr viel liest und sich<br />
im Rotary Club Gelsenkirchen Schloss Horst engagiert, dessen<br />
Gründungsmitglied er ist.<br />
Fotos: Gerd Kaemper<br />
12 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Neue Märkte<br />
„Energiewende macht man nicht mit links“<br />
Ein überzeugendes Plädoyer für die Energiewende hielt<br />
Bundesminister Peter Altmaier (CDU) bei seinem Besuch (vor<br />
der Bundestagswahl) in der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<br />
<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong>. Auch weil er die Fehler – u.a. ständig steigende<br />
Stromkosten, fehlende Leitungen von den sich noch nutzlos<br />
drehenden Windrädern in der Nordsee aufs Festland – selbst<br />
ansprach und so mögliche kritische Fragen der Handwerker<br />
vorwegnahm.<br />
Er bezeichnete die Energiewende als eines der wichtigsten<br />
Projekte überhaupt und als „Operation am offenen Herzen<br />
der Volkswirtschaft“. Und er weiß: „Ein solches Projekt<br />
macht man nicht mit links.“ Und er weiß auch: „Das Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetz (EEG) müssen wir gründlich reformieren.“ Denn<br />
die EEG-Umlage verteuert kontinuierlich den Strom – und die<br />
Handwerker trifft es doppelt: als Betriebsinhaber und als Privatleute.<br />
Altmeier: „Wenn die Energiewende den Wohlstand mindert,<br />
wird sie ein Ladenhüter.“<br />
Eigentlich hatte das Thema an diesem regnerischen Nachmittag<br />
„Umsetzung der Energiewende vor Ort“ gelautet, doch nach dem energiepolitischen<br />
„Rundumschlag“ des Bundesministers wurde es gar<br />
nicht angesprochen. Obermeister Ralf Wünnemann gab dem Minister<br />
den Wunsch des Handwerks nach verlässlichen Rahmenbedingungen<br />
mit auf den Weg. Das Handwerk stehe neuen Energien stets aufgeschlossen<br />
gegenüber und sei bereit, die Energiewende gemeinsam mit<br />
der Politik voranzutreiben.<br />
Beim Hinausgehen bemerkte der Minister seinem Parteifreund Oliver<br />
Wittke gegenüber, dass er mit mehr kritischen Fragen gerechnet habe.<br />
„Die haben die Handwerker mir schon bei meinem Besuch zur Energiewende<br />
gestellt“, erwiderte Wittke. Weitere Fragen kann der Vorstand<br />
der <strong>KH</strong> dem Politiker demnächst stellen, denn er will die Repräsentanten<br />
des Handwerks nach Berlin einladen.<br />
Ein wichtiger Bereich der Energiewende ist die Photovoltaik. Auf<br />
diesem Gebiet seien die Handwerker Pioniere gewesen. „Sie werde<br />
immer mehr für den Eigenbedarf genutzt, und das ist großartig“,<br />
sagte der Minister, der davon ausgeht, dass die Photovoltaik auch<br />
ohne Einspeisevergütung überlebensfähig sein wird. Kunden, die<br />
sich für Photovoltaik interessieren, seien aber verunsichert, hielt<br />
Ralf Wünnemann, Obermeister der Elektroinnung Bottrop und<br />
Gladbeck, dem Minister vor. Der entgegnete, dass es mit ihm keine<br />
weitere Verschlechterung bei der Photovoltaik-Förderung geben werde.<br />
Hielt ein Plädoyer für die<br />
Energiewende: Umweltminister<br />
Peter Altmaier.<br />
Für die optimale Nutzung der Photovoltaik sei es allerdings<br />
er forderlich, Speichermöglichkeiten für den erzeugten Strom zu<br />
schaffen, um ihn später bei Bedarf abrufen zu können. An solchen<br />
Speichern und an anderen Innovationen werde gearbeitet. „Die<br />
innovationspolitische Komponente ist noch wichtiger als die<br />
umweltpolitische“, ist Peter Altmaier von einem positiven Aspekt<br />
der Energiewende überzeugt. Es rolle eine ungeheure Innovationswelle.<br />
„Wir stehen erst am Anfang und es besteht die Chance, dass<br />
die Welt in zehn Jahren ganz anders aussieht als heute.“<br />
13
Neue Märkte<br />
Zukunftstechnologie Mikro-KWK<br />
In vielen Kellern arbeiten veraltete und damit teure Heizungsanlagen.<br />
Sie durch Mikro-Blockheizkraftwerke (BHKW) zu ersetzen,<br />
die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen, ist besonders effizient.<br />
Im Rahmen der Innovation City Ruhr läuft derzeit das Modellprojekt<br />
100 Mikro-KWK in Bottrop – unter Beteiligung der<br />
Innung für Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik Bottrop/Gladbeck.<br />
Innovative Energien sind die Zukunft“, sagt Uwe Pyschny, Obermeister<br />
der Innung. „Ich sehe ein sehr großes wirtschaftliches Potenzial<br />
im Bereich innovativer Heizungsanlagen für Privathaushalte.<br />
Der Sanierungsrückstand<br />
ist groß.“ Das haben auch<br />
die Innovation-City-Ruhr-<br />
Macher erkannt und das<br />
Projekt „100 Mikro-KWK<br />
für Bottrop“ ausgeschrieben.<br />
„Die Bewerbungsphase ist<br />
abgeschlossen und die ersten<br />
Anlagen werden bereits eingebaut“, erläutert Rüdiger Schumann von<br />
der Innovation City den Projektstand. Die Mikro-KWK erzeugen eine<br />
Kilowattstunde Strom, der selbst genutzt oder ins Stromnetzt eingespeist<br />
werden kann. Besonders geeignet seien Haushalte mit relativ<br />
konstantem Stromverbrauch, erklärt Schumann. Die anfallende Wärme<br />
kann zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden. So<br />
erhöhe sich der Wirkungsgrad der Anlagen enorm. Die ausgewählten<br />
Haushalte erhalten die Anlagen zum Vorzugpreis von 4.000; der normale<br />
Anschaffungspreis liegt zwischen 15- und 18.000 Euro.<br />
„Die Investition zahlt sich aus“<br />
Auch beim Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten ist das Thema angekommen.<br />
Im Rahmen der Informationstage Kraft-Wärme-Kopplung<br />
erläuterte Theodor Wolter von Wolter Sanitär Heizung Klima GmbH<br />
Eine Mikro-KWK-Anlage,<br />
die in Kooperation mit der<br />
ELE bereits vor dem<br />
Projekt in ein Einfamilienhaus<br />
eingebaut wurde.<br />
die Vorteile der Technologie. Damit schlage man den stetig steigenden<br />
Energiekosten ein Schnippchen. Schon seit 2004 beschäftigt er sich mit<br />
dem „Dachs“; einer KWK-Anlage der Firma Senertec. Wolter ist überzeugt,<br />
dass „die dezentrale Erzeugung von Strom in Ballungsgebieten<br />
Zukunft hat“. Und sie bietet dem Fachhandwerk ein nicht zu unterschätzendes<br />
Arbeitsfeld, wie Dominik Kistermann (<strong>Emscher</strong> <strong>Lippe</strong><br />
Energie GmbH) erläutert: „In den Heizungskellern gibt es einen<br />
Modernisierungsstau. Die derzeitige Modernisierungsquote von drei<br />
Prozent müsste zur Erreichung der Einspar- und Klimaschutzziele<br />
verdoppelt werden.“<br />
Dass sich die Investition lohnt, unterstreicht Wolter mit Zahlen seiner<br />
eigenen Anlage, die seit 2004 im Betrieb läuft. Er hat damals ca.<br />
28.000 Euro investiert. Auf der Gewinnseite stehen bislang ca. 50.000<br />
Euro. Bei einer Anlage in einem Mehrfamilienhaus (Altbau, drei Wohnungen),<br />
die etwa 35.000 Euro kostet, betrug der Gewinn im vergangenen<br />
Jahr 1.450 Euro. Und die Wärme gibt’s quasi als Sahnehäubchen<br />
kostenlos. Wichtig ist, dass bei Mehrfamilienhäusern alle Parteien<br />
damit einverstanden sind, den Strom vom Betreiber des Mikro-BHKW<br />
zu beziehen. Denn für den Verkauf des nicht verbrauchten Stroms<br />
gibt’s gerade mal fünf Cent pro Kilowattstunde (der Bezug einer Kilowattstunde<br />
von Energieversorgern bewegt sich dagegen um 30 Cent).<br />
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14<br />
<strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Neue Märkte<br />
Ehrenurkunden zum Jubiläum<br />
Die Handwerkskammer Münster verleiht zum Meisterjubiläum<br />
Ehrenurkunden. Voraussetzung ist, dass die Meisterprüfung<br />
vor der Handwerkskammer Münster abgelegt wurde oder der<br />
Arbeits- oder Lebensmittel punkt im Kammerbezirk Münster liegt.<br />
Obermeisterin Heike Ingendoh-Pospiech (obere Reihe rechts) und<br />
Vorstandsmitglied Regina Ammerschuber (rechts, kniend) überreichten<br />
die Silbernen Meisterbriefe.<br />
Der neue seAt Leon.<br />
Silberne Meisterbriefe<br />
Friseurinnung<br />
ist Vorreiter<br />
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pro monat<br />
1<br />
Zahlreiche gestandene Meisterinnen und Meister gehören<br />
der Friseurinnung Bottrop an, denn insgesamt 17 Frauen<br />
und Männer können mit dem Silbernen Meisterbrief<br />
geehrt werden.<br />
Die ersten acht überreichte Obermeisterin Heike Ingendoh-Pospiech<br />
während der Innungsversammlung im<br />
Forsthaus Specht an Dieter Pawlenka, Ulrich Kuczera,<br />
Marianne Pfeiffer, Gisela Kuhlbarsch, Christel Hein, Petra<br />
Konieczny, Anne Rogge und Bettina Schwichtenberg.<br />
„Anders als beim Goldenen Meisterbrief, der nach 50 Jahren<br />
Meisterschaft im Handwerk verliehen wird, stehen die Handwerksmeister<br />
beim Silbernen Jubiläum (25 Jahre) meistens<br />
mitten im Berufsleben und können mit der neuen Auszeichnung<br />
aktiv für ihre Leistungen werben, so die Handwerkskammer<br />
Münster, die diese Art der Ehrung neu eingeführt<br />
hat. Ebenfalls einen Silbernen Meisterbrief erhalten Ludger<br />
Brockmann, Wilhelm Schock, Rolf Engelen, Werner Sniady,<br />
Udo Wendtland, Gabriele Kock, Elke Beck, Felix Damann<br />
und Hubert Lepahe. Auch die Friseurinnung Marl verlieh<br />
erstmals Silberne Meisterbriefe während ihrer Innungsversammlung.<br />
Ausgezeichnet wurden Obermeisterin Rosa-Inge<br />
Niehöfer, Volker Lutz und Magdalena Geisler.<br />
DynAmik in iHrer scHönsten Form:<br />
Der neue seAt Leon steckt voLLer innovAtionen.<br />
Alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht – für Mobilität auf höchstem<br />
Niveau. Perfekt ergänzt wird das charaktervolle Äußere durch überzeugende<br />
innere Werte: Die hochwertige Verarbeitung besticht mit einer<br />
Präzision auf Oberklasse-Niveau. Und die Ausstattung beeindruckt mit<br />
vielen Innovationen wie z. B. Spurhalte- und Fernlichtassistent, Müdigkeitserkennung,<br />
Easy-Connect Infotainment System und SEAT Drive Profile.<br />
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-Emission (g/km): kombiniert 108.<br />
Ausstattung: Klimaanlage, Media-System Touch mit Bluetooth- und USB-<br />
Schnittstelle, Tagfahrlicht, ZV mit Funkfernbedienung, Fensterheber vorn<br />
elektrisch u.v.m<br />
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1) zzgl. Überführungs- und Zulassungskosten in Höhe von 645 ¤ netto. Alle Werte zzgl. der<br />
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Braunschweig. Abbildung enthält Sonderausstattung gegen Mehrpreis.<br />
Kontakt für den Silbernen Meisterbrief: Luise Stöveken<br />
Tel.: 0251 5203-126, E-Mail: luise.stoeveken@hwk-muenster.de<br />
Kontakt für den Goldenen und Diamantenen Meisterbrief: Silvia Bertram<br />
Tel.: 0251 5203-237, E-Mail: silvia.bertram@hwk-muenster.de<br />
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15
Schwerpunkt<br />
Handwerkliches Know-how statt Wegwerfkultur:<br />
Die Werterhaltung durch Instandsetzung<br />
ist immer stärker gefragt<br />
Trendforscher beobachten eine interessante Entwicklung in Deutschland: In Zeiten des<br />
Massenkonsums lassen immer mehr Menschen Möbel, Uhren, Elektrogeräte, Schuhe<br />
oder andere Gegenstände reparieren, statt sie achtlos zu entsorgen. Die einen tun es, weil<br />
ihnen das nötige Geld fehlt. Aber die anderen – und das werden immer mehr – handeln aus<br />
purer Überzeugung: Sie wollen ein Zeichen setzen gegen die massenweise Billigproduktion<br />
und Wegwerfmentalität, gegen Ressourcenvergeudung und weltweit wachsende Müllberge<br />
– oder schlicht lieb gewonnene, hochwertige Besitztümer für ihre Nachkommen bewahren.<br />
Bereits vor 16 Jahren machte die Wissenschaftlerin<br />
und Journalistin Christine Ax,<br />
damals Mitarbeiterin der „Zukunftswerkstatt<br />
e V.“ der Handwerkskammer Hamburg, die<br />
nachteiligen Folgen des Massenkonsums und<br />
die Konsequenzen für das Handwerk zum<br />
Thema. So schrieb sie in ihrem Buch „Das<br />
Handwerk der Zukunft – Leitbilder für nachhaltiges<br />
Wirtschaften“: „Massenproduktion ist<br />
nicht nur gleichbedeutend mit Umweltbelastung,<br />
sie verschlechtert auch die Produktqualität.“<br />
Sie plagiere, banalisiere, entwerte und<br />
entwürdige die Dinge und den Menschen.<br />
Heute bestätigen Medienberichte etwa über<br />
Plagiate aus Taiwan und China, die den hiesigen<br />
Markt überschwemmen, oder menschenunwürdige<br />
Zustände in pakistanischen und<br />
indischen Produktionsstätten ihre These.<br />
Zudem – so Ax damals – seien die Massenprodukte<br />
nicht in der Lage, das Bedürfnis der<br />
Menschen nach dem Besondern zu befriedigen.<br />
Die Alternative seien langlebige Erzeugnisse,<br />
„hochwertige handwerkliche Produkte,<br />
Unikate, Kunstwerke“. Und: die Qualität<br />
handwerklicher Arbeitsweise leite sich von der<br />
handwerklichen Kompetenz ab. „Im Mittelpunkt<br />
steht nicht die abstrakte Form, sondern<br />
die konkrete Beschaffenheit des Materials und<br />
seine Bearbeitung, also die sinnliche Wahrnehmung<br />
des Besonderen.“<br />
Gutes bewusst genießen –<br />
Langlebiges bewahren<br />
Ein verstärktes Verlangen nach dieser „sinnlichen<br />
Wahrnehmung des Besonderen“ zeichnet<br />
sich heute in unterschiedlichen Bereichen des<br />
täglichen Lebens ab. Verbraucher interessieren<br />
sich wieder für die Herkunft ihrer Lebensmittel.<br />
Regionale Ware ist gefragt, bei der man<br />
weiß, wie und wo sie hergestellt wurde.<br />
Kochen, Handarbeiten und Basteln stehen als<br />
Freizeitbeschäftigung auch bei jungen Menschen<br />
plötzlich wieder hoch im Kurs.<br />
Wer sich für die Herkunft und Qualität von<br />
Produkten interessiert und eine zumindest<br />
ungefähre Vorstellung davon hat, wie viel<br />
Arbeit und Sorgfalt in der Herstellung guter,<br />
langlebiger Erzeugnisse stecken, geht anders<br />
mit ihnen um als jemand, der wahllos konsumiert.<br />
Er bringt ihnen im besten Sinne des<br />
Ludwig Vorholt freut sich über<br />
qualitätsbewusste Kunden.<br />
Fotos: Gerd Kaemper<br />
16 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Schwerpunkt<br />
Schumachermeister Ludwig Vorholt weiß, dass sich Qualität beim Schuhkauf lohnt.<br />
Wortes „Wert-Schätzung“ entgegen. Und was<br />
man besonders wertschätzt, möchte man<br />
möglichst lange erhalten – durch sorgfältige<br />
Instandsetzung und Pflege. Das gilt für den<br />
liebevoll gefertigten Schrank, in dem schon<br />
die Großmutter ihr Geschirr aufbewahrte, die<br />
hochwertige Armbanduhr, die man zum<br />
Weihnachtsfest geschenkt bekam und den<br />
soliden, bequemen Lederschuh, in dem man<br />
meilenweit laufen kann, ebenso wie für das<br />
schmucke alte Haus, das man geerbt oder<br />
selber teuer erworben hat.<br />
Renaissance des<br />
Uhrmacherhandwerks<br />
Jahrelang führte das Uhrmacherhandwerk in<br />
Deutschland ein Schattendasein. Das hat sich<br />
gründlich geändert. Denn der Trend geht von<br />
elektronischen Billigerzeugnissen zurück zu<br />
hochwertigen mechanischen Uhren. Damit<br />
wird das Know-how des Uhrmachers wieder<br />
zunehmend nachgefragt. „Nachdem das<br />
deutsche Uhrmacherhandwerk lange Zeit von<br />
Billiguhren aus Asien kaputt gemacht wurde,<br />
„Viele Verbraucher legen<br />
nicht mehr so viel Wert<br />
auf Qualitätsprodukte“<br />
Ludwig Vorholt,<br />
Schuhmachermeister in Gelsenkirchen<br />
sehnen sich viele Menschen heute wieder nach<br />
langlebigen Produkten, die man auch weitervererben<br />
kann. Die Leute sind die Wegwerfmentalität<br />
einfach leid“, erläutert Udo Friedrich<br />
vom Max-Born-Berufskolleg/Campus<br />
Vest 3 in Recklinghausen. Das Kolleg bildet<br />
seit Schuljahresbeginn 2013 junge Uhrmacher<br />
aus ganz Nordrhein-<strong>West</strong>falen und zum Teil<br />
auch aus Niedersachsen aus, denn die Branche<br />
braucht dringend wieder qualifizierten Nachwuchs.<br />
Damit wird interessierten jungen Leuten<br />
eine zukunftsträchtige Berufsperspektive<br />
geboten. „Im Zeitalter der elektronischen<br />
Zeitmessung üben mechanische Uhren eine<br />
besondere Faszination aus“, fügt Friedrich<br />
hinzu. „Sie halten Jahrzehntelang und lassen<br />
sich immer wieder reparieren.“ Das Kolleg<br />
kooperiert mit zwei namhaften Uhrenherstellern<br />
– NOMOS und Lange & Söhne, die<br />
beide ihren Sitz in Glashütte / Sachsen haben,<br />
dem Zentrum der deutschen Uhrenherstellung.<br />
„Die Reparatur hochwertiger Uhren ist ein<br />
wichtiges Thema geworden“, stellt auch Alfred<br />
Weber fest, dessen Juweliergeschäft in Gelsenkirchen<br />
wertvolle Zeitmesser vertreibt und<br />
repariert. „Die Nachfrage steigt ständig,“ setzt<br />
er hinzu und nennt auch gleich die Gründe:<br />
„In den 60er und 70er Jahren erfuhren die<br />
deutsche und schweizerische Uhrenindustrie<br />
einen kräftigen Dämpfer. Damals kamen –<br />
vorwiegend aus Asien – immer mehr elektronische<br />
Uhren auf den Markt, und das führte<br />
zu einem Niedergang der mechanischen.“<br />
Viele Uhrenhersteller in Deutschland und der<br />
Schweiz seien damals „in die Knie“ gegangen.<br />
Aber: „Mitte der 80er Jahre begann dann die<br />
Renaissance der mechanischen Uhren, die<br />
sich in den 90ern und 20ern mit großer<br />
17
Schwerpunkt<br />
Dynamik fortsetzte. Die Menge der Uhren,<br />
die damals verkauft wurde, kommt jetzt<br />
zurück zur Wartung und Reparatur.“ Das sei<br />
bei hochwertigen Uhren unbedingt erforderlich<br />
und diene auf jeden Fall der Werterhaltung.<br />
Wachsenden Reparaturbedarf sieht<br />
Weber jedoch nicht nur bei Armbanduhren,<br />
sondern auch bei Wanduhren und Pendulen.<br />
<strong>Aktuell</strong>es Problem: Der damalige Niedergang<br />
der Uhrenherstellung führte dazu, dass in<br />
jener Zeit immer weniger Uhrmacher ausgebildet<br />
wurden. „Da fehlt jetzt praktisch ein<br />
ganzer Jahrgang“, meint Weber. Dabei ist das<br />
Uhrmacherhandwerk für junge Leute ein<br />
Beruf mit großer Zukunft. Gute Fachkräfte<br />
werden gesucht.“<br />
Bekleidungshandwerke bieten<br />
Alternativen zu Billigimporten<br />
„Wir können förmlich spüren, wie sich unsere<br />
Kunden nach einer Alternative zu überteuerter<br />
Designermode oder billigem Ramsch aus<br />
Fernost sehnen“, stellte der Bundesverband<br />
des Maßschneiderhandwerks jüngst in einer<br />
Presseerklärung fest. Nachhaltigkeit bei<br />
Bekleidung stelle indes hohe Anforderungen<br />
an gutes Design, klassische Elemente in der<br />
Schnittführung und langlebige Materialien<br />
mit hohem Tragekomfort. Ein Mehrwert,<br />
der dem Kunden das Gefühl gebe, verantwortungsbewusst<br />
in die richtigen Kleidungsstücke<br />
investiert zu haben.<br />
„Eines unserer Ziele ist es, beim Endverbraucher,<br />
sprich unserem Maßkunden, ein Stück<br />
Bewusstseinsarbeit zu leisten“, so der Verband<br />
weiter. Er will den Verbrauchern deutlich vor<br />
Augen führen, dass mit fast jedem konfektionierten<br />
Kleidungsstück einen Arbeitsplatz in<br />
Fernost subventioniert wird, „meist sogar in<br />
Schwellenländern, in denen Kinderarbeit und<br />
extreme Unterbezahlung einen hohen Faktor<br />
haben. Bei einem Modell nach Maß in einem<br />
Schneideratelier vor Ort habe ich die Gewissheit,<br />
mit meiner Kleidung die heimische Wirtschaft<br />
zu fördern und somit Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />
vor Ort zu sichern. Auch dies<br />
sind unterschätze Humanwerte, die bei unseren<br />
Kunden einen hohen Stellenwert haben.“<br />
Bei Schuhen gibt es aktuell eine gespaltene<br />
Marktentwicklung. Darauf weist der Landesinnungsmeister<br />
des Orthopädieschuhmacherhandwerks<br />
NRW, Ludwig Vorholt, hin, der in<br />
seinem Gelsenkirchener Unternehmen nicht<br />
nur passgenaues Schuhwerk für Menschen mit<br />
Fußproblemen anfertigt, sondern auch Konfektionsschuhe<br />
repariert. „Viele Verbraucher<br />
legen leider nicht mehr so viel Wert auf Qualitätsprodukte<br />
wie früher, sondern kaufen Billigwaren<br />
- vorwiegend aus dem asiatischen<br />
Raum. Dort steigt die Nachfrage nach Leder<br />
in letzter Zeit stark an, übrigens nicht nur für<br />
Schuhe, sondern zum Beispiel auch für Möbel<br />
und Autositze. Das hat zur Folge, dass die<br />
Lederpreise explodieren und viele Billigschuhe<br />
aus Kunstleder nun den Markt bei uns überschwemmen.<br />
Der Fachhandel setzt dagegen<br />
auf hochwertiges Oberleder und Innenfutter,<br />
damit ein gutes Fußklima gewährleistet bleibt.<br />
Alfred Weber, Juwelier in Gelsenkirchen profitiert<br />
von der Rückbesinnung auf hochwertige Uhren.<br />
Alte Uhren - gute Berufsperspektiven<br />
Die Uhrmacher-Ausbildung dauert drei Jahre, entweder mit Vollzeitunterricht oder in einem<br />
Uhrmacherbetrieb mit begleitendem Berufsschulunterricht am Max-Born-Berufskolleg.<br />
Unterrichtet wird in den folgenden Fächern: Fertigungs-, Mess- und Prüfverfahren,<br />
Uhrentechnologie, Instandsetzung elektronischer Uhren, Instandsetzung mechanischer Uhren,<br />
Technische Kommunikation, Grundfertigkeiten Mechanik, Reparaturtechniken für Uhren<br />
und Schmuck, Deutsch, Englisch, Politik, Betriebswirtschaftslehre, Sport und Religion.<br />
Darüber hinaus sind im Rahmen der Ausbildung Praktika vorgesehen.<br />
Interessenten können sich von Alfons Bußkamp, Dipl.-Physiker und<br />
Landesinnungsmeister des Uhrmacherhandwerks NRW (Tel. 02506 3918),<br />
sowie Dipl.-Ing. OStR Udo Friedrich (Tel. 02361 30675-9618) beraten lassen.<br />
Fotos: Rainer Kruse, privat<br />
18 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Schwerpunkt<br />
Zum Glück gibt es aber auch viele Kunden,<br />
die Wert auf gute Schuhe legen. Die wissen,<br />
dass der Kauf sich lohnt, weil sie lange etwas<br />
davon haben. Denn solche Schuhe können<br />
mehrfach neu besohlt und jahrelang getragen<br />
werden.“ Vorholt rät aber noch aus einem<br />
weiteren Grund von Billigschuhen ab: Meist<br />
wird Leder auch heute noch mit Chrom<br />
gegerbt, allerdings mit dreiwertigem, nicht<br />
mehr mit dem hoch giftigen sechswertigen.<br />
Schuhe aus Billigproduktion können jedoch<br />
mit Chrompartikeln durchsetzt sein, die<br />
Allergien auslösen. Auch deshalb ist ein<br />
Umdenken beim Schuhkauf sinnvoll.<br />
Wertvolle Bausubstanz<br />
für die Nachwelt erhalten<br />
Es sind die Baudenkmäler, die alten Rathäuser,<br />
Kirchen, Industriebauten und Wohnhäuser,<br />
die mit beeindruckender Baukunst<br />
individuellem Charme vielen Städten und<br />
Gemeinden ein unverwechselbares Gepräge<br />
geben. Wo es um die Erhaltung dieser wertvollen<br />
Gebäudesubstanz geht – und die wird<br />
Altbauten sind eine ganze Reihe von Vorgaben<br />
und Auflagen zu berücksichtigen. Zum Beispiel<br />
in energetischer Hinsicht: „Natürlich<br />
haben wir bei alten Fenstern Möglichkeiten<br />
zur Instandsetzung“, erläutert der Handwerksmeister.<br />
„Aber wer zum Beispiel mehr als zehn<br />
Prozent der Gesamtfläche eines Bauteils verändert,<br />
muss die EnEV erfüllen. Da kann es<br />
durchaus sein, dass neue Fenster mehr Sinn<br />
machen als die Erhaltung der alten.“ In<br />
einem solchen Fall müssen dann Lösungen<br />
her, die sich harmonisch in den Baustil des<br />
alten Hauses einfügen.“ Bei Malerarbeiten an<br />
Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen,<br />
lässt sich nach Auskunft Fimpelers ebenfalls<br />
Vieles machen. Jedoch gibt es hier genaue<br />
Vorgaben des Denkmalpflegers, was umgesetzt<br />
werden darf und was nicht. „Die Denkmalrenovierung<br />
kann durchaus teuer werden“,<br />
sagt Fimpeler. „Aber wir haben jetzt zum Beispiel<br />
wieder ein neues Projekt, wo der Bauherr<br />
sagt: Das ist es uns wert. Zum Glück kann<br />
man bei der Dankmalsanierung ja auch<br />
Kosten steuerlich absetzen.“<br />
Agnete Geißdörfer<br />
„Die Nachfrage<br />
steigt ständig“<br />
Alfred Weber, Juwelier in Gelsenkirchen<br />
auch privaten Altbaubesitzern immer wichtiger<br />
–, ist das Know-how des Handwerks<br />
schon allein aufgrund der hohen Anforderungen,<br />
die mit einem solchen Projekt verbunden<br />
sind, besonders gefragt. Und so arbeiten landauf,<br />
landab handwerkliche Restauratoren,<br />
Maurer, Maler, Glaser, Stuckateure, Zimmerleute,<br />
Schreiner, Klempner und andere<br />
Gewerke daran, alte Bauten durch fachkundige<br />
Instandsetzung für künftige Generationen zu<br />
bewahren. Da werden marode Fachwerkbalken<br />
durch gut erhaltene ausgetauscht, schadhafte<br />
Kupferdächer renoviert, kunstvolle<br />
Pflasterungen oder Mauerelemente erneuert,<br />
wertvolle Holzfußböden, Türen und Fenster<br />
instandgesetzt. Auch das Interieur – alte<br />
Schränke, Sofas oder Tische – wird mit viel<br />
Sorgfalt meisterlich „aufgemöbelt“.<br />
Auch Hermann Fimpelers Maler- und Glaserbetrieb<br />
in Haltern ist mit der Altbaumodernisierung<br />
befasst. Sein Unternehmen renoviert<br />
Innenräume, Fenster und Fassaden. Eine Aufgabe,<br />
die mehr als handwerklich-gestalterische<br />
Kompetenz verlangt, denn gerade auch bei<br />
Erreicht sicher jedes Ziel.<br />
Der beste und sicherste Sprinter aller Zeiten.<br />
Sicher wie kein anderer: Als Pionier unter den<br />
Transportern überzeugt der neue Sprinter mit<br />
Seitenwind-Assistent 1 und ADAPTIVE ESP ®<br />
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Assistenzsystemen wie dem Totwinkel-Assistent.<br />
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2<br />
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Fahrzeug-Werke LUEG AG • Autorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service<br />
Center Bochum-Wattenscheid • Berliner Straße 80 - 86 • Fon: 02327 304-0<br />
14 Center im Ruhrgebiet • www.lueg.de<br />
3<br />
19
Innungen<br />
Das meisterhafte Gesellenstück<br />
von Manuel Michel.<br />
Manuel Michel arbeitet an dem Probenstück, während sein Lehrmeister Rainer Zacharzewski zusieht.<br />
Manuel ist einer der besten Steinmetze<br />
„Die Zeit ist mir davongelaufen. Leider hat es nicht geklappt“,<br />
bedauert Manuel Michel. Am Samstag, 9. November, hatte er am<br />
Bundeswettbewerb der besten Steinmetzgesellen Deutschlands in<br />
Mainz teilgenommen, aber die Endrunde nicht erreicht, weil er die<br />
Zeitvorgabe für die Erstellung des Werkstücks, einer Pyramide,<br />
nicht einhalten und somit nicht in die Endrunde einziehen konnte.<br />
Stolz auf seine Leistungen kann der 24-Jährige aus Herten,<br />
der sein Handwerk in der Steinbildhauerei Zacharzewski in<br />
Gelsenkirchen erlernt hat, trotzdem sein: Er ist einer der prüfungsbesten<br />
Gesellen im Bereich der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<br />
<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong>. Als bester Steinmetzgeselle der Handwerkskammer Münster<br />
qualifizierte er sich für den Landeswettbewerb, der Ende Oktober<br />
in Bielefeld ausgetragen wurde und bei dem sein Gesellenstück die Jury<br />
so beeindruckte, dass sie ihn zum Sieger kürte. An der Feier im Bielefelder<br />
Ringlokschuppen nahm auch Rainer Zacharzewski teil, der seinen<br />
Gesellen lobt: „Er ist einer der Besten, die ich ausgebildet habe.“<br />
Manuel Michel hatte sich zunächst zum Gestaltungstechnischen Assistenten<br />
ausbilden lassen und seinen Zivildienst absolviert, ehe er im Jahr<br />
2010 die Lehre bei Zacharzewski begann. Er habe schon immer gern<br />
gezeichnet und modelliert, sich für schöne Dinge und Bauwerke interessiert,<br />
begründet der junge Mann, warum er den Beruf des Steinmetzes<br />
ergriffen hat. Steinmetz – da denkt der Laie nur an Grabsteine.<br />
Doch es ist ein vielseitiger Beruf. Der Steinmetz ist u.a. auch als Restaurator<br />
tätig und fertig Skulpturen an. „Wir sind Kunsthandwerker“,<br />
betont Rainer Zacharzewski, „jeder Auftrag ist einzigartig.“<br />
So einzigartig wie das Gesellenstück, das Manuel Michel in zahlreichen<br />
Arbeitsstunden angefertigt hat. Entstanden ist es aus einem Sandsteinblock<br />
– „ein tolles Material“ – mit der Bezeichnung „Rainbow“;<br />
dieser Sandstein besticht durch<br />
Wir sind Kunsthandwerker,<br />
jeder Auftrag ist<br />
einzigartig<br />
seine tolle Maserung. Michel hat<br />
aus einem Block zunächst ein Probenstück<br />
hergestellt und dann das<br />
eigentliche Gesellenstück gefertigt.<br />
Es hat die Form einer Fischblase,<br />
ein in der Spätgotik häufig<br />
verwendetes Ornament (auch Schneuß genannt), das häufig in Kirchen<br />
zu sehen ist. Das Gesellenstück steht auf einem speziellen Sockel und<br />
hat in der Rundung eine Feuerstelle, die mit Bioethanol betrieben wird.<br />
Zurzeit besucht Manuel Michel die Meisterschule im Steinmetzzentrum<br />
in Königslutter im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen. An den<br />
unterrichtsfreien Wochenende arbeitet er in der Werkstatt von Rainer<br />
Zacharzewski, um den zehnmonatigen Schulbesuch zu finanzieren.<br />
Für seine Hobbys – Bogenschießen und Tennis – hat er im Moment<br />
keine Zeit: „Ich muss lernen!“<br />
Fotos: Karl-F. Augustin / Privat<br />
20 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Innungen<br />
132_AZ_E-mobility_131113 13.11.13 11:34 Seite 1<br />
Elektro- und<br />
SHK-Notruf<br />
Bei einem Stromausfall oder einem<br />
Wasserschaden erhalten Sie in dringenden<br />
Fällen auch außerhalb der üblichen<br />
Geschäftszeiten unter folgenden Notrufnummern<br />
schnell professionelle Hilfe.<br />
Umsteigen. Vorausfahren!<br />
ELE fördert Elektroautos.<br />
Sanitär-Notdienst 0209 9708182<br />
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Bis zu 1.000 € Barzuschuss<br />
für Ihr neues Elektroauto!<br />
GEW jetzt Stadtwerke<br />
Die Gesellschaft für Energie und<br />
Wirtschaft, eine hundertprozentige<br />
Tochter der Stadt Gelsenkirchen,<br />
kehrt zu ihren Wurzeln zurück und<br />
nennt sich künftig wie früher:<br />
Stadtwerke Gelsenkirchen GmbH.<br />
Stadtwerke Gelsenkirchen als<br />
Firmenname soll das wiedergeben,<br />
wofür wir stehen. Ein starkes<br />
Unternehmen für die Bürgerinnen<br />
und Bürger der Stadt Gelsenkirchen.<br />
In Zukunft werden wir auch unter<br />
dem neuen Firmennamen den<br />
Wünschen und Ansprüchen als starker<br />
Dienstleistungspartner für die<br />
Stadt Gelsenkirchen gerecht“, so<br />
Geschäftsführer Ulrich Köllmann.<br />
Zu der hundertprozentigen Tochter<br />
der Stadt Gelsenkirchen gehören die<br />
ZOOM Erlebniswelt, das Sport-Paradies<br />
und die Bäder, die emschertainment<br />
GmbH, die Gelsenkirchener<br />
Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft<br />
mbH und die Gelsen-Net<br />
Kommunikationsgesellschaft mbH.<br />
www.ele.de<br />
Sauber, leise, komfortabel – die Zukunft<br />
fährt mit Strom. ELE fördert die Anschaffung<br />
Ihres neuen Elektroautos: 500 Euro<br />
gibt’s für Privatkunden, 1.000 Euro für Gewerbe-<br />
und Geschäftskunden. Dazu können<br />
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auftanken. Mehr Infos unter www.ele.de.<br />
21
Marktplatz<br />
Alle Wetter: Winterjacken<br />
im Full-Service<br />
Im Winter ist Arbeiten unter freiem Himmel nicht immer das reine<br />
Vergnügen. Die Berufsbekleidungsprofis von MEWA bieten Winterjacken<br />
und Thermowesten, die für gutes Klima von Kopf bis Fuß sorgen.<br />
Für <strong>KH</strong>S-Mitglieder sogar mit Preisvorteil.<br />
Alternativer Antrieb<br />
fürs Lager<br />
Die Firma Dipl-Ing. Tecklenborg GmbH und Toyota präsentierten<br />
„Toyota Li-Ion“ – die neue Baureihe an Lagertechnikgeräten mit<br />
Lithium-Ionen-Technologie. Die Kommissionierer und Elektro-<br />
Niederhubwagen kommen bis Ende des Jahres auf den Markt.<br />
Winterjacken und Thermowesten von MEWA wärmen bei maximaler Bewegungsfreiheit.<br />
Bei MEWA finden sich passende Winterstiefel für jeden Fuß: In Schneematsch<br />
und auf Eis beweisen sich Profis, die Profil haben.<br />
Im Vergleich zu konventionellen Blei-Säure-Batterien bietet die Lithium-Ionen-<br />
Technologie klare Vorteile: Die Akkus lassen sich innerhalb von nur einer Stunde<br />
vollständig aufladen.<br />
Für Mitarbeiter, die häufig zwischen dem Aufenthalt im Freien, im<br />
beheizten Auto oder im Ge-bäude wechseln, ist eine wetterfeste, aber<br />
atmungsaktive Jacke ein Muss. Neu im MEWA Sor-timent sind sportliche<br />
Clima S-Jacken, zertifiziert nach DIN EN 343. Je nach Wetterlage<br />
erhöht eine einzippbare Fleecejacke den Wärmefaktor. Für gute<br />
Sichtbarkeit an trüben Tagen sorgen modische Reflex-Elemente. Ein<br />
weiteres Plus: In dem durchdachten Taschensystem sind alle wichtigen<br />
Utensilien gut geschützt und schnell zur Hand. Bei kalter Witterung<br />
eignet sich auch eine Winterjacke der Linie MEWA COMBISTAR.<br />
Das wattierte Innenfutter wärmt, eine wasser-abweisende Beschichtung<br />
schützt vor Wind und Regen. Stehkragen, Elastikbündchen und<br />
verdeckter Reißverschluss halten ungemütliche Zugluft fern. Ebenfalls<br />
gefütterte MEWA TWINSTAR Thermowesten wärmen bei maximaler<br />
Bewegungsfreiheit.<br />
Jacken und <strong>West</strong>en gibt es für <strong>KH</strong>S-Mitglieder im Full-Service zu<br />
besten Konditionen: Ein Rahmenvertrag garantiert ihnen fünf Prozent<br />
Preisvorteil gegenüber Normalpreisen oder alter-nativ eine einmalige<br />
Ausstattung der Mitarbeiter mit Sicherheitsschuhen aus dem „MEWA<br />
Schuhpaket“.<br />
MEWA AG & Co. Vertrieb OHG Bottrop,<br />
Telefon: 02041 69328-0, Fax: 02041 693282<br />
E-Mail: handwerk@mewa.de, www.mewa.de<br />
Das Thema Elektromobilität treibt zurzeit die Automobilbranche um.<br />
Bei Staplern und Lagertechnikgeräten gehören elektrische Antriebe<br />
längst zum Alltag. Innovationen gibt es trotzdem reichlich. Vorreiter<br />
Toyota zeigt mit seiner neuen „Li-Ion“-Baureihe, wie es geht. Die<br />
Kommissionierer und Elektro-Niederhubwagen kommen bis Ende des<br />
Jahres auf den Markt und zählen somit künftig auch zum Angebot der<br />
Firma Tecklenborg – Toyotas Vertriebspartner im <strong>West</strong>en.<br />
Im Vergleich zu konventionellen Blei-Säure-Batterien bietet die<br />
Lithium-Ionen-Technologie klare Vorteile: Die Akkus lassen sich<br />
innerhalb von nur einer Stunde vollständig aufladen, wobei auch<br />
Zwischenladungen jederzeit möglich sind. Bei intensiven Einsätzen<br />
über einen längeren Zeitraum kann somit auf Wechselbatterien<br />
verzichtet werden. Auch die Gefahr der Überladung, die bisher rund<br />
20 Prozent des Energieverlustes mit herkömmlicher Batterietechnik<br />
ausgemacht hat, besteht nicht mehr. Das spart Energie und verbessert<br />
die CO 2 -Bilanz.<br />
Die Lebensdauer der Lithium-Ionen-Akkus ist mit rund 5.000 Ladezyklen<br />
um ein Vielfaches höher als bei der Blei-Säure-Technik.<br />
Außerdem sind die Batterien wartungsfrei, da kein Wasser nachgefüllt<br />
werden muss. Ein weiterer Vorteil: Sie können weder auslaufen<br />
noch ausgasen. Das fördert die Sicherheit am Arbeitsplatz und spart<br />
Geld, da eine Belüftung im Ladebereich nicht nötig ist.<br />
Dipl.-Ing. Tecklenborg GmbH<br />
Dieselstraße 16<br />
45891 Gelsenkirchen<br />
Tel. 0209 97085-0<br />
gelsenkirchen@tecklenborg.de<br />
www.tecklenborg.de<br />
Foto: escapechen/pixelio.de<br />
22 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Recht Marktplatz<br />
Sichere Cloud-Dienste vor Ort<br />
Viele Unternehmen kennen das Problem: die Serverräume sind oft<br />
nicht ausreichend geschützt und gleichzeitig steigt täglich die Menge<br />
an Daten. Eine zukunftssichere Lösung muss her: Cloud Computing.<br />
Gemeint ist damit die Möglichkeit, Speicherkapazitäten, Rechenleistung<br />
und Software über das Internet zu mieten. Der Vorteil für die<br />
Unternehmen: sie müssen weniger Zeit und Geld in teure Hardware<br />
und Programme investieren. Beim Gelsenkirchener IT-Systemdienstleister<br />
Gelsen-Net wird Sicherheit großgeschrieben. Das Unternehmen<br />
hat langjährige Erfahrungen beim Cloud-Service und bietet den<br />
Kunden vor Ort eine individuelle abgestimmte und lokale Lösung.<br />
Gerade mittelständische Unternehmen schrecken davor zurück,<br />
ihre sensiblen Firmendaten, wie z. B. Bankverbindungen der Kunden,<br />
in den Weiten des Internets verschwinden zu sehen. Daher setzt<br />
Gelsen-Net der „Datenwolke“ bestimmte Grenzen, die auf Wunsch<br />
nur der Kunde allein übertreten darf. „Wir nutzen dazu unser Glasfasernetz<br />
in Gelsenkirchen“, erklärt Thomas Dettenberg, Geschäftsführer<br />
von Gelsen-Net. In der <strong>Emscher</strong> <strong>Lippe</strong> Region betreibt das<br />
Unternehmen ein Glasfasernetz von 420 Kilometern Länge. Jeder<br />
Kunde wird dabei an eine Leitung angebunden, somit erhält jedes<br />
Unternehmen seine eigene, private Zufahrt. „Das hat den Vorteil, dass<br />
die Daten, vor dem unbefugten Zugriff Fremder aus dem Internet<br />
geschützt werden.“<br />
Die beiden Rechenzentren für diese Dienste sind gesichert, klimatisiert<br />
und stehen an verschiedenen Standorten in Gelsenkirchen.<br />
Sollte ein Baustein mal ausfallen, übernehmen andere ihre Funktion<br />
– keine Daten gehen verloren. Würde man die Speicherkapazitäten in<br />
Aktenordnerschränke umrechnen, so hält die Stadttochter aktuell<br />
rund 23. 360 Regalkilometer bereit – mehr als die Distanz zwischen<br />
Nord- und Südpol (19.375 km).<br />
GELSEN-NET Kommunikationsgesellschaft mbH<br />
Horster Straße 119 · 45897 Gelsenkirchen<br />
Tel: 0209 7020· E-Mail: info@gelsen-net.de · www.gelsen-net.de<br />
Wir sind über das Jobcenter in allen zehn<br />
Städten des Kreises direkt vor Ort für Sie<br />
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Datteln<br />
Telefon: 02361/3067-234<br />
Telefax: 02361/3067-120<br />
E-Mail: kreis-vs@vestische-arbeit.de<br />
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Recklinghausen<br />
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Gladbeck<br />
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Wir sind immer für Sie ansprechbar!<br />
23
Ausbildung<br />
Im Handwerk sind noch Ausbildungsplätze frei<br />
Es gibt weitaus mehr Jugendliche als offene Ausbildungsplätze –<br />
rein rechnerisch kommen auf eine Lehrstelle zwei Bewerber – doch<br />
im Handwerk können trotzdem nicht alle angebotenen Stellen<br />
besetzt werden.<br />
In Gelsenkirchen und Bottrop (die beiden Städte bilden den Bezirk<br />
der Arbeitsagentur Gelsenkirchen) ist die Zahl der Ausbildungsplätze<br />
im Handwerk um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
zurückgegangen (Stand: 30. September), berichtete Egbert Streich,<br />
Geschäftsführer der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong>,<br />
anlässlich der Vorstellung der Ausbildungsbilanz in der Agentur für<br />
Arbeit. Durch Anstrengungen während der Nachvermittlung konnte<br />
die Quote auf ca. fünf Prozent gedrückt werden. Insgesamt wurden im<br />
Bereich der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> 768 neue Ausbildungsplätze besetzt.<br />
Der auf den Arbeitsmarkt drängende Abiturjahrgang sei im Handwerk<br />
nicht angekommen, bedauerte Streich, dabei brauche das Handwerk<br />
auch gut ausgebildeten Nachwuchs, der die Voraussetzungen für bevorstehende<br />
Betriebsübernahmen mitbringe. „Offensichtlich steht das<br />
Interesse an einem Studium bei den Abiturienten nach wie vor im<br />
Vordergrund, obwohl die duale Ausbildung vergleichbare Zukunftsperspektiven<br />
bietet“, so Karl Tymister, Leiter der Agentur für Arbeit<br />
in Gelsenkirchen.<br />
Dass die Zahl der Ausbildungsplätze zurückgegangen ist, führt Streich<br />
u.a. darauf zurück, dass einige Betriebe gar nicht mehr ausbilden dürfen,<br />
weil ihnen die Voraussetzung fehlt (Wegfall der Meisterpflicht).<br />
Andererseits fehlten für anspruchsvolle technische Ausbildungsplätze<br />
(z.B. im Sanitär- und Elektrohandwerk) die dafür qualifizierten<br />
Bewerber. Sie würden „händeringend gesucht“.<br />
Unternehmen, die Ausbildungsstellen melden möchten,<br />
erreichen den Arbeitgeber-Service unter Tel. 0800 4555520<br />
oder per E-Mail: gelsenkirchen.arbeitgeber@arbeitsagentur.de<br />
Für anspruchsvolle<br />
Berufe wie<br />
Elektroniker<br />
– Fachrichtung<br />
Energie- und<br />
Gebäudetechnik<br />
– gibt es zu wenig<br />
geeignete Bewerber,<br />
bedauert das<br />
Handwerk.<br />
Betriebe: Lehrstellen melden<br />
Ausbilden hat Zukunft!<br />
IhreNachwuchskräfte von heute sind Ihre<br />
Fachkräfte von morgen. Die betrieblicheAusbildung<br />
ist der wichtigste Schlüssel zur Deckung<br />
des Fachkräftebedarfs. Investieren Sie in die<br />
Zukunft Ihres Unternehmens und geben Sie<br />
jungen Menschen die Chance einer qualifiziertenAusbildung!<br />
Sprechen Sie uns an! Wir helfen Ihnen bei der<br />
Suche nach geeignetenBewerbern!<br />
Arbeitgeber-Service: 0800 45 555 20 *<br />
*dieser Anruf ist für Sie kostenlos.<br />
IhreAgentur für Arbeit Gelsenkirchen<br />
Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong> bietet ihren<br />
Innungsbetrieben kompetente Hilfe bei der Besetzung von vakanten<br />
Praktikums- und Ausbildungsplätzen an. Durch die, im Frühjahr<br />
2013, durchgeführte Fax-Abfrage zu den vakanten Ausbildungsstellen<br />
2013 konnte die <strong>KH</strong> zwischen ausbildungswilligen Unternehmen und<br />
Ausbildungsplatzsuchenden im lokalen Handwerk passgenau vermitteln.<br />
Auch 2014 werden die Innungsbetriebe unterstützt. Meldungen<br />
von offenen Plätzen werden gerne entgegen genommen.<br />
Eignungstests für Bewerber<br />
Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong> führt auch im<br />
Jahr 2014 weiterhin Eignungstests für Bewerber im Handwerk<br />
durch. Sollten Sie die schulischen Kenntnisse Ihrer Bewerber auf den<br />
Prüfstand stellen wollen, bietet Ihnen die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> die<br />
Durchführung und Auswertung eines Eignungstest an.<br />
Der ca. zweistündige Test besteht u.a. aus Aufgaben zur Bruch- und<br />
Prozentrechnung, Flächenberechnung, Dreisatz, Rechtschreibung,<br />
Grammatik, Merkfähigkeit und Fragen zur Allgemeinbildung und wird<br />
im Haus der <strong>KH</strong> ELW in Absprache mit dem Bewerber durchgeführt.<br />
Martina Nählen, Tel. 0209 97081-28 oder<br />
Svenja Streich , Tel. 0209 97081-42<br />
Fotos E-Handwerke/ZVEH/ArGe Medien, Messe Essen<br />
24 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Special<br />
Im Trend: Nachhaltiges Bauen und Barrierefreiheit stehen hoch im Kurs.<br />
Bis 2016 knapp 7 % Wachstum auf dem deutschen Wohnungsmarkt<br />
Nachhaltige Baustoffe und -verfahren<br />
stehen bei Bauherren hoch im Kurs<br />
Für das deutsche Handwerk ist und bleibt die Bauwirtschaft,<br />
und hier vor allem der private Wohnungsbau, ein zentraler<br />
Konjunkturmotor. Umso positiver ist eine aktuelle Wohnungsbau-Prognose<br />
zu werten, die Experten des Münchner<br />
Ifo-Instituts im Auftrag der Wüstenrot Bausparkasse erstellt<br />
haben. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Erholung<br />
des deutschen Wohnungsbaus, die seit 2010 zu beobachten<br />
ist, sich bis zum Jahr 2016 fortsetzen wird, wenn auch mit<br />
etwas abgeschwächter Tendenz. Während in den Jahren<br />
2011 und 2012 eine zweistellige Zuwachsrate bei den Wohnungsfertigstellungen<br />
zu verzeichnen war, wird für die<br />
kommenden Jahre ein Plus von durchschnittlich knapp<br />
sieben Prozent erwartet.<br />
Allerdings gibt bundesweit wie auch innerhalb Nordrhein-<strong>West</strong>falens<br />
erhebliche Unterschiede. Spitzenplätze<br />
belegen Bayern und Baden-Württemberg, wo bis<br />
2016 pro 1000 Einwohner 4 bzw. 3,2 Wohnungen jährlich erstellt<br />
werden. NRW dagegen ist mit 2,3 Wohnungen das<br />
Schlusslicht unter den westlichen Bundesländern. Hier werden<br />
bis 2016 voraussichtlich knapp 161.000 neue Wohnungen<br />
mit Baukosten von gut 23 Mrd. Euro entstehen.<br />
Aber: neben Städten wie Köln, Düsseldorf oder Bonn, in denen Wohnraum<br />
knapp und Mieten hoch sind, gibt es gerade auch im Ruhrgebiet und<br />
im Vest Kommunen, in denen sinkende Einwohnerzahlen, immer mehr<br />
Wohnungsleerstände und ein Verfall der Bausubstanz den Handlungsdruck<br />
erhöhen.<br />
Kreative Aufwertung von Stadtquartieren<br />
Umso mehr sind jene Kommunen bemüht, durch Rückbau-, Sanierungsund<br />
Neubaumaßnahmen neue Wohnqualität zu schaffen und auf diese<br />
Weise einem weiteren Rückgang der Bevölkerung entgegen zu wirken. Alte<br />
Quartiere werden saniert, neue als zukunftsträchtige Orte des Wohnens,<br />
Lebens und Arbeitens erschlossen. Beispiele aus der Region sind etwa der<br />
Umbau der Wohnanlage Schillerpark in Oer-Erkenschwick oder das neue<br />
Stadtquartier auf „Graf Bismarck“ in Gelsenkirchen.<br />
Insgesamt 84 Quartiere – u. a. in Bochum, Bottrop, Castrop-Rauxel,<br />
Dorsten, Gelsenkirchen, Gladbeck, Herten, Herne und Recklinghausen –<br />
erhalten Hilfe vom Land NRW. Sie werden im Rahmen des Programms<br />
Soziale Stadt ressortübergreifend gefördert und unterstützt. Ziel des Programms<br />
ist es, die „zukunftsfähige Umstrukturierung der Wohnungsbestände<br />
voranzutreiben“, sozialen Zusammenhalt in den Quartieren zu<br />
sichern und die Versorgungs- und Lebensqualität zu gewährleisten.<br />
25
Special<br />
Einen anderen Weg beschreitet die Stadt Bottrop im Rahmen<br />
des Projektes InnovationCity Ruhr: hier wird ein 70.000-Einwohner-Stadtquartier<br />
bis zum Jahr 2020 energetisch so umgebaut<br />
und modernisiert, dass 50 Prozent der CO2-Emissionen<br />
im Vergleich zu 2010 eingespart werden. Damit will Bottrop<br />
laut Oberbürgermeister Bernd Tischler dokumentieren, wie<br />
ein energetischer Umbau in der Stadt funktionieren kann –<br />
als Vorbild auch für andere Städte.<br />
EnEV 2014 im Oktober verabschiedet<br />
Am 16. Oktober 2013 hat die Bundesregierung die Novelle<br />
zur Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) mit den vom<br />
Bundesrat vorgesehenen Änderungen beschlossen.<br />
Die wichtigsten Neuerungen:<br />
• Die energetischen Anforderungen an Neubauten<br />
werden ab dem 1. Januar 2016 um durchschnittlich<br />
25 Prozent des zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfs<br />
und um durchschnittlich 20 Prozentbei der<br />
Wärmedämmung der Gebäudehülle erhöht.<br />
• Ab dem Jahr 2021 müssen nach europäischen Vorgaben<br />
alle Neubauten im Niedrigstenergiegebäudestandard<br />
errichtet werden. Für Neubauten von Behördengebäuden<br />
gilt dies bereits ab 2019.<br />
• Bei der Sanierung bestehender Gebäude ist keine<br />
Verschärfung vorgesehen.<br />
Eine gute Dämmung spielt beim Bauen eine immer größere Rolle.<br />
Nachhaltiges Bauen steht hoch im Kurs<br />
Eine Initiative, die auch andernorts den meisten Bauherren<br />
entgegen kommen dürfte. Denn Energieeffizienz ist für sie<br />
derzeit der wichtigste Aspekt beim Bauen, bei dem generell<br />
viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. Dies geht aus der<br />
aktuellen „Bautrendstudie 2014“ von BauInfoConsult hervor,<br />
der 1.400 Interviews mit Akteuren der deutschen Baubranche<br />
zugrunde liegen. Bei den bevorzugten Bauweisen bzw.<br />
Gebäude-Energiestandards dominieren nach Angabe der<br />
befragten Architekten die KfW-Effizienzhäuser 70 und 55.<br />
Auch bei Baustoffen und -Verfahren steht Nachhaltigkeit<br />
hoch im Kurs. So stellen die Architekten laut BauInfoConsult<br />
mittlerweile hohe Anforderungen an die Hersteller von Baustoffen:<br />
Sie sollten nach Ansicht der Architekten nicht nur<br />
nachhaltig wirtschaften, sondern auch das Bau- und Installationsmaterial<br />
ökologisch nachhaltig herstellen und transportieren.<br />
Zu den wichtigsten Ma-terialtrends im Wohn- und<br />
Nichtwohnungsbau gehören nach der Bautrendstudie: Ton,<br />
Beton und Aluminium am Dach; Keramik, Holz, Linoleum<br />
und Laminat beim Fußboden; Wärmedämm-Verbundsysteme,<br />
massive, aber auch hinterlüftete Wandkonstruktionen<br />
sowie Putz an der Fassade. Daneben werden Ziegel, Beton<br />
und Holz als bevorzugte Baustoffe der Architekten und<br />
Bauunternehmer genannt.<br />
• Die Pflicht zum Austausch alter Heizkessel (Jahrgänge<br />
älter als 1985 bzw. 30 Jahre) wurde auf<br />
Wunsch des Bundesrates erweitert. Bisher galt diese<br />
Regelung für Kessel, die vor 1978 eingebaut wurden.<br />
Ausgenommen: Brennwertkessel und Niedertemperaturheizkessel,<br />
die einen besonders hohen<br />
Wirkungsgrad haben sowie Ein- und Zweifamilienhäuser,<br />
an denen Eigentümer am 1. Februar 2002<br />
mindestens eine Wohnung selbst genutzt haben.<br />
Intelligente Gebäudetechnik stärker auf dem<br />
Vormarsch als barrierefreie Lösungen<br />
Der Bereich des barrierefreien Bauens hat nach der BauInfoConsult-Studie<br />
derzeit noch nicht die nötige Dynamik entfaltet. Zwar sei Barrierefreiheit<br />
kein Randphänomen mehr, jedoch werde so-wohl beim Bauen im Bestand<br />
als auch im Neubau noch keineswegs genügend dafür getan, dass Barrieren<br />
beseitigt bzw. vermieden werden. Dies zeige ein Vergleich der aktuellen<br />
Studie mit Un-tersuchungsergebnissen aus früheren Jahren. „Zwischen<br />
2009 und 2012 hat die Verhinderung bzw. Beseitigung von Barrieren zwar<br />
insgesamt mehr Gewicht zugelegt, aber das Tempo der Entwicklung ist<br />
nach wie vor zu langsam, um der Brisanz des Themas gerecht zu werden“,<br />
so das Fazit der Experten. Ihrer Ansicht nach werden kostspielige Investitionen,<br />
die zwar notwendig sind, aber nicht unbedingt Spaß machen, gerne<br />
auf die lange Bank geschoben.<br />
Die Gebäudeautomation dagegen hat nach Meinung der befragten Bauakteure<br />
vor allem bei Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Bürogebäuden<br />
Fotos: Jan Jansen/fotolia.com, Gerd Kaemper<br />
26 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Special<br />
großes Potenzial. Vor allem kameraunterstützte Türkommunikationssysteme,<br />
elektrische Türen und Garagentore sowie<br />
Überwachungssysteme fin-den nach Angaben von Elektroinstallateuren<br />
und Architekten viel Zuspruch bei den Kunden.<br />
Bei Belüftungssystemen gibt es unterschiedliche Präferenzen:<br />
Während im privaten Wohnungsbau die mechanische Lüftung<br />
mit Wärmerückgewinnung mit Abstand die größte Rolle<br />
spielt, ist eine programmierbare Belüftung vor allem bei<br />
gewerblichen Kunden im Bürosegment gefragt. Daneben<br />
werden auch dem Einsatz fensterintegrierter Lüftungssysteme<br />
bis 2016 Zuwachschancen eingeräumt.<br />
Anfang 2014:<br />
Kompakte Informationen auf der DEUBAUCOM<br />
Essen und der DACH + HOLZ International<br />
Über die wichtigsten Trends und Neuheiten am Bau kann sich<br />
das Handwerk zunächst vom 15. bis 18. Januar auf Baufachmesse<br />
DEUBAUCOM in Essen informieren. Hier präsentiert<br />
sich die ehemalige DEUBAU erstmals mit einem neuen Konzept:<br />
Acht Kompetenzzentren – Architektur, Dach, Energie,<br />
Holz, Industriebau, IT (Bausoftware), Passivhaus und Wohnungswirtschaft<br />
– sollen Besuchern die Möglichkeit geben,<br />
sich „kompakt“ bei Ausstellern und dem jeweiligen Branchenverband<br />
zu informieren.<br />
Vom 18. bis 21. Februar schließt sich die internationale Fachmesse DACH<br />
+ HOLZ mit über 450 Ausstellern in Köln an. Hier werden den Zimmerern<br />
vor allem Neuentwicklungen im Holzrahmen-, Holzskelett-, Holztafel-<br />
und Massivhausbau präsentiert und den Dachdeckern die neue Generation<br />
von Flach- und Steildächern sowie <strong>Aktuell</strong>es aus der Wand- und<br />
Abdichtungstechnik. An Dachdecker und Klempner gleichermaßen wendet<br />
sich ein reichhaltiges Angebot rund um Metall in den Hallen 8 und 9.<br />
Agnete Geißdörfer<br />
Weitere Informationen zum Thema Internetsicherheit gibt es unter<br />
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Gemeinsam mit<br />
wichtigen Partnern<br />
informierte die<br />
Messe Essen auf der<br />
Pressekon-ferenz<br />
DEUBAUKOM 2014<br />
über das neue Konzept<br />
der Baufachmesse.<br />
(V. l.): Markus<br />
Lehrmann, Hauptgeschäftsführer<br />
der<br />
Architektenkammer<br />
NRW; Rechtsanwalt<br />
Alexander Rychter,<br />
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27
Special<br />
Millionenschäden durch Cyber-Angriffe<br />
Handwerksunternehmen<br />
immer häufiger betroffen<br />
Immer wieder werden PC- und Handynutzer durch Meldungen<br />
wie diese aufgeschreckt: „Vodafone Deutschland gehackt: Bestandsdaten<br />
von zwei Millionen Kunden erbeutet“ oder „Kritik am<br />
Krisenmanagement / Sicherheitsleck bei Adobe“. Im letzteren<br />
Fall musste der bekannte Software-Anbieter feststellen, dass die<br />
Hacker auf verschlüsselte Kredit- und EC-Kartendaten von 2,9<br />
Mio. Kunden zugegriffen hatten. Allein von 2011 auf 2012 nahm<br />
die Zahl der registrierten Internet-Straftaten um über 7.100 auf<br />
gut 229.400 zu. Die Dunkelziffer liegt erheblich höher. Privatanwender<br />
sind ebenso betroffen wie gewerbliche Nutzer. So verzeichneten<br />
nach Angaben des Landeskriminalamtes Niedersachsen bereits<br />
40 Prozent aller Unternehmen Angriffe auf ihre IT-Systeme. Und<br />
auch das Handwerk ist immer stärker betroffen.<br />
Ein beliebtes Ziel von Cyber-Angriffen sind die Internetauftritte<br />
der Unternehmen. Laut Internet Security Report von Symantec<br />
ist gerade in kleinen und mittleren Betrieben zwar viel Knowhow<br />
vorhanden, aber häufig fehlen die Ressourcen, um Sicherheitslücken<br />
des eigenen Webauftritts zu erkennen und zu beseitigen.<br />
Laut Umfrage jährlich bis zu 50 Millionen Euro Mehrkosten<br />
Die Konsequenzen für das Handwerk sind fatal: So haben deutsche<br />
Handwerksunternehmen pro Jahr zwischen zehn und 50 Millionen Euro<br />
Mehrkosten durch Schadsoftware auf ihren Internetseiten zu verkraften.<br />
Diese Bilanz zieht der eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft,<br />
der im Rahmen der vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten<br />
Initiative-S, eines Projektes zur Internet-Sicherheit, eine bundesweite<br />
Umfrage unter Handwerksfirmen verschiedener Größe und Gewerke<br />
durchgeführt hat. Gut ein Zehntel der Unternehmen geht sogar von<br />
mehr als 50 Millionen Euro Schaden pro Jahr aus. Knapp 60 Prozent<br />
der Firmenchefs sind sich überdies bewusst, dass sie als Inhaber oder<br />
Geschäftsführer eines Handwerkbetriebs unter Umständen persönlich<br />
für Schäden haften, die durch ihre Internetseiten entstehen. Und fast<br />
80 Prozent geben an die Gefahr zu kennen, dass über ihre Webseite<br />
ungewollt Schadsoftware verbreitet werden kann.<br />
Beim Datenschutz steht Anti-Viren-Software obenan<br />
Bei ihrem Internetauftritt legen viele Handwerksunternehmen<br />
Wert auf professionelle Hilfe. Nach Mitteilung des eco-Verbandes<br />
lässt über die Hälfte der Betriebe ihre Internetseiten<br />
von einer externen Firma betreuen. Mehr als drei Viertel<br />
(79 Prozent) legen Wert darauf, dass ihr Webauftritt frei<br />
von Schadsoftware ist, weil das „zu einem ordentlichen<br />
Betrieb gehört“. Daneben schöpfen die Unternehmen aber<br />
auch andere Möglichkeiten aus, um sich vor Datenmanipulationen<br />
und Datenklau zu schützen. Dabei steht laut eco<br />
der Einsatz von Anti-Viren-Software mit 95 Prozent der<br />
Nennungen obenan.<br />
Gleichwohl mahnt Professor Norbert Pohlmann vom Institut<br />
für Internet-Sicherheit if(is) an der <strong>West</strong>fälischen Hochschule<br />
Gelsenkirchen: „Viele Webseiten sind nach wie vor nicht sicher<br />
implementiert. Die Firmen geben zu wenig Geld für IT-<br />
Sicherheit aus; und es gibt immer noch zu viele Schwachstellen<br />
in der Software.“ Ein Problem sieht er auch in den Anti-Malware-Produkten<br />
(Anm.: Malware = Schadprogramme), die<br />
eine Erkennungsrate von lediglich 75 – 95 Prozent haben, bei<br />
direkten Angriffen sogar weniger als 27 Prozent. Und: Jeder<br />
25. Computer ist von Malware unterschiedlichster Art infiziert.<br />
Die Malware wurde im Jahr 2012 zwar hauptsächlich<br />
über Websites verbreitet. Aber eine Gefahr erwächst nach<br />
Ansicht Pohlmanns auch aus der mangelhaften E-Mail-Sicherheit:<br />
So sind weniger als 4 Prozent der E-Mails verschlüsselt,<br />
weniger als 6 Prozent signiert und der Spam-Anteil liegt über<br />
95 Prozent.<br />
28 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Special<br />
„In kleinen und mittleren Betrieben sehen wir ein Problem:<br />
Da müssen viele Unternehmer erst davon überzeugt<br />
werden, dass man in IT-Sicherheit investieren muss. Denn<br />
man kann sie ja<br />
So lange nichts passiert<br />
ist, fehlt häufig das nötige<br />
Verständnis. Da gilt dann<br />
der Grundsatz:<br />
„Lernen durch Schmerz.“<br />
Thomas Prenger, IT-Leiter<br />
Dr. Bülow & Masiak GmbH<br />
weder sehen noch<br />
fühlen oder schmecken,“<br />
stellt Thomas<br />
Prenger fest.<br />
Er ist IT-Leiter<br />
beim IT-Systemanbieter<br />
Dr. Bülow<br />
& Masiak GmbH<br />
in Marl und verfügt über entsprechende Erfahrungen. „So<br />
lange nichts passiert ist, fehlt häufig das nötige Verständnis.<br />
Da gilt dann der Grundsatz: ‚Lernen durch Schmerz‘!“<br />
Prengers Empfehlung: Jeder Betrieb sollte sich Gedanken<br />
darüber machen, was passiert, wenn die IT plötzlich nicht<br />
mehr funktioniert. Was es praktisch bedeutet, wenn plötzlich<br />
keine Aufträge mehr hereinkommen, wenn keine<br />
Angebote oder Rechnungen mehr geschrieben werden<br />
können und ob ein Betrieb einen solchen Totalausfall über<br />
mehrere Tage durchhält. „Da muss man die möglichen<br />
Folgekosten abschätzen und auf dieser Grundlage entscheiden,<br />
wie viel man zu investieren bereit ist.“<br />
Wachsende Risiken durch mobile Geräte<br />
Zuverlässiger Datenschutz wird auch bei mobilen Geräten wie<br />
Smartphones oder Tablets immer wichtiger, deren Vorteile<br />
gerade auch das Handwerk in vielen Gewerken nutzt: Via<br />
Smartphone surfen Unternehmer und ihre Mitarbeiter/innen<br />
zum Beispiel im Internet, suchen Fahrtrouten heraus oder<br />
beschaffen sich andere wichtige Informationen. Aufträge und<br />
Termine, Aufmaße oder Kundendaten werden auf der Baustelle<br />
oder beim Kunden direkt in die Tablets und Notebooks eingegeben<br />
und so weiter. Deshalb weist das Gelsenkirchener Institut<br />
für Internet-Sicherheit ausdrücklich darauf hin:<br />
„Grundsätzlich gelten für mobile Geräte die gleichen Sicherheitsmaßnahmen<br />
wie für Computersysteme, sofern sie über<br />
die klassische Telekommunikation hinaus zusätzliche Dienste<br />
zur Verfügung stellen.<br />
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21.11.13 16:29
Recht<br />
Guter Rat: Verjährung verhindern<br />
„Haben Sie noch unbezahlte Rechnungen<br />
aus dem Jahr 2010 liegen? Dann sollten sie<br />
jetzt aktiv werden, denn am 31. Dezember<br />
2013 verjähren Ihre Forderungen, wenn Sie<br />
sich nicht rechtzeitig darum kümmern. An<br />
Silvester fahren viele Handwerker noch<br />
herum und stopfen ihren Kunden Mahnungen<br />
in die Briefkästen, da sie glauben, sie<br />
könnten sich so gegen eine Verjährung der<br />
Forderungen schützen. Das ist aber ein<br />
Irrtum, so funktioniert das nicht“, warnt<br />
Egbert Streich, Geschäftsführer der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
<strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong>.<br />
Eine unbezahlte Forderung verjährt nach drei<br />
Jahren, wenn sich der Handwerker nicht<br />
weiter darum kümmert. Alle noch offenen Forderungen<br />
aus 2010 werden Ende 2013 verjähren.<br />
So berechnet sich die Frist: Die Verjährung<br />
der fälligen Forderung beginnt am 1. Januar<br />
des Jahres, das auf ihre Entstehung folgt. Baut<br />
zum Beispiel ein Elektriker im März 2010<br />
neue Sicherungsautomaten ein, dann beginnt<br />
die Verjährungsfrist am 1. Januar 2011 und<br />
endet am 31. Dezember 2013. Anstelle einer<br />
einfachen Mahnung muss der Handwerker<br />
eine gerichtliche Maßnahme einleiten, um die<br />
Verjährung zu vermeiden. Es sollte bis zum<br />
31. Dezember eine Klage oder ein Mahnbescheid<br />
bei Gericht eingereicht werden. Eine<br />
andere Möglichkeit, mit der die Verjährung<br />
kurzfristig verhindert werden kann, ist eine<br />
Abschlagszahlung. Wenn der Handwerker<br />
von dem säumigen Kunden noch vor dem<br />
31. Dezember eine Abschlagszahlung erhält,<br />
gilt dies als Anerkenntnis der Forderung.<br />
Damit wäre die Verjährung gehemmt. Allerdings<br />
könnte der Kunde später Gründe vorbringen,<br />
warum er weitere Zahlungen nach<br />
dem Abschlag verweigert. Zum Beispiel, weil<br />
die Leistung Mängel hatte. In diesem Fall<br />
könnte die Forderung doch noch verjähren.<br />
Dagegen hilft nur ein schriftliches Anerkenntnis<br />
des Kunden.<br />
„Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie den<br />
professionellen Forderungseinzug der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
nutzen, um Ihre berechtigten<br />
Forderungen beizutreiben“, rät <strong>KH</strong>-<br />
Geschäftsführer Egbert Streich.<br />
Für die selbstständige Ausübung wesentlicher<br />
Friseurtätigkeiten ist ein Meisterbrief erforderlich<br />
Wer im Rahmen eines stehenden Gewerbes wesentliche Tätigkeiten<br />
des Friseurhandwerks selbstständig ausübt, muss einen Meisterbrief<br />
haben und in der Handwerksrolle eingetragen sein.<br />
Dies hat das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg<br />
mit Beschluss vom 06.11.2013 entschieden und den Antrag eines<br />
Hairstylisten und Visagisten auf Zulassung der Berufung gegen ein<br />
Urteil des Verwaltungsgerichts Göttingen abgelehnt. Der Meisterzwang<br />
im Friseurhandwerk sei verfassungskonform (Az.: 8 LA 31/13). Der<br />
Kläger ist nach Abbruch einer Ausbildung zum Friseur seit mehr als<br />
zehn Jahren in Göttingen gewerblich tätig. Bereits 2008 verhängte der<br />
Beklagte gegen ihn wegen Verstoßes gegen das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz<br />
ein Bußgeld, da er im stehenden Gewerbe in zahlreichen<br />
Fällen auch Friseurtätigkeiten erbracht hatte, ohne in die Handwerks<br />
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rolle eingetragen zu sein. Dagegen erhobene Rechtsmittel des Klägers<br />
blieben ohne Erfolg.<br />
Im August 2011 gab die Handwerkskammer einem Antrag des Klägers<br />
und einer Friseurmeisterin auf Eintragung in die Handwerksrolle statt.<br />
Beide Personen sind danach als Angehörige einer Gesellschaft bürgerlichen<br />
Rechts zur selbständigen Ausübung des Friseurhandwerks berechtigt.<br />
Gleichwohl begehrte der Kläger im verwaltungsgerichtlichen Verfahren<br />
die Feststellung, dass er Tätigkeiten aus dem Bereich des Friseurhandwerks<br />
ohne Meisterbrief und ohne Eintragung in die Handwerksrolle<br />
selbstständig im stehenden Gewerbebetrieb ausüben darf. Das Verwaltungsgericht<br />
Göttingen wies die Klage ab. Der Kläger beantragte<br />
daraufhin die Zulassung der Berufung. Das OVG hat die Berufung<br />
nicht zugelassen. Die vom Kläger erstrebten Tätigkeiten «Haare schneiden,<br />
Haare tönen, Haare färben, Legen von Dauerwellen, Strähnchen<br />
färben» seien wesentliche Tätigkeiten des Friseurhandwerks. Diese<br />
Tätigkeiten dürften im stehenden Gewerbebetrieb nur nach Eintragung<br />
in die Handwerksrolle ausgeübt werden, was grundsätzlich den Großen<br />
Befähigungsnachweis («Meisterprüfung») erfordert. Der insoweit bestehende<br />
Meisterzwang sei zur Abwehr von Gesundheitsgefahren und zur<br />
Sicherung der Ausbildungsleistung des Handwerks auch verfassungsrechtlich<br />
gerechtfertigt.<br />
30 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Unter uns<br />
Neue Mitglieder<br />
60 Jahre Meister<br />
Auf seinen Rat hört sie gerne:<br />
„Du stehst mir immer treu zur<br />
Seite“, sagte Martina Engberding,<br />
Obermeisterin der Fleischer innung<br />
Bottrop/Gladbeck, zu Josef van Treeck anlässlich der Überreichung des<br />
Diamantenen Meisterbriefes. Der 82-Jährige (l. im Bild) war lange<br />
Lehrlingswart und unterstützt bis heute seine Vorstandskollegen der<br />
Innung bei Veranstaltungen wie Informationsbörsen für Schulabgänger,<br />
Kinder-Fleischwurstpokal und Weihnachtsverkauf im Rathaus.<br />
Außerdem konnte Obermeisterin Martina Engberding Klaus<br />
Huckfeldt (49) den Silbernen Meisterbrief überreichen. Huckfeldt (r.)<br />
gehört dem Vorstand der Fleischerinnung seit dem 1. März 2000 an<br />
und bekleidet das Amt des Lehrlingswarts.<br />
Gebäudereiniger-Innung Nord<strong>West</strong>falen<br />
Klaudia Ledda, Gaswerkstr. 5 a, 44575 Castrop-Rauxel<br />
Daniel Nienaber, Birkenweg 9, 48346 Ostbevern<br />
Innung für Elektrotechnik Gelsenkirchen<br />
m-gruppe GmbH & Co. KG.Hertener Str. 104, 45892 Gelsenkirchen<br />
ottoman technics GmbH, Lindenstr. 106, 45894 Gelsenkirchen<br />
TIM - Technik im Mittelpunkt GmbH, Isoldenstr. 23a, 45892 Gelsenkirchen<br />
Dachdecker Innung Gelsenkirchen / Bottrop / Gladbeck<br />
Paul Bauder GmbH & Co. KG, Hiltroper Str. 250, 44807 Bochum<br />
Baugewerken-Innung Bottrop/Gladbeck<br />
Wilhelm Zündorf, Weilbrock 7 a, 46240 Bottrop<br />
Hans-Jürgen Behringer, Frielinghausstr. 41, 45966 Gladbeck<br />
BB Bauausführung Bottrop, Prosperstr. 104b. 46238 Bottrop<br />
MF Bau- und Sanierungs GmbH, Gluckstr. 48, 45966 Gladbeck<br />
Innung für elektrotechnische Handwerke Bottrop/Gladbeck<br />
Edinson Electrics GmbH, Fernewaldstr. 298, 46242 Bottrop<br />
Gero Schlüter, Boyer Markt 4, 46240 Bottrop<br />
Das Handwerk trauert<br />
um Christian Vogedes<br />
Das Handwerk trauert um Christian Vogedes.<br />
Das ehemalige Vorstandsmitglied der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
Gelsenkirchen und Ehrenvizepräsident<br />
der Handwerkskammer Münster starb am<br />
Mittwoch (20. November) im Alter von 86 Jahren.<br />
Der Gelsenkirchener Tischlermeister engagierte sich<br />
für das Handwerk in der <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-Region und<br />
im Münsterland mehr als drei Jahrzehnte, darunter von<br />
1971 bis 2000 als Vizepräsident der Handwerkskammer Münster. Als stellvertretender<br />
Kreishandwerksmeister der damaligen <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
Gelsenkirchen und als Mitgründer der „Initiative Handwerk <strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>“<br />
unterstützte Christian Vogedes den Strukturwandel im Revier und setzte sich<br />
mit Nachdruck dafür ein, die Position des Handwerks zu festigen und auszubauen.<br />
Christian Vogedes war auch im Vorstand der Tischler-Innung Gelsenkirchen<br />
als stellvertretender Obermeister und Obermeister über Jahrzehnte für<br />
die Belange seines Handwerkes aktiv. Der Verstorbene war Träger des Bundesverdienstkreuzes<br />
und des Ehrenringes der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Gelsenkirchen.<br />
Die Kammer Münster würdigte seine Leistungen im Jahr 2003 mit<br />
der Verleihung ihrer Ehrenplakette. Das Handwerk hat einen engagierten<br />
und nimmermüden Vertreter seiner Interessen verloren. Wir werden Herrn<br />
Christian Vogedes vermissen und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />
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KFZ-Behrend UG, Buersche Str. 32, 45964 Gladbeck<br />
Innung für Sanitär,- Heizungs- und Klimatechnik Bottrop/Gladbeck<br />
Björn Franke, Voßwiese 28, 45964 Gladbeck<br />
Klaus-Dieter Käes, Schützenstr. 38, 46236 Bottrop<br />
Innung für Sanitär – Heizung – und Klima Gelsenkirchen<br />
Neugo Innovative Bad- und Heiztechnik/Gorath e. K.,<br />
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Tischler-Innung Bottrop/Gladbeck/Gelsenkirchen<br />
Sascha Bienk, Wirknerstr. 26, 45891 Gelsenkirchen<br />
Michael Wienert und Thomas Brinkmann, Heimannstr. 32, 46240 Bottrop<br />
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31
Unter uns<br />
60 plus 1: Ehrung mit Verspätung<br />
Eine gelungene Überraschung<br />
Diese Überraschung war gelungen: Horst Emil Brusis (79)<br />
freute sich auf eine Feier im Kreise der Familie im Restaurant<br />
Schloss Berge in Gelsenkirchen. Mit gleich zwei Goldenen<br />
Meisterbriefen – Gas- und Wasserinstallateur sowei<br />
Heizungs- und Lüftungsbauer – ging er später nach Hause.<br />
Dass der Handwerksmeister an diesem Abend ausgezeichnet<br />
werden würde, hatten Schwiegertochter Ute und Sohn Heiko<br />
(l. im Bild) während der Vorbereitungen geheim halten können.<br />
„Ich bin ein wenig sprachlos“, sagte Horst Emil Brusis, „die<br />
Überraschung ist euch gelungen.“ Den Werdegang von<br />
Horst Emil Brusis schilderte Andreas Wilms, Obermeister<br />
der Sanitär-Heizung-Klima-Innung Gelsenkirchen, der<br />
zusammen mit Kreishandwerksmeister Holger Augustin<br />
die Ehrung vornahm.<br />
Am 21. Oktober vor 61 Jahren<br />
legte Josef Dombrowski<br />
in Münster die Meisterprüfung<br />
als Elektroinstallateur ab. Exakt<br />
am 21. Oktober – und damit ein<br />
Jahr zu spät – wurde der Pensionär,<br />
der die Verspätung mit<br />
Humor nahm, mit dem<br />
Diamantenen Meisterbrief<br />
ausgezeichnet.<br />
Den Werdegang des heute<br />
86-Jährigen zeichnete Hans-Jürgen<br />
Muß, ehemaliger Obermeister der Elektroinnung Gelsenkirchen, während<br />
eines Empfangs in Marl-Polsum nach. Denn die 1954 in Bertlich von Josef<br />
Dombrowski gegründete Firma gehört heute zur Firmengruppe Muß.<br />
Dombrowski, der sein Unternehmen später nach Gelsenkirchen-Hassel<br />
verlegte, beschäftigte in den besten Zeiten bis zu 250 Mitarbeiter und<br />
gehörte zu den größten Mittelständlern in der Elektroinnung Gelsenkirchen,<br />
in der er sich auch als Vorstandsmitglied engagierte. Die Förderung<br />
junger Leute lag ihm stets am Herzen, betonte Hans-Jürgen Muß. „Im<br />
Laufe meines Berufslebens habe ich an die 180 Lehrlinge ausgebildet“, so<br />
Josef Dombrowski (im Foto mit Ehefrau Ilse).<br />
Fotos: Gerd Kaemper, Karl F. Augustin<br />
32 <strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> // Nr. 120 //4/2013
Unter uns<br />
Ehrung „unter Tage“<br />
„Du bist ein Elektromeister mit Haut und Haaren. Vor Deiner<br />
Lebensleistung ziehe ich den Hut!“ Mit diesen Worten ehrte Hans<br />
Rath, Präsident der Handwerkskammer Münster, Hans-Jürgen<br />
Muß anlässlich der Überreichung des Goldenen Meisterbriefs.<br />
Zahlreiche Gäste hatte Muß (74), Ehrenobermeister der Elektroinnung<br />
Gelsenkirchen, in den firmeneigenen „Kohlenkeller“,<br />
früher Lehrstollen der stillgelegten Zeche Ewald in Herten, eingeladen,<br />
um, wie er scherzhaft sagte, die Auszeichnung „über sich ergehen zu<br />
lassen“. In dem Stollen sei man von der Außenwelt abgetrennt.<br />
In seiner Laudatio hob Rath u.a. die Ausbildung des Nachwuchses<br />
hervor: An die 350 Lehrlinge hat Muß im Laufe seines Berufslebens<br />
in der Unternehmensgruppe Muß,<br />
Addiert man die Zeit<br />
für alle Ämter, kommt<br />
man auf 300 Jahre<br />
die heute ca. 100 Mitarbeiter zählt,<br />
ausgebildet. Darüber hinaus fand<br />
er Zeit für zahlreiche Ehrenämter<br />
– nicht nur im Handwerk; er ist<br />
Ehrenvorsitzender der Kolpingfamilie<br />
GE-Ückendorf. „Hans-Jürgen Muß ist auch ein Meister des<br />
Engagements. Addiert man die Zeit für alle Ämter, kommt man auf<br />
300 Jahre“, sagte Christian Gerhardt, Obermeister der Elektroinnung.<br />
2003 war Muß für seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter mit dem<br />
Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.<br />
Ehrung im „Kohlenkeller“ (v.l.): Christian Gerhardt, Obermeister der Elektroinnung,<br />
Hans-Jürgen Muß, Hans Rath, Präsident der Handwerkskammer Münster, und Kreishandwerksmeister<br />
Holger Augustin.<br />
Muß war von 1954 bis 1957 zum Elektroinstallateur in der Firma<br />
Ibach, in die er später „einstieg“ und dann übernahm, ausgebildet worden.<br />
Kontinuierlich hat er das Unternehmen mit Hauptsitz an der<br />
Hackhorststraße in Gelsenkirchen ausgebaut. Sohn Christian Muß<br />
ist in seine Fußstapfen getreten und ist Geschäftsführer der Elektroanlagen<br />
Hans-J. Muß GmbH.<br />
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33<br />
14023-00-019 – ikk classic – Kampagne 2013 – Motiv Arbeit<br />
– Format: 93 x 124 mm – SaSp – 4c – 27.05.2013 – jw – <strong>KH</strong> - <strong>Aktuell</strong>,
Zuletzt<br />
Impressum<br />
21 Fragen an: Dr. Bernd Brunsbach<br />
Geschäftsführer der <strong>Emscher</strong> <strong>Lippe</strong> Energie GmbH<br />
Am Handwerk schätze ich …<br />
dass es gute Arbeit macht.<br />
Meinen Beruf liebe ich, weil …<br />
Energie für ganz viele alltägliche<br />
Dinge wichtig ist.<br />
Mein Traumberuf als Kind war…<br />
etwas Technisches zu machen.<br />
In der Energiewirtschaft zu arbeiten ist<br />
besonders spannend, weil …<br />
sich hier wie in kaum einer anderen Branche<br />
Wirtschaft und Politik treffen.<br />
Meine Mitarbeiter schätzen an mir …<br />
meine Fairness.<br />
Ich schätze an meinen Mitarbeitern …<br />
Verlässlichkeit.<br />
Ich gerate in Rage wenn …<br />
man ganz bewusst unehrlich zu mir ist.<br />
Ich tanke auf, wenn ich …<br />
eine Runde jogge.<br />
In meiner Freizeit …<br />
gehe ich gerne auf Schalke.<br />
Ich lebe gerne in Essen und im Ruhrgebiet, weil…<br />
meine Familie und ich seit vielen Jahren hier<br />
zuhause sind und das Ruhrgebiet immer wieder<br />
aufs Neue eine lebenswerte Region mit liebenswerten<br />
Menschen ist.<br />
Wenn nicht hier, würde ich am liebsten leben …<br />
in Aachen<br />
Urlaub mache ich am liebsten …<br />
am Meer<br />
Auf eine einsame Insel muss mit …<br />
meine Familie.<br />
Mein größtes Laster sind…<br />
die süßen Sachen, gerade wenn jetzt bald wieder<br />
die Advents- und Weihnachtszeit kommt.<br />
Drei Dinge, die ich am meisten hasse, sind …<br />
Gewalt, Unehrlichkeit und Fragebögen.<br />
Mein Lieblingsbuch ist …<br />
die Biographie von Steve Jobs.<br />
Im Kino oder Fernsehen sehe ich mir am<br />
liebsten an…<br />
James-Bond-Filme<br />
Für einen Tag möchte ich gern in die Haut von …<br />
einem Schalke-Stürmer schlüpfen und in einem<br />
entscheidenden Spiel das Siegtor schießen.<br />
Mein Vorbild ist …<br />
mein Großvater.<br />
Dr. Bernd Brunsbach<br />
Alter: 51 Jahre<br />
Familienstand: verheiratet<br />
Sternzeichen: Schütze<br />
Hobbys: Sport, Reisen<br />
Mein Lebensmotto ist …<br />
nicht aufgeben.<br />
Mein Lieblingsgericht sind …<br />
Kohlrouladen, zubereitet von meiner Frau, und<br />
dazu trinke ich am liebsten ein Bier.<br />
<strong>KH</strong> <strong>Aktuell</strong> –<br />
Offizielles Magazin der<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
<strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
<strong>Emscher</strong>-<strong>Lippe</strong>-<strong>West</strong><br />
<strong>Emscher</strong>str. 44 · 45891 Gelsenkirchen<br />
Tel.: 0209-970810<br />
Gladbecker Str. 24 · 46236 Bottrop<br />
Tel.: 02041-18790<br />
Verlag:<br />
RDN Verlags GmbH<br />
Fachverlag für Wirtschaftspublizistik<br />
Anton-Bauer-Weg 6<br />
45657 Recklinghausen<br />
Tel.: 02361-490491-10<br />
Fax: 02361-490491-29<br />
www.rdn-online.de<br />
E-Mail: redaktion@rdn-online.de<br />
Chefredaktion:<br />
Stefan Prott<br />
Redaktion:<br />
Egbert Streich (verantw. für den Inhalt)<br />
Karl F. Augustin, Julia Müller,<br />
Jörn-Jakob Surkemper<br />
Anzeigen:<br />
Bernd Stegemann<br />
Tel.: 02361-9061145<br />
Fax: 02361-5824190<br />
E-Mail: b.stegemann@rdn-online.de<br />
Titelbilder: vichie81, fotomek,<br />
eyetronic (alle fotolia.com)<br />
Montage Titelbild: K.-H. Hildebrandt<br />
Gestaltungskonzept und Layout:<br />
Dirk Pleyer, Lars Morawe<br />
Satz und Lithografie:<br />
Typoliner Media<br />
Druck und Vertrieb:<br />
Silber Druck, Niestetal<br />
Bezugsbedingungen:<br />
Für die Innungsmitglieder ist der<br />
Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag<br />
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Jeweils am 15. des Vormonats.<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 13.<br />
Nachdruck – auch auszugsweise –<br />
nur unter Quellenangabe und mit<br />
Belegexemplar an den Verlag.<br />
Foto: ELE<br />
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